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leseprobe - Hase und Igel

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Inhalt<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Ausschneidebilder für das Poster . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1. Kapitel: Rom – Ein Weltreich entsteht<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Kopiervorlagen<br />

7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Die Ausdehnung des Reiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Der Alltag eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Die Ausrüstung eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Im Legionslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Das bewegte Leben eines Zenturios . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Reger Handel im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Cäsar <strong>und</strong> der Kaiserkult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2. Kapitel: Alltag im Römischen Reich<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Kopiervorlagen<br />

Cäsar oder Kaisar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Auch du kannst Latein! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Tag für Tag Latein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Meine Schreibtafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Römische Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Petronius <strong>und</strong> der Geldverleiher . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Römische Längenmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Römische Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Aufgewachsen im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Römische Kinderspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Essgewohnheiten der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

„Exotische Leckerbissen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Im Speisezimmer eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Einkaufszettel eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Römische Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Mein Mosaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Meine Öllampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Musik bei den Römern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Meine Panflöte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Wandmalerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Römische Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Meine Römerkleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

Thermen <strong>und</strong> Latrinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

„Brot <strong>und</strong> Spiele“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Götter-Memory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Römische Kultur kompakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

3. Kapitel: Die Römer bei uns<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Kopiervorlagen<br />

Bevor die Römer kamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

Runenstäbe – Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

„… landschaftlich ohne Reiz, rau im Klima …“ . . . 84<br />

Die Varusschlacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

Der Schatz im Rhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Der Limes – römische Grenze . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

Kreise im Kornfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Grab 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

Ärger in der Ziegelei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Das Erbe der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

4. Kapitel: Ein Weltreich vergeht<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

Kopiervorlagen<br />

Der Vesuv bricht aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

Sklaventum im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

„In hoc signo vinces“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

Imperialismus damals <strong>und</strong> heute . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />

Wer hat’s gesagt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

Macht hat viele Gesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Anhang: Museen, Internet, Literatur . . . . . . . . . . 109<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> Verlag, Garching b. München


Name:<br />

7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei<br />

Im 8. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. entstand in Mittelitalien ein neuer Stadtstaat – Rom. Um den Ursprung der<br />

Stadt ranken sich viele Geschichten.<br />

Der Sage nach wurde Rom von den Zwillingen<br />

Romulus <strong>und</strong> Remus gegründet. Die Söhne der<br />

Rhea Silva <strong>und</strong> des Kriegsgottes Mars wurden<br />

von ihrem Großvater auf einem Floß im Fluss<br />

Tiber ausgesetzt. Das Floß strandete am Fuße<br />

des Palatin, einem der sieben Hügel, auf denen<br />

Rom erbaut wurde. Eine Wölfin fand die Zwillinge<br />

<strong>und</strong> säugte sie, bis sie von einem Hirten<br />

<strong>und</strong> seiner Frau gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> aufgezogen wurden.<br />

Als sie erwachsen waren, gründeten sie<br />

die Stadt Rom, konnten sich aber nicht einigen,<br />

wer regieren sollte. Schließlich tötete Romulus<br />

Relief mit der kapitolinischen Wölfin von Aventicum<br />

Die Geschichte des Römischen Reiches ist kompliziert. Damit man sich so viele Jahreszahlen<br />

besser merken kann, bildet man Eselsbrücken. Verbinde richtig.<br />

7, 5, 3 – Rom schlüpft<br />

aus dem Ei.<br />

2, 0, 2 – Zwaa null zwaa,<br />

Schlacht von Zama.<br />

Iden Märzen vierzig vier,<br />

packten Brutus Neid<br />

<strong>und</strong> Gier.<br />

3, 7, 5 – Die Hunnen<br />

machen sich auf die<br />

Strümpf.<br />

4, 7, 6 – mit Rom<br />

ist es ex.<br />

• •<br />

• •<br />

• •<br />

Die Hunnen ziehen von Zentralasien aus in Richtung<br />

Westen <strong>und</strong> überfallen Europa. Das ist gleichzeitig<br />

der Beginn der Völkerwanderung 375 n. Chr.<br />

Der römische Gelehrte Varro hat dieses Datum für<br />

die Gründung der Stadt Rom festgelegt.<br />

Mitte März des Jahres 44 v. Chr. ermordet Brutus<br />

seinen Ziehvater Cäsar.<br />

• • Ende des Weströmischen Reiches 476 n. Chr.<br />

• •<br />

im Streit seinen Bruder Remus <strong>und</strong> die Stadt<br />

wurde nach Romulus benannt.<br />

Eine andere Geschichte verknüpft den Untergang<br />

Trojas mit der Gründung Roms. Der Legende<br />

nach war Troja eine reiche <strong>und</strong> mächtige<br />

Handelsstadt am Bosporus, dem Eingang zum<br />

Schwarzen Meer. Sie wurde schließlich wegen<br />

einer unglücklichen Liebesgeschichte von den<br />

Griechen zerstört. Davon berichtet der große<br />

Dichter Homer in seinem Buch „Ilias“. Äneas,<br />

ein trojanischer Krieger, schaffte die Flucht aus<br />

der brennenden Stadt. Lange irrte er auf dem<br />

Mittelmeer herum, bis sein Schiff in Nordafrika<br />

landete. Dort ließ er sich mit Dido ein, der Gründerin<br />

<strong>und</strong> Königin Karthagos. Er verließ sie jedoch,<br />

um ein neues Reich zu errichten. Das begründete<br />

die jahrh<strong>und</strong>ertelange Urfeindschaft<br />

Karthagos mit Rom. In Italien angekommen,<br />

heiratete Äneas die Tochter des Königs von Latium,<br />

so heißt die Gegend um Rom. Sein Sohn<br />

Iulus gründete schließlich die Stadt Alba Longa.<br />

Das war die Vorläuferin von Rom.<br />

Das römische Heer unter dem Feldherrn Scipio<br />

siegt über die Karthager <strong>und</strong> Hannibal in der<br />

Schlacht bei Zama in Nordafrika.<br />

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11


Name:<br />

Die Ausrüstung eines Legionärs<br />

Das Weltreich Rom verfügte über einen<br />

großen <strong>und</strong> machtvollen Militärapparat.<br />

Dieser war streng organisiert <strong>und</strong> hierarchisch<br />

gegliedert. Zwischen 4600 <strong>und</strong><br />

6000 Mann bildeten eine Legion, eine<br />

selbstständig agierende Truppe von Soldaten.<br />

Die Männer standen unter dem Befehl<br />

eines Konsuls.<br />

Eine Legion bestand aus zehn Kohorten,<br />

wobei eine Kohorte (480 – 600 Mann) aus<br />

Tuniken<br />

Wolle<br />

Pferdehaaren<br />

Schild<br />

Schildkröte<br />

Spaten<br />

Eisennägeln<br />

40<br />

drei Manipeln gebildet wurde. Ein Manipel<br />

bestand wiederum aus zwei Zenturien.<br />

Eine Zenturie, angeführt vom Zenturio,<br />

war die kleinste Einheit (etwa 80 Mann).<br />

Am Ende dieses recht komplizierten<br />

Systems stand der einzelne Soldat. So<br />

durchdacht wie die gesamte Legion, so<br />

ausgeklügelt waren auch die Waffen <strong>und</strong><br />

die Ausrüstung, die jeder einzelne Legionär<br />

mit sich führte.<br />

Die römische Legion war streng geordnet. Auch heute sind Gruppen organisiert.<br />

Welche kennst du? Wie sind sie aufgebaut?<br />

Lies den folgenden Text über die Ausrüstung eines Soldaten. Streiche die falschen<br />

Begriffe durch <strong>und</strong> verbinde sie mit den richtigen Wörtern.<br />

Jeder Soldat trug eine Rüstung. Sie war sehr leicht <strong>und</strong> die Männer<br />

mussten sich beim An­ <strong>und</strong> Ausziehen gegenseitig helfen.<br />

Der Brustpanzer bestand aus Stoffplatten, die mit Lederstreifen<br />

verb<strong>und</strong>en waren. Unter der Rüstung trug man halblange<br />

Strumpfhosen aus Seide. Im Kampf schützte ein Gürtel mit breiten,<br />

herabhängenden Wollfäden – das sogenannte cingulum –<br />

die Leistengegend. Es wurde über der Tunika getragen. Durch<br />

Beschläge an den Lederstreifen, die beim Marschieren aneinanderschlugen,<br />

entstand ein klingelndes Geräusch, das die Gegner<br />

schon von Weitem einschüchtern sollte. Den Kopfschutz bildete<br />

ein verzierter Helm, der Gesicht <strong>und</strong> Ohren frei ließ. Die Helmzier<br />

der Offiziere aus meist roten Federn sorgte dafür, dass die Legionäre<br />

sie aus der Entfernung gut sehen konnten. Jeder Soldat<br />

kämpfte mit einem kurzen Schwert, dem gladius, <strong>und</strong> einem<br />

rechteckigen Kantholz. Beim Angriff bildeten die Soldaten damit<br />

die berühmte Kaulquappe. Die Ausrüstung wurde durch eine<br />

Wurfwaffe ergänzt: das pilum, ein sehr leichter Bumerang, der<br />

sogar den Schild des Gegners durchdringen konnte. Zur Ausstattung<br />

gehörte schließlich auch eine Gabel zum Ausheben von<br />

Gräben, ein Kran für den Bau von Schutzwällen <strong>und</strong> eine Daunendecke<br />

als Schutz vor der nächtlichen Kälte. An den Füßen<br />

trugen die Männer Stiefel aus grobem Leder, deren Sohlen mit<br />

Hufeisen beschlagen <strong>und</strong> deshalb auch nach langen Märschen<br />

nicht durchgelaufen waren. So kam leicht eine Last von über<br />

vier Kilogramm zusammen, die jeder Soldat täglich mit sich herumtragen<br />

musste.<br />

schwer<br />

Metallbändern<br />

Lederstreifen<br />

Speer<br />

Hacke<br />

Wolldecke<br />

Sandalen<br />

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15


Name:<br />

Auch du kannst Latein!<br />

Die Wörter für einige wichtige Dinge des Alltags haben die Germanen von den Römern übernommen<br />

<strong>und</strong> in ihren Sprachschatz aufgenommen. Wir benutzen sie heute noch.<br />

Ordne die deutschen Wörter den lateinischen Begriffen zu <strong>und</strong> verbinde sie richtig.<br />

Feier • • cellarium<br />

Frucht • • insula<br />

Insel • • feriae<br />

Keller • • murus<br />

Markt • • fructus<br />

Mauer • • oryza<br />

Münze • • via strata<br />

Reis • • mercatus<br />

Sack • • moneta<br />

Straße • • diabolus<br />

Teufel • • tegula<br />

Ziegel • • saccus<br />

An welche Wörter der heutigen Zeit denkst du bei folgenden Begriffen? Schreibe auf.<br />

comis (lustig) bonus (gut) arma (Waffen)<br />

adventus (Ankunft) trahere (ziehen) videre (sehen)<br />

Suche weitere Wörter, die in die deutsche Sprache aufgenommen wurden.<br />

Finde heraus, welche lateinischen Begriffe dahinterstecken.<br />

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33


Meine Schreibtafel (2)<br />

2. Tacker oder klebe nun jeweils die 12 cm langen Leisten<br />

kantenbündig an die anderen beiden Seiten, sodass sie<br />

auf der Holzplatte einen Rahmen bilden.<br />

3. Lass den Kleber gut trocknen. Folge dann Punkt 6<br />

der anspruchsvollen Variante.<br />

Anspruchsvolle Variante<br />

Du brauchst:<br />

• zwei Holztafeln 16 x 10 cm, 8 mm dick, aus Fichte, Ahorn oder Linde,<br />

möglichst ohne Äste <strong>und</strong> fein gemasert<br />

• drei Lederschnüre jeweils 10 cm lang<br />

• Stecheisen 16 oder 20 mm, Klüpfel (Holzhammer)<br />

• Bohrmaschine, Holzbohrer 4 mm<br />

• kleine Schraubzwingen, 80er-Schleifpapier<br />

• Bleistift, Lineal<br />

So geht’s:<br />

1. Zeichne mit Lineal <strong>und</strong> Bleistift auf der schönen Seite der Holztafel<br />

r<strong>und</strong>um einen etwa 1,5 cm breiten Rand ein. Spanne die Tafel nun<br />

mit zwei Schraubzwingen auf dem Arbeitstisch fest.<br />

2. Setze das Stecheisen auf die Bleistiftlinie auf <strong>und</strong><br />

schlage vorsichtig mit dem Holzhammer darauf,<br />

sodass es etwa 1 – 2 mm ins Holz eindringt. Verfahre so<br />

r<strong>und</strong>herum. Nun ist der Rand durch die Einstiche vom<br />

Tafelinneren abgetrennt.<br />

3. Setze das Stecheisen in einer Ecke des Tafelinneren quer zur<br />

Holzfaserrichtung auf <strong>und</strong> schlage ein- oder zweimal etwas<br />

fester auf das Stecheisen, sodass es etwa 4 mm tief in<br />

das Holz eindringt. Kippe es ganz leicht vor <strong>und</strong> zurück.<br />

Ziehe es wieder heraus, setze es 2 mm daneben<br />

wieder auf <strong>und</strong> wiederhole den Vorgang. Wenn du<br />

eine ganze „Zeile“ des Inneren eingeschlagen<br />

hast, machst du daneben weiter, bis das ganze<br />

Tafelinnere eingeschlagen ist.<br />

4. Setze nun das Stecheisen am Rand an <strong>und</strong> schabe<br />

vorsichtig nacheinander die kleinen<br />

Holzbrocken heraus.<br />

Achtung: Am Rand musst<br />

du sehr sorgfältig<br />

arbeiten, sonst hebelst<br />

du ihn ab!<br />

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Name:<br />

Im Speisezimmer eines Römers<br />

„HUNGRIG DIE GÄSTE UND ANGSTVOLL DIE DIENER“<br />

Horaz, Satiren I, 5<br />

In den ersten Jahrh<strong>und</strong>erten der römischen Zeit<br />

nahmen die Römer die Speisen im Sitzen zu<br />

sich, ab dem 2. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. tafelten die<br />

Männer in vornehmen Kreisen im Liegen. Jedes<br />

bessere Haus verfügte über ein Speisezimmer,<br />

manchmal auch über mehrere. Darin war das<br />

triclinium untergebracht. Der Name stammt von<br />

dem griechischen Wort cline für Bett <strong>und</strong><br />

bedeutet, dass drei Liegen um einen zentralen<br />

Tisch angeordnet waren.<br />

Die Liegen bestanden aus Stein <strong>und</strong> waren<br />

mit Polstern <strong>und</strong> Kissen belegt. Die Fußteile<br />

waren etwas niedriger angebracht. Man lag mit<br />

dem Oberkörper Richtung Tisch auf der Liege<br />

<strong>und</strong> bekam das Essen serviert. Das besorgten<br />

die Sklaven, die das Essen auch zubereiteten.<br />

Ein Koch sei teurer als drei Pferde, beklagte<br />

sich der Gelehrte Plinius der Ältere.<br />

Die Küchen wurden stets in der Nähe der<br />

Wasserleitung errichtet, sodass immer frisches<br />

fließendes Wasser zur Verfügung stand. Küchenräume<br />

waren selbst in großen Villen sehr<br />

klein <strong>und</strong> wahrscheinlich ziemlich stickig, weil<br />

auf offenem Feuer gekocht wurde. Man w<strong>und</strong>ert<br />

sich heute, wie in so kleinen Räumen so<br />

viele Mahlzeiten mit mehreren Gängen zubereitet<br />

werden konnten.<br />

Welche Aussagen sind falsch? Streiche durch.<br />

Die Sprache der Küche<br />

war Griechisch.<br />

Fleisch war bei den Römern<br />

nicht sehr beliebt.<br />

Die Römer aßen auch<br />

mit den Fingern.<br />

Römische Küchen<br />

waren groß.<br />

Die Sprache der Küche war damals Griechisch,<br />

so wie heute Französisch. Alles, was<br />

nicht mit dem Löffel gegessen werden konnte,<br />

aß man mit den Fingerspitzen. Gabeln wurden<br />

beim Essen nicht benutzt. Knochen <strong>und</strong> Reste<br />

warf man auf den Fußboden. Bei Ausgrabungen<br />

eines römischen Gebäudes im schweizerischen<br />

Augst fanden Archäologen unter Türschwellen<br />

<strong>und</strong> in Bodenritzen jede Menge Essensreste,<br />

darunter sogar feine Fischschuppen. So konnten<br />

sie genau bestimmen, was damals gegessen<br />

wurde.<br />

Beliebt zu jedem Essen war Gemüse, Salat<br />

<strong>und</strong> puls, ein Getreidebrei. Fleisch bevorzugten<br />

die Römer vom Schwein <strong>und</strong> vom <strong>Hase</strong>n, dazu<br />

Fische sowie Austern. Das Haushuhn kam erst<br />

im 1. Jh. v. Chr. in größerem Maße auf den Speisezettel.<br />

Gegessen wurde auf dem<br />

triclinium.<br />

Während des Essens<br />

saßen die Römer immer<br />

aufrecht auf Stühlen.<br />

Puls ist ein<br />

Getreidebrei.<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> Verlag, Garching b. München<br />

53


Bevor die Römer kamen (1)<br />

Es heißt, die Römer hätten die Germanen<br />

besiegt <strong>und</strong> deren Heimatland Germanien<br />

besetzt. Tatsächlich gab es DIE<br />

Germanen jedoch nicht. Die Einwohner<br />

des Gebietes östlich von Rhein <strong>und</strong><br />

Elbe waren kein einheitliches Volk. Sie<br />

gehörten verschiedenen kleineren <strong>und</strong><br />

größeren „Stämmen“ an <strong>und</strong> hatten<br />

keinen gemeinsamen König. Als die<br />

Römer das Land überfielen, das sie<br />

Germanien nannten, trafen sie aber<br />

nicht auf primitive Hinterwäldler. Die<br />

Germanen waren große Kämpfer, aber<br />

ihre Wirtschaftsweise war eher bäuerlich.<br />

Sie lebten in Siedlungen mit bis zu zweih<strong>und</strong>ert<br />

Menschen zusammen, ähnlich den<br />

späteren Haufendörfern. Ihre Gesellschaftsordnung<br />

war wohl patriarchalisch. Kleinkönige<br />

<strong>und</strong> Fürsten herrschten<br />

über ihre kleinen Reiche,<br />

aber die einzelnen Hausgemeinschaften<br />

standen<br />

unter besonderem Schutz.<br />

Des Königs Arm reichte<br />

nur bis zum Hoftor. Der<br />

Vater einer Familie hatte<br />

die Verfügungsgewalt über<br />

alles, was zu seinem Hof<br />

gehörte. An bestimmten<br />

Tagen trafen sich die Männer<br />

zur Volksversammlung,<br />

zum Thing. Dort wurde über<br />

die Angelegenheiten der<br />

Gemeinde beraten sowie<br />

Recht gesprochen.<br />

Die Menschen waren<br />

in drei Stände aufgeteilt:<br />

Freie, Unfreie (Knechte)<br />

<strong>und</strong> Rechtlose (Kriegsgefangene,<br />

Sklaven). Viele<br />

Germanen waren Bauern,<br />

sie züchteten Schweine,<br />

Kühe <strong>und</strong> Pferde <strong>und</strong> bestellten<br />

ihre Felder mit Getreide.<br />

Es gab außerdem<br />

geschickte Tischler, Schmiede<br />

<strong>und</strong> Töpfer unter ihnen.<br />

Sie produzierten Waren, die<br />

SUNUCI<br />

FRISII<br />

CHAMAVI<br />

BATAVI<br />

SEQUANI<br />

TENCTERI - USIPI<br />

TREVERI<br />

TRIBOCI<br />

AMPSIVARII<br />

auch von den Römern gekauft wurden.<br />

Zur Jagd gingen die Germanen eher selten,<br />

meist nur wegen der Pelze von wilden<br />

Tieren. Diese wurden ebenfalls ins<br />

Römische Reich exportiert. Man wohnte<br />

in Häusern aus Lehmfachwerk, die Viehställe<br />

waren unter demselben Dach. So<br />

hatte man es auch im Winter warm.<br />

Trotzdem wurden die Menschen häufig<br />

krank: Kaputte Zähne, Gelenkkrankheiten<br />

<strong>und</strong> Wirbelsäulenschäden kamen<br />

sehr oft vor. Viele starben in jungen Jahren,<br />

die Menschen wurden im Durchschnitt<br />

nur halb so alt wie wir heute.<br />

Medizinische Versorgung gab es so gut wie gar<br />

nicht.<br />

Auf der Landkarte stehen die Bezeichnungen<br />

der einzelnen Volksstämme, die in Germanien<br />

ANGLII<br />

AVIONES<br />

CHAUCI<br />

CHASUARII<br />

ANGRIVARII<br />

BRUCTERI<br />

MARSI<br />

TUBANTES<br />

SUGAMBRI<br />

VANGIONES<br />

NEMETES<br />

TIGURINI<br />

MATTIACI<br />

TOUTONI<br />

RAURACI TOUGENI<br />

CHERUSCI<br />

RAETI<br />

REUDIGNI<br />

SAXONES<br />

LANGOBARDI<br />

VARINI<br />

NUITONES<br />

CHATTI SEMNONES<br />

VINDELICI<br />

BOII<br />

HERMUNDURI<br />

NARISTI<br />

VARISTI<br />

TAURISCI<br />

SUDINI<br />

NORICI<br />

LEMOVII<br />

SIDINI<br />

MARKOMANNI<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> Verlag, Garching b. München<br />

RUGII<br />

BURGUNDIONES<br />

VANDALI<br />

81


Der Vesuv bricht aus (1)<br />

Wir schreiben den 24. August des Jahres 79<br />

n. Chr. An der Bucht von Neapel am Mittelmeer<br />

liegt die römische Stadt Pompeji. Direkt über<br />

100 Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> Verlag, Garching b. München<br />

der Stadt erhebt sich der Berg Vesuv. Er ist<br />

bekannt dafür, dass er manchmal Feuer auf die<br />

Felder regnen lässt. Erdbeben gibt es häufiger<br />

<strong>und</strong> die Menschen sind daran gewöhnt. Trotz<br />

der Gefahr durch den nahen Vulkan haben sie<br />

an seinen Hängen ihre Häuser gebaut <strong>und</strong><br />

bewirtschaften ihre Äcker, denn der Boden ist<br />

fruchtbar <strong>und</strong> die Gegend w<strong>und</strong>erschön. Auch<br />

an diesem Tag summt die Stadt vor Geschäftigkeit<br />

<strong>und</strong> Lebensfreude: Kinder spielen in den<br />

Straßen, Verkäufer preisen ihre Waren an,<br />

Hausfrauen kaufen ein. Niemand ahnt etwas<br />

von der Katastrophe, die in wenigen Augenblicken<br />

über die Gegend hereinbrechen wird: Der<br />

Vesuv bricht aus.<br />

Der Gelehrte Plinius der Jüngere hat das schreckliche Ereignis aus nächster Nähe erlebt<br />

<strong>und</strong> in einem Brief aufgeschrieben. Lest folgenden Bericht.<br />

„Bereits einige Tage zuvor hatte es ein Erdbeben<br />

gegeben – weniger furchterregend, als man<br />

es in Campania gewohnt war. In jener Nacht<br />

jedoch wurde es so stark, dass man glauben<br />

konnte, alles würde […] einstürzen. Ich erhob<br />

mich, um meine Mutter zu wecken. Wir setzten<br />

uns in den Hof des Hauses, der das Meer in<br />

geringem Abstand vom Haus trennte. Schon<br />

war die erste St<strong>und</strong>e des Tages <strong>und</strong> es war<br />

noch dämmrig. Die umliegenden Gebäude<br />

waren stark in Mitleidenschaft gezogen <strong>und</strong> wir<br />

hatten große Furcht, dass sie einstürzen könnten.<br />

Schließlich schien es uns ratsam, die Stadt<br />

zu verlassen. Zusammen mit einer großen Menschenmenge<br />

drängten wir in einem langen Zuge<br />

aus der Stadt.<br />

Nachdem wir die Häuser hinter uns gelassen<br />

hatten, blieben wir stehen. Wir mussten beängstigende<br />

Dinge sehen, denn die Wagen, die wir<br />

dabei hatten, rollten hin <strong>und</strong> her, obwohl sie auf<br />

einem ebenen Gelände standen. Außerdem<br />

sahen wir, dass das Meer zurückflutete <strong>und</strong><br />

durch das Erdbeben gleichsam zurückgetrieben<br />

wurde. Die Küste war vorgerückt <strong>und</strong> viele Meereslebewesen<br />

wurden auf dem trockenen Sand<br />

zurückgehalten.<br />

Auf der anderen Seite wurde eine furchterregende<br />

schwarze Wolke von Feuerschein in Zickzacklinien<br />

zerrissen <strong>und</strong> spaltete sich in Flam­<br />

mengebilde, die Blitzen ähnlich, aber größer<br />

waren. Nicht viel später sank jene Wolke auf<br />

die Erde herab, bedeckte das Meer, umgab<br />

Capri, verbarg das Vorgebirge von Misenum<br />

<strong>und</strong> entzog es unseren Augen. Daraufhin befahl<br />

meine Mutter mir, dass ich mich selbst in Sicherheit<br />

bringen sollte. Schon fiel Asche, jedoch nur<br />

wenig. Ich sah mich um: Der dichte Rauch, welcher<br />

sich wie ein Sturzbach über die Erde ergoss,<br />

bedrohte uns <strong>und</strong> kam auf uns zu. Wir hatten<br />

uns kaum hingesetzt, da wurde es dunkel. Es<br />

war nicht wie eine mondlose Nacht oder wie bei<br />

Bewölkung, sondern wie in geschlossenen Räumen,<br />

wenn das Licht ausgelöscht worden ist.<br />

Man hörte das Wehklagen der Frauen, das<br />

Jammern der Kinder <strong>und</strong> die Schreie der Männer.<br />

Die einen suchten ihre Eltern, die anderen<br />

suchten ihre Kinder, wieder andere riefen nach<br />

ihren Ehefrauen <strong>und</strong> versuchten, sie an ihren<br />

Stimmen zu erkennen; diese beklagten ihr Unglück,<br />

jene das Unglück ihrer [Angehörigen]; es<br />

gab Leute, die aus Furcht vor dem Tod um den<br />

Tod baten; viele erhoben die Hände zu den Göttern,<br />

manche erklärten, dass es überhaupt keine<br />

Götter mehr gäbe <strong>und</strong> dass jetzt die letzte<br />

<strong>und</strong> für die Welt ewige Nacht gekommen sei.<br />

Und es gab Leute, die durch ausgedachte <strong>und</strong><br />

erlogene Schreckensgeschichten die wahre Gefahr<br />

noch vergrößerten.

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