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journal - KHS GmbH

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<strong>KHS</strong><br />

ACF-Verfahren trockener<br />

Sterilisation mit Kondensation<br />

Das Multitalent<br />

Spa setzt auf innovative<br />

Verpackungstechnologie<br />

Das Wasser der Könige<br />

<strong>KHS</strong>-Keg-System<br />

„One 4 Two“<br />

Fit for Fittings<br />

INDIEN<br />

• Position als Global Player in<br />

Asien weiter ausgebaut<br />

• Bei Abfüll- und Verpackungstechnologie<br />

Marktführer<br />

• Feierliche Einweihung mit dem<br />

Ministerpräsidenten<br />

Das neue <strong>KHS</strong>-Werk<br />

1°2007<br />

<strong>journal</strong><br />

deutsch<br />

Jägermeister auf dem Sprung<br />

unter die Top Ten der Welt<br />

Der Platzhirsch


editorial<br />

EIN NEUES ZEITALTER FÜR <strong>KHS</strong><br />

»<br />

Valentin Reisgen,<br />

Vorstandsvorsitzender <strong>KHS</strong> AG<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

die Salzgitter AG, Salzgitter, wird mit über 80 % neuer Mehrheitsaktionär der Klöckner-Werke AG, Duisburg. Damit erhält auch <strong>KHS</strong> als<br />

einer der weltweit führenden Anbieter in der Abfüll- und Verpackungstechnologie über die Klöckner Werke AG eine neue Konzernobergesellschaft.<br />

Ist es da vermessen, von einem neuen Zeitalter für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe zu sprechen? Ich meine, aus zweierlei Gründen,<br />

nein.<br />

Denn zum einen hat <strong>KHS</strong> sein Know-how und das Vertrauen der internationalen Kundschaft seit nunmehr fast 140 Jahren mit erstklassigen<br />

Produkten und Services aufgebaut. Das ist eine sehr lange Zeit ständiger Herausforderungen und Höchstleistungen. Auch die Salzgitter<br />

AG ist in diesem Sinne ein höchst traditionsreiches Unternehmen, das seit jeher wie <strong>KHS</strong> den Kunden in den Fokus allen Handelns<br />

stellt. Andererseits hat <strong>KHS</strong>, nicht nur in der jüngeren Vergangenheit, manche Zeiten des Wandels und der Unsicherheit erlebt.<br />

Deshalb begrüßen Mitarbeiter und ihre Vertreter, Aufsichtsrat und Vorstand von <strong>KHS</strong> den Eintritt der mit weit über 8 Milliarden Euro<br />

Umsatz in den Bereichen Stahl und Technologie sehr erfolgreichen Salzgitter AG gleichsam als entscheidende Zäsur für eine stabile,<br />

nachhaltig aussichtsreiche Zukunft.<br />

Die Weichen dafür sind weitestgehend gestellt. Denn das Ende 2005 eingeleitete Veränderungsprogramm 2010 plus von <strong>KHS</strong>, das der<br />

neue Mehrheitsaktionär voll mitträgt und unterstützt, beginnt merklich Auswirkungen zu zeigen. Das Geschäftsjahr 2006, dessen Ergebnisse<br />

jetzt vorliegen, verlief für <strong>KHS</strong> sehr erfolgreich.<br />

An dieser Stelle lediglich einige Schlüsselzahlen: Der Umsatz stieg von 713 Millionen um 6 Prozent auf 752 Millionen Euro und das<br />

EBITDA verbesserte sich um gut 20 Prozent auf 33 Millionen Euro (EBIT: rund 20 Millionen Euro; plus 40 Prozent gegenüber Vorjahr).<br />

Der Auftragseingang lag mit 880 Millionen Euro um 20 Prozent über dem Vorjahr und insgesamt auf einem Rekordniveau. Dabei hat sich<br />

in der starken zweiten Jahreshälfte das Preisniveau nach einem unbefriedigenden ersten Halbjahr wieder stabilisiert.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

* eines sehr zufriedenstellend verlaufenden Geschäftsjahrs,<br />

* den auf den Weg gebrachten operativen Verbesserungen,<br />

* dem unseren Kunden zu verdankenden erfreulichen Auftragseingang, der uns zugleich Ansporn und Verpflichtung ist, sowie<br />

* der künftigen Begleitung durch ein wirtschaftlich starkes Großunternehmen<br />

wird ein neues Zeitalter für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe anbrechen. Dabei setzen wir auch in Zukunft alles daran, Ihnen wie bisher jederzeit<br />

und überall ein zuverlässiger Partner zu sein. Das verspreche ich Ihnen im Namen der gesamten <strong>KHS</strong>!<br />

Ihr<br />

Dank der künftigen Begleitung durch ein wirtschaftlich starkes<br />

Großunternehmen ist <strong>KHS</strong> auf dem Weg in eine aussichtsreiche Zukunft.<br />

«


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menschen+märkte<br />

news<br />

Kunden, Know-how und Kontakte<br />

<strong>KHS</strong> 2010 plus<br />

Interview mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG<br />

Produktionsoffensive im Fokus<br />

dossier<br />

ACF mit Kondensation<br />

Das Multitalent<br />

dialog+meinung<br />

Interview mit Andreas Steinle, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

aufgabe+lösung<br />

Die Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />

Die Markentreuen<br />

Spadel-Gruppe setzt auf innovative Verpackungstechnologie<br />

Das Wasser der Könige<br />

Okertaler Mineralbrunnen: Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />

Agenda 100.000.000<br />

Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />

Der Platzhirsch<br />

Weinspezialist Caves Garnier setzt auf <strong>KHS</strong>-Anlagenkompetenz<br />

Handels-Größe<br />

RhönSprudel investiert in modernste<br />

<strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />

Stoff des Lebens<br />

technik+innovation<br />

Ein neues, vorteilhaftes<br />

Komplettkonzept für PET-Flaschen<br />

Lean Design<br />

„One 4 Two“: Neues <strong>KHS</strong>-System für wechselnde Fittinge<br />

Fit for Fittings<br />

Perfekte Inspektionstechnologie bei ACF<br />

Sicher ist sicher<br />

Neu: Kamerasystem sichert Qualität beim Schrumpfprozess<br />

Licht im Tunnel<br />

Fachbegriffe praxisnah<br />

Mikroorganismen: Edle Ritter<br />

zu gast bei <strong>KHS</strong><br />

Willkommen in Stuttgart<br />

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inhalt ° 1°2007 02*03<br />

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Bereit für die Kunden: Neues <strong>KHS</strong>-Produktionswerk Indien<br />

BASTION<br />

IN ASIEN<br />

Oben links Das neue Verwaltungsge-<br />

bäude. Rechts Die neuen Fertigungs-<br />

hallen. Unten Seit jeher wird der<br />

Elefant in Indien als Symbol für Stärke,<br />

Weisheit und Glück verehrt.


menschen+märkte ° news<br />

Vor wenigen Wochen nahm das neue <strong>KHS</strong>-Werk in Indien die Produktion auf.<br />

Ein Meilenstein für die gesamte <strong>KHS</strong>-Gruppe und deren Kunden im asiatischen Raum.<br />

Vor dem Hintergrund prosperierender Märkte und merklich steigender<br />

Qualitätsansprüche des Marktes baut <strong>KHS</strong> damit seine Position in Fernost als Global<br />

Player nachhaltig aus: Eine Bastion in Asien.<br />

2<br />

3 X INDIEN: BOOM FÜR GETRÄNKE UND VERPACKUNG<br />

* 45 % der Bevölkerung sind zwischen 15 und 35 Jahre jung<br />

* Durchschnittlich prognostiziertes Wachstum Umsatz Verpackungsmaschinen<br />

pro Jahr 2005 bis 2010: 11,1 %<br />

* Erwartete Wachstumsraten pro Jahr<br />

• Wasser 20 %<br />

• Säfte 15 %<br />

• Bier 15 %<br />

• Spirituosen 15 %<br />

• Soft Drinks 12 %<br />

04*05


Links Im Nationalmuseum von<br />

Kalkutta sind die vielfältigen<br />

indischen Trachten an Puppen<br />

ausgestellt. Mitte Viele der gut<br />

erhaltenen Tempelanlagen Indiens<br />

gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Rechts Junge Menschen<br />

dominieren das Straßenbild.<br />

Die indische Bevölkerung<br />

wächst jährlich um 17 Millionen<br />

Menschen.<br />

Ein berühmtes indisches Sprichwort sagt: „Angst hat<br />

noch nie ein großes Ziel erreicht.“ In diesem Geiste<br />

mutigen, innovativen Vorwärtsstrebens fand am 26.<br />

Februar 2007 die Einweihung des neuen <strong>KHS</strong>-Werks<br />

am indischen Standort Ahmedabad statt. Damit kann<br />

das Unternehmen den operativen Betrieb in der zweitgrößten<br />

Volkswirtschaft der Erde wie geplant erheblich<br />

erweitert aufnehmen. Dies vor dem Hintergrund<br />

enormen Wachstumspotenzials der Region sowie steigender<br />

Nachfrage auf weiteren asiatischen Märkten.<br />

<strong>KHS</strong> beliefert seine fernöstlichen Kunden nunmehr -<br />

neben den Importen aus dem globalen Unternehmensverbund<br />

- sowohl von Indien aus als auch vom <strong>KHS</strong>-<br />

Betrieb GLM2 im chinesischen Shantou, Provinz Guangdong.<br />

Quantitatives Highlight: Die neue Fertigungsstätte<br />

Ahmedabad umfasst ein 110.000 Quadratmeter<br />

großes Grundstück (entspricht knapp 20 Fußballfeldern)<br />

und hat eine überbaute Fläche von 25.000 Qua-<br />

dratmetern. Mit dem Werk steigert <strong>KHS</strong> die Produktionskapazität<br />

in Indien erheblich.<br />

Zur Qualität: Wie sämtliche <strong>KHS</strong>-Werke weltweit<br />

ist die neue indische Produktionsstätte konsequent<br />

auf die <strong>KHS</strong>-Qualitätsstrategie fokussiert. Denn nur so<br />

kann die Gruppe ihrem internationalen Kundenstamm<br />

die Gewissheit geben, dass jedes einzelne <strong>KHS</strong>-Produkt<br />

- aus welchem Werk es auch immer stammen mag - rundum<br />

Wertarbeit beinhaltet und allerhöchsten Qualitätsmaßstäben<br />

genügt. Kurz: Alle <strong>KHS</strong>-Maschinen sind letztendlich<br />

„aus einem Guss” geplant und gefertigt. Neben<br />

dem Werk in Indien hat <strong>KHS</strong> acht deutsche Produktionsstätten<br />

sowie Werke in Brasilien (São Paulo), USA<br />

(Waukesha, Sarasota), Mexiko (Zinacantecpec) und<br />

China (Shantou). Zudem können die Kunden auf mehr<br />

als 60 Service- und Vertriebsstützpunkte auf allen Kontinenten<br />

zugreifen.<br />

Als Global Player realisiert <strong>KHS</strong> derzeit rund 15<br />

Prozent des Gesamtumsatzes in Asien und Australien


(30 % Zentraleuropa, 15 % Osteuropa, 24 % Nordamerika,<br />

6 % Lateinamerika, 10 % Afrika und Mittlerer<br />

Osten). In Indien ist <strong>KHS</strong> im Segment Abfüll- und Verpackungstechnologie<br />

unbestrittener Marktführer.<br />

Bereits 2005 erhielt das Unternehmen den Indian Manufacturing<br />

Excellence Award, vergeben vom renommierten<br />

Consulting-Unternehmen Frost & Sullivan.<br />

In seiner Eröffnungsansprache betonte Valentin<br />

Reisgen, Vorstandsvorsitzender der <strong>KHS</strong> AG: „Mit<br />

der Eröffnung unserer neuen Produktionsstätte in Indien<br />

dokumentieren wir einmal mehr, dass der <strong>KHS</strong>-Slogan<br />

,Ihre Märkte sind unser Zuhause’ für die <strong>KHS</strong>-Mitarbeiter<br />

gelebte Realität ist. <strong>KHS</strong> bietet den Kunden globale<br />

Kompetenz und agiert gleichzeitig als verlässlicher<br />

Partner, der stets vor Ort ist und lokale Gegebenheiten<br />

immer berücksichtigt.“ Diese Philosophie spiegelt<br />

sich in einem anderen weisen indischen Sprichwort<br />

wider: „Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir<br />

zurück.“<br />

menschen+märkte ° news<br />

Links Pressekonferenz: (v. l. n. r.) Yatindra R. Sharma,<br />

Executive Director <strong>KHS</strong> India, Valentin Reisgen, Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>KHS</strong> AG, Mahendra N. Patel, Managing Director <strong>KHS</strong> India.<br />

Mitte (v. l. n. r.) Bei der Einweihung: Valentin Reisgen, Roland Flach,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender <strong>KHS</strong> AG, Shri Narendra Modi, Chief Minister<br />

of Gujarat, Rainer Laufs, Aufsichtsratsvorsitzender Klöckner-<br />

Werke AG, Mahendra N. Patel. Rechts Valentin Reisgen dankt<br />

den internationalen Gästen für ihr Kommen. Unten Großmogul Shah<br />

Jahan errichtete das Taj Mahal zum Gedenken an seine 1631<br />

verstorbene Frau.<br />

2<br />

WUSSTEN SIE SCHON …<br />

… dass die Bevölkerungszahl Indiens von<br />

250 Millionen im Jahr 1920 auf heute über eine<br />

Milliarde gestiegen ist?<br />

… dass Indien 21 anerkannte Nationalsprachen hat?<br />

… dass Schach aus Indien stammt?<br />

… dass unser Dezimalsystem in Indien entwickelt wurde?<br />

… dass Indien weltweit größter Gold-Konsument ist?<br />

… dass es in Indien die erste Universität der Welt gab?<br />

… dass Indien die meisten Postämter der Erde hat?<br />

… dass Indien die größte Demokratie der Welt ist?<br />

06*07


2<br />

INDIEN<br />

ERSTER DRINKTEC-KONGRESS<br />

Erstmals veranstaltet die Messe München einen<br />

drinktec-Kongress in Indien - eine Kooperation mit<br />

dem Fachverband VDMA und der Fachzeitschrift PET<br />

Planet. <strong>KHS</strong> ist einer der Hauptsponsoren. Der Kongress<br />

findet statt am 29. und 30. November 2007<br />

im Grand Hyatt Hotel von Mumbai. Näheres dazu<br />

unter www.dpet.com.<br />

RUM IN PET<br />

Die indische Rampur Destillery of Radco KHA,<br />

Rampur, verkauft jetzt 375 Milliliter weißen Rum<br />

der Marke Radico-Contessa in einer glasähnlich<br />

gestalteten PET-Flasche. Die Flasche hat einen<br />

bedruckten Alu-Schraubverschluss mit abreißbarer<br />

Erstentnahmesicherung.<br />

MESSE „INTERVITIS INTERFRUCTA 2007“<br />

<strong>KHS</strong> FÜR INTERVITIS INTERFRUCTA<br />

INNOVATIONSPREIS NOMINIERT<br />

Der Deutsche Weinbauverband hat das neue <strong>KHS</strong>-Füllsystem Innofill DNRV für<br />

den INTERVITIS INTERFRUCTA Innovationspreis 2007 in der Kategorie „Füllen,<br />

Verschließen & Verpacken“ nominiert. Die Verleihung des Preises erfolgt im<br />

Rahmen der diesjährigen INTERVITIS INTERFRUCTA, die vom 22. bis 26. April<br />

2007 in Stuttgart stattfindet.<br />

Es entspricht den Wünschen der Getränkeindustrie, das kombinierte Verarbeiten<br />

von stillen und karbonisierten Getränken und Kunststoffflaschen mit unterschiedlichen<br />

Mündungsdurchmessern durch ein einziges Füllsystem zu ermöglichen.<br />

Dabei soll die Umstellung automatisch erfolgen.<br />

Das neue Füllsystem Innofill DNRV erfüllt diese Anforderungen in vollem Umfang.<br />

Mit dem Innofill DNRV können folgende Programme gefahren werden:<br />

* stille oder karbonisierte Getränke in Flaschen mit 28er Flaschenmündungen,<br />

* stille Getränke in Flaschen mit 38er Flaschenmündungen,<br />

* Einfahren von Spülkappen zur Reinigung/Sterilisation.<br />

Für die vollautomatische Umstellung auf die unterschiedlichen Getränke und<br />

Gebinde spricht bei aseptischen Abfüllanlagen der Produktivitätsvorteil. Außerdem<br />

werden manuelle Eingriffe in steril arbeitende Systeme auf diese Weise<br />

vermieden.<br />

<strong>KHS</strong> ist mit vielen weiteren Innovationen auf der Messe vertreten:<br />

Rinser-Füller-Verschließer-Block. Maximale Flexibilität + hervorragende Füllergebnisse<br />

+ konsequent höchste hygienische Maßstäbe + modernste Antriebstechnik<br />

+ umweltfreundliches Konzept.<br />

Zweikanal-Rinser Innoclean FR-ZM. 60-stellig + mechanisch + Rinszeiten frei<br />

einstellbar + variable Rinsmedien und -methoden + Rinsprogramme auf Knopfdruck<br />

+ problemloses Umschalten + Wasser-Recycling-Programm.<br />

Füllsystem Innofill DRF. 70-stellig + verarbeitet Wein und alle Getränke unter<br />

Druckbedingungen + variable Abfülltemperaturen + differierende CO2-Gehalte<br />

+ Langrohr-Füllsystem mit unterschichtendem, schonendem Füllprozess + minimale<br />

Sauerstoffaufnahme + Füllphasen per Knopfdruck + Rückgasführung variabel<br />

regelbar + Produktheißhaltung + automatisierte Leitfähigkeits- und Brixmessung<br />

+ Bottle-Burst-Funktion + motorische Höhenverstellung + verstellbare<br />

Formatteile + unterschiedliche Verschließer-Varianten (auch nacheinander)<br />

+ schräges Vortischkonzept für beste Hygiene + Servo-Antriebstechnik + höchste<br />

Anlageneffektivität.<br />

Die ausgestellte Anlage ist bereits von der Weinkellerei Gerstacker in Nürnberg<br />

geordert, einem der größten Weinabfüllbetriebe in Bayern.<br />

<strong>KHS</strong> BEGRÜSST SIE HERZLICH AUF DER<br />

INTERVITIS INTERFRUCTA<br />

VOM 22. BIS 26. APRIL 2007<br />

IN STUTTGART: HALLE 5, STAND 206


EUROPEAN BEER STAR AWARD<br />

HOPFEN-AUSLESE<br />

Auf der Brau Beviale in Nürnberg zeichnete<br />

eine hochkarätig besetzte, internationale<br />

Experten-Jury unter 440 eingereichten Bieren<br />

die Stars unter den internationalen<br />

Spitzenbieren aus - mit dem European Beer<br />

Star Award 2006. Gewertet wurde in 35<br />

unterschiedlichen Bierkategorien, vom<br />

deutschen Hefeweizen bis zum englischen<br />

Best Bitter. Der Verband Private Brauereien<br />

und die Association of small and independent<br />

breweries in Europe veranstalteten<br />

den Wettbewerb.<br />

RUSSLAND<br />

VOM WODKA- ZUM BIERLAND<br />

Der Bierkonsum in Russland kletterte 2006 um fast zehn Prozent<br />

auf 99,9 Millionen Hektoliter. Das Wirtschaftsministerium erwartet,<br />

dass Russland zum Ende des Jahrzehnts Deutschland überholt<br />

und zur viertgrößten Bierbrauernation nach China, den USA und<br />

Brasilien aufsteigt. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Bierkonsum in<br />

Russland fast verdoppelt. Auch aus gesundheitlichen Gründen verzichten<br />

immer mehr Russen auf hochprozentigen Wodka und wenden<br />

sich Bier zu.<br />

ANHEUSER-BUSCH<br />

BUDWEISER BUDVAR IM VERTRIEB<br />

Wer hätte das gedacht: Anheuser-Busch, Braugigant aus den USA,<br />

vertreibt jetzt das Bier der tschechischen Brauerei Budweiser Budvar<br />

in den Staaten. Der Gerstensaft aus Budweis kommt unter der<br />

Bezeichnung Czechvar in 600 amerikanische Großhandelsmärkte.<br />

Doch auch Bierliebhaber waren gefragt:<br />

Die Besucher dieser weltweit bedeutendsten<br />

Fachmesse der Getränkebranche wählten<br />

aus den Reihen der European Beer Star<br />

Goldmedaillengewinner zudem ihre beliebtesten<br />

Biere aus, die Consumers’ Favorites.<br />

Diesen begehrten Publikumspreis erhielten:<br />

* Consumers’ Favorite in Gold: Weißbier<br />

der Kitzmann Brauerei<br />

* Consumers’ Favorite in Silber: Dunkle<br />

Hefe Weisse der Hirsch-Brauerei Honer<br />

VOSS NORWEGEN<br />

STYLISH WATER<br />

menschen+märkte ° news<br />

* Consumers’ Favorite in Bronze: Samuel<br />

Adams Black Lager der Boston Beer Co.<br />

Um die European Beer Star Awards 2006<br />

hatten sich Brauereien aus aller Welt, unter<br />

anderem aus den USA, Russland, Tansania,<br />

der Mongolei und Japan sowie aus nahezu<br />

allen Ländern Zentral- und Osteuropas, mit<br />

ihren Bierspezialitäten beworben. Ein neuer<br />

Teilnehmerrekord.<br />

Alle Details unter<br />

www.european-beer-star.de<br />

Das norwegische Mineralwasser Voss kommt nun in einem Glasgefäß<br />

zum Verbraucher, das eher an eine Parfumflasche als an die<br />

klassische Mineralwasserflasche erinnert. Flaschengrößen: 375<br />

und 800 Milliliter. Geschaffen hat das edle Glasgefäß Neil Kraft,<br />

ehemals Kreativdirektor bei Calvin Klein. Bislang geht ein Großteil<br />

der Produktion in die USA. Europa, Asien und der Mittlere Osten<br />

stehen auf der Agenda.<br />

08*09


AUSTRALIEN<br />

GLAS AUF DER<br />

WEINFLASCHE<br />

PRESSE-WORKSHOP SESSION<br />

<strong>KHS</strong> UND BOSCH REXROTH<br />

STARKE PARTNER<br />

Weinflasche und Glas in einem –<br />

das bietet Hardy Wine Company,<br />

Australien. Das Unternehmen<br />

kommt mit einer 187 Milliliter-<br />

Weinflasche aus Kunststoff an<br />

den Markt, die genau genommen<br />

von einem Kunststoffweinglas<br />

verschlossen wird. Öffnet man<br />

die Flasche, hält man das Glas<br />

direkt in der Hand. Gedacht ist<br />

die Kreation vor allem für Sportveranstaltungen<br />

und weitere<br />

Outdoor-Events.<br />

Vertreter der Fachpresse waren zum Global Rexroth<br />

Technology Summit geladen, den auch <strong>KHS</strong> mitgestaltete.<br />

Ganz im Sinne des Gemeinsam-an-einem-Strang-<br />

Ziehens von Bosch Rexroth und <strong>KHS</strong> verdeutlichte Dr.<br />

Achim Wapniewski, Director Global Marketing, <strong>KHS</strong> AG,<br />

den Teilnehmern die konsequent kundenorientierte<br />

Verbindung von <strong>KHS</strong>-Technologie mit Bosch Rexroth-<br />

Komponenten. Denn erst der Einsatz moderner Antriebstechnik<br />

und qualitativ hochwertiger Druckluftsysteme<br />

ermöglicht die perfekte Arbeitsweise von <strong>KHS</strong>-Systemen<br />

und -Anlagen. Mit Bosch Rexroth – einem der weltweit<br />

führenden Anbieter für Lösungen zum Antreiben,<br />

Steuern und Bewegen – setzt <strong>KHS</strong> bewusst auf einen<br />

Lieferanten, der den hohen <strong>KHS</strong>-Maßstäben gerecht<br />

wird und die strenge Qualitätsphilosophie mitträgt.<br />

So ist Bosch Rexroth mit dafür verantwortlich, dass vor<br />

allem beim Füllen, Etikettieren und Verpacken alles<br />

bestens funktioniert. Die Devise lautet, so Dr. Wapniewski,<br />

den Kunden mit gemeinsamer Technologie<br />

sowie umfassendem Know-how in jeder Hinsicht einen<br />

Mehrwert zu bieten.<br />

<strong>KHS</strong>-ABFÜLLANLAGE FÜR<br />

HEINEKEN RUSSLAND<br />

FRACHT-GUT<br />

Nicht gerade jeden Tag fliegt eine 85 Tonnen schwere Abfüllanlage halb um<br />

die Welt. Am 23. Januar dieses Jahres war es so weit: Vom Flughafen Frankfurt-Hahn<br />

aus, nah beim <strong>KHS</strong>-Werk Bad Kreuznach gelegen, ging eine für<br />

die Heineken Brauerei JSC Amur Pivo bestimmte Bierabfülllinie für PET-Flaschen<br />

nach Chabarowsk in die Luft. Allein der Füller hatte ein Gewicht von<br />

20 Tonnen. Insgesamt schluckte die Antonow 124 genau 17 einzelne Packstücke,<br />

angeliefert von den verschiedensten deutschen <strong>KHS</strong>-Standorten.<br />

Die Montagecrew von <strong>KHS</strong> war bereits vor Ort und begann kurz nach Landung<br />

des Schwergewichts mit der Installation der Anlage, die 24.000 1,5und<br />

2,0-Liter-Flaschen pro Stunde verarbeitet. Bereits gut fünf Wochen später<br />

konnte JSC Amur Pivo mit dieser Linie das erste Bier füllen.<br />

TRENDS<br />

WASSER GANZ VORN<br />

Nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts Canadean hat die Weltbevölkerung<br />

2006 rund 137 Milliarden Liter abgefülltes Wasser konsumiert – doppelt<br />

so viel wie 1998. Im Durchschnitt trank jeder Mensch im vergangenen<br />

Jahr 21 Liter. Der Konsum variiert weiterhin stark zwischen einzelnen Regionen.<br />

So konsumierten Westeuropäer 2006 beispielsweise 113 Liter abgefülltes<br />

Wasser, während Afrikaner gerade mal bei 4 Litern lagen. Und Canadean<br />

macht der Wasserbranche Hoffnung auf mehr: Der Pro-Kopf-Konsum soll<br />

2009 rund 25 Liter betragen, das wären insgesamt 167 Milliarden Liter abgefülltes<br />

Wasser.


<strong>KHS</strong> in aller Welt<br />

KUNDEN, KNOW-HOW UND KONTAKTE<br />

menschen+märkte ° news 10*11<br />

<strong>KHS</strong> ist mit seiner Technik und dem Können seiner Mitarbeiter seit fast 140 Jahren auf den Märkten<br />

der Welt vertreten. Dabei steht das Unternehmen für unbedingte Kundenorientierung, für die<br />

problemlösende Kompetenz seiner Hightech-Experten und das Know-how eines Beraterstabs, der in<br />

ökonomischen Fragen Expertise einbringt. Den Beweis liefert das Team von <strong>KHS</strong> weltweit Tag für Tag.<br />

DERHIM INDUSTRIAL, YEMEN<br />

DER ALLESKÖNNER<br />

Nach Hodeidah am Roten Meer, einem der heißesten Orte der Erde,<br />

liefert <strong>KHS</strong> an Derhim Industrial eine Einweg-Abfüllanlage für Glasund<br />

PET-Flaschen mit der Leistung von 52.000 Flaschen pro Stunde:<br />

* für Glasflaschen 200 und 250 Milliliter zur Heißabfüllung von<br />

Fruchtsäften und karbonisierten Getränken,<br />

* für PET-Flaschen 300, 330, 350, 500 und 750 Milliliter für karbonisierte<br />

Getränke und stilles Wasser oder wahlweise 19.500<br />

1,5-Liter-PET-Flaschen für karbonisierte Getränke.<br />

Es handelt sich um eine komplette <strong>KHS</strong>-Abfüllanlage, vom Depalettierer<br />

für Neuglas über Rinser, Füller, Mixer und Karbonisierer bis<br />

zum Rundumetikettierer und TrayPacker. Herzstück der Linie: der<br />

Füller Innofill DNRF, ein rechnergesteuerter Langrohrfüller, der karbonisierte<br />

Getränke verarbeitet und auch druckloses Heißabfüllen<br />

oder das Abfüllen von stillem Wasser bietet.<br />

Derhim ist seit 1981 <strong>KHS</strong>-Kunde und hat seitdem aufgrund der positiven<br />

Erfahrungen mit der Spitzentechnologie und Zuverlässigkeit<br />

der gelieferten Linien mehrere Ein-, Mehrweg- und Dosenlinien bei<br />

<strong>KHS</strong> geordert. Besonders überzeugt ist das Management von der<br />

Leistung des ersten DNRF-Füllers für das Heißabfüllen von Fruchtsaftgetränken.<br />

Mit Fleiß und Geschick hat es die Familie Derhim verstanden, ihr<br />

Unternehmen zum Fruchtsaft-Marktführer im Jemen zu machen.<br />

Nicht zu unterschätzen: eine beständige und erfahrene Belegschaft,<br />

die es versteht, mit moderner Anlagentechnik umzugehen.<br />

FLUIDI<br />

NEUER KUNDE IM KOSOVO<br />

Zum Abfüllen von Softdrinks erhält Fluidi im Kosovo als erste <strong>KHS</strong>-<br />

Installation im Unternehmen für das Werk in Gjilan eine komplette<br />

Dosenlinie mit einer Kapazität von 10.000 Dosen pro Stunde für<br />

0,33- und 0,25-Liter-Softdrinks.<br />

COCA-COLA FORTUNE, SÜDAFRIKA<br />

GUTE LEISTUNG ÜBERZEUGT<br />

Coca Cola Fortune erhält für den Standort Polokwane in Südafrika<br />

eine 30.000er Einweg-PET-Anlage. Sie verarbeitet von einer <strong>KHS</strong>-<br />

Roll Fed-Etikettiermaschine Innoket RF etikettierte Leerflaschen<br />

(500 und 2000 Milliliter) mit vier unterschiedlichen Formen und ist<br />

für zwei weitere Flaschengrößen vorbereitet. Das Unternehmen hat<br />

2005 für Port Elizabeth eine ähnliche Anlage von <strong>KHS</strong> erhalten,<br />

deren Erfolg für den Kauf der neuen <strong>KHS</strong>-Anlage ausschlaggebend<br />

war. Alle Maschinen haben - mit dem Ziel kurzer Formatwechselzeiten<br />

- halb- oder vollautomatische Wechselteile.<br />

CIA. MARANHENSE (COCA-COLA), BRASILIEN<br />

PRODUKTIONSANLAGE ERWEITERT<br />

Cia. Maranhense, Coca-Cola Bottler in Brasilien, beauftragte<br />

<strong>KHS</strong> für das Werk in São Luis (Bundesstaat<br />

Maranhão) mit der Anpassung der Produktionslinien<br />

für Glas- und PET-Flaschen auf Flaschenfüllungen<br />

mit CO 2 :<br />

* bei Glas gehören dazu eine Aus- und Einpackanlage<br />

Innopack GT, die Flaschen- und Gebindetransporteure<br />

Innoline, die Abfüllanlage Innofill<br />

VF 60 und das Modul Innopro Z,<br />

* für die PET-Flaschenabfüllanlage bestimmt sind eine Palettieranlage<br />

Innopal ASH, die Paletten-, Flaschen- und Lufttransporteure<br />

Innoline sowie eine Verpackungsanlage Innopack<br />

Kisters.<br />

Außerdem übernahm <strong>KHS</strong> das Erweitern des Kühl- und Luftdrucksystems<br />

bei einer Innopro-Anlage.<br />

Mit einer hervorragenden Entwicklung ist die „Division Brasil“ das<br />

weltweit drittgrößte Standbein der Coca-Cola Company. Cia. Maranhense<br />

ist autorisierter Abfüller, der sämtliche internationalen Qualitätsnormen<br />

von Coca-Cola erfüllt und alle brasilianischen Coca-<br />

Cola-Produkte produziert, füllt und vertreibt.


ASIA PACIFIC BREWERIES-PEARL + HEINEKEN / SABMILLER INDIA /<br />

SOUTH ASIA BREWERIES + CARLSBERG / UNITED BREWERIES<br />

<strong>KHS</strong> INDIA: ERFOLG IM BOOMMARKT<br />

Der indische Biermarkt wächst mit attraktiven 15 bis 20 Prozent<br />

jährlich. Die Brauereien setzen derzeit vor allem noch auf Glas-<br />

Mehrweg. Doch das Segment Bier in Dosen rückt auf – langsam,<br />

aber sicher. Dafür sorgt unter anderem das zu erwartende rasante<br />

Wachstum des Einzelhandels des riesigen Landes. Wenige große<br />

Brauunternehmen prägen bislang die Branche. Doch seit dem letzten<br />

Jahr gibt es neue Entwicklungen im indischen Biermarkt: internationale<br />

Global Player wie Heineken oder Carlsberg errichten ihre<br />

Betriebe – in der Regel über Joint Ventures mit ansässigen Braufirmen.<br />

Und oft genug ist <strong>KHS</strong> India - mit heimischer Produktionsstätte<br />

vertreten – der Partner des Vertrauens.<br />

Asia Pacific Breweries-Pearl + Heineken:<br />

Komplette Verpackungsanlage Ein Joint Venture<br />

von Asia Pacific Breweries (APB), dem Investmentzweig<br />

von Heineken in Indien, und der Pearl Group<br />

(Abfüllunternehmen von Pepsico in Indien auf<br />

Konzessionsbasis) in Hyderabad/Andhra Pradesh<br />

erhält von <strong>KHS</strong> India eine komplette Verpackungsanlage<br />

für Mehrweg-Glas mit einer<br />

Leistung von 21.000 Flaschen pro Stunde.<br />

Das erste Projekt einer neu zu errichtenden<br />

Brauerei der Partner sieht Produktionsanlagen<br />

für mehrere Heineken/APB-Marken<br />

in Indien vor. Die gesamte Verpackungsanlage,<br />

außer der Inspektionstechnik,<br />

fertigt das neue Werk <strong>KHS</strong> India. Die<br />

Anlage wird wahrscheinlich vor Ende<br />

2007 den Betrieb aufnehmen.<br />

SABMiller India:<br />

Fünfte Verpackungsanlage plus Dosen-ShrinkPacker<br />

Als erster indischer Kunde hatte SABMiller India bereits 2002 eine<br />

umfassende Verpackungsanlage bestellt. Es folgten drei weitere<br />

Aufträge. Und jetzt orderte das Unternehmen die fünfte <strong>KHS</strong>-Linie<br />

für den Bereich Skol Breweries (SICA) in Pondicherry. Kapazität:<br />

21.000 Mehrweg-Glasflaschen in der Stunde. Damit setzt SABMiller<br />

India in einem Maße auf die Technologie eines verlässlichen<br />

Partners wie bei keinem anderen Hersteller.<br />

Das belegt auch die Installation eines ShrinkPackers Innopack<br />

Kisters PRIMUS für Dosen, Modell SP 35 mit 35 Zyklen pro Minute,<br />

in Aurangabad/Maharashtra im vierten Quartal des vergangenen<br />

Jahres bei SABMiller India. Es handelt sich, wie beim ShrinkPacker<br />

für United Breweries (siehe unten), um die ersten Dosen-Shrink-<br />

Packer für bedruckte Folie in der indischen Brauindustrie. Wobei<br />

die <strong>KHS</strong>-Leistungen voll überzeugen: Anfang 2007 orderte SAB-<br />

Miller India bereits die nächste Maschine dieses Typs.<br />

South Asia Breweries + Carlsberg:<br />

Erste indische Mehrweg-Glasanlage für Carlsberg-Bier<br />

Das Joint Venture South Asia Breweries und Carlsberg Breweries<br />

in Indien beauftragte <strong>KHS</strong> India mit der Herstellung und Installation<br />

einer kompletten Verpackungsanlage für 21.000 Mehrweg-<br />

Glasflaschen pro Stunde in Alwar/Rajasthan. Bei der neu zu errichtenden<br />

Brauerei handelt es sich um die erste Produktionsanlage<br />

für Carlsberg-Bier auf dem Subkontinent. Zwar kommt die wesentliche<br />

Brauereiausrüstung aus Europa, doch wird die komplette<br />

Verpackungsanlage im Werk von <strong>KHS</strong> India in Ahmedabad hergestellt.<br />

United Breweries:<br />

Erster Dosen-ShrinkPacker für bedruckte Folie in Indien<br />

Einen ShrinkPacker Innopack Kisters PRIMUS für Dosen mit bedruckter<br />

Folie – Modell SP 35 mit 35 Zyklen pro Minute – installierte <strong>KHS</strong><br />

India erfolgreich im letzten Quartal 2006 bei United Breweries für<br />

Bombay Breweries in Taloja/Maharashtra. Wie SABMiller ist United<br />

Breweries Pionier für hochwertige und attraktive Dosenverpackungen<br />

in Form bedruckter Schrumpffolie.<br />

Daneben installiert <strong>KHS</strong> India auch eine große Zahl von<br />

Flaschenreinigungsmaschinen, Füllern und Dry-End-Verpackungsausrüstung,<br />

darunter einen Palettierer (den ersten Palettierer von<br />

<strong>KHS</strong> in Indien für eine solche Anwendung), für verschiedene vorhandene<br />

Produktionsstätten von United Breweries in Indien.<br />

Somit hat United Breweries Ltd (ein Joint Venture mit Scottish<br />

& Newcastle, Großbritannien), das führende Unternehmen<br />

auf dem indischen Biermarkt mit einem Marktanteil von über 40%,<br />

ebenfalls <strong>KHS</strong> als seinen Partner des Vertrauens gewählt.


HEINEKEN ESPANA<br />

KEG IST TRUMPF<br />

Eine Turnkey Keg-Reinigungs- und Abfüllanlage mit<br />

Trockenteil und kompletter Prozesstechnik erhält Heineken<br />

Espana. Die vollautomatische Hochleistungs-<br />

Rundläuferanlage der neuesten Generation am Standort<br />

Valencia, ausgelegt für 800 und erweiterbar auf<br />

1.000 Kegs pro Stunde, ist nach Cruzcampo und Heineken<br />

Madrid bereits die dritte Powerlinie für das Unternehmen<br />

in Spanien. Daneben stehen weitere <strong>KHS</strong>-Keg-<br />

Anlagen im mittleren Leistungsbereich bei Heineken<br />

Arano und Heineken Jaen. In Spanien ist das Keg ein<br />

strategisch wichtiges Gebinde mit einem Marktanteil<br />

von über 30 Prozent.<br />

PIVOVARNA LASKO<br />

<strong>KHS</strong>-KEG-TECH FÜR SLOWENIEN<br />

An die Brauerei Pivovarna Lasko im slowenischen Lasko<br />

gehen eine Keg-Linie sowie ein Keg-Boy. Die <strong>KHS</strong>-Keg-<br />

Anlage Innokeg TRANSOMAT 5/1 mit einer Nennleistung<br />

von 320 Kegs pro Stunde ist die erste ihrer Art<br />

im Unternehmen und auch in Slowenien. Das Management<br />

entschied sich für <strong>KHS</strong> wegen der führenden Keg-<br />

Technologie des Unternehmens, des ausgezeichneten<br />

Verhältnisses zwischen Qualität und Preis – und nicht<br />

zuletzt aufgrund des hervorragend beurteilten DCF-<br />

Füllsystems.<br />

Pivovarna Lasko, zur Gruppe gehören noch der Fruchtsaftbetrieb<br />

Fructal und der Mineralwasserbrunnen<br />

Radenska, orderte zudem einen Innokeg Keg-Boy C2<br />

– speziell fürs Reinigen und Abfüllen von Cool-Kegs.<br />

Wichtig: Die Transomaten können die Cool-Kegs ebenfalls<br />

verarbeiten, der Keg-Boy seinerseits kann es mit<br />

den großen 30- und 50-Liter-Kegs aufnehmen.<br />

LOZAR PELISTERKA<br />

PET-LINIE FÜR MAZEDONIEN<br />

menschen+märkte ° news<br />

PRIMO SCHINCARIOL, BRASILIEN<br />

ZWEI NEUE ANLAGEN: BIER LÄUFT GUT<br />

Wieder einmal waren die neuen Technologien von <strong>KHS</strong> entscheidender Verkaufsfaktor:<br />

Der brasilianische Getränkekonzern Primo Schincariol orderte<br />

jüngst zwei Abfülllinien für Bier mit einer Kapazität von jeweils 62.000 Flaschen<br />

pro Stunde für Standorte in den Bundesstaaten Pernambuco und Ceará.<br />

Jede Linie verfügt über einen Ent- und Bepalettierer Innopal RS3, Prüfeinrichtungen<br />

für Paletten, Etiketten, volle Flaschen, leere und volle Gebinde, Ausund<br />

Einpackanlage Innopack PPZ, Flaschen- und Gebindewaschanlage, Gebindeund<br />

Flaschentransporteure, Pasteur, Etikettiermaschine Innoket KL 2040, CIP-<br />

Reinigungsanlage und Abfüllanlage Innofill DRS-ZMS.<br />

Die Abfüllanlage – mit biologischem Vortisch – hat ein modernes, elektromechanisches<br />

Abfüllkonzept, bei dem eine im Abfüllventil integrierte Elektrode<br />

das Füllvolumen steuert. Die Pasteurisieranlage Innopas C ist mit dem ECO-<br />

BUS-System ausgestattet, so dass Primo Schincariol noch mehr Wasser und<br />

Energie sparen kann. Schincariol füllt hauptsächlich Mineralwasser, Bier und<br />

Erfrischungsgetränke. Die Gruppe hält einen beachtlichen Marktanteil von 12,2<br />

Prozent, ist eine hundertprozentig brasilianische Firma mit mehr als 6.000 Mitarbeitern<br />

und besitzt dem größten Industriepark Südamerikas.<br />

Schon vor 20 Jahren hatte der Mineralwasserabfüller Lozar Pelisterka A.D. Skopje<br />

in Mazedonien eine <strong>KHS</strong>-Linie gekauft. Diese hat sich längst so bewährt, dass<br />

Lozar Pelisterka nunmehr eine zweite Anlage für den Standort Bitola beim Hersteller<br />

des Vertrauens in Auftrag gab. Die neue, moderne PET-Anlage verarbeitet<br />

12.000 1,5- und 0,5-Liter-Flaschen pro Stunde CO2-haltiges und stilles Wasser.<br />

JSC KRINITSA, WEISSRUSSLAND<br />

PET-ANLAGE FÜR DIE NR. 1<br />

Die führende Brauerei der Republik Weißrussland, JSC KRINITSA in Minsk, orderte<br />

bei <strong>KHS</strong> eine komplette PET-Abfülllinie für ihr viel gerühmtes Bier. Die Anlage<br />

hat eine Kapazität von 14.400 Flaschen pro Stunde für 1,5-Liter-Flaschen und<br />

verarbeitet alternativ 12.500 2,0-Liter-Flaschen pro Stunde. Bereits im Jahr<br />

2004 hatte das Unternehmen eine 12.000er-<strong>KHS</strong>-Linie erhalten.<br />

DUBAI REFRESHMENTS<br />

90.000er HOCHLEISTUNGS-DOSENLINIE<br />

Der Pepsi-Cola Bottler Dubai Refreshments in den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />

orderte jüngst eine Turnkey-Hochleistungs-Dosenanlage für 90.000<br />

Dosen pro Stunde. Die Produktion läuft im Juni 2007 an. Die Linie verarbeitet<br />

mit höchster Flexibilität fünf verschiedene Dosengrößen. Dubai Refreshments<br />

erweitert mit dieser Anlage seine Kapazitäten im Dosenbereich merklich<br />

– und greift einmal mehr auf bewährte <strong>KHS</strong>-Technologie zurück.<br />

12*13


<strong>KHS</strong>-Erneuerungskonzept 2010 plus<br />

Produktionsoffensive im Fokus<br />

Interview mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG<br />

Wer das Ziel kennt, findet den Weg. Mitte 2005 etablierte <strong>KHS</strong> ein Erneuerungsprogramm.<br />

Das Ziel: Für die Kunden die beste Qualität zu jeder Zeit an jedem Ort – weltweit. Der Weg:<br />

Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im gesamten Unternehmensverbund. Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong><br />

sprach mit Dr. Johann Grabenweger, Vorstand Produktion/Einkauf/Logistik <strong>KHS</strong> AG, über die<br />

in diese Strategie eingebettete Produktionsoffensive.<br />

<strong>KHS</strong> JOURNAL: Eine Offensive ist immer<br />

auch ein Angriff. Wen oder was greift die Produktionsoffensive<br />

von <strong>KHS</strong> an?<br />

DR. JOHANN GRABENWEGER (schmunzelnd):<br />

Wir attackieren in der Tat uns selbst.<br />

Um eine Menge voranzubringen, was letztlich<br />

dem Kunden von Nutzen ist. Wir müssen es<br />

einfach schaffen, die Mengen an Ideen, die<br />

wir haben, noch schneller umzusetzen. Es geht<br />

hier letztendlich um die Schnelligkeit und Verlässlichkeit.<br />

Wir haben hier noch ein immenses<br />

Potenzial. Wir haben im letzten Jahr alle<br />

Werke in Deutschland in den Produktionsverbund<br />

integriert. 2007 werden wir alle Werke<br />

weltweit integrieren. Dafür haben wir eine zentrale<br />

Auftragsleitstelle implementiert. Gleiche<br />

Systeme, wie z.B. SAP und CAD, bilden<br />

dabei die Basis von Austauschbarkeit und Vergleichbarkeit<br />

von Informationen. Ein Produktionssystem,<br />

das wir derzeit entwickeln, wird<br />

uns schneller, besser und effizienter werden<br />

lassen, und unsere Produkte werden, unabhängig<br />

davon, wo sie produziert werden, die<br />

gleiche Qualität made by <strong>KHS</strong> liefern.<br />

° … und das konkret wie aussieht?<br />

* Stellen Sie sich das Ganze wie ein magisches<br />

Dreieck vor. Es geht darum, höchste Qualität<br />

zu niedrigstmöglichen Kosten und<br />

zugleich optimierten Durchlaufzeiten, also<br />

Parameter, die sich gegenseitig beeinflussen,<br />

in eine ausgewogene Balance zu bringen.<br />

° Was heißt das für Ihre Mitarbeiter?<br />

* Das bedeutet, dass sich weltweit rund<br />

2.000 <strong>KHS</strong>-Produktionsspezialisten an 14 Pro-<br />

duktionsstandorten mit über 600 internen<br />

Optimierungsprojekten entlang der Leistungserbringungskette<br />

(Produktion, Logistik, Service<br />

und Einkauf) einbringen und Letztere von<br />

uns Schritt für Schritt analysiert und umgesetzt<br />

werden. Für die <strong>KHS</strong>-Mitarbeiter soll es<br />

letztendlich durch eine bessere Organisation<br />

des Arbeitsumfelds (Fehlteile/Rüstzeiten,<br />

Arbeitsplatzgestaltung etc.) zu einer Erleichterung<br />

führen und eine höhere Produktivität<br />

bringen, um eben die Feinjustierung der<br />

bedeutenden Produktionsfaktoren (Qualität,<br />

Zeit und Kosten) zu erreichen.<br />

° Wo hat die Produktionsoffensive ihren<br />

Platz innerhalb des gesamten Erneuerungskonzepts<br />

der Unternehmensgruppe?<br />

* Durch eine neue Kultur des Offen-Miteinander-Umgehens<br />

schaffen wir Vertrauen und<br />

Verbindlichkeit, die wir später in Performance<br />

und Qualität, sprich durch gezielte Messung<br />

dieser Veränderung, Tag für Tag spüren – bzw.<br />

wir möchten uns kontinuierlich verbessern.<br />

Unsere Produktionsziele sind im Einklang<br />

Das magische Dreieck des<br />

Produktionsmanagements<br />

KOSTEN<br />

(effizienter)<br />

Verschwendung<br />

vermeiden<br />

ZEIT<br />

(schneller)<br />

QUALITÄT<br />

(besser)<br />

mit den Unternehmenszielen: Performance,<br />

Growth, Culture und Quality.<br />

° Wie steuern Sie das alles in der Praxis?<br />

* Durch regelmäßige Routinebesprechungen,<br />

Telefon- und Videokonferenzen, gepaart mit<br />

einer kontinuierlichen Umsetzungskontrolle.<br />

Basis hierfür ist die abgestimmte Kommunikation<br />

und eine gemeinsame Datenbank, um auch<br />

die besten Ideen zum Standard und als Referenz<br />

zu machen für den weltweiten Gebrauch.<br />

Das Voneinander-Lernen hat auch einen Namen:<br />

Best Practice. Das können wir heute schon an<br />

den verschiedensten Stellen in den Werken<br />

sehen. Vereinfacht: Mein Job besteht darin,<br />

alle Ziele und Erfahrungen im Dialog mit meinen<br />

Mitarbeitern auszutauschen, Ressourcen<br />

zu schaffen, alle zu motivieren, zu kontrollieren,<br />

Risiken für das Unternehmen zu vermeiden<br />

und aus Fehlern zu lernen.<br />

° … und wie ist das im Unternehmen<br />

implementiert?<br />

* Wir sind dabei, eine perfekte Kommunikation<br />

miteinander aufzubauen, da wir sicher<br />

einen gewissen Nachholbedarf aufgrund der<br />

zahlreichen Firmenübernahmen der vergangenen<br />

Jahre haben. Das wiederum heißt nichts<br />

anderes, als gleiche Systeme zu installieren<br />

und die Netzwerke zu optimieren und mit<br />

100-prozentig gleicher Datenbasis zu arbeiten.<br />

In der Praxis und mit Blick auf die Lösungen<br />

für die Kunden heißt das: wer was und<br />

wie bis wann machen soll. Wie in einem Orchester<br />

ist alles genau aufeinander abgestimmt.<br />

Es werden Termine zwischen den Werken koor-


diniert und Fehlteile frühzeitig erkannt, um<br />

rechtzeitig zu agieren, um die Liefertermine<br />

für unsere Kunden einzuhalten.<br />

° Welche Auswirkungen hat das für die einzelnen<br />

Produktionsstandorte?<br />

* Wir wollen für jedes Produkt mindestens<br />

zwei Standorte weltweit haben, die es produzieren<br />

können. Ein einziger festgelegter Standort<br />

ist dabei führend, er ist sozusagen der<br />

Lead Plant in der gesamten Gruppe und entwickelt<br />

das Produkt weiter.<br />

° Zum Beispiel?<br />

* Unsere Top-Spezialisten für ACF etwa produzieren<br />

in Hamburg, das ist teils unternehmenshistorisch<br />

bedingt. Doch auch in Bad<br />

Kreuznach können wir die gleichen Anlagen<br />

wie in Hamburg bauen. Bei Füllern hingegen<br />

bilden die Kollegen in Bad Kreuznach den Lead<br />

Plant, der Aszendent ist in diesem Fall USA,<br />

Brasilien und Indien.<br />

° … mit dem Vorteil …<br />

* … dass wir Kapazitäten ausgleichen können<br />

und dabei absolut flexibel sind in der Ausnutzung<br />

unserer Werke. Dieser Ausgleich sollte<br />

nicht nur unter deutschen Werken stattfinden,<br />

sondern international. Natürlich überlegen<br />

wir, was betriebswirtschaftlich sinnvoll<br />

ist. Hinzu kommt: Wir erhalten so international<br />

den größtmöglichen Know-how-Transfer<br />

im Verbund.<br />

° Wie lenken Sie das Ganze?<br />

* Über eine zentrale Auftragsleit- und technische<br />

Koordinationsstelle können wir jeden<br />

Auftragsdurchlauf vom Verkauf über Konstruktion,<br />

Einkauf, Montage bis hin zur Außenmontage<br />

verfolgen.<br />

° Vor dem Verkauf steht der Einkauf ...<br />

* … natürlich. Und auch den richten wir<br />

weltweit aus. In einem Satz: übergreifend,<br />

konsequent qualitätsorientiert, auf die Güte<br />

der Lieferanten und letztlich auch deren Konditionen<br />

achtend. Dafür haben wir eine Menge<br />

Unterprojekte ins Leben gerufen. Wir investieren<br />

in EDV, um Abläufe zu beschleunigen und<br />

zu automatisieren. Lieferanten werden klassifiziert,<br />

bewertet und, wo es möglich ist, werden<br />

Rahmenverträge weltweit gebündelt. Wir<br />

haben vor, mit allen großen Lieferanten neue<br />

Verträge zu verhandeln und auch strategische<br />

Partnerschaften einzugehen. Hierfür treffen<br />

sich die Einkäufer regelmäßig. Ich persönlich<br />

einmal in der Woche, und wir haben hier einen<br />

Purchasing Club Global Sourcing ins Leben<br />

gerufen, der sich einmal im Monat per Videokonferenz<br />

trifft.<br />

° Hohe Ambitionen, für die Sie höchste<br />

Ansprüche an die Mitarbeiter stellen müssen.<br />

* In der Tat. Doch das <strong>KHS</strong>-Team ist dies seit<br />

jeher gewohnt. Okay, wir binden die Mitarbeiter<br />

ein, wir führen Zielgespräche mit den Werken<br />

und brechen dies runter auf jeden Einzelnen.<br />

Wir fördern gezielt die Qualifikation weiter,<br />

aber auch die Mehrfachqualifizierung.<br />

° Wann ist das perfektioniert?<br />

* (lacht) Nie. Denn ein Unternehmen mit<br />

Zielen wie <strong>KHS</strong> lernt nie aus. Wir müssen einfach<br />

ein Klima schaffen, das die kontinuierliche<br />

Verbesserung fördert und diese auch von<br />

allen fordern. Die Einfachheit macht es. Jedes<br />

Werk hat eine DIN-A4-Seite mit seinen wichtigsten<br />

Zielen.<br />

° Bis in welche Tiefen geht das?<br />

* Wir haben gerade angefangen, alle<br />

wesentlichen Prozesse zu verbessern, um <strong>KHS</strong><br />

besser zu steuern. Ziel ist es, einfach überall,<br />

wo Leistung erbracht wird, wo Termine abverlangt<br />

werden und, selbstverständlich, wo es<br />

sinnvoll ist, sie auch zu messen. Ich möchte<br />

ja auch die Bürokratie senken. Jeder im Unternehmen<br />

muss wissen, was er für den Erfolg<br />

beiträgt.<br />

° Kann man die Ergebnisse dieser so<br />

<strong>KHS</strong> 2010 plus °<br />

komplexen Offensive überhaupt aussagefähig<br />

messen?<br />

* Ja. Dafür haben wir ein Kennzahlensystem<br />

entwickelt, das genau diesen Output systematisch<br />

messbar macht, etwa die Durchlaufzeiten,<br />

die Kosten, die Qualitätskosten, die Liefertermintreue<br />

der gesamten Projekte, die Wertschöpfung,<br />

die Fehlteile, die Auslastung etc.<br />

° Hört sich sehr mathematisch an und …<br />

* … ist natürlich auch eine numerische<br />

Größe, die wir auch brauchen, um zu wissen,<br />

ob wir uns verbessern oder nicht. Vielleicht<br />

noch entscheidender scheint mir, unter den<br />

Mitarbeitern das gegenseitige Vertrauen noch<br />

weiter auszubauen und sie in die Projekte einzubeziehen,<br />

was wir sehr gezielt in jedem<br />

Werk, auch im Ausland, vollziehen.<br />

° Und wie ist der Stand der<br />

Produktionsoffensive aktuell – gut ein Jahr<br />

nach dem Start?<br />

* Wir haben gemeinsam bereits eine Menge<br />

erreicht. Der gesamte Qualitätskreislauf, von<br />

der Entwicklung bis zur Endabnahme beim<br />

Kunden, sowie der begleitende Service, ist, in<br />

aller Bescheidenheit, weitgehend geschlossen<br />

worden und wird Tag für Tag verbessert.<br />

Wir sind produktiver geworden und haben<br />

unsere Qualitätskosten schon um 10 Prozent<br />

senken können. Wir haben eine Reihe von Produkten<br />

erfolgreich in aller Welt eingeführt<br />

bzw. Know-how transferiert. Noch nie haben<br />

wir einen so großen Austausch von Mitarbeitern<br />

mit dem Ausland gehabt. In allen Werken<br />

haben wir die logistischen Abläufe verbessert<br />

und letztendlich eine Menge Verhandlungen<br />

mit unseren Lieferanten geführt, um<br />

unsere Kosten zu reduzieren.<br />

° Herr Dr. Grabenweger, jede große Idee<br />

hat, wenn sie erfolgreich sein will,<br />

einen simplen Kern. Welcher ist das bei der<br />

Produktionsoffensive von <strong>KHS</strong>?<br />

* Mach es einfacher, schneller und flexibler.<br />

Denke bei allem, was du machst, an<br />

den Kunden. Habe keine Angst, deine Ideen<br />

zu präzisieren und sie zu verwirklichen. Für<br />

mich werden immer die Menschen <strong>KHS</strong> zum<br />

Erfolg führen.<br />

14*15


Aseptic Cold Filling (ACF) setzt seinen Siegeszug in der alkoholfreien Getränkebranche immer weiter<br />

fort. <strong>KHS</strong> ist einer der Pioniere dieser Technologie und installierte weltweit bereits über 30<br />

moderne Aseptikanlagen. Dabei gibt es alternativ mehrere gute Systeme. Doch welche Methode ist<br />

für welchen Betrieb am besten geeignet? Das neue <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahren der trockenen Sterilisation<br />

mit Kondensation kommt gleich mit einem ganzen Paket an Pluspunkten.<br />

DAS MULTITALENT<br />

ACF mit Kondensation<br />

Aseptic Cold Filling (ACF) setzt seinen Siegeszug in der alkoholfreien Getränkebranche immer weiter<br />

fort. <strong>KHS</strong> ist einer der Pioniere dieser Technologie und installierte weltweit bereits über 30<br />

moderne Aseptikanlagen. Dabei gibt es alternativ mehrere gute Systeme. Doch welche Methode ist<br />

für welchen Betrieb am Besten geeignet? Das neue <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahren der trockenen Sterilisation<br />

mit Kondensation kommt gleich mit einem ganzen Paket an Pluspunkten.


dossier °<br />

+++ sicher +++ flexibel +++ flaschenschonend +++ kostensparend +++<br />

Zuweilen ist es angebracht, auch einmal<br />

einen Blick zurück zu werfen – damit die<br />

Zukunft besser einzuschätzen ist. Also: Mit<br />

echten Pionierleistungen aseptischer Abfüllung<br />

startete <strong>KHS</strong> bereits Ende der 80er<br />

Jahre. Damals standen Kaltabfüllung und<br />

Nass-Sterilisation von Glasflaschen im Mittelpunkt.<br />

Heute geht es bei modernem ACF<br />

(Aseptic Cold Filling) vor allem um sensible<br />

Getränke in PET-Einwegflaschen – behandelt<br />

nach dem Verfahren der trockenen Sterilisation.<br />

Jahrelang war <strong>KHS</strong> in diesem<br />

Bereich einziger Anbieter von Rotationsmaschinen<br />

für die Getränkeindustrie. Was für<br />

ein ganz besonders umfassendes Know-how<br />

sorgte, das innerhalb der Branche wohl einmalig<br />

ist.<br />

Womit wir bereits in der Zukunft<br />

angekommen sind. Denn heute lautet die<br />

Frage aller Fragen für Abfüller nichtalkoholischer,<br />

sensibler Getränke: Welches ACF-Verfahren<br />

– nass oder trocken – ist für meinen<br />

Betrieb auch morgen noch am besten geeignet?<br />

Die Praxis zeigt: Beide <strong>KHS</strong>-Verfahren<br />

sind absolut sicher. Doch während den einen<br />

die trockene Sterilisation überzeugt, weil hier<br />

kein Rinswasser für Flaschen und Verschlüsse<br />

benötigt wird, was Kosten spart, schwört der<br />

andere auf Nass-Sterilisation gerade aufgrund<br />

des traditionellen Flaschen- und Verschluss-<br />

Rinsprozesses.<br />

Wie auch immer, generell gilt: Das<br />

Nass-Spülverfahren ist vorzuziehen, wenn<br />

nicht sicher ist, dass sich Flaschen und Verschlüsse<br />

dem ACF-Block frei von Partikeln,<br />

Flüssigkeit oder Kondensat zuführen lassen.<br />

Das ist meist dann der Fall, wenn die Blasmaschine<br />

dem Block nicht direkt vorgeschaltet<br />

ist.<br />

SAMMELT PLUSPUNKTE:<br />

TROCKENE STERILISATION NACH<br />

KONDENSATIONS-VERFAHREN<br />

Bei der trockenen Sterilisation setzt <strong>KHS</strong><br />

ganz gezielt auf das so genannte Kondensations-Verfahren<br />

mittels H 2O 2. Diese Technologie<br />

basiert bei der Flaschen-Innenste-<br />

rilisation auf einem bis ins letzte Detail<br />

ausgeklügelten dreistufigen Prozess, der<br />

höchste Sicherheit bietet:<br />

1. Ein bis auf wenige Prozent verdünntes<br />

H 2O 2-Wassergemisch verdampft im Sterilisator-Bereich<br />

der Maschine bei Einsatz eines<br />

Wärmetauschers direkt vor der Flaschenmündung.<br />

2. Der entstehende Dampf wird mittels Sterilluft<br />

gezielt in die Flaschen eingeblasen.<br />

3. Damit entfaltet das H 2O 2 seine Wirkung<br />

direkt an der Flaschenwandung und zerfällt<br />

nicht vorher. Da die Kunststoffflasche<br />

Umgebungstemperatur hat, kondensiert das<br />

H 2O 2-Dampfgemisch aufgrund des Temperaturunterschiedes<br />

direkt an der Flaschenwand.<br />

Durch das sichtbare Beschlagen<br />

aller Flascheninnenflächen ist der Kondensationsprozess<br />

optisch hervorragend nachzuvollziehen.<br />

Zugleich ist sicher, dass das<br />

System sämtliche Flaschenpartien gleichmäßig<br />

beaufschlagt – inklusive Formhinter-<br />

2<br />

schneidungen, Kanten und Winkel, wie sie<br />

etwa gerippte Flaschen haben. Dies lässt<br />

sich per Infrarotthermometer auch messtechnisch<br />

nachweisen. Das eingesetzte<br />

H 2O 2-Volumen ist stets exakt definiert und<br />

ganz an die zu bearbeitende Flaschenform<br />

und -größe angepasst.<br />

So bietet das <strong>KHS</strong>-Kondensations-<br />

Verfahren höchste Sicherheit, lässt individuelle<br />

Ausgestaltungen entsprechend den<br />

Anforderungen des Kunden zu und verhält<br />

sich zudem äußerst behälterschonend (die<br />

Kunststoffflaschen sind zu keiner Zeit auf<br />

mehr als 65 Grad Celsius erwärmt).<br />

EXKURS: DER STERILISATIONSPROZESS<br />

* Allein das kondensierte H 2O 2-Wasser-<br />

Gemisch an der Flaschenwandung sorgt für<br />

eine MLK (Mittlere Logarithmische Keimreduktion)<br />

von mindestens zwei.<br />

* Nachweis durch zahlreiche Testverfahren<br />

mit dem gegen H 2O 2 wohl resistentesten<br />

Keim: Bacillus subtilis.<br />

WELTNEUHEIT: DER HALSRING-ISOLATOR<br />

16*17<br />

Auf der Grundlage des erfolgreich im Markt etablierten <strong>KHS</strong>-ACF-Verfahrens der<br />

trockenen Sterilisation mit Kondensation entwickelte <strong>KHS</strong> das Konzept des Halsring-<br />

Isolators. Eine Weltneuheit.<br />

Prinzip:<br />

Der Halsring-Isolator isoliert Kunststoffflaschen ab dem Halsring aufwärts – außen wie<br />

innen. Reinraum-Klasse 100 ist daher ausschließlich oberhalb des Halsrings erforderlich.<br />

Vorteile (zusätzlich zu den Vorzügen des Kondensations-Verfahrens):<br />

* Reinraum-Volumen nur noch 10 Prozent – gegenüber dem (bereits geringen) Reinraum-<br />

Volumen für trockene Sterilisation. Keine Außensterilisation mehr erforderlich.<br />

* Halsring-Isolator erlaubt das Verarbeiten nahezu beliebiger Flaschenmaterialien und<br />

-formen, etwa heute die Kunststoffflasche, morgen die Kartonflasche, übermorgen<br />

Pouches.<br />

* Kosten sind nochmals entscheidend reduziert:<br />

1. keine Außensterilisation,<br />

2. geringes Reinraumvolumen bedeutet, dass ein geringerer Sterilluftdurchsatz und<br />

dadurch weniger HEPA-Filter nötig sind.


2<br />

CHECK: DAS GAS-VERFAHREN<br />

Am Markt der ACF-Anlagen gibt es auch das so genannte Gas-Verfahren. Der<br />

Prozessablauf weicht erheblich vom <strong>KHS</strong>-Kondensations-Verfahren ab. Im Folgenden<br />

ein zusammenfassender Überblick.<br />

CHECKPOINT STERILISATIONSMEDIUM<br />

Beim Gas-Verfahren kommt Wasserstoffperoxyd (H 2 O 2 ) im Verdampfer zunächst in dampfförmigen<br />

Zustand und wird auf zirka 200 Grad Celsius erhitzt. Das begünstigt generell<br />

den schnellen Zerfallprozess von H 2 O 2 . Dieser beginnt bereits bei Temperaturen unter<br />

100° Grad Celsius und beschleunigt sich bei steigender Temperatur erheblich.<br />

* Folge: Bereits vor dem Einbringen in die Flasche zersetzt sich ein großer Teil des vorhandenen<br />

H 2 O 2 . Und es entstehen hohe Energiekosten für die Lufterwärmung.<br />

CHECKPOINT FLASCHENSCHRUMPFUNG<br />

Auf rund 200 Grad erhitztes H 2 O 2 gelangt in die mit rund 50 bis 55 Grad Celsius vorgewärmte<br />

Flasche. Vor allem für dünnwandige PET-Flaschen eine kritische Grenzbelastung.<br />

* Folge: Ein höheres Gewicht der PET-Flaschen scheint notwendig. Eine erhöhte Kostenbelastung<br />

ist daher nicht auszuschließen. Dazu kommt: Bei Anwendung des Gas-Verfahrens<br />

ist – hierzu stellte <strong>KHS</strong> Versuche an – aufgrund der höheren Temperaturen für<br />

sämtliche Kunststoffflaschen-Materialien ebenfalls mit entsprechend höherer Flaschenschrumpfung<br />

zu rechnen.<br />

CHECKPOINT KONTROLLMÖGLICHKEIT<br />

Beim Gas-Verfahren gibt es aufgrund der Erhitzung keinen Kondensationseffekt an der<br />

Flaschenwandung (kein optischer Effekt).<br />

* Folge: Es ist weder erkennbar noch messbar, ob wirklich die gesamte Oberfläche der<br />

Flasche mit dem H 2 O 2 -Gasgemisch beaufschlagt ist.<br />

CHECKPOINT STERILISATIONSMESSUNG<br />

Es ist durchaus möglich, dass – wie bei Einbringung von Gas in Kunststoffflaschen generell<br />

üblich – eine Verwirbelung von H 2 O 2 in der Flasche erfolgt und durch einen entstehenden<br />

Staudruck keine gleichmäßige Gasverteilung stattfindet.<br />

* Folge: Es ist nicht sichergestellt, dass an sämtlichen Stellen der Flascheninnenwand<br />

eine ausreichende Konzentration von freien Radikalen erreicht wird.<br />

CHECKPOINT KOMBINATION INNEN-/AUSSENSTERILISATION<br />

Insgesamt betrachtet gibt es beim Gas-Verfahren für die Flaschen-Innensterilisation -<br />

aus Sicht der kompetenten <strong>KHS</strong>-Verfahrenstechniker - eine Reihe unsicherer Faktoren.<br />

Manche Nutzer des Gas-Sterilisations-Verfahrens verwenden zur Sicherung der Außensterilisation<br />

das von <strong>KHS</strong> angebotene Kondensations-Verfahren. Allerdings erfolgt beim<br />

Gas-Verfahren die Außensterilisation mittels Kondensation in der Regel noch vor der<br />

Innensterilisation, die auf einem separaten Karussell vor sich geht.<br />

* Folge: Es ist möglich, dass bei hoher Anlagengeschwindigkeit während der Innensterilisation<br />

unter anderem unsterile Luft aus dem Inneren der Flasche austritt und die<br />

Flaschenaußenflächen erneut kontaminiert.<br />

CHECKPOINT CHEMIKALIENEINSATZ<br />

Beim Gas-Verfahren lässt sich der eigentliche Sterilisationsprozess kaum kontrollieren.<br />

* Folge: Deshalb sollte – das ist so gut wie unabdingbar – ein hoher Sicherheitsfaktor<br />

bei der Dosage von H 2 O 2 enthalten sein. Beim Kondensations-Verfahren ist aufgrund<br />

des reproduzierbaren und in allen Phasen kontrollierbaren Prozesses ein deutlich geringerer<br />

Einsatz von Chemikalien möglich.<br />

* Der eigentliche Sterilisationsprozess<br />

startet, sobald gleichmäßig Warmluft in die<br />

Kunststoffflasche geblasen wird - innerhalb<br />

eines an den Sterilisator anschließenden<br />

Aktivator-Bereichs.<br />

* Das durch Warmluft zersetzte H2O2 erzeugt hier freie Radikale wie das OH-Radikal<br />

und atomaren Sauerstoff. Beide Zerfallsprodukte<br />

greifen die Zellen von Mikroorganismen<br />

direkt an.<br />

* Das bedeutet: In der Flasche kondensiertes<br />

H2O2 sichert bei Warmluftzufuhr<br />

den zuverlässigen Sterilisationseffekt<br />

direkt an der dafür vorgesehenen Stelle<br />

(Point of Kill).<br />

* Für den perfekten Sterilisationseffekt<br />

sind entweder ein Aktivator oder auch zwei<br />

nacheinander geschaltete Aktivatoren erforderlich.<br />

* <strong>KHS</strong> plant je nach eingesetzten Kunststoffflaschengrößen,<br />

-formen sowie abzufüllenden<br />

Produkten und der Anlagenleistung.<br />

Dadurch bleibt beim sicht- und messbaren<br />

Sterilisationsprozess die Radikalbildung so<br />

lange aufrechterhalten, bis das H2O2 vollständig<br />

von der Flaschenwand entfernt ist.<br />

* <strong>KHS</strong> garantiert beim Kondensations-Verfahren<br />

der trockenen Sterilisation Abtötungs-


aten von MLK 5 (auf Basis Bacillus subtilis).<br />

Das beweisen zahlreiche Validierungen.<br />

* Außensterilisation: Im vor dem Aktivator<br />

installierten Tunnelbereich wird H 2O 2<br />

mit Hilfe von Düsen auf dem Flaschenkörper<br />

kondensiert (sowohl sichtbar als auch<br />

direkt messbar).<br />

* Durch die im Aktivator stattfindende<br />

Warmlufteinblasung in das Flascheninnere<br />

findet ein Wärmeübergang von Flascheninnen-<br />

zu Flaschenaußenfläche statt, was eine<br />

Radikalbildung an der Flaschenaußenfläche<br />

ebenso hervorruft wie innerhalb der Kunststoffflasche.<br />

* Wesentlicher Aspekt für die sichere Sterilisationswirkung:<br />

Die Außensterilisation<br />

erfolgt nahezu zeitgleich mit der Innensterilisation.<br />

* Während des Prozesses der Warmluftzufuhr<br />

im Aktivatorbereich wird mit Wasserstoffperoxid<br />

versetzte Luft aus dem Flascheninnenraum<br />

nach außen verdrängt.<br />

DIE VALIDIERUNG<br />

Was eine Technologie wert ist, zeigt die Validierung.<br />

Bei ACF bedeutet dies die totale<br />

mikrobiologische Kontrolle. Die Experten<br />

prüfen bis ins kleinste Detail.<br />

dossier ° ACF mit Kondensation<br />

Trockene Sterilisation von Flaschen und Verschlüssen: <strong>KHS</strong> setzt<br />

ganz gezielt auf das so genannte Kondensations-Verfahren mittels H2O2 –<br />

bestens bewährt mit etlichen Pluspunkten.<br />

Schritt 1: Die Anlage. Es beginnt mit dem<br />

exakten Check der Außenreinigung. Hierbei<br />

wird die komplette ACF-Anlage mit einer Kieselgursuspension<br />

oder Kaolin oder Schlämmkreide<br />

eingesprüht. Ist die Suspension<br />

getrocknet, bleiben weiße Schleier. Es folgt<br />

die Reinigung. Im Anschluss daran lässt sich<br />

feststellen, wo noch Reste des Schleiers<br />

haften, an welchen Stellen folglich keine<br />

zuverlässige Reinigungsleistung möglich<br />

war. Diese Erkenntnisse fließen in konstruktive<br />

Änderungen oder den Einbau zusätzlicher<br />

Reinigungsdüsen ein. Nächster Schritt:<br />

die Entnahme von Abstrichen an kritischen<br />

Anlagenteilen (hauptsächlich im Füller-/<br />

Verschließerbereich). Schritt für Schritt prüfen<br />

die Fachleute jede einzelne Maschinenkomponente,<br />

machen jeden Test mehrfach.<br />

Eine äußerst umfangreiche Detailarbeit.<br />

Schritt 2: Die Abfüllergebnisse. Krönung<br />

der Validierung ist das Prüfen von Abfüllergebnissen.<br />

Üblich: Das Abfüllen von<br />

gleich 10.000 Flaschen unter aseptischen<br />

Bedingungen. Diese lagern drei Wochen<br />

lang in einem geschlossenen Raum bei 28<br />

Grad Celsius. Die Validierung ist nur dann<br />

erfolgreich, wenn die anschließende Untersuchung<br />

zeigt, dass nicht mehr als eine einzige<br />

Flasche mit einem getränkeverderblichen<br />

Mikroorganismus verkeimt ist.<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

Neben mittlerweile neun validierten <strong>KHS</strong>-<br />

Anlagen, die mit der trockenen Sterilisation<br />

nach Kondensations-Verfahren arbeiten,<br />

stehen weitere zwölf Anlagen kurz vor der<br />

Validierung. Darunter die ACF-Linie bei<br />

Gehls Dairy, USA, die selbstverständlich entsprechend<br />

den strengen amerikanischen<br />

FDA-Bestimmungen überprüft wird.<br />

KONSEQUENTES ORIENTIEREN<br />

AM KUNDEN<br />

<strong>KHS</strong> verzeichnet bedeutende Erfolge mit<br />

ACF-Trocken-Kondensation. Auch externe<br />

Fachleute bestätigen: Diesem Verfahren<br />

gehört die Zukunft. Und es ist zugleich die<br />

Basis für weitere Entwicklungsaktivitäten<br />

(siehe Kasten „Halsring-Isolator“). Das wiederum<br />

spricht Bände über die Innovationsfreudigkeit<br />

und Kraft des Unternehmens<br />

und das nachhaltige, konsequente Orientieren<br />

an den Wünschen des Kunden.<br />

Gestern, heute und morgen.<br />

Dr. Hartmut Evers, Leiter der Abteilung<br />

Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Manfred Michl, Leiter Technischer Vertrieb,<br />

Competence Center Prozesstechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

18*19<br />

• INTERNET www.khs.com<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Dr. Hartmut Evers, Leiter der Abteilung Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 - 22 52, E-Mail: hartmut.evers@khs.com<br />

Manfred Michl, Leiter Technischer Vertrieb, Competence Center Prozesstechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach, Telefon: +49/6 71/8 52 - 23 25,<br />

E-Mail: manfred.michl@khs.com<br />

Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach,<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 - 26 11, E-Mail: diana.wolf@khs.com


Was bringt die Zukunft?<br />

Interview mit Andreas Steinle, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />

Zukunft und Zauber – zwei Begriffe, die nicht nur der erste Buchstabe<br />

miteinander verbindet. Seit Urzeiten haftet der Zukunft ein gewisser<br />

Zauber an, den Menschen erforschen, begreifen und im positiven Sinne<br />

für sich nutzen möchten. Eine Aufgabe, die sich das 1998 gegründete<br />

Zukunftsinstitut auf die Fahnen geschrieben hat. Das – wie könnte es<br />

anders sein – direkt am Zauberberg in Kelkheim nahe Wiesbaden angesiedelt<br />

ist. Bei so viel Zukunftszauber hört sich die Zukunftsdefinition<br />

von Andreas Steinle vergleichsweise schlicht an. „Zukunft ist das, was<br />

auf uns zukommt“ meint der Geschäftsführer des Zukunftsinstituts.<br />

Und: „Unsere Aufgabe sehen wir darin, den Wandel zu moderieren“.<br />

Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong> im Gespräch mit Andreas Steinle.<br />

<strong>KHS</strong> JOURNAL: Vor Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer des Zukunftsinstituts<br />

waren Sie Geschäftsführer des Trendbüros Hamburg. Welcher<br />

Unterschied besteht zwischen Trend- und Zukunftsforschung?<br />

ANDREAS STEINLE: Während die Trendforschung Zeiträume von bis<br />

zu fünf Jahren betrachtet, geht es bei der Zukunftsforschung um Entwicklungen<br />

innerhalb der nächsten fünf bis 30 Jahre.<br />

° Baut die Zukunftsforschung denn auf der Trendforschung auf?<br />

* Auf jeden Fall. Gleichzeitig beschäftigen wir uns bei der Zukunftsforschung<br />

sehr viel mit der Vergangenheit und mit der Gegenwart.<br />

Zukunft ist im Grunde genommen immer auch in die Gegenwart eingekapselt<br />

und entsteht an den Randbereichen der Gesellschaft. Denn<br />

alles Neue bildet sich aus einer Abweichung von der Norm heraus. Ob<br />

das ein neuer Wirtschaftszweig ist oder eine neue Verhaltensweise,<br />

spielt dabei keine Rolle. Denken Sie in diesem Zusammenhang an das<br />

Handy. Die ersten Handys waren kofferschwere Apparaturen und nur<br />

in kleinen Segmenten der Gesellschaft etabliert.<br />

° Welche momentanen Randbereiche der Gesellschaft könnten Ihrer<br />

* Die Kunst ist immer ein Randbereich der Gesellschaft, der viel über<br />

Meinung nach für die Zukunft bedeutsam werden?<br />

die Zukunft aussagt. Hier beschäftigt man sich mit Themenbereichen,<br />

die im Alltag noch keine größere Rolle spielen, die aber auf uns zukommen.<br />

Kunst ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Spielplatz für neue<br />

Ideen. Beispiel: transgene Kunst. Künstler arbeiten hier mit genveränderten<br />

Organismen, die unter bestimmten Lichteinstrahlungen fluoreszieren<br />

und leuchten. So wurde vor kurzer Zeit ein fluoreszierendes<br />

Quallengen in das Erbgut eines Hasen eingebracht. Bei UV-Lichteinstrahlung<br />

leuchtet dieser Hase nun grün. Natürlich führt uns ein<br />

solches Experiment in keine Zukunft der grünen Hasen. Was uns diese<br />

Art von Kunst aber zeigt, ist, dass wir ganz andere Möglichkeiten erhalten,<br />

um in unser Menschsein einzugreifen.<br />

Ebenso wie die Kunst bieten Design, Architektur, Literatur und<br />

die Medien wertvolle Quellen, die dabei behilflich sind, mehr über den<br />

künftig denkbaren gesellschaftlichen und damit auch über den ökonomischen<br />

Wandel ausfindig zu machen.<br />

° Sie beraten Unternehmen in Hinblick auf die Zukunft. Welche sind<br />

für Sie die wesentlichsten Aspekte eines Zukunftsconsultings?<br />

* Unsere Aufgabe sehen wir darin, den Wandel zu moderieren. Wir<br />

zeichnen Unternehmen Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft auf.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden füllen wir schließlich die individuellen<br />

„Gestaltungsräume der Zukunft“ mit Ideen und Strategien an.<br />

Unser Tätigkeitsbereich erstreckt sich vor allem auf zwei Bereiche.<br />

Zum einen stellen wir allgemeine Informationen über den zu erwartenden<br />

Wandel bereit – auch aus aufgezeigten Randbereichen. Hier bieten<br />

wir übergreifende Informationen, die in Betrieben, die meist doch<br />

sehr stark aus ihrem Markt heraus auf die Welt blicken, nicht zur Verfügung<br />

stehen. Zum anderen – und das ist der wohl bedeutendste Aspekt<br />

– moderieren wir interne Gespräche über Zukunft und unterstützen<br />

damit die so wesentliche kommunikative Funktion im Unternehmen.<br />

° Müssen Unternehmen, die sich für die Zukunft gut aufstellen<br />

möchten, eine gezielte interne Zukunftskommunikation betreiben?


* Gezielte Kommunikation ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Wenn<br />

ungenügender Informationsaustausch stattfindet, produziert jeder<br />

Mitarbeiter eine andere Idee von Zukunft. So arbeiten viele Menschen<br />

in viele verschiedene Richtungen. Was dazu führt, dass sich Bewegung<br />

schwer realisieren lässt. Um dem vorzubeugen, sind Moderatoren für<br />

Zukunft notwendig, die Mitarbeiter abteilungsübergreifend an einem<br />

runden Tisch zusammenführen, damit sie sich austauschen und ein<br />

gemeinsames Zukunftsbild entwickeln.<br />

° Sollte vor diesem Austausch bereits eine Zukunftsvision bestehen?<br />

* Hierbei kann es sich nur um eine grob definierte Zukunftsvision<br />

handeln, denn Zukunft an sich ist nichts Statisches. Wir leben in einem<br />

sehr dynamischen gesellschaftlichen und ökonomischen Umfeld. Veränderungen<br />

gehen heutzutage so schnell vor sich, dass ein Zukunftsbild<br />

immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst werden muss.<br />

Was wiederum zeigt, wie bedeutsam die Verankerung eines permanenten<br />

Kommunikationsflusses zum Thema Zukunft im Unternehmen ist.<br />

° Wäre es denn von Nutzen, so genannte Zukunftszellen bzw.<br />

Zukunftsabteilungen in Unternehmen zu integrieren?<br />

* Das hängt sehr stark von der Struktur des jeweiligen Unternehmens<br />

ab. Sinnvoll ist es sicherlich, eine Zukunftsabteilung als eine Art<br />

Think Tank zu integrieren. In diesem Think Tank sollten sich Informationen<br />

konzentrieren und aus diesem Think Tank heraus haben Informationen<br />

an alle Mitarbeiter auszuströmen. Nur auf diese Art und Weise<br />

stellen Think Tanks einen ständigen glühenden Kern an Ideen dar. Wird<br />

die Verantwortung für Zukunft an eine Abteilung abgegeben, die keinerlei<br />

Austausch zwischen Mitarbeitern forciert, lässt sich hier in der<br />

Regel auch nicht viel bewirken. Dennoch: Im Idealfall benötigen Unternehmen<br />

keine separate Zukunftsabteilung, weil jeder einzelne Mitar-<br />

dialog+meinung °<br />

Andreas Steinle, Dipl.-Kommunikationswirt, ist Geschäftsführer des<br />

Zukunftsinstituts in Kelkheim bei Wiesbaden und leitet gleichzeitig die<br />

dem Unternehmen angegliederte Zukunftsakademie. Vor seinem Wechsel zum Zukunftsinstitut war Steinle<br />

als Geschäftsführer des Hamburger Trendbüros tätig. Steinle ist Autor zahlreicher Studien und Bücher. Titel<br />

seiner jüngsten Studie: „Service-Märkte – Die neuen Dienstleister“. Als Referent auf zahlreichen internationalen<br />

Kongressen erreichte Steinle seinen hohen Bekanntheitsgrad.<br />

beiter mit Zukunft beschäftigt ist. Nötig ist in diesem Fall ausschließlich<br />

die bereits angesprochene Moderation von Zukunft – durch einen<br />

externen Berater oder auch einen speziell hierfür abgestellten Mitarbeiter<br />

innerhalb des Unternehmens.<br />

° Wie lässt es sich erreichen, dass jeder einzelne Mitarbeiter sich<br />

im Unternehmen mit Zukunft beschäftigt?<br />

* Dafür sind viele kleine Schritte notwendig. Es gibt keinen Schalter,<br />

der sich auf Zukunft umswitchen lässt. Zukunft hat immer mit Kommunikation<br />

zu tun und je stärker ich Zukunft im Unternehmen verankern<br />

möchte, desto mehr muss ich Menschen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen dazu bringen, sich stetig auszutauschen. Ein paar Beispiele<br />

für Wege, die in Richtung permanente Kommunikation und damit auch<br />

in Richtung permanente Zukunftskommunikation führen: Der Schweizer<br />

Hörgerätehersteller Phonak bietet eine große Cafeteria, die zugleich<br />

als großer Besprechungsraum dient. Mitarbeiter treffen sich dort nicht<br />

nur zum Essen, sondern bleiben über Stunden, besprechen Projekte<br />

wie Forschungsvorhaben und knüpfen wertvolle Kontakte. Ein weiteres<br />

Beispiel aus dem Hause Procter & Gamble, Deutschland: Mitarbeiter<br />

sind hier dazu aufgefordert, sich mittels Online-Plattform abteilungsübergreifend<br />

zum Mittagessen zu verabreden, um mehr voneinander<br />

zu erfahren. Im Grunde genommen sind diese beiden Beispiele<br />

simple Geschichten. Trotzdem verändern sie eine ganze Menge, weil<br />

dahinter steht: „Tauscht euch aus, schaut über eure Abteilungsgrenzen<br />

hinweg.“<br />

20*21<br />

„Zukunft ist immer auch in die Gegenwart eingekapselt und<br />

entsteht an den Randbereichen der Gesellschaft.“


„Zukunft hat mit Kommunikation zu tun und je stärker ich Zukunft im Unternehmen<br />

verankern möchte, desto mehr muss ich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen dazu<br />

bringen, sich auszutauschen.“<br />

° Gibt es auch Beispiele für gelungene interne Zukunfts-<br />

Moderationen und funktionierende Zukunftsabteilungen?<br />

* Selbstverständlich. Google liefert ein schönes Beispiel für die gelungene<br />

interne Zukunftsmoderation. Dort ist die Chef-Produktmanagerin<br />

für das Innovations- und Ideenmanagement zuständig. Täglich von<br />

16.00 Uhr bis 17.30 Uhr hält sie Sprechstunde, in der jeder Mitarbeiter<br />

– egal welcher Hierarchiestufe – seine Ideen vortragen kann. Zusammen<br />

mit einer kleinen Gruppe von Tüftlern werden die Vorschläge dann<br />

ca. fünf Minuten hinterfragt. Wesentlich: Wer eine Idee präsentiert,<br />

erhält ein schnelles Feedback. Ein weiteres Beispiel für die als Think<br />

Tank konzipierte Zukunftsabteilung: Swarovski. Hier gibt es das so<br />

genannte iLab, das etwa 15 Leute umfasst. Dieses Ideen-Laboratorium<br />

versteht sich als Ideen-Sammel- und -Verteilstation im Unternehmen.<br />

Jede einzelne Idee wird an alle Personen und Abteilungen im Unternehmen<br />

weitergeleitet, die an ihr Interesse finden könnten. Auch hier<br />

wird auf ein zügiges Feedback großer Wert gelegt.<br />

° All das zeigt, dass Zukunftsvisionen von Mitarbeitern einen entscheidenden<br />

Anteil an der Zukunftsfähigkeit des jeweiligen<br />

Unternehmens einnehmen. Welche Bedeutung wird aber künftig<br />

dem Mitarbeiter als Mensch mit allen seinen Bedürfnissen von<br />

Unternehmen eingeräumt?<br />

* Eine große Bedeutung. Großkonzerne wie Mittelständler und Kleinbetriebe<br />

entdecken mehr und mehr, dass sie das Commitment ihrer<br />

Mitarbeiter brauchen, wenn sie erfolgreich und innovativ sein wollen.<br />

Und dass Mitarbeiter künftig den Wettbewerbsvorteil von Firmen ausmachen.<br />

BMW zeigt beispielsweise schon heute, wie Erfolg und ein<br />

„Kümmern um Mitarbeiter“ Hand in Hand gehen. So arbeitet BMW mit<br />

Dienstleistern zusammen, die eine Betreuung von Kindern der Mitarbeiter<br />

und auch eine Betreuung von kranken Eltern der Mitarbeiter<br />

gewährleisten. Die Folge: Mitarbeiter arbeiten konzentrierter. Dazu<br />

kommt: Die Fluktuation ist geringer und es besteht bei Neueinstellungen<br />

die breite Auswahl zwischen hervorragenden Nachwuchskräften.<br />

° Von Zukunft aus dem internen Unternehmensblickwinkel heraus<br />

gesehen zu einer übergreifenden Betrachtung von Zukunft:<br />

Werden sich Globalisierungstendenzen künftig noch verstärken?<br />

* Globalisierung ist etwas, was die Menschen und die Wirtschaft im<br />

Grunde genommen schon seit Jahrhunderten antreibt. Globalisierung<br />

hat seit jeher zur Entwicklung der Wirtschaft mit beigetragen. Momentan<br />

blicken vor allem Westeuropäer eher angstvoll auf die zunehmende<br />

Globalisierung. Das beruht auf alten Denkstrukturen und hat nichts<br />

mit Zukunft zu tun. Meiner Meinung nach bietet Globalisierung künftig<br />

Unternehmen in West- und Osteuropa ebenso wie weltweit vor allem<br />

Chancen – unter anderem zu einer Erweiterung des Kundenkreises.<br />

Bildlich möchte ich in Anlehnung an Thomas Friedmans wunderbares<br />

Buch „The world is flat“ den Vorgang der Globalisierung folgendermaßen<br />

beschreiben: Wir befinden uns heute auf einem Spielfeld, auf<br />

dem jeder ähnliche Voraussetzungen hat, jeder um die Weltmeisterschaft<br />

spielt und jeder schließlich die Möglichkeit erhält, sie auch zu<br />

gewinnen. Sind das nicht hervorragende Perspektiven?<br />

° Wie lassen sich die Möglichkeiten, die eine Globalisierung<br />

Unternehmen bietet, praktisch nutzen?<br />

* Ich empfehle zunächst einmal, sich mit den Unternehmen kurzzuschließen,<br />

die außerhalb eigener Landesgrenzen bereits erfolgreich


tätig sind. Meist weicht dann die bislang abstrakt gehaltene Angst,<br />

die eine Sicht in Richtung neue Möglichkeiten versperrt. Generell gilt:<br />

Möchten Unternehmen künftig Wachstum generieren, tun sie gut daran,<br />

sich nicht nur im eigenen Lande zu bewegen.<br />

° Thema Macht der Marke und Macht des Handels – wie zeichnen<br />

sich Ihrer Meinung nach hier künftige Entwicklungen ab?<br />

* Unsere Industrie ist mit Markenartikeln entstanden. Durch die<br />

zunehmende Macht des Handels sind Markenartikel von so genannten<br />

No-Name-Produkten zeitweise stark „in die Mangel“ genommen worden.<br />

Diese Situation dreht sich schon jetzt. Der Handel hat verstanden,<br />

dass auch er Markenprodukte führen muss, um für seine Kunden<br />

langfristig attraktiv zu sein. Auch in Zukunft wird man Innovationen<br />

nur Marken zutrauen.<br />

° Wie sehen Sie den Verbraucher der Zukunft?<br />

* Der Verbraucher wird noch mehr Macht erhalten. Weil einerseits<br />

Angebote immer transparenter werden und der Konsument andererseits<br />

immer klüger wird. Künftig nehmen die höheren Bildungsabschlüsse<br />

weltweit zu, das Internet gewinnt an Bedeutung, Preisvergleiche<br />

lassen sich noch einfacher durchführen. So steigt der Preisdruck,<br />

dem auch Markenprodukte ausgesetzt sind, kontinuierlich an.<br />

Nun stellt sich für jeden, der nicht der Billigste ist, die ganz einfache<br />

Frage: Was kann ich Kunden zusätzlich bieten, damit sie bereit dazu<br />

sind, meinen Preis zu zahlen? Das mag bei Elektronik beispielsweise<br />

ein hervorragender Service sein. Was in Zukunft für Markenprodukte<br />

im Sinne des Zusatznutzens eine höhere Bedeutung gewinnen wird,<br />

ist die Kreation von Produktwelten, zu denen sich der Konsument<br />

zugehörig fühlt. Namhafte Unternehmen machen heute schon vor,<br />

wie es geht. Beispiel Dr. Oetker: Dr. Oetker eröffnete vor kurzem die<br />

Dr. Oetker Welt. Besichtigungstouren sind meines Wissens nach schon<br />

jetzt über Monate hinweg ausgebucht. Oder Swarovski: Swarovski<br />

errichtete ein Museum, das Kristallwelten zeigt und zu einer der<br />

Hauptattraktionen Österreichs avancierte. Ein weiteres und wiederum<br />

ganz anders geartetes Beispiel, das Zusatznutzen erkennen lässt,<br />

kommt aus den USA: In Supermärkten können Sie als Kunde nicht nur<br />

Lebensmittel einkaufen, sondern in den integrierten „Minute Clinics“<br />

auch kleinere Krankheiten wie Schnupfen behandeln lassen. Diese<br />

Minute Clinics werben mit dem Slogan „you are sick, we are quick“<br />

und sind in den Markt direkt mit integriert. Sie richten sich an diejenigen,<br />

die Untersuchungen und Medikamente bei eher harmlosen<br />

Erkrankungen benötigen.<br />

° <strong>KHS</strong> agiert als einer der bedeutendsten Anbieter von Abfüll- und<br />

Verpackungstechnik für die Getränkebranche weltweit. In diesem<br />

Zusammenhang zu guter Letzt die Frage: Wie sollte sich speziell<br />

die Getränkeindustrie Ihrer Meinung nach auf Zukunft einstellen?<br />

* Für die Getränkeindustrie wie für die Lebensmittelindustrie wird<br />

das Thema Gesundheit künftig eine noch bedeutendere Rolle spielen.<br />

Alle Menschen auf sämtlichen Kontinenten wollen lange leben und vor<br />

allem lange gesund leben. Dieser Wunsch wird sich in Zukunft weiter<br />

verstärken und alles wird darauf ausgerichtet sein, im Alter eine hervorragende<br />

Lebensqualität bei bester Gesundheit zu erreichen. Lebensmittelkonzerne<br />

wie Unilever und Nestlé machen es schon heute vor.<br />

Sie definieren sich bereits als Gesundheitsanbieter. Ich empfehle der<br />

Getränkebranche, bei Neuentwicklungen in jedem Fall verstärkt auf<br />

den Aspekt Gesundheit zu setzen und im Idealfall Gesundheitsdrinks<br />

zu produzieren, die eine nachweisbare Wirkung aufweisen. Eine weitere<br />

Empfehlung gilt der Entwicklung und Kommunikation von Produktwelten.<br />

Diese Produktwelten müssen nicht zwingend – wie bei<br />

Swarovski und Dr. Oetker dargestellt – innerhalb des Werks vorzufinden<br />

sein. Warum beispielsweise als Fruchtsaftanbieter nicht Fruchtsaftwelten<br />

in Form von Saftbars in den Innenstädten der Metropolen<br />

errichten? Oder als Mineralwasser-Produzent stylische Mineralwasserbars<br />

in den bedeutendsten Hotelketten? Es gibt Möglichkeiten über<br />

Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang möchte ich zu guter Letzt<br />

noch einmal explizit darauf hinweisen, dass Zukunft kein Schicksal ist,<br />

das wir nicht ändern können, sondern dass Zukunft einen Gestaltungsraum<br />

darstellt, von dem es jedem einzelnen Unternehmen selbst überlassen<br />

ist, wie es ihn nutzt.<br />

° Herr Steinle, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

dialog+meinung ° Was bringt die Zukunft<br />

22*23


Die<br />

Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />

Markentreuen<br />

Von einer kleinen Familienbrauerei in Franken entwickelte<br />

sich die Oettinger Brauerei zur absatzstärksten Braugruppe<br />

Deutschlands – <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik ist stets dabei.<br />

1<br />

2<br />

DIE AUFGABE Begleitung des<br />

konsequenten Wachstumskurses<br />

durch Ergänzung und Neuausstattung<br />

von Produktionslinien der<br />

Oettinger Gruppe.<br />

DIE LÖSUNG Über 40 Jahre lang<br />

maßgeschneiderte <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik,<br />

die bereits heute für<br />

künftige Erweiterungsschritte ausgerüstet<br />

ist.<br />

Weniger ist mehr. Auf diesen kurzen Nenner<br />

lässt sich das Erfolgsrezept der Oettinger<br />

Brauerei bringen. „Wir verzichten auf<br />

aufwändige und teure Werbung“, verrät die<br />

im Vergleich zu manchem Wettbewerber<br />

eher spartanisch gestaltete Internetseite<br />

der Erfolgsbrauerei aus Bayern. „Wir verzichten<br />

auf teure Verpackung wie Hochglanzetiketten<br />

oder bedruckte Kronkorken“, heißt<br />

es dort weiter. Bei Oettinger fließt kein Euro<br />

in die Werbung, sondern jeder Euro in das<br />

Bier. Denn letztlich, so die Firmenphilosophie,<br />

zählt nicht die Verpackung, sondern<br />

der Inhalt. Und der schmeckt gerade hiesigen<br />

Bierfreunden ausgezeichnet: Die Oettinger<br />

Gruppe ist Deutschlands absatzstärks-<br />

te Brauerei mit mehr als 7 Millionen Hektolitern<br />

Ausstoß.<br />

Das Unternehmen wird seit vielen<br />

Jahrzehnten von der Brauerfamilie Kollmar<br />

aus dem fränkischen Fürnheim geführt. Dass<br />

die Oettinger-Fachleute so kosten- und qualitätsbewusst<br />

brauen, erklärt sich denn auch<br />

aus der Firmenhistorie: 1956 übernimmt die<br />

Familie die kleine Braustätte Fürstliches<br />

Brauhaus zu Oettingen; über lange Jahre<br />

managt Unternehmer Günther Kollmar<br />

nahezu den gesamten Betrieb allein: „Bier<br />

verkaufen, Bankgespräche führen, in technische<br />

Lösungen investieren – für sämtliche<br />

Bereiche war ich der Ansprechpartner“,<br />

erinnert sich der Firmenchef. Das prägt das


Links Wohin das Auge reicht: Oettinger Bier. Oben Innoket KL 2000: Sorgt bei Oettinger für die<br />

perfekte Flaschenoptik. Unten Füllsystem Innofill DMG: Avancierte zum Standard bei Oettinger und die<br />

älteste Anlage füllt seit 17 Jahren äußerst zuverlässig im Dreischichtbetrieb.<br />

Gespür für die Kundenwünsche und das<br />

Kostenbewusstsein bis zum heutigen Tag.<br />

DER ERFOLG RUHT AUF DREI SÄULEN …<br />

Drei wesentliche Säulen nennt Kollmar für<br />

den Erfolg von Oettinger: Zum einen der<br />

stets inhabergeführte Betrieb sowie die<br />

langjährige Verbindung mit Lieferanten und<br />

Kunden – Oettinger und <strong>KHS</strong> beispielsweise<br />

arbeiten seit den frühen 60er Jahren zusammen.<br />

Zum anderen ist es der 1969 gefasste<br />

Beschluss, ausschließlich auf die großen<br />

Unternehmen des Lebensmittelhandels zu<br />

setzen.<br />

Um seine Handelspartner effizient<br />

und kostengünstig zu versorgen, schafft<br />

2<br />

Oettinger im Lauf der Jahre ein Netz von fünf<br />

Braustätten: in Oettingen, Mönchengladbach,<br />

Gotha, Schwerin und Dessow.<br />

In Oettingen wurden jüngst die<br />

Kapazitäten nochmals erweitert. Denn „wir<br />

peilen die 10 Millionen Hektoliter an. In<br />

spätestens zwei Jahren rechnen wir damit,<br />

diese Marke zu erreichen“, steckt Inhaber<br />

Kollmar das Ziel ab. Erreichen will er dieses<br />

Absatzziel über die Internationalisierung<br />

im europäischen Lebensmittelhandel. Denn<br />

die deutschen Lebensmittelketten finden<br />

ihren Weg zunehmend nach Europa und in<br />

zahlreiche außereuropäische Märkte. Und<br />

da kann und wird Oettinger als Partner des<br />

Handels mitwachsen.<br />

aufgabe+lösung °<br />

KURZPORTRÄT OETTINGER GRUPPE<br />

* 1956 Übernahme des Fürstlichen Brauhaus Oettingen durch<br />

die Familie Kollmar.<br />

* 1969 Start der ausschließlichen Belieferung von Handels-<br />

Großformen.<br />

* 2006 Ausstoß 7 Mio. hl. Absatzstärkste Braugruppe Deutschlands.<br />

Angepeilter Ausstoß: 10 Mio. hl. Rund 1.100 Mitarbeiter.<br />

* Fünf Braustätten mit folgenden Ausstoßkapazitäten:<br />

Oettingen (5,5 Mio. hl Bier/Softdrinks)/Mönchengladbach<br />

(2,7 Mio. hl)/Gotha (2,1 Mio. hl)/Schwerin (0,6 Mio. hl)/<br />

Dessow (0,3 Mio. hl).<br />

* Produktpalette: 16 Biersorten, darunter:<br />

Pils, Export und Weißbier (45 % Anteil am Ausstoß) sowie<br />

Bierspezialitäten Schwarzbier, Alt, Malzbier. Daneben Erfrischungsgetränke,<br />

Tafelwasser.<br />

* Besonderheiten: Eigene Flotte von 200 LKWs, Belieferung von<br />

10.000 Märkten.<br />

… MIT STARKEM MARKENKONZEPT<br />

Schon heute verkauft das Unternehmen sein<br />

Bier in mehr als 30 Länder. Haupt-Exportnationen<br />

sind Italien, Spanien, Griechenland,<br />

Frankreich und Belgien mit rund 60<br />

Prozent Exportanteil. Der Markteintritt in<br />

China, Japan und den USA stehe unmittelbar<br />

bevor, so Kollmar. Wo immer in der Welt<br />

Oettinger sein Bier verkauft – auf die Qualität<br />

kann sich der Kunde verlassen. Günther<br />

Kollmar: „Zwar ist Oettinger im niedrigen<br />

Preisbereich zu Hause, dennoch sind unsere<br />

Biere Qualitätsbiere und verwirklichen eine<br />

auf unser Segment hin ausgerichtete Markenpolitik,<br />

die es in sich hat.“ So verändert<br />

die Gruppe beispielsweise den Markennamen<br />

weltweit nicht.<br />

Und natürlich macht die Gruppe<br />

auch beim typischen Geschmack der Oettinger-Biersorten<br />

keine Kompromisse: „Mit 16<br />

unterschiedlichen Biersorten treffen wir den<br />

Geschmack der Süddeutschen wie den der<br />

Norddeutschen“, sagt Kollmar. Das Sortiment<br />

reicht von klassischen Pils- und<br />

Export-Bieren bis hin zu Spezialitäten wie<br />

Hefeweißbier, Schwarzbier, Altbier oder<br />

Malzbier.<br />

24*25


Links Das Oettinger-Prinzip: Beste Qualität zu attraktivem Preis. Mitte Innoclean EE: Hervorragende Reinigungswirkung<br />

und hohe Umweltfreundlichkeit sparen jede Menge Wasser und Energie. Rechts Günther Kollmar, Inhaber Oettinger Gruppe<br />

(links): „Wir schätzen neben bestem technischem Equipment und perfekter Beratung das über die Jahre hinweg immer weiter<br />

gewachsene Vertrauensverhältnis zu <strong>KHS</strong>. Rechts im Bild: Günter Unkrig, Direktor Business Area Zentraleuropa <strong>KHS</strong> AG.<br />

GLAS IN MEHRWEG DOMINIERT – NOCH<br />

Bislang dominiert bei Oettinger die Mehrwegflasche<br />

im Mehrwegkasten. Nur auf den<br />

Exportmärkten ist Oettinger auch als Dosenbier<br />

erhältlich. In diesem Jahr wird sich das<br />

ein wenig ändern: Dann sollen deutsche<br />

Bierfreunde Oettinger in der Einwegflasche<br />

kaufen können. Künftig, so schätzt Markenstratege<br />

Kollmar, hat die Dose für den<br />

Export rund 20 Prozent Absatzanteil, 10<br />

Prozent entfallen auf die Einweg-Glasflasche<br />

für den heimischen Markt und den<br />

Export und die übrigen 70 Prozent verbleiben<br />

bei Mehrwegglas im Mehrwegkasten.<br />

In der Oettinger Gruppe sind zurzeit<br />

acht <strong>KHS</strong>-Anlagen im Einsatz und füllen<br />

neben dem Biersortiment auch Erfrischungsgetränke<br />

und Tafelwasser. Zwei<br />

Linien davon sind Dosenanlagen, die weiteren<br />

sechs füllen ausschließlich Glas-Mehrwegflaschen.<br />

IN DIE ZUKUNFT INVESTIERT …<br />

Mit einem umfassenden Investitionsprogramm<br />

stellt Oettinger die Weichen für weiteres<br />

Wachstum. Nach vorgenommenen<br />

Anlagenerweiterungen im vergangenen Jahr<br />

will das Unternehmen auch 2007 kräftig<br />

investieren.<br />

… am Standort Oettingen …<br />

<strong>KHS</strong> lieferte im März dieses Jahres für die<br />

Produktionsstätte Oettingen eine neue<br />

Abfülllinie mit einer Leistung von 55.000<br />

Flaschen pro Stunde. Diese Abfüllanlage soll<br />

bereits Ende April 2007 in Betrieb gehen.<br />

Bereits 2006 installierte <strong>KHS</strong> nicht nur neue<br />

Transporteurtechnik, sondern auch eine Flaschenreinigungsmaschine<br />

vom Typ Innoclean<br />

EE mit dem neu entwickelten „Oettinger<br />

Kopfteil“. Das Besondere dieses Kopfteils:<br />

der zusätzliche Etikettenaustrag, der<br />

integriert wurde. Etiketten, die sich bereits<br />

in der Vorweiche gelöst haben, werden hier<br />

aus der Maschine transportiert. Ein weiterer<br />

Vorteil dieser Maschine und ein wichtiger<br />

Punkt für die Entscheidung für <strong>KHS</strong> und<br />

diese Maschine sind die geringen Verbrauchsdaten<br />

bei Wasser und Dampf.<br />

… am Standort Gotha …<br />

Für diese Braustätte lieferte <strong>KHS</strong> eine Pinolenanlage<br />

(Umpackanlage), die mit einem<br />

kombinierten Ein- und Auspacker Innopack<br />

PPZ sowie einem kombinierten Be- und Entlader<br />

ausgestattet ist. Highlight dieser<br />

Anlage: Oettinger bietet dem Verbraucher<br />

größtmögliche Produktbequemlichkeit,<br />

denn die Anlage stellt Sixpacks im Pinolenkasten<br />

bereit. Lose Flaschen werden aus<br />

Pinolenkästen ausgepackt, zu Sixpacks verarbeitet<br />

und von der gleichen Maschine in<br />

Pinolenkästen eingepackt. Eine weitere <strong>KHS</strong>-<br />

Maschine mit mehreren Funktionen ist der<br />

<strong>KHS</strong>-Säulenroboter Innopal RS3. Die Pinolenkästen<br />

mit den losen Flaschen werden<br />

entpalettiert, diejenigen mit den Sixpacks<br />

werden bepalettiert und die benötigten<br />

Paletten vom Säulenroboter aus- bzw. einmagaziniert.<br />

Mit der Kombination mehrerer<br />

Funktionen innerhalb einer Maschine ist<br />

es möglich, hohe Anlagenleistungen mit<br />

geringem Platzbedarf zu realisieren.<br />

Diese Umpackanlage arbeitet unabhängig<br />

von den bestehenden <strong>KHS</strong>-Abfüllanlagen<br />

am Standort Gotha.<br />

… und am Standort Mönchengladbach.<br />

Am Niederrhein installiert <strong>KHS</strong> einen Pasteur<br />

Innopas C in eine bestehende Anlage.<br />

Wie alle <strong>KHS</strong>-Anlagenkomponenten für das<br />

Unternehmen ist der modular aufgebaute<br />

Pasteur exakt an Oettinger-Bedürfnisse<br />

angepasst.<br />

Highlights dieser Komponente: ihre<br />

Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Der Innopas verfügt über ein Puffertanksystem<br />

mit drei Tanks. Diese Einzeltanks<br />

trennen die Wasserbereiche in Heiß-, Kaltund<br />

Mischtemperatur und verhindern ein<br />

unter thermodynamischen Aspekten nachteiliges<br />

Vermischen der einzelnen Temperaturphasen.<br />

Durch Rekuperation zwischen<br />

den Aufheiz- und Abkühlzonen herrscht eine<br />

ausgeglichene Wasser/Wärme-Bilanz. Beim<br />

An- und Leerfahren, Lückenbetrieb oder Pasteurstillstand<br />

wirken die Puffertanks regulierend.<br />

Das Zuführen zusätzlicher Wärme<br />

oder Kälte beziehungsweise von Frischwasser<br />

ist über eine definierte Zeitspanne hinweg<br />

nicht nötig.<br />

Eine speziell auf das Puffertanksystem<br />

abgestimmte Verfahrenstechnik sorgt<br />

gemeinsam mit der <strong>KHS</strong>-PE-Regelung für<br />

schnelle Reaktion und damit wirtschaftliche<br />

Arbeitsweise des Pasteurs in allen<br />

Betriebszuständen. Die PE-Regelung erlaubt<br />

zudem das rasche Integrieren von Produktänderungen<br />

oder Produktneuheiten in<br />

den Pasteurisationsprozess.<br />

GEMEINSAM LÖSUNGEN ENTWICKELT<br />

Günther Kollmar resümiert: „Für mich<br />

bedeutet die Zusammenarbeit mit <strong>KHS</strong> mehr<br />

als die Bereitstellung bloßer Technik. Wir<br />

erhalten hier die Lösungen, die wir zum Ausbau<br />

unserer Marktstellung brauchen, und<br />

darüber hinaus noch viele weitere Zusatzleistungen.“<br />

Als Oettinger beispielsweise<br />

Anfang der 90er Jahre die neue Braustätte


Süd am Stammsitz plante, konzipierte <strong>KHS</strong><br />

gemeinsam mit dem Unternehmen während<br />

der Gebäudeplanung die Ver- und Entsorgungswege,<br />

so dass das gesamte Werk perfekt<br />

für das modulartige Erweitern der Anlagentechnik<br />

vorbereitet war.<br />

Trotz umfassender <strong>KHS</strong>-Serviceleistungen<br />

entscheidet natürlich auch bei Oettinger<br />

letztlich die Qualität der technischen<br />

Lösungen über den Kauf der Anlagetechnik.<br />

Kollmar sieht es so: „Wir versprechen unseren<br />

Kunden allerbeste Qualität zu einem vernünftigen<br />

Preis. Dieses Versprechen halten<br />

wir dank <strong>KHS</strong>-Technik auch genau so ein.“<br />

PERFEKTE FÜLLSYSTEME<br />

Herzstück jeder Anlage ist – mit Blick auf<br />

die Produktqualität – das Füllsystem. Oettinger<br />

setzt bei <strong>KHS</strong>-Dosen-Anlagentechnik<br />

auf den mechanischen Füller Innofill DMD,<br />

bei <strong>KHS</strong>-Glaslinien auf den mechanischen<br />

Füller Innofill DMG.<br />

Letzterer entwickelte sich bei Oettinger<br />

zum Standard in der Glas-Abfülltechnik.<br />

„<strong>KHS</strong>-Fülltechnik erhält von mir generell<br />

Note eins mit Stern“, lobt der Unternehmenschef.<br />

So etwa auch das wohl<br />

älteste <strong>KHS</strong>-Füllsystem: Seit 17 Jahren<br />

arbeitet die Linie mit einer Leistung von<br />

56.000 0,5-Liter-Flaschen pro Stunde im<br />

Dreischichtbetrieb – mehr als 3 Milliarden<br />

Flaschen oder 15 Millionen Hektoliter hat<br />

dieser Füller im Laufe seines bisherigen<br />

Lebens gefüllt. Bis heute sind die Sauerstoffwerte<br />

im Bier sowie der CO 2 -Verbrauch<br />

immer noch „absolut top“, wie Kollmar<br />

aufgabe+lösung ° Die Oettinger Gruppe verfolgt ehrgeizige Wachstumsziele<br />

befindet. Hinzu komme, dass man diesem<br />

Füller jedes noch so anspruchsvolle Bier<br />

anvertrauen könne: „Weizenbier füllt die<br />

Anlage mit derselben Geschwindigkeit und<br />

ebenso perfekt ab wie Pils oder Export.“<br />

Der Innofill DMG bestimmt die Füllhöhe<br />

über das Rückgasrohr. Vorgespannt<br />

wird mit CO 2 , bis Gleichdruck zwischen Kessel<br />

und Flasche herrscht. Dann öffnet sich<br />

das Flüssigkeitsventil. Die Flüssigkeit verdrängt<br />

das Vorspanngas; es wird in den<br />

Ringkessel zurückgeführt. Die Füllphase<br />

endet, sobald die aufsteigende Flüssigkeit<br />

das Rückgasrohr schließt. Das Entlastungsventil<br />

sorgt für die Druckentlastung.<br />

Vorteile dieses Füllverfahrens: der<br />

schonende und sauerstoffarme Abfüllprozess,<br />

das einfache Bedienen und Warten<br />

sowie die gute Füllhöhengenauigkeit.<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Als zusätzlichen Pluspunkt des „<strong>KHS</strong>-Allesaus-einer-Hand-Konzepts“<br />

sieht Günther<br />

Kollmar die hohe Identifikation der Angestellten<br />

mit „ihren <strong>KHS</strong>-Anlagen“. Die technischen<br />

Lösungen sind bekannt, jeder Mitarbeiter<br />

weiß genau, was beim Betrieb der<br />

Anlage zu tun ist. Dazu kommt der Vorteil<br />

der Ersatzteilhaltung – bei identischer Anlagentechnik<br />

rasch und effizient organisiert.<br />

ZUKUNFT BEGINNT BEREITS HEUTE<br />

Als absatzstärkste deutsche Braugruppe<br />

zählt Oettinger weiterhin – da ist sich Kollmar<br />

sicher – zu einer der wenigen Braugruppen,<br />

die auch künftig ansehnliche Absatz-<br />

zuwächse für sich verbuchen. Und Oettinger<br />

wird gleichzeitig zu einer der wenigen<br />

Braugruppen gehören, die inhabergeführt<br />

bleiben. Der Firmenchef: „Wir stehen nicht<br />

auf der Speisekarte der Braukonzerne. Mein<br />

Sohn Dirk hat die Nachfolge bereits angetreten.<br />

Das Unternehmen bleibt in der Familie.“<br />

Und es steuert weiter auf Wachstumskurs;<br />

stellt sich neuen, weltweiten Herausforderungen.<br />

Irgendwann einmal, da ist sich<br />

Kollmar ganz sicher, wird es Oettinger-Bier<br />

überall auf der Welt geben – selbstverständlich<br />

wohl immer unter dem Markennamen<br />

Oettinger.<br />

Günter Unkrig, Direktor Business Area<br />

Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Mike Herrmann, Verkaufsleiter Baden-Württemberg<br />

und Key Account Manager<br />

Oettinger Brauerei-Gruppe, <strong>KHS</strong> AG, Ulm<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.oettinger.de<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Günter Unkrig, Direktor Business Area<br />

Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Telefon: +49/2 31/5 69 - 16 02<br />

E-Mail: guenter.unkrig@khs.com<br />

Mike Herrmann, Verkaufsleiter Baden-<br />

Württemberg und Key Account Manager<br />

Oettinger Brauerei-Gruppe, <strong>KHS</strong> AG, Ulm<br />

Telefon: +49/7 31/9 31 - 66 06<br />

E-Mail: mike.herrmann@khs.com<br />

26*27


1<br />

2<br />

Könige<br />

Spadel-Gruppe setzt auf<br />

innovative Verpackungstechnologie<br />

Das Wasser der<br />

Der belgische Mineralbrunnen Spa schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter –<br />

<strong>KHS</strong>-Technik sorgt dabei mit perfekter Technik für einwandfrei verpackte Ware.<br />

DIE AUFGABE<br />

Installation innovativer Verpackungstechnik<br />

für einen Mineralbrunnen, bei dem eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher PET-Flaschenformate<br />

optimal verpackt sein muss.<br />

DIE LÖSUNG<br />

<strong>KHS</strong> lieferte der Spadel-Gruppe Verpackungslösungen,<br />

die mit zahlreichen Varianten<br />

PET-Einweg-Flaschen in verschiedene<br />

ShrinkPacks oder auch klassische Flaschenkästen<br />

verpackt.<br />

Wanderer, kommst du ins belgische Spa,<br />

berichte, dass du das Wasser getrunken<br />

habest – so könnte man ein berühmtes<br />

Dichterwort abwandeln. Denn seit vielen<br />

Jahrhunderten rühmen die Gäste des Kurortes<br />

die außergewöhnliche Qualität des dortigen<br />

Mineralwassers. Zu den regelmäßigen<br />

Besuchern gehörte und gehören seit jeher<br />

der europäische Hochadel und hochrangige<br />

Persönlichkeiten aus aller Welt – von Zar<br />

Peter über Königin Christina von Schweden<br />

oder allerlei britische wie französische<br />

Könige bis zum Schah von Persien. Sie alle<br />

schätzten die wohltuende Wirkung des<br />

Mineralwassers und der Kuren in Spa. Nicht<br />

von ungefähr geriet der Begriff Spa zum<br />

Gattungsbegriff und Synonym fürs Wohlfühlen<br />

und die Pflege von Gesundheit,<br />

Schönheit und Entspannung.<br />

Genauso populär wie der Badeort<br />

ist das gleichnamige Wasser aus dem Mineralbrunnen,<br />

der heute zur Spadel-Gruppe<br />

gehört. Hochwertige Mineralwasser sind<br />

eine Spezialität des Getränkekonzerns.<br />

Neben Spa zählen in Belgien die Mineralbrunnen<br />

Spontin und Bru-Chevron zum<br />

Unternehmen. In Wales gehört der Brunnen<br />

Brecon und in Frankreich der Mineralbrunnen<br />

Wattwiller zu Spadel.<br />

Spadel ist es gelungen, aus jedem<br />

dieser hervorragenden Mineralwasser starke,<br />

international erfolgreiche Marken zu schaffen.<br />

Spa ist mit einem Absatz von 465 Millionen<br />

Litern der absatzstärkste unter den<br />

Spadel-Brunnen. Die übrigen Mineralbrunnen<br />

vereinen insgesamt 135 Millionen Liter<br />

Absatz auf sich.<br />

SPA: MARKTFÜHRER IN DEN<br />

BENELUX-STAATEN<br />

In den Benelux-Staaten ist Spa Marktführer<br />

bei den Marken-Mineralwassern. Flaggschiff<br />

der Markenfamilie: Spa Reine, das in<br />

über 20 Länder exportiert wird; Hauptabnehmer<br />

sind dabei Frankreich, Großbritannien<br />

und Deutschland. Spa Reine macht


2<br />

ZWEI LINIEN – VIELFÄLTIGER NUTZEN<br />

aufgabe+lösung °<br />

SPA-ERFRISCHUNGS- SPA-MINERALWASSER- NUTZEN FÜR DEN KUNDEN<br />

GETRÄNKE-LINIE LINIE<br />

Verpackungstechnik<br />

Innopack Kisters PSP Innopack Kisters TSP<br />

Typ PadShrinkPacker TrayShrinkPacker<br />

Leistung 80 Takte/Minute 80 Takte/Minute Hoher Output<br />

Einsatz Shrink und ShrinkPacks und Spezielle Lösung für<br />

Pad-Shrink-Packungen Tray-ShrinkPacks jeweilige Produktgruppe<br />

Arbeitsweise Ein- oder zweibahnig Flexibler Einsatz je<br />

nach Produktionsanforderung<br />

Formationen 4er bis 20er Formation Flexibler Einsatz,<br />

leichte Umstellung per Knopfdruck<br />

Optionen Optional: Umrüstung auf Bietet Optionen für künftigen<br />

ShrinkPacks möglich Einsatz weiterer Produktvarianten<br />

Bauweise Modulbauweise erlaubt Umrüstung Volle Flexibilität<br />

Erweiterungsoptionen Einsatz weiterer Komponenten wie beispielsweise Leaflet-Inserter, Ergänzungsmöglichkeit für spätere<br />

Gefache-Inserter, Perforier-Station Produktionsanforderung vorhanden<br />

Antrieb Servomotoren Geräuscharm/verschleißarm,<br />

optimale Synchronisation des Servoantriebs<br />

durch rechnergestützte<br />

Master-Steuerung, Geschwindigkeit<br />

mit übrigen Maschinenkomponenten<br />

abstimmbar<br />

Liniendesign Clean Design mit glatten Einfache, schnelle Reinigung, leichte<br />

Schrumpftunnel<br />

Oberflächen, ohne Ecken, Nischen Zugänglichkeit, reduzierter Eintrag<br />

von Schmutz- und Staubpartikeln<br />

Transport der Folien- Geschwindigkeitsausgleichsband transportiert Schont losen Folieneinschlag<br />

Packs Folien-Packs zum Schrumpftunnel<br />

Temperatur<br />

Tragegriff-Applikator<br />

Individuell einstellbar auf Folienqualität und Packungsgröße<br />

Innopack Kisters CSM<br />

Sichert Qualität durch Umsetzen<br />

produktspezifischer Vorgaben<br />

Verwendung Einsatz bei ShrinkPacks und PadShrinkPacks, Erhöht Tragekomfort für den<br />

Einpacker<br />

Erweiterung auf TrayShrinkPacks möglich<br />

Innopack PPZ<br />

Endverbraucher<br />

Maschinenausführung Zweiachsmaschine modernster Generation Leichte Zugänglichkeit, einfache<br />

mit PC-basierter Steuerung Bedienung, geringer Platzbedarf<br />

Steuerung mit absolutem Wegmess-System verbunden Keine sensorischen Komponenten<br />

erforderlich<br />

Befüllt 6er und 12er Kästen Erfüllt den Endverbraucherwunsch<br />

mit Einweg-PET-Flaschen nach Einwegflaschen im Kasten<br />

Einsatz Multifunktionskopf Erlaubt Formatumstellung in<br />

kürzester Zeit<br />

28*29


Spadel-Gruppe setzt auf innovative Verpackungstechnologie<br />

Links Gebildete Formationen: Treffen im PadShrinkPacker exakt mit den Pads, im TrayShrinkPacker exakt mit den Trays zusammen.<br />

Rechts Michel Diricq, Technischer Manager Spa (Mitte): „Mit den <strong>KHS</strong>-Lösungen sind wir in der Lage, allerhöchsten Verbraucherforderungen in puncto<br />

Attraktivität zu entsprechen.“ Im Bild rechts: Hennie van der Graaf, Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux B.V.; links: Herman Miseur, Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V.<br />

2<br />

fi<br />

rund 60 Prozent des Spa-Gesamtabsatzes<br />

aus. Daneben finden sich im Markenportfolio<br />

des Unternehmens die Mineralwassermarken<br />

Spa Barisart und Spa Marie-Henriette<br />

mit einem Absatzanteil von 25 Pro-<br />

KURZPORTRÄT SPADEL-GRUPPE<br />

* Unter Top 20 der Mineralbrunnen weltweit<br />

* Mittelfristiges Ziel: Top 10<br />

* Marktführer bei Mineralwasser in Benelux-Staaten<br />

* Umsatz 247,3 Mio. Euro (2005)<br />

* Spa-Absatz 465 Millionen Liter<br />

* Umsatzanteil: Spa Reine 60 Prozent, Spa Barisart<br />

und Spa Marie-Henriette 25 Prozent,<br />

Erfrischungsgetränke Spa & Fruit und Spa & Tea<br />

15 Prozent<br />

* Solide Markenpolitik<br />

* Innovative technische Konzepte<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.spawater.com<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Hennie van der Graaf, Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux<br />

B.V., Niederlande<br />

Telefon: +31/76/5 72 - 32 30<br />

E-Mail: hennie.vandergraaf@khs.com<br />

Herman Miseur, Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V.,<br />

Niederlande<br />

Telefon: +31/76/5 72 - 32 30<br />

E-Mail: herman.miseur@khs.com<br />

zent. Die verbleibenden 15 Prozent entfallen<br />

auf die Erfrischungsgetränke-Sparte.<br />

Unter den Namen Spa & Fruit und Spa & Tea<br />

kann der Kunde unter 20 verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen wählen.<br />

Um jedes einzelne Wasser optisch<br />

ideal beim Kunden platzieren zu können,<br />

setzt Spadel bei der Wahl von Gebindearten<br />

und -sorten auf moderne, elegante Formen.<br />

Das Konzept geht auf, die Gestaltung<br />

ist am Markt äußerst erfolgreich. Allein für<br />

den Mineralbrunnen Spa umfasst das Gebindesortiment<br />

PET- und Glasflaschen sowie<br />

Dosen und Kartonpackungen.<br />

Besonders erfolgreich hat Spa laut<br />

technischem Direktor Michel Diricq die PET-<br />

Einwegflasche etabliert, sie hält mittlerweile<br />

einen Anteil am Verpackungsmix von<br />

beachtlichen 70 Prozent. Dem Verbraucher<br />

stehen dabei Größen von der kleinen 0,33-<br />

Liter-PET-Flasche bis hin zum voluminösen<br />

3-Liter-PET-Behälter zur Verfügung. Besonders<br />

beliebt ist die 1,5-Liter-Familienflasche<br />

mit einem Anteil von rund 50 Prozent<br />

am gesamten PET-Flaschenabsatz. Über<br />

großes Wachstumspotenzial verfügen auch<br />

die 0,75- und 0,5-Liter-PET-Einwegflaschen.<br />

DER FOKUS LIEGT AUF PET-EINWEG<br />

Seit Anfang 2006 setzt Spa konsequent auf<br />

das PET-Einweg-Gebinde. Unter anderem,<br />

weil die optische Attraktivität von PET-Einweg-Flaschen,<br />

anders als bei PET-Mehrwegflaschen,<br />

nach mehreren Umläufen nicht<br />

leidet. Gerade der perfekte optische Ein-<br />

druck ist bei Markenprodukten von entscheidender<br />

Bedeutung. Und deshalb investierte<br />

Spa jetzt in drei Verpackungsmaschinen<br />

und zwei Tragegriff-Applikatoren<br />

– für eine Erfrischungsgetränkelinie mit<br />

einer Leistung von 30.000 PET-Flaschen in<br />

der Stunde sowie für eine Mineralwasserlinie<br />

mit einer Kapazität von 36.000 PET-Flaschen<br />

pro Stunde. Michel Diricq: „Mit dieser<br />

Investition erfüllen wir allerhöchste<br />

Verbraucherforderungen in puncto Attraktivität.“<br />

Zu Modulen und Vorteilen der Anlagen<br />

siehe Infobox „Zwei Linien – vielfältiger<br />

Nutzen“ auf Seite 29.<br />

Schon bei Planung der Anlage war<br />

die umfassende Beratungsleistung von <strong>KHS</strong><br />

ein weiterer Pluspunkt: Denn neben<br />

modernster Maschinentechnologie stellte<br />

<strong>KHS</strong> der Spadel-Gruppe das ganze Verpackungs-Know-how<br />

seiner Experten zur<br />

Verfügung. So testete man bereits im <strong>KHS</strong>-<br />

Werk beispielsweise das spätere Zusammenspiel<br />

von Gebinde, Verpackungsmaterial und<br />

Schrumpftunnel. „Sobald <strong>KHS</strong>-Technik bei<br />

uns aufgebaut ist, können wir ohne langwierige<br />

Testphasen mit der Produktion starten.<br />

So funktioniert die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>KHS</strong> über die letzten Jahrzehnte hinweg<br />

und genau so wünschen wir uns das<br />

auch“, erklärt Michel Diricq. Klar, nur das<br />

Beste ist gut genug für König Kunde.<br />

Hennie van der Graaf,<br />

Leiter der <strong>KHS</strong> Benelux B.V., Niederlande<br />

Herman Miseur,<br />

Verkauf <strong>KHS</strong> Benelux B.V., Niederlande


1<br />

2<br />

AGENDA<br />

100.000.000<br />

aufgabe+lösung<br />

30*31<br />

Okertaler Mineralbrunnen:<br />

Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />

Der Okertaler Mineralbrunnen, seit 2005 in der Unternehmensgruppe Weydringer,<br />

beabsichtigt, den Ausstoß binnen zwei Jahren von 30 Millionen auf<br />

100 Millionen Flaschen zu steigern. Wie ist das möglich? So viel vorweg: Eine<br />

<strong>KHS</strong>-PET-Linie ist mit im Spiel.<br />

DIE AUFGABE Eine Abfüllanlage<br />

für Wasser & Co., die sämtliche<br />

Anforderungen erfüllt, um ein<br />

Komplettsortiment verarbeiten zu<br />

können.<br />

DIE LÖSUNG Eine <strong>KHS</strong>-PET-<br />

Einweglinie, die alles füllt:<br />

• vom kohlensäurehaltigen oder<br />

stillen Mineralwasser bis zum<br />

Wellnessgetränk oder Orangenlimonade,<br />

• sämtliche PET-Flaschengrößen und<br />

• vielfältigste PET-Flaschenformen.<br />

Manfred Weydringer begann seine unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichte 1976 mit der<br />

Übernahme eines Getränkefachgroßhandels<br />

und Mineralbrunnens im nordrhein-westfälischen<br />

Holzminden. Heute gehören zwei<br />

Getränkefachgroßhandelsbetriebe (70 Millionen<br />

Euro Umsatz 2006) und zwei Brunnenbetriebe<br />

zur Unternehmensgruppe:<br />

* der Getränkefachgroßhandelsbetrieb<br />

Weydringer & Strohte in Holzminden,<br />

* der Getränkefachgroßhandel WVG in<br />

Siersleben (Sachsen-Anhalt),<br />

* 160 eigene Getränkefachmärkte,<br />

* der Bad Harzburger Mineralbrunnen und<br />

* seit 2005 der Okertaler Mineralbrunnen.<br />

Jens Weydringer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Bad Harzburger Mineralbrunnens<br />

sowie des Okertaler Mineralbrunnens<br />

und Sohn des Firmengründers:<br />

„Mit Mineralbrunnen, Getränkefachgroßhandel<br />

und den eigenen Getränkefachmärkten<br />

verfügen wir über mehrere Standbeine,<br />

die bestens harmonieren. Das ist das<br />

eigentlich Wichtige. Es gibt in unserer von<br />

meinen Eltern, meinem Bruder und mir geführten<br />

Gruppe kein bedeutenderes und kein<br />

weniger bedeutendes Unternehmenssegment.<br />

Das große Ganze ist es, was zählt.“<br />

Im Fokus der folgenden Erfolgsstory<br />

stehen die Abfüllbetriebe, wobei die große<br />

Schwester Bad Harzburger durchaus eine<br />

Leitfunktion für Okertaler übernimmt. Der<br />

Bad Harzburger Mineralbrunnen<br />

* ist mit einem Absatzanteil von etwa 95<br />

Prozent größtenteils fachgroßhandelsorientiert,<br />

* liefert ein breites Sortiment (unter<br />

anderem an die eigenen 160 Getränkemärkte),


Okertaler Mineralbrunnen: Ein Unternehmen stellt sich neu auf<br />

2<br />

Unten Beim Füllsystem Innofill DRV-VF/N handelt es sich um ein rechnergesteuertes, volumetrisches Füllsystem, das mit nur zwei pneumatisch<br />

betätigten Membranzylindern für den kompletten Füllprozess auskommt. Links Für den Fluss innerhalb der Linie sorgt ein großzügig gestaltetes<br />

Puffersystem. Rechts Mit in das Puffersystem integriert: Ein spezieller Puffertisch. Dort geschieht die Verteilung der PET-Flaschen durch die<br />

Trennung des Behälterstroms im Reißverschlussverfahren – vorbei an einer fest installierten Keilspitze.<br />

AUF EINEN BLICK: DAS NEUE FÜLLSYSTEM<br />

So arbeitet das innovative Füllsystem Innofill DRV-VF/N, das mit lediglich zwei pneumatisch<br />

betätigten Membranzylindern auskommt:<br />

* Die PET-Flasche gelangt in den Neckringhalter am Füllventil.<br />

* Gesteuert über eine Kurve drückt eine im Füllventil integrierte Feder die Flaschenmündung<br />

mit niedriger Kraft zentrisch an den Anpressgummi.<br />

* Diese Anpresskraft reicht aus, um eine drucklose Abfüllung von stillen Getränken zu<br />

realisieren.<br />

* Bei Druckfüllung erfolgt das Vorspannen mittels Gas aus dem Ringkessel.<br />

* Der Clou: Die Kraft, die aus dem Vorspanndruck resultiert, geht über einen Membrankolben<br />

direkt auf den Neckringhalter.<br />

* Allein diese Kraft hebt die Flasche und dichtet die Flaschenmündung am Füllventil<br />

ab (keine separaten Hubelemente mehr erforderlich).<br />

* Die Anpresskraft regelt sich vollkommen selbsttätig in Abhängigkeit vom Vorspanndruck.<br />

* Ist die PET-Flasche vorgespannt, öffnet das Füllventil elektropneumatisch.<br />

* Das Produkt gelangt über einen Drallkörper an die Flaschenwandung.<br />

* Auf die Schnellfüllphase im meist zylindrischen Bereich der Flasche folgt eine Reduzierung<br />

der Füllgeschwindigkeit im Flaschenhals.<br />

* Das Füllventil schließt elektropneumatisch, sobald das vorgegebene Füllvolumen<br />

erreicht ist.<br />

* Der geregelte Entlastungsprozess bei Füllende ermöglicht es, auch Getränke mit<br />

hohem Kohlensäureanteil bei geringer Schaumbildung im Flaschenhals abzufüllen.<br />

* füllte 2006 100 Millionen Flaschen<br />

(1999: 35 Millionen),<br />

* zählt zu den 40 größten Mineralbrunnen<br />

Deutschlands und<br />

* führt in seinem Sortiment zu 70 Prozent<br />

Mineralwasser der Marken Juliushaller<br />

und Urquell und zu 30 Prozent<br />

unterschiedlichste Erfrischungsgetränke<br />

(Wellness-Getränke wie etwa<br />

Traube-Mango mit Traube-Mango-<br />

Fruchtgeschmack und Ginseng, Grünsowie<br />

Kräutertee; klassische Limonaden;<br />

aromatisierte Mineralwässer;<br />

Fruchtsaftgetränke oder auch das<br />

Sportgetränk aktiv & fit).<br />

DER OKERTALER MINERALBRUNNEN<br />

* bedient überwiegend den Lebensmittelhandel,<br />

* füllte bei Übernahme 2005 etwa 30 Millionen<br />

Flaschen und<br />

* plant für 2007 100 Millionen Füllungen<br />

– die Investition in eine neue <strong>KHS</strong>-PET-<br />

Einweg-Linie macht’s möglich.<br />

Die Entscheidung fiel klar für <strong>KHS</strong>.<br />

Jens Weydringer: „Zum einen, weil wir auf<br />

äußerst positive Erfahrungen mit <strong>KHS</strong>-Technik<br />

zurückblicken können, zum anderen,<br />

weil wir mit <strong>KHS</strong> auf einen deutschen Hersteller<br />

vertrauen, der den hohen Servicestandard<br />

hält, den wir erwarten.“ Dabei<br />

sieht Dieter Bonitz, Geschäftsführer Bad<br />

Harzburger Mineralbrunnen und Okertaler<br />

Mineralbrunnen, das künftige Sortiment<br />

von Okertaler ähnlich vielfältig wie in Bad<br />

Harzburg. Bonitz: „Hier bauen wir gerade<br />

noch ein Komplettsortiment auf, das wir<br />

ganz auf die Wünsche unserer Okertaler-<br />

Zielgruppe abstellen.“<br />

WAS DIE <strong>KHS</strong>-PET-LINIE ALLES KANN<br />

Mit der neuen <strong>KHS</strong>-PET-Einweg-Linie, deren<br />

Leistung 25.000 Flaschen pro Stunde<br />

beträgt, will Okertaler Mineralbrunnen für<br />

alle Eventualitäten gerüstet sein. Ob kohlensäurehaltiges<br />

oder stilles Mineralwasser,


ob Wellness-Getränk oder klassische Orangenlimonade<br />

– alles muss möglich sein.<br />

Dazu kommt höchste Flexibilität in Hinblick<br />

auf die eingesetzten PET-Flaschen (derzeit<br />

1,5 und 0,5 Liter).<br />

Eine in die Linie integrierte Blasmaschine<br />

produziert die PET-Flaschen, der<br />

<strong>KHS</strong>-Lufttransporteur Innoline LTR leitet<br />

sie schonend in Richtung Rinser-Füller-Verschließer-Block.<br />

Kennzeichen: Neckhandling/beste<br />

hygienische Bedingungen/<br />

Radialventilator reduziert Strömungsverluste<br />

und Energieverbrauch/spezielle<br />

Kiemenform vermindert die Transport-Luftmenge<br />

erheblich.<br />

Der mechanisch gesteuerte Zweikanal-Rinser<br />

Innoclean FR-ZM ist für zwei Rinsmedien<br />

ausgelegt. Kennzeichen: nach Desinfektionsphase<br />

mit Chlordioxid Spülen mit<br />

Sterilwasser (entfernt Verunreinigungen<br />

zuverlässig)/beim Abfüllen von weniger<br />

sensiblen Getränken Umfahren des Rinsers<br />

über Transferstern (senkt Betriebskosten).<br />

Geblockt ist das Rinssystem mit dem<br />

rechnergesteuerten, volumetrischen Füller<br />

Innofill DRV-VF/N. Kennzeichen: 120 Füllstellen/nur<br />

zwei pneumatisch betätigte<br />

Membranzylinder für den kompletten Füllprozess<br />

(siehe Kasten Seite 32)/aseptische<br />

Membran- und Dichtungstechnik/glatte<br />

Flächen vorteilhaft für CIP- und Außenreinigung.<br />

Das Verschließen übernimmt der in<br />

Edelstahlausführung gelieferte Innofill SV<br />

- mit ebenfalls sehr hohen hygienischen<br />

Maßstäben. Der Rinser-Füller-Verschließer-<br />

Block ist ohne Vortisch in offener und ganz<br />

besonders hygienischer Bauweise ausgelegt.<br />

So lässt sich das Komplettsystem nicht<br />

nur sicher, sondern auch sehr einfach reinigen.<br />

Zudem hat der Block eine freistehende<br />

Sicherheitsverkleidung aus Glas sowie<br />

eine mit HEPA-Filtereinheiten ausgestattete<br />

Filterdecke. Der Antrieb innerhalb des<br />

Blockkonzepts erfolgt durch Servotechnik.<br />

Um den Fluss der Anlage bei eventuellen<br />

Störungen an einzelnen Maschinen<br />

aufrechtzuerhalten, gibt es eine großzügige<br />

Puffergestaltung. Auf Füllhöhen- und<br />

Verschlusskontrolle folgt der Transport der<br />

PET-Flaschen über diese Pufferstrecken in<br />

Richtung Etikettiermaschine. Integriert: Ein<br />

Puffertisch, der die schonende Behandlung<br />

der PET-Flaschen ebenso ermöglicht wie die<br />

optimale Nutzung der Betriebsfläche. Das<br />

Verteilen der PET-Flaschen erfolgt bei Einlauf<br />

auf den Puffertisch durch das Trennen<br />

des Behälterstroms in zwei Teilströme, welche<br />

berührungsfrei an einer fest installierten<br />

Keilspitze vorbeigeführt werden. Durch<br />

eine patentierte Kettenführung teilt sich<br />

der Behälterstrom automatisch. Mehrere<br />

Antriebe sichern die optimierte Geschwindigkeitsabstufung<br />

beim Transport sowie die<br />

druckarme Übergabe der PET-Flaschen an<br />

den Auslauf des Puffersystems. Es herrscht<br />

das First-In-First-Out-Prinzip.<br />

Jens Weydringer ist stolz auf diesen<br />

Rinser-Füller-Verschließer-Block, der nicht<br />

nur höchst innovativ ist, sondern gleichzeitig<br />

höchste Flexibilität und maximale<br />

Zukunftssicherheit in sich trägt: „Das Blockkonzept<br />

betrachten wir als technisches<br />

Highlight.“<br />

Der ShrinkPacker Innopack Kisters<br />

SP 50 B arbeitet mit einer Leistung von 50<br />

Takten pro Minute. Kennzeichen: zweibahniges<br />

Verarbeiten der zugeführten Packformationen<br />

(6er Packs mit 1,5- oder 0,5-Liter-<br />

Flaschen mit transparenter oder bedruckter<br />

Folie)/lässt abweichende Formationen zu/<br />

zügiges Umstellen.<br />

Um flexibel zu bleiben, gibt es<br />

innerhalb der Linie Platz für einen Tray-<br />

Packer Innopack Kisters TP. Dieser würde<br />

die ShrinkPacks in einer Tray-Verpackung<br />

zusammenfassen.<br />

fi<br />

aufgabe+lösung °<br />

Bei der Palettierung leistet der Innopal PBN<br />

hervorragende Dienste. Kennzeichen:<br />

gemäß <strong>KHS</strong>-Trockenteil-Modulkonzept konzipiert/Roboter-PC-Steuerung/direkte<br />

Kommunikationswege und rechnergesteuerte<br />

Bewegungsabläufe in Echtzeit.<br />

Von der innovativen <strong>KHS</strong>-Anlagentechnik<br />

sind Jens Weydringer und Dieter<br />

Bonitz begeistert. Und: Selbst wenn es 2007<br />

100 Millionen Füllungen PET-Einweg sein<br />

sollten, ist die <strong>KHS</strong>-Anlage noch nicht an<br />

ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Bonitz:<br />

„Wir fahren dann erst im Zweischichtbetrieb<br />

und haben noch eine Schicht Reserve.“ Jens<br />

Weydringer ergänzt: „Bei weiter steigender<br />

Nachfrage des Handels nach Okertaler Mineralwasser<br />

und Erfrischungsgetränken ist<br />

innerhalb des Betriebs zudem noch Platz<br />

für neue Anlagentechnik vorhanden.“ Die<br />

Erfolgsgeschichte geht weiter.<br />

Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />

Norddeutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Matthias Stammer, Verkauf<br />

Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.khs.com<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />

Norddeutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Telefon: +49/2 31/5 69 -17 34<br />

E-Mail: andreas.waldscheck@khs.com<br />

Matthias Stammer, Verkauf Deutschland,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Telefon: +49/2 31/5 69 - 15 95<br />

E-Mail: matthias.stammer@khs.com<br />

32*33


Der Platzhirsch<br />

1<br />

2<br />

DIE AUFGABE Installation einer innovativen,<br />

flexiblen Abfülllinie für das schonende und reibungslose<br />

Abfüllen von Kräuterlikör.<br />

DIE LÖSUNG Eine der leistungsfähigsten Spirituosen-<br />

Formflaschen-Anlagen weltweit für 20.000 0,7-Liter-<br />

Flaschen pro Stunde mit vielen Highlights. Detail am<br />

Rande: Lackierung in den Hausfarben von Jägermeister.<br />

Rudi und Ralph sind echte Platzhirsche und aus der Fernsehwerbung<br />

von Jägermeister nicht mehr wegzudenken. An der Theke<br />

behalten sie den Überblick und haben großen Anteil daran, dass<br />

der Kräuterlikör zu den erfolgreichsten Spirituosen auf seinem Heimatmarkt<br />

zählt. Doch auch im Rest der Welt ist Jägermeister überaus<br />

gefragt. Vom niedersächsischen Wolfenbüttel aus startete der<br />

Likör vor rund 40 Jahren seinen weltweiten Siegeszug: Heute ist<br />

die Marke in mehr als 60 Ländern bekannt und erfolgreich. Die Markenzeichen<br />

– Hubertushirschkopf, prägnanter Schriftzug sowie die<br />

Flaschenform – sind weltweit identisch.<br />

Eisernes Prinzip: Nur wo Jägermeister draufsteht, ist auch<br />

Jägermeister drin – und die Freunde des Kräuterlikörs wissen das<br />

zu schätzen. So stieg der Umsatz der in Privatbesitz befindlichen<br />

Mast-Jägermeister AG in den vergangenen Jahren kontinuierlich.<br />

Im Jahr 2005 betrug der Umsatz rund 266 Millionen Euro und der<br />

Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />

Dieser Erfolg ist einzigartig: Seit vielen Jahren ist Jägermeister die international<br />

bedeutendste deutsche Spirituosenmarke; <strong>KHS</strong> liefert für den jüngsten<br />

deutschen Standort, das Werk Linden, innovative Abfüll- und Verpackungstechnik,<br />

die höchste Qualitätsansprüche erfüllt.<br />

Absatz in 0,7-Liter-Verrechnungseinheiten lag bei stattlichen 66,5<br />

Millionen Stück – ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Woher kommt der Erfolg?<br />

ERFOLGSFAKTOR: MARKENORIENTIERTE KREATIVITÄT<br />

Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat das Marketingkonzept<br />

von Jägermeister. Für jeden einzelnen Absatzmarkt entwickelt das<br />

Unternehmen – oft in enger Kooperation mit lokalen Vertriebspartnern<br />

– auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnittene Werbestrategien.<br />

Während etwa in Deutschland die quicken Hirsche bei<br />

TV-Werbung und zahlreichen Promotion-Aktionen im Vordergrund<br />

stehen, spielen etwa bei der Vermarktung in italienischen Fernsehspots<br />

zwischenmenschliche Beziehungen eine große Rolle.<br />

Ein weiteres Kennzeichen von Jägermeister sind die ausgefallenen<br />

Events, die den besonderen Status der Marke betonen.<br />

Ein Beispiel: Normalerweise dürften Bade-Events im Sommer stattfinden.<br />

Doch Jägermeister startete im Dezember 2005 in Berlin<br />

den „Wildbade-Tag“. Bei 4 Grad Wassertemperatur tummelten sich<br />

jede Menge Jägermeister-Fans im Wasser. Oder: Während sich die<br />

gesamte Werbewelt auf die Fußball-WM im vergangenen Jahr<br />

stürzte, nutzte Jägermeister die Fußball-Begeisterung schon zwei<br />

Jahre früher – zur Europameisterschaft. „Wir waren uns bewusst,<br />

dass eine Vielzahl an Unternehmen das Thema Fußball zur Weltmeisterschaft<br />

aufgreift. Da wollten wir lieber ein wenig früher dran<br />

sein. Denn in die Schlange einreihen ist nicht Jägermeisters Sache“,<br />

verrät Dirk Löding, bei der Mast-Jägermeister AG Leiter des Bereichs<br />

Produktion und Warenwirtschaft.


ERFOLGSFAKTOR: KLARES KOMMUNIKATIONSKONZEPT<br />

Die Kommunikationsstrategie von Mast-Jägermeister ruht auf sechs<br />

Säulen: klassische Kommunikation, Eventmarketing, Jägermusic,<br />

Promotion-Aktionen mit Jägerettes, Handelsaktionen des Vertriebsmarketings<br />

und Infotainment-Homepage www.jaegermeister.de.<br />

Dirk Löding sagt über die ausgefallenen Konzepte und die zugrunde<br />

liegende Strategie: „Entweder schwimmen wir gegen den Strom,<br />

um gezielte Eigenständigkeit zu erreichen, oder wir sind einfach<br />

schneller als die anderen“.<br />

ERFOLGSFAKTOR: KOMPROMISSLOSE KONTINUITÄT<br />

Unverändert wie die Flasche ist selbstverständlich auch die Rezeptur<br />

des Kräuterlikörs. Dass der Geschmack, wie ihn das Originalrezept von<br />

1934 vorgibt, immer gleich bleibt, erfordert allerhöchste Qualitätsansprüche:<br />

56 verschiedene Kräuter, Wurzeln und Früchte aus vieler<br />

Hirsche Länder bilden den Grundstoff für die Jägermeister-Produktion,<br />

darunter beispielsweise Zimt, Pomeranzen-Schalen, Safran, Ingwerwurzel<br />

und viele andere wohlschmeckende Zutaten, die alle vor<br />

Produktionsbeginn einer strengen Kontrolle unterliegen. Anschließend<br />

werden sie ausgewogen, gemahlen und gemischt. Dann folgt der<br />

mehrstufige Mazerationsprozess und anschließend das Lagern des<br />

Grundstoffs. Allein dieser Reifeprozess – in Eichenfässern – dauert<br />

zwölf Monate. Erst danach entsteht durch Zugabe von Alkohol, Zuckerlösung,<br />

Karamell und enthärtetem Wasser der Jägermeister, wie er<br />

auch an den Theken dieser Welt eisgekühlt serviert wird.<br />

ERFOLGSFAKTOR: AUSGEFEILTE ABSATZSTRATEGIE<br />

Der Kräuterlikör trifft den Geschmack der Zeit: zahlreiche Auszeichnungen<br />

sowie weltweite Absatz- und Umsatzsteigerungen bestätigen<br />

dies:<br />

2<br />

aufgabe+lösung ° 34*35<br />

KURZPORTRÄT JÄGERMEISTER<br />

* Originalrezept von 1934<br />

* Vermarktung in über 60 Ländern<br />

* Exportanteil 70 Prozent*<br />

* Größter Exportmarkt USA<br />

* Platz 13 unter den Top-100-Spirituosen der Welt<br />

* Absatz 66,5 Mio. 0,7-l-Flaschen*<br />

* Umsatzerlöse 266 Mio. Euro*<br />

(ohne Branntweinsteuer)<br />

* Jahresüberschuss 68,9 Mio. Euro*<br />

* Eigenkapitalquote 76 Prozent*<br />

*2005<br />

Versenkteller im Rundlauf: Sorgen für die<br />

präzise Etikettierung der Jägermeister-Formflaschen.<br />

* Absatz 1999 rund 30 Millionen 0,7-Liter-Flaschen (Exportanteil<br />

etwa 50 Prozent)<br />

* 2005 wurden 66,5 Millionen 0,7-Liter-Flaschen abgesetzt –<br />

mehr als eine Verdoppelung (Export rund 77 Prozent).<br />

Allein in Deutschland verkaufte Jägermeister 2005 zirka 19 Millionen<br />

0,7-Liter-Flaschen und ist damit hierzulande die umsatzstärkste<br />

Spirituosenmarke und liegt im Absatzranking deutscher<br />

Spirituosenmarken auf Platz vier.<br />

Doch im Ausland, siehe oben, ist der Drink aus Germany gefragter<br />

denn je: Bedeutendster Exportmarkt sind die USA – Tendenz weiter<br />

steigend. Stolze 45 Prozent des Jägermeister-Gesamtabsatzes<br />

gingen 2005 in die Vereinigten Staaten. Dort wuchs man mit umgerechnet<br />

31,1 Millionen verkauften 0,7-Liter-Flaschen zweistellig:<br />

plus 21 Prozent. Weitere starke Exportmärkte sind Italien, Ungarn,<br />

Kanada und Finnland. In Australien, Japan, China, Südafrika und<br />

anderen Ländern ist Jägermeister ebenfalls erfolgreich und wachstumsstark.<br />

Auf der Impact International-Rangliste der Top-100-<br />

Premium-Spirituosen weltweit strebt Jägermeister eine Top-Ten-<br />

Platzierung an: 2003 lag die Marke – als beste deutsche – noch auf<br />

Platz 19, 2005 verbesserte sie sich von der Vorjahresposition 15<br />

gleich auf den 13. Platz.<br />

ERFOLGSFAKTOR: STARKE PARTNER<br />

Weltweit gelten bei allem Wachstum klare Vertriebsregeln: Zuerst<br />

kommt die Gastronomie, dann folgt der Handel. Immer arbeitet<br />

Mast-Jägermeister von Deutschland aus mit den stärksten Vertriebspartnern<br />

vor Ort zusammen, die auch den Input für länderspezifische<br />

Marketingkampagnen liefern. Doch den Grundstoff für<br />

die Jägermeister-Produktion stellt das Unternehmen ausschließ-


lich am Stammsitz im niedersächsischen Wolfenbüttel her. Die<br />

Lizenznehmer geben nur Alkohol, flüssigen Zucker und Wasser dazu<br />

und füllen den fertigen Jägermeister ab. Neben Wolfenbüttel hat<br />

die Gruppe in Deutschland drei weitere Produktionsstandorte. Dazu<br />

kommen vier ausländische Lizenznehmer in Brasilien, Dänemark,<br />

Italien und Österreich.<br />

ERFOLGSFAKTOR: INNOVATIVE ANLAGENTECHNIK<br />

Jüngster deutscher Abfüllstandort ist Linden, nur wenige Kilometer<br />

vom Stammsitz entfernt. <strong>KHS</strong> installierte dort vor kurzem eine<br />

neue Abfüll- und Verpackungslinie. Dirk Löding packt die Ansprüche<br />

an diese Anlage in einen Satz: „Mit Jägermeister bieten wir eine<br />

Premium-Spirituose – basierend auf einem Konzept, das ausschließlich<br />

den Einsatz hochwertiger technischer Lösungen für<br />

Abfüll- und Verpackungsaktivitäten erlaubt.“<br />

Die installierte <strong>KHS</strong>-Linie hat eine Leistung von 20.000<br />

Flaschen pro Stunde. Damit ist sie eine der leistungsstärksten Spirituosenanlagen<br />

für Formflaschen weltweit. Sie verarbeitet vorerst<br />

sechs verschiedene Jägermeister-Flaschengrößen von der 0,35bis<br />

hin zur 1-Liter-Variante. Sollten später weitere Flaschengrößen<br />

hinzukommen, lassen sich die entsprechenden Formatteile ohne<br />

weiteres nachrüsten; höchste Flexibilität ist wesentlicher Bestandteil<br />

des Anlagenkonzepts. Nicht unwichtig: Auch optisch macht die<br />

Anlage einiges her – sie ist komplett in sattem Jägermeister-Orange<br />

und Kräuterlikör-Grün lackiert. Im Folgenden die Highlights der<br />

Jägermeister-Linie.<br />

Highlight 1: Entpalettierer Innopal ASN –<br />

schonend und zeitsparend<br />

Gabelstapler setzen die Neuglaspaletten auf die Palettentransportbahn<br />

auf und stellen sie so dem Neuglasabräumer Innopal ASN<br />

direkt zur Verfügung. Dieser arbeitet nach dem <strong>KHS</strong>-Trockenteil-<br />

Modulkonzept und mit einem automatisch verstellbaren Kopfteil –<br />

bei einem Wechsel der zu verarbeitenden Flaschen ist der Entpalettierer<br />

einfach und zeitsparend per Knopfdruck umgestellt. Ein<br />

Handling-Roboter ist integriert und greift die zwischen den einzelnen<br />

Neuglaslagen positionierten Stülpdeckel ab. Diese gelangen<br />

über eine Rutsche in eine spezielle Entsorgungsposition. Gleichzeitig<br />

stapelt der Handlingsroboter die leeren Paletten auf einer<br />

Palettentransportbahn zum automatischen Weitertransport an die<br />

Abnahmeposition.<br />

Highlight 2: Transportlogistik –<br />

geräuscharm und hygienisch<br />

Nach dem Entpalettieren gelangen die Flaschen zum motorisch<br />

gesteuerten Mehr-Reihenabzug für Formflaschen. In der Linie trans-<br />

portieren Kunststoffmattenketten die Flaschen materialschonend<br />

und geräuscharm weiter. Diese Ketten zeichnen sich durch hervorragende<br />

Gleitfähigkeit aus, so dass Bandschmiermittel überflüssig<br />

sind und das Anhaften von Feuchtigkeit am Flaschenboden ausgeschlossen<br />

ist. Das Drehen der Flaschen in Längsrichtung und Zusammenbringen<br />

in eine Reihe erfolgt über drucklose Flaschenzusammenführung<br />

(DF) mit nachgeschalteter Ausrichtstation für eventuelle<br />

Ausreißer.<br />

Geräuscharm und hygienisch geht es in der Anlage weiter:<br />

Denn bis zum Einlauf in den Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />

ist das Flaschentransportband komplett eingehaust. Die<br />

Segmente der Flaschentischabdeckung sind untereinander horizontal<br />

verfahrbar und erlauben so einen leichten Zugang zu den<br />

einzelnen Elementen.<br />

Highlight 3: Zweikanalrinser Innoclean FR-ZR –<br />

hygienisch und flexibel<br />

Der elektronisch gesteuerte Zweikanalrinser Innoclean FR-ZR ist<br />

mit dem Füller direkt verblockt und über eine Programmwahl individuell<br />

einstellbar. Die Flaschen lassen sich je nach Bedarf mit Sterilluft<br />

ausblasen, mit einem Wasser/Alkohol-Gemisch rinsen oder<br />

in einer Kombination beider Verfahren reinigen.<br />

Highlight 4: Servotechnik –<br />

effizient und verschleißarm<br />

Servotechnik treibt den kompletten Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />

an. Das reduziert den Einsatz mechanischer Antriebselemente<br />

auf ein Minimum. Per Knopfdruck lassen sich alle Aggregate<br />

der Anlage bei einem Flaschenwechsel motorgetrieben in der<br />

Höhe verstellen. Unerwünschte Außeneinwirkungen sind ebenfalls<br />

rasch behoben: Ein Computer stellt in diesen Fällen automatisch<br />

die Synchronität des Blocks wieder her.<br />

Highlight 5: Füller Innofill NRF-OFE –<br />

schonend und präzise<br />

Der rechnergesteuerte 80-stellige Füller Innofill NRF-OFE befüllt die


aufgabe+lösung ° Jägermeister auf dem Sprung unter die Top Ten weltweit<br />

Flaschen. Er arbeitet nach dem Prinzip der Höhenfüllung mit einem<br />

langen Füllrohr. Das sichert zum einen immer eine präzise Füllhöhe.<br />

Zum anderen arbeitet dieses Verfahren durch die unterschichtende<br />

Füllung äußerst schonend, weil es Aroma- und Alkoholverluste vermeidet<br />

und die Sauerstoffaufnahme im Produkt minimiert. Weil<br />

zusätzlich in jedes Füllrohr eine Siebgas-Sperre integriert ist, arbeitet<br />

die Anlage tropffrei und vermeidet so Produktverluste. Dazu Dirk<br />

Löding: „Für uns kam von vornherein nur ein Abfüllsystem in Frage,<br />

das der Produktqualität in allen Belangen gerecht wird.“<br />

Highlight 6: Etikettierer Innoket ROLAND 20/5 –<br />

geblockt und sicher<br />

Nach dem Füllvorgang gelangen die Flaschen in den Verschließer,<br />

der die Aluminiumverschlüsse aufsetzt und anrollt. Die Etikettierung<br />

der Flaschen mit Vorder- und Rücken-Etikett übernimmt die<br />

Etikettiermaschine Innoket ROLAND 20/5 mit zwei Nassleim-Etikettierstationen.<br />

Die als Doppelschnecke konzipierte Einlaufschnecke<br />

führt die Flaschen optimal, Versenkteller im Rundlauf<br />

sorgen dafür, dass die Flaschen exakt auf die korrekte Etikettierposition<br />

ausgerichtet sind. Die Flaschenteller lassen sich beim<br />

Wechsel der Formflaschen einfach austauschen. Für neue Flaschentypen<br />

ist das System jederzeit mit entsprechenden Flaschentellern<br />

nachzurüsten. Mitlaufende Anpresser im Rundlauf der Maschine<br />

sorgen für zusätzliche Etikettiersicherheit. Die automatische Magazin-Beschickung<br />

der Etikettieraggregate bietet höchstmöglichen<br />

Bedienkomfort. „Unser Anspruch an die Etikettierung ist hoch.<br />

Schließlich ist es das Etikett, das mit dem Verbraucher am Point<br />

of Sales zuerst kommuniziert“, sagt Dirk Löding.<br />

Highlight 7: Innocheck PROMECON 4000 –<br />

präzise und zuverlässig<br />

Für perfekte Qualitätskontrolle bei Füllstand, Verschluss und<br />

Etikett sorgt der Innocheck PROMECON 4000. Beim Innocheck<br />

PROMECON 4000 erbringt ein Diodenleuchtfeld in Verbindung mit<br />

der Kameraaufnahme Informationen über den exakten Füllstand<br />

durch die Mittlung aus verschiedenen Messpunkten.<br />

Links Nach dem Entpalettieren: Motorisch gesteuerter Reihenabzug für Form-<br />

Im Anschluss an die Flaschenprüfung sorgt ein dynamischer Puffer<br />

für maximale Anlageneffektivität. Er lässt die Anlage „atmen“.<br />

Die 80 Meter lange Pufferstrecke erlaubt dem Rinser-Füller-Verschließer-Etikettierer-Block<br />

für rund drei Minuten die Weiterproduktion<br />

bei voller Leistung, während beispielsweise der Einpacker<br />

Innopack PPZ auf ein neues Kartonformat umgestellt wird.<br />

Highlight 8: Innopack CA –<br />

vollautomatisch und makellos<br />

Dem Einpacker vorgeschaltet sind zwei Kartonauffalter Innopack<br />

CA, die die Faltschachtelzuschnitte aus Vollkarton (für den deutschen<br />

Markt) sowie aus Wellkarton (Exportmärkte) aufrichten, die<br />

Bodenlaschen einfalten und mit Heißleim verkleben sowie zwei<br />

Gefachestecker. Zwei Kartonverschließer Innopack CV tragen den<br />

Leim auf und sichern so das perfekte Verschließen der Kartondeckel.<br />

Genau wie der Entpalettierer arbeitet auch der Bepalettierer<br />

Innopal PBN vollautomatisch, etwa wenn es darum geht,<br />

ohne großen Zeitaufwand auf neue Kartonverpackungen umzustellen.<br />

Jede Lage wird vor der Abgabe auf die Palette automatisch<br />

rundum zentriert. Ergebnis: perfekte Lagenbilder, schonende<br />

Produktbehandlung und die hohe Gesamtstabilität der<br />

Palettenladung. Der Belader Innopal PBN mit hohem Einlauf arbeitet<br />

bei doppelbahnigem Zulauf der Kartonverpackungen mit externen<br />

Gebindedrehvorrichtungen (anschlagslos). Für die Exportware<br />

bringt ein integrierter Handling-Roboter so genannte slip<br />

sheets auf die Leerpaletten auf. Mit der Palettenwicklung und<br />

dem Transport der Paletten in die jeweiligen Lagerbereiche endet<br />

die Produktion an der <strong>KHS</strong>-Linie im Werk Linden. Rudi und Ralph<br />

eilen nun in ihr Revier.<br />

Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-,<br />

Sekt-, Saft- und Spirituosenanlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

36*37<br />

flaschen. Rechts Dirk Löding, Leiter Produktion & Warenwirtschaft Mast-Jägermeister AG:<br />

„Wir haben jetzt eine Anlagentechnik, die alle unsere Anforderungen erfüllt.“<br />

• INTERNET www.jaegermeister.de<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-, Sekt-, Saftund<br />

Spirituosenanlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 - 23 80<br />

E-Mail: walter.senft@khs.com


1<br />

2<br />

Weinspezialist Caves Garnier setzt auf <strong>KHS</strong>-Anlagenkompetenz<br />

HandelsGRÖSSE<br />

DIE AUFGABE<br />

Eine Abfüllanlage für Wein, die möglichst<br />

rasch jeweils wechselnde Leistungsbereiche,<br />

Weinqualitäten, Verschlusstypen und<br />

Flaschenformate verarbeiten kann.<br />

DIE LÖSUNG<br />

Eine speziell auf die Weinbranche abgestimmte<br />

Linie mit dem innovativen Füllsystem<br />

Innofill DNRT, das alle Wünsche des<br />

Kunden hundertprozentig erfüllt.<br />

Die Schweiz ist ein kleines Weinland, aber<br />

ein feines. Denn es bietet jede Menge Vielfalt.<br />

33.000 Produzenten bauen mehr als<br />

50 verschiedene, größtenteils hervorragende<br />

Rebsorten an. Für die Schweizer Produzenten<br />

und den Weinhandel seit fast 150<br />

Jahren ein zuverlässiger Partner: das Traditionsunternehmen<br />

Caves Garnier, Spezialist<br />

für das Abfüllen unterschiedlichster<br />

Weine und somit bedeutender Lieferant des<br />

Schweizer Lebensmittelhandels.<br />

Caves Garnier, angesiedelt im nahe<br />

Bern gelegenen Ort Münchenbuchsee, ist<br />

eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der<br />

fenaco, einer Unternehmensgruppe der<br />

Als einer der führenden Weinlieferanten des Schweizer Handels bietet<br />

Caves Garnier ein komplettes Sortiment in- und ausländischer Qualitätsweine.<br />

Da kommt es ganz entscheidend auf perfektes Füllen und höchste Flexibilität an.<br />

Jetzt investierte das Unternehmen in innovative <strong>KHS</strong>-Abfülltechnologie – mit<br />

Modellcharakter für die Weinbranche.<br />

Schweizerischen Agrarwirtschaft. Neben<br />

Schweizer Gewächsen haben auch ausländische<br />

Weine aus aller Herren Länder einen<br />

hohen Stellenwert.<br />

Dabei sind für den Betrieb Qualität<br />

und Flexibilität das Maß aller Dinge. Nachdem<br />

das Unternehmen über 20 Jahre höchst<br />

zufrieden mit einer <strong>KHS</strong>-Abfüllanlage<br />

erfolgreich gewachsen war, musste jetzt in<br />

ein modernes Füllsystem investiert werden.<br />

<strong>KHS</strong> war erste Wahl. Peter Fink, Betriebsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Caves Garnier: „Zunächst informierten wir<br />

uns umfassend. Im Sinne unserer Kunden<br />

wollten wir absolut sichergehen, dass sämtliche<br />

Weine ihren Anforderungen entsprechend<br />

abgefüllt werden und die zügige<br />

Umrüstung des Füllers sichergestellt ist.“<br />

Im Vorfeld gab es gemeinsam mit <strong>KHS</strong><br />

sogar Füllversuche im <strong>KHS</strong>-Werk. Peter Fink:<br />

„Anschließend war für mich klar, dass unseren<br />

hohen Anforderungen nur ein Füllsystem<br />

gerecht werden kann: das <strong>KHS</strong>-Füllsystem<br />

Innofill DNRT – ein würdiger Nachfolger unseres<br />

stets zuverlässigen <strong>KHS</strong>-Füllsystems.“<br />

FÜLLSYSTEM INNOFILL DNRT:<br />

DIE HIGHLIGHTS<br />

1. Hohe Leistungsbreite. Der Innofill DNRT<br />

ist sowohl für den mittleren als auch höheren<br />

Leistungsbereich hervorragend geeig-<br />

net: von 10.000 bis zu 50.000 Flaschen pro<br />

Stunde (bei Caves Garnier 20.000 Flaschen).<br />

2. Für alle Weinqualitäten geeignet. Das<br />

System ist für Stillweine ebenso einsetzbar<br />

wie für Perlweine, Sekt, Selection-Weine,<br />

Prädikatsweine, Qualitäts- oder Tafelweine.<br />

Fink: „Unsere Weißweine sind für ihre spritzige<br />

Frische bekannt. Wir dürften es uns nie<br />

erlauben, mit einem System abzufüllen, bei<br />

dem während des Füllvorgangs Kohlensäure<br />

verloren geht.“<br />

Das rechnergesteuerte Einkammer-<br />

Füllsystem arbeitet bei Druckabfüllung<br />

genauso wie drucklos und bietet die Möglichkeit,<br />

vor dem Füllvorgang ein- oder<br />

mehrfach mit CO2 bzw. Stickstoff vorzuspülen.<br />

Ebenso machbar: die ein- oder<br />

mehrfache Vorevakuierung.<br />

3. Öffnen und Schließen elektropneumatisch.<br />

Kurzrohr-Füllsystem: Das Füllventil<br />

öffnet zu Beginn des Füllprozesses<br />

elektropneumatisch. Füllgut wird über ein<br />

Drall-Ableitsystem an die Flaschenwand<br />

geführt. Übersteigt der Füllspiegel das Füllrohrende,<br />

ist der Füllvorgang abgeschlossen,<br />

das Füllventil schließt elektropneumatisch.<br />

Es findet eine ganz gezielte Überfüllung<br />

der Flasche statt.<br />

4. Trinox-Verfahren: exakt und weitgehend<br />

tropffrei. Das Füllsystem verfügt über<br />

einen speziellen Trinox-Kanal. Dieser lässt


Oben Die Verschließ-Systeme lassen sich ganz<br />

nach Bedarf ein- und auskuppeln.<br />

Unten Das Füllsystem Innofill DNRT ist für<br />

Stillweine ebenso prädestiniert wie für Perlweine<br />

oder Sekt. Wesentliches Highlight beim<br />

Abfüll-Prozess: das Trinox-Verfahren.<br />

sich sowohl mit Luft als auch mit Inertgas<br />

beschicken. Die Technologie im Überblick:<br />

* Vom Trinox-Kanal aus baut sich Druck<br />

in der Flasche auf, der bei praktiziertem<br />

Gleichdruckbetrieb wie bei der<br />

Druckabfüllung jeweils 0,3 bis 0,5 bar<br />

über dem Druck des Ringkessels liegt.<br />

* Entstehender Überdruck in der Flasche<br />

bewirkt, dass sich überschüssiges Füllgut<br />

über das im Zentrum von Flasche und<br />

Füllventil angeordnete Trinox-Rohr schonend<br />

in den Ringkessel zurückdrückt.<br />

* Exakt in dem Augenblick, in dem ein<br />

minimaler definierter Spalt zwischen<br />

Füllgutspiegel und dem Ende des Trinox-<br />

Rohres entsteht, endet dieser Prozess.<br />

Ergebnis: Die Trinox-Technologie bietet<br />

äußerst exakte Füllhöhen bei Standardabweichungen<br />

von einem Millimeter und weniger.<br />

Zudem ist es weitestgehend tropffrei.<br />

2<br />

KURZPORTRÄT CAVES GARNIER<br />

* Gegründet 1863 in der Schweiz<br />

* 100-prozentige Tochter von fenaco<br />

* Wichtiger Weinlieferant des Schweizer<br />

Einzelhandels<br />

* Setzt nach 20 Jahren bester Erfahrung auf<br />

ein neues <strong>KHS</strong>-Füllsystem<br />

Aus hygienischer Sicht ein ganz wesentlicher<br />

Aspekt.<br />

Exkurs: Exakte Füllhöhen sind in der<br />

Weinbranche vor allem dann besonders wichtig,<br />

wenn Naturkorken auf befüllte Flaschen<br />

kommen. Bei geringster Überfüllung können<br />

mikrobiologische Probleme auftreten.<br />

5. Verschließer für alle Fälle. Caves Garnier<br />

setzt unter anderem auf den Naturkorkverschließer<br />

Innofill NK und hat – um flexibel<br />

zu sein – als weitere Verschließervarianten<br />

den Schraubverschließer Innofill SV<br />

und den Kronenkorkverschließer Innofill KK<br />

in den Füller-Verschließer-Block integriert.<br />

Besonderheit bei den Verschließ-<br />

Systemen: Sie lassen sich ganz nach Bedarf<br />

ein- und auskuppeln. So ist immer nur ein<br />

Verschließsystem zugeschaltet, die anderen<br />

beiden befinden sich in Ruheposition.<br />

Weiterer Pluspunkt: ein damit verbundener<br />

geringerer Verschleiß der Verschließ-<br />

Systeme. Zudem sorgt eine automatische<br />

Verschlusszuführung für eine bedienerfreundliche<br />

Arbeitsweise.<br />

Der Naturkorkverschließer verfügt<br />

über eine automatisch einstellbare Korkschlossbeheizung<br />

– mikrobiologisch höchst<br />

sicher – und eine Vakuumeinrichtung, die<br />

vor Einbringen des Korks in die Flasche das<br />

Evakuieren des Leerraums im Flaschenhals<br />

vornimmt. Diese verhindert eine Erhöhung<br />

der Sauerstoffaufnahme und des Flascheninnendruckes.<br />

Und: Das automatische<br />

Umstellen der Füllhöhe geschieht durch eine<br />

automatische Zentralverstellung der Rückluftrohre<br />

und ist auch während des Betriebs<br />

aufgabe+lösung °<br />

möglich. Statt Rückgasrohrwechsel reicht<br />

jetzt ein Knopfdruck.<br />

6. Verstellbare Formatteile. Ebenfalls für<br />

erhöhte Anlagenverfügbarkeit sorgen in sich<br />

verstellbare Formatteile. Eine <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung,<br />

die es in sich hat. Denn bei einem<br />

Flaschenwechsel müssen die Führungssterne<br />

nicht mehr wie bisher ausgewechselt werden,<br />

sondern lassen sich sekundenschnell<br />

und mit nur wenigen Handgriffen auf neue<br />

Gegebenheiten umrüsten. Ein Dummy wird<br />

in den Füller- und jeweils betroffenen Verschließerführungsstern<br />

gestellt. Dann<br />

erfolgt das Fixieren und Arretieren der<br />

Sterne. Das ist alles. Das Umstellen auf einen<br />

neuen Flaschendurchmesser ist erledigt. Lobt<br />

Geschäftsführer Fink: „Das System bietet uns<br />

die Zukunftssicherheit, die wir brauchen.“<br />

7. Optimierter Füllervortisch. Noch eine<br />

Neuentwicklung sichert beste Hygiene: der<br />

Füllervortisch. Komplett aus Niro gestaltet,<br />

verfügt er über eine schräge Tischabdeckung.<br />

Ergebnis: Mit innovativer <strong>KHS</strong>-Fülltechnik<br />

ist Caves Garnier für alle künftigen<br />

Abfüllaufgaben gerüstet. Denn was der Handel<br />

braucht, soll er bekommen. Das letzte<br />

Wort hat hier Betriebsleiter Peter Fink: „Mit<br />

unserem neuen <strong>KHS</strong>-Füller-Verschließer-<br />

Block sind wir in der Lage, mit dem Handel<br />

in jeglicher Form mitzuwachsen.“<br />

Herbert Bartnick, Business Area<br />

Zentraleuropa, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Thomas Rams, Leiter <strong>KHS</strong>-<br />

Vertriebsgesellschaft Schweiz, Wolfwil<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

38*39<br />

• INTERNET www.garnier-vins.ch<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Herbert Bartnick, Business Area Zentraleuropa,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Telefon: +49/2 31/56 9 - 15 89<br />

E-Mail: herbert.bartnick@khs.com<br />

Thomas Rams, Leiter <strong>KHS</strong>-Vertriebsgesellschaft<br />

Schweiz, Wolfwil<br />

Telefon: +41/629 262 313<br />

E-Mail: thomas.rams@khs.com


RhönSprudel investiert in modernste <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />

Stoff des Lebens<br />

RhönSprudel – einer der traditionsreichsten deutschen Mineralbrunnen –<br />

vertraut nun zum dritten Mal auf PET-Technologie von <strong>KHS</strong>; diesmal mit modernster<br />

Ultra-Clean-Abfülltechnik. Eine ideale Lösung.<br />

1 DIE AUFGABE Installation<br />

einer Linie für das hygienische<br />

Abfüllen von<br />

• Mineralwasser und<br />

• kohlensäurehaltigen Schorlen.<br />

2<br />

DIE LÖSUNG Konzeption<br />

und Installation einer kompletten<br />

Linie für<br />

• PET-Flaschen und<br />

• Abfüllung in einer UCF-Anlage.<br />

Es gibt nicht viele Unternehmen in Deutschland,<br />

deren Ursprünge sich mehr als zwei<br />

Jahrhunderte zurückverfolgen lassen und<br />

die in all diesen Jahren stets erfolgreich<br />

waren. RhönSprudel zählt ohne Zweifel zu<br />

jenem kleinen Kreis besonderer Unternehmen:<br />

Der Mineralbrunnen blickt als einer<br />

der traditionsreichsten Brunnenbetriebe<br />

Deutschlands auf 226 Jahre Geschichte<br />

zurück und ist heute die Nummer zwölf<br />

unter den insgesamt rund 320 deutschen<br />

Mineralbrunnen.<br />

Das Unternehmen befindet sich seit<br />

1911 im Besitz der Familie Schindel; 1989<br />

übernahm Egon Schindel den Betrieb in dritter<br />

Generation. Über die Jahre wuchs die<br />

Firma kontinuierlich zur heute bestehenden<br />

RhönSprudel-Gruppe heran, der neben<br />

mehreren Mineralbrunnen auch Fruchtsaftbetriebe<br />

sowie Brauereien angehören.<br />

Eigene Handelsgesellschaft und Getränkemarkt-Kette<br />

runden das Angebot bis in den<br />

Einzelhandel ab.<br />

Im vergangenen Jahr erzielte die<br />

RhönSprudel-Gruppe mit 800 Mitarbeitern<br />

200 Millionen Euro Umsatz. Künftig soll,<br />

so Egon Schindel, der Umsatz um jährlich<br />

5 Prozent zulegen. Dabei stehe jedoch<br />

nicht das reine Mengenwachstum im Vordergrund;<br />

vielmehr solle eine starke Marke<br />

das Wachstum von RhönSprudel tragen,<br />

die sich durch hervorragende Produktqualität<br />

und höchste Kundenzufriedenheit auszeichnet.<br />

BREITES GETRÄNKESORTIMENT<br />

Das RhönSprudel-Sortiment ist breit<br />

gefächert; Mineralwässer machen rund 60<br />

Prozent des Umsatzes aus, 40 Prozent entfallen<br />

auf Süßgetränke. In diesem Produktsegment<br />

sind die Schorlen mit 50 Prozent<br />

Umsatzanteil besonders erfolgreich. Kein<br />

Wunder, war es doch RhönSprudel, der 1994<br />

als erster deutscher Mineralbrunnen mit der<br />

Mineralwasser-Apfelsaftschorle Apple Plus<br />

diesen spritzigen Erfrischungsgetränken<br />

zum Durchbruch verhalf.


Außerdem im Sortiment: klassische Limonaden,<br />

Club Cola sowie zahlreiche Wellness-<br />

Getränke wie etwa ACE-Getränke oder Near-<br />

Water-Getränke wie Apple Water oder Hollerblüte.<br />

Absolute Neuheit sind die seit März<br />

2007 erhältlichen Bio-Limonaden unter der<br />

Marke Bio-Rhöni sowie eine Bio-Apfelschorle<br />

unter der Marke Biosfere. Klar: Alle<br />

Grundstoffe stammen ausschließlich aus<br />

ökologischem Anbau.<br />

Und wie kommen die Getränke zum<br />

Kunden? RhönSprudel setzt bei den Gebinden<br />

stark auf PET. Mittlerweile liegt der<br />

Anteil bei rund 54 Prozent. Es entfallen 37<br />

Prozentpunkte auf PET-Mehrwegflaschen<br />

und 17 Prozentpunkte auf PET-Einweg- bzw.<br />

PET-Zweiwegflaschen.<br />

Bei der Anlagentechnik vertraut das<br />

Unternehmen seit jeher auf Know-how von<br />

<strong>KHS</strong> – sowohl bei den klassischen Glas- als<br />

auch bei den PET-Anlagen für Einweg-, Zwei-<br />

2<br />

KURZPORTRÄT RHÖNSPRUDEL<br />

aufgabe+lösung °<br />

RhönSprudel, Deutschlands Mineralbrunnen Nummer 12, blickt auf<br />

226 Jahre Geschichte zurück.<br />

* 1911 übernimmt Familie Schindel den Brunnen<br />

* 1989 Egon Schindel führt in dritter Generation das Unternehmen<br />

* 1990 Übernahme Mineralquellen Bad Liebenwerda<br />

* 1992 Ausbau Standort Bad Liebenwerda, Joint Venture<br />

mit Bauer Fruchtsaft<br />

* 1994 Übernahme Alsfelder Brauerei und Vogelsberger Mineralbrunnen<br />

* 1995 Integration Adelbodner Mineral- und Heilquellen<br />

* 2002 Übernahme Herborner Bärenbräu<br />

* 2007 Start der eigenen Bio-Limonaden-Familie „Biosfere“<br />

Kennzahlen 2006, RhönSprudel-Gruppe<br />

Umsatz 200 Millionen Euro, 800 Mitarbeiter,<br />

Produkt-Mix<br />

* 60 Prozent Mineralwasser<br />

* 40 Prozent Süßgetränke,<br />

davon 50 Prozent Schorlen<br />

40*41


2<br />

weg- oder Mehrwegverarbeitung. Erstmals<br />

investierte RhönSprudel im Jahr 2000 in<br />

eine <strong>KHS</strong>-Mehrweg-PET-Abfüllanlage, die<br />

gleichzeitig auch PET-Einweg und -Zweiweg<br />

verarbeiten kann. Eine reine <strong>KHS</strong>-Einweg/<br />

Zweiweg-PET-Linie folgte dann 2002.<br />

ANLAGENTECHNIK VOM REINSTEN<br />

Jüngst nahm RhönSprudel die dritte <strong>KHS</strong>-<br />

PET-Anlage in Betrieb: eine PET-Mehrweg-<br />

Linie für 0,75- und 1,0-Liter-PET-Flaschen<br />

mit einer Leistung von 30.000 Flaschen in<br />

der Stunde, ausgestattet mit<br />

* <strong>KHS</strong>-Superblock<br />

* <strong>KHS</strong>-Flaschenreinigungsmaschine<br />

* <strong>KHS</strong>-Prozesstechnik sowie<br />

* modernster <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Abfülltechnik,<br />

für das Kaltabfüllen von Getränken<br />

in extrem keimarmer Atmosphäre<br />

bei Reinraumklasse 10.000.<br />

SCHORLEN SCHMECKEN ALLEN<br />

Ein Sommer ohne erfrischende Schorle – heute<br />

eigentlich undenkbar. Doch vor erst zwölf Jahren<br />

startete die sprudelnde Erfrischung ihren Siegeszug<br />

– ausgelöst hat ihn RhönSprudel 1994 mit seiner<br />

ersten Apfelschorle. Höchstes Lob gab es von der<br />

Stiftung Warentest: Testsieger wurde Apple Plus.<br />

Heute führt das Unternehmen sechs verschiedene<br />

Schorlen – übrigens alle mit 60 Prozent Fruchtsaftanteil<br />

– im Sortiment: Apple Plus, Ananas Plus, Cherry<br />

Plus, Cassis Plus, Grape Plus und Orange Plus.<br />

Links RhönSprudel-Produkte: Unter Reinraumbedingungen Klasse 10.000 perfekt abgefüllt.<br />

Mitte Platz sparend eingepasst: Die Einend-Flaschenreinigungsmaschine Innoclean EE. Rechts Egon Schindel,<br />

Inhaber RhönSprudel (links), und Thomas Storch, Betriebsleiter RhönSprudel sind sich einig:<br />

„Mit innovativer <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Abfülltechnik ist RhönSprudel für die Zukunft bestens gerüstet.“<br />

Eine ideale Lösung, weil gerade stille Mineralwässer<br />

und Schorlen beim Füllprozess<br />

besonders sensibel sind und höchste hygienische<br />

Maßstäbe fordern. „Ultra-Clean-<br />

Abfüllung ermöglicht es, unser komplettes<br />

Schorle-Spektrum ohne jeden Konservierungsstoff<br />

zu fahren, und bietet gleichzeitig<br />

höchste Sicherheit beim Abfüllen von<br />

stillem Mineralwasser. Nach der Validierung<br />

und anschließender Produktionsfreigabe<br />

konnte <strong>KHS</strong>-UCF (Ultra Clean Filling) unsere<br />

Anforderungen stets erfüllen. Es gab keine<br />

mikrobiologischen Beanstandungen“, erklärt<br />

RhönSprudel-Betriebsleiter Thomas<br />

Storch.<br />

UND WIE ARBEITET DIE ANLAGE?<br />

Superblock. Nach dem Entpalettieren und<br />

Auspacken erreichen die PET-Mehrweg-Flaschen<br />

in der neuen Linie direkt den <strong>KHS</strong>-<br />

Superblock. Er übernimmt das Sortieren,<br />

Abschrauben, Entetikettieren sowie die<br />

Fremdstoffinspektion der Flaschen.<br />

Reinigungsmaschine. Fehlerfreie<br />

Flaschen kommen dann zur Einend-Flaschenreinigungsmaschine<br />

Innoclean EE. Die<br />

Flaschenaufgabe befindet sich im unteren<br />

und die -abgabe im oberen Bereich der<br />

Stirnseite. RhönSprudel entschied sich<br />

wegen der platzsparenden Bauweise für die<br />

Einend-Maschine.<br />

Die Innoclean EE bietet RhönSprudel<br />

zwei Vorteile:<br />

Vorteil 1 – Triple-i-drive: Durch den integrierten<br />

modernen Triple-i-drive-Antrieb<br />

reduzieren sich die Umstellzeiten für das<br />

Verarbeiten unterschiedlicher PET-Flaschenformen<br />

und -größen auf ein Minimum.<br />

Vorteil 2 – Desinfektion. Die Innoclean EE<br />

spritzt die Flaschen vor dem Verlassen in<br />

Richtung Ultra-Clean-Block mit Desinfektionsmittel<br />

aus. Das bietet eine lange Wirkzeit<br />

des Desinfektionsmittels; bis die Flaschen<br />

in den Rinser gelangen.<br />

Zweikanal-Rinser. Im Ultra-Clean-<br />

Block arbeitet der elektronisch gesteuerte<br />

Zweikanal-Rinser Innoclean FR-ZR mit zwei<br />

Rinsmedien. Nach dem Rinsen mit Desinfektionsmittel<br />

spritzt die Maschine die PET-<br />

Flaschen mit Frischwasser aus. Highlight:<br />

Ein spezieller Auffangbehälter sammelt das<br />

Rinserwasser und leitet es direkt an die Flaschenreinigungsmaschine<br />

weiter. Damit<br />

kann die Reinigungsmaschine ihren Frischwasserverbrauch<br />

im laufenden Betrieb ausschließlich<br />

mit Rinserwasser decken: das<br />

senkt den Frischwasserverbrauch massiv und<br />

verbessert die Öko-Bilanz deutlich.<br />

Füllsystem Innofill DRV. Geblockt<br />

ist der Rinser mit dem volumetrischen,<br />

rechnergesteuerten Einkammer-Füllsystem<br />

Innofill DRV, das über 120 Füllstellen verfügt.<br />

Highlight: Der gesamte Füllprozess –<br />

inklusive Flaschenhub, Anpressen der Flasche<br />

und Abdichten der Flaschenmündung<br />

am Füllventil – kommt mit nur zwei pneumatisch<br />

betätigten Membranzylindern aus.<br />

Verschließer Innofill SV-ACF. Der<br />

Verschließer Innofill SV-ACF zeichnet sich<br />

durch eine von <strong>KHS</strong> speziell für den aseptischen<br />

Prozess entwickelte Verdrehsicherung<br />

mit Spannriemen aus. Die konstante Verschließkraft<br />

bietet dem Endverbraucher<br />

größeren Öffnungskomfort.<br />

Um höchste Hygieneansprüche zu<br />

erfüllen, wurde der Verschließvorgang in


aufgabe+lösung ° RhönSprudel investiert in modernste <strong>KHS</strong>-Ultra-Clean-Anlagentechnik<br />

die Rotationsbewegung des Verschlusses<br />

und die Vertikalbewegung der Flasche<br />

getrennt. Jedes Verschließelement verfügt<br />

über einen Servoantrieb, der sich unabhängig<br />

von der Maschinengeschwindigkeit dem<br />

jeweiligen Verschluss anpasst. Alle Umstellungen<br />

erfolgen auf Knopfdruck; mechanische<br />

Eingriffe sind nicht notwendig. Weiteres<br />

Plus: Weil alle Elemente des Verschließers<br />

offen gestaltet sind, lassen sie<br />

sich optimal reinigen.<br />

Bevor die Verschlüsse zum Verschließer<br />

gelangen, durchlaufen sie die<br />

H 2O 2-Verschluss-Sterilisation mit gleichmäßigem<br />

form- und materialunabhängigem<br />

Oberflächenauftrag. Die Anlage entfernt<br />

anschließend das Medium H 2O 2 vollkommen<br />

rückstandsfrei, ohne dass Restmengen verschleppt<br />

werden.<br />

DAS ULTRA-CLEAN-KONZEPT<br />

Bei Ultra-Clean setzt <strong>KHS</strong> auf ein geschlossenes<br />

Reinraumkonzept. Der Rinser-Füller-<br />

Verschließer-Block steht innerhalb eines<br />

Glas-Isolators, dessen Decke mit Filtern<br />

ausgestattet ist, die die Hallenluft reinigen.<br />

In dem geschlossenen System herrscht<br />

ständig leichter Überdruck und erzeugt so<br />

eine permanente Luftströmung von der<br />

Decke zum Boden. Spezielle Spalten in der<br />

Verkleidung erlauben ein kontrolliertes Entweichen<br />

der im Isolator geführten Luft in<br />

die Abfüllhalle. Die außerhalb des Isolators<br />

liegenden Innenbereiche des Füllerund<br />

Rinserkarussells führen zudem die<br />

Rückluft ab.<br />

Bei der Ultra-Clean-Abfüllung herrschen<br />

strenge Hygienevorschriften für das<br />

Bedienpersonal: Beim Betreten des Glasisolators<br />

sind saubere Kleidung, Kopfbedeckung<br />

sowie Hand- und Schuhdesinfektion<br />

verpflichtend. Nach jedem Öffnen des<br />

Glasisolators werden alle Maschinenoberflächen<br />

desinfiziert. Während des Betriebs<br />

stoppt die Produktion alle vier Stunden kurz<br />

für die automatische Oberflächendesinfektion<br />

des gesamten Maschinenblocks sowie<br />

der Isolator-Innenflächen. Das vermeidet<br />

zuverlässig jedes Keimwachstum. Alle 72<br />

Stunden erfolgt die Hauptreinigung des<br />

Systems. Sie enthält neben der Außenreinigung<br />

der Maschinen und der Reinigung<br />

der Innenwände des Glasisolators den kompletten<br />

CIP- und SIP-Zyklus.<br />

SYSTEMLÖSUNG AUS EINER HAND<br />

Bei der Ultra-Clean-Lösung stammen alle<br />

Komponenten aus einer Hand:<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.rhoensprudel.de<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />

Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

Telefon: +49/2 31/5 69 - 17 34<br />

E-Mail: andreas.waldscheck@khs.com<br />

* Kurzzeit-Erhitzung Innopro KZE,<br />

* CIP-Anlage Innopro CIP und<br />

* Ausmischanlage Innopro PARAMIX CMX.<br />

Eine Komplettlösung mit modernster<br />

<strong>KHS</strong>-Prozesstechnik, auf die RhönSprudel<br />

schon bei der <strong>KHS</strong>-PET-Mehrweg-Linie<br />

des Mineralbrunnens Bad Liebenwerda vertraute.<br />

Die PET-Einweg-Linie aus dem Jahr<br />

2002 ist ebenfalls komplett mit <strong>KHS</strong>-Prozesstechnik<br />

ausgestattet. Egon Schindel:<br />

„Mit diesem einheitlichen Gesamtkonzept<br />

ist RhönSprudel bestens gerüstet. Denn es<br />

schließt die Möglichkeit ein, dem Markt<br />

auch künftig zahlreiche interessante Neuentwicklungen<br />

zur Verfügung zu stellen.“<br />

Höchste Qualität sei gerade gut genug, denn<br />

schließlich sind „die Kunden dabei das Maß<br />

aller Dinge“. Hier liegt die Wurzel des<br />

Erfolgs.<br />

Andreas Waldscheck, Leiter Verkauf<br />

Deutschland, <strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

42*43


Ein neues, vorteilhaftes<br />

Komplettkonzept für PET-Flaschen<br />

Lean<br />

Design<br />

Lean Design – ein entscheidendes Stichwort<br />

auch für das speziell in Hinblick auf die alkoholfreie<br />

Getränkebranche entwickelte <strong>KHS</strong>-<br />

PET-Flaschen-Komplettkonzept. Dieses Komplettkonzept<br />

beinhaltet neben dem Herzstück<br />

Innofill DRV die an die Anforderungen<br />

des alkoholfreien Getränkebetriebs jeweils<br />

exakt angepasste Rinser- und Verschließer-<br />

Lösung. Möglich ist indes auch die Integration<br />

einer Streckblasmaschine in das Konzept.<br />

Auf Wunsch hin erfolgt deren direkte<br />

Verblockung mit dem Innofill DRV.<br />

HYGIENIC DESIGN VOM FEINSTEN ...<br />

In der Entwicklung war Hygienic Design oberstes<br />

Gebot. Das <strong>KHS</strong>-PET-Flaschen-Komplettkonzept<br />

agiert ganz ohne Füllervortisch. Eine<br />

mechanische Verbindung der einzelnen Elemente<br />

erfolgt über Streben. Ein zusätzlicher<br />

positiver Aspekt zur Thematik Hygienic<br />

Design. Das vortischlose Konzept sorgt für<br />

eine bis jetzt nicht gekannte Zugänglichkeit.<br />

Die Außenflächen des Füllers sind entweder<br />

rund oder schräg. Das ermöglicht es Flüssigkeiten,<br />

schnell abzulaufen, und sorgt für perfektes<br />

Hygienic Design.<br />

Ein zentrales Element ist der rohrförmige<br />

Ringkessel. Hier gibt es keine Ecken<br />

und Kanten. Das reduziert das Gewicht entscheidend.<br />

Die Leichtbauweise verringert<br />

erforderliche Antriebskräfte und reduziert<br />

Stromverbrauch und Wartungskosten.<br />

Ein innovatives <strong>KHS</strong>-Füllsystem für Softdrinks bündelt die<br />

enormen Vorteile von Lean Construction und Hygienic Design.<br />

Das ist am Markt einmalig. Hinzu kommen laufende Kostenvorteile<br />

sowie die höhere Anlageneffizienz.<br />

... BEI CO 2-HALTIGEN GETRÄNKEN ...<br />

Herausragend: Als Füllsystem für CO 2 -haltige<br />

Getränke kommt der Innofill DRV mit<br />

nur zwei Pneumatikzylindern pro Füllventil<br />

aus. Diese beiden Pneumatikzylinder<br />

steuern den kompletten Füllprozess – einschließlich<br />

Flaschenhub und Abdichten<br />

der Flaschenmündung am Füllventil. Das<br />

ist möglich durch das Übertragen des Vorspanndrucks<br />

über einen nach aseptischen<br />

Kriterien gestalteten Faltenbalg auf den<br />

Neckring-Halter. Was bedeutet: Die Kraft<br />

des Vorspanndrucks presst die PET-Flasche<br />

an das Füllventil an. So lässt sich das bei<br />

herkömmlichen Füllsystemen erforderliche<br />

Flaschenhubelement komplett einsparen.<br />

Die Anpresskraft, welche auf die<br />

PET-Flaschen wirkt, regelt sich selbsttätig<br />

je nach Fülldruck. Präziser geht es nicht.<br />

Bei hohem Fülldruck presst das System die<br />

Flasche mit der entsprechend erforderlichen<br />

hohen Kraft an das Füllventil. Ist der<br />

Fülldruck niedrig, genügt entsprechend<br />

geringere Anpresskraft. Das wiederum<br />

schont die Kunststoffflasche und beansprucht<br />

die Abdichtsysteme nur noch minimal.<br />

... MIT ALLEINSTELLUNG AM MARKT<br />

Mit diesem Füllprinzip hat <strong>KHS</strong> am Markt<br />

eine Alleinstellung, weil es mit der geringsten<br />

Anzahl geschalteter Elemente auskommt.<br />

Während des Füllprozesses gibt es<br />

am Füllventil – wegen der sich selbsttätig<br />

regelnden Anpresskraft – nur minimale<br />

Bewegungen. Die wesentlichen Vorteile:<br />

* reduzierte Anzahl an Verschleißteilen,<br />

* äußerst geringe Störanfälligkeit des<br />

Systems,<br />

* hohe Zuverlässigkeit und geringe Wartung,<br />

* merkliche Kostenvorteile (verbesserte<br />

Cost of Ownership-Relation),<br />

* Drallkörper, seit mehr als einem Jahrzehnt<br />

wesentliches Element von <strong>KHS</strong>-<br />

Einkammer-Füllsystemen, bieten aufgrund<br />

des Verzichts auf in die Flasche<br />

hineinragende Abstrahlelemente hohe<br />

Flexibilität beim Abfüllen (unterschied-


lichste Flaschenformen und -größen<br />

ohne Umstellarbeiten),<br />

* keine übermäßige Schaumbildung und<br />

die Möglichkeit, auch Getränke mit<br />

hohem Kohlensäureanteil bei Temperaturen<br />

von 20 Grad Celsius und mehr<br />

abzufüllen.<br />

... BEI STILLEN GETRÄNKEN<br />

Sind auch stille Getränke abzufüllen, kommt<br />

ein weiterer Pneumatikzylinder hinzu. Per<br />

Knopfdruck ist das Umschalten auf drucklosen<br />

Füllprozess möglich.<br />

Eine weitere Variante des Innofill<br />

DRV erlaubt auch die Dreikammer-Druckfüllung<br />

für karbonisierte Getränke, natürlich<br />

auch unter Ultra-Clean-Bedingungen. Bei<br />

der klassischen Dreikammer-Druckfüllung<br />

erfolgt die Vorspannung ausschließlich mit<br />

steril filtriertem Inertgas. Die verdrängten<br />

Gase gelangen nun nicht mehr – wie bei Einkammer-Druckfüllung<br />

– in den Kreislauf<br />

zurück, sondern verlassen das System.<br />

FLEXIBILITÄT IST ALLES<br />

Aseptische Membran- und Dichtungstechnik<br />

ist innerhalb der Füllventile wie bei<br />

sämtlichen produkt- und sterilgasführenden<br />

Kanälen und Wegen selbstverständlich.<br />

Von der 0,1- bis zur 5-Liter-PET-Flasche<br />

lassen sich sämtliche Flaschengrößen<br />

und -formen verarbeiten. Abfüllleistung:<br />

bis zu 80.000 Flaschen pro Stunde. Maximaler<br />

Füllerdurchmesser: etwa 6,5 Meter,<br />

das erlaubt bis zu 220 Füllstellen.<br />

Umrüstzeiten sind minimiert. Wechsel<br />

bei Flaschenformen und -größenänderungen<br />

auf Knopfdruck. Auch bei Produktwechsel:<br />

keine manuellen Umrüstarbeiten.<br />

Weitere Besonderheit: die CIP-Reinigung.<br />

Das Abdichten der Füllventile übernehmen<br />

hier so genannte CIP-Platten (in<br />

eine Nut des Flaschenhalters unterhalb des<br />

Füllventils eingeschoben). Die Reinigung<br />

erfolgt nach demselben Prinzip wie bei der<br />

Flaschenanpressung. Optional lassen sich<br />

die CIP-Platten während einer Füller-Runde<br />

vollautomatisch einbringen. Das Ausbringen<br />

(ebenfalls während nur einer Füllerdrehung)<br />

geschieht ebenfalls vollautomatisch.<br />

DIE WEITEREN KOMPONENTEN<br />

Die Antriebsverbindung zwischen Rinser-,<br />

Füller- und Verschließerblock übernimmt<br />

moderne Servotechnik.<br />

Kunststoff-Greifelemente halten die<br />

PET-Flaschen über deren Neckring und sorgen<br />

für höchste Sicherheit. Sollten sich verformte<br />

Flaschen innerhalb des Systems verklemmen,<br />

brechen die Kunststoff-Greifer.<br />

Das verschont wertvolle Maschinenkomponenten.<br />

Die Greifelemente lassen sich zügig<br />

austauschen und kostengünstig ersetzen.<br />

Innerhalb kürzester Zeit ist die Anlage wieder<br />

produktionsbereit; sie ist im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Lösungen sehr effektiv<br />

und schneidet bei der Total-Cost-of-Ownership-Rechnung<br />

(TCO) hervorragend ab.<br />

Die Flaschenübergabe vom Lufttransport<br />

in den Rinser ist einfach, höchst<br />

sicher und ohne Umstellen bei Flaschenwechsel.<br />

Das spart Kosten.<br />

Die Übergabe befüllter Kunststoffflaschen<br />

an den Verschließer übernimmt<br />

eine Transferscheibe über Neckhandling.<br />

Schraubverschließer: entweder der klassische<br />

Innofill SV oder der nach aseptischen<br />

Kriterien gestaltete Innofill SV-ACF.<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

technik+innovation °<br />

Links Innofill DRV: Mit rohrförmigem Ringkessel gibt es keine Ecken und Kanten.<br />

Rechts Lean Design: Bietet jede Menge Vorteile.<br />

INNOFILL SV-ACF:<br />

BEI ULTRA-CLEAN EIN MUSS<br />

Ein Muss ist der Innofill SV-ACF bei Ultra-<br />

Clean-Abfüllung. Hier gibt es den geschlossenen<br />

Glas-Isolator. Ein Teil der Decke des<br />

Ultra-Clean-Isolators wird mit Filtereinheiten<br />

belegt. Diese Einheiten filtrieren die<br />

Hallenluft. Ständig besteht – auch bedingt<br />

durch den leichten Überdruck innerhalb der<br />

Glas-Einhausung – eine Luftströmung vom<br />

Decken- zum Bodenbereich. So ist der<br />

Bereich der offen transportierten Flaschen<br />

stets mit filtrierter Luft versorgt.<br />

Ergebnis: Das neue <strong>KHS</strong>-PET-Flaschenkonzept<br />

praktiziert konsequentes Lean<br />

Design und präsentiert dabei ausschließlich<br />

Vorteile: einfaches Rinsen, einfaches Füllen<br />

und Verschließen, einfaches Umrüsten, einfaches<br />

Reinigen, einfaches Warten, einfaches<br />

Sichern des hygienischen Betriebs, einfache<br />

Antriebstechnik, einfache Bedienung.<br />

Einfach einfach eben – Lean Design.<br />

Manfred Michl, Leiter technischer Vertrieb,<br />

Competence Center Prozesstechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Ludwig Clüsserath, Leiter Konstruktion/<br />

Entwicklung, Competence Center<br />

Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Lothar Wilhelm, Leiter Competence Center<br />

Fülltechnik, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

• INTERNET www.khs.com<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Manfred Michl, Leiter technischer Vertrieb, Competence Center<br />

Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 – 23 25, E-Mail: manfred.michl@khs.com<br />

Ludwig Clüsserath, Leiter Konstruktion/Entwicklung, Competence<br />

Center Prozesstechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 – 25 01, E-Mail: ludwig.cluesserath@khs.com<br />

Lothar Wilhelm, Leiter Competence Center Fülltechnik,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 – 23 72, E-Mail: lothar.wilhelm@khs.com<br />

44*45


„One 4 Two“: Neues <strong>KHS</strong>-System<br />

für wechselnde Fittinge<br />

Fit for<br />

Fittings<br />

Bisher galt es weltweit als Problem, Kegs mit unterschiedlichen<br />

Fittingen abwechselnd zu verarbeiten. Stichworte: hohe<br />

Investitionen und Umrüstarbeiten. Damit ist es jetzt vorbei.<br />

<strong>KHS</strong> als Weltmarktführer bei Keg-Anlagentechnologie präsentiert<br />

ein System für den reibungslosen Übergang bei wechselnden<br />

Fittingen. Ganz ohne Stillstandszeiten.<br />

Globalisierung ist eines der großen Schlagworte<br />

in der internationalen Brauwirtschaft.<br />

Das heißt nicht nur, bestehende Sortimente<br />

zu integrieren oder zu straffen, sondern auch<br />

technische Lösungen einander anzupassen.<br />

In der Keg-Anlagentechnik ist es nichts<br />

Ungewöhnliches, dass bei Übernahmen von<br />

heute auf morgen innerhalb einer Brauereigruppe<br />

Kegs mit unterschiedlichen Fittingen<br />

zu verarbeiten sind. Folge: erhebliche Investitionen<br />

in entsprechende Anschlussgeometrien<br />

für Füll- und Reinigungsköpfe sowie<br />

höherer Umrüstaufwand beim Umstellen auf<br />

wechselnde Fittingtypen. Ergebnis: verringerte<br />

Anlageneffektivität.<br />

Eine Aufgabe, eine Herausforderung<br />

für die Experten vom Keg-Weltmarktführer<br />

<strong>KHS</strong>. Sie entwickelten und perfektionierten<br />

eine Lösung, die solche Nachteile beseitigt:<br />

eine Technologie, die in der Lage ist, zwei<br />

unterschiedliche Fittingtypen übergangslos<br />

und somit ohne jede Stillstandszeit zu<br />

verarbeiten.<br />

Die Ausgangslage: Beim Wechsel auf<br />

andere Fittingtypen fällt die Anlage für<br />

rund eine Stunde aus.<br />

Gehen wir der Sache auf den Grund:<br />

* Die üblichen Fitting-Ausführungen sind<br />

Korbfitting und Flachfitting.<br />

* Auch bei wechselnden Fittingen müssen<br />

Reinigungs- und Füllköpfe stets<br />

optimal arbeiten.<br />

* Das betrifft vor allem den Zentrierkonus,<br />

der den Fitting greift und zentriert,<br />

sowie den Stößel, der in den Fitting<br />

geführt wird und das Fittingventil öffnet<br />

oder schließt.<br />

1<br />

2<br />

* Bislang waren Reinigungs- und Füllköpfe<br />

ausschließlich in der Lage, sich<br />

auf einen einzigen vorgegebenen Fitting<br />

einzustellen.<br />

* Bei einem Fittingwechsel galt es demnach,<br />

so rasch wie möglich Zentrierkonus<br />

und Fittingstößel auszutauschen.<br />

* Dafür gibt es zwar Schnellwechselvorrichtungen,<br />

doch aus hygienischen<br />

Gründen war stets eine anschließende<br />

CIP-Reinigung erforderlich.<br />

* Das reduziert die Verfügbarkeit der<br />

Anlage entscheidend. Erfahrungswert<br />

aus der Praxis: mindestens eine Stunde.<br />

Die Lösung: Mit „One 4 Two“ von <strong>KHS</strong><br />

arbeitet die Anlage trotz wechselnder<br />

Fittinge einfach weiter.<br />

Die <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung heißt „One 4 Two“.


Bei „One 4 Two“ handelt es sich um eine <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung, die, in Reinigungs- und<br />

Füllköpfe integriert, eine Verarbeitung von zwei unterschiedlichen Fitting-Typen erlaubt.<br />

Sie erlaubt, in Reinigungs- und Füllköpfe<br />

integriert, das Verarbeiten von zwei unterschiedlichen<br />

Fittingtypen. Und so funktioniert,<br />

im Überblick, die bahnbrechende Idee:<br />

* Zwei Fittingstößel sind direkt ineinander<br />

verbaut – etwa der eine für das<br />

Handling des Korbfittings, der andere<br />

für das Handling des Flachfittings.<br />

* Die Stößelgeometrien von Flach- und<br />

Korbfitting sind so abgeändert, dass sie<br />

nicht nur ineinander passen, sondern sich<br />

auch alle Teile des „One 4 Two“-Systems<br />

optimal spülen und reinigen lassen.<br />

* Auch bei „One 4 Two“ sind Gas- und<br />

Flüssigkeitsdurchsätze ausreichend<br />

groß, um optimales Reinigen und Füllen<br />

zu ermöglichen.<br />

* Das System verfügt über zwei Antriebe.<br />

Jeder steuert einen Fittingstößel.<br />

* Zwei verschiebbare Halbschalen sichern<br />

das notwendige Zentrieren an der<br />

Außenkontur des Keg-Fittings. Jede der<br />

Halbschalen verfügt über einen separaten<br />

pneumatischen Ausgang.<br />

* Auseinander gefahren zentrieren die<br />

Halbschalen das von den Ausmaßen<br />

her größere Flachfitting, zusammengeschoben<br />

harmonieren sie perfekt mit<br />

dem kleiner gestalteten Korbfitting.<br />

Die entscheidende Neuheit beim „One 4<br />

Two“-System liegt also darin, dass Bearbeitungsteile<br />

für zwei Fittinge ineinander verschiebbar<br />

gelagert sind. Dabei ist der den<br />

Fitting öffnende Teil in seiner Geometrie<br />

jeweils genauso geblieben wie gehabt. Die<br />

weitere Gestaltung von Füll- und Reinigungskopf<br />

ist gegenüber den herkömmlichen<br />

Systemen zwar etwas filigraner, dennoch<br />

ist die „One 4 Two“-Technologie<br />

äußerst robust und langlebig.<br />

Die Anlage: Erkennt auch bei fliegendem<br />

Wechsel der Fittinge die Kegs<br />

genau.<br />

Fantastisch: ein ständiger fliegender Wechsel<br />

zwischen unterschiedlichen Fittingen ist<br />

möglich. Kegs müssen vor dem Einfahren in<br />

die Anlage nicht mehr nach Flach- und Korbfitting<br />

vorsortiert sein. Die Anlage reinigt<br />

und füllt spontan das angekündigte Keg:<br />

* zum Beispiel geortet über einen Keg-<br />

Identifikationsträger<br />

* oder identifiziert durch Einsatz von<br />

Transpondern<br />

* oder genauso denkbar: das Anbringen<br />

entsprechender Sensorik vor dem Reinigungs-<br />

und Füllprozess.<br />

Sortiert der Betrieb die Kegs nach Fittingtypen<br />

vor, genügt ein Knopfdruck am<br />

Bedienterminal, um Reinigungs- und Füllköpfe<br />

über die anstehende Neuorientierung<br />

zu informieren.<br />

Das Praxisbeispiel: Die Optionen sprechen<br />

eindeutig für „One 4 Two“.<br />

Im Musterfall hat die Brauerei einen Fasspark<br />

von 500.000 Kegs, ausgestattet mit<br />

Flachfittingen. Wegen der Übernahme einer<br />

weiteren Brauerei kommen 300.000 mit<br />

Korbfittingen ausgestattete Kegs hinzu, die<br />

mit vorhandener Keg-Anlagentechnik nicht<br />

zu verarbeiten sind. Was tun?<br />

1. Neue Flachfittinge. Der Betrieb rüstet<br />

alle 300.000 mit Korbfittingen versehenen<br />

Kegs mit neuen Flachfittingen aus. Ergebnis:<br />

* Kosten für die Umrüstung der Kegs auf<br />

ein einheitliches Fitting.<br />

* Plus Kosten für den Arbeitsaufwand.<br />

* Plus Kosten für erforderliche Fittingstößel<br />

und Zentrierkonen für die Reinigungs-<br />

und Füllköpfe.<br />

* Plus laufende Folgekosten fürs Umrüsten<br />

und Sterilisieren (Anlagenverfügbarkeit).<br />

* Plus Logistik-Mehrkosten fürs Vorsortieren<br />

der Kegs.<br />

2. „One 4 Two“-System. Der Betrieb rüstet<br />

Reinigungs- und Füllköpfe auf das „One 4<br />

Two“-System um. Ergebnis: Die Kosten<br />

liegen deutlich unter denen von Option 1.<br />

Im Einzelnen:<br />

* Kosten für einmaligen Tausch der Reinigungs-<br />

und Füllköpfe. Je nach Aus-<br />

fi<br />

technik+innovation ° 46*47<br />

führung der Füll- und Reinigungsköpfe<br />

sowie Keg-Anlagentechnik variiert der<br />

Aufwand für das Umrüsten.<br />

* Plus Kosten fürs Anpassen der Verrohrung<br />

sowie Anbindung der Elektrotechnik<br />

(zusätzliche pneumatische Ausgänge<br />

für Stößel sowie verschiebbare Zentriergeometrie).<br />

Außerdem festzulegen und entsprechend<br />

zu integrieren: Kriterien für das Umschalten<br />

auf die unterschiedlichen Fittingtypen.<br />

Auf Knopfdruck oder fliegender Wechsel?<br />

All dies gilt es im Vorfeld festzulegen. Soll<br />

es der fliegende Wechsel sein, sind entweder<br />

Sensorik oder Keg-Identifikationsträger<br />

– wenn nicht bereits vorhanden – in die<br />

Keg-Linie aufzunehmen.<br />

Die Planung: „One 4 Two“ für <strong>KHS</strong>und<br />

Fremdanlagen, für Linien- und<br />

Rundläufermaschinen<br />

Das „One 4 Two“-System lässt sich in vorhandene<br />

<strong>KHS</strong>-Keg-Anlagentechnik ab Baujahr<br />

1995 problemlos einbauen. Bei <strong>KHS</strong>-<br />

Anlagen bis Baujahr 1995 und Fremdanlagen<br />

ist das vorhandene Equipment zu<br />

überprüfen.<br />

Das „One 4 Two“-System lässt sich<br />

problemlos in Keg-Linien- oder in Keg-<br />

Rundläufermaschinen integrieren. Möglich<br />

ist sogar die Aufnahme in eine halbautomatisch<br />

arbeitende Keg-Reinigungs- und<br />

Füllmaschine.<br />

Alois Monzel, Leiter Competence<br />

Center Kegtechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Kriftel<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.khs.com<br />

• ANSPRECHPARTNER<br />

Alois Monzel, Leiter Competence Center<br />

Kegtechnologie, <strong>KHS</strong> AG, Kriftel<br />

Telefon: +49/61 92/4 91 - 1 93<br />

E-Mail: alois.monzel@khs.com


Perfekte Inspektionstechnologie bei ACF<br />

Sicher IST sicher<br />

Hier bleibt nichts, aber auch wirklich gar nichts, unbeobachtet. Hier wird alles,<br />

aber auch wirklich alles, registriert. Und hier sind Daten auch im Nachhinein<br />

immer griffbereit. Bei aseptischer Kaltabfüllung ist die Sicherheit der Verbraucher<br />

oberstes Gebot von Inspektionstechnologie made by <strong>KHS</strong>.<br />

Inspektionstechnik bei aseptischer Kaltabfüllung (ACF)<br />

muss höchsten Ansprüchen genügen. Das versteht sich<br />

von selbst. Welche Inspektionsmaßnahmen vor und<br />

nach dem Abfüllen infrage kommen und wie diese zu<br />

bewerten sind, soll dieser Beitrag verdeutlichen.<br />

Die Praxis nutzt für Flaschen und Verschlüsse<br />

wahlweise zwei ACF-Verfahren: zum einen das neuartige<br />

Verfahren trockener Sterilisation; zum anderen das<br />

herkömmliche und mittlerweile fast schon traditionelle<br />

Nassverfahren. Die Erfahrung zeigt: Beide Verfahren<br />

sind vom Sicherheitsaspekt her durchaus identisch -<br />

und auch die Inspektionstechnik ist identisch.<br />

Zunächst inspiziert Bildverarbeitung die Verschlüsse,<br />

sobald sie vereinzelt sind und bevor sie den<br />

Verschließer erreichen. Nach dem Füllen und Verschließen<br />

des Behälters kommen für die Kontrolle von<br />

Füllstand und Verschluss mehrere Inspektionsverfahren<br />

infrage, die in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz<br />

gelangen können und unterschiedlich zu beurteilen<br />

sind.<br />

Das Ergebnis sei vorweggenommen: Für die<br />

überwiegend eingesetzten transparenten PET-Flaschen<br />

empfiehlt sich aus einer Reihe von Gründen Bildverarbeitung<br />

per Kameratechnologie.<br />

EIN MUSS: PERFEKTES MANAGEMENT<br />

Bei ACF von besonderer Bedeutung: ein Managementsystem,<br />

das in Verbindung mit der Inspektionstechnik<br />

intelligent kombinierte Informationen bereitstellt. Beispiel:<br />

Eine PET-Flasche ist grob unterfüllt – hier ist<br />

sofort der Rückschluss auf das bei dieser Flasche eingesetzte<br />

Füllventil möglich. Entsprechend unmittelbar<br />

können Maßnahmen ergriffen werden. Ebenso lassen<br />

sich die aufgebrachten Verschlüsse dem entsprechen-<br />

den Verschließerkopf oder auch die jeweilige Rinsstelle<br />

jeder geprüften PET-Flasche zuordnen.<br />

Weitere Aufgabe des Managementsystems: automatisierte<br />

Laborentnahmen. Die programmierte Anlage<br />

leitet beispielsweise in bestimmten Zeitabständen eine<br />

gewisse Anzahl an PET-Flaschen aus und gibt sie zur<br />

Untersuchung ins Labor. Möglich ist auch das Ausleiten<br />

des von einem bestimmten Füllventil befüllten Flaschenmaterials.<br />

Oder des durch einen bestimmten Verschließerkopf<br />

verschlossenen Flaschenmaterials. Oder<br />

die generelle Ausleitung jeder xten Flasche. Alles ist<br />

möglich.<br />

Beim Ausleiten – sei es für Laborzwecke oder<br />

bei erkannten Schlecht-Flaschen – erreicht das System<br />

höchste Genauigkeit durch die so genannte Verschleppung<br />

des Ausleitsignals mittels eines Taktgebers, der<br />

am Transporteur befestigt ist. Das bedeutet: Dieser Taktgeber<br />

nimmt die Geschwindigkeit des Transporteurs<br />

auf und gibt sie in Form von Takten an die Steuereinheit<br />

weiter. Entsprechend ist die Aussage möglich, dass<br />

beispielsweise jede per Inspektionssystem geprüfte<br />

Flasche nach einer bestimmten Anzahl von Takten die<br />

Ausleitstation erreicht. Im System ist dies hinterlegt.<br />

Wesentlich: Das komplette Datenmaterial des<br />

aseptischen Betriebs ist gespeichert und stets abrufbereit.<br />

So lassen sich anhand eines auf jeder PET-Flasche<br />

aufgebrachten Codes der Rins-, Füll- und Verschließvorgang<br />

ebenso exakt nachvollziehen wie die<br />

Inspektionsergebnisse. Dazu können Schnittstellen zwischen<br />

dem Inspektionsgerät und System wie Laser- oder<br />

Inkjetdrucker geschaffen werden. Eben Inspektionstechnologie<br />

für höchste Ansprüche.<br />

Herbert Menke, Leiter Competence Center<br />

Kontrollsysteme, <strong>KHS</strong> AG, Niederzissen<br />

MERKMALE<br />

Situation<br />

Methode<br />

Das wird inspiziert<br />

So wird inspiziert<br />

Besonderheiten<br />

Vorteile<br />

Einschränkungen<br />

Empfehlung


technik+innovation °<br />

VERFAHREN VOR<br />

VERSCHLIESSER<br />

VERFAHREN NACH ABFÜLL- UND VERSCHLIESS-PROZESS<br />

Verschlussinspektion Füllhöhenkontrolle Füllhöhen- und Verschlusskontrolle<br />

Im Anschluss an das Vereinzeln der<br />

Verschlüsse und vor deren Weiterleitung<br />

zur Verschluss-Sterilisation<br />

vor dem Verschließer<br />

Bildverarbeitung<br />

* Rundheit des Verschlusses<br />

* Exaktheit der Verschluss-Maße<br />

* Unversehrtheit des Deckelbereiches<br />

* Begutachtung des Sicherungsrings<br />

für perfekten Verschluss<br />

* Gleichmäßige Beleuchtung sorgt<br />

für perfekte Kameraaufnahme<br />

* Ausleiten per Luftausblasung<br />

oder mechanisch gesteuertem<br />

Auswurf<br />

* Telezentrische Aufnahme<br />

(hochwertige Optik)<br />

* Jede Anlage lässt sich mit Bildverarbeitung<br />

nachrüsten, sofern<br />

sie noch nicht damit arbeitet<br />

* System erfasst Anteile von Gutund<br />

Schlecht-Verschlüssen<br />

(Anlass, z.B. die Lagerbedingungen<br />

der Verschlüsse zu prüfen,<br />

denn oft ist erhöhter Druck auf<br />

das Verschlussmaterial Grund für<br />

Verformungen)<br />

* Bei Einsatz neuer Verschlüsse<br />

vollautomatisches Einstellen auf<br />

neue Vorgaben<br />

Keine<br />

Als Verschlussinspektion vor dem<br />

Verschließen ist Bildverarbeitung<br />

die beste Wahl<br />

ACF-INSPEKTIONSTECHNOLOGIE: KLEINE VERFAHRENSKUNDE 2<br />

Füllhöhen- und Verschlusskontrolle sind weitere Inspektionsschritte, die jedoch außerhalb des ACF-Blocks und damit<br />

nach Rins-, Füll- und Verschließprozess liegen. Füllhöhenmessung hat drei unterschiedliche Verfahren zur Auswahl, Verschlusskontrolle<br />

erfolgt ausschließlich mit Bildverarbeitung.<br />

1 Hochfrequenzmessung<br />

Flächenmessung des Füllstands<br />

* PET-Flaschen durchlaufen<br />

Messbrücke, über der ein<br />

Messkopf angebracht ist<br />

* Elektroden registrieren über-<br />

und unterfüllte Flaschen<br />

Messkopf und Messbrücke sind<br />

fix ausgerichtet und lassen sich<br />

nicht verstellen<br />

* Stellt sich auf unterschiedliche<br />

alkoholfreie Getränke und<br />

differierende Leitfähigkeiten<br />

problemlos ein<br />

* Umrüsten bei neuer Sortenanwahl<br />

vollautomatisch möglich<br />

* Ist bei transparenten wie<br />

durchsichtigen, nicht aber<br />

bei metallischen Behältern<br />

einsetzbar<br />

* Nur Füllstandskontrolle möglich<br />

* Für Verschlusskontrolle<br />

gesonderte Bildverarbeitungs-<br />

Station erforderlich<br />

* Daten liegen nur als<br />

Zahlenmaterial vor<br />

* Für transparente sowie nicht<br />

transparente Behälter einsetzbar<br />

* Vor allem geeignet, wenn die<br />

Anlage nur einen einzigen<br />

PET-Flaschentyp verarbeitet<br />

2 Röntgenkontrolle<br />

Punktuelle Messung des<br />

Füllstands<br />

Adsorptionswert informiert über<br />

Befüllung der PET-Flasche<br />

* Amtliche Genehmigung erforderlich<br />

* Strahlenschutzbeauftragter im<br />

Betrieb überwacht ordnungsgemäße<br />

Anwendung des Geräts<br />

* Position des Röntgenstrahlers<br />

ist an der jeweils zu prüfenden<br />

PET-Flasche auszurichten<br />

* Messgenauigkeit unabhängig<br />

von Flaschendurchmesser<br />

und Flaschengröße<br />

* Lässt sich auch für nicht<br />

transparente sowie für metallische<br />

Behälter einsetzen<br />

* Nur Füllstandskontrolle<br />

möglich<br />

* Für Verschlusskontrolle<br />

gesonderte Bildverarbeitungs-<br />

Station erforderlich<br />

* Daten liegen nur als<br />

Zahlenmaterial vor<br />

Für transparente, nicht transparente<br />

und vor allem metallische<br />

Behälter geeignet<br />

3 Bildverarbeitung<br />

Füllstand und Verschluss<br />

* Gegenüber einem Leuchtfeld positionierte<br />

Kameratechnik gibt Informationen<br />

über Füllstand sowie den<br />

Sitz des Verschlusses<br />

* Zwei im 90-Grad-Abstand zueinander<br />

versetzte Kameras sind in<br />

Aktion<br />

* Großer Inspektionsbereich durch<br />

Zusammenfasssen beider Aufnahmen<br />

* Informationen der Kamera<br />

erscheinen auf einem Monitor<br />

* Nutzen von Online-Direkthilfe<br />

möglich<br />

* Aufnahmen übertragbar ins <strong>KHS</strong>-<br />

Stammhaus<br />

* Zügige Hilfestellung im Servicefall<br />

* Gleichzeitige Inspektion von Füllstand<br />

sowie Sitz des Verschlusses<br />

* Für unterschiedlichste PET-<br />

Flaschengrößen und -formen<br />

einsetzbar<br />

Bei Füllstandsprüfung nur für transparente<br />

Behälter geeignet<br />

* Klarer Pluspunkt der Bildverarbeitung:<br />

Füllstand und Verschluss sind<br />

bildlich dargestellt<br />

* Das erleichtert die Qualitätskontrolle<br />

entscheidend<br />

* Flaschentoleranzen durch Neckringreferenzierung<br />

ausgleichbar<br />

48*49


Das galt bisher: Ein Schrumpftunnel hat im<br />

Ein- und Auslaufbereich hitzebeständige<br />

Gardinen, die für das Halten der Temperatur<br />

sorgen. Eindeutiger Nachteil: Der Blick<br />

in den Tunnel und das damit verbundene<br />

Überwachen des Schrumpfvorgangs ist nicht<br />

möglich. Dieser lässt sich – meist im Störfall<br />

– lediglich vom Auslaufbereich her mit<br />

viel Aufwand kontrollieren. Folge: hoher<br />

Zeitaufwand und erhebliche Zusatzkosten.<br />

Das wiederum ließ die <strong>KHS</strong>-Entwicklungsingenieure<br />

nicht ruhen. Ihr Ziel: Die<br />

permanente Überwachung des Schrumpftunnels.<br />

Dass hierfür die herkömmliche Gardinenlösung<br />

nicht mehr taugte, lag auf der<br />

Hand. Barrierefreiheit war gefragt. So formte<br />

sich die Idee des Luftvorhangs für den Tunnelein-<br />

und -auslauf. Er funktioniert so, wie<br />

man es im Prinzip von Ein- und Ausgängen<br />

der Kaufhäuser kennt: Ein Luftstrom zirkuliert<br />

ununterbrochen vom oberen Bereich<br />

bis zum Bodenbereich und sichert gleich<br />

bleibende Temperaturen. Vorteile:<br />

* permanenter Einblick in den Schrumpftunnel<br />

und<br />

* die Verpackung ist im Ein- und Auslaufbereich<br />

keiner mechanischen Berührung<br />

(durch Gardinen) ausgesetzt.<br />

* Keine Gefahr mehr, frisch geschrumpfte<br />

noch erwärmte und daher besonders<br />

Licht im<br />

Tunnel<br />

Neu: Kamerasystem sichert<br />

Qualität beim Schrumpfprozess<br />

Weltweit verpackungstechnisch immer wichtiger: die ShrinkPacker. Nur: Was<br />

passiert im Schrumpftunnel mit der Folie – da war es bislang sprichwörtlich<br />

dunkel? Ab sofort herrscht Klarheit dank einer nutzbringenden <strong>KHS</strong>-Neuentwicklung.<br />

Der einsehbare Schrumpftunnel, der sich dank Kamerasystem und<br />

Luftvorhängen detailgenau überwachen lässt, ist da.<br />

empfindliche ShrinkPacks am Ausgang<br />

zu verletzen.<br />

* Kein Verschmutzungsrisiko mehr.<br />

OPTIMAL: LUFTVORHANG<br />

PLUS KAMERA<br />

Die perfekte Kombination: der Luftvorhang<br />

mit vorgeschalteter Kameratechnik. Der<br />

Abstand zwischen Kamera und Schrumpftunnelauslauf<br />

lässt sich auf die jeweilige<br />

Tunnelausführung hin abstimmen. Üblicherweise<br />

befindet sich der optische Kontrolleur<br />

zwischen 1,50 und zwei Metern vom<br />

Schrumpftunnel entfernt. Von dort aus<br />

fokussiert die Kamera standardmäßig das


Links Statt herkömmlicher „Gardinen-Lösung“:<br />

Luftvorhang lässt permanenten Einblick<br />

in den Schrumpftunnel zu. Rechts Die perfekte<br />

Kombination: Der Luftvorhang<br />

mit vorgeschalteter Kameratechnik.<br />

erste Drittel des Inneren des Schrumpftunnels.<br />

Denn in diesem Bereich finden die entscheidenden<br />

– qualitätsbestimmenden -<br />

Arbeitsschritte statt:<br />

* das Versiegeln der unterhalb jeder<br />

Packung überlappenden Folienabschnitte,<br />

* das Aufblasen der Packung mit temperierter<br />

Heißluft und damit<br />

* das Einleiten des Schrumpfvorgangs.<br />

Übrigens: Gibt es wider Erwarten Probleme<br />

im hinteren Bereich, kann die Kamera sofort<br />

ihren Blickwinkel ändern.<br />

Damit immer der optimale optische<br />

Eindruck da ist, sind bis zu neun hitzebeständige<br />

Lampen im Tunnelbereich installiert,<br />

die den kompletten Schrumpftunnel<br />

ausleuchten. Die Bilder erscheinen wahlweise<br />

schwarz-weiß oder farbig auf einem<br />

Monitor. Kommt es zu Fehlern im Schrumpfprozess,<br />

kann das Bedienpersonal sofort<br />

reagieren und zum Beispiel Temperatur und<br />

Luftzufuhr zügig neu einstellen. Das Ergebnis<br />

der Korrektur zeigt dann unmittelbar<br />

wieder die Kamera.<br />

Auf Wunsch hin kann das Kamerasystem<br />

permanent im Einsatz bleiben.<br />

Gedacht ist es jedoch in erster Linie zum<br />

Überprüfen des Schrumpfprozesses nach<br />

einem Formatwechsel, bei Neueinstellungen,<br />

bei variierenden Folienqualitäten usw.<br />

Generell gilt: Immer wenn die Vorgaben bei<br />

der ShrinkPack-Verarbeitung wechseln,<br />

sollte die Kamera laufen (auf Knopfdruck<br />

vom Bedienpult aus).<br />

DIE WICHTIGSTEN HANDLING-ASPEKTE<br />

Mehrbahniges Verarbeiten kein Problem.<br />

Einbahnige Arbeitsweise im Schrumpftunnel<br />

lässt sich genauso exakt beobachten wie<br />

zwei- und dreibahnige. Wechselt die Shrink-<br />

Pack-Formation beispielsweise von 12er auf<br />

4er ShrinkPacks und damit von zwei- auf<br />

dreibahniges Verarbeiten, muss die Kamera<br />

nicht neu eingestellt werden.<br />

Kamerapause möglich. Falls die<br />

Kamera längere Zeit nicht vonnöten ist: einfach<br />

ausschalten, mit einer Schutzkappe<br />

versehen und an der Maschine lassen. Zur<br />

Wartung ist einzig und allein von Zeit zu<br />

Zeit die Kameraoptik zu reinigen.<br />

Fehlerbehebung schneller. Bei<br />

fehlerhaften Schrumpfprozessen bislang<br />

üblich: der telefonische Kontakt mit <strong>KHS</strong><br />

und die mündliche Beschreibung gebildeter<br />

ShrinkPacks sowie der eventuellen Fehlerquelle.<br />

Moderne Kameratechnik macht<br />

künftig das Bild zum Ton möglich. Es ist<br />

durchaus vorstellbar, Aufnahmen der<br />

ShrinkPacks und des Schrumpfprozesses<br />

online an <strong>KHS</strong> weiterzuleiten. Ganz gemäß<br />

dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend<br />

Worte“ lässt sich dann von <strong>KHS</strong>-Seite aus<br />

nicht nur noch zügiger, sondern auch noch<br />

präziser agieren. Ebenfalls denkbar: Die<br />

Kommunikation von Kameratechnik mit<br />

einem Anlagen-Informations-System.<br />

Inbetriebnahme verkürzt. Wichtige<br />

Hilfe leistet das System bei Inbetriebnahme<br />

von ShrinkPackern – sowohl im <strong>KHS</strong>-<br />

Werk als auch vor Ort im Unternehmen. Die<br />

Reaktionen des ShrinkPackers auf unterschiedliche<br />

Packformationen und verschiedenartige<br />

Folienmaterialien sind sofort<br />

ersichtlich. So lässt sich schneller agieren<br />

als bislang. Die Phase der Inbetriebnahme<br />

verkürzt sich merklich.<br />

Nachrüsten machbar. Auf Wunsch<br />

hin lassen sich auch vorhandene Shrink-<br />

technik+innovation ° 50*51<br />

Packer entsprechend nachrüsten. Ohne große<br />

Modifikationen bei Schrumpftunnel-Breiten<br />

von 700 und 1000 Millimetern. Bei anderen<br />

Maßen kommt es auf den Einzelfall an.<br />

Kameraeinsatz erweiterbar. Weitere<br />

Kameras mit entsprechenden Monitorgeräten<br />

samt Kommunikationslogistik lassen<br />

sich ohne weiteres durchgängig in einer<br />

Anlage einsetzen. Und das keineswegs nur<br />

statisch. Wird etwa der Flascheneinlauf permanent<br />

beobachtet, kann die Kameratechnik<br />

umgehend ebenso für Arbeitsvorgänge<br />

an der Folienstation eingesetzt werden.<br />

Alles ist machbar.<br />

Hinzu kommt: Auch für weitere Verpackungsmaschinen<br />

wie Tray-Packer, Wrap-<br />

Around-Packer, Karton-Packer eignet sich<br />

moderne Kameratechnik zum Überwachen<br />

kritischer Verarbeitungssituationen bestens,<br />

trägt zur Qualitätssicherung bei und verhilft<br />

zu einer attraktiven Produktpräsentation<br />

am Point of Sale. Und darauf kommt es<br />

schließlich an.<br />

Werner Oster, Technischer Vertrieb<br />

Verpackungstechnik, <strong>KHS</strong> AG, Kleve<br />

fi<br />

INFOBOX<br />

• INTERNET www.khs.com<br />

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Werner Oster, Technischer Vertrieb<br />

Verpackungstechnik, <strong>KHS</strong> AG, Kleve<br />

Telefon: +49/28 21/5 03 -1 52<br />

E-Mail: werner.oster@khs.com


2<br />

Mikroorganismen: Edle<br />

Schon Jahrtausende bevor man sie schließlich<br />

entdeckt, setzen Menschen Mikroorganismen<br />

zur Nahrungsmittelveredelung ein,<br />

brauen etwa die alten Ägypter Bier oder vergären<br />

Wein. Andererseits macht man<br />

erkenntnisreiche Erfahrungen mit Krankheitserregern:<br />

So kennen viele frühere Zivilisationen<br />

bereits den Zusammenhang zwischen<br />

mangelnder Hygiene und dem Auftreten<br />

von Krankheiten oder gar Seuchen.<br />

Der Kolumbus der Mikros ist schließlich<br />

der Engländer Robert Hooke. Er entdeckt<br />

1664 die ersten Mikroorganismen in<br />

Ohne Mikroorganismen bei der Nahrungsmittelveredelung gäbe es kein Bier,<br />

keinen Wein und vieles andere nicht. Doch was sind das für Wesen und wie<br />

sehen sie aus? Welche Eigenschaften haben sie und wie kann man sie nachweisen?<br />

Erste unmittelbare Antworten in diesem Beitrag von Diana Wolf,<br />

Spezialistin der <strong>KHS</strong>-Getränketechnologie in Bad Kreuznach.<br />

Ritter<br />

KLEINE TYPOGRAFIE DER MIKROORGANISMEN<br />

Mikroorganismen lassen sich in folgende<br />

Gruppen unterteilen: Viren / Phagen, Hefen,<br />

Schimmelpilze sowie Bakterien. Hier die<br />

Steckbriefe:<br />

1. Viren / Phagen …<br />

Größe ø 0,1-0,5μm<br />

… sind Krankheitserreger, die sich in lebenden<br />

Zellen vermehren. Da Viren und Phagen eine<br />

Wirtszelle brauchen (von Mensch oder Tier),<br />

um sich zu vermehren, nehmen sie eine Sonderstellung<br />

unter den Mikroorganismen ein.<br />

Sie können sich nicht in Lebensmitteln oder<br />

Getränken vermehren und lassen sich nicht mit<br />

Essig mit Hilfe einer einfachen Linsenapparatur.<br />

Das erste funktionierende Mikroskop<br />

baut der Holländer van Leeuwenhoek 1684.<br />

Sein Einblick: „Im Zahnbelag kommen mehr<br />

Mikroorganismen vor als Menschen in einem<br />

Königreich.“<br />

EXKURS: SPORENBILDUNG<br />

Bestimmte Arten von Mikroorganismen können<br />

Sporen ausbilden. Dies sind sehr resistente,<br />

das heißt gegen äußere Einflüsse<br />

sehr widerstandsfähige, Dauerformen. Die<br />

Mikroorganismen bilden dabei eine sehr<br />

den klassischen Methoden der Mikrobiologie<br />

nachweisen. Aus diesem Grund wird hier nicht<br />

weiter auf diese Spezies eingegangen.<br />

2. Schimmelpilze …<br />

Größe: ø 3 – 5μm<br />

… sind mehrzellige Pilze, die auf Lebensmitteln<br />

wachsen. Sie bilden Zellfäden und Sporen<br />

auf Sporenträgern zur Weiterverbreitung.<br />

3. Hefen …<br />

Größe ø 3 – 12μm<br />

… sind einzellig wachsende Pilze. Zum Wachs-<br />

Fachbegriffe praxisnah<br />

dicke Zellwand aus, verringern ihren Wassergehalt<br />

auf ein Minimum und haben<br />

nahezu keine Stoffwechseltätigkeit mehr.<br />

Induziert wird die Sporenbildung etwa durch<br />

Nährstoffmangel. Gelangt eine Spore in ein<br />

für sie gutes Nährmedium, kann sie wieder<br />

auskeimen und sich erneut vermehren.<br />

WANN MIKROORGANISMEN WACHSEN<br />

Zu den Wachstumsbedingungen gehören ein<br />

bestimmter pH-Wert-Bereich, eine definierte<br />

Bebrütungstemperatur und die richtige<br />

Nährstoffversorgung. Die meisten Mikro-<br />

tum benötigen sie Sauerstoff; fehlt Sauerstoff,<br />

können sie ihren Organismus auf Gärung<br />

umstellen und bei stark gehemmtem Wachstum<br />

Kohlendioxid und Ethanol produzieren.<br />

4. Bakterien …<br />

Begeißeltes Bakterium Größe: ø 0,1 – 1μm<br />

Länge: ø 0,4 – 5μm<br />

… sind einzellige Mikroorganismen mit kugeloder<br />

stäbchenförmiger Gestalt. Vermehren sich<br />

ungeschlechtlich durch Zellteilung, bilden teilweise<br />

Endosporen aus. Teilweise begeißelt und<br />

somit zur Fortbewegung befähigt.<br />

1 2 3 4


organismen sind mesophil, benötigen also<br />

Temperaturen von 20-45°C, und wachsen<br />

deshalb gut bei Raumtemperatur, was zum<br />

schnellen Verderb von Lebensmitteln führen<br />

kann, wenn diese nicht richtig gelagert sind.<br />

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist<br />

die Wasseraktivität, das heißt die Menge<br />

des frei verfügbaren Wassers. Eine Salami<br />

oder ein Schinken zum Beispiel sind deshalb<br />

gut haltbar, weil sie einen hohen Salzgehalt<br />

haben. Das Salz bindet das Wasser,<br />

so dass der aw-Wert so stark heruntergesetzt<br />

wird, dass Mikroorganismen nicht mehr<br />

wachsen können.<br />

Eine weitere, wichtige Wachstumsbedingung<br />

ist der Sauerstoff. Aerobe Mikroorganismen<br />

heißen solche, die bei Anwesenheit<br />

von Sauerstoff wachsen. Bei<br />

Sauerstoffausschluss wachsende Mikroorganismen<br />

nennt man anaerob. Mikroaerophile<br />

Mikroorganismen liegen irgendwo<br />

dazwischen – sie benötigen nicht zu viel und<br />

nicht zu wenig Sauerstoff zum Wachsen.<br />

WIE MIKROORGANISMEN<br />

SICHTBAR WERDEN<br />

Wie kann man nun diese Mikroorganismen,<br />

die für das menschliche Auge zu klein sind,<br />

einfangen und sichtbar machen? Die Arbeit<br />

eines Mikrobiologen gleicht dabei der eines<br />

Detektivs: Er muss die Mikroorganismen<br />

„einfangen“, anschließend herausfinden,<br />

um welchen Mikroorganismus es sich handelt,<br />

und beurteilen, ob dieser schädlich<br />

ist oder nicht. Hierzu wendet er verschiedene<br />

Techniken an, je nachdem welche<br />

Probe man wo nehmen will, wie diese<br />

beschaffen ist und welche Erkenntnis das<br />

Ergebnis liefern soll.<br />

Je nach Anwendungsfall nutzt der<br />

Fachmann dazu verschiedene Nährmedien<br />

zur Bebrütung. Die Nährmedien dienen<br />

dazu, den Mikroorganismen die besten<br />

Wachstumsbedingungen zu ermöglichen. Es<br />

gibt flüssige und feste Medien.<br />

Ein flüssiges Nährmedium, eine so<br />

genannte Bouillon, liefert ein rein qualita-<br />

2<br />

tives Ergebnis: Sind Mikroorganismen in der<br />

Probe vorhanden, die sich in der Bouillon<br />

vermehren können, weist diese nach einigen<br />

Tagen Bebrütung eine Trübung, einen<br />

Bodensatz, Gasbildung oder andere Identifizierungsmerkmale<br />

auf. Anhand dieser<br />

optisch erkennbaren Veränderung lässt sich<br />

feststellen, dass Mikroorganismen in der<br />

Probe vorhanden waren (qualitativ), nicht<br />

jedoch, wie viele es zum Zeitpunkt der Probenahme<br />

waren (quantitativ).<br />

Im Gegensatz dazu gibt es feste<br />

Nährmedien. Diese können den gleichen<br />

Nährstoffgehalt haben wie die flüssigen<br />

Nährmedien, werden aber durch Zugabe von<br />

Agar-Agar, einem aus Algen gewonnenen<br />

Polysaccharid, zu einem Gel umgewandelt,<br />

welches bei etwa 45°C erstarrt und sich bei<br />

95°C wieder verflüssigt. Bei diesem Nährboden<br />

bleiben nun eventuelle Keime an<br />

ihrer Position und vermehren sich dort.<br />

Somit entsteht aus jedem einzelnen Mikroorganismus<br />

eine Kolonie, ein Zellhaufen,<br />

der nach zwei bis drei Tagen so weit angewachsen<br />

ist, dass er fürs menschliche Auge<br />

eindeutig sichtbar wird. Indem man die einzelnen<br />

Kolonien zählt, kann man Rückschlüsse<br />

auf den Anfangskeimgehalt der<br />

Probe ziehen: Jede Kolonie entspricht einem<br />

Keim. Somit kann ein Nährboden sowohl<br />

einen qualitativen als auch einen quantitativen<br />

Nachweis erbringen.<br />

WARUM PROBEN SO WICHTIG SIND<br />

Zunächst ist eine Probe zu nehmen und<br />

diese dann zu verarbeiten. Wie das ge-<br />

technik+innovation °<br />

HIGHLIGHTS: WUNDERWELT DER MIKROORGANISMEN<br />

schieht, hängt von der Art der Probe und<br />

dem Ort der Probennahme ab: Flüssigprobe<br />

oder Abstrichprobe.<br />

1. Flüssigprobe: Eine Flüssigprobe<br />

überführt man über spezielle sterilisierbare<br />

Probenahmehähne in eine sterile Flasche<br />

und transportiert sie so verschlossen zum<br />

Labor. Dort angekommen, hängt die weitere<br />

Verarbeitung davon ab, ob die Probe trüb<br />

oder klar ist.<br />

Klare Probe. Eine klare Probe wird<br />

in der Regel über einen Membranfilter mit<br />

der Porengröße 0,45μm filtriert – alles<br />

natürlich unter möglichst sterilen Bedingungen.<br />

Dies hat den Vorteil, dass man eine<br />

große Menge der Probe mikrobiologisch<br />

untersuchen kann (mehrere Milliliter bis<br />

Liter). Den Membranfilter, auf dessen Oberseite<br />

sich nun die von der Flüssigkeit abgetrennten<br />

Mikroorganismen befinden, legt<br />

man auf einen in einer Petrischale befindlichen<br />

Nährboden. Die Mikroorganismen<br />

nehmen nun die Nährstoffe durch die Poren<br />

der Membran auf – und vermehren sich.<br />

Trübe Probe. Ist die Probe trüb,<br />

etwa bei Orangensaft, lässt sie sich nicht<br />

über einen Membranfilter filtrieren, da die<br />

im Gegensatz zu den Mikroorganismen sehr<br />

großen Pulpefasern die Membran verblocken<br />

und nichts mehr hindurchläuft. Bei<br />

einer solchen Probe kann man das so<br />

genannte Koch’sche Plattengussverfahren<br />

anwenden. Man entnimmt aus der Probe mit<br />

einer sterilen Pipette zwischen 5 bis 10 Milliliter<br />

und gibt diese in eine Petrischale.<br />

Dann nimmt man den zuvor verflüssigten<br />

52*53<br />

* Aus dem Mageninhalt einer in Bernstein eingeschlossenen Biene konnten<br />

Forscher noch lebensfähige Sporen isolieren und vermehren. Die Sporen überlebten<br />

25 Millionen bis 40 Millionen Jahre.<br />

* Alle fünf Sekunden nimmt ein Bakterium sein Eigengewicht an Nahrung auf.<br />

* Ein Zucker vergärendes Bakterium verdaut in einer Stunde das 1.000-Fache bis<br />

10.000-Fache seines Eigengewichts; würde der Mensch das 1.000-Fache seines<br />

Eigengewichts an Zucker essen, benötigte er dafür fast die Hälfte seines Lebens.<br />

* Ein Bakterium legt in einer Sekunde die 50-fache Körperlänge zurück – ein<br />

Schwimmer müsste dementsprechend 90m/s schwimmen.


Fachbegriffe praxisnah<br />

fi<br />

und auf ca. 45°C zurückgekühlten, immer<br />

noch flüssigen Nährboden und gießt ihn in<br />

die Petrischale. Vorsichtige Rotationsbewegungen<br />

vermischen die Probe mit dem Nährboden.<br />

Anschließend bleibt die Petrischale<br />

bei Zimmertemperatur stehen, bis der Nährboden<br />

erstarrt ist. Das Problem bei dieser<br />

Probenverarbeitung ist, dass man nur<br />

wenige Milliliter untersuchen kann. Da aber<br />

schon ein Keim in einem Getränk ausreicht,<br />

dieses zu verderben, will man diesen Keim<br />

in einer Probe auch finden. Nimmt der Forscher<br />

aber aus einem Liter Probe nur 10 Milliliter<br />

zur Untersuchung heraus, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit sehr gering, einen einzigen<br />

Keim zu entdecken. Also verfährt man<br />

bei trüben Proben meist so, dass man die<br />

entnommene Probe selbst zirka drei Tage<br />

vorbebrütet, so dass sich eventuelle Keime<br />

schon vermehren können. Dadurch liefert<br />

diese Probenverarbeitung aber wieder ein<br />

rein qualitatives Ergebnis.<br />

INFOBOX<br />

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Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach,<br />

Telefon: +49/6 71/8 52 - 26 11<br />

E-Mail: diana.wolf@khs.com<br />

2. Abstrichprobe: Will man den Keimgehalt<br />

einer Oberfläche überprüfen, wird meist<br />

das Abstrichverfahren angewendet. Mit<br />

einem sterilen Wattetupfer streift man die<br />

zu untersuchende Fläche ab. Dieser Tupfer<br />

steckt in einem sterilen Röhrchen, in das<br />

man ihn nach der Probenahme auch wieder<br />

zurückführt. Das Röhrchen wird im Labor<br />

mit einer Nährbouillon aufgefüllt, damit sich<br />

die eventuell auf dem Wattebausch befindlichen<br />

Mikroorganismen vermehren können<br />

und somit sichtbar werden. Diese Probe ist<br />

wieder rein qualitativ.<br />

BEISPIEL FÜR DEN PROBEAUFWAND<br />

Bei einer Validierungsfüllung für eine Aseptikanlage<br />

wird die vertraglich festgelegte<br />

Menge Flaschen unter Validierungsbedingungen<br />

mit einem klaren, gärfähigen Produkt<br />

abgefüllt – meist ist dies Apfelsaft.<br />

Diese Füllung dient der mikrobiologischen<br />

Abnahme der Anlage und hat zum Teil einen<br />

Umfang von 100.000 Flaschen. Diese Flaschen<br />

werden drei Wochen bei Temperaturen<br />

zwischen 25 und 30°C bebrütet. Innerhalb<br />

dieser Zeit würde jeder in den Flaschen<br />

befindliche getränkeschädigende Keim das<br />

Produkt verderben, was dann durch Eintrübung<br />

des Produkts, Mycelgewebe oder sonstige<br />

Veränderungen sichtbar wäre. Jede einzelne<br />

Flasche wird nach Ablauf der drei<br />

Wochen visuell begutachtet; dies ist wichtig,<br />

da von der vertraglich festgelegten<br />

Charge maximal eine Flasche mikrobiologi-<br />

Beispiel Bakterienkolonie<br />

schen Verderb aufzeigen darf, somit kommt<br />

nur eine 100-Prozent-Kontrolle infrage. Eine<br />

wirtschaftliche Alternative dieser Kontrolle<br />

durch moderne Verfahren gibt es derzeit<br />

nicht. Verschiedene Geräte am Markt können<br />

beispielsweise Proben automatisch verarbeiten<br />

und auswerten. Die Proben müssen<br />

allerdings zunächst auch hierbei drei Tage<br />

vorbebrütet werden. Anschließend ist ein<br />

Mitarbeiter etwa zwei Stunden damit<br />

beschäftigt, eine Charge mit 48 Proben vorzubereiten<br />

(ein Tray), um sie in das Gerät zu<br />

applizieren. Pro Schicht kann ein Tray von<br />

dem Gerät verarbeitet werden, dies entspricht<br />

einer maximalen Anzahl von rund<br />

150 Proben am Tag. Somit würde man für<br />

eine 100.000er Validierung mindestens 660<br />

Tage benötigen, um alle Proben zu testen.<br />

Im Vergleich dazu ist es bei einer Validierungsfüllung<br />

also immer noch sehr viel wirtschaftlicher,<br />

die Proben nach Ablauf der drei<br />

Wochen manuell im Team durchzusehen; je<br />

nach Anzahl der Mitarbeiter nimmt dies<br />

2 bis 3 Tage in Anspruch.<br />

ERGEBNIS<br />

Grundsätzlich ist und bleibt der Nachweis<br />

von Mikroorganismen schwierig. Es dauert<br />

3 bis 5 Tage, bis man das Ergebnis hat, man<br />

benötigt viel Material und hat einen hohen<br />

Arbeitsaufwand und dadurch hohe Personalkosten.<br />

Verschiedene Entwicklungen<br />

haben moderne Verfahren hervorgebracht,<br />

die Proben automatisch verarbeiten und<br />

auswerten können. Diese sind alle noch<br />

nicht so ausgereift, dass sie die klassische<br />

Mikrobiologie zu ersetzen vermögen. Zur<br />

Überprüfung trüber Produkte kann ein solches<br />

System in der Routinekontrolle jedoch<br />

unerlässlich werden, da nach vier Tagen<br />

eine zuverlässige Auswertung vorliegt und<br />

die Quarantänezeiten im Vergleich zur klassischen<br />

Mikrobiologie stark herabgesetzt<br />

werden können.<br />

Diana Wolf, Abteilung Getränketechnologie,<br />

<strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach


Willkommen in<br />

Stuttgart<br />

Es war einmal … eine Stadt in Deutschland, die hatte ein grässlich<br />

graues Image. Da würden die Bürgersteige abends um 9 Uhr hochgeklappt,<br />

sagten die einen. Da müsste man schwäbisch sprechen<br />

können, denn die Bewohner könnten wohl gar nicht recht hochdeutsch<br />

reden (was die Schwaben auch heute noch vehement<br />

bestreiten), sagten die anderen.<br />

Hören Sie nicht auf solche Märchen. Stuttgart ist – mittlerweile<br />

– eine der interessantesten deutschen Städte: quirlig,<br />

international und modern. So zeitgemäß, dass mancher Reiseführer<br />

dazu neigt, vor allem die städtebaulichen Superlative aus Glas,<br />

Stahl und Beton zu bejubeln. Zweifelsohne, die gibt es auch. Doch<br />

die Stadt ist nach wie vor nachhaltig in der Tradition behaftet. Und<br />

dies ist kein Nachteil.<br />

Das erkennt der Besucher schon, wenn er vom Fernsehturm<br />

auf die tief unten im Talkessel liegende Melange aus Schlössern,<br />

Parks, rotbedachten Bürgervierteln, aber auch modernen Glaspassagen<br />

und High-Tech-Hochhäusern schaut.<br />

Apropos Tradition: Wussten Sie, dass der Stuttgarter Fernsehturm<br />

der erste seiner Art weltweit war? Vielleicht schauen Sie ja<br />

gerade hinüber nach Esslingen. Dort am Neckar steht Deutschlands<br />

älteste Sektkellerei, 1826 gegründet. Ein Besuch bei Kessler samt<br />

den herrlichen Profanbauten und seinen mächtigen Kellergewölben,<br />

in denen 1,5 Millionen Flaschen Sekt lagern, lohnt allemal.<br />

Andererseits könnten Sie eine sprudelnde Erfrischung im<br />

größten Mineralwassersystem Europas suchen: Die Stuttgarter Quellen<br />

formieren sich aus elf Brunnen. Beispielsweise im Mineralbad<br />

Bad Cannstatt, das mit dem weit gespannten, lichtdurchfluteten<br />

zu gast bei <strong>KHS</strong> °<br />

Links Tradition ...: Neues Schloss im Zentrum der Stadt. Rechts ... und<br />

Fortschritt: Mercedes Benz Museum in Untertürkheim.<br />

Paraboldach ein architektonischer Leckerbissen ist. Oder Sie schlendern<br />

nach Messeschluss zunächst einmal durch die Schulstraße,<br />

sie verbindet Königstraße und Marktplatz mit einem bunten Strauß<br />

von Mode- und Gastroofferten. Ach ja, die Schulstraße war übrigens<br />

1953 die erste Fußgängerzone Deutschlands. Aber auch die<br />

Calwer Straße lockt mit hübschen Giebelhäusern und alten Fachwerkhäusern,<br />

in denen sich exzellente Geschäfte verstecken.<br />

Falls es regnet, machen Sie einen Abstecher nach Untertürkheim<br />

– dem Stern entgegen. Dort können Sie die von einem<br />

der innovativsten europäischen Architekturbüros (UN Studio) entworfene<br />

und 2003 eingeweihte „Mercedes-Benz Welt“ bestaunen.<br />

Ausgestellt sind weit über 100 Jahre lebendige<br />

Automobilgeschichte und natürlich – Tradition<br />

verpflichtet – die ersten Automobile<br />

der Welt von Karl Benz und Gottlieb Daimler.<br />

Wenn Ihnen mehr nach Amüsement<br />

zumute ist, dann lassen Sie sich womöglich im<br />

Palladium vom Musical „Mamma Mia“ und den<br />

22 größten Abba-Hits begeistern (außer montags). Auch hier geht<br />

es um die Vergangenheit und ihren Wert für das Glück von morgen.<br />

Zuvor noch rasch auf einen Kaffee? Dann auf ins Kaffeehaus Stuttgart<br />

in der Herderstraße. In dieser Niederlassung (Bauernmarkthalle)<br />

betreibt die Firma Hagen eine der ältesten deutschen Privatröstereien.<br />

Tradition und gute Laune inklusive.<br />

Und nach dem Theater geht´s in eine der vielen Stuttgarter<br />

Besenwirtschaften („Besa“). Erkennbar an dem vor die Tür<br />

gehängten Besen. Immerhin: Bereits Karl der Große erlaubte vor<br />

gut 1.200 Jahren den Bauern, Teile ihres selbst angebauten und<br />

gekelterten Weins im eigenen Haus auszuschenken. Ein Prosit auf<br />

die Tradition.<br />

Ihr Walter Senft, Leiter Verkaufsbereich Wein-, Sekt-,<br />

Saft- und Spirituosen-Anlagen, <strong>KHS</strong> AG, Bad Kreuznach<br />

54*55<br />

<strong>KHS</strong> freut sich über<br />

Ihren Besuch.<br />

Intervitis Interfructa<br />

22. bis 26. April 2007<br />

Halle 5, Stand 206


Adressen<br />

<strong>KHS</strong> AG<br />

Juchostraße 20<br />

D-44143 Dortmund<br />

Telefon 02 31/5 69-0<br />

Telefax 02 31/5 69-15 41<br />

Planiger Straße 139-147<br />

D-55543 Bad Kreuznach<br />

Telefon 06 71/8 52-0<br />

Telefax 06 71/8 52-2411<br />

Enzingerstraße 139<br />

D-67551 Worms<br />

Telefon 0 62 47/97-0<br />

Telefax 0 62 47/97-32 15<br />

Ruwoldtweg 14<br />

D-22309 Hamburg<br />

Telefon 0 40/6 37 03-3 71 00<br />

Telefax 0 40/6 37 03-3 71 50<br />

Boschstraße 1-3<br />

D-47533 Kleve<br />

Telefon 0 28 21/5 03-0<br />

Telefax 0 28 21/2 61 10<br />

Am Kirchfeld 3<br />

D-34454 Bad Arolsen<br />

Telefon 0 56 91/89 09-0<br />

Telefax 0 56 91/89 09-15<br />

Kapellenstraße 47-49<br />

D-65830 Kriftel<br />

Telefon 0 61 92/4 91-0<br />

Telefax 0 61 92/4 91-144<br />

Industriegebiet Scheid 16<br />

D-56651 Niederzissen<br />

Telefon 0 26 36/9746-0<br />

Telefax 0 26 36/9746-45<br />

E-Mail: info@metec-gmbh.de<br />

E-Mail: info@khs.com<br />

<strong>KHS</strong> AUSTRIA GMBH<br />

IZ-NÖ-Süd, Str. 9 / Objekt 65<br />

2355 Wiener Neudorf<br />

Österreich<br />

Telefon +43/22 36/62 51 0<br />

Telefax +43/22 36/62 51 1<br />

<strong>KHS</strong> GMBH<br />

Industrie Bännli 19<br />

4628 Wolfwil<br />

Schweiz<br />

Telefon +41/62/92 62 313<br />

Telefax +41/62/92 62 503<br />

<strong>KHS</strong> BENELUX B.V.<br />

Julianalaan 105<br />

4819 AC Breda<br />

Niederlande<br />

Telefon +31/76/57 23 230<br />

Telefax +31/76/57 23 231<br />

<strong>KHS</strong> weltweit: Weitere Adressen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter<br />

www.khs.com<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>KHS</strong> AG, Dortmund<br />

REDAKTION<br />

Friederike Arndt, Maternus Gemmel, Manfred Rückstein,<br />

jj-media, Köln<br />

GRAFIK<br />

Konzeption+Design, Trawny / Quass von Deyen, Köln<br />

Layout: Yvonne Voss<br />

MITARBEIT<br />

Herbert Bartnick, Ludwig Clüsserath, Dr. Hartmut Evers,<br />

Dr. Johann Grabenweger, Mike Herrmann, Herbert Menke,<br />

Manfred Michl, Herman Miseur, Alois Monzel, Werner<br />

Oster, Thomas Rams, Walter Senft, Matthias Stammer,<br />

Andreas Steinle, Günter Unkrig, Hennie van der Graaf,<br />

Andreas Waldscheck, Diana Wolf, Lothar Wilhelm<br />

FOTOS / ILLUSTRATION<br />

Friederike Arndt, Peter Arnold, Bosch Rexroth,<br />

Alfred Buellesbach/VISUM, Wolfgang Burkart,<br />

Bernd Euler/VISUM, eye of science/Agentur FOCUS,<br />

F1 ONLINE, Hans Gronauer, Vincent Jung,<br />

OKAPIA KG, Germany, Thomas Pflaum/VISUM,<br />

Frank Reinhold, RhönSprudel, G.E. Kidder Smith/CORBIS,<br />

Vario Press, voss water<br />

Das <strong>KHS</strong> <strong>journal</strong> bietet jungen Studenten und<br />

Absolventen der FH Dortmund und Münster die<br />

Gelegenheit, ihr fotografisches Talent in die Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Diese Information ist unverbindlich. Für Ausführung<br />

und Lieferumfang ist alleine die technische Spezifikation<br />

unserer Angebote maßgebend.<br />

Konstruktionsänderungen bleiben vorbehalten.<br />

30 1992-01-985/1 0407 GW

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