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LÄUFT_September_Oktober_2018_Leseprobe

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↦ SO <strong>LÄUFT</strong>‘S NACH DEM<br />

URLAUB RICHTIG GUT<br />

↦ WIE DER (WIEDER-)<br />

EINSTIEG GANZ<br />

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JEDER KANN<br />

ES LERNEN:<br />

EFFEKTIV<br />

UND GESUND<br />

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ABSCHAUEN KANNST<br />

001_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_cover.indd 1 15.08.<strong>2018</strong> 12:01:11


INHALT<br />

14 114<br />

52<br />

Titelbild: Ruben Elstner (JvM)<br />

84<br />

26<br />

102<br />

88<br />

62 30 106 44<br />

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TRAINING & FITNESS<br />

EVENTS & REISEN<br />

30<br />

Fit in den Herbst: So klappt der Wiedereinstieg<br />

Laufpausen sind manchmal nötig. Was du beim Wiedereinstieg<br />

beachten musst, um wieder in Form zu<br />

kommen, ohne deinen Körper zu überfordern<br />

26<br />

Läufst du noch oder schläufst du schon?<br />

SwimRun ist ein neuer Trend aus Schweden, bei dem<br />

in Schwimmsachen gelaufen und mit Laufschuhen<br />

geschwommen wird. Ein riesiger Spaß!<br />

46<br />

60<br />

94<br />

98<br />

Lauft ihr, wenn es regnet?<br />

Wir fragen, ihr antwortet: Laufen wenn‘s nass ist?<br />

Pause? Aber ich muss laufen!<br />

Wieso viele Läufer trotz Verletzung weiterlaufen,<br />

obwohl eine Pause ratsam wäre<br />

Jeder kann es lernen: Effektiv und gesund laufen<br />

Hochmoderne Analyse-Tools helfen jetzt auch<br />

Hobbyläufern dabei, ihren Laufstil zu optimieren.<br />

Für mehr Tempo und weniger Verletzungen<br />

„Ein stabiler Rumpf ist enorm wichtig“<br />

Top-Sprinter Julian Reus im Interview: Das können<br />

Hobbyläufer von Profisprintern lernen<br />

54<br />

88<br />

124<br />

Die besten Lauf-Events<br />

Das sind absolute Lauf-Highlights:<br />

Drei Must-Runs und ein Leser-Tipp<br />

Dreckig, matschig, spaßig<br />

Der Muddy Angel Run ist der erste Matschlauf<br />

Europas nur für Frauen. Spaß und der gemeinsame<br />

Kampf gegen den Brustkrebs stehen im Fokus<br />

Weniger Startgeld zahlen!<br />

Hier meldest du dich zum günstigsten Preis<br />

für Laufveranstaltungen an<br />

EQUIPMENT & MODE<br />

119<br />

14<br />

48<br />

56<br />

106<br />

114<br />

122<br />

Dein Weg zum flachen Bauch<br />

Vier Übungen für eine trainierte Mitte<br />

LÄUFER & LEUTE<br />

Die besten Profi-Tipps von Philipp Pflieger<br />

Der Top-Marathonläufer ist unser Cover-Model. In<br />

<strong>LÄUFT</strong>. verrät er mehr über sich und gibt dir Tipps<br />

So läuft Integration<br />

Beim Kölner „Grenzenlosen Sportverein“ treffen<br />

sich Obdachlose, Bedürftige und Flüchtlinge zum<br />

gemeinsamen Laufen. Dabei haben sie ganz viel<br />

Spaß und erleben, was sie alles schaffen können<br />

Hot-Spot für Läufer: Berlin<br />

Berlin ist auch in Sachen Laufen die Haupstadt.<br />

Die beliebtesten Laufstrecken findest du abseits<br />

der Touristenpfade<br />

Eine Läuferin erobert Marokko<br />

Juliane Ilgert hatte beim Trans Atlas Marathon in<br />

Marokko mit Schneesturm und Matsch zu kämpfen<br />

– und sammelte unvergessliche Erinnerungen<br />

Pokalheld und Gipfelstürmer<br />

Markus Schroth war DFB-Pokalsieger im Fußball.<br />

Nach einer schweren Knieverletzung entdeckte er<br />

das Trailrunning für sich<br />

36<br />

52<br />

62<br />

110<br />

40<br />

102<br />

Ein Team, viele Vorteile<br />

Es gibt immer mehr Running-Crews. Das können<br />

dir Communitys wie das Team Erdinger alkoholfrei<br />

bieten 06<br />

08<br />

facebook/laufen.de instagram/laufen.de<br />

20<br />

Für jedes Wetter<br />

Tolles Equipment, mit dem du im Herbst auf alle<br />

Bedingungen vorbereitet bist<br />

Sportartikel aus Recycling-Plastik<br />

In sechs Jahren sollen Sportartikel von Adidas<br />

ausschließlich aus recycelten Kunststoffen und<br />

Naturprodukten hergestellt werden<br />

Top-Laufschuhe für alle Lauftypen<br />

Wir haben die Laufschuhe der Saison auf Herz<br />

und Nieren getestet – und stellen euch 31 Top-Modelle<br />

vor. Plus: News aus der Laufschuh-Szene<br />

Zurück zu alter Stärke<br />

Karhu gehörte einst zu den erfolgreichsten Herstellern<br />

von Laufschuhen. Die neuen Eigentümer<br />

wollen nun an alte Erfolgszeiten anschließen<br />

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

Jetzt den Fettkiller aktivieren und abnehmen!<br />

Das in den Muskeln beim und nach dem Sport produzierte<br />

Irisin kann Wunder beim Abnehmen bewirken<br />

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Sauerkraut und Kimchi sind reich an Vitamin C, unterstützen<br />

die Verdauung sowie das Immunsystem<br />

und haben zahlreiche andere positive Wirkungen<br />

AUSSERDEM<br />

Big Picture<br />

Anlauf<br />

Neue Produkte<br />

120<br />

129<br />

130<br />

Titelthema<br />

Gesas Kolumne<br />

Frau Schmitt meint ...<br />

Impressum, Vorschau<br />

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ERLÖSENDE<br />

FREUDE<br />

So kann Freude aussehen, wenn man Großes erreicht, das davor schon fast verloren<br />

schien. Die Saison von Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause lief alles andere<br />

als rund. Nachdem die ersten Rennen nicht die Zeiten gebracht hatten, die sich die<br />

Triererin erhofft hatte, sagte sie weitere geplante Starts ab und zog sich mit Trainer<br />

Wolfgang Heinig ins Höhentrainingslager in der Schweiz zurück. Denn auch wenn die<br />

26-Jährige schon längst in der langfristigen Vorbereitung auf die Olympischen Spiele<br />

2020 steckt, hatte sie ein Ziel für <strong>2018</strong>: Die Wiederholung ihres Europameistertitel<br />

von 2016. Und dass die deutsche Rekordhalterin alles richtig gemacht hat, bewies sie<br />

am letzten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin. Lange hielt sie<br />

sich zurück, bevor sie am letzten Wassergraben, rund 100 Meter vor dem Ziel ihren<br />

Spurt anzog, dem keine Konkurrentin folgen konnte. Noch mehr über das Rennen erfährst<br />

du von unserer Kolumnistin auf Seite 120. Foto: Imago/Beautiful Sports<br />

6<br />

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BIG<br />

——<br />

PICTURE<br />

7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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SILVESTER LAUF IN TRIER<br />

—<br />

LAUFEN<br />

UND MIT GESA<br />

KRAUSE FEIERN<br />

—<br />

↦ Beim Silvesterlauf in Trier<br />

mitmachen und danach mit Stars<br />

wie Gesa Krause Silvester feiern.<br />

Dieses traumhafte Lauferlebnis<br />

inklusive zweier Übernachtungen<br />

im Vier-Sterne-Hotel und der Silvesterparty<br />

mit den Stars macht<br />

laufen.de jetzt möglich.<br />

Hier ist Partystimmung schon vor<br />

Mitternacht garantiert: Der Bitburger<br />

0,0% Silvesterlauf in Trier lockt<br />

am 31. Dezember <strong>2018</strong> mit toller Stimmung<br />

in die älteste Stadt Deutschlands.<br />

Und anschließend wird mit den<br />

Stars der Laufszene eine rauschende<br />

Silvesterparty gefeiert. Auf mynextfinish.com,<br />

dem Startplatzportal von<br />

laufen.de, kannst du jetzt dein Silvesterlauf-VIP-Wochenende<br />

vom 30.<br />

Dezember bis zum 1. Januar buchen<br />

– inklusive Laufteilnahme und zwei<br />

Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel<br />

Mercure direkt an der weltberühmten<br />

Porta Nigra. Dort wohnen<br />

auch die Athleten und dort feiert<br />

ihr gemeinsam den Jahreswechsel<br />

<strong>2018</strong>/2019!<br />

DURCH DAS UNESCO-WELTERBE<br />

Du erlebst das ganze Silvesterlaufprogramm:<br />

Am 30. Dezember stehen<br />

Mittagssnack und Abendessen im<br />

Kreis der Top-Athleten sowie eine<br />

Stadtführung durch die älteste Stadt<br />

Deutschlands auf dem Programm. Du<br />

besichtigst die fast 2000 Jahre alten<br />

römischen Baudenkmäler, die alle-<br />

samt zum UNESCO-Welterbe zählen:<br />

Amphitheater, Barbarathermen,<br />

Kaiserthermen, Konstantinbasilika,<br />

Porta Nigra und die Römerbrücke.<br />

Ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt<br />

der romanische Dom und die frühgotische<br />

Liebfrauenkirche.<br />

Am 31. Dezember startest du auf<br />

dem Hauptmarkt zu fünf Kilometern<br />

(Frauen) oder acht Kilometern (Männer)<br />

durch die Gassen der Innenstadt.<br />

Oder du walkst ganz gemütlich<br />

fünf Kilometer. Abends steigt dann<br />

die große Silvesterparty mit den<br />

Top-Athleten im Hotel Mercure.<br />

Hindernis-Europameisterin Gesa Krause wurde schon dreimal<br />

in Folge von der laufen.de-Community zur „Läuferin des<br />

Jahres“ gewählt. An Silvester kannst du sie in Trier persönlich<br />

kennenlernen<br />

SAMBATROMMELN<br />

UND KONFETTI<br />

Der Silvesterlauf in Trier wird auch<br />

das „deutsche Saõ Paulo“ genannt,<br />

in Anlehnung an den Silvesterlauf in<br />

der brasilianischen Metropole. Den<br />

ältesten Silvesterlauf der Welt nahmen<br />

sich die Lauf-Macher in Trier<br />

1990 zum Vorbild, als der erste Trierer<br />

Silvesterlauf gestartet wurde.<br />

Wie in Südamerika gehören Sambatrommler,<br />

Konfetti und brasilianische<br />

Schönheiten auch in Trier<br />

einfach dazu. Und damit eine unschlagbare<br />

Stimmung auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs<br />

durch die wunderschöne<br />

Trierer Altstadt in der Nähe<br />

der Porta Nigra. Das wissen sowohl<br />

Hobbyläufer als auch Weltklasse-<br />

Profis, die jedes Jahr in Deutschlands<br />

älteste Stadt kommen. Vergangenes<br />

Jahr wurde „Koko“ Konstanze Klosterhalfen<br />

in Trier als Siegerin gefeiert.<br />

Auf jeden Fall dabei sein wird<br />

Gesa Krause – sie startet schließlich<br />

für den Silvesterlauf Trier e.V. Also:<br />

Komm‘ an Silvester nach Trier und<br />

lerne Gesa Krause kennen!<br />

SCHON AB 199 EURO<br />

PRO PERSON!<br />

MEHR INFOS<br />

UND BUCHUNG AUF<br />

MYNEXTFINISH.COM<br />

Fotos: Imago (2), Norbert Wilhelmi, Fotolia, Veranstalter<br />

10<br />

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EM-Marathon<br />

Mit blutiger Nase<br />

zum Marathon-Gold<br />

Der Europameisterschafts-Marathon der<br />

Frauen endete mit einem Triumph der Favoritin:<br />

Volha Mazuronak (Weißrussland)<br />

gewann das Rennen in 2:26:22 Stunden.<br />

Dabei musste die 29-Jährige nicht nur gegen<br />

die Hitze und die Konkurrenz kämpfen<br />

sondern auch gegen ein zeitweiliges Nasenbluten<br />

im ersten Teil des Marathons.<br />

Vor tausenden Zuschauern in der Berliner<br />

City und am Breitscheidplatz feierte auch<br />

der Belgier Koen Naert (links unten) einen<br />

großen Erfolg. In einem Hitzerennen<br />

siegte der 28-Jährige mit 2:09:51 Stunden<br />

und stellte sogar einen Europameisterschafts-Rekord<br />

auf.<br />

Mammutmarsch<br />

Wandern statt Laufen!?<br />

Märsche werden immer beliebter<br />

Läufst du noch? Oder wanderst du schon? Diese Frage könnte dir bald häufiger gestellt<br />

werden. Denn Veranstaltungen wie die Mammutmärsche werden immer beliebter. Aus<br />

Umfragen ist bekannt, dass Läufer das Gros der Teilnehmer bei den Märschen stellen. Die<br />

Gründer des Mammutmarsch veranstalten bereits seit sieben Jahren lange Märsche – der<br />

Klassiker geht über 100 Kilometer. Nun soll es erstmals auch eine kürzere Variante geben.<br />

Nach sieben erfolgreichen 100-Kilometer-Veranstaltungen wird es am 10. November <strong>2018</strong><br />

in Berlin den Little Mammut geben. Hier werden auch 15, 30 und 55 Kilometer angeboten.<br />

Alle Wanderungen finden parallel statt. Der Little Mammut ist familientauglich und vor allem<br />

für Einsteiger geeignet. Kombiniert wird das Event mit einer Jahresabschluss-Party<br />

im Ziel am Strandbad Müggelsee. Am Start erhalten alle Teilnehmer Kartenmaterial und<br />

T-Shirts. Die beiden längeren Distanzen umrunden komplett den Müggelsee und laufen<br />

durch ein paar der schönsten Wälder Berlins.<br />

www.littlemammut.de<br />

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—<br />

SUPER-<br />

SCHNELL UND<br />

SUPERSOCIAL<br />

—<br />

› MARATHONLÄUFER PHILIPP PFLIEGER ‹<br />

14<br />

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Bei den Europameisterschaften in Berlin war<br />

Philipp Pflieger Teil der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft<br />

und startete im Marathon.<br />

Bei der Finanzierung seines Spitzensportes<br />

geht er aber einen ganz anderen Weg als die<br />

meisten deutschen Top-Sportler.↧<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

Text: Christian Ermert | Fotos: Ruben Elstner (JvM)<br />

↦ Er verzichtet fast komplett<br />

auf die Förderung durch den<br />

Deutschen Leichtathletik-Verband.<br />

Stattdessen ist er auf allen<br />

sozialen Kanälen aktiver Bestandteil<br />

der Lauf-Community.<br />

Wie interessant ihn die Nähe zu<br />

hunderttausenden Hobbyläufern<br />

für Sponsoren macht, hat<br />

er uns im Trainingslager in den<br />

Schweizer Bergen verraten.<br />

15 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />

› SWIMRUN IN RHEINSBERG ‹<br />

—<br />

LÄUFST DU<br />

NOCH ODER<br />

SCHLÄUFST DU<br />

SCHON?<br />

—<br />

26<br />

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Beim SwimRun vermischen sich Schwimmen<br />

und Laufen zum „Schlaufen“: Die Teilnehmer<br />

laufen in Schwimmsachen und schwimmen<br />

mit Laufschuhen. Immer abwechselnd.<br />

Aus Schweden ist der Trend mittlerweile auch<br />

nach Deutschland geschwappt. Wir haben uns<br />

beim SwimRun in Rheinsberg umgehört, worauf<br />

es bei dieser Sportart ankommt.<br />

EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

↦ Die Geschichte des SwimRun beginnt<br />

dort, wo schon so viele gute<br />

Ideen ihren Anfang genommen haben:<br />

in der Kneipe. Im Spätsommer<br />

2003 brüten vier Schweden in der<br />

Bar des Hotels „Utö Värdshus“ über<br />

einer Landkarte des Schärengartens<br />

bei Stockholm. Einer von ihnen<br />

hat die Frage aufgeworfen, wie sie<br />

wohl ohne Boot von Utö nach Sandhamn<br />

kommen könnten.<br />

Keiner der Freunde hat eine Ahnung,<br />

wie weit die Strecke eigentlich ist und<br />

wie viele Inseln auf ihrem Weg liegen,<br />

als sie beschließen, ein Rennen zwischen<br />

den beiden Inseln zu veranstalten.<br />

Gestartet wird in Zweierteams.<br />

Vorher verabreden sie noch, dass sie<br />

unterwegs in fünf Bars einkehren und<br />

etwas trinken. Der Verlierer muss für<br />

Hotel, Essen und Getränke blechen.<br />

Am Ende sind sie 24 Stunden unterwegs.<br />

Die Route führt über 23 Inseln.<br />

Ein Jahr später kommt es zur Revanche,<br />

dieses Mal ohne Kneipenbesuch.<br />

Und irgendwie erfährt der erfahrene<br />

Ausdauerathlet Michael Lemmel von<br />

der verrückten Idee. Er ist es, der<br />

2006 den ersten Ö-Till-Ö (schwedisch<br />

für „Von Insel zu Insel“) organisiert,<br />

den ersten offiziellen SwimRun: 65<br />

Kilometer Laufen an Land, zehn<br />

Kilometer Schwimmen durchs Meer,<br />

immer im Wechsel. Heute ist das<br />

Ganze zwar keine Ganztagesveranstaltung<br />

mehr – der Streckenrekord<br />

liegt bei 8:16:19 Stunden. Das Prinzip<br />

ist aber immer noch das Gleiche wie<br />

bei der feucht-fröhlichen Premiere:<br />

Man läuft in Schwimmsachen und<br />

schwimmt mit Laufschuhen.<br />

Der legendäre Läufer Emil Zatopek,<br />

vierfacher Olympiasieger über 5000<br />

Meter, 10.000 Meter und im Marathon,<br />

hat einmal gesagt: Vogel fliegt, Fisch<br />

schwimmt, Mensch läuft. Beim Swim-<br />

Run verschwimmen diese Grenzen. Als<br />

Schläufer werden die Teilnehmer auch<br />

bezeichnet – eine wunderbare Wortschöpfung<br />

aus Schwimmer und Läufer.<br />

Aus Skandinavien ist der Trend<br />

mittlerweile auch nach Deutschland<br />

geschwappt. Der SwimRun Rheinsberg<br />

nördlich von Berlin war 2016 die erste<br />

offizielle Veranstaltung hierzulande.<br />

Organisiert wird sie von SCC Events,<br />

die unter anderem auch für den Berlin-Marathon<br />

verantwortlich sind. Bei<br />

der dritten Auflage sind in diesem Jahr<br />

über 23 Kilometer beziehungsweise im<br />

Sprint über 11,5 Kilometer insgesamt<br />

750 Teilnehmer am Start gewesen, so<br />

viele wie noch nie.<br />

„Diese Sportart wird in Deutschland<br />

bald richtig groß werden“, ist sich<br />

Organisator Michael Gerlach sicher.<br />

Schon jetzt gibt es einen SwimRun<br />

Cup Deutschland mit insgesamt fünf<br />

Terminen in Rheinsberg, Hof (Saale),<br />

Ratzeburg, im Allgäu sowie in der<br />

Nähe von Aschaffenburg. „Wenn sich<br />

erst einmal mehr Vereine gegründet<br />

haben, wird die ganze Sache weiter<br />

an Fahrt aufnehmen“, meint Gerlach.<br />

Bislang existieren erst wenige Swim-<br />

Run-Vereinigungen. Bei einer der<br />

ersten, die sich in Zehdenick in Brandenburg<br />

gegründet hat, ist Gerlach als<br />

Vorstand tätig.<br />

Ähnlich wie Triathlon –<br />

aber doch ganz anders<br />

„SwimRun macht gerade die gleiche<br />

Entwicklung durch wie Triathlon vor<br />

ein paar Jahren“, sagt der 33-Jährige,<br />

der selbst aktiv bei etlichen SwimRun-<br />

Veranstaltungen startet. Und doch<br />

wäre es falsch, die Sportart einfach nur<br />

als eine Art abgespeckten Triathlon<br />

ohne Fahrradfahren zu bezeichnen.<br />

Zum einen, weil zwischendurch keine<br />

Kleidung gewechselt wird. Zum anderen,<br />

weil sich Laufen und Schwimmen<br />

eben immer wieder abwechseln und<br />

nicht nacheinander abgespult werden,<br />

wie es bei einem klassischen Swim &<br />

Run der Fall ist. „Das hört sich vom<br />

Namen her ganz ähnlich an, ist aber<br />

etwas komplett verschiedenes“, sagt<br />

Michael Gerlach.<br />

Traditionell wird ein SwimRun als<br />

Teamwettbewerb ausgetragen. Als die<br />

Sportart in Stockholm aus der Taufe<br />

gehoben wurde, realisierten die Gründer<br />

schnell, dass es besser wäre, wenn<br />

die Teilnehmer die 75 Kilometer und<br />

vor allem die Schwimmstrecken durch<br />

das offene Meer nicht allein bewältigen<br />

müssen. Gegenseitige Motivation<br />

und Unterstützung erhöhen zudem<br />

nicht nur den Spaßfaktor, sondern<br />

helfen auch über anstrengende Passagen<br />

hinweg. Die beiden Teilnehmer<br />

eines Teams dürfen sich während des<br />

gesamten Wettkampfes nicht weiter<br />

als zehn Meter voneinander entfernen,<br />

ansonsten droht die Disqualifikation.<br />

Bei vielen der Zweierteams sind die<br />

Sportler deshalb über eine Leine miteinander<br />

verbunden.<br />

27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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—<br />

So kommt<br />

die Form<br />

zurück<br />

—<br />

› Nach der Laufpause ‹<br />

Einfach mal Pause machen<br />

– das kann richtig gut tun.<br />

Aber was, wenn die Pause<br />

unfreiwillig ist? Wegen einer<br />

Verletzung oder zu hoher Belastung<br />

im Job? Oder einfach<br />

weil man eine Zeitlang keine<br />

Lust auf Laufen hatte? Dann<br />

werden aus ein paar Tagen<br />

Laufpause schnell Wochen<br />

oder Monate. Aber irgendwann<br />

ist die Verletzung<br />

überwunden, der Stress hat<br />

sich gelegt oder die Lust an<br />

der Bewegung kommt zurück.<br />

Und dann stellt sich<br />

die Frage: Wie fange ich jetzt<br />

wieder an mit dem Laufen<br />

und wie kommt die Form<br />

wieder zurück?<br />

Um sinnvolle Ratschläge<br />

für den Wiedereinstieg zu<br />

geben, sind der Grund und<br />

die Länge der Laufpause<br />

wichtige Parameter. Nach<br />

vier Wochen Pause wegen<br />

Motivationsproblemen<br />

sieht die Situation definitiv<br />

anders aus als nach einer<br />

sechsmonatigen Verletzungspause.<br />

Aus diesem<br />

Grund möchte ich auf drei<br />

verschieden lange Zwangspausen<br />

eingehen: vier bis<br />

sechs Wochen, zwei bis<br />

fünf Monate, ein halbes<br />

Jahr und länger.<br />

In allen Situationen gilt es,<br />

die noch vorhandene Leistungsfähigkeit<br />

zu prüfen<br />

und zu akzeptieren. Nur so<br />

kannst du dann durch die<br />

richtigen Trainingsreize<br />

möglichst schnell zur gewohnten<br />

Form zurück-<br />

kehren. Grundsätzlich gilt<br />

als Faustformel auf dem<br />

Weg zur Wiedererlangung<br />

der alten Leistungsfähigkeit:<br />

Länge der Pause =<br />

Länge der Trainingsphase.<br />

Dann solltest du wieder da<br />

sein, wo du vor der Laufpause<br />

standest.<br />

Und noch etwas ist wichtig:<br />

Egal, wie lange die Laufpause<br />

gedauert hat: Akzeptiere<br />

sie und gib deinem<br />

Körper die Chance, die alte<br />

Leistungsfähigkeit schrittweise<br />

wieder aufzubauen.<br />

Ein Körper kann sich an<br />

zurückliegende Trainingsbelastungen<br />

erinnern. Er<br />

kann das aber nicht von<br />

heute auf morgen. Aus einem<br />

ungewohnten Ruhezustand<br />

plötzlich wieder voll<br />

durchstarten – das geht<br />

leider nicht.<br />

30<br />

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training<br />

——<br />

fitness<br />

Verletzung, Überlastung,<br />

Stress, keine Lust: Laufpausen<br />

sind manchmal unumgänglich.<br />

Was du beim Wiedereinstieg<br />

beachten musst, um wieder in<br />

Form zu kommen, ohne deinen<br />

Körper zu überfordern.<br />

Text: Carsten Eich | Fotos: iStock<br />

31 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› ABnehmen<br />

—<br />

‹<br />

KaLorien-<br />

KiLLer<br />

—<br />

2012 entdeckten Forscher der Harvard-Universität einen<br />

Botenstoff, der Fettabbau forciert: Irisin. Doch wer jetzt denkt,<br />

mit ein paar Pillen sei Abnehmen garantiert, liegt daneben:<br />

Nur das in den Muskeln beim und nach dem Sport produzierte<br />

Irisin wirkt Wunder. Eine besondere Bedeutung kommt<br />

dabei dem Krafttraining zu.<br />

↦ Abnehmen ist für viele Hobby-Sportler<br />

das primäre Ziel ihres<br />

Trainings: Nach einer Studie des Statistik-Portals<br />

Statista im Jahr 2016<br />

ist dies bei 44 Prozent der sportlich<br />

aktiven Frauen in Deutschland so,<br />

und bei 34 Prozent der Männer. Nun<br />

ist es keine besonders originelle Erkenntnis,<br />

dass Sport schlank macht<br />

und schlank hält. Dass Krafttraining<br />

dabei eine wichtige Funktion übernimmt,<br />

aber schon. Und der Botenstoff<br />

Irisin spielt dabei offenbar eine<br />

entscheidende Rolle. Wir erklären<br />

dir, wie das funktioniert und was du<br />

tun musst, um den Stoff in deinem<br />

Körper zu aktivieren.<br />

Wer abnehmen will und regelmäßig<br />

Sport treibt, kann sich über eine schöne<br />

„Nebenwirkung“ seines Trainings<br />

freuen. Gemeint ist der sogenannte<br />

Nachbrenneffekt. Darunter versteht<br />

man einen über die eigentliche Belastung<br />

hinausgehenden, noch für mehrere<br />

Stunden anhaltenden höheren<br />

Kalorienverbrauch. Ursachen und<br />

Details dieser Wirkung werden seit<br />

einigen Jahren intensiv erforscht. Zunächst<br />

vermutete man, dies läge allein<br />

an der noch aktivierten Muskulatur,<br />

die bei Sportlern außerdem einen<br />

höheren Anteil an der Körpermasse<br />

ausmacht als bei Inaktiven. Das ist<br />

zwar nicht falsch, aber einige Effekte<br />

und die zum Teil recht lange Dauer<br />

des Nachbrennens ließen sich allein<br />

mit der noch erhöhten Muskelspannung<br />

nicht erklären. Aufsehen erregten<br />

dann 2012 Forschungsergebnisse<br />

aus den USA, die ein körpereigenes<br />

Muskelhormon als vermeintlichen<br />

„Kalorienkiller“ identifizierten.<br />

40<br />

040-045_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_irisin.indd 40 12.08.<strong>2018</strong> 10:41:21


Gesundheit<br />

——<br />

Ernährung<br />

41 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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—<br />

LAUFT IHR,<br />

WENN‘S<br />

REGNET?<br />

—<br />

› LAUFEN.DE FRAGT, DIE COMMUNITY ANTWORTET ‹<br />

Wir haben auf Facebook und Instagram gefragt, was ihr bei Regen<br />

macht: Laufen oder Nichtlaufen? Und eure Antworten sind eindeutig:<br />

Regen kann euch nicht stoppen.<br />

Fotos: privat<br />

„Durchziehen –<br />

ist doch nur<br />

Wasser.“<br />

„Geduscht wird danach so oder so. Außerdem<br />

ist die frische, saubere Regenluft Balsam für die<br />

Lungen. Regen ist nur eine schlechte Ausrede.<br />

Außerdem: Gibt es etwas Schöneres,<br />

als wie damals zu Kinderzeiten<br />

voller Inbrunst in eine Pfütze<br />

zu springen?“<br />

Kathi Wüstenhagen,35, Am Mellensee<br />

Astrid Slavic, 38, München<br />

„Ich liebe es, im Regen zu<br />

laufen. Mit der richtigen<br />

Musik auf den Ohren und<br />

den richtigen Klamotten ist<br />

das kein Problem und mir<br />

lieber als knalliger Sonnenschein!<br />

Man ist ja kein<br />

Schönwetterläufer.“<br />

„Laufen im Regen ist genial.<br />

Man trifft kaum Läufer und<br />

genießt die ungläubigen Blicke<br />

der Fußgänger. Bei Regen ballere<br />

ich dann am liebsten und lege<br />

nochmal einen Zahn zu.<br />

Weil es einfach Spaß macht!“<br />

Seline Uebe, 20, Dresden<br />

Christian Thieme, 41, Wismar<br />

46<br />

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„Wenn die<br />

Klamotten an<br />

sind, gibt‘s<br />

kein Zurück ...“<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

Jann Davis, 34, Berlin<br />

Tanara Krohn, 55, Hamburg<br />

„Beim Laufen ist der Regen<br />

doch eigentlich Konfetti.<br />

Ich liebe Regenläufe.“<br />

„Wenn ich unterwegs nass<br />

werde, ist mir das egal.<br />

Wenn ich bei Regen loslaufen<br />

soll, kostet mich das schon<br />

Überwindung. Kommt auf die<br />

Regenstärke und den Wind<br />

an. Heut waren hier sehr starke<br />

Böen und Aprilwetter. Da<br />

bin ich dann doch nicht los.<br />

Hätte auch ins Fitnessstudio<br />

gehen können, aber auf dem<br />

Sofa lesen war heute auch mal<br />

ganz nett ;-). Morgen geht‘s<br />

wieder los.“<br />

Susanne Bohnert, 55, Rodenberg<br />

„Natürlich Laufen.<br />

Wer den Regen nicht<br />

mag, hat die Sonne<br />

nicht verdient.“<br />

Bernd Rösnick, 48, Bad Grund<br />

Silja Reese, 23, Hamburg<br />

Leider gibt es Schietwedder in Hamburg viel zu oft. Laufen<br />

muss trotzdem sein. Wie wäre es mit einem Alternativtraining?<br />

Slalom um die Pfützen oder lange Sprünge darüber erfordern<br />

Geschicklichkeit und Mitdenken. Auch sehr effektiv: kurze und<br />

knackige Sprints von einem trockenen Baum zum nächsten.<br />

Kleiner Tipp: Wer schneller läuft, ist auch schneller wieder<br />

trocken.<br />

Thorsten Fobbe, 47, Bochum<br />

„Kommt darauf an, wie kalt es ist,<br />

wie dringend die Laufleidenschaft<br />

befriedigt werden muss und wie<br />

nah die anschließende Dusche ist.<br />

Am schönsten ist es, im Sommer vom<br />

Regen überrascht zu werden.“<br />

47 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› SPORTARTIKEL AUS RECYCLING-PLASTIK ‹<br />

—<br />

NUR NOCH<br />

EINE FRAGE<br />

DER ZEIT<br />

—<br />

In sechs Jahren sollen Sportartikel von Adidas ausschließlich aus<br />

recycelten Kunststoffen und Naturprodukten hergestellt werden.<br />

„Angesichts der globalen Umweltprobleme, können wir nicht einfach<br />

so weitermachen wie bisher“, erklärt Jocelyn Robiot, globaler<br />

Marketing Manager bei Adidas. Deshalb will das Unternehmen bis<br />

2024 komplett auf den Einsatz neu synthetisierter Kunststoffe bei<br />

Sportschuhen und -Textilien verzichten. Eine große Herausforderung<br />

für die Firma und ein wichtiger Beitrag zum Kampf gegen die<br />

Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll.<br />

Text: Christian Ermert | Fotos: Adidas, Thinkstock<br />

52<br />

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Equipment<br />

——<br />

Mode<br />

Das Obermaterial des UltraBoost Parley von<br />

Adidas besteht besteht zu 85 Prozent aus<br />

Parley Ocean Plastic. Doch das soll nur der<br />

Anfang sein. In sechs Jahren will das Unternehmen<br />

aus Herzogenaurach komplett auf<br />

den Einsatz von fabrikneuen Kunststoffen<br />

verzichten – und so die Meere und Strände<br />

sauberer machen<br />

↦ Ende Juni trafen sich mehrere<br />

hundert Läufer auf Einladung von<br />

Adidas in Berlin, um ein Zeichen<br />

gegen die Vermüllung der Meere<br />

zu setzen. Mit ihrem Lauf an der<br />

Spree waren sie aber bloß ein kleiner<br />

Teil der globalen Gemeinschaft<br />

von knapp einer Million Läufern,<br />

die beim „Run for the Oceans“ vom<br />

8. Juni bis 8. Juli <strong>2018</strong> insgesamt<br />

mehr als 12,4 Millionen Kilometer<br />

gelaufen sind und das mit der Runtastic-App<br />

dokumentiert haben.<br />

Einer davon ist so direkt vom Müll<br />

in den Meeren betroffen wie kaum<br />

ein anderer Sportler: Big Wave-Surfer<br />

Sebastian Steudtner. Er<br />

läuft jede Woche viele Kilometer.<br />

So erarbeitet er sich die Fitness,<br />

um auf über 20 Meter hohen Wellen<br />

surfen zu können.<br />

Wenn Sebastian Steudtner vor der<br />

Küste Portugals beim Warten auf die<br />

ganz großen Welle auf dem Surfbrett<br />

sitzt und paddelt, stößt er ständig<br />

mit den Händen an Plastikteile. Die<br />

Strände auf Hawaii, an denen der<br />

33-Jährige mit dem Surfen begonnen<br />

hat, sind mittlerweile bunt von den<br />

vielen kleinen Plastikteilen, die sich<br />

mit dem Sand vermischen. Alles Folgen<br />

der Verschmutzung der Ozeane<br />

mit Plastikmüll. „Als ich 2001 auf<br />

Hawaii mit dem Windsurfen begonnen<br />

habe, gab es das noch nicht. Es ekelt<br />

mich an, dass es in so kurzer Zeit so<br />

schlimm geworden ist“, sagt er. Und<br />

deshalb unterstützt er auch Adidas<br />

bei dessen Engagement im Kampf<br />

gegen den Plastikmüll in den Meeren.<br />

Schon seit 2015 arbeitet die Marke<br />

mit den drei Streifen mit Parley for<br />

the Oceans zusammen. Zahlreiche<br />

Adidas-Produkte werden bereits mit<br />

aus Plastikmüll recycelten Materialien<br />

hergestellt – wie der Laufschuh<br />

UltraBoost Parley. Laut Adidas verhindert<br />

jedes Paar des Schuhs durch<br />

die Verwendung von Parley Ocean<br />

Plastic, dass elf Plastikflaschen im<br />

Meer landen. Dabei wird der Plastikmüll<br />

zu einem Garn verarbeitet, aus<br />

dem dann das Primeknit-Obermaterial<br />

entsteht. 2017 wurden bereits eine<br />

Million Parley-Schuhe verkauft, <strong>2018</strong><br />

sollen es fünf Millionen Paar werden.<br />

Bei der Frühjahrskollektion für 2019<br />

bestehen bereits 41 Prozent der verarbeiteten<br />

Materialien aus recyceltem<br />

Polyester.<br />

Aber das alles soll erst der Anfang<br />

sein, wie Jocelyn Robiot, globaler Marketing-Manager<br />

bei Adidas, gegenüber<br />

<strong>LÄUFT</strong>. erklärt: „Es ist nur noch eine<br />

Frage der Zeit, bis alle Adidas-Produkte<br />

ausschließlich aus nachhaltigen<br />

Kunststoffen und Naturprodukten<br />

bestehen werden. Unser Ziel ist es, im<br />

Jahr 2024 so weit so sein.“ Ambitioniert<br />

– aber: Vor vier Jahren hätte man<br />

bei Adidas auch nicht gedacht, dass<br />

man <strong>2018</strong> da sein würde, wo man jetzt<br />

ist: „Die technischen Probleme bei der<br />

Herstellung der verschiedenen Garne<br />

aus Plastikmüll haben wir gelöst.<br />

Jetzt sind wir dabei, sehr viel Geld zu<br />

investieren, um die Zulieferketten so<br />

auszubauen, dass unsere komplette<br />

Produktion von hunderten Millionen<br />

Schuhen, T-Shirts und anderer Sportartikel<br />

auf Recycling-Kunststoffen<br />

aufgebaut werden kann. Der Plastikmüll<br />

muss in ausreichender Menge<br />

gesammelt und dann in Lager transportiert<br />

werden, bevor er in von uns<br />

verwertbare Stoffe umgewandelt wird.<br />

Anschließend müssen die Stoffe zu<br />

unseren Produktionsstätten gelangen,<br />

wo sie dann verarbeitet werden. Diese<br />

Prozesse global zu organisieren, ist<br />

unsere größte Herausforderung“, sagt<br />

Robiot.<br />

Im Vergleich dazu ist die jüngste<br />

Eine-Million-US-Dollar-Spende von<br />

Adidas an das Parley Ocean Plastic<br />

Programm wohl eher eine symbolische<br />

Geste. Das als Dankeschön<br />

für die 12,4 Millionen bei „Run for<br />

the Oceans“ gelaufenen Kilometer<br />

gespendete Geld kommt vor allem der<br />

Parley Ocean School Initiative zugute,<br />

welche die nächste Generation in<br />

Kursen aufklärt und den Jugendlichen<br />

durch Bildung und Wassersportaktivitäten<br />

die Unterwasserwelt näherbringt.<br />

Adidas nimmt aber auch die große<br />

Herausforderung an. Denn bei der<br />

Unterstützung des Kampfes gegen<br />

die Verschmutzung der Meere mit<br />

Plastikmüll soll es nicht bleiben. Sie<br />

soll viel mehr Ausdruck einer grundsätzlichen<br />

Haltung sein: Adidas will<br />

sich zu einem ein durch und durch<br />

umweltfreundlichen Unternehmen<br />

entwickeln.<br />

53 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› STÄDTE-SERIE (IV):<br />

WER <strong>LÄUFT</strong><br />

—<br />

WO IN BERLIN? ‹<br />

NIEMALS<br />

LANGWEILIG<br />

—<br />

Der ehemalige Flughafen auf dem<br />

Tempelhofer Feld ist eins von Paulinas<br />

Lieblings-Laufrevieren in Berlin<br />

Text: Norbert Hensen | Fotos: Paulina Hofmann<br />

Folge Paulina Hofmann auf Instagram: polly.pommes<br />

56<br />

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Finde tolle Strecken: https://runyour.world/de/<br />

Berlin. Szenestadt mit Schnodderschnauze.<br />

Nirgendwo ist die Laufszene größer und<br />

vielfältiger als in der deutschen Hauptstadt.<br />

Das findet auch Paulina Hofmann, die seit vier<br />

Jahren in Berlin lebt. Und läuft. Sie nimmt dich<br />

mit zu den schönsten Laufstrecken der Stadt.<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

↦ „Früher habe ich das laufen gehasst“,<br />

sagt Paulina Hofmann und<br />

lacht. „Ich weiß gar nicht, wie viele<br />

Atteste ich angeschleppt habe,<br />

wenn im Schulsport Langlauf<br />

auf dem Plan stand.“ Heute ist<br />

das anders. Die 28-Jährige läuft,<br />

um den Kopf frei zu bekommen.<br />

Und motiviert auf Instagram als<br />

polly.pommes viele tausend andere<br />

Menschen, den inneren Schweinehund<br />

zu überwinden.<br />

Berlin-Kreuzberg. Kiez. Quirlig. Viele<br />

junge Leute. Und mittendrin Paulina<br />

Hofmann. Seit vier Jahren lebt sie<br />

mittlerweile in Berlin. „Ich bin schon<br />

dreimal umgezogen, hier in Kreuzberg<br />

gefällt es mir am besten.“ Auch, wenn<br />

es nicht ganz ungefährlich ist. Erst<br />

neulich gab es eine Schießerei auf der<br />

Straße. Am hellichten Tag. „Das ist<br />

eben Berlin, in Hamburg gab es das so<br />

nicht.“ In der Hansestadt ist Paulina<br />

geboren, dort hat sie lange gelebt,<br />

bis sie zum Studium nach Groningen<br />

(Niederlande) ging. Vier Jahre hat<br />

sie in Holland Business Marketing<br />

studiert und dort ihre Liebe zum Laufen<br />

entdeckt. „Sport habe ich schon<br />

immer gern gemacht, aber Laufen war<br />

eben nicht meine Sportart – dachte<br />

ich, bis ich es ausprobiert habe.“<br />

Die Liebe zum Laufen entwickelte<br />

sich rasch. „Ich konnte so herrlich abschalten,<br />

habe mir den Kopf freigelaufen“,<br />

erzählt sie. Yoga macht ihr auch<br />

viel Spaß, das möchte sie genauso wenig<br />

missen. „Aber die Kombination ist<br />

für mich perfekt.“ Nachdem sie einige<br />

Jahre für ein amerikanisches Unternehmen<br />

gearbeitet hat, hat sie gerade<br />

bei einem Berliner Start-Up angeheuert.<br />

Dort ist als Category Manager<br />

für das Marketing des Online-Shops<br />

verantwortlich. „Sehr spannend, aber<br />

auch arbeitsintensiv“, sagt Paulina.<br />

Abends die Laufschuhe zu schnüren,<br />

ist für sie die beste Art runterzukommen.<br />

„Ich habe keine direkte Lieb-<br />

lingsstrecke“, sagt sie. „Der Landwehrkanal<br />

ist super für eine kürzere<br />

Nach-der-Arbeit-Runde.“ Auch der<br />

Volkspark Hasenheide und der Görlitzer<br />

Park sind gleich um die Ecke. Und<br />

wenn es mal etwas länger sein soll,<br />

dann mag sie das Tempelhofer Feld,<br />

weil dort immer so viele Menschen<br />

sind, die die unterschiedlichsten<br />

Sportarten betreiben. In ihrer Marathonvorbereitung<br />

startete sie oft am<br />

Landwehrkanal – und lief dann immer<br />

an der Spree entlang. „Da kann man<br />

richtig weit laufen, das wird nie langweilig.“<br />

Tiergarten und Grunewald<br />

sind ihr zu weit weg. „Aber da läuft<br />

man natürlich auch toll, Berlin hat für<br />

Läufer so viel zu bieten ...“<br />

Ihren ersten Marathon hatte sie fürs<br />

vergangene Jahr in Stockholm geplant.<br />

Leider hat eine Verletzung den<br />

Start verhindert. Aber ihr erster Marathon<br />

kommt. Vielleicht ja in Berlin.<br />

Hier kennt sie sich bestens aus. Und<br />

will auch so schnell nicht mehr weg.<br />

Paulina mag es, sich beim Laufen lässig zu<br />

kleiden. Mal dezent, mal bunt. Momentan<br />

einer ihrer Lieblingsschuhe: der Freedom<br />

ISO aus der White Noise-Kollektion von<br />

Saucony<br />

↤<br />

Fluch und Segen: Über 12.000 Menschen<br />

folgen Paulina auf Instagram. „Das ist<br />

ganz schön viel Arbeit, aber ich spüre, dass<br />

ich andere motivieren kann, gesund und<br />

sportlich zu leben. Dann weiß ich – der<br />

Aufwand lohnt sich.“<br />

57 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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› LAUFSCHUHE<br />

—<br />

IM TEST ‹<br />

GENAU<br />

DEIN TYP<br />

—<br />

Text: Christian Ermert | Fotos: Hersteller, Jörg Schüler<br />

Die Auswahl an Laufschuhen wird immer größer. Die Hersteller<br />

wollen den perfekten Schuh für jeden Läufer annbieten.<br />

Hier liest du, worauf du beim Schuhkauf achten musst,<br />

was die aufregendsten Neuigkeiten der Saison sind und welche<br />

aktuellen Schuhe wir für die besten halten.<br />

IN KOOPERATION MIT:<br />

62<br />

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↦ Paula Radcliffe ist ein bisschen<br />

traurig, wenn sie sich die neueste<br />

Generation von Laufschuhen anschaut.<br />

„Es wäre toll, eine Zeitreise<br />

in meine besten Tage als Athletin<br />

unternehmen zu können, die<br />

Schuhe von heute mitzunehmen<br />

und zu sehen, was ich mit denen<br />

hätte laufen können. Ich wäre sicher<br />

schneller gewesen“, sagt die<br />

Britin, die 2003 in London mit<br />

2:15:25 Stunden den bis heute gültigen<br />

Marathon-Weltrekord bei<br />

den Frauen aufstellte.<br />

Sie denkt dabei vor allem an den<br />

Vaporfly 4%, den Nike im Rahmen<br />

des „Breaking 2“-Projekts entwickelt<br />

hat. In einer individualisierten<br />

Variante dieses Schuhs ist der<br />

Kenianer Eliud Kipchoge im Mai<br />

2017 die 42,195 Kilometer in 2:00:25<br />

Stunden gelaufen – so schnell wie<br />

niemand voher. Als Weltrekord wurde<br />

die Zeit zwar nicht anerkannt,<br />

weil sie mit ständig wechselnden<br />

Tempomacher erzielt wurde. Aber<br />

ein Meilenstein in der Geschichte<br />

des Marathons ist sie doch. Jetzt<br />

dringen Stück für Stück viele der<br />

für den Rekordversuch entwickelten<br />

Schuh-Komponenten auch in den<br />

Markt der Laufschuhe für Alltagsläufer<br />

vor. Bestes Beispiel dafür ist<br />

der neue Pegasus Turbo von Nike:<br />

Zwar verzichtet das Modell auf die<br />

Karbon-Platte, die den Vaporfly so<br />

supersteif macht und den Läufer auf<br />

den Vorfuß zwingt, aber das superleichte<br />

Dämpfungsmaterial Zoom X<br />

aus dem Rennschuh kommt zum<br />

Einsatz und sorgt für maximalen<br />

Komfort bei minimalem Gewicht.<br />

Aber natürlich ist längst nicht jeder<br />

mit so einem vom Rennsport inspirierten<br />

Schuh gut bedient. Dafür<br />

sind Läufer viel zu verschieden.<br />

Das haben auch Hersteller, Händler,<br />

Schuhentwickler und Biomechaniker<br />

längst verstanden. Deshalb wird die<br />

Zahl der Modelle immer größer. Das<br />

Ziel der Hersteller und Händler ist<br />

es, Schuhe anzubieten, die denjenigen<br />

komplett begeistern, der damit<br />

läuft.<br />

Eigentlich eine tolle Sache. Aber für<br />

die Läufer wird es in dieser Situation<br />

IM TEST AUF SEITE 83<br />

BRANDNEU<br />

Nike: Pegasus Turbo<br />

Leichtgewicht mit viel Komfort<br />

Wenn ein Schuh leichter werden soll, muss er weniger Schuh sein. Das war über viele Jahre ein<br />

Paradigma im Laufschuhbau. Doch das ist Vergangenhet. Spätestens mit den Schuhen, die für<br />

den Versuch konstruiert wurden, 2017 im italienischen Monza den ersten Marathon unter zwei<br />

Stunden zu laufen, hat Nike gezeigt, dass es mit modernen Materialien möglich ist, superleichte<br />

Schuhe zu bauen, die auch bei hohem Tempo maximalen Komfort bieten. Das beste Beispiel<br />

dafür ist der neue Pegasus, der mit dem Namenszusatz „Turbo“ versehen wurde. Er soll die DNA<br />

des neutralen Trainingsklassikers, den es mittlerweile in der 35. Generation unter dem Namen<br />

Pegasus gibt, mit der des erst ein Jahr alten Vaporfly 4% verbinden, den mittlerweile über die<br />

Hälfte der Elite-Marathon-Finisher im Wettkampf tragen. Deshalb kommt beim Pegasus Turbo<br />

das gleiche ZoomX-Zwischensohlenmaterial zum Einsatz, das auch im Zoom Vaporfly 4% verbaut<br />

ist. Es fehlt allerdings das Karbon-Element, das dem Vaporfly zu extremer Steifigkeit verhilft und<br />

aus ihm eine echte Waffe für den Wettkampf macht. So erhält der Pegasus Turbo nochmal einen<br />

Komfortschub, denn er ist ja in erster Linie fürs Training auf allen Distanzen gedacht.<br />

63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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EQUIPMENT & MODE<br />

nicht einfacher, den idealen Schuh<br />

zu finden. Das wissen auch wir von<br />

<strong>LÄUFT</strong>. Deshalb geben wir zu, dass<br />

es schlicht unmöglich ist, anhand<br />

eines Schuhtests in einem Magazin<br />

oder im Internet ein Schuhmodell<br />

zu finden, das wirklich passt und<br />

es dann auch noch direkt online zu<br />

bestellen. Wir empfehlen immer den<br />

Gang zum guten Fachhändler. Der<br />

führt eine Analyse deines Laufverhaltens<br />

durch: Im Gespräch und mit den<br />

richtigen Tools findet er heraus, wer<br />

du bist und wie du läufst und kann<br />

eine Vorauswahl an Modellen treffen,<br />

die du dann ausprobieren kannst.<br />

Am Ende entscheidest du dann, in<br />

welchem Schuh du dich am wohlsten<br />

fühlst. Warum stellen wir aber dann<br />

trotzdem in jeder Ausgabe Schuhmodelle<br />

vor, die für uns zu den besten<br />

gehören, die es aktuell gibt? Ganz<br />

einfach: Wir wollen dich inspirieren<br />

und informieren, sodass du schon mal<br />

überlegen kannst, welcher Schuh zu<br />

dir passen könnte, bevor du dich beraten<br />

lässt. Erfahrene Läufer erfahren<br />

so auch, wie sich das Modell, mit<br />

dem sie schon länger unterwegs sind,<br />

in der Neuauflage entwickelt hat und<br />

ob ein erneuter Kauf zu empfehlen<br />

ist, oder ob man den Umstieg auf ein<br />

anderes Modell erwägen sollte.<br />

Aber wie finden wir eigentlich<br />

heraus, welche Schuhe die Besten<br />

sind? Indem wir laufen und testen.<br />

Um unsere Beurteilungen auf eine<br />

möglichst breite Basis zu stellen,<br />

testet die Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>. und<br />

laufen.de nicht allein. Die Schuhtests<br />

in <strong>LÄUFT</strong>. und auf laufen.de sind das<br />

Ergebnis einer Kooperation zwischen<br />

der Redaktion und den Experten von<br />

DEIN LAUFPROFI. Insgesamt haben<br />

sich mehr als 120 auf den Laufsport<br />

spezialisierte Fachhändler in ganz<br />

Deutschland zusammengeschlossen,<br />

um ihre Erfahrung und Kompetenz allen<br />

Läufern zur Verfügung zu stellen.<br />

So werden Monat für Monat fast<br />

alle neuen Modelle und Weiterentwicklungen<br />

der Hersteller im<br />

Labor sowie auf Straßen, Wegen und<br />

Trails von Dutzenden Testläufern<br />

unter die Lupe genommen. Dabei<br />

verbindet Redakteure und Händler<br />

die Leidenschaft fürs Laufen und<br />

die Fachkenntnis. Alle sind erfahrene<br />

Läufer, die wissen, worauf es<br />

ankommt.<br />

Asics: Dynaflyte 3 & Roadhawk FF 2<br />

BRANDNEU<br />

Zwei für mehr Tempo<br />

Asics hat pünktlich zum Marathon-Herbst seine beiden leichten Modelle für höhere Laufgeschwindigkeiten überarbeitet. Der Dynaflyte (links) kommt<br />

in der dritten Auflage mit durchgehender Flytefoam Lyte-Technologie in der Zwischensohle für 160 Euro auf den Markt. Die macht ihn bei komfortabler<br />

Dämpfung noch leichter und gleichzeitig haltbarer. 40 Euro günstiger ist die erste Neuauflage des Roadhawk. Der Roadhawk FF 2 (rechts) ist<br />

mit Flytefoam Propel-Technologie ausgestattet und sorgt für ein freies und dynamisches Laufgefühl. Beide Schuhe richten sich an Läufer mit einem<br />

neutralen Fußaufsatz, die gern mal ein bisschen schneller laufen und dabei exzellenten Tragekomfort und große Haltbarkeit suchen. Und wusstest<br />

du eigentlich schon, dass mit Jan Frodeno ein zweifacher Ironman-Sieger von Hawaii diese beiden Modelle sehr gern bei seinem Lauftraining trägt? Die<br />

Schuhe sind so neu, dass wir sie noch nicht testen konnten. Einen Testbericht liest du in der nächsten Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>.<br />

64<br />

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Hoka One One: Clifton 5<br />

BRANDNEU<br />

Wie auf Wolken laufen<br />

Wer den ultimativen Komfortschuh sucht, ist mit der fünften Generation<br />

des Clifton von Hoka One One bestens beraten. Denn Dämpfung<br />

ist das große Thema bei der Marke, die 2009 in den französischen<br />

Alpen geboren wurde. In Annecy überlegten damals die ehemaligen<br />

Salomon-Mitarbeiter Nicolas Mermoud und Jean-Luc Diard, warum es<br />

eigentlich keine Schuhe gibt, in denen das Bergablaufen richtig Spaß<br />

macht. Während es doch mit Mountainbikes, Ski, Snowboards und Co.<br />

jede Menge Gadgets gab, um Spaß beim Downhill zu haben. Sie fingen<br />

an zu tüfteln und entwickelten Schuhe mit extrem dicker Zwischensohle<br />

– die auch auf langen Bergabpassagen Komfort und Dämpfung<br />

boten. Als die ersten dieser Schuhe auf den Markt kamen, waren grade<br />

minimalistische Laufschuhe angesagt. Während die mittlerweile eine Nischendasein<br />

führen, treffen die Modelle von Hoka One One mit Komfort,<br />

Dämpfung und mittlerweile auch tollem Design den Nerv der Zeit: Hoka<br />

One One ist aktuell die am stärksten wachsende Laufschuhmarke.<br />

IM TEST AUF SEITE 77<br />

New Balance: Fresh Foam Beacon<br />

BRANDNEU<br />

Leicht, federnd und ein bisschen stabil<br />

Auch New Balance folgt mit seinem neuesten Modell dem Trend zum<br />

superleichten und gleichzeitig top gedämpften Schuh. Beim Beacon<br />

kommt das bewährte Fresh Foam-Mittelsohlenmaterial von New<br />

Balance zum Einsatz. Die hexagonale Struktur der Zwischensohle bietet<br />

Top-Dämpfung, sorgt aber gleichzeitig auch für ein stabiles Laufgefühl.<br />

Die Sechsecke sind so angeordnet, dass sie beim Abrollen dafür sorgen,<br />

dass nicht alle Aufprallenergie vom Schuh verschluckt, sondern ein Teil<br />

davon an den Läufer zurückgegeben wird. Der Bounce-Effekt ist deutlich<br />

spürbar. Eine weitere Besonderheit des New Balance Beacon ist der Verzicht<br />

auf eine Außensohle aus Gummi. Das spart Gewicht, und so wird<br />

der Beacon mit einem Gewicht von nur 213 Gramm zu einem superleichten<br />

Trainingsschuh für die kürzeren Distanzen. Er kommt diesen Herbst<br />

für 110 Euro in den Handel. Die Schuhe sind so neu, dass wir sie noch<br />

nicht testen konnten. Einen Testbericht liest du in der nächsten Ausgabe<br />

von <strong>LÄUFT</strong>.<br />

65 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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—<br />

SO TESTEN WIR<br />

—<br />

EQUIPMENT & MODE<br />

K<br />

W<br />

Auf den folgenden Seiten findest du die Top-Schuhe der Saison. Wir sagen, für<br />

welchen Läufertyp und für welche Einsatzgebiete die Schuhe geeignet sind. Das<br />

für dich ideale Modell findest du beim Fachhändler deines Vertrauens.<br />

↦ Zweimal im Jahr trifft sich die Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>.<br />

und laufen.de mit den LAUFPROFI-Fachhändlern, die sich<br />

unter dem Dach von Sport 2o00 zu einem starken Verbund<br />

von Laufschuh-Experten zusammengeschlossen haben.<br />

Für diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. haben wir uns in der Netcologne-Arena<br />

in Köln getroffen. Das Stadion und sein Umfeld<br />

boten uns die optimalen Testbedingungen. Kunststofflaufbahn,<br />

Asphalt, Gras und Waldwege – wir haben allein an<br />

diesem Tag alle wichtigen Modelle der großen Hersteller<br />

einem Härtetest auf jedem Untergrund unterzogen. „Der<br />

Testtag ist eine gute Ergänzung zum Testen im alltäglichen<br />

Training“, erklärt LAUFPROFI-Geschäftsführer Jörg Seifert.<br />

Am Ende haben es die besten der getesteten Modelle<br />

in diese Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. geschafft. Sie haben Händler<br />

und Redaktion besonders überzeugt.<br />

IN KOOPERATION MIT:<br />

Dein Abrollverhalten<br />

Überpronation? Normal? Supination? Unsere Schuhtests sind selbsterklärend. Du siehst mit einem Blick, wofür sich der getestete<br />

Schuh eignet und wofür eher nicht. Nur bei deinem Abrollverhalten musst du etwas genauer hinschauen. Diese Symbole zeigen<br />

dir, ob die Schuhe zu deinem Abrollverhalten passen:<br />

Steht für normales Abrollen und<br />

N<br />

neutrale Laufschuhe ohne Stützfunktion<br />

Menschen mit einem „Normalfuß“ haben in<br />

der Regel ein neutrales Abrollverhalten. Normalfußläufer<br />

berühren beim Fußaufsatz erst<br />

mit der Außenseite der Ferse den Boden und<br />

rollen dann über die gesamte Fußsohle ab.<br />

Dieses „Einrollen“ des Fußes (auch Pronation<br />

genannt) ist ein natürlicher Dämpfungsmechanismus<br />

des Körpers. Normalfußläufer<br />

sollten Neutralschuhe wählen – in den Tests<br />

von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de sind die mit einem<br />

großen N gekennzeichnet.<br />

S<br />

Steht für<br />

Supination<br />

Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich<br />

hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt<br />

lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen<br />

Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase<br />

nicht nach innen abrollen. Aufgrund<br />

dieser Unterpronation (auch Supination genannt)<br />

entfällt der natürliche Aufprallschutz<br />

des Fußgewölbes. Geeignet sind Schuhe mit<br />

guten Dämpfungseigenschaften und großer<br />

Flexibilität – in den Tests von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de<br />

mit einem S gekennzeichnet.<br />

66<br />

Steht für Überpronation & Laufschuhe<br />

mit einer Stütze für mehr<br />

Ü<br />

Stabilität<br />

Typisch bei der Überpronation ist, dass der Fuß in<br />

der Abrollbewegung übermäßig nach innen knickt.<br />

Das kann Überlastungsbeschwerden provozieren.<br />

Läufer mit niedrigem Fußgewölbe sind in der<br />

Regel mit Schuhen gut bedient, die die Überpronation<br />

mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze<br />

einschränken. Handelt es sich nur um eine leichte<br />

Überpronation, kann auch auf eine solche Stütze<br />

verzichtet werden. Für Überpronierer geeignete<br />

Laufschuhe sind in den Tests von <strong>LÄUFT</strong>. und<br />

laufen.de mit einem großen Ü gekennzeichnet.<br />

A<br />

D<br />

e<br />

ü<br />

L<br />

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KARHU IKONI ORTIX:<br />

WIE FÜR DICH GEMACHT!<br />

1. Fulcrum<br />

für geringen Energieverlust<br />

und ideales Abrollen.<br />

2. Propulsion Folie erhöht den Tragekomfort.<br />

3. Aerofoam mit überzeugender<br />

Dämpfung bei geringem Gewicht.<br />

AB 10. SEPTEMBER EXKLUSIV NUR BEI:<br />

Der Karhu IKONI ORTIX ist der erste Schuh, der basierend auf 100.000 Fußscans<br />

entwickelt wurde. Er fühlt sich deshalb beim Laufen an wie maßgeschneidert –<br />

überzeuge dich selbst! Mehr über den Karhu IKONI ORTIX erfährst du bei einem<br />

Laufprofi-Händler in deiner Nähe oder unter www.dein-laufprofi.de<br />

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EQUIPMENT & MODE<br />

SPIRE 3<br />

361°<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT<br />

unter 60 Kilogramm<br />

60 bis 70 Kilogramm<br />

71 bis 85 Kilogramm<br />

über 85 Kilogramm<br />

N<br />

Zuverlässiger Allrounder<br />

Du suchst einen Allrounder, der dich bei fast allen Laufeinheiten zuverlässig<br />

begleitet? Mit dem Spire 3 hat der chinesische Hersteller 361°<br />

einen sehr ausgewogen gedämpften, bequemen und dennoch recht<br />

leichten Laufschuh mit toller Passform entwickelt. Die Mittelsohle ist<br />

eine Mischung aus dem vom Hersteller entwickelten Material Quikfoam<br />

in Kombination mit dem etwas weicheren EVA. Der Materialmix ist so<br />

angeordnet, dass es zu einem sehr angenehmen Erstkontakt im Bereich<br />

der Ferse kommt. In der Abrollphase stabilisiert eine Karbon-Platte den<br />

Fuß und führt den Läufer so zu einem idealen Abdruckpunkt. Die Zunge<br />

in Kombination mit der Schnürung umfassen den Fuß zusammen mit<br />

dem leichten Obermaterial sehr gut. Ein mehr als solider Laufschuh für<br />

neutrales Abrollverhalten, der Lust auf viele Kilometer macht.<br />

Gewicht M: 295 g (Gr. US 8,5) | F: 241 g (Gr. US 7) | Sprengung: 9 mm | Preis: 159,90 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

ADIZERO BOSTON 7<br />

ADIDAS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT<br />

unter 60 Kilogramm<br />

60 bis 70 Kilogramm<br />

71 bis 85 Kilogramm<br />

über 85 Kilogramm<br />

N<br />

S<br />

Performance-Schuh mit Komfort<br />

Der Adizero Boston ist ein auf Performance ausgelegter Schuh, der zwischen<br />

dem super leichtgewichtigen Adizero Adios und einem Allrounder<br />

wie dem Supernova angesiedelt ist. Der neutrale Boston 6 nutzt die<br />

responsive Dämpfung, die das Boost-Material bietet. Sein Charakter ist<br />

dabei eher dynamisch als komfortabel. Immerhin: Das im Bereich des<br />

Mittelfußes verbaute Torsion-System verleiht dem Schuh eine gewisse<br />

Stabilität. Zu viel darf man aber nicht erwarten. Für uns ist der Adizero<br />

Boston 6 ein guter Trainingsschuh für flotte Trainingseinheiten. Und<br />

im Wettkampf ist er bis zur Zehn-Kilometer-Distanz auch gut geeignet,<br />

wenn man die Distanz in 50 bis 55 Minuten oder schneller zurücklegen<br />

kann.<br />

Gewicht M: 244 g (Gr. US 9) | F: 202 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />

Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

68<br />

068-087_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuhtest.indd 68 15.08.<strong>2018</strong> 15:56:45


Abbildung Männermodell, auch als Frauenmodell erhältlich<br />

SOLAR GLIDE<br />

ADIDAS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT<br />

unter 60 Kilogramm<br />

60 bis 70 Kilogramm<br />

71 bis 85 Kilogramm<br />

über 85 Kilogramm<br />

N<br />

Top Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

Dieser Schuh soll schon bald die Position im Adidas-Sortiment einnehmen,<br />

die jahrelang vom Supernova sehr erfolgreich ausgefüllt wurde.<br />

Ein Schuh für so ziemlich jeden Läufer, jede Strecke und alle Bedingungen.<br />

Er wird bald auch in einer ST-Variante in die Geschäfte kommen und<br />

dann auch für Überpronierer eine gute Wahl sein. Unsere Tester waren<br />

jedenfalls begeistert. „Fühlt sich beim Reinschlüpfen sofort super und<br />

bequem an, schmiegt sich an den Fuß an“, meinte der eine. „Verteilt die<br />

Kräfte sehr gleichmäßig, federt den Aufprall ab“, meinte ein anderer.<br />

Adidas ist mit der neuen Solar-Serie, die auf eine Kombination des eher<br />

weichen aber sehr reaktiven Boost-Dämpfungsmaterial mit der Solar<br />

Propulsion Rail, die den Fuß stabilisiert und führt, eine tolle Zwischensohlen-Konstruktion<br />

gelungen. Ein klassischer, hochwertiger Trainingsschuh<br />

für ruhige und lange Läufe.<br />

Gewicht M: 306 g (Gr. US 9) | F: 256 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 139,95 €<br />

Abbildung Frauenmodell, auch als Männermodell erhältlich<br />

SOLARBOOST<br />

ADIDAS<br />

→ LAUFGEFÜHL<br />

dynamisch & schnell<br />

komfortabel & bequem<br />

direkt & eher hart<br />

federnd & reaktiv<br />

→ EINSATZGEBIET<br />

lange & ruhige Läufe<br />

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe<br />

Marathon<br />

kürzere & ruhige Läufe<br />

die ersten Schritte als Läufer<br />

→ LAUFBEDINGUNGEN<br />

Asphalt & harter Boden<br />

gepflegte Park- & Waldwege<br />

Naturwege, die auch mal matschig sind<br />

Trails in Fels und Geröll<br />

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch<br />

→ LÄUFERGEWICHT<br />

unter 60 Kilogramm<br />

60 bis 70 Kilogramm<br />

71 bis 85 Kilogramm<br />

über 85 Kilogramm<br />

N<br />

Klasse-Allrounder für alle Strecken<br />

Unsere Tester waren sich in ihrem Urteil einig: Mit dieser Neuheit ist<br />

Adidas ein ganz großer Wurf gelungen. Deutlich dynamischer, moderner<br />

und flexibler als der Supernova, aber gleichzeitig stabiler als der Energy<br />

Boost, dessen direkter Nachfolger der Solarboost sein soll. Wir finden allerdings,<br />

dass der Neue vor allem in Sachen Dämpfungseigenschaften genau<br />

zwischen den beiden Vorgänger-Modellen steht. Über die Qualität der<br />

Continental-Außensohle aus abriebfestem Gummi muss man kaum Worte<br />

verlieren: Gerade auf nasser Straße, aber auch wenn es trocken ist, bietet<br />

sie idealen Grip. Ein Detail, das uns besonders gut gefallen hat, ist die<br />

geteilte Fersenkappe, die Reibung an oder gar Druck auf die Achillessehne<br />

verhindert. Manche unserer Tester hat der Schuh auch animiert, schneller<br />

zu laufen. Auch als Wettkampfschuh für längere Strecken geeignet.<br />

Gewicht M: 305 g (Gr. US 9) | F: 270 g (Gr. US 7) | Sprengung: 10 mm | Preis: 159,95 €<br />

69 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

068-087_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_schuhtest.indd 69 15.08.<strong>2018</strong> 15:56:46


› MUDDY<br />

—<br />

ANGEL RUN ‹<br />

DRECKIG,<br />

MATSCHIG,<br />

SPASSIG<br />

—<br />

88<br />

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EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

Text: Anja Herrlitz | Fotos: Andreas Schwarz<br />

Der Muddy Angel Run ist der erste<br />

Matschlauf Europas nur für Frauen.<br />

Die reine sportliche Leistung ist<br />

hier nicht so wichtig wie der Spaß<br />

und das Gemeinschaftsgefühl – und<br />

der gemeinsame Kampf gegen den<br />

Brustkrebs.<br />

89 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

088-093_laeuft_mag_<strong>2018</strong>_05_muddy_angel.indd 89 15.08.<strong>2018</strong> 13:48:07


—<br />

SAUer<br />

MACHT FIT<br />

—<br />

› GESUNDHEITS-BOOSTER SAUERKRAUT ‹<br />

Text: Marcus Schall | Fotos: iStock<br />

↦ Gesund, vollgepackt mit Vitamin<br />

C und gut für die Verdauung –<br />

Sauerkraut. Wir Deutschen lieben<br />

es, nicht umsonst sind wir auch<br />

als „Krauts“ bekannt. Während in<br />

Europa meist Weißkohl zur Herstellung<br />

von Sauerkraut verwendet<br />

wird, besteht sein asiatisches Pendant<br />

Kimchi aus Chinakohl.<br />

Die positiven Wirkungen von Sauerkraut,<br />

oder besser gesagt von fermentiertem<br />

Gemüse, gehen allerdings<br />

noch darüber hinaus. Als Lieferant<br />

von lebenden Probiotika leisten sie einen<br />

essentiellen Beitrag zur Darmgesundheit,<br />

unterstützen ein funktionierendes<br />

Immunsystem, verbessern die<br />

Regenerationsfähigkeit und hemmen<br />

Entzündungsprozesse. Nicht zuletzt<br />

liefert fermentiertes Kohlgemüse<br />

das wertvolle Vitamin K2, das unter<br />

anderem die Aufnahme von Vitamin D<br />

entscheidend unterstützt. Zahlreiche<br />

Gründe also, dass intensiv trainierende<br />

Sportler möglichst regelmäßig<br />

fermentiertes Gemüse verzehren<br />

sollten.<br />

Allerdings hat die Sache wie so häufig<br />

einen Haken. Für das Sauerkraut,<br />

das wir heute im Supermarkt kaufen<br />

können, gelten die meisten der<br />

oben genannten Eigenschaften nicht<br />

mehr. Beim industriellen Herstellungsprozess<br />

wird es pasteurisiert<br />

und erhitzt und so für mehrere Jahre<br />

haltbar gemacht. Da die überwiegende<br />

Anzahl der gesunden Nährstoffe<br />

hitzeempfindlich sind, bleibt davon<br />

nur noch ein Bruchteil übrig. Nicht<br />

zuletzt auch deswegen, weil sie aus<br />

Zeitgründen oftmals nicht einmal<br />

mehr wirklich traditionell fermentiert<br />

werden. Stattdessen werden oft noch<br />

Zucker, Süßstoffe oder Konservierungsmittel<br />

hinzugegeben. Wie so<br />

oft entsteht so aus einem einstmals<br />

guten und gesunden Lebensmittel ein<br />

Produkt, das diese Bezeichnung kaum<br />

noch verdient. Außerdem eines, das<br />

aus ernährungsphysiologischer Sicht<br />

auch noch relativ sinnlos ist.<br />

So holst du die volle Wirkung<br />

aus fermentiertem<br />

Gemüse<br />

Wer die gesunden Wirkungen und den<br />

unnachahmlichen Geschmack von traditionell<br />

hergestelltem Frisch-Sauerkraut<br />

oder Kimchi, der asiatischen<br />

Version unseres Krautgemüses,<br />

nutzen möchte, der hat dazu zwei<br />

Möglichkeiten.<br />

1 Nicht-pasteurisiertes<br />

Sauerkraut kaufen<br />

Produkte dieser Art findet man vereinzelt<br />

in gut sortierten Lebensmittelmärkten,<br />

meistens im Biomarkt,<br />

in Reformhäusern oder gelegentlich<br />

auch beim Metzger. Wichtig ist dabei,<br />

dass auf der Verpackung die Bezeichnung<br />

„nicht-pasteurisiert“ zu<br />

finden ist. Alternativ bieten manche<br />

asiatischen Restaurants authentisches<br />

Kimchi an, gelegentlich kann<br />

man dieses dort auch zur Abholung<br />

vorbestellen.<br />

2 Sauerkraut zuhause<br />

selbst herstellen<br />

Eine andere Möglichkeit ist, Sauerkraut<br />

oder Kimchi daheim selbst<br />

herzustellen. Das ist viel einfacher<br />

als man denkt und außerdem sogar<br />

sehr abwechslungsreich und kulinarisch<br />

spannend. Eigentlich benötigt<br />

man dazu nur Weißkohl, am besten<br />

natürlich vom Biobauern, gutes und<br />

naturbelassenes Salz wie beispielsweise<br />

Steinsalz oder Himalaya-Salz,<br />

ein geeignetes Gär- oder Fermentationsgefäß<br />

und ein wenig Zeit. Hier<br />

findest du zwei Rezepte, die dabei nur<br />

der ersten Inspiration dienen. Wer<br />

das Grundprinzip des Fermentierens<br />

beherrscht, der wird schon bald regelmäßig<br />

kulinarisch spannende „Gemüsebooster“<br />

herstellen. Naturbelassen,<br />

nährstoffreich und ohne Zusatzstoffe!<br />

Egal ob als Vorspeise, als Ergänzung<br />

oder zur Verfeinerung von Salaten<br />

oder als Belag für kreative Sandwiches:<br />

Sauerkraut kann weit mehr<br />

als totgekocht mit Kartoffelpüree<br />

serviert zu werden.<br />

102<br />

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Sauerkraut und sein asiatisches Pendant<br />

Kimchi sind reich an Vitamin C, unterstützen<br />

die Verdauung sowie das immunsystem und<br />

haben zahlreiche andere positive Wirkungen.<br />

Um voll von allen positiven Aspekten zu profitieren,<br />

solltest du auf gute Qualität achten<br />

oder es gleich selbst herstellen.<br />

GESUNDHEIT<br />

EVENTS<br />

——<br />

ERNÄHRUNG<br />

REISEN<br />

Sauerkraut<br />

SO FUNKTIONIERT FERMENTATION<br />

FERMENTIERTES GEMÜSE wird durch den Prozess der Milchsäuregärung hergestellt. Dazu wird das Gemüse<br />

fein geschnitten und in einer Lake aus naturbelassenem Salz und Wasser in einem luftdichten Behälter mindes-<br />

tens eine, bessere mehrere Wochen, bei Raumtemperatur aufbewahrt. Dabei muss das Gemüse komplett mit<br />

Flüssigkeit bedeckt sein. In diesem sauerstofffreien Milieu vermehren sich die im Gemüse vorkommenden<br />

Milchsäurebakterien sehr rasch und beginnen damit, den im Kohl und anderen<br />

Gemüsesorten enthaltenen Zucker in Milchsäure umzuwandeln. Dies hat zwei<br />

wesentliche Vorteile: Erstens wird dadurch das Gemüse natürlich konserviert –<br />

also haltbar gemacht. Zweitens entstehen dabei gesundheitsfördernde Enzyme<br />

und verschiedene Probiotika, also aktive Milchsäurebakterien. Rohes, tiertes Gemüse ist also „lebendige“ und sehr gesunde<br />

fermen-<br />

Nahrung.<br />

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› VOM FUSSBALLPROFI —<br />

ZUM EXTREMLÄUFER ‹<br />

POKALHELD UND<br />

GIPFELSTÜRMER<br />

—<br />

114<br />

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Markus Schroth war Profi-Kicker. Sein größter<br />

Erfolg: Pokalsieger mit dem 1. FC Nürnberg 2007.<br />

Dann beendete eine schwere Knieverletzung<br />

seine Karriere. Prognose: nie wieder Sport. Heute<br />

stürmt er zwar nicht mehr in der Bundesliga, aber<br />

dafür als Trailrunner die Berge hinauf.<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

Text: Bodo Höche | Fotos: Imago, Schroth Weber, LUT<strong>2018</strong>/Canofotosports<br />

Markus Schroth liebt das Naturerlebnis beim Trail-Running – auch wenn die Ausblicke nicht immer so spektakulär<br />

sind wie bei dieser Passage des Lavaredo Ultra Trail, bei der es an den Drei Zinnen in den Dolomiten vorbeigeht<br />

115 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

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↦ Tipp<br />

Du suchst noch mehr Übungen für einen straffen Bauch? Dann haben wir hier das richtige für dich: Im Sportart Verlag ist der Poster<br />

„Effektives Bauchtraining“ erschienen. Es ist für € 13,95 (zzgl. Versand) exklusiv unter www.sportartverlag.de erhältlich.<br />

—<br />

DEIN WEG ZUM<br />

FLACHEN BAUCH<br />

—<br />

TRAINING<br />

——<br />

FITNESS<br />

Wer träumt nicht von einem straffen und flachen Bauch? Eine trainierte<br />

Mitte sieht nicht nur toll aus, sondern verhilft dir beim Laufen auch zu<br />

einer aufrechten Haltung und mehr Tempo.<br />

Vier effektive Übungen,<br />

die du ganz einfach in dein Training integrieren kannst.<br />

STEP 1<br />

BEINSCHERE<br />

Lege dich auf den Rücken und strecke deine Arme neben dem Körper am Boden aus. Hebe<br />

dann deinen Oberkörper etwas vom Boden ab, senke das Kinn in Richtung Brustbein und<br />

ziehe deine Schultern tief in Richtung deiner Arme nach unten. Als nächstes streckst du<br />

ein Bein lang zur Decke und das andere Bein hebst du gestreckt ein bisschen hoch, sodass<br />

es parallel zum Boden ist, ohne ihn zu berühren. Jetzt die Beinpositionen austauschen,<br />

sodass eine Scherenbewegung entsteht. Wie lang? 60 Sekunden<br />

STEP 2<br />

SEITSTÜTZ<br />

Lege dich auf die Seite und strecke deine Beine lang aus. Stütze dich dann auf deinem<br />

unteren Unterarm auf, sodass sich dein Oberkörper nach oben bewegt. Der Oberarm<br />

zeigt senkrecht zum Boden. Dein oberer Arm wird in Verlängerung der Schulter nach<br />

oben gestreckt. Hebe jetzt dein Becken nach obenan lass es dann wieder bis kurz<br />

über den Boden absinken. Wie oft? 30x pro Seite<br />

STEP 3<br />

AUFRICHTEN<br />

Lege dich auf den Rücken und strecke deine Beine aus der Rückenlage gestreckt<br />

etwa im 30-Grad-Winkel nach oben und haltet sie dort fix. Jetzt mit den gestreckten<br />

Armen voran den Oberkörper aufrichten. Dabei möglichst wenig Schwung nehmen.<br />

Danach den Rumpf wieder langsam nach unten abrollen lassen, ohne dass deine<br />

Beine die Position verändern. Wie oft? 10- bis 20-mal<br />

STEP 4<br />

KURVE<br />

Setze dich und strecke die Beine aus. Die Fußspitzen sind angezogen und die Arme<br />

bei gesenkter Schulter nach vorne gestreckt. Lehnen dich nun nach hinten. Jetzt<br />

richtest du deinen Oberkörper wieder auf und ziehst über eine Rechtskurve die Arme<br />

nach vorne und rechts. Danach senkst du deinen Oberkörper wieder gerade nach<br />

hinten und richtest ihn dann mit einer Linkskurve auf. Wie oft? 20-mal pro Seite<br />

Unser Experte Bernhard Koch<br />

Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“,<br />

das Training und Trainingsprogramme anbietet. Bei Fragen zu diesem Training erreichst du ihn unter bernhard.koch@laufen.de. Mehr Infos unter:<br />

www.sportartshop.de<br />

Text: Bernhard Koch | Fotos: Sportart Verlag<br />

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› MEIN WEG ZU EM-GOLD ‹<br />

GESAS<br />

KOLUMNE<br />

—<br />

GIGANTISCHE<br />

STIMMUNG IN BERLIN<br />

—<br />

↦ Mit einem perfekten Rennen<br />

über 3000 Meter Hindernis verteidigte<br />

Gesa Krause am letzten Tag<br />

der Leichtathletik-EM in Berlin<br />

ihren Titel. Großen Anteil an ihrer<br />

erneuten Goldmedaille hat ihr<br />

Trainer Wolfgang Heinig. Nachdem<br />

der Saisonstart nicht ganz optimal<br />

verlaufen war, präsentierte sich die<br />

26-Jährige zum Saisonhöhepunkt<br />

in 9:19,80 Minuten in Top-Form.<br />

In ihrer Kolumne beschreibt Gesa<br />

Krause ihren Lauf zu EM-Gold und<br />

die emotionale Achterbahnfahrt in<br />

dieser Saison.<br />

Für das Finale hatte ich mehrere<br />

Szenarien im Kopf. Und für jede Situation<br />

einen Plan. Einer davon wurde<br />

umgesetzt. Die Schweizerin Fabienne<br />

Schlumpf hat das Tempo hochgehalten.<br />

Das kam mir sehr entgegen. Mich freut<br />

aber auch, dass sie selbst ebenfalls<br />

davon profitiert und Silber gewonnen<br />

hat. Das Wichtigste für mich war eine<br />

schnelle letzte Runde. Mir war klar,<br />

dass ein hohes Schlusstempo nicht<br />

mehr viele Läuferinnen mitgehen<br />

können. Den Angriff vor dem letzten<br />

Wassergraben hatte ich so geplant, mit<br />

einem Antritt gut 100 Meter vor dem<br />

Ziel wollte ich mir ein paar Meter Luft<br />

verschaffen, das hat perfekt funktioniert.<br />

Mein Trainer sagt zwar, ich solle aus<br />

dem Bauch heraus entscheiden, wann<br />

der geeignete Zeitpunkt für den finalen<br />

Schlussspurt gekommen ist, aber die<br />

meisten Rennen werden eben auf der<br />

Zielgerade entschieden. Deshalb wollte<br />

ich bei dem hohen Tempo auch nicht zu<br />

früh angreifen.<br />

Vor zwei Jahren in Amsterdam war<br />

das Rennen ganz anders gelaufen, da<br />

habe ich von Beginn an die Initiative<br />

ergriffen. Ich war 2016 aufgrund meiner<br />

guten Ergebnisse im Vorfeld der EM<br />

selbstsicherer. In diesem Jahre war das<br />

anders. Die Wettkämpfe im Frühjahr<br />

liefen nicht so rund, das hat mich leicht<br />

verunsichert. Dabei waren die Qualität<br />

des Trainings und auch meine Trainingsergebnisse<br />

besser denn je. Heute<br />

wissen mein Trainer und ich, dass die<br />

Wettkämpfe zwar etwas zu früh kamen.<br />

Aber die Form stimmte. Das hat sich<br />

zum Glück bei der EM gezeigt.<br />

Die Stimmung in Berlin war einfach<br />

gigantisch. Das Stadion hat förmlich<br />

gebebt. Und die blaue Bahn hat für<br />

mich sowieso etwas Magisches. Vor heimischem<br />

Publikum zu laufen, ist ein unbeschreiblich<br />

schönes Gefühl. Ich war<br />

aber auch wahnsinnig nervös. Am Ende<br />

– vor allem bei der Siegerehrung – habe<br />

ich es nur genossen, habe versucht, jede<br />

Sekunde in mich aufzusaugen.<br />

Wir haben ja leider solche besonderen<br />

internationalen Wettkämpfe nicht<br />

sehr oft. Ein Fußballer erlebt so eine<br />

Atmosphäre fast jede Woche. Deshalb<br />

versuche ich, diese Momente zu konservieren.<br />

Bei der Hymne habe ich die<br />

Augen geschlossen und einfach nur die<br />

Stimmung genossen. Für diesen Moment<br />

trainiert man viele Jahre, dafür<br />

lohnt es sich, jeden Tag hart an sich zu<br />

arbeiten.<br />

Für mich beginnt nun die Vorbereitung<br />

auf die Olympischen Spiele 2020. Vorher<br />

möchte ich 2019 auch bei der WM<br />

in Katar starten, obwohl es ja viel Kritik<br />

an der Vergabe dieser WM gegeben hat.<br />

Für mich ist es eine wichtige Station zu<br />

den Spielen 2020 in Tokio.<br />

Eine olympische Medaille ist der größte<br />

Traum eines jeden Sportlers. Meiner auch.<br />

Die Konkurrenz, vor allem aus Afrika, ist<br />

groß. Aber Berlin hat mir gezeigt, was<br />

möglich ist. Am Tag X wird abgerechnet.<br />

Da muss alles stimmen, das ist die große<br />

Herausforderung. Die nehme ich an. Ich<br />

freue mich auf die nächsten beiden Jahre.<br />

Gesa Krause<br />

Gesa Felicitas Krause wurde dreimal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />

Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />

sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />

gesa-krause.de<br />

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