PDF-Datei (2,0 MB) - Volkssolidarität - Landesverband Berlin
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PROFILE<br />
■ Neue Wohnanlage mit Solarkollektoren.<br />
Wohnen mit alternativen Energiequellen<br />
Besuch im generationsübergreifenden Senioren- und Sozialzentrum der <strong>Volkssolidarität</strong> Pößneck<br />
24<br />
Ihr Journal | Nr. 1/Februar 2006<br />
len Sonnenforums der Deutsche Solarpreis<br />
verliehen. Über 230 m 2 Solarkollektoren<br />
wurden auf den Dächern installiert<br />
und sorgen in einer Zeit der erheblichen<br />
Preisanhebungen für beträchtliche Energieeinsparungen.<br />
■ (oben) Betreutes<br />
Wohnen – aufwendig<br />
sanierte Villa.<br />
■ Auch das Umfeld der<br />
Wohnanlage mit Park<br />
und Teich laden zum<br />
Spazieren ein.<br />
Während der Klausurtagung des<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> <strong>Landesverband</strong>es<br />
Sachsen mit Vorsitzenden und<br />
Geschäftsführern der Stadt-,<br />
Kreis- und Regionalverbände<br />
stand u.a. der Besuch der Regenwasser für die Toilette<br />
<strong>Volkssolidarität</strong> Pößneck auf dem Durch die Nutzung alternativer Energie-<br />
Programm.<br />
quellen – von Sonnenenergie und Regenwasser<br />
– entstand hier eine Symbiose aus<br />
Herr Helmut Weißbrich, Geschäftsführer<br />
der <strong>Volkssolidarität</strong> Pößneck, be-<br />
Natur und umweltgerechter Lebensweise.<br />
Über eine viertel Million Liter Regenwasser<br />
werden in unterirdisch angelegten<br />
grüßte zusammen mit Vertretern des Vor- Zisternen aufgefangen. Sie dienen der Toistandes<br />
ganz herzlich die Delegation aus lettenspülung und der Bewässerung der<br />
Sachsen. Er informierte zum Grundanlie- Außenanlagen.<br />
gen des Pößnecker Modells, das durch för- Erstmalig fand in Thüringen die „Einder-,<br />
bau- und wohntechnische SpitzenleikommensorientierteWohnungsbaufördestungen gekennzeichnet ist.<br />
rung“ Anwendung. Durch die konsequen-<br />
Durch ein beispielhaftes Zusammenwirte Umsetzung des Solidarprinzips: Mieter<br />
ken des Thüringer Ministeriums für Wirt- mit hohem Einkommen bezahlen mehr,<br />
schaft und Infrastruktur, des Ministeriums Bezieher von niedrigen Einkünften weni-<br />
für Soziales und Gesundheit, des Thüringer, kommen viele der Bewohner des<br />
ger Landesverwaltungsamtes, des Land- Betreuten Wohnens in den Genuss einer<br />
ratsamtes Saale-Orla-Kreis, der Stadtver- Mietförderung – einer neuen einkomwaltung<br />
Pößneck und des Arbeitsamtes mensorientierten Wohnungsbauförderung<br />
Jena konnte das Pilotprojekt realisiert wer- – die bundesweit erstmalig im sozialen<br />
den.<br />
Wohnungsbau solidarische Maßstäbe<br />
Energie der Sonne – eine Alternative<br />
setzt. In der von uns besichtigten Wohnanlage<br />
entstand bereits 1999 die 12.000. Sozi-<br />
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt alwohnung des Freistaates Thüringen im<br />
mit der TU Ilmenau wurde ein Demonstra- Rahmen des Pilotprojektes Betreutes Wohtionsvorhaben<br />
zur solarthermischen Warmnen der <strong>Volkssolidarität</strong> Pößneck e. V.<br />
wasserbereitung geschaffen. Dafür wurde Architektonisch durchdacht, senioren-<br />
die <strong>Volkssolidarität</strong> Pößneck e. V. bereits und familienfreundlich geplant, mit vielen<br />
1998 in Köln anlässlich des Internationa- Extras versehen, wurde hier attraktiver<br />
Wohnraum geschaffen. Große Glasflächen<br />
dominieren: Lichtkuppeln im Dachbereich,<br />
Innenfenster in den Fluren. Auf den<br />
Gängen findet man immer wieder gemütlich<br />
eingerichtete Inseln, die der Kommunikation<br />
dienen und von den Bewohnern<br />
gern angenommen werden.<br />
Alle Serviceangebote, ob Sozialstation,<br />
Physiotherapie, medizinische Fußpflege,<br />
Sauna und Solarium, Friseur, hauseigene<br />
Wäscherei und Näherei, eine Verkaufsstelle<br />
für Waren des täglichen Bedarfs, ein<br />
Beratungszentrum für Solarenergienutzung<br />
oder die Cafeteria und die Begegnungsstätte<br />
können bequem durch gläserne<br />
Verbindungstrakte zwischen den Gebäuden<br />
erreicht werden, unabhängig von<br />
der Witterung.<br />
Fortgesetzt wurde der Besuch in der<br />
Bergerschen Villa, einer rekonstruierten<br />
Fabrikantenvilla im Jugendstil, wo auch<br />
an Personen mit hohen Wohnansprüchen<br />
gedacht wurde. Den Abschluss bildete die<br />
Besichtigung des Lehrlingswohnheims für<br />
die Ausbildung im Bertelsmann Konzern,<br />
das aus einer alten Industriebrache aufwendig<br />
und sehr geschmackvoll saniert<br />
wurde.<br />
Geprägt durch eine offene und freundliche<br />
Atmosphäre sowie großer Gastfreundschaft<br />
haben wir viele Anregungen und<br />
Hinweise mitnehmen können. Vielen<br />
Dank gebührt Herrn Weißbrich und seinem<br />
Team.<br />
Die Vernetzung der Potenziale der <strong>Volkssolidarität</strong><br />
über Ländergrenzen hinweg,<br />
sollte die strategische Zielsetzung sein. ◆