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Erfolg Magazin Ausgabe 05-2023

ERFOLG: TAYLOR SWIFT: Eine Karriere, so groß wie ganze Volkswirtschaften; HERMANN SCHERER: Königsmacher – Deutschlands Ausnahme-Speaker; DIE 500 WICHTIGSTEN KÖPFE DER ERFOLGSWELT; STORY: TOBIAS BECK: Und, wie war es im Himmel?; REGINA VOLZ: Eine Headhunterin packt aus; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Luxus ist kein Motiv für Reiche; SIGRUN RÖMER: Pleite – Schuld sind immer die anderen?; LEBEN: THE WEEKND: Ein Musiker der Superlative; JENNIFER LAWRENCE: Weltstar mit dem Herz auf der Zunge; IRIS BERBEN: Erfolg erarbeitet sich nicht auf dem roten Teppich; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB

ERFOLG: TAYLOR SWIFT: Eine Karriere, so groß wie ganze Volkswirtschaften; HERMANN SCHERER: Königsmacher – Deutschlands Ausnahme-Speaker; DIE 500 WICHTIGSTEN KÖPFE DER ERFOLGSWELT; STORY: TOBIAS BECK: Und, wie war es im Himmel?; REGINA VOLZ: Eine Headhunterin packt aus; EINSTELLUNG: RAINER ZITELMANN: Luxus ist kein Motiv für Reiche; SIGRUN RÖMER: Pleite – Schuld sind immer die anderen?; LEBEN: THE WEEKND: Ein Musiker der Superlative; JENNIFER LAWRENCE: Weltstar mit dem Herz auf der Zunge; IRIS BERBEN: Erfolg erarbeitet sich nicht auf dem roten Teppich; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten, BEST OF WEB

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<strong>Erfolg</strong><br />

Bilder: Oliver Reetz, IMAGO / MediaPunch<br />

Rapper stecken in einer Schublade<br />

zusammen mit den Begriffen<br />

Underdogs, Getto,<br />

Realness und Unabhängigkeit;<br />

Mainstream kommt da<br />

nur bedingt rein. Tatsächlich ist die Hip-<br />

Hop-Szene ein Milliardenbusiness und<br />

die Entwicklung dieses Geschäftszweiges<br />

ist eng verknüpft mit den Wurzeln dieser<br />

Jugendkultur, die eben von Underdogs in<br />

den 70er-Jahren in New York ins Leben<br />

gerufen worden ist. Und weil es mittellose<br />

Jugendliche waren, mussten sie sich<br />

etwas einfallen lassen.<br />

Markenexperte und Rapper-Berater<br />

Phillip Böndel und Hip-Hop-Journalist<br />

Tobias Kargoll erzählen in ihrem Buch<br />

»<strong>Erfolg</strong>sformel Hip-Hop – Ambition<br />

und Underdog-Mindset als Businessfaktor«<br />

von den Anfängen und der Entwicklung<br />

dieser Kultur und der wachsenden<br />

wirtschaftlichen Bedeutung in den USA<br />

und später auch in Deutschland. Im Intro<br />

der beiden Autoren heißt es: »Nie<br />

zuvor wurde daraus eine <strong>Erfolg</strong>sformel<br />

abgeleitet: die <strong>Erfolg</strong>sformel Hip-Hop.<br />

Eine Formel, die die Hip-Hop-Kultur<br />

dazu befähigt hat, zur dominierenden<br />

kulturellen Strömung unserer Zeit zu<br />

werden. Eine Formel, die Unternehmer*innen<br />

und Unternehmen dazu verholfen<br />

hat, Milliarden mit kultureller<br />

Kredibilität umzusetzen. Eine Formel,<br />

die Kids aus der Bronx kreierten und die<br />

auch uns dazu ermächtigte, Geschäftsführer<br />

zu werden, Unternehmen zu<br />

gründen und ein Buch zu schreiben.«<br />

Was es nicht gibt, macht man<br />

»Hip-Hop ist Rap, Street-Art, Streetdance,<br />

Street-Fashion. Hip-Hop ist die<br />

bedeutendste popkulturelle Strömung<br />

der letzten 50 Jahre. Hip-Hop ist eine<br />

Kultur«, erklären Böndel und Kargoll im<br />

Vorwort. Und diese Kultur, die zunächst<br />

eine Subkultur gewesen ist, hat sich zu<br />

einem riesigen, weltweiten Wirtschaftszweig<br />

entwickelt. Und von Stunde null an<br />

bediente sich die wachsende Community<br />

intuitiver Marketingtools und demonstrierten<br />

Guerilla-Marketing in seiner<br />

reinsten Form – mangels Alternativen.<br />

Was ist wirkungsvoller, als Botschaften<br />

auf U-Bahn-Waggons zu sprühen, die die<br />

gesamte Stadt New York miteinander verbinden?<br />

»Graffiti ist die Keimzelle des<br />

Hip-Hop-Spirits«, schreiben die Autoren.<br />

Auch beim Rap als Teil dieser Kultur<br />

gehe es darum, ohne etablierten Support<br />

einen Platz zu finden, etwas zu kreieren.<br />

Ohne Geld und ohne Anleitung aus dem<br />

Internet, aber mit einem wirkungsvollen<br />

Antrieb: Ambition.<br />

Einer der ersten DJs der Szene war Afrika<br />

Bambaataa. »Wir haben in einem sehr<br />

»Was ist wirkungsvoller, als Botschaften<br />

auf U-Bahn-Waggons<br />

zu sprühen, die die gesamte Stadt<br />

New York miteinander verbinden?<br />

jungen Stadium des Lebens gelernt,<br />

Unternehmer zu werden, weil wir versucht<br />

haben, eine Party zu organisieren,<br />

Equipment aufzutreiben, Getränke zu bekommen<br />

– Dinge zustande zu bringen<br />

und einen Schritt weiter zu kommen. A<br />

big learning«, wird er zitiert. Dabei war<br />

nicht der Mainstream das Ziel, sondern<br />

Anerkennung und der Beweis, dass man<br />

etwas schaffen kann. »Die Selbstermächtigung,<br />

die in der Idee steckt, durch Kreativität<br />

etwas aus dem Nichts zu erschaffen,<br />

sich damit einen Namen zu machen und<br />

vielleicht sogar Geld zu verdienen – sich<br />

in jedem Fall selbst zu verwirklichen –, ist<br />

universell«, schreiben die Autoren. Und<br />

weil die Gesellschaft sage, Hip-Hop sei<br />

nichts wert, seien die Künstler motiviert,<br />

das Gegenteil zu beweisen. Die frühe New<br />

Yorker Community hatte eine Hands-on-<br />

Attitüde: »Wenn es kein anderer macht,<br />

machst du es selbst. Wenn du denkst, du<br />

hast nichts, denk noch mal nach. Was du<br />

kannst, ist wichtiger als das, was du hast.<br />

Nutze deine Kreativität. Wenn du keine<br />

Location für deine Party bekommst,<br />

nimm den Strom von der Straßenlaterne.«<br />

Ein <strong>Erfolg</strong>srezept, das im Laufe<br />

der Jahrzehnte aufgehen sollte.<br />

Milliardengeschäft Streetwear<br />

Eine weitere Keimzelle des späteren Industriezweiges<br />

Hip-Hop ist die Streetwear.<br />

Mit der Zeit entwickelte sich in der<br />

Szene ein Kleidungsstil, mit dem die<br />

Künstler sich abgrenzen, aber auch ausdrücken<br />

wollten. Unter anderem von der<br />

funky-schrillen Disco-Mode der 70er<br />

Jahre. Die Musiker betraten die Bühne<br />

frei nach dem Motto »Come as you are«<br />

und den Breakdancern ging es um Bequemlichkeit,<br />

weshalb sie Turnschuhe<br />

trugen, was sich ebenfalls als lukrativ für<br />

Sportartikelhersteller erweisen sollte.<br />

Run-D.M.C. zogen 1986 mit ihrem<br />

Adidas-Lied einen Millionendeal mit dem<br />

Sportartikelhersteller an Land. Dieser<br />

Vertrag war der erste seiner Art.<br />

ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>05</strong>/<strong>2023</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />

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