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TATÜTATA – DIE FEUERWEHR IST NICHT MEHR DA<br />

Immer seltener nehmen junge Menschen sich die Zeit für ein Ehrenamt. Daran liegt es, dass auch<br />

die Feuerwehren immer weniger aktive Mitglieder gewinnen können. Hinzu kommen die klammen<br />

Kassen der Kommunen, weshalb die Ausrüstung oft genug veraltet ist. Müssen wir fürchten,<br />

dass bald niemand mehr kommt, wenn es brennt?<br />

Dass die Feuerwehr im ländlichen<br />

Raum ein Sorgenkind ist, kann wohl<br />

niemand von der Hand weisen. Bereits vor<br />

sechs Jahren habe man eine Projektgruppe<br />

„zukunftsfähige Feuerwehrstrukturen<br />

in Rheinland-Pfalz“ eingerichtet, die die<br />

Gefahrenabwehr im ländlichen Raum<br />

sicherstellen sollte. Das teilt jedenfalls das<br />

zuständige Ministerium des Inneren in<br />

Mainz auf Anfrage von <strong>o7</strong> mit.<br />

Der Landesfeuerwehrverband Rheinland-<br />

Pfalz hat vor fünf Jahren ein Zukunftspapier<br />

ausgearbeitet und dieses online<br />

gestellt. Daraus geht vor allem eines<br />

hervor: Die Aufgaben der Feuerwehren<br />

nehmen unablässig zu und reichen mittlerweile<br />

weit über die Brandbekämpfung<br />

hinaus. Bereits drei Viertel aller Einsätze<br />

beträfen die Technische Hilfeleistung wie<br />

die Rettung von Menschen und Tieren,<br />

heißt es. Die Beseitigung von Schäden<br />

nach Stürmen und Überschwemmungen<br />

kommt hinzu und seit dem Anschlag auf<br />

das World-Trade-Center in New York auch<br />

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„Kleinere Gemeinden haben größere Schwierigkeiten“,<br />

sagt Arno Radermacher, Wehrleiter der VG Kelberg. Deshalb<br />

wurden Ausrücke-Gemeinschaften gegründet und die<br />

Stützpunkt-Feuerwehren werden jeweils auch alarmiert.<br />

Von wegen, da kommt niemand. Hier in Berenbach<br />

jedenfalls ist die Feuerwehr voller Tatendrang: Johanna<br />

Wirtz, Horst Reicherz (Wehrführer), Markus Fischbach,<br />

Philipp Severin, Andreas Würtz, Leon Dörrenberg<br />

(v.l.n.r.).<br />

die Terrorabwehr. Der Kreis-Feuerwehr-Inspektor<br />

in der Vulkaneifel, Harald Schmitz<br />

beurteilt den Personalstand seiner Feuerwehren<br />

durchaus positiv. Das gilt auch für<br />

seinen Blick in Richtung Zukunft. Denn er<br />

stellt einen neuen Trend fest: „Junge Menschen<br />

kommen wieder gerne zur Jugendfeuerwehr<br />

und engagieren sich“, sagt er.<br />

Auch Harald Hunz von der Ordnungsund<br />

Sozialabteilung der VG <strong>Daun</strong> sieht<br />

die Feuerwehren im Aufwind. Dort waren<br />

zu Beginn des Jahres 2017 die Zahlen auf<br />

einem historischen Tiefstand. Heute sind<br />

es 65 Mann mehr, nämlich 1.070. Und<br />

wie sieht es in der VG Kelberg aus? Hier<br />

ist Arno Radermacher Wehrleiter. Mit <strong>o7</strong><br />

besucht er sein „Vorzeigemodell“: die<br />

Ortswehr in Berenbach. Hier hat sich in<br />

den letzten Jahren richtig viel getan: Drei<br />

junge Menschen sind eingetreten und zum<br />

Jahresende werden fünf weitere folgen.<br />

Dann wäre die Wehr im 180-Seelendorf<br />

18 Mann stark. Als einzige Frau ist Johanna<br />

Wirtz (18) dabei. Warum? „Ich finde es

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