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MOIN_04_2020_ePaper

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10 JAHRE DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 4 // 2020 SCHUTZGEBÜHR = C 3,00

PASTOR RASCHEN

VERLÄSST

ST. NIKOLAI

DIE GESCHICHTE

DER TURMFALKEN

AUF DER INSEL

DIE WELTSTARS

MIT AUFTRITTEN

IM FRESENA

SEEGANG


Wie das Land, so das Jever.


FOTO: MANFRED OSENBERG

KEINE SONNE

Ja, es stimmt, für eine Woche ließ uns

Anfang Juli die Sonne im Stich. Ansonsten

regierte auch im Juni der runde, gelb

und rote Ball. Als Mittsommerfest werden

die Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende

bezeichnet; besonders bekannt und beliebt

in den skandinavischen Ländern sowie

im Baltikum, wo die Nächte kaum dunkel

werden und – wie auf Wangerooge an Diggers

Strandbar – gefeiert werden.

MOIN VON

WANGEROOGE!

EINATMEN 003

COVERFOTO: EVELYN GENUIT

KEINE FLÖHE

Hier ist nicht die leere Inselkasse gemeint,

sondern die beliebten Events im

Rosengarten. Nach der Absage im Juli

muss man abwarten, ob auch in Zukunft

Flohmärkte wegen der Sicherheitsvorschriften

untersagt sind. Für den nächsten Flohmarkt,

geplant am 16. August, wird die

weitere Entwicklung abgewartet und gegebenenfalls

kurzfristig abgesagt. Mehr über

die Insel-Events erfahren Sie auf Seite 66.

KEINE MEDIEN?

Wie erwartet erscheint im Juli 2020 der

letzte Inselbote. Familie Stenzel stellt aus

Altersgründen das Erscheinen des Kultblättchens

ein. Die Inselbewohner und die

rund 4000 Leserinnen und Leser in ganz

Deutschland werden aber in der »MOIN«

weiterhin bestens über »Wangerooge und

die Menschen« informiert. Besonders beliebt

die Serien über die Inseltypen und die

ehemaligen Kneipen, Lokale und Tanzsäle.

Es gibt viele Menschen, auch auf Wangerooge, die gerne

jeden Morgen an einem anderen Ort aufwachen. Mit

Rückenschmerzen. Deshalb nennt man sie Kreuzfahrer …

Spaß beiseite. Die vielen Inselgäste konnten sich in den

vergangenen Wochen nicht sattsehen vom Spektakel an

der Küste. Die große Raststätte für die Riesen war ein viel

bestauntes Objekt, das natürlich in der vor Ihnen liegenden

Ausgabe Platz gefunden hat.

Die Natur ist der beste Architekt. Nicht nur, aber

besonders in den Sommermonaten. Zum Beweis haben wir

zahlreiche, herrliche Bilder nicht vorenthalten. Die frühere

Inselschulleiterin Evelyn Genuit, aber auch andere der Insel

eng verbundene Fotogräfinnen und -grafen haben wieder

prächtige Aufnahmen geschaffen. Ein Augenschmaus.

Erfreulich: Langsam kehrt Normalität ins soziale Leben ein

auf der kleinen, feinen Insel, die bisher von Corona verschont

geblieben ist. Wir können uns wieder mit Freunden treffen,

die Leckerbissen in den mehr als 20 Gastronomiebetrieben,

die kulturellen Events im Rosengarten, die Sonnenuntergänge

vom »Diggers« aus genießen.

Wir können froh sein, dass die Insel bisher von Corona

verschont wurde, obwohl einige Birnemänner zum

Beispiel auf den Fähren oder in Lokalen die wichtigsten

Sicherheitsaspekte bewusst ignorieren. Entschuldigungen wie

Mundschutzallergie oder Zigarettensucht zählen nicht.

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen und Euch

MANFRED OSENBERG

(auf dem Foto oben rechts mit den Historikern Peo Post mitte und Axel Stuppy)


004 VOR WANGEROOGE

MEINE SCHIFFE …

Aufregung in der Deutschen Bucht vor der Insel. Sage und schreibe 30 Schiffe ankerten zeitweise vor Wangerooge. Auch die

Kreuzfahrtschiffe der Reisegesellschaft TUI Cruises. Zwischendurch wurden die Kreuzfahrtriesen in Wilhelmshaven »gewartet«.

Möglich ist das nur in einem Hafen ohne Ebbe und Flut. Warum das »Mein Schiff 5« für den Wangerooger Inseldoc Frank

Kortenhorn eine ganz besondere Rolle spielt, erfahren Sie auf den Seiten 52 bis 55.

FOTO: EVELYN GENUIT



006 HELLE NÄCHTE

MAN TRAUT SICH WIEDER

Hochzeiten bei den Hochzeiten auf Wangerooge. Wegen der Corona-Krise haben die Paare vom Festland ihre für April

und Mai geplanten Trauungen im und um den Alten Leuchtturm herum verschoben. Doch Ende Juni 2020 waren

zahlreiche, frisch vermählten Hochzeiter am Strand zu sehen; wie dieses Paar in der Hängematte.

FOTO: EVELYN GENUIT



008 MITTSOMMERNACHT

WENN DIE ENGEL BRÖTCHEN BACKEN

Bevor Anfang Juli 2020 der Regen kam, genossen die trotz Corona auf die Insel gekommenen

Gäste die wunderschönen Abende bei herrlichem Sommerwetter.

FOTO: EVELYN GENUIT



0 10 ABSCHIED

NIEMALS GEHT

MAN SO GANZ

Mitte nächsten Jahres wird Wangerooge einen

neuen evangelischen Pastor bekommen. Warum?

Weil Günther Raschen nach mehr als 20 Jahren

aus Altersgründen ausscheiden wird.

Plausch vor der Nikolai-Kirche: Pastor Günther Raschen und Tina von Penz von der Kirchengemeinde.

f

rüher

konnte man sich hinter dem geistlichen Amt verstecken.

Das geht heute nicht mehr«, wurde Günther Raschen (61),

Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde auf

Wangerooge in der MOIN vor elf Jahren zitiert. Raschen

meinte damit, dass ein Seelsorger im Jahr 2009 nicht nur würdig

einherschreiten und weltlichen Dingen abhold sein kann, sondern

mitten im Leben stehen und als Person präsent sein muss. Das ist

er. Wahrlich.

Wie man beides auf ideale Weise miteinander verbinden kann,

dafür ist der evangelische Insel-Pfarrer ein klassisches Beispiel.

Einerseits ging sein Foto als eingeschworener Fan des Fußball-

Bundesligisten Werder Bremen durch die deutschen Sport-Gazetten,

zum anderen hat er auf Wangerooge das »Blaue Kloster« ins Leben

gerufen, einen Ort der Besinnung, in dem die Religionspädagogin

Tina von Peitz im Gemeindehaus zu Abend-Meditationen einludt.

»Die Idee hatte ich noch zu meiner Oldenburger Zeit, als ich gern

neben der Kirche ein Haus der inneren Einkehr einrichten wollte.

Doch da ließ sich das leider nicht wie von mir gewünscht umsetzen«,

erinnert sich Günther Raschen an seine frühere Wirkungsstätte,

als er neun Jahre lang Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei der

evangelisch-lutherischen Kirche zu Oldenburg war.

»Doch als ich nach Wangerooge kam, war mir klar, dass eine

Insel mit ihrer Abgeschiedenheit ein ,Naturkloster` darstellt. Der

blaue Himmel, das blaue Meer, das war der ideale Ort für das ,blaue

Kloster‘ und spirituelle Abend-Meditation.« Ein Angebot, das von

Einheimischen und vor allem von den Gästen gern angenommen


wurde und dokumentierte, dass Insel-Urlaub mehr ist als Sonne,

Sand und Meer, dass man das Festland nicht nur räumlich hinter

sich lässt, sondern auch geistig in eine andere Welt eintritt, in der

sich auch der Seele neue Perspektiven eröffnen.

Die Zuneigung zur östlichsten der »Sieben zum Verlieben«

wuchs bei Günther Raschen schon zu der Zeit, als er bisweilen die

Urlaubsvertretung für den damaligen Inselpfarrer auf Wangerooge

übernommen hatte.

LIEBE ZUR MUSIK

1999 war es dann soweit: Die Fähre brachte den bisherigen Referenten

für Öffentlichkeitsarbeit nach Wangerooge zu seiner neuen

Wirkungsstätte, der St.-Nikolai-Kirche. Einheimische und Gäste

machten ihm die Eingewöhnung nicht schwer, zumal sich Günther

Raschen auch selbst schnell einbrachte. Eine Brücke zu den Herzen

war natürlich neben eindrucksvollen Predigten von der Kanzel die

Liebe zur Musik. Und hier boten seine Fähigkeiten auf dem Klavier,

der Gitarre und dem Saxofon (Jazz) natürlich vorzügliche Voraussetzungen,

Zugang zu seiner Gemeinde zu finden.

Im Gospelchor singt Günther Raschen zwar nicht mit, doch

»seine« Kirche ist die Übungsstätte, und der Pfarrer begleitet die

munteren Gesänge instrumental und bisweilen auch rhythmisch,

wobei er sein Improvisationstalent auch unter Beweis stellt, indem er

einem simplen Holzkasten die unterschiedlichsten Klänge entlockt.

240 Plätze fasst die Nikolai-Kirche, und Günther Raschen ist

stolz, dass das durch seine Schlichtheit beeindruckende Gotteshaus

immer gut, ja an manchen Tagen bis auf den letzten Platz gefüllt

ist. »Ich beobachte, dass es viele Gäste gibt, die ganz bewusst

kommen, um hier im Urlaub den Gottesdienst zu erleben.« Und

da zwischenzeitlich fast das ganze Jahr Saison ist, gibt es bei den

Andachten auch bis auf wenige Wochen im November oder Mitte

Dezember nur wenige frei Plätze in den Reihen vor dem Altar.

Schwimmen im Meer und Joggen auf den vielen reizvollen Wegen

der Insel gehörten zu den Freizeit-Aktivitäten des evangelischen

Seelsorgers, doch auch er braucht mal Urlaub. »Da bevorzuge ich

England« gestand er schon vor zehn Jahren die Liebe zur um einiges

größeren britischen Insel.

Festlandkontakte gab es allmonatlich, wenn sich der evangelische

Kirchenkreis Friesland in Wilhelmshaven traf. »Seelsorge-

Super-Vision« heißt der Gedankenaustausch mit den Kollegen

aus Niedersachsen, zu denen übrigens nicht die Amtsbrüder der

anderen sechs Inseln gehören. Der Grund: Wangerooge gehört als

einzige Insel zur Oldenburgischen und nicht wie Borkum, Juist,

Norderney, Baltrum und Langeoog zur Hannoverschen Kirche. Zwei

Jahrzehnte ist Günter Raschen jetzt evangelischer Insel-Pfarrer auf

Wangerooge. Üblicherweise ist seitens der Kirchenleitung nach 15

Jahren ein Wechsel geplant. Mitte 2021 wird er gehen. Man darf

sicher sein, dass der liebenswürdige Günther Raschen tiefe Spuren

in Herzen und Köpfen seiner Gemeinde auf Wangerooge hinterlässt.

Übrigens kommt im November 2020 noch einmal ein

Visitationsteam des Kirchenkreises auf die Insel, um Einblicke

zu gewinnen in die Urlauberseelsorge und in die Gemeindearbeit.

Die Visitation dient dazu, die Kirchengemeinde wahrzunehmen,

zu ermutigen und konstruktiv zu begleiten. Dazu wählt der

Gemeindekirchenrat im Vorfeld ein Visitations-Schwerpunktthema

aus. Die Kirchengemeinde Wangerooge war eigentlich im

Visitationsplan noch nicht vorgesehen. Da Pastor Günther Raschen

aber Ende Mai 2021 in Ruhestand geht, wurde die Visitation

vorgezogen, um den Wechsel im Wangerooger Pfarramt gut

vorzubereiten.

TEXT: MANFRED OSENBERG + FRIEDEMANN BRÄUER / FOTO: RENATE ZERHUSEN

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0 12 BLÜHEND

BIENEN-

TANKSTELLEN

Sind sie nicht herrlich? Ein

Hingucker, die orangefarbenen

und gelben Taglilien und roten

Rosen im neu gestalteten Garten

der katholischen Kirche St.

Willehad. Ein Augen schmaus

für die Betrachter. Und natürlich

ein gefundenes »Fressen«

für die vielen Bienen, die in den

Blüten Nektar finden.

FOTOS: ULRIKE ROLF


Auch auf der Insel

Immobilienverwaltung

Wangerooge

Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über

die normalen Anforderungen an eine Immobilienverwaltung auf dem Festland hinausgehen.

Sei es die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Dienstleistern,

sei es der erhöhte Aufwand, vor Ort Termine

wahrzunehmen oder auch die seltene Präsenz der Ferienwohnungs-Eigentümer

vor Ort.

Um diese Herausforderungen zu meistern, bieten wir die

optimale Immobilienverwaltung auf Wangerooge an.

In unserem Back-Office in Wilhelmshaven stellen wir eine

professionelle Immobilienverwaltung sicher. Die Firma Immobilien-Konzept,

vertreten durch die Geschäftsführerin

Uta Lach, verwaltet seit über 25 Jahren Immobilien und

betreut über 1600 Wohnungen.

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0 14 TIERISCH

PETRUS UND DIE

FALKEN

Keine Frage: Die Tiere fehlen

ihm. Auch im hohen Alter von

83 Jahren würde Friedrich

Wilhelm Petrus noch gerne

Hühner, Gänse oder Hunde

betreuen, Seehunde und

Seevögel retten. Der ehemalige

Tierpfleger der Wilhelma in

Stuttgart muss aber in der

kleinen Mietwohnung an der

Friedrich-August-Straße auf

Haustiere verzichten.

d

er bekannte Robben-Retter

und Elefantenflüsterer (MOIN

2/2020) – ein Leben für die

Tiere. Prägend, aber rundum

positiv sein Erlebnis im Jahre 1968, als der

Wangerooger erstmals in Kontakt mit »abgetragenen«

(dressierten) Greifvögeln trat.

»Diese Flugvorführungen haben mich so

fasziniert, dass es mich bis heute nicht mehr

losgelassen hat«, ist seine Begeisterung

immer noch spürbar.

Petrus weiß: »Die Falknerei hat Friedrich

II nach Europa gebracht, und er hat seine

Diplomaten auf Falkenhöfe geschickt, damit

sie Geduld lernen.«

Geduld ist vor allem erforderlich, will

man eine vertrauensvolle Beziehung zu Adlern

oder Falken aufbauen. Und die lernte

Friedrich Wilhelm Petrus auf Burg Hohenbeilstein,

als ihn ein Kriegsveteran, ein

Ritterkreuzträger, in dieser edlen Kunst,

die aus dem arabischen Raum kommt, ausbildete.


TIERISCH 0 15

Die Liebe zur Falknerei brachte dem ansonsten

eher zurückhaltenden Wangerooger

Petrus Fernsehauftritte mit dem großartigen

Tierfilmer Horst Stern und mit Jochen

Richert, dem Vater der Fernseh-Lotterie,

sowie die Bekanntschaft mit dem dämonischen

Schauspieler Lukas Amman und dem

fidelen Wolfgang Völz, die eine Folge von

»Graf Yoster« auf Hohenbeilstein drehten.

»Die Vögel wiegen nicht viel, aber wenn

sie zurück auf den Handschuh kommen,

dann steckt beim Anflug eine unglaubliche

Wucht dahinter.«

SCHWERER UNFALL MIT FOLGEN

VOR 50 JAHREN

Was für eine, das spürte Petrus erst, als er

1970 als Beifahrer in Ostfriesland einen

schweren Unfall erlitt und einen erheblichen

Hüftschaden davontrug. »Da war ich lange

Zeit nicht mehr in der Lage, einen heranfliegenden

Adler aufzunehmen.« Seit 1970

lebt Friedrich Wilhelm Petrus, der seit 60

Jahren mit seiner Frau Annelore verheiratet

ist, wieder auf Wangerooge, führte 36 Jahre

lang im Westen das Restaurant »Harle

Hörn« und blieb dabei den Greifvögeln treu.

»Horus« und »Kyra« hießen die beiden Falken,

die der begeisterte Tierpflege in großzügig

angelegten Volieren hielt, betreute und

natürlich auch in freier Natur fliegen ließ.

Ein leises Hobby, passend zu dem stillen

Tierfreund, der zwar die Tageszeitung und

die MOIN liest, ansonsten aber bis auf die

von ihm geführten Inselbegehung (Wattführungen

und Radtouren zum Westen hat er

altersbedingt aufgegeben) kein Freund von

großen Menschenansammlungen ist.

DIE TURMFALKEN

Keine Frage: Der ältere Herr kennt sich

immer noch bestens aus im »Tierparadies

Wooge«. »Leider hat die Zahl der auf der

Insel lebenden Vögel stark nachgelassen«,

knurrt der kritische Petrus, der immer die

vorhandenen Missstände angeprangert hat.

Aber er freut sich, dass es in diesem Jahr

2020 wieder mehr Spatzen gibt.

Und ihn freut es, dass es immer noch

Turmfalken gibt, die in ihren Häuschen im

Freuerwehrturm und oben im Westturm

Nachwuchs bekamen. Ja, Turmfalken sind

beliebt auf Wangerooge.«

Das Nest im Westturm habe ich mit dem

unvergessenen Ornitologen Hans-Rudolf

Henneberg 1953 angebracht. Mit Henneberg

vom Mellumrat verbinde ich die Zeiten,

als auf Wangerooge noch die Betreuung der

Vögel groß geschrieben wurde. Es war meine

vorerst letzte Tat auf Wangerooge, danach

ging ich nach Stuttgart.«

Der Turmfalke bevorzugt hochgelegene

Brutplätze. Auf diese Vorliebe ist wohl auch

sein Name zurückzuführen. Der wissenschaftliche

Name falco tinunnculus bedeutet

»schellend, klingend« und hängt mit den

charakteristischen Rufen zusammen.


0 16 TIERISCH

Wie erkennt man, ob sich Männchen

oder Weibchen in der Inselluft befinden? Sie

unterscheiden sich optisch. Ältere Männchen

haben einen hellgrauen Kopf und einen

rotbraunen Rücken mit kleinen dunklen Flecken.

Der Schwanz ist ebenfalls hellblaugrau

mit einer schwarzen Endbinde. Die Unterseite

des Körpers ist gelblich mit Längsstreifen

und kleinen dunklen Tropfenflecken.

Beim Weibchen dagegen sind Kopf, Rücken

und Schwanz rostbraun gefärbt mit dichter

dunkler Fleckung und Querbänderung. Seine

Körperunterseite ist stärker gefleckt als

beim Männchen.

KLEINSTE GREIFVÖGEL

Der Turmfalke ist rund 35 Zentimeter groß

und gehört damit in Deutschland zu den

kleinen Greifvögeln. Seine Spannweite beträgt

75 Zentimeter. Im Flug sind die Vögel

an ihren langen spitzen Flügeln zu erkennen

und natürlich an ihrem charakteristischen

Rüttelflug.

Interessant: In Deutschland gibt es

mehr als 380.000 Jäger, doch nur rund tausend

gelten als aktive Beizjäger, die mit einem

Greifvogel statt mit dem Gewehr losziehen.

Schutzpatron der Jäger ist der Heilige

Hubertus von Lüttich. Der Legende nach

galt er als rücksichtsloser Jäger, bis ihm ein

weißer Hirsch mit Kruzifix im Geweih begegnete.

Die Weidmänner feiern jährlich am

3. November den Hubertustag.

Was ist es, das die Jagd mit dem Vogel

so interessant macht? Petrus erklärt: »Falknerei

ist kein Hobby wie andere, das ist eine

Lebenseinstellung. Und sehr zeitaufwendig.

Jeder Falkner braucht einen gültigen Jagdschein

– ob privat oder gewerblich.

Auch in Deutschland gehört die Falknerei

mittlerweile zum Weltkulturerbe. Die

Beizjagd entstand vermutlich vor fast 4.000

Jahren in Zentralasien und gilt als eine der

ältesten Jagdformen des Menschen. Der

Falkner ist dabei ein Jagdgefährte, nicht

der alles bestimmende Herr wie bei einem

Hund. Das Zusammenspiel von Falkner und

Vogel entscheidet über den Jagderfolg.

Meist sind Habichte, Wüstenbussarde

oder Wanderfalken im Einsatz, wenn im

Herbst die Saison für die Falkner beginnt.

Und was halten die Naturschützer von der

Jagd mit Vögeln? Die Entnahme von Wildvögeln

zur Abrichtung für die Beizjagd war

in der Vergangenheit ein wichtiger Gefährdungsfaktor

für einige Greifvogelarten. In

einigen Fällen mussten diese Greifvögel sogar

rund um die Uhr vor Nesträubern bewacht

werden.

»Der Naturschutzbund (NABU) ist der

Falknerei gegenüber daher traditionell kritisch

eingestellt«, sagt Nabu-Vogelexperte

Lars Lachmann. »Heute besteht dieses Problem

zumindest in Mitteleuropa aber kaum

mehr.« So seien Falkner für den NABU inzwischen

sogar wichtige Partner beim

Schutz von Greifvögeln. »Die Falkner haben

schließlich ein großes Fachwissen auf dem

Gebiet der Greifvogelaufzucht.«

Und wie war das auf Wangerooge? Petrus:

»Ich habe Adler, Gänsegeier, Mönchsgeier,

Seeadler und Weißkopfseeadler im

Westen der Insel ausschließlich zu Schauzwecken

in Form von Flugvorführungen

dressiert.« Zu Jagdzwecken hat er Steinadler

und Kaiseradler ausgebildet.

Petrus erinnert sich gerne: »Es war eine

schöne Zeit …«

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTOS: PRIVAT + EVELYN GENUIT

TURMFALKEN …

… gehören zur Ordnung der Greifvögel

(Falconiformes). Diese besteht aus den Familien

der Habichtsartigen (Accipitridae),

der Fischadler (Pandionidae), der bei uns

nicht vorkommenden Sekretäre (Sagittaridae)

und der Neuweltgeier (Cathartidae) sowie

der Falken (Falconidae). Die Familie der

Falken wiederum teilt sich in die Gattungsgruppen

der Zwergfalken und der »eigentlichen

Falken« auf. Der Turmfalke gehört

zu den »eigentlichen Falken«. Weitere Arten

der Gattung sind Merlin, Rotfußfalke,

Baumfalke, Eleonorenfalke, Wanderfalke,

Gerfalke, Würgfalke und Rötelfalke.

QUELLEN: NABU UND WZ


Inh.: Ralf Lammers

Charlottenstraße 22 (vom Hauptstrand nur 300 mtr.)

Unsere Inselfleischerei bietet an:

• Grillspezialitäten in großer

Auswahl Frischfleisch aus

kontrollierter Aufzucht und

Fütterung – aus der Region

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Käse-Spezialitäten international

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CATERER auf der Insel Wangerooge

In der

Dünenhalle


0 18 MOIN-FOTOWETTBEWERB

DER HERRLICHE STRAND ...

FOTOWETTBEWERB

2 0 2 0

… gehört zu den häufigsten und liebsten

Motiven der Hobby-Fotografen auf Wangerooge.

Aber es gibt auch viele andere Motive

und Standorte. Das beweisen letztlich

die Produkte der heimischen »MOIN-Fotogräfinnen«

und der Inselgäste, die ihre »Ergebnisse«

für den MOIN-Fotowettbewerb

einsenden. Bis zum 11.11.2020 können Sie

Ihre Inselfotos einschicken.

Die letztjährige Gewinnerin Birgit Wilde-Reisdorf

gewann 2019 mit dem außergewöhnlichen

Krebs-Foto den MOIN-Wettbewerb

und bewies mit ihrem Wangerooger

Wohnzimmerbild ihre Treue zu ihrer Lieblingsinsel.

Lieblingsmotiv der Insulaner aber ist

nach wie vor der unvergleichliche Sonnenuntergang,

wie der von Evelyn Genuit Anfang

Juli 2020 »geschossene«. Unsere Adresse:

osenbergpresse@t-online.de

FOTOS: EVELYN GENUIT + BIRGIT WILDE-REISDORF



AN DER SCHULSTRASSE


AN DER SCHULSTRASSE


0 22 WEGSCHAUEN?

MISSSTÄNDE

Wangerooge – die schönste und kleinste Ostfriesische

Insel. Kein Veto. Schön sowieso. Klein ebenso.

Aber leider hat die Insel auch ein paar Schattenseiten

bzw. Schandflecken, die von den Besuchern immer wieder

angeprangert werden. Zum Beispiel die Ruine neben

Fisch Kruse. Oder die seit gefühlten 20 Jahren bröckelnde

Steinbaracke am Bahnhof. Immerhin sollen Schilder

und Plakate den staunenden Gästen vermitteln, dass

»bald« etwas passiert. Fragt sich nur »WANN«?

Lieber eine Taube auf dem Dach als Blinde (Fensterscheiben)

am Lesesaal an der Strandpromenade! So

könnte das Motto der Verantwortlichen auf der Insel

lauten. Könnte doch für einen von der Corona-Krise profitierenden

Glaser oder Fensterbauer eine Chance sein,

sich durch eine materielle Spende einmal positiv in Erinnerung

zu bringen …

Wie schrieb Susanne Neumann der MOIN? »Wie Sie

sehen, sehen Sie nichts!«


WEGSCHAUEN? 0 23

Keine Frage, die weitaus meisten Reaktionen der

MOIN-Leser schildern die Insel in den schönsten

Farben. »Aber«, schreibt zum Beispiel ein Wangerooger

Stammgast aus Bremen, »aber warum müssen denn die

vielen Inselgäste immer wieder die Schandflecken auf

der Strandpromenade oder an der ZE erblicken?«

Eldorado für ausgediente Räder

In der Tat ist es kaum zu verstehen, dass zum Beispiel

Schaukästen, an denen Tausende von Besuchern vorbeigehen

müssen, nicht gesäubert werden. Oder dass

am Strand die Behausungen der Wasserwacht oder in

der Surfecke nicht mal die Wände gestrichen werden

können.

Ihr Maler vor Ort

Jan Haack

Klassische

Anstricharbeiten

· Anstriche innen / aussen

· Lackieren

· Tapezieren

· Spachtel- & Verputzarbeiten

· Schimmelbearbeitung

Malerarbeiten

Fußbodenverlegearbeiten

Tapezieren

Boden- und

Designbeläge

· Laminat

· Teppich

· Design- / Vinylboden

· PVC Belag

Dekorative

Wandgestaltung

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z.B. „Betonoptik“

· Fugenlose Duschen

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Ökologische

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· Kalk (Schimmel vorbeugend)

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besseres Wohnklima

· Silikatfarbe für

atmungsaktive Wände

Alles als Anstrich

oder Putz!


0 24 KÖRBE

SOMMERSONNEN-

STRAND

Was wäre Wangerooge ohne Strandkörbe?

Ärmer! Pünktlich zur Mittsommernacht

wurde auf Wangerooge das

Strandkörbe-Kontingent am Badestrand

aufgestockt: »Wir werden auch weiterhin

versuchen, die Zahl der Strandkörbe im

West-, Mittel-, und Ostfeld über den aktuellen

Stand hinaus für den Sommer zu erhöhen«,

kündigt die Kurverwaltung an.

Sobald die Körbe stehen, werden sie in der

Online-Buchung freigegeben.

Aber: Die größere Anzahl von Strandkörben

kann am Badestrand natürlich nur

funktionieren, wenn alle Gäste aufeinander

Rücksicht nehmen. Der Mindestabstand

muss nicht nur zwischen den Strandkörben

eingehalten werden, sondern auch

zwischen allen Personen. Deshalb sind die

eingerichteten Laufwege zu nutzen, das

Aufstellen von Strandmuscheln und der

Bau von Strandburgen an den Körben bleibt

verboten.

Schade, sagen vor allem die Kinder.

Übrigens: Am Hundestrand gibt es keine

Möglichkeit, weitere Strandkörbe zu stellen.

Im August sind dort nur noch vereinzelt

Tageskörbe zu haben.

FOTO: EVELYN GENUIT


Ein richtiger Pirat weint nicht – er heult RUM!

In und an der Strandbar

werden u.a. mehr als

30 Cocktails angeboten.

Die gute Adresse auf der Strandpromenade. Lassen Sie sich verwöhnen!

DIGGERS STRANDBAR & AUSSENPOSTEN N O 1

STRANDPROMENADE 3 · 26486 WANGEROOGE · TEL. 04469 – 642 · INFO@DIGGERS-STRANDBAR.DE


0 26 NORDSEE-BÜCHER

ES LEUCHTET –

VON BORKUM BIS USEDOM

Das Buch »Leuchttürme von Borkum bis Usedom« ist kein klassischer Reiseführer, vielmehr ist es ein

Reisebegleiter und zugleich ein Handbuch über die wichtigsten und schönsten Leuchttürme an den

deutschen Küsten. 79 Leuchttürme werden in kurzen, aber sehr informativen Texten vorgestellt.

a

uch der Alte Leuchtturm von

Wangerooge ist natürlich

dabei. Ergänzt werden diese

Informationen durch ein

integriertes Handbuch mit 219 tabellarisch

aufgeführten Stichworten aus Technik, Geschichte

und Kultur. Zahlreiche Fotos von

Reinhard Scheiblich, historische Abbildungen,

Dokumente und Zeichnungen geben

dem Buch über deutsche Leuchttürme auch

optisch eine außerordentliche Dichte.

Reinhard Scheiblich ist Wissenschaftsfotograf.

Er spezialisierte sich auf maritime

Themen und brachte mehrere Bücher

über Leuchttürme heraus (drei im Ellert &

Richter Verlag). 30 seiner Leuchtturmfotos

wurden für die Briefmarkenserie »Deutsche

Leuchttürme« verwendet, die von 2004 bis

2018 erschien. Anlässlich einer von ihm kuratierten

Leuchtturmausstellung strahlte

der Kultursender ARTE einen Film über ihn

aus.

REINHARD SCHEIBLICH, LEUCHTTÜRME VON BORKUM

BIS USEDOM, 208 SEITEN MIT 152 ABBILDUNGEN

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit

Jahres-Abo:

5 x MOIN

für nur

25,– Euro*

Mail an »osenbergpresse@t-online.de« oder per Post

»MOIN, Am alten Deich 12/4, 26486 Wangerooge«

(Rechnung inkl. MwSt. kommt mit dem 1. Exemplar per Post)


EIN BUCH

IST IMMER

DAS RICHTIGE

GESCHENK!

ÜBERALL WIRD GEMORDET …

Es ist kein Geheimnis, dass Ostfriesenkrimis zu den Bestsellern

zählen. Goosmann (Foto), Wolff und andere Autoren sorgten für

einen ungeahnten Höhenflug, der kaum zu bremsen ist. Auch nicht

auf Wangerooge, wo die Inselbuchhandlung stets gute Angebote

parat hält.

Am Strand, hinter dem Deich, in urigen Kneipen – überall wird

gemordet. Die Fantasie mancher regionaler Schriftsteller scheint

keine Grenzen zu kennen. Doch was reizt die Leserinnen und Leser

an den Geschichten über Mord und Totschlag hinterm Deich?

WANGEROOGE –

EINE INSEL

ZUM VERLIEBEN

TRAUERFALL

DIE SCHNAPSINSEL …

… lautet der Titel des Buches des

Schriftstellers Karl Alfred Wolken,

der am zweiten Tag im Juli 2020 im

Alter von 90 Jahren in Rom gestorben

und in Florenz beigesetzt wurde.

Wolken verlebte seine Kindheit bis

1943 auf Wangerooge. Sein Elternhaus

steht an der Kapitän-Wittenberg-Straße

und befindet sich im Familienbesitz. Er besuchte danach

Schulen im Harz und in Süddeutschland, wurde noch

zur Wehrmacht eingezogen, absolvierte nach der Entlassung

aus der Kriegsgefangenschaft eine Tischlerlehre und

arbeitete von 1949 bis 1959 in Süddeutschland.

Vor 60 Jahren schrieb Wolken seinen ersten Roman.

Titel: Die Schnapsinsel. Im Klappentext seines Romans

heißt es u.a.: »Es wird tüchtig geliebt, kräftig gegessen und

getrunken, gewaltig gefeiert und ebenso gearbeitet.« Wolken

beschreibt in der »Schnapsinsel« lebendige Bilder vom

Leben auf Wangerooge.

Zwei Jahre später, 1962, erhielt er ein Stipendium in

der Villa Massimo in Rom. Das Stipendium gilt als eine der

wichtigsten Auszeichnungen Deutschlands für herausragende

Künstler u. a. in der Literatur. Und später erhielt er

auch den Georg-Mackensen Literaturpreis.

WANGEROOGE –

EIN WINTER-

MEERCHEN

WANGEROOGE

UND DER REST

DER WELT

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0 28 SERIE VIII

DIE TÄNZER

UND DIE STAS

IM ALTEN

HOTEL FRESENA

Wenn durch die Drehtür des Fresena Gelächter, Gesprächsfetzen und die Takte der aktuellen Schlager

auf die Zedeliusstraße drangen, dann fand natürlich wieder einer der festlichen Tanzabende statt.

»Ramona, zum Abschied sag‘ ich dir Good Bye« oder »Buh-huh, ich möchte weinen buh-huh«,

konnte in den 1950er und 1960er Jahren fast jeder Inselgast mitsingen. Drei Wangerooger Hotels

veranstalteten abwechselnd die gesellschaftlichen Höhepunkte des Inselurlaubs: Das Germania, das

Monopol und ganz besonders natürlich das Hotel Fresena.

Der Strand von Wangerooge 1938


SERIE VIII 0 29

Anni Haase und Peo Post (Foto links oben) – ein erfolgreiches

Duo. Darunter sind Gisela und Richard Schmidt auf der

Tanzfläche zu sehen. Unter den Stars befand sich auch der

berühmte Heinz Erhard (rechts oben).

WIE ALLES BEGANN

Wangerooge war schon lange vor dem 1. Weltkrieg ein prosperierendes

Seebad. Für das Jahr 1911 zählte die offizielle Bäderstatistik

knapp 17.000 Gäste. Im November des Jahres bat der Juister Hotelbesitzers

Claas Peter Freese gehorsamst um die Bauerlaubnis für ein

Hotel auf der Zedeliusstraße. Im März 1912 war Baubeginn und gut

drei Monate später war alles fix und fertig und das nagelneue Hotel

Fresena konnte zum Saisonbeginn den Gästebetrieb aufnehmen.

Zu den bereits bestehenden sechs großen Hotels auf Wangerooge

war somit ein siebtes dazu gekommen, und zwar ein ganz besonders

vornehmes. Im Gegensatz zu den damals in den Hotels üblichen Gemeinschaftstafeln

wurde den Gästen im Fresena an einzelnen Privattischen

serviert, und das viergeschossige Haus mit seinen 40 Zimmern

und 90 Betten war schnell eine der besten Adressen der Insel.

Ein livrierter Hausdiener brachte das Gepäck der Erholung suchenden

Herrschaften mit einem Karren zum Hotel, wo sich das geneigte

Publikum nachmittags zu Kaffee-Konzerten und Tanztee traf.

Die Kriegserklärung im August 1914 setzte allem gesellschaftlichen

Leben ein abruptes Ende. Erst am 1. Juni 1919 fand die zivile Wiedereröffnung

des Wangerooger Strandbades und auch des Hotel

Fresena statt. Die Badekommission beschrieb in ihrer Ankündigung

die Kriegsunterbrechung euphemistisch als »vierundeinhalbjährige

Betriebsstörung«.

1934 übernahmen die jüngste Tochter Freeses, Hilke Anna Johanne,

genannt »Anni«, und ihr Mann Richard Haase den Hotelbetrieb.

Doch die nächste Katastrophe hatte zu der Zeit schon längst

begonnen.

Der 2. Weltkrieg traf die Insel und auch die Hoteliersfamilie

Haase schwer. Erst war der Tod des Sohnes zu beklagen und dann

wurde beim Bombenangriff am 25. April 1945 das Gebäude schwer

beschädigt.


0 30 SERIE VIII

Fresena wurde 1948 wieder aufgebaut. Stars gaben sich die Ehre.

Horst Klemmer konnte u.a. Zarah Leander begrüßen. Rechts

oben feierte Peo Post mit Gerd Eberhard und Günter Matetzki.

NEUANFANG UND ZWEITE GLANZZEIT

Anni Haase war gelernte Gastronomin, die niemals aufgab. Sie führte

das Hotel durch mehr als vier unruhige Jahrzehnte – durch Wirtschaftskrise

und Zweiten Weltkrieg, durch Zerstörung und raschen

Wiederaufbau und dann zu erneuter Prosperität in den 1950er und

60er Jahren.

Schon 1946 war der Wiederaufbau des Hotels abgeschlossen und

allmählich buchten die ersten Gäste ihren ersten Nachkriegs-Urlaub

im Fresena.

Das Ehepaar Haase nahm nach dem Krieg Günther Matetzki als

ihren Sohn an. Nach dem Tod Richard Haases 1953 übernahm Günther

Haase-Matetzki immer mehr Verantwortung innerhalb des Hotelbetriebes

und wurde schließlich von Anni Haase zum Geschäftsführer

ernannt.

Die große Zeit des Fresena ist eng verbunden mit den Conférenciers

Fréderic Eté und ganz besonders Horst Klemmer. Er war es vor

allem, der ab den späten 1960er Jahren die Stars der damaligen Zeit

dem Wangerooger Publikum vorstellte: Zarah Leander und Lale Andersen,

Heinz Erhardt und Henry Vahl, Billy Mo und Bernd Clüver,

die Dutch Swing Collage Band, Heinz Schenk, Vico Torriani und viele

andere Granden des Showbusiness. Die Ankunft der Stars wurde

regelmäßig von einer ungeduldigen Menschenmenge vor dem Hotel

erwartet.

Zu den abendlichen Veranstaltungen war es selbstverständlich,

dass die Gäste festlich gekleidet erschienen. Ohne Cocktailkleid kam

keine Dame ins Fresena, ohne Schlips und Anzug keiner der Herren.

Die Kleidung wurde schon am Eingang begutachtet, Karl-Heinz

Stumpf oder Walter Heiburg achteten penibel auf die Einhaltung der

Kleiderordnung. Und natürlich darauf, dass sich niemand Unbefugtes

an einen der reservierten Tische setzte, an den Nagel-Schmidt-

Tisch beispielsweise, den Rudi-Rückwarth-Tisch oder den für den

namensgebenden Bremer Juwelier reservierten Meyer-Tisch.

Die 4 Harmoniker und die 3 Peheiros waren so etwas wie die

Hauscombos des Fresena. Bei Liedern wie »Wasser ist zum Waschen

da, falleri und fallera« amüsierte man sich königlich und bestellte

sich in allerbester Laune beim Oberkellner Herrn Warner noch eine

»Kalte Ente«. Oder ein Herrengedeck und für die Damen einen Kullerpfirsich.

Der Adonis von Wangerooge wurde im Fresena gekürt

und in späteren Jahren auch die Miss Wangerooge.


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Der Insulaner Peo Post muss bei der Erinnerung an die rauschenden

Feste noch heute schmunzeln. »Wenn ich eine junge Frau zum Tanzen

auffordern wollte, musste ich mich an ihren Vater wenden und

ihn um den nächsten Tanz mit seiner Tochter bitten. Tja«, sagt er

nicht ohne eine gewisse Wehmut, »so gehörte sich das damals eben.«

Ich war vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, erinnert sich

der Wangerooger Torsten Zoeke an seinen ersten abendlichen Besuch,

und im Fresena spielten die »Vier Harmoniker«. In der angeschlossenen

Sektbar Kupferkanne wurde in den Tanzpausen ein

Marschwalzer gespielt, zu dem die Herren einen Kreis bildeten, innerhalb

dessen sich auch die Damen zu einem Kreis formierten. Gegenläufig

drehten sich die Tanzkreise bis die Musik jählings stoppte.

Die Dame, der man dann gegenüber stand, war die nächste Tanzpartnerin.

Als die Musik abbrach stand ich einer Dame gegenüber, die größer

und gewichtiger war als ich. Nein, sie war wirklich nicht gerade

meine Wunschpartnerin gewesen. Beim Tanz ließ ich mich von ihr

führen, das ging ganz prima. Als jedoch die Ansage kam, nun sollen

die Herren ihre Damen bitte zur Sektbar tragen, kamen mir

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0 32 SERIE VIII

Das Fresena 1955 an der ZE. Die Fotos rechts zeigen die

Rettungsschwimmer 1976, die 4 Harmoniker und die Ehrung

des »Adonis von Wangerooge«.

gewisse Zweifel. »Komm man her, mien Lütten«, rettete meine

Tanzpartnerin geschickt die Situation, »so wird das ja doch nix«,

sprach’s, nahm mich auf ihren Arm und trug mich zu einem Glas Belohnungssekt.

Wohl jeder, der als Gast an den Konzerten und Tanzabenden im

Fresena teilgenommen hat, erinnert sich auf seine ganz eigene Weise

an ausgelassene Stimmung und ungestüme Tänze, an glanzvolle

Starauftritte oder gar an bacchantische Abende.

FINIS

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Gewohnheiten der

Menschen. Immer mehr Ferienwohnung entstanden auf Wangerooge,

die Zeit der noblen Hotels ging endgültig dem Ende zu. Man kleidete

sich zunehmend leger und ging viel lieber in eine unprätentiöse

Bierkneipe statt auf einen glamourösen Ball.

Schon Mitte der 1970er Jahre zeichnete sich ab, dass Anni Haase

und Günter Haase-Matetzki das Hotel in dieser Form nicht würden

halten können. Zum 1. Januar 1979 verkauften sie das Haus an den

Caritas-Verband Dortmund und beendeten damit die schillernde Ära

des Hotel Fresena. Das einst vornehmste Hotel am Platz wurde umgebaut

zum Ferien-Heim, in dem Senioren, Familien und behinderte

Menschen während ihres Wangerooge-Urlaubs wohnen konnten.

Der große, nur in gesellschaftsfähiger Kleidung zu betretende

Tanzsaal und die Sektbar Kupferkanne sind einem schlichten Drogeriemarkt

gewichen.

Mit dem Weiterverkauf 1991 und der anschließenden Renovierung

des Hauses Fresena änderte sich abermals die Nutzung der

Räumlichkeiten. Dem Trend der Zeit folgend wurden die separaten

Zimmer zu profitableren Ferienwohnungen umgebaut.

Das in einen Teil der Fresena-Räume eingezogene Café Treibsand

setzt zumindest die gastronomische Tradition des Hauses fort.

Wer heute auf der Zedeliusstraße das Fresena passiert und den

Blick nach oben schweifen lässt, vermutet hinter der einstmals so

schönen Fassade sicherlich mehr als nur einfache Ferienwohnungen.

Dass aber Chris Howland, Willy Hagara oder ein frisch gekürter

»Adonis von Wangerooge« aus dem Gebäude tritt – nein, das erwartet

gewiss niemand mehr.

TEXT: AXEL STUPPY

FOTOS: FRIEDEL FAIST UND PRIVAT


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0 34 AUTOFREI

FRAU LACH LIEBT ES SCHNELL

Sie kommen seit Jahren nach Wangerooge, um sich am Meer zu erholen. Für Hans »Rubymax« Rubert

(Foto unten) aus Wuppertal sind es die »schönsten Wochen des Jahres«, wenn er mit seiner Ehefrau

die Luft und das Leben auf der Insel genießt. Noch öfter kommt seit einigen Jahren Uta Lach nach

Wangerooge. Beide besitzen dieselbe Leidenschaft: Motorradfahren!

h

ans Rubert, in diversen Inselkneipen

eine »feste Größe«,

schraubt in Wuppertal in

seinem eigenen Laden. Uta

Lach dagegen, vielbeschäftigte Unternehmerin

aus Wilhelmshaven, ist mit ihrem

Immobilien-Konzept auch auf Wangerooge

sehr erfolgreich. »Aber erst seit ich mit dem

wunderschönen Inselmagazin MOIN den

richtigen Werbepartner gefunden habe«,

erklärt die immer gut gelaunte Uta Lach.

Sie sorgt dafür, dass sich Menschen in

ihrem Zuhause und in der Ferienwohnung

jederzeit wohlfühlen können. Die gelernte

Bankkauffrau fühlt sich selbst am wohlsten,

wenn sie neue Orte entdecken und die

Welt erkunden kann. Der Beweis: Privat ist

ihr Leben von der Abenteuerlust und dem

Reiz des Unbekannten geprägt. Abgesehen

von ihrem sehr alten Haus (310 Jahre!) mit

dem riesigen Garten (9.000 qm!) sind die

Touren mit ihrem Motorrad und Ehemann


AUTOFREI 0 35

Wolfgang daher ihre größte Leidenschaft.

»Ich fahre im Jahr mit meiner BMW 1250

GS ADV mit 136 PS mehr als 15.000 km

durch die Welt. Das passt auch, weil ich alles

sehen und kennenlernen muss. Ich bin unruhig

und neugierig; möchte immer mehrere

Dinge gleichzeitig machen.« Das ruhige

und gemächliche Wangerooge bietet da einen

willkommenen Ausgleich.

In diesem Jahr erkundete das Ehepaar

Thüringen mit dem Erzgebirge. »Eigentlich

war im Herbst die Motorradtour ans Nordcap

fest eingeplant«, erzählt Frau Lach beim

Treffen im »Pudding«, »aber leider mussten

wir wegen Corona die Fahrt auf 2022 verschieben.«

Wangerooge statt Nordcap – das Tor in

eine »andere Welt« liegt für die umtriebige

Unternehmerin quasi direkt vor der Haustür.

Mit dem Motorrad von Wilhelmshaven

nach Harle, dann mit dem Flieger auf die

Insel. »Das Licht, die Luft, das Wasser, die

schnelle Erreichbarkeit einer anderen, wunderschönen

Welt und die neuen Möglichkeiten.

Das ist es, was mich an dieser Insel

reizt«, lacht Uta Lach. In Wilhelmshaven

betreibt sie gemeinsam mit ihrem neunköpfigen

Team eine der größten privaten Hausverwaltungen;

und das seit über 25 Jahren.

Dass sie sich noch heute liebend gerne auf

der schönsten ostfriesischen Insel aufhält,

hat auch einen nostalgischen Grund: »Bereits

während meiner Schulzeit habe ich im

Landschulheim auf Wangerooge Ferienzeiten

verbracht und Wangerooge kennen und

lieben gelernt.«

Sie kombiniert gekonnt die private Erholung

mit der geschäftlichen Perspektive,

die sich auf Wangerooge bietet. »Aus meiner

Tätigkeit als Haus- und Grundstücksverwalterin

liegt es nahe, auf Wangerooge das

Angenehme mit dem Beruflichem zu verbinden

und hier auch die Hausverwaltungen zu

übernehmen.«

Gesagt – getan! Und sie freut sich auf

die nächsten Trips mit ihrem »Fliegenden

Ziegelstein«, mit dem sie schon auf Wales,

Irland, Korsika, Sardinien war und auch

Frankreich und Italien von den schönsten

Seite betrachten konnte.

TEXT: MAO / FOTOS: EVELYN GENUIT + ANTJE POLLEX

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0 36 TIERISCH

FREUNDLICHE

FERIENFLIEGER

Den Inselflieger gibt es – wie berichtet – seit 50 Jahren. Und der

Wangerooger Flugplatz feiert in diesen Wochen sein 100-jähriges

Bestehen. Allerdings mussten die geplanten Feierlichkeiten wegen

der Corona-Krise abgesagt werden.

u

rlaub kann Stress pur sein: Stau,

nervende Mitreisende, mieses

Hotel – nicht umsonst wird

jede zweite Scheidung nach der

»schönsten Zeit des Jahres« eingereicht.

Aber wie so oft macht die Natur vor, wie

es besser geht. Vor allem Gänse taugen als

Vorbild, wovon man sich im Herbst prima

selbst überzeugen kann; sie nehmen Rücksicht,

helfen sich gegenseitig und machen

sich die Urlaubsregion Wangerooge nicht

gegenseitig streitig.

Schon die Anreise einer Schar Graugänse

ist kein Vergleich zu dem Bürgerkrieg auf

unseren Autobahnen: In exakter V-Formation

ziehen sie gen Süden. Dabei erzeugt der

Flügelschlag des vorne fliegenden Vogels

Aufwinde, die dem nächsten zugute kommen.

Ist der Spitzenflieger müde, wechselt

man sich ab. Außerdem hält eine Gans niemanden

für einen Idioten, wenn sie hupt.

Nein, es ist ein Ansporn für die ganze Reisegesellschaft.

Auch kommen sich Graugänse nicht so

ins Gehege wie die Wolffs oder Schulzens am

Ballermann. Denn Graugänse brüten zwar

wie im hohen Norden, doch unsere Populationen

zieht es nach Spanien, während die

nördlichen etwa im Wattenmeer überwintern.

Sie geben sich quasi die Flügel in die

Hand.

Gänse sind da auch flexibler als andere

Vogelarten. Wenn der Winter milde zu werden

scheint, bleiben sie auch gerne mal zu

Hause. Dann suchen sie abgeerntete Felder

auf und genießen den Heimaturlaub.

Die kalten Monate sind eine gute Gelegenheit,

auch einmal ganz andere Gänsegäste

in Augenschein zu nehmen. Aus der Arktis

und dem fernen Sibirien fliegen Blässgänse

bei uns ein. Auch Ringelgänse, Zwerggänse

oder Nonnengänse finden den Winter an der

Nordsee angenehmer als in ihren nördlichen

Brutgebieten. Nonnengänse sind sogar so

gerne hier, dass sie mittlerweile in Deutschland

brüten. Komplett wird der Gänsereigen

durch die Kanadagans, die aus Zoos ausgebüxt

ist und bei uns das ganze Jahr an einem

Fleck bleibt. Gänse untereinander kommen

eben zurecht, und wenn viele Urlauber wieder

gen Norden abgeflogen sind, trudeln unsere

Graugänse aus dem Süden wieder ein.

Ganz entspannt …

TEXT: FRED BERG / FOTO: EVELYN GENUIT


TIERISCH 0 37

ERSTE

TAGESGÄSTE

Wangerooge öffnete sich im

Juni 2020. Grund für viele

Nordseefreunde für einen

Tagesausflug. Auch aus Westfalen

kamen viele MOIN-Leser

auf die Insel, wie diese Frauen

aus Unna, die sich einen tierischen

Beschützer mitgebracht

hatten. Und auch der gut erzogene

Hund »Bente« genoss das

Flair auf der Strandpromenade.

FOTO: MANFRED OSENBERG


0 38 FEIERLICHKEITEN

Gabriela und Guido

vor dem Alten Leuchtturm


FEIERLICHKEITEN 0 39

VIER HOCHZEITEN

Ende Juni auf der Insel. Die Lockerungen nach der »Hochzeit«

der Corona-Pandemie sind unverkennbar. Auch vier Paare

profitieren – wie der Tagestourismus – ab 23. Juni 2020 von den

neuen Regelungen auf Wangerooge.

u

nsere« Hochzeitspaare sind

ganz entspannt auf die Insel

gekommen. Jetzt feiern sie ihren

schönsten Tag – Theresa und

David (oben) kamen mit vielen Freunden

aus Marburg, erlebten am Diggers den wunderschönen

Sonnenuntergang und wurden

am Folgetag auch kirchlich getraut.

Monika und Sven (mit Lars, oben rechts)

aus Bochum, Gabriela und Guido (links) aus

Frankfurt, sowie Patricia und Martin aus

Lippstadt (rechts) heirateten auf Wangerooge

und erlebten unvergessliche Tage am

Meer.

Zum Ferienbeginn in mehreren Bundesländern

(Berlin, Brandenburg, Hamburg,

Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein)

kam es zu einem erhöhten Aufkommen von

Tagestouristen und somit bestand ein erhöhtes

Infektionsrisiko. Um dies zu minimieren,

war eine Begrenzung der Besucherzahlen

auf der Insel auf ein vertretbares Maß erforderlich.

Doch Anfang Juli gab es – auch für die

vier glücklichen Hochzeitspaare – Entwarnung.

Wangerooge blieb von der Corona-Krise

verschont. Hoffen wir, dass es so bleibt!

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTOS: EVELYN GENUIT


0 40 ERINNERUNGEN

AXELS FREISCHWIMMER

Stolz wie Oskar war ich an diesem 29. Juli 1959. Geschafft! Ich habe meinen Freischwimmer im noch

recht neuen Meerwasser-Freibad von Wangerooge bestanden. Endlich durfte ich stolz das Abzeichen

mit der einen Welle auf meiner Badehose tragen.

s

ehr gut kann ich mich noch an

den täglichen Schwimmunterricht

erinnern. An das unbeheizte und

trübe Salzwasser, das so merkwürdig

schmeckte, den Körper aber angeblich

viel besser tragen sollte als das Süßwasser im

heimischen Freibad. Davon allerdings habe

ich rein gar nichts gemerkt! Und das viertelstündige

Schwimmen am Prüfungstag zog

sich gefühlt einen halben Tag lang hin.

Zur Badezeit am nächsten Tag ging ich vom

Strandkorb aus ganz nahe am Badeturm

vorbei ins Meer. Dass ich jetzt echter Freischwimmer

bin, ja, das mussten auch die

Rettungsschwimmer unbedingt sehen!

1959 sah das Urlaubsleben auf Wangerooge

noch völlig anders aus als heute. Vormittags,

sofern man keine Anwendungen

hatte wie Warmbäder, Fango oder Massage,

saß der Kurgast in der Biomaris-Trinkkurhalle

bei einem der Verdauung dienlichen

Glas Salzwasser mit Orangengeschmack.

Im Strandkorb wurde die Bäderzeitung studiert,

auch damals schon der Wangerooger

Inselbote. Dort konnte man nachlesen, dass

Kaufmann Schulz-Hohenstein aus Duisburg

nebst Gattin am Vortag an- und wie jedes

Jahr für vier Wochen im Hotel Fresena

untergekommen ist. Und dass der Beamte

Heinz-Fredo Viedge mit Gattin Helga und


ERINNERUNGEN 0 41

ihrem Sohn Roland aus Bremen die nächsten

drei Wochen bei Familie Strasser in der

Richthofenstraße 2 wohnen würden.

Zum Mittagessen ging man ins Hotel,

oder aber in die Fischbratküche, die sich ja

immer noch in der Elisabeth-Anna-Straße

befindet. Oder zu »Flunki« Siemens in die

Milchbar Regina. Ferienwohnungen gab es

noch nicht. An Unterkünften standen lediglich

Hotels oder Pensionen zur Verfügung.

In nicht wenigen Pensionen zogen die Insulaner

während der Sommermonate in ihre

Keller, um die Privaträume an Feriengäste

vermieten zu können.

Vor Sonnenuntergang traf man sich auf

der Promenade. Sie war bei schönem Wetter

wirklich rappelvoll mit Flaneuren. Nur verhalten

wurde die Familie des Burgnachbarn

gegrüßt, auf Etikette wurde noch größten

Wert gelegt.

Lockerer freilich wurde es abends in den

Kneipen, in der Kupferkanne des Hotel Fresena,

in der Friesenstube des Hotel Hanken

oder im Lokal Nordlicht des gleichnamigen

Hotels. Ganz besonders hoch schlug

die Stimmung, wenn im »Fresena« oder im

»Monopol« zum Tanz aufgespielt wurde,

wenn Billy Mo oder die »Vier Harmoniker«

angekündigt waren. Zu den Kalauern von

Heinz Erhardt wurde für die Damen ein


0 42 ERINNERUNGEN

»Kullerpfirsich« und für die Herren ein

»Herrengedeck« bestellt und man amüsierte

sich königlich. Und wenn man am nächsten

Tag Billy Mo mit »seiner reizenden Frau und

den niedlichen Kindern« vor der Süßen Ecke

auf der Zedeliusstraße begegnete, ja, da hatte

man was zu erzählen!

Auf der Zedeliusstraße gab es das Photogeschäft

von Karl und Alois Ungermann.

Bereits bei Ankunft des Schiffes war einer

der Ungermann-Brüder am Hafen und lichtete

die ankommenden Gäste auf der Gangway

ab, die bereits am Abend auf Schautafeln

vor dem Ladenlokal die Bilder ansehen

und für sich einen Abzug bestellen konnten.

Und während des Tages hörte man am

Strand das melodische: »Hallo, ein Sonnenphoto!«

Wunderbare Bilder mit einer ganz

eigenen Bildästhetik haben die Ungermanns

über viele Jahre am Strand und beim Baden

fotografiert. Beim Café Pudding gab es noch

ein weiteres Fotogeschäft, Photo-Becker.

Auch Konkurrent Becker war bei der Schiffsankunft

am Hafen und stellte schon wenige

Stunden später die Bilder der Gäste auf

Schautafeln vor dem Laden aus.

Zwei unterschiedliche Tabakläden buhlten

auf der Zedeliusstraße um Kundschaft.

Neben Ungermann war Tabak Niemeyer und

auf der gegenüberliegenden Straßenseite das

Geschäft von Hartmut Zimmermann. Selbst

bei Drogerieartikeln hatte man die Wahl,

kaufe ich bei Brune neben der Buchhandlung

oder bei Drogerie Philips Richtung Bahnhof?

Vis-á-vis davon hielt Textil-Clemens

eine reiche Auswahl an hochwertiger Garderobe

sowie einfacher Strandbekleidung vor.

Auch das Geschäft von »Von der Ahn« gab

es bereits. Hier wurden ab Nachmittag die

Tageszeitungen verkauft, die mit dem Tideschiff

angekommen waren, hier gab es alles,

um eine attraktive Strandburg zu gestalten.

Fähnchen, Schaufeln, selbst Leihschaufeln

wurden angeboten. Die Reichkriegsflagge,

die im festländischen Alltag geächtet

war, konnte für die eher deutschnationale

Burg erworben werden, Strandspielzeug

für die Kinder, Postkarten, Souvenirs und

Mini-Seehunde aus echtem Seehundfell. In

Glasfläschchen die alkoholische Spezialität

»Seehund männlich«, herb mit blauem Verschluss,

oder »Seehund weiblich«, süß mit

rotem Verschluss natürlich.

Es war die Zeit des Aufbruchs und des

Wirtschaftswunders, des Jetzt-gönnen-wiruns-wieder-was.

Es war ebenso die Zeit des

Vergessens und des sturen Nur-nach-vorne-

Schauens. Niemand wollte mehr an die vergangenen

Jahrzehnte erinnert werden, die

man erst begeistert bejubelt und dann verzweifelt

gerade so hat überleben können.

War der Urlaub vorüber und die Heimreise

musste gen Bremerhaven angetreten

werden, so ging es vom Bahnhof noch entlang

der Siedlerstraße zum stetig versandenden

Ostanleger. Nur Richtung Harle legten

die Schiffe vom Westanleger ab. Bei der

Begegnung mit dem Gegenschiff riefen die

heimkehrenden Urlaubern den ankommenden

melodisch ein »Oh, wie bla-haß« zu, erwidert

von den Neugästen »Oh, wie brauhaun«.

Diese idyllische Welt hielt sich auf Wangerooge

ein wenig länger als auf dem Festland.

Aber die neue Zeit mit größerem politischen

Bewusstsein, mit der von Frauen

eingeforderten Emanzipation und dem Aufbegehren

der Jugend ließ sich im Laufe der

1960er Jahre natürlich auch nicht mehr

durch das Wattenmeer aufhalten.

TEXT: AXEL STUPPY / FOTOS: PRIVAT


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0 44 INSELKICK

WETTEN,

WETTER,

WERDER…

v

ersteht sich, dass die Bremer

Fans in der »Kogge« am 6. Juli

bestens gelaunt waren und mit

einigen Jever (natürlich aus der

grünen Flasche) den Nichtabstieg feierten.

»Gottseidank bleiben wir drin«, jubelte

auch van Koten, »ein Abstieg hätte fatale

»Werder Bremen wird in der Relegation nicht gewinnen

und trotzdem nicht absteigen!« Marco van Koten,

Wangerooges junger Schwimmmeister, legte sich früh fest.

Und behielt recht. Werder reichten Anfang Juli 2020 gegen

den Zweitliga-Dritten Heidenheim zwei Unentschieden

(0:0 und 2:2) zum Klassenerhalt.

Folgen gehabt. In der 2. Bundesliga hätten

wir gegen den HSV spielen müssen …«

Willi Lemke, Bremens erfolgreicher Ex-

Manager, machte bei seinem letzten Wangerooge-Besuch

in der »Kogge« keinen Hehl

daraus, dass bei Werder einige schwere Fehler

gemacht wurden. Elf Jahre ist der letzte

große Titel für den Nordklub her. Da war

Lemke noch der »große Zampano« von der

Weser. 2009 besiegte Werder im Pokalfinale

Bayer Leverkusen mit 1:0. Zehn Tage zuvor

stand die Truppe von Trainer Thomas

Schaaf im Finale des UEFA-Cups, dem Vorgängerwettbewerb

der Europa League gegen

Shakhtar Donetsk.

Es war das letzte glorreiche Jahr für Werder

– auch wenn die Spielzeit 2008/2009 in

der Liga nur auf einem unbefriedigenden

zehnten Platz beendet wurde. Diese Saison

war ein Ausrutscher in einem sonst herausragenden

ersten Bundesliga-Jahrzehnt Werder

Bremens im 21. Jahrhundert.

»Das waren noch Zeiten«, schwärmt

nicht nur Mirko Horchler, Inhaber und

Chefkoch im »Compass«. Im Gegensatz zu

Ehefrau Hanne, die leidenschaftlicher Fan

von Vizemeister Borussia Dortmund ist, leidet

er unter Werders Niedergang. Immerhin

tröstet ihn der Aufstieg seines Heimatklubs

Hessen Kassel in die Regionalliga.

TOUR DE WOOGE

Horchler verlor dann auch gemeinsam mit

dem früheren Wangerooger Fleischermeister

Michael Drees, der seit ein paar Jahren

auf Juist lebt, eine Radler-Wette. Das Duo

startete im Werder-Dress gegen Bäcker-


INSELKICK 0 45

meister Mike Kruse und dem Velberter Jörg

Heeren vom Wangerooger Bayern-Fanklub

(Foto unten bei der Schecküberreichung).

Wettfrage: Welches Team radelt in einem

bestimmten Zeitraum die meisten Kilometer.

Eine Challenge mit Start an unterschiedlichen

Orten. Kruse und Horchler auf

Wangerooge, Drees auf Juist und Heeren im

Bergischen Land. Dank App konnten die

beiden Teams immer den aktuellen Stand

erfahren. Knapp 2000 Kilometer radelte

das Quartett für den guten Zweck. Die Pfadfinderjugend

auf der Insel durfte sich über

eine Spende von 250 Euro freuen.

PECHVOGEL

DES MONATS

Leo Weinkauf, hier mit Bayern-Trikot

neben seinem Freund Max Klemmer

auf Wangerooge, hätte der Größte sein

können. Der Torwart des Drittligisten

MSV Duisburg patze aber in zwei der

letzten Geisterspiele. Folge: Die Duisburger

verpassten den Zweitliga-Aufstieg äußerst

knapp.

GOLDENE JAHRE

Die Fußballfreunde auf der Insel erinnern

sich, dass sich Bremen von 2002 bis 2008

immer für den europäischen Wettbewerb, ab

2004 fünf Jahre in Folge für die Champions

League, qualifiziert hatte. Es waren goldene

Jahre an der Weser mit dem Gewinn der

Meisterschaft im Jahr 2004 als Highlight.

Die Jahre ohne Titel waren deshalb so

besonders, weil die Mannschaft kontinuierlich

auf sehr gutem Niveau gespielt hat.

Da hat vieles zusammengepasst. »Auch das

Scouting war überragend«, betone Willi

Lemke im Gespräch mit Wangerooges TuS-

Allrounder Andre Richert, der sich die beiden

richtungsweisenden Krimis gegen Heidenheim

gemeinsam mit Marco van Koten,

erster Vorsitzender und Torjäger des TuS

Wangerooge anschaute. Richert erinnert

sich: »Früher haben Spieler eine ganze Epoche

geprägt. Wenn man sich überlegt, dass

Diego und Mesut Özil zusammen in einem

Kader waren – heute unvorstellbar.«

Das 4-4-2 mit Raute prägte das Werder-Spiel

der Nullerjahre – angeführt von

Meistertrainer Schaaf und Manager Allofs.

Schaaf (von 1999 bis 2013) und Allofs (von

1999 bis 2012) galten als Garanten für den

Erfolg. Das Duo setzte in der Liga Maßstäbe

durch solides Wirtschaften, einen ruhigen

Führungsstil sowie das richtige Händchen

bei Transfers. Ailton, Ivan Klasnic, Johan

Micoud, Diego, Naldo, Torsten Frings, Mesut

Özil, Per Mertesacker oder Claudio Pizarro

– sie alle waren Spieler in der Ära

Schaaf/Allofs.

FLOPS AN DER WESER

Zum Ende der Rehhagel-Ära mehrten sich

die Fehlgriffe auf dem Transfermarkt. Ob

die Brasilianer Wesley (7,5 Millionen) und

Carlos Alberto (7,8) oder der Österreicher

Marko Arnautovic (6,2): Sie alle kosteten für

damalige Verhältnisse viel Geld – enttäuschten

aber an der Weser und konnten die in sie

gesetzten Erwartungen nicht erfüllen.

Der Verein schaffte es nicht an den Erfolg

vorvergangener Jahre anzuknüpfen, die

kostspieligen Fehleinkäufe trafen Werder

enorm.

»Auch die regelmäßigen Einnahmen

aus der Champions League brachen

weg. Die Ansprüche, über Jahre

in Bremen aufgrund der erfolgreichen

Zeit gewachsen, konnten

nicht mehr erfüllt werden«,

meint Willi Götz, der

von 1969 bis 1972 bei Werder

in der Bundesliga spielte

und noch unter Trainer

»Zapf« Gebhardt

sein Debüt im Bremer

Trikot gab. Der Nordsee-

Liebhaber spielte und trainiert

beim Wuppertaler

SV unter dem Bremer Ex-

Nationalspieler Herbert Burdenski,

der das erste Länderspieltor

für Deutschland nach

dem 2. Weltkrieg per Elfmeter

gegen die Schweiz erzielte.

Die Trainer und Werder –

ein Kapitel für sich. Die Konstanz

ging in den vergangenen Jahren verloren.

Auf die externe Trainerwahl Robin Dutt

(nur 16 Monate im Amt) folgten mit Viktor

Skripnik (zwei Jahre) und Alexander Nouri

(ein Jahr) zwei weniger erfolgreiche interne

Lösungen. Auch Florian Kohfeldt ist eine

solche interne Lösung gewesen.

Das Fischen im eigenen Teich muss nicht

sein – ein nicht selten gehörter Vorwurf an

die verantwortlichen Personen.

FINN UND DER TORJÄGER

»Das ist bei meinem Lieblingsklub anders«,

sagt der Wangerooger Rettungssanitäter

Finn Drees, der den Aufstiegstrainer Uwe

Neuhaus für einen »Riesen« hält. Dank Corona

konnte Drees die letzten Saisonspiele

»seiner« Bielefelder Arminia auf

dem Weg in die Bundesliga nicht live

erleben: »Aber deshalb habe ich mich

nicht weniger gefreut.«

Neuhaus ist Finns Supertrainer,

Fabian Klos sein Lieblingsspieler.

Mit 32 Jahren krönte er als

Kapitän und Torschützenkönig

(21 Treffer zum Aufstieg) seine

Karriere. Seit 2011 im Verein,

stieg er mit der Arminia zwei

Mal in die 3. Liga ab und wieder

in die 2. Liga auf. Dabei

hatte er nie daran gedacht,

überhaupt Fußballprofi zu

werden. Kaum ein Spieler hat

sich über die Jahre so herausragend

an neue Gegebenheiten gewöhnt

wie die Nummer Neun der Arminia.

Übrigens war Finn Drees als

Bielefeld-Kenner der erste, der seinen

Freund van Koten zu Werders

Klassenerhalt gratulierte…

MANFRED OSENBERG


0 46 GLOSSE

WAS IST

GRÜN

UND …

Geld stinkt nicht, dachte

Clemens Tönnies, machte mit

Schweinen Milliarden und

brachte den Bundesligisten

Schalke 04 in die totale

Krise. Und die königsblauen

Fans zur Demo auf die

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GLOSSE 0 47

geld stinkt nicht, fanden wohl

auch die Club-Oberen bei Werder

Bremen und entschieden sich für

Geflügelhersteller Wiesenhof als

Hauptsponsor. Dessen Massentierhaltung

stinkt allerdings Tierschützern und Fußballfans

gleichermaßen.

Ob Schweine oder Hähnchen – tierisch

geht es bei den Fußballklubs schon seit Jahren

zu. Nicht nur in der Bundesliga. Aber

auf Wangerooge weiß kein Mensch, warum

sich erwachsene Fußballer so gerne mit riesigen

Plüschfiguren umgeben. Adler Paule

soll zum Beispiel der deutschen Nationalmannschaft

Glück bringen. Dabei haben die

Stars mit dem Adler auf der Brust doch einen

Löw an der Seite …

Bär Bernie tanzt am Spielfeldrand,

wenn der FC Bayern spielt. Für Borussia

Dortmund schwärmt die Riesenbiene

Emma. Elch Hoffi soll der TSG Hoffenheim

zum Sieg verhelfen. Brian the Lion brüllt für

Bayer Leverkusen.

WERDERS MÖWE: STADIONVERBOT

Nur Werder Bremen hat bislang auf ein Tier

als Helfer verzichtet. Das frühere Maskottchen,

Möwe »Möwi«, nervte die Fans so

sehr, dass es Stadionverbot bekam. Dabei

hätten die Bremer derzeit einen Glücksbringer

bitter nötig. Normalerweise. Bei den Relegationsspielen

gegen Heidenheim kam das

Glück für ein paar Tage zurück. Und Werder

schaffte auch ohne Sieg den Klassenerhalt.

Das torlose Unentschieden im Bremer Geisterspiel

und das 2:2 im höchstgelegenen

Bundesligastadion Deutschlands reichten.

Nur bei wenigen Vereinen lässt sich die

Tierliebe logisch herleiten. 1860 München

führt einen Bayerischen Löwen im Vereinswappen

und hat zwangsläufig einen Löwen

als Maskottchen, die Kicker vom 1. FC Köln

bekamen einst einen Geißbock als Maskottchen

geschenkt und heißen seitdem »Die

Geißböcke«.

Die Kicker von Zweitligist Holstein Kiel

werden seit vielen Jahrzehnten als Störche

bezeichnet. Ex-Bundesligist Wuppertaler

SV, die Löwen, tragen ihre Heimspiele im

altehrwürdigen Stadion am Zoo aus, nur einen

Steinwurf vom Elefantenhaus entfernt.

Das wohl seltsamste Maskottchen hat sich

Alemannia Aachen zugelegt: Kartoffelkäfer

Al-Aix. Die Mannschaft wurde einst wegen

der schwarz-gelben Streifen auf den Trikots

nach den Insekten benannt.

Kartoffelkäfer? Die freiwillige Assoziation

mit Schädlingen zeugt zumindest von

einer alemannischen Unbekümmertheit.

Andere Profifußballer würden sich vermutlich

bedanken, wenn ihr Verein mit Zecken,

Kakerlaken oder Wegschnecken in Verbindung

gebracht werden würde.

Bei den Bremern, in der Gunst der Wangerooger

Fußballfreunde neben den »Losern«

vom HSV immer noch beliebt, könnte

sich möglicherweise ein drastischer Imagewechsel

anbahnen. Bekanntlich wirbt Geflügelfabrikant

»Wiesenhof« schon seit der

Saison 2012/13 auf den grünen Trikots von

Werder für Produkte aus der Massentierhaltung.

Fünf Millionen Euro lässt sich das Unternehmen

die Werbung pro Saison kosten.

»Was ist grün und stinkt nach Fisch?«

lautete der spöttische Gegnerspruch früher.

Wird es demnächst heißen: »Was ist grün

und stinkt nach Huhn?« Abwarten.

TEXT: MAO

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0 48 GÄSTEBUCH

DIE »TROCONER« AUF DER INSEL

Es waren viele, aber nicht zu viele Besucher, die trotz Corona nach

Wangerooge gereist sind, zum Beispiel Andriy.

d

er

junge Mann aus der Ukraine

war mit seiner Freundin

Priscilla zum ersten Mal auf

der Insel und war begeistert:

»So schön hatte ich mir Wangerooge nicht

vorgestellt. Mit vielen jungen Leuten haben

wir am Diggers die Cocktails und den

Sonnenuntergang genossen. Wir leben zwar

in Nordhessen, aber wenn wir mal heiraten

sollten, kommt nur der alte Leuchtturm in

Frage …«

Die vielgereisten Rheinländer Edeltraud

und Achim Wolff aus Haan waren zum

zweiten Mal auf der Insel: »Wir hatten

wieder Glück mit dem Wetter und der

Pension, haben die Radtouren und das

Essen im Kreta genossen und schon für das

nächste Jahr eine Ferienwohnung gebucht.«

Voll des Lobes sind auch die Eheleute

Marlies und Hans-Paul Tix (Foto links), die

seit 27 Jahren von der Bergstraße (Alsbach)

nach Wangerooge kommen: »Die Ruhe und

das Meer – wunderschön. Durch die Dünen

spazieren gehen. Und wir freuen uns auf die

Leckereien im Kreta, wo wir stets freundlich

bedient werden. Das ist nicht überall so in

den Lokalen.«

Die Gastronomie freut sich im Juni

auch immer auf die Besuche der »Lady-

Kracher«, die diesmal maskiert angereisten:

»Aber durch Corona und den wichtigen

Sicherheitsbestimmungen haben wir uns die

gute Laune nicht verderben lassen …«

Und das ist auch gut so!

TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG


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0 50 KINDERGARTEN

ERWARTUNGEN …

Schon nach gefühlten zehn Jahren ist Land in Sicht, jedenfalls was den Wangerooger

Kindergarten betrifft. Die Kita soll in zwei Jahren fertig sein …

m

it dem Neubau sollen gleich

zwei Fliegen mit einer

Klappe geschlagen werden.

Es ist kein Geheimnis, dass

Wohnungen knapp sind auf Wangerooge,

deshalb soll der geplante Kindergarten-

Neubau an der Charlottenstraße auch gleich

zwei Wohnungen im Obergeschoss erhalten

– vorzugsweise für Mitarbeiterinnen oder

Mitarbeiter der Einrichtung. Der Bauausschuss

des Kreises fasste in Jever den

Grundsatzbeschluss für das Kita-Projekt,

das inklusive Wohnungen knapp 2,9 Millionen

Euro kosten soll. Die zusätzlichen

Kosten in Höhe von 890. 000 Euro sollen im

Kreis-Haushalt 2021 bereitgestellt werden.

Die Architektin Marika Rütters stellte

zwei Gebäudevarianten vor – jeweils

eine Kombination aus einem Flachbau für

die beiden Gruppenräume sowie im vorderen

Bereich an der Charlottenstraße einem

zweigeschossigen Klinkerbau, der die Architektur

der umgebenden Gebäude aufnimmt.

Das könnte mit Walmdach oder als

zweite Variante mit zwei langen, nach hinten

gezogenen Giebeln und folglich mit jeweils

anders zugeschnitten Wohnungen gebaut

werden.

Im Erdgeschoss beider Varianten sind

Verwaltung, Personalräume, Küche und

weitere Funktionsräume untergebracht.

Planerisch ist bereits in beiden Varianten

die Option enthalten, die Kita auf drei

Gruppen zu erweitern – dann müssten Personalräume

und/oder Verwaltung nach

oben verlegt werden.


ABSCHIED 051

ENTLASSUNGEN

In der heutigen Zeit ist es nicht leicht,

Fotos von Kindern und Jugendlichen zu

veröffentlichen, auch wenn diese es liebend

gerne haben möchten. So benötigte

die ebenso bekannte wie beliebte MOIN-

Fotografin Evelyn Ge nuit, früher selbst

lange als Schulleiterin auf Wangerooge

tätig, auch beim Fotoshooting anlässlich

der Schüler-Verabschiedung Anfang Juli

2020 eine offizielle Genehmigung der Inselschule.

In diesem Jahr wurden vier Schülerinnen

und zwei Schüler entlassen, davon

gehen Sophia Lauria (nicht auf dem Foto),

Felix Langer und Pia Steimann auf das

Festland, um dort das Abitur zu bauen.

Reent Eden, Helena Hentze suchen noch

eine Lehrstelle, und Jasmin Fischer beginnt

eine Ausbildung auf dem Festland.

FOTO: EVELYN GENUIT


0 52 THEMA 2020

DIE RIESEN VOR WANGEROOGE

Es ist Juni im Jahr der Corona-Krise. Wilhelm Maaß fährt jeden Morgen mit seinem Elektromobil von

seiner Wohnung an der Friedrich-August-Straße hinauf zum Strand und schaut, ob die dicken Pötte

immer noch vor Wangerooge liegen. »Ja«, knurrt der 87-Jährige, den sie auf der Insel nur »Queller«

nennen, »noch alle da!«

Frank Kortenhorn

n

ach dem heißesten April überhaupt

und dem »stinknormalen«

Mai bringt der Juni den Sommer

mit. Herrliches Ferien wetter.

Normalität macht sich an und in der Nordsee

breit. Vor Wangerooge liegen sie – die Kreuzfahrtriesen.

Mein Schiff. Dein Schiff. Unser

Schiff. Die Rederei um die Reederei TUI

Cruises ist in vollem Gang. »Müssen die denn

unsere Umwelt verpesten …?« Die Frage hört

man immer wieder von Urlaubsgästen.

Auch der Ozeanriese »Mein Schiff 3«

liegt nach mehr als einem Monat Liegezeit

in Cuxhaven vor Wangerooge auf Reede. Von

den rund 2.900 TUI-Beschäftigten an Bord

waren nur 1.900 in ihre Heimatländer gebracht

worden. Vor der Insel lagen da bereits

die beiden Schwesterschiffe »Mein Schiff 4«

und »Mein Schiff 6« auf Warteposition vor

Anker.

Insel-Doc Frank Kortenhorn kennt sie

bestens, die TUI-Kreuzfahrtschiffe. Als Inselarzt

hat er bei den großen Kreuzfahrten

auch zahlreiche erkrankte oder verletzte Besatzungsmitglieder

kennengelernt. Auch bei

der Taufe der »Mein Schiff 5« war Dr. Kortenhorn

dabei, ebenso die Sängerin Lena

Meyer Landrut und andere Ehrengäste.

Jetzt, Anfang Juli 2020, liegt die »Mein

Schiff 5« sechs Meilen vor Wangerooge. Für

den Inseldoc eine willkommene Möglichkeit,

den Kreuzfahrern einen Besuch abzustatten.


THEMA 2020 0 53

Mit seinem Motorboot kommt Frank Kortenhorn

so nah wie möglich an den »Riesen«

ran. Aber an Bord darf er natürlich nicht.

Wenige Tage später, am 6. Juli 2020, sehen

viele Schaulustige vom Wangerooger Strand

aus die Abreise der »5« nach Wilhelmshaven.

BUNDESWEITE SCHLAGZEILEN

Andere Wangerooger erinnern sich. »Mein

Schiff 3« war vor einigen Wochen bundesweit

in die Schlagzeilen gelangt, nachdem

der Kreuzfahrtliner mit rund 2.900 TUI-

Beschäftigten an Bord wegen Corona unter

Quarantäne gestellt wurde. Weil der Kreuzfahrtbetrieb

ruht, waren sie zuvor im Mittelmeer

und vor den Kanarischen Inseln von

Jan-Dirk Post

anderen Schiffen der Reederei eingesammelt

worden. Üblicherweise reisen auf der »Mein

Schiff 3« rund 2.500 Gäste und 1.000 Besatzungsmitglieder.

Nachdem am 30. April ein Covid-19-Fall

an Bord der »Mein Schiff 3« festgestellt wurde,

wurde die gesamte Besatzung getestet.

Insgesamt neun Crewmitglieder hatten sich

mit dem Virus infiziert. Sie wurden von Bord

gebracht und isoliert.

Während der Quarantäne war es zu Auseinandersetzungen

an Bord gekommen. Unter

der Leitung des Havariekommandos war daraufhin

ein Team, bestehend aus Mitarbeitern

der Deutschen Seemannsmission, TUI

Cruises und Fachberatern des Havarie-


0 54 THEMA 2020

kommandos für psychosoziale Notfallversorgung

zur Betreuung der isolierten Crewmitglieder

an Land und an Bord, eingesetzt

worden.

SOMMERANFANG

Die Geschichte geht weiter. Mehr als ein

Dutzend Schiffe liegen am 21. Juni 2020 vor

Anker, statt mit Gütern für Millionen an

Bord die Weltmeere zu befahren. Die Reede

»Neue Weser Nord« nördlich von Wangerooge.

Nach Angaben des Wasserstraßen- und

Schifffahrtsamts liegen dort normalerweise

zwischen drei und sechs Schiffe. Am Sommeranfang

waren es 16. Und man brauchte

nicht einmal eines der zum Beispiel im »Diggers«

liegenden Ferngläser, um vom Wangerooger

Strand die Ozeanriesen zu sehen.

Ein kostenloses Schauspiel für die Leute

auf der Strandpromenade. Auch Volker

»Charly« Langhoop, »Ur-Einwohner«, sitzt

mit seiner besseren Hälfte Maike auf der

Bank am »Gerken« und schaut rüber zu den

Schiffen, knipst Fotos für Kinder und Enkel.

Auch das Ehepaar, das im Vorjahr die Goldene

Hochzeit feierte, genießt den Anblick

der Schiffsparade. Auch die Langhoops fragen

sich, wie es ohne die Riesenpötte weitergehen

soll.

Volker und Maike Langhoop

Die »Bild« brachte es auf den Punkt:

Herrscht Flaute am Markt, nimmt die Zahl

der »Auflieger« zu. Auflieger? Der an der Peripherie

von Wangerooge lebende Hermann

Goldschweer, der früher die Weltmeere befahren

hat, erklärt: »Auflieger nennt man

jene Schiffe, die mangels Ladung oder Passagieren

von den Reedereien nicht eingesetzt

werden; wie zum Beispiel der Autotransporter

»Hoegh Trident«, der unter norwegischer

Flagge fährt und der bis zu 6.500 Pkw transportieren

kann. Das Schiff verließ Bremerhaven

am 18. Mai, hat seitdem laut Tracking-

Dienst »MarineTraffic« keinen Hafen mehr

angelaufen.

Jetzt liegt er vor Wangerooge. Der Stillstand

des Autotransporters, der die Route

Europa-Asien bedient, passt zu den Umschlagzahlen

in Bremerhaven. Die Zahl der

umgeschlagenen Fahrzeuge im April: 88.421.

Der Vorjahreswert: 195.178. Mehr als das

Doppelte!

Die Kreuzfahrtschiffe verpesten die Luft.

Nicht selten ist dieser Satz von Besuchern der

Insel zu hören. Stimmt das? Bei den Reedereien

ist das natürlich ein Thema. Aber die

Umstellung ist bereits seit einigen Jahren im

Gang, bei einigen umgesetzt: Bis Ende 2021

sollen alle Kreuzfahrtschiffe, die mit Schweröl

betrieben werden, mit hybriden Abgasreinigungssystemen

(EGCS) ausgestattet sein.

Die reduzieren den Schwefelgehalt in den

Emissionen um 98 Prozent. Darüber hinaus

bekommen künftig alle Schiffe ein System

zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen.

Probleme, wie es die Zielhäfen der Kreuzfahrschiffe

haben, kennt man auf Wangerooge

nicht. Und das ist auch gut so …

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTOS: EVELYN GENUIT + FRANK KORTENHORN +

MANFRED OSENBERG


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0 56 TOURISTIK

NORWEGEN IN DER KRITIK

AUTOFREI AUF WANGEROOGE

Was bedeutet all das zum Beispiel für das »Kreuzfahrer-Land« Norwegen? Wenn Norwegen 2026

tatsächlich ,Null-Emissionen‘ fordert, gibt’s Riesenprobleme. Denn: Sollte der vom norwegischen

Parlament formulierte ,Null-Emissionsstandard‘ zu einem regulatorischen Standard werden, wird dies

mit ziemlicher Sicherheit bedeuten, dass kein Hochsee-Kreuzfahrtschiff, wie es derzeit in Betrieb oder

bestellt ist, in den Fjorden des Welterbes eingesetzt werden kann.

a

utofrei auf Wangerooge. Radfahrer

und viele Elektrowagen

beherrschen das Dorfbild.

»Fast jeder Handwerker hat

sein Elektroauto«, erklärt ein kritischer

Insulaner. Norwegen mit seinen vielen Elektroautos

ist da auf einem guten Weg. Aber

viele Urlauber kommen mit ihrem Wohnmobil

– und das läuft mit Verbrennungsmotor.

Für Geiranger ist das ein Dilemma.

»Klar ist da ein Widerspruch zwischen dem

grünen Denken und der Notwendigkeit,

seinen Lebensunterhalt zu verdienen«,

räumt der Bürgermeister ein. »Aber diesen

Widerspruch müssen wir lösen, indem wir

zusammenarbeiten.«

217 Schiffe liefen 2019 Geiranger und den

Nachbarort Hellesylt an. Das entspricht

rund 380.000 Kreuzfahrtpassagiere. Der

enorme Ansturm an Touristen freut die

Souvenirhändler, stellt das Dorf aber vor

Herausforderungen.

An den wunderschönen Anblick haben

sich auch Millionen Fernsehzuschauer

schon gewöhnt. Es sieht aus wie ein gewaltiger

Wohnkomplex am falschen Platz. Wenn

die MSC Meraviglia den Geirangerfjord

hochfährt, wird die umgebende Landschaft

zu einer Kulisse. Das 65 Meter hohe Kreuzfahrtschiff

der Schweizer Reederei MSC

Cruises lässt die Berge, die den Fjord umfassen,

ein wenig verblassen. 19 Stockwerke

hat der Ozeanriese, Platz für 5.714 Passagiere.

Sein Ziel ist das Dorf Geiranger im Südwesten

Norwegens. 200 Menschen leben

hier im Winter, doch in der Hochsaison zwischen

Juni und August gleicht der Ort einem

Ameisenhaufen

Auf Bürgermeister Jan Ove Tryggestad

wirkt das Gewimmel inspirierend.

»Die Kreuzfahrtindustrie ist für Geiranger

enorm wichtig«, sagt er. »Sie sorgt für Arbeitsplätze

und Aktivität und einen lebendigen

Ort.«

STRENGE AUFLAGEN

Doch der Kreuzfahrtverkehr in den Fjorden

verschmutzt die Luft und das Wasser


TOURISTIK 0 57

erheblich. »An einigen Tagen lagen dicke

braune Wolken über Geiranger«, weiß Sveinung

Rotevatn, Staatssekretär im Umweltministerium.

Deshalb hat die Regierung

die Reißleine gezogen: Seit März gelten im

Nærøyfjord, Aurlandsfjord, Geirangerfjord,

Sunnylvsfjord und Tafjord, die zum Teil

UNESCO-Welterbe sind, strenge Umweltauflagen

für die Luxusliner. Dazu gehören

etwa kein Schweröl ohne Filter, kein Ablassen

von Kloake und strengere Grenzwerte

für Schwefel- und Stickoxid

Doch aufatmen können die Menschen

in Geiranger noch nicht: Im Juni 2020

war die Luftqualität auf dem Niveau von

Oslo. Das staatliche Gesundheitsinstitut

warnte: Kranke Personen haben ein erhöhtes

Schlaganfall- und Infarktrisiko.

In den Jahren 2020, 2022 und 2025 werden

die Emissions-Grenzwerte weiter gesenkt,

bis 2026 soll – nach dem Wunsch des

Parlaments – der Kreuzfahrtverkehr überhaupt

keine schädlichen Abgase mehr rausblasen.

UMWELTSCHUTZ

Das hat Konsequenzen. »Wir haben für

2020 eine Reihe von Abbestellungen bekommen,

besonders von Schiffen, die vor

2000 gebaut wurden und den Anforderungen

nicht entsprechen«, erzählt die Chefin

der Häfen der Gemeinde Stranda, Rita

Berstad Maraak. Sie erwartet wirtschaftliche

Einbußen. Allein die MSC Meraviglia

zahlt für die paar Stunden im Hafen 18.000

Euro Liegegebühr.

»Wir glauben, dass für einen Zeitraum

eine recht große Kundengruppe ausbleibt,

die vielleicht nach einigen Jahren zurückkommen

wird.« Dass die Regierung die Umweltauflagen

verschärft hat, findet Berstad

Maraak gut, räumt jedoch ein: »Für uns ist

es aber wichtig, dass wir die Technologie

zur Verfügung haben.« Denn wenn ab 2026

nur noch strom- oder wasserstoffbetriebene

Schiffe zugelassen sind, »bedeutet das faktisch

null Kreuzfahrtschiffe in unserer Gegend«.

Da stellt sich die Frage: Führt der Umsatzrückgang

zu neuen Wirtschaftszweigen?

Sollte man alle Transportmittel abgasfrei

machen? In Norwegen sucht man verzweifelt

nach Lösungen. So könnten die großen

Schiffe außerhalb des Fjordes parken und

die Passagiere mit Elektrobooten in den Ort

gebracht werden. Denn eines wollen alle Akteure

unbedingt verhindern: Dass die Urlauber

statt über den Seeweg mit Bussen in

die Region reisen.

Schon jetzt herrscht während der Hochsaison

Chaos auf den Serpentinen. Die

schmalen, kurvigen Straßen wurden in den

70er Jahren gebaut, als man von der Entwicklung

des Ortes nichts ahnte. Begegnen

sich hier zwei Busse oder Autos mit Wohnwagen

an einer Kurve, müssen sich die Fahrer

abstimmen.

FOTOS: FRANK KORTENHORN

Inhaber Frank Eden …

… nennt zwei Gründe, weshalb das

Fahrradfahren auf der Insel besonders

den Kindern großen Spaß macht und

die Nerven der Eltern schont:

1.

2 .

Bis auf die Elektro-Karren sind

keine Autos unterwegs.

Auf der Insel existieren keine

Berge, die das Treten

anstrengend machen.

A

D

V

E

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L

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L

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RADVERLEIH EDEN

Direkt am Bahnhof von Wangerooge

Zedeliusstraße 2a · Telefon 04469/266

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0 58 TIPPS

»VOR DEM URLAUB

DIE FREIZEIT PLANEN«

Vor allem in Zeiten der Corona-Krise wächst die Bedeutung der Digitalisierung, und digitale

Informationen werden unverzichtbar. Wangerooges Gäste können nun über eine Web App viele

wichtige Inselinformationen finden.

m

it dieser App gehen wir einen

weiteren, wichtigen

Schritt in Sachen Digitalisierung«,

erklärte Ulrike

Kappler vom Verkehrsverein. Gemeinsam

mit der Kurverwaltung hatte der Verkehrsverein

bereits Ende vergangenen Jahres mit

der Erarbeitung der Web App begonnen.

Grundlage sind strukturierte Daten, die nun

auf der Homepage im Bereich der interaktiven

Inselkarte, in der Web App und auch auf

Infoterminals ausgespielt werden können.

»Leider können wir die Terminals aufgrund

der aktuellen Rahmenbedingungen

für Tourist-Informationen noch nicht in Betrieb

nehmen. Touch-Screens und Infostellen

dürfen derzeit coronabedingt nicht betrieben

werden«, bedauert Rieka Beewen

von der Kurverwaltung. In der Web App

finden Gäste die Wangerooger Gastronomie

und Einzelhandelsbetriebe mit den aktuellen

Öffnungszeiten sowie Veranstaltungen,

aktuelle Corona-Informationen und

viel Wissenswertes zu Sehenswürdigkeiten

und weiteren Angeboten. Badezeiten, Wetterinformationen

und die Webcam sind genauso

wie Informationen zu den Inselunterkünften

jederzeit unter webapp.wangerooge.

de abrufbar; eigentlich alles, was im Urlaub

wichtig ist. »Es handelt sich aber nicht um

eine parallele Homepage, die Daten können

einmalig gepflegt werden und nutzerorientiert

auf allen Kanälen ausgespielt werden«,

so Rieka Beewen. »Was in der WebApp vor

Ort wichtig ist, ist für den Nutzer am PC zu

Hause unter Umständen noch vollkommen

irrelevant. Die Kombination aus WebApp

und Homepage soll unseren Gästen die bestmögliche

Information immer dort bringen,

wo sie auch benötigt wird.«

Weiterhin hat auch die Unterkunftssuche

auf wangerooge.de ein Update bekommen.

Die Darstellung ist nun wesentlich

moderner und für den Gast auch leichter

zu bedienen. Zudem haben es auch die ersten

Inselerlebnisse in die Online-Buchbarkeit

geschafft. Auf der Homepage können ab

sofort Wattwanderungen online reserviert

werden und auch in der Tourist-Information

Zedeliusstraße ist die Buchung von Wattwanderungen

möglich.

»Damit geben wir unseren Gästen die

Möglichkeit bereits vor ihrem Urlaub die

Freizeit zu planen«, betonte Ulrike Kappler

und ergänzte: »Und wir müssen sie vor Ort

nicht mehr von A nach B schicken.«

Jeder interessierte Anbieter kann gerne

auf den Verkehrsverein oder die Kurverwaltung

zukommen. »Wir stehen für Fragen

gerne zur Verfügung.«

FOTO: EVELYN GENUIT


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0 60 KONTRASTE

NUR EIN

WANGEROOGER

SEGLER

Die diesjährige Regatta »Rund

Wangeroog« stand unter keinem guten

Stern. 13 Boote hatten gemeldet. Und die

»Alu-Ree« von Torsten Zoeke startete als

einziges Boot von der Insel, konnte aber den

Heimvorteil nicht nutzen.

Starker Wind. Regenschauer. Das

Schietwetter Anfang Juli 2020 führte dazu,

dass acht der 13 Segler schon vor dem Start

das Handtuch warfen und gleich wieder

die Heimathäfen ansteuerten. So war

der Weg frei für Claus Weegen vom WSV

Hooksiel, der die verkürzte Regatta »Rund

Wangeroog« für sich entschied.

YACHTRETTUNG

Noch nicht offiziell im Dienst der Marine,

aber schon im Einsatz bei einem Seenotfall

vor Wangerooge am zweiten Juli-

Sonntag. Einige Soldaten der noch nicht

offiziell im Marine-Dienst stehenden Fregatte

»Sachsen-Anhalt« haben drei Seeleute

von einer litauischen Yacht gerettet. Am

frühen Morgen des zweiten Juli-Samstags

erreichte das Schiff, das zurzeit noch erprobt

wird, der Notruf des Sportboots. Was war

passiert? Vier nautische Meilen vor Wangerooge

– so der Skipper – sei sein Boot manövrierunfähig

und sogar kurz davor, zu zerbrechen.

Das Marine-Schiff ließ sofort ein

sogenanntes Buster-Boot zu Wasser. Schnelle

und wendige Eingreifboote, um Soldaten

an Land zu bringen – oder eben auf See zu

operieren. Mit einem weiteren Buster und

einem Seenotrettungskreuzer gelang es

den Rettern schließlich die drei Männer an

Bord – und die havarierte »Bella« in Schlepp

zu nehmen. Die Ankerkette der kleinen

Yacht hatte sich in der Schraube verfangen.

Neben Schiffsführer und Crew hätten auch

andere Sportboote und die Berufsschifffahrt

in Gefahr geraten können.

Übrigens soll die »Sachsen-Anhalt« im

nächsten Jahr als drittes Schiff der neuen

Klasse F125 in Dienst gestellt werden.

DAS IST DER

SOMMER-HAMMER:

SABRINA ILLIG

WARF HANDTUCH

Zwölf Jahre hatte der Wangerooger

Frank Zoeke den Yacht-Club als erster

Vorsitzender gut geführt, bevor er auf der

Jahreshauptversammlung Ende Januar

2020 von Sabrina Illig abgelöst wurde.

Doch die 48-Jährige, hauptberuflich als Vorzimmerdame

des Bürgermeisters tätig, trat

bereits nach einem halben Jahr zurück.

Seit Mitte Juli muss sich der Club eine

Führungsperson suchen und wird nun satzungsgemäß

durch die beiden verbliebenen

Vorstandsmitglieder Bernd Stramm und

Wolfgang Tholen geführt. Sabrina Illig hatte

die Mitglieder per E-Mail von ihrem überraschenden

Rücktritt informiert.

Sie begründete ihren überraschenden

Rücktritt mit »gesundheitlichen Gründen.«

Laut NWZ habe sie zunächst angenommen,

sich auf ein gutes Vorstandsteam und die

Mitglieder verlassen zu können, doch Vorwürfe

und Streitigkeiten hätten zugenommen.

Sie wolle sich in ihrer ehrenamtlichen

Arbeit diesem Stress nicht länger aussetzen,

schrieb sie. Die Kritik habe ihr sehr zugesetzt.

Sie sei mit ihren Vorstellungen von

Vereinsarbeit auf Widerstände gestoßen.

Viel Stress hat dabei wohl die Corona-Krise

verursacht. Mit Blick auf die Allgemeinverfügungen

des Landkreises und der Gemeinde

Wangerooge hatte sie unpopuläre Entscheidungen

zum Clubhausbesuch treffen

müssen, zumal sie als Angestellte der Gemeinde

keine »Laschheiten« dulden könne.


KONTRASTE 0 61

UND DA WAR NOCH

DER SEGLER …

… der auf den Tag genau 155 Jahre nach

Gründung der DgzRS von den Seenotrettern

vor Juist gerettet wurden. Den bereits

stark unterkühlten Schiffbrüchigen zog die

Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS

DITTMER der Freiwilligen-Station Juist

nahezu im letzten Moment aus der Nordsee.

SEGELSCHIFFBAR

Die Eye of the Wind sticht wieder in See. Mit Kursänderung. Die Krise trifft jeden ...

jetzt auch Schweden. Aktuelle Einschränkungen im Reiseverkehr machen eine erneute

Kursänderung notwendig: Die im Juli ursprünglich vorgesehenen Segeltörns in die

schwedischen Sommerprovinzen müssen umgeplant werden. Stattdessen bleibt die Crew

der »Eye of the Wind« in heimischen Gewässern und erkunden mit den Gästen sehenswerte

Häfen und Küstenabschnitte im Bereich der deutschen Ostsee.

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0 62 INSELHEIME

Inselheim Rüstringen

Haus am Meer

Bielefelder Haus

Westkap

PROBLEME

WEGEN CORONA

Langsam zur Normalität zurück. Das Motto gilt auch für die

Inselheime auf Wangerooge. »Aber wir kämpfen mit schweren

Herzen gegen die finanziellen Probleme an«, erklärte Bernd

Stramm vom Bielefelder Haus, »ein Großteil der Einnahmen fehlt,

und die Fixkosten bleiben.«

i

m Juli 2020 waren gerade mal 20 bis

25 Gäste im Heim. Junge Leute? Die

gesamten Schulfahrten wurden wegen

der Corona-Krise abgesagt. Gegenmittel?

Spendenaufrufe. Sammlungen.

Aber ein Defizit bleibt.

Sorgen haben auch andere Heime auf

Wangerooge. Beispiel OJE (Foto unten). Der

Landkreis Cloppenburg soll sich an unvorhersehbaren

Mehrkosten für den Neubau

des Gästehauses 3 beim Oldenburgischen

Jugenderholungswerk (OJE) Wangerooge

mit 83800 Euro beteiligen. Das hat der Ausschuss

für Kultur und Freizeit dem Kreisausschuss

und dem Kreistag einstimmig

zum Beschluss empfohlen.

Hintergrund: Der Landkreis Cloppenburg

ist genau wie die Stadt Oldenburg und

der Landkreis Friesland Mitglied im OJE.

»Generationen von Schülern aus dem gesamten

Landkreis Cloppenburg haben dort

schöne Stunden verbracht«, kommentierte

Kreisrat Neidhard Varnhorn.

Ursprünglich hatte der Kreistag Anfang

2019 beschlossen, sich an dem Neubau des

dritten Gästehauses auf der Nordseeinsel

mit bis zu 646000 Euro zu beteiligen. Die

nun aufgetretenen Mehrkosten von insgesamt

153200 Euro ergäben sich aus zwei

Posten, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung.

Ein Grund für die Mehrkosten: Die

Gemeinde Wangerooge fordert nun ein aufwendigeres

Entwässerungskonzept.

FOTOS: EVELYN GENUIT


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0 64 SPORTLICHE INSEL

TENNIS-

NACHWUCHS

GESUCHT –

TOPTRAINER

GEFUNDEN!

Er war einer der besten Punktesammler

in der sehr erfolgreichen Mannschaft der

Wangerooger Tennissenioren. Jetzt ist

Nils Bäumer wieder an Bord. Als Trainer.

Kein Wunder, dass Daniel Greulich (Foto)

als neuer Sport- und Jugendwart des Tennisclubs

erfreut ist über die Verpflichtung

Bäumers, der seit seiner Kindheit mit der Insel

verbunden ist und bereits vor vielen Jahren

als Trainer in den Sommermonaten auf

Wangerooge tätig war.

Interessant: Neben den frei zu buchenden

Stunden für Gäste und Jedermann wird

ebenfalls ein gesponsertes Kinder- und Jugendtraining

für die auf der Insel lebenden

Kinder und Jugendlichen angeboten. Kurstermine

sind vom 16. bis 26. Juli und 14. bis

25. August jeweils 8 bis 20 Uhr; vom 27. bis

31. Juli während des Wangerooger Tennisturniers

sind nur kurzfristig je nach Platzkapazität

Trainings möglich.

Die Kosten fürs Tennistraining (60 Minuten

inklusive Platz-/Hallengebühr) liegen

bei 15 Euro pro Person in der Vierer-Gruppe,

20 Euro in der Dreiergruppe, 25 Euro für

Zweiertraining und 45 Euro fürs Einzeltraining.

Auf eine Fünfer-Karte gibt’s 10 Prozent

Nachlass.

Neben der Nachwuchssuche stand in

den Tennisdünen natürlich die Planung für

das traditionelle, gut besetzte Tennisturnier

im Vordergrund, über das die MOIN in

der nächsten Ausgabe ausführlich berichten

wird.

GOLF

Erst spät begann wegen der Corona-

Krise die Golfsaison. Immerhin steht fest

dass der Wangerooger Golfclub auf der 9

Loch-Anlage am Flugplatz ein Gebäude mit

Lager- und Sanitärräumen an den Carport

anbauen darf. Die nächste öffentliche

Toilette ist rund 400 Meter entfernt. Auch

da gilt: Abstand halten …

SCHACH

Hauptsponsor Dr. Oliver Kiaman hat das

in diesem Jahr zum 38. Mal stattfindende

Wangerooger Schachturnier vom

26. bis 31. Juli 2020 auf Basis der

Vorjahreszahlen wieder klimaneutral

gestellt. Die Emissionen, die Teilnehmende

aufgrund von Anreise via PKW/Schiff/

Flugzeug sowie Übernachtungen etc.

erzeugen, werden an anderer Stelle auf der

Welt über den internationalen Zertifikate-

Handel kompensiert. Die ausgewählten

Projekte entsprechen dem sog. Gold

Standard, das ist der höchste Standard.

BEACHVOLLEYBALL

Wegen der Sicherheitsbestimmungen

sollen »Sportarten mit Körperkontakt«

abgesagt werden; so auch das traditionelle

Wangerooger Beachvolleyballturnier am

Hauptstrand. Stattfinden wird aber das

Drachenfest, und zwar am 18. und 19.

August 2020 in abgespeckter Form. Die

Night-Show fällt diesmal weg. »Wegen

der Zuschauerbeschränkung!«, nennt

Organisator Thomas von Ahn den Grund.


NEUERÖFFNUNG

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Wir führen auch Weine von Winzern,

die wir persönlich kennen.

Schauen Sie selbst: Für jeden Geschmack ist etwas dabei!

Auch alkoholfreie Weine.

ANNAHMESTELLE FÜR LOTTO

Auf der Insel kann endlich wieder getippt werden!

Obwohl er Wangerooge sehr schätzte, hielt sich die Begeisterung

in Grenzen, als der Oldenburger Oberapellationsrat

Anton Gerhard Westing 1829 vom Großherzog

Paul Friedrich August zum Badekommissar der Insel ernannt

wurde. Im Gegensatz zu seiner Frau Bernhardine,

die sich liebevoll um die Belange der Badegäste

kümmerte, konnte Westing sich für diese

Aufgabe nur wenig begeistern. Deshalb kümmerte

er sich lediglich um die innere Verwaltung der Badeanstalt. Auf

Wangerooge erzählt man sich noch heute, dass er es dabei als eine

seiner wichtigsten Aufgaben ansah, immer für ausreichend Gin in

den Räumen des Verwaltungsgebäudes zu sorgen. Dass der Badekommissar

ein großer Liebhaber des Wachholderschnapses

war, ist deshalb bekannt. Nur über das Gerücht, dass die

Liebe Westings zum Gin so weit ging, dass er gelegentlich

ein Bad darin nahm, ist in den Chroniken der Insel nichts

zu finden ...

Gebadet haben in diesem Gin auf jeden Fall fein

aufeinander abgestimmte Botanicals wie z.B.

Wachholder, Tonkabohne, Hibiskusblüte, Kardamom,

Orangen- und Zitronenschalen, Sanddorn, Pflaume und Safran

und sorgen so für eine unverwechselbare Note. Abgerundet

wird das Geschmackserlebnis durch Zutaten des Meeres, denn

auch Aromen wie die des Quellers prägen diesen einzigartigen Gin.


0 66 EVENTS

REGEN, ROCK

UND ROSENGARTEN

Corona und kein Ende. Aber die Wangerooger

Gäste sollen nicht auf Kultur verzichten.

Probleme gibt es bei Veranstaltungen

im Kleinen Kursaal. Der Abstand kann

nicht gewährleistet werden. Aber im Rosengarten

startete – in abgespeckter Form – das

Kulturprogramm. Heiner war da. Für die

Kinder. Aus Hamburg kam der Pianist Hauke

Ströh. Er spielt Stücke von Simon & Garfunkel,

Leonard Cohen, Sting, Katie Melua,

Eric Clapton, Lana del Rey, Elvis und Procol

Harum. Auch eigene.

Leider spielte das Wetter Anfang Juli

nicht mit. Dabei waren die Vorsichtsmaßnahmen

eigentlich perfekt. Abstand wurde

gehalten. Und die Gesichtsmasken, auf der

Insel besser bekannt als »Schnutenpullis«,

hatte jeder Besucher dabei.

Und da waren noch die Inselgäste, die

mit einer zünftigen Wattwanderung der Natur

ganz nahe sein konnten.

FOTOS: EVELYN GENUIT

+ USCHI BOOG

+ MANFRED OSENBERG

EVENTS IM SEPTEMBER

Um 14.00 Uhr startet am 11.9.20 das

Wangerooger Leuchtturmfest 2020 mit

jeder Menge Spiel- und Spaßaktionen für

kleine Inselentdecker. Am Abend findet

dann die erste Wangerooge 90er-Open-Air-

Leuchtturmdisco statt. Gäste dürfen sich

auf jede Menge Hits der 90er Jahre freuen

und im Schatten des Leuchtturms tanzen.

Zum Abschluss der Miesmuscheltage feiert

Wangerooge am 21.9.20 auf der ZE. Von

12.00 Uhr bis 18.00 Uhr geht es in der Zedeliusstraße

nur um eines: um die Miesmuschel.

Gäste erwarten kulinarische

Hochgenüsse: In kleinen handlichen Probierportionen

werden Miesmuscheln in unterschiedlichsten

Formen serviert.


VORFREUDE

Sieh, der Wind treibt Regen übers Land.

Über den Osterdünen braut sich was zusammen!

Wir erblicken Häuser am Inselrand.

Und all dies passt in einen bunten Rahmen.

FOTO: ULRIKE ROLF

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Vielfalt

auf der Insel

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0 68 MEDIEN AM MEER

ZWEI WUPPERTALER

SPORTJOURNALISTEN

GRÜNDETEN DIE MOIN UND

DAS OSTFRIESLAND-MAGAZIN

Sie gingen für die Sportpresseteams im Fußball auf Torejagd, bildeten den Vorstand des Vereins

Bergische Sportpresse und saßen gemeinsam bei Fußball-Länderspielen auf der Pressetribüne.

Detlef Hartlap

e

xakt 25 Jahre nach der Gründung

des Ostfriesen Magazins

(OMA) hob Manfred Osenberg

die »MOIN von Wangerooge«

aus der Taufe. Eine Erfolgsgeschichte, wie

sich inzwischen herausgestellt hat. Auf der

Insel wird die MOIN rund 100 Mal so oft

verkauft wie die OMA. Die hat sich längst an

der Nordseeküste durchgesetzt. Der Gründer

dagegen lebt – im Gegensazu zu MOIN-

Macher Osenberg – schon viele Jahre nicht

mehr an der Nordsee.

So bunt wie das OMA ist auch das

Leben von Detlef Hartlap (70), der zuletzt 24

Jahre Chefredakteur der »Prisma« war, die

Deutschlands drittstärkstes Printmedium

mit 4,2 Millionen Exemplaren ist. Die

Fernseh-Beilage mit ihrer Treppenlift-,

Billigreisen- und Potenzstörungs-Werbung

liegt in West und Ost in diversen Tageszeitungen,

die es auch auf Wangerooge gibt.

Während es Manfred Osenberg vor 30

Jahren nach Wangerooge verschlug, zog

der mehrfache Familienvater Hartlap

nach diversen Redaktionsjahren (u.a.

Wuppertal und München) und journalistischen

Herausforderungen (u.a. Stern, Sportillustrierte,

TV Spielfilm) in den achtziger

Jahren nach Ostfriesland, weil es seinen

ungezwungenen, kinderfreundlichen

Lebens vorstellungen am nächsten kam. Er

gründete das Ostfriesland Magazin, leitete

die Inselmagazine Muschel (Juist) und

Inselglocke (Baltrum) und schrieb mehrere

Bücher über Ostfriesland.

Auch Osenberg, der am 21. Mai 1968

erstmals über ein Fußball-Länderspiel (9:0

in Essen gegen Zypern) für die Westdeutsche

Zeitung berichtete, suchte immer wieder

nach neuen Aufgaben und landete schließlich

auf Wangerooge, wo er schon vor 20 Jahren

von modern denkenden Unternehmern

»unter Druck gesetzt« wurde, so etwas wie

im Bergischen Land für Wangerooge zu

schaffen. Mit »so etwas« war eine illustrierte

Inselzeitung gemeint, nach dem Vorbild

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MEDIEN AM MEER 0 69

Manfred Osenberg


0 70 MEDIEN AM MEER

der drei westdeutschen Sportmagazine

Bergische Handballzeitung, Fußball-

Report und der Tennis-und Golfzeitschrift

»Matchball«, die der Eigentümer eines

Inselhauses am Alten Deich auf Wangerooge

»zu Hause« in Wuppertal seit Jahrzehnten

mit Erfolg als Verleger herausgebracht hatte.

DIE MOIN-GEBURT

Der vielbeschäftigte fünffache Familienvater

freundete sich nach und nach mit dem

Gedanken an, gab seine erfolgreiche

Tätigkeiten beim kicker-Sportmagazin

und bei der Westdeutschen Zeitung sowie

zahlreiche Ehrenämter auf.

Folge: 2009, also vor elf Jahren, war es

dann soweit. Zusammen mit dem Fotografen

Kurt Keil und dem Autor dieses Artikels

machte er sich auf den Weg auf seine

Lieblingsinsel, wo er schon im Vorfeld die

ersten Fäden für sein neues Projekt unter

dem friesischen »MOIN« als griffigen Namen

für das zukünftige Insel-Magazin geknüpft

hatte. Die Idee für die Namensgebung hatte

Jörn, der älteste von vier Osenberg-Söhnen,

der mit der Gestaltung sehr zum Erfolg des

Inselmagazins beiträgt.

DUELL MIT KOHLS

Was noch ausstand, war ein Besuch beim

damaligen Bürgermeister Holger Kohls, der

das jüngste Kind im Verlag Osenberg noch

absegnen sollte. Erheblich leichte rgesagt

als getan. Denn der Bürgermeister hatte

wohl von Osenbergs Absicht gehört, war

aber pikiert darüber, dass man ihn nicht

zuerst gefragt hatte. In einem denkwürdigen

Gespräch gelang es dem Wuppertaler

Verleger und Journalisten den konservativen

Holger Kohls davon zu überzeugen, dass

»MOIN« als publizistisches Aushängeschild

genau das sei, was Wangerooge noch brauchte

und er damit auch nicht in Konkurrenz zum

seit vielen Jahren etablierten »Inselboten«

treten wolle.

»Ich werde der Zeitung auch nie ein

Interview geben und möchte auch nicht

darin erscheinen«, so Kohls zum Abschluss

der Unterredung. Ein Standpunkt, den

das Insel-Oberhaupt aber bald revidierte,

denn »MOIN« schlug mit frischen Stories

und den großartigen und großformatigen

Fotos von Kurt Keil, dem bergischen

»Meister der Linse«, bestens ein und bot

für die Inselbewohner wie auch für die

Urlaubsgäste unterhaltsamen Lesestoff.

Die vielen Hundert Leser, die ihre »MOIN«

inzwischen auch auf dem Festland im

Abonnement beziehen, wundern sich

darüber, dass der Stoff dafür auf der

kleinen Insel nie ausgeht.Große und kleine

Ereignisse, Aktuelles und Nostalgisches,

Porträts von bemerkenswerten Gästen und

Inselbewohnern, Wichtiges und Amüsantes,

all das wird in der »MOIN« anschaulich

dargestellt wird, illustriert durch die

fantastischen Fotos von Evelyn Genuit, die

seit Jahren auch den »MOIN-Kalender«

bebildert.

Wer Osenbergs Wangerooge-Aktivitäten

schildert, der darf auch die drei reich

bebilderten Bücher über »seine« Insel nicht

vergessen. »Seine«, das passt inzwischen,

denn seit Anfang 2019 hat Manfred

Osenberg seinen Wohnsitz auf die östlichste

der »Sieben zum Verlieben« verlegt.

Allerdings ohne seine älteren

verlegerischen »Kinder« zu vergessen. Alle

drei haben nämlich ebenfalls im vergangenen

Jahr Geburtstag gefeiert: Die Bergische

Handballzeitung BHZ (wird inzwischen

von seiner Tochter, der ehemaligen Jugend-

National- und Bundesligaspielerin Steffi

redigiert) wurde 40 Jahre alt, der »Fußball-

Report« stolze 35 Jahre und »Matchball« ist

seit genau 30 Jahren auf dem Markt.

Dazu passt bestens, dass Osenberg in

2019 auch sein 50-jähriges Berufsjubiläum

als Journalist feierte. Also, allemal Grund

genug zum Feiern.

TEXT: FRIEDEMANN BRÄUER

FOTOS: KURT KEIL + PRIVAT

TSCHÜSS INSELBOTE!

Nach 35 Jahren zieht Hans-Friedrich

Stenzel (Fotos), der die Druckerei und

schwarz-weiße Inselzeitung von seinem

Vater Kurt übernommen hatte, einen

Schlussstrich. Aus Altersgründen. Mit

Ehefrau Christiane hatte Stenzel in seinem

Haus Gutenberg den Inselboten »gemacht«,

sozusagen im eigenen Wohnzimmer. Geschrieben,

gedruckt, verarbeitet. Und ausgeliefert.

Eine Menge Arbeit.

Der Inselbote war Kult. Im Juli 2020

liegt die letzte Ausgabe auf der Zeitungstheke

der Inselbuchhandlung. Neben der NWZ,

der Bild und neben der MOIN. Die wird

weiter existieren. Mit 76 Seiten, bestem

Papier und – einer rosigen Zukunft. In

einer »Zeit des Zeitungssterbens« keine

Selbstverständlichkeit.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei

allen Anzeigenkunden, die wissen, dass es

ohne Werbung keine Zukunft gibt. Und wir

wünschen dem Ehepaar Stenzel alles Gute.

Sie haben sich den Ruhestand verdient.

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AUSGEZEICHNET …

… wurde Manfred Osenberg von mehreren Verbänden und

Vereinen. Er ist Ehrenpräsident des Vereins Bergische Sportpresse,

den er ab 1972 45 Jahre leitete und bei Sportpressefesten viele

Spenden für die Deutsche Krebshilfe gesammelt wurden. Osenberg

ist auch seit 20 Jahren Ehrenmitglied des TVB Wuppertal, deren

Handballgirls er als Trainer 1986 ins Deutsche A-Jugendfinale

führte und als Manager 20 Jahren später in die erste Damen-

Bundesliga. Ehrenamtlich tätig war er auch u.a. für den

Spastikerverein und die Anonymen Alkoholiker.

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0 74 AUSATMEN

Bin dann mal weg! Die nächste MOIN kommt Anfang Oktober 2020.

FERIEN-TIPPS

Aus dem Ratgeber von 1955: So werden Sie eine gute Ehefrau.

Auch beim Insel-Urlaub sollten das die Damen berücksichtigen.

• Hören Sie ihm zu. Sie mögen

ein Dutzend wichtiger Dinge auf

dem Herzen haben, aber wenn

er vom anstrengenden Kneipenbummel

heimkommt, ist nicht

der geeignete Augenblick, darüber

zu sprechen. Lassen Sie ihn

zuerst erzählen - und vergessen

Sie nicht, dass seine Gesprächsthemen

wichtiger sind als Ihre.

• Der Abend gehört ihm. Beklagen

Sie sich nicht, wenn er spät

heimkommt oder ohne Sie zum

Abendessen oder einer Veranstaltung

am Strand ausgeht.

Versuchen Sie, seine Welt voll

Druck und Belastungen zu verstehen.

Er braucht es wirklich,

sich zu Hause zu erholen.

• Ihr Ziel sollte sein: Sorgen Sie

dafür, dass Ihre Ferienwohnung

ein Ort voller Frieden, Ordnung

und Behaglichkeit ist, wo Ihr

Mann Körper und Geist erfrischen

kann.

• Begrüßen Sie ihn nicht mit Beschwerden

und Problemen.

• Beklagen Sie sich nicht, wenn

er spät heimkommt oder selbst

wenn er die ganze Nacht ausbleibt.

Nehmen Sie dies als kleineres

Übel, verglichen mit dem,

was er vermutlich tagsüber

durchgemacht hat.

• Machen Sie es ihm bequem.

Lassen Sie ihn in einem gemütlichen

Sessel zurücklehnen oder

im Schlafzimmer hinlegen. Halten

Sie ein kaltes Getränk für

ihn bereit.

• Schieben Sie ihm sein Kissen

zurecht und bieten Sie ihm an,

seine Schuhe auszuziehen. Sprechen

Sie mit leiser, sanfter und

freundlicher Stimme.

• Fragen Sie ihn nicht darüber

aus, was er tagsüber gemacht

hat. Zweifeln Sie nicht an seinem

Urteilsvermögen oder seiner

Rechtschaffenheit. Denken

Sie daran: Er ist der Hausherr

und als dieser wird er seinen

Willen stets mit Fairness und

Aufrichtigkeit durchsetzen. Sie

haben kein Recht, ihn in Frage

zu stellen.

Denn: Eine gute Ehefrau weiß

stets, wo ihr Platz ist.

IMPRESSUM

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erscheint fünfmal im Jahr und

ist überall auf der Insel, wo sich

Menschen treffen, erhältlich.

Einzelpreis: 3,00 EUR.

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Herausgeber

OSInsel-Verlag Wangerooge

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

osenbergpresse@t-online.de

Fotos

Evelyn Genuit

Kurt E. Keil

Burkhard Rüdiger

Manfred Osenberg

Peter Tigges

Antje Pollex

Klaus Schultes

Axel Stuppy

Renate Zerhusen

Reportagen

Axel Stuppy

Friedemann W. Bräuer

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

Achtung! Die von uns

gestalteten und veröffentlichten

Texte und Anzeigen

dürfen nur mit Zustimmung

des Verlages reproduziert und

nachgedruckt werden.

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