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programmaboekje slotconcert - Vrienden van het Lied

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Suleika II D717<br />

(Marianne von Willemer)<br />

Ach, um deine feuchten Schwingen,<br />

West, wie sehr ich dich beneide:<br />

Denn du kannst ihm Kunde bringen<br />

Was ich in der Trennung leide!<br />

Die Bewegung deiner Flügel<br />

Weckt im Busen stilles Sehnen;<br />

Blumen, Auen, Wald und Hügel<br />

Stehn bei deinem Hauch in Tränen.<br />

Doch dein mildes sanftes Wehen<br />

Kühlt die wunden Augenlider;<br />

Ach, für Leid müßt' ich vergehen,<br />

Hofft' ich nicht zu sehn ihn wieder.<br />

Eile denn zu meinem Lieben,<br />

Spreche sanft zu seinem Herzen;<br />

Doch vermeid' ihn zu betrüben<br />

Und verbirg ihm meine Schmerzen.<br />

Sag ihm, aber sag's bescheiden:<br />

Seine Liebe sei mein Leben,<br />

Freudiges Gefühl von beiden<br />

Wird mir seine Nähe geben.<br />

Wehmut D772<br />

(Matthäus von Collin)<br />

Wenn ich durch Wald und Fluren geh',<br />

Es wird mir dann so wohl und weh<br />

In unruhvoller Brust.<br />

So wohl, so weh, wenn ich die Au<br />

In ihrer Schönheit Fülle schau',<br />

Und all die Frühlingslust.<br />

Denn was im Winde tönend weht,<br />

Was aufgetürmt gen Himmel steht,<br />

Und auch der Mensch, so hold vertraut<br />

Mit all der Schönheit, die er schaut,<br />

Entschwindet, und vergeht.<br />

Willkommen und Abschied D767<br />

(Johann Wolfgang von Goethe)<br />

Es schlug mein Herz, geschwind zu<br />

Pferde!<br />

Es war getan fast eh' gedacht;<br />

Der Abend wiegte schon die Erde,<br />

Und an den Bergen hing die Nacht:<br />

Schon stand im Nebelkleid die Eiche,<br />

Ein aufgetürmter Riese, da,<br />

Wo Finsternis aus dem Gesträuche<br />

Mit hundert schwarzen Augen sah!<br />

Der Mond von einem Wolkenhügel<br />

Sah kläglich aus dem Duft hervor,<br />

Die Winde schwangen leise Flügel,<br />

Umsausten schauerlich mein Ohr;<br />

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;<br />

Doch frisch und fröhlich war mein Mut:<br />

In meinen Adern welches Feuer!<br />

In meinem Herzen welche Glut!<br />

Dich sah ich und die milde Freude<br />

Floß von dem süßen Blick auf mich,<br />

Ganz war mein Herz an deiner Seite,<br />

Und jeder Atemzug für dich.<br />

Ein rosenfarbnes Frühlingswetter<br />

Umgab das liebliche Gesicht,<br />

Und Zärtlichkeit für mich - Ihr Götter!<br />

Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!<br />

Doch ach! schon mit der Morgensonne<br />

Verengt der Abschied mir das Herz:<br />

In deinen Küssen, welche Wonne!<br />

In deinem Auge, welcher Schmerz!<br />

Ich ging, du standst und sahst zur Erden,<br />

Und sahst mir nach mit nassem Blick:<br />

Und doch, welch Glück geliebt zu werden!<br />

Und lieben, Götter, welch ein Glück!

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