Herdecke gestalten!
Herdecke gestalten!
Herdecke gestalten!
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kulturpolitik<br />
Lebendige Stadtkultur in <strong>Herdecke</strong>!<br />
Kennzeichnend für <strong>Herdecke</strong> ist der Reichtum an kultureller Eigeninitiative von Bürgerinnen und Bürgern.<br />
Kulturelle Leistungen und Einrichtungen, die ihre Existenz und ihre Lebendigkeit nicht oder nur am Rande<br />
städtischer Kulturpolitik verdanken, sind oft wesentlich bedeutender und zahlreicher als das von Seiten der<br />
Stadt Bewirkte.<br />
PRIVATINITIATIVEN STÄRKEN KULTUR<br />
Kommunale Kulturpolitik in <strong>Herdecke</strong>: Das waren bisher im Wesentlichen die Städtische Musikschule, einige<br />
Boulevardtheateraufführungen im Ruhrfestsaal und die Maiwoche, die jedoch wie die Ruhr-Galerie nur durch<br />
ehrenamtliches Engagement lebt. Demgegenüber haben privat initiierte und getragene kulturelle Aktivitäten<br />
wie das Stiftstheater, die Filminitiative bzw. das Onikon, die Konzertreihen sowie das Konzerthaus der Werner<br />
Richard-Dr.Carl Dörken-Stiftung und die Weltmusikreihe der Kneipe Olle Bé mehr als nur lokale Bedeutung.<br />
Leihgaben <strong>Herdecke</strong>r Künstlerinnen und Künstler werten die Ruhrwiesen auf. In der Stadt leben auch mehrere<br />
KünstlerInnen, die bundesweit in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten sind und regelmäßig in<br />
wichtigen deutschen Galerien und Museen ausstellen. Einige öffnen ihre Ateliers auch für Ausstellungen.<br />
Daneben gibt es eine ganze Reihe von Freizeitkünstlerinnen und -künstlern, die auf beachtlichem Niveau<br />
arbeiten und ausstellen sowie teilweise privaten Zeichen- oder Malunterricht erteilen.<br />
Einige BürgerInnen betreiben, vor allem im Rahmen des <strong>Herdecke</strong>r Heimat- und Verkehrsvereins, rege<br />
stadtgeschichtliche Forschungen, die unter anderem in den „<strong>Herdecke</strong>r Blättern“ ein viel beachtetes Forum<br />
finden. Gelegentlich fließt diese Tätigkeit in die Umgestaltung des öffentlichen Raume sein. Beispiele sind der<br />
energiewirtschaftliche Wanderweg in <strong>Herdecke</strong> und die Beschilderung der Baudenkmäler in der Altstadt. Von<br />
großer Bedeutung für das kulturelle Leben in <strong>Herdecke</strong> ist das Sponsoring, insbesondere der Werner Richard-<br />
Dr. CarlDörken-Stiftung und der Stadtsparkasse <strong>Herdecke</strong>.<br />
AKTIVE KULTURPOLITIK IST GEFRAGT<br />
Die Kulturpolitik der Stadt <strong>Herdecke</strong> ist im Wesentlichen reaktiver Natur. Sie unterstützt zumeist vorhandene<br />
Initiativen punktuell oder logistisch. An aktiver Kulturpolitik der Stadt und vor allem des Rates mangelt es<br />
jedoch in <strong>Herdecke</strong>. Diese aktive Form der Kulturpolitik sollte an vorhandene Stärken anknüpfen, sie bündeln<br />
und einen Rahmen für verschiedene Aktivitäten finden. Hierdurch können Synergieeffekte erzeugt und das<br />
kulturelle Leben in der Stadt zielgerichtet entwickelt werden. Solch eine organisatorische Förderung der<br />
heimischen Kulturszene schließt auch eine bessere Koordinierung des Sponsorings ein. Und sie kann zu einer<br />
enormen Vitalisierung der Stadt führen. In diesem Sinne würden wir uns freuen, wenn die bereits mehrfach<br />
vorgetragene und in kleinem Rahmen bereits verwirklichte Idee, in den leerstehenden Geschäftsräumen eine<br />
koordinierte Kunst-Ausstellung zu organisieren, bald offizielle Unterstützung erfahren würde. Eventuell wäre so<br />
etwas nicht nur strukturell von der Stadt zu unterstützen, sondern auch finanziell von Sponsorenseite durch<br />
Ausschreibung eines attraktiven Wettbewerbs.<br />
Realisiert werden können solche Ideen am besten in regelmäßigen Abständen, vielleicht alle zwei Jahre, denn<br />
das bietet der Stadt die Möglichkeit, ein weiteres kreatives „Markenzeichen“ vielleicht auch überregional zu<br />
etablieren. Eine aktive Kulturpolitik setzt voraus, dass die städtische Kulturpolitik nicht länger in den<br />
Kulturverein abgeschoben wird. Vielmehr sollte sie zukünftig wieder da thematisiert und organisiert werden,<br />
wo Politik entwickelt, beschlossen und ausgestaltet wird: im Kulturausschuss, im Rat und in der Verwaltung.<br />
JUNGE MENSCHEN EINBEZIEHEN<br />
Schließlich gehört zu einer guten Kulturpolitik aber auch ein breiteres Angebot für Jugendliche und junge<br />
Erwachsene. Hier gibt es noch etliche Möglichkeiten, die hier vor Ort nur sehr selten genutzt werden (vom<br />
Diskoabend, übers Rock-Konzert bis hin zum Straßentheater).<br />
Zukünftig sollten deshalb in diesem Zusammenhang besonders auch die Möglichkeiten der städtischen<br />
Homepage genutzt werden, um mit dieser jungen Benutzergruppe in Kontakt zukommen, den Austausch zu<br />
fördern und Vorschläge aufzunehmen. Denkbar wäre beispielsweise eine Art „kulturelle Pinnwand“ als Forum<br />
der lokalen Kulturinteressierten. Aber auch die weltweit verfügbare Darstellung der Stadt <strong>Herdecke</strong> im Internet,<br />
insbesondere der Veranstaltungskalender, muss sich noch stark verbessern.<br />
Kommunalwahlprogramm Grüne <strong>Herdecke</strong> 2004<br />
Seite 13