o7_Daun_Juli18_edit
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TATÜTATA – DIE FEUERWEHR IST NICHT MEHR DA<br />
Immer seltener nehmen junge Menschen sich die Zeit für ein Ehrenamt. Daran liegt es, dass auch<br />
die Feuerwehren immer weniger aktive Mitglieder gewinnen können. Hinzu kommen die klammen<br />
Kassen der Kommunen, weshalb die Ausrüstung oft genug veraltet ist. Müssen wir fürchten,<br />
dass bald niemand mehr kommt, wenn es brennt?<br />
Dass die Feuerwehr im ländlichen<br />
Raum ein Sorgenkind ist, kann wohl<br />
niemand von der Hand weisen. Bereits vor<br />
sechs Jahren habe man eine Projektgruppe<br />
„zukunftsfähige Feuerwehrstrukturen<br />
in Rheinland-Pfalz“ eingerichtet, die die<br />
Gefahrenabwehr im ländlichen Raum<br />
sicherstellen sollte. Das teilt jedenfalls das<br />
zuständige Ministerium des Inneren in<br />
Mainz auf Anfrage von <strong>o7</strong> mit.<br />
Der Landesfeuerwehrverband Rheinland-<br />
Pfalz hat vor fünf Jahren ein Zukunftspapier<br />
ausgearbeitet und dieses online<br />
gestellt. Daraus geht vor allem eines<br />
hervor: Die Aufgaben der Feuerwehren<br />
nehmen unablässig zu und reichen mittlerweile<br />
weit über die Brandbekämpfung<br />
hinaus. Bereits drei Viertel aller Einsätze<br />
beträfen die Technische Hilfeleistung wie<br />
die Rettung von Menschen und Tieren,<br />
heißt es. Die Beseitigung von Schäden<br />
nach Stürmen und Überschwemmungen<br />
kommt hinzu und seit dem Anschlag auf<br />
das World-Trade-Center in New York auch<br />
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„Kleinere Gemeinden haben größere Schwierigkeiten“,<br />
sagt Arno Radermacher, Wehrleiter der VG Kelberg. Deshalb<br />
wurden Ausrücke-Gemeinschaften gegründet und die<br />
Stützpunkt-Feuerwehren werden jeweils auch alarmiert.<br />
Von wegen, da kommt niemand. Hier in Berenbach<br />
jedenfalls ist die Feuerwehr voller Tatendrang: Johanna<br />
Wirtz, Horst Reicherz (Wehrführer), Markus Fischbach,<br />
Philipp Severin, Andreas Würtz, Leon Dörrenberg<br />
(v.l.n.r.).<br />
die Terrorabwehr. Der Kreis-Feuerwehr-Inspektor<br />
in der Vulkaneifel, Harald Schmitz<br />
beurteilt den Personalstand seiner Feuerwehren<br />
durchaus positiv. Das gilt auch für<br />
seinen Blick in Richtung Zukunft. Denn er<br />
stellt einen neuen Trend fest: „Junge Menschen<br />
kommen wieder gerne zur Jugendfeuerwehr<br />
und engagieren sich“, sagt er.<br />
Auch Harald Hunz von der Ordnungsund<br />
Sozialabteilung der VG <strong>Daun</strong> sieht<br />
die Feuerwehren im Aufwind. Dort waren<br />
zu Beginn des Jahres 2017 die Zahlen auf<br />
einem historischen Tiefstand. Heute sind<br />
es 65 Mann mehr, nämlich 1.070. Und<br />
wie sieht es in der VG Kelberg aus? Hier<br />
ist Arno Radermacher Wehrleiter. Mit <strong>o7</strong><br />
besucht er sein „Vorzeigemodell“: die<br />
Ortswehr in Berenbach. Hier hat sich in<br />
den letzten Jahren richtig viel getan: Drei<br />
junge Menschen sind eingetreten und zum<br />
Jahresende werden fünf weitere folgen.<br />
Dann wäre die Wehr im 180-Seelendorf<br />
18 Mann stark. Als einzige Frau ist Johanna<br />
Wirtz (18) dabei. Warum? „Ich finde es