Herdecke gestalten!
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Gleichberechtigung<br />
Die Hälfte der Macht für Männer!<br />
Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ist ein hohes Ziel. Um dieses herzustellen, braucht es gezielte<br />
Frauenfördermaßnahmen, neue Strategien und gute Bündnisse.<br />
CHANCENGLEICHHEIT<br />
Der Schlüsselbegriff ist hier „Gender Mainstreaming“. Eine wörtliche Übersetzung ins Deutsche gibt es hierfür<br />
nicht. Von der Europäischen Union ist es als „Einbindung der Chancengleichheit in sämtliche gesellschaftliche<br />
Maßnahmen“ definiert. Im Rahmen des Gender Mainstreamings werden also konsequent alle politischen<br />
sowie wirtschaftlichen Entscheidungen daran gemessen, ob sie zu mehr Gleichberechtigung und damit zu<br />
mehr Demokratieführen. Dies bedeutet wiederum, dass grundsätzlich auch jeder Verwaltungsvorgang und<br />
jede politische Entwicklung in <strong>Herdecke</strong> auf ihre konkreten Auswirkungen hin geprüft werden. Diese Aufgabe<br />
übernimmt seit einigen Jahren die Gleichstellungsstelle.<br />
Unsere Forderung ist, dass die Verwaltung nun auch regelmäßig über ihre Maßnahmen zur Umsetzung der<br />
Gleichberechtigung berichtet. Und auch im Rahmen des so genannten „Gender Budgeting“, des<br />
geschlechtergerechtes Haushaltens, sollte die Verwendung der öffentlichen Gelder regelmäßig überprüft<br />
werden. Bei der Wirtschaftsförderung sollten Frauen und frauenfreundliche Betriebe bevorzugt werden. Die<br />
Verpflichtung zur Umsetzung der Geschlechtergerechtigkeit gilt insbesondere auch für Stellenbesetzungen in<br />
der Stadtverwaltung. Das Landesgleichstellungsgesetz beschreibt diesbezüglich das Ziel, dass auf allen<br />
Hierarchie-Ebenen eine Mindestquotierung erreicht wird. Bündnis 90/Die Grünen werden sich für eine<br />
verstärkte Umsetzung auch innerhalb der leitenden Ebenen stark machen. Ergänzend wollen wir daher ein<br />
Mentoring-Programm für Frauen durchführen, um weiblichen Nachwuchs für Führungspositionen zu gewinnen.<br />
Eine Selbstverständlichkeit für die Grünen ist die bedarfsgerechte Versorgung mit Betreuungsplätzen für<br />
Kinder von 0-14 Jahren, um Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.<br />
EXISTENZGRÜNDERINNEN<br />
Wir wollen, dass die Stadt Initiativen von Frauen, die sich selbstständig machen, fördert. Um Frauen den Start<br />
in die Selbstständigkeit zu erleichtern, setzen wir uns für die modellhafte Unterstützung von<br />
Existenzgründerinnenein. Teilzeitgründungen dürfen nicht Gründungen zweiter Klassen sein und neue<br />
Konzepte wie Teamgründungen und Teamcoaching müssen auch in <strong>Herdecke</strong> möglich werden. Außerdem<br />
wollen wir die kommunale Vernetzung von beratenden Institutionen und die Sensibilisierung und Aktivierung<br />
traditioneller Wirtschaftsförderinstitutionen sowie Kreditanbieter erreichen.<br />
SEXUELLE GEWALT<br />
Gewalt gegen Mädchen und Frauen muss geächtet werden. Hilfe statt Häme für die Opfer solcher Gewalt<br />
muss selbstverständlich werden. In der vergangenen Legislaturperiode haben wir erreicht, dass die<br />
Gleichstellungsbeauftragte erste <strong>Herdecke</strong>r Anlaufstelle für Frauen und Mädchen geworden ist, die von<br />
körperlicher und sexueller Gewalt betroffenen sind. Von der Gleichstellungsstelle gehen auch Maßnahmen zur<br />
Problembewältigung und Prävention aus. Und nach Änderung der Rechtslage auf Landesebene hat die<br />
Gleichstellungsbeauftragte in <strong>Herdecke</strong> nun auch volles Rede- und Antragsrecht im Rat.<br />
Wir wollen, dass die Angebote an Schulen zum Thema sexueller Missbrauch gesichert und endlich auch an<br />
Grundschulen durchgeführt werden. Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Mädchen und<br />
Frauen sollen aufrechterhalten und bei Bedarf ausgeweitet werden. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen,<br />
dass das städtische Sozialamt zugunsten von Frauen in Not (alleinerziehende Mütter, junge Mütter in der<br />
Ausbildung)seine Ermessensspielräume bei der Sozialhilfegewährung nutzt.<br />
GESUNDHEIT<br />
Schließlich fordern wir eine kommunale Gesundheitskonferenz, bei der das Thema Gender Mainstreaming<br />
aufgenommen wird, denn viele Krankheiten wirken sich bei Frauen und Männern unterschiedlich aus. Ein<br />
erster Schritt ist bereits getan: Die Patientenbücher, durch die im <strong>Herdecke</strong>r Modell der Austausch zwischen<br />
den verschiedenen ÄrztInnen und dem Krankenhaus gewährleistet wird, wurden in <strong>Herdecke</strong> erfolgreich ins<br />
Leben gerufen. Weitergeführt bedeutet ein solches Konzept für Frauen aller Altersgruppen<br />
geschlechtsspezifische und dadurch bessere Information und Beratung aus einer Hand.<br />
Kommunalwahlprogramm Grüne <strong>Herdecke</strong> 2004<br />
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