Chef de Cuisine No. 7
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10 BLICKWINKEL<br />
BLICKWINKEL 11<br />
Das kommt<br />
mir nicht<br />
auf <strong>de</strong>n<br />
Teller!<br />
ÜBER DAS NEUE BEWUSSTSEIN<br />
BEIM LEBENSMITTELKAUF<br />
von Lena Jochum<br />
WENN ES UM LEBENSMITTEL<br />
GEHT, HABEN SICH DIE<br />
ANSPRÜCHE VIELER<br />
VERBRAUCHER VERÄNDERT.<br />
INHALTSSTOFFE, HERKUNFT UND<br />
HERSTELLUNGSBEDINGUNGEN:<br />
MÖGLICHST TRANSPARENT<br />
SOLL ES SEIN! FÜR PRODUZENTEN<br />
HEISST DAS, DASS EINE ENT-<br />
SPRECHENDE KENNZEICHNUNG<br />
DER LEBENSMITTEL<br />
UNUMGÄNGLICH WIRD.<br />
Bewusst einkaufen,<br />
bewusst essen!<br />
Immer mehr Menschen wollen heute ganz genau<br />
wissen, was da auf ihren Tellern lan<strong>de</strong>t. Zwar<br />
regeln entsprechen<strong>de</strong> gesetzliche Vorschriften,<br />
wie die Lebensmittelkennzeichnung im Hinblick<br />
auf Zutaten und Inhaltsstoffe grundsätzlich<br />
auszusehen hat, vielen Verbrauchern reicht<br />
das aber nicht aus. Immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong><br />
Lebensmittelskandale, Produktrückrufe und<br />
Schlagzeilen rund um schlechte Arbeitsbedingungen<br />
wecken das Misstrauen <strong>de</strong>r Verbraucher.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r also, dass das Verlangen<br />
nach umfassen<strong>de</strong>n Informationen<br />
immer größer wird. Lebensmittel- und Getränkehersteller<br />
sehen sich so mit <strong>de</strong>r Erwartung<br />
konfrontiert, ihre Zutaten, Produktionsprozesse<br />
und Lieferketten <strong>de</strong>tailliert<br />
offenzulegen.<br />
ins Thema<br />
eingetaucht<br />
Mit <strong>de</strong>r INTERGAST-Premiummarke<br />
MASTER CHEF EDITION verfolgen auch<br />
wir einen nachhaltigen Ansatz, <strong>de</strong>r auf<br />
absoluter Transparenz beruht. Alle<br />
Produkte – Garnelen, Rindfleisch und Fisch –<br />
sind lückenlos rückverfolgbar.<br />
Unsere Partnerunternehmen achten<br />
wie wir immer auf die Nachhaltigkeit<br />
<strong>de</strong>r Herstellungsprozesse.<br />
was<br />
ist drin,<br />
was<br />
nicht?<br />
Da tut sich was!<br />
Während bereits seit einigen<br />
Jahren auf vielen Produkten<br />
Hinweise wie „frei von Zusatzstoffen“<br />
o<strong>de</strong>r „ohne Gentechnik“<br />
zu fin<strong>de</strong>n sind, geht das Interesse <strong>de</strong>r<br />
Verbraucher heute noch weiter. Man will<br />
genau wissen, welche Inhaltsstoffe in<br />
Lebensmitteln und Getränken enthalten<br />
sind und welche nicht. Geschmacksverstärker,<br />
künstliche Süße und Farbstoffe<br />
wer<strong>de</strong>n mit wachsen<strong>de</strong>r Skepsis wahrgenommen.<br />
Dementsprechend wer<strong>de</strong>n die Erwartungen<br />
an die Hersteller immer höher. Zum einen<br />
wird darauf geachtet, dass alle enthaltenen Zutaten<br />
möglichst natürlichen Ursprungs sind,<br />
zum an<strong>de</strong>ren will <strong>de</strong>r Verbraucher alle Inhaltsund<br />
mögliche Zusatzstoffe klar und <strong>de</strong>utlich<br />
<strong>de</strong>klariert sehen. Das heißt auch, dass irreführen<strong>de</strong><br />
Kennzeichnungen und schwer<br />
verständliche Bezeichnungen in die Kritik<br />
geraten.<br />
Nachhaltig und Regional<br />
soll es sein<br />
Immer mehr Verbraucher legen darüber hinaus aber auch Wert auf die Produktherkunft<br />
und die Bedingungen, unter <strong>de</strong>nen das Produkt hergestellt<br />
wur<strong>de</strong>. Der nachhaltige Umgang mit Umwelt und Ressourcen ist dabei ebenso<br />
wichtig wie die faire Behandlung <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Lieferkette beteiligten Arbeitskräfte.<br />
Auch die Haltung eines Unternehmens zum Thema Tierschutz wird<br />
häufig hinterfragt. Viele Verbraucher wollen sehen, dass sich ein Hersteller<br />
nicht nur um <strong>de</strong>n eigenen Profit sorgt, son<strong>de</strong>rn auch Verantwortung übernimmt.<br />
Gera<strong>de</strong> regionale Produkte erfreuen sich <strong>de</strong>shalb wachsen<strong>de</strong>r Beliebtheit.<br />
Die Lieferwege wer<strong>de</strong>n kurz gehalten, lokale Betriebe und Arbeitnehmer<br />
gestärkt.<br />
Die verän<strong>de</strong>rten Kun<strong>de</strong>nwünsche zwingen die Hersteller zum Han<strong>de</strong>ln. Um <strong>de</strong>n<br />
Ansprüchen <strong>de</strong>s Marktes gerecht zu wer<strong>de</strong>n, erweitern auch namhafte Hersteller<br />
ihr Angebot um Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen. Und auch in Sachen<br />
Kennzeichnung tut sich einiges! Das zeigt die Global New Product Database <strong>de</strong>s<br />
Marktforschungsunternehmens Mintel. 29 % <strong>de</strong>r zwischen September 2016 und<br />
August 2017 weltweit neu eingeführten Nahrungsmittel und Getränke waren<br />
mit einer Auslobung bezüglich natürlicher Produkteigenschaften versehen.<br />
<strong>No</strong>ch vor 10 Jahren waren es lediglich 17 %. Was die Angaben bezüglich <strong>de</strong>r Produktherkunft<br />
angeht, zeichnet sich eine noch <strong>de</strong>utlichere Steigerung ab. 2006 bis<br />
2007 waren nur auf 1 % <strong>de</strong>r Lebensmittel- und Getränkeeinführungen Hinweise<br />
auf die ethischen und umweltfreundlichen Produktionsbedingungen vermerkt.<br />
Inzwischen sind es hier sogar ganze 22 %!