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Mehr Magazin_Herbst18

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Dossier<br />

Ein warmer Tee kann<br />

Wunder wirken, weil er die<br />

Durchblutung anregt<br />

Diese chemischen Botenstoffe wiederum sind bildlich<br />

gesprochen die Alarm-Truppen, die entweder das Eindringen<br />

fremder Stoffe melden und die Fresszellen quasi<br />

anlocken oder eben die Produktion der Fresszellen bzw.<br />

der T- und B-Lymphozyten beschleunigen helfen. Diese<br />

Zellen patroullieren quasi immer durch unser Blut- und<br />

Lymphsystem.Treffen sie auf körperfremde Eindringlinge,<br />

lösen sie Alarm aus. Blitzschnell werden Botenstoffe aktiviert,<br />

die neben der elektrischen Informationsweiterleitung<br />

in unserem Nervensystem Signale senden. Sie "alarmieren"<br />

die Fresszellen, die sich förmlich auf diese Stoffe<br />

stürzen und sie auf diese Weise neutralisieren helfen.<br />

Aus all diesen Aspekten wird deutlich, dass die Aufgabe,<br />

das eigene Immunsystem zu stärken, eine sehr komplexe<br />

darstellt. Vor allem, weil man ohne eine entsprechende<br />

Analyse gar nicht genau weiß, an welcher Stelle unser<br />

Immunsystem individuell Hilfe braucht. Allerdings kann<br />

man hier mit einer gewissen Logik vorgehen. Immer noch<br />

ist zum Beispiel die Ansicht weit verbreitet, dass Vitamin<br />

C unser Immunsystem stärkt. Das ist allerdings so nicht<br />

richtig. Vitamin C – genauso wie Zink – kann offenbar<br />

dazu beitragen, die Symptome einer Erkältung zu lindern.<br />

Einen Infekt verhindern können beide Spurenelemente<br />

aktuellen Erkenntnissen zufolge jedoch offenbar nicht.<br />

Folgt man jedoch der oben erwähnten Logik, so wird<br />

deutlich: Vitamin D wird ein aktivierender Einfluss auf<br />

die körpereigenen Killerzellen zugeschrieben. Allerdings<br />

kann Vitamin D von unserem Körper vor allem in der<br />

Haut gebildet werden und dazu ist die UV-B-Strahlung<br />

aus dem Sonnenlicht wichtig. Und da wir insbesondere<br />

in der kalten Jahreszeit weniger oft im Freien sind und<br />

zudem Körperpartien weit stärker als im Sommer durch<br />

Kleidung abdecken, kann unser Körper kaum Vitamin D<br />

produzieren. Eventuell sind wir also gerade deshalb im<br />

Winter häufiger für Infektionskrankheiten anfällig als im<br />

Sommer. Und nicht, weil es draußen kälter ist.<br />

Die zweite Konsequenz: Für die Stärkung unseres Immunsystems<br />

scheint Vitamin D wichtiger zu sein als Vitamin<br />

C. Darum sollten gerade im Winter mehr Fisch oder<br />

der gute alte Lebertran auf dem Speisezettel stehen. Die<br />

Zitrone ist vor allem dann angeraten, wenn die Erkältung<br />

zugeschlagen hat.<br />

In der Komplexität unseres Immunsystems ist zudem<br />

begründet, warum so viele Hausrezepte und scheinbare<br />

Binsenweisheiten durchaus ihre Berechtigung haben können.<br />

Die trockene Heizungsluft im Innern von Gebäuden<br />

etwa stellt eine hohe Belastung unserer Schleimhäute<br />

dar. Ist das Schutzsystem intakt, können feine Flimmerhärchen<br />

im Nasenraum genauso wie auf der Schleimhaut<br />

38 Das <strong>Mehr</strong> <strong>Magazin</strong> Herbst 2018

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