MOIN_04_2018_ePaper
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DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 4 // <strong>2018</strong><br />
SCHUTZGEBÜHR = C 2,50<br />
INSELPFERDE<br />
NICHT NUR<br />
BEI DEN<br />
KINDERN<br />
SEHR BELIEBT<br />
SEEHUNDE<br />
SPENDEN FÜR<br />
EIN NEUES<br />
SPEZIAL-<br />
FAHRZEUG<br />
PFERDE-<br />
FLÜSTERIN<br />
JUNGE LEUTE<br />
JOBS ODER<br />
SCHULEN FÜR<br />
NACHWUCHS<br />
AUF DER INSEL
Wie das Land, so das Jever.
EINATMEN 003<br />
ZUM TITEL<br />
Pia geht noch zur Inselschule. Die 14-Jährige<br />
liebt Pferde, Hunde, eigentlich alle Tiere.<br />
Ganz besonders haben es ihr Raphaela<br />
(Titel foto) und Raisha (Foto oben) vom Alten<br />
Deich angetan. Klar, dass Pia die Sommerferien<br />
für den täglichen Ritt über ihre Insel<br />
nutzt. Schon bald sind die Ferien vorbei.<br />
<strong>MOIN</strong> VON<br />
WANGEROOGE!<br />
THEDE IST DA<br />
Der kleine Thede Fokkena kam im Juli sieben<br />
Wochen zu früh auf die Welt. Unter<br />
abenteuerlichen Umständen. Inselgeburten<br />
sind nicht erlaubt. Wie Mutter Ronja mit<br />
dem Inselarzt noch rechtzeitig die Klinik in<br />
Oldenburg erreichte? Schlagen Sie die Seite<br />
22 auf.<br />
BÜRGERMEISTER<br />
Marcel Fangohr heißt der neue Bürgermeister<br />
von Wangerooge. Bei der notwendig gewordenen<br />
Stichwahl am 1. Juli <strong>2018</strong> setzte<br />
sich der 37-Jährige wie erwartet deutlich gegen<br />
Tina Mißmahl durch, die aber auch ein<br />
beachtliches Ergebnis erzielt hat. Weshalb<br />
sich der am 19.7. vereidigte Fangohr ganz besonders<br />
auf die Insel freut, erfahren Sie auf<br />
den Seiten 14 und 15.<br />
Ja, ich gebe es zu. Nein, ich bin nicht wie eigentlich geplant<br />
zur WM nach Russland gereist, sondern habe mir alle<br />
Spiele der Fußballgrößen auf dem Bildschirm angeschaut.<br />
Und ich war nicht mal enttäuscht, dass Jogis zahme Löwen<br />
schon nach der Vorrunde rausgeflogen sind. Genau wie<br />
sechs Kandidaten, die sich nicht für die mit Spannung<br />
erwarteten Stichwahl auf Wangerooge qualifiziert hatten.<br />
Marcel Fangohr (37) wurde schließlich neuer<br />
Bürgermeister. Nach einem leidenschaftlich geführten<br />
Wahlkampf. Am 17. Juni stellte er mit seinem Sieg in der<br />
»Vorrunde« die Weichen zum Titelgewinn, während zur<br />
gleichen Stunde die müden DFB-Kicker gegen Mexiko die<br />
WM-Premiere in den Sand setzten.<br />
Nun, der neue Bürgermeister wird jetzt beweisen müssen,<br />
ob er seine Wahlversprechen wirklich halten kann. Am<br />
Tag der Stichwahl waren die enttäuschenden Kicker schon<br />
ausgeschieden. Gut so, sie hätten bei der WM ohnehin nur<br />
gestört. Moin und Vive la France …<br />
Weiterhin einen schönen Sommer wünscht Ihnen und Euch<br />
MANFRED OSENBERG
0<strong>04</strong> SOMMERZEIT<br />
WARUM<br />
WANGEROOGE?<br />
Wege, die vom Wind verwehen<br />
Spuren, die im Sand vergehen<br />
Wolken, die im Meer versinken<br />
Wellen, die von Ferne winken<br />
Möwen, die im Sturme fliegen<br />
Boote, die im Wasser wiegen<br />
Schiffe, die am Himmel zieh’n<br />
Vögel, die nach Süden flieh’n<br />
Strände, die mit Muscheln locken<br />
Menschen, die im Strandkorb hocken<br />
Dünen, die sich längsseits strecken<br />
Deiche, die das Wandern wecken<br />
Und Nordseeluft, die reine Droge<br />
Erwarten dich auf Wangerooge<br />
Wo das Wattenmeer, das herbe<br />
Grüßt stolz dich ein Natur-Welterbe.<br />
HERMANN HENKEL<br />
SEIT VIELEN JAHREN STAMMGAST AUF DER INSEL<br />
FOTO: EVELYN GENUIT
006 UNTERGÄNGE
NUR BIGI STÖRTE<br />
Wieder geht ein wunderschöner<br />
Tag im Juni zu Ende. Die Sonne<br />
verschwindet im Westen. Langsam,<br />
aber sicher. Die Schaulustigen, die<br />
auf der Strandpromenade sitzen,<br />
einen Cocktail schlürfen, können sich<br />
gar nicht satt sehen. Nur kurz sorgte<br />
eine umfangreiche Tiefdruckzone<br />
namens »Bigi« über Nordeuropa für<br />
eine »Störung«. Über den Norden<br />
zogen Wolkenfelder eines wellenden<br />
Frontensystems, das von der Nordsee<br />
über die Britischen Inseln bis in den<br />
Atlantik hineinreichte. <strong>MOIN</strong>-Leser<br />
wissen, dass die Meteorologen der<br />
FU Berlin schon seit 1954 Namen für<br />
Tief- und Hochdruckgebiete vergeben.<br />
Bis 2002 geschah dies nach einer<br />
festgelegten Liste mit Vornamen<br />
in alphabetischer Reihenfolge. Seit<br />
Ende 2002 kann jedermann eine<br />
Wetterpatenschaft übernehmen.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT
008 ZAHLEN<br />
EIN STRANDKORB<br />
PRO EINWOHNER<br />
Es stimmt, dass es auf der Insel noch<br />
Dienstleister geben soll, die immer noch<br />
nicht wissen, dass Wangerooge vom<br />
Tourismus lebt. Vor allem Strandurlauber<br />
zieht es auf die Ostfriesische Insel. Jedes<br />
Jahr kommen etwa 120.000 von ihnen<br />
an die Strände von Wangerooge. Und<br />
was darf an keinem deutschen Strand<br />
fehlen? Richtig. Strandkörbe. Davon<br />
gibt es auf Wangerooge definitiv genug.<br />
1330 Strandkörbe zieren in diesem<br />
Traumsommer den Hauptstrand. 1330?<br />
Ja, für jeden Einwohner einen …<br />
FOTO: EVELYN GENUIT
0 10 NEUE BRIEFMARKE<br />
HINGUCKER<br />
Auf der neuen 70-Cent-Briefmarke der Deutschen Post ist der Neue<br />
Leuchtturm von Wangerooge zu sehen. Den begehrten Ersttags-Stempel<br />
konnte man im Inselmuseum bekommen. Dazu reiste ein Team der Post<br />
aus Hannover auf die Insel. Außerdem wurden und werden weiterhin zahlreiche<br />
Briefmarken-Freunde auf Wangerooge erwartet. Der 52 Jahre alte<br />
rot-weiße Leuchtturm gilt als eines der bekanntesten norddeutschen Bauwerke.<br />
Vor zwei Jahren hatten sich der Kunst- und der Programmbeirat<br />
des Finanzministeriums für das Motiv entschieden.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT<br />
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STRANDLUST 0 11<br />
ANGELN<br />
VERBOTEN?<br />
Juni <strong>2018</strong>. Früher Morgen. Die Sonne<br />
lässt tief blicken. Und am Strand von<br />
Wangerooge sind einige Männer mit langen<br />
Ruten zu sehen. Sie machen Jagd auf<br />
Fische, zum Beispiel auf den Wolfsbarsch.<br />
Bevorzugte Angelstelle ist der<br />
Strand – östlich oder westlich vom Badeund<br />
Burgenstrand – oder die Buhnen<br />
im Westen der Insel. Die einheimischen<br />
Angler wissen: Wer sich auf den Buhnen<br />
aufhält, der sollte rutschfeste Gummistiefel<br />
oder Gummi-Crocks tragen. Die<br />
beste Fangzeit ist rund zwei, drei Stunden<br />
vor Hochwasser und etwa eine Stunde<br />
mit ablaufendem Wasser. Aber auch<br />
wenn sich die Tide von Niedrigwasser<br />
zum Auflaufen wendet, beißen die Fische.<br />
Tipp: Wer einigermaßen das Angeln<br />
beherrscht, der sollte es mal in der Dämmerung<br />
ausprobieren.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT
0 12 SANDKASTENSPIELE<br />
EINFACH MAL<br />
ABHÄNGEN<br />
Die Saison hat längst begonnen. An einem<br />
Tag im Juli. Auf dem wunderschön gelegenen<br />
Abenteuer spielplatz fehlen noch die meisten<br />
Geräte. Der Kindergarten »Inselzwerge« ist<br />
geschlossen. Bühne frei also für das Spielen<br />
im großen Sandkasten. Hochbetrieb bei<br />
Guidos Trampolin und auf dem benachbarten<br />
Spielplatz. Mama, Papa, Oma – alle passen auf<br />
die Kleinen auf. Dass nur ja nix passiert.<br />
KINDERGARTEN<br />
Wider Erwarten übernimmt zum 1. August<br />
<strong>2018</strong> nun doch der DRK-Landesverband<br />
Oldenburg die Trägerschaft über den<br />
Wangerooger Kindergarten. »Wir haben mit<br />
dem DRK weiterverhandelt und Einvernehmen<br />
erzielt«, erklärte der frisch vereidigte, neue<br />
Bürgermeister Marcel Fangohr, nachdem der<br />
Gemeinderat grünes Licht für die umstrittene<br />
Entscheidung gegeben hatte.<br />
w<br />
ir meinen: »Eltern, lasst die<br />
Kinder einfach mal spielen.«<br />
Klettert ihnen nicht hinterher,<br />
springt nicht gleich zur<br />
Hilfe, wenn das Kind mal ein bisschen tüfteln<br />
muss. So lernen die Kinder, was sie sich<br />
zutrauen können und was einfach noch nicht<br />
geht. Und auch die Eltern lernen etwas sehr<br />
Wichtiges: Wenn sie ihre Ängste überwinden<br />
und die Kinder einfach mal machen lassen,<br />
dann sehen sie, was beim Nachwuchs doch<br />
alles schon geht.<br />
Sofia ist zwar traurig, dass die Geräte auf<br />
dem toll gelegenen Abenteuerspielplatz in<br />
den Dünen immer noch nicht repariert wurden.<br />
Und sie kann nicht verstehen, dass ausgerechnet<br />
im Sommer das Außenschwimmbecken<br />
geschlossen ist. Aber sie hat ja was am<br />
Strand zum Abhängen …<br />
Auch Carlotta und ihre beste Freundin<br />
Stella spielen seit Jahren am liebsten am<br />
Strand, klettern auf die Strandkörbe. Aber<br />
nur weil der Papa »sein schönstes Urlaubsfoto«<br />
schießen wollte.<br />
Stella heißt auch die Schwester von Emmanuela.<br />
Ihre liebste Beschäftigung? Natürlich<br />
Radfahren. Das können sie in ihrem<br />
griechischen Heimatdörfchen Ammoudia<br />
nicht so gut wie auf Wangerooge. Dort besuchen<br />
sie in den Ferien ihre Eltern, die das bekannte<br />
Restaurant »Kreta« bewirtschaften.<br />
MANFRED OSENBERG
SANDKASTENSPIELE 0 13<br />
Stella (rechts) und Emmanuela mit ihren Fahrrädern<br />
vor dem beliebten Insel-Restaurant Kreta.<br />
MÄDCHEN MIT<br />
RÄDCHEN<br />
Die kleine Anna wird bald zwei Jahre<br />
alt und fährt mit dem Rädchen am<br />
liebsten am Bahnhof, wo der Papi als<br />
Lokführer Geld verdient. Die Mama hat<br />
einen Job im bei allen Kindern beliebten<br />
»Sockenland«.<br />
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0 14<br />
NIX LOS FÜR JUNGE LEUTE?<br />
ABSCHLUSS AUF W’OOGE<br />
ODER ABITUR IN ESENS?<br />
UND WAS KOMMT DANN?<br />
Erst Erleichterung, dann ausgelassene Stimmung. Auf Wangerooge konnten in diesem Sommer vier<br />
Schü ler und eine Schülerin die Inselschule verlassen. Nach der zünftigen »Malle-Party« erhielten Ida<br />
Büchen, Thomas Albers, Lienus Konradt, Dustin-Kai Richert und Timm Wolters ihre Abschlusszeugnisse.<br />
a<br />
bschluss von der Insel zur behandelnden<br />
Klinik in Bremen – das volle<br />
Programm.<br />
Inselschule.<br />
Und was<br />
kommt dann?<br />
Ausbildung auf<br />
der Insel? Oder direkt aufs<br />
Festland? Oder weiter Schule?<br />
Im Internatsgymnasium<br />
in Esens haben die Schüler der<br />
Insel die Möglichkeit, ab der 10.<br />
Klasse die Oberstufe zu besuchen.<br />
In diesem Jahr wurde nur<br />
ein Wangerooger Schüler mit<br />
dem Abitur ausgezeichnet.<br />
Für Matti Jackisch nicht<br />
unbedingt eine Selbstverständlichkeit.<br />
Denn das Abitur, in<br />
Deutschland höchster Schulabschluss,<br />
fiel dem 18-Jährigen<br />
nicht gerade in den Schoß.<br />
Kurz nach seiner Einschulung<br />
auf Wangerooge erkrankte<br />
der damals Sechsjährige schwer<br />
an einer sehr seltenen Autoimmunerkrankung.<br />
Nach einer<br />
Klinik-Odyssee durch ganz<br />
Deutschland, bei ratlosen Professoren,<br />
ewigem Fieber und<br />
starken Schmerzen kämpften er<br />
und seine Familie um Heilung.<br />
Acht Jahre lang zog sich der<br />
Genesungsprozess schließlich<br />
hin. Monatelange Klinikaufenthalte,<br />
langwierige Therapien<br />
am Festland, ständiges Pendeln<br />
HARTE ZEITEN<br />
Mehrere Hubschraubereinsätze<br />
waren nötig, um Matti zu retten<br />
und schließlich Heilung zu verschaffen.<br />
Zusammengerechnet<br />
hat Matti somit sein »Fehlzeiten-Konto«<br />
in der Schule auf<br />
insgesamt knapp drei Jahre<br />
gebracht. In der Klinik eher sporadisch,<br />
wenn auch im Einzelunterricht<br />
betreut, war Matti zu<br />
keiner Zeit versetzungsgefährdet.<br />
»Ich schaffe das«, machte<br />
sich Matti immer selbst Mut.<br />
Auch wenn es ihm noch so<br />
schwer fiel. Nach Abschluss der<br />
10. Klasse auf der Inselschule<br />
Wangerooge war er schließlich<br />
der einzige Schüler seiner Klasse,<br />
der ins Internat nach Esens<br />
wechselte, um dort sein Abitur<br />
zu machen. Seiner Tapferkeit<br />
und seinem ewigem Optimismus<br />
war es zu verdanken, dass<br />
der junge Mann seinem Erfolgskurs<br />
schließlich noch die Krone<br />
aufsetzen konnte; in diesem<br />
Jahr war er ebenfalls der einzige<br />
Schüler von Wangerooge, der in<br />
Esens mit dem Abitur entlassen
NACHWUCHS 0 15<br />
werden konnte. Gemeinsam mit<br />
seiner stolzen Mutter und seinem<br />
Bruder, der vor drei Jahren<br />
ebenfalls in Esens mit dem Abitur<br />
belohnt wurde, feierte Matti<br />
am 22. Juni sein größtes Erfolgserlebnis.<br />
»Für uns alle eine<br />
echte Sensation«, freute sich die<br />
Leid erprobte Mutter Antje.<br />
WIE GEHT ES WEITER?<br />
18 Jahre. Kaum Perspektiven<br />
auf seiner geliebten Insel.<br />
Studium? Ausbildung beim<br />
Rechtsanwalt? Versicherungskaufmann?<br />
Erst einmal hilft<br />
er in der Bäckerei Kruse aus,<br />
steht hinter der Theke und verkauft<br />
Seelen, Roggenbrote und<br />
»Zimtzicken«. Noch sind Ferien<br />
an der Nordsee. Matti trifft sich<br />
mit anderen jungen Leuten, die<br />
sich noch keine Sorgen um die<br />
Zukunft machen. Jungs, die aus<br />
beruflichen Gründen die kleine<br />
Insel verlassen haben wie zum<br />
Beispiel Tom Grunemann, der<br />
Polizeibeamter werden will wie<br />
sein Bruder Jan. Toms Freund<br />
Finn Drees dagegen hat die<br />
Rückkehr geschafft und beginnt<br />
in Kürze eine Ausbildung beim<br />
Wangerooger Rettungsdienst.<br />
Auch Marco van Koten,<br />
dessen Mutter verstorben ist<br />
und der als Stürmer vom TuS zu<br />
den schnellsten Wangeroogern<br />
zählt, kehrt jetzt zurück auf seine<br />
Insel. Nach seiner Ausbildung<br />
am Festland bekam Marco<br />
einen Job als Bademeister in der<br />
»Oase«.<br />
Antje Brüggerhoff gehört zu den<br />
vielen jungen Wangeroogern,<br />
die nach dem Abi in Esens auf<br />
dem Festland ihr »berufliches<br />
Glück« gefunden haben. Als<br />
Redakteurin der NWZ hat sie<br />
stets ein »Ohr an der Insel«, ist<br />
immer bestens informiert und<br />
berichtet über die kleinen und<br />
großen Inselgeschichten.<br />
Zum Beispiel über die Aktionen<br />
des Radek Krajewski. Auch<br />
der junge Pole aus dem »Brotway«,<br />
hat festgestellt, dass viel<br />
zu wenig für den Nachwuchs getan<br />
wird. Zwar gibt es eine tolle<br />
Theatergruppe auf der Insel,<br />
aber der Nachwuchs fehlt. Zwar<br />
gibt es ein Kino, doch das hat im<br />
Winter geschlossen. Zwar gibt<br />
es auch einen Fußballverein,<br />
aber die aktiven Spieler werden<br />
immer weniger. »Im Sommer<br />
müssen viele Insulaner arbeiten.<br />
Im Winter haben sie mehr<br />
Zeit, aber dann fehlt es an Programm.«<br />
Ist es da ein Wunder, dass<br />
es die Jungs und Mädchen ans<br />
Festland zieht, wo bessere Bedingungen<br />
sind? Was ebenfalls<br />
fehlt? »Junge Leute, die anfangen,<br />
ein solches Programm<br />
auf die Beine zu stellen«, meint<br />
Radek. »Wenn die erst mal etwas<br />
machen, dann ziehen auch<br />
andere mit«, fügt er hinzu und<br />
drückt seiner Lebensabschnittsgefährtin,<br />
die auf Wangerooge<br />
ausgebildet wird, einen dicken<br />
Kuss auf die Wange …<br />
MAO<br />
Foto oben: Matti (links) und Rayan (rechts) arbeiten in den<br />
Sommerferien als Jobber auf der Insel. Finn, hier mit Tom (Foto<br />
mitte, rechts) kehrt nach Wangerooge zurück. Genau wie Marco<br />
van Koten (unten).
0 16 OHNE MISS-WAHL – OHNE MISSMAHL<br />
DER NEUE BÜRGERMEISTER<br />
ZURÜCK ZU MUTTI<br />
AUF DIE INSEL<br />
Die traditionelle Wangerooger Miss-Wahl fällt in diesem Jahr leider aus. Aber eine Insulanerin<br />
namens Tina Mißmahl trat zur mit Spannung erwarteten Bürgermeister-Wahl an und war die einzige<br />
ernsthafte Konkurrentin für Marcel Fangohr, der die Stichwahl am 1. Juli <strong>2018</strong> deutlich gewann.
OHNE MISS- WAHL – OHNE MISSMAHL 0 17<br />
s<br />
chade, ich hätte mich gern für<br />
die Insel eingesetzt«, meinte die<br />
ehemalige Gemeinde-Angestellte,<br />
die beruflich von Wangerooge<br />
nach Bremen wechselte. Tina ging. Marcel<br />
kam. Eine Woche vor der eigentlich fest<br />
eingeplanten Miss-Wahl wurde der neue<br />
Bürgermeister vereidigt.<br />
710 Wahlberechtigte (von insgesamt 1162<br />
Wahlberechtigten) gaben ihre Stimmen ab,<br />
die Wahlbeteiligung lag damit bei 61,1 Prozent.<br />
13 Stimmen waren ungültig. Bei der<br />
Wahl zwei Wochen zuvor lag die Beteiligung<br />
bei 71,2 Prozent. Wahlleiter Wilhelm<br />
Janssen gab sich dennoch recht zufrieden:<br />
Für eine Stichwahl sei das ein sehr ordentliches<br />
Ergebnis. Ein Ergebnis, das vor allem<br />
den neuen Bürgermeister erfreute. Und natürlich<br />
auch seine Mutter Marion, die seit<br />
Jahren im Verkehrsverein arbeitet. »Natürlich<br />
bin ich sehr stolz auf meinen Sohn«, bestätigte<br />
sie gegenüber der <strong>MOIN</strong>. Sie hatte<br />
vor den Wahlen für ihren Marcel um jede<br />
Stimme gekämpft. Wie ihr Ehemann, der<br />
auf der Insel ebenfalls recht bekannt ist und<br />
als Strandkorbwächter sowie als Kellner tätig<br />
ist. Marcel Fangohr selbst, der am 9. Juli<br />
ERGEBNIS ERSTE WAHL AM 17. JUNI <strong>2018</strong><br />
seinen 37. Geburtstag feierte, war natürlich<br />
nach dem – oft schmutzigen – Wahlkampf<br />
erleichtert. Drei Themen will er sich besonders<br />
widmen. Erstens das Wir-Gefühl in der<br />
Verwaltung stärken, zweitens bezahlbaren<br />
Wohnraum schaffen und drittens das Thema<br />
Strand-Finanzierung offensiv angehen.<br />
Man darf gespannt sein, ob Fangohr die<br />
gestellten Ziele erreichen wird. Bekanntlich<br />
wurde der »Spätheimkehrer« von CDU und<br />
Grünen ins Rennen um das durch den plötzlichen<br />
Tod von Dirk Lindner vakante Bürgermeisteramt<br />
geschickt. Sie hatten per Ausschreibung<br />
einen Kandidaten vom Festland<br />
gesucht und sich für den 37-Jährigen entschieden.<br />
Geboren wurde Fangohr in Neubrandenburg,<br />
1992 zog er mit seiner Mutter<br />
nach Wangerooge und absolvierte dort seinen<br />
Schulabschluss und eine Ausbildung bei<br />
der Insel-Gemeinde als Verwaltungsfachangestellter,<br />
bevor es ihn ans Festland zog.<br />
Dort war der auch von Ex-Bürgermeister<br />
Holger Kohls favorisierte Fangohr bei einigen<br />
Unternehmen tätig, zuletzt seit 2017<br />
beim NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb<br />
für Wasserwirtschaft, Küsten- und<br />
Naturschutz).<br />
Als Bürgermeister möchte Fangohr auf<br />
der Insel die Anbindung ans Festland verbessern.<br />
Aber das wollten auch schon seine<br />
Vorgänger.<br />
TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: EVELYN GENUIT<br />
Marcel Fangohr 369 Stimmen (45,2 %)<br />
Tina Mißmahl 145 Stimmen (17,8 %)<br />
Nils Krummacker 119 Stimmen (14,6 %)<br />
Dr. Fritz Peters 77 Stimmen (9,4 %)<br />
Beate Grimm 64 Stimmen (7,8 %)<br />
Christoph Brunswick 21 Stimmen (2,6 %)<br />
Thomas Commichau 14 Stimmen (1,7 %)<br />
Uwe Osterloh 7 Stimmen (0,9 % ohne Wertung)<br />
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0 18 DAS SCHLAGWORT-INTERVIEW<br />
Markt, sondern als moderner,<br />
kleiner Lebensmittel-Anbieter<br />
mit einigen Highlights wie Salatbar,<br />
Suppenbar, großer Backstation,<br />
Kaffee – auch to go – belegten<br />
Brötchen und einem großen Alnatura-Sortiment.<br />
Und den köstlichen<br />
Emder Matjes.<br />
Konkurrenzkampf<br />
Das Wort kenne ich nicht – hier<br />
auf Wangerooge befinden wir uns<br />
in einem fairen Wettbewerb.<br />
FRISCHEMANN NUN<br />
AUCH OBER-LÖWE<br />
Rüdiger Mann, seit mehr als 50 Jahren mit der Insel verbunden, ist<br />
seit dem 1. Juli <strong>2018</strong> Präsident des Wangerooger Lions-Clubs. Das 58<br />
Jahre junge Ratsmitglied (Bürger für Wangerooge) hat einen Sohn, vier<br />
Lebensmittelmärkte (je zwei auf Wangerooge und auf Juist) und ist seit<br />
frühester Kindheit Fan vom VfL Bochum.<br />
Neuer Bürgermeister<br />
Lange Zeit habe ich überlegt,<br />
ebenfalls zu kandidieren, mich<br />
dann aber doch dagegen entschieden.<br />
So, wie es jetzt gekommen<br />
ist, finde ich es gut und ich<br />
wünsche Marcel Fangohr, dem<br />
neuen Bürgermeister, viel Erfolg<br />
und Glück in seinem neuen Amt<br />
und ein dickes Fell im Umgang<br />
mit den vielen Amtsträgern, Behörden,<br />
Ämtern und Institutionen,<br />
die über Wohl und Wehe unserer<br />
schönen Insel entscheiden.<br />
Wahlkampf<br />
Der Grund der Wahl war ein zutiefst<br />
Trauriger, was dann aber<br />
im Wahlkampf passierte, lässt<br />
mich wirklich am Demokratieverständnis<br />
einzelner Kandidaten<br />
aber auch Mitbürger zweifeln.<br />
Und nachdem sich so Einige in<br />
den sozialen »Hetz«-werken ausgetobt<br />
haben, meinte die »Bild«<br />
noch einen drauf setzen zu müssen.<br />
Für mich einfach nur mieser<br />
Stil!<br />
Lions-Club Events<br />
Unsere Sommertombola ab 26.<br />
Juli: 15.000 Lose begehren der<br />
Abnahme durch hungrige Gewinner.<br />
Teilnahme am 2. Sommerflohmarkt<br />
im Rosengarten am<br />
5. August mit unserem beliebten<br />
Kaffee- und Kuchenausschank.<br />
Das emotionale High light hat<br />
bereits am 5. Juli stattgefunden,<br />
mit dem ganztägigen Besuch einer<br />
Gruppe von 24 Kindern und<br />
4 Betreuern aus dem Großraum<br />
Tschernobyl, die sich für vier Wochen<br />
im LKR Friesland aufhalten.<br />
Strohhalme<br />
Die Reduzierung an Plastikverpackungen<br />
und letztendlich an<br />
Plastikmüll muss, was unsere<br />
Branche angeht, gerade von Hersteller-Seite<br />
aber auch vom Handel,<br />
egal ob von uns als EDEKA<br />
oder von der REWE mit ihrem<br />
aktuellen löblichen Verzicht auf<br />
Strohhalme, nicht nur propagiert,<br />
sondern schnellstmöglich<br />
auch umgesetzt werden. Und da<br />
sehe ich auch in meinen Märkten<br />
noch viele Ansatzpunkte.<br />
Bio-Markt<br />
Korrektur: Unsere frische-insel<br />
versteht sich nicht als BIO-<br />
Gospelchor<br />
Die Vocal-Waves gibt es natürlich<br />
noch. Doch intensive Proben<br />
an neuen Stücken bedingen<br />
in diesem Jahr ein reduziertes<br />
Konzert-Programm. Unsere<br />
Konzerte sind am 25. Juli und 15.<br />
August in der Evangelischen Kirche<br />
sowie am 2. September in der<br />
Katholischen Kirche. Neu: Die<br />
Bezeichnung Gospelchor wird ersetzt<br />
durch »Vocal Waves«, da wir<br />
nicht auf das Genre Gospel reduziert<br />
werden möchten, sondern<br />
mit unseren Liedern ein viel größeres<br />
Spektrum abdecken. Einfach<br />
kommen und zuhören!<br />
Curt Hanken<br />
Curt ist Curt: Immer da, wenn<br />
man ihn braucht. Ein jung gebliebenes,<br />
belebendes und beliebtes<br />
Mitglied der Insel-Familie.<br />
VfL Bochum<br />
Zwischen schwarz-gelb und königsblau<br />
ist es – um Herbert Grönemeyer<br />
zu zitieren »viel besser<br />
als man glaubt«. Und »tief im<br />
Westen« wünscht man sich natürlich<br />
mal wieder Erstligaluft im<br />
Schmuckkästchen Ruhrstadion,<br />
»da wo das Herz noch zählt und<br />
nicht das große Geld«. Glückauf!<br />
Fußball-WM<br />
Mir selbst fehlte ein wenig die<br />
Euphorie und ich denke, so ging<br />
es vielen, und so spielte letztendlich<br />
auch unsere Mannschaft.<br />
Nicht so viel schnacken und »typisch<br />
deutsch« lamentieren, sondern<br />
mit dem riesigen Potenzial<br />
an guten, hungrigen Nachwuchsspielern<br />
es nächstes Mal einfach<br />
wieder besser machen.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT
0 20 JUBILÄUM<br />
EIN GENTLEMAN<br />
GENIESST UND<br />
SCHWEIGT NICHT …<br />
Deshalb ist der erste Tag im Oktober für die Insel Wangerooge ein<br />
ganz besonderer Tag: CURT HANKEN WIRD ACHTZIG<br />
DIE FÜNF HANKEN-BRÜDER<br />
Das Foto zeigt von links Hajo, Heerken, Carl, Curt und Tjark Hanken.<br />
Heerken und Hajo Hanken befuhren als Kapitäne die Weltmeere.<br />
Cousin Enno, fehlt auf dem Foto, lebt auf Wangerooge.<br />
d<br />
iesmal kann er sich nicht<br />
verdrücken. Achtzig wird man<br />
schließlich nur einmal. Die<br />
Geburtstagsfeier wird in seinem<br />
Hotel stattfinden, so hat es Curt Hanken<br />
geplant. Das Hotel, das er in dritter Generation<br />
übernommen hat. Sein Großvater hat<br />
es gebaut, sein Vater hat es ausgebaut. »Mit<br />
harter Hand«, lächelt der rüstige Curt, der<br />
nicht verheimlicht, dass Papa Hanken recht<br />
streng mit ihm umgegangen ist. »Aber noch<br />
mehr mit meiner Ehefrau. Die hatte bei ihm<br />
nichts zu lachen.«<br />
Er selbst lacht gerne. Kaum eine Feier<br />
auf der Insel ohne den sympathischen, humorvollen<br />
Gentleman, der in fast allen der<br />
vielen Inselvereinen Mitglied und gern gesehen<br />
ist. Ob beim Golfclub als zweiter Vorsitzender,<br />
beim Tennis als Schirmherr oder<br />
bei den Kulturvereinen – überall hilft er aus,<br />
wenn »Not am Mann« ist.<br />
Ehrenamtlich, versteht sich von selbst!<br />
GROSSFAMILIE HANKEN<br />
Natürlich sorgt Curt Hanken auch bei den<br />
zahlreichen Festen für den guten Ton. Seine<br />
Drehorgel ist nicht nur auf der Insel bekannt,<br />
sein Schifferklavier spielt sogar in Australien.<br />
Aber auch im Gemeindehaus, wenn er die<br />
Seniorinnen mit der unverwüstlichen Wilma<br />
Stubbmann unterhält, die noch fünf Jahre<br />
älter ist als der smarte Unterhalter mit dem<br />
weißen Bart und den klugen Augen.
JUBILÄUM 0 21<br />
Stolz ist Curt Hanken auf seine Familie. Besonders<br />
auf seine Ehefrau Ute, die ihn in vielen<br />
Dingen unterstützt. Auf seine Tochter<br />
Imke, die nach jahrelanger Abstinenz nun<br />
doch wieder den Weg zum Hotel an der Zedeliusstraße<br />
gefunden hat. Und auf seinen<br />
Enkel Keno, dessen auf die Insel zurückgekehrter<br />
Vater Damir seit einigen Jahren das<br />
bekannte Hotel führt. Sohn Bodo arbeitet<br />
als Computerfachmann in Oldenburg, besucht<br />
aber regelmäßig »seine Insel.«<br />
Es war im Juni 2011: Zum ersten Mal<br />
nach langer Zeit trafen sich die Brüder und<br />
Cousins der Familie Hanken wieder einmal<br />
auf Wangerooge. Am weitesten angereist<br />
war Vetter Karl (83 Jahre), der in Kentfield<br />
in der Nähe von San Francisco heimisch geworden<br />
ist und erstmals nach zehn Jahren<br />
wieder Inselboden betrat.<br />
Nicht weit hatten es die Brüder Hajo (77,<br />
aus Bremen) und Heerken (79, aus Kropp),<br />
die beim traditionellen Schülertreffen im<br />
Juni 2011 mit lautem »Hallo« begrüßt wurden.<br />
Im Mittelpunkt stand natürlich der Hotelier<br />
Curt Hanken persönlich. Der nicht nur<br />
wegen seiner Hilfsbereitschaft auf der Insel<br />
Dankbar rückwärts,<br />
Mutig vorwärts,<br />
Gläubig aufwärts.<br />
Der Leitspruch, der Curt Hanken<br />
seit einem schweren Schlag begleitet.<br />
sehr beliebt Mann stellte seine Großfamilie<br />
näher vor.<br />
»Enno Hanken ist mein Cousin, von Beruf<br />
Kapitän. Er musste wegen Krankheit<br />
aufhören, wohnt am Dorfdeich Süd. Seine<br />
Lebensgefährtin ist Heike Hanken, eine<br />
Dorfführerin. Und sie ist auch meine Schwägerin,<br />
da sie mit meinem Bruder Onno Hanken<br />
verheiratet war.«<br />
Der ist übrigens auf der Themse als Kapitän<br />
ertrunken. Curt Hankens Schwester<br />
Eva Hanken ist mit einem Koch verheiratet,<br />
heißt jetzt Feilen und lebt in Hamburg.<br />
Weiter: Ursula Hanken ist eine Cousine des<br />
in Amerika lebenden Kohlenhändlers Carl<br />
Hanken. Das Kohlengeschäft mit Pferdefuhrwerken<br />
stand auf dem ADN-Gelände an<br />
den Bahngleisen.<br />
Dass den Hankens die Seefahrt im Blut<br />
steckt, ist bekannt. Auch der Sohn von Heike<br />
Hanken fährt zur See, als Umwelt-Offizier.<br />
Ob sie alle am 1. Oktober <strong>2018</strong> nach Wangerooge<br />
ins Hotel Hanken kommen, um mit<br />
Curt auf dessen Achtzigsten anzustoßen?<br />
TEXT: MANFRED OSENBERG<br />
FOTOS: ANTJE POLLEX + MANFRED OSENBERG
0 22 NACHWUCHSPFLEGE<br />
HURRA, THEDE IST DA!<br />
Die Wangerooger wissen es genau: Seit einigen Jahrzehnten sind Geburten auf der Insel aus<br />
Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Aber manchmal bleibt kaum noch Zeit für die schwangeren Frauen<br />
in die Klinik auf dem Festland zu gelangen.<br />
d<br />
ann<br />
kommt meistens der Inselarzt<br />
Dr. Frank Kortenhorn<br />
ins »Spiel«. Wie kürzlich im<br />
Juli. Bei Ronja Fokkena, bekannt<br />
als staatlich geprüfte »Eiskönigin«, die<br />
mit ihrem Ehemann Wilko das Eisbistro –<br />
neben dem »Pudding« und Andre´s Pizzaladen<br />
gelegen – betreibt, hatten plötzlich die<br />
Wehen eingesetzt. Sieben Wochen zu früh.<br />
Was tun? Für die Reise übers Wattenmeer<br />
zur Oldenburger Klinik war es zu spät.<br />
Die Zeit drängte. Kein Schiff; zu wenig<br />
Wasser. Der ADAC-Hubschrauber? Seenebel.<br />
Letzte Hoffnung: der Rettungshubschrauber<br />
der Marine. Doc Kortenhorn<br />
schaffte es, den Hubi nach Wangerooge zu<br />
bekommen. Dann ging alles rasend schnell.<br />
Ronja, Ehemann Wilko und Doc Kortenhorn<br />
flogen zur Klinik nach Oldenburg. Wenig<br />
später gelang die Entbindung. »Frühchen«<br />
Thede tat den ersten Schrei. Und zuhause<br />
auf Wangerooge atmeten Papa Wilko und<br />
die Brüder des neuen Erdenbürgers, Bendiks<br />
und Friso, erleichtert auf. »War ganz schön<br />
aufregend«, lächelte »Eismann« Wilko,<br />
nachdem er die Großeltern informiert hatte.<br />
»Sieben Wochen zu früh ist der kleine Thede<br />
zur Welt gekommen. Kaum zu fassen.«<br />
Inzwischen sind alle wieder auf ihrer Insel<br />
vereint: Ronja, Papa Wilko und die drei<br />
Fokkena-Söhne, von denen einer von der<br />
Aufregung um seine Geburt nichts mitbekommen<br />
hat.<br />
MANFRED OSENBERG
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0 24 TRAUER<br />
TRAGISCH:<br />
CARSTEN JOHOW<br />
ERREICHTE SEINE<br />
INSEL NICHT MEHR<br />
»W’ooge die Droge« – unter diesem Motto treffen sich Jahr für Jahr im<br />
Frühjahr die ehemaligen Inselschüler. Sie kommen überall her. Doch auf<br />
zwei ihrer Freunde, die sich wieder zum Wangerooge-Treffen angemeldet<br />
hatten, warteten die Freunde diesmal vergeblich.<br />
e<br />
rst später erfuhr<br />
das Orgateam die<br />
Gründe. Gustav<br />
Wissmann, der<br />
bekannte Musiker, der auch die<br />
große Orgel in der St. Raphael-<br />
Kirche auf Wangerooge gebaut<br />
hat, hatte ein Schlaganfall an<br />
der Reise zum 14. Treffen der<br />
Ehemaligen gehindert. Er ist<br />
inzwischen wieder auf dem<br />
Wege der Besserung, versucht<br />
sogar schon wieder auf dem<br />
Klavier zu spielen. Einhändig.<br />
REISE ENDETE<br />
IN BREMEN<br />
Carsten Johow, ständiger Teilnehmer<br />
am Treffen und einer<br />
der Weitgereisten, erreichte<br />
diesmal seine Insel nicht mehr.<br />
Nach dem langen Flug von<br />
Australien nach Deutschland<br />
machte er – wie immer – bei<br />
seiner Schwester in Bremen<br />
Zwischenstation. Er fühlte sich<br />
nicht wohl. War der lange Flug<br />
zu anstrengend gewesen für den<br />
71-Jährigen? »Ich muss aber auf<br />
die Insel«, war sein Wunsch.<br />
Doch dazu kam es nicht mehr.<br />
Johow starb in Bremen, wurde<br />
dort auch beigesetzt.<br />
Immerhin konnte der<br />
Wunsch seiner Ehefrau Kazue,<br />
die auch schon Wangerooge<br />
kennen und schätzen gelernt<br />
hat, erfüllt. Eine Spendensammlung<br />
im Namen ihres<br />
Mannes für eine soziale Einrichtung<br />
in Australien.<br />
Wer war dieser leider viel<br />
zu früh verstorbene Mann, der<br />
Wangerooge so sehr geliebt hat<br />
und seine Erlebnisse auch im<br />
<strong>MOIN</strong>-Buch »Wangerooge –<br />
ein Wintermeerchen« erzählt<br />
hat? Der Frührentner, der von<br />
1960 bis 1964 das Inselgymnasium<br />
und anschließend bis<br />
1967 ein Bremer Gymnasium<br />
besuchte, zeigte schon während<br />
seiner Lehrzeit auf der Bremer<br />
Vulkan-Werft seine Liebe<br />
zu weiten Reisen. Ihn zog es<br />
zunächst zum Persischen Golf<br />
und nach Japan, später reiste<br />
er unter anderem nach Malaysia<br />
und Thailand. »Eine tolle<br />
Zeit«, schwärmte Johow, als wir<br />
uns vor dem »Pudding« trafen.
TRAUER 0 25<br />
Johow studierte Maschinenbau,<br />
arbeitete auch auf einer Schiffswerft<br />
in Malaysia und bekam<br />
einen Job bei Klöckner-Humboldt-Deutz<br />
in Köln.<br />
»Das war mein Glück«,<br />
grinst Johow. Warum? Weil er<br />
als Kundendienstler Australien<br />
kennen lernte. Erstmals 1977.<br />
Sechs Jahre später wurde er<br />
Geschäftsführer seiner eigenen<br />
Schiffsreparatur-Firma im fernen<br />
Australien.<br />
»20 Jahre lang stand ich<br />
in der Verantwortung«, weiß<br />
der ehemalige Wangerooger zu<br />
berichten, »dann habe ich die<br />
Firma an meine Mitarbeiter<br />
verkauft.« Ich habe während<br />
meiner 40-jährigen beruflichen<br />
Tätigkeit als Journalist wenige<br />
Menschen kennen gelernt, die<br />
so faszinierend erzählen konnten<br />
wie Carsten Johow. Kein<br />
Wunder, dass er auch schon<br />
Fachbücher geschrieben hat.<br />
zer Firma Oegli hergestellte<br />
elektronische Akkordeon, das<br />
man ohne jegliche musikalische<br />
Kenntnisse spielen kann, abgekauft.<br />
Einschließlich der Disketten<br />
mit rund 200 Titeln.«<br />
JUNGE, KOMM BALD<br />
WIEDER<br />
Erzähler Johow in seinem<br />
Element: »Natürlich habe ich<br />
mein neues Wunderinstrument<br />
gleich nach der Rückkehr von<br />
Wangerooge vorgestellt.« Als er<br />
nach einem 25-stündigen Flug<br />
nach Melbourne seine Frau und<br />
die Nachbarn um halb sechs<br />
morgens mit »Junge, komm<br />
bald wieder« weckte, waren die<br />
gestörten Zuhörer alles andere<br />
als begeistert von seiner Neuerwerbung.<br />
»Doch inzwischen hat<br />
sich auch meine Katze an die<br />
elektronische Musik gewöhnt.«<br />
Beim Geburtstag der Freundin<br />
hatte der Ex-Wangerooger seinen<br />
ersten öffentlichen Auftritt.<br />
Mit Hankens Schifferklavier.<br />
Das aus wenigen Zuhörern<br />
bestehende Publikum tobte vor<br />
Begeisterung …<br />
Carsten Johow wird Wangerooge<br />
und der <strong>MOIN</strong> sehr<br />
fehlen.<br />
MANFRED OSENBERG<br />
LEBEN EINES<br />
FRÜHRENTNERS<br />
13 Jahre lang nannte er sich<br />
»Frührentner«. Einer, der finanziell<br />
unabhängig war. Der Zeit<br />
hatte, um seine Schwester in<br />
Bremen und seine alten Freunde<br />
und Schulkameraden auf<br />
Wangerooge zu besuchen. Natürlich<br />
sang er mit, wenn Curt<br />
Hanken, der ebenso bekannte<br />
wie beliebte Hotelier, die alten<br />
Lieder anstimmte.<br />
Doch Carsten Johow gab<br />
auch offen zu, vollkommen unmusikalisch<br />
zu sein. Diese »Begabung«<br />
bewies er bereits im<br />
Wangerooger Inselgymnasium.<br />
Mehrere Fünfer und Sechser<br />
als Musiknote in den Zeugnissen<br />
und die Bemerkung eines<br />
Musiklehrers (»Er singt nicht –<br />
er brummt nur«’) untermauern<br />
diese Tatsache.<br />
Bei einer von Reinhard<br />
Hempen organisierten Fahrt<br />
mit dem Schiff um Wangerooge<br />
änderte sich das. Wie üblich bei<br />
den Treffen sorgte Curt Hanken<br />
für die musikalische Unterhaltung.<br />
Auch dieses Mal war er<br />
mit einem Akkordeon dabei.<br />
»Am Ende der Fahrt hatte<br />
ich Curt das von der Schwei-
0 26 FOTO DES JAHRES<br />
ES IST ZUM HEULERN …<br />
Die Seehunde sind immer ein Thema auf Wangerooge. Leider oft auch ein unerfreuliches… In den<br />
vergangenen Wochen konnten zwar gestrandete Tiere geborgen und versorgt werden. Aber durch den<br />
lange geplanten und angekündigten Abschied von Friedrich-Wilhelm Petrus, dem ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter der Seehundstation Norddeich, sind die Sorgen der Tierschützer größer geworden.<br />
WUSSTEN SIE,<br />
dass die Zahl der Kegelrobben<br />
in der Wattenmeerregion<br />
steigt? Bei der letzten<br />
Zählung im Winter wurden<br />
alleine 1377 Jungtiere erfasst.<br />
Das bedeutet einen Anstieg<br />
von acht Prozent. Bekanntlich<br />
ist die Kegelrobbe das größte<br />
Raubtier an der Wattenmeerküste.<br />
Auch im Wangerooger<br />
Hafen wurde eines der Tiere<br />
gesichtet. Die Bestände haben<br />
sich in den vergangenen zehn<br />
Jahren erfolgreich stabilisiert.<br />
Insgesamt wurden in<br />
deutschen, dänischen und<br />
niederländischen Gewässern<br />
6144 Kegelrobben erfasst.
h<br />
inzu kommt, dass<br />
das Strand gängige<br />
Spezialfahrzeug<br />
kaputt ist und nicht<br />
mehr repariert werden kann.<br />
Ersatz gibt es bisher nicht. Aber<br />
die Seehundstation hat ein neues<br />
Fahrzeug für Wangerooge bestellt,<br />
das allerdings nur von den<br />
Wangeroogern bezahlt werden<br />
muss. »15.000 Euro sind kein<br />
Pappenstiel«, sagt Helge Biethan,<br />
der zusammen mit dem<br />
Inselarzt Dr. Frank Kortenhorn<br />
die Rettung der Seehunde übernommen<br />
hat und eine – von der<br />
<strong>MOIN</strong> mit 5.000 Postkarten<br />
unterstützte – Spendenaktion<br />
ins Leben gerufen hat.<br />
Erfreulich, dass der rührige<br />
Bürgerverein prompt eine Spendensumme<br />
von 5.000 Euro zugesagt<br />
hat. Auch die Gemeinde<br />
hat eine finanzielle Hilfe in Aussicht<br />
gestellt. Biethan hofft auf<br />
eine erfolgreiche Sammel aktion<br />
auf der ganzen Insel, damit das<br />
von Dr. Peter Lienau, Leiter<br />
der Seehundstation Norddeich,<br />
bestellte Seehundmobil bezahlt<br />
werden kann.<br />
FOTOS: STEFFI UND MANFRED OSENBERG<br />
SPEZIALISTEN<br />
Eigentlich kann Wattjagdaufseher<br />
nur werden, wer im Besitz<br />
einer gültigen Jagderlaubnis ist.<br />
Bei Friedrich-Wilhelm Petrus<br />
hatte die Jagdbehörde eine Ausnahme<br />
gemacht, weil er gelernter<br />
Tierpfleger ist (die <strong>MOIN</strong><br />
berichtete). Jagdscheininhaber<br />
sind auf der Insel jedoch rar, es<br />
gibt nur drei Männer, die befugt<br />
wären, diese Aufgabe zu übernehmen.<br />
STATION<br />
Die Seehundstation Norddeich<br />
wurde 1971 von Mitgliedern der<br />
Landesjägerschaft Niedersachsen<br />
gegründet. Aktuell werden<br />
65 Heuler und drei Kegelrobben<br />
aufgepäppelt und später in<br />
die Nordsee entlassen. Der erste<br />
Heuler dieser Saison, Femke,<br />
kam am 30. April zur Station.<br />
Fast 250 000 Besucher zählt die<br />
Einrichtung jährlich. 15 festangestellte<br />
Mitarbeiter und rund<br />
70 Ehrenamtliche an der Küste<br />
sorgen sich um das Wohl der<br />
Seehunde. Bei Zählflügen über<br />
dem Wattenmeer wurde ermittelt,<br />
dass rund 10 000 Tiere in<br />
der Nordsee leben.<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
5 x im Jahr<br />
nur € 20,–<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
Das Wangerooger Seehund mobil hat seinen Dienst auf gegeben<br />
und kann nicht mehr repariert werden. Deshalb muss ein neues<br />
Gefährt zur Rettung der Seehunde gekauft werden. Jede Spende<br />
von Euch kann helfen!<br />
SPENDEN-KONTONUMMER<br />
Verein zur Erforschung und Erhaltung des Seehundes e.V.<br />
IBAN: DE 62 2836 1592 0007 7771 11<br />
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Ein Abo der »<strong>MOIN</strong> von Wangerooge«<br />
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Preis je Ausgabe: € 2,50 · Abo-Preis pro Jahr 20,–<br />
(inklusive Steuern, Porto und Verpackung)
0 28 BILDERBOGEN<br />
HUNDSTAGE …<br />
Traumsommer an der Nordsee. Auch die Malerinnen<br />
wurden dadurch inspiriert. Helene Hamann<br />
aus Aurich besuchte mal wieder mit ihrem<br />
Zahnarzt ihre Lieblingsinsel und malte ein Bild<br />
(links; Öl auf Holz, 20 X 30 cm), das sie »Hundstage<br />
auf Wangerooge« genannt hat. Es zeigt den<br />
Hund »Wilson« von Hanne und Mirko Horchler,<br />
der vorm »Compass« seinen eigenen Strandkorb<br />
hat. Ganz gelassen ertrug er hier den »JahrHUN-<br />
DErtsommer.<br />
Im Mal-Studio an der Kurpromenade ging es<br />
auch bei hohen Temperaturen oft hoch her: Ein halbes<br />
Dutzend Hobby-Maler beiderlei Geschlechts –<br />
inspiriert von der Nordsee-Atmosphäre und dem<br />
ostfriesischen Licht, das schon Generationen von<br />
Künstlern »erleuchtet« hat – werden kleine Kunstwerke<br />
geschaffen.<br />
Mitten unter ihnen eine Wangeroogerin, die<br />
lobt, korrigiert, Tipps gibt und diesmal einen von<br />
ihr betreuten Hund malte. Annemarie Heinken, die<br />
Kreativ-Animateurin, ist aus dem Kultur-Angebot<br />
der Insel Wangerooge nicht mehr wegzudenken.<br />
Das Kreativ-Angebot findet bei den Gästen vorzüglichen<br />
Anklang: Zeichnen, Aquarell- und Acryl-<br />
Malerei unter fachkundiger Anleitung waren genau<br />
das richtige Konzept, nicht nur für Schlechtwetter-<br />
Tage. Die Elevinnen und Eleven von Annamarie<br />
Heinken sind zwischen 4 und 84 Jahre alt, und seit<br />
das »Atelier am Meer« eröffnet wurde, ist der Andrang<br />
so groß, dass sogar Wartelisten eingerichtet<br />
werden mussten.<br />
FOTO OBEN: EVELYN GENUIT
Highlight der Insel<br />
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0 32 DER WESTTURMLAUF<br />
WANGEROOGER<br />
NUTZTEN HEIMVORTEIL<br />
Der Regen peitschte ihnen ins Gesicht. Doch Uwe Osterloh und Ralf Keulen<br />
hielten am Ziel tapfer durch, empfingen die Läuferinnen und Läufer, die<br />
unter dem Beifall der Zuschauer an der Strandpromenade ankamen und<br />
stoppten die Zeiten. Nun, bei dem kalten Sommerwetter konnte man am<br />
23. Juni <strong>2018</strong> keine Rekordzeiten erwarten. Aber die beiden Erstplatzierten<br />
Jan Waschkau und Pedro Lemos setzten bei den Herren Maßstäbe beim<br />
16. Wangerooger Westturmlauf.<br />
m<br />
ein Ziel war es,<br />
unter 50 Minuten<br />
zu bleiben«,<br />
betonte Marco<br />
van Koten und nahm die Glückwünsche<br />
seiner Fans entgegen.<br />
Mit 45 Minuten und 22 Sekunden<br />
hatte der schnellste Fußballer<br />
der Insel sein selbst gestecktes<br />
Ziel erreicht und zog sich<br />
das schweißnasse <strong>MOIN</strong>-Trikot<br />
über den Kopf. Immerhin war<br />
Marco nur unwesentlich langsamer<br />
als Christian Jobst. Seit<br />
zehn Monaten ist dieser als Lokführer<br />
bei der Bahn beschäftigt,<br />
genießt seine Arbeit, wenn er<br />
die Bahn durch die Salzwiesen<br />
der Insel steuert: »Mir macht<br />
die Arbeit viel Spaß«, grinst der<br />
sympathische junge Mann mit<br />
der urkomischen Mütze, den die<br />
<strong>MOIN</strong> in der Herbstausgabe<br />
näher vorstellen wird.<br />
Beim traditionellen Westturmlauf<br />
war Jobst in der<br />
Hauptklasse der schnellste<br />
Wangerooger. Bei den Frauen<br />
setzte sich die Juniorin Katharina<br />
Kloppe — Jahrgang 96 —<br />
mit einer starken Zeit von 40<br />
Minuten und sieben Sekunden<br />
durch. Ganze acht Minuten Vorsprung<br />
also auf die zweitplatzierte<br />
Marie Schmitz.<br />
Den meisten Beifall erhielten<br />
aber die jüngsten Teilnehmer.<br />
Emil, von seinem Vater<br />
bestens auf das Rennen vorbereitet,<br />
kam als Dritter der<br />
Kinderklasse durchs Ziel. Papa<br />
Heiner Fischlein freute sich<br />
trotzdem. Der Marathon erfahrene,<br />
ehemalige Weltumsegler<br />
konnte nicht einmal klatschen,<br />
weil sein linker Arm im Gipsbett<br />
lag: »Ich bin von der Leiter<br />
gefallen und habe mir das<br />
Handgelenk gebrochen«, erklärte<br />
Heiner, der natürlich selbst<br />
gerne mitgelaufen wäre. Sohn<br />
Emil hielt sich beachtlich, muss-
NEU: ANREISE<br />
KOFFER ONLINE BUCHBAR!<br />
Natürlich musste auch diesmal trotz Schietwetters der Rahmen<br />
am »Diggers« stimmen. Für Kaffee und (selbstgebackenen)<br />
Kuchen war wieder die Großfamilie Grunemann zuständig.<br />
Gepäckdienst<br />
Hundorf & Tammen<br />
Im Westen 2 • 26486 Wangerooge<br />
Telefon (0 44 69) 14 26 • Fax (0 44 69) 14 10<br />
E-Mail: gepaeck@t-online.de<br />
www.gepaeck-wangerooge.de<br />
• Der Gepäckdienst steht am Bahnhofsvorplatz bei jeder<br />
Ankunft zur Beförderung ihres Gepäcks, für Sie bereit.<br />
• Gepäckabholung, Beförderung und Aufgabe nach<br />
Harlesiel und auch zum Flughafen möglich.<br />
• Abreise 1 Tag vorher anmelden. Bürozeiten:<br />
8:00 – 12:30 Uhr und 14:30 – 18:00 Uhr<br />
IHR GEPÄCK IST<br />
UNSERE SACHE!<br />
te aber auf der Zielgeraden doch<br />
die kleineren Nick Kruse und<br />
Eske Janssen vorbei und davon<br />
ziehen lassen. Versteht sich,<br />
dass der von Mutter Andrea<br />
»gecoachte« Sohn vom Inselbäcker<br />
am Ziel begeistert gefeiert<br />
wurde und sich mächtig freute.<br />
Aber auch die anderen Jungen<br />
und Mädchen in der Kinderund<br />
der erstmals ausgeschriebenen<br />
Bambini-Klasse fühlten<br />
sich als Sieger.<br />
Trotz des starken Gegenwindes<br />
auf dem Weg in den Westen und<br />
während des Schlusssprints auf<br />
der Promenade war die Stimmung<br />
sehr gut. Die meisten wollen<br />
auch im kommenden Jahr<br />
teilnehmen und ihre Zeit übertrumpfen.<br />
Einen Termin gibt es<br />
auch schon: Am 29.6. starten<br />
die Läufer in den Westturmlauf<br />
2019.<br />
TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG<br />
KULTKNEIPE<br />
DIE KOGGE<br />
GEMÜTLICHE KNEIPE IM HERZEN DER INSEL<br />
Kult- Zapfer Bounty hat seine Sprechzeiten<br />
von Montag bis Samstag von 17 Bis 1 Uhr<br />
und nach Vereinbarung!<br />
Zedeliusstraße<br />
direkt am Brunnen
0 34 INSELFLIEGER<br />
Direkt am Wangerooger Flugplatz liegt die Golfanlage.<br />
DER KÜRZESTE UND DER<br />
LÄNGSTE LINIENFLUG<br />
Haben Sie im Oktober schon etwas vor? Nein? Dann könnten sie zum Beispiel im Gartencafé am<br />
Hangar 7 direkt am Bahnhof, wo die »Inselflieger« noch den Bau eines Minigolfplatzes und eines<br />
Bistros planen, einen Drink zu sich nehmen. Oder aber sie könnten den längsten Linienflug der<br />
Welt erleben: Eine etwa 19-stündige Strecke zwischen den Metropolen Singapur und New York. Der<br />
Starttermin soll im Oktober sein.<br />
k<br />
aum<br />
eine Linie ist so kurz wie<br />
die von Harle nach Wangerooge.<br />
Fünf Minuten hin. Fünf Minuten<br />
zurück ans Festland. Der Inselflieger<br />
wird immer beliebter. Auch, weil der<br />
Fährverkehr oft gar nicht so fair verläuft.<br />
Aber für eine Verbesserung hat die Bahn als<br />
Eigentümer auch einige Verbesserungen fest<br />
geplant.<br />
Ja, Singapore Airlines hat den längsten<br />
Linienflug der Welt angekündigt: Ab dem<br />
11. Oktober soll ein Airbus vom Flughafen<br />
Singapur-Changi nach New York-Newark<br />
fliegen, teilte die südostasiatische Fluggesellschaft<br />
kürzlich mit. Die Flugzeit liegt bei<br />
etwa 18 Stunden und 45 Minuten, die Strecke<br />
beträgt rund 16.700 Kilometer.<br />
Dafür hat sich die Fluggesellschaft wieder<br />
einen Langstrecken-Airbus, diesmal<br />
vom Typ A350-900ULR, zugelegt. Darin<br />
haben 161 Passagiere Platz. Den Nonstop-Linienflug<br />
von Singapur nach New York gab es<br />
bereits vor fünf Jahren. Doch im Jahr 2013<br />
wurde die damals genutzte Airbus-Maschine<br />
ausgemustert.<br />
Zunächst soll es drei Flüge pro Woche geben.<br />
Ab dem 18. Oktober verkehren die Flüge<br />
dann täglich Richtung Newark Liberty International<br />
Airport. Darin gibt es aber nur<br />
zwei Klassen: Business und Premium Economy<br />
– mit größeren Sitzen und mehr Beinfreiheit.<br />
Der Ticketverkauf hat begonnen.<br />
Bislang hält Qatar Airways den Weltrekord.<br />
Flug 921 benötigt von der katarischen<br />
Hauptstadt Doha ins neuseeländische Auckland<br />
17 Stunden und 40 Minuten. Singapore<br />
Airlines plant nach eigenen Angaben auch<br />
einen Non-Stop-Flug mit dem Airbus vom<br />
Stadtstaat nach Los Angeles.<br />
ANTWORT AUF WANGEROOGE<br />
Der kürzeste nationale Flug geht von Harle<br />
nach Wangerooge in fünf Minuten, der kürzeste<br />
internationale Flug ist der vom schweizerischen<br />
Altenrhein nach Friedrichshafen<br />
in Baden-Württemberg in nur acht Minuten:<br />
Mit diesem Angebot wollte die österreichische<br />
Fluggesellschaft People’s Viennaline<br />
jedes Jahr Zehntausende Passagiere locken.<br />
Überraschung: Im Gegensatz zu den hiesigen<br />
»Inselfliegern« von der FLN Frisia-<br />
Luftverkehr hat der Anbieter in Österreich<br />
das Handtuch geworfen.<br />
»Der Ausstieg der People’s Viennaline<br />
ist sehr bedauerlich«, erklärte Flughafen-<br />
Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr. Die österreichische<br />
Fluggesellschaft erklärte, die<br />
Auslastung der Flüge habe sich »nur zögerlich<br />
verbessert«. Sie hatte den acht Minuten<br />
langen Flug für die rund 20 Kilometer lange<br />
Strecke über den Bodensee seit Anfang November<br />
zweimal täglich angeboten.<br />
Statt über den Bodensee übers Wattenmeer<br />
– ein herrlicher Ausblick. Übrigens<br />
werden auch Rundflüge über die Ostfriesischen<br />
Inseln angeboten. Und die »<strong>MOIN</strong><br />
von Wangerooge« kommt natürlich auch per<br />
Inselflieger auf die Insel.<br />
TEXT: MANFRED OSENBERG / FOTO: KLAUS SCHULTES
GÄSTEBUCH 0 35<br />
AUCH DER ALTE<br />
KAYSER FLOG<br />
Er wurde am Wangerooger<br />
Strand von fast 420 Menschen<br />
erwartet: Burkhard Kayser<br />
hat’s erlebt. In Bloherfelde ist<br />
Kayser schon lange eine Institution.<br />
Dass man allerdings so<br />
schnell und auch weit über die<br />
Grenzen des Stadtteils hinaus<br />
von sich reden machen kann,<br />
hätte er nicht gedacht. Über 31<br />
Jahre war Kayser Schulleiter der<br />
Grundschule Bloherfelde. Nun<br />
ging er in den wohlverdienten<br />
Ruhestand.<br />
Die Grundschule Bloherfelde<br />
bedankte sich mit einer denkwürdigen<br />
Aktion bei »ihrem«<br />
Kayser. Früh morgens starteten<br />
knapp 320 Schülerinnen und<br />
Schüler mit ihren Klassenlehrern,<br />
pädagogischen Mitarbeitern,<br />
den FSJlern und einigen<br />
Eltern mit insgesamt acht<br />
Bussen zum Fähranleger nach<br />
Harlesiel. Dort bestiegen sie<br />
alle gemeinsam eine Fähre und<br />
schipperten nach Wangerooge.<br />
Der Empfang war leicht<br />
verregnet, aber als man sich am<br />
Strand zum nahenden Empfang<br />
des Schulleiters versammelte,<br />
riss der Himmel auf. Burkhard<br />
Kayser flog derweil, ohne genau<br />
zu wissen, was ihn erwarten<br />
würde, auf die Insel. Sobald er<br />
sich von der Promenade dem<br />
Strand näherte und ihn erste<br />
Schüler erblickten, brach Jubel<br />
und Applaus los – ein gebührender,<br />
anrührender und unvergesslicher<br />
Moment für alle Beteiligten.<br />
Und auch für andere. »Sind<br />
Sie der Schulleiter, für den eine<br />
ganze Schule hier auf die Insel<br />
gekommen ist?«, wurde Kayser<br />
im Lauf des Tages immer wieder<br />
gefragt. »Ja, der bin ich.«<br />
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0 36 SPORTLICH<br />
THEMA DES MONATS<br />
KEVIN UND »SEINE«<br />
NEUN LÖCHER<br />
Es ist kein Geheimnis, dass Kevin Conboy aus Colorado stammt. »Aber<br />
meine Heimat ist die ganze Welt, gerade da, wo ich mich wohl fühle«,<br />
erklärt mir der vielseitige Golflehrer. Wir schauen vom »Diggers«<br />
durchs Fenster auf das Meer, auf die vorbeiziehenden Schiffe.<br />
s<br />
eit sieben Jahren ist Wangerooge<br />
seine Heimat. Dort betreibt der<br />
ehemalige Journalist die Golfschule.<br />
Auch auf Langeoog und<br />
in Österreich lehrte er früher das Spiel mit<br />
Holz, Eisen und Putter. Ein Spezialist, der<br />
auch schon mal bester Golf-Amateur in<br />
Amerika war, bevor er Pro wurde und mit<br />
seiner populären Sportart Geld verdiente.<br />
Immer gut gelaunt und liebenswürdig –<br />
so gibt sich der vielseitige Wangerooger, der<br />
auch schon als Basketballtrainer und Skilehrer<br />
tätig war. Und wie ist er auf die kleine Insel<br />
gekommen? »Henning Neuhaus, der frühere<br />
Präsident des hiesigen Golf-Clubs, hat<br />
damals beim Manager auf Langeoog angefragt.<br />
Und weil ich mit dem Engländer David<br />
Jackson einen guten Vertreter beim GC<br />
Langeoog hatte, bin ich nach Wangerooge.«<br />
Sagt er und schwärmt von der noch ausbaufähigen<br />
Neun-Loch-Anlage neben dem Flugund<br />
Fußballplatz. »Hier lässt sich einiges bewegen,<br />
aber…« Aber? »In diesem Jahr hat<br />
uns die Trockenheit vor große Probleme gestellt.<br />
Es hat ja wochenlang nicht geregnet.«<br />
Finanziell ist der Club gut aufgestellt. Das<br />
weiß auch Volker Nannizzi, der ehemalige<br />
Filialleiter der Volksbank auf Wangerooge.<br />
Der Präsident weiß, dass Golf nicht teuer<br />
sein muss. Er soll Volkssport werden, so wie<br />
in England. Inzwischen kommen auch Gruppen<br />
von Wangerooger Klein-Unternehmen<br />
auf die Anlage. Und viele Stammgäste schlagen<br />
auf der Driving Ranch ab. Nebenan sind<br />
Fußballplatz und Flugplatz. Dass das Spiel<br />
oder das Training schon mal durch den Flugbetrieb<br />
gestört wird, war sicher eine ganz<br />
neue Erfahrung für zahlreiche Gastspieler.<br />
DER WIND IST DAS HANDICAP<br />
Stellen Sie sich vor: Noch 130 Meter bis zum<br />
Grün. Klassischer Fall für den Lieblingsschläger,<br />
das Siebener-Eisen, für das 130 Meter<br />
die optimale Entfernung sind. Doch wie<br />
von Geisterhand landet der Ball hinter dem<br />
Grün. Das könnte daran liegen, dass Sie heute<br />
gut gefrühstückt haben. Wahrscheinlicher<br />
ist aber, dass Sie den Einfluss des Windes<br />
nicht oder falsch berechnet haben. Denn der<br />
hat entscheidenden Anteil an der Flugkurve,<br />
dem Landewinkel und natürlich auch der<br />
Länge des Schlages. Dass man bei Rückenwind<br />
leichter zu längeren Schlägen kommt<br />
und Gegenwind den Ball bremst, er also früher<br />
wieder Bodenkontakt bekommt, ist kein<br />
Geheimnis. Doch gleiche Windgeschwindigkeit<br />
bedeutet nicht gleichen Einfluss auf den<br />
Ball. Ab bestimmten Windgeschwindigkeiten<br />
bremst Gegenwind mehr als doppelt so<br />
stark wie dieselbe Windgeschwindigkeit von<br />
hinten unterstützt. Hinzu kommt, dass ein<br />
Ball bei Gegenwind steiler in die Luft steigt<br />
als bei Windstille. Im Umkehrschluss werden<br />
Schläge bei Rückenwind flacher. Nun zu<br />
versuchen mit mehr Spin auf den Wind zu<br />
reagieren, macht keinen Sinn. Stattdessen<br />
sollte die Schlägerwahl angepasst werden,<br />
um den Abflugwinkel zu ändern.<br />
Tipp: Spielen Sie in den Wind, sollten Sie<br />
tendenziell flacher abschlagen (weniger Loft<br />
als bei Windstille). Bei Rückenwind steiler<br />
(mehr Loft), denn von hinten drückt der<br />
Wind den Ball nach unten.<br />
Rückenwind: Achten Sie auf einen steileren<br />
Abflugwinkel, nutzen Sie einen Schläger<br />
mit mehr Loft!<br />
Gegenwind: Achten Sie auf einen flacheren<br />
Abflugwinkel, nutzen Sie einen Schläger<br />
mit weniger Loft!<br />
Entsprechend der Flugbahn ändert sich<br />
auch der Landewinkel. Bälle mit einer steilen<br />
Flugkurve landen dementsprechend steiler<br />
und werden demzufolge auch weniger weit<br />
rollen. Sie haben also mehr Kontrolle, den<br />
Ball zu platzieren. Flache Bälle erhalten den<br />
Vortrieb länger und rollen demnach auch<br />
weiter.<br />
MAO<br />
Wenn er Feierabend macht, sieht man<br />
Golf-Pro Kevin Conboy meist an der<br />
Strandpromenade. Dort genießt er die<br />
ruhige Ecke neben dem Friesenjung oder<br />
das Jever im Diggers.<br />
FOTO: MANFRED OSENBERG
SPORTLICH 0 37<br />
JUBEL AUF BORKUM<br />
Die Sieger und Betreuer auf Borkum: stehend von links Sören Viehmeister,<br />
Josef Mende, Paul Giese, Marco van Koten, Thijs Kretzberg, Felix Grunemann,<br />
Simon Zoeke, Jonas Zoeke, Frank Zoeke, Rolf Wilhelmi sowie davor Christian Illig,<br />
Pia Pinkenburg, Marvin Hulston, Philipp Grunemann, Jan Grunemann, Sabrina Illig.<br />
Nach acht Jahren gewannen die zum<br />
größten Teil aus Inselkickern besetzten<br />
Wangerooger Beachhandballer erstmals<br />
wieder das Insulaner-Turnier. Der Jubel<br />
am Borkumer Hauptstrand war riesig. Denn<br />
nach dem Wangerooger Sieg 2010 hatte Favorit<br />
Norderney den Cup sieben Mal in Folge<br />
gewonnen.<br />
Diesmal liefen die Wangerooger zur<br />
Hochform auf, alle Spiele wurden gewonnen.<br />
Allerdings brauchten sie auch etwas Glück.<br />
»Wir konnten uns gegen Norderney und<br />
Juist jeweils erst im Penalty-Werfen durchsetzen«,<br />
erklärte Allrounder Phillipp Grunemann<br />
und betonte die mannschaftliche<br />
Geschlossenheit des Siegers, dem gegen Borkum<br />
ein 2:0-Sieg reichte.<br />
Noch vor der Siegerehrung ging es ins<br />
Nordsse-Wasser. Wangerooge siegte vor dem<br />
entthronten Team von Norderney und den<br />
Mannschaften von Juist und Gastgeber Borkum.<br />
Handball im Sand – ein Riesenspaß. Und<br />
auch das Grillen der Sieger war nicht von<br />
Pappe. Grunemann: »Ein besonderer Dank<br />
geht wie immer an die Bootsfahrer und<br />
Schlachtenbummler und die Wangerooger<br />
Sportgemeinschaft für die Unterstützung.<br />
Wo das Turnier im nächsten Jahr stattfindet,<br />
wird aktuell noch besprochen.«<br />
Erst einmal geht es weiter mit dem Fußballturnier<br />
der Inselteams. Da wollen die<br />
Wangerooger das begehrte Paddel gewinnen.
0 38 UMWELTSCHUTZ<br />
TUS WANGEROOGE TOP-TEN:<br />
Platz Name Einsätze Tore<br />
01. Placido Quathammer 13 10<br />
02. Philipp Grunemann 13 6<br />
03. Michel Rieger 11 5<br />
<strong>04</strong>. Marco van Koten 14 5<br />
05. Colin Gerdes 9 4<br />
06. Robin Sebastian Moritzer 12 4<br />
07. Marvin Hulston 3 3<br />
08. Marco Freimuth 13 3<br />
09. Steven Müller 7 2<br />
10. Mats Rieger 9 1<br />
MEHRWEGBECHER<br />
BEIM BVB …<br />
Ganz schön clever, die deutschen Nationalkicker. Wenn man schon<br />
in der Vorrunde rausfliegt, kann man im Finale nicht verlieren.<br />
Auch die Fußballer von der Insel sind ganz schön gerissen und<br />
dachten sich, dass man nicht verlieren kann, wenn die Spiele<br />
ausfallen. Vier Mal gab es die Punkte, weil der Gegner nicht auf die<br />
Insel kam. Folge: TuS Wangerooge landete auf Platz sechs und spielt<br />
in der kommenden Saison in der Kreisliga C.<br />
a<br />
uch<br />
in punkto Getränkeversorgung<br />
am Platz gibt’s keine Probleme.<br />
Plastikbecher? Gibt es<br />
nicht. Die grünen Flaschen mit<br />
dem leckeren Getränken aus Jever werden<br />
schnell und sauber entsorgt. Im Inselmarkt.<br />
Und wie ist es in der Bundesliga? Bei Borussia<br />
Dortmund wurde kürzlich endlich<br />
die Stimme eines jungen BVB-Fans erhört:<br />
Rund 100.000 Fans unterstützen die Petition<br />
des 19-jährigen Nick Heubeck und fordern<br />
Mehrwegbecher im Signal-Iduna-Park.<br />
Borussia Dortmund will nun wieder von<br />
Einwegbechern aus Bioplastik auf Mehrwegbecher<br />
umsteigen. Ein wichtiges Zeichen im<br />
Kampf gegen Umweltverschmutzung durch<br />
Plastikmüll.<br />
Ein Berg aus 1.5 Millionen verbrauchten<br />
Einwegbechern fiel in der Bundesligasaison<br />
2017/<strong>2018</strong> allein im Signal-Iduna-Park<br />
an. Heubeck handelte und forderte Borus-<br />
Die neue Tribüne für die neue Saison in der Kreisliga C steht.<br />
sia Dortmund auf der Kampagnenplattform<br />
change.org auf, Getränke zukünftig wieder<br />
in Mehrwegbechern auszuschenken. Mit<br />
Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe<br />
(DUH) kamen einige Unterschriften zusammen,<br />
die an BVB-Geschäftsführer Carsten<br />
Cramer übergeben wurden. Der sagte zu,<br />
ein optimiertes und besonders verbraucherfreundliches<br />
Mehrwegbechersystem entwickeln<br />
und einführen zu wollen.<br />
Fan Heubeck und die DUH wollen nun,<br />
dass noch mehr Fußball-Bundesligisten der<br />
beispielgebenden Entscheidung von Borussia<br />
Dortmund folgen. Schalke <strong>04</strong> zum Beispiel<br />
gehört mit einem jährlichen Verbrauch<br />
von mehr als 1,2 Millionen Einwegbechern<br />
zu den größten Umweltsündern. Aber auch<br />
die in die 2. Bundesliga abgestiegenen Vereine<br />
1. FC Köln und Hamburger SV verursachen<br />
jeweils fast eine Million Plastikbecher<br />
pro Saison.<br />
FOTOS: EVELYN GENUIT UND MANFRED OSENBERG
WAHLEN 0 39<br />
MISS WM<br />
AUS BELGIEN<br />
»Ich bin unheimlich stolz auf diesen Titel. Ich<br />
hoffe, dass es die belgische Nationalmannschaft<br />
nun so wie ich macht und bei der WM den<br />
Titel holt.« Zoé Brunet (mitte) sagte das sechs<br />
Tage vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft <strong>2018</strong> in Russland.<br />
h<br />
eute wissen wir,<br />
dass der Wunsch<br />
der bildhübschen<br />
Belgierin nicht<br />
erfüllt wurde. Die Kicker aus<br />
dem kleinen Land wussten zwar<br />
zu begeistern, schieden aber im<br />
dramatischen Halbfinale gegen<br />
Frankreich aus.<br />
Im Europark waren 32 junge<br />
Frauen beim Wahlfinale um<br />
die »Miss WM <strong>2018</strong>« ins Rennen<br />
gegangen. Zu Recht wurde<br />
die 18-jährige Studentin Zoé<br />
Brunet aus Belgien zur »Miss<br />
WM« gewählt. Auf Platz zwei<br />
rangierte die 23-jährige amtierende<br />
»Miss Germany« Anahita<br />
Rehbein aus Stuttgart, die eigentlich<br />
in der letzten Juli-Woche<br />
nach Wangerooge kommen<br />
und bei der Wahl zur Miss Wangerooge<br />
teilnehmen sollte. Doch<br />
das traditionelle Event während<br />
der Tenniswoche wurde aus finanziellen<br />
Gründen abgesagt…<br />
Auf Platz drei kam übrigens die<br />
21-jährige dänische Studentin<br />
Amanda Petri (21) aus Kopenhagen.<br />
Bei dem Wettbewerb im<br />
Europapark Rust traten Frauen<br />
im Alter von 18 bis 33 Jahren<br />
aus den 32 WM-Teilnehmerländern<br />
an. Sie präsentierten sich<br />
jeweils im Trikot der Fußball-<br />
Nationalmannschaft ihres Landes,<br />
im Abendkleid sowie im<br />
Bikini. Fußballwissen war bei<br />
dem Wettbewerb nicht gefragt.<br />
Eine offizielle Funktion bei der<br />
Fußball-WM wird die Siegerin<br />
den Angaben zufolge nicht<br />
haben.<br />
Es gab mehr als 550 Bewerberinnen.<br />
In der Jury saßen<br />
unter anderem Sportreporter<br />
Waldemar Hartmann (70), der<br />
frühere Fifa-Schiedsrichter<br />
Walter Eschweiler (82) sowie<br />
Ex-Nationalspieler David<br />
Odonkor (34).<br />
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0 40 OSTFRIESISCH<br />
MULL AUS<br />
LEERHAFE<br />
Natürlich herrschte auch auf Wangerooge tiefe Enttäuschung über<br />
das frühzeitige Vorrunden-Aus der deutschen »Rumpelfußballer«<br />
bei der WM in Rußland. Zahlreiche Gäste blieben den<br />
Bildschirmen und Leinwänden fern, die in den Lokalen aufgebaut<br />
wurden. Sie verpassten die starken Leistungen von Weltmeister<br />
Frankreich, Vize Kroatien, Belgien und England.<br />
k<br />
onsequenzen nach dem historischen<br />
Debakel beim DFB zog<br />
nur ein Ostfriese aus Leerhafe:<br />
Dr. Müller-Wohlfahrt. »Ich habe<br />
mich entschlossen, als Arzt der deutschen<br />
Nationalmannschaft zurückzutreten. Darüber<br />
habe ich Oliver Bierhoff und Jogi Löw<br />
heute informiert«, entschied sich Müller-<br />
Wohlfahrt zur gleichen Stunde, als auf Wangerooge<br />
der neue Bürgermeister Marcel<br />
Fangohr vereidigt wurde.<br />
Der in München lebende Ostfriese Betonte:<br />
»Ich hatte 23 fantastische Jahre im<br />
Kreise des DFB mit großartigen Erfolgen<br />
und eindrucksvollen Erlebnissen. Es haben<br />
sich in dieser Zeit wunderbare Freundschaften<br />
entwickelt, die Atmosphäre war immer<br />
geprägt durch großes Vertrauen. Ich werde<br />
der Nationalmannschaft und dem DFB auch<br />
in Zukunft immer eng verbunden bleiben<br />
und wünsche allen viel Erfolg beim Neuanfang.<br />
Wenn mein Rat gewünscht wird,<br />
stehe ich natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.«<br />
Größter Erfolg in der Zusammenarbeit<br />
mit Bundestrainer Löw und Teammanager<br />
Bierhoff war der Gewinn des Weltmeistertitels<br />
2014 in Brasilien. Bei seinem ersten<br />
Turnier als DFB-Arzt war Müller-Wohlfahrt<br />
1996 zudem am EM-Titelgewinn in England<br />
unter dem damaligen Bundestrainer Berti<br />
Vogts beteiligt.<br />
BEKANNTESTER OSTFRIESE<br />
NEBEN OTTO<br />
Doktor Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ist<br />
der bekannteste Sportmediziner der Welt.<br />
Die Methoden des gebürtigen Ostfriesen<br />
sind einmalig – sorgen aber auch immer<br />
wieder für Kritik. In Russland behandelte<br />
und betreute er bei der WM natürlich auch<br />
wieder die Kicker der Deutschen Nationalmannschaft,<br />
hatte dafür gesorgt, dass auch<br />
die angeschlagenen Innenverteidiger Hummels<br />
und Boateng wieder fit wurden. Doch<br />
auch der »Wunderdoktor« konnte das Debakel<br />
von Löws zahmen Löwen nicht verhindern.<br />
Dass Müller-Wohlfahrt seit Jahr zehnten<br />
– mit einer kurzen Unterbrechung – beim<br />
Meister Bayern München tätig ist und viele<br />
prominente Sportler aus aller Welt medizinisch<br />
betreut, ist hinreichend bekannt. Dass<br />
er aber ein Ostfriese ist und auch Wangerooge<br />
sehr gut kennt, wissen die meisten Deutschen<br />
nicht. Am 12. August feiert Mull, wie<br />
er genannt wird, bereits seinen 76. Geburtstag.<br />
Natürlich werden sich viele Gratulanten<br />
beim Doktor aus Leerhafe melden. Die<br />
Liste seiner prominenten Patienten ist lang:<br />
Zu Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt kommen<br />
die Größen aus dem Showbusiness und<br />
Sport. Der Doktor hat seine eigene Praxis in<br />
München und ist seit Jahren mit der deutschen<br />
Fußball-Nationalmannschaft unterwegs.<br />
Die meisten Menschen verbinden ihn<br />
aber wohl eher mit den Bayern … »In der Erkennung<br />
von Muskelverletzungen, aber auch<br />
vielen anderen Verletzungen ist er ein Genie«,<br />
wird Bayern-Präsident Uli Hoeneß im<br />
»kicker« zitiert. Ex-Nationalspieler Bastian<br />
Schweinsteiger meint: »Für mich ist er ein<br />
Phänomen.«<br />
Besonders Sprintstar Usain Bolt wird<br />
nicht müde, den Arzt seines Vertrauens zu<br />
loben. »Er ist eine faszinierende Persönlichkeit,<br />
hat ein großes Herz und ist ein wundervoller<br />
Arzt. Er hat so viel für mich getan«,<br />
betont der jamaikanische Sprinter, der sich<br />
seit seinem 18. Lebensjahr von »Mull« behandeln<br />
lässt. Sein Olympia-Gold widmete<br />
er Müller-Wohlfahrt, seine Weltrekordschuhe<br />
schenkte er ihm auch.<br />
ARZT ODER PFARRER<br />
Müller-Wohlfahrt wird am 12. August 1942<br />
während eines Luftangriffs in Leerhafe geboren,<br />
das heute Stadtteil von Wittmund ist.<br />
»Ich bin Ostfriese und stolz drauf«, unterstreicht<br />
der wohl bekannteste Sportmediziner<br />
der Welt. Sein Vater Diedrich ist Pfarrer<br />
und wünscht sich, dass der jüngste seiner<br />
drei Söhne eines Tages seine Gemeinde in<br />
Ostfriesland übernimmt – mit allem, was<br />
dazu gehört. »Es war für mich unbegreiflich,<br />
wie der sich eingesetzt hat«, sagte Müller-Wohlfahrt<br />
dem NDR Sportclub.<br />
Das Nesthäkchen will allerdings lieber<br />
Arzt werden und verfolgt seine Pläne –<br />
auch wenn der Vater diesen Wunsch nach<br />
schlechten Erfahrungen mit den »Göttern<br />
in Weiß« ablehnt und den Sohn während<br />
des Studiums in Kiel und Innsbruck nicht<br />
unterstützt. »Heute verstehe ich ihn, alles<br />
wunderbar. Aber damals war ich enttäuscht<br />
und böse«, blickt er zurück. Noch bevor sich<br />
der Sohn als Arzt beweisen kann, erliegt der<br />
Vater seinem dritten Herzinfarkt.<br />
Die Karriere des Jüngsten nimmt<br />
schnell Fahrt auf. Er absolviert eine Ausbildung<br />
zum Facharzt für Orthopädie am Rudolf-Virchow-Krankenhaus<br />
in Berlin und ist<br />
von 1975 bis 1977 Mannschaftsarzt bei Hertha<br />
BSC, bevor ihn die Bayern abwerben.<br />
»Das war in den erfolgreichen 70er-Jahren,<br />
wer kann da widerstehen?», fragt Müller-<br />
Wohlfahrt und macht sich schnell einen Namen.<br />
Hoeneß, der 1979 Manager beim FCB<br />
wird, braucht für seine ehrgeizigen Pläne<br />
auch eine sehr gute medizinische Abteilung<br />
und vertraut dem »Mull« blind: »Von der<br />
Syndesmose hatte ich vorher nie gehört. Ich<br />
hatte das Gefühl, der Müller-Wohlfahrt hat<br />
die erst erfunden.« Das Besondere an dessen<br />
Untersuchung von Muskulatur und Sehnen<br />
ist, dass er sich mit geschlossenen Augen<br />
auf seine Hände verlässt: »Ich sehe und<br />
höre nichts, und konzentriere mich ganz<br />
auf die Fingerkuppen. Ich vertraue meinen<br />
Händen mehr als dem Kernspin oder dem<br />
Ultraschall.« Der Arzt hat aus der Not eine<br />
Tugend gemacht, schließlich gibt es auf dem<br />
Spielfeld auch keine Geräte, »und trotzdem<br />
muss ich Trainer, Manager und Spieler immer<br />
sofort sagen können, was der Spieler hat<br />
und wie lange es dauert, bis er wieder spielen<br />
kann«.<br />
ÄRGER MIT ROBBEN<br />
Doch in der Branche wird Müller-Wohlfahrts<br />
Arbeit auch kritisch gesehen. Das<br />
liegt zum Einen daran, dass sich seine Diagnosen<br />
mit den medizinischen Geräten nicht<br />
beweisen lassen. »Ich habe Dinge gefunden,<br />
die im Röntgen, Kernspin und Ultraschall
OSTFRIESISCH 0 41<br />
nicht zu sehen sind«, erklärt der Arzt. Besonderen<br />
Ärger löst 2010 Müller-Wohlfahrts<br />
Untersuchung von Arjen Robben aus. Der<br />
Niederländer kommt verletzt von der Nationalmannschaft<br />
zurück. Müller-Wohlfahrt<br />
wirft seinen Kollegen bei der »Elftal« Verantwortungslosigkeit<br />
vor. Sie hätten Robbens<br />
Einsatz erlaubt, obwohl dieser schon<br />
zuvor verletzt gewesen sei. Die Niederländer<br />
wiederum weisen jede Schuld von sich<br />
und meinen, der Bayern-Profi habe sich erst<br />
im Spiel verletzt. Es folgt ein wochenlanger<br />
Streit – auch über die Medien. Verein und<br />
Verband verständigen sich schließlich auf<br />
ein Freundschaftsspiel in München.<br />
DOPINGVERDACHT<br />
Müller-Wohlfahrt stand wegen des Verkaufs<br />
von teilweise nachgewiesen wirkungslosen<br />
Nahrungsergänzungsmitteln und noch viel<br />
mehr wegen der Verwendung des Medikaments<br />
Actovegin unter Beschuss. Das Mittel<br />
wird aus Kälberblut extrahiert und wurde<br />
zuletzt immer wieder in Verbindung mit<br />
Doping genannt, weil es zur Förderung der<br />
Regeneration und des Sauerstofftransports<br />
im Blut eingesetzt worden ist. Der Pressesprecher<br />
der Firma Takeda, die das Medikament<br />
in Deutschland bis Ende 2008 unter<br />
dem Namen Nycomed verkaufte, sagte<br />
der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«<br />
(»WAZ«) im Mai 2013: »Allgemein ist Actovegin<br />
indiziert für die Behandlung neurologischer<br />
Störungen nach Schlaganfällen.<br />
Jeder Einsatz zur Leistungssteigerung ist<br />
außerhalb der Indikation und damit nicht<br />
zugelassen. Dazu zählt auch die Behandlung<br />
von Muskelverletzungen.« In Deutschland<br />
darf das Mittel nur zur Unterstützung<br />
der Wundheilung in den Muskel gespritzt<br />
werden. Wird Actovegin, das überhaupt<br />
nur noch in wenigen Ländern verkauft<br />
wird, intravenös verabreicht, ist es Doping.<br />
Bei Müller-Wohlfahrt, der betont, sich jährlich<br />
das Okay von der Nationalen Anti-Doping<br />
Agentur (NADA) zu holen, gehört Actovegin<br />
zur Standardbehandlung. Beim<br />
Fernsehsender »ESPN« nannte der Chef der<br />
US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur,<br />
Travis Tygart, den sehr häufigen Einsatz<br />
von Actovegin durch Müller-Wohlfahrt »ein<br />
Frankenstein-Experiment«. Die »WAZ«<br />
hat bereits mehrere Artikel unter dem Motto<br />
»Hinter der Fassade des Wunderheilers«<br />
veröffentlicht.<br />
Dem Ruf des »Mull« konnten diese Vorwürfe<br />
bisher praktisch nichts anhaben. Er<br />
arbeitet mit 75 zwar nicht mehr für die deutsche<br />
Nationalmannschaft, aber weiter beim<br />
Meister FC Bayern München, der übrigens<br />
auf Wangerooge einen Fanclub hat, wie die<br />
<strong>MOIN</strong> berichtete.<br />
NDR / MAO
0 42 BOXEN & TENNIS<br />
KÖNIG<br />
ABRAHAM<br />
AUF DER<br />
INSEL<br />
Ja, die aufmerksamen <strong>MOIN</strong>-Leser wissen, dass in jeder Woche am Donnerstag in der Insel-Turnhalle<br />
ein Boxtraining unter der Leitung von Heiko Langer (Foto unten links) stattfindet. Doch wissen Sie<br />
auch, welche Beziehung Boxweltmeister Arthur Abraham zu Wangerooge hat?<br />
e<br />
s stimmt, dass der heutige<br />
38-Jährige gerne nach Wangerooge<br />
gekommen ist. Der durch<br />
das Boxen reich gewordene Abraham,<br />
der erst kürzlich den Dänen Patrick<br />
Nielsen (27) nach Punkten besiegte, war<br />
sogar einmal Schirmherr des traditionellen<br />
Tennisturniers. In den Dünen erholte<br />
sich der damalige Weltmeister von seinen<br />
»Schlägereien im Ring« und besuchte seinen<br />
Freund und Noch-Vorsitzenden Horst Klemmer<br />
(81) vom Wangerooger TC.<br />
»Ich habe Arthur am Anfang seiner beispiellosen<br />
Karriere geholfen, ein spektakuläres<br />
Sponsoring zu bekommen«, meinte<br />
Klemmer. Und Abraham erklärte gegenüber<br />
der <strong>MOIN</strong>: »Ich habe auf der Insel nicht nur<br />
viel Ruhe sondern auch einige meiner früheren<br />
Landsleute aus Albanien gefunden.«<br />
Sein »Sparring« im ehemaligen Wangerooger<br />
Vorzeige-Hotel Upstalsboom mit Frau<br />
von Ahn und Moin-Mitarbeiterin Antje Pollex<br />
ist legendär. Abraham denkt aber nach<br />
dem umstrittenen Sieg gegen Nielsen an die<br />
Zukunft: »Ich will noch einmal Weltmeister<br />
werden.«<br />
Ob ihm das mit 38 Jahren wirklich gelingt,<br />
ist allerdings fraglich nach dem glücklichen<br />
Sieg gegen Nielsen. »Es war ein knappes<br />
Ding«, räumte Abrahams Trainer Ulli<br />
Wegner zerknirscht ein. Dass sein Schützling<br />
ihm hiernach den Kampf als Geburtstagsgeschenk<br />
widmete, löste beim Boxlehrer<br />
erst recht keine Freude aus. Dafür hatte<br />
Wegner, der zwei Tage zuvor 76 geworden<br />
war, an diesem Abend zu sehr zu leiden. Nur<br />
allzu selten tat Abraham das, was er von ihm<br />
wollte. Er sollte seinen elf Jahre jüngeren Rivalen<br />
unter Druck setzen und ihn mit kontrollierten<br />
Schlägen eindecken. Stattdessen<br />
versteckte sich Abraham einmal mehr hinter<br />
seiner Doppeldeckung und ließ nur selten<br />
seine Fäuste fliegen.<br />
WIE GEHT ES WEITER?<br />
Welchen Weg Abraham einschlagen werde,<br />
ließ Promoter Nisse Sauerland offen, der<br />
auch Nielsen unter Vertrag hat. »Wenn die<br />
Fernsehsender den Rückkampf wollen und<br />
das Publikum es fordert, werden wir uns<br />
nicht dagegen aussprechen«, versprach der<br />
39-Jährige. Allerdings steht er bei Abraham<br />
auch mit seinem Wort in der Pflicht, ihm<br />
nun umgehend auch einen WM-Fight zu<br />
besorgen. »Sollte Abraham überhaupt noch<br />
weitermachen?«, fragt derweil die ehemalige<br />
Box-Weltmeisterin Regina Halmich. Kann<br />
er einen Titelträger aus den vier großen<br />
Weltverbänden tatsächlich noch ernsthaft<br />
gefährden? Gegen WBO-Champion Gilberto<br />
Ramírez aus Mexiko verlor Abraham vor<br />
zwei Jahren in Las Vegas kläglich seinen<br />
WM-Gürtel. Gegen James DeGale (England/IBF),<br />
David Benavidez (Mexiko/WBC)<br />
und Zeuge hat er noch nicht geboxt. Die beiden<br />
Letzteren sind unbesiegt, und alle drei<br />
sind wesentlich jünger als Abraham, der seit<br />
15 Jahren als Preisboxer unterwegs ist. »Ich<br />
an seiner Stelle«, sagt Halmich, »würde<br />
nicht noch einmal boxen.«<br />
Möglich, dass König Arthur noch einmal<br />
nach Wangerooge kommt, um sich optimal<br />
auf seinen »letzten Kampf« vorzubereiten.<br />
In diesem Jahr hätte er beim Tennisturnier<br />
(22. bis 25.7.) auch die neue Holztribüne einweihen<br />
können, die von Privatleuten und<br />
dem WTC finanziert wurde.<br />
TEXT: MANFRED OSENBERG<br />
FOTOS: KLAUS SCHULTES / PRIVAT<br />
Besuch auf Wangerooge. Box-Europameister Robin Krasniqi<br />
(links) und Manfred Osenberg.
0 44 SCHIFFSVERKEHR<br />
HIER GEHT NOCH MEER<br />
Sie kennt die Meere. Doch unter der Towerbridge in London ist die »Eye of the Wind«, die von der<br />
<strong>MOIN</strong> schon vorgestellt wurde, noch niemals zuvor hindurchgefahren. Das Bild zeigt den stolzen<br />
Segler bei der Premiere in Englands Hauptstadt. <strong>MOIN</strong>-Macher Manfred Osenberg hat das Schiff<br />
schon kennen und schätzen gelernt.<br />
f<br />
erien,<br />
endlich Urlaub!<br />
Oder – wie es früher<br />
hieß – Sommerfrische!<br />
Und während mancher<br />
heute reif für die Insel ist, hieß<br />
es einst: »Auf ins Seebad!«<br />
Nach Norderney etwa – um<br />
mal ein Beispiel zu nennen. Von<br />
Bremen aus reisten die Sommerfrischler<br />
hier Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts mit dem Raddampfer<br />
»Telegraph« an.<br />
Bremische Kaufleute hatten<br />
das eiserne Dampfschiff in Millwall<br />
bei London bestellt, praktisch<br />
im Mutterland der Dampfmaschine<br />
also. Anno 1839/40<br />
bauten die Engländer das Schiff<br />
für die Bremer. Der Raddampfer<br />
bot 350 Fahrgästen Platz.<br />
Gedacht war er für die Passagierfahrt<br />
zwischen Bremen und<br />
Bremerhaven – und eben für<br />
Fahrten nach Wangerooge und<br />
Norderney.<br />
Mit der Droschke bis Norddeich<br />
– das dauerte Mitte des<br />
19. Jahrhunderts von Bremen<br />
aus gute 16 Stunden (über viele<br />
ungepflasterte Straßen sowie<br />
mit sechsmaligem Pferdewechsel).<br />
Und dann mussten die<br />
Sommerfrischler ja auch noch<br />
per Segelboot weiterreisen, um<br />
auf die Insel zu kommen. Bequem<br />
war das alles nicht. Wer<br />
all die Strapazen überstanden<br />
hatte, war wirklich urlaubsreif.<br />
So kamen Kaufleute und Reeder<br />
(nicht nur in Bremen) auf<br />
die Idee, in der Badesaison<br />
Dampfschiffe im Inselverkehr<br />
einzusetzen – als komfortablere<br />
Variante. Mit Einführung und<br />
Ausbau der Eisenbahn folgten<br />
weitere Verbesserungen – und<br />
kürzere Reisezeiten. Um gegen<br />
die flott wachsende Eisenbahn-<br />
Konkurrenz zu bestehen, setzten<br />
manche Reeder auch auf<br />
Luxus an Bord.<br />
Gleichwohl funktionierte<br />
das nicht immer. Eine Hamburger<br />
Dampfschiff-Linie zu den<br />
Nordseeinseln etwa erwies sich<br />
als unwirtschaftlich und wurde<br />
wieder eingestellt. Anders der<br />
Verkehr ab Bremen. Ab 1840<br />
fuhr der Raddampfer »Telegraph«<br />
im Liniendienst von hier<br />
nach Norderney.<br />
Es war zugleich der Beginn<br />
einer regelmäßigen bremische<br />
Dampfschifffahrt nach Norderney<br />
(und Wangerooge). Der Kapitän<br />
der ersten Fahrt des eisernen<br />
Raddampfers »Telegraph«<br />
am 4. Juli 1840 hieß Wilhelm<br />
Eduard Mertens. 1841 übernahm<br />
der Vegesacker Kapitän<br />
Diedrich de Harde das Schiff.<br />
Von Bremen bis Norderney<br />
dauerte die Fahrt nun zwölf bis<br />
14 Stunden. Etwa ein Dutzend<br />
Norderney-Fahrten machte die<br />
»Telegraph« anfangs pro Saison,
SCHIFFSVERKEHR <strong>04</strong>5<br />
PROTEST GEGEN GÄSTEBEITRAG<br />
Es ist seit Jahren selbstverständlich und kaum jemand merkt es: Wer<br />
für einen Tagesausflug nach Wangerooge am Schalter der Schifffahrt<br />
und Inselbahn in Harlesiel ein Rückfahrt-Ticket für das Schiff kauft,<br />
zahlt gleich den Tagesgästebeitrag von 2,50 Euro pro Person mit.<br />
Für Kreistagsabgeordneten Janto Just (Freie Friesländer), Streiter<br />
für freien Strand- und Naturzugang, ist das eine jahrzehntelang<br />
geübte Praxis, die so nicht geht: Er hat in der Kreistagssitzung angekündigt,<br />
dass er dagegen vorgehen wird. Denn: »Der pauschale Tagesgästebeitrag<br />
der Gemeinde Wangerooge ist so weitreichend nicht<br />
zulässig«, ist er überzeugt.<br />
»Die meisten Tagesgäste kommen nach Wangerooge, um sich die Insel<br />
anzuschauen. Die wenigsten liegen am Badestrand oder nutzen<br />
das Freizeitbad«, so Just. Und die reine Inselbesichtigung stehe ihnen<br />
kostenlos zu – und zwar auf allen Straßen und Wegen und natürlich<br />
in der ungenutzten Natur und Landschaft: »Alles außerhalb des bewachten<br />
Badestrands muss kostenfrei zugänglich sein«, so Just. Das<br />
gehöre zur im Grundgesetz geschützten Allgemeinen Handlungsfreiheit.<br />
Doch dem stehe der pauschale Tagesgästebeitrag, der im Schiffsticket<br />
direkt enthalten ist, entgegen. »Er darf nur kassiert werden von<br />
Besuchern, die touristische Infrastruktur nutzen – aber nicht schon<br />
gleich für die Schifffahrt.« Just zufolge geht es um rund 50 000 Euro<br />
Einnahmen pro Jahr.<br />
später waren es dann 18 bis 20.<br />
Ein Mittagsmahl war im Billettpreis<br />
enthalten. Der Anleger<br />
lag an der Großen Fischerstraße<br />
und ab 1845 an der Kalkstraße<br />
(beide Anleger etwa dort, wo<br />
heute die Jugendherberge zu<br />
finden ist).<br />
Aber die Fahrt mit der »Telegraph«<br />
hatte auch so ihre Tücken.<br />
Anno 1853 bemängelte der<br />
Badekommissar von Norderney,<br />
die »Telegraph« mache auf Passagiere<br />
immerzu den Eindruck<br />
»eines abgängigen Schiffes«. In<br />
der Folge bekam der Raddampfer<br />
neue Bodenplatten.<br />
Was blieb, war die wohl etwas<br />
magere Motorkraft von nur<br />
etwa 45 Pferdestärken. Es gab<br />
inzwischen stärkere Dampfschiffe.<br />
Und so lief die »Telegraph«<br />
Norderney im August<br />
1856 zum letzten Mal an. Einige<br />
Jahre später, 1872, verkauften<br />
die Bremer den Raddampfer<br />
dann<br />
THOMAS KUZAJ. KREISZEITUNG
0 46 INSEL-THEMA<br />
GANZ<br />
SCHÖN<br />
TEUER<br />
Wie soll das ein<br />
Inselgast verstehen?<br />
Da werden schöne Traditions-Hotels<br />
in bester<br />
Lage teilweise »entsorgt«,<br />
auf der anderen<br />
Seite aber Ferienwohnungen<br />
in so genannten<br />
Aparthotels gebaut.<br />
Der neueste Knaller:<br />
Das Oldenburger<br />
Unternehmen »White<br />
Wangerooge GmbH«<br />
will am Westturm-Café<br />
ein Drei-Sterne-Aparthotel<br />
bauen lassen.<br />
Insgesamt soll der<br />
Umbau – inmitten von<br />
Jugendherberge und<br />
Kinderheimen – sechs<br />
Millionen Euro kosten.<br />
Und das Land fördert<br />
das Projekt mit<br />
1,49 Millionen Euro.<br />
s<br />
eit<br />
März 2016 gehört<br />
das Objekt nahe<br />
des Westturms der<br />
»White Wangerooge<br />
GmbH«. Davor waren schon<br />
das Oldenburger Software-<br />
Unternehmen Ashampoo und<br />
zuletzt die »Abalio Real Estate<br />
UG« Besitzer. Neben einem Café<br />
befindet sich dort auch ein Fahrradverleih.<br />
Hotelbetriebe auf Wangerooge?<br />
Lohnt sich das noch bei<br />
der Vielzahl von Ferienwohnungen?<br />
Scheinbar nicht. Aus Hotelzimmern<br />
neue Wohnungen<br />
machen und »höchstpreisig«<br />
verkaufen. Eine »Suit« in eine
ACTIV!GMBH<br />
Dienstleistungen zu erbringen ist unsere Intention<br />
INSEL-THEMA <strong>04</strong>7<br />
Ferienwohnung verwandeln –<br />
auch eine Lösung, um schnell<br />
viel Geld zu verdienen, die aber<br />
den Wangeroogern so gar nicht<br />
schmeckt.<br />
Das teuerste deutsche<br />
Urlaubsparadies ist Sylt – so<br />
lautete am Sommeranfang die<br />
Schlagzeile in vielen Zeitungen.<br />
Aber – ist das wirklich so?<br />
Auf Wangerooge zum Beispiel<br />
klettern die Preise für Ferienwohnungen<br />
und -häuser immer<br />
weiter, haben das Sylt-Niveau<br />
längst erreicht.<br />
Auf der nordfriesischen<br />
Insel Sylt werden Immobilien<br />
im »Median« für 7910 Euro<br />
pro Quadratmeter angeboten.<br />
Die hohen Preise hängen damit<br />
zusammen, dass Sylt eine der<br />
beliebtesten Urlaubsregionen<br />
Deutschlands ist – mehr als zwei<br />
Millionen Touristen übernachten<br />
dort pro Jahr. Viele Immobilien<br />
werden daher als Ferienwohnungen<br />
inseriert.<br />
Ein ähnliches Bild zeigt sich auf<br />
anderen Inseln in der Nordsee:<br />
Norderney liegt mit Quadratmeterpreisen<br />
von 7830 Euro fast<br />
gleichauf mit Sylt. Wangerooge<br />
mit etwas mehr als 7.000 Euro,<br />
Juist (6620 Euro) und Langeoog<br />
(5990 Euro) liegen ebenfalls im<br />
gehobenen Preissegment.<br />
Wohnen, wo andere Urlaub<br />
machen. Ist das überhaupt bezahlbar?<br />
INSELPREISE STEIGEN<br />
WEITER<br />
Auf den Inseln kostet Wohneigentum<br />
deutlich mehr als an<br />
der Küste. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Marktanalyse von<br />
immowelt.de. Dafür wurden<br />
die Kaufpreise von Eigentumswohnungen<br />
und -häusern in den<br />
50 deutschen Gemeinden und<br />
Regionen mit den meisten Gästeübernachtungen<br />
2016 untersucht.<br />
Ganz anders sieht es an<br />
der Festlandküste der Nordsee<br />
aus. Wangerland verzeichnet<br />
mit 1380 Euro pro Quadratmeter<br />
die niedrigsten Preise aller<br />
untersuchten Gemeinden – Immobilien<br />
kosten fünfmal weniger<br />
als auf der vorgelagerten<br />
Insel Wangerooge. Auch Orte<br />
wie Butjadingen (1460 Euro),<br />
Esens (1540 Euro) und Wurster<br />
Nordseeküste (1640 Euro) liegen<br />
preislich am unteren Ende der<br />
Tabelle. Eine Ausnahme ist der<br />
beliebte Ort St. Peter-Ording:<br />
Immobilien kosten dort etwa<br />
4520 Euro pro Quadratmeter.<br />
Ähnlich wie an der Nordsee<br />
gibt es auch an der Ostsee<br />
große preisliche Unterschiede.<br />
Während Ostseebäder wie Timmendorfer<br />
Strand (4270 Euro),<br />
Zingst (3990 Euro) und Warnemünde<br />
(3950 Euro) zu den<br />
teuren Pflastern gehören, geht<br />
es insbesondere auf den Inseln<br />
günstiger. Auf Usedom schwanken<br />
die Preise zwischen 3700<br />
Euro in Heringsdorf, wozu auch<br />
die beliebten Seebäder Bansin<br />
und Ahlbeck zählen, und 2660<br />
Euro in Zinnowitz am anderen<br />
Ende der Insel. Auf Rügen, wo<br />
ein Wangerooger Ferienwohnungsvermieter<br />
ebenfalls tätig<br />
ist, werden die Unterschiede<br />
noch deutlicher: Während in<br />
Binz Wohnungen und Häuser<br />
im Median noch 3390 Euro pro<br />
Quadratmeter kosten, zahlen<br />
Käufer in Göhren lediglich 2080<br />
Euro.<br />
Übrigens sucht der neue<br />
Wangerooger Bürgermeister<br />
Marcel Fangohr noch eine Wohnung<br />
auf der Insel. Aber nicht<br />
an der Strandpromenade, wo<br />
das alte »Schloss« vom ehemaligen<br />
Bürgermeister (und Fangohr-Berater)<br />
Holger Kohls jetzt<br />
renoviert werden soll. Zuletzt<br />
bewohnte Dr. Hoppe, einer der<br />
beiden Inselärzte, alleine das<br />
Haus mit seinen 200 Quadratmetern.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT<br />
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0 48 MEER NEUES<br />
<strong>MOIN</strong>-TIPP: MIT NATURFREUNDEN DURCH’S WATT<br />
Die Insel Wangerooge und das Wattenmeer gehören einfach zusammen.<br />
Das Angebot an Wattwanderungen wird Jahr für Jahr mit<br />
großem Interesse von Insulanern und Touristen wahrgenommen. Für<br />
diejenigen, denen das Watt etwas mehr am Herz liegt als anderen,<br />
bietet das Netzwerk Watt°N im September ein besonderes Event.<br />
An der niedersächsischen Nordseeküste haben sich begeisterte<br />
ehemalige und aktive FÖJler, BFDler, Zivis und Praktikanten zu<br />
dem Freiwilligen-Netzwerk Watt°N zusammen geschlossen, um sich<br />
auch nach dem Freiwilligendienst für das Wattenmeer als einzigartigen<br />
Lebensraum einzusetzen. Aber es sind nicht nur niedersächsische<br />
Freiwilligendienstleistende dabei, sondern eine bunte Mischung vieler<br />
Menschen, die das Watt in den Bann gezogen hat. Das Highlight<br />
des Watt°N-Jahres findet vom 7. bis 9. September in Schillig bei hoffentlich<br />
bestem Sonnenschein statt. Dann wird sich eine Gruppe bei<br />
einer Wattwanderung nach Minsener Oog – übrigens auch ein waschechtes<br />
Naturerlebnis für Kinder – bei Vogelkiek oder Stockbrot backen<br />
nach Lust und Laune austoben, austauschen und Spaß haben.<br />
Los geht es an dem besagten Septemberwochenende am Freitagnachmittag:<br />
Für alle, die früh anreisen können, bietet Watt°N als<br />
Einstieg in das gemeinsame Wochenende eine Wattwanderung auf<br />
die kleine Insel Minsener Oog an. Für den Samstag ist ein Nationalparkhausfest<br />
am NPH Minsen geplant: Hier erwartet euch eine vielfältige<br />
Mischung mit einem Fokus auf Aktivitäten unter freiem Himmel.<br />
Nach getaner Arbeit gibt es Musik und Tanz.<br />
FOTO: EVELYN GENUIT<br />
AN EINEM FREITAG, DEN 13.<br />
Ein erster Schritt ist getan.<br />
Am Freitag, den 13. Juli <strong>2018</strong><br />
eröffnete Pfarrer Egbert Schlotmann<br />
die neue Gemeindebücherei<br />
der Insel Wangerooge. Viele<br />
Insulaner und Gäste waren aus<br />
diesem Anlass ins renovierte<br />
Haus Ansgar gekommen. Fast<br />
3000 Bücher stehen ihnen in<br />
der neuen Bücherei zur Verfügung.<br />
»Ich bin dankbar und überaus<br />
froh, dass wir nach nur<br />
neunmonatiger Bauzeit die hiesige<br />
Bücherei wieder eröffnen<br />
können«, so Pastor Schlotmann.<br />
Er bedankt sich vor allem bei<br />
den Gemeindemitgliedern, Teamern<br />
und der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Wangerooge, die in den<br />
letzten Wochen und Monaten<br />
immer wieder mit angepackt<br />
und sich engagiert haben: »All<br />
diese Menschen sind ein bedeutendes<br />
Geschenk, denn ohne sie<br />
hätten wir heute die Inselbücherei<br />
nicht eröffnen können.«<br />
Ein großer Dank gilt dem<br />
ehrenamtlichen Team der Bücherei<br />
mit Marlies Stenzel, Gaby<br />
Hofmann und Susanne Tuenhues.<br />
Diese drei Frauen und weitere<br />
Ehrenamtliche stehen den<br />
Lesern tatkräftig zur Seite. »Es<br />
ist selbstverständlich, dass diese<br />
Frauen es auch sind, die nach<br />
der Einweihung die Leihbibliothek<br />
als Erste betreten dürfen«,<br />
so Schlotmann während seiner<br />
Dankesworte.
MEER DAS NEUES DUELL <strong>04</strong>9<br />
MASTERPLAN<br />
Transparenz und Kommunikation<br />
sind das »A und O«. Da<br />
sind sich die Prozessbeteiligten<br />
bei dem neuen, ambitionierten<br />
Vorhaben sicher. Die Kurverwaltung<br />
Wangerooge setzt künftig<br />
auf einen zukunftsfähigen<br />
Masterplan: Die strategische<br />
Ausrichtung des Eigenbetriebs<br />
wurde unter der Leitung eines<br />
externen Beraters und unter<br />
Einbindung der Mitarbeiter<br />
entwickelt, 16 strategische Ziele<br />
wurden mittlerweile festgelegt.<br />
Unter anderem in den Bereichen<br />
Auslastung und Gästezahlen,<br />
Betriebsorganisation, Digitalisierung,<br />
Qualitätsmanagement<br />
und Konsolidierung der<br />
Finanzen. Für die ersten Ziele<br />
wurden bereits Maßnahmenpakete<br />
geschnürt und die Umsetzung<br />
läuft in der Verwaltung auf<br />
Hochtouren.<br />
Ein Ziel: Die Steigerung der<br />
Auslastung in den Monaten<br />
Oktober bis März bis 2023 um<br />
30%. Dazu wurde eine Positionierung<br />
erarbeitet, aus der sich<br />
nun die Produktentwicklung<br />
für »Wangerooge im Herbst und<br />
Winter« ergibt. Auch im Bereich<br />
Mitarbeiter wird Handlungsbedarf<br />
wurde sich auf die<br />
Schaffung eines nachhaltigen<br />
Ausbildungskonzepts und eines<br />
entsprechenden Fortbildungsplanes<br />
verständigt. Qualifizierte<br />
Mitarbeiter für die Insel zu<br />
gewinnen, ist für die ortsansässigen<br />
Gewerbetreibenden, aber<br />
auch für die Verwaltung ein<br />
Problem. Daher will die Kurverwaltung<br />
in diesem Bereich in die<br />
Zukunft investieren. »Lücken<br />
schließen, bevor sie entstehen«,<br />
lautet das Motto des nachhaltigen<br />
Konzeptes.<br />
Viele weitere Ziele, zum Beispiel<br />
in den Bereichen Digitalisierung<br />
und Infrastruktur müssen nun<br />
gemeinsam mit der Verwaltung<br />
und den politischen Entscheidern<br />
umgesetzt werden. Regelmäßige<br />
Workshops und Sachstandsberichten<br />
sind vor diesem<br />
Hintergrund unerlässlich. Für<br />
viele Themen und Ziele möchte<br />
man zudem Leistungsträger ins<br />
Boot holen, denn ohne Gastronomie,<br />
Einzelhandel, die Verkehrsdienstleister<br />
und die Vermieter<br />
funktioniert Tourismus<br />
auf Wangerooge eben nicht.<br />
OTTO EIN<br />
SIEBZIGER<br />
Otto Waalkes, der am 22. Juli<br />
<strong>2018</strong> seinen 70. Geburtstag<br />
feierte, wird Ehrenbürger der<br />
Stadt Emden. Dass der bekannteste<br />
Ostfriese auch eine Wangerooger<br />
Vergangenheit hat und<br />
früher mit dem Privatflugzeug<br />
auf der Insel gelandet ist, wird<br />
im <strong>MOIN</strong>-Buch »Wangerooge<br />
und der Rest der Welt« ausreichend<br />
geschildert. Für Emden<br />
ist Otto der berühmteste Werbeträger,<br />
obwohl der Komiker<br />
in Hamburg lebt.<br />
Ob auf Wangerooge<br />
oder auf dem Festland -<br />
wir sind die Verkaufsprofis.<br />
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0 50 BÜCHER-ECKE<br />
»TOTENTANZ« IN<br />
DER DÜNENHALLE<br />
»Bin ich ein Barhocker? Muss ich mit jedem Arsch klar<br />
kommen?« Buchautor Klaus-Peter Wolf hatte in der<br />
Wangerooger Dünenhalle die Lacher auf seiner Seite, obwohl<br />
sein neues Buch »Totentanz« ein ernsthafter Krimi ist.<br />
das alles nicht genug Abwechslung ist, wird<br />
sich begeistern für die vier neuen Krimi-<br />
Songs, die Wolfs Partnerin Bettina Göschl<br />
zur Auflockerung des Programms zum Besten<br />
gibt. Lieder vom »Mord im Ostfriesen-<br />
Express« und vom »Ostfriesenblues.«<br />
Der erfolgreicher Bestseller- und Drehbuchautor,<br />
der schon vor zwei Jahren von<br />
der <strong>MOIN</strong> näher vorgestellt und 1954 geboren<br />
wurde, schrieb bereits im Kindesalter<br />
seine ersten Geschichten. Nach einem Zivildienst<br />
in einem evangelischen Jugendheim<br />
veröffentlichte er 1972 sein erstes Kinderbuch<br />
»Mein Freund Pinto«. Seitdem schrieb<br />
er zahlreiche Kinder- und Jugendbücher sowie<br />
Romane und Krimis wie zum Beispiel die<br />
Kultkrimireihe »Ostfriesenkrimis«. Der Roman<br />
»Ostfriesenkiller« wurde 2017 verfilmt.<br />
Außerdem ist Klaus-Peter Wolf, der oft<br />
auf der Wangerooger Strandpromenade zu<br />
sehen ist (wo er eine Ferienwohnung besitzt),<br />
als Drehbuchautor tätig. Aus seiner<br />
Feder stammen beispielsweise Drehbücher<br />
der Fernsehserien »Tatort« oder »Polizeiruf<br />
110«. Für sein Schaffen als Schriftsteller und<br />
Drehbuchautor erhielt er unzählige nationale<br />
und internationale Auszeichnungen und seine<br />
Fernseharbeiten werden oft zu Einschaltquotenhits.<br />
Mit seiner Lebensgefährtin, der<br />
Kinderliedermacherin Bettina Göschl, lebt<br />
Klaus-Peter Wolf im Küstenstädtchen Norden<br />
im Ostfriesland. Gemeinsam mit der<br />
Tochter Maxi Wolf produziert das Paar CDs<br />
für Kinder.<br />
Ideen gehen dem Autor aus Norden definitiv<br />
nicht aus: Am 21. Juni <strong>2018</strong> erschien<br />
»Totentanz am Strand« mit einer neuen –<br />
zweiten – Hauptfigur: Dr. Sommerfeldt. Die<br />
Wangerooger Gäste gehörten zu den ersten,<br />
denen Klaus-Peter Wolf aus diesem Buch<br />
Passagen vorliest.<br />
FOTOS: EVELYN GENUIT<br />
b<br />
ereits zwei Wochen nach Erscheinen<br />
des »Totentanzes«<br />
stellte er sein neues Buch vor.<br />
200 Besucher in der Dünenhalle<br />
ließen sich das Vergnügen und das Schaudern<br />
bei einer Wolf-Lesung nicht entgehen.<br />
Klaus-Peter Wolf liest nicht nur. Er ist ein<br />
brillanter Unterhalter, wenn er über die Entstehung<br />
seiner Krimis, über das Entwickeln<br />
neuer Romancharaktere, über Fernsehdreharbeiten<br />
und manch Skurriles spricht. Wem<br />
TOP 10<br />
Aktuelle Hitliste<br />
der Buchverkäufe<br />
in der Wangerooger<br />
Insel-Buchhandlung:<br />
01. Klaus-Peter Wolf<br />
Totentanz am Strand<br />
02. Malte Goosmann<br />
Rufmord auf Wangerooge<br />
03. Janne Mommsen<br />
Die kleine Inselbuchhandlung<br />
<strong>04</strong>. Rosie Walsh<br />
Ohne ein einziges Wort<br />
05. Otto Waalkes<br />
Kleinhirn an alle<br />
06. Bert Wagendorp<br />
Ventoux<br />
07. Annette Lies<br />
Drei aus dem Ruder<br />
08. Karen Bojsen<br />
Möwenherz<br />
09. Robert Seethaler<br />
Das Feld<br />
10. Otfried Preußler Der Räuber<br />
Hotzenplotz und die Mondrakete
BÜCHER-ECKE 051<br />
WANGEROOGER<br />
SEENOTRETTER<br />
IM MARITIMEN<br />
MAGAZIN<br />
Die <strong>MOIN</strong>-Leser wissen es längst: Seit<br />
mehr als 150 Jahren sorgt die Deutsche<br />
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger<br />
(DGzRS) für Sicherheit vor unseren Küsten.<br />
Hervorragend ausgebildete Rettungsleute<br />
leisten rund um die Uhr unverzichtbare Arbeit<br />
für die Berufsschifffahrt und die Wassersportler.<br />
Seenotrettung ist ein spannendes<br />
Kapitel der Seefahrtsgeschichte. Die mutigen<br />
Seenotretter, ihre mitunter gefährlichen Einsätze<br />
und ihre modernen Schiffe faszinieren<br />
ein breites Publikum.<br />
In diesem neuesten Band der beliebten<br />
Oceanum-Reihe teilt Autor und Fotograf<br />
Manuel Miserok einige seiner schönsten<br />
Fotos, beeindruckende Geschichten und<br />
bislang unerzählte Episoden dieses Themas<br />
mit seinen Lesern. Er berichtet über dramatische<br />
Einsätze und historische Ereignisse<br />
ebenso wie über aktuelle Technik und robuste<br />
Rettungsschiffe – unterhaltsam, informativ,<br />
nachdenklich und auch mal humorvoll.<br />
In bisher unveröffentlichten Bildern wird<br />
die Atmosphäre des Augenblicks auf See packend<br />
eingefangen.<br />
Der Freiwilligen-Besatzung der DGzRS-<br />
Station Wangerooge ist unter der Überschrift<br />
»Gute See-Mannschaft« ein ganzes Kapitel<br />
gewidmet. Über typische Einsätze wird<br />
ebenso berichtet wie über den Stationsalltag.<br />
Für jedes verkaufte Exemplar des Seenotretter-Buchs<br />
spendet der Verlag einen Euro<br />
an die ausschließlich aus freiwilligen Zuwendungen<br />
finanzierte DGzRS.<br />
AKTUALITÄT UND QUALITÄT<br />
Das in Magazinform angelegte Buch beinhaltet<br />
viele aktuelle Themen rund um den<br />
maritimen Such- und Rettungsdienst: Die<br />
Taufe des jüngsten Seenotkreuzer-Neubaus<br />
der Rettungsflotte ist ebenso berücksichtigt<br />
wie ein Ausblick auf die Zukunft der Seenotrettung.<br />
Ein derartiges Werk entsteht nicht<br />
durch Literatur- und Internetrecherche –<br />
zahlreiche Besuche auf den Rettungsstationen<br />
entlang der Küste waren notwendig, die<br />
den Stoff für die Erzählungen und Einsatzberichte<br />
lieferten. Alle Zahlen und Fakten<br />
wurden anhand von Primärquellen neu recherchiert,<br />
sämtliche Daten sind historisch<br />
belegt. Dadurch ist nicht nur ein informatives<br />
und unterhaltsames Lesebuch entstanden,<br />
sondern auch ein zuverlässiges Nachschlagewerk.<br />
ÜBER DEN AUTOR<br />
Manuel Miserok begeistert sich seit mehr als<br />
30 Jahren für die Schiffe, Technik und Stationen<br />
der Seenotretter und setzt sich mit ihnen<br />
und ihrer Geschichte auseinander. Als<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter und freiwilliger<br />
Rettungsmann der DGzRS kennt und versteht<br />
er den maritimen Kosmos der Seenotretter<br />
aus eigener praktischer Erfahrung.<br />
MANUEL MISEROK<br />
OCEANUM.<br />
DAS MARITIME MAGAZIN<br />
SPEZIAL: SEENOTRETTER.<br />
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AN DER CHARLOTTENSTRASSE
0 52 MITTSOMMERNACHT<br />
INSELCOMBO<br />
CONTRA LEVEL ONE<br />
Insulaner und Inselbesucher feierten Ende<br />
Juni ein gelungenes Mittsommernachtsfest.<br />
Traumwetter, kühle Getränke und ein<br />
attraktives Bühnenprogramm lockten zahlreiche<br />
Menschen aller erdenklichen Altersklassen<br />
an die Strandpromenade. Unter anderem<br />
die Wangerooger Kulturgruppen und<br />
Marc Steffen, der Chefsportanimateur, sorgten<br />
mit guter Laune und Livemusik dafür,<br />
dass die Besucher ihr Tanzbein schwangen<br />
und mitsangen.<br />
Nach einer Runde Outdoor-Zumba für<br />
die ganze Familie kamen die Lime Stompers,<br />
die Wangoo Diptams und die Shipp-<br />
Ratz auf die »Bühne« und machten mächtig<br />
Stimmung auf dem Platz. Anschließend<br />
baute sich die Inselcombo auf, um dem Publikum<br />
so richtig einzuheizen und endlich<br />
die Tanzfläche zu eröffnen. Bis nach Mitternacht<br />
spielte dann die Band LEVEL One<br />
und sorgte für eine einmalige Stimmung,<br />
während die Sonne unterging und der typische<br />
»Silberstreif« am Horizont noch lange<br />
danach zu sehen war.<br />
Für das leibliche Wohl sorgten wieder Ralf<br />
Lammers und sein Team sowie das Restaurant<br />
Strandlust mit dem Lions Club, die DE-<br />
HOGA Ortsgruppe Wangerooge mit einem<br />
gemeinsamen Getränkestand und der Verein<br />
Friesenfestivals. Auch wenn die Tage von<br />
da an immer kürzer wurden und werden,<br />
ließ die Partylaune der Wangerooge-Liebhaber<br />
diese feuchtfröhliche Nacht umso länger<br />
werden.<br />
FOTOS: ANTJE POLLEX UND MANFRED OSENBERG
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0 54 COMBO-CASTING<br />
FÜR DIETER BOHLEN …<br />
WUSSTEN SIE,<br />
… hat es für die Wangerooger<br />
Inselcombo noch nicht<br />
gereicht. Immerhin nahmen<br />
Alexandra Büchen und ihre vier<br />
Männer in Hamburg an einer<br />
Castingshow teil, bei der Einzelmusiker<br />
und Bands auftreten<br />
können. Eine Jury entscheidet,<br />
ob sie eine Runde weiterkommen.<br />
Die letzten Runden werden<br />
im Fernsehen ausgestrahlt.<br />
Nun, die Inselcombo, die<br />
auch beim gelungenen Mittsommernachtsfest<br />
aufgetreten ist,<br />
hat schon bei Veranstaltungen<br />
auf dem Festland und auf den<br />
anderen Ostfriesischen Inseln<br />
ihr beachtliches Können bewiesen,<br />
trat auch kürzlich auf<br />
»Fokkis Weidenfest« in Oldenburg<br />
auf.<br />
Jetzt also Hamburg. Casting<br />
bei »X-Factor«. Vorrunde<br />
bei der Show. Selbst für Leader<br />
Klaus Brüggerhoff und seine<br />
Combomitglieder Alex und<br />
Burkhard Büchen, Lothar Mengedoth<br />
und Armin Kubiak kam<br />
die Einladung überraschend.<br />
Seit knapp fünf Jahren sind sie<br />
zusammen und begeistern mit<br />
Schlagern aus den 60er und<br />
70er Jahren. Auch der Jury<br />
gefiel es. Aber für die nächste<br />
Runde reichte es nicht.<br />
Dennoch – von Enttäuschung<br />
keine Spur. Die Combo<br />
packte Akkordeon, Gitarre,<br />
Bass und Cajon zusammen und<br />
reisten zurück auf ihre Insel, wo<br />
sie fast jede Woche im Kleinen<br />
Kursaal auftreten und bei ihrer<br />
Show »Schön war die Zeit auf<br />
Wangerooge« das Publikum begeistern<br />
…<br />
FOTO: KURT KEIL<br />
dass die Shantys »De Wangeroogers« noch üben und auftreten?<br />
»Aber nur noch bei privaten Anlässen, zum Beispiel bei Hochzeiten<br />
und Beerdigungen«, verriet Klaus Brüggerhoff, der auch das<br />
folgende Insellied »Wind« geschrieben hat:<br />
Ein Wind – weht übers Meer von irgendwo weit her.<br />
Ein Wind – sagt allein dir, ich wünschte du wärst bei mir.<br />
Ein Wind – trägt all mein Sehnen heim an den Strand zu dir.<br />
Ein Wind – flüstert dir leis ins Ohr, ich wär gern bei dir.<br />
Lang ist’s her, da war’n wir glücklich, dort am Inselstrand.<br />
Dort wo ich nach schlimmen Tagen eine Heimat fand.<br />
Doch die Fremde rief mich,<br />
und nun sing’ ich dem Wind mein Lied.<br />
Ein Wind – weht übers Meer von irgendwo weit her.<br />
Ein Wind – sagt allein dir, ich wünschte du wärst bei mir.<br />
Ein Wind – trägt all mein Sehnen heim an den Strand zu dir.<br />
Ein Wind – flüstert dir leis ins Ohr, ich wär gern bei dir.<br />
Ich denk’ oft an dich und an die Zeit im Inselland.<br />
Einen Ring aus Gold von dir trag ich an meiner Hand.<br />
Und ich glaube fest daran,<br />
dass wir uns wiederseh’n.<br />
AUCH DAS NOCH …<br />
Der Kleine Kursaal ist vom Landkreis Friesland für nur<br />
130 Zuschauer zugelassen worden. Bei Veranstaltungen<br />
ohne Eintritt (z.B. Kinderzauberer, »Schön war die Zeit …«,<br />
»Karaooge«) steht Personal an der Tür, was dafür sorgt, dass<br />
die maximale Personenzahl nicht überschritten wird. In der<br />
Regel werden 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung die<br />
Eventbesucher eingelassen.<br />
FOTO: KURT KEIL
Inh.: Ralf Lammers<br />
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CATERER auf der Insel Wangerooge<br />
In der<br />
Dünenhalle
0 56 AUGUST-EVENTS<br />
LATINO REGGAE<br />
Am 6. August gibt es auf Wangerooge um 20.30 Uhr deutschen Latino Reggae live mit dem<br />
Cris Cosmo Duo im Kleinen Kursaal: Für seinen mitreißenden Sound mischt Cris Cosmo<br />
handgemachte deutsche Popmusik mit Reggae, Dancehall, Latino, Funk und Clubmusik zu einem<br />
tanzbaren, interaktiven Cocktail. Bei seinen Gigs holt er Menschen verschiedenster Couleur<br />
mit einem aus dem Ärmel geschüttelten Freestyle ab, bringt sie zu einem feiernden Mob<br />
zum Tanzen und schickt alle mit einem strahlenden Lächeln nach Hause. Die Musik klingt<br />
nach Sommer, Sonne und Revolution. Cris Cosmo war 2012 beim Bundesvision Songcontest<br />
für Hessen am Start, ist ein echtes Energiebündel und – ebenso wie sein Duo-Partner Tobias<br />
Nessel – ein wahrer Entertainer.<br />
INGO OSCHMANN<br />
Freunde der deutschen Comedy-Landschaft sollten sich den 12.8.18<br />
(20.30 Uhr) vormerken. »Schönen Gruß, ich komm zu Fuß«, heißt das<br />
aktuelle Programm von Ingo Oschmann, mit dem er Mitte August in die<br />
Dünenhalle nach Wangerooge kommt. Sein Jubiläumsprogramm hat es<br />
in sich. Das Beste aus 25 Jahren und 10 Programme schwer. Ob Impro,<br />
Stand-up, Zaubern oder auch mal mit leisen Tönen: Oschmann schafft<br />
es immer wieder aufs Neue, sein Publikum zu begeistern. Abwechslungsreich,<br />
warmherzig, offen, persönlich, lustig und intelligent geht er auf sein Publikum ein,<br />
ohne verletzend oder langweilig zu sein. Staunen und lachen Sie im Sekundentakt über Ingo<br />
Oschmann, und genießen Sie einen Abend, den Sie garantiert nicht mehr vergessen werden.<br />
ER KOMMT WIEDER<br />
Vicente Patíz! Wann: 16.08.<strong>2018</strong> um<br />
20:30 Uhr. Wo: Kirche am Meer, Dorfplatz<br />
34. »Er steht allein auf der Bühne<br />
und entfacht ein orchestrales Feuerwerk«<br />
(MDR). Die Konzerte des<br />
Multiinstrumentalisten, Gitarristen und<br />
Entertainers Vicente Patíz sind atemberaubende<br />
und humorvolle Performances.<br />
In seinem neuen Programm mit neuer<br />
CD – »Alegria« – entführt der weitgereiste<br />
Musiker mit spannenden Instrumenten<br />
auf bezaubernde Art sein Publikum<br />
ins charmante Kuba, nach Indien, an die<br />
Traumstrände Andalusiens und lässt den<br />
Zauber der Wüste erklingen. Er schafft<br />
mit Gitarren, Didgeridoo, Low Whistle,<br />
Percussion und 42-saitiger Harfengitarre<br />
Klangwelten, die einmalig sind. Er entlockt<br />
dabei seinen Gitarren auf 54 Saiten<br />
unglaubliches, ob er sie streichelt oder<br />
feurig zelebriert, ob er sie singen lässt<br />
oder mit einer Nagelfeile bearbeitet, um<br />
Dschungelklänge zu zaubern. Was bleibt<br />
ist einfach nur das Staunen der Zuhörer.<br />
KLANG-NACHT<br />
Immer freitags im August und jeweils um 22.00 Uhr: »Klang-<br />
Nacht« in der evangelischen Kirche. Jeweils mittwochs davor treffen<br />
sich immer Menschen, die Lieder singen, Musikstücke spielen, Experimentelles<br />
erklingen oder besinnliche Texte darbieten wollen im<br />
Pfarrhaus bzw. Pfarrhausgarten. Jeder späte Freitagabend ist dann<br />
ein ganz besonderes, intimes Erlebnis in der Kirche und naturgemäß<br />
an jedem Freitag anders, weil die Teilnehmenden wechseln.<br />
FACKELSCHWIMMEN<br />
Anfang August bieten die DLRG Ortsgruppen Cuxhaven-Osterholz<br />
und Wangerooge, die DRK-Wasserwacht und die Kurverwaltung<br />
Wangerooge den Insulanern und Inselgästen ein ganz besonderes<br />
Schauspiel der Gegensätze. Feuer und Wasser. Imposante Lichteffekte<br />
und Dunkelheit; eine flackernde Lichterkette, die das Hauptbad in ein<br />
märchenhaftes Lichtermeer verwandelt. Treffpunkt für das Schauspiel<br />
ist am 3. August um 22.00 Uhr unterhalb der »Pudding-Uhr«.<br />
FÜR EINIGE VERANSTALTUNGEN GIBT ES TICKETS IM VORVERKAUF: TICKETSHOPWANGEROOGE.RESERVIX.DE ODER VOR ORT IM TICKETCENTER (ZIMMER 10 DER KURVERWALTUNG)
GLOSSE 0 57<br />
DESHALB NUR … <strong>MOIN</strong>!<br />
<strong>MOIN</strong>, <strong>MOIN</strong> …<br />
geht das denn? Nein.<br />
Nur dann, wenn der<br />
Macher der Zeitschrift<br />
<strong>MOIN</strong> auf der Straße<br />
von den Wangeroogern<br />
gegrüßt wird.<br />
Der Gruß »Moin« existiert<br />
nicht erst seit der Aufnahme in<br />
den Duden. Tatsächlich gibt es<br />
über 200 Jahre alte Nachweise<br />
zum Bestehen der Grußformel:<br />
nicht nur im Norden, sondern<br />
vermehrt in der Schweiz und<br />
Berlin. Historiker vermuten,<br />
dass »Moin« als ein anerkannter,<br />
sprachübergreifender Gruß<br />
vor allem in der Hanse-Region<br />
an Popularität gewann. Aber<br />
erst in den 1970er Jahren etablierte<br />
sich »Moin« in allen<br />
Bevölkerungsschichten in Norddeutschland.<br />
Wir finden es gut, dass<br />
»Moin« kein salopp daher<br />
gesagtes »Hi«, sondern ein<br />
Ausdruck von Herzlichkeit<br />
und Gastfreundlichkeit ist.<br />
Nicht ohne Grund machte die<br />
Refugees Welcome Kampagne<br />
2015 »In Hamburg sagt man<br />
Moin!« zu ihrem Slogan. Dieser<br />
herzliche, kurze Gruß wird<br />
zu jeder Tages- und Nachtzeit<br />
gebraucht, was bei Fremden<br />
das ein oder andere Mal für<br />
allgemeine Verwirrung sorgen<br />
kann. Also, nur zur Erklärung<br />
für alle Nicht-Wissenden:<br />
Moin bedeutet nicht »Morgen«,<br />
sondern ist ein Ausdruck der<br />
hanseatischen Warm herzigkeit.<br />
Die Abstammung von »Moin«<br />
ist allerdings nicht genau bekannt<br />
und führt manchmal<br />
sogar zum Disput: Kommt die<br />
Grußformel nun aus Hamburg?<br />
Oder doch weiter aus dem Norden?<br />
Auch der Duden hat sich<br />
dieser Erklärung angenommen<br />
und vertritt die Meinung, dass<br />
»Moin« aus dem Ostfriesischen<br />
und Mittelniederdeutschen<br />
stammt.<br />
<strong>MOIN</strong> <strong>MOIN</strong><br />
Wortkarg? Von wegen. Mit einem<br />
kräftigen »Moin Moin«<br />
bahnt sich fast schon der Klönschnack<br />
an. Flirten für Norddeutsche.<br />
In Hamburg – und<br />
auch auf Wangerooge – hingegen<br />
gilt das doppelte Moin<br />
allerdings häufig schon als Gesabbel.<br />
Also aufpassen, wen ihr<br />
hier anschnackt.<br />
<strong>MOIN</strong>SEN<br />
Findet man in Hamburg auch<br />
relativ selten, dafür aber noch<br />
weiter im Norden. Dort wird<br />
es häufig von Jugendlichen gebraucht.<br />
Zum einen könnte es<br />
ein Gruß an eine ganze Gruppe<br />
sein, zudem eine besonders<br />
herzliche Form des Moin oder<br />
auch einfach nur die Antwort<br />
auf »Moin«.<br />
»Moininger«, »Moinchen«,<br />
»Guten Moin« oder gar »Moin<br />
Moin Moin« wird und will<br />
man im Norden ganz sicher<br />
nicht hören! DAS GEHT GAR<br />
NICHT!<br />
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0 58 AUSATMEN<br />
DIE NAMEN<br />
KENNT NUR<br />
DER WIND …<br />
ELF Damen, die eigentlich<br />
eine Fußballmannschaft<br />
bilden könnten. Aber sie<br />
kicken nicht, sie trommeln.<br />
Mit ihrem neuen Programm<br />
»Trommelsafari« sind sie<br />
auch im Sommer im Kleinen<br />
Kursaal zu bewundern.<br />
Ja, die Wangoo Diptams<br />
sind schon Spitze und sind<br />
am 2.August und am 6.<br />
September wieder zu hören<br />
und zu sehen. Schade nur,<br />
dass einige Künstlerinnen<br />
inkognito bleiben und immer<br />
nur auf das Meer schauen<br />
wollen …<br />
INS NETZ GEGANGEN<br />
<strong>MOIN</strong><br />
»Als ich von den schlimmen Folgen des<br />
Trinkens las, gab ich sofort auf.«<br />
»MIT DEM TRINKEN?«<br />
»Nee, mit dem Lesen.«<br />
STRANDGESPRÄCHE<br />
»Ich war schön, reich, sexy – und dann<br />
klingelte der Wecker …«<br />
AUF DER ZEDELIUSSTRASSE<br />
»Schatzi, was soll ich denn am Strand<br />
tragen, damit ich dir gefalle?«<br />
»Am besten einen Kasten Bier!«<br />
Strohhalme gehören nicht in Flaschen. Es sei denn, sie sind wirklich aus Stroh. Neuester<br />
Schrei: Makkaroni als Strohhalm – erst trinken, dann verzehren. Die Möwe ist sicher nicht<br />
erfreut darüber, dass sie in dem gefundenen Plastikbehälter nichts zum Naschen fand.<br />
MUTTERWITZ<br />
»Bin ich eigentlich eine gute Mama, Lisa?«<br />
»Ich heiße Tina!«<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>MOIN</strong> von Wangerooge<br />
erscheint fünfmal im<br />
Jahr und ist überall auf<br />
der Insel, wo sich die<br />
Menschen treffen,<br />
für 2,50 Euro erhältlich.<br />
Herausgeber<br />
OSInsel-Verlag Wangerooge<br />
Manfred Osenberg<br />
Am Alten Deich 12<br />
26486 Wangerooge<br />
Chefredaktion<br />
Manfred Osenberg<br />
Tel. 0171-6803540<br />
osenbergpresse@t-online.de<br />
Fotos<br />
Evelyn Genuit<br />
Antje Pollex<br />
Steffi Osenberg<br />
Kurt E. Keil<br />
Peter Tigges<br />
Dr. Peter Kortenhorn<br />
Manfred Osenberg<br />
Klaus Schultes<br />
Hermann Goldschweer<br />
Reportagen<br />
Marc Osenberg<br />
Friedemann W. Bräuer<br />
Layout<br />
Jörn C. Osenberg<br />
Druck<br />
Häuser KG, Köln<br />
Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 1 September 2009<br />
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