Gartenschau - Gmünder Tagespost
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LANDESGARTENSCHAU 2014 in Schwäbisch Gmünd Samstag, 29. November 2008 8<br />
Auf dem Horten-Areal Kunden anlocken<br />
Dr. Stefan Holl von der Gesellschaft für Markt und Absatz<br />
Wie es um den <strong>Gmünder</strong> Handel<br />
steht, hat die Gesellschaft<br />
für Markt und Absatz GMA<br />
im Auftrag der Stadt Gmünd<br />
untersucht. Dr. Stefan Holl erklärt<br />
im Interview mit GT-Redakteurin<br />
Julia Trinkle, was<br />
Gmünd wo fehlt.<br />
Welches sind die wichtigsten Ergebnisse<br />
Ihrer Untersuchung?<br />
Der Handelsplatz Gmünd befindet<br />
sich im Wettbewerb mit den Einkaufsstädten<br />
Aalen, Göppingen,<br />
Schorndorf und<br />
Stuttgart. Während<br />
an den<br />
Wettbewerbsstandorten<br />
das<br />
Angebot an<br />
Markenanbie-<br />
Dr. Stefan Holl<br />
tern aus dem<br />
Handel stärker<br />
ist, kann Gmünd mit seiner intakten<br />
städtebaulichen Kulisse, einem<br />
attraktiven mittelständischen<br />
Handel, der Fachhochschule in<br />
der Stadt und einer stimmungsvollen<br />
Außengastronomie punkten.<br />
Die wesentlichen Daten zum Handelsplatz<br />
lassen keineswegs auf<br />
eine deutliche Unterversorgung<br />
schließen. Es gilt, neben der Gewinnung<br />
von zusätzlichen Angeboten<br />
die Anziehungskraft bestehender<br />
Betriebe zu verbessern.<br />
Was braucht Gmünd wo am dringendsten?<br />
Wer sich der Stadt als motorisierter<br />
Kunde mit geringer Ortskenntnis<br />
nähert, wird im besten Fall ohne<br />
Stau um den Innenstadthandel<br />
herumgeführt, ohne den Marktplatz<br />
zu erahnen. Wenn er doch<br />
nicht an der Innenstadt vorbeifährt,<br />
wird er dort sehr viele durch<br />
den mittelalterlichen Stadtgrundriss<br />
vorgegebene, kleinere Läden<br />
finden, mittlere und größere Einheiten<br />
sind im City-Center konzentriert.<br />
Baubürgermeister Frieser<br />
weist immer wieder darauf hin,<br />
dass er auf Anfragen von Markenanbietern<br />
aus dem Modebereich<br />
keinen möglichen gut frequentierten<br />
Standort in einer Größe von<br />
250 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
aufwärts nennen kann. Insofern<br />
kann das auf dem Horten-<br />
Areal geplante kleinere Einkaufszentrum<br />
mit Parkhaus dazu beitragen,<br />
einen Anfahrtspunkt für<br />
motorisierte Kunden zu schaffen<br />
und die Fußgängerfrequenz zwischen<br />
Bahnhof, Horten-Areal und<br />
Marktplatz sowie City-Center intensivieren.<br />
Weil die Handelslage<br />
in Gmünd nicht beliebig ausgeweitet<br />
werden kann, hat GMA der<br />
Stadt geraten, auf dem Gamundia-<br />
Areal auf die weitere Entwicklung<br />
von Einzelhandel zu verzichteten.<br />
Was passiert auf dem Horten-Areal?<br />
Der mögliche Investor wird derzeit<br />
von der Stadt ausgewählt; diese<br />
verhandelt noch mit drei Interessenten<br />
über die Ausgestaltung. Der<br />
Investor selbst wird das Areal umbauen,<br />
um es für möglichen Handel<br />
und andere Nutzungen attraktiv<br />
zu gestalten. Alle Entwürfe<br />
Monika<br />
Frey<br />
müller optik<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
„Ich bin für die Landesgartenschau<br />
2014 in<br />
Schwäbisch Gmünd, weil...<br />
gewachsene Strukturen<br />
dadurch aufgebrochen<br />
werden – und wir damit<br />
gezwungen sind, über<br />
den Tellerrand zu blicken.“<br />
stimmen nach meinem Kenntnisstand<br />
dahingehend überein, dass<br />
auf bis zu zwei Geschossen eine<br />
Verkaufsfläche von deutlich unter<br />
10 000 Quadratmetern und Parkflächen<br />
geschaffen werden sollen.<br />
Bei den Magnetbetrieben gehen<br />
wir von einem größeren Verbrauchermarkt,<br />
Elektrofachmarkt sowie<br />
von Textil-, Schuh- oder Sportfachmarktangeboten<br />
aus. Die Gesamtschau<br />
aller in Planung befindlichen<br />
Maßnahmen ist ein Kraftakt,<br />
der sich mit der <strong>Gartenschau</strong><br />
zu einer Frischzellenkur für den lokalen<br />
Handel entwickeln kann.<br />
Nicht zuletzt kann der Handel von<br />
den zusätzlichen Besuchern der<br />
<strong>Gartenschau</strong> profitieren.<br />
Wie wirken sich geplante Ansiedlungen<br />
auf dem Horten-Areal auf<br />
die Bocksgasse, den Parlermarkt<br />
und das City-Center aus?<br />
Der Lebensmittelmarkt, aber auch<br />
das vorgesehene Elektroangebot,<br />
stehen nur sehr begrenzt im Wettbewerb<br />
mit Anbietern in der Innenstadt.<br />
Für die textilen Sortimente<br />
verfolgt die Stadt das Ziel,<br />
Brache wird erste Stadtadresse<br />
Welche Erfahrungen andere Städte mit Landesgartenschauen gemacht haben<br />
In Heidenheim war sie 2006.<br />
Bad Rappenau ist in diesem<br />
Jahr Ausrichter der Landesgartenschau.<br />
Beide Städte<br />
haben von der Schau profitiert<br />
– dauerhaft.<br />
JÜRGEN STECK<br />
Heidenheim/Bad Rappenau.<br />
Das Besondere an der Landesgartenschau<br />
in Heidenheim vor zwei<br />
Jahren war das Ziel, die Brenz wieder<br />
zu einer „ersten Stadtadresse“<br />
zu machen. Ein Ziel, das erreicht<br />
worden sei, wie Stadtsprecher<br />
Wolfgang Heinecker erklärt. Zunächst<br />
gab es dort, wo heute der<br />
Brenzpark ist, verwilderte Gewerbebrachen<br />
mit Altlasten, keine vernünftigen<br />
Wege – nichts, was an einen<br />
Park erinnert. Etwas Besonderes<br />
sei auch das Veranstaltungskonzept<br />
gewesen mit vielen Veranstaltungen,<br />
die mehr als eine<br />
Million Zuschauer angezogen haben.<br />
„Entscheidend dazu beigetragen<br />
haben die 100 Vereine, die aktiv<br />
mitgearbeitet haben“, erklärt<br />
Heinecker.<br />
Das Besondere in Bad Rappenau<br />
war die Landesgartenschau in drei<br />
Parks, die miteinander verbunden<br />
größere Einheiten zuzulassen, um<br />
die Wettbewerbsüberschneidungen<br />
zu den kleineren soweit als<br />
möglich zu verringern. GMA rechnet<br />
mit erheblichen zusätzlichen<br />
Frequenzen für den Gesamtstandort<br />
Innenstadt, die jedoch nicht<br />
„automatisch“ positiv in der<br />
Bocksgasse wirken. Der dort ansässige<br />
Handel wird nur dauerhaft<br />
wurden, wie Stadtsprecher Markus<br />
Fleck erklärt. Bad Rappenau<br />
habe sich seiner Vergangenheit als<br />
Salzstadt erinnert. Das Thema Salz<br />
und Sole habe sich wie ein roter<br />
Faden durch die Schau gezogen:<br />
insbesondere im Salinenpark, wo<br />
bis 1972 Salz produziert wurde.<br />
Finanziell waren beide <strong>Gartenschau</strong>en<br />
interessant. So habe das<br />
Land in Bad Rappenau knapp vier<br />
Millionen Euro zugeschossen, zudem<br />
seien weitere Maßnahmen<br />
aus anderen Töpfen gefördert worden,<br />
erklärt Fleck. Auch habe die<br />
Stadt höhere Steuereinnahmen erhalten,<br />
weil der örtliche Handel<br />
und das Gewerbe von der Schau<br />
profitiert hätten: als Baufirmen, als<br />
Lieferanten oder Dienstleister und<br />
Gastronomen. Ferner habe die<br />
Ausstellung den Bekanntheitsgrad<br />
Bad Rappenaus erhöht. „Mit einem<br />
Überschuss von über einer<br />
Million Euro“ habe die <strong>Gartenschau</strong><br />
abgeschlossen, erklärt Heinecker.<br />
In gestalterischer Hinsicht<br />
habe die Stadt insgesamt profitiert.<br />
Umfassend seien Innenstadt und<br />
Stadteingänge aufgehübscht worden.<br />
Erscheinungsbild der Stadt,<br />
Lebensqualität in den öffentlichen<br />
Räumen und die Mobilität seien<br />
CAD<br />
Wartke<br />
Heinle<br />
von der Ansiedlung profitieren,<br />
wenn es ergänzend gelingt, durch<br />
einzelbetriebliche Maßnahmen<br />
die Attraktivität auszuformen,<br />
wenn die Vernetzungen in das<br />
<strong>Gartenschau</strong>gelände über die<br />
Kroatenbrücke fußgängerfreundlich<br />
gestaltet werden können.<br />
Beim Parlermarkt sehen wir das<br />
Problem, dass er als Parkhaus gut<br />
„stark verbessert“ worden“, erklärt<br />
Heinecker. Die Mobilität der Bürger<br />
dadurch, dass mit der Schau<br />
ein Verkehrsentwicklungsplan<br />
umgesetzt worden sei. Von einem<br />
„enormen Entwicklungssprung“<br />
in der Infrastruktur spricht Markus<br />
Fleck in Bad Rappenau. Flankierend<br />
seien eine Bahnunterführung,<br />
eine Umfahrung, ein Konzept<br />
für Gewerbe und Wohnen in<br />
der Innenstadt, die Aussiedlung<br />
des Raiffeisenzentrums, die Erweiterung<br />
des Hallenbades und ein<br />
neuer Wohnmobilstellplatz verwirklicht<br />
worden. „Ohne die Landesgartenschau<br />
hätte diese Entwicklung<br />
20 bis 30 Jahre gedauert“,<br />
erklärt Fleck.<br />
Vermeidbare Fehler<br />
Welche Fehler sollten vermieden<br />
werden? Die Bürger sollten „nicht<br />
im Vorfeld nur die Baustellen als<br />
solche zu sehen“, sondern auf das<br />
Licht am Ende des Tunnels blicken.<br />
„Und während der Ausstellung<br />
sollten Kleinigkeiten, die vielleicht<br />
nicht ganz optimal laufen,<br />
entspannt beurteilt werden im<br />
Hinblick auf den temporären Cha-<br />
Nora Wartke<br />
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funktioniert, aber als Handelsplatz<br />
nicht mehr an die Lauflagen angebunden<br />
ist. Hier sollte nochmals<br />
das ganze Umfeld auf den Prüfstand<br />
gestellt werden, und Handel<br />
als nur einer der möglichen Lösungsansätze<br />
diskutiert werden.<br />
Das City-Center wird erweitert, die<br />
moderate Verkaufsflächenentwicklung<br />
kann auch als ein Signal<br />
für einen begehrten Handelsplatz<br />
verstanden werden.<br />
Ist die Kaufkraft im <strong>Gmünder</strong><br />
Raum groß genug für eine Einkaufsfläche<br />
vom Horten bis zum<br />
City-Center und der Ledergasse bis<br />
zur Klösterlestraße?<br />
Die innerstädtische Verkaufsfläche<br />
ist mit rund 45 000 Quadratmetern<br />
für ein Mittelzentrum mit<br />
mehr als 60 000 Einwohnern eher<br />
gering. Der Gesamtraum verfügt<br />
über ausreichend Kaufkraft, und<br />
aus unseren Expertengesprächen<br />
wissen wir, dass Teile des Handels<br />
aufgrund fehlender Angebote den<br />
Raum ab Lorch immer stärker auf<br />
andere Destinationen ausgerichtet<br />
sehen.<br />
Der Salinenturm in Bad Rappenau.<br />
rakter“, rät Markus Fleck. Der Heidenheimer<br />
Oberbürgermeister<br />
Bernhard Ilg: „Man sollte dem Versuch<br />
widerstehen, eine Landesgartenschau<br />
mit einem Zuviel an Bedeutung<br />
zu überfrachten.“ Und<br />
man müsse „ein Angebot für die<br />
traditionellen Zielgruppen der<br />
Landesgartenschauen bereithalten,<br />
nämlich für die einschlägig interessierten<br />
Vereine, für die Senioren<br />
und für die Familien.“<br />
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