Biomasse-Heizkraftwerk: Mit Pfleiderer ernst verhandeln! - CSU ...
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Europa: Verkehrssicherheit<br />
Albert Deß:<br />
Neue Informationen Brüssel<br />
Europa – für viele noch immer ein unbekanntes<br />
Wesen und trotzdem eine politische Ebene,<br />
die uns tagtäglich betrifft und Einfluss<br />
Albert Deß ist Fach- nimmt auf viele Lebensbereiche. Viele Bürgepolitiker<br />
für Agrar- und rinnen und Bürger schätzen die Vorteile Euro-<br />
Verbraucherpolitik pas, wenn sie beispielsweise auf Reisen sind<br />
und ist in dieser Funk- und ohne Grenzkontrollen oder Geldwechsel<br />
tion auch Sprecher der von einem europäischen Land in das andere<br />
EVP-Fraktion. fahren können. Niedrige Handygebühren, ver-<br />
Neben diesem wichgleichbare Preise, soziale Standards oder vertigen<br />
Themenbereich lässliche Vorschriften zur Arbeitssicherheit<br />
hat er sich im ersten sind nur einige Beispiele, die für viele selbst-<br />
Jahr der laufenden verständlich sind. Die politische Vorarbeit und<br />
Periode mit weiteren die Weichenstellung dazu werden im Europä-<br />
Themen auseinanderischen Parlament vorgenommen, das nach Ingesetzt.krafttreten<br />
des Lissabon-Vertrages noch mehr<br />
Kompetenz hat.<br />
Das vergangene Jahr war auch auf europäischer Ebene von den<br />
Turbulenzen auf dem Wirtschafts- und Finanzmarkt geprägt.<br />
Um künftig rechtzeitig reagieren zu können, fordert das Europäische<br />
Parlament erneut die Schaffung einer europäischen Finanzaufsichtsbehörde.<br />
Die Finanzaufsicht könne keine rein einzelstaatliche<br />
Angelegenheit bleiben, da die Märkte international<br />
und die Finanzinstitute grenzübergreifend tätig sind. Eine<br />
Maßnahme, die in diesem Zusammenhang debattiert wurde,<br />
hat das Parlament bereits beschlossen: Noch vor der Sommerpause<br />
wurden im Plenum des Europäischen Parlaments die Bonuszahlungen<br />
für Banker begrenzt. Europa hat damit die weltweit<br />
strengsten Regeln für Sonderzahlungen im Bankenwesen<br />
eingeführt. Ebenfalls durch einen Parlamentsbeschluss wurden<br />
die Einlagen von Privatanlegern gesichert: 50.000 Euro sind „sicher“,<br />
auch wenn ein Investmentfonds aufgrund von Unregelmäßigkeiten<br />
Konkurs anmeldet. Das ist doch eine gute Nachricht<br />
für viele Bürgerinnen und Bürger, die in der jüngsten Vergangenheit<br />
auch Angst um ihre Ersparnisse hatten.<br />
Rot für die Ampel<br />
Wenn ein naturtrüber Apfelsaft aus heimischer Region oder unser<br />
gutes Bauernbrot einen roten Punkt bekommt und die mit<br />
Süßstoff angereicherte „Cola light“ grün gekennzeichnet wird –<br />
dann kann etwas nicht stimmen. Das dachten sich auch die <strong>Mit</strong>glieder<br />
des EU-Parlaments und lehnten die sog. „Ampelkennzeichnung“<br />
für Lebensmittel ab. „Es gibt keine ungesunden Lebensmittel,<br />
sondern nur eine ungesunde, nicht ausgewogene Ernährung“,<br />
so Albert Deß. Als Fachpolitiker für Agrar- und Verbraucherfragen<br />
geht es natürlich auch um die Produzenten, die vor<br />
unnützer Bürokratie und unsinnigen Auflagen geschützt werden<br />
müssen. 80 % der Lebensmittelproduzenten sind kleine und mittelständische<br />
Unternehmen. Bäcker und Metzger und alle Betreibe,<br />
die traditionelle Handwerksprodukte herstellen, sind von der<br />
Nährwertkennzeichnung von vorneherein ausgeschlossen. Die<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen eigenverantwortlich<br />
auf eine gesunde Ernährung achten, müssen sich aber auch auf<br />
eine ordnungsgemäße Kennzeichnung verlassen können.<br />
Deshalb werden künftig Lebensmittelimitate wie der sog.<br />
Analogkäse genau gekennzeichnet sein. Albert Deß: „Wir<br />
wollen nicht vorschreiben, was der Verbraucher kauft, aber<br />
wir wollen, dass er weiß, was er kauft.“<br />
Aktionsprogramm für mehr Straßenverkehrssicherheit<br />
Der Verkehr rollt grenzenlos durch Europa, und obwohl Verkehrsfragen<br />
überwiegend auf nationaler Ebene geregelt werden, hat<br />
die EU ein Aktionsprogramm für mehr Sicherheit auf den Straßen<br />
ins Leben gerufen. Obwohl die Zahl der Verkehrstoten stark<br />
zurückgegangen ist, will Europa die Straßenverkehrssicherheit<br />
weiter erhöhen. Denn auf jeden tödlichen Verkehrsunfall kommen<br />
schätzungsweise vier Unfälle, die zu bleibenden Behinderungen<br />
beispielsweise durch Schädigungen im Gehirn oder der<br />
Wirbelsäule führen.<br />
Zu den angedachten Maßnahmen gehören elektronische Systeme<br />
wie Assistenten für Fahrdynamik, Notbremsungen oder Spursysteme<br />
und obligatorische Geschwindigkeitsbegrenzer. Gerade<br />
für Busse und LKWs kann diese Technik heute schon eingesetzt<br />
werden. Hier gilt: Mehr Technik bedeutet vor allem einen Schutz<br />
der schwächeren Verkehrsteilnehmer.<br />
Bildung, Ausbildung, Innovation<br />
Ähnlich wie bei Verkehrsfragen, liegen die Kompetenzen beim<br />
Thema „Bildung“ bei den <strong>Mit</strong>gliedsstaaten. Trotzdem gibt es europäische<br />
Bildungsziele, an denen sich die <strong>Mit</strong>gliedsstaaten orientieren<br />
können. Europa fungiert hier nicht als Gesetzgeber,<br />
sondern als Koordinator und auch als finanzieller Unterstützer<br />
für alle, die einen Teil ihrer beruflichen Bildung oder berufliche<br />
Erfahrung in einem anderen EU-Land sammeln wollen.<br />
Ein Klassiker ist inzwischen das Erasmus-Programm, über das<br />
Studierende und Auszubildende ein Jahr im Ausland verbringen<br />
können. Über 200.000 junge Menschen haben das Programm im<br />
vergangenen Jahr in Anspruch genommen.<br />
Comenius ist ausgerichtet auf Vorschulen sowie Primar- und Sekundarschulen.<br />
Außerdem können Elternverbände und nicht<br />
staat liche Organisationen teilnehmen. Das Programm unterstützt<br />
Auslandsaufenthalte von Schülern, Referendaren und Lehrern.<br />
Im Rahmen von Schulpartnerschaften treffen sich Schü ler<br />
und Lehrer aus verschiedenen Ländern, um Themen gemeinsam<br />
zu erarbeiten und die Arbeitsergebnisse zu veröffentlichen.<br />
Leonardo da Vinci ist das Programm der EU im Bereich der beruflichen<br />
Aus- und Weiterbildung, bei dem vor allem praxisbezogene<br />
Projekte im Vordergrund stehen. Grundtvig ist die Antwort<br />
auf den demografischen Wandel: Einrichtungen in öffentlicher<br />
oder privater Trägerschaft werden unterstützt, die mit älteren<br />
Menschen, Erwachsenen oder auch mit benachteiligten Jugendlichen<br />
arbeiten.<br />
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