journal - KHS GmbH
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<strong>KHS</strong><br />
ACF-Verfahren trockener<br />
Sterilisation mit Kondensation<br />
Das Multitalent<br />
Spa setzt auf innovative<br />
Verpackungstechnologie<br />
Das Wasser der Könige<br />
<strong>KHS</strong>-Keg-System<br />
„One 4 Two“<br />
Fit for Fittings<br />
INDIEN<br />
• Position als Global Player in<br />
Asien weiter ausgebaut<br />
• Bei Abfüll- und Verpackungstechnologie<br />
Marktführer<br />
• Feierliche Einweihung mit dem<br />
Ministerpräsidenten<br />
Das neue <strong>KHS</strong>-Werk<br />
1°2007<br />
<strong>journal</strong><br />
deutsch<br />
Jägermeister auf dem Sprung<br />
unter die Top Ten der Welt<br />
Der Platzhirsch
editorial<br />
EIN NEUES ZEITALTER FÜR <strong>KHS</strong><br />
»<br />
Valentin Reisgen,<br />
Vorstandsvorsitzender <strong>KHS</strong> AG<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
die Salzgitter AG, Salzgitter, wird mit über 80 % neuer Mehrheitsaktionär der Klöckner-Werke AG, Duisburg. Damit erhält auch <strong>KHS</strong> als<br />
einer der weltweit führenden Anbieter in der Abfüll- und Verpackungstechnologie über die Klöckner Werke AG eine neue Konzernobergesellschaft.<br />
Ist es da vermessen, von einem neuen Zeitalter für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe zu sprechen? Ich meine, aus zweierlei Gründen,<br />
nein.<br />
Denn zum einen hat <strong>KHS</strong> sein Know-how und das Vertrauen der internationalen Kundschaft seit nunmehr fast 140 Jahren mit erstklassigen<br />
Produkten und Services aufgebaut. Das ist eine sehr lange Zeit ständiger Herausforderungen und Höchstleistungen. Auch die Salzgitter<br />
AG ist in diesem Sinne ein höchst traditionsreiches Unternehmen, das seit jeher wie <strong>KHS</strong> den Kunden in den Fokus allen Handelns<br />
stellt. Andererseits hat <strong>KHS</strong>, nicht nur in der jüngeren Vergangenheit, manche Zeiten des Wandels und der Unsicherheit erlebt.<br />
Deshalb begrüßen Mitarbeiter und ihre Vertreter, Aufsichtsrat und Vorstand von <strong>KHS</strong> den Eintritt der mit weit über 8 Milliarden Euro<br />
Umsatz in den Bereichen Stahl und Technologie sehr erfolgreichen Salzgitter AG gleichsam als entscheidende Zäsur für eine stabile,<br />
nachhaltig aussichtsreiche Zukunft.<br />
Die Weichen dafür sind weitestgehend gestellt. Denn das Ende 2005 eingeleitete Veränderungsprogramm 2010 plus von <strong>KHS</strong>, das der<br />
neue Mehrheitsaktionär voll mitträgt und unterstützt, beginnt merklich Auswirkungen zu zeigen. Das Geschäftsjahr 2006, dessen Ergebnisse<br />
jetzt vorliegen, verlief für <strong>KHS</strong> sehr erfolgreich.<br />
An dieser Stelle lediglich einige Schlüsselzahlen: Der Umsatz stieg von 713 Millionen um 6 Prozent auf 752 Millionen Euro und das<br />
EBITDA verbesserte sich um gut 20 Prozent auf 33 Millionen Euro (EBIT: rund 20 Millionen Euro; plus 40 Prozent gegenüber Vorjahr).<br />
Der Auftragseingang lag mit 880 Millionen Euro um 20 Prozent über dem Vorjahr und insgesamt auf einem Rekordniveau. Dabei hat sich<br />
in der starken zweiten Jahreshälfte das Preisniveau nach einem unbefriedigenden ersten Halbjahr wieder stabilisiert.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
* eines sehr zufriedenstellend verlaufenden Geschäftsjahrs,<br />
* den auf den Weg gebrachten operativen Verbesserungen,<br />
* dem unseren Kunden zu verdankenden erfreulichen Auftragseingang, der uns zugleich Ansporn und Verpflichtung ist, sowie<br />
* der künftigen Begleitung durch ein wirtschaftlich starkes Großunternehmen<br />
wird ein neues Zeitalter für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe anbrechen. Dabei setzen wir auch in Zukunft alles daran, Ihnen wie bisher jederzeit<br />
und überall ein zuverlässiger Partner zu sein. Das verspreche ich Ihnen im Namen der gesamten <strong>KHS</strong>!<br />
Ihr<br />
Dank der künftigen Begleitung durch ein wirtschaftlich starkes<br />
Großunternehmen ist <strong>KHS</strong> auf dem Weg in eine aussichtsreiche Zukunft.<br />
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menschen+märkte<br />
news<br />
Kunden, Know-how und Kontakte<br />
<strong>KHS</strong> 2010 plus<br />
Interview mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG<br />
Produktionsoffensive im Fokus<br />
dossier<br />
ACF mit Kondensation<br />
Das Multitalent<br />
dialog+meinung<br />
Interview mit Andreas Steinle, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />
Was bringt die Zukunft?<br />
aufgabe+lösung<br />
Die Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />
Die Markentreuen<br />
Spadel-Gruppe setzt auf innovative Verpackungstechnologie<br />
Das Wasser der Könige<br />
Okertaler Mineralbrunnen: Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />
Agenda 100.000.000<br />
Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />
Der Platzhirsch<br />
Weinspezialist Caves Garnier setzt auf <strong>KHS</strong>-Anlagenkompetenz<br />
Handels-Größe<br />
RhönSprudel investiert in modernste<br />
<strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />
Stoff des Lebens<br />
technik+innovation<br />
Ein neues, vorteilhaftes<br />
Komplettkonzept für PET-Flaschen<br />
Lean Design<br />
„One 4 Two“: Neues <strong>KHS</strong>-System für wechselnde Fittinge<br />
Fit for Fittings<br />
Perfekte Inspektionstechnologie bei ACF<br />
Sicher ist sicher<br />
Neu: Kamerasystem sichert Qualität beim Schrumpfprozess<br />
Licht im Tunnel<br />
Fachbegriffe praxisnah<br />
Mikroorganismen: Edle Ritter<br />
zu gast bei <strong>KHS</strong><br />
Willkommen in Stuttgart<br />
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inhalt ° 1°2007 02*03<br />
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Bereit für die Kunden: Neues <strong>KHS</strong>-Produktionswerk Indien<br />
BASTION<br />
IN ASIEN<br />
Oben links Das neue Verwaltungsge-<br />
bäude. Rechts Die neuen Fertigungs-<br />
hallen. Unten Seit jeher wird der<br />
Elefant in Indien als Symbol für Stärke,<br />
Weisheit und Glück verehrt.
menschen+märkte ° news<br />
Vor wenigen Wochen nahm das neue <strong>KHS</strong>-Werk in Indien die Produktion auf.<br />
Ein Meilenstein für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe und deren Kunden im asiatischen Raum.<br />
Vor dem Hintergrund prosperierender Märkte und merklich steigender<br />
Qualitätsansprüche des Marktes baut <strong>KHS</strong> damit seine Position in Fernost als Global<br />
Player nachhaltig aus: Eine Bastion in Asien.<br />
2<br />
3 X INDIEN: BOOM FÜR GETRÄNKE UND VERPACKUNG<br />
* 45 % der Bevölkerung sind zwischen 15 und 35 Jahre jung<br />
* Durchschnittlich prognostiziertes Wachstum Umsatz Verpackungsmaschinen<br />
pro Jahr 2005 bis 2010: 11,1 %<br />
* Erwartete Wachstumsraten pro Jahr<br />
• Wasser 20 %<br />
• Säfte 15 %<br />
• Bier 15 %<br />
• Spirituosen 15 %<br />
• Soft Drinks 12 %<br />
04*05
Links Im Nationalmuseum von<br />
Kalkutta sind die vielfältigen<br />
indischen Trachten an Puppen<br />
ausgestellt. Mitte Viele der gut<br />
erhaltenen Tempelanlagen Indiens<br />
gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Rechts Junge Menschen<br />
dominieren das Straßenbild.<br />
Die indische Bevölkerung<br />
wächst jährlich um 17 Millionen<br />
Menschen.<br />
Ein berühmtes indisches Sprichwort sagt: „Angst hat<br />
noch nie ein großes Ziel erreicht.“ In diesem Geiste<br />
mutigen, innovativen Vorwärtsstrebens fand am 26.<br />
Februar 2007 die Einweihung des neuen <strong>KHS</strong>-Werks<br />
am indischen Standort Ahmedabad statt. Damit kann<br />
das Unternehmen den operativen Betrieb in der zweitgrößten<br />
Volkswirtschaft der Erde wie geplant erheblich<br />
erweitert aufnehmen. Dies vor dem Hintergrund<br />
enormen Wachstumspotenzials der Region sowie steigender<br />
Nachfrage auf weiteren asiatischen Märkten.<br />
<strong>KHS</strong> beliefert seine fernöstlichen Kunden nunmehr -<br />
neben den Importen aus dem globalen Unternehmensverbund<br />
- sowohl von Indien aus als auch vom <strong>KHS</strong>-<br />
Betrieb GLM2 im chinesischen Shantou, Provinz Guangdong.<br />
Quantitatives Highlight: Die neue Fertigungsstätte<br />
Ahmedabad umfasst ein 110.000 Quadratmeter<br />
großes Grundstück (entspricht knapp 20 Fußballfeldern)<br />
und hat eine überbaute Fläche von 25.000 Qua-<br />
dratmetern. Mit dem Werk steigert <strong>KHS</strong> die Produktionskapazität<br />
in Indien erheblich.<br />
Zur Qualität: Wie sämtliche <strong>KHS</strong>-Werke weltweit<br />
ist die neue indische Produktionsstätte konsequent<br />
auf die <strong>KHS</strong>-Qualitätsstrategie fokussiert. Denn nur so<br />
kann die Gruppe ihrem internationalen Kundenstamm<br />
die Gewissheit geben, dass jedes einzelne <strong>KHS</strong>-Produkt<br />
- aus welchem Werk es auch immer stammen mag - rundum<br />
Wertarbeit beinhaltet und allerhöchsten Qualitätsmaßstäben<br />
genügt. Kurz: Alle <strong>KHS</strong>-Maschinen sind letztendlich<br />
„aus einem Guss” geplant und gefertigt. Neben<br />
dem Werk in Indien hat <strong>KHS</strong> acht deutsche Produktionsstätten<br />
sowie Werke in Brasilien (São Paulo), USA<br />
(Waukesha, Sarasota), Mexiko (Zinacantecpec) und<br />
China (Shantou). Zudem können die Kunden auf mehr<br />
als 60 Service- und Vertriebsstützpunkte auf allen Kontinenten<br />
zugreifen.<br />
Als Global Player realisiert <strong>KHS</strong> derzeit rund 15<br />
Prozent des Gesamtumsatzes in Asien und Australien
(30 % Zentraleuropa, 15 % Osteuropa, 24 % Nordamerika,<br />
6 % Lateinamerika, 10 % Afrika und Mittlerer<br />
Osten). In Indien ist <strong>KHS</strong> im Segment Abfüll- und Verpackungstechnologie<br />
unbestrittener Marktführer.<br />
Bereits 2005 erhielt das Unternehmen den Indian Manufacturing<br />
Excellence Award, vergeben vom renommierten<br />
Consulting-Unternehmen Frost & Sullivan.<br />
In seiner Eröffnungsansprache betonte Valentin<br />
Reisgen, Vorstandsvorsitzender der <strong>KHS</strong> AG: „Mit<br />
der Eröffnung unserer neuen Produktionsstätte in Indien<br />
dokumentieren wir einmal mehr, dass der <strong>KHS</strong>-Slogan<br />
,Ihre Märkte sind unser Zuhause’ für die <strong>KHS</strong>-Mitarbeiter<br />
gelebte Realität ist. <strong>KHS</strong> bietet den Kunden globale<br />
Kompetenz und agiert gleichzeitig als verlässlicher<br />
Partner, der stets vor Ort ist und lokale Gegebenheiten<br />
immer berücksichtigt.“ Diese Philosophie spiegelt<br />
sich in einem anderen weisen indischen Sprichwort<br />
wider: „Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir<br />
zurück.“<br />
menschen+märkte ° news<br />
Links Pressekonferenz: (v. l. n. r.) Yatindra R. Sharma,<br />
Executive Director <strong>KHS</strong> India, Valentin Reisgen, Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>KHS</strong> AG, Mahendra N. Patel, Managing Director <strong>KHS</strong> India.<br />
Mitte (v. l. n. r.) Bei der Einweihung: Valentin Reisgen, Roland Flach,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender <strong>KHS</strong> AG, Shri Narendra Modi, Chief Minister<br />
of Gujarat, Rainer Laufs, Aufsichtsratsvorsitzender Klöckner-<br />
Werke AG, Mahendra N. Patel. Rechts Valentin Reisgen dankt<br />
den internationalen Gästen für ihr Kommen. Unten Großmogul Shah<br />
Jahan errichtete das Taj Mahal zum Gedenken an seine 1631<br />
verstorbene Frau.<br />
2<br />
WUSSTEN SIE SCHON …<br />
… dass die Bevölkerungszahl Indiens von<br />
250 Millionen im Jahr 1920 auf heute über eine<br />
Milliarde gestiegen ist?<br />
… dass Indien 21 anerkannte Nationalsprachen hat?<br />
… dass Schach aus Indien stammt?<br />
… dass unser Dezimalsystem in Indien entwickelt wurde?<br />
… dass Indien weltweit größter Gold-Konsument ist?<br />
… dass es in Indien die erste Universität der Welt gab?<br />
… dass Indien die meisten Postämter der Erde hat?<br />
… dass Indien die größte Demokratie der Welt ist?<br />
06*07
2<br />
INDIEN<br />
ERSTER DRINKTEC-KONGRESS<br />
Erstmals veranstaltet die Messe München einen<br />
drinktec-Kongress in Indien - eine Kooperation mit<br />
dem Fachverband VDMA und der Fachzeitschrift PET<br />
Planet. <strong>KHS</strong> ist einer der Hauptsponsoren. Der Kongress<br />
findet statt am 29. und 30. November 2007<br />
im Grand Hyatt Hotel von Mumbai. Näheres dazu<br />
unter www.dpet.com.<br />
RUM IN PET<br />
Die indische Rampur Destillery of Radco KHA,<br />
Rampur, verkauft jetzt 375 Milliliter weißen Rum<br />
der Marke Radico-Contessa in einer glasähnlich<br />
gestalteten PET-Flasche. Die Flasche hat einen<br />
bedruckten Alu-Schraubverschluss mit abreißbarer<br />
Erstentnahmesicherung.<br />
MESSE „INTERVITIS INTERFRUCTA 2007“<br />
<strong>KHS</strong> FÜR INTERVITIS INTERFRUCTA<br />
INNOVATIONSPREIS NOMINIERT<br />
Der Deutsche Weinbauverband hat das neue <strong>KHS</strong>-Füllsystem Innofill DNRV für<br />
den INTERVITIS INTERFRUCTA Innovationspreis 2007 in der Kategorie „Füllen,<br />
Verschließen & Verpacken“ nominiert. Die Verleihung des Preises erfolgt im<br />
Rahmen der diesjährigen INTERVITIS INTERFRUCTA, die vom 22. bis 26. April<br />
2007 in Stuttgart stattfindet.<br />
Es entspricht den Wünschen der Getränkeindustrie, das kombinierte Verarbeiten<br />
von stillen und karbonisierten Getränken und Kunststoffflaschen mit unterschiedlichen<br />
Mündungsdurchmessern durch ein einziges Füllsystem zu ermöglichen.<br />
Dabei soll die Umstellung automatisch erfolgen.<br />
Das neue Füllsystem Innofill DNRV erfüllt diese Anforderungen in vollem Umfang.<br />
Mit dem Innofill DNRV können folgende Programme gefahren werden:<br />
* stille oder karbonisierte Getränke in Flaschen mit 28er Flaschenmündungen,<br />
* stille Getränke in Flaschen mit 38er Flaschenmündungen,<br />
* Einfahren von Spülkappen zur Reinigung/Sterilisation.<br />
Für die vollautomatische Umstellung auf die unterschiedlichen Getränke und<br />
Gebinde spricht bei aseptischen Abfüllanlagen der Produktivitätsvorteil. Außerdem<br />
werden manuelle Eingriffe in steril arbeitende Systeme auf diese Weise<br />
vermieden.<br />
<strong>KHS</strong> ist mit vielen weiteren Innovationen auf der Messe vertreten:<br />
Rinser-Füller-Verschließer-Block. Maximale Flexibilität + hervorragende Füllergebnisse<br />
+ konsequent höchste hygienische Maßstäbe + modernste Antriebstechnik<br />
+ umweltfreundliches Konzept.<br />
Zweikanal-Rinser Innoclean FR-ZM. 60-stellig + mechanisch + Rinszeiten frei<br />
einstellbar + variable Rinsmedien und -methoden + Rinsprogramme auf Knopfdruck<br />
+ problemloses Umschalten + Wasser-Recycling-Programm.<br />
Füllsystem Innofill DRF. 70-stellig + verarbeitet Wein und alle Getränke unter<br />
Druckbedingungen + variable Abfülltemperaturen + differierende CO2-Gehalte<br />
+ Langrohr-Füllsystem mit unterschichtendem, schonendem Füllprozess + minimale<br />
Sauerstoffaufnahme + Füllphasen per Knopfdruck + Rückgasführung variabel<br />
regelbar + Produktheißhaltung + automatisierte Leitfähigkeits- und Brixmessung<br />
+ Bottle-Burst-Funktion + motorische Höhenverstellung + verstellbare<br />
Formatteile + unterschiedliche Verschließer-Varianten (auch nacheinander)<br />
+ schräges Vortischkonzept für beste Hygiene + Servo-Antriebstechnik + höchste<br />
Anlageneffektivität.<br />
Die ausgestellte Anlage ist bereits von der Weinkellerei Gerstacker in Nürnberg<br />
geordert, einem der größten Weinabfüllbetriebe in Bayern.<br />
<strong>KHS</strong> BEGRÜSST SIE HERZLICH AUF DER<br />
INTERVITIS INTERFRUCTA<br />
VOM 22. BIS 26. APRIL 2007<br />
IN STUTTGART: HALLE 5, STAND 206
EUROPEAN BEER STAR AWARD<br />
HOPFEN-AUSLESE<br />
Auf der Brau Beviale in Nürnberg zeichnete<br />
eine hochkarätig besetzte, internationale<br />
Experten-Jury unter 440 eingereichten Bieren<br />
die Stars unter den internationalen<br />
Spitzenbieren aus - mit dem European Beer<br />
Star Award 2006. Gewertet wurde in 35<br />
unterschiedlichen Bierkategorien, vom<br />
deutschen Hefeweizen bis zum englischen<br />
Best Bitter. Der Verband Private Brauereien<br />
und die Association of small and independent<br />
breweries in Europe veranstalteten<br />
den Wettbewerb.<br />
RUSSLAND<br />
VOM WODKA- ZUM BIERLAND<br />
Der Bierkonsum in Russland kletterte 2006 um fast zehn Prozent<br />
auf 99,9 Millionen Hektoliter. Das Wirtschaftsministerium erwartet,<br />
dass Russland zum Ende des Jahrzehnts Deutschland überholt<br />
und zur viertgrößten Bierbrauernation nach China, den USA und<br />
Brasilien aufsteigt. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Bierkonsum in<br />
Russland fast verdoppelt. Auch aus gesundheitlichen Gründen verzichten<br />
immer mehr Russen auf hochprozentigen Wodka und wenden<br />
sich Bier zu.<br />
ANHEUSER-BUSCH<br />
BUDWEISER BUDVAR IM VERTRIEB<br />
Wer hätte das gedacht: Anheuser-Busch, Braugigant aus den USA,<br />
vertreibt jetzt das Bier der tschechischen Brauerei Budweiser Budvar<br />
in den Staaten. Der Gerstensaft aus Budweis kommt unter der<br />
Bezeichnung Czechvar in 600 amerikanische Großhandelsmärkte.<br />
Doch auch Bierliebhaber waren gefragt:<br />
Die Besucher dieser weltweit bedeutendsten<br />
Fachmesse der Getränkebranche wählten<br />
aus den Reihen der European Beer Star<br />
Goldmedaillengewinner zudem ihre beliebtesten<br />
Biere aus, die Consumers’ Favorites.<br />
Diesen begehrten Publikumspreis erhielten:<br />
* Consumers’ Favorite in Gold: Weißbier<br />
der Kitzmann Brauerei<br />
* Consumers’ Favorite in Silber: Dunkle<br />
Hefe Weisse der Hirsch-Brauerei Honer<br />
VOSS NORWEGEN<br />
STYLISH WATER<br />
menschen+märkte ° news<br />
* Consumers’ Favorite in Bronze: Samuel<br />
Adams Black Lager der Boston Beer Co.<br />
Um die European Beer Star Awards 2006<br />
hatten sich Brauereien aus aller Welt, unter<br />
anderem aus den USA, Russland, Tansania,<br />
der Mongolei und Japan sowie aus nahezu<br />
allen Ländern Zentral- und Osteuropas, mit<br />
ihren Bierspezialitäten beworben. Ein neuer<br />
Teilnehmerrekord.<br />
Alle Details unter<br />
www.european-beer-star.de<br />
Das norwegische Mineralwasser Voss kommt nun in einem Glasgefäß<br />
zum Verbraucher, das eher an eine Parfumflasche als an die<br />
klassische Mineralwasserflasche erinnert. Flaschengrößen: 375<br />
und 800 Milliliter. Geschaffen hat das edle Glasgefäß Neil Kraft,<br />
ehemals Kreativdirektor bei Calvin Klein. Bislang geht ein Großteil<br />
der Produktion in die USA. Europa, Asien und der Mittlere Osten<br />
stehen auf der Agenda.<br />
08*09
AUSTRALIEN<br />
GLAS AUF DER<br />
WEINFLASCHE<br />
PRESSE-WORKSHOP SESSION<br />
<strong>KHS</strong> UND BOSCH REXROTH<br />
STARKE PARTNER<br />
Weinflasche und Glas in einem –<br />
das bietet Hardy Wine Company,<br />
Australien. Das Unternehmen<br />
kommt mit einer 187 Milliliter-<br />
Weinflasche aus Kunststoff an<br />
den Markt, die genau genommen<br />
von einem Kunststoffweinglas<br />
verschlossen wird. Öffnet man<br />
die Flasche, hält man das Glas<br />
direkt in der Hand. Gedacht ist<br />
die Kreation vor allem für Sportveranstaltungen<br />
und weitere<br />
Outdoor-Events.<br />
Vertreter der Fachpresse waren zum Global Rexroth<br />
Technology Summit geladen, den auch <strong>KHS</strong> mitgestaltete.<br />
Ganz im Sinne des Gemeinsam-an-einem-Strang-<br />
Ziehens von Bosch Rexroth und <strong>KHS</strong> verdeutlichte Dr.<br />
Achim Wapniewski, Director Global Marketing, <strong>KHS</strong> AG,<br />
den Teilnehmern die konsequent kundenorientierte<br />
Verbindung von <strong>KHS</strong>-Technologie mit Bosch Rexroth-<br />
Komponenten. Denn erst der Einsatz moderner Antriebstechnik<br />
und qualitativ hochwertiger Druckluftsysteme<br />
ermöglicht die perfekte Arbeitsweise von <strong>KHS</strong>-Systemen<br />
und -Anlagen. Mit Bosch Rexroth – einem der weltweit<br />
führenden Anbieter für Lösungen zum Antreiben,<br />
Steuern und Bewegen – setzt <strong>KHS</strong> bewusst auf einen<br />
Lieferanten, der den hohen <strong>KHS</strong>-Maßstäben gerecht<br />
wird und die strenge Qualitätsphilosophie mitträgt.<br />
So ist Bosch Rexroth mit dafür verantwortlich, dass vor<br />
allem beim Füllen, Etikettieren und Verpacken alles<br />
bestens funktioniert. Die Devise lautet, so Dr. Wapniewski,<br />
den Kunden mit gemeinsamer Technologie<br />
sowie umfassendem Know-how in jeder Hinsicht einen<br />
Mehrwert zu bieten.<br />
<strong>KHS</strong>-ABFÜLLANLAGE FÜR<br />
HEINEKEN RUSSLAND<br />
FRACHT-GUT<br />
Nicht gerade jeden Tag fliegt eine 85 Tonnen schwere Abfüllanlage halb um<br />
die Welt. Am 23. Januar dieses Jahres war es so weit: Vom Flughafen Frankfurt-Hahn<br />
aus, nah beim <strong>KHS</strong>-Werk Bad Kreuznach gelegen, ging eine für<br />
die Heineken Brauerei JSC Amur Pivo bestimmte Bierabfülllinie für PET-Flaschen<br />
nach Chabarowsk in die Luft. Allein der Füller hatte ein Gewicht von<br />
20 Tonnen. Insgesamt schluckte die Antonow 124 genau 17 einzelne Packstücke,<br />
angeliefert von den verschiedensten deutschen <strong>KHS</strong>-Standorten.<br />
Die Montagecrew von <strong>KHS</strong> war bereits vor Ort und begann kurz nach Landung<br />
des Schwergewichts mit der Installation der Anlage, die 24.000 1,5und<br />
2,0-Liter-Flaschen pro Stunde verarbeitet. Bereits gut fünf Wochen später<br />
konnte JSC Amur Pivo mit dieser Linie das erste Bier füllen.<br />
TRENDS<br />
WASSER GANZ VORN<br />
Nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts Canadean hat die Weltbevölkerung<br />
2006 rund 137 Milliarden Liter abgefülltes Wasser konsumiert – doppelt<br />
so viel wie 1998. Im Durchschnitt trank jeder Mensch im vergangenen<br />
Jahr 21 Liter. Der Konsum variiert weiterhin stark zwischen einzelnen Regionen.<br />
So konsumierten Westeuropäer 2006 beispielsweise 113 Liter abgefülltes<br />
Wasser, während Afrikaner gerade mal bei 4 Litern lagen. Und Canadean<br />
macht der Wasserbranche Hoffnung auf mehr: Der Pro-Kopf-Konsum soll<br />
2009 rund 25 Liter betragen, das wären insgesamt 167 Milliarden Liter abgefülltes<br />
Wasser.
<strong>KHS</strong> in aller Welt<br />
KUNDEN, KNOW-HOW UND KONTAKTE<br />
menschen+märkte ° news 10*11<br />
<strong>KHS</strong> ist mit seiner Technik und dem Können seiner Mitarbeiter seit fast 140 Jahren auf den Märkten<br />
der Welt vertreten. Dabei steht das Unternehmen für unbedingte Kundenorientierung, für die<br />
problemlösende Kompetenz seiner Hightech-Experten und das Know-how eines Beraterstabs, der in<br />
ökonomischen Fragen Expertise einbringt. Den Beweis liefert das Team von <strong>KHS</strong> weltweit Tag für Tag.<br />
DERHIM INDUSTRIAL, YEMEN<br />
DER ALLESKÖNNER<br />
Nach Hodeidah am Roten Meer, einem der heißesten Orte der Erde,<br />
liefert <strong>KHS</strong> an Derhim Industrial eine Einweg-Abfüllanlage für Glasund<br />
PET-Flaschen mit der Leistung von 52.000 Flaschen pro Stunde:<br />
* für Glasflaschen 200 und 250 Milliliter zur Heißabfüllung von<br />
Fruchtsäften und karbonisierten Getränken,<br />
* für PET-Flaschen 300, 330, 350, 500 und 750 Milliliter für karbonisierte<br />
Getränke und stilles Wasser oder wahlweise 19.500<br />
1,5-Liter-PET-Flaschen für karbonisierte Getränke.<br />
Es handelt sich um eine komplette <strong>KHS</strong>-Abfüllanlage, vom Depalettierer<br />
für Neuglas über Rinser, Füller, Mixer und Karbonisierer bis<br />
zum Rundumetikettierer und TrayPacker. Herzstück der Linie: der<br />
Füller Innofill DNRF, ein rechnergesteuerter Langrohrfüller, der karbonisierte<br />
Getränke verarbeitet und auch druckloses Heißabfüllen<br />
oder das Abfüllen von stillem Wasser bietet.<br />
Derhim ist seit 1981 <strong>KHS</strong>-Kunde und hat seitdem aufgrund der positiven<br />
Erfahrungen mit der Spitzentechnologie und Zuverlässigkeit<br />
der gelieferten Linien mehrere Ein-, Mehrweg- und Dosenlinien bei<br />
<strong>KHS</strong> geordert. Besonders überzeugt ist das Management von der<br />
Leistung des ersten DNRF-Füllers für das Heißabfüllen von Fruchtsaftgetränken.<br />
Mit Fleiß und Geschick hat es die Familie Derhim verstanden, ihr<br />
Unternehmen zum Fruchtsaft-Marktführer im Jemen zu machen.<br />
Nicht zu unterschätzen: eine beständige und erfahrene Belegschaft,<br />
die es versteht, mit moderner Anlagentechnik umzugehen.<br />
FLUIDI<br />
NEUER KUNDE IM KOSOVO<br />
Zum Abfüllen von Softdrinks erhält Fluidi im Kosovo als erste <strong>KHS</strong>-<br />
Installation im Unternehmen für das Werk in Gjilan eine komplette<br />
Dosenlinie mit einer Kapazität von 10.000 Dosen pro Stunde für<br />
0,33- und 0,25-Liter-Softdrinks.<br />
COCA-COLA FORTUNE, SÜDAFRIKA<br />
GUTE LEISTUNG ÜBERZEUGT<br />
Coca Cola Fortune erhält für den Standort Polokwane in Südafrika<br />
eine 30.000er Einweg-PET-Anlage. Sie verarbeitet von einer <strong>KHS</strong>-<br />
Roll Fed-Etikettiermaschine Innoket RF etikettierte Leerflaschen<br />
(500 und 2000 Milliliter) mit vier unterschiedlichen Formen und ist<br />
für zwei weitere Flaschengrößen vorbereitet. Das Unternehmen hat<br />
2005 für Port Elizabeth eine ähnliche Anlage von <strong>KHS</strong> erhalten,<br />
deren Erfolg für den Kauf der neuen <strong>KHS</strong>-Anlage ausschlaggebend<br />
war. Alle Maschinen haben - mit dem Ziel kurzer Formatwechselzeiten<br />
- halb- oder vollautomatische Wechselteile.<br />
CIA. MARANHENSE (COCA-COLA), BRASILIEN<br />
PRODUKTIONSANLAGE ERWEITERT<br />
Cia. Maranhense, Coca-Cola Bottler in Brasilien, beauftragte<br />
<strong>KHS</strong> für das Werk in São Luis (Bundesstaat<br />
Maranhão) mit der Anpassung der Produktionslinien<br />
für Glas- und PET-Flaschen auf Flaschenfüllungen<br />
mit CO 2 :<br />
* bei Glas gehören dazu eine Aus- und Einpackanlage<br />
Innopack GT, die Flaschen- und Gebindetransporteure<br />
Innoline, die Abfüllanlage Innofill<br />
VF 60 und das Modul Innopro Z,<br />
* für die PET-Flaschenabfüllanlage bestimmt sind eine Palettieranlage<br />
Innopal ASH, die Paletten-, Flaschen- und Lufttransporteure<br />
Innoline sowie eine Verpackungsanlage Innopack<br />
Kisters.<br />
Außerdem übernahm <strong>KHS</strong> das Erweitern des Kühl- und Luftdrucksystems<br />
bei einer Innopro-Anlage.<br />
Mit einer hervorragenden Entwicklung ist die „Division Brasil“ das<br />
weltweit drittgrößte Standbein der Coca-Cola Company. Cia. Maranhense<br />
ist autorisierter Abfüller, der sämtliche internationalen Qualitätsnormen<br />
von Coca-Cola erfüllt und alle brasilianischen Coca-<br />
Cola-Produkte produziert, füllt und vertreibt.
ASIA PACIFIC BREWERIES-PEARL + HEINEKEN / SABMILLER INDIA /<br />
SOUTH ASIA BREWERIES + CARLSBERG / UNITED BREWERIES<br />
<strong>KHS</strong> INDIA: ERFOLG IM BOOMMARKT<br />
Der indische Biermarkt wächst mit attraktiven 15 bis 20 Prozent<br />
jährlich. Die Brauereien setzen derzeit vor allem noch auf Glas-<br />
Mehrweg. Doch das Segment Bier in Dosen rückt auf – langsam,<br />
aber sicher. Dafür sorgt unter anderem das zu erwartende rasante<br />
Wachstum des Einzelhandels des riesigen Landes. Wenige große<br />
Brauunternehmen prägen bislang die Branche. Doch seit dem letzten<br />
Jahr gibt es neue Entwicklungen im indischen Biermarkt: internationale<br />
Global Player wie Heineken oder Carlsberg errichten ihre<br />
Betriebe – in der Regel über Joint Ventures mit ansässigen Braufirmen.<br />
Und oft genug ist <strong>KHS</strong> India - mit heimischer Produktionsstätte<br />
vertreten – der Partner des Vertrauens.<br />
Asia Pacific Breweries-Pearl + Heineken:<br />
Komplette Verpackungsanlage Ein Joint Venture<br />
von Asia Pacific Breweries (APB), dem Investmentzweig<br />
von Heineken in Indien, und der Pearl Group<br />
(Abfüllunternehmen von Pepsico in Indien auf<br />
Konzessionsbasis) in Hyderabad/Andhra Pradesh<br />
erhält von <strong>KHS</strong> India eine komplette Verpackungsanlage<br />
für Mehrweg-Glas mit einer<br />
Leistung von 21.000 Flaschen pro Stunde.<br />
Das erste Projekt einer neu zu errichtenden<br />
Brauerei der Partner sieht Produktionsanlagen<br />
für mehrere Heineken/APB-Marken<br />
in Indien vor. Die gesamte Verpackungsanlage,<br />
außer der Inspektionstechnik,<br />
fertigt das neue Werk <strong>KHS</strong> India. Die<br />
Anlage wird wahrscheinlich vor Ende<br />
2007 den Betrieb aufnehmen.<br />
SABMiller India:<br />
Fünfte Verpackungsanlage plus Dosen-ShrinkPacker<br />
Als erster indischer Kunde hatte SABMiller India bereits 2002 eine<br />
umfassende Verpackungsanlage bestellt. Es folgten drei weitere<br />
Aufträge. Und jetzt orderte das Unternehmen die fünfte <strong>KHS</strong>-Linie<br />
für den Bereich Skol Breweries (SICA) in Pondicherry. Kapazität:<br />
21.000 Mehrweg-Glasflaschen in der Stunde. Damit setzt SABMiller<br />
India in einem Maße auf die Technologie eines verlässlichen<br />
Partners wie bei keinem anderen Hersteller.<br />
Das belegt auch die Installation eines ShrinkPackers Innopack<br />
Kisters PRIMUS für Dosen, Modell SP 35 mit 35 Zyklen pro Minute,<br />
in Aurangabad/Maharashtra im vierten Quartal des vergangenen<br />
Jahres bei SABMiller India. Es handelt sich, wie beim ShrinkPacker<br />
für United Breweries (siehe unten), um die ersten Dosen-Shrink-<br />
Packer für bedruckte Folie in der indischen Brauindustrie. Wobei<br />
die <strong>KHS</strong>-Leistungen voll überzeugen: Anfang 2007 orderte SAB-<br />
Miller India bereits die nächste Maschine dieses Typs.<br />
South Asia Breweries + Carlsberg:<br />
Erste indische Mehrweg-Glasanlage für Carlsberg-Bier<br />
Das Joint Venture South Asia Breweries und Carlsberg Breweries<br />
in Indien beauftragte <strong>KHS</strong> India mit der Herstellung und Installation<br />
einer kompletten Verpackungsanlage für 21.000 Mehrweg-<br />
Glasflaschen pro Stunde in Alwar/Rajasthan. Bei der neu zu errichtenden<br />
Brauerei handelt es sich um die erste Produktionsanlage<br />
für Carlsberg-Bier auf dem Subkontinent. Zwar kommt die wesentliche<br />
Brauereiausrüstung aus Europa, doch wird die komplette<br />
Verpackungsanlage im Werk von <strong>KHS</strong> India in Ahmedabad hergestellt.<br />
United Breweries:<br />
Erster Dosen-ShrinkPacker für bedruckte Folie in Indien<br />
Einen ShrinkPacker Innopack Kisters PRIMUS für Dosen mit bedruckter<br />
Folie – Modell SP 35 mit 35 Zyklen pro Minute – installierte <strong>KHS</strong><br />
India erfolgreich im letzten Quartal 2006 bei United Breweries für<br />
Bombay Breweries in Taloja/Maharashtra. Wie SABMiller ist United<br />
Breweries Pionier für hochwertige und attraktive Dosenverpackungen<br />
in Form bedruckter Schrumpffolie.<br />
Daneben installiert <strong>KHS</strong> India auch eine große Zahl von<br />
Flaschenreinigungsmaschinen, Füllern und Dry-End-Verpackungsausrüstung,<br />
darunter einen Palettierer (den ersten Palettierer von<br />
<strong>KHS</strong> in Indien für eine solche Anwendung), für verschiedene vorhandene<br />
Produktionsstätten von United Breweries in Indien.<br />
Somit hat United Breweries Ltd (ein Joint Venture mit Scottish<br />
& Newcastle, Großbritannien), das führende Unternehmen<br />
auf dem indischen Biermarkt mit einem Marktanteil von über 40%,<br />
ebenfalls <strong>KHS</strong> als seinen Partner des Vertrauens gewählt.
HEINEKEN ESPANA<br />
KEG IST TRUMPF<br />
Eine Turnkey Keg-Reinigungs- und Abfüllanlage mit<br />
Trockenteil und kompletter Prozesstechnik erhält Heineken<br />
Espana. Die vollautomatische Hochleistungs-<br />
Rundläuferanlage der neuesten Generation am Standort<br />
Valencia, ausgelegt für 800 und erweiterbar auf<br />
1.000 Kegs pro Stunde, ist nach Cruzcampo und Heineken<br />
Madrid bereits die dritte Powerlinie für das Unternehmen<br />
in Spanien. Daneben stehen weitere <strong>KHS</strong>-Keg-<br />
Anlagen im mittleren Leistungsbereich bei Heineken<br />
Arano und Heineken Jaen. In Spanien ist das Keg ein<br />
strategisch wichtiges Gebinde mit einem Marktanteil<br />
von über 30 Prozent.<br />
PIVOVARNA LASKO<br />
<strong>KHS</strong>-KEG-TECH FÜR SLOWENIEN<br />
An die Brauerei Pivovarna Lasko im slowenischen Lasko<br />
gehen eine Keg-Linie sowie ein Keg-Boy. Die <strong>KHS</strong>-Keg-<br />
Anlage Innokeg TRANSOMAT 5/1 mit einer Nennleistung<br />
von 320 Kegs pro Stunde ist die erste ihrer Art<br />
im Unternehmen und auch in Slowenien. Das Management<br />
entschied sich für <strong>KHS</strong> wegen der führenden Keg-<br />
Technologie des Unternehmens, des ausgezeichneten<br />
Verhältnisses zwischen Qualität und Preis – und nicht<br />
zuletzt aufgrund des hervorragend beurteilten DCF-<br />
Füllsystems.<br />
Pivovarna Lasko, zur Gruppe gehören noch der Fruchtsaftbetrieb<br />
Fructal und der Mineralwasserbrunnen<br />
Radenska, orderte zudem einen Innokeg Keg-Boy C2<br />
– speziell fürs Reinigen und Abfüllen von Cool-Kegs.<br />
Wichtig: Die Transomaten können die Cool-Kegs ebenfalls<br />
verarbeiten, der Keg-Boy seinerseits kann es mit<br />
den großen 30- und 50-Liter-Kegs aufnehmen.<br />
LOZAR PELISTERKA<br />
PET-LINIE FÜR MAZEDONIEN<br />
menschen+märkte ° news<br />
PRIMO SCHINCARIOL, BRASILIEN<br />
ZWEI NEUE ANLAGEN: BIER LÄUFT GUT<br />
Wieder einmal waren die neuen Technologien von <strong>KHS</strong> entscheidender Verkaufsfaktor:<br />
Der brasilianische Getränkekonzern Primo Schincariol orderte<br />
jüngst zwei Abfülllinien für Bier mit einer Kapazität von jeweils 62.000 Flaschen<br />
pro Stunde für Standorte in den Bundesstaaten Pernambuco und Ceará.<br />
Jede Linie verfügt über einen Ent- und Bepalettierer Innopal RS3, Prüfeinrichtungen<br />
für Paletten, Etiketten, volle Flaschen, leere und volle Gebinde, Ausund<br />
Einpackanlage Innopack PPZ, Flaschen- und Gebindewaschanlage, Gebindeund<br />
Flaschentransporteure, Pasteur, Etikettiermaschine Innoket KL 2040, CIP-<br />
Reinigungsanlage und Abfüllanlage Innofill DRS-ZMS.<br />
Die Abfüllanlage – mit biologischem Vortisch – hat ein modernes, elektromechanisches<br />
Abfüllkonzept, bei dem eine im Abfüllventil integrierte Elektrode<br />
das Füllvolumen steuert. Die Pasteurisieranlage Innopas C ist mit dem ECO-<br />
BUS-System ausgestattet, so dass Primo Schincariol noch mehr Wasser und<br />
Energie sparen kann. Schincariol füllt hauptsächlich Mineralwasser, Bier und<br />
Erfrischungsgetränke. Die Gruppe hält einen beachtlichen Marktanteil von 12,2<br />
Prozent, ist eine hundertprozentig brasilianische Firma mit mehr als 6.000 Mitarbeitern<br />
und besitzt dem größten Industriepark Südamerikas.<br />
Schon vor 20 Jahren hatte der Mineralwasserabfüller Lozar Pelisterka A.D. Skopje<br />
in Mazedonien eine <strong>KHS</strong>-Linie gekauft. Diese hat sich längst so bewährt, dass<br />
Lozar Pelisterka nunmehr eine zweite Anlage für den Standort Bitola beim Hersteller<br />
des Vertrauens in Auftrag gab. Die neue, moderne PET-Anlage verarbeitet<br />
12.000 1,5- und 0,5-Liter-Flaschen pro Stunde CO2-haltiges und stilles Wasser.<br />
JSC KRINITSA, WEISSRUSSLAND<br />
PET-ANLAGE FÜR DIE NR. 1<br />
Die führende Brauerei der Republik Weißrussland, JSC KRINITSA in Minsk, orderte<br />
bei <strong>KHS</strong> eine komplette PET-Abfülllinie für ihr viel gerühmtes Bier. Die Anlage<br />
hat eine Kapazität von 14.400 Flaschen pro Stunde für 1,5-Liter-Flaschen und<br />
verarbeitet alternativ 12.500 2,0-Liter-Flaschen pro Stunde. Bereits im Jahr<br />
2004 hatte das Unternehmen eine 12.000er-<strong>KHS</strong>-Linie erhalten.<br />
DUBAI REFRESHMENTS<br />
90.000er HOCHLEISTUNGS-DOSENLINIE<br />
Der Pepsi-Cola Bottler Dubai Refreshments in den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
orderte jüngst eine Turnkey-Hochleistungs-Dosenanlage für 90.000<br />
Dosen pro Stunde. Die Produktion läuft im Juni 2007 an. Die Linie verarbeitet<br />
mit höchster Flexibilität fünf verschiedene Dosengrößen. Dubai Refreshments<br />
erweitert mit dieser Anlage seine Kapazitäten im Dosenbereich merklich<br />
– und greift einmal mehr auf bewährte <strong>KHS</strong>-Technologie zurück.<br />
12*13
<strong>KHS</strong>-Erneuerungskonzept 2010 plus<br />
Produktionsoffensive im Fokus<br />
Interview mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG<br />
Wer das Ziel kennt, findet den Weg. Mitte 2005 etablierte <strong>KHS</strong> ein Erneuerungsprogramm.<br />
Das Ziel: Für die Kunden die beste Qualität zu jeder Zeit an jedem Ort – weltweit. Der Weg:<br />
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im gesamten Unternehmensverbund. Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong><br />
sprach mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG, über die<br />
in diese Strategie eingebettete Produktionsoffensive.<br />
<strong>KHS</strong> JOURNAL: Eine Offensive ist immer<br />
auch ein Angriff. Wen oder was greift die Produktionsoffensive<br />
von <strong>KHS</strong> an?<br />
DR. JOHANN GRABENWEGER (schmunzelnd):<br />
Wir attackieren in der Tat uns selbst.<br />
Um eine Menge voranzubringen, was letztlich<br />
dem Kunden von Nutzen ist. Wir müssen es<br />
einfach schaffen, die Mengen an Ideen, die<br />
wir haben, noch schneller umzusetzen. Es geht<br />
hier letztendlich um die Schnelligkeit und Verlässlichkeit.<br />
Wir haben hier noch ein immenses<br />
Potenzial. Wir haben im letzten Jahr alle<br />
Werke in Deutschland in den Produktionsverbund<br />
integriert. 2007 werden wir alle Werke<br />
weltweit integrieren. Dafür haben wir eine zentrale<br />
Auftragsleitstelle implementiert. Gleiche<br />
Systeme, wie z.B. SAP und CAD, bilden<br />
dabei die Basis von Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit<br />
von Informationen. Ein Produktionssystem,<br />
das wir derzeit entwickeln, wird<br />
uns schneller, besser und effizienter werden<br />
lassen, und unsere Produkte werden, unabhängig<br />
davon, wo sie produziert werden, die<br />
gleiche Qualität made by <strong>KHS</strong> liefern.<br />
° … und das konkret wie aussieht?<br />
* Stellen Sie sich das Ganze wie ein magisches<br />
Dreieck vor. Es geht darum, höchste Qualität<br />
zu niedrigstmöglichen Kosten und<br />
zugleich optimierten Durchlaufzeiten, also<br />
Parameter, die sich gegenseitig beeinflussen,<br />
in eine ausgewogene Balance zu bringen.<br />
° Was heißt das für Ihre Mitarbeiter?<br />
* Das bedeutet, dass sich weltweit rund<br />
2.000 <strong>KHS</strong>-Produktionsspezialisten an 14 Pro-<br />
duktionsstandorten mit über 600 internen<br />
Optimierungsprojekten entlang der Leistungserbringungskette<br />
(Produktion, Logistik, Service<br />
und Einkauf) einbringen und Letztere von<br />
uns Schritt für Schritt analysiert und umgesetzt<br />
werden. Für die <strong>KHS</strong>-Mitarbeiter soll es<br />
letztendlich durch eine bessere Organisation<br />
des Arbeitsumfelds (Fehlteile/Rüstzeiten,<br />
Arbeitsplatzgestaltung etc.) zu einer Erleichterung<br />
führen und eine höhere Produktivität<br />
bringen, um eben die Feinjustierung der<br />
bedeutenden Produktionsfaktoren (Qualität,<br />
Zeit und Kosten) zu erreichen.<br />
° Wo hat die Produktionsoffensive ihren<br />
Platz innerhalb des gesamten Erneuerungskonzepts<br />
der Unternehmensgruppe?<br />
* Durch eine neue Kultur des Offen-Miteinander-Umgehens<br />
schaffen wir Vertrauen und<br />
Verbindlichkeit, die wir später in Performance<br />
und Qualität, sprich durch gezielte Messung<br />
dieser Veränderung, Tag für Tag spüren – bzw.<br />
wir möchten uns kontinuierlich verbessern.<br />
Unsere Produktionsziele sind im Einklang<br />
Das magische Dreieck des<br />
Produktionsmanagements<br />
KOSTEN<br />
(effizienter)<br />
Verschwendung<br />
vermeiden<br />
ZEIT<br />
(schneller)<br />
QUALITÄT<br />
(besser)<br />
mit den Unternehmenszielen: Performance,<br />
Growth, Culture und Quality.<br />
° Wie steuern Sie das alles in der Praxis?<br />
* Durch regelmäßige Routinebesprechungen,<br />
Telefon- und Videokonferenzen, gepaart mit<br />
einer kontinuierlichen Umsetzungskontrolle.<br />
Basis hierfür ist die abgestimmte Kommunikation<br />
und eine gemeinsame Datenbank, um auch<br />
die besten Ideen zum Standard und als Referenz<br />
zu machen für den weltweiten Gebrauch.<br />
Das Voneinander-Lernen hat auch einen Namen:<br />
Best Practice. Das können wir heute schon an<br />
den verschiedensten Stellen in den Werken<br />
sehen. Vereinfacht: Mein Job besteht darin,<br />
alle Ziele und Erfahrungen im Dialog mit meinen<br />
Mitarbeitern auszutauschen, Ressourcen<br />
zu schaffen, alle zu motivieren, zu kontrollieren,<br />
Risiken für das Unternehmen zu vermeiden<br />
und aus Fehlern zu lernen.<br />
° … und wie ist das im Unternehmen<br />
implementiert?<br />
* Wir sind dabei, eine perfekte Kommunikation<br />
miteinander aufzubauen, da wir sicher<br />
einen gewissen Nachholbedarf aufgrund der<br />
zahlreichen Firmenübernahmen der vergangenen<br />
Jahre haben. Das wiederum heißt nichts<br />
anderes, als gleiche Systeme zu installieren<br />
und die Netzwerke zu optimieren und mit<br />
100-prozentig gleicher Datenbasis zu arbeiten.<br />
In der Praxis und mit Blick auf die Lösungen<br />
für die Kunden heißt das: wer was und<br />
wie bis wann machen soll. Wie in einem Orchester<br />
ist alles genau aufeinander abgestimmt.<br />
Es werden Termine zwischen den Werken koor-
diniert und Fehlteile frühzeitig erkannt, um<br />
rechtzeitig zu agieren, um die Liefertermine<br />
für unsere Kunden einzuhalten.<br />
° Welche Auswirkungen hat das für die einzelnen<br />
Produktionsstandorte?<br />
* Wir wollen für jedes Produkt mindestens<br />
zwei Standorte weltweit haben, die es produzieren<br />
können. Ein einziger festgelegter Standort<br />
ist dabei führend, er ist sozusagen der<br />
Lead Plant in der gesamten Gruppe und entwickelt<br />
das Produkt weiter.<br />
° Zum Beispiel?<br />
* Unsere Top-Spezialisten für ACF etwa produzieren<br />
in Hamburg, das ist teils unternehmenshistorisch<br />
bedingt. Doch auch in Bad<br />
Kreuznach können wir die gleichen Anlagen<br />
wie in Hamburg bauen. Bei Füllern hingegen<br />
bilden die Kollegen in Bad Kreuznach den Lead<br />
Plant, der Aszendent ist in diesem Fall USA,<br />
Brasilien und Indien.<br />
° … mit dem Vorteil …<br />
* … dass wir Kapazitäten ausgleichen können<br />
und dabei absolut flexibel sind in der Ausnutzung<br />
unserer Werke. Dieser Ausgleich sollte<br />
nicht nur unter deutschen Werken stattfinden,<br />
sondern international. Natürlich überlegen<br />
wir, was betriebswirtschaftlich sinnvoll<br />
ist. Hinzu kommt: Wir erhalten so international<br />
den größtmöglichen Know-how-Transfer<br />
im Verbund.<br />
° Wie lenken Sie das Ganze?<br />
* Über eine zentrale Auftragsleit- und technische<br />
Koordinationsstelle können wir jeden<br />
Auftragsdurchlauf vom Verkauf über Konstruktion,<br />
Einkauf, Montage bis hin zur Außenmontage<br />
verfolgen.<br />
° Vor dem Verkauf steht der Einkauf ...<br />
* … natürlich. Und auch den richten wir<br />
weltweit aus. In einem Satz: übergreifend,<br />
konsequent qualitätsorientiert, auf die Güte<br />
der Lieferanten und letztlich auch deren Konditionen<br />
achtend. Dafür haben wir eine Menge<br />
Unterprojekte ins Leben gerufen. Wir investieren<br />
in EDV, um Abläufe zu beschleunigen und<br />
zu automatisieren. Lieferanten werden klassifiziert,<br />
bewertet und, wo es möglich ist, werden<br />
Rahmenverträge weltweit gebündelt. Wir<br />
haben vor, mit allen großen Lieferanten neue<br />
Verträge zu verhandeln und auch strategische<br />
Partnerschaften einzugehen. Hierfür treffen<br />
sich die Einkäufer regelmäßig. Ich persönlich<br />
einmal in der Woche, und wir haben hier einen<br />
Purchasing Club Global Sourcing ins Leben<br />
gerufen, der sich einmal im Monat per Videokonferenz<br />
trifft.<br />
° Hohe Ambitionen, für die Sie höchste<br />
Ansprüche an die Mitarbeiter stellen müssen.<br />
* In der Tat. Doch das <strong>KHS</strong>-Team ist dies seit<br />
jeher gewohnt. Okay, wir binden die Mitarbeiter<br />
ein, wir führen Zielgespräche mit den Werken<br />
und brechen dies runter auf jeden Einzelnen.<br />
Wir fördern gezielt die Qualifikation weiter,<br />
aber auch die Mehrfachqualifizierung.<br />
° Wann ist das perfektioniert?<br />
* (lacht) Nie. Denn ein Unternehmen mit<br />
Zielen wie <strong>KHS</strong> lernt nie aus. Wir müssen einfach<br />
ein Klima schaffen, das die kontinuierliche<br />
Verbesserung fördert und diese auch von<br />
allen fordern. Die Einfachheit macht es. Jedes<br />
Werk hat eine DIN-A4-Seite mit seinen wichtigsten<br />
Zielen.<br />
° Bis in welche Tiefen geht das?<br />
* Wir haben gerade angefangen, alle<br />
wesentlichen Prozesse zu verbessern, um <strong>KHS</strong><br />
besser zu steuern. Ziel ist es, einfach überall,<br />
wo Leistung erbracht wird, wo Termine abverlangt<br />
werden und, selbstverständlich, wo es<br />
sinnvoll ist, sie auch zu messen. Ich möchte<br />
ja auch die Bürokratie senken. Jeder im Unternehmen<br />
muss wissen, was er für den Erfolg<br />
beiträgt.<br />
° Kann man die Ergebnisse dieser so<br />
<strong>KHS</strong> 2010 plus °<br />
komplexen Offensive überhaupt aussagefähig<br />
messen?<br />
* Ja. Dafür haben wir ein Kennzahlensystem<br />
entwickelt, das genau diesen Output systematisch<br />
messbar macht, etwa die Durchlaufzeiten,<br />
die Kosten, die Qualitätskosten, die Liefertermintreue<br />
der gesamten Projekte, die Wertschöpfung,<br />
die Fehlteile, die Auslastung etc.<br />
° Hört sich sehr mathematisch an und …<br />
* … ist natürlich auch eine numerische<br />
Größe, die wir auch brauchen, um zu wissen,<br />
ob wir uns verbessern oder nicht. Vielleicht<br />
noch entscheidender scheint mir, unter den<br />
Mitarbeitern das gegenseitige Vertrauen noch<br />
weiter auszubauen und sie in die Projekte einzubeziehen,<br />
was wir sehr gezielt in jedem<br />
Werk, auch im Ausland, vollziehen.<br />
° Und wie ist der Stand der<br />
Produktionsoffensive aktuell – gut ein Jahr<br />
nach dem Start?<br />
* Wir haben gemeinsam bereits eine Menge<br />
erreicht. Der gesamte Qualitätskreislauf, von<br />
der Entwicklung bis zur Endabnahme beim<br />
Kunden, sowie der begleitende Service, ist, in<br />
aller Bescheidenheit, weitgehend geschlossen<br />
worden und wird Tag für Tag verbessert.<br />
Wir sind produktiver geworden und haben<br />
unsere Qualitätskosten schon um 10 Prozent<br />
senken können. Wir haben eine Reihe von Produkten<br />
erfolgreich in aller Welt eingeführt<br />
bzw. Know-how transferiert. Noch nie haben<br />
wir einen so großen Austausch von Mitarbeitern<br />
mit dem Ausland gehabt. In allen Werken<br />
haben wir die logistischen Abläufe verbessert<br />
und letztendlich eine Menge Verhandlungen<br />
mit unseren Lieferanten geführt, um<br />
unsere Kosten zu reduzieren.<br />
° Herr Dr. Grabenweger, jede große Idee<br />
hat, wenn sie erfolgreich sein will,<br />
einen simplen Kern. Welcher ist das bei der<br />
Produktionsoffensive von <strong>KHS</strong>?<br />
* Mach es einfacher, schneller und flexibler.<br />
Denke bei allem, was du machst, an<br />
den Kunden. Habe keine Angst, deine Ideen<br />
zu präzisieren und sie zu verwirklichen. Für<br />
mich werden immer die Menschen <strong>KHS</strong> zum<br />
Erfolg führen.<br />
14*15
Aseptic Cold Filling (ACF) setzt seinen Siegeszug in der alkoholfreien Getränkebranche immer weiter<br />
fort. <strong>KHS</strong> ist einer der Pioniere dieser Technologie und installierte weltweit bereits über 30<br />
moderne Aseptikanlagen. Dabei gibt es alternativ mehrere gute Systeme. Doch welche Methode ist<br />
für welchen Betrieb am besten geeignet? Das neue <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahren der trockenen Sterilisation<br />
mit Kondensation kommt gleich mit einem ganzen Paket an Pluspunkten.<br />
DAS MULTITALENT<br />
ACF mit Kondensation<br />
Aseptic Cold Filling (ACF) setzt seinen Siegeszug in der alkoholfreien Getränkebranche immer weiter<br />
fort. <strong>KHS</strong> ist einer der Pioniere dieser Technologie und installierte weltweit bereits über 30<br />
moderne Aseptikanlagen. Dabei gibt es alternativ mehrere gute Systeme. Doch welche Methode ist<br />
für welchen Betrieb am Besten geeignet? Das neue <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahren der trockenen Sterilisation<br />
mit Kondensation kommt gleich mit einem ganzen Paket an Pluspunkten.
dossier °<br />
+++ sicher +++ flexibel +++ flaschenschonend +++ kostensparend +++<br />
Zuweilen ist es angebracht, auch einmal<br />
einen Blick zurück zu werfen – damit die<br />
Zukunft besser einzuschätzen ist. Also: Mit<br />
echten Pionierleistungen aseptischer Abfüllung<br />
startete <strong>KHS</strong> bereits Ende der 80er<br />
Jahre. Damals standen Kaltabfüllung und<br />
Nass-Sterilisation von Glasflaschen im Mittelpunkt.<br />
Heute geht es bei modernem ACF<br />
(Aseptic Cold Filling) vor allem um sensible<br />
Getränke in PET-Einwegflaschen – behandelt<br />
nach dem Verfahren der trockenen Sterilisation.<br />
Jahrelang war <strong>KHS</strong> in diesem<br />
Bereich einziger Anbieter von Rotationsmaschinen<br />
für die Getränkeindustrie. Was für<br />
ein ganz besonders umfassendes Know-how<br />
sorgte, das innerhalb der Branche wohl einmalig<br />
ist.<br />
Womit wir bereits in der Zukunft<br />
angekommen sind. Denn heute lautet die<br />
Frage aller Fragen für Abfüller nichtalkoholischer,<br />
sensibler Getränke: Welches ACF-Verfahren<br />
– nass oder trocken – ist für meinen<br />
Betrieb auch morgen noch am besten geeignet?<br />
Die Praxis zeigt: Beide <strong>KHS</strong>-Verfahren<br />
sind absolut sicher. Doch während den einen<br />
die trockene Sterilisation überzeugt, weil hier<br />
kein Rinswasser für Flaschen und Verschlüsse<br />
benötigt wird, was Kosten spart, schwört der<br />
andere auf Nass-Sterilisation gerade aufgrund<br />
des traditionellen Flaschen- und Verschluss-<br />
Rinsprozesses.<br />
Wie auch immer, generell gilt: Das<br />
Nass-Spülverfahren ist vorzuziehen, wenn<br />
nicht sicher ist, dass sich Flaschen und Verschlüsse<br />
dem ACF-Block frei von Partikeln,<br />
Flüssigkeit oder Kondensat zuführen lassen.<br />
Das ist meist dann der Fall, wenn die Blasmaschine<br />
dem Block nicht direkt vorgeschaltet<br />
ist.<br />
SAMMELT PLUSPUNKTE:<br />
TROCKENE STERILISATION NACH<br />
KONDENSATIONS-VERFAHREN<br />
Bei der trockenen Sterilisation setzt <strong>KHS</strong><br />
ganz gezielt auf das so genannte Kondensations-Verfahren<br />
mittels H 2O 2. Diese Technologie<br />
basiert bei der Flaschen-Innenste-<br />
rilisation auf einem bis ins letzte Detail<br />
ausgeklügelten dreistufigen Prozess, der<br />
höchste Sicherheit bietet:<br />
1. Ein bis auf wenige Prozent verdünntes<br />
H 2O 2-Wassergemisch verdampft im Sterilisator-Bereich<br />
der Maschine bei Einsatz eines<br />
Wärmetauschers direkt vor der Flaschenmündung.<br />
2. Der entstehende Dampf wird mittels Sterilluft<br />
gezielt in die Flaschen eingeblasen.<br />
3. Damit entfaltet das H 2O 2 seine Wirkung<br />
direkt an der Flaschenwandung und zerfällt<br />
nicht vorher. Da die Kunststoffflasche<br />
Umgebungstemperatur hat, kondensiert das<br />
H 2O 2-Dampfgemisch aufgrund des Temperaturunterschiedes<br />
direkt an der Flaschenwand.<br />
Durch das sichtbare Beschlagen<br />
aller Flascheninnenflächen ist der Kondensationsprozess<br />
optisch hervorragend nachzuvollziehen.<br />
Zugleich ist sicher, dass das<br />
System sämtliche Flaschenpartien gleichmäßig<br />
beaufschlagt – inklusive Formhinter-<br />
2<br />
schneidungen, Kanten und Winkel, wie sie<br />
etwa gerippte Flaschen haben. Dies lässt<br />
sich per Infrarotthermometer auch messtechnisch<br />
nachweisen. Das eingesetzte<br />
H 2O 2-Volumen ist stets exakt definiert und<br />
ganz an die zu bearbeitende Flaschenform<br />
und -größe angepasst.<br />
So bietet das <strong>KHS</strong>-Kondensations-<br />
Verfahren höchste Sicherheit, lässt individuelle<br />
Ausgestaltungen entsprechend den<br />
Anforderungen des Kunden zu und verhält<br />
sich zudem äußerst behälterschonend (die<br />
Kunststoffflaschen sind zu keiner Zeit auf<br />
mehr als 65 Grad Celsius erwärmt).<br />
EXKURS: DER STERILISATIONSPROZESS<br />
* Allein das kondensierte H 2O 2-Wasser-<br />
Gemisch an der Flaschenwandung sorgt für<br />
eine MLK (Mittlere Logarithmische Keimreduktion)<br />
von mindestens zwei.<br />
* Nachweis durch zahlreiche Testverfahren<br />
mit dem gegen H 2O 2 wohl resistentesten<br />
Keim: Bacillus subtilis.<br />
WELTNEUHEIT: DER HALSRING-ISOLATOR<br />
16*17<br />
Auf der Grundlage des erfolgreich im Markt etablierten <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahrens der<br />
trockenen Sterilisation mit Kondensation entwickelte <strong>KHS</strong> das Konzept des Halsring-<br />
Isolators. Eine Weltneuheit.<br />
Prinzip:<br />
Der Halsring-Isolator isoliert Kunststoffflaschen ab dem Halsring aufwärts – außen wie<br />
innen. Reinraum-Klasse 100 ist daher ausschließlich oberhalb des Halsrings erforderlich.<br />
Vorteile (zusätzlich zu den Vorzügen des Kondensations-Verfahrens):<br />
* Reinraum-Volumen nur noch 10 Prozent – gegenüber dem (bereits geringen) Reinraum-<br />
Volumen für trockene Sterilisation. Keine Außensterilisation mehr erforderlich.<br />
* Halsring-Isolator erlaubt das Verarbeiten nahezu beliebiger Flaschenmaterialien und<br />
-formen, etwa heute die Kunststoffflasche, morgen die Kartonflasche, übermorgen<br />
Pouches.<br />
* Kosten sind nochmals entscheidend reduziert:<br />
1. keine Außensterilisation,<br />
2. geringes Reinraumvolumen bedeutet, dass ein geringerer Sterilluftdurchsatz und<br />
dadurch weniger HEPA-Filter nötig sind.
2<br />
CHECK: DAS GAS-VERFAHREN<br />
Am Markt der ACF-Anlagen gibt es auch das so genannte Gas-Verfahren. Der<br />
Prozessablauf weicht erheblich vom <strong>KHS</strong>-Kondensations-Verfahren ab. Im Folgenden<br />
ein zusammenfassender Überblick.<br />
CHECKPOINT STERILISATIONSMEDIUM<br />
Beim Gas-Verfahren kommt Wasserstoffperoxyd (H 2 O 2 ) im Verdampfer zunächst in dampfförmigen<br />
Zustand und wird auf zirka 200 Grad Celsius erhitzt. Das begünstigt generell<br />
den schnellen Zerfallprozess von H 2 O 2 . Dieser beginnt bereits bei Temperaturen unter<br />
100° Grad Celsius und beschleunigt sich bei steigender Temperatur erheblich.<br />
* Folge: Bereits vor dem Einbringen in die Flasche zersetzt sich ein großer Teil des vorhandenen<br />
H 2 O 2 . Und es entstehen hohe Energiekosten für die Lufterwärmung.<br />
CHECKPOINT FLASCHENSCHRUMPFUNG<br />
Auf rund 200 Grad erhitztes H 2 O 2 gelangt in die mit rund 50 bis 55 Grad Celsius vorgewärmte<br />
Flasche. Vor allem für dünnwandige PET-Flaschen eine kritische Grenzbelastung.<br />
* Folge: Ein höheres Gewicht der PET-Flaschen scheint notwendig. Eine erhöhte Kostenbelastung<br />
ist daher nicht auszuschließen. Dazu kommt: Bei Anwendung des Gas-Verfahrens<br />
ist – hierzu stellte <strong>KHS</strong> Versuche an – aufgrund der höheren Temperaturen für<br />
sämtliche Kunststoffflaschen-Materialien ebenfalls mit entsprechend höherer Flaschenschrumpfung<br />
zu rechnen.<br />
CHECKPOINT KONTROLLMÖGLICHKEIT<br />
Beim Gas-Verfahren gibt es aufgrund der Erhitzung keinen Kondensationseffekt an der<br />
Flaschenwandung (kein optischer Effekt).<br />
* Folge: Es ist weder erkennbar noch messbar, ob wirklich die gesamte Oberfläche der<br />
Flasche mit dem H 2 O 2 -Gasgemisch beaufschlagt ist.<br />
CHECKPOINT STERILISATIONSMESSUNG<br />
Es ist durchaus möglich, dass – wie bei Einbringung von Gas in Kunststoffflaschen generell<br />
üblich – eine Verwirbelung von H 2 O 2 in der Flasche erfolgt und durch einen entstehenden<br />
Staudruck keine gleichmäßige Gasverteilung stattfindet.<br />
* Folge: Es ist nicht sichergestellt, dass an sämtlichen Stellen der Flascheninnenwand<br />
eine ausreichende Konzentration von freien Radikalen erreicht wird.<br />
CHECKPOINT KOMBINATION INNEN-/AUSSENSTERILISATION<br />
Insgesamt betrachtet gibt es beim Gas-Verfahren für die Flaschen-Innensterilisation -<br />
aus Sicht der kompetenten <strong>KHS</strong>-Verfahrenstechniker - eine Reihe unsicherer Faktoren.<br />
Manche Nutzer des Gas-Sterilisations-Verfahrens verwenden zur Sicherung der Außensterilisation<br />
das von <strong>KHS</strong> angebotene Kondensations-Verfahren. Allerdings erfolgt beim<br />
Gas-Verfahren die Außensterilisation mittels Kondensation in der Regel noch vor der<br />
Innensterilisation, die auf einem separaten Karussell vor sich geht.<br />
* Folge: Es ist möglich, dass bei hoher Anlagengeschwindigkeit während der Innensterilisation<br />
unter anderem unsterile Luft aus dem Inneren der Flasche austritt und die<br />
Flaschenaußenflächen erneut kontaminiert.<br />
CHECKPOINT CHEMIKALIENEINSATZ<br />
Beim Gas-Verfahren lässt sich der eigentliche Sterilisationsprozess kaum kontrollieren.<br />
* Folge: Deshalb sollte – das ist so gut wie unabdingbar – ein hoher Sicherheitsfaktor<br />
bei der Dosage von H 2 O 2 enthalten sein. Beim Kondensations-Verfahren ist aufgrund<br />
des reproduzierbaren und in allen Phasen kontrollierbaren Prozesses ein deutlich geringerer<br />
Einsatz von Chemikalien möglich.<br />
* Der eigentliche Sterilisationsprozess<br />
startet, sobald gleichmäßig Warmluft in die<br />
Kunststoffflasche geblasen wird - innerhalb<br />
eines an den Sterilisator anschließenden<br />
Aktivator-Bereichs.<br />
* Das durch Warmluft zersetzte H2O2 erzeugt hier freie Radikale wie das OH-Radikal<br />
und atomaren Sauerstoff. Beide Zerfallsprodukte<br />
greifen die Zellen von Mikroorganismen<br />
direkt an.<br />
* Das bedeutet: In der Flasche kondensiertes<br />
H2O2 sichert bei Warmluftzufuhr<br />
den zuverlässigen Sterilisationseffekt<br />
direkt an der dafür vorgesehenen Stelle<br />
(Point of Kill).<br />
* Für den perfekten Sterilisationseffekt<br />
sind entweder ein Aktivator oder auch zwei<br />
nacheinander geschaltete Aktivatoren erforderlich.<br />
* <strong>KHS</strong> plant je nach eingesetzten Kunststoffflaschengrößen,<br />
-formen sowie abzufüllenden<br />
Produkten und der Anlagenleistung.<br />
Dadurch bleibt beim sicht- und messbaren<br />
Sterilisationsprozess die Radikalbildung so<br />
lange aufrechterhalten, bis das H2O2 vollständig<br />
von der Flaschenwand entfernt ist.<br />
* <strong>KHS</strong> garantiert beim Kondensations-Verfahren<br />
der trockenen Sterilisation Abtötungs-
aten von MLK 5 (auf Basis Bacillus subtilis).<br />
Das beweisen zahlreiche Validierungen.<br />
* Außensterilisation: Im vor dem Aktivator<br />
installierten Tunnelbereich wird H 2O 2<br />
mit Hilfe von Düsen auf dem Flaschenkörper<br />
kondensiert (sowohl sichtbar als auch<br />
direkt messbar).<br />
* Durch die im Aktivator stattfindende<br />
Warmlufteinblasung in das Flascheninnere<br />
findet ein Wärmeübergang von Flascheninnen-<br />
zu Flaschenaußenfläche statt, was eine<br />
Radikalbildung an der Flaschenaußenfläche<br />
ebenso hervorruft wie innerhalb der Kunststoffflasche.<br />
* Wesentlicher Aspekt für die sichere Sterilisationswirkung:<br />
Die Außensterilisation<br />
erfolgt nahezu zeitgleich mit der Innensterilisation.<br />
* Während des Prozesses der Warmluftzufuhr<br />
im Aktivatorbereich wird mit Wasserstoffperoxid<br />
versetzte Luft aus dem Flascheninnenraum<br />
nach außen verdrängt.<br />
DIE VALIDIERUNG<br />
Was eine Technologie wert ist, zeigt die Validierung.<br />
Bei ACF bedeutet dies die totale<br />
mikrobiologische Kontrolle. Die Experten<br />
prüfen bis ins kleinste Detail.<br />
dossier ° ACF mit Kondensation<br />
Trockene Sterilisation von Flaschen und Verschlüssen: <strong>KHS</strong> setzt<br />
ganz gezielt auf das so genannte Kondensations-Verfahren mittels H2O2 –<br />
bestens bewährt mit etlichen Pluspunkten.<br />
Schritt 1: Die Anlage. Es beginnt mit dem<br />
exakten Check der Außenreinigung. Hierbei<br />
wird die komplette ACF-Anlage mit einer Kieselgursuspension<br />
oder Kaolin oder Schlämmkreide<br />
eingesprüht. Ist die Suspension<br />
getrocknet, bleiben weiße Schleier. Es folgt<br />
die Reinigung. Im Anschluss daran lässt sich<br />
feststellen, wo noch Reste des Schleiers<br />
haften, an welchen Stellen folglich keine<br />
zuverlässige Reinigungsleistung möglich<br />
war. Diese Erkenntnisse fließen in konstruktive<br />
Änderungen oder den Einbau zusätzlicher<br />
Reinigungsdüsen ein. Nächster Schritt:<br />
die Entnahme von Abstrichen an kritischen<br />
Anlagenteilen (hauptsächlich im Füller-/<br />
Verschließerbereich). Schritt für Schritt prüfen<br />
die Fachleute jede einzelne Maschinenkomponente,<br />
machen jeden Test mehrfach.<br />
Eine äußerst umfangreiche Detailarbeit.<br />
Schritt 2: Die Abfüllergebnisse. Krönung<br />
der Validierung ist das Prüfen von Abfüllergebnissen.<br />
Üblich: Das Abfüllen von<br />
gleich 10.000 Flaschen unter aseptischen<br />
Bedingungen. Diese lagern drei Wochen<br />
lang in einem geschlossenen Raum bei 28<br />
Grad Celsius. Die Validierung ist nur dann<br />
erfolgreich, wenn die anschließende Untersuchung<br />
zeigt, dass nicht mehr als eine einzige<br />
Flasche mit einem getränkeverderblichen<br />
Mikroorganismus verkeimt ist.<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
Neben mittlerweile neun validierten <strong>KHS</strong>-<br />
Anlagen, die mit der trockenen Sterilisation<br />
nach Kondensations-Verfahren arbeiten,<br />
stehen weitere zwölf Anlagen kurz vor der<br />
Validierung. Darunter die ACF-Linie bei<br />
Gehls Dairy, USA, die selbstverständlich entsprechend<br />
den strengen amerikanischen<br />
FDA-Bestimmungen überprüft wird.<br />
KONSEQUENTES ORIENTIEREN<br />
AM KUNDEN<br />
<strong>KHS</strong> verzeichnet bedeutende Erfolge mit<br />
ACF-Trocken-Kondensation. Auch externe<br />
Fachleute bestätigen: Diesem Verfahren<br />
gehört die Zukunft. Und es ist zugleich die<br />
Basis für weitere Entwicklungsaktivitäten<br />
(siehe Kasten „Halsring-Isolator“). Das wiederum<br />
spricht Bände über die Innovationsfreudigkeit<br />
und Kraft des Unternehmens<br />
und das nachhaltige, konsequente Orientieren<br />
an den Wünschen des Kunden.<br />
Gestern, heute und morgen.<br />
Dr. Hartmut Evers, Leiter der Abteilung<br />
Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Manfred Michl, Leiter Technischer Vertrieb,<br />
Competence Center Prozesstechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
18*19<br />
• INTERNET www.khs.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Dr. Hartmut Evers, Leiter der Abteilung Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 - 22 52, E-Mail: hartmut.evers@khs.com<br />
Manfred Michl, Leiter Technischer Vertrieb, Competence Center Prozesstechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach, Telefon: +49/6 71/8 52 - 23 25,<br />
E-Mail: manfred.michl@khs.com<br />
Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach,<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 - 26 11, E-Mail: diana.wolf@khs.com
Was bringt die Zukunft?<br />
Interview mit Andreas Steinle, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />
Zukunft und Zauber – zwei Begriffe, die nicht nur der erste Buchstabe<br />
miteinander verbindet. Seit Urzeiten haftet der Zukunft ein gewisser<br />
Zauber an, den Menschen erforschen, begreifen und im positiven Sinne<br />
für sich nutzen möchten. Eine Aufgabe, die sich das 1998 gegründete<br />
Zukunftsinstitut auf die Fahnen geschrieben hat. Das – wie könnte es<br />
anders sein – direkt am Zauberberg in Kelkheim nahe Wiesbaden angesiedelt<br />
ist. Bei so viel Zukunftszauber hört sich die Zukunftsdefinition<br />
von Andreas Steinle vergleichsweise schlicht an. „Zukunft ist das, was<br />
auf uns zukommt“ meint der Geschäftsführer des Zukunftsinstituts.<br />
Und: „Unsere Aufgabe sehen wir darin, den Wandel zu moderieren“.<br />
Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong> im Gespräch mit Andreas Steinle.<br />
<strong>KHS</strong> JOURNAL: Vor Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />
waren Sie Geschäftsführer des Trendbüros Hamburg. Welcher<br />
Unterschied besteht zwischen Trend- und Zukunftsforschung?<br />
ANDREAS STEINLE: Während die Trendforschung Zeiträume von bis<br />
zu fünf Jahren betrachtet, geht es bei der Zukunftsforschung um Entwicklungen<br />
innerhalb der nächsten fünf bis 30 Jahre.<br />
° Baut die Zukunftsforschung denn auf der Trendforschung auf?<br />
* Auf jeden Fall. Gleichzeitig beschäftigen wir uns bei der Zukunftsforschung<br />
sehr viel mit der Vergangenheit und mit der Gegenwart.<br />
Zukunft ist im Grunde genommen immer auch in die Gegenwart eingekapselt<br />
und entsteht an den Randbereichen der Gesellschaft. Denn<br />
alles Neue bildet sich aus einer Abweichung von der Norm heraus. Ob<br />
das ein neuer Wirtschaftszweig ist oder eine neue Verhaltensweise,<br />
spielt dabei keine Rolle. Denken Sie in diesem Zusammenhang an das<br />
Handy. Die ersten Handys waren kofferschwere Apparaturen und nur<br />
in kleinen Segmenten der Gesellschaft etabliert.<br />
° Welche momentanen Randbereiche der Gesellschaft könnten Ihrer<br />
* Die Kunst ist immer ein Randbereich der Gesellschaft, der viel über<br />
Meinung nach für die Zukunft bedeutsam werden?<br />
die Zukunft aussagt. Hier beschäftigt man sich mit Themenbereichen,<br />
die im Alltag noch keine größere Rolle spielen, die aber auf uns zukommen.<br />
Kunst ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Spielplatz für neue<br />
Ideen. Beispiel: transgene Kunst. Künstler arbeiten hier mit genveränderten<br />
Organismen, die unter bestimmten Lichteinstrahlungen fluoreszieren<br />
und leuchten. So wurde vor kurzer Zeit ein fluoreszierendes<br />
Quallengen in das Erbgut eines Hasen eingebracht. Bei UV-Lichteinstrahlung<br />
leuchtet dieser Hase nun grün. Natürlich führt uns ein<br />
solches Experiment in keine Zukunft der grünen Hasen. Was uns diese<br />
Art von Kunst aber zeigt, ist, dass wir ganz andere Möglichkeiten erhalten,<br />
um in unser Menschsein einzugreifen.<br />
Ebenso wie die Kunst bieten Design, Architektur, Literatur und<br />
die Medien wertvolle Quellen, die dabei behilflich sind, mehr über den<br />
künftig denkbaren gesellschaftlichen und damit auch über den ökonomischen<br />
Wandel ausfindig zu machen.<br />
° Sie beraten Unternehmen in Hinblick auf die Zukunft. Welche sind<br />
für Sie die wesentlichsten Aspekte eines Zukunftsconsultings?<br />
* Unsere Aufgabe sehen wir darin, den Wandel zu moderieren. Wir<br />
zeichnen Unternehmen Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft auf.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden füllen wir schließlich die individuellen<br />
„Gestaltungsräume der Zukunft“ mit Ideen und Strategien an.<br />
Unser Tätigkeitsbereich erstreckt sich vor allem auf zwei Bereiche.<br />
Zum einen stellen wir allgemeine Informationen über den zu erwartenden<br />
Wandel bereit – auch aus aufgezeigten Randbereichen. Hier bieten<br />
wir übergreifende Informationen, die in Betrieben, die meist doch<br />
sehr stark aus ihrem Markt heraus auf die Welt blicken, nicht zur Verfügung<br />
stehen. Zum anderen – und das ist der wohl bedeutendste Aspekt<br />
– moderieren wir interne Gespräche über Zukunft und unterstützen<br />
damit die so wesentliche kommunikative Funktion im Unternehmen.<br />
° Müssen Unternehmen, die sich für die Zukunft gut aufstellen<br />
möchten, eine gezielte interne Zukunftskommunikation betreiben?
* Gezielte Kommunikation ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Wenn<br />
ungenügender Informationsaustausch stattfindet, produziert jeder<br />
Mitarbeiter eine andere Idee von Zukunft. So arbeiten viele Menschen<br />
in viele verschiedene Richtungen. Was dazu führt, dass sich Bewegung<br />
schwer realisieren lässt. Um dem vorzubeugen, sind Moderatoren für<br />
Zukunft notwendig, die Mitarbeiter abteilungsübergreifend an einem<br />
runden Tisch zusammenführen, damit sie sich austauschen und ein<br />
gemeinsames Zukunftsbild entwickeln.<br />
° Sollte vor diesem Austausch bereits eine Zukunftsvision bestehen?<br />
* Hierbei kann es sich nur um eine grob definierte Zukunftsvision<br />
handeln, denn Zukunft an sich ist nichts Statisches. Wir leben in einem<br />
sehr dynamischen gesellschaftlichen und ökonomischen Umfeld. Veränderungen<br />
gehen heutzutage so schnell vor sich, dass ein Zukunftsbild<br />
immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst werden muss.<br />
Was wiederum zeigt, wie bedeutsam die Verankerung eines permanenten<br />
Kommunikationsflusses zum Thema Zukunft im Unternehmen ist.<br />
° Wäre es denn von Nutzen, so genannte Zukunftszellen bzw.<br />
Zukunftsabteilungen in Unternehmen zu integrieren?<br />
* Das hängt sehr stark von der Struktur des jeweiligen Unternehmens<br />
ab. Sinnvoll ist es sicherlich, eine Zukunftsabteilung als eine Art<br />
Think Tank zu integrieren. In diesem Think Tank sollten sich Informationen<br />
konzentrieren und aus diesem Think Tank heraus haben Informationen<br />
an alle Mitarbeiter auszuströmen. Nur auf diese Art und Weise<br />
stellen Think Tanks einen ständigen glühenden Kern an Ideen dar. Wird<br />
die Verantwortung für Zukunft an eine Abteilung abgegeben, die keinerlei<br />
Austausch zwischen Mitarbeitern forciert, lässt sich hier in der<br />
Regel auch nicht viel bewirken. Dennoch: Im Idealfall benötigen Unternehmen<br />
keine separate Zukunftsabteilung, weil jeder einzelne Mitar-<br />
dialog+meinung °<br />
Andreas Steinle, Dipl.-Kommunikationswirt, ist Geschäftsführer des<br />
Zukunftsinstituts in Kelkheim bei Wiesbaden und leitet gleichzeitig die<br />
dem Unternehmen angegliederte Zukunftsakademie. Vor seinem Wechsel zum Zukunftsinstitut war Steinle<br />
als Geschäftsführer des Hamburger Trendbüros tätig. Steinle ist Autor zahlreicher Studien und Bücher. Titel<br />
seiner jüngsten Studie: „Service-Märkte – Die neuen Dienstleister“. Als Referent auf zahlreichen internationalen<br />
Kongressen erreichte Steinle seinen hohen Bekanntheitsgrad.<br />
beiter mit Zukunft beschäftigt ist. Nötig ist in diesem Fall ausschließlich<br />
die bereits angesprochene Moderation von Zukunft – durch einen<br />
externen Berater oder auch einen speziell hierfür abgestellten Mitarbeiter<br />
innerhalb des Unternehmens.<br />
° Wie lässt es sich erreichen, dass jeder einzelne Mitarbeiter sich<br />
im Unternehmen mit Zukunft beschäftigt?<br />
* Dafür sind viele kleine Schritte notwendig. Es gibt keinen Schalter,<br />
der sich auf Zukunft umswitchen lässt. Zukunft hat immer mit Kommunikation<br />
zu tun und je stärker ich Zukunft im Unternehmen verankern<br />
möchte, desto mehr muss ich Menschen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen dazu bringen, sich stetig auszutauschen. Ein paar Beispiele<br />
für Wege, die in Richtung permanente Kommunikation und damit auch<br />
in Richtung permanente Zukunftskommunikation führen: Der Schweizer<br />
Hörgerätehersteller Phonak bietet eine große Cafeteria, die zugleich<br />
als großer Besprechungsraum dient. Mitarbeiter treffen sich dort nicht<br />
nur zum Essen, sondern bleiben über Stunden, besprechen Projekte<br />
wie Forschungsvorhaben und knüpfen wertvolle Kontakte. Ein weiteres<br />
Beispiel aus dem Hause Procter & Gamble, Deutschland: Mitarbeiter<br />
sind hier dazu aufgefordert, sich mittels Online-Plattform abteilungsübergreifend<br />
zum Mittagessen zu verabreden, um mehr voneinander<br />
zu erfahren. Im Grunde genommen sind diese beiden Beispiele<br />
simple Geschichten. Trotzdem verändern sie eine ganze Menge, weil<br />
dahinter steht: „Tauscht euch aus, schaut über eure Abteilungsgrenzen<br />
hinweg.“<br />
20*21<br />
„Zukunft ist immer auch in die Gegenwart eingekapselt und<br />
entsteht an den Randbereichen der Gesellschaft.“
„Zukunft hat mit Kommunikation zu tun und je stärker ich Zukunft im Unternehmen<br />
verankern möchte, desto mehr muss ich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen dazu<br />
bringen, sich auszutauschen.“<br />
° Gibt es auch Beispiele für gelungene interne Zukunfts-<br />
Moderationen und funktionierende Zukunftsabteilungen?<br />
* Selbstverständlich. Google liefert ein schönes Beispiel für die gelungene<br />
interne Zukunftsmoderation. Dort ist die Chef-Produktmanagerin<br />
für das Innovations- und Ideenmanagement zuständig. Täglich von<br />
16.00 Uhr bis 17.30 Uhr hält sie Sprechstunde, in der jeder Mitarbeiter<br />
– egal welcher Hierarchiestufe – seine Ideen vortragen kann. Zusammen<br />
mit einer kleinen Gruppe von Tüftlern werden die Vorschläge dann<br />
ca. fünf Minuten hinterfragt. Wesentlich: Wer eine Idee präsentiert,<br />
erhält ein schnelles Feedback. Ein weiteres Beispiel für die als Think<br />
Tank konzipierte Zukunftsabteilung: Swarovski. Hier gibt es das so<br />
genannte iLab, das etwa 15 Leute umfasst. Dieses Ideen-Laboratorium<br />
versteht sich als Ideen-Sammel- und -Verteilstation im Unternehmen.<br />
Jede einzelne Idee wird an alle Personen und Abteilungen im Unternehmen<br />
weitergeleitet, die an ihr Interesse finden könnten. Auch hier<br />
wird auf ein zügiges Feedback großer Wert gelegt.<br />
° All das zeigt, dass Zukunftsvisionen von Mitarbeitern einen entscheidenden<br />
Anteil an der Zukunftsfähigkeit des jeweiligen<br />
Unternehmens einnehmen. Welche Bedeutung wird aber künftig<br />
dem Mitarbeiter als Mensch mit allen seinen Bedürfnissen von<br />
Unternehmen eingeräumt?<br />
* Eine große Bedeutung. Großkonzerne wie Mittelständler und Kleinbetriebe<br />
entdecken mehr und mehr, dass sie das Commitment ihrer<br />
Mitarbeiter brauchen, wenn sie erfolgreich und innovativ sein wollen.<br />
Und dass Mitarbeiter künftig den Wettbewerbsvorteil von Firmen ausmachen.<br />
BMW zeigt beispielsweise schon heute, wie Erfolg und ein<br />
„Kümmern um Mitarbeiter“ Hand in Hand gehen. So arbeitet BMW mit<br />
Dienstleistern zusammen, die eine Betreuung von Kindern der Mitarbeiter<br />
und auch eine Betreuung von kranken Eltern der Mitarbeiter<br />
gewährleisten. Die Folge: Mitarbeiter arbeiten konzentrierter. Dazu<br />
kommt: Die Fluktuation ist geringer und es besteht bei Neueinstellungen<br />
die breite Auswahl zwischen hervorragenden Nachwuchskräften.<br />
° Von Zukunft aus dem internen Unternehmensblickwinkel heraus<br />
gesehen zu einer übergreifenden Betrachtung von Zukunft:<br />
Werden sich Globalisierungstendenzen künftig noch verstärken?<br />
* Globalisierung ist etwas, was die Menschen und die Wirtschaft im<br />
Grunde genommen schon seit Jahrhunderten antreibt. Globalisierung<br />
hat seit jeher zur Entwicklung der Wirtschaft mit beigetragen. Momentan<br />
blicken vor allem Westeuropäer eher angstvoll auf die zunehmende<br />
Globalisierung. Das beruht auf alten Denkstrukturen und hat nichts<br />
mit Zukunft zu tun. Meiner Meinung nach bietet Globalisierung künftig<br />
Unternehmen in West- und Osteuropa ebenso wie weltweit vor allem<br />
Chancen – unter anderem zu einer Erweiterung des Kundenkreises.<br />
Bildlich möchte ich in Anlehnung an Thomas Friedmans wunderbares<br />
Buch „The world is flat“ den Vorgang der Globalisierung folgendermaßen<br />
beschreiben: Wir befinden uns heute auf einem Spielfeld, auf<br />
dem jeder ähnliche Voraussetzungen hat, jeder um die Weltmeisterschaft<br />
spielt und jeder schließlich die Möglichkeit erhält, sie auch zu<br />
gewinnen. Sind das nicht hervorragende Perspektiven?<br />
° Wie lassen sich die Möglichkeiten, die eine Globalisierung<br />
Unternehmen bietet, praktisch nutzen?<br />
* Ich empfehle zunächst einmal, sich mit den Unternehmen kurzzuschließen,<br />
die außerhalb eigener Landesgrenzen bereits erfolgreich
tätig sind. Meist weicht dann die bislang abstrakt gehaltene Angst,<br />
die eine Sicht in Richtung neue Möglichkeiten versperrt. Generell gilt:<br />
Möchten Unternehmen künftig Wachstum generieren, tun sie gut daran,<br />
sich nicht nur im eigenen Lande zu bewegen.<br />
° Thema Macht der Marke und Macht des Handels – wie zeichnen<br />
sich Ihrer Meinung nach hier künftige Entwicklungen ab?<br />
* Unsere Industrie ist mit Markenartikeln entstanden. Durch die<br />
zunehmende Macht des Handels sind Markenartikel von so genannten<br />
No-Name-Produkten zeitweise stark „in die Mangel“ genommen worden.<br />
Diese Situation dreht sich schon jetzt. Der Handel hat verstanden,<br />
dass auch er Markenprodukte führen muss, um für seine Kunden<br />
langfristig attraktiv zu sein. Auch in Zukunft wird man Innovationen<br />
nur Marken zutrauen.<br />
° Wie sehen Sie den Verbraucher der Zukunft?<br />
* Der Verbraucher wird noch mehr Macht erhalten. Weil einerseits<br />
Angebote immer transparenter werden und der Konsument andererseits<br />
immer klüger wird. Künftig nehmen die höheren Bildungsabschlüsse<br />
weltweit zu, das Internet gewinnt an Bedeutung, Preisvergleiche<br />
lassen sich noch einfacher durchführen. So steigt der Preisdruck,<br />
dem auch Markenprodukte ausgesetzt sind, kontinuierlich an.<br />
Nun stellt sich für jeden, der nicht der Billigste ist, die ganz einfache<br />
Frage: Was kann ich Kunden zusätzlich bieten, damit sie bereit dazu<br />
sind, meinen Preis zu zahlen? Das mag bei Elektronik beispielsweise<br />
ein hervorragender Service sein. Was in Zukunft für Markenprodukte<br />
im Sinne des Zusatznutzens eine höhere Bedeutung gewinnen wird,<br />
ist die Kreation von Produktwelten, zu denen sich der Konsument<br />
zugehörig fühlt. Namhafte Unternehmen machen heute schon vor,<br />
wie es geht. Beispiel Dr. Oetker: Dr. Oetker eröffnete vor kurzem die<br />
Dr. Oetker Welt. Besichtigungstouren sind meines Wissens nach schon<br />
jetzt über Monate hinweg ausgebucht. Oder Swarovski: Swarovski<br />
errichtete ein Museum, das Kristallwelten zeigt und zu einer der<br />
Hauptattraktionen Österreichs avancierte. Ein weiteres und wiederum<br />
ganz anders geartetes Beispiel, das Zusatznutzen erkennen lässt,<br />
kommt aus den USA: In Supermärkten können Sie als Kunde nicht nur<br />
Lebensmittel einkaufen, sondern in den integrierten „Minute Clinics“<br />
auch kleinere Krankheiten wie Schnupfen behandeln lassen. Diese<br />
Minute Clinics werben mit dem Slogan „you are sick, we are quick“<br />
und sind in den Markt direkt mit integriert. Sie richten sich an diejenigen,<br />
die Untersuchungen und Medikamente bei eher harmlosen<br />
Erkrankungen benötigen.<br />
° <strong>KHS</strong> agiert als einer der bedeutendsten Anbieter von Abfüll- und<br />
Verpackungstechnik für die Getränkebranche weltweit. In diesem<br />
Zusammenhang zu guter Letzt die Frage: Wie sollte sich speziell<br />
die Getränkeindustrie Ihrer Meinung nach auf Zukunft einstellen?<br />
* Für die Getränkeindustrie wie für die Lebensmittelindustrie wird<br />
das Thema Gesundheit künftig eine noch bedeutendere Rolle spielen.<br />
Alle Menschen auf sämtlichen Kontinenten wollen lange leben und vor<br />
allem lange gesund leben. Dieser Wunsch wird sich in Zukunft weiter<br />
verstärken und alles wird darauf ausgerichtet sein, im Alter eine hervorragende<br />
Lebensqualität bei bester Gesundheit zu erreichen. Lebensmittelkonzerne<br />
wie Unilever und Nestlé machen es schon heute vor.<br />
Sie definieren sich bereits als Gesundheitsanbieter. Ich empfehle der<br />
Getränkebranche, bei Neuentwicklungen in jedem Fall verstärkt auf<br />
den Aspekt Gesundheit zu setzen und im Idealfall Gesundheitsdrinks<br />
zu produzieren, die eine nachweisbare Wirkung aufweisen. Eine weitere<br />
Empfehlung gilt der Entwicklung und Kommunikation von Produktwelten.<br />
Diese Produktwelten müssen nicht zwingend – wie bei<br />
Swarovski und Dr. Oetker dargestellt – innerhalb des Werks vorzufinden<br />
sein. Warum beispielsweise als Fruchtsaftanbieter nicht Fruchtsaftwelten<br />
in Form von Saftbars in den Innenstädten der Metropolen<br />
errichten? Oder als Mineralwasser-Produzent stylische Mineralwasserbars<br />
in den bedeutendsten Hotelketten? Es gibt Möglichkeiten über<br />
Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang möchte ich zu guter Letzt<br />
noch einmal explizit darauf hinweisen, dass Zukunft kein Schicksal ist,<br />
das wir nicht ändern können, sondern dass Zukunft einen Gestaltungsraum<br />
darstellt, von dem es jedem einzelnen Unternehmen selbst überlassen<br />
ist, wie es ihn nutzt.<br />
° Herr Steinle, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
dialog+meinung ° Was bringt die Zukunft<br />
22*23
Die<br />
Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />
Markentreuen<br />
Von einer kleinen Familienbrauerei in Franken entwickelte<br />
sich die Oettinger Brauerei zur absatzstärksten Braugruppe<br />
Deutschlands – <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik ist stets dabei.<br />
1<br />
2<br />
DIE AUFGABE Begleitung des<br />
konsequenten Wachstumskurses<br />
durch Ergänzung und Neuausstattung<br />
von Produktionslinien der<br />
Oettinger Gruppe.<br />
DIE LÖSUNG Über 40 Jahre lang<br />
maßgeschneiderte <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik,<br />
die bereits heute für<br />
künftige Erweiterungsschritte ausgerüstet<br />
ist.<br />
Weniger ist mehr. Auf diesen kurzen Nenner<br />
lässt sich das Erfolgsrezept der Oettinger<br />
Brauerei bringen. „Wir verzichten auf<br />
aufwändige und teure Werbung“, verrät die<br />
im Vergleich zu manchem Wettbewerber<br />
eher spartanisch gestaltete Internetseite<br />
der Erfolgsbrauerei aus Bayern. „Wir verzichten<br />
auf teure Verpackung wie Hochglanzetiketten<br />
oder bedruckte Kronkorken“, heißt<br />
es dort weiter. Bei Oettinger fließt kein Euro<br />
in die Werbung, sondern jeder Euro in das<br />
Bier. Denn letztlich, so die Firmenphilosophie,<br />
zählt nicht die Verpackung, sondern<br />
der Inhalt. Und der schmeckt gerade hiesigen<br />
Bierfreunden ausgezeichnet: Die Oettinger<br />
Gruppe ist Deutschlands absatzstärks-<br />
te Brauerei mit mehr als 7 Millionen Hektolitern<br />
Ausstoß.<br />
Das Unternehmen wird seit vielen<br />
Jahrzehnten von der Brauerfamilie Kollmar<br />
aus dem fränkischen Fürnheim geführt. Dass<br />
die Oettinger-Fachleute so kosten- und qualitätsbewusst<br />
brauen, erklärt sich denn auch<br />
aus der Firmenhistorie: 1956 übernimmt die<br />
Familie die kleine Braustätte Fürstliches<br />
Brauhaus zu Oettingen; über lange Jahre<br />
managt Unternehmer Günther Kollmar<br />
nahezu den gesamten Betrieb allein: „Bier<br />
verkaufen, Bankgespräche führen, in technische<br />
Lösungen investieren – für sämtliche<br />
Bereiche war ich der Ansprechpartner“,<br />
erinnert sich der Firmenchef. Das prägt das
Links Wohin das Auge reicht: Oettinger Bier. Oben Innoket KL 2000: Sorgt bei Oettinger für die<br />
perfekte Flaschenoptik. Unten Füllsystem Innofill DMG: Avancierte zum Standard bei Oettinger und die<br />
älteste Anlage füllt seit 17 Jahren äußerst zuverlässig im Dreischichtbetrieb.<br />
Gespür für die Kundenwünsche und das<br />
Kostenbewusstsein bis zum heutigen Tag.<br />
DER ERFOLG RUHT AUF DREI SÄULEN …<br />
Drei wesentliche Säulen nennt Kollmar für<br />
den Erfolg von Oettinger: Zum einen der<br />
stets inhabergeführte Betrieb sowie die<br />
langjährige Verbindung mit Lieferanten und<br />
Kunden – Oettinger und <strong>KHS</strong> beispielsweise<br />
arbeiten seit den frühen 60er Jahren zusammen.<br />
Zum anderen ist es der 1969 gefasste<br />
Beschluss, ausschließlich auf die großen<br />
Unternehmen des Lebensmittelhandels zu<br />
setzen.<br />
Um seine Handelspartner effizient<br />
und kostengünstig zu versorgen, schafft<br />
2<br />
Oettinger im Lauf der Jahre ein Netz von fünf<br />
Braustätten: in Oettingen, Mönchengladbach,<br />
Gotha, Schwerin und Dessow.<br />
In Oettingen wurden jüngst die<br />
Kapazitäten nochmals erweitert. Denn „wir<br />
peilen die 10 Millionen Hektoliter an. In<br />
spätestens zwei Jahren rechnen wir damit,<br />
diese Marke zu erreichen“, steckt Inhaber<br />
Kollmar das Ziel ab. Erreichen will er dieses<br />
Absatzziel über die Internationalisierung<br />
im europäischen Lebensmittelhandel. Denn<br />
die deutschen Lebensmittelketten finden<br />
ihren Weg zunehmend nach Europa und in<br />
zahlreiche außereuropäische Märkte. Und<br />
da kann und wird Oettinger als Partner des<br />
Handels mitwachsen.<br />
aufgabe+lösung °<br />
KURZPORTRÄT OETTINGER GRUPPE<br />
* 1956 Übernahme des Fürstlichen Brauhaus Oettingen durch<br />
die Familie Kollmar.<br />
* 1969 Start der ausschließlichen Belieferung von Handels-<br />
Großformen.<br />
* 2006 Ausstoß 7 Mio. hl. Absatzstärkste Braugruppe Deutschlands.<br />
Angepeilter Ausstoß: 10 Mio. hl. Rund 1.100 Mitarbeiter.<br />
* Fünf Braustätten mit folgenden Ausstoßkapazitäten:<br />
Oettingen (5,5 Mio. hl Bier/Softdrinks)/Mönchengladbach<br />
(2,7 Mio. hl)/Gotha (2,1 Mio. hl)/Schwerin (0,6 Mio. hl)/<br />
Dessow (0,3 Mio. hl).<br />
* Produktpalette: 16 Biersorten, darunter:<br />
Pils, Export und Weißbier (45 % Anteil am Ausstoß) sowie<br />
Bierspezialitäten Schwarzbier, Alt, Malzbier. Daneben Erfrischungsgetränke,<br />
Tafelwasser.<br />
* Besonderheiten: Eigene Flotte von 200 LKWs, Belieferung von<br />
10.000 Märkten.<br />
… MIT STARKEM MARKENKONZEPT<br />
Schon heute verkauft das Unternehmen sein<br />
Bier in mehr als 30 Länder. Haupt-Exportnationen<br />
sind Italien, Spanien, Griechenland,<br />
Frankreich und Belgien mit rund 60<br />
Prozent Exportanteil. Der Markteintritt in<br />
China, Japan und den USA stehe unmittelbar<br />
bevor, so Kollmar. Wo immer in der Welt<br />
Oettinger sein Bier verkauft – auf die Qualität<br />
kann sich der Kunde verlassen. Günther<br />
Kollmar: „Zwar ist Oettinger im niedrigen<br />
Preisbereich zu Hause, dennoch sind unsere<br />
Biere Qualitätsbiere und verwirklichen eine<br />
auf unser Segment hin ausgerichtete Markenpolitik,<br />
die es in sich hat.“ So verändert<br />
die Gruppe beispielsweise den Markennamen<br />
weltweit nicht.<br />
Und natürlich macht die Gruppe<br />
auch beim typischen Geschmack der Oettinger-Biersorten<br />
keine Kompromisse: „Mit 16<br />
unterschiedlichen Biersorten treffen wir den<br />
Geschmack der Süddeutschen wie den der<br />
Norddeutschen“, sagt Kollmar. Das Sortiment<br />
reicht von klassischen Pils- und<br />
Export-Bieren bis hin zu Spezialitäten wie<br />
Hefeweißbier, Schwarzbier, Altbier oder<br />
Malzbier.<br />
24*25
Links Das Oettinger-Prinzip: Beste Qualität zu attraktivem Preis. Mitte Innoclean EE: Hervorragende Reinigungswirkung<br />
und hohe Umweltfreundlichkeit sparen jede Menge Wasser und Energie. Rechts Günther Kollmar, Inhaber Oettinger Gruppe<br />
(links): „Wir schätzen neben bestem technischem Equipment und perfekter Beratung das über die Jahre hinweg immer weiter<br />
gewachsene Vertrauensverhältnis zu <strong>KHS</strong>. Rechts im Bild: Günter Unkrig, Direktor Business Area Zentraleuropa <strong>KHS</strong> AG.<br />
GLAS IN MEHRWEG DOMINIERT – NOCH<br />
Bislang dominiert bei Oettinger die Mehrwegflasche<br />
im Mehrwegkasten. Nur auf den<br />
Exportmärkten ist Oettinger auch als Dosenbier<br />
erhältlich. In diesem Jahr wird sich das<br />
ein wenig ändern: Dann sollen deutsche<br />
Bierfreunde Oettinger in der Einwegflasche<br />
kaufen können. Künftig, so schätzt Markenstratege<br />
Kollmar, hat die Dose für den<br />
Export rund 20 Prozent Absatzanteil, 10<br />
Prozent entfallen auf die Einweg-Glasflasche<br />
für den heimischen Markt und den<br />
Export und die übrigen 70 Prozent verbleiben<br />
bei Mehrwegglas im Mehrwegkasten.<br />
In der Oettinger Gruppe sind zurzeit<br />
acht <strong>KHS</strong>-Anlagen im Einsatz und füllen<br />
neben dem Biersortiment auch Erfrischungsgetränke<br />
und Tafelwasser. Zwei<br />
Linien davon sind Dosenanlagen, die weiteren<br />
sechs füllen ausschließlich Glas-Mehrwegflaschen.<br />
IN DIE ZUKUNFT INVESTIERT …<br />
Mit einem umfassenden Investitionsprogramm<br />
stellt Oettinger die Weichen für weiteres<br />
Wachstum. Nach vorgenommenen<br />
Anlagenerweiterungen im vergangenen Jahr<br />
will das Unternehmen auch 2007 kräftig<br />
investieren.<br />
… am Standort Oettingen …<br />
<strong>KHS</strong> lieferte im März dieses Jahres für die<br />
Produktionsstätte Oettingen eine neue<br />
Abfülllinie mit einer Leistung von 55.000<br />
Flaschen pro Stunde. Diese Abfüllanlage soll<br />
bereits Ende April 2007 in Betrieb gehen.<br />
Bereits 2006 installierte <strong>KHS</strong> nicht nur neue<br />
Transporteurtechnik, sondern auch eine Flaschenreinigungsmaschine<br />
vom Typ Innoclean<br />
EE mit dem neu entwickelten „Oettinger<br />
Kopfteil“. Das Besondere dieses Kopfteils:<br />
der zusätzliche Etikettenaustrag, der<br />
integriert wurde. Etiketten, die sich bereits<br />
in der Vorweiche gelöst haben, werden hier<br />
aus der Maschine transportiert. Ein weiterer<br />
Vorteil dieser Maschine und ein wichtiger<br />
Punkt für die Entscheidung für <strong>KHS</strong> und<br />
diese Maschine sind die geringen Verbrauchsdaten<br />
bei Wasser und Dampf.<br />
… am Standort Gotha …<br />
Für diese Braustätte lieferte <strong>KHS</strong> eine Pinolenanlage<br />
(Umpackanlage), die mit einem<br />
kombinierten Ein- und Auspacker Innopack<br />
PPZ sowie einem kombinierten Be- und Entlader<br />
ausgestattet ist. Highlight dieser<br />
Anlage: Oettinger bietet dem Verbraucher<br />
größtmögliche Produktbequemlichkeit,<br />
denn die Anlage stellt Sixpacks im Pinolenkasten<br />
bereit. Lose Flaschen werden aus<br />
Pinolenkästen ausgepackt, zu Sixpacks verarbeitet<br />
und von der gleichen Maschine in<br />
Pinolenkästen eingepackt. Eine weitere <strong>KHS</strong>-<br />
Maschine mit mehreren Funktionen ist der<br />
<strong>KHS</strong>-Säulenroboter Innopal RS3. Die Pinolenkästen<br />
mit den losen Flaschen werden<br />
entpalettiert, diejenigen mit den Sixpacks<br />
werden bepalettiert und die benötigten<br />
Paletten vom Säulenroboter aus- bzw. einmagaziniert.<br />
Mit der Kombination mehrerer<br />
Funktionen innerhalb einer Maschine ist<br />
es möglich, hohe Anlagenleistungen mit<br />
geringem Platzbedarf zu realisieren.<br />
Diese Umpackanlage arbeitet unabhängig<br />
von den bestehenden <strong>KHS</strong>-Abfüllanlagen<br />
am Standort Gotha.<br />
… und am Standort Mönchengladbach.<br />
Am Niederrhein installiert <strong>KHS</strong> einen Pasteur<br />
Innopas C in eine bestehende Anlage.<br />
Wie alle <strong>KHS</strong>-Anlagenkomponenten für das<br />
Unternehmen ist der modular aufgebaute<br />
Pasteur exakt an Oettinger-Bedürfnisse<br />
angepasst.<br />
Highlights dieser Komponente: ihre<br />
Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />
Der Innopas verfügt über ein Puffertanksystem<br />
mit drei Tanks. Diese Einzeltanks<br />
trennen die Wasserbereiche in Heiß-, Kaltund<br />
Mischtemperatur und verhindern ein<br />
unter thermodynamischen Aspekten nachteiliges<br />
Vermischen der einzelnen Temperaturphasen.<br />
Durch Rekuperation zwischen<br />
den Aufheiz- und Abkühlzonen herrscht eine<br />
ausgeglichene Wasser/Wärme-Bilanz. Beim<br />
An- und Leerfahren, Lückenbetrieb oder Pasteurstillstand<br />
wirken die Puffertanks regulierend.<br />
Das Zuführen zusätzlicher Wärme<br />
oder Kälte beziehungsweise von Frischwasser<br />
ist über eine definierte Zeitspanne hinweg<br />
nicht nötig.<br />
Eine speziell auf das Puffertanksystem<br />
abgestimmte Verfahrenstechnik sorgt<br />
gemeinsam mit der <strong>KHS</strong>-PE-Regelung für<br />
schnelle Reaktion und damit wirtschaftliche<br />
Arbeitsweise des Pasteurs in allen<br />
Betriebszuständen. Die PE-Regelung erlaubt<br />
zudem das rasche Integrieren von Produktänderungen<br />
oder Produktneuheiten in<br />
den Pasteurisationsprozess.<br />
GEMEINSAM LÖSUNGEN ENTWICKELT<br />
Günther Kollmar resümiert: „Für mich<br />
bedeutet die Zusammenarbeit mit <strong>KHS</strong> mehr<br />
als die Bereitstellung bloßer Technik. Wir<br />
erhalten hier die Lösungen, die wir zum Ausbau<br />
unserer Marktstellung brauchen, und<br />
darüber hinaus noch viele weitere Zusatzleistungen.“<br />
Als Oettinger beispielsweise<br />
Anfang der 90er Jahre die neue Braustätte
Süd am Stammsitz plante, konzipierte <strong>KHS</strong><br />
gemeinsam mit dem Unternehmen während<br />
der Gebäudeplanung die Ver- und Entsorgungswege,<br />
so dass das gesamte Werk perfekt<br />
für das modulartige Erweitern der Anlagentechnik<br />
vorbereitet war.<br />
Trotz umfassender <strong>KHS</strong>-Serviceleistungen<br />
entscheidet natürlich auch bei Oettinger<br />
letztlich die Qualität der technischen<br />
Lösungen über den Kauf der Anlagetechnik.<br />
Kollmar sieht es so: „Wir versprechen unseren<br />
Kunden allerbeste Qualität zu einem vernünftigen<br />
Preis. Dieses Versprechen halten<br />
wir dank <strong>KHS</strong>-Technik auch genau so ein.“<br />
PERFEKTE FÜLLSYSTEME<br />
Herzstück jeder Anlage ist – mit Blick auf<br />
die Produktqualität – das Füllsystem. Oettinger<br />
setzt bei <strong>KHS</strong>-Dosen-Anlagentechnik<br />
auf den mechanischen Füller Innofill DMD,<br />
bei <strong>KHS</strong>-Glaslinien auf den mechanischen<br />
Füller Innofill DMG.<br />
Letzterer entwickelte sich bei Oettinger<br />
zum Standard in der Glas-Abfülltechnik.<br />
„<strong>KHS</strong>-Fülltechnik erhält von mir generell<br />
Note eins mit Stern“, lobt der Unternehmenschef.<br />
So etwa auch das wohl<br />
älteste <strong>KHS</strong>-Füllsystem: Seit 17 Jahren<br />
arbeitet die Linie mit einer Leistung von<br />
56.000 0,5-Liter-Flaschen pro Stunde im<br />
Dreischichtbetrieb – mehr als 3 Milliarden<br />
Flaschen oder 15 Millionen Hektoliter hat<br />
dieser Füller im Laufe seines bisherigen<br />
Lebens gefüllt. Bis heute sind die Sauerstoffwerte<br />
im Bier sowie der CO 2 -Verbrauch<br />
immer noch „absolut top“, wie Kollmar<br />
aufgabe+lösung ° Die Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />
befindet. Hinzu komme, dass man diesem<br />
Füller jedes noch so anspruchsvolle Bier<br />
anvertrauen könne: „Weizenbier füllt die<br />
Anlage mit derselben Geschwindigkeit und<br />
ebenso perfekt ab wie Pils oder Export.“<br />
Der Innofill DMG bestimmt die Füllhöhe<br />
über das Rückgasrohr. Vorgespannt<br />
wird mit CO 2 , bis Gleichdruck zwischen Kessel<br />
und Flasche herrscht. Dann öffnet sich<br />
das Flüssigkeitsventil. Die Flüssigkeit verdrängt<br />
das Vorspanngas; es wird in den<br />
Ringkessel zurückgeführt. Die Füllphase<br />
endet, sobald die aufsteigende Flüssigkeit<br />
das Rückgasrohr schließt. Das Entlastungsventil<br />
sorgt für die Druckentlastung.<br />
Vorteile dieses Füllverfahrens: der<br />
schonende und sauerstoffarme Abfüllprozess,<br />
das einfache Bedienen und Warten<br />
sowie die gute Füllhöhengenauigkeit.<br />
ALLES AUS EINER HAND<br />
Als zusätzlichen Pluspunkt des „<strong>KHS</strong>-Allesaus-einer-Hand-Konzepts“<br />
sieht Günther<br />
Kollmar die hohe Identifikation der Angestellten<br />
mit „ihren <strong>KHS</strong>-Anlagen“. Die technischen<br />
Lösungen sind bekannt, jeder Mitarbeiter<br />
weiß genau, was beim Betrieb der<br />
Anlage zu tun ist. Dazu kommt der Vorteil<br />
der Ersatzteilhaltung – bei identischer Anlagentechnik<br />
rasch und effizient organisiert.<br />
ZUKUNFT BEGINNT BEREITS HEUTE<br />
Als absatzstärkste deutsche Braugruppe<br />
zählt Oettinger weiterhin – da ist sich Kollmar<br />
sicher – zu einer der wenigen Braugruppen,<br />
die auch künftig ansehnliche Absatz-<br />
zuwächse für sich verbuchen. Und Oettinger<br />
wird gleichzeitig zu einer der wenigen<br />
Braugruppen gehören, die inhabergeführt<br />
bleiben. Der Firmenchef: „Wir stehen nicht<br />
auf der Speisekarte der Braukonzerne. Mein<br />
Sohn Dirk hat die Nachfolge bereits angetreten.<br />
Das Unternehmen bleibt in der Familie.“<br />
Und es steuert weiter auf Wachstumskurs;<br />
stellt sich neuen, weltweiten Herausforderungen.<br />
Irgendwann einmal, da ist sich<br />
Kollmar ganz sicher, wird es Oettinger-Bier<br />
überall auf der Welt geben – selbstverständlich<br />
wohl immer unter dem Markennamen<br />
Oettinger.<br />
Günter Unkrig, Direktor Business Area<br />
Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Mike Herrmann, Verkaufsleiter Baden-Württemberg<br />
und Key Account Manager<br />
Oettinger Brauerei-Gruppe, <strong>KHS</strong> AG, Ulm<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.oettinger.de<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Günter Unkrig, Direktor Business Area<br />
Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Telefon: +49/2 31/5 69 - 16 02<br />
E-Mail: guenter.unkrig@khs.com<br />
Mike Herrmann, Verkaufsleiter Baden-<br />
Württemberg und Key Account Manager<br />
Oettinger Brauerei-Gruppe, <strong>KHS</strong> AG, Ulm<br />
Telefon: +49/7 31/9 31 - 66 06<br />
E-Mail: mike.herrmann@khs.com<br />
26*27
1<br />
2<br />
Könige<br />
Spadel-Gruppe setzt auf<br />
innovative Verpackungstechnologie<br />
Das Wasser der<br />
Der belgische Mineralbrunnen Spa schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter –<br />
<strong>KHS</strong>-Technik sorgt dabei mit perfekter Technik für einwandfrei verpackte Ware.<br />
DIE AUFGABE<br />
Installation innovativer Verpackungstechnik<br />
für einen Mineralbrunnen, bei dem eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher PET-Flaschenformate<br />
optimal verpackt sein muss.<br />
DIE LÖSUNG<br />
<strong>KHS</strong> lieferte der Spadel-Gruppe Verpackungslösungen,<br />
die mit zahlreichen Varianten<br />
PET-Einweg-Flaschen in verschiedene<br />
ShrinkPacks oder auch klassische Flaschenkästen<br />
verpackt.<br />
Wanderer, kommst du ins belgische Spa,<br />
berichte, dass du das Wasser getrunken<br />
habest – so könnte man ein berühmtes<br />
Dichterwort abwandeln. Denn seit vielen<br />
Jahrhunderten rühmen die Gäste des Kurortes<br />
die außergewöhnliche Qualität des dortigen<br />
Mineralwassers. Zu den regelmäßigen<br />
Besuchern gehörte und gehören seit jeher<br />
der europäische Hochadel und hochrangige<br />
Persönlichkeiten aus aller Welt – von Zar<br />
Peter über Königin Christina von Schweden<br />
oder allerlei britische wie französische<br />
Könige bis zum Schah von Persien. Sie alle<br />
schätzten die wohltuende Wirkung des<br />
Mineralwassers und der Kuren in Spa. Nicht<br />
von ungefähr geriet der Begriff Spa zum<br />
Gattungsbegriff und Synonym fürs Wohlfühlen<br />
und die Pflege von Gesundheit,<br />
Schönheit und Entspannung.<br />
Genauso populär wie der Badeort<br />
ist das gleichnamige Wasser aus dem Mineralbrunnen,<br />
der heute zur Spadel-Gruppe<br />
gehört. Hochwertige Mineralwasser sind<br />
eine Spezialität des Getränkekonzerns.<br />
Neben Spa zählen in Belgien die Mineralbrunnen<br />
Spontin und Bru-Chevron zum<br />
Unternehmen. In Wales gehört der Brunnen<br />
Brecon und in Frankreich der Mineralbrunnen<br />
Wattwiller zu Spadel.<br />
Spadel ist es gelungen, aus jedem<br />
dieser hervorragenden Mineralwasser starke,<br />
international erfolgreiche Marken zu schaffen.<br />
Spa ist mit einem Absatz von 465 Millionen<br />
Litern der absatzstärkste unter den<br />
Spadel-Brunnen. Die übrigen Mineralbrunnen<br />
vereinen insgesamt 135 Millionen Liter<br />
Absatz auf sich.<br />
SPA: MARKTFÜHRER IN DEN<br />
BENELUX-STAATEN<br />
In den Benelux-Staaten ist Spa Marktführer<br />
bei den Marken-Mineralwassern. Flaggschiff<br />
der Markenfamilie: Spa Reine, das in<br />
über 20 Länder exportiert wird; Hauptabnehmer<br />
sind dabei Frankreich, Großbritannien<br />
und Deutschland. Spa Reine macht
2<br />
ZWEI LINIEN – VIELFÄLTIGER NUTZEN<br />
aufgabe+lösung °<br />
SPA-ERFRISCHUNGS- SPA-MINERALWASSER- NUTZEN FÜR DEN KUNDEN<br />
GETRÄNKE-LINIE LINIE<br />
Verpackungstechnik<br />
Innopack Kisters PSP Innopack Kisters TSP<br />
Typ PadShrinkPacker TrayShrinkPacker<br />
Leistung 80 Takte/Minute 80 Takte/Minute Hoher Output<br />
Einsatz Shrink und ShrinkPacks und Spezielle Lösung für<br />
Pad-Shrink-Packungen Tray-ShrinkPacks jeweilige Produktgruppe<br />
Arbeitsweise Ein- oder zweibahnig Flexibler Einsatz je<br />
nach Produktionsanforderung<br />
Formationen 4er bis 20er Formation Flexibler Einsatz,<br />
leichte Umstellung per Knopfdruck<br />
Optionen Optional: Umrüstung auf Bietet Optionen für künftigen<br />
ShrinkPacks möglich Einsatz weiterer Produktvarianten<br />
Bauweise Modulbauweise erlaubt Umrüstung Volle Flexibilität<br />
Erweiterungsoptionen Einsatz weiterer Komponenten wie beispielsweise Leaflet-Inserter, Ergänzungsmöglichkeit für spätere<br />
Gefache-Inserter, Perforier-Station Produktionsanforderung vorhanden<br />
Antrieb Servomotoren Geräuscharm/verschleißarm,<br />
optimale Synchronisation des Servoantriebs<br />
durch rechnergestützte<br />
Master-Steuerung, Geschwindigkeit<br />
mit übrigen Maschinenkomponenten<br />
abstimmbar<br />
Liniendesign Clean Design mit glatten Einfache, schnelle Reinigung, leichte<br />
Schrumpftunnel<br />
Oberflächen, ohne Ecken, Nischen Zugänglichkeit, reduzierter Eintrag<br />
von Schmutz- und Staubpartikeln<br />
Transport der Folien- Geschwindigkeitsausgleichsband transportiert Schont losen Folieneinschlag<br />
Packs Folien-Packs zum Schrumpftunnel<br />
Temperatur<br />
Tragegriff-Applikator<br />
Individuell einstellbar auf Folienqualität und Packungsgröße<br />
Innopack Kisters CSM<br />
Sichert Qualität durch Umsetzen<br />
produktspezifischer Vorgaben<br />
Verwendung Einsatz bei ShrinkPacks und PadShrinkPacks, Erhöht Tragekomfort für den<br />
Einpacker<br />
Erweiterung auf TrayShrinkPacks möglich<br />
Innopack PPZ<br />
Endverbraucher<br />
Maschinenausführung Zweiachsmaschine modernster Generation Leichte Zugänglichkeit, einfache<br />
mit PC-basierter Steuerung Bedienung, geringer Platzbedarf<br />
Steuerung mit absolutem Wegmess-System verbunden Keine sensorischen Komponenten<br />
erforderlich<br />
Befüllt 6er und 12er Kästen Erfüllt den Endverbraucherwunsch<br />
mit Einweg-PET-Flaschen nach Einwegflaschen im Kasten<br />
Einsatz Multifunktionskopf Erlaubt Formatumstellung in<br />
kürzester Zeit<br />
28*29
Spadel-Gruppe setzt auf innovative Verpackungstechnologie<br />
Links Gebildete Formationen: Treffen im PadShrinkPacker exakt mit den Pads, im TrayShrinkPacker exakt mit den Trays zusammen.<br />
Rechts Michel Diricq, Technischer Manager Spa (Mitte): „Mit den <strong>KHS</strong>-Lösungen sind wir in der Lage, allerhöchsten Verbraucherforderungen in puncto<br />
Attraktivität zu entsprechen.“ Im Bild rechts: Hennie van der Graaf, Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux B.V.; links: Herman Miseur, Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V.<br />
2<br />
fi<br />
rund 60 Prozent des Spa-Gesamtabsatzes<br />
aus. Daneben finden sich im Markenportfolio<br />
des Unternehmens die Mineralwassermarken<br />
Spa Barisart und Spa Marie-Henriette<br />
mit einem Absatzanteil von 25 Pro-<br />
KURZPORTRÄT SPADEL-GRUPPE<br />
* Unter Top 20 der Mineralbrunnen weltweit<br />
* Mittelfristiges Ziel: Top 10<br />
* Marktführer bei Mineralwasser in Benelux-Staaten<br />
* Umsatz 247,3 Mio. Euro (2005)<br />
* Spa-Absatz 465 Millionen Liter<br />
* Umsatzanteil: Spa Reine 60 Prozent, Spa Barisart<br />
und Spa Marie-Henriette 25 Prozent,<br />
Erfrischungsgetränke Spa & Fruit und Spa & Tea<br />
15 Prozent<br />
* Solide Markenpolitik<br />
* Innovative technische Konzepte<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.spawater.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Hennie van der Graaf, Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux<br />
B.V., Niederlande<br />
Telefon: +31/76/5 72 - 32 30<br />
E-Mail: hennie.vandergraaf@khs.com<br />
Herman Miseur, Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V.,<br />
Niederlande<br />
Telefon: +31/76/5 72 - 32 30<br />
E-Mail: herman.miseur@khs.com<br />
zent. Die verbleibenden 15 Prozent entfallen<br />
auf die Erfrischungsgetränke-Sparte.<br />
Unter den Namen Spa & Fruit und Spa & Tea<br />
kann der Kunde unter 20 verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen wählen.<br />
Um jedes einzelne Wasser optisch<br />
ideal beim Kunden platzieren zu können,<br />
setzt Spadel bei der Wahl von Gebindearten<br />
und -sorten auf moderne, elegante Formen.<br />
Das Konzept geht auf, die Gestaltung<br />
ist am Markt äußerst erfolgreich. Allein für<br />
den Mineralbrunnen Spa umfasst das Gebindesortiment<br />
PET- und Glasflaschen sowie<br />
Dosen und Kartonpackungen.<br />
Besonders erfolgreich hat Spa laut<br />
technischem Direktor Michel Diricq die PET-<br />
Einwegflasche etabliert, sie hält mittlerweile<br />
einen Anteil am Verpackungsmix von<br />
beachtlichen 70 Prozent. Dem Verbraucher<br />
stehen dabei Größen von der kleinen 0,33-<br />
Liter-PET-Flasche bis hin zum voluminösen<br />
3-Liter-PET-Behälter zur Verfügung. Besonders<br />
beliebt ist die 1,5-Liter-Familienflasche<br />
mit einem Anteil von rund 50 Prozent<br />
am gesamten PET-Flaschenabsatz. Über<br />
großes Wachstumspotenzial verfügen auch<br />
die 0,75- und 0,5-Liter-PET-Einwegflaschen.<br />
DER FOKUS LIEGT AUF PET-EINWEG<br />
Seit Anfang 2006 setzt Spa konsequent auf<br />
das PET-Einweg-Gebinde. Unter anderem,<br />
weil die optische Attraktivität von PET-Einweg-Flaschen,<br />
anders als bei PET-Mehrwegflaschen,<br />
nach mehreren Umläufen nicht<br />
leidet. Gerade der perfekte optische Ein-<br />
druck ist bei Markenprodukten von entscheidender<br />
Bedeutung. Und deshalb investierte<br />
Spa jetzt in drei Verpackungsmaschinen<br />
und zwei Tragegriff-Applikatoren<br />
– für eine Erfrischungsgetränkelinie mit<br />
einer Leistung von 30.000 PET-Flaschen in<br />
der Stunde sowie für eine Mineralwasserlinie<br />
mit einer Kapazität von 36.000 PET-Flaschen<br />
pro Stunde. Michel Diricq: „Mit dieser<br />
Investition erfüllen wir allerhöchste<br />
Verbraucherforderungen in puncto Attraktivität.“<br />
Zu Modulen und Vorteilen der Anlagen<br />
siehe Infobox „Zwei Linien – vielfältiger<br />
Nutzen“ auf Seite 29.<br />
Schon bei Planung der Anlage war<br />
die umfassende Beratungsleistung von <strong>KHS</strong><br />
ein weiterer Pluspunkt: Denn neben<br />
modernster Maschinentechnologie stellte<br />
<strong>KHS</strong> der Spadel-Gruppe das ganze Verpackungs-Know-how<br />
seiner Experten zur<br />
Verfügung. So testete man bereits im <strong>KHS</strong>-<br />
Werk beispielsweise das spätere Zusammenspiel<br />
von Gebinde, Verpackungsmaterial und<br />
Schrumpftunnel. „Sobald <strong>KHS</strong>-Technik bei<br />
uns aufgebaut ist, können wir ohne langwierige<br />
Testphasen mit der Produktion starten.<br />
So funktioniert die Zusammenarbeit<br />
mit <strong>KHS</strong> über die letzten Jahrzehnte hinweg<br />
und genau so wünschen wir uns das<br />
auch“, erklärt Michel Diricq. Klar, nur das<br />
Beste ist gut genug für König Kunde.<br />
Hennie van der Graaf,<br />
Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux B.V., Niederlande<br />
Herman Miseur,<br />
Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V., Niederlande
1<br />
2<br />
AGENDA<br />
100.000.000<br />
aufgabe+lösung<br />
30*31<br />
Okertaler Mineralbrunnen:<br />
Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />
Der Okertaler Mineralbrunnen, seit 2005 in der Unternehmensgruppe Weydringer,<br />
beabsichtigt, den Ausstoß binnen zwei Jahren von 30 Millionen auf<br />
100 Millionen Flaschen zu steigern. Wie ist das möglich? So viel vorweg: Eine<br />
<strong>KHS</strong>-PET-Linie ist mit im Spiel.<br />
DIE AUFGABE Eine Abfüllanlage<br />
für Wasser & Co., die sämtliche<br />
Anforderungen erfüllt, um ein<br />
Komplettsortiment verarbeiten zu<br />
können.<br />
DIE LÖSUNG Eine <strong>KHS</strong>-PET-<br />
Einweglinie, die alles füllt:<br />
• vom kohlensäurehaltigen oder<br />
stillen Mineralwasser bis zum<br />
Wellnessgetränk oder Orangenlimonade,<br />
• sämtliche PET-Flaschengrößen und<br />
• vielfältigste PET-Flaschenformen.<br />
Manfred Weydringer begann seine unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichte 1976 mit der<br />
Übernahme eines Getränkefachgroßhandels<br />
und Mineralbrunnens im nordrhein-westfälischen<br />
Holzminden. Heute gehören zwei<br />
Getränkefachgroßhandelsbetriebe (70 Millionen<br />
Euro Umsatz 2006) und zwei Brunnenbetriebe<br />
zur Unternehmensgruppe:<br />
* der Getränkefachgroßhandelsbetrieb<br />
Weydringer & Strohte in Holzminden,<br />
* der Getränkefachgroßhandel WVG in<br />
Siersleben (Sachsen-Anhalt),<br />
* 160 eigene Getränkefachmärkte,<br />
* der Bad Harzburger Mineralbrunnen und<br />
* seit 2005 der Okertaler Mineralbrunnen.<br />
Jens Weydringer, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Bad Harzburger Mineralbrunnens<br />
sowie des Okertaler Mineralbrunnens<br />
und Sohn des Firmengründers:<br />
„Mit Mineralbrunnen, Getränkefachgroßhandel<br />
und den eigenen Getränkefachmärkten<br />
verfügen wir über mehrere Standbeine,<br />
die bestens harmonieren. Das ist das<br />
eigentlich Wichtige. Es gibt in unserer von<br />
meinen Eltern, meinem Bruder und mir geführten<br />
Gruppe kein bedeutenderes und kein<br />
weniger bedeutendes Unternehmenssegment.<br />
Das große Ganze ist es, was zählt.“<br />
Im Fokus der folgenden Erfolgsstory<br />
stehen die Abfüllbetriebe, wobei die große<br />
Schwester Bad Harzburger durchaus eine<br />
Leitfunktion für Okertaler übernimmt. Der<br />
Bad Harzburger Mineralbrunnen<br />
* ist mit einem Absatzanteil von etwa 95<br />
Prozent größtenteils fachgroßhandelsorientiert,<br />
* liefert ein breites Sortiment (unter<br />
anderem an die eigenen 160 Getränkemärkte),
Okertaler Mineralbrunnen: Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />
2<br />
Unten Beim Füllsystem Innofill DRV-VF/N handelt es sich um ein rechnergesteuertes, volumetrisches Füllsystem, das mit nur zwei pneumatisch<br />
betätigten Membranzylindern für den kompletten Füllprozess auskommt. Links Für den Fluss innerhalb der Linie sorgt ein großzügig gestaltetes<br />
Puffersystem. Rechts Mit in das Puffersystem integriert: Ein spezieller Puffertisch. Dort geschieht die Verteilung der PET-Flaschen durch die<br />
Trennung des Behälterstroms im Reißverschlussverfahren – vorbei an einer fest installierten Keilspitze.<br />
AUF EINEN BLICK: DAS NEUE FÜLLSYSTEM<br />
So arbeitet das innovative Füllsystem Innofill DRV-VF/N, das mit lediglich zwei pneumatisch<br />
betätigten Membranzylindern auskommt:<br />
* Die PET-Flasche gelangt in den Neckringhalter am Füllventil.<br />
* Gesteuert über eine Kurve drückt eine im Füllventil integrierte Feder die Flaschenmündung<br />
mit niedriger Kraft zentrisch an den Anpressgummi.<br />
* Diese Anpresskraft reicht aus, um eine drucklose Abfüllung von stillen Getränken zu<br />
realisieren.<br />
* Bei Druckfüllung erfolgt das Vorspannen mittels Gas aus dem Ringkessel.<br />
* Der Clou: Die Kraft, die aus dem Vorspanndruck resultiert, geht über einen Membrankolben<br />
direkt auf den Neckringhalter.<br />
* Allein diese Kraft hebt die Flasche und dichtet die Flaschenmündung am Füllventil<br />
ab (keine separaten Hubelemente mehr erforderlich).<br />
* Die Anpresskraft regelt sich vollkommen selbsttätig in Abhängigkeit vom Vorspanndruck.<br />
* Ist die PET-Flasche vorgespannt, öffnet das Füllventil elektropneumatisch.<br />
* Das Produkt gelangt über einen Drallkörper an die Flaschenwandung.<br />
* Auf die Schnellfüllphase im meist zylindrischen Bereich der Flasche folgt eine Reduzierung<br />
der Füllgeschwindigkeit im Flaschenhals.<br />
* Das Füllventil schließt elektropneumatisch, sobald das vorgegebene Füllvolumen<br />
erreicht ist.<br />
* Der geregelte Entlastungsprozess bei Füllende ermöglicht es, auch Getränke mit<br />
hohem Kohlensäureanteil bei geringer Schaumbildung im Flaschenhals abzufüllen.<br />
* füllte 2006 100 Millionen Flaschen<br />
(1999: 35 Millionen),<br />
* zählt zu den 40 größten Mineralbrunnen<br />
Deutschlands und<br />
* führt in seinem Sortiment zu 70 Prozent<br />
Mineralwasser der Marken Juliushaller<br />
und Urquell und zu 30 Prozent<br />
unterschiedlichste Erfrischungsgetränke<br />
(Wellness-Getränke wie etwa<br />
Traube-Mango mit Traube-Mango-<br />
Fruchtgeschmack und Ginseng, Grünsowie<br />
Kräutertee; klassische Limonaden;<br />
aromatisierte Mineralwässer;<br />
Fruchtsaftgetränke oder auch das<br />
Sportgetränk aktiv & fit).<br />
DER OKERTALER MINERALBRUNNEN<br />
* bedient überwiegend den Lebensmittelhandel,<br />
* füllte bei Übernahme 2005 etwa 30 Millionen<br />
Flaschen und<br />
* plant für 2007 100 Millionen Füllungen<br />
– die Investition in eine neue <strong>KHS</strong>-PET-<br />
Einweg-Linie macht’s möglich.<br />
Die Entscheidung fiel klar für <strong>KHS</strong>.<br />
Jens Weydringer: „Zum einen, weil wir auf<br />
äußerst positive Erfahrungen mit <strong>KHS</strong>-Technik<br />
zurückblicken können, zum anderen,<br />
weil wir mit <strong>KHS</strong> auf einen deutschen Hersteller<br />
vertrauen, der den hohen Servicestandard<br />
hält, den wir erwarten.“ Dabei<br />
sieht Dieter Bonitz, Geschäftsführer Bad<br />
Harzburger Mineralbrunnen und Okertaler<br />
Mineralbrunnen, das künftige Sortiment<br />
von Okertaler ähnlich vielfältig wie in Bad<br />
Harzburg. Bonitz: „Hier bauen wir gerade<br />
noch ein Komplettsortiment auf, das wir<br />
ganz auf die Wünsche unserer Okertaler-<br />
Zielgruppe abstellen.“<br />
WAS DIE <strong>KHS</strong>-PET-LINIE ALLES KANN<br />
Mit der neuen <strong>KHS</strong>-PET-Einweg-Linie, deren<br />
Leistung 25.000 Flaschen pro Stunde<br />
beträgt, will Okertaler Mineralbrunnen für<br />
alle Eventualitäten gerüstet sein. Ob kohlensäurehaltiges<br />
oder stilles Mineralwasser,
ob Wellness-Getränk oder klassische Orangenlimonade<br />
– alles muss möglich sein.<br />
Dazu kommt höchste Flexibilität in Hinblick<br />
auf die eingesetzten PET-Flaschen (derzeit<br />
1,5 und 0,5 Liter).<br />
Eine in die Linie integrierte Blasmaschine<br />
produziert die PET-Flaschen, der<br />
<strong>KHS</strong>-Lufttransporteur Innoline LTR leitet<br />
sie schonend in Richtung Rinser-Füller-Verschließer-Block.<br />
Kennzeichen: Neckhandling/beste<br />
hygienische Bedingungen/<br />
Radialventilator reduziert Strömungsverluste<br />
und Energieverbrauch/spezielle<br />
Kiemenform vermindert die Transport-Luftmenge<br />
erheblich.<br />
Der mechanisch gesteuerte Zweikanal-Rinser<br />
Innoclean FR-ZM ist für zwei Rinsmedien<br />
ausgelegt. Kennzeichen: nach Desinfektionsphase<br />
mit Chlordioxid Spülen mit<br />
Sterilwasser (entfernt Verunreinigungen<br />
zuverlässig)/beim Abfüllen von weniger<br />
sensiblen Getränken Umfahren des Rinsers<br />
über Transferstern (senkt Betriebskosten).<br />
Geblockt ist das Rinssystem mit dem<br />
rechnergesteuerten, volumetrischen Füller<br />
Innofill DRV-VF/N. Kennzeichen: 120 Füllstellen/nur<br />
zwei pneumatisch betätigte<br />
Membranzylinder für den kompletten Füllprozess<br />
(siehe Kasten Seite 32)/aseptische<br />
Membran- und Dichtungstechnik/glatte<br />
Flächen vorteilhaft für CIP- und Außenreinigung.<br />
Das Verschließen übernimmt der in<br />
Edelstahlausführung gelieferte Innofill SV<br />
- mit ebenfalls sehr hohen hygienischen<br />
Maßstäben. Der Rinser-Füller-Verschließer-<br />
Block ist ohne Vortisch in offener und ganz<br />
besonders hygienischer Bauweise ausgelegt.<br />
So lässt sich das Komplettsystem nicht<br />
nur sicher, sondern auch sehr einfach reinigen.<br />
Zudem hat der Block eine freistehende<br />
Sicherheitsverkleidung aus Glas sowie<br />
eine mit HEPA-Filtereinheiten ausgestattete<br />
Filterdecke. Der Antrieb innerhalb des<br />
Blockkonzepts erfolgt durch Servotechnik.<br />
Um den Fluss der Anlage bei eventuellen<br />
Störungen an einzelnen Maschinen<br />
aufrechtzuerhalten, gibt es eine großzügige<br />
Puffergestaltung. Auf Füllhöhen- und<br />
Verschlusskontrolle folgt der Transport der<br />
PET-Flaschen über diese Pufferstrecken in<br />
Richtung Etikettiermaschine. Integriert: Ein<br />
Puffertisch, der die schonende Behandlung<br />
der PET-Flaschen ebenso ermöglicht wie die<br />
optimale Nutzung der Betriebsfläche. Das<br />
Verteilen der PET-Flaschen erfolgt bei Einlauf<br />
auf den Puffertisch durch das Trennen<br />
des Behälterstroms in zwei Teilströme, welche<br />
berührungsfrei an einer fest installierten<br />
Keilspitze vorbeigeführt werden. Durch<br />
eine patentierte Kettenführung teilt sich<br />
der Behälterstrom automatisch. Mehrere<br />
Antriebe sichern die optimierte Geschwindigkeitsabstufung<br />
beim Transport sowie die<br />
druckarme Übergabe der PET-Flaschen an<br />
den Auslauf des Puffersystems. Es herrscht<br />
das First-In-First-Out-Prinzip.<br />
Jens Weydringer ist stolz auf diesen<br />
Rinser-Füller-Verschließer-Block, der nicht<br />
nur höchst innovativ ist, sondern gleichzeitig<br />
höchste Flexibilität und maximale<br />
Zukunftssicherheit in sich trägt: „Das Blockkonzept<br />
betrachten wir als technisches<br />
Highlight.“<br />
Der ShrinkPacker Innopack Kisters<br />
SP 50 B arbeitet mit einer Leistung von 50<br />
Takten pro Minute. Kennzeichen: zweibahniges<br />
Verarbeiten der zugeführten Packformationen<br />
(6er Packs mit 1,5- oder 0,5-Liter-<br />
Flaschen mit transparenter oder bedruckter<br />
Folie)/lässt abweichende Formationen zu/<br />
zügiges Umstellen.<br />
Um flexibel zu bleiben, gibt es<br />
innerhalb der Linie Platz für einen Tray-<br />
Packer Innopack Kisters TP. Dieser würde<br />
die ShrinkPacks in einer Tray-Verpackung<br />
zusammenfassen.<br />
fi<br />
aufgabe+lösung °<br />
Bei der Palettierung leistet der Innopal PBN<br />
hervorragende Dienste. Kennzeichen:<br />
gemäß <strong>KHS</strong>-Trockenteil-Modulkonzept konzipiert/Roboter-PC-Steuerung/direkte<br />
Kommunikationswege und rechnergesteuerte<br />
Bewegungsabläufe in Echtzeit.<br />
Von der innovativen <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik<br />
sind Jens Weydringer und Dieter<br />
Bonitz begeistert. Und: Selbst wenn es 2007<br />
100 Millionen Füllungen PET-Einweg sein<br />
sollten, ist die <strong>KHS</strong>-Anlage noch nicht an<br />
ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Bonitz:<br />
„Wir fahren dann erst im Zweischichtbetrieb<br />
und haben noch eine Schicht Reserve.“ Jens<br />
Weydringer ergänzt: „Bei weiter steigender<br />
Nachfrage des Handels nach Okertaler Mineralwasser<br />
und Erfrischungsgetränken ist<br />
innerhalb des Betriebs zudem noch Platz<br />
für neue Anlagentechnik vorhanden.“ Die<br />
Erfolgsgeschichte geht weiter.<br />
Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />
Norddeutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Matthias Stammer, Verkauf<br />
Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.khs.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />
Norddeutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Telefon: +49/2 31/5 69 -17 34<br />
E-Mail: andreas.waldscheck@khs.com<br />
Matthias Stammer, Verkauf Deutschland,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Telefon: +49/2 31/5 69 - 15 95<br />
E-Mail: matthias.stammer@khs.com<br />
32*33
Der Platzhirsch<br />
1<br />
2<br />
DIE AUFGABE Installation einer innovativen,<br />
flexiblen Abfülllinie für das schonende und reibungslose<br />
Abfüllen von Kräuterlikör.<br />
DIE LÖSUNG Eine der leistungsfähigsten Spirituosen-<br />
Formflaschen-Anlagen weltweit für 20.000 0,7-Liter-<br />
Flaschen pro Stunde mit vielen Highlights. Detail am<br />
Rande: Lackierung in den Hausfarben von Jägermeister.<br />
Rudi und Ralph sind echte Platzhirsche und aus der Fernsehwerbung<br />
von Jägermeister nicht mehr wegzudenken. An der Theke<br />
behalten sie den Überblick und haben großen Anteil daran, dass<br />
der Kräuterlikör zu den erfolgreichsten Spirituosen auf seinem Heimatmarkt<br />
zählt. Doch auch im Rest der Welt ist Jägermeister überaus<br />
gefragt. Vom niedersächsischen Wolfenbüttel aus startete der<br />
Likör vor rund 40 Jahren seinen weltweiten Siegeszug: Heute ist<br />
die Marke in mehr als 60 Ländern bekannt und erfolgreich. Die Markenzeichen<br />
– Hubertushirschkopf, prägnanter Schriftzug sowie die<br />
Flaschenform – sind weltweit identisch.<br />
Eisernes Prinzip: Nur wo Jägermeister draufsteht, ist auch<br />
Jägermeister drin – und die Freunde des Kräuterlikörs wissen das<br />
zu schätzen. So stieg der Umsatz der in Privatbesitz befindlichen<br />
Mast-Jägermeister AG in den vergangenen Jahren kontinuierlich.<br />
Im Jahr 2005 betrug der Umsatz rund 266 Millionen Euro und der<br />
Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />
Dieser Erfolg ist einzigartig: Seit vielen Jahren ist Jägermeister die international<br />
bedeutendste deutsche Spirituosenmarke; <strong>KHS</strong> liefert für den jüngsten<br />
deutschen Standort, das Werk Linden, innovative Abfüll- und Verpackungstechnik,<br />
die höchste Qualitätsansprüche erfüllt.<br />
Absatz in 0,7-Liter-Verrechnungseinheiten lag bei stattlichen 66,5<br />
Millionen Stück – ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
Woher kommt der Erfolg?<br />
ERFOLGSFAKTOR: MARKENORIENTIERTE KREATIVITÄT<br />
Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat das Marketingkonzept<br />
von Jägermeister. Für jeden einzelnen Absatzmarkt entwickelt das<br />
Unternehmen – oft in enger Kooperation mit lokalen Vertriebspartnern<br />
– auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnittene Werbestrategien.<br />
Während etwa in Deutschland die quicken Hirsche bei<br />
TV-Werbung und zahlreichen Promotion-Aktionen im Vordergrund<br />
stehen, spielen etwa bei der Vermarktung in italienischen Fernsehspots<br />
zwischenmenschliche Beziehungen eine große Rolle.<br />
Ein weiteres Kennzeichen von Jägermeister sind die ausgefallenen<br />
Events, die den besonderen Status der Marke betonen.<br />
Ein Beispiel: Normalerweise dürften Bade-Events im Sommer stattfinden.<br />
Doch Jägermeister startete im Dezember 2005 in Berlin<br />
den „Wildbade-Tag“. Bei 4 Grad Wassertemperatur tummelten sich<br />
jede Menge Jägermeister-Fans im Wasser. Oder: Während sich die<br />
gesamte Werbewelt auf die Fußball-WM im vergangenen Jahr<br />
stürzte, nutzte Jägermeister die Fußball-Begeisterung schon zwei<br />
Jahre früher – zur Europameisterschaft. „Wir waren uns bewusst,<br />
dass eine Vielzahl an Unternehmen das Thema Fußball zur Weltmeisterschaft<br />
aufgreift. Da wollten wir lieber ein wenig früher dran<br />
sein. Denn in die Schlange einreihen ist nicht Jägermeisters Sache“,<br />
verrät Dirk Löding, bei der Mast-Jägermeister AG Leiter des Bereichs<br />
Produktion und Warenwirtschaft.
ERFOLGSFAKTOR: KLARES KOMMUNIKATIONSKONZEPT<br />
Die Kommunikationsstrategie von Mast-Jägermeister ruht auf sechs<br />
Säulen: klassische Kommunikation, Eventmarketing, Jägermusic,<br />
Promotion-Aktionen mit Jägerettes, Handelsaktionen des Vertriebsmarketings<br />
und Infotainment-Homepage www.jaegermeister.de.<br />
Dirk Löding sagt über die ausgefallenen Konzepte und die zugrunde<br />
liegende Strategie: „Entweder schwimmen wir gegen den Strom,<br />
um gezielte Eigenständigkeit zu erreichen, oder wir sind einfach<br />
schneller als die anderen“.<br />
ERFOLGSFAKTOR: KOMPROMISSLOSE KONTINUITÄT<br />
Unverändert wie die Flasche ist selbstverständlich auch die Rezeptur<br />
des Kräuterlikörs. Dass der Geschmack, wie ihn das Originalrezept von<br />
1934 vorgibt, immer gleich bleibt, erfordert allerhöchste Qualitätsansprüche:<br />
56 verschiedene Kräuter, Wurzeln und Früchte aus vieler<br />
Hirsche Länder bilden den Grundstoff für die Jägermeister-Produktion,<br />
darunter beispielsweise Zimt, Pomeranzen-Schalen, Safran, Ingwerwurzel<br />
und viele andere wohlschmeckende Zutaten, die alle vor<br />
Produktionsbeginn einer strengen Kontrolle unterliegen. Anschließend<br />
werden sie ausgewogen, gemahlen und gemischt. Dann folgt der<br />
mehrstufige Mazerationsprozess und anschließend das Lagern des<br />
Grundstoffs. Allein dieser Reifeprozess – in Eichenfässern – dauert<br />
zwölf Monate. Erst danach entsteht durch Zugabe von Alkohol, Zuckerlösung,<br />
Karamell und enthärtetem Wasser der Jägermeister, wie er<br />
auch an den Theken dieser Welt eisgekühlt serviert wird.<br />
ERFOLGSFAKTOR: AUSGEFEILTE ABSATZSTRATEGIE<br />
Der Kräuterlikör trifft den Geschmack der Zeit: zahlreiche Auszeichnungen<br />
sowie weltweite Absatz- und Umsatzsteigerungen bestätigen<br />
dies:<br />
2<br />
aufgabe+lösung ° 34*35<br />
KURZPORTRÄT JÄGERMEISTER<br />
* Originalrezept von 1934<br />
* Vermarktung in über 60 Ländern<br />
* Exportanteil 70 Prozent*<br />
* Größter Exportmarkt USA<br />
* Platz 13 unter den Top-100-Spirituosen der Welt<br />
* Absatz 66,5 Mio. 0,7-l-Flaschen*<br />
* Umsatzerlöse 266 Mio. Euro*<br />
(ohne Branntweinsteuer)<br />
* Jahresüberschuss 68,9 Mio. Euro*<br />
* Eigenkapitalquote 76 Prozent*<br />
*2005<br />
Versenkteller im Rundlauf: Sorgen für die<br />
präzise Etikettierung der Jägermeister-Formflaschen.<br />
* Absatz 1999 rund 30 Millionen 0,7-Liter-Flaschen (Exportanteil<br />
etwa 50 Prozent)<br />
* 2005 wurden 66,5 Millionen 0,7-Liter-Flaschen abgesetzt –<br />
mehr als eine Verdoppelung (Export rund 77 Prozent).<br />
Allein in Deutschland verkaufte Jägermeister 2005 zirka 19 Millionen<br />
0,7-Liter-Flaschen und ist damit hierzulande die umsatzstärkste<br />
Spirituosenmarke und liegt im Absatzranking deutscher<br />
Spirituosenmarken auf Platz vier.<br />
Doch im Ausland, siehe oben, ist der Drink aus Germany gefragter<br />
denn je: Bedeutendster Exportmarkt sind die USA – Tendenz weiter<br />
steigend. Stolze 45 Prozent des Jägermeister-Gesamtabsatzes<br />
gingen 2005 in die Vereinigten Staaten. Dort wuchs man mit umgerechnet<br />
31,1 Millionen verkauften 0,7-Liter-Flaschen zweistellig:<br />
plus 21 Prozent. Weitere starke Exportmärkte sind Italien, Ungarn,<br />
Kanada und Finnland. In Australien, Japan, China, Südafrika und<br />
anderen Ländern ist Jägermeister ebenfalls erfolgreich und wachstumsstark.<br />
Auf der Impact International-Rangliste der Top-100-<br />
Premium-Spirituosen weltweit strebt Jägermeister eine Top-Ten-<br />
Platzierung an: 2003 lag die Marke – als beste deutsche – noch auf<br />
Platz 19, 2005 verbesserte sie sich von der Vorjahresposition 15<br />
gleich auf den 13. Platz.<br />
ERFOLGSFAKTOR: STARKE PARTNER<br />
Weltweit gelten bei allem Wachstum klare Vertriebsregeln: Zuerst<br />
kommt die Gastronomie, dann folgt der Handel. Immer arbeitet<br />
Mast-Jägermeister von Deutschland aus mit den stärksten Vertriebspartnern<br />
vor Ort zusammen, die auch den Input für länderspezifische<br />
Marketingkampagnen liefern. Doch den Grundstoff für<br />
die Jägermeister-Produktion stellt das Unternehmen ausschließ-
lich am Stammsitz im niedersächsischen Wolfenbüttel her. Die<br />
Lizenznehmer geben nur Alkohol, flüssigen Zucker und Wasser dazu<br />
und füllen den fertigen Jägermeister ab. Neben Wolfenbüttel hat<br />
die Gruppe in Deutschland drei weitere Produktionsstandorte. Dazu<br />
kommen vier ausländische Lizenznehmer in Brasilien, Dänemark,<br />
Italien und Österreich.<br />
ERFOLGSFAKTOR: INNOVATIVE ANLAGENTECHNIK<br />
Jüngster deutscher Abfüllstandort ist Linden, nur wenige Kilometer<br />
vom Stammsitz entfernt. <strong>KHS</strong> installierte dort vor kurzem eine<br />
neue Abfüll- und Verpackungslinie. Dirk Löding packt die Ansprüche<br />
an diese Anlage in einen Satz: „Mit Jägermeister bieten wir eine<br />
Premium-Spirituose – basierend auf einem Konzept, das ausschließlich<br />
den Einsatz hochwertiger technischer Lösungen für<br />
Abfüll- und Verpackungsaktivitäten erlaubt.“<br />
Die installierte <strong>KHS</strong>-Linie hat eine Leistung von 20.000<br />
Flaschen pro Stunde. Damit ist sie eine der leistungsstärksten Spirituosenanlagen<br />
für Formflaschen weltweit. Sie verarbeitet vorerst<br />
sechs verschiedene Jägermeister-Flaschengrößen von der 0,35bis<br />
hin zur 1-Liter-Variante. Sollten später weitere Flaschengrößen<br />
hinzukommen, lassen sich die entsprechenden Formatteile ohne<br />
weiteres nachrüsten; höchste Flexibilität ist wesentlicher Bestandteil<br />
des Anlagenkonzepts. Nicht unwichtig: Auch optisch macht die<br />
Anlage einiges her – sie ist komplett in sattem Jägermeister-Orange<br />
und Kräuterlikör-Grün lackiert. Im Folgenden die Highlights der<br />
Jägermeister-Linie.<br />
Highlight 1: Entpalettierer Innopal ASN –<br />
schonend und zeitsparend<br />
Gabelstapler setzen die Neuglaspaletten auf die Palettentransportbahn<br />
auf und stellen sie so dem Neuglasabräumer Innopal ASN<br />
direkt zur Verfügung. Dieser arbeitet nach dem <strong>KHS</strong>-Trockenteil-<br />
Modulkonzept und mit einem automatisch verstellbaren Kopfteil –<br />
bei einem Wechsel der zu verarbeitenden Flaschen ist der Entpalettierer<br />
einfach und zeitsparend per Knopfdruck umgestellt. Ein<br />
Handling-Roboter ist integriert und greift die zwischen den einzelnen<br />
Neuglaslagen positionierten Stülpdeckel ab. Diese gelangen<br />
über eine Rutsche in eine spezielle Entsorgungsposition. Gleichzeitig<br />
stapelt der Handlingsroboter die leeren Paletten auf einer<br />
Palettentransportbahn zum automatischen Weitertransport an die<br />
Abnahmeposition.<br />
Highlight 2: Transportlogistik –<br />
geräuscharm und hygienisch<br />
Nach dem Entpalettieren gelangen die Flaschen zum motorisch<br />
gesteuerten Mehr-Reihenabzug für Formflaschen. In der Linie trans-<br />
portieren Kunststoffmattenketten die Flaschen materialschonend<br />
und geräuscharm weiter. Diese Ketten zeichnen sich durch hervorragende<br />
Gleitfähigkeit aus, so dass Bandschmiermittel überflüssig<br />
sind und das Anhaften von Feuchtigkeit am Flaschenboden ausgeschlossen<br />
ist. Das Drehen der Flaschen in Längsrichtung und Zusammenbringen<br />
in eine Reihe erfolgt über drucklose Flaschenzusammenführung<br />
(DF) mit nachgeschalteter Ausrichtstation für eventuelle<br />
Ausreißer.<br />
Geräuscharm und hygienisch geht es in der Anlage weiter:<br />
Denn bis zum Einlauf in den Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />
ist das Flaschentransportband komplett eingehaust. Die<br />
Segmente der Flaschentischabdeckung sind untereinander horizontal<br />
verfahrbar und erlauben so einen leichten Zugang zu den<br />
einzelnen Elementen.<br />
Highlight 3: Zweikanalrinser Innoclean FR-ZR –<br />
hygienisch und flexibel<br />
Der elektronisch gesteuerte Zweikanalrinser Innoclean FR-ZR ist<br />
mit dem Füller direkt verblockt und über eine Programmwahl individuell<br />
einstellbar. Die Flaschen lassen sich je nach Bedarf mit Sterilluft<br />
ausblasen, mit einem Wasser/Alkohol-Gemisch rinsen oder<br />
in einer Kombination beider Verfahren reinigen.<br />
Highlight 4: Servotechnik –<br />
effizient und verschleißarm<br />
Servotechnik treibt den kompletten Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />
an. Das reduziert den Einsatz mechanischer Antriebselemente<br />
auf ein Minimum. Per Knopfdruck lassen sich alle Aggregate<br />
der Anlage bei einem Flaschenwechsel motorgetrieben in der<br />
Höhe verstellen. Unerwünschte Außeneinwirkungen sind ebenfalls<br />
rasch behoben: Ein Computer stellt in diesen Fällen automatisch<br />
die Synchronität des Blocks wieder her.<br />
Highlight 5: Füller Innofill NRF-OFE –<br />
schonend und präzise<br />
Der rechnergesteuerte 80-stellige Füller Innofill NRF-OFE befüllt die
aufgabe+lösung ° Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />
Flaschen. Er arbeitet nach dem Prinzip der Höhenfüllung mit einem<br />
langen Füllrohr. Das sichert zum einen immer eine präzise Füllhöhe.<br />
Zum anderen arbeitet dieses Verfahren durch die unterschichtende<br />
Füllung äußerst schonend, weil es Aroma- und Alkoholverluste vermeidet<br />
und die Sauerstoffaufnahme im Produkt minimiert. Weil<br />
zusätzlich in jedes Füllrohr eine Siebgas-Sperre integriert ist, arbeitet<br />
die Anlage tropffrei und vermeidet so Produktverluste. Dazu Dirk<br />
Löding: „Für uns kam von vornherein nur ein Abfüllsystem in Frage,<br />
das der Produktqualität in allen Belangen gerecht wird.“<br />
Highlight 6: Etikettierer Innoket ROLAND 20/5 –<br />
geblockt und sicher<br />
Nach dem Füllvorgang gelangen die Flaschen in den Verschließer,<br />
der die Aluminiumverschlüsse aufsetzt und anrollt. Die Etikettierung<br />
der Flaschen mit Vorder- und Rücken-Etikett übernimmt die<br />
Etikettiermaschine Innoket ROLAND 20/5 mit zwei Nassleim-Etikettierstationen.<br />
Die als Doppelschnecke konzipierte Einlaufschnecke<br />
führt die Flaschen optimal, Versenkteller im Rundlauf<br />
sorgen dafür, dass die Flaschen exakt auf die korrekte Etikettierposition<br />
ausgerichtet sind. Die Flaschenteller lassen sich beim<br />
Wechsel der Formflaschen einfach austauschen. Für neue Flaschentypen<br />
ist das System jederzeit mit entsprechenden Flaschentellern<br />
nachzurüsten. Mitlaufende Anpresser im Rundlauf der Maschine<br />
sorgen für zusätzliche Etikettiersicherheit. Die automatische Magazin-Beschickung<br />
der Etikettieraggregate bietet höchstmöglichen<br />
Bedienkomfort. „Unser Anspruch an die Etikettierung ist hoch.<br />
Schließlich ist es das Etikett, das mit dem Verbraucher am Point<br />
of Sales zuerst kommuniziert“, sagt Dirk Löding.<br />
Highlight 7: Innocheck PROMECON 4000 –<br />
präzise und zuverlässig<br />
Für perfekte Qualitätskontrolle bei Füllstand, Verschluss und<br />
Etikett sorgt der Innocheck PROMECON 4000. Beim Innocheck<br />
PROMECON 4000 erbringt ein Diodenleuchtfeld in Verbindung mit<br />
der Kameraaufnahme Informationen über den exakten Füllstand<br />
durch die Mittlung aus verschiedenen Messpunkten.<br />
Links Nach dem Entpalettieren: Motorisch gesteuerter Reihenabzug für Form-<br />
Im Anschluss an die Flaschenprüfung sorgt ein dynamischer Puffer<br />
für maximale Anlageneffektivität. Er lässt die Anlage „atmen“.<br />
Die 80 Meter lange Pufferstrecke erlaubt dem Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />
für rund drei Minuten die Weiterproduktion<br />
bei voller Leistung, während beispielsweise der Einpacker<br />
Innopack PPZ auf ein neues Kartonformat umgestellt wird.<br />
Highlight 8: Innopack CA –<br />
vollautomatisch und makellos<br />
Dem Einpacker vorgeschaltet sind zwei Kartonauffalter Innopack<br />
CA, die die Faltschachtelzuschnitte aus Vollkarton (für den deutschen<br />
Markt) sowie aus Wellkarton (Exportmärkte) aufrichten, die<br />
Bodenlaschen einfalten und mit Heißleim verkleben sowie zwei<br />
Gefachestecker. Zwei Kartonverschließer Innopack CV tragen den<br />
Leim auf und sichern so das perfekte Verschließen der Kartondeckel.<br />
Genau wie der Entpalettierer arbeitet auch der Bepalettierer<br />
Innopal PBN vollautomatisch, etwa wenn es darum geht,<br />
ohne großen Zeitaufwand auf neue Kartonverpackungen umzustellen.<br />
Jede Lage wird vor der Abgabe auf die Palette automatisch<br />
rundum zentriert. Ergebnis: perfekte Lagenbilder, schonende<br />
Produktbehandlung und die hohe Gesamtstabilität der<br />
Palettenladung. Der Belader Innopal PBN mit hohem Einlauf arbeitet<br />
bei doppelbahnigem Zulauf der Kartonverpackungen mit externen<br />
Gebindedrehvorrichtungen (anschlagslos). Für die Exportware<br />
bringt ein integrierter Handling-Roboter so genannte slip<br />
sheets auf die Leerpaletten auf. Mit der Palettenwicklung und<br />
dem Transport der Paletten in die jeweiligen Lagerbereiche endet<br />
die Produktion an der <strong>KHS</strong>-Linie im Werk Linden. Rudi und Ralph<br />
eilen nun in ihr Revier.<br />
Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-,<br />
Sekt-, Saft- und Spirituosenanlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
36*37<br />
flaschen. Rechts Dirk Löding, Leiter Produktion & Warenwirtschaft Mast-Jägermeister AG:<br />
„Wir haben jetzt eine Anlagentechnik, die alle unsere Anforderungen erfüllt.“<br />
• INTERNET www.jaegermeister.de<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-, Sekt-, Saftund<br />
Spirituosenanlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 - 23 80<br />
E-Mail: walter.senft@khs.com
1<br />
2<br />
Weinspezialist Caves Garnier setzt auf <strong>KHS</strong>-Anlagenkompetenz<br />
HandelsGRÖSSE<br />
DIE AUFGABE<br />
Eine Abfüllanlage für Wein, die möglichst<br />
rasch jeweils wechselnde Leistungsbereiche,<br />
Weinqualitäten, Verschlusstypen und<br />
Flaschenformate verarbeiten kann.<br />
DIE LÖSUNG<br />
Eine speziell auf die Weinbranche abgestimmte<br />
Linie mit dem innovativen Füllsystem<br />
Innofill DNRT, das alle Wünsche des<br />
Kunden hundertprozentig erfüllt.<br />
Die Schweiz ist ein kleines Weinland, aber<br />
ein feines. Denn es bietet jede Menge Vielfalt.<br />
33.000 Produzenten bauen mehr als<br />
50 verschiedene, größtenteils hervorragende<br />
Rebsorten an. Für die Schweizer Produzenten<br />
und den Weinhandel seit fast 150<br />
Jahren ein zuverlässiger Partner: das Traditionsunternehmen<br />
Caves Garnier, Spezialist<br />
für das Abfüllen unterschiedlichster<br />
Weine und somit bedeutender Lieferant des<br />
Schweizer Lebensmittelhandels.<br />
Caves Garnier, angesiedelt im nahe<br />
Bern gelegenen Ort Münchenbuchsee, ist<br />
eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der<br />
fenaco, einer Unternehmensgruppe der<br />
Als einer der führenden Weinlieferanten des Schweizer Handels bietet<br />
Caves Garnier ein komplettes Sortiment in- und ausländischer Qualitätsweine.<br />
Da kommt es ganz entscheidend auf perfektes Füllen und höchste Flexibilität an.<br />
Jetzt investierte das Unternehmen in innovative <strong>KHS</strong>-Abfülltechnologie – mit<br />
Modellcharakter für die Weinbranche.<br />
Schweizerischen Agrarwirtschaft. Neben<br />
Schweizer Gewächsen haben auch ausländische<br />
Weine aus aller Herren Länder einen<br />
hohen Stellenwert.<br />
Dabei sind für den Betrieb Qualität<br />
und Flexibilität das Maß aller Dinge. Nachdem<br />
das Unternehmen über 20 Jahre höchst<br />
zufrieden mit einer <strong>KHS</strong>-Abfüllanlage<br />
erfolgreich gewachsen war, musste jetzt in<br />
ein modernes Füllsystem investiert werden.<br />
<strong>KHS</strong> war erste Wahl. Peter Fink, Betriebsleiter<br />
und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Caves Garnier: „Zunächst informierten wir<br />
uns umfassend. Im Sinne unserer Kunden<br />
wollten wir absolut sichergehen, dass sämtliche<br />
Weine ihren Anforderungen entsprechend<br />
abgefüllt werden und die zügige<br />
Umrüstung des Füllers sichergestellt ist.“<br />
Im Vorfeld gab es gemeinsam mit <strong>KHS</strong><br />
sogar Füllversuche im <strong>KHS</strong>-Werk. Peter Fink:<br />
„Anschließend war für mich klar, dass unseren<br />
hohen Anforderungen nur ein Füllsystem<br />
gerecht werden kann: das <strong>KHS</strong>-Füllsystem<br />
Innofill DNRT – ein würdiger Nachfolger unseres<br />
stets zuverlässigen <strong>KHS</strong>-Füllsystems.“<br />
FÜLLSYSTEM INNOFILL DNRT:<br />
DIE HIGHLIGHTS<br />
1. Hohe Leistungsbreite. Der Innofill DNRT<br />
ist sowohl für den mittleren als auch höheren<br />
Leistungsbereich hervorragend geeig-<br />
net: von 10.000 bis zu 50.000 Flaschen pro<br />
Stunde (bei Caves Garnier 20.000 Flaschen).<br />
2. Für alle Weinqualitäten geeignet. Das<br />
System ist für Stillweine ebenso einsetzbar<br />
wie für Perlweine, Sekt, Selection-Weine,<br />
Prädikatsweine, Qualitäts- oder Tafelweine.<br />
Fink: „Unsere Weißweine sind für ihre spritzige<br />
Frische bekannt. Wir dürften es uns nie<br />
erlauben, mit einem System abzufüllen, bei<br />
dem während des Füllvorgangs Kohlensäure<br />
verloren geht.“<br />
Das rechnergesteuerte Einkammer-<br />
Füllsystem arbeitet bei Druckabfüllung<br />
genauso wie drucklos und bietet die Möglichkeit,<br />
vor dem Füllvorgang ein- oder<br />
mehrfach mit CO2 bzw. Stickstoff vorzuspülen.<br />
Ebenso machbar: die ein- oder<br />
mehrfache Vorevakuierung.<br />
3. Öffnen und Schließen elektropneumatisch.<br />
Kurzrohr-Füllsystem: Das Füllventil<br />
öffnet zu Beginn des Füllprozesses<br />
elektropneumatisch. Füllgut wird über ein<br />
Drall-Ableitsystem an die Flaschenwand<br />
geführt. Übersteigt der Füllspiegel das Füllrohrende,<br />
ist der Füllvorgang abgeschlossen,<br />
das Füllventil schließt elektropneumatisch.<br />
Es findet eine ganz gezielte Überfüllung<br />
der Flasche statt.<br />
4. Trinox-Verfahren: exakt und weitgehend<br />
tropffrei. Das Füllsystem verfügt über<br />
einen speziellen Trinox-Kanal. Dieser lässt
Oben Die Verschließ-Systeme lassen sich ganz<br />
nach Bedarf ein- und auskuppeln.<br />
Unten Das Füllsystem Innofill DNRT ist für<br />
Stillweine ebenso prädestiniert wie für Perlweine<br />
oder Sekt. Wesentliches Highlight beim<br />
Abfüll-Prozess: das Trinox-Verfahren.<br />
sich sowohl mit Luft als auch mit Inertgas<br />
beschicken. Die Technologie im Überblick:<br />
* Vom Trinox-Kanal aus baut sich Druck<br />
in der Flasche auf, der bei praktiziertem<br />
Gleichdruckbetrieb wie bei der<br />
Druckabfüllung jeweils 0,3 bis 0,5 bar<br />
über dem Druck des Ringkessels liegt.<br />
* Entstehender Überdruck in der Flasche<br />
bewirkt, dass sich überschüssiges Füllgut<br />
über das im Zentrum von Flasche und<br />
Füllventil angeordnete Trinox-Rohr schonend<br />
in den Ringkessel zurückdrückt.<br />
* Exakt in dem Augenblick, in dem ein<br />
minimaler definierter Spalt zwischen<br />
Füllgutspiegel und dem Ende des Trinox-<br />
Rohres entsteht, endet dieser Prozess.<br />
Ergebnis: Die Trinox-Technologie bietet<br />
äußerst exakte Füllhöhen bei Standardabweichungen<br />
von einem Millimeter und weniger.<br />
Zudem ist es weitestgehend tropffrei.<br />
2<br />
KURZPORTRÄT CAVES GARNIER<br />
* Gegründet 1863 in der Schweiz<br />
* 100-prozentige Tochter von fenaco<br />
* Wichtiger Weinlieferant des Schweizer<br />
Einzelhandels<br />
* Setzt nach 20 Jahren bester Erfahrung auf<br />
ein neues <strong>KHS</strong>-Füllsystem<br />
Aus hygienischer Sicht ein ganz wesentlicher<br />
Aspekt.<br />
Exkurs: Exakte Füllhöhen sind in der<br />
Weinbranche vor allem dann besonders wichtig,<br />
wenn Naturkorken auf befüllte Flaschen<br />
kommen. Bei geringster Überfüllung können<br />
mikrobiologische Probleme auftreten.<br />
5. Verschließer für alle Fälle. Caves Garnier<br />
setzt unter anderem auf den Naturkorkverschließer<br />
Innofill NK und hat – um flexibel<br />
zu sein – als weitere Verschließervarianten<br />
den Schraubverschließer Innofill SV<br />
und den Kronenkorkverschließer Innofill KK<br />
in den Füller-Verschließer-Block integriert.<br />
Besonderheit bei den Verschließ-<br />
Systemen: Sie lassen sich ganz nach Bedarf<br />
ein- und auskuppeln. So ist immer nur ein<br />
Verschließsystem zugeschaltet, die anderen<br />
beiden befinden sich in Ruheposition.<br />
Weiterer Pluspunkt: ein damit verbundener<br />
geringerer Verschleiß der Verschließ-<br />
Systeme. Zudem sorgt eine automatische<br />
Verschlusszuführung für eine bedienerfreundliche<br />
Arbeitsweise.<br />
Der Naturkorkverschließer verfügt<br />
über eine automatisch einstellbare Korkschlossbeheizung<br />
– mikrobiologisch höchst<br />
sicher – und eine Vakuumeinrichtung, die<br />
vor Einbringen des Korks in die Flasche das<br />
Evakuieren des Leerraums im Flaschenhals<br />
vornimmt. Diese verhindert eine Erhöhung<br />
der Sauerstoffaufnahme und des Flascheninnendruckes.<br />
Und: Das automatische<br />
Umstellen der Füllhöhe geschieht durch eine<br />
automatische Zentralverstellung der Rückluftrohre<br />
und ist auch während des Betriebs<br />
aufgabe+lösung °<br />
möglich. Statt Rückgasrohrwechsel reicht<br />
jetzt ein Knopfdruck.<br />
6. Verstellbare Formatteile. Ebenfalls für<br />
erhöhte Anlagenverfügbarkeit sorgen in sich<br />
verstellbare Formatteile. Eine <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung,<br />
die es in sich hat. Denn bei einem<br />
Flaschenwechsel müssen die Führungssterne<br />
nicht mehr wie bisher ausgewechselt werden,<br />
sondern lassen sich sekundenschnell<br />
und mit nur wenigen Handgriffen auf neue<br />
Gegebenheiten umrüsten. Ein Dummy wird<br />
in den Füller- und jeweils betroffenen Verschließerführungsstern<br />
gestellt. Dann<br />
erfolgt das Fixieren und Arretieren der<br />
Sterne. Das ist alles. Das Umstellen auf einen<br />
neuen Flaschendurchmesser ist erledigt. Lobt<br />
Geschäftsführer Fink: „Das System bietet uns<br />
die Zukunftssicherheit, die wir brauchen.“<br />
7. Optimierter Füllervortisch. Noch eine<br />
Neuentwicklung sichert beste Hygiene: der<br />
Füllervortisch. Komplett aus Niro gestaltet,<br />
verfügt er über eine schräge Tischabdeckung.<br />
Ergebnis: Mit innovativer <strong>KHS</strong>-Fülltechnik<br />
ist Caves Garnier für alle künftigen<br />
Abfüllaufgaben gerüstet. Denn was der Handel<br />
braucht, soll er bekommen. Das letzte<br />
Wort hat hier Betriebsleiter Peter Fink: „Mit<br />
unserem neuen <strong>KHS</strong>-Füller-Verschließer-<br />
Block sind wir in der Lage, mit dem Handel<br />
in jeglicher Form mitzuwachsen.“<br />
Herbert Bartnick, Business Area<br />
Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Thomas Rams, Leiter <strong>KHS</strong>-<br />
Vertriebsgesellschaft Schweiz, Wolfwil<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
38*39<br />
• INTERNET www.garnier-vins.ch<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Herbert Bartnick, Business Area Zentraleuropa,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Telefon: +49/2 31/56 9 - 15 89<br />
E-Mail: herbert.bartnick@khs.com<br />
Thomas Rams, Leiter <strong>KHS</strong>-Vertriebsgesellschaft<br />
Schweiz, Wolfwil<br />
Telefon: +41/629 262 313<br />
E-Mail: thomas.rams@khs.com
RhönSprudel investiert in modernste <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />
Stoff des Lebens<br />
RhönSprudel – einer der traditionsreichsten deutschen Mineralbrunnen –<br />
vertraut nun zum dritten Mal auf PET-Technologie von <strong>KHS</strong>; diesmal mit modernster<br />
Ultra-Clean-Abfülltechnik. Eine ideale Lösung.<br />
1 DIE AUFGABE Installation<br />
einer Linie für das hygienische<br />
Abfüllen von<br />
• Mineralwasser und<br />
• kohlensäurehaltigen Schorlen.<br />
2<br />
DIE LÖSUNG Konzeption<br />
und Installation einer kompletten<br />
Linie für<br />
• PET-Flaschen und<br />
• Abfüllung in einer UCF-Anlage.<br />
Es gibt nicht viele Unternehmen in Deutschland,<br />
deren Ursprünge sich mehr als zwei<br />
Jahrhunderte zurückverfolgen lassen und<br />
die in all diesen Jahren stets erfolgreich<br />
waren. RhönSprudel zählt ohne Zweifel zu<br />
jenem kleinen Kreis besonderer Unternehmen:<br />
Der Mineralbrunnen blickt als einer<br />
der traditionsreichsten Brunnenbetriebe<br />
Deutschlands auf 226 Jahre Geschichte<br />
zurück und ist heute die Nummer zwölf<br />
unter den insgesamt rund 320 deutschen<br />
Mineralbrunnen.<br />
Das Unternehmen befindet sich seit<br />
1911 im Besitz der Familie Schindel; 1989<br />
übernahm Egon Schindel den Betrieb in dritter<br />
Generation. Über die Jahre wuchs die<br />
Firma kontinuierlich zur heute bestehenden<br />
RhönSprudel-Gruppe heran, der neben<br />
mehreren Mineralbrunnen auch Fruchtsaftbetriebe<br />
sowie Brauereien angehören.<br />
Eigene Handelsgesellschaft und Getränkemarkt-Kette<br />
runden das Angebot bis in den<br />
Einzelhandel ab.<br />
Im vergangenen Jahr erzielte die<br />
RhönSprudel-Gruppe mit 800 Mitarbeitern<br />
200 Millionen Euro Umsatz. Künftig soll,<br />
so Egon Schindel, der Umsatz um jährlich<br />
5 Prozent zulegen. Dabei stehe jedoch<br />
nicht das reine Mengenwachstum im Vordergrund;<br />
vielmehr solle eine starke Marke<br />
das Wachstum von RhönSprudel tragen,<br />
die sich durch hervorragende Produktqualität<br />
und höchste Kundenzufriedenheit auszeichnet.<br />
BREITES GETRÄNKESORTIMENT<br />
Das RhönSprudel-Sortiment ist breit<br />
gefächert; Mineralwässer machen rund 60<br />
Prozent des Umsatzes aus, 40 Prozent entfallen<br />
auf Süßgetränke. In diesem Produktsegment<br />
sind die Schorlen mit 50 Prozent<br />
Umsatzanteil besonders erfolgreich. Kein<br />
Wunder, war es doch RhönSprudel, der 1994<br />
als erster deutscher Mineralbrunnen mit der<br />
Mineralwasser-Apfelsaftschorle Apple Plus<br />
diesen spritzigen Erfrischungsgetränken<br />
zum Durchbruch verhalf.
Außerdem im Sortiment: klassische Limonaden,<br />
Club Cola sowie zahlreiche Wellness-<br />
Getränke wie etwa ACE-Getränke oder Near-<br />
Water-Getränke wie Apple Water oder Hollerblüte.<br />
Absolute Neuheit sind die seit März<br />
2007 erhältlichen Bio-Limonaden unter der<br />
Marke Bio-Rhöni sowie eine Bio-Apfelschorle<br />
unter der Marke Biosfere. Klar: Alle<br />
Grundstoffe stammen ausschließlich aus<br />
ökologischem Anbau.<br />
Und wie kommen die Getränke zum<br />
Kunden? RhönSprudel setzt bei den Gebinden<br />
stark auf PET. Mittlerweile liegt der<br />
Anteil bei rund 54 Prozent. Es entfallen 37<br />
Prozentpunkte auf PET-Mehrwegflaschen<br />
und 17 Prozentpunkte auf PET-Einweg- bzw.<br />
PET-Zweiwegflaschen.<br />
Bei der Anlagentechnik vertraut das<br />
Unternehmen seit jeher auf Know-how von<br />
<strong>KHS</strong> – sowohl bei den klassischen Glas- als<br />
auch bei den PET-Anlagen für Einweg-, Zwei-<br />
2<br />
KURZPORTRÄT RHÖNSPRUDEL<br />
aufgabe+lösung °<br />
RhönSprudel, Deutschlands Mineralbrunnen Nummer 12, blickt auf<br />
226 Jahre Geschichte zurück.<br />
* 1911 übernimmt Familie Schindel den Brunnen<br />
* 1989 Egon Schindel führt in dritter Generation das Unternehmen<br />
* 1990 Übernahme Mineralquellen Bad Liebenwerda<br />
* 1992 Ausbau Standort Bad Liebenwerda, Joint Venture<br />
mit Bauer Fruchtsaft<br />
* 1994 Übernahme Alsfelder Brauerei und Vogelsberger Mineralbrunnen<br />
* 1995 Integration Adelbodner Mineral- und Heilquellen<br />
* 2002 Übernahme Herborner Bärenbräu<br />
* 2007 Start der eigenen Bio-Limonaden-Familie „Biosfere“<br />
Kennzahlen 2006, RhönSprudel-Gruppe<br />
Umsatz 200 Millionen Euro, 800 Mitarbeiter,<br />
Produkt-Mix<br />
* 60 Prozent Mineralwasser<br />
* 40 Prozent Süßgetränke,<br />
davon 50 Prozent Schorlen<br />
40*41
2<br />
weg- oder Mehrwegverarbeitung. Erstmals<br />
investierte RhönSprudel im Jahr 2000 in<br />
eine <strong>KHS</strong>-Mehrweg-PET-Abfüllanlage, die<br />
gleichzeitig auch PET-Einweg und -Zweiweg<br />
verarbeiten kann. Eine reine <strong>KHS</strong>-Einweg/<br />
Zweiweg-PET-Linie folgte dann 2002.<br />
ANLAGENTECHNIK VOM REINSTEN<br />
Jüngst nahm RhönSprudel die dritte <strong>KHS</strong>-<br />
PET-Anlage in Betrieb: eine PET-Mehrweg-<br />
Linie für 0,75- und 1,0-Liter-PET-Flaschen<br />
mit einer Leistung von 30.000 Flaschen in<br />
der Stunde, ausgestattet mit<br />
* <strong>KHS</strong>-Superblock<br />
* <strong>KHS</strong>-Flaschenreinigungsmaschine<br />
* <strong>KHS</strong>-Prozesstechnik sowie<br />
* modernster <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Abfülltechnik,<br />
für das Kaltabfüllen von Getränken<br />
in extrem keimarmer Atmosphäre<br />
bei Reinraumklasse 10.000.<br />
SCHORLEN SCHMECKEN ALLEN<br />
Ein Sommer ohne erfrischende Schorle – heute<br />
eigentlich undenkbar. Doch vor erst zwölf Jahren<br />
startete die sprudelnde Erfrischung ihren Siegeszug<br />
– ausgelöst hat ihn RhönSprudel 1994 mit seiner<br />
ersten Apfelschorle. Höchstes Lob gab es von der<br />
Stiftung Warentest: Testsieger wurde Apple Plus.<br />
Heute führt das Unternehmen sechs verschiedene<br />
Schorlen – übrigens alle mit 60 Prozent Fruchtsaftanteil<br />
– im Sortiment: Apple Plus, Ananas Plus, Cherry<br />
Plus, Cassis Plus, Grape Plus und Orange Plus.<br />
Links RhönSprudel-Produkte: Unter Reinraumbedingungen Klasse 10.000 perfekt abgefüllt.<br />
Mitte Platz sparend eingepasst: Die Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean EE. Rechts Egon Schindel,<br />
Inhaber RhönSprudel (links), und Thomas Storch, Betriebsleiter RhönSprudel sind sich einig:<br />
„Mit innovativer <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Abfülltechnik ist RhönSprudel für die Zukunft bestens gerüstet.“<br />
Eine ideale Lösung, weil gerade stille Mineralwässer<br />
und Schorlen beim Füllprozess<br />
besonders sensibel sind und höchste hygienische<br />
Maßstäbe fordern. „Ultra-Clean-<br />
Abfüllung ermöglicht es, unser komplettes<br />
Schorle-Spektrum ohne jeden Konservierungsstoff<br />
zu fahren, und bietet gleichzeitig<br />
höchste Sicherheit beim Abfüllen von<br />
stillem Mineralwasser. Nach der Validierung<br />
und anschließender Produktionsfreigabe<br />
konnte <strong>KHS</strong>-UCF (Ultra Clean Filling) unsere<br />
Anforderungen stets erfüllen. Es gab keine<br />
mikrobiologischen Beanstandungen“, erklärt<br />
RhönSprudel-Betriebsleiter Thomas<br />
Storch.<br />
UND WIE ARBEITET DIE ANLAGE?<br />
Superblock. Nach dem Entpalettieren und<br />
Auspacken erreichen die PET-Mehrweg-Flaschen<br />
in der neuen Linie direkt den <strong>KHS</strong>-<br />
Superblock. Er übernimmt das Sortieren,<br />
Abschrauben, Entetikettieren sowie die<br />
Fremdstoffinspektion der Flaschen.<br />
Reinigungsmaschine. Fehlerfreie<br />
Flaschen kommen dann zur Einend-Flaschenreinigungsmaschine<br />
Innoclean EE. Die<br />
Flaschenaufgabe befindet sich im unteren<br />
und die -abgabe im oberen Bereich der<br />
Stirnseite. RhönSprudel entschied sich<br />
wegen der platzsparenden Bauweise für die<br />
Einend-Maschine.<br />
Die Innoclean EE bietet RhönSprudel<br />
zwei Vorteile:<br />
Vorteil 1 – Triple-i-drive: Durch den integrierten<br />
modernen Triple-i-drive-Antrieb<br />
reduzieren sich die Umstellzeiten für das<br />
Verarbeiten unterschiedlicher PET-Flaschenformen<br />
und -größen auf ein Minimum.<br />
Vorteil 2 – Desinfektion. Die Innoclean EE<br />
spritzt die Flaschen vor dem Verlassen in<br />
Richtung Ultra-Clean-Block mit Desinfektionsmittel<br />
aus. Das bietet eine lange Wirkzeit<br />
des Desinfektionsmittels; bis die Flaschen<br />
in den Rinser gelangen.<br />
Zweikanal-Rinser. Im Ultra-Clean-<br />
Block arbeitet der elektronisch gesteuerte<br />
Zweikanal-Rinser Innoclean FR-ZR mit zwei<br />
Rinsmedien. Nach dem Rinsen mit Desinfektionsmittel<br />
spritzt die Maschine die PET-<br />
Flaschen mit Frischwasser aus. Highlight:<br />
Ein spezieller Auffangbehälter sammelt das<br />
Rinserwasser und leitet es direkt an die Flaschenreinigungsmaschine<br />
weiter. Damit<br />
kann die Reinigungsmaschine ihren Frischwasserverbrauch<br />
im laufenden Betrieb ausschließlich<br />
mit Rinserwasser decken: das<br />
senkt den Frischwasserverbrauch massiv und<br />
verbessert die Öko-Bilanz deutlich.<br />
Füllsystem Innofill DRV. Geblockt<br />
ist der Rinser mit dem volumetrischen,<br />
rechnergesteuerten Einkammer-Füllsystem<br />
Innofill DRV, das über 120 Füllstellen verfügt.<br />
Highlight: Der gesamte Füllprozess –<br />
inklusive Flaschenhub, Anpressen der Flasche<br />
und Abdichten der Flaschenmündung<br />
am Füllventil – kommt mit nur zwei pneumatisch<br />
betätigten Membranzylindern aus.<br />
Verschließer Innofill SV-ACF. Der<br />
Verschließer Innofill SV-ACF zeichnet sich<br />
durch eine von <strong>KHS</strong> speziell für den aseptischen<br />
Prozess entwickelte Verdrehsicherung<br />
mit Spannriemen aus. Die konstante Verschließkraft<br />
bietet dem Endverbraucher<br />
größeren Öffnungskomfort.<br />
Um höchste Hygieneansprüche zu<br />
erfüllen, wurde der Verschließvorgang in
aufgabe+lösung ° RhönSprudel investiert in modernste <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />
die Rotationsbewegung des Verschlusses<br />
und die Vertikalbewegung der Flasche<br />
getrennt. Jedes Verschließelement verfügt<br />
über einen Servoantrieb, der sich unabhängig<br />
von der Maschinengeschwindigkeit dem<br />
jeweiligen Verschluss anpasst. Alle Umstellungen<br />
erfolgen auf Knopfdruck; mechanische<br />
Eingriffe sind nicht notwendig. Weiteres<br />
Plus: Weil alle Elemente des Verschließers<br />
offen gestaltet sind, lassen sie<br />
sich optimal reinigen.<br />
Bevor die Verschlüsse zum Verschließer<br />
gelangen, durchlaufen sie die<br />
H 2O 2-Verschluss-Sterilisation mit gleichmäßigem<br />
form- und materialunabhängigem<br />
Oberflächenauftrag. Die Anlage entfernt<br />
anschließend das Medium H 2O 2 vollkommen<br />
rückstandsfrei, ohne dass Restmengen verschleppt<br />
werden.<br />
DAS ULTRA-CLEAN-KONZEPT<br />
Bei Ultra-Clean setzt <strong>KHS</strong> auf ein geschlossenes<br />
Reinraumkonzept. Der Rinser-Füller-<br />
Verschließer-Block steht innerhalb eines<br />
Glas-Isolators, dessen Decke mit Filtern<br />
ausgestattet ist, die die Hallenluft reinigen.<br />
In dem geschlossenen System herrscht<br />
ständig leichter Überdruck und erzeugt so<br />
eine permanente Luftströmung von der<br />
Decke zum Boden. Spezielle Spalten in der<br />
Verkleidung erlauben ein kontrolliertes Entweichen<br />
der im Isolator geführten Luft in<br />
die Abfüllhalle. Die außerhalb des Isolators<br />
liegenden Innenbereiche des Füllerund<br />
Rinserkarussells führen zudem die<br />
Rückluft ab.<br />
Bei der Ultra-Clean-Abfüllung herrschen<br />
strenge Hygienevorschriften für das<br />
Bedienpersonal: Beim Betreten des Glasisolators<br />
sind saubere Kleidung, Kopfbedeckung<br />
sowie Hand- und Schuhdesinfektion<br />
verpflichtend. Nach jedem Öffnen des<br />
Glasisolators werden alle Maschinenoberflächen<br />
desinfiziert. Während des Betriebs<br />
stoppt die Produktion alle vier Stunden kurz<br />
für die automatische Oberflächendesinfektion<br />
des gesamten Maschinenblocks sowie<br />
der Isolator-Innenflächen. Das vermeidet<br />
zuverlässig jedes Keimwachstum. Alle 72<br />
Stunden erfolgt die Hauptreinigung des<br />
Systems. Sie enthält neben der Außenreinigung<br />
der Maschinen und der Reinigung<br />
der Innenwände des Glasisolators den kompletten<br />
CIP- und SIP-Zyklus.<br />
SYSTEMLÖSUNG AUS EINER HAND<br />
Bei der Ultra-Clean-Lösung stammen alle<br />
Komponenten aus einer Hand:<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.rhoensprudel.de<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />
Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
Telefon: +49/2 31/5 69 - 17 34<br />
E-Mail: andreas.waldscheck@khs.com<br />
* Kurzzeit-Erhitzung Innopro KZE,<br />
* CIP-Anlage Innopro CIP und<br />
* Ausmischanlage Innopro PARAMIX CMX.<br />
Eine Komplettlösung mit modernster<br />
<strong>KHS</strong>-Prozesstechnik, auf die RhönSprudel<br />
schon bei der <strong>KHS</strong>-PET-Mehrweg-Linie<br />
des Mineralbrunnens Bad Liebenwerda vertraute.<br />
Die PET-Einweg-Linie aus dem Jahr<br />
2002 ist ebenfalls komplett mit <strong>KHS</strong>-Prozesstechnik<br />
ausgestattet. Egon Schindel:<br />
„Mit diesem einheitlichen Gesamtkonzept<br />
ist RhönSprudel bestens gerüstet. Denn es<br />
schließt die Möglichkeit ein, dem Markt<br />
auch künftig zahlreiche interessante Neuentwicklungen<br />
zur Verfügung zu stellen.“<br />
Höchste Qualität sei gerade gut genug, denn<br />
schließlich sind „die Kunden dabei das Maß<br />
aller Dinge“. Hier liegt die Wurzel des<br />
Erfolgs.<br />
Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />
Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
42*43
Ein neues, vorteilhaftes<br />
Komplettkonzept für PET-Flaschen<br />
Lean<br />
Design<br />
Lean Design – ein entscheidendes Stichwort<br />
auch für das speziell in Hinblick auf die alkoholfreie<br />
Getränkebranche entwickelte <strong>KHS</strong>-<br />
PET-Flaschen-Komplettkonzept. Dieses Komplettkonzept<br />
beinhaltet neben dem Herzstück<br />
Innofill DRV die an die Anforderungen<br />
des alkoholfreien Getränkebetriebs jeweils<br />
exakt angepasste Rinser- und Verschließer-<br />
Lösung. Möglich ist indes auch die Integration<br />
einer Streckblasmaschine in das Konzept.<br />
Auf Wunsch hin erfolgt deren direkte<br />
Verblockung mit dem Innofill DRV.<br />
HYGIENIC DESIGN VOM FEINSTEN ...<br />
In der Entwicklung war Hygienic Design oberstes<br />
Gebot. Das <strong>KHS</strong>-PET-Flaschen-Komplettkonzept<br />
agiert ganz ohne Füllervortisch. Eine<br />
mechanische Verbindung der einzelnen Elemente<br />
erfolgt über Streben. Ein zusätzlicher<br />
positiver Aspekt zur Thematik Hygienic<br />
Design. Das vortischlose Konzept sorgt für<br />
eine bis jetzt nicht gekannte Zugänglichkeit.<br />
Die Außenflächen des Füllers sind entweder<br />
rund oder schräg. Das ermöglicht es Flüssigkeiten,<br />
schnell abzulaufen, und sorgt für perfektes<br />
Hygienic Design.<br />
Ein zentrales Element ist der rohrförmige<br />
Ringkessel. Hier gibt es keine Ecken<br />
und Kanten. Das reduziert das Gewicht entscheidend.<br />
Die Leichtbauweise verringert<br />
erforderliche Antriebskräfte und reduziert<br />
Stromverbrauch und Wartungskosten.<br />
Ein innovatives <strong>KHS</strong>-Füllsystem für Softdrinks bündelt die<br />
enormen Vorteile von Lean Construction und Hygienic Design.<br />
Das ist am Markt einmalig. Hinzu kommen laufende Kostenvorteile<br />
sowie die höhere Anlageneffizienz.<br />
... BEI CO 2-HALTIGEN GETRÄNKEN ...<br />
Herausragend: Als Füllsystem für CO 2 -haltige<br />
Getränke kommt der Innofill DRV mit<br />
nur zwei Pneumatikzylindern pro Füllventil<br />
aus. Diese beiden Pneumatikzylinder<br />
steuern den kompletten Füllprozess – einschließlich<br />
Flaschenhub und Abdichten<br />
der Flaschenmündung am Füllventil. Das<br />
ist möglich durch das Übertragen des Vorspanndrucks<br />
über einen nach aseptischen<br />
Kriterien gestalteten Faltenbalg auf den<br />
Neckring-Halter. Was bedeutet: Die Kraft<br />
des Vorspanndrucks presst die PET-Flasche<br />
an das Füllventil an. So lässt sich das bei<br />
herkömmlichen Füllsystemen erforderliche<br />
Flaschenhubelement komplett einsparen.<br />
Die Anpresskraft, welche auf die<br />
PET-Flaschen wirkt, regelt sich selbsttätig<br />
je nach Fülldruck. Präziser geht es nicht.<br />
Bei hohem Fülldruck presst das System die<br />
Flasche mit der entsprechend erforderlichen<br />
hohen Kraft an das Füllventil. Ist der<br />
Fülldruck niedrig, genügt entsprechend<br />
geringere Anpresskraft. Das wiederum<br />
schont die Kunststoffflasche und beansprucht<br />
die Abdichtsysteme nur noch minimal.<br />
... MIT ALLEINSTELLUNG AM MARKT<br />
Mit diesem Füllprinzip hat <strong>KHS</strong> am Markt<br />
eine Alleinstellung, weil es mit der geringsten<br />
Anzahl geschalteter Elemente auskommt.<br />
Während des Füllprozesses gibt es<br />
am Füllventil – wegen der sich selbsttätig<br />
regelnden Anpresskraft – nur minimale<br />
Bewegungen. Die wesentlichen Vorteile:<br />
* reduzierte Anzahl an Verschleißteilen,<br />
* äußerst geringe Störanfälligkeit des<br />
Systems,<br />
* hohe Zuverlässigkeit und geringe Wartung,<br />
* merkliche Kostenvorteile (verbesserte<br />
Cost of Ownership-Relation),<br />
* Drallkörper, seit mehr als einem Jahrzehnt<br />
wesentliches Element von <strong>KHS</strong>-<br />
Einkammer-Füllsystemen, bieten aufgrund<br />
des Verzichts auf in die Flasche<br />
hineinragende Abstrahlelemente hohe<br />
Flexibilität beim Abfüllen (unterschied-
lichste Flaschenformen und -größen<br />
ohne Umstellarbeiten),<br />
* keine übermäßige Schaumbildung und<br />
die Möglichkeit, auch Getränke mit<br />
hohem Kohlensäureanteil bei Temperaturen<br />
von 20 Grad Celsius und mehr<br />
abzufüllen.<br />
... BEI STILLEN GETRÄNKEN<br />
Sind auch stille Getränke abzufüllen, kommt<br />
ein weiterer Pneumatikzylinder hinzu. Per<br />
Knopfdruck ist das Umschalten auf drucklosen<br />
Füllprozess möglich.<br />
Eine weitere Variante des Innofill<br />
DRV erlaubt auch die Dreikammer-Druckfüllung<br />
für karbonisierte Getränke, natürlich<br />
auch unter Ultra-Clean-Bedingungen. Bei<br />
der klassischen Dreikammer-Druckfüllung<br />
erfolgt die Vorspannung ausschließlich mit<br />
steril filtriertem Inertgas. Die verdrängten<br />
Gase gelangen nun nicht mehr – wie bei Einkammer-Druckfüllung<br />
– in den Kreislauf<br />
zurück, sondern verlassen das System.<br />
FLEXIBILITÄT IST ALLES<br />
Aseptische Membran- und Dichtungstechnik<br />
ist innerhalb der Füllventile wie bei<br />
sämtlichen produkt- und sterilgasführenden<br />
Kanälen und Wegen selbstverständlich.<br />
Von der 0,1- bis zur 5-Liter-PET-Flasche<br />
lassen sich sämtliche Flaschengrößen<br />
und -formen verarbeiten. Abfüllleistung:<br />
bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde. Maximaler<br />
Füllerdurchmesser: etwa 6,5 Meter,<br />
das erlaubt bis zu 220 Füllstellen.<br />
Umrüstzeiten sind minimiert. Wechsel<br />
bei Flaschenformen und -größenänderungen<br />
auf Knopfdruck. Auch bei Produktwechsel:<br />
keine manuellen Umrüstarbeiten.<br />
Weitere Besonderheit: die CIP-Reinigung.<br />
Das Abdichten der Füllventile übernehmen<br />
hier so genannte CIP-Platten (in<br />
eine Nut des Flaschenhalters unterhalb des<br />
Füllventils eingeschoben). Die Reinigung<br />
erfolgt nach demselben Prinzip wie bei der<br />
Flaschenanpressung. Optional lassen sich<br />
die CIP-Platten während einer Füller-Runde<br />
vollautomatisch einbringen. Das Ausbringen<br />
(ebenfalls während nur einer Füllerdrehung)<br />
geschieht ebenfalls vollautomatisch.<br />
DIE WEITEREN KOMPONENTEN<br />
Die Antriebsverbindung zwischen Rinser-,<br />
Füller- und Verschließerblock übernimmt<br />
moderne Servotechnik.<br />
Kunststoff-Greifelemente halten die<br />
PET-Flaschen über deren Neckring und sorgen<br />
für höchste Sicherheit. Sollten sich verformte<br />
Flaschen innerhalb des Systems verklemmen,<br />
brechen die Kunststoff-Greifer.<br />
Das verschont wertvolle Maschinenkomponenten.<br />
Die Greifelemente lassen sich zügig<br />
austauschen und kostengünstig ersetzen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit ist die Anlage wieder<br />
produktionsbereit; sie ist im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Lösungen sehr effektiv<br />
und schneidet bei der Total-Cost-of-Ownership-Rechnung<br />
(TCO) hervorragend ab.<br />
Die Flaschenübergabe vom Lufttransport<br />
in den Rinser ist einfach, höchst<br />
sicher und ohne Umstellen bei Flaschenwechsel.<br />
Das spart Kosten.<br />
Die Übergabe befüllter Kunststoffflaschen<br />
an den Verschließer übernimmt<br />
eine Transferscheibe über Neckhandling.<br />
Schraubverschließer: entweder der klassische<br />
Innofill SV oder der nach aseptischen<br />
Kriterien gestaltete Innofill SV-ACF.<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
technik+innovation °<br />
Links Innofill DRV: Mit rohrförmigem Ringkessel gibt es keine Ecken und Kanten.<br />
Rechts Lean Design: Bietet jede Menge Vorteile.<br />
INNOFILL SV-ACF:<br />
BEI ULTRA-CLEAN EIN MUSS<br />
Ein Muss ist der Innofill SV-ACF bei Ultra-<br />
Clean-Abfüllung. Hier gibt es den geschlossenen<br />
Glas-Isolator. Ein Teil der Decke des<br />
Ultra-Clean-Isolators wird mit Filtereinheiten<br />
belegt. Diese Einheiten filtrieren die<br />
Hallenluft. Ständig besteht – auch bedingt<br />
durch den leichten Überdruck innerhalb der<br />
Glas-Einhausung – eine Luftströmung vom<br />
Decken- zum Bodenbereich. So ist der<br />
Bereich der offen transportierten Flaschen<br />
stets mit filtrierter Luft versorgt.<br />
Ergebnis: Das neue <strong>KHS</strong>-PET-Flaschenkonzept<br />
praktiziert konsequentes Lean<br />
Design und präsentiert dabei ausschließlich<br />
Vorteile: einfaches Rinsen, einfaches Füllen<br />
und Verschließen, einfaches Umrüsten, einfaches<br />
Reinigen, einfaches Warten, einfaches<br />
Sichern des hygienischen Betriebs, einfache<br />
Antriebstechnik, einfache Bedienung.<br />
Einfach einfach eben – Lean Design.<br />
Manfred Michl, Leiter technischer Vertrieb,<br />
Competence Center Prozesstechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Ludwig Clüsserath, Leiter Konstruktion/<br />
Entwicklung, Competence Center<br />
Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Lothar Wilhelm, Leiter Competence Center<br />
Fülltechnik, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
• INTERNET www.khs.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Manfred Michl, Leiter technischer Vertrieb, Competence Center<br />
Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 – 23 25, E-Mail: manfred.michl@khs.com<br />
Ludwig Clüsserath, Leiter Konstruktion/Entwicklung, Competence<br />
Center Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 – 25 01, E-Mail: ludwig.cluesserath@khs.com<br />
Lothar Wilhelm, Leiter Competence Center Fülltechnik,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 – 23 72, E-Mail: lothar.wilhelm@khs.com<br />
44*45
„One 4 Two“: Neues <strong>KHS</strong>-System<br />
für wechselnde Fittinge<br />
Fit for<br />
Fittings<br />
Bisher galt es weltweit als Problem, Kegs mit unterschiedlichen<br />
Fittingen abwechselnd zu verarbeiten. Stichworte: hohe<br />
Investitionen und Umrüstarbeiten. Damit ist es jetzt vorbei.<br />
<strong>KHS</strong> als Weltmarktführer bei Keg-Anlagentechnologie präsentiert<br />
ein System für den reibungslosen Übergang bei wechselnden<br />
Fittingen. Ganz ohne Stillstandszeiten.<br />
Globalisierung ist eines der großen Schlagworte<br />
in der internationalen Brauwirtschaft.<br />
Das heißt nicht nur, bestehende Sortimente<br />
zu integrieren oder zu straffen, sondern auch<br />
technische Lösungen einander anzupassen.<br />
In der Keg-Anlagentechnik ist es nichts<br />
Ungewöhnliches, dass bei Übernahmen von<br />
heute auf morgen innerhalb einer Brauereigruppe<br />
Kegs mit unterschiedlichen Fittingen<br />
zu verarbeiten sind. Folge: erhebliche Investitionen<br />
in entsprechende Anschlussgeometrien<br />
für Füll- und Reinigungsköpfe sowie<br />
höherer Umrüstaufwand beim Umstellen auf<br />
wechselnde Fittingtypen. Ergebnis: verringerte<br />
Anlageneffektivität.<br />
Eine Aufgabe, eine Herausforderung<br />
für die Experten vom Keg-Weltmarktführer<br />
<strong>KHS</strong>. Sie entwickelten und perfektionierten<br />
eine Lösung, die solche Nachteile beseitigt:<br />
eine Technologie, die in der Lage ist, zwei<br />
unterschiedliche Fittingtypen übergangslos<br />
und somit ohne jede Stillstandszeit zu<br />
verarbeiten.<br />
Die Ausgangslage: Beim Wechsel auf<br />
andere Fittingtypen fällt die Anlage für<br />
rund eine Stunde aus.<br />
Gehen wir der Sache auf den Grund:<br />
* Die üblichen Fitting-Ausführungen sind<br />
Korbfitting und Flachfitting.<br />
* Auch bei wechselnden Fittingen müssen<br />
Reinigungs- und Füllköpfe stets<br />
optimal arbeiten.<br />
* Das betrifft vor allem den Zentrierkonus,<br />
der den Fitting greift und zentriert,<br />
sowie den Stößel, der in den Fitting<br />
geführt wird und das Fittingventil öffnet<br />
oder schließt.<br />
1<br />
2<br />
* Bislang waren Reinigungs- und Füllköpfe<br />
ausschließlich in der Lage, sich<br />
auf einen einzigen vorgegebenen Fitting<br />
einzustellen.<br />
* Bei einem Fittingwechsel galt es demnach,<br />
so rasch wie möglich Zentrierkonus<br />
und Fittingstößel auszutauschen.<br />
* Dafür gibt es zwar Schnellwechselvorrichtungen,<br />
doch aus hygienischen<br />
Gründen war stets eine anschließende<br />
CIP-Reinigung erforderlich.<br />
* Das reduziert die Verfügbarkeit der<br />
Anlage entscheidend. Erfahrungswert<br />
aus der Praxis: mindestens eine Stunde.<br />
Die Lösung: Mit „One 4 Two“ von <strong>KHS</strong><br />
arbeitet die Anlage trotz wechselnder<br />
Fittinge einfach weiter.<br />
Die <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung heißt „One 4 Two“.
Bei „One 4 Two“ handelt es sich um eine <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung, die, in Reinigungs- und<br />
Füllköpfe integriert, eine Verarbeitung von zwei unterschiedlichen Fitting-Typen erlaubt.<br />
Sie erlaubt, in Reinigungs- und Füllköpfe<br />
integriert, das Verarbeiten von zwei unterschiedlichen<br />
Fittingtypen. Und so funktioniert,<br />
im Überblick, die bahnbrechende Idee:<br />
* Zwei Fittingstößel sind direkt ineinander<br />
verbaut – etwa der eine für das<br />
Handling des Korbfittings, der andere<br />
für das Handling des Flachfittings.<br />
* Die Stößelgeometrien von Flach- und<br />
Korbfitting sind so abgeändert, dass sie<br />
nicht nur ineinander passen, sondern sich<br />
auch alle Teile des „One 4 Two“-Systems<br />
optimal spülen und reinigen lassen.<br />
* Auch bei „One 4 Two“ sind Gas- und<br />
Flüssigkeitsdurchsätze ausreichend<br />
groß, um optimales Reinigen und Füllen<br />
zu ermöglichen.<br />
* Das System verfügt über zwei Antriebe.<br />
Jeder steuert einen Fittingstößel.<br />
* Zwei verschiebbare Halbschalen sichern<br />
das notwendige Zentrieren an der<br />
Außenkontur des Keg-Fittings. Jede der<br />
Halbschalen verfügt über einen separaten<br />
pneumatischen Ausgang.<br />
* Auseinander gefahren zentrieren die<br />
Halbschalen das von den Ausmaßen<br />
her größere Flachfitting, zusammengeschoben<br />
harmonieren sie perfekt mit<br />
dem kleiner gestalteten Korbfitting.<br />
Die entscheidende Neuheit beim „One 4<br />
Two“-System liegt also darin, dass Bearbeitungsteile<br />
für zwei Fittinge ineinander verschiebbar<br />
gelagert sind. Dabei ist der den<br />
Fitting öffnende Teil in seiner Geometrie<br />
jeweils genauso geblieben wie gehabt. Die<br />
weitere Gestaltung von Füll- und Reinigungskopf<br />
ist gegenüber den herkömmlichen<br />
Systemen zwar etwas filigraner, dennoch<br />
ist die „One 4 Two“-Technologie<br />
äußerst robust und langlebig.<br />
Die Anlage: Erkennt auch bei fliegendem<br />
Wechsel der Fittinge die Kegs<br />
genau.<br />
Fantastisch: ein ständiger fliegender Wechsel<br />
zwischen unterschiedlichen Fittingen ist<br />
möglich. Kegs müssen vor dem Einfahren in<br />
die Anlage nicht mehr nach Flach- und Korbfitting<br />
vorsortiert sein. Die Anlage reinigt<br />
und füllt spontan das angekündigte Keg:<br />
* zum Beispiel geortet über einen Keg-<br />
Identifikationsträger<br />
* oder identifiziert durch Einsatz von<br />
Transpondern<br />
* oder genauso denkbar: das Anbringen<br />
entsprechender Sensorik vor dem Reinigungs-<br />
und Füllprozess.<br />
Sortiert der Betrieb die Kegs nach Fittingtypen<br />
vor, genügt ein Knopfdruck am<br />
Bedienterminal, um Reinigungs- und Füllköpfe<br />
über die anstehende Neuorientierung<br />
zu informieren.<br />
Das Praxisbeispiel: Die Optionen sprechen<br />
eindeutig für „One 4 Two“.<br />
Im Musterfall hat die Brauerei einen Fasspark<br />
von 500.000 Kegs, ausgestattet mit<br />
Flachfittingen. Wegen der Übernahme einer<br />
weiteren Brauerei kommen 300.000 mit<br />
Korbfittingen ausgestattete Kegs hinzu, die<br />
mit vorhandener Keg-Anlagentechnik nicht<br />
zu verarbeiten sind. Was tun?<br />
1. Neue Flachfittinge. Der Betrieb rüstet<br />
alle 300.000 mit Korbfittingen versehenen<br />
Kegs mit neuen Flachfittingen aus. Ergebnis:<br />
* Kosten für die Umrüstung der Kegs auf<br />
ein einheitliches Fitting.<br />
* Plus Kosten für den Arbeitsaufwand.<br />
* Plus Kosten für erforderliche Fittingstößel<br />
und Zentrierkonen für die Reinigungs-<br />
und Füllköpfe.<br />
* Plus laufende Folgekosten fürs Umrüsten<br />
und Sterilisieren (Anlagenverfügbarkeit).<br />
* Plus Logistik-Mehrkosten fürs Vorsortieren<br />
der Kegs.<br />
2. „One 4 Two“-System. Der Betrieb rüstet<br />
Reinigungs- und Füllköpfe auf das „One 4<br />
Two“-System um. Ergebnis: Die Kosten<br />
liegen deutlich unter denen von Option 1.<br />
Im Einzelnen:<br />
* Kosten für einmaligen Tausch der Reinigungs-<br />
und Füllköpfe. Je nach Aus-<br />
fi<br />
technik+innovation ° 46*47<br />
führung der Füll- und Reinigungsköpfe<br />
sowie Keg-Anlagentechnik variiert der<br />
Aufwand für das Umrüsten.<br />
* Plus Kosten fürs Anpassen der Verrohrung<br />
sowie Anbindung der Elektrotechnik<br />
(zusätzliche pneumatische Ausgänge<br />
für Stößel sowie verschiebbare Zentriergeometrie).<br />
Außerdem festzulegen und entsprechend<br />
zu integrieren: Kriterien für das Umschalten<br />
auf die unterschiedlichen Fittingtypen.<br />
Auf Knopfdruck oder fliegender Wechsel?<br />
All dies gilt es im Vorfeld festzulegen. Soll<br />
es der fliegende Wechsel sein, sind entweder<br />
Sensorik oder Keg-Identifikationsträger<br />
– wenn nicht bereits vorhanden – in die<br />
Keg-Linie aufzunehmen.<br />
Die Planung: „One 4 Two“ für <strong>KHS</strong>und<br />
Fremdanlagen, für Linien- und<br />
Rundläufermaschinen<br />
Das „One 4 Two“-System lässt sich in vorhandene<br />
<strong>KHS</strong>-Keg-Anlagentechnik ab Baujahr<br />
1995 problemlos einbauen. Bei <strong>KHS</strong>-<br />
Anlagen bis Baujahr 1995 und Fremdanlagen<br />
ist das vorhandene Equipment zu<br />
überprüfen.<br />
Das „One 4 Two“-System lässt sich<br />
problemlos in Keg-Linien- oder in Keg-<br />
Rundläufermaschinen integrieren. Möglich<br />
ist sogar die Aufnahme in eine halbautomatisch<br />
arbeitende Keg-Reinigungs- und<br />
Füllmaschine.<br />
Alois Monzel, Leiter Competence<br />
Center Kegtechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Kriftel<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.khs.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Alois Monzel, Leiter Competence Center<br />
Kegtechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Kriftel<br />
Telefon: +49/61 92/4 91 - 1 93<br />
E-Mail: alois.monzel@khs.com
Perfekte Inspektionstechnologie bei ACF<br />
Sicher IST sicher<br />
Hier bleibt nichts, aber auch wirklich gar nichts, unbeobachtet. Hier wird alles,<br />
aber auch wirklich alles, registriert. Und hier sind Daten auch im Nachhinein<br />
immer griffbereit. Bei aseptischer Kaltabfüllung ist die Sicherheit der Verbraucher<br />
oberstes Gebot von Inspektionstechnologie made by <strong>KHS</strong>.<br />
Inspektionstechnik bei aseptischer Kaltabfüllung (ACF)<br />
muss höchsten Ansprüchen genügen. Das versteht sich<br />
von selbst. Welche Inspektionsmaßnahmen vor und<br />
nach dem Abfüllen infrage kommen und wie diese zu<br />
bewerten sind, soll dieser Beitrag verdeutlichen.<br />
Die Praxis nutzt für Flaschen und Verschlüsse<br />
wahlweise zwei ACF-Verfahren: zum einen das neuartige<br />
Verfahren trockener Sterilisation; zum anderen das<br />
herkömmliche und mittlerweile fast schon traditionelle<br />
Nassverfahren. Die Erfahrung zeigt: Beide Verfahren<br />
sind vom Sicherheitsaspekt her durchaus identisch -<br />
und auch die Inspektionstechnik ist identisch.<br />
Zunächst inspiziert Bildverarbeitung die Verschlüsse,<br />
sobald sie vereinzelt sind und bevor sie den<br />
Verschließer erreichen. Nach dem Füllen und Verschließen<br />
des Behälters kommen für die Kontrolle von<br />
Füllstand und Verschluss mehrere Inspektionsverfahren<br />
infrage, die in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz<br />
gelangen können und unterschiedlich zu beurteilen<br />
sind.<br />
Das Ergebnis sei vorweggenommen: Für die<br />
überwiegend eingesetzten transparenten PET-Flaschen<br />
empfiehlt sich aus einer Reihe von Gründen Bildverarbeitung<br />
per Kameratechnologie.<br />
EIN MUSS: PERFEKTES MANAGEMENT<br />
Bei ACF von besonderer Bedeutung: ein Managementsystem,<br />
das in Verbindung mit der Inspektionstechnik<br />
intelligent kombinierte Informationen bereitstellt. Beispiel:<br />
Eine PET-Flasche ist grob unterfüllt – hier ist<br />
sofort der Rückschluss auf das bei dieser Flasche eingesetzte<br />
Füllventil möglich. Entsprechend unmittelbar<br />
können Maßnahmen ergriffen werden. Ebenso lassen<br />
sich die aufgebrachten Verschlüsse dem entsprechen-<br />
den Verschließerkopf oder auch die jeweilige Rinsstelle<br />
jeder geprüften PET-Flasche zuordnen.<br />
Weitere Aufgabe des Managementsystems: automatisierte<br />
Laborentnahmen. Die programmierte Anlage<br />
leitet beispielsweise in bestimmten Zeitabständen eine<br />
gewisse Anzahl an PET-Flaschen aus und gibt sie zur<br />
Untersuchung ins Labor. Möglich ist auch das Ausleiten<br />
des von einem bestimmten Füllventil befüllten Flaschenmaterials.<br />
Oder des durch einen bestimmten Verschließerkopf<br />
verschlossenen Flaschenmaterials. Oder<br />
die generelle Ausleitung jeder xten Flasche. Alles ist<br />
möglich.<br />
Beim Ausleiten – sei es für Laborzwecke oder<br />
bei erkannten Schlecht-Flaschen – erreicht das System<br />
höchste Genauigkeit durch die so genannte Verschleppung<br />
des Ausleitsignals mittels eines Taktgebers, der<br />
am Transporteur befestigt ist. Das bedeutet: Dieser Taktgeber<br />
nimmt die Geschwindigkeit des Transporteurs<br />
auf und gibt sie in Form von Takten an die Steuereinheit<br />
weiter. Entsprechend ist die Aussage möglich, dass<br />
beispielsweise jede per Inspektionssystem geprüfte<br />
Flasche nach einer bestimmten Anzahl von Takten die<br />
Ausleitstation erreicht. Im System ist dies hinterlegt.<br />
Wesentlich: Das komplette Datenmaterial des<br />
aseptischen Betriebs ist gespeichert und stets abrufbereit.<br />
So lassen sich anhand eines auf jeder PET-Flasche<br />
aufgebrachten Codes der Rins-, Füll- und Verschließvorgang<br />
ebenso exakt nachvollziehen wie die<br />
Inspektionsergebnisse. Dazu können Schnittstellen zwischen<br />
dem Inspektionsgerät und System wie Laser- oder<br />
Inkjetdrucker geschaffen werden. Eben Inspektionstechnologie<br />
für höchste Ansprüche.<br />
Herbert Menke, Leiter Competence Center<br />
Kontrollsysteme, <strong>KHS</strong> AG, Niederzissen<br />
MERKMALE<br />
Situation<br />
Methode<br />
Das wird inspiziert<br />
So wird inspiziert<br />
Besonderheiten<br />
Vorteile<br />
Einschränkungen<br />
Empfehlung
technik+innovation °<br />
VERFAHREN VOR<br />
VERSCHLIESSER<br />
VERFAHREN NACH ABFÜLL- UND VERSCHLIESS-PROZESS<br />
Verschlussinspektion Füllhöhenkontrolle Füllhöhen- und Verschlusskontrolle<br />
Im Anschluss an das Vereinzeln der<br />
Verschlüsse und vor deren Weiterleitung<br />
zur Verschluss-Sterilisation<br />
vor dem Verschließer<br />
Bildverarbeitung<br />
* Rundheit des Verschlusses<br />
* Exaktheit der Verschluss-Maße<br />
* Unversehrtheit des Deckelbereiches<br />
* Begutachtung des Sicherungsrings<br />
für perfekten Verschluss<br />
* Gleichmäßige Beleuchtung sorgt<br />
für perfekte Kameraaufnahme<br />
* Ausleiten per Luftausblasung<br />
oder mechanisch gesteuertem<br />
Auswurf<br />
* Telezentrische Aufnahme<br />
(hochwertige Optik)<br />
* Jede Anlage lässt sich mit Bildverarbeitung<br />
nachrüsten, sofern<br />
sie noch nicht damit arbeitet<br />
* System erfasst Anteile von Gutund<br />
Schlecht-Verschlüssen<br />
(Anlass, z.B. die Lagerbedingungen<br />
der Verschlüsse zu prüfen,<br />
denn oft ist erhöhter Druck auf<br />
das Verschlussmaterial Grund für<br />
Verformungen)<br />
* Bei Einsatz neuer Verschlüsse<br />
vollautomatisches Einstellen auf<br />
neue Vorgaben<br />
Keine<br />
Als Verschlussinspektion vor dem<br />
Verschließen ist Bildverarbeitung<br />
die beste Wahl<br />
ACF-INSPEKTIONSTECHNOLOGIE: KLEINE VERFAHRENSKUNDE 2<br />
Füllhöhen- und Verschlusskontrolle sind weitere Inspektionsschritte, die jedoch außerhalb des ACF-Blocks und damit<br />
nach Rins-, Füll- und Verschließprozess liegen. Füllhöhenmessung hat drei unterschiedliche Verfahren zur Auswahl, Verschlusskontrolle<br />
erfolgt ausschließlich mit Bildverarbeitung.<br />
1 Hochfrequenzmessung<br />
Flächenmessung des Füllstands<br />
* PET-Flaschen durchlaufen<br />
Messbrücke, über der ein<br />
Messkopf angebracht ist<br />
* Elektroden registrieren über-<br />
und unterfüllte Flaschen<br />
Messkopf und Messbrücke sind<br />
fix ausgerichtet und lassen sich<br />
nicht verstellen<br />
* Stellt sich auf unterschiedliche<br />
alkoholfreie Getränke und<br />
differierende Leitfähigkeiten<br />
problemlos ein<br />
* Umrüsten bei neuer Sortenanwahl<br />
vollautomatisch möglich<br />
* Ist bei transparenten wie<br />
durchsichtigen, nicht aber<br />
bei metallischen Behältern<br />
einsetzbar<br />
* Nur Füllstandskontrolle möglich<br />
* Für Verschlusskontrolle<br />
gesonderte Bildverarbeitungs-<br />
Station erforderlich<br />
* Daten liegen nur als<br />
Zahlenmaterial vor<br />
* Für transparente sowie nicht<br />
transparente Behälter einsetzbar<br />
* Vor allem geeignet, wenn die<br />
Anlage nur einen einzigen<br />
PET-Flaschentyp verarbeitet<br />
2 Röntgenkontrolle<br />
Punktuelle Messung des<br />
Füllstands<br />
Adsorptionswert informiert über<br />
Befüllung der PET-Flasche<br />
* Amtliche Genehmigung erforderlich<br />
* Strahlenschutzbeauftragter im<br />
Betrieb überwacht ordnungsgemäße<br />
Anwendung des Geräts<br />
* Position des Röntgenstrahlers<br />
ist an der jeweils zu prüfenden<br />
PET-Flasche auszurichten<br />
* Messgenauigkeit unabhängig<br />
von Flaschendurchmesser<br />
und Flaschengröße<br />
* Lässt sich auch für nicht<br />
transparente sowie für metallische<br />
Behälter einsetzen<br />
* Nur Füllstandskontrolle<br />
möglich<br />
* Für Verschlusskontrolle<br />
gesonderte Bildverarbeitungs-<br />
Station erforderlich<br />
* Daten liegen nur als<br />
Zahlenmaterial vor<br />
Für transparente, nicht transparente<br />
und vor allem metallische<br />
Behälter geeignet<br />
3 Bildverarbeitung<br />
Füllstand und Verschluss<br />
* Gegenüber einem Leuchtfeld positionierte<br />
Kameratechnik gibt Informationen<br />
über Füllstand sowie den<br />
Sitz des Verschlusses<br />
* Zwei im 90-Grad-Abstand zueinander<br />
versetzte Kameras sind in<br />
Aktion<br />
* Großer Inspektionsbereich durch<br />
Zusammenfasssen beider Aufnahmen<br />
* Informationen der Kamera<br />
erscheinen auf einem Monitor<br />
* Nutzen von Online-Direkthilfe<br />
möglich<br />
* Aufnahmen übertragbar ins <strong>KHS</strong>-<br />
Stammhaus<br />
* Zügige Hilfestellung im Servicefall<br />
* Gleichzeitige Inspektion von Füllstand<br />
sowie Sitz des Verschlusses<br />
* Für unterschiedlichste PET-<br />
Flaschengrößen und -formen<br />
einsetzbar<br />
Bei Füllstandsprüfung nur für transparente<br />
Behälter geeignet<br />
* Klarer Pluspunkt der Bildverarbeitung:<br />
Füllstand und Verschluss sind<br />
bildlich dargestellt<br />
* Das erleichtert die Qualitätskontrolle<br />
entscheidend<br />
* Flaschentoleranzen durch Neckringreferenzierung<br />
ausgleichbar<br />
48*49
Das galt bisher: Ein Schrumpftunnel hat im<br />
Ein- und Auslaufbereich hitzebeständige<br />
Gardinen, die für das Halten der Temperatur<br />
sorgen. Eindeutiger Nachteil: Der Blick<br />
in den Tunnel und das damit verbundene<br />
Überwachen des Schrumpfvorgangs ist nicht<br />
möglich. Dieser lässt sich – meist im Störfall<br />
– lediglich vom Auslaufbereich her mit<br />
viel Aufwand kontrollieren. Folge: hoher<br />
Zeitaufwand und erhebliche Zusatzkosten.<br />
Das wiederum ließ die <strong>KHS</strong>-Entwicklungsingenieure<br />
nicht ruhen. Ihr Ziel: Die<br />
permanente Überwachung des Schrumpftunnels.<br />
Dass hierfür die herkömmliche Gardinenlösung<br />
nicht mehr taugte, lag auf der<br />
Hand. Barrierefreiheit war gefragt. So formte<br />
sich die Idee des Luftvorhangs für den Tunnelein-<br />
und -auslauf. Er funktioniert so, wie<br />
man es im Prinzip von Ein- und Ausgängen<br />
der Kaufhäuser kennt: Ein Luftstrom zirkuliert<br />
ununterbrochen vom oberen Bereich<br />
bis zum Bodenbereich und sichert gleich<br />
bleibende Temperaturen. Vorteile:<br />
* permanenter Einblick in den Schrumpftunnel<br />
und<br />
* die Verpackung ist im Ein- und Auslaufbereich<br />
keiner mechanischen Berührung<br />
(durch Gardinen) ausgesetzt.<br />
* Keine Gefahr mehr, frisch geschrumpfte<br />
noch erwärmte und daher besonders<br />
Licht im<br />
Tunnel<br />
Neu: Kamerasystem sichert<br />
Qualität beim Schrumpfprozess<br />
Weltweit verpackungstechnisch immer wichtiger: die ShrinkPacker. Nur: Was<br />
passiert im Schrumpftunnel mit der Folie – da war es bislang sprichwörtlich<br />
dunkel? Ab sofort herrscht Klarheit dank einer nutzbringenden <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung.<br />
Der einsehbare Schrumpftunnel, der sich dank Kamerasystem und<br />
Luftvorhängen detailgenau überwachen lässt, ist da.<br />
empfindliche ShrinkPacks am Ausgang<br />
zu verletzen.<br />
* Kein Verschmutzungsrisiko mehr.<br />
OPTIMAL: LUFTVORHANG<br />
PLUS KAMERA<br />
Die perfekte Kombination: der Luftvorhang<br />
mit vorgeschalteter Kameratechnik. Der<br />
Abstand zwischen Kamera und Schrumpftunnelauslauf<br />
lässt sich auf die jeweilige<br />
Tunnelausführung hin abstimmen. Üblicherweise<br />
befindet sich der optische Kontrolleur<br />
zwischen 1,50 und zwei Metern vom<br />
Schrumpftunnel entfernt. Von dort aus<br />
fokussiert die Kamera standardmäßig das
Links Statt herkömmlicher „Gardinen-Lösung“:<br />
Luftvorhang lässt permanenten Einblick<br />
in den Schrumpftunnel zu. Rechts Die perfekte<br />
Kombination: Der Luftvorhang<br />
mit vorgeschalteter Kameratechnik.<br />
erste Drittel des Inneren des Schrumpftunnels.<br />
Denn in diesem Bereich finden die entscheidenden<br />
– qualitätsbestimmenden -<br />
Arbeitsschritte statt:<br />
* das Versiegeln der unterhalb jeder<br />
Packung überlappenden Folienabschnitte,<br />
* das Aufblasen der Packung mit temperierter<br />
Heißluft und damit<br />
* das Einleiten des Schrumpfvorgangs.<br />
Übrigens: Gibt es wider Erwarten Probleme<br />
im hinteren Bereich, kann die Kamera sofort<br />
ihren Blickwinkel ändern.<br />
Damit immer der optimale optische<br />
Eindruck da ist, sind bis zu neun hitzebeständige<br />
Lampen im Tunnelbereich installiert,<br />
die den kompletten Schrumpftunnel<br />
ausleuchten. Die Bilder erscheinen wahlweise<br />
schwarz-weiß oder farbig auf einem<br />
Monitor. Kommt es zu Fehlern im Schrumpfprozess,<br />
kann das Bedienpersonal sofort<br />
reagieren und zum Beispiel Temperatur und<br />
Luftzufuhr zügig neu einstellen. Das Ergebnis<br />
der Korrektur zeigt dann unmittelbar<br />
wieder die Kamera.<br />
Auf Wunsch hin kann das Kamerasystem<br />
permanent im Einsatz bleiben.<br />
Gedacht ist es jedoch in erster Linie zum<br />
Überprüfen des Schrumpfprozesses nach<br />
einem Formatwechsel, bei Neueinstellungen,<br />
bei variierenden Folienqualitäten usw.<br />
Generell gilt: Immer wenn die Vorgaben bei<br />
der ShrinkPack-Verarbeitung wechseln,<br />
sollte die Kamera laufen (auf Knopfdruck<br />
vom Bedienpult aus).<br />
DIE WICHTIGSTEN HANDLING-ASPEKTE<br />
Mehrbahniges Verarbeiten kein Problem.<br />
Einbahnige Arbeitsweise im Schrumpftunnel<br />
lässt sich genauso exakt beobachten wie<br />
zwei- und dreibahnige. Wechselt die Shrink-<br />
Pack-Formation beispielsweise von 12er auf<br />
4er ShrinkPacks und damit von zwei- auf<br />
dreibahniges Verarbeiten, muss die Kamera<br />
nicht neu eingestellt werden.<br />
Kamerapause möglich. Falls die<br />
Kamera längere Zeit nicht vonnöten ist: einfach<br />
ausschalten, mit einer Schutzkappe<br />
versehen und an der Maschine lassen. Zur<br />
Wartung ist einzig und allein von Zeit zu<br />
Zeit die Kameraoptik zu reinigen.<br />
Fehlerbehebung schneller. Bei<br />
fehlerhaften Schrumpfprozessen bislang<br />
üblich: der telefonische Kontakt mit <strong>KHS</strong><br />
und die mündliche Beschreibung gebildeter<br />
ShrinkPacks sowie der eventuellen Fehlerquelle.<br />
Moderne Kameratechnik macht<br />
künftig das Bild zum Ton möglich. Es ist<br />
durchaus vorstellbar, Aufnahmen der<br />
ShrinkPacks und des Schrumpfprozesses<br />
online an <strong>KHS</strong> weiterzuleiten. Ganz gemäß<br />
dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend<br />
Worte“ lässt sich dann von <strong>KHS</strong>-Seite aus<br />
nicht nur noch zügiger, sondern auch noch<br />
präziser agieren. Ebenfalls denkbar: Die<br />
Kommunikation von Kameratechnik mit<br />
einem Anlagen-Informations-System.<br />
Inbetriebnahme verkürzt. Wichtige<br />
Hilfe leistet das System bei Inbetriebnahme<br />
von ShrinkPackern – sowohl im <strong>KHS</strong>-<br />
Werk als auch vor Ort im Unternehmen. Die<br />
Reaktionen des ShrinkPackers auf unterschiedliche<br />
Packformationen und verschiedenartige<br />
Folienmaterialien sind sofort<br />
ersichtlich. So lässt sich schneller agieren<br />
als bislang. Die Phase der Inbetriebnahme<br />
verkürzt sich merklich.<br />
Nachrüsten machbar. Auf Wunsch<br />
hin lassen sich auch vorhandene Shrink-<br />
technik+innovation ° 50*51<br />
Packer entsprechend nachrüsten. Ohne große<br />
Modifikationen bei Schrumpftunnel-Breiten<br />
von 700 und 1000 Millimetern. Bei anderen<br />
Maßen kommt es auf den Einzelfall an.<br />
Kameraeinsatz erweiterbar. Weitere<br />
Kameras mit entsprechenden Monitorgeräten<br />
samt Kommunikationslogistik lassen<br />
sich ohne weiteres durchgängig in einer<br />
Anlage einsetzen. Und das keineswegs nur<br />
statisch. Wird etwa der Flascheneinlauf permanent<br />
beobachtet, kann die Kameratechnik<br />
umgehend ebenso für Arbeitsvorgänge<br />
an der Folienstation eingesetzt werden.<br />
Alles ist machbar.<br />
Hinzu kommt: Auch für weitere Verpackungsmaschinen<br />
wie Tray-Packer, Wrap-<br />
Around-Packer, Karton-Packer eignet sich<br />
moderne Kameratechnik zum Überwachen<br />
kritischer Verarbeitungssituationen bestens,<br />
trägt zur Qualitätssicherung bei und verhilft<br />
zu einer attraktiven Produktpräsentation<br />
am Point of Sale. Und darauf kommt es<br />
schließlich an.<br />
Werner Oster, Technischer Vertrieb<br />
Verpackungstechnik, <strong>KHS</strong> AG, Kleve<br />
fi<br />
INFOBOX<br />
• INTERNET www.khs.com<br />
• ANSPRECHPARTNER<br />
Werner Oster, Technischer Vertrieb<br />
Verpackungstechnik, <strong>KHS</strong> AG, Kleve<br />
Telefon: +49/28 21/5 03 -1 52<br />
E-Mail: werner.oster@khs.com
2<br />
Mikroorganismen: Edle<br />
Schon Jahrtausende bevor man sie schließlich<br />
entdeckt, setzen Menschen Mikroorganismen<br />
zur Nahrungsmittelveredelung ein,<br />
brauen etwa die alten Ägypter Bier oder vergären<br />
Wein. Andererseits macht man<br />
erkenntnisreiche Erfahrungen mit Krankheitserregern:<br />
So kennen viele frühere Zivilisationen<br />
bereits den Zusammenhang zwischen<br />
mangelnder Hygiene und dem Auftreten<br />
von Krankheiten oder gar Seuchen.<br />
Der Kolumbus der Mikros ist schließlich<br />
der Engländer Robert Hooke. Er entdeckt<br />
1664 die ersten Mikroorganismen in<br />
Ohne Mikroorganismen bei der Nahrungsmittelveredelung gäbe es kein Bier,<br />
keinen Wein und vieles andere nicht. Doch was sind das für Wesen und wie<br />
sehen sie aus? Welche Eigenschaften haben sie und wie kann man sie nachweisen?<br />
Erste unmittelbare Antworten in diesem Beitrag von Diana Wolf,<br />
Spezialistin der <strong>KHS</strong>-Getränketechnologie in Bad Kreuznach.<br />
Ritter<br />
KLEINE TYPOGRAFIE DER MIKROORGANISMEN<br />
Mikroorganismen lassen sich in folgende<br />
Gruppen unterteilen: Viren / Phagen, Hefen,<br />
Schimmelpilze sowie Bakterien. Hier die<br />
Steckbriefe:<br />
1. Viren / Phagen …<br />
Größe ø 0,1-0,5μm<br />
… sind Krankheitserreger, die sich in lebenden<br />
Zellen vermehren. Da Viren und Phagen eine<br />
Wirtszelle brauchen (von Mensch oder Tier),<br />
um sich zu vermehren, nehmen sie eine Sonderstellung<br />
unter den Mikroorganismen ein.<br />
Sie können sich nicht in Lebensmitteln oder<br />
Getränken vermehren und lassen sich nicht mit<br />
Essig mit Hilfe einer einfachen Linsenapparatur.<br />
Das erste funktionierende Mikroskop<br />
baut der Holländer van Leeuwenhoek 1684.<br />
Sein Einblick: „Im Zahnbelag kommen mehr<br />
Mikroorganismen vor als Menschen in einem<br />
Königreich.“<br />
EXKURS: SPORENBILDUNG<br />
Bestimmte Arten von Mikroorganismen können<br />
Sporen ausbilden. Dies sind sehr resistente,<br />
das heißt gegen äußere Einflüsse<br />
sehr widerstandsfähige, Dauerformen. Die<br />
Mikroorganismen bilden dabei eine sehr<br />
den klassischen Methoden der Mikrobiologie<br />
nachweisen. Aus diesem Grund wird hier nicht<br />
weiter auf diese Spezies eingegangen.<br />
2. Schimmelpilze …<br />
Größe: ø 3 – 5μm<br />
… sind mehrzellige Pilze, die auf Lebensmitteln<br />
wachsen. Sie bilden Zellfäden und Sporen<br />
auf Sporenträgern zur Weiterverbreitung.<br />
3. Hefen …<br />
Größe ø 3 – 12μm<br />
… sind einzellig wachsende Pilze. Zum Wachs-<br />
Fachbegriffe praxisnah<br />
dicke Zellwand aus, verringern ihren Wassergehalt<br />
auf ein Minimum und haben<br />
nahezu keine Stoffwechseltätigkeit mehr.<br />
Induziert wird die Sporenbildung etwa durch<br />
Nährstoffmangel. Gelangt eine Spore in ein<br />
für sie gutes Nährmedium, kann sie wieder<br />
auskeimen und sich erneut vermehren.<br />
WANN MIKROORGANISMEN WACHSEN<br />
Zu den Wachstumsbedingungen gehören ein<br />
bestimmter pH-Wert-Bereich, eine definierte<br />
Bebrütungstemperatur und die richtige<br />
Nährstoffversorgung. Die meisten Mikro-<br />
tum benötigen sie Sauerstoff; fehlt Sauerstoff,<br />
können sie ihren Organismus auf Gärung<br />
umstellen und bei stark gehemmtem Wachstum<br />
Kohlendioxid und Ethanol produzieren.<br />
4. Bakterien …<br />
Begeißeltes Bakterium Größe: ø 0,1 – 1μm<br />
Länge: ø 0,4 – 5μm<br />
… sind einzellige Mikroorganismen mit kugeloder<br />
stäbchenförmiger Gestalt. Vermehren sich<br />
ungeschlechtlich durch Zellteilung, bilden teilweise<br />
Endosporen aus. Teilweise begeißelt und<br />
somit zur Fortbewegung befähigt.<br />
1 2 3 4
organismen sind mesophil, benötigen also<br />
Temperaturen von 20-45°C, und wachsen<br />
deshalb gut bei Raumtemperatur, was zum<br />
schnellen Verderb von Lebensmitteln führen<br />
kann, wenn diese nicht richtig gelagert sind.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist<br />
die Wasseraktivität, das heißt die Menge<br />
des frei verfügbaren Wassers. Eine Salami<br />
oder ein Schinken zum Beispiel sind deshalb<br />
gut haltbar, weil sie einen hohen Salzgehalt<br />
haben. Das Salz bindet das Wasser,<br />
so dass der aw-Wert so stark heruntergesetzt<br />
wird, dass Mikroorganismen nicht mehr<br />
wachsen können.<br />
Eine weitere, wichtige Wachstumsbedingung<br />
ist der Sauerstoff. Aerobe Mikroorganismen<br />
heißen solche, die bei Anwesenheit<br />
von Sauerstoff wachsen. Bei<br />
Sauerstoffausschluss wachsende Mikroorganismen<br />
nennt man anaerob. Mikroaerophile<br />
Mikroorganismen liegen irgendwo<br />
dazwischen – sie benötigen nicht zu viel und<br />
nicht zu wenig Sauerstoff zum Wachsen.<br />
WIE MIKROORGANISMEN<br />
SICHTBAR WERDEN<br />
Wie kann man nun diese Mikroorganismen,<br />
die für das menschliche Auge zu klein sind,<br />
einfangen und sichtbar machen? Die Arbeit<br />
eines Mikrobiologen gleicht dabei der eines<br />
Detektivs: Er muss die Mikroorganismen<br />
„einfangen“, anschließend herausfinden,<br />
um welchen Mikroorganismus es sich handelt,<br />
und beurteilen, ob dieser schädlich<br />
ist oder nicht. Hierzu wendet er verschiedene<br />
Techniken an, je nachdem welche<br />
Probe man wo nehmen will, wie diese<br />
beschaffen ist und welche Erkenntnis das<br />
Ergebnis liefern soll.<br />
Je nach Anwendungsfall nutzt der<br />
Fachmann dazu verschiedene Nährmedien<br />
zur Bebrütung. Die Nährmedien dienen<br />
dazu, den Mikroorganismen die besten<br />
Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. Es<br />
gibt flüssige und feste Medien.<br />
Ein flüssiges Nährmedium, eine so<br />
genannte Bouillon, liefert ein rein qualita-<br />
2<br />
tives Ergebnis: Sind Mikroorganismen in der<br />
Probe vorhanden, die sich in der Bouillon<br />
vermehren können, weist diese nach einigen<br />
Tagen Bebrütung eine Trübung, einen<br />
Bodensatz, Gasbildung oder andere Identifizierungsmerkmale<br />
auf. Anhand dieser<br />
optisch erkennbaren Veränderung lässt sich<br />
feststellen, dass Mikroorganismen in der<br />
Probe vorhanden waren (qualitativ), nicht<br />
jedoch, wie viele es zum Zeitpunkt der Probenahme<br />
waren (quantitativ).<br />
Im Gegensatz dazu gibt es feste<br />
Nährmedien. Diese können den gleichen<br />
Nährstoffgehalt haben wie die flüssigen<br />
Nährmedien, werden aber durch Zugabe von<br />
Agar-Agar, einem aus Algen gewonnenen<br />
Polysaccharid, zu einem Gel umgewandelt,<br />
welches bei etwa 45°C erstarrt und sich bei<br />
95°C wieder verflüssigt. Bei diesem Nährboden<br />
bleiben nun eventuelle Keime an<br />
ihrer Position und vermehren sich dort.<br />
Somit entsteht aus jedem einzelnen Mikroorganismus<br />
eine Kolonie, ein Zellhaufen,<br />
der nach zwei bis drei Tagen so weit angewachsen<br />
ist, dass er fürs menschliche Auge<br />
eindeutig sichtbar wird. Indem man die einzelnen<br />
Kolonien zählt, kann man Rückschlüsse<br />
auf den Anfangskeimgehalt der<br />
Probe ziehen: Jede Kolonie entspricht einem<br />
Keim. Somit kann ein Nährboden sowohl<br />
einen qualitativen als auch einen quantitativen<br />
Nachweis erbringen.<br />
WARUM PROBEN SO WICHTIG SIND<br />
Zunächst ist eine Probe zu nehmen und<br />
diese dann zu verarbeiten. Wie das ge-<br />
technik+innovation °<br />
HIGHLIGHTS: WUNDERWELT DER MIKROORGANISMEN<br />
schieht, hängt von der Art der Probe und<br />
dem Ort der Probennahme ab: Flüssigprobe<br />
oder Abstrichprobe.<br />
1. Flüssigprobe: Eine Flüssigprobe<br />
überführt man über spezielle sterilisierbare<br />
Probenahmehähne in eine sterile Flasche<br />
und transportiert sie so verschlossen zum<br />
Labor. Dort angekommen, hängt die weitere<br />
Verarbeitung davon ab, ob die Probe trüb<br />
oder klar ist.<br />
Klare Probe. Eine klare Probe wird<br />
in der Regel über einen Membranfilter mit<br />
der Porengröße 0,45μm filtriert – alles<br />
natürlich unter möglichst sterilen Bedingungen.<br />
Dies hat den Vorteil, dass man eine<br />
große Menge der Probe mikrobiologisch<br />
untersuchen kann (mehrere Milliliter bis<br />
Liter). Den Membranfilter, auf dessen Oberseite<br />
sich nun die von der Flüssigkeit abgetrennten<br />
Mikroorganismen befinden, legt<br />
man auf einen in einer Petrischale befindlichen<br />
Nährboden. Die Mikroorganismen<br />
nehmen nun die Nährstoffe durch die Poren<br />
der Membran auf – und vermehren sich.<br />
Trübe Probe. Ist die Probe trüb,<br />
etwa bei Orangensaft, lässt sie sich nicht<br />
über einen Membranfilter filtrieren, da die<br />
im Gegensatz zu den Mikroorganismen sehr<br />
großen Pulpefasern die Membran verblocken<br />
und nichts mehr hindurchläuft. Bei<br />
einer solchen Probe kann man das so<br />
genannte Koch’sche Plattengussverfahren<br />
anwenden. Man entnimmt aus der Probe mit<br />
einer sterilen Pipette zwischen 5 bis 10 Milliliter<br />
und gibt diese in eine Petrischale.<br />
Dann nimmt man den zuvor verflüssigten<br />
52*53<br />
* Aus dem Mageninhalt einer in Bernstein eingeschlossenen Biene konnten<br />
Forscher noch lebensfähige Sporen isolieren und vermehren. Die Sporen überlebten<br />
25 Millionen bis 40 Millionen Jahre.<br />
* Alle fünf Sekunden nimmt ein Bakterium sein Eigengewicht an Nahrung auf.<br />
* Ein Zucker vergärendes Bakterium verdaut in einer Stunde das 1.000-Fache bis<br />
10.000-Fache seines Eigengewichts; würde der Mensch das 1.000-Fache seines<br />
Eigengewichts an Zucker essen, benötigte er dafür fast die Hälfte seines Lebens.<br />
* Ein Bakterium legt in einer Sekunde die 50-fache Körperlänge zurück – ein<br />
Schwimmer müsste dementsprechend 90m/s schwimmen.
Fachbegriffe praxisnah<br />
fi<br />
und auf ca. 45°C zurückgekühlten, immer<br />
noch flüssigen Nährboden und gießt ihn in<br />
die Petrischale. Vorsichtige Rotationsbewegungen<br />
vermischen die Probe mit dem Nährboden.<br />
Anschließend bleibt die Petrischale<br />
bei Zimmertemperatur stehen, bis der Nährboden<br />
erstarrt ist. Das Problem bei dieser<br />
Probenverarbeitung ist, dass man nur<br />
wenige Milliliter untersuchen kann. Da aber<br />
schon ein Keim in einem Getränk ausreicht,<br />
dieses zu verderben, will man diesen Keim<br />
in einer Probe auch finden. Nimmt der Forscher<br />
aber aus einem Liter Probe nur 10 Milliliter<br />
zur Untersuchung heraus, ist die<br />
Wahrscheinlichkeit sehr gering, einen einzigen<br />
Keim zu entdecken. Also verfährt man<br />
bei trüben Proben meist so, dass man die<br />
entnommene Probe selbst zirka drei Tage<br />
vorbebrütet, so dass sich eventuelle Keime<br />
schon vermehren können. Dadurch liefert<br />
diese Probenverarbeitung aber wieder ein<br />
rein qualitatives Ergebnis.<br />
INFOBOX<br />
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Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach,<br />
Telefon: +49/6 71/8 52 - 26 11<br />
E-Mail: diana.wolf@khs.com<br />
2. Abstrichprobe: Will man den Keimgehalt<br />
einer Oberfläche überprüfen, wird meist<br />
das Abstrichverfahren angewendet. Mit<br />
einem sterilen Wattetupfer streift man die<br />
zu untersuchende Fläche ab. Dieser Tupfer<br />
steckt in einem sterilen Röhrchen, in das<br />
man ihn nach der Probenahme auch wieder<br />
zurückführt. Das Röhrchen wird im Labor<br />
mit einer Nährbouillon aufgefüllt, damit sich<br />
die eventuell auf dem Wattebausch befindlichen<br />
Mikroorganismen vermehren können<br />
und somit sichtbar werden. Diese Probe ist<br />
wieder rein qualitativ.<br />
BEISPIEL FÜR DEN PROBEAUFWAND<br />
Bei einer Validierungsfüllung für eine Aseptikanlage<br />
wird die vertraglich festgelegte<br />
Menge Flaschen unter Validierungsbedingungen<br />
mit einem klaren, gärfähigen Produkt<br />
abgefüllt – meist ist dies Apfelsaft.<br />
Diese Füllung dient der mikrobiologischen<br />
Abnahme der Anlage und hat zum Teil einen<br />
Umfang von 100.000 Flaschen. Diese Flaschen<br />
werden drei Wochen bei Temperaturen<br />
zwischen 25 und 30°C bebrütet. Innerhalb<br />
dieser Zeit würde jeder in den Flaschen<br />
befindliche getränkeschädigende Keim das<br />
Produkt verderben, was dann durch Eintrübung<br />
des Produkts, Mycelgewebe oder sonstige<br />
Veränderungen sichtbar wäre. Jede einzelne<br />
Flasche wird nach Ablauf der drei<br />
Wochen visuell begutachtet; dies ist wichtig,<br />
da von der vertraglich festgelegten<br />
Charge maximal eine Flasche mikrobiologi-<br />
Beispiel Bakterienkolonie<br />
schen Verderb aufzeigen darf, somit kommt<br />
nur eine 100-Prozent-Kontrolle infrage. Eine<br />
wirtschaftliche Alternative dieser Kontrolle<br />
durch moderne Verfahren gibt es derzeit<br />
nicht. Verschiedene Geräte am Markt können<br />
beispielsweise Proben automatisch verarbeiten<br />
und auswerten. Die Proben müssen<br />
allerdings zunächst auch hierbei drei Tage<br />
vorbebrütet werden. Anschließend ist ein<br />
Mitarbeiter etwa zwei Stunden damit<br />
beschäftigt, eine Charge mit 48 Proben vorzubereiten<br />
(ein Tray), um sie in das Gerät zu<br />
applizieren. Pro Schicht kann ein Tray von<br />
dem Gerät verarbeitet werden, dies entspricht<br />
einer maximalen Anzahl von rund<br />
150 Proben am Tag. Somit würde man für<br />
eine 100.000er Validierung mindestens 660<br />
Tage benötigen, um alle Proben zu testen.<br />
Im Vergleich dazu ist es bei einer Validierungsfüllung<br />
also immer noch sehr viel wirtschaftlicher,<br />
die Proben nach Ablauf der drei<br />
Wochen manuell im Team durchzusehen; je<br />
nach Anzahl der Mitarbeiter nimmt dies<br />
2 bis 3 Tage in Anspruch.<br />
ERGEBNIS<br />
Grundsätzlich ist und bleibt der Nachweis<br />
von Mikroorganismen schwierig. Es dauert<br />
3 bis 5 Tage, bis man das Ergebnis hat, man<br />
benötigt viel Material und hat einen hohen<br />
Arbeitsaufwand und dadurch hohe Personalkosten.<br />
Verschiedene Entwicklungen<br />
haben moderne Verfahren hervorgebracht,<br />
die Proben automatisch verarbeiten und<br />
auswerten können. Diese sind alle noch<br />
nicht so ausgereift, dass sie die klassische<br />
Mikrobiologie zu ersetzen vermögen. Zur<br />
Überprüfung trüber Produkte kann ein solches<br />
System in der Routinekontrolle jedoch<br />
unerlässlich werden, da nach vier Tagen<br />
eine zuverlässige Auswertung vorliegt und<br />
die Quarantänezeiten im Vergleich zur klassischen<br />
Mikrobiologie stark herabgesetzt<br />
werden können.<br />
Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />
<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach
Willkommen in<br />
Stuttgart<br />
Es war einmal … eine Stadt in Deutschland, die hatte ein grässlich<br />
graues Image. Da würden die Bürgersteige abends um 9 Uhr hochgeklappt,<br />
sagten die einen. Da müsste man schwäbisch sprechen<br />
können, denn die Bewohner könnten wohl gar nicht recht hochdeutsch<br />
reden (was die Schwaben auch heute noch vehement<br />
bestreiten), sagten die anderen.<br />
Hören Sie nicht auf solche Märchen. Stuttgart ist – mittlerweile<br />
– eine der interessantesten deutschen Städte: quirlig,<br />
international und modern. So zeitgemäß, dass mancher Reiseführer<br />
dazu neigt, vor allem die städtebaulichen Superlative aus Glas,<br />
Stahl und Beton zu bejubeln. Zweifelsohne, die gibt es auch. Doch<br />
die Stadt ist nach wie vor nachhaltig in der Tradition behaftet. Und<br />
dies ist kein Nachteil.<br />
Das erkennt der Besucher schon, wenn er vom Fernsehturm<br />
auf die tief unten im Talkessel liegende Melange aus Schlössern,<br />
Parks, rotbedachten Bürgervierteln, aber auch modernen Glaspassagen<br />
und High-Tech-Hochhäusern schaut.<br />
Apropos Tradition: Wussten Sie, dass der Stuttgarter Fernsehturm<br />
der erste seiner Art weltweit war? Vielleicht schauen Sie ja<br />
gerade hinüber nach Esslingen. Dort am Neckar steht Deutschlands<br />
älteste Sektkellerei, 1826 gegründet. Ein Besuch bei Kessler samt<br />
den herrlichen Profanbauten und seinen mächtigen Kellergewölben,<br />
in denen 1,5 Millionen Flaschen Sekt lagern, lohnt allemal.<br />
Andererseits könnten Sie eine sprudelnde Erfrischung im<br />
größten Mineralwassersystem Europas suchen: Die Stuttgarter Quellen<br />
formieren sich aus elf Brunnen. Beispielsweise im Mineralbad<br />
Bad Cannstatt, das mit dem weit gespannten, lichtdurchfluteten<br />
zu gast bei <strong>KHS</strong> °<br />
Links Tradition ...: Neues Schloss im Zentrum der Stadt. Rechts ... und<br />
Fortschritt: Mercedes Benz Museum in Untertürkheim.<br />
Paraboldach ein architektonischer Leckerbissen ist. Oder Sie schlendern<br />
nach Messeschluss zunächst einmal durch die Schulstraße,<br />
sie verbindet Königstraße und Marktplatz mit einem bunten Strauß<br />
von Mode- und Gastroofferten. Ach ja, die Schulstraße war übrigens<br />
1953 die erste Fußgängerzone Deutschlands. Aber auch die<br />
Calwer Straße lockt mit hübschen Giebelhäusern und alten Fachwerkhäusern,<br />
in denen sich exzellente Geschäfte verstecken.<br />
Falls es regnet, machen Sie einen Abstecher nach Untertürkheim<br />
– dem Stern entgegen. Dort können Sie die von einem<br />
der innovativsten europäischen Architekturbüros (UN Studio) entworfene<br />
und 2003 eingeweihte „Mercedes-Benz Welt“ bestaunen.<br />
Ausgestellt sind weit über 100 Jahre lebendige<br />
Automobilgeschichte und natürlich – Tradition<br />
verpflichtet – die ersten Automobile<br />
der Welt von Karl Benz und Gottlieb Daimler.<br />
Wenn Ihnen mehr nach Amüsement<br />
zumute ist, dann lassen Sie sich womöglich im<br />
Palladium vom Musical „Mamma Mia“ und den<br />
22 größten Abba-Hits begeistern (außer montags). Auch hier geht<br />
es um die Vergangenheit und ihren Wert für das Glück von morgen.<br />
Zuvor noch rasch auf einen Kaffee? Dann auf ins Kaffeehaus Stuttgart<br />
in der Herderstraße. In dieser Niederlassung (Bauernmarkthalle)<br />
betreibt die Firma Hagen eine der ältesten deutschen Privatröstereien.<br />
Tradition und gute Laune inklusive.<br />
Und nach dem Theater geht´s in eine der vielen Stuttgarter<br />
Besenwirtschaften („Besa“). Erkennbar an dem vor die Tür<br />
gehängten Besen. Immerhin: Bereits Karl der Große erlaubte vor<br />
gut 1.200 Jahren den Bauern, Teile ihres selbst angebauten und<br />
gekelterten Weins im eigenen Haus auszuschenken. Ein Prosit auf<br />
die Tradition.<br />
Ihr Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-, Sekt-,<br />
Saft- und Spirituosen-Anlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />
54*55<br />
<strong>KHS</strong> freut sich über<br />
Ihren Besuch.<br />
Intervitis Interfructa<br />
22. bis 26. April 2007<br />
Halle 5, Stand 206
Adressen<br />
<strong>KHS</strong> AG<br />
Juchostraße 20<br />
D-44143 Dortmund<br />
Telefon 02 31/5 69-0<br />
Telefax 02 31/5 69-15 41<br />
Planiger Straße 139-147<br />
D-55543 Bad Kreuznach<br />
Telefon 06 71/8 52-0<br />
Telefax 06 71/8 52-2411<br />
Enzingerstraße 139<br />
D-67551 Worms<br />
Telefon 0 62 47/97-0<br />
Telefax 0 62 47/97-32 15<br />
Ruwoldtweg 14<br />
D-22309 Hamburg<br />
Telefon 0 40/6 37 03-3 71 00<br />
Telefax 0 40/6 37 03-3 71 50<br />
Boschstraße 1-3<br />
D-47533 Kleve<br />
Telefon 0 28 21/5 03-0<br />
Telefax 0 28 21/2 61 10<br />
Am Kirchfeld 3<br />
D-34454 Bad Arolsen<br />
Telefon 0 56 91/89 09-0<br />
Telefax 0 56 91/89 09-15<br />
Kapellenstraße 47-49<br />
D-65830 Kriftel<br />
Telefon 0 61 92/4 91-0<br />
Telefax 0 61 92/4 91-144<br />
Industriegebiet Scheid 16<br />
D-56651 Niederzissen<br />
Telefon 0 26 36/9746-0<br />
Telefax 0 26 36/9746-45<br />
E-Mail: info@metec-gmbh.de<br />
E-Mail: info@khs.com<br />
<strong>KHS</strong> AUSTRIA GMBH<br />
IZ-NÖ-Süd, Str. 9 / Objekt 65<br />
2355 Wiener Neudorf<br />
Österreich<br />
Telefon +43/22 36/62 51 0<br />
Telefax +43/22 36/62 51 1<br />
<strong>KHS</strong> GMBH<br />
Industrie Bännli 19<br />
4628 Wolfwil<br />
Schweiz<br />
Telefon +41/62/92 62 313<br />
Telefax +41/62/92 62 503<br />
<strong>KHS</strong> BENELUX B.V.<br />
Julianalaan 105<br />
4819 AC Breda<br />
Niederlande<br />
Telefon +31/76/57 23 230<br />
Telefax +31/76/57 23 231<br />
<strong>KHS</strong> weltweit: Weitere Adressen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter<br />
www.khs.com<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />
REDAKTION<br />
Friederike Arndt, Maternus Gemmel, Manfred Rückstein,<br />
jj-media, Köln<br />
GRAFIK<br />
Konzeption+Design, Trawny / Quass von Deyen, Köln<br />
Layout: Yvonne Voss<br />
MITARBEIT<br />
Herbert Bartnick, Ludwig Clüsserath, Dr. Hartmut Evers,<br />
Dr. Johann Grabenweger, Mike Herrmann, Herbert Menke,<br />
Manfred Michl, Herman Miseur, Alois Monzel, Werner<br />
Oster, Thomas Rams, Walter Senft, Matthias Stammer,<br />
Andreas Steinle, Günter Unkrig, Hennie van der Graaf,<br />
Andreas Waldscheck, Diana Wolf, Lothar Wilhelm<br />
FOTOS / ILLUSTRATION<br />
Friederike Arndt, Peter Arnold, Bosch Rexroth,<br />
Alfred Buellesbach/VISUM, Wolfgang Burkart,<br />
Bernd Euler/VISUM, eye of science/Agentur FOCUS,<br />
F1 ONLINE, Hans Gronauer, Vincent Jung,<br />
OKAPIA KG, Germany, Thomas Pflaum/VISUM,<br />
Frank Reinhold, RhönSprudel, G.E. Kidder Smith/CORBIS,<br />
Vario Press, voss water<br />
Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong> bietet jungen Studenten und<br />
Absolventen der FH Dortmund und Münster die<br />
Gelegenheit, ihr fotografisches Talent in die Praxis<br />
umzusetzen.<br />
Diese Information ist unverbindlich. Für Ausführung<br />
und Lieferumfang ist alleine die technische Spezifikation<br />
unserer Angebote maßgebend.<br />
Konstruktionsänderungen bleiben vorbehalten.<br />
30 1992-01-985/1 0407 GW