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Dossier<br />
Ein warmer Tee kann<br />
Wunder wirken, weil er die<br />
Durchblutung anregt<br />
Diese chemischen Botenstoffe wiederum sind bildlich<br />
gesprochen die Alarm-Truppen, die entweder das Eindringen<br />
fremder Stoffe melden und die Fresszellen quasi<br />
anlocken oder eben die Produktion der Fresszellen bzw.<br />
der T- und B-Lymphozyten beschleunigen helfen. Diese<br />
Zellen patroullieren quasi immer durch unser Blut- und<br />
Lymphsystem.Treffen sie auf körperfremde Eindringlinge,<br />
lösen sie Alarm aus. Blitzschnell werden Botenstoffe aktiviert,<br />
die neben der elektrischen Informationsweiterleitung<br />
in unserem Nervensystem Signale senden. Sie "alarmieren"<br />
die Fresszellen, die sich förmlich auf diese Stoffe<br />
stürzen und sie auf diese Weise neutralisieren helfen.<br />
Aus all diesen Aspekten wird deutlich, dass die Aufgabe,<br />
das eigene Immunsystem zu stärken, eine sehr komplexe<br />
darstellt. Vor allem, weil man ohne eine entsprechende<br />
Analyse gar nicht genau weiß, an welcher Stelle unser<br />
Immunsystem individuell Hilfe braucht. Allerdings kann<br />
man hier mit einer gewissen Logik vorgehen. Immer noch<br />
ist zum Beispiel die Ansicht weit verbreitet, dass Vitamin<br />
C unser Immunsystem stärkt. Das ist allerdings so nicht<br />
richtig. Vitamin C – genauso wie Zink – kann offenbar<br />
dazu beitragen, die Symptome einer Erkältung zu lindern.<br />
Einen Infekt verhindern können beide Spurenelemente<br />
aktuellen Erkenntnissen zufolge jedoch offenbar nicht.<br />
Folgt man jedoch der oben erwähnten Logik, so wird<br />
deutlich: Vitamin D wird ein aktivierender Einfluss auf<br />
die körpereigenen Killerzellen zugeschrieben. Allerdings<br />
kann Vitamin D von unserem Körper vor allem in der<br />
Haut gebildet werden und dazu ist die UV-B-Strahlung<br />
aus dem Sonnenlicht wichtig. Und da wir insbesondere<br />
in der kalten Jahreszeit weniger oft im Freien sind und<br />
zudem Körperpartien weit stärker als im Sommer durch<br />
Kleidung abdecken, kann unser Körper kaum Vitamin D<br />
produzieren. Eventuell sind wir also gerade deshalb im<br />
Winter häufiger für Infektionskrankheiten anfällig als im<br />
Sommer. Und nicht, weil es draußen kälter ist.<br />
Die zweite Konsequenz: Für die Stärkung unseres Immunsystems<br />
scheint Vitamin D wichtiger zu sein als Vitamin<br />
C. Darum sollten gerade im Winter mehr Fisch oder<br />
der gute alte Lebertran auf dem Speisezettel stehen. Die<br />
Zitrone ist vor allem dann angeraten, wenn die Erkältung<br />
zugeschlagen hat.<br />
In der Komplexität unseres Immunsystems ist zudem<br />
begründet, warum so viele Hausrezepte und scheinbare<br />
Binsenweisheiten durchaus ihre Berechtigung haben können.<br />
Die trockene Heizungsluft im Innern von Gebäuden<br />
etwa stellt eine hohe Belastung unserer Schleimhäute<br />
dar. Ist das Schutzsystem intakt, können feine Flimmerhärchen<br />
im Nasenraum genauso wie auf der Schleimhaut<br />
38 Das <strong>Mehr</strong> <strong>Magazin</strong> Herbst 2018