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GESCHÄFTSBERICHT 2002 - StarragHeckert

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6<br />

EL NIñ O Ü BER DER WELTWIRTSCHAFT<br />

Für die einen ist es ein gigantisches Naturschauspiel, für die anderen<br />

eine gewaltige Naturkatastrophe, was sich derzeit in der Weltwirtschaft<br />

abspielt. Wer noch im Trockenen sitzt, kann es vorläufig<br />

gelassen als Schauspiel betrachten. Wessen Haus jedoch bereits im<br />

Wasser steht oder schon weggeschwemmt worden ist, wird den<br />

Vorgang eher als Katastrophe empfinden. Ein Naturereignis ist es<br />

allemal, weil es nur ganz wenige haben kommen sehen und auch nur<br />

wenige eine Vorstellung haben, wie es weitergehen soll.<br />

Der Umstand, dass Grösstunternehmen sich weltweit in Nichts auflösen<br />

konnten, dass ganze Branchen technisch dem Konkurs näher<br />

sind als dem Überleben, deutet auf die Schwere des Sturmes hin. Es<br />

ist bemerkenswert, dass sich insgesamt die KMUs dabei noch recht<br />

wacker schlagen, obwohl Rettungsringe wieder einmal mehr nur für<br />

die Grossen da zu sein scheinen. Aber nochmals: Was in aller Welt<br />

ist los? <strong>StarragHeckert</strong> sitzt noch „auf dem Trockenen“ und leistet<br />

sich daher in diesem Editorial zum Geschäftsbericht <strong>2002</strong> den Luxus,<br />

nachfolgende Überlegungen anzustellen.<br />

Blenden wir zurück ins Jahr 2000. Wir haben uns schon im damaligen<br />

Jahresbericht abgegrenzt gegenüber dem, was man „New Economy“<br />

nannte. Solche Firmen waren eine Realität, selbst wenn sowohl<br />

damals als auch heute niemand wusste oder weiss, was das genau<br />

war. Sie zogen jedoch viel Aufmerksamkeit und Kapital auf sich. Wie<br />

sie funktionierten, wusste ebenfalls niemand. Auf dem Höhepunkt<br />

der Euphorie erklärte beispielsweise einer dieser Unternehmensleiter<br />

an einer Podiumsdiskussion in Zürich unumwunden, er habe nie Zeit<br />

mit klassischen Wirtschaftswissenschaften verloren. Ein bekannter,<br />

aber in die Jahre gekommener Unternehmer meinte in der Folge fast<br />

wörtlich und im Ernst, dies sei offensichtlich das Erfolgsgeheimnis<br />

der „New Economy“, und die anwesende Wirtschaftsprominenz nickte<br />

bedeutungsvoll. Damit war natürlich immer noch keine Klarheit<br />

gewonnen, aber immerhin begann man zur Ansicht zu neigen, dass<br />

sich, neben der Landwirtschaft (dem primären), der Industrie (dem<br />

sekundären) und dem Dienstleistungsgewerbe (dem tertiären Sektor)<br />

ein quartärer Sektor in der Weltwirtschaft herauszubilden scheine.<br />

Klar war man sich offenbar in gewissen Kreisen, zu wessen Lasten<br />

dies gehen würde. Jedenfalls diskutierte man damals offen, ob z.B.<br />

die Schweiz überhaupt noch eine wertschöpfende Industrie brauche<br />

oder ob man nicht besser und zukunftsträchtiger auf den Dienstleistungssektor<br />

und die „New Economy“ setze. Für <strong>StarragHeckert</strong> –<br />

einen Weltmarktführer im Bereich Produktionstechnik – eine<br />

schwerwiegende Entwicklung, wenn sie sich denn so durchsetzen<br />

sollte. Dass die Natur (siehe oben) eine ganz andere Lektion erteilte,<br />

dämmert zwischenzeitlich. Doch: Wie um Himmels willen soll es<br />

weitergehen?<br />

Unsere These lautet: Die Weltwirtschaft wird nach Überwindung des<br />

gegenwärtigen Chaos in ein sehr fruchtbares zweites Industriezeitalter<br />

überleiten. Dabei ist keinesfalls der Wunsch der Vater des<br />

Gedankens, sondern wir verknüpfen vielmehr die folgenden<br />

Beobachtungen miteinander:

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