leseprobe - Hase und Igel
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Name:<br />
Im Speisezimmer eines Römers<br />
„HUNGRIG DIE GÄSTE UND ANGSTVOLL DIE DIENER“<br />
Horaz, Satiren I, 5<br />
In den ersten Jahrh<strong>und</strong>erten der römischen Zeit<br />
nahmen die Römer die Speisen im Sitzen zu<br />
sich, ab dem 2. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. tafelten die<br />
Männer in vornehmen Kreisen im Liegen. Jedes<br />
bessere Haus verfügte über ein Speisezimmer,<br />
manchmal auch über mehrere. Darin war das<br />
triclinium untergebracht. Der Name stammt von<br />
dem griechischen Wort cline für Bett <strong>und</strong><br />
bedeutet, dass drei Liegen um einen zentralen<br />
Tisch angeordnet waren.<br />
Die Liegen bestanden aus Stein <strong>und</strong> waren<br />
mit Polstern <strong>und</strong> Kissen belegt. Die Fußteile<br />
waren etwas niedriger angebracht. Man lag mit<br />
dem Oberkörper Richtung Tisch auf der Liege<br />
<strong>und</strong> bekam das Essen serviert. Das besorgten<br />
die Sklaven, die das Essen auch zubereiteten.<br />
Ein Koch sei teurer als drei Pferde, beklagte<br />
sich der Gelehrte Plinius der Ältere.<br />
Die Küchen wurden stets in der Nähe der<br />
Wasserleitung errichtet, sodass immer frisches<br />
fließendes Wasser zur Verfügung stand. Küchenräume<br />
waren selbst in großen Villen sehr<br />
klein <strong>und</strong> wahrscheinlich ziemlich stickig, weil<br />
auf offenem Feuer gekocht wurde. Man w<strong>und</strong>ert<br />
sich heute, wie in so kleinen Räumen so<br />
viele Mahlzeiten mit mehreren Gängen zubereitet<br />
werden konnten.<br />
Welche Aussagen sind falsch? Streiche durch.<br />
Die Sprache der Küche<br />
war Griechisch.<br />
Fleisch war bei den Römern<br />
nicht sehr beliebt.<br />
Die Römer aßen auch<br />
mit den Fingern.<br />
Römische Küchen<br />
waren groß.<br />
Die Sprache der Küche war damals Griechisch,<br />
so wie heute Französisch. Alles, was<br />
nicht mit dem Löffel gegessen werden konnte,<br />
aß man mit den Fingerspitzen. Gabeln wurden<br />
beim Essen nicht benutzt. Knochen <strong>und</strong> Reste<br />
warf man auf den Fußboden. Bei Ausgrabungen<br />
eines römischen Gebäudes im schweizerischen<br />
Augst fanden Archäologen unter Türschwellen<br />
<strong>und</strong> in Bodenritzen jede Menge Essensreste,<br />
darunter sogar feine Fischschuppen. So konnten<br />
sie genau bestimmen, was damals gegessen<br />
wurde.<br />
Beliebt zu jedem Essen war Gemüse, Salat<br />
<strong>und</strong> puls, ein Getreidebrei. Fleisch bevorzugten<br />
die Römer vom Schwein <strong>und</strong> vom <strong>Hase</strong>n, dazu<br />
Fische sowie Austern. Das Haushuhn kam erst<br />
im 1. Jh. v. Chr. in größerem Maße auf den Speisezettel.<br />
Gegessen wurde auf dem<br />
triclinium.<br />
Während des Essens<br />
saßen die Römer immer<br />
aufrecht auf Stühlen.<br />
Puls ist ein<br />
Getreidebrei.<br />
Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> Verlag, Garching b. München<br />
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