31.01.2020 Aufrufe

MOIN_05_2019_ePaper

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10 JAHRE DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 5 // 2019 SCHUTZGEBÜHR = C 2,50

FLUTLICHT

WEIL

HOHER BESUCH

AUF DER INSEL

OSTERLOH

SCHACH MATT

AM WATT

PETRUS

FREUND & RETTER

ALLER TIERE


Wie das Land, so das Jever.


COVERFOTO: MANFRED OSENBERG

VIELE JUBILÄEN

Am 10. April 1959 ist der Bürgerverein auf

der Insel gegründet worden. Johann Janssen

und Hans-Jürgen Jürgens hatten im damaligen

Zentralhotel zu einer Veranstaltung aufgerufen,

wie aus einer Festschrift des Bürgervereins

anlässlich des 50. Geburtstages

hervorgeht. Jetzt feierte der Bürgerverein am

Alten Leuchtturm seinen »Sechzigsten«, der

»Pudding« sogar schon seinen »Siebzigsten«.

HENSELEIT

Der vielseitige Insulaner hat – speziell für

die MOIN-Leser – ein neues, lesenswertes

Gedicht geschrieben. Wolfgang Henseleit

hat außerdem ein Geheimnis gelüftet; nämlich

dass er auch schon mit der unvergessenen

Schauspielerin Helga Feddersen auf der

Theater bühne gestanden hat. Die Henseleit-

Story und sein neues Gedicht finden Sie auf

den Seiten 24 bis 26.

MITTELPUNKT

Alte Kneipen und Gaststätten aus längst vergangenen

Wangerooger Zeiten werden in der

MOIN-Serie von Axel Stuppy »ausgegraben«.

In der Folge V steht der »Mittelpunkt«

im Mittelpunkt. Bei Wirtin Strasser trafen

sich die vielen, jungen Gäste des vor allem bei

den Insulanern beliebten, aber nicht mehr

existierenden Lokals. Mehr erfahren Sie auf

den Seiten 40 bis 42.

MOIN VON

WANGEROOGE!

EINATMEN 003

Na, haben Sie auch schon einen dicken Fisch im Netz gefunden?

Haben auch Sie schon mal Ärger mit dem Netz gehabt? Nein,

nicht das Netz der Krabbenkutter, ich meine auch nicht das

Netz, das die Inselkicker oft nicht treffen. Gemeint ist das Netz,

das man nicht sehen kann, das Internet.

Wangerooge hat an einigen Ecken immer noch Probleme mit

dem Breitbandausbau. Es gibt immer noch Stellen, zu denen die

Datenpakete nicht durch Glasfaserkabel, sondern anscheinend

mit lahmen Schnecken transportiert werden.

Außerdem gibt es immer wieder Ärger mit den Bewertungen

in den sozialen Medien. Es lohnt sich, bei den negativen

Einzelbewertungen auf die Nutzer zu klicken und weitere

Kommentare der selben Personen zu lesen. So haben wir

etwa einen Nutzer gefunden, der eine ganze Handvoll von

Restaurants mit Negativbewertungen abgestraft hat –

gleichzeitig aber ein anderes Lokal mit vier Sternen belohnt.

Sitzen denn nicht alle Anbieter auf Wangerooge in einem Boot?

Wie anfällig sind Internet-Bewertungen vor Manipulation.

Der britische Journalist Oobah Butler hat es ausprobiert.

Er schaffte es mit etwas technischem Know-how und vielen

befreundeten Schreibern, sein Restaurant »The Shed« kurzzeitig

zur bestbewertesten Tripadvisor-Gastronomie in London

aufsteigen zu lassen. Dabei war »The Shed« nichts weiter als der

Schuppen in seinem Garten …

Wer da lieber auf die Meinung des touristischen

Dachverbandes setzt, darf auf der Internetseite erfreut

feststellen, dass Wangerooge in der Kategorie »Geheimtipps

Städtereisen« auftaucht; und zwar unter dem Aspekt

»Kreativräume« …

In der Tat hat die Insel in dieser Saison so viele Events

angeboten wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das ist auch gut so!

MANFRED OSENBERG


004 BAHNBRECHEND


DURCH DIE SALZWIESEN

Auf der autofreien Insel ist die Inselbahn

das wichtigste Verkehrsmittel. Sie bringt

Urlauber in knapp 20 Minuten vom Fähranleger

ins Zentrum. Auf der rund fünf

Kilometer langen Fahrt der Schmalspurbahn

lohnt sich der Blick in alle Richtungen:

auf Watt, Dünen und Salzwiesen.

Von Dirk Bahnsen aus Wernigenrode

auf Facebook: »Auch wenn die DB sich

nach und nach von vielen Strecken trennte,

gab es in den 1980er Jahren noch ein

vielfältiges Angebot für Eisenbahnfreunde.

So auch die ostfriesische »Tidebahn«

von Jever nach Harle, auf der nach einem

täglich wechselnden (tideabhängigen)

Fahrplan gefahren wurde. Am 12.6.1984

legte der Zug auf der Fahrt nach Jever

einen Halt im Bahnhof Carolinensiel ein.

Der Personenverkehr endete knapp vier

Jahre später. Der Abbau der Strecke erfolgte

1990, große Teile dienen heute als

Rad- bzw. Gehweg … Die Strecke führt

mitten durch ein Schutzgebiet, das Besucher

nicht betreten dürfen.«

FOTO: EVELYN GENUIT


006 WOLKEN


SPIEGELUNGEN

Wangerooge erstreckt sich ziemlich genau

von West nach Ost. Im Sommer geht

die Sonne daher im nördlichen Osten der

Insel über der Nordsee auf. Fast immer

sind schon Menschen am Oststrand unterwegs,

um das tägliche Schauspiel zu

beobachten. Bei klarem Horizont sieht

man, wie die Sonne langsam auftaucht.

Sie kündigt sich an mit einem tiefroten

Bogen, der immer größer wird und dabei

stetig an Helligkeit zunimmt.

Etwas später – die Sonne steht jetzt etwas

über dem Horizont – lohnt ein Blick

Richtung Westen. Oft zeigen sich dort Cumuluswolken

in der typischen Morgenfärbung.

Bei wenig bewegter See bildet

das abfließende Wasser eine ruhige Oberfläche,

in der sich die Wolken spiegeln.

Die Aufnahmen hat Dr. Gerd Theobald

aus Heidelberg am 14.08.2019 kurz nach

6.00 Uhr gemacht.


008 LANDSCHAFT

WENN DIE HEIDE BLÜHT

Der Herbst kündigt sich an. Um die einzigartige Heidelandschaft auf der Insel zu erhalten,

engagieren sich auch zahlreiche Jugendliche. Das rettet nicht nur Flora und Fauna,

sondern schweißt auch zusammen.

w

enn sich wie in diesem

Spät sommer 15 Jugendliche

aus neun Nationen

zusammen finden, um für

zwei Wochen ihre Arbeitskraft ehrenamtlich

dem Naturschutz zur Verfügung

zu stellen, ist das eine gute Sache. Es zeigt

darüber hinaus, dass die Jugend nicht

nur auf Freitags-Demos etwas von der Politik

einfordert, sondern dass sie das ihre

dazutut, damit Umweltschutz kein reines

Lippenbekenntnis bleibt.

»Hier übernehmen junge Menschen aktiv

und sichtbar die globale Verantwortung

für das Weltnaturerbe Wattenmeer«, so

Imke Zwoch, die bei der Nationalparkverwaltung

Niedersächsisches Wattenmeer

die Freiwilligen-Einsätze koordiniert.


Schon zum 9. Mal organisierten die Internationalen

Jugendgemeinschaftsdienste

(Ijgd) das Naturschutzcamp auf Wangerooge.

Als gemeinnützige Fachorganisation

und einer der ältesten und größten

Träger von Freiwilligendiensten bieten

die Ijgd unterschiedliche Dienste im Inund

Ausland vom zweiwöchigen Workcamp

bis zum freiwilligen Jahr an.

Voll motiviert zogen auf Wangerooge

die Jugendlichen jeden Tag los, um

das wunderschöne Heidegebiet auf der

Nordseeinsel von sogenannten Neophyten

zu befreien. Dies sind Pflanzen, die

als »Neueinwanderer« in ein Gebiet gelangt

sind und sich dort ohne menschliches

Zutun dauerhaft weiterverbreiten.

Wenn sie dabei die heimische Flora verdrängen,

werden sie als invasive Neophyten

bezeichnet.

Konkret heißt das: Um die einzigartige

Heidelandschaft aus Besenheide

auf Wangerooge zu erhalten, werden

dort Spätblühende Traubenkirsche, Kartoffelrose

und Aronia in der Heide entfernt,

denn sie sind dabei, die Landschaft

zu verändern. Durch den globalisierten

Handel machen auch Pflanzen nicht an

Ländergrenzen halt, sondern verbreiten

sich teilweise unkontrolliert.

Übrigens: Auf Wangerooge wurde unter

anderem ein alter Bombentrichter aus

dem 2. Weltkrieg von Aronia-Pflanzen geräumt.

Jetzt können sich dort wieder heimische

Pflanzen ausbreiten. Jan Ulber

(23) studiert Biologie in Oldenburg und

betreut in diesem Jahr zum dritten Mal

als Freiwilliger des Mellumrats die Jugendlichen

fachlich: »Dieses Projekt ist

so zufriedenstellend, denn am Ende des

Tages kann man echt sehen, was man geschafft

hat.« Marie aus Münster pflichtet

ihm bei: »Das hat mir bisher am meisten

Spaß gemacht – abgesehen von der

Wattwanderung und den Freizeiten am

Strand.«

FOTO: EVELYN GENUIT


0 10 AUSSCHAU

VOGELKUNDE

Die Trauerente im Anflug

Die Wangerooger Wiesen sind ein wichtiger

Rückzugsbereich für Tiere. So rasten etwa im

April und Mai sowie von August bis Oktober

Tausende Zugvögel auf der Insel. Viele von ihnen

kommen aus Grönland, Sibirien oder Skandinavien.

Auf ihrer weiten Reise in die Winterquartiere

in Südeuropa und Nordafrika legen sie im

Wattenmeer eine Pause ein. Die Inselbahn fährt

fast im Schritttempo, um die Vögel nicht zu

stören. Den Passagieren bietet sich so die Gelegenheit,

die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten.

FOTOS: MARTIN GRIMM, STEFAN PFUETZKE, LEON KASSNER, CHRISTIAN SCHMIDT,

RENO LOTTMANN


Ihr Team

für alle Fälle!

Unser Serviceangebot für Sie:

Vermittlung von

Apartments, Ferienwohnungen

und Häusern

Wir organisieren Ihren stressfreien Urlaub

von der Anreise bis zur Abreise

v

ersteht sich, dass sich auch auf Wangerooge vom 12. bis

20.10.2019 Vogelkundler, Naturliebhaber und alle, die es

noch werden möchten, auf das bunte Programm der 11.

Zugvogeltage freuen können. Neben der traditionellen

Vogelkunstsafari, dem alljährlichen in der Region einzigartigen

Ausflug mit dem Vogelzug zu den Zugvögeln durch die Salzwiesen

und spannenden Vorträgen gibt es in diesem Jahr auch wieder ganz

neue Highlights, die vom Nationalpark-Haus Wangerooge und dem

Mellumrat e.V. organisiert werden.

Am 13.10.2019 zum Beispiel geht es zum Frühstück mit den Zugvögeln.

An der Aussichtsplattform heißt es dann in den Morgenstunden

»Vogelzug live«. Bei Kaffee/Tee und belegten Brötchen wollen

die Veranstalter mit erfahrenen Vogelfachleuten dieses einzigartige

Naturerlebnis beobachten und erfahren, welche Vögel über Nacht

auf Wangerooge angekommen sind.

Auch ein Zugvogelquiz, eine Bilderausstellung und diverse Exkursionen

zu den Zugvögeln warten auf kleine und große Inselgäste.

Und natürlich findet auch wieder der große Zugvogel-Aviathlon auf

der Insel, bei dem Wangerooge auch in den vergangenen Jahren immer

ganz vorne mitgespielt hat.

Service für unsere Gäste

Wäschepaket pro Person –

von der Bettwäsche bis zum Geschirrtuch

Kinderbettgestellung,

Kinderhochstuhlgestellung

Bollerwagenverleih für den Strand

Gepäckdienst vom Bahnhof zur Wohnung

oder von der Wohnung zum Bahnhof

Betreuung von

Wohnungseigentum

Hausmeisterservice,

Garten- und Winter-Dienst

Für den Gast außerhalb

unserer Vermittlung

Bettwäscheund

Handtuch-Service

»Es gibt keine Seele

die nicht ihr Wattenmeer hätte

in dem zu Zeiten der Ebbe

jedermann spazieren gehen kann«

Christian Morgenstern

Ferienoase GmbH

Wohnungsvermittlung auf Wangerooge

Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge

Telefon 04469-1455

info@ferienoase.de · ferienoase.de


0 12 OPEN AIR

LAND UNTER

Direkt am Wasser Volleyball spielen –

das macht jedes Jahr Spaß und Laune.

Jedenfalls während des Traditions-

Turniers. Nach dem Wettkampf gab

es leider noch einige Misstöne. Der

engagierte Organisator Christian

Voigt vermisste nach dem harmonisch

verlaufenen Turnier sowohl die bestellten

Abbau-Helfer als auch die zünftige

Abfolge der Siegerehrung. Kurz: Es

war Sand im Getriebe. Auch beim Team

»Windstärke 5«, das ohne Chance war.

Dagegen konnten sich die Senioren von

»Love, Peace and Fischbrötchen« und

Fun-Tastik durchsetzen. Tolle Spiele

neben den Wellen im Wasser und bei

den begeisterten Zuschauern, die für

die Jugend-Sieger von »Brotway 2«

schwärmten. Übrigens gab es diesmal

auch eine Tombola. Einnahme: 550 Euro.

Für die Jugendfeuerwehr. Die kann

das Geld gut gebrauchen, war auch in

Hooksiel beim großen Feuerwehrtreffen

dabei und freute sich auf den Besuch von

Bürgermeister Marcel Fangohr. Der findet

die ersten, frühen Stürme im September

gar nicht gut. Sogar das Volleyballnetz

stand unter Wasser.

FOTO: NICK MÜLLER


Auch auf der Insel

Immobilienverwaltung

Wangerooge

Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über

die normalen Anforderungen an eine Immobilienverwaltung auf dem Festland hinausgehen.

Sei es die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Dienstleistern,

sei es der erhöhte Aufwand, vor Ort Termine

wahrzunehmen oder auch die seltene Präsenz der Ferienwohnungs-Eigentümer

vor Ort.

Um diese Herausforderungen zu meistern, bieten wir die

optimale Immobilienverwaltung auf Wangerooge an.

In unserem Back-Office in Wilhelmshaven stellen wir eine

professionelle Immobilienverwaltung sicher. Die Firma Immobilien-Konzept,

vertreten durch die Geschäftsführerin

Uta Lach, verwaltet seit über 25 Jahren Immobilien und

betreut über 1600 Wohnungen.

Bismarckstraße 28, 26384 Wilhelmshaven, Tel. 04421 – 500 49 21, Fax 04421 – 500 49 28,

www.immobilien-konzept-gmbh.de, info@immobilien-konzept-gmbh.de

Bismarckstraße 28 · D-26384 Wilhelmshaven

Telefon +49-4421-500 49 21 · info@immobilien-konzept-gmbh.de

immobilien-konzept-gmbh.de


Anzeige

NORDSEE GENIESSEN!

Ruhig und doch zentral gelegen, traditionsreich und modern –

das Parkhotel Wangerooge bietet Ihnen hervorragenden Komfort mit Flair.

Dorfplatz 16 · 26486 Wangerooge · Telefon 04469-87080 · info@parkhotel-wangerooge.de · www.parkhotel-wangerooge.de


WLAN, FLACHBILDSCHIRME UND MEHR

Übernachten Sie komfortabel im Herzen

Wangerooges.

Unsere 26 komfortablen und liebevoll eingerichteten Suiten und

Hotelzimmer stehen Ihnen hier auf Wangerooge zur Verfügung.

Ausgestattet sind alle unsere Zimmer mit kostenfreien WLAN,

einem Flachbildschirm-TV und Wasserkocher. Zu den schönen

Bädern gehören eine Dusche, ein WC sowie ein Fön.

Um Ihnen die Ankunft so angenehm wie möglich zu gestalten,

erhalten Sie eine kostenfreie Flasche Mineralwasser, gerne

auch Tee oder Kaffee zur Selbstzubereitung auf den Zimmern. Auf

Wunsch stellen wir Ihnen auch einen Mini-Kühlschrank zur Verfügung.

Wenn Sie ein barrierefreies Zimmer benötigen, Ihr Haustier

mitnehmen möchten oder mit Ihren kleinen Kindern verreisen,

dann sprechen Sie uns gerne darauf an.

WELLNESS UND KOSMETIK

Lassen Sie doch einfach mal die Seele baumeln.

Wenn die Nordsee mal ihre raue Seite zeigt, muss Ihre Erholung

nicht zu kurz kommen. Nutzen Sie unsere entspannende Wellnessanlage.

Als Alternative zu einem stürmischen Strandspaziergang

bieten wir Ihnen hier eine Reihe von attraktiven Angeboten.

Ob klassische finnische Sauna, exotische Bio-Sauna oder

Sanarium – bei uns können Sie nach Lust und Laune entspannen.

Unsere geschulte Kosmetikerin verwöhnt Sie mit professionellen

Beauty- und Kosmetikanwendungen auf höchstem Niveau.

GUTEN APPETIT!

Lassen Sie sich unser reichhaltiges Schlemmer-

Frühstück schmecken.

Unser reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstücksbuffet

lässt keinen Ihrer Wünsche offen.

Gut ausgeschlafen starten Sie entspannt und gestärkt mit

unserem Schlemmer-Frühstück in den Tag. Ob Käse- oder Wurstspezialitäten,

Rühr- oder Spiegelei mit knusprigem Speck – Sie

haben die Wahl. Zudem bieten wir Ihnen eine Variation aus verschiedenen

Brot- und Brötchensorten. Und für alle, die es gerne

süß mögen, haben wir selbstverständlich auch köstliche Konfitüren

zur Auswahl. Wenn Sie aber lieber leicht in den Tag starten,

greifen Sie zu diversen Quark- und Joghurtsorten, die Sie sich

nach Geschmack mit frischem Obst und verschiedenen Müslis

garnieren können. Oder freuen Sie sich auf regelmäßige Themenabende

und Veranstaltungen in unserer wunderschönen Parkanlage.

RUHE UND ENTSPANNUNG

Unsere traumhafte Parkanlage lädt zum

Verweilen ein.

Unser idyllischer und gepflegter Park bietet Ihnen schöne Wege

zum Flanieren und gemütliche Sitzgelegenheiten. Genießen Sie

Tee oder Kaffeespezialitäten in unserem Restaurant.

Das dürfen Sie sich nicht entgehen lassen.

Genießen Sie in unserer gut sortierten Bar über 300 verschiedene

Spirituosen.


0 16 RUND UM DEN WESTTURM

MIT DEM

SURFBRETT NACH

WANGEROOGE

PADDELN

Wie in der Sommerausgabe der MOIN

schon angekündigt, haben Mitte September

mehr als 70 Wassersportler die 16

Kilometer lange Strecke von Neuharlingersiel

nach Wangerooge im Stehen bewältigt.

Unter dem Motto »Stand up for

Ubomi« paddelten Frauen und Männer

für den guten Zweck, standen auf den Spezialsurfbrettern

und wurden am Hafen

mit großem Hallo und Musik begrüßt. Getrommelt

wurde am Westturm und der

Jugendherberge auch – bei den Wangoo

Diptams waren auswärtige Gäste dabei.

Das Spektakel für den guten Zweck

(Sammlung für die Kinder in den Townships

in Kapstadt) fand großen Anklang.

Kurz: Es war ein Event mit Niveau.

MAO


Immobilien-Service

Ob Bauen, Kaufen, Mieten oder Finanzieren.

IHR Partner für alle Immobilien-Fragen.

www.volksbank-jever.de

Wohnungen

Baugrundstücke

Alt- und Neubauten

Einfamilien-Wohnhäuser

Reihenhäuser

Eigentumswohnungen

Ferienhäuser

Wohn-/Geschäftshäuser

Seit über

50 Jahren -

Ihr Speziali st für

Inselimmobilien

Ihr Ansprechpartner für Küsten & Inselimmobilien

Holger Eden

Büro: 04461 915-1050

Mobil: 0172 4112538

Volksbank Jever

Immobilien GmbH


0 18 GÄSTEBUCH

WEIL WEIL

KEINE

LANGEWEILE

KENNT

Für ein paar Tage gehörte Stephan Weil im August

2019 zu den Inselhoppern. Nach den »großen«

Norderney und Borkum flog der Ministerpräsident

von Niedersachsen auch die »kleine« Insel

Wangerooge an und ließ sich mit der bezaubernden

Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller aus

Oldenburg von Wangerooges Reiz bezaubern.

Auch der Landesvater gab sich die Ehre

am und im Alten Leuchtturm


ACTIV!GMBH

Dienstleistungen zu erbringen ist unsere Intention

GÄSTEBUCH 0 19

i

ch bin zum ersten Mal auf dieser

schönen Insel«, gab Landesvater

Stephan Weil (auf dem Foto 2. von

rechts) offen zu und ergänzte schnell:

»Aber bestimmt nicht zum letzten Mal …«

Nachdem er mit dem Flieger die Schönheit

des Eilands von oben kennengelernt hatte,

wurden Weil und seine Begleiterin Siemtje

Möller sowie Landrat und Inselkenner Sven

Ambrosy am Flugplatz von Bürgermeister

Marcel Fangohr begrüßt und von Uwe Kipp

über die Arbeiten im Mini-Tower informiert.

Das Staunen der prominenten Gäste

hielt an, als sie mit Feuerwehr und Seehundmobil

die Sehenswürdigkeiten anfuhren

und über die Sorgen und Nöte der Gemeinde

informiert wurden. Weil Weil natürlich auch

mal mit dem Seehundmobil fahren wollte,

durfte er sich hinters Steuer setzen und über

den Sand am Meer mit einem Halt an Guidos

Bungeejumpings-Trampoline und der

vom Wind zerfledderten Flagge des Bundesligisten

Hannover 96 (Weil: »Ich besorge

eine neue«) und einem Stopp am Eis-Bistro

von Wilko Fokkena (»Hm, ist das lecker«)

fahren.

Natürlich wurden mit Bürgermeister Marcel

Fangohr und SPD-Inselchef Uwe Osterloh

(links) auch einige politische Themen angesprochen.

Klimaschutz, Sandfahrmaßnahmen.

Leere Inselkassen. Ehrenamt. Kein

Thema war die Zukunft des Ministerpräsidenten.

Könnte Weil nicht den SPD-Vorsitz

übernehmen? Gemeinsam mit Franziska

WIR SUCHEN MACHER AUF DER INSEL ...

Werde Service-Mitarbeiter(in) in einem jungen Team auf Wangerooge

Unsere Dienstleistungen:

- Hausmeisterdienste

- Modernisierung v. Ferienimmobilien

- Betreuung von Ferienwohnungen

- Gästebertreuung

Jetzt bewerben !

Telefon: 05371 - 588 78 39

Lokales Tel.: 0151 - 41 81 23 16

Mail: a.mueller@activgmbh.de

Web: www.activgmbh.de


0 20 GÄSTEBUCH

Giffey, der Familienministerin, so wurde

kolportiert, sollte Weil das neue, lang gesuchte

Erfolgsduo der angeschlagenen Sozialdemokraten

bilden.

Davon war natürlich auch beim Finale

der Promi-Tour beim Besuch des Alten

Leuchtturms keine Rede. Der Bürgermeister

genoss am Rande neben einem Mettbrötchen

auch das von den Volkstänzerinnen

gebildete Programm. Klar, dass das wissbegierige

Polit-Trio auch den Leuchtturm von

innen anschaute. Siemtje Möller ließ zwar

den Herren Weil und Ambrosy (rote Krawatte)

den Vortritt, lauschte aber besonders

interessiert den Erklärungen von Lore von

Ahn beim Blick vom Leuchtturm.

161 Stufen bis ganz oben. Immerhin. Sportlich,

sportlich, Herr Ministerpräsident. Stephan

Weil kann jetzt auch den Seemannsknoten

binden. Und ist jetzt auch stolzer

Besitzer des Leuchtturmwärterpatents.

Welcher Ministerpräsident kann dies schon

von sich behaupten …?

MANFRED OSENBERG

AUCH DER POLITISCHE

DRUCK STEIGT

Wenn man einen Topf mit Wasser auf den Herd stellt, den Herd ganz aufdreht und einen Deckel auf

den Topf legt, dann erhitzt sich erst das Wasser, dann die Luft und dabei steigt der Druck. Ähnlich

sieht es aktuell auf der Welt aus: Die Energie der Sonne, die von mehr und mehr Treibhausgasen in der

Atmosphäre gehalten wird, erhitzt Wasser und Luft. Und der politische Druck steigt.

w

ir müssen die Probleme des

Klimawandels lösen – und

sicher sein, dass die Heilung

nicht schmerzhafter ist als

die Krankheit!« In diesem Punkt sind sich

die MOIN-Leser mit Björn Lömbörg einig,

der zu den profiliertesten Kritikern der

deutschen Umweltpolitik zählt.

Deutschland hat für Solaranlagen bisher

100 Milliarden Euro ausgegeben. Deshalb

zahlen wir die höchsten Strompreise in Europa.

Für den dänischen Forscher Lömbörg

ist Deutschland das beste Beispiel für gescheiterte

Klimapolitik: »Die Energiewende

hat sich als unglaublich kostspielig und unwirksam

erwiesen.« Mit jährlich 43 Milliarden

Euro werde die Erderwärmung bis 2100

um allenfalls 0,001 Grad gedrosselt …

In der Tat sind die globalen Folgen

schlimm. Derzeit sterben 7 Millionen Menschen

im Jahr an Luftverschmutzung. 2,5

Milliarden Menschen leben ohne sauberes

Wasser. Eine Viertelmilliarde Kinder geht

nicht in die Schule. Aber Entwicklungsgelder

werden weiter in Klimamaßnahmen gesteckt.

Lömbörg: »Gut gemeint, moralisch

nicht vertretbar.«

Und was sagt er zu den Protestaktionen

von Greta und den Freitag-Demos?

Lömbörg: »Ich beschuldige Greta nicht.

Ich gebe den Erwachsenen die Schuld, die

sie ängstigen, falsch informieren und sie

dazu benutzen, eine Agenda durchzusetzen,

die Billionen kostet, aber fast keine Vorteile

bringt.«

Denn statt mehr Geld z.B. in Bildung,

Forschung, Entwicklungshilfe zu stecken,

soll weiter – um jeden Preis – CO2 verringert

werden.

FOTO: EMIL JUPIN


70 Jahre Café Pudding

CAFÉ PUDDING

BESTENS GEEIGNET FÜR FEIERN ALLER ART

ZEDELIUSSTRASSE 49 · 26486 WANGEROOGE

TELEFON:04469-220

DER KUCHENLADEN

KUCHEN, TORTEN, SNACKS & KAFFEE ALLER ART

INHABER: THORN FOLKERTS · TELEFON: 04469-942040

WWW.CAFE-PUDDING.DE · CAFE.PUDDING@T-ONLINE.DE


0 22 HOCHZEITEN AUF DER INSEL

AUF DEM LEUCHTTURM,

IM WASSER UND IM ALTEN,

KLEINEN TRAUZIMMER

Sicher ist der alte Leuchtturm das markanteste und meist

fotografierte Motiv auf Wangerooge. Ein Gebäude, das auch ein

kleines Heimat-Museum beinhaltet, das einen einzigartigen

Rundblick aus luftiger Höhe ermöglicht und dessen alte Wachstube

seit 1998 auch für standesamtliche Trauungen genutzt wird.

l

euchtturmwärter Jan Gerdes ist

der »Erfinder« der Leuchtturm-

Trauungen. »Hier gab es am 15. März

1996 die erste Trauung, alle anderen

wie Amrum, Pilsum und so weiter sind nur

Nachahmer von uns Wangeroogern«, vermerkt

der waschechte Insulaner nicht ohne

Stolz. Dass dies eine brillante Marketing-

Idee war, beweisen die rund 250 Eheschließungen

pro Jahr. »Manchmal waren es fast

400.«

Klar, dass sich die Hochzeitspaare nach

der Trauung nicht den herrlichen Blick »von

oben« auf die Insel entgehen lassen. Die

MOIN berichtete in den vergangenen Jahren

über zahlreiche Paare aus Hamburg,

dem Bergischen Land oder dem Ruhrgebiet,

die sich auf der kleinen Insel das »Ja-Wort«

gaben.

Kürzlich heiratete auch ein Mann aus

dem Schwarzwald, der eigentlich immer für

die Leuchtturmtrauungen geworben hat,

selbst aber das Trauzimmer an der Strandpromenade

vorgezogen hat. Was macht eigentlich

Christian Pohlmann, der Kurdirektor

von Wangerooge? Eine auch der MOIN

oft gestellte Frage. Die Antwort: Trotz

schwerer Krankheit genießt der aus dem

Schwarzwald vor mehr als zehn Jahren auf

die Insel gekommene, ehemalige Chef des

Verkehrsvereins das Leben an der Nordsee

und – hat Ende August geheiratet.

»Wir sind glücklich«, lächelte Christian

Pollmann nach der Trauung im Trauzimmer

und hauchte seiner bezaubernden Stefanie

im Beisein seiner drei Söhne einen Kuss auf

die Wange. Pollmann weiß zwar noch nicht,

ob er wieder ganz gesund werden wird. Aber

er weiß, dass er alles tun wird, um vielleicht

im nächsten Jahr wieder sein Amt als Kurdirektor

auszuüben.

Zum Heilprozess hat natürlich auch die

Hochzeit mit Steffi (aus ihrem Namen Bollmann

wurde Pollmann) und die wunderschönen

Flitterwochen beigetragen. Geflittert

wurde übrigens nicht an der Nordsee

sondern im Schwarzwald und in der nahen

Schweiz.

AUCH AM STRAND

Keine Frage: Hochzeiten auf den ostfriesischen

Inseln stehen hoch im Kurs. Die Standesämter

haben volle Terminkalender, denn

Brautpaare geben sich gerne das Ja-Wort


HOCHZEITEN AUF DER INSEL 0 23

auf dem Leuchtturm von Wangerooge, im

Seemanshus auf Langeoog oder an anderen

maritimen Orten. Ein pures Strandgefühl

bietet Juist: Dort ist die standesamtliche Zeremonie

am Strand unter freiem Himmel

möglich. "Das gibt es sonst nirgendwo in

Deutschland", ist sich Standesbeamter Ingo

Steinkrauß sicher.

Das ist nicht ganz richtig. Auch am

Strand von Wangerooge stand der verstorbene

Bürgermeister Lindner schon im Wasser,

um Paare zu trauen.

Windstärke 4 und sonniges Wetter sind

oft der Rahmen für die »natürlichen« Trauungen.

Auf Juist sind die Hochzeiten am

Strand ein Renner. Selten Insulaner, zumeist

sind es Urlauber vom Festland. Und

die Nachfrage steigt.

Heiraten am Strand geht bereits seit

2007 auch auf Norderney, allerdings in einem

historischen Badekarren. Das hölzerne

Gefährt diente früher als Schutz vor neugierigen

Blicken beim Umziehen. 150 bis 200

Paare kommen im Jahresdurchschnitt, im

Höchstfall waren es sogar um die 400. Gut

20 Minuten dauert die Zeremonie, manchmal

sind es vier Trauungen hintereinander.

"Wasser, Wellenrauschen, Sand und Strand

– diese Mischung kommt bei den Paaren gut

an", sagt die Standesbeamtin.

Seit einem Jahr wird auch auf Baltrum

am Strand geheiratet, dort jedoch im Nachbau

eines Badeturms. Von hier aus überwachten

früher Rettungsschwimmer den

Strand. Drinnen ist der Platz begrenzt: Neben

dem Brautpaar, den Trauzeugen und der

Standesbeamtin passt vielleicht gerade noch

eine Fotografin hinein. Hochzeitsgäste können

dort in Strandkörben Platz nehmen.

Hochzeitstermine auf der Insel sind

rar geworden. Rüdiger Mann und Kristin

Strahlmann haben noch einen gefunden.

Am 19. Oktober 2019 werden der »Frischemann«

und seine vielseitige »Kollegin« aus

dem bekannten Insel-Chor endlich Hochzeit

feiern. Wo? Natürlich auf Wangerooge.

Die MOIN wünscht den »Manns« und

natürlich auch allen anderen Hochzeitspaaren

alles nur erdenklich Gute!

MANFRED OSENBERG

Das beliebteste

Trauzimmer, in dem

alljährlich zahlreiche

Ehen geschlossen

werden, ist nach wie

vor im Leuchtturm.


0 24 INSEL-OLDIES

DER DICHTER AN DER

ORGEL STAND SCHON

MIT HELGA FEDDERSEN

AUF DER BÜHNE

Wenn er seine Gedichte vorträgt, hängen die Zuhörer an seinen Lippen. Und

wenn Wolfgang Henseleit sein uraltes Fahrrad über die »Ze« schiebt, bleiben

manche Wangerooger stehen und raunen: »Also das ist der Henseleit, einer

der ältesten und bekanntesten Insulaner …«

s

timmt nicht ganz.

Henseleit wurde

nicht auf Wangerooge

geboren, sondern in

Königsberg und kam erst am

1. Oktober 1963 auf die Insel,

darf sich deshalb auch nicht

»Insulaner« nennen.

Doch – wer ist dieser vielseitige

Mann, der mit unnachahmlichem

Wortwitz und

Vortragskunst eine Ode an den

Leuchtturm bzw. an das Trauzimmer

vorträgt und Lachsalven

und Beifallsstürme herausfordert.

Wolfgang Henseleit (88)

ist unter den vielen Multitalenten

von Wangerooge sicher ein

besonderes Original, dessen

pointierte Dichtkunst bei vielen

Jubiläen und Geburtstagen

gern in Anspruch genommen

wird. Sein neues Werk finden

Sie auf der Seite 26.

Der im Herbst vor 56 Jahren

als Studien-Assessor auf

die Insel gekommene gebürtige

Königsberger, lehrte auf Wangerooge

Latein und Musik, hat

aber auch sein Examen in Griechisch

absolviert und zahllose

Schüler auf Wangerooge unterrichtet.

Von je her galt Wolfgang

Henseleits Liebe der Musik,

und gerade auf diesem Gebiet

hat er das Kulturleben der Insel

auf vielfältige Art bereichert.

Übernahm er doch schon einen

Monat nach seiner Ankunft die

Stelle des Organisten und leitet

die konfessions-übergreifende

Kantorei, in der auch der katholische

Pfarrer Kurt Weigel (»Ein

fabelhafter Mann, der die Ökumene

lebt«, so Henseleit) sich

gern dem Dirigat des zwischenzeitlich

pensionierten Gymnasiallehrers

»unterwirft«.

Aber auch Wolfgang

Henseleit sieht seinen Dienst

an der Musik über die Konfessionen

hinaus und hat im Auftrag

des Weigel-Vorgängers für

die katholische Gemeinde eine

Johannes-Passion komponiert,

die bei Gläubigen und Kirchenbesuchern

tiefe Ergriffenheit

erzeugte.

All das, seine vielfältigen

Verpflichtungen erfüllt der leb-


hafte ältere Herr mit ansteckender

Fröhlichkeit, und die

schlägt sich natürlich auch in

seinen Gedichten nieder, die

gleichermaßen Humor, Herz

und Verstand verraten.

Dabei kann Wolfgang

Henseleit durchaus auf kriegsbedingt

entbehrungsreiche Jahre

verweisen. Als nämlich seine

Heimat Königsberg, von den

Nazis zur Festung ausgebaut, in

Schutt und Asche gelegt wurde

und der Sohn eines leitenden

Beamten fliehen musste, u.a.

nach Chemnitz, das ebenfalls

bombardiert wurde. Eine Odyssee

von Lager zu Lager begann,

und zwei Jahre lang konnte der

Siebtklässler überhaupt keinen

Schulunterricht wahrnehmen,

ehe er dann in Hamburg die

Versetzung in die achte Klasse

schaffte. »Trotz einer Sechs in

Englisch. Aber das war kein

Wunder, denn im Humanistischen

Gymnasium in Königsberg

gab es Englisch erst in

späteren Klassen«, so Henseleit,

der aber im folgenden Jahr mit

Fleiß und Talent aufholte und

auch keine Probleme mit dem

Abitur hatte.

Was soll ich werden? Diese

Frage stand im Raum und seinem

eigentlichen Berufswunsch

»Kirchenmusiker« standen

schlechte Bezahlung und eine

eher unsichere Zukunft entgegen.

Außerdem wollte der

schöpferisch begabte junge

Mann, der mit viel Geschick

Klavier, Orgel, Geige und Bratsche

spielte, auch gern selbst

komponieren. Möglichkeiten,

die ihm der Lehrer-Beruf bot.

Doch war es gar nicht einfach,

in seinen Spezialfächern eine

Stelle zu bekommen.

Zunächst gab es nur eine

Angestellten-Position, die zudem

mit knapp anderthalbstündiger

Fahrt (also insgesamt drei

Stunden täglichem Zeitaufwand)

verbunden war.

»WIR GEHEN

NACH WANGEROOGE«

Bewerbungen bei den entsprechenden

Stellen in den Landeshauptstädten

Kiel und Hannover

ergaben, dass seine Daten in

den Regierungsbezirk Oldenburg

weitergeleitet wurden.

Und dann halfen Zufall, eigene

pädagogische Begabung und

ein von Henseleit durch eine

Griechisch-Probestunde überzeugter

Schulrat zur positiven

Antwort aus Wangerooge.

»Wangerooge? Ich liebe

Wangerooge, und für einen jungen

Familienvater wie Sie ist die

Insel ein Traum! Einfach eine

wunderbare Welt!«, war der begeisterte

Rat des Schulrates, der

übrigens selbst eine Eigentumswohnung

auf der Insel besaß

und nach seiner Pensionierung

noch als Lehrer und Kollege auf

Wooge arbeitete.

»Aber sprechen Sie erst mit

Ihrer Frau darüber!«, war der

Rat des Schulrates. Doch da gab

es im Hause Henseleit keine

langen Überlegungen. »Wir gehen

nach Wangerooge.«

Auf vier Kinder wuchs die

kleine Schar Roswitha und

Wolfgang Henseleit an. In Generationen

von jungen Wangeroogern

weckte der Pädagoge

die Liebe zur Musik, und einer

seiner talentiertesten war Klaus

Brüggerhoff, später selbst Lehrer

und vielseitiger Kulturschaffender

auf der kleinen ostfriesischen

Insel.

Musik ist eine Passion von

Wolfgang Henseleit, das Theater

eine andere. Hatte er als

junger Lehrer auf dem Festland

schon Gelegenheit, mit der

damals noch jungen, attraktiven,

späteren Ulknudel Helga

Feddersen (†) kollegial auf der

Bühne zusammen zu arbeiten,

so leitete er auf Wangerooge 17

Jahre lang die derzeit »eingeschlafene«

Inselbühne und

weiß, dass sein neues Moin-Gedicht

auf den nächsten Seiten

wieder volle Beachtung bei den

Lesern finden wird.

TEXT: MAO / FRIEDEMANN BRÄUER

FOTO: MANFRED OSENBERG

Wir sind

für Sie da!

Verkauf von Gardinenzubehör

vom Gardinenbrett bis zur Gardinenrolle

Schlüsseldienst

Anfertigung von Zylinderschlüsseln

Reinigungsund

Wäscheannahme

Textilreinigung inkl. Leder und Teppiche

Wäschereiannahme

Hol- und Bring-Service

/Shop

Persönliche Beratung – Ganz einfach

von der Auswahl bis zur Auslieferung

/Paketannahme

Keine Annahme von Koffern und Fahrrädern

Wir sind für Sie da!

/Bestellannahme

Ferienoase GmbH

Wohnungsvermittlung auf Wangerooge

Im Dorfgroden 5 · 26486 Wangerooge

Telefon 04469-1455

info@ferienoase.de · ferienoase.de


0 26 HENSELEIT UND HEITERKEIT

Oft ist’s auch beim ersten Blick nicht geblieben,

der zweite sollte turmhoch gehen,

zum Trauzimmer aufwärts über neun Stiegen,

(an)? hundertfünfzig Stufen, dort wo das Vergnügen

und die Aussicht sich zeigt, traumhaft schön.

Die Zeit gebot ihm, in Rente zu gehen;

er durfte nicht mehr sein »rettendes Licht«

über Masten und Dächerhöhen

in Strahlenbündeln umd sich drehen,

aber lebensmüde war er nicht.

Uns Wangeroogs Werden und Sein zu zeigen,

Lässt er uns täglich sein Innerstes sehn,

dass wir aus Urkunden und Zeugen

seit erster Nachricht bis heute ganz zeigen,

unser Wangerooge verstehn.

Ein Lichtreif ist ihm erhalten geblieben

wie auch sein stattlicher Wuchs noch erfreut.

Wie viele schon haben ihn lustvoll erstiegen!

Geschichte hat er bewahrt und geschrieben,

schaut rückwärts zum Einst und vorwärts ins Heut’.

Des Alten Licht mit Kraft zu ersetzen,

hat man dem »Neuen« nun anvertraut,

dem langen Lulatsch in Wangeroogs Westen,

aus Material vom Modernsten und Besten,

auf zwanzig Pfählen standfest erbaut.

WER IST

DER GRÖSSTE

HIER?

Das neue Gedicht zum 10 Jahre-Jubiläum

der MOIN schrieb Wolfgang Henseleit

unter dem Alten Leuchtturm.

Da steht er vor’m Bahnhof, begrüßt unsere Gäste

mit seinem unvergleichlichen Flair,

das Standbein fest im grünen Geäste,

den schwarzen Hut über weißer Weste,

Alt-Wangeroogs Zeuge, Wächter und Warner am Meer.

Sie grüßen ihn auch seine Freunde,

und ihr erstes Gefühl ist: Gottlob,

da steht er noch, der Stolz der Gemeinde,

und wie leuchten gepflegt seine Steine!

Wir sind wieder einmal auf Wangeroog.

Ein mancher, der zum ersten Male

auf Wangeroog setzte sein Urlaubsglück,

der fand es sogleich vor’m Bahnhofsportale,

den freundlichen Riesen im Sonnenstrahle,

und Liebe war’s oft schon beim ersten Blick.

Doch steht kein Wächter mehr über allem,

der scheppernde Technik noch bändigen kann

und das Feuer aus Kohlestäben bewahren,

sekundengenau ringsum zu erstrahlen,

zur See hinaus und landwärts nach Plan.

Freilich, auch Neues muss her und soll uns gefallen,

steht’s doch durchaus unserm Kurbad gut an.

Mag der Neue nun höher und weiter erstrahlen,

sein Rot an Himmel und Wolken malen,

er reicht an den Alten doch nicht heran.

Wohl aber ergänzt nun einer den andern,

wir dürfen vielfältig gerüstet sein;

wir brauchen den einen, wir lieben den andern,

den, der uns nah steht und den wir erwandern.

Nutzen und Liebe paaren sich fein.

Türme hinter Deich und Dünen.

das ist Wang’roogs markantes Gesicht.

Im Groden Strauch und Gräser grünen,

im Vorland blinken Inselbahnschienen

im hellen, unverstellten Licht.

Wangeroog, mehr schon als zweihundert Jahre

leuchtet dein Licht weit übers Land.

Und wo ich als Wang’rooger mich offenbare,

lacht mir manch’ Auge aufs Wunderbare:

Wangerooge, ein Zauberwort, weltweit bekannt.

So hab’ ich für »Moin« wieder gern hier gedichtet

von vielem, was mir am Herzen lag,

aus mancherlei Wissen getreu auch berichtet.

Wer mehr noch wünscht als ich hier geschichtet,

der schlage in Jürgens Chronik nach.


HIGHLIGHTS 0 27

30 JAHRE

NATIONALPARKHAUS

Etwas versteckt, dennoch gut zu finden steht im Zentrum der

Insel das Nationalpark-Haus, das Rosenhaus. Seine Mitarbeiter

informieren über den Lebensraum Wattenmeer und wollen bei Touristen

wie bei den knapp 1.000 Einheimischen Interesse an der vielfältigen

Natur wecken. Zum Programm des ganzjährig geöffneten

Hauses gehören regelmäßige Fahrradtouren sowie Themen-Wanderungen,

auch speziell für Kinder. In einer Dauerausstellung erfahren

Gäste Wissenswertes über das Wattenmeer, seine Entstehung und

die Tierwelt. In einem Aquarium leben Fische, Krebse und Anemonen.

Ein zwölf Meter langes Skelett eines Pottwals, der 2016 vor der

Insel gestrandet war, steht im Außengelände. Der Besuch im Nationalpark-Haus

ist kostenlos und lohnt sich!

FOTOS: EVELYN GENUIT

ALLES

BLEIBT IN DER

FAMILIE!

SPEISELOKAL IN DEN DÜNEN

GRIECHISCHE SPEZIALITÄTEN

RESTAURANT

KRETA

Direkt an der Wangerooger Dünenhalle

Fußweg zum Westen 2

Täglich geöffnet!

Tischbestellungen unter

04469/946330

Vasiliki, Dimitri Paschalis

und ihre Kinder freuen sich

auf Ihren Besuch!


0 28 JUBILÄUM

60 JAHRE

BÜRGERVEREIN


JUBILÄUM 0 29

60 Jahre Bürgerverein Wangerooge: Im April 1959

hatten Johann Janßen und Hans-Jürgen Jürgens die

Initiative ergriffen und zur Gründung des Bürgervereins

auf der Insel eingeladen. Hauptgrund sei damals die

Behauptung gewesen, dass sich die Inselbevölkerung

wenig um die Gemeindeangelegenheiten kümmere,

schrieb der NWZ-Jeverland-Bote am 16. April 1959

über die Gründungsversammlung. Erklärtes Ziel war

damals, Anliegen der Bürgerschaft und Maßnahmen

der Gemeinde miteinander abzustimmen.

d

iesem Ziel ist der Bürgerverein

bis heute treu geblieben: In den

Bürgerrunden immer am ersten

Montag im Monat greift

der Bürgerverein drängende Probleme und

wichtige Themen auf, die er direkt mit den

zuständigen Leuten und der Politik diskutiert.

Wichtig: Mit Anschaffungen und Spenden

gestaltet der Bürgerverein die Insel-Gemeinde

mit. Versteht sich, dass zum Jubelfest

am Alten Leuchtturm viele Besucher

kamen und die Jubiläumsfete zu einem Insel-Highlight

machten. Ganz oben auf dem

Turm fotografierte Thomas von Ahn das

bunte Treiben: »Ein toller Ausblick!«

60 Wangerooger zum 60. Geburtstag.

Sie waren zur Bürgerrunde gekommen. Es

gab viel zu diskutieren. Ob lange Wartezeiten

am Gepäckschalter oder fehlende Informationen

bei Verspätungen – wieder lag den

Wangeroogern so einiges auf dem Herzen,

wieder wurde Kritik geäußert und bestimmte

Situationen geschildert. Die Bahnkritik

war wieder einmal Gesprächsthema Nummer

eins.

Der Vorstand des Bürgervereins

Behindertengerechte Toiletten auf den

Schiffen, eine Überdachung des Oberdecks

oder auch der Umbau des Bahnhofsvorplatzes:

Über einige geplante Neuerungen rund

um die Anbindung zur Insel Wangerooge haben

Kerstin Hillen und Alfred Onken, beide

von der Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge

(SIW), in der Bürgerrunde informiert.

Fragt sich nur, ob und wann die Vorhaben

realisiert werden. Wenn die Bahn schon

für ein kleines Plakat im Bahnhof eineinhalb

Jahre braucht …

TEXT: MAO & GROSSES FOTO: THOMAS VON AHN

Wir suchen für vorgemerkte und solvente Kunden -

Bieten Sie uns jetzt Ihre Immobilie an!

Kunde sucht ETW, 1 – 2 Zimmer

bzw. 40 – 70 qm Wohnfläche,

mit Balkon oder Terrasse,

zur reinen Ferienvermietung,

KP bis 500.000 €.

Kundin aus Worpswede sucht

ETW ab 2 SZ, mit Balkon o.

Terrasse, zur Eigennutzung u.

Vermietung.

Kunde aus Halle sucht EFH

ab mind. 150 qm Wohnfläche,

mit kleinem Grundstück, zur

Eigennutzung.

Arzt sucht Eigentumswohnung

mit ca. 80 qm Wohnfläche,

Balkon/Terrasse, zur

Eigennutzung u. Vermietung,

KP bis 750.000 €.

Kunde sucht EFH/DHH mit

2 – 3 Zimmern, Objekt sollte

am Strand liegen bzw. dieser

fußläufig zu erreichen sein,

als Feriendomizil, KP bis ca.

500.000 €.

Insulanerin sucht eine schöne

Wohnung auf Wangerooge,

bitte alles anbieten.

Profitieren Sie von unseren exklusiven Vermarktungsvorteilen!

Optimale Präsentation durch Immobilienfotografen

Inkl. Energieverbrauchsausweis Weltweites Netzwerk

Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose Bewertung! Wir beraten Sie professionell und unverbindlich.

Shop Wangerooge · Dirk Rüngener · Telefon 04469 70 111

Wangerooge@engelvoelkers.com · www.engelvoelkers.com/ostfriesland


0 30 TOURISMUS

ZUKUNFTSPLANUNGEN

100 % provisionsfrei – die Online-Buchungsplattform auf www.wangerooge.de

a

b 2020 ist die Onlinebuchung

über www.wangerooge.de

für den Vermieter und den

Gast komplett provisionsfrei.

Mitglieder des Verkehrsvereins können

dann auf der Online-Buchungsplattform der

Insel Ihre Übernachtungspreise ganz ohne

Aufschläge anbieten – genauso wie auf der

eigenen Homepage.

Dies teilte Ulrike Kappler, die Geschäftsführerin

des Verkehrsvereins, nun mit. »Ziel

dabei ist es, unsere Homepage www.wangerooge.de

als Buchungsplattform weiter zu

etablieren. Wir wollen den Tourismus auf

Wangerooge fördern und ein gutes Preis-

Leistungs-Verhältnis spielt dabei eine wichtige

Rolle. Der Markt ist sehr umkämpft und

wir nutzen unseren Vorteil, den Mitgliedern

diesen Service zu einem moderaten jährlichen

Gesamtpreis anbieten zu können –

ohne weitere Provisionen.«

Im Komplettpreis sei sogar eine Bildanzeige

im jährlich erscheinenden Prospekt

enthalten. »Denn neben dem Internet behauptet

sich immer noch das gedruckte Inselmagazin.

Viele Gäste möchten etwas in

den Händen halten und nutzen das Gastgeberverzeichnis

weiterhin als Informationsund

Inspirationsquelle«, berichtet Frau

Kappler weiter. Die Vermarktung der Unterkünfte

über die Inselhomepage sei zudem

absolut flexibel – jeder Vermieter entscheide

selbst, ob und wann er seine Unterkunft dort

buchbar mache.

Zusammen mit der Kurverwaltung investiert

der Verkehrsverein in Maßnahmen,

die die Sichtbarkeit der Homepage www.

wangerooge.de gezielt unterstützen. »Bei

unseren gemeinsamen Marketingmaßnahmen

ist der Erfolg der Webseite von großer

Bedeutung«, bestätigt Rieka Beewen von der

Kurverwaltung. »Durch unsere kontinuierliche

Arbeit ist die Beliebtheit der Inselhomepage

in den letzten Jahren stetig gestiegen,

dies können wir gut an der steigenden Anzahl

qualifizierter Klicks erkennen.«

Ansprechpartner:

Verkehrsverein Nordseeheilbad

Wangerooge e.V. Ulrike Kappler

Telefon 0 44 69 – 9 48 80

kappler@westturm.de

VOLLAUSLASTUNG

Mit der Buchungslage bisher zufrieden

zeigen sich die Tourismusverantwortlichen

auf Wangerooge: Anfang

Juli verzeichnete die Insel zwar eine

leicht geringere Auslastung als im Vorjahr,

seit dem Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen

aber ist die Auslastung

gleichbleibend zum Vorjahr knapp an die

100 Prozent. »Die leichten Auslastungsunterschiede

Anfang Juli lassen sich

durch die abweichenden Ferienzeiten

erklären«, sagt Ulrike Kappler vom Verkehrsverein

Wangerooge, verantwortlich

für die Zimmervermittlung.

Erfreulich: Im August war die Insel

nahezu zu 100 Prozent ausgelastet. Auch

über die zahlreichen Tagesgästen freuen

sich die Touristiker: »Die Tiden lagen

wirklich günstig. Gepaart mit dem guten

Wetter lockte das viele Küstenurlauber

auf die Insel«, so Kerstin Hillen von der

Schifffahrt und Inselbahn.

AUSGEZEICHNET

Es ist hinreichend bekannt, dass die Insel Wangerooge seit fünf

Jahren zu den zertifizierten Thalasso-Nordseeheilbädern an der

Niedersächsichen Nordseeküste gehört und damit Teil der ersten

zertifizierten Thalasso-Region Europas ist. In diesem Jahr

wurde die Rezertifizierung auf der Insel mit Bürgermeister Marcel

Fangohr durchgeführt. Wangerooge wurde erneut aufgrund

der vielfältigen Thalasso-Angebote sowie dem besonderen Engagement

der Partnerunterkünfte und dem ruhefördernden Ambiente

der Insel mit dem Thalasso&Spa Europa Qualitätssiegel

ausgezeichnet.


Fair gehandelt!

©www.tanner-werbung.de

Fotografie: Kees van Surksum

Onlinebuchung 100 % provisionsfrei

für Gastgeber und Gast!

Wie kommen Sie als Gastgeber zu Onlinebuchungen Ihrer Gäste …

• … 100 % provisionsfrei,

• … ohne großen Aufwand und Vertragsbindung,

• … mit einem vertrauenswürdigen Partner auf der Insel?

Der Verkehrsverein Nordseeheilbad Wangerooge e.V.

hat eine Lösung dafür!

… das geht nur


0 32 INSEL-TYPEN

Der junge Petrus

DER ELEFANTENFLÜSTERER

Elefanten gehören zu den intelligentesten Tieren, die sich noch nach vielen Jahren an besondere

Ereignisse erinnern können. Wie Friedrich Wilhelm Petrus, der sich jahrelang auf Wangerooge

um die Betreuung der auf Wangerooge angeschwemmten Seehunde gekümmert und

rund 2000 Tiere gerettet hat.

d

ie Liebe des 82-Jährigen zu

den großen und kleinen Tieren

ist auf der Insel ist hinlänglich

bekannt. Doch selbst auf der

Insel weiß kaum einer, dass Petrus auch ein

ausgesprochener Elefantenkenner ist. »Ja.

Das stimmt.« FWP erinnert sich gern an die

Zeit im berühmten Stuttgarter Zoo. In der

»Wilhelma« war er ein halbes Jahrhundert

die meiste Zeit gemeinsam mit seinem vor

zwei Jahren verstorbenen Bruder Harald.

»Ich habe damals im Elefantengehege

angefangen«, was natürlich die Frage nach

Angst vor großen Tieren provoziert. »Nein,

Angst vor Tieren habe ich nie gehabt. Das

darf man auch nicht haben, weil Tiere das

sofort bemerken. Und Elefanten sehen in einem

Menschen, der ihr Gehege betritt, erst

mal einen neuen Kameraden, den sie mit

ihrem Rüssel von Kopf bis Fuß inspizieren

müssen.« Der Junge aus Wangerooge hat

den hautnahen Test offensichtlich bestanden

und war von da an befreundetes Mitglied in

der Dickhäuter-Familie.

Anders sieht es bei den Großkatzen aus.

»Da muss man größte Vorsicht walten lassen

und alle Sicherheitsvorkehrungen beachten.

Die Löwen, Tiger, Panther und Leoparden

wissen, dass man ihnen Futter bringt und

akzeptieren diesen Menschen, doch werden

sie nie ihre Freunde. Da kann jede Sorglosigkeit

tödlich enden!«

Dass aber auch das Arbeiten mit den

Dickhäutern gefährlich werden kann,

hat Petrus am eigenen Leib erfahren. Ein

»Streit« mit einer Elefantenkuh hat der

furchtlose Wangerooger zu verdanken, dass

er auf einem Auge blind ist. »Ich wollte nur

dem kleinen Jumbo helfen. Dessen Ziehmutter

hatte das wohl falsch verstanden und

hat mir ihren Rüssel mein rechtes Auge erwischt«,

erinnert sich Petrus, »Die Ärzte haben

festgestellt, dass das Auge irreparabel

ist«.

ELEFANTEN-SCHUTZ

Trotz des folgenschweren Unfalls sind die

Elefanten neben den Falken immer noch

seine Lieblingstiere. Natürlich haben ihn

immer wieder die realen Geschichten interessiert.

Zum Beispiel die Story des jungen

Elefanten Tuffi, der aus der Wuppertaler

Schwebebahn in die Wupper gesprungen ist

und unverletzt geblieben ist.


INSEL-TYPEN 0 33

Natürlich macht auch einer wie er sich Sorgen

um die Zukunft der Elefanten. Die Artenschutzkonferenz

in Washington hat

kürzlich die Regeln zum Schutz von Elefanten

deutlich verschärft. Die EU ist gegen den

Beschluss – und kann ihn noch verhindern.

Wildlebende afrikanische Elefanten aus

mehreren Ländern im südlichen Afrika sollen

künftig nicht mehr an Zoos und Zirkusse

verkauft werden dürfen. Ein entsprechender

Antrag afrikanischer Staaten ist bei der

Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen

(Cites) in Genf überraschend

angenommen worden. Die Tiere dürfen

demnach nur noch an Artenschutzprojekte

in ihrem natürlichen Lebensraum – also

Afrika – abgegeben werden.

Daniela Freyer von der Tierschutzorganisation

Pro Wildlife sprach von einer

bahnbrechenden Entscheidung. »Der Fang

wilder Elefantenbabys aus ihren Herden ist

traumatisch und völlig inakzeptabel«, erklärte

sie. Die Wildtier-Expertin Iris Ho von

der Tierschutzorganisation Humane Society

International (HSI) sagte: »Diese Entscheidung

wird unzählige Elefanten davor

schützen, ihren Familien in der Wildnis entrissen

zu werden und den Rest ihres Lebens

in mangelhaft ausgestatteten Zoos zu verbringen.«

Die Umweltstiftung WWF hätte sich

gewünscht, dass afrikanische Elefanten

auch aus anderen Ländern nicht mehr für

die Haltung in menschlicher Obhut aus der

Wildnis entnommen werden dürfen, wie Arnulf

Köhncke vom WWF Deutschland sagte.

In weiten Teilen Afrikas gilt bereits ein

Handelsverbot für Elefanten. Im Süden Afrikas

ist der Handel mit den vom Aussterben

bedrohten Tieren bisher jedoch noch legal.

Petrus auf Jumbo

Allein Simbabwe hat nach HSI-Angaben seit

2012 hundert Baby-Elefanten an chinesische

Zoos verkauft. Sie erzielten Preise von rund

30.000 Euro.

PETRUS IM WATT

Auch im Rentenalter, vertrat er seit 1980

die Interessen der Wattenjagdaufsicht, ist

gleichzeitig Mitarbeiter der Seevogel-Station

in Norddeich und damit zuständig für jeden

kranken oder verölten Seevogel, der auf

Wangerooge angeschwemmt oder gefunden

wird. Mit geschultem Blick inspizierte Petrus

nach einer Havarie mit ausgetretenem

Öl den Verschmutzungsgrad der betroffenen

Vögel und entscheidet, ob eine Behandlung

noch Erfolg verspricht oder ob der Vogel abgetötet

werden muss.

»Die betroffenen Vögel haben den Zwang,

sich zu putzen und zu reinigen, und dadurch

gelangen Chemikalien in den Verdauungstrakt

und haben einen qualvollen Tod zur

Folge«, erklärte der Experte, der im Dienst

der Jagdaufsicht (das hat nichts mit dem

klassischen Jagen zu tun) angerufen wurde,

wenn ein Seehund oder Schweinswal angeschwemmt

war. »Wohl meinende Tierfreunde

denken, sie müssten das Tier wieder zurück

ins Meer jagen oder bugsieren, aber

das ist natürlich falsch. Schließlich ist der

Seehund ja an den Strand gekommen, weil

er sich aus irgendeinem Grund im Wasser

nicht mehr wohl fühlt.«

RUND 2000 SEEHUNDE GERETTET

Friedrich Wilhelm Petrus hat seit 1980 rund

2000 Seehunde, früher in Wäschekörben,

später in Transportkisten nach Norddeich

bringen lassen. Bei toten Seehunden wird

der Verwesungsstatus festgestellt, der Kadaver

vermessen und dann an einer geheimen

Stelle (»Die kannten nur die Kurverwaltung

und ich«) bestattet. Aus gutem Grund, denn

skelettierte Seehundköpfe sind eine begehrte

»Trophäe«. Verendete Schweinswale werden

dagegen eventuell zu einem Präparator

gebracht.

Die Aufsicht über Wangerooges Meeresgetier

seit 1980 war ein Abschnitt im Leben

von Friedrich Wilhelm Petrus, der schon

1954 die Insel verlassen hat, um in der »Wilhelmina«,

dem Tierpark von Stuttgart, mit

seiner Ausbildung zu beginnen. »1953 ging

das hier mit dem Tourismus los, und eine ältere

Dame aus Stuttgart hatte irgendwie einen

Narren an mir gefressen und hat mir die

Lehrstelle besorgt«, erinnert sich der Tierfreund

aus Passion.

KRIEGSERINNERUNGEN

Als Wehrpflichtiger hat der Norddeutsche auch seinen Wehrdienst

abgeleistet und urteilt: »Es war eine rabiate Ausbildung,

aber die hat mir nicht geschadet, sondern mich entscheidend

geformt und mir Disziplin beigebracht.« Ein anderes Erlebnis,

gleichfalls militärischer Natur, liegt viel weiter zurück und wirkt

bis heute noch nach. »Das war Ende des Krieges, als ich als achtjähriger

Junge mit meinen Freunden im Westen am Strand gespielt

habe. Das hat uns das Leben gerettet, denn plötzlich kamen

die Flugzeuge und haben innerhalb kurzer Zeit über Bomben mit

einer verheerenden Sprengkraft von insgesamt 2176 Tonnen, was

6002 Bomben entspricht, über der Insel abgeworfen.

Als wir wieder ins Dorf kamen, war nahezu alles zerstört,

Leichen lagen herum, Sprengstoffnebel lag über den Trümmern,

und den Geruch des Pulverdampfes habe ich auch jetzt noch in

der Nase«, erinnert Petrus an das schrecklichste Geschehen seines

Lebens.


0 34 INSEL-TYPEN

Der Elefantenflüsterer: Friedrich Wilhelm Petrus

»Es war eine Zeit, die nicht immer leicht

war«, meinte Petrus im Gespräch mit dem

Autor. Einige Dinge haben ihm nicht gefallen.

Petrus: »Glauben Sie vielleicht, dass

nach Aufgabe meiner Tätigkeit auf der Insel

mal ein Anruf aus Norden gekommen wäre,

geschweige denn ein Dankeschön …« Man

sieht Petrus den Ärger über die Nichtreaktion

der Seehundaufsichtsstation an.

ERINNERUNGEN

Dass die Betreuung und Rettung der Tiere

nicht ungefährlich war und ist, will der am

18. Juli 1937 auf Wangerooge von der ersten

Hebamme (Hanna Post, siehe MOIN

4/2019) geholte Friedrich-Wilhelm nicht

leugnen. Doch weil der junge Mann aus

dem Norden in der »Wilhelma« immer auf

der Hut war, ist auch fast nie etwas passiert,

wenn man vom Unfall mit der Elefantenkuh

»Zella« einmal absieht.

Einmal wurde er allerdings buchstäblich

vom »wilden Affen gebissen«. Und zwar von

einem Bartaffen. »Der nahm meine Hand.

Ich dachte an nichts Böses, und plötzlich hat

er seine Zähne hinein geschlagen.« Als die

Wunde am nächsten Tag bedrohliche Züge

annahm, hat Petrus zu seinem Glück dann

doch einen Arzt aufgesucht. »Aber gegen die

Blutvergiftung hatte ich noch drei Wochen

zu kämpfen.«

PETRUS UND DIE FALKEN

Prägend, aber rundum positiv das Erlebnis

von 1968, als der Wangerooger erstmals in

Kontakt mit »abgetragenen« (dressierten)

Greifvögeln trat. »Diese Flugvorführungen

haben mich so fasziniert, dass es mich bis

heute nicht mehr losgelassen hat«, ist seine

Begeisterung immer noch spürbar.

»Die Falknerei hat Friedrich II nach Europa

gebracht, und er hat seine Diplomaten

auf Falkenhöfe geschickt, damit sie Geduld

lernen.«

Geduld ist vor allem erforderlich, will

man eine vertrauensvolle Beziehung zu Adlern

oder Falken aufbauen. Und die lernte

Friedrich Wilhelm Petrus auf Burg Hohenbeilstein,

als ihn ein Kriegs-Veteran, ein

Ritterkreuzträger, in dieser edlen Kunst,

die aus dem arabischen Raum kommt, ausbildete.

Die Liebe zur Falknerei brachte dem ansonsten

eher zurückhaltenden Wangerooger

Fernsehauftritte mit dem großartigen

Tierfilmer Horst Stern und mit Jochen Richert,

dem Vater der Fernseh-Lotterie, sowie

die Bekanntschaft mit dem dämonischen

Schauspieler Lukas Amman und dem fidelen

Wolfgang Völz, die eine Folge von »Graf

Yoster« auf Hohenbeilstein drehten.

Die Vögel wiegen nicht viel, aber wenn

sie zurück auf den Handschuh kommen,

dann steckt beim Anflug eine unglaubliche

Wucht dahinter. Was für eine, das spürte

Petrus erst, als er 1970 als Beifahrer in Ostfriesland

einen schweren Unfall erlitt und

einen erheblichen Hüftschaden davontrug.

»Da war ich lange Zeit nicht mehr in der

Lage, einen heran fliegenden Adler aufzunehmen.«

Seit 1970 lebt Friedrich Wilhelm Petrus,

der mit seiner Frau Annelore am 28. April

2020 60 Jahre verheiratet ist und die Diamantene

Hochzeit feiern wird, wieder auf

Wangerooge. Er führte 36 Jahre lang im

Westen das Restaurant »Harle Hörn« und

blieb dabei den Greifvögeln treu. »Horus«

und »Kyra« hießen die beiden Falken, die

der begeisterte Falkner in großzügig angelegten

Volieren hielt, betreute und natürlich

auch in freier Natur fliegen ließ.

Ein leises Hobby, passend zu dem stillen

Tierfreund, der sich zwar täglich seine Zeitung

am Kiosk holt, ansonsten aber bis auf

die von ihm geführten Wattführungen und

Radtouren zum Westen kein Freund von

großen Menschenansammlungen ist.

Es sei denn, er führt die Inselgäste bei

Ebbe hinter den Deich, stützt sich auf die

Gabel und erzählt von den Kleinsttieren, die

im Watt leben. Die Welt des FW Petrus, dem

ältesten Wattführer, der zwar seine »schönste

Zeit im Leben« mit den Falken verbracht

hat, aber auch jeden Wattwurm kennt. Fast

jeden …

MANFRED OSENBERG

DER ÄLTESTE WATTFÜHRER

Es war ein Freitag im August 2019. Morgens um neun sitzt Friedrich-Wilhelm

Petrus auf seinem Fahrrad und wartet auf Gäste,

mit denen er eigentlich verabredet war, um mit ihnen ins Watt zu

gehen. »Aber heute«, sagt Petrus, »heute ist es einfach zu warm.

Ich bin 82 Jahre alt geworden, aber so heiß wie heute war es noch

nie auf Wangerooge.«

Bei Ebbe sind regelmäßig Naturliebhaber unterwegs, die mit

Friedrich-Wilhelm Petrus durch den Schlick waten. Petrus, weißer

Spitzbart im braun gebrannten Gesicht, ist der dienstälteste

Wattführer der Insel und kennt jeden Wattwurm zwischen

Harlesiel und Wangerooger Fähranleger persönlich …



0 36 BEINHART

RALF, DIE GIRLS

UND TORFROCK

»Immer wieder gerne«, grinste der »kleine Klaus« und verzehrte

die Bratwurst an Ralfs Pommeswagen vor der Dünenhalle. Dem

Sänger der legendären Band, der früher mal mit dem »langen

Klaus« ein nicht nur im Norden bekanntes Duo gebildet hat,

schmeckte trotz Nieselregens nicht nur die Wurst.

t

orfrock war angesagt. Und vor allem

die Bewohner von Wangerooge

waren gekommen, um die lange

Rocknacht zu genießen, um mit

dem Inselmarkt-Chef zu feiern. Eigentlich

sollte es die letzte große Fete mit Lammers

sein. Eigentlich …

Nun, die lange Torfrock-Nacht endete in

der Bacardi-Lounge. Laut. Feucht. Zünftig.

Den Abend leiteten die Inselcombo und die

SchippRatz ein, danach folgte die »Bagalutenband«

Torfrock, die übrigens bereits seit

1977 Deutschlands Norden aufmischt. Rock

aus Torfmoorholam und Haithabu ist eben

Kult von Aurich bis Wunstorf, von Rostock

bis Wacken.

»Beinhart« ging es zu, als Presslufthammer

B-B-B-B-Bernhard und die »Volle Granate,

Renate« nach langer Zeit wieder einmal

auf Wangerooge ertönten. Aber der Gast

konnte sichs den Eindruck nicht verwehren,

dass bei der legendären Band etwas fehlte.

Und nicht nur der erkrankte Bärtige, der auf

den Namen Raymond Voß hört.

TEXT: MAO / ALLE FOTOS: ANTJE POLLEX


Inh.: Ralf Lammers

Charlottenstraße 22 (vom Hauptstrand nur 300 mtr.)

Unsere Inselfleischerei bietet an:

• Grillspezialitäten in großer

Auswahl Frischfleisch aus

kontrollierter Aufzucht und

Fütterung – aus der Region

für die Region

• Schinken-, Wurst-, Aufschnitt- und

Käse-Spezialitäten international

• Obst und Gemüse täglich frisch

• Salat-Bar zum Selbstaussuchen

• SB-Fisch im Sortiment

• SB-Fleisch zu

Dauerniedrigpreisen

• Blumen

• Partyservice mit Warm- und

Kaltspeisen

• Molkereiprodukte

• Tiefkühlkost

• Die größte Auswahl an

Lebensmitteln auf der Insel

• Getränke, Spirituosen, Weine

• Lieferservice

Es erwartet Sie ein freundliches Team

Insel-Markt Wangerooge e.K.

Tel. 0 44 69 - 94 66 07 · Fax 94 66 08

Liefer-Service

0 44 69 - 94 598 54

Insel-Fleischerei Wangerooge e.K.

Tel. 0 44 69 - 94 66 09 · Fax 94 66 08

Ihr

CATERER auf der Insel Wangerooge

In der

Dünenhalle


0 38 INSELHEIME

JUBILÄUM BEI

»VILLA KUNTERBUNT«

Maria Jonas gehört seit vielen Jahren zum Ensemble des bekannten

Wangerooger Chores. Dass sie nicht nur die richtigen Töne, sondern

auch die richtigen Worte findet, bewies die Leiterin der DRK Villa

Kunterbunt im September 2019 bei der Jubiläumsfeier der Mutter-

Vater-Kind-Kurklinik auf Wangerooge.

s

eit

zehn Jahren betreibt der DRK-

Landesverband Oldenburg die

Einrichtung auf der Insel – das

wurde mit einem »kunterbunten«

Programm und vielen Gästen gefeiert. Im

März 2009 hatte das DRK das Kurheim

zunächst von der Inselgemeinde gepachtet,

nachdem die gemeindeeigene Kurklinik den

Betrieb eingestellt hatte. 2014 kaufte das

DRK die Liegenschaft.

Gemeinsam mit Ehrengästen des Landkreises

Friesland, der Gemeinde Wangerooge

und des Roten Kreuzes feierten

Mitarbeiter und Kurgäste der Mutter/Vater-

Kind-Kur-Einrichtung des DRK Landesverbands

Oldenburg rund um die Villa Kunterbunt.

Maria Jonas dankte besonders ihren

46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: »Ihr

macht die DRK Villa Kunterbunt zu diesem

wundervollen Ort.«

Neben den Kurgästen und Rednern war

eine große Abordnung des DRK vor Ort.

Die Beschäftigten der Oldenburger Landesgeschäftsstelle

waren von Dieter Holzapfel,

Landesgeschäftsführer des DRK Landesverbands,

zum Betriebsausflug nach Wangerooge

eingeladen worden. Moderiert von

Villa-Kunterbunt-Urgestein Michael Sanftenberg

ging es durch das Programm. Zwischen

Grillimbiss und Kuchen wurde natürlich

besonders für Spaß und Freude der

kleinen Kurgäste gesorgt.

Silke Vogelbusch, Kreisrätin des Landkreises

Friesland, fand ebenfalls ein Grußwort

im Namen des Landkreises. Zum Ausklang

servierte die Inselcombo Wangerooge

ein kleines Konzert und sorgte damit auch

dafür, dass getanzt werden konnte.

FOTO: EVELYN GENUIT


SENIOREN-CAFÉ 0 39

ERNTEDANKFEST IM KLOPP-HAUS

»Alles aus unseren Gärten« – so lautete das Motto des rührigen

Wangerooger Seniorenbeirats beim September-Nachmittag, zu dem

37 betagte Frauen und Männer den Weg zum Klopp-Haus gefunden

hatten. Die Gäste wurden aber nicht nur mit Obst und Gemüse, sondern

auch mit Kaffee und Kuchen regelrecht verwöhnt. Dazu die Leierkastenmusik

von Curt Hanken und einige Vorträge. Kein Wunder,

dass das Senioren-Café inzwischen ein Insel-Highlight ist.

WERTE ERHALTEN – ENERGIE SPAREN – LEBENSWERT WOHNEN

Nietiedt

Ihr kompetenter Partner für Dämmtechnik, Sanierungs- und

Renovierungslösungen auf den ostfriesischen Inseln.

NIETIEDT GRUPPE · Gerüstbau · Oberflächentechnik · Malerbetriebe

Zum Ölhafen 6 · 26384 Wilhelmshaven · Telefon 0 44 21 30 04 - 00

Telefax 0 44 21 30 04 - 0100 · www.nietiedt.com · E-Mail info@nietiedt.com


0 40 SERIE IV

EX-KNEIPEN AUF DER INSEL:

DER MITTELPUNKT


SERIE IV 0 41

»Wat wullt ju heben, Beer, Dornkaat oder wat?« war die rustikale Begrüßungsfrage, die Wirt Jan

Doden seinen abendlichen Gästen im Mittelpunkt stellte. Kein Wunder also, dass die Inseljugend

und das Gros der Wangerooger Internatsschüler dem Mittelpunkt eindeutig den Vorzug vor ihrem

Schreibtischstuhl im Pensionszimmer gaben. Zudem war der Mittelpunkt, im Gegensatz zu den

meisten gastronomischen Inselbetrieben, ganzjährig geöffnet. »Ach, diese Schüler«, klagten schon in

den 60er Jahren Pensionswirtinnen wie Frau Strasser, »abends immer im Mittelpunkt saufen – und

zu Hause wird dann nur noch gepennt«.

n

icht nur für die Internatsschüler

war der Mittelpunkt ein zweites

Zuhause, auch die Kicker des

TuS Wangerooge sahen den

»Punkt« als ihr inoffizielles Vereinslokal

an. Und die Nähe zur Jade-Kaserne lockte

Abend für Abend viele der dort stationierten

Soldaten auf die gegenüberliegende Seite der

Rösingstraße.

Auch mittags war das Lokal schon geöffnet,

denn in den 1960er Jahren gehörte das

Mittagessen für die allermeisten Kurgäste

noch zum regelmäßigen Tagesablauf. Entweder

sie aßen in ihren Hotels, in der Milchbar

Regina oder in der beliebten Fischbratküche.

Oder sie gingen zum Mittagstisch

in die preiswertere Pension Schneider und

eben in den Mittelpunkt in der Rösingstraße.

Es gab dort nur ein einziges Gericht,

man nahm es, oder eben nicht. Sonst sollte

man doch mal sehen, wo man sein Mittagessen

her bekam!

Wer sich heute an den Mittelpunkt erinnert,

dem fallen jedoch in der Regel die

Abende und Nächte ein. »Oh ja, der Mittelpunkt

1968/69. Um halb acht stand eine

wartende Menge vor der Tür, Ströme von

Menschen querten die Dünenwiese zwischen

Damenpfad und Mittelpunkt, um 8

ging’s los und um halb neun brannte da die

Luft!« Es war kein Musikladen der sanften

Leonard-Cohen-Klänge. Christine Hogrefe-Ommen

fasst die bevorzugte Musikrichtung

mit drei der damals angesagten »Scheiben«

zusammen: Bad Moon Rising und

Proud Mary von CCR sowie Venus von

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

Kantor, Organist und Pädagoge Wolfgang Henseleit

Jahres-Abo:

5 x MOIN

für nur

25,– Euro*

Mail an »osenbergpresse@t-online.de« oder per Post

»MOIN, Am alten Deich 12/4, 26486 Wangerooge«

(Rechnung inkl. MwSt. kommt mit dem 1. Exemplar per Post)


0 42 SERIE IV

den Shocking Blue. Und die Stimmung

mit: »Jeder Abend war ein Highlight, engste

Schwoof-Tänze (war ja auch nicht viel Platz),

Bier, Salzstangen und Cola-Rum. Aber es

war auch die große Zeit für Sauren Korn,

Persiko und Apfelkorn. Was war dieser Persiko

doch eklig! Wenn man ein Jahr vorher

gestandenen Männern erklärt hätte, sie füllten

sich demnächst mit süßem klebrigen Likörzeugs

ab, dass sie mit Bier aus 2-Liter-

Stiefeln nachspülten, hätten sie einen für

klapsmühlenreif erklärt«, beurteilt Christine

immer noch kopfschüttelnd die Getränkepräferenzen

der damaligen Zeit. »Da

gab’s immer Altbierbowle mit Erdbeeren, die

längst das Zeitliche gesegnet hatten. Und

wir wurden streng beäugt, dass wir bloß keine

Getränke auf dem Billardtisch abstellen.

Ein super Laden«, fasst Thorsten Lenze seine

Erinnerung zusammen.

Ein super Laden, der auch immer für einen

Jokus herhalten musste. Als Gesa Wolken

dem väterlichen Verbot zum trotz gemeinsam

mit ihrem Bruder im Mittelpunkt

feierte, schrie plötzlich Hermann Keller

durchs Lokal »Euer Vadder ist unterwegs«.

Ingo und Gesa sind dann ab durch die Mitte,

sofort in ihre Sommervilla gerannt und

haben sich mitsamt Klamotten ins Bett geschmissen.

Natürlich hatte sich Vater Meinhard

nicht einmal vom Sofa erhoben gehabt

… Oh Hermann, Du Schlingel!

Der Mittelpunkt war kein cooles und

durchgestyltes Lokal. Ganz bestimmt hatte

bei der Einrichtung kein preisgekrönter Innenarchitekt

seine kreative Hand im Spiel

So sieht der Mittelpunkt heute aus.

FOTO: RENATE ZERHUSEN

gehabt. Und mit Gummistiefeln oder Holzclogs

war man allemal passender gekleidet

als mit Schlips oder High Heels. Ein Lokal,

in dem niemand auf den Gedanken gekommen

wäre, nach der Sektkarte zu fragen.

Es sei denn, er wollte unverzüglich wieder

auf der Rösingstraße landen. Dafür waren

die Preise moderat. »20 Mark eingesteckt,

und ich kam damit locker durch die ganze

Nacht«, weiß Kai Oelschläger heute noch zu

berichten. Und allem Trubel, besonders dem

Saison-Rummel zum Trotz: die Wirtsleute

Walli und Jürgen haben immer für eine

nette Atmosphäre gesorgt und behielten das

Wohl ihrer Gäste im Blick. Auch wenn sie

sich damit bisweilen einer echten Herausforderung

stellen mussten.

»Dreimal hatte ich längeres Lokalverbot

im Mittelpunkt«, erinnert sich der Insulaner

Udo Flörcke, »und ich habe immer noch keine

Ahnung, wieso«. Zumindest der erste Teil

der Aussage erscheint glaubhaft. Aus einem

Lokal wie dem Mittelpunkt zeitweise verstoßen

zu werden, nun, da bedurfte es schon eines

gewichtigen Anlasses, der vielleicht am

nächsten Morgen bei Udo wieder der Vergessenheit

anheim gefallen sein mochte.

»FEIERABEND! Das war jede Nacht

um ein Uhr der legendäre Ruf von Walli«,

denkt auch Thorsten Zoeke noch gerne an

seine Mittelpunkt-Zeit zurück. Da war dann

auch wirklich Schluss. »Wenn es gut lief und

Walli milde gestimmt war, bekamen wir Insulanerjungs

Pinschi, Bobo, Frank und ich

noch ein Fass Bier für eine Strandfete mit

auf den Weg«. Besonders beliebt waren natürlich

die Strandpartys gemeinsam mit den

für solche Feste durchaus aufgeschlossenen

Erzieherinnen, die in den vielen Kinderheimen

arbeiteten. Und, merkwürdig, an diese

Strandpartys will sich heute, zumindest

öffentlich, niemand mehr so recht erinnern

können. Aber das ist ja schon wieder eine

ganz andere Geschichte …

AXEL STUPPY


DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR

Im Bistro am Strand, der Eis- und Crêpes-Manufaktur auf Wangerooge,

wird seit fast 40 Jahren in der 2. Generation auf der Insel Eis

produziert. Die staatlich geprüften Speiseeishersteller pasteurisieren

und produzieren als einzige Eisdiele auf Wangerooge direkt vor Ort.

GROSSE AUSWAHL AN SPEISEEIS

AUS EIGENER HERSTELLUNG,

DIREKT AM PUDDINGRAND

CRÊPES-MANUFAKTUR

KAFFEESPEZIALITÄTEN

TÄGLICH WECHSELNDE

SPECIALS MIT REGIONALEN

PRODUKTEN, NEUHEITEN UND

LECKEREIEN FÜR JEDERMANN

Z.B. GESALZENES KARAMEL,

JOGHURT-SANDDORN ODER

RHABARBERSORBET U.V.M.

ÖFFNUNGSZEITEN

VON OSTERN BIS ENDE OKTOBER TÄGLICH 09:00 UHR BIS 21:00 UHR*

*Die Öffnungszeiten können sich witterungsbedingt verändern. Zitat Wilko Fokkena:

»Wenn das Fenster auf ist, gibt's was – wenn das Fenster zu ist, gibt's nichts!«

BISTRO AM STRAND · DIE EIS- UND CRÊPES-MANUFAKTUR

OBERE STRANDPROMENADE 19 · 26486 WANGEROOGE · TELEFON: 0 44 69 – 17 18

WWW.FACEBOOK.COM/BISTRO.AM.STRAND.WANGEROOGE · MOIN@BISTRO-AM-STRAND.DE


0 44 THEMA

SAUBERE SCHIFFE?

UMWELTRANKING

Freitag, 20. September 2019. Auch am Bahnhof von Wangerooge

demonstrieren sie. Weltweit gehen viele Menschen auf die Straße,

um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Mit gutem Recht:

Denn schon jetzt wirkt sich die Klimakrise auf unser Wetter aus.

w

etter und Klima sind eng

miteinander verzahnt.

Durcheinander bringen darf

man sie dennoch nicht –

und vor allem nicht in einen Topf werfen.

Das Wetter spüren wir nämlich: Zum

Beispiel die derzeit teils eisigen Temperaturen

am Morgen, wenn Sie das Haus verlassen.

Oder der Wind, der uns manchmal um

die Ohren weht. Auch Regen, Sonnenschein

und Nebel sind Wetter. Per Definition ist das

nämlich der momentane Zustand der Atmosphäre

an einem bestimmten Ort.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu)

veröffentlicht seit 2012 das Umwelt-Ranking

der Kreuzfahrtschiffe. Wer liegt in diesem

Jahr vorn?

Täglich fahren sie an Wangerooge vorbei,

die klimaschädlichen Kreuzfahrtschiffe.

Zwei von ihnen teilen sich Platz eins: die

»Aida Nova« der deutschen Rederei Aida

und die »Costa Smeralda« des italienischen

Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere.

Beide Schiffe werden mit Flüssiggas betrieben.

Dieser Treibstoff schneidet in der Umweltbilanz

besser ab als Marinediesel oder

Schweröl. Aber auch Flüssiggas ist ein fossiler

Brennstoff und damit klimaschädlich.

Insgesamt wurden rund 90 Schiffe bewertet,

weltweit sind schätzungsweise 6500

Passagierschiffe unterwegs; davon etwa 300

Kreuzfahrtschiffe.

Ein kleiner Trost: Ein kleiner Teil der

Flotte wird sauberer. Vor allem die Anbieter

aus Deutschland reagieren auf die Kritik am

immensen Abgasausstoß ihrer Schiffe. Die

Emissionen werden durch zusätzliche Reinigungstechnik

reduziert. Aber die Mehrzahl

der Kreuzfahrtreedereien fährt leider

immer noch mit extrem schmutzigen Antrieben.

Die Branche will bis 2050 den CO 2 - Ausstoß

halbieren. Ist das zu schaffen? Nicht,

solange selbst neue Schiffe noch mit dreckigen

Dieselmaschinen vom Stapel laufen. Die

Hoffnung für die Zukunft liegt auf Schiffsantrieben

mit Wasserstoff und Brennstoffzellen.

FOTO: EVELYN GENUIT

Inhaber Frank Eden …

… nennt zwei Gründe, weshalb das

Fahrradfahren auf der Insel besonders

den Kindern großen Spaß macht und

die Nerven der Eltern schont:

1.

2 .

Bis auf die Elektro-Karren sind

keine Autos unterwegs.

Auf der Insel existieren keine

Berge, die das Treten

anstrengend machen.

A

D

V

E

R

L

E

R

H

I

E

L

R

E

RADVERLEIH EDEN

Direkt am Bahnhof von Wangerooge

Zedeliusstraße 2a · Telefon 04469/266

V

D

I

H

A

R


POLITISCH 0 45

KLIMAWANDEL UND

ANDERE GEMEINHEITEN

Deutschlands Inseln haben zwei gravierende Probleme: den steigenden Meeresspiegel und hohe

Wohnraumpreise. Einheimische und Experten suchen nach Gegenstrategien, auch SPD-Politiker wie

Ministerpräsident Stephan Weil und die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller.

politiker, Tourismusmanager und

Umweltexperten trafen sich kürzlich

auch auf Helgoland und berieten,

wie sich die Zukunftschancen

der Bevölkerung auf Inseln und Halligen

verbessern lassen. Zentrales Thema war aber

natürlich der Klimawandel. Auf dem Plan

stand auch das Thema bezahlbarer Wohnraum.

Die Vertreter der Inseln und Halligen

verlangen Unterstützung vom Bundestag

und von der EU, um ihre Standortnachteile

zumindest teilweise auszugleichen.

Es ist kein Geheimnis, dass Wohnungen

auf den Inseln immer teurer werden. Das

gilt nicht nur für Sylt, wie der Ende 2018

vorgestellte Immobilienatlas der LBS Bausparkasse

zeigt: Auf der Insel stiegen die

Quadratmeterpreise für Häuser um 7,7 Prozent

auf durchschnittlich gut 10.600 Euro,

für Wohnungen um 3,5 Prozent auf 7.150

Euro. Kampen war mit fast 22.000 Euro

beziehungsweise 15.000 Euro Spitzenreiter.

Amrum rangierte bei 5.300 Euro je Quadratmeter

für Häuser und bei gut 4.900 für

Wohnungen. Auf Föhr war der Quadratmeter

400 bis 500 Euro billiger. Für Einheimische

sind solche Preise meist unbezahlbar.

Für die Ostfriesischen Inseln gelten ähnliche

Zahlen. Auf Wangerooge, wo die meisten

Bewohner vom Tourismus leben, gibt es

viele Kritiker. Die kritisieren nicht nur die

vielen meist leer stehen Zweiwohnungen der

»Festländer«, sondern auch das sogenannte

»Schmuckstücke« wie die Räume zwischen

dem gut frequentierten Lesesaal und

dem »Diggers« über Monate leer steht. Der

Pächter hat offensichtlich die Insel längst

verlassen. Für Diskussionen sorgt auch,

dass die vielen Wassersportler, die Surfen

oder Paddeln wollen, acht Monate lang vor

verschlossenen Toren stehen, weil das, zugegeben

gut ausgebaute Surfcafé erst spät

im Frühjahr öffnet und schon Ende August

schließt. »Das geht gar nicht«, schüttelte

einer der zahlreichen Windsurfer ungläubig

den Kopf, weil das einzige Surf-Café der Insel

geschlossen war. Und das, obwohl Wangerooge

mit seinen hervorragenden Möglichkeiten

für den Wassersport wirbt.

Aber das sind nur zwei Beispiele für

schlechte Imagewerbung. Auf der anderen

Seite wird deutlich, dass neue Konzepte in

punkto Öffentlichkeitsarbeit fruchten. Das

haben auch diverse Politiker als Inselgäste

gesehen. Bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz,

Sandismus – die Liste könnte beliebig

fortgesetzt werden.

Übrigens ist die Vergabe des ersten deutschen

Umweltpreises der Inseln geplant –

für das beste Konzept zur Vermeidung von

Plastikmüll.

Ob Wangerooge eine Chance hat …?

moin von wangerooge

shirts, hoodies und vieles mehr.

jetzt einfach bequem online bestellen:

http://shop.spreadshirt.de/moin-wangerooge


0 46 FAMILIENFESTE

WENN DIE

DRACHEN

FEUER SPEIEN

Was ein Anblick! Auch in diesem Sommer war der Himmel über dem Inselstrand wieder voller bunter

Winddrachen. Thomas von Ahn, der »Mister Beam« von Wangerooge, hatte die Traditionsveranstaltung

wieder einmal zu einem Familienfest besonderer Güte gemacht. Hingucker 2019: Ein riesiger Pottwal.

ja, das traditionelle Drachen- und Familienfest

ließ nicht nur Kinderaugen

strahlen, auch Erwachsene waren beeindruckt

von den immer wieder neuen

kreativen Ideen der Veranstalter. Neben

Bienen, Schlümpfen, Schneewittchen und

den sieben Zwerge eroberten auch Fische,

Quallen und Echsen den Himmel über dem

Bade- und Burgenstrand. Mehrmals am

Tag haben die Drachen gespuckt, aber kein

Feuer – zur Freude der Familien regnete es

Süßigkeiten und Kuscheltiere am Platz am

Meer.

Absoluter Höhepunkt war wieder die

Drachennachtflugshow am ersten Festtag.

Bei Dämmerung zog es die Zuschauer

auf den Platz am Meer, um sich die beleuchtenden

Drachen anzusehen. Passend

zur musikalischen Begleitung tanzten die

leuchtenden Kreationen über den Himmel.

»Die vielen Besucher haben gezeigt, dass unser

Drachenfest auch nach 30 Jahren noch

immer sehr beliebt ist«, stellte Thomas von

Ahn erfreut fest. Warum der Allrounder

»Mister Beam« genannt wird? Weil der ehemalige

Spielzeughändler bei den Musikveranstaltungen

im Kursaal und in der Dünenhalle

mit seinem Beamer unersetzlich ist …

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTOS: EVELYN GENUIT & MANFRED OSENBERG

Gemeinsam erfolgreich, auch bei KARAOOGE: Klaus Brüggerhoff

und Thomas von Ahn, genannt Mister Beam.

Über den Strandkörben boten die nunten Windvögel einen tollen

Anblick.


DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 2 // 2018

OSTEN

SCHÖNSTE ECKE

DER INSEL

OSTERN

ANDERE SITTEN

UND GEBRÄUCHE

SCHUTZGEBÜHR = C 2,50

OSTGRODEN

DEICHBAUARBEIT

GEHT NUN WEITER

Das bunte Nordsee-Magazin

feiert Jubiläum!

JAHRE

*ab 2020: 25,– statt 20,– EUR

WASSERTAUFE

Abo für ein Jahr mit 5 Ausgaben nur 25,– EUR inklusive Porto*.

Einfach per Mail bestellen: osenbergpresse@t-online.de oder telefonisch:

Pressebüro Manfred Osenberg 0171-6803540


0 48 SCHACHTURNIER 2019

Nach dem Spiel stellten sich die vorne platzierten Teilnehmer und eine Dame der Fotografin: oben von links: Emil Duval, Bendiks

Fokkena, Finley Mitchell, Julien Mitchell, Hendrik Vöpel (1.), Tammo Diers, Finn Regenhardt (1.), Thomas Höpfner sowie unten

von links: Oliver Kiamann (Sponsor), Helmut Hassenrück (3.), Stefan Peters (2.), Rene Borchert (1.), Alexandra Hynar (Frauen 1.),

Uwe Osterloh (Turnierleitung).

SCHACH MATT AM WATT

Nie war Schach am Watt so beliebt wie heute. Das traditionelle Wangerooger Schachturnier fand schon

zum 33. Mal statt, mit exakt 33 Erwachsenen und acht jugendlichen Teilnehmern. Versteht sich, dass sich

Cheforganisator Uwe Osterloh als erster Vorsitzender der Sport-Gemeinschaft und Dr. Oliver Kiaman

als fachkundiger Hauptsponsor und ehemaliger Sieger bei den Kinderturnieren, nach dem mehrtätigen

Schachturnier erleichtert und froh auf die Schultern klopften: »Geschafft. Es hat alles prima geklappt.«

k

ein Zufall, dass bei den Herren

Rene Borchert aus Duisburg

die Hauptwertung – vor Stefan

Peters und Helmut Hassenrück –

gewann. »Einer aus der Familie steht jedes

Jahr auf dem Treppchen«, stellte Osterloh

fest: »Alle Borcherts sind starke Schachspieler.«

Papa Borchert hatte das Blitzturnier für

sich entscheiden können.

Während Alexandra Hynar die Damenwertung

gewann, belegten Hendrik Vöpel

und Finn Regenhardt den ersten Platz bei

der Jugend. Auch bei den Jungs rauchten die

Köpfe, bevor die Sieger feststanden.

FOTOS: EVELYN GENUIT


SCHACHTURNIER 2019 0 49

ERSTER MILLIONÄR

KAM AUS

WUPPERTAL UND

VERBLÜFFTE DIE

WANGEROOGER

Der Großmeister kam, übernachtete

zünftig mit seiner Freundin am Srand im

Schlafkorb und verblüffte die Teilnehmer

des Wangerooger Schachturniers 2019

mit seinem Können. Ilja Zaragatski. 18

Mal trat er an – 16 Mal trat er als Sieger vom

Brett. Zwei Partien endeten remis.

Zaragatzki war zum ersten Mal auf

Wangerooge und begeistert. Eckhard Freise

war auch schon da – beim Show-Schach auf

der Insel. Freise? Das bekannte Allround-

Genie Professor Eckhard Freise von der

Bergischen Universität brachte das Kunststück

fertig und verblüffte RTL-Moderator

Günter Jauch bei »Wer wird Millionär« mit

seinen 15 Antworten. Professor Freise aus

Wuppertal schaffte die Million als erster der

beliebten Show und war auch vor acht Jahren

der Star beim traditionellen Wangerooger

Schachturnier, das in diesem Jahr schon

zum 33. Mal stattfand.

Fernsehstar Freise wurde übrigens 1944

in Erfurt geboren, baute 64 in Bielefeld sein

Abitur, promovierte 1979 in Münster mit einer

»magna cum laude« beurteilten Arbeit

über die Anfänge der Geschichtsschreibung

im Kloster Fulda. Seine Habilitation erfolgte

1987. Freise war zunächst Professor an der

Universität Mannheim. 1989 wurde er zum

Das Foto zeigt Professor Freise (rechts) mit Simultanspieler Martin Breutigam (der

Oldenburger schreibt sich wirklich mit eu) beim Wangerooger Turnier, das an der

Oberen Strandpromenade im Seminarraum Nord ausgetragen wird.

Hochschuldozenten ernannt. Von 1996 bis

zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er

Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche

Geschichte am Historischen Seminar der

Bergischen Universität Wuppertal. Er gehört

zu den Autoren der Monumenta Germaniae

Historica.

Nach seinem Millionen-Ding bei RTL

im Dezember 2000 glänzte Freise auch in

der RTL-Sendung »Der große IQ-Test«.

Ihm wurde ein Intelligenzquotient von

132 bescheinigt. Er schnitt damit als Bester

der teilnehmenden »Prominenten« ab.

Am 20. Januar 2008 spielte der Professor

in der RTL-Show »Die Weisheit der Vielen«

als Experte drei Quiz-Fragen gegen

ganz Deutschland. Ziel der Sendung war es,

in Anlehnung an das Buch »The Wisdom of

Crowds« von James Surowiecki zu überprüfen,

ob die Masse klüger ist als der einzelne

Experte. 2008 wurde der Professor in der

RTL-Show »1 gegen 100« und im Sommer

2011 auf Wangerooge als besonderer Gast

vorgestellt.

SIEGERTAFEL

SIEGER ALLER

ERWACHSENENTURNIERE

1983 Walter Rehe

1984 Dr. Eckhardt

1985 Thorsten Kleinjung

1986 Walter Rehe

1987 Hartmut Porth

1988 Helmut Hassenrück

1989 Berthold Weiß

1990 Oliver Porth

1991 Dietmar Porth

1992 Berthold Weiß

1993 Axel Janhoff

1994 Walter Rehe

1995 Dietmar Porth

1996 Hartmut Porth

1997 Dietmar Porth

1998 Dietmar Porth

1999 Dietmar Porth

2000 Uwe Osterloh

2001 Hartmut Porth

2002 FM Marcel Becker

2003 FM Dietmar Porth

2004 FM Dietmar Porth

2005 Andreas Borchert

2006 FM Dietmar Porth

2007 FM Dietmar Porth

2008 Daniel Kuehn

2009 Daniel Kuehn

2010 Boris Wolkowski

2011 Boris Wolkowski

2012 Boris Wolkowski

2013 Rolf Breidenbach

2014 Jari Reuker

2015 Uwe Osterloh

2016 Boris Wolkowski

2017 Franz-Peter Scholz

2018 Andreas Borchert

SIEGER ALLER

BLITZTURNIERE

1987 Helmut Hassenrück

1988 -

1989 Dietmar Porth

1990 -

1991 Dietmar Porth

1992 Heinrich Höxter,

Berthold Weiß

1993 Dietmar Porth

1994 Berthold Weiß

1995 GM Thomas Pähtz

1996 GM Thomas Pähtz

1997 GM Rainer Knaak

1998 Martin Friebel

1999 Dietmar Porth

2000 Walter Rehe

2001 Hartmut Porth

2002 Berthold Weiß

2003 Dietmar Porth

2004 Rolf Gehrke

2005 Berthod Weiß

2006 Klemens von Kiedrowski

2007 Thorsten Meyer

2008 Daniel Kuehn

2009 Daniel Kuehn

2010 Bernhard Bießmann

2011 Marcus Müller

2012 Rolf Breidenbach,

Daniel Kuehn

2013 Boris Wolkowski

2014 Jari Reuker

2015 Jari Reuker,

Daniel Kuehn

2016 Jari Reuker

2017 Boris Wolkowski

2018 Gerrit Weiß


0 50 SCHACHTURNIER 2019

DIE KINDERTURNIERE

Die Kinderturniere gehören dazu, wenn auf Wangerooge das

»Königliche Spiel« ausgetragen wird. Philipp von Wolfersdorff war

1985 der erste Junge, der das Kinderturnier gewann. In den beiden

folgenden Jahren kam der Sieger aus Hannover: Dr. Oliver Kiaman.

Er kam stets mit seinem Schachbegeisterten Vater auf die Insel und

bekam diesmal als Sponsor des 33. Wangerooger Schachturniers

viel Beifall bei der Siegerehrung.

m

it 13 Jahren war Oliver

schon dabei. Auch Luisa aus

Wuppertal ist erst 13 Jahre

alt, schon Europameisterin

im Schach und gilt als eines der größten

Talente. Wangerooge kennt sie (noch) nicht.

Aber sie kennt schon die Nervenspiele, die

über mehrere Stunden dauern können.

Um den Kopf freizukriegen, geht Luisa

zwischen den Partien gerne mit ihren Eltern

spazieren. Für die Gymnasiastin kommt es

im Schach darauf an, nie aufzugeben. »Auch

wenn ich in einer aussichtslosen Situation

bin, spiele ich immer weiter, da meine Gegner

auch nur Menschen sind und jederzeit

Fehler machen können.«

Des Weiteren ist logisches Denken

enorm wichtig. Es kommt darauf an, vorausschauend

zu spielen und die Geduld zu

behalten. Das zurückliegende WM-Finale

der Herren endete elf Mal Remis, bevor es

in den »Tie-Break« ging. So oft war dies bei

Luisa noch nicht der Fall. »Das Höchste waren

bei mir vier Remis gegen eine Gegnerin,

da wurde ich schon langsam ungeduldig und

sauer, aber es ist trotzdem wichtig, behutsam

weiterzuspielen.«

SCHACH BRAUCHT PLATZ

Der Seminarraum an der Strandpromenade

war in diesem Jahr proppenvoll. Wenig

Platz für die Teilnehmer. Bei Meisterschaften

sind bei den Spielen aber nur die beiden

Spieler und der Schiedsrichter um das Brett

versammelt. Somit erfahren Luisa Bashylinas

Eltern erst vom Ergebnis ihrer Tochter,

wenn sie den Saal verlässt und sie informiert.

»Wenn Luisa nach einem Spiel zu uns

kommt, zeigt sie immer das gleiche Gesicht,

es lässt sich nie erkennen, ob sie gewonnen

oder verloren hat«, stellt ihre Mutter fest.

Luisa wirkt nicht nur nach ihren Spielen lässig,

sondern auch, wenn sie über ihre großen

Erfolge redet.

Kein Wunder, denn für sie ist es normal

zu gewinnen: Mit gerade einmal zwölf Jahren

zählt sie in ihrer Vitrine bereits über 70

Pokale! »Ich müsste lügen, wenn ich sage,

dass ich mich über den siebzigsten Pokal genauso

freue wie über den Ersten. Dennoch

bin ich natürlich sehr glücklich und stolz

über jeden einzelnen meiner Erfolge.« Deutsche

Meisterin, Mannschafts-Europameisterin

und Vize-Europameisterin im Einzel –

andere Kinder würden nach Erfolgen dieser

SIEGER

ALLER KINDER-

TURNIERE

1985 Philipp von Wolfersdorff

1986 Oliver Kiaman

1987 Oliver Kiaman

1988 Matthias Dörffler

1989 Ursula Ehmer

1990 Sebastian Barth

1991 Hannes Predan

1992 -

1993 Hajo Nehls

1994 Isabel Barth

1995 Tamino Muth

1996 Tamino Muth

1997 Mark Blankenburg

1998 -

1999 Bernd Grotholt

2000 -

2001 Andreas Lersmacher

2002 Bernhard Steinkamp

2003 Sebastian Schmidtke

2004 Nils Gorbauch

2005 Bjrn Gorbauch

2006 Nils Gorbauch

2007 Carl Haberkamp

2008 Jari Reuker

2009 Carl Haberkamp

2010 Jari Reuker

2011 Kevin Silber

2012 Ronja Reuker

2013 Ronja Reuker

2014 Jerimias Hummel

2015 Emmilie Knig

2016 Jonas Bronger

2017 Lukas Wolkowski

2018 Lukas Wolkowski

BLITZTURNIER 2019

1. Rene Borchert

2. Stefan Peters

3. Louis Borchert

4. Daniel Kuehn

5. Philipp Röder

WANGEROOGE JUGEND 2019

1. Hendrik Vöpel

2. Finn Regenhardt

3. Julien Mitchell

4. Thomas Höpfner

5. Finley Mitchell

WANGEROOGE 2019

1. Rene Borchert

2. Stefan Peters

3. Helmut Hassenrück

4. Andreas Borchert

5. Louis Borchert


SCHACHTURNIER 2019 0 51

Größe Jubelsprünge durch die Decke machen.

Luisa Bashylina aber bleibt cool, während

ein breites Grinsen ihr Gesicht ziert.

»Ich freue mich über meine Titel, bin aber

lange noch nicht fertig!«

EMOTIONEN

Mit ihren Siegen geht Bashylina also gelassen

um, doch nach Niederlagen muss sie ihren

Emotionen freien Lauf lassen. »Wenn ich

verliere und dann mit meinen Eltern im Auto

sitze, weine ich sehr viel, weil ich mich dann

einfach so über mich selbst ärgere.« Nach einer

Niederlage im vorletzten Spiel der EM

rutschte Luisa plötzlich vom ersten auf den

dritten Rang. Mit der Ankunft im Hotelzimmer

weinte sie den ganzen Abend. »Das war

furchtbar, so etwas möchte ich nicht wieder

erleben«, denkt Mama Valentyna zurück.

Für die junge Wuppertalerin zählt immer

nur eins: der Sieg! Auch für ihre sportliche

Zukunft steckt sie sich die höchstmöglichen

Ziele: »Ich will eines Tages die erste

deutsche Damen-Weltmeisterin werden!«

AKROBATIKUNTERRICHT

ALS AUSGLEICH

Durch den hohen Aufwand, den die 13-Jährige

für ihren Sport betreibt, bleibt wenig

Zeit für Freunde in der Heimat. Traurig ist

sie darüber keinesfalls. »Ich muss viele Geburtstage

oder Verabredungen mit Freundinnen

absagen, das macht mir aber nichts,

denn Schach steht für mich über Allem.«

Sogar im Türkeiurlaub, den die Familie in

der Zeit vor der EM verbracht hat, war das

Schachbrett mit am Strand. Während andere

Kinder im Meer plantschten, trainierte

Luisa für das Messen mit den besten U12-

Schachspielerinnen des Kontinents. »Es ist

meine freie Entscheidung, dass ich so viel

trainiere. Wenn ich es nicht wollte, dann

würde ich es auch nicht machen.«

Bashylina besucht die achte Klasse des St.

Anna Gymnasiums in Wuppertal. Ihre Lieblingsfächer

sind Französisch, Geschichte

und Mathematik. Vor allen Dingen in Mathe

ist Luisa sehr begabt, wofür sie eine einfache

Erklärung hat: »In Mathe profitiere ich

vom Schachspiel. In vielen Situationen hat

mir das Vorausdenken, auf das es im Schach

auch ankommt, sehr weitergeholfen.« Vernachlässigt

wird die Schule wegen des vielen

Trainings auf keinen Fall, was ein Notenschnitt

von 1,4 deutlich macht.

Luisas nächstes großes Ziel ist ihr Abitur.

Anschließend möchte sie Ärztin oder

Rechtsanwältin werden. Am liebsten würde

das Schachtalent aber zu einer Profispielerin

aufsteigen, denn damit kann man auch richtig

gutes Geld verdienen. Ihre bisherigen Erfolge

und ihre fleißige Einstellung lassen berechtigte

Hoffnungen zu, dass dieser Traum

eines Tages in Erfüllung geht.

Vielleicht kommt Luisa auch mal zum

Wangerooger Turnier. Das nächste findet

vom 26. bis 31. Juli 2020 statt.

TEXT/QUELLE: EINWURF/MAO

FOTOS: EVELYN GENUIT

Die große

Vielfalt

auf der Insel

Regionale Spezialitäten

Als Andenken bestens

geeignet: Friesische Tees,

Sanddorn-Konfitüre & Co.

Bio & Feinkost

Mit Sorgfalt ausgesucht –

unsere Bio- und Feinkost-

Spezialitäten

Frei Haus

Lassen Sie sich Ihren

Einkauf kostenlos von

uns nach Hause liefern

Convenience & mee(h)r

Zu Saisonzeiten: Salate,

Kaffee, Suppen, belegte

Brötchen ... to go

mein frischemarkt Wangerooge

Charlottenstraße 20 | Telefon 04469 1432 | Fax 04469 9459807

Inhaber: Rüdiger Mann e. K. | E-Mail: frischemann@t-online.de


HAUSGEZEICHNET.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

HAUS & GRUNDEIGENTUM Service ist das einzige Unternehmen, das von

der Fachzeitschrift Capital hintereinander in den Jahren 2017 und 2018 als

Top-Makler in Hannover mit der Höchstnote von 5 Sternen ausgezeichnet

wurde. Eine Auszeichnung, die wir maßgeblich auch unseren Kundinnen und

Kunden zu verdanken haben.

Aus diesem Anlass verlosen wir 3 mal „Ein echtes Unikat“ von Isa Fischer.

Wie auch Sie gewinnen können, das erfahren Sie auf der Rückseite.

Übrigens, wir sind mit diesen Leistungen auch auf der Insel aktiv:

Immobilienverkauf auf Wangerooge

WEG-Verwaltung auf Wangerooge

Ferienhäuser

und -wohnungen

auf Wangerooge

vermietet unser

Partner

Wangeroogehaus.

Meer entdecken: www.wooge.immo

Mehr Informationen auch direkt in unserem Wangerooger Büro:

Obere Strandpromenade 21

Dr. Oliver Kiaman

Geschäftsführer

10/2017 10/2018

Frank Schoenfeld

Leiter Maklerabteilung

Christian Spierig

Stellv. Leiter u. Makler

Maike Grebenstein

Maklerin

Wolfgang Uhlig

Leiter WEG-Verwaltung

Christine Richter

WEG-Verwalterin

Nora Reichmann

Vertriebsassistenz


EIN ECHTES UNIKAT.

Exklusiv für Sie erstellt Isa Fischer eine aquarellierte Tuschezeichnung

Ihres Privat- oder Geschäftshauses oder eines Inselmotivs

auf Wangerooge.

Ein echtes Unikat im Format 45 cm x 32 cm.

Was Sie dafür tun müssen? Gehen Sie auf unsere neue Website

www.wooge.immo

und beantworten Sie folgende Fragen:

Welches Traditionsturnier auf Wangerooge sponsern wir

in diesem Jahr?

Wie heißt unser Partner für die Vermietung exklusiver

Ferienhäuser und -wohnungen auf Wangerooge?

Ihre Antwort senden Sie bitte per E-Mail bis zum 30.10.2019 an

hausgezeichnet@wooge.immo. Unter allen richtigen Antworten

verlosen wir 3 mal „Ein echtes Unikat“ von Isa Fischer.

Die Zeichnerin und Grafik-Designerin Isa Fischer

arbeitet draußen, also direkt vor dem Motiv. Sie

zeichnet Privat- oder Geschäftshäuser, Schiffe

oder Oldtimer, in der City oder auf dem Land.

Oder auch bei Ihnen...

Prinzenstraße 10 | Hannover

Theaterstraße 2 | Hannover

Nicht vergessen:

www.wooge.immo

Veranstalter des Gewinnspiels ist HAUS & GRUNDEIGENTUM Service, Hannover. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen

ab 16 Jahre. Mitarbeiter und Angehörige des Unternehmens sind von der Verlosung ausgeschlossen. Eine Teilnahme

kann nur über die o.g. E-Mail-Adresse erfolgen. Die drei Gewinner werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit

ermittelt. Teilnahmeschluss ist der 31.08.2019. Die Verlosung erfolgt am 15.11.2019. Die Gewinner werden zeitnah

postalisch oder per E-Mail benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen aus unserem Hause beeinflussen den Ausgang des Gewinnspiels

nicht. Anfertigung und Übergabe der Gewinne erfolgen nach individueller Absprache zwischen den Gewinnern,

der Künstlerin und des Veranstalters. Wir nehmen den Datenschutz ernst und behandeln Ihre personenbezogenen

Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften. Ihre Daten werden nicht an Dritte

weitergegeben, sondern lediglich für unsere eigene Datenspeicherung genutzt. Teilnehmer haben die Möglichkeit, per

E-Mail unter hausgezeichnet@wooge.immo oder telefonisch unter 0511 - 300 303 vom Gewinnspiel zurückzutreten.


0 54 EVENTS

WENN ES BEI DER FEUERWEHR

NICHT BRENNT …

Feste feiern statt feste arbeiten! Die Freiwillige Feuerwehr von

Wangerooge hat schon oft bewiesen, dass sie beides kann. Auch

beim diesjährigen »Tag der Offenen Tür« versorgten die Männer um

Brandmeister Torsten Stumpf die vielen Gäste mit Musik und lukullischen

Köstlichkeiten. Klar, dass da auch die Feuerwehr-Promis

vom Festland die Insel-Wehr lobten.

FOTOS: EVELYN GENUIT

SPONSORENLAUF

Gemeinsam sind sie stark. »Gäste und

Wangerooger Seite an Seite.« Diese Tatsache

hat Pfarrer Egbert Schlotmann beeindruckt.

Mehr als 140 Läufer aller Altersgruppen

nahmen diesmal am Sponsorenlauf der Katholischen

St. Willehad-Gemeinde teil. Mit

dabei natürlich die Leiterin des Naturparkhauses,

Silke Schmidt (Foto rechts). Sie benutzte

die Gelegenheit, auf die Vielfalt und

Einzigartigkeit »unserer Schöpfung hier auf

unserer Insel« näher einzugehen und Anstecknadeln

an die Läufer zu verteilen. 760

Runden wurden »gedreht«. Und für die insgesamt

gelaufenen 760 Kilometer kam ein

Betrag von über 3000 Euro zusammen, die

für die ökologische Umgestaltung des Willehad-Geländes

Verwendung finden.


EVENTS 0 55

OPEN WATER

Immer beliebter wird das Wangerooger Fackelschwimmen.

Auch diesmal gingen zum Abschluss eines DLRG-Camps die

Jungen und Mädchen trotz schlechter Wetterbedingungen ins

kühle Nass. Wind, Wellen. Aber die Gäste aus Cuxhaven und die

Schwimmer von der Insel hatten ihren Spaß und freuten sich

beim Finale auf das Signalfeuer am Hauptstrand und den Beifall

der Schaulustigen.

FOTO: EVELYN GENUIT

INSEL BAU

INSEL INSEL BAU BAU

Unser Leistungsspektrum:

Genehmigungsplanung

Betonarbeiten

Holzbauarbeiten

Dacharbeiten

Erd- u. Pflasterarbeiten

Abbrucharbeiten

www.tt-bau.de

Torsten Thümler Bau GmbH Klinkerstr. 42 26180 Rastede

GEWERBE

BAU

PRIVAT

BAU

INSEL

BAU

SPEZIAL

BAU

Tel.: 04402-9285 0 Mail: info@tt-bau.de


0 56 HANDBALL & GOLF

ALS WANGEROOGE HANDBALL-MEISTER WURDE

Ein Bild der erfolgreichen Wangerooger Schülermannschaft 1963: hinten von links

Allrounder Voigt, Hagedorn, Heckert, Gomberg, Kornmesser, Joost (†) sowie unten

von links: Klausmann, Mehlo (†) und Hempen (†)

Tatsächlich! Wangerooge besaß früher

ausgezeichnete Handballteams und -talente.

Eine erfolgreiche Mannschaft setzte

sich aus der 11. Klasse des Inselgymnasiums

von Wangerooge zusammen. Wenn man so

will, eine Schulmannschaft. Trainer Bernhard

Voigt erinnert sich gern an die alten

Zeiten: »Betreut wurden wir von unserem

Sportlehrer Gerold Einhoff, der immer Zeit

für uns hatte. Trainiert wurde auf den Pflastersteinen

in der ausgebombten Flughalle.

Damals stand nur das Gebäude in dem heute

der Tower steht und der gegenüberliegende

Trakt, in dem heute Wohnungen sowie

der Eingang zur Turnhalle sind, die erst viel

später gebaut wurde. Es wurde also im Freien

gespielt.« Heute stehen da der Hangar

und die Turnhalle.

Voigt: »Wir mussten zu allen Spielen ans

Festland fahren. Am Spieltag durften wir

zwei Spiele absolvieren. Dazu liefen wir am

frühen Morgen über die Schienen (damals

durfte man das noch), fuhren dann mit dem

Fischkutter von Emil Albrecht nach Harle,

mit dem Bus nach Jever, absolvierten dort

unsere Spiele und dann ging es wieder zurück.

Bei Wind, Wetter und unterschiedlichsten

Gezeiten. Ich erinnere mich noch

sehr gut daran, dass dicker Nebel, sehr niedriges,

ablaufendes Wasser war und Emil bei

der Ausfahrt aus dem Damm uns auf die

Sandbank setzte.«

Albrecht konnte aussteigen und ging

über den Damm nach Hause, nicht ohne

den Handballern zu sagen: »Passt schön auf

mein Schiff auf, ich komm in fünf Stunden

wieder!«

»Unser Heimleiter war begeistert, als

wir erst weit nach Mitternacht ins jeweilige

Haus schlichen. Es gab damals noch keine

Handys. Der einzige Insulaner war der ältere

Sohn vom damaligen Kapitän Hempen«,

erklärte Voigt: »Wie stolz waren wir, als die

Kreismeisterschaft geschafft war. Die WSG

hat noch viele Jahre in der Kreisliga gespielt,

konnte aber, trotz sehr guter Handballer,

dieses Kunststück nicht mehr wiederholen.«

KEVIN UND DIE

WANGEROOGER

GOLFER

Begehrt: Schnupperkurs mit Kevin Conboy.

Die einen nennen ihn einen »Sechser im

Lotto«, die anderen das »Aushängeschild«

des Wangerooger Golf-Clubs. Kevin Conboy,

der Vollprofi aus Colorado, ist wohl bei-

des. Er sorgte nicht nur dafür, dass »seine«

neun Löcher bei Clubmeisterschaft (MOIN

berichtete) und Turnieren gut präpariert

sind, sondern dass er auch als inzwischen

bester Inselkenner überall mitreden und für

die Golfer am Flugplatz werben kann.

»Die in Eigenleistung erstellte Bewässerungsanlage

hat sich in diesem Jahr bezahlt

gemacht«, erklärte Vorstandsmitglied Stefan

Marten. »Die Greens und auch die Fairways

konnten umfangreich bewässert werden. Das

Ergebnis kann sich sehen lassen, dies wurde

uns auch von den Mitgliedern und den Gästen

bestätigt. Wir werden im Rahmen unserer

finanziellen Möglichkeiten den Platz pflegen

und weiter entwickeln.«

Fazit im Spätsommer: Der Golfsport

auf Wangerooge ist in seiner jetzigen Form

(9-Loch, schnelle Runde, lockere, familiäre

Atmosphäre) gut aufgestellt. Wichtig, dass

auch die Jugend integriert ist.


TENNIS 0 57

HORST KLEMMER

NEUER EHRENPRÄSIDENT

Wie ist es möglich, dass ein Mini-Club ein Maxi-Turnier austragen kann? Die Frage

kann der Tennis-Club auf Wangerooge beantworten. Es muss etwas passieren! In

diesem Punkt ist sich der Vorstand mit Erik Gaudig, Ulf Hordorf, Corinna Wittrin,

Diana Folkerts, Daniel Greulich und Stefan Jung einig. Neue Mitglieder. Neue Satzung.

Neue Angebote. Die fast ständig verwaiste Tennisanlage, herrlich gelegen in einer

Dünenlandschaft, soll endlich wieder mit Leben gefüllt werden. Aber wie? Vielleicht

sollte mal bei den jungen Inselbewohnern geworben werden. Das älteste Mitglied, Horst

Klemmer (mit Mikro), der ehemalige Cheforganisator der Tennisturniere, wurde zum

Ehrenpräsident ernannt und wünscht seinen Nachfolgern viel Glück bei ihren Plänen.

FOTO: KLAUS SCHULTES


0 58 INSELKICK

HAUKES HITS, GRUNEMANNS KURZARBEIT

UND EIN ITALIENER SCHOSS DAS ERSTE SAISONTOR

Hauke sorgt für Stimmung bei den Fans (oben links). Das Wangerooger

Fußballteam feiert nach den ersten Heimsiegen. Und Michel Rieger, jüngster Spross

der Inseldynastie, freut sich im MOIN-Dress über seinen ersten Doppelpack

Als staatlich anerkannter Bade- und

Schwimm-Meister liebt er das Wasser in

der Oase. Als neuer Kapitän des TuS Wangerooge

liebt Marco van Koten das Toreschießen.

Beim historischen 9:1-Erfolg im

TuS-Stadion am Flugplatz traf er – wie Michel

Rieger und Placido »Domingo« Quathamer

gleich zweimal.

Wer internationalen Fußball sehen will,

für den ist der Besuch eines Heimspiels in der

untersten Liga ein Muss. Für das erste Saisontor

brauchte Placido, der »Pizzaman« mit

italienischen Wurzeln, nicht einmal zwei Minuten.

Während die Polen Radek und Jacek

den defensiven Part beherrschten und beim

gekonnten Pressing die Gäste aus Varel vor

unlösbare Aufgaben stellten, dirigierten der

»Venezianer« aus der ZE und der werdende

Papa Philipp Grunemann (»Im Fußball werde

ich kürzer treten«) das Inselspiel im Mittelfeld.

Klasse! 9:1-Heimsieg in der Arena am

Flugplatz. Der freiwillige Abstieg in die

4. Kreisklasse war vielleicht doch nicht so

falsch. Das meint auch Hauke, als Disc-Jockey,

Pokalabstauber, Servierer und Grill-

Organisator der Allrounder im VIP-Wagen

an der Eckfahne. Er ist längst der gefragteste

Mann bei den Heimspielen. Bei seiner Musik

legt er Wert auf deutsche Texte. Seine Nummer

eins im September: »Sexualverkehr«, gesungen

von Christian Steiffen, bekannt aus

den Bayern- und anderen Krimis.

TEXT UND FOTOS: MANFRED OSENBERG

WANGEROOGER VORBILDER

Natürlich setzt auch der Inselfußball ein Zeichen für den

Klimaschutz! Bereits eine Woche vor dem globalen Klimastreiktag

hat die Verlegenheitsmannschaft von Wangerooge beim jährlichen

Insel-Kick-Treffen, das diesmal auf Norderney stattfand, die Arbeit

niedergelegt.

»Für uns war klar: Auch wir wollen im Kampf gegen die rasante

Erwärmung des Planeten ein Zeichen setzen«, so ein Sprecher des

Wangerooger Teams, dessen Spieler beim Turnier um das große Paddel

demonstrativ in grünen Trikots aufliefen. Finn Drees, sonst meist

nur auf der Bielefelder Alm anzutreffen, bedauerte: »Schade, dass die

Gegner von den anderen Inseln nicht mitmachen wollten und anders

als wir darauf aus waren, Tore zu schießen.«

Doch die Wangerooger blieben ihrer Sache treu und weigerten

sich, jede Form von fußballerischer Arbeit zu übernehmen, um so auf

den weltweit viel zu hohen CO2-Ausstoß hinzuweisen. Ein starkes,

bemerkenswertes Signal, finden wir.

Nur einen einzigen Punkt holten sie, bevor sie die Heimreise von

Norderney nach Wangerooge antraten. In den Händen grüne Flaschen.

Aus Glas, versteht sich …

MANFRED OSENBERG


DIGGERS mit AUSSENPOSTEN

*

... und beim Jahreswechsel geht auch

im Festzelt die Post ab!

Arbeiten

… wo andere Leute Urlaub machen.

Katharina wohnt zwar in Oldenburg, serviert

aber köstliche Getränke im AUSSENPOSTEN

am DIGGERS. Im Sommer. Im Winter

arbeitet sie da, wo Skilaufen angesagt ist,

nämlich in Österreich. Man sieht ihr an, dass

ihr der Job Spaß macht.

Diggers Golf-Cup 2020

Wangerooges bekannter Golf-Pro Kevin

Conboy aus Colorado ist ein oft und gern

gesehener Gast im Diggers. Im Frühjahr

2020 wird der beliebte Trainer auf der

Golf-Anlage am Flugplatz erstmals das

Turnier um den Diggers-Cup organisieren.

Anschließend findet die Siegerehrung am

Außenposten statt. Natürlich mit Live-Musik,

versteht sich.

Die gute Adresse auf der Strandpromenade. Auch im Herbst und im Winter.

Lassen Sie sich verwöhnen!

DIGGERS STRANDBAR & AUSSENPOSTEN N O 1

STRANDPROMENADE 3 · 26486 WANGEROOGE · TEL. 04469 – 642 · INFO@DIGGERS-STRANDBAR.DE


0 60 KINDERWÜNSCHE

VERBOTENE FOTOS?

Da stehen die Kleinen mit großen Augen und riesigen Tüten

im Arm vor dem Eingang der Schule und zu einem neuen Leben.

Wenn sie einige Jahre später vor dem Schultor stehen, dann

haben sie vielleicht auch Tüten dabei, aber da ist dann vielleicht

schwarzer Afghane statt dunkler Schokolade drin …

d

ie I-Dötzchen freuen sich sehr

auf die Schule. Das ist verständlich,

weil man dort ja für

das Leben lernt. Zum Beispiel,

dass ein Satz im Deutschen inzwischen aus

Subjekt, Prädikat und stark vereinfachtem

Objekt besteht (»Isch geh Schulhof«) oder wie

man Pornofilmchen auf dem Smartphone

gucken kann. Erfreulicherweise bekam

Wangerooge weitere Mittel zur Digitalisierung

der Schulen, so dass in den wenigen

Klassenzimmern schnelles Internet und

W-Lan verfügbar ist und die Videos nicht

mehr so ruckeln. Sollten die Schüler allerdings

in einigen Häusern an der östlichen

Strandpromenade wohnen, dann werden sie

anschließend zu Hause nicht mehr zurechtkommen,

weil Wangerooge an einigen Ecken

Probleme mit dem Breitbandausbau hat. Es

gibt immer noch Stellen, zu denen die Datenpakete

nicht durch Glasfaserkabel, sondern

am Rücken von Weinbergschnecken befestigt

transportiert werden. Für die Informatik-

Hausaufgaben braucht man da länger als

fürs ganze Abitur.

Übrigens ist es ja so, dass der erste Schultag

eines Kindes innerhalb des Familienlebens

inzwischen Dimensionen angenommen

hat, als würden die Kiddis nicht zur Inselschule,

sondern auf eine Marsmission ohne

Wiederkehr gehen. Tränenreiche Abschiede

und Feierlichkeiten wie nach der Promotion

an der Harvard-Universität sind heute nicht

unüblich. Umso schlimmer ist, dass keiner

so genau weiß, ob man am ersten Schultag

noch Fotos von den I-Dötzchen-Klassen machen

darf. Wegen Datenschutz und Recht am

eigenen Bild ist das Fotografieren an einigen

Schulen sogar ganz verboten worden.

Ist das nicht toll? Da versuchen wir heute

verzweifelt höchst offiziell das Ablichten von

Kindern zu verhindern, die in wenigen Jahren

völlig freiwillig sogar Selfies mit Windpocken

oder übergroßen Eiterpickeln mit

einer Milliarde Instagram-Nutzern auf der

ganzen Welt teilen werden. Nur ein schönes

Foto von der Einschulung haben sie dann

nicht. Möglich, dass in Zukunft Cartoonisten

engagiert werden, die ein Bild der Klasse

1 zeichnen, damit es wenigstens irgendein

Erinnerungsstück gibt …

Oder es gibt – wie auf Wangerooge – einen

Pädagogen, der die Fotos von den Kleinen

selbst schießt und bestimmt, wo die Bilder

veröffentlicht werden. Aber nur dann, wenn

ein besorgter Vater kein Veto eingelegt hat …

FRED BERG


KULTUR PUR 0 61

LIVE IST LIVE – UND KULT IST KULT

W’OOGE LIVE an einem Montag im September.

Begeisterung in der Dünenhalle. 300 Besucher feierten

die Wangerooger Kulturgruppen, den Gemischten Chor

Vocal Waves, die Volkstanzgruppe, die Insel-Combo und die

Wangoo Diptams (Foto), die für »ihre Insel« trommelten.

Fazit: Ein sehens- und hörenswerter Abschlussabend.


0 62 BAUSTELLEN

ES GEHT RUND AM WESTTURM

Wenn Sie demnächst in einem Lokal oder Bistro auf Wangerooge sitzen, sich über die Sitzgelegenheiten

wundern und sich fragen, ob man die schon mal anderswo gesehen hat, dann lautet die Antwort:

Ja, die Stühle und Tische standen bisher im Westcafé.

s

eit

dem 9.9. um 9 Uhr ist das

bekannte Café im Insel-Westen

geschlossen. Pleite? Keine Lust

mehr am Meer? Nein, das Café

am Westturm wird umgebaut. Dort, in

unmittelbarer Nähe einiger Inselheime,

soll nun doch das jahrelang geplante Drei-

Sterne-Aparthotel mit 13 Ferienwohnungen

gebaut werden. Der schon vor längerer Zeit

zugesicherte Zuschuss des Landes in Höhe

von eineinhalb Millionen Euro war also

doch nicht »umsonst.«

Und wer baut das Objekt, das 6 Millionen

kosten soll? Die Unternehmer Verena

Coordes und Tobias Orthmann bauen

im Westen neben der Jugendherberge die

Ferienwohnungen. Die neuen Apartments

werden zwischen 19 und 107 Quadratmeter

groß und sind für zwei bis acht Personen geeignet.

Zudem sollen fünf Personalwohnungen

entstehen.

Das Gebäude des Westturm-Cafés besteht

seit 1936. Im März 2016 kaufte es die White

Wangerooge GmbH. Davor war das Oldenburger

Software-Unternehmen Ashampoo

(auch erster Inhaber der Diskothek in den

Dünen) und zuletzt die Abalio Real Estate

UG Eigentümer. Neben dem Café ist dort

auch ein Fahrradverleih, der ebenso bestehen

bleiben soll wie das Café.

NEUE BAUSTELLEN

Wenn alles nach Plan läuft, soll das neue

Aparthotel am 1. März 2021 eröffnen. Vielleicht

sind dann auch die langjährigen Ruinen

in der Peterstraße (neben Fisch Kruse)

und Charlottenstraße (neben Salon Flämig)

neu »auferstanden.« Ein auf Wangerooge

bekannter Investor soll endlich Nägel mit

Köpfen gemacht und die Grundstücke mit

den als Insel-Schandflecke bekannten Ruinen

für viel Geld erworben haben.

Viel Arbeit also für die Bauherren – auch

in den kommenden Jahren. Bleibt die Hoffnung,

dass auch andere Schandflecken, wie

zum Beispiel die rund um den »Vorzeige«-

Bahnhof, endlich beseitigt werden.

Übrigens: Es bleibt beim Grundstückstausch

zwischen der Gemeinde Wangerooge

und dem Landkreis für den sozialen

Wohnungsbau. Allerdings soll das Mietshaus

nicht auf dem Gelände hinter der alten

Grundschule gebaut werden. »Würden

wir dieses Grundstück weggeben, würden

wir uns finanziell deutlich verschlechtern«,

erklärte Wangerooges Bürgermeister Marcel

Fangohr Statt des Grundschulgeländes

bietet die Insel-Gemeinde dem Kreis das

Grundstück Siedlerstraße 39 für die Fläche

der ehemaligen Rettungswache an der

Richthofenstraße an.

TEXT: MAO

FOTO: EVELYN GENUIT


TOP 10

Aktuelle Hitliste

der Buchverkäufe in der

Wangerooger Buchhandlung

01 Brigitte Janson

Inselfreundinnen

02 Marie Wendland

Bei Ebbe geht das Meer nach Hause

03 Ildiko von Kürthy

Es wird Zeit

04 Matthias Brandt

Blackbird

05 Jo Nesbo

Messer

06 Christiane Franke

Mord bei Nordwest

07 Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann

08 Malte Goosmann

Rufmord auf Wangerooge

09 Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

10 Moa Graven

Tod am Meer

ZUSAMMENGESTELLT VON RALF KEULEN,

WANGEROOGER INSELBUCHHANDLUNG

NEU: ANREISE

KOFFER ONLINE BUCHBAR!

Gepäckdienst

Hundorf & Tammen

Im Westen 2 • 26486 Wangerooge

Telefon (0 44 69) 94 65 272

E-Mail: gepaeck@t-online.de

www.gepaeck-wangerooge.de

• Der Gepäckdienst steht am Bahnhofsvorplatz für Sie

bereit. Späte Anreisen 20:00 Uhr und später, nur nach

telefonischer Anmeldung (1 Tag vorher)

• Gepäcktransport mit Aufgabe nach Harlesiel

oder zum Flugplatz möglich.

• Abreise 1 Tag vorher anmelden.

Bürozeiten: Mo. – Sa. 8:30 – 12:00 und 15:00 – 17:00 Uhr

EIN BUCH IST IMMER DAS

RICHTIGE GESCHENK!

WANGEROOGE –

EINE INSEL

ZUM VERLIEBEN

WANGEROOGE –

EIN WINTER-

MEERCHEN

WANGEROOGE

UND DER REST

DER WELT

BÜCHER IM VERLAG OSENBERG BESTELLUNG UNTER:

OSENBERGPRESSE@T-ONLINE.DE · MOBIL 0171-6803540

AUCH DER PUDDING …

… feiert in diesem Jahr Jubiläum. Das Café ist neben den

Türmen eines der Wangerooger Wahrzeichen. Die Geschichte

des ehemaligen Bunkers und der Familie Folkerts finden die

Inselfreunde auch im Osenberg-Buch »Wangerooge – ein

Wintermeerchen«. Viele MOIN-Leser wissen, dass von der

Pudding-Treppe auch ein Ski-Event ausgetragen wurde. Über

den legendären Abfahrtslauf wird auch heute noch an den

Biertheken Wangerooges »geredet«.

Das und die anderen MOIN-Bücher können bestellt

werden bei osenbergpresse@t-online.de

FOTO:EVELYN GENUIT

WOLLEN SIE

IN DER

NÄCHSTEN

MOIN-AUSGABE

FÜR IHRE

FERIENWOHNUNG

WERBEN?

VERLAG OSENBERG

OSENBERGPRESSE@T-ONLINE.DE · MOBIL 0171-6803540


0 64 ERINNERUNGEN

VOR 35 JAHREN

AUF WANGEROOGE

Der stolze Sieger des Burgenbau-Wettbewerbs wird am

Burgenstrand mit einer Schärpe gekürt, während an den Volleyball-

Netzen die Freizeit-Mannschaften um den Turniersieg spielen.

Gleichzeitig entspannen sich Urlauber im Gymnastikraum unter

Anleitung einer Yoga-Lehrerin. Was war denn plötzlich los auf

Wangerooge, fragten sich 1984 nicht wenige Inselgäste? Das hat es

hier doch sonst nicht gegeben!

i

n

der Tat war das Angebot an Freizeitaktivitäten

auf Wangerooge in den

Jahren zuvor eher spärlich. Während

beispielsweise Langeoog auf eine intensive

Sport-Tradition zurückblicken kann,

tat sich in dieser Hinsicht auf den anderen

Ostfriesischen Inseln recht wenig. Zwar

gab es sportliches Treiben am Strand schon

seit langer Zeit, und sicherlich war auch auf

Wangerooge die Strandgymnastik für viele

Urlauberinnen und einige wenige Urlauber

ein tägliches Muss. Aber organisierte

Sportangebote und spezielle Veranstaltungen

für Kinder überließ man doch lieber

anderen Ferienregionen.

Vielen Nordseegästen wurde jedoch der

reine Faulenzer-Urlaub zu langweilig, die

Menschen wollten in ihren Ferien aktiver

sein, wollten auch im Urlaub mehr für ihre

Gesundheit tun. Sand, Meer und mit ein wenig

Glück auch schönes Wetter, waren einfach

nicht mehr ausreichend.

Der frühere Wangerooger Rettungsschwimmer

Axel Stuppy erkannte den neuen

Trend und erarbeitete ein vielversprechendes

Konzept, das er der Kurverwaltung unterbreitete.

»Wichtig war mir der Bezug zu

den Besonderheiten unserer Insel«, erklärt

er »ich wollte unbedingt die Beliebigkeit

und Peinlichkeit der bekannten mediterranen

Club-Animation vermeiden«. Unter

dem Namen Sport-Spiel-Spaß startete in

der Vorsaison 1984 das Kurverwaltungs-

Programm mit dem Anbaden im Mai. Die

Badegäste der ersten Badezeit, die sich bei

erfrischenden elf Grad Wassertemperatur in

die Fluten trauten, spazierten unter Applaus

ins Wasser und erhielten anschließend eine

Urkunde überreicht.

Anlaufstelle für alle Interessierten

wurde schnell die Badekarre an der Unteren

Strandpromenade. Hier trafen sich die

morgendlichen Jogger zu ihrem täglichen

Strandlauf, hier konnten Bälle und Strandspielzeug

für den Tag ausgeliehen werden.

Das Deutsche und selbst das Bayerische

Sportabzeichen wurden abgenommen, Kinder

fanden sich hier regelmäßig zum Insel-

Suchspiel ein.

Schon nach wenigen Wochen wurde mit

Gabi Loch eine weitere Sportlehrerin einge-


ERINNERUNGEN 0 65

stellt. Wassergymnastik im Hallenbad, Ausgleichs-

und Entspannungsgymnastik, Yoga

und Aerobic konnten so unter fachlicher Leitung

den Gästen angeboten werden. 1986

stieß dann mit Ebi Rockstroh noch ein dritter

Vollblut-Animateur zum Team. Schnell

wurden die Strandanimateure Ansprechpartner

für unterschiedlichste Wünsche und

Anregungen. Ob die Kurverwaltung nicht

einmal ein Schachturnier veranstalten könne?

Oder ein Schwimmwettkampf im Freibad,

so wie früher? Solche und ähnliche

Wünsche wurden schnell und unkompliziert

umgesetzt.

Das täglich wechselnde Programm hing

in den Hotels, an den zahlreichen Infotafeln

der Kurverwaltung und natürlich an der Badekarre

aus. Viele Gäste erinnern sich noch

heute an die spektakulären Strandkorbrennen

auf der Unteren Promenade (Foto

links), bei denen sich die Strandwärter mit

Gästen in Geschicklichkeit und Schnelligkeit

maßen. Die früher so beliebten Burgenbau-Wettbewerbe

erfuhren eine Renaissance,

und zu den Schlauchboot-Regatten

im Priel feuerten die Zuschauer lautstark die

Teilnehmer an. Regelmäßig wurde, musikalisch

unterstützt von der Kurkapelle, zum

Grillfest im Kurverwaltungs-Kindergarten

und zum Kinderfest am Strand eingeladen.

In so mancher Schublade liegt heute noch

die Urkunde zum »Insel-Melker« oder zum

»Leuchtturmwärter-Gehilfen«.

Das ebenfalls 1984 eröffnete Hallenbad

wurde in das Kinderprogramm integriert.

Einmal wöchentlich fand dort ein Nachmittag

»Spiel und Spaß für Kinder« statt, an

dem das mit allerlei Spielgeräten aufgerüstete

Hallenbad ausschließlich den Kindern

gehörte.

Nach den großen Sommerferien waren

es meist ältere Erwachsene, die ihre Kenntnisse

über die Wangerooger Geschichte,

über Flora und Fauna und Ebbe und Flut

bei inselkundlichen Spaziergängen vertiefen

konnten.

Viele Gäste, selbst wenn sie nicht aktiv

am angebotenen Programm teilnahmen, äußerten

sich positiv über den neuen Schwung

in der der Kurverwaltung. Dass alle Veranstaltungen

auch noch kostenlos angeboten

wurden, fand natürlich einhelliges Lob. Und

wenn die Kinder mit leuchtenden Augen von

der Tretauto-Rallye zurück kamen und stolz

ihre Urkunde präsentierten, dann war auch

ihren Eltern klar: Im kommenden Sommer

fahren wir selbstverständlich wieder nach

Wangerooge!

TEXT: AXEL STUPPY

FOTOS: PRIVATARCHIV

Oben: Tauziehen – eine der Strandspiel-Disziplinen 1986.

Mitte: Die Siegerehrung des Burgenbauwettbewerbs

Links: Burgenbaumeister Kurt Friedrich aus Helmstedt mit »Goldener Schaufel« 1985.

Rechts: Gabi Loch beim Ausfüllen der Urkunden


0 66 AUSATMEN

FOTOWETTBEWERB

2 0 1 9

Die Ruhe vor den Herbststürmen und die letzten Tage vor dem Einsendeschluss für den traditioniellen MOIN-Fotowettbewerb.

Letzter Termin: 11.11.2019 (Bitte höchstens drei Fotos in maximaler Qualität senden).

FOTO: EVELYN GENUIT

MÜLL KANN MAN NICHT TRENNEN!

Wieso nicht? Hat nur eine Silbe.

VOR 13 JAHREN …

… wurde mit dem Flughafen BER begonnen.

Heute zählt er zu den klimafreundlichsten Flughäfen der Welt!

GEHÖRT BEIM DRACHENFEST

»Im Urlaub wollte ich meinen Kummer ertränken.

Aber meine Schwiegermutter wollte nie ins Wasser.«

POST VOM SINGLE

»Suche eine Frau!«

Folge: 3 Frauen gefällt das. – 182 Männer schreiben: »Nimm meine!«

WUT

Ehemann: »Wenn ich dich richtig wütend mache, wehrst Du dich nie.

Wie hast Du deinen Zorn eigentlich so im Griff?«

Frau: »Ich putze die Toilette.« Ehemann: »Und das hilft?«

Frau: »Ich benutze dafür deine Zahnbürste.«

»Ich verstehe das nicht. Sie schreibt nicht,

sie ruft nicht an.«

Maurice Nagel wartet immer noch …

IMPRESSUM

10 JAHRE

MOIN von Wangerooge

erscheint fünfmal im Jahr und

ist überall auf der Insel, wo sich

Menschen treffen, erhältlich.

Preis ab 2020:

3,00 EUR.

Herausgeber

OSInsel-Verlag Wangerooge

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

osenbergpresse@t-online.de

Fotos

Evelyn Genuit

Kurt E. Keil

Jörn C. Osenberg

Manfred Osenberg

Marc Osenberg

Antje Pollex

Klaus Schultes

Axel Stuppy

Renate Zerhusen

Reportagen

Axel Stuppy

Friedemann W. Bräuer

Layout

Jörn C. Osenberg

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

Achtung! Die von uns

gestalteten und veröffentlichten

Texte und Anzeigen

dürfen nur mit Zustimmung

des Verlages reproduziert und

nachgedruckt werden.

Abo 5 Ausgaben pro Jahr €25

(inkl. Steuern, Porto, Verpack.)

Einfach online bestellen bei

osenbergpresse@t-online.de



Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!