Macht Jugend verständig Macht Tote lebendig Macht Kranke gesund. Wer hat denn das schön schöne <strong>Lied</strong>lein erdacht? Es haben's drei Gäns' über's Wasser gebracht; Zwei graue und eine weiße Und wer das <strong>Lied</strong>lein nicht singen kann, Dem wollen sie es pfeifen!
LIEDTEKSTEN FRANZ SCHUBERT Abendstern D806 (Johann Baptist Mayrhofer) Was weilst du einsam an dem Himmel, O schöner Stern? und bist so mild; Warum entfernt das funkelnde Gewimmel Der Brüder sich von deinem Bild? "Ich bin der Liebe treuer Stern, Sie halten sich von Liebe fern." So solltest du zu ihnen gehen, Bist du der Liebe, zaud're nicht! Wer möchte denn dir widerstehen? Du süßes eigensinnig Licht. "Ich säe, schaue keinen Keim, Und bleibe trauernd still daheim." Am Fenster D878 (Johann Gabriel Seidl) Ihr lieben Mauern hold und traut, Die ihr mich kühl umschließt, Und silberglänzend niederschaut, Wenn droben Vollmond ist! Ihr saht mich einst so traurig da, Mein Haupt auf schlaffer Hand, Als ich in mir allein mich sah, Und Keiner mich verstand. Jetzt brach ein ander Licht heran, Die Trauerzeit ist um, Und Manche zieh'n mit mir die Bahn Durch's Lebensheiligtum. Sie raubt der Zufall ewig nie Aus meinem treuen Sinn, In tiefster Seele trag' ich sie, Da reicht kein Zufall hin. Du Mauer wähnst mich trüb wie einst, Das ist die stille Freud; Wenn du vom Mondlicht widerscheinst, Wird mir die Brust so weit. An jedem Fenster wähnt ich, dann Ein Freundeshaupt, gesenkt, Das auch so schaut zum Himmel an, Das auch so meiner denkt. An die Musik D547 (Franz von Schober) Du holde Kunst, in wieviel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb entzunden, Hast mich in eine beßre Welt entrückt! Oft hat ein Seufzer, deiner Harf' entflossen, Ein süßer, heiliger Akkord von dir Den Himmel beßrer Zeiten mir erschlossen, Du holde Kunst, ich danke dir dafür! An die Nachtigall D497 (Matthias Claudius) Er liegt und schläft an meinem Herzen, mein guter Schutzgeist sang ihn ein, und ich kann fröhlich sein und scherzen, Kann jeder Blum' und jedes Blatt's mich freu'n Nachtigall, ach! Sing mir den Amor nicht wach! An die untergehende Sonne D457 (Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten) Sonne, du sinkst, Sink in Frieden, O Sonne! Still und ruhig ist deines Scheidens Gang, Rührend und feierlich deines Scheidens Schweigen. Wehmut lächelt dein freundliches Auge, Tränen entträufeln den goldenen Wimpern; Segnungen strömst du der duftenden Erde. Immer tiefer, Immer leiser, Immer ernster, feierlicher Sinkest du den Äther hinab. Sonne, du sinkst, Sink in Frieden, O Sonne! Es segnen die Völker, es säuseln die Lüfte,