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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

MODUL 7<br />

FÖR<strong>DE</strong>RUNG VON<br />

TOURISTISCHEN PRODUKTEN,<br />

DIENSTLEISTUNGEN UND<br />

PROJEKTEN<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Dieses Trainingsmodul ist Teil einer Serie an Trainingsmodulen für den Kulturtourismus, welche in der<br />

Erasmus+ Strategischen Partnerschaft EUROPETOUR entwickelt wurden. EUROPETOUR ist eine<br />

europäische Initiative, die darauf abzielt, das Kulturerbes Europas herauszustellen und dadurch die<br />

ländlichen Gebiete bei der Erschließung des ökonomischen Potenzials des Kulturtourismus zu<br />

unterstützen.<br />

Mehr Informationen (in englischer Sprache): http://www.europetour.tips<br />

Fotonachweise: Wolfgang Eisenreich, Kees Grootswagers, Elena Paschinger, INI-Novation Bulgaria<br />

Diese Publikation unterliegt einer „Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe“<br />

unter gleichen Bedingungen wie die 4.0 International License.<br />

Es steht Ihnen frei, nachstehendes Werk:<br />

zu teilen, zu kopieren und zu verteilen in jedem Medium oder Format,<br />

anzupassen oder zu transformieren und auf das Material aufzubauen.<br />

Dabei gelten folgende Bedingungen:<br />

<br />

<br />

<br />

Namensnennung: Sie müssen eine Quellenangabe nennen, einen Link zur Lizenz angeben und<br />

offenkundig machen, ob Änderungen vorgenommen worden sind.<br />

NonCommercial: Sie dürfen das Material nicht zu kommerziellen Zwecken verwenden.<br />

ShareAlike: Wenn Sie das Material neu zusammenstellen, umwandeln oder darauf aufbauen,<br />

müssen Sie Ihre Beiträge unter der gleichen Lizenz wie das Original verteilen.<br />

Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Publikation stellt keine<br />

Bestätigung der Inhalte dar, die nur die Ansichten der Autorinnen und Autoren widerspiegeln. Die<br />

Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen verantwortlich gemacht<br />

werden.<br />

Projektnummer: 2015-1-<strong>DE</strong>02-KA202-002325<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Inhalt<br />

Kapitel 1: Überblick Finanzierungsinstrumente ....................................................................................................................................... 7<br />

Kapitel 2: Interne Finanzierung ....................................................................................................................................................................... 10<br />

Kapitel 3: Externe Finanzierungsmöglichkeiten...................................................................................................................................... 14<br />

Kapitel 4: Finanzierung durch europäische Fonds ............................................................................................................................. 20<br />

Europäischer Fonds für strategische Investitionen ............................................................................................................................. 21<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)..................................................................................................................... 22<br />

Kohäsionsfonds .......................................................................................................................................................................................................... 23<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ............................................................. 24<br />

Kapitel 5: Teilnahme an europäischen Programmen........................................................................................................................ 26<br />

LIFE ..................................................................................................................................................................................................................................... 26<br />

COSME ............................................................................................................................................................................................................................. 27<br />

Creative Europe - Programm ............................................................................................................................................................................ 29<br />

Erasmus+ ........................................................................................................................................................................................................................ 31<br />

Beschäftigung und soziale Innovation (Employment and Social Innovation - EaSI) ................................................... 33<br />

Kapitel 6: Nationale Förderprogramme in Deutschland ................................................................................................................. 36<br />

Kapitel 7: Tourismusförderungen in Österreich ................................................................................................................................... 40<br />

Zum Nachlesen .......................................................................................................................................................................................................... 43<br />

Literaturhinweis 1: Finanzierung kommunaler touristischer Aufgaben ............................................................................. 43<br />

Literaturhinweis 2: Umfrage zur besseren Zusammenarbeit zwischen Kultur und Tourismus ........................ 44<br />

Literaturhinweis 3: Zugang zu Finanzierungen - Bericht .......................................................................................................... 45<br />

Literaturhinweis 4: Leitfaden zu EU- Förderungen für den Tourismus .......................................................................... 46<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Um was geht es in diesem Trainingsmodul?<br />

Dieses Trainingsmodul informiert Sie über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die Ihnen für Ihre<br />

kulturtouristischen Produkte, Dienstleistungen und Projekte zur Verfügung stehen. Es geht auch darauf<br />

ein, was notwendig ist, um die finanzielle Tragfähigkeit Ihres kulturtouristischen Unternehmens zu<br />

sichern.<br />

Kapitel 1 Überblick über Finanzierungsinstrumente<br />

Kapitel 2 Interne Finanzierung<br />

Kapitel 3 Externe Finanzierung<br />

Kapitel 4 Finanzierung durch europäische Fonds<br />

Referat 5 Teilnahme an europäischen Programmen<br />

Kapitel 6 Nationale Fördermöglichkeiten für den Kulturtourismus<br />

An wen wendet sich dieses Trainingsmodul?<br />

Angesprochen fühlen dürfen sich in diesem Trainingsmodul alle privatwirtschaftlichen Personen und<br />

Einrichtungen, die sich im Kulturtourismus besser aufstellen wollen. Auch wenn Sie als Einzelperson<br />

unternehmerisch tätig sind, beispielsweise als Gästeführer/in oder Kunsthandwerker/in, sind Sie ein<br />

Unternehmen – steuertechnisch betrachtet. Die nachfolgenden Informationen nehmen Aspekte von<br />

Neugründungen ebenso auf wie von Unternehmen, die bereits einige Jahre auf dem kulturtouristischen<br />

Markt aktiv sind.<br />

Für den öffentlichen Bereich, also beispielsweise für kommunale Einrichtungen der Tourismuswirtschaft,<br />

gelten andere Maßgaben als nachfolgend beschrieben. Wenn Sie also Vertreter/in einer solchen<br />

Einrichtung sind – beispielsweise eines städtischen Tourismusbüros – empfehlen wir Ihnen unseren<br />

Literaturhinweis 1 auf Seite 44.<br />

Was möchte dieses Modul erreichen?<br />

Sie haben bereits aus den vorangegangenen Trainingsmodulen gelernt, dass Ihre kulturtouristischen<br />

Aktivitäten immer eine unternehmerische Dimension mit mehreren betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />

haben. Eine der wichtigsten Fragen bei der Gründung eines Unternehmens ist die Finanzierung der<br />

Vorbereitungs- und Umsetzungsphase. Es gilt, Ergebnisse für den Tourismusmarkt zu entwickeln, das<br />

unternehmerische Konzept zu definieren, die Ressourcen zu strukturieren und die ersten Schritte zum<br />

Geschäftsbetrieb zu unternehmen. Für die so genannten Pre-Seed-, Seed- und Start-up-Phasen des<br />

unternehmerischen Kulturtourismus gibt es verschiedene Fördermodelle und Finanzierungsquellen. In<br />

diesem Modul werden einige der relevanten Finanzierungsmodelle und die Besonderheiten der zur<br />

Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Vor der Planung, der Umsetzung und dem Betrieb Ihrer kulturtouristischen Geschäftsidee müssen<br />

Alternativen zur Finanzierung des Geschäftsbetriebs geprüft werden. Jede einzelne<br />

Finanzierungsmöglichkeit muss diskutiert und somit die verschiedenen Handlungsalternativen des<br />

Unternehmers / der Unternehmerin überlegt werden. Sie als kulturtouristische/r Unternehmer/in<br />

benötigen daher einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsformen, erhalten aber auch selbst<br />

Einblicke in die Motivation und Perspektiven potenzieller Kapitalgeber/innen. Folglich hat dieses Modul<br />

mehrere Ziele:<br />

Erstens wollen wir einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten geben. Sie werden<br />

sehen, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt als herkömmliche Kredite.<br />

Zweitens wollen wir Ihr Bewusstsein für europäische Finanzierungsmöglichkeiten schärfen. Wir werden in<br />

einer leicht verständlichen und zugänglichen Form die verschiedenen Finanzierungsquellen in der<br />

Europäischen Union zusammenfassen und damit zeigen, dass es nicht nur Finanzierungssysteme gibt,<br />

sondern auch verschiedene Förderprogramme, an denen sich Tourismusunternehmen beteiligen und<br />

Mittel erhalten können. Nach der Erkundung des "Förderdschungels" haben wir die acht wichtigsten<br />

europäischen Fonds und Programme ausgewählt, die für den Kulturtourismus im ländlichen Raum<br />

nutzbar sind.<br />

Drittens haben wir einige weitere Finanzierungsmechanismen für Sie erfasst, die es in Deutschland und<br />

Österreich gibt.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 1<br />

Überblick<br />

Finanzierungsinstrumente<br />

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MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 1: Überblick Finanzierungsinstrumente<br />

Die Gründung / Erweiterung eines kulturtouristischen Unternehmens benötigt finanzielle Ressourcen, die<br />

entweder aus eigenen Mitteln oder aus anderen Quellen stammen können. Wenn ein Unternehmen die<br />

Finanzierung aus eigenen Mitteln, z. B. aus eigenen Gewinnen bezieht, würden wir es als interne<br />

Finanzierungsquelle bezeichnen. Wenn ein Unternehmen darüber hinaus Geld braucht, nimmt es Kredite<br />

von Banken oder anderen Finanzinstituten auf. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die<br />

verschiedenen Finanzierungsformen im Allgemeinen:<br />

© IniNovation<br />

Naturgemäß gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Innen- und Außenfinanzierung: Unternehmen<br />

suchen die Finanzierung intern, wenn der Finanzierungsbedarf gering ist. In diesem Fall wären externe<br />

Finanzierungsquellen, die in der Regel einen höheren Finanzierungsbedarf abdecken, zu aufwändig in<br />

der Organisation und Abwicklung. Wenn ein Unternehmen die Finanzierung intern beschafft, sind die<br />

Kapitalkosten niedrig. Bei externen Finanzierungsquellen sind die Kapitalkosten mittel bis hoch. Interne<br />

Finanzierungsquellen benötigen keine Sicherheiten. Externe Finanzierungsquellen erfordern jedoch<br />

Sicherheiten (oder Eigentumsübertragung).<br />

Beispiele für interne und externe Finanzierungsquellen sind im Folgenden dargestellt.<br />

Sowohl interne als auch externe Finanzierungsquellen sind wichtig, aber der Unternehmer/die<br />

Unternehmerin sollte wissen, wo er/sie was einsetzen kann. Und er/sie sollte wissen, wann was<br />

einzusetzen ist, oder genauer: er/sie sollte sich bewusst sein, dass nicht zu jedem Zeitpunkt des<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lebenszyklus des unternehmerischen Konzepts alle Finanzierungsquellen und Förderformen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die so genannte "Hockey-Stick-Kurve" beschreibt die verschiedenen Phasen der Finanzierung eines<br />

Unternehmens von der Gründung bis hin zum wachsenden und nachhaltigen Betrieb. Jede dieser<br />

Phasen erfordert unterschiedliche Finanzierungsquellen und birgt spezifische Herausforderungen.<br />

©ININovation<br />

Wie die Grafik oben zeigt, wird die „Hockey-Kurve“ verwendet, um die Tendenz der Unternehmensfinanzierung<br />

zu veranschaulichen; sie prognostiziert in den ersten Jahren negative Renditen und in den<br />

letzten Jahren Investitionsgewinne. Die Grafik zeigt auch, dass in jedem dieser „Wachstumspfade“<br />

spezifische Finanzierungsinstrumente zur Verfügung stehen, wenn das Unternehmen wächst. In den<br />

ersten Jahren tragen eine Reihe von Faktoren zu negativen Renditen bei, wie z. B. Kosten für<br />

Bootstrapping 1 , Marketingkosten, Gehälter, Verwaltungsaufwand, Kosten für die Grundausstattung usw. Im<br />

Laufe der Zeit wird es zu unrealisierten Gewinnen kommen, gefolgt von Ereignissen, bei denen Gewinne<br />

realisiert werden. Eine Ausweitung des Geschäfts erfolgt durch so genanntes "organisches Wachstum",<br />

d.h. hauptsächlich aus eigenen Einnahmen und anderen internen Finanzierungsformen, wie im nächsten<br />

Kapitel beschrieben.<br />

1 Bootstrapping in Unternehmen bedeutet, ein Unternehmen ohne externe Hilfe oder Kapital zu gründen. Solche<br />

Start-ups finanzieren die Entwicklung ihres Unternehmens aus Eigenmitteln und sind mit ihren Ausgaben vorsichtig.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 2<br />

Interne Finanzierung<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 2: Interne Finanzierung<br />

In den vorangegangenen sechs Trainingsmodulen haben Sie gelernt, sich im Kulturtourismus zu<br />

professionalisieren, um Einkommen zu generieren. Sie haben sich mit den wichtigsten Instrumenten und<br />

Methoden vertraut gemacht. So machen Sie Ihr Kulturtourismusunternehmen nachhaltig fit für die<br />

Zukunft.<br />

In diesem Modul erfahren Sie viel über Finanzierungsinstrumente, die nicht einfach zu beschaffen und<br />

nicht unbedingt nachhaltig sind. Diese Instrumente sind bestenfalls eine Ergänzung zu Ihrem unternehmerischen<br />

Engagement zur Förderung von Entwicklungen. Sie werden nie im Mittelpunkt Ihres Unternehmens<br />

stehen, wenn Sie Ihr Unternehmen nachhaltig gestalten wollen. Auf den ersten Blick scheinen<br />

einige der hier vorgestellten Instrumente sehr weit von Ihrer Arbeitsrealität als Kulturtourismusunternehmen<br />

entfernt zu sein. Glauben Sie uns: Sie sind es nicht! Wer sich professionell im Kulturtourismusmarkt<br />

positionieren will, muss sich früher oder später damit auseinandersetzen, denn das wird oder ist bereits<br />

Teil der unternehmerischen Strategie.<br />

Aber lassen Sie sich nicht von der Fülle möglicher Finanzierungsinstrumente täuschen: Das sind Werkzeuge<br />

für die Entwicklung Ihres Unternehmens, kein Selbstzweck. Ihr erstes Ziel als Kulturtourismus-<br />

Unternehmer wird es daher immer sein, direktes Einkommen aus Ihren geschäftlichen Aktivitäten zu<br />

generieren.<br />

Investition braucht Finanzierung<br />

Um Ihr kulturtouristisches Unternehmen auszubauen, ist es wichtig, in dieses zu investieren. Das<br />

bedeutet, dass Sie Zugang zu Finanzmitteln benötigen. Leider sind externe Finanzierungsquellen -<br />

Sponsoren, Spender, Kreditgeber oder Investoren - oft skeptisch, vor allem bei kleineren Unternehmen.<br />

Das kann bedeuten, dass Sie sich bei Investitionen in Ihr Unternehmen auf interne Finanzierungsquellen<br />

verlassen müssen.<br />

Was genau sind interne Finanzierungsquellen?<br />

Gewinnrücklagen<br />

Gewinnrücklagen sind eine einfache Quelle der Innenfinanzierung, da es sich um liquide Mittel handelt.<br />

Sie sind der Teil des Jahresüberschusses, den Sie in Ihrem Unternehmen einbehalten und nicht<br />

ausgezahlt haben. In einem kleinen Unternehmen werden die einbehaltenen Gewinne in der Regel an die<br />

Eigentümer/innen oder Gesellschafter/innen ausgezahlt, die oft kein geplantes Gehalt beziehen. Anstatt<br />

einbehaltene Gewinne auszuzahlen, können Sie diese in Ihr Kulturtourismusprojekt reinvestieren.<br />

Umlaufvermögen<br />

Das Umlaufvermögen besteht aus Bargeld oder allem, was leicht in Bargeld umgewandelt werden kann.<br />

Wenn Ihr Unternehmen beispielsweise Anteile an anderen Unternehmen hält, können Sie diese verkaufen<br />

und die Erträge als Finanzierungsquelle nutzen. Sie sollten jedoch darauf achten, Ihr Umlaufvermögen<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

nicht auf ein niedrigeres Niveau als Ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten zu senken, da dies Sie daran<br />

hindern kann, Ihre Schulden zu begleichen.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen sind solche, die nicht einfach in Bargeld umgewandelt werden können. Typischerweise<br />

handelt es sich dabei um Anlagen, Immobilien und Fabriken. Da diese Vermögenswerte Zeit brauchen,<br />

um in Bargeld umgewandelt zu werden, kann man sich nicht auf sie verlassen, wenn es um den<br />

kurzfristigen Zugang zu Finanzmitteln geht. Wenn Sie jedoch Zeit haben, können Sie z.B. einige Geräte<br />

oder sogar Immobilien verkaufen, um in Ihr Unternehmen zu investieren.<br />

Persönliche Ersparnisse<br />

Persönliche Ersparnisse sind das Rückgrat vieler kleiner Tourismusunternehmen. Wenn Ihr Unternehmen<br />

nicht über die Mittel verfügt, um Ihr Projekt zu finanzieren, können Sie dennoch über persönliche Finanzen<br />

verfügen, die Sie in das Unternehmen einbringen können. Dies bietet eine Alternative zur Suche<br />

nach externen Spendern oder Darlehen und ermöglicht es Ihnen, die Kontrolle über Ihr Unternehmen zu<br />

behalten.<br />

Freie Ressourcen<br />

Haben Sie schon einmal über Ressourcen nachgedacht, die Ihnen frei zur Verfügung stehen? Sie können<br />

ebenfalls als Innenfinanzierung betrachtet werden, auch wenn es sich dabei nicht um eine monetäre<br />

Finanzierung handelt. Freiwillige Beiträge von Unterstützern aller Art, von Netzwerken und kostenlose<br />

Informationen zu allen relevanten Themen können diese Art von Ressourcen sein. So bieten z.B. die<br />

Industrie- und Handelskammern zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen an, auf die Sie kosten-freien<br />

Zugriff haben - greifen Sie einfach zu, indem Sie sich informieren und diese Chance nutzen!<br />

Vorteile einer internen Finanzierung<br />

Interne Finanzierung versus Bankfinanzierung<br />

Wenn Sie firmeneigene Mittel verwenden, müssen Sie keine Zinsen an eine Bank zahlen. Sie müssen<br />

auch nicht durch den Antragsprozess gehen, was teuer werden kann, wenn Sie jemanden für die<br />

Erstellung von Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und anderen von der Bank benötigten<br />

Unterlagen bezahlen müssen.<br />

Interne Finanzierung versus vs. Verkauf von Aktien<br />

Eine Möglichkeit, Geld für Ihre Geschäftsprojekte zu sammeln, ist der Verkauf von Aktien an Investoren.<br />

Dies gibt Ihnen ein Teileigentum an Ihrem Unternehmen. Der Einsatz von Eigenmitteln bietet den Vorteil,<br />

die Kontrolle in den Händen der Unternehmensgründer/innen zu behalten.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Interne Finanzierung versus staatliche Zuschüsse<br />

Besonders im Tourismussektor kann Ihr Unternehmen unter bestimmten Umständen für staatliche<br />

Zuschüsse in Frage kommen. Der Bewerbungsprozess kann jedoch langwierig und teuer sein. Der<br />

Aufwand ergibt sich aus der Antragstellung und der Dokumentation für diese Zuschüsse. Sie müssen die<br />

Zustimmung der Fördereinrichtung einholen, und das kann viele Personen und Gremien betreffen. Mit<br />

der internen Finanzierung können Sie sofort mit Ihrem Projekt beginnen.<br />

Interne Finanzierung versus Verkauf von Vermögenswerten<br />

Einige Unternehmen versuchen, neue Ausgaben durch den Verkauf von Vermögenswerten zu finanzieren.<br />

Dies vermindert den Wert des Unternehmens und kann Transaktionskosten sowie Steuern auslösen. Die<br />

interne Finanzierung hält alle Vermögenswerte im Unternehmen und verursacht keine zusätzlichen Kosten,<br />

die über die Kosten des Projekts hinausgehen.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 3<br />

Externe Finanzierungsmöglichkeiten<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 3: Externe Finanzierungsmöglichkeiten<br />

Geld für das Wachstum Ihres Unternehmens<br />

Ihr Zugang zu Finanzmitteln hängt davon ab, wie attraktiv Ihr Kulturtourismusunternehmen für<br />

Unterstützer, Spender und Finanzinstitute ist. Ihre Fähigkeit, Ihren Finanzierungsbedarf zu planen und zu<br />

managen und einen tragfähigen Geschäftsvorschlag zu entwickeln, ist von entscheidender Bedeutung:<br />

Dazu gehört auch die Kenntnis der verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten. Strategische<br />

Unternehmensplanung ist unerlässlich, um Strukturen zu schaffen, um auf die Finanzierungsbedürfnisse<br />

Ihres Unternehmens zu reagieren und die Lebensfähigkeit Ihres Unternehmens in einem zunehmend<br />

komplexen touristischen Umfeld zu sichern.<br />

Alle Unternehmen brauchen Zugang zu ausreichender Finanzierung, um zu wachsen. Auch dort, wo Sie<br />

nicht investieren, expandieren und wachsen wollen, benötigt Ihr Kulturtourismusunternehmen eine<br />

Finanzierung, um Ihren täglichen Betrieb zu unterstützen und Ihre Marktposition zu halten.<br />

Wir müssen auch berücksichtigen, dass viele kleine Kulturtourismusunternehmen, insbesondere in<br />

ländlichen Gebieten, von Menschen geführt werden, die keinen Abschluss in Betriebswirtschaft haben.<br />

Das Geschäft dieser "Lifestyle-Unternehmer/innen", oft junge Menschen, Menschen mit<br />

Migrationshintergrund oder Menschen, die an einem kooperativen Modell arbeiten. Sie stehen vor<br />

größeren Herausforderungen beim Zugang zu externer Finanzierung. Ihre Geschäftsvorschläge sind<br />

möglicherweise nicht fundiert genug oder kommerziell nicht tragfähig. Viele Banken zögern, diese<br />

Unternehmer/innen und ihre Gründungen zu finanzieren, aber auch ihr Verständnis für das<br />

Tourismusgeschäft kann begrenzt sein, oder Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich des<br />

Finanzmanagements könnten Unterstützung benötigen.<br />

Die Sicherheitenanforderungen der Banken für die Kreditvergabe wirken sich auch auf die<br />

Leistungsfähigkeit von Kulturtourismusunternehmen aus. Dies kann insbesondere dann zu einem großen<br />

Hindernis werden, wenn Sie ein Dienstleister ohne oder mit nur wenigen Sachanlagen sind. Banken<br />

betrachten in der Regel immobilienbasierte Sicherheiten, wenn sie Ihren Finanzierungsantrag beurteilen,<br />

und nicht Ihren Cashflow und Ihre Ertragskraft. Ihr dienstleistungorientiertes Tourismusunternehmen wird<br />

in der Regel Schwierigkeiten haben, den Marktwert Ihrer immateriellen Vermögenswerte zu ermitteln, die<br />

als Sicherheiten akzeptiert werden. Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen deutlich unterbewertet wird. Die<br />

Fokussierung der Banken auf immobilienbasierte Sicherheiten ist auch dann eine Herausforderung, wenn<br />

Ihre Immobilie bereits zur Kreditsicherung verpfändet ist.<br />

Finanzierung von Innovation und neuen kulturtouristischen Unternehmen<br />

In der Anfangsphase einer Idee oder eines Produktentwicklungsprozesses ist Ihr Unternehmen noch<br />

nicht wirtschaftlich rentabel. Sie befinden sich in einer Verlustzone. Abgesehen von Ihrem eigenen<br />

Kapital wird diese Phase in der Regel mit Mitteln von Freunden und Familie finanziert, die aufgrund<br />

privater Informationen entscheiden, ob sie in Ihre Idee oder Ihr Projekt investieren wollen oder nicht.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Die öffentliche Förderung besteht in der Regel aus verschiedenen Umsetzungszuschüssen, einschließlich<br />

Zinszuschüssen, zinsvergünstigten Darlehen oder steuerlichen Anreizen. Bitte orientieren Sie sich an<br />

Kapitel 6, das einige der nationalen oder regionalen Förderungen beschreibt, die Sie beanspruchen<br />

können. In den Kapiteln 4 und 5 finden Sie eine Übersicht über europäische Förderungen.<br />

Finanzierungsinstrumente für kulturtouristische Start-ups<br />

Private Finanzierung<br />

Privates Geld (Freunde und Familie)<br />

Business Angels<br />

Crowdfunding<br />

Öffentliche Finanzierung<br />

Zinszuschüsse<br />

Zuschüsse<br />

Steuerliche Anreize<br />

Finanzierung der Entwicklung bestehender kulturtouristischer<br />

Einrichtungen<br />

Während der Entwicklungsphase Ihres kulturtouristisch ausgerichteten Unternehmens wird es allmählich<br />

wirtschaftlich rentabel. Sie können dann auf eine größere Vielfalt an Finanzierungsquellen zugreifen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kredit-Darlehen<br />

Crowdfunding<br />

Venture-Capital<br />

Private Equity<br />

die Ihnen bei der Finanzierung Ihres täglichen Bedarfs oder bei Renovierungs- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

helfen.<br />

Wenn Sie in einem kleinen Unternehmen sind, dann werden Sie sich zur Finanzierung Ihres Tagesgeschäfts<br />

wahrscheinlich weitgehend auf Finanzierungsquellen wie persönliche Kredite, Überziehungskredite,<br />

Kreditkartennutzung, Ersparnisse und Betriebskapital verlassen.<br />

Realisierte Gewinne sind für kleine Tourismusunternehmen schwierig aufzubauen, da die meisten<br />

Gewinne sofort reinvestiert werden.<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Finanzierungsinstrumente für etablierte Kulturtourismusunternehmen<br />

und Existenzgründer<br />

Private Unterstützung<br />

Standard-Bankkredite<br />

Asset-basierte Finanzierung<br />

Private Equity und Risikokapital<br />

Crowdfunding<br />

Mezzanine-Finanzierung<br />

Öffentliche Unterstützung<br />

Darlehensgarantien<br />

Kurzfristige Bankkredite eignen sich gut zur Finanzierung Ihrer Marketingaktivitäten, neuer Software und<br />

Technologien oder zur Auffrischung Ihrer Produkte (beispielsweise eines neuen Designs für Ihre<br />

Marketingmittel). Mittel- und langfristige Bankkredite eignen sich besser für größere Investitionsvorhaben,<br />

einschließlich der Renovierung oder Entwicklung neuer Anlagen (beispielsweise von Übernachtungseinrichtungen).<br />

Überziehungskredite sind ein wichtiges, aber teures Instrument zur Steuerung des<br />

Cashflows, insbesondere zu Beginn der touristischen Saison.<br />

Wenn Sie Ihr kulturtouristisches Unternehmen planen und den Businessplan zur externen Überprüfung<br />

bereit haben, ist es in jedem Fall ratsam, eine Finanzierungsmöglichkeit mit Bankenvertretern zu<br />

besprechen. Der Zweck ist nicht notwendigerweise, einen Bankkredit zu erhalten; darüber hinaus bieten<br />

die Banken eine vielfältige Starthilfe an, die von der Managementunterstützung und Beratung über den<br />

kostenfreien Informationsfluss zur Bewertung Ihres Konzepts bis hin zum Zugang zu lokalen, regionalen<br />

Netzwerken und zur Organisation und Teilnahme an Messen reichen kann.<br />

Wenn Sie für Ihren Geschäftsbetrieb auf bestimmte Vermögenswerte angewiesen sind (z.B. Fahrräder für<br />

Ausflugsfahrten oder Küchenmöbel, wenn Sie in der Gastronomie tätig sind), können Sie über die<br />

Modalität der vermögensbasierten Finanzierung Geld aufnehmen. Die Begründung ist ähnlich: Der<br />

Vermögenswert dient als Sicherheit für das Darlehen. Asset-basierte Finanzierungen eignen sich jedoch<br />

nicht für den Kulturtourismus, der nur dienstleistungsorientierte immaterielle Güter produziert<br />

(bispielweise historische Führungen).<br />

Mezzanine-Finanzierung ist eine Mischung aus Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung, die dem<br />

Darlehensgeber das Recht einräumt, im Falle eines Ausfalls sein Kapital in eine Beteiligung an Ihrem<br />

Unternehmen umzuwandeln, nachdem Risikokapitalgesellschaften und andere vorrangige Darlehensgeber<br />

bezahlt wurden. Mezzanine-Finanzierungen werden in der Regel mit einem weniger strengen<br />

Bewertungsprozess seitens des Kreditgebers abgeschlossen. Kreditnehmer/innen müssen wenig oder<br />

keine Sicherheiten wie Eigenkapital in der Bilanz eines Unternehmens stellen.<br />

16


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Neue Finanzierungsmöglichkeiten unter Einbindung des privaten Sektors<br />

Während die Bankenfinanzierung für den größten Teil des (Kultur-)Tourismussektors weiterhin<br />

entscheidend sein wird, hat sich in den letzten Jahren ein diversifiziertes Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten<br />

herausgebildet, das Ihnen helfen kann, Ihre Kapitalstrukturen zu stärken und Ihre<br />

Abhängigkeit von Krediten zu verringern.<br />

In diesem Kapitel wird Ihr Augenmerk auf die Entwicklung von Nicht-Banken-Finanzierungsinstrumenten<br />

wie die Asset-basierte Finanzierung und Alternative Debt-Systeme gerichtet.<br />

Asset‐basierte Finanzierung<br />

Asset-basierte Finanzierung umfasst Leasing, Asset Based Lending, Factoring und Auftragsfinanzierung.<br />

Asset-basierte Kreditvergabe ist jede Art von Kreditvergabe, die durch einen Vermögenswert abgesichert<br />

ist. Das heißt, wenn das Darlehen nicht zurückgezahlt wird, wird der Vermögenswert genommen. In<br />

diesem Sinne ist eine Hypothek ein Beispiel für ein Asset-basiertes Darlehen. Häufiger wird der Begriff<br />

jedoch verwendet, um die Kreditvergabe an Unternehmen und Großunternehmen zu beschreiben, die<br />

Vermögenswerte verwenden, die normalerweise nicht in anderen Krediten verwendet werden.<br />

Typischerweise sind diese Kredite an Vorräte, Forderungen, Maschinen und Anlagen gebunden.<br />

Factoring ist ein Finanzgeschäft, bei dem ein Unternehmen seine Forderungen (d.h. Rechnungen) mit<br />

einem Abschlag an einen Dritten (Factor) verkauft.<br />

Die Auftragsfinanzierung ist eine Finanzierungsoption, wenn Ihr Unternehmen Bargeld benötigt, um<br />

Kundenaufträge auszuführen. Vor allem im Tourismus gibt es periodische Liquiditätsprobleme. Es wird<br />

Zeiten geben, in denen einfach nicht genug Geld zur Verfügung steht, um die Kosten für Ihr Geschäft<br />

zu decken. Daher kann es zu einem Auftrag eines Kunden kommen, den Sie mangels Bargeld nicht<br />

erfüllen können. Den Auftrag ablehnen zu müssen, würde nicht nur Umsatzeinbußen bedeuten, sondern<br />

auch einen Reputationsverlust. Wenn sich herumspricht, dass Sie sich vom Geschäft abwenden, weil Sie<br />

es sich nicht leisten können, Ihren Job zu erledigen, wird das Vertrauen der Kunden geschwächt.<br />

Alternative Finanzierung<br />

Alternative Verschuldungsmechanismen (z.B. Crowdfunding, Securitised Debt, Corporate oder Covered<br />

Bonds) bieten Potenzial für Ihr Kulturtourismusgeschäft. Allerdings sind diese innovativen und<br />

alternativen Finanzierungsmethoden oft noch unterentwickelt, was zum Teil auf bürokratische und<br />

regulatorische Zwänge, aber auch auf mangelndes Wissen und Verständnis zurückzuführen ist.<br />

Die beiden interessantesten Mechanismen sind Peer-to-Peer-Lending und Equity Crowd-Funding. Sie sind<br />

innovative Finanzierungsansätze, die Ihrem Unternehmen eine einfache und kostengünstige Möglichkeit<br />

bieten, Kapital von (öffentlichen) Investoren zu beschaffen. Diese internetbasierten Modelle stellen für Sie<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

eine alternative Finanzierungsquelle dar, insbesondere dann, wenn Sie nicht ohne weiteres Zugang zu<br />

einer Finanzierung mit herkömmlichen Mitteln haben.<br />

Peer-to-Peer-Darlehen (auch bekannt als crowd-lending) ist eine Form von Schulden-crowdfunding. Es<br />

bringt Menschen, die Kredite wollen, mit Menschen, die potenziell bereit sind, diese Kredite zu<br />

finanzieren, zusammen. Dies erfolgt über einen Intermediär - einen Peer-to-Peer-Leihservice, der in der<br />

Regel online angeboten wird. Die Kreditnehmer/innen listen die Details ihres Antrags (den gesuchten<br />

Betrag und die beabsichtigte Verwendung) auf einer Peer-to-Peer-Darlehens-Website auf. Kreditgeber<br />

durchsuchen die Website, um zu entscheiden, in welche Darlehen zu investieren.<br />

Equity Crowdfunding bietet Anlegern aus der "Menge" (oder dem Publikum) die Möglichkeit, in ein<br />

Projekt oder eine Firma gegen Aktien zu investieren. Sie können "Vergünstigungen" oder Belohnungen<br />

(z.B. kostenlose Feriennächte oder Rabatte) gegen eine Investition anbieten. Sie bestimmen den Betrag,<br />

den Sie von den Anlegern aufbringen möchten. Sobald diese Mittel in Anspruch genommen werden,<br />

stehen Ihrem Unternehmen alle Überschüsse (abzüglich Gebühren) zur Verfügung.<br />

Crowdfunding wird in der Regel über einen Online-Equity-Crowdfunding-Vermittler ermöglicht und wird<br />

am häufigsten von jungen Unternehmen in den frühen Phasen ihrer Entwicklung genutzt. Gesetzliche<br />

Änderungen eröffnen Jungunternehmen und Projekten die Möglichkeit, Mittel von vielen Investoren zu<br />

beschaffen, die jeweils geringe Beträge zur Finanzierung beisteuern. Gleichzeitig sinken die<br />

Transaktionskosten, da diese Investitionen online und durch Banküberweisungen getätigt werden. Ein<br />

weiterer Vorteil dieser Finanzierungstechniken ist, dass sie es dem Kreditnehmer/der Kreditnehmerin<br />

ermöglichen, Gelder in kürzerer Zeit zu beschaffen als Bankkredite.<br />

Obwohl im Tourismus noch nicht viel genutzt, bieten diese Modelle ein erhebliches Potenzial als<br />

Kapitalquelle für Ihr Kulturtourismusgeschäft. Diese innovativen Finanzierungsmodelle schaffen ein<br />

Netzwerk von Investor/innen und verteilen das finanzielle Risiko. Gleichzeitig dienen diese Ansätze aber<br />

auch dem doppelten Zweck der Finanzierung und der Unterstützung der lokalen Entwicklung: Die<br />

Menschen investieren in Projekte, die sie betreuen, und helfen lokalen Unternehmen, Arbeitsplätze zu<br />

schaffen.<br />

18


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 4<br />

Finanzierung durch<br />

Europäische Fonds<br />

19


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 4: Finanzierung durch europäische Fonds<br />

Überblick<br />

Der Tourismus ist ein internationaler Markt, und früher oder später werden Sie auch mit den<br />

Ansprüchen ausländischer Gäste konfrontiert werden. Das erweitert Ihre Gäste- und Kundengruppe<br />

enorm, bedarf aber auch bestimmter Voraussetzungen und wahrscheinlich zusätzlicher Überlegungen<br />

und Investitionen.<br />

Warum also nicht auch Ausschau halten nach Finanzierungen, die einen größeren Kontext bieten als<br />

dies in Ihrem eigenen Land der Fall is?<br />

Ziel dieses und des folgenden Kapitels ist es, die verschiedenen Finanzierungsquellen, die in der<br />

Europäischen Union zur Verfügung stehen, in einer leicht verständlichen und zugänglichen Form<br />

zusammenzufassen. Nach der Erkundung des "Förderdschungels" haben wir acht europäische Fonds und<br />

Programme identifiziert, die als "nutzbar" für den Kulturtourismus im ländlichen Raum erscheinen: Sie<br />

werden in den Einheiten 4 und 5 wie folgt beschrieben:<br />

Kapitel 4 listet europäische Fonds auf, die Finanzierungsprogramme anbieten. Es handelt sich dabei in<br />

der Regel um Ansätze über nationale Kontaktstellen und/oder über nationale Banken:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Europäischer Fonds für strategische Investitionen<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung<br />

Kohäsionsfonds<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums<br />

Kapitel 5 listet einige europäische Programme auf, die die Finanzierung von Organisationen durch die<br />

Teilnahme an ihren Projektaktivitäten anbieten. Hier müssen Sie entscheiden, ob die Priorität des<br />

Programms mit Ihrem Förderbedarf übereinstimmt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

LIFE<br />

COSME<br />

Kreatives Europa<br />

Beschäftigung und soziale Innovation<br />

Die verschiedenen Fonds und Programme spiegeln die Vielfalt der Bedarfe im Tourismussektor und das<br />

Spektrum der thematischen Programme der EU wider. Der Tourismussektor wird von verschiedenen<br />

Programmen unterstützt, aber das Sammeln und Verarbeiten von Informationen über viele Programme<br />

bleibt eine Herausforderung für private und öffentliche Einrichtungen. Wir hoffen, dass dieses Modul den<br />

Überblick erleichtert. Es konzentriert sich auf die wichtigsten EU-Programme für den Tourismussektor,<br />

um praktische Fragen zu klären: Art der förderfähigen tourismusbezogenen Maßnahmen, wer sich<br />

bewerben kann, Art und Höhe der Förderung und Ausschreibungstermine.<br />

Der Zeitraum der Fonds und Programme umfasst die Jahre 2014 bis 2020. Folglich sind die in diesem<br />

Modul enthaltenen Informationen auch nur für diesen Zeitraum korrekt. Genauer gesagt, die<br />

20


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Zusammenstellung fand 2016/17 statt, und wir empfehlen den Leser/innen dringend, sich auf den<br />

jeweiligen Webseiten über die aktuellen Voraussetzungen zu informieren.<br />

Konzipiert als Einstieg in spezialisierte Webseiten, enthält dieses Modul viele Internet-Links. Einige dieser<br />

Links sind ziemlich lang und kryptisch. Die meisten von ihnen wurden daher als Hyperlinks eingefügt.<br />

Der Kürze halber deckt das Modul nur das ab, was für Sie als künftige/r Nutzer/in unerlässlich ist. Sie<br />

umfasst daher nicht die folgenden Elemente: Verweise auf die verschiedenen Rechtsakte, die einem<br />

Programm zugrunde liegen, beginnend mit seiner Haushaltsordnung; seine allgemeine Verwaltung; seine<br />

Maßnahmen für andere Sektoren; seinen Gesamthaushalt; Änderungen bei der Aufteilung der<br />

Haushaltsmittel auf die Programme usw. Diese allgemeinen Informationen finden Sie über die Hyperlinks.<br />

Obwohl im Tourismus noch nicht viel genutzt, bieten diese Modelle ein erhebliches Potenzial als<br />

Kapitalquelle für Ihr kulturtouristisches Unternehmen. Diese Finanzierungen haben einen hohen Mehrwert,<br />

schaffen sie doch ein Netzwerk von Investoren und streuen das finanzielle Risiko. Gleichzeitig dienen<br />

diese Ansätze aber auch dem doppelten Zweck der Finanzierung und der Unterstützung der lokalen<br />

Entwicklung: Menschen investieren in Projekte, die sie betreuen, und helfen lokalen Unternehmen,<br />

Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Europäischer Fonds für strategische Investitionen<br />

Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist eine Initiative zur Überwindung der derzeitigen<br />

Investitionslücke in der EU durch Mobilisierung privater Finanzmittel für strategische Investitionen.<br />

EFSI kann unter anderem unterstützen:<br />

1. Strategische Infrastruktur einschließlich Digital, Verkehr und Energie<br />

2. Bildung, Forschung, Entwicklung und Innovation<br />

3. Ausbau der erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienz<br />

4. Unterstützung für kleinere Unternehmen<br />

Arten von förderfähigen tourismus‐bezogenen Aktivitäten<br />

Jede Art von nützlichen Transaktionen oder Investitionen für die Entwicklung legitimer (Unternehmens)Aktivitäten.<br />

Überall in der EU, einschließlich grenzüberschreitender Projekte (keine geographischen<br />

Quoten). Solche Aktivitäten können sein:<br />

Reiseinfrastrukturen (regionale Flughäfen, Häfen, ....)<br />

Energieeffizienz von Hotels und Ferienanlagen<br />

Revitalisierung ehemaliger Industriegebiete für Erholungszwecke<br />

21


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Wer aus dem Tourismus‐Bereich kann eine Förderung beantragen?<br />

Alle juristischen Personen (öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und insbesondere kleine und mittlere<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen, Tourismuscluster....)<br />

über Finanzintermediäre.<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Für Kredite oder Bankgarantien gelten die von EFSI unterstützten Finanzintermediäre (z.B. Geschäftsbanken).<br />

Zugang zu Finanzmitteln: http://europa.eu/youreurope/business/funding-grants/access-to-finance/<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist einer der fünf "Europäischen Struktur- und<br />

Investitionsfonds". EFRE soll den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union<br />

stärken, indem er Ungleichgewichte zwischen ihren Regionen ausgleicht. Er kann die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Qualität des Tourismus auf regionaler und lokaler Ebene verbessern, insbesondere in Gebieten<br />

mit rückläufiger industrieller und ländlicher Entwicklung oder in Gebieten, die sich in der Stadterneuerung<br />

befinden.<br />

Die EFRE-Förderung umfasst 11 so genannte "thematische Ziele und Investitionsprioritäten" im Einklang<br />

mit den politischen Prioritäten von Europa 2020. Die relevanten für den Tourismussektor sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Forschung und Innovation<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

Umweltschutz und Ressourceneffizienz<br />

Bildung, Fertigkeiten und lebenslanges Lernen<br />

Arten von förderfähigen tourismus‐bezogenen Aktivitäten<br />

Diese Programme können z.B. unterstützen:<br />

die Entwicklung von tourismusbezogenen IKT-Produkten (Apps, Data Mining, ....)<br />

die Entwicklung innovativer touristischer Dienstleistungen, insbesondere in benachteiligten und<br />

peripheren Regionen mit unterentwickelten Industriestrukturen und starker Abhängigkeit vom<br />

Tourismus (neue Geschäftsmodelle, Nutzung neuer Ideen,....)<br />

Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung in Nischenmärkten<br />

wie dem Kulturtourismus durch Mobilisierung spezifischer lokaler Ressourcen und als Beitrag zur<br />

intelligenten regionalen Spezialisierung.<br />

Clustering-Aktivitäten zwischen verschiedenen Tourismusbranchen sowie mit der Kreativwirtschaft,<br />

um regionale Tourismusprodukte zu diversifizieren und die Tourismussaison zu verlängern.<br />

22


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schutz, Förderung und Entwicklung von Natur- und Kulturtourismus und verwandten Dienstleistungen<br />

kleinräumige kulturelle und nachhaltige touristische Infrastruktur<br />

Maßnahmen zur Förderung von Unternehmertum, Selbständigkeit und Unternehmensgründung<br />

sowie zur Internationalisierung von Tourismus-KMU und –Clustern<br />

Berufsausbildung, Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Wer aus dem Tourismus‐Bereich kann eine Förderung beantragen?<br />

Alle juristischen Personen (öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und insbesondere kleine und mittlere<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen, Tourismuscluster....)<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Überprüfen Sie zunächst die in Ihrer Region verfügbaren EFRE-Programme und stellen Sie sicher, dass<br />

Ihr Projekt die Auswahlkriterien und Investitionsprioritäten erfüllt. Befolgen Sie die Antragsverfahren der<br />

zuständigen Verwaltungsbehörde. Für Kredite oder Bankgarantien wenden Sie sich an die ausgewiesenen<br />

Finanzintermediäre. Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/regional_policy/de/funding/erdf/<br />

Kohäsionsfonds<br />

Der Kohäsionsfonds ist einer der fünf "Europäischen Struktur- und Investitionsfonds". Um das wirtschaftliche<br />

und soziale Gefälle zu verringern und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, richtet sich der<br />

Kohäsionsfonds an Mitgliedstaaten, deren Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Einwohner weniger als 90<br />

% des EU-Durchschnitts beträgt.<br />

Arten von förderfähigen tourismus‐bezogenen Aktivitäten<br />

Abhängig von den Bedarfen der Mitgliedsstaaten, beschrieben in den so genannten „Operationellen<br />

Programmen“.<br />

Wer aus dem Tourismus‐Bereich kann eine Förderung beantragen?<br />

Alle juristischen Personen (öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und insbesondere kleine und mittlere<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen, Tourismuscluster....).<br />

Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/regional_policy/de/funding/cohesion-fund/<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Es handelt sich dabei um Zuschüsse. Die Höhe der Mittel orientiert sich an den Vorgaben der nationalen<br />

Verwaltungsbehörden. Maximaler Kofinanzierungssatz: 85 %.<br />

23


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen<br />

Raums<br />

Der "Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums" (ELER) zielt unter<br />

anderem darauf ab, die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern. Je nach den Bedarfen<br />

und Entscheidungen der einzelnen Mitgliedstaaten kann eine Unterstützung gewährt werden für:<br />

<br />

<br />

die Entwicklung nichtlandwirtschaftlicher kleiner und mittlerer Unternehmen in ländlichen Gebieten,<br />

die sich für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus einsetzen.<br />

die Restaurierung / Aufwertung des Kultur- und Naturerbes von Dörfern und ländlichen Landschaften.<br />

Arten von förderfähigen tourismus‐bezogenen Aktivitäten<br />

Die förderfähigen Maßnahmen sind in den nationalen und regionalen "Ländlichen Entwicklungsprogrammen"<br />

aufgeführt. Sie können finanzieren:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maßnahmen zur beruflichen Bildung und zum Erwerb von Kompetenzen (Kurse, Workshops,<br />

Coaching.... zur Förderung des ländlichen Tourismus), Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen<br />

Existenzgründungsbeihilfen sowie Investitionen für nichtlandwirtschaftliche Aktivitäten in ländlichen<br />

Gebieten (Unterkünfte, Geschäfte, Restaurants, Führungen,....)<br />

Erstellung und Aktualisierung von Plänen zur Entwicklung von Gemeinden und Dörfern in ländlichen<br />

Gebieten<br />

Investitionen für die öffentliche Nutzung in Freizeitinfrastrukturen, touristische Informationen und<br />

kleine touristische Infrastrukturen<br />

Studien und Investitionen im Zusammenhang mit der Erhaltung, Restaurierung und Aufwertung<br />

des Kultur- und Naturerbes der Dörfer<br />

Zusammenarbeit mit mindestens zwei Einrichtungen (Schaffung von Clustern und Netzwerken;<br />

Zusammenarbeit zwischen kleinen Akteuren bei der Entwicklung und/oder Vermarktung von touristischen<br />

Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem ländlichen Tourismus; ....)<br />

Wer aus dem Tourismus‐Bereich kann eine Förderung beantragen?<br />

Jede natürliche oder juristische Person, die in ländlichen Gebieten tätig ist (Landwirt/in, Forstbetrieb,<br />

kleine und mittlere Unternehmen....). Die Verwaltungsbehörden für diesen Fonds sind auf den Webseiten<br />

des Ministeriums für Landwirtschaft in Ihrem Land aufgeführt.<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Der Fonds gewährt Zuschüsse mit einem Mindestbeitragssatz von 20 %. Für Kooperationsmaßnahmen ist<br />

die Förderung auf maximal 7 Jahre begrenzt. Mehr Informationen: https://ec.europa.eu/agriculture/capfunding/funding-opportunities_de<br />

24


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 5<br />

Teilnahme an<br />

Europäischen<br />

Programmen<br />

25


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 5: Teilnahme an europäischen Programmen<br />

Ziel dieses Moduls ist es, einige europäische Programme aufzulisten, die die Finanzierung von<br />

kulturtouristischen Organisationen durch die Teilnahme an ihren Projektaktivitäten ermöglichen. Diese<br />

Programme bieten in der Regel keine Mittel für Investitionen, sondern vielmehr für die Schulung der<br />

Mitarbeiter/innen oder die Ausarbeitung von Produkten wie Schulungskonzepten etc. an. Beispielsweise<br />

wurde die Entwicklung dieses Marketing-Kurses durch das Erasmus+-Programm finanziert, und die<br />

Organisationen, die an diesem Projekt teilgenommen haben, profitierten von einer erheblichen<br />

Finanzierung ihrer Personalkosten. In diesen Programmen müssen Sie jedoch entscheiden, ob die<br />

Prioritäten des Programms mit Ihrem Finanzierungsbedarf und Ihren inhaltlichen Prioritäten<br />

übereinstimmen.<br />

In dieser Lektion geben wir einen Überblick über die folgenden Programme:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

LIFE<br />

COSME<br />

Programm "Kreatives Europa<br />

Beschäftigung und soziale Innovation<br />

Der Zeitraum dieser Programme umfasst die Jahre 2014 bis 2020. Folglich sind die in diesem Modul<br />

enthaltenen Informationen auch nur für diesen Zeitraum korrekt. Da die meisten dieser Programme<br />

jedoch jährliche Prioritäten festlegen, empfehlen wir, die neuesten Ausschreibungen zu konsultieren, um<br />

aktuelle Informationen zu erhalten.<br />

LIFE<br />

LIFE ist das Finanzierungsinstrument zur Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzprojekten in der<br />

gesamten EU. Die Schwerpunktbereiche des Unterprogramms “Umwelt” sind:<br />

<br />

<br />

<br />

Umwelt und Ressourceneffizienz<br />

Natur und Biodiversität<br />

Umweltpolitische Steuerung und Information<br />

Art der förderfähigen tourismusbezogenen Maßnahmen<br />

LIFE ist eines der Programme, dessen Relevanz für die Tourismusförderung auf den ersten Blick nicht<br />

kenntlich scheint. Dennoch können Vorhaben im Rahmen der so genannten "Traditionellen Projekte“<br />

finanziert werden, die unterschiedliche Formen annehmen können:<br />

<br />

Pilotprojekte bewerten die Wirksamkeit einer neuen oder in einem anderen (geografischen,<br />

ökologischen, sozioökonomischen) Kontext verwendeten Methode/Ansatz; sie vergleichen ihre<br />

Ergebnisse mit denen der besten Praktiken, um festzustellen, ob die Methode in größerem<br />

26


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

<br />

<br />

<br />

Maßstab (d.h. in einem Demonstrationsprojekt) getestet werden sollte, und informieren die<br />

Beteiligten;<br />

Demonstrationsprojekte testen und bewerten eine neue oder in einem anderen Kontext<br />

angewandte Methode/Ansatz; sie informieren andere Akteur/innen über die Ergebnisse und<br />

ermutigen sie gegebenenfalls zur Anwendung dieser Methoden/Ansätze;<br />

Best-Practice-Projekte wenden geeignete, kostengünstige und moderne Techniken, Methoden und<br />

Ansätze an, die den spezifischen Kontext des Projekts berücksichtigen.<br />

Informations-, Sensibilisierungs- und Verbreitungsprojekte in einem der vorrangigen Bereiche.<br />

Wenn LIFE keine großen Infrastrukturprojekte finanziert, kann es Investitionen in "Grüne Infrastruktur"<br />

durch Zuschüsse und Darlehen/Bankgarantien unterstützen.<br />

Wer aus dem Tourismusbereich kann sich bewerben?<br />

Alle juristischen Personen (kleine und mittlere Unternehmen, Nichtrehierungsorgansitionen, Behörden, ....)<br />

Art und Höhe der Förderung<br />

Zuschüsse für "traditionelle Projekte": 500.000 bis 1,5 Mio. € mit einem maximalen Kofinanzierungssatz<br />

von 60 %, mit Ausnahme von Projekten für prioritäre Lebensräume und Arten (75 %).<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Informationen zu den Zuschüssen finden Sie auf der Finanzierungsseite des LIFE-Programms. Mit<br />

Ausnahme von "traditionellen" Projekten müssen die Antragsteller/innen das in den LIFE-Antragspaketen<br />

(auf der gleichen Seite verfügbar) enthaltene Antragsformular verwenden und bei der "Exekutivagentur<br />

für kleine und mittlere Unternehmen" (EASME) einreichen. Vorschläge für "traditionelle" Projekte müssen<br />

über das eProposal-Tool erstellt und eingereicht werden. Bei der Ausarbeitung des Vorschlags können<br />

die Antragsteller die zuständige nationale LIFE-Kontaktstelle in den Mitgliedstaaten konsultieren.<br />

Kredite oder Bankgarantien gelten für die Finanzintermediäre.<br />

Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/environment/life/funding/life2014/index.htm<br />

COSME<br />

COSME ist das EU-Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU). Es unterstützt KMU in vier Bereichen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungsmitteln für KMU durch die "Kreditgarantiefazilität"<br />

und die "Eigenkapitalfazilität für Wachstum".<br />

Verbesserung des Marktzugangs (insbesondere dank der Dienste des Enterprise Europe Network)<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Unternehmen<br />

der Union, insbesondere durch den „Aktionsplan für den Tourismus“<br />

Förderung des Unternehmertums und der Unternehmenskultur, insbesondere durch das Austauschprogramm<br />

"Erasmus für Jungunternehmer".<br />

27


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

COSME bietet ein eigenes, auf den Tourismus ausgerichtetes Förderprogramm an, das vor allem im<br />

Zusammenhang mit dem Kulturtourismus in ländlichen Gebieten interessant ist.<br />

Arten von tourismusrelevanter Förderungen<br />

Aktionsplan Tourismus<br />

Einige der Ziele des Aktionsplans für den Tourismus werden durch Aufforderungen zur Einreichung von<br />

Vorschlägen und Ausschreibungen für den Tourismussektor verfolgt. Diese können unter anderem<br />

Folgendes betreffen:<br />

die Entwicklung und/oder Förderung nachhaltiger transnationaler thematischer<br />

Tourismusprodukte (z.B. europäische Routen, die bestimmten Aspekten unseres kulturellen und<br />

industriellen Erbes gewidmet sind, Radwege, Ökotourismus, maritime und subaquatische Gebiete<br />

usw.).<br />

Entwicklung und/oder Förderung von Nischenprodukten, die Synergien zwischen Tourismus und<br />

Kreativwirtschaft auf europäischer Ebene nutzen (z.B. „European Route around high-end<br />

products“).<br />

transnationale öffentliche und private Partnerschaften zur Entwicklung von Tourismusprodukten<br />

für bestimmte Altersgruppen (z.B. Senior/innen und Jugendliche), um die Tourismusströme<br />

zwischen den europäischen Ländern in der Neben- und Mittelsaison zu erhöhen.<br />

Capacity-Building-Programme für "barrierefreien Tourismus" (d.h. für alle, unabhängig von ihren<br />

körperlichen Einschränkungen, Behinderungen oder ihrem Alter), bei denen<br />

Destinationsmanager/innen, Unternehmer/innen usw. von erfahrenen und erfolgreichen<br />

"barrierefreien" Betreiber/innen lernen, Synergien mit anderen Betreibern entlang der Lieferkette<br />

zu schaffen, neue Marktchancen und Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.<br />

ERASMUS für junge Unternehmer/innen<br />

Dieses Austauschprogramm ermöglicht es Jungunternehmer/innen, ein bis sechs Monate bei<br />

einer/einem erfahrenen Unternehmer/in in einem anderen europäischen Land zu verbringen, die/der<br />

bereit ist, als Mentor/in zu fungieren. Jungunternehmer/in und ihr/e Gastgeber/in entdecken neue<br />

europäische Märkte oder Geschäftspartner, unterschiedliche Geschäftsmöglichkeiten und entscheiden sich<br />

möglicherweise für eine längerfristige Zusammenarbeit (z.B. Joint Ventures, Subunternehmertätigkeiten,<br />

Zulieferer-Lieferanten-Beziehungen). Für Jungunternehmer/innen erleichtert diese Aktion auch den<br />

erfolgreichen Start ihres Unternehmens oder stärkt ihr neues Unternehmen. Als Gastunternehmer/in<br />

profitieren Sie von frischen Ideen einer/eines motivierten Jungunternehmer/in/s, die/der über spezielle<br />

Fähigkeiten oder Kenntnisse verfügt, die Ihre ergänzen.<br />

Dieses Förderprogramm kann für Kulturtourismus-Start-ups interessant sein, um innovative<br />

Geschäftsideen mit erfahrenen Kollegen zu validieren.<br />

Wer aus dem Tourismusbereich kann eine Förderung beangtragen?<br />

<br />

<br />

<br />

Zugang zu Finanzmitteln: KMU<br />

Tourismus-Aktionsplan für alle juristischen Personen (KMU, NRO, Behörden,....)<br />

Erasmus für Jungunternehmer/innen: Unternehmer/innen<br />

28


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Art und Umfang von Förderungen<br />

ZUGANG ZUR FINANZIERUNG: Interventionen (Darlehen, Bürgschaften,....), die von der<br />

Kreditgarantiefazilität unterstützt werden: Laufzeit von mindestens 12 Monaten und höchstens 10<br />

Jahren; Betrag unter oder gleich 150.000 € für jede Art von KMU und darüber unter bestimmten<br />

Bedingungen.<br />

AKTIONSPLAN FÜR <strong>DE</strong>N TOURISMUS: Zuschüsse für Projekte, die in der Regel 18 Monate dauern, mit<br />

einem durchschnittlichen EU-Beitrag von 250.000 €. Verträge für Studien und Analysen variabler Dauer<br />

und Höhe.<br />

ERASMUS FÜR JUNGUNTERNEHMER/INNEN: Zuschüsse, die einen Teil der Reise- und Aufenthaltskosten<br />

während des Besuchs decken. Je nach Aufenthaltsland beträgt die monatliche finanzielle Unterstützung<br />

zwischen 560 und 1.100 Euro.<br />

Wie wird beantragt und wann?<br />

Informationen über Ausschreibungen und Antragsverfahren finden Sie auf der Website der<br />

Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EASME), die COSME verwaltet.<br />

Für Darlehen, Kreditbürgschaften, Eigenkapital oder Risikokapital nutzen Sie den Zugang zur EU-<br />

Finanzierungssuchmaschine, um in Ihrem Land ansässige Finanzintermediäre zu finden.<br />

Für das Austauschprogramm "Erasmus für Jungunternehmer" können Sie sich online oder über eine<br />

Kontaktstelle in Ihrem Heimatland bewerben.<br />

Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/growth/smes/cosme<br />

Creative Europe ‐ Programm<br />

Das Programm "Creative Europe" unterstützt kulturelle und kreative Organisationen bei ihrer transnationalen<br />

Arbeit, fördert die Verbreitung von Kulturwerken und die Mobilität von Kulturschaffenden. Es besteht<br />

aus drei Teilen:<br />

<br />

<br />

<br />

"Teilprogramm Kultur" für Kultur- und Kreativbereiche<br />

Unterprogramm "Medien" für die audiovisuelle Industrie<br />

sektorübergreifender Bereich für gemeinsame Projekte zwischen dem Kultur- und Kreativsektor<br />

und der audiovisuellen Industrie.<br />

Einzelheiten zu Struktur und Verfahren finden Sie auf der Webseite von Creative Europe.<br />

29


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Arten von tourismusbezogenen Förderungen<br />

TRANSNATIONALE KOOPERATIONSPROJEKTE<br />

Das Programm fördert transnationale Aktivitäten innerhalb und außerhalb der EU, die darauf abzielen,<br />

Güter und Dienstleistungen zu entwickeln, zu schaffen, zu produzieren, zu verbreiten und zu erhalten,<br />

die kulturelle, künstlerische oder andere kreative Ausdrucksformen verkörpern. Dazu gehören<br />

Maßnahmen zur Entwicklung von Fähigkeiten, Kompetenzen und Know-how, einschließlich der Anpassung<br />

an digitale Technologien, zur Erprobung neuer Geschäfts- und Managementmodelle, zur Organisation<br />

internationaler kultureller Aktivitäten wie Wanderveranstaltungen, Ausstellungen, Austausch und Festivals<br />

sowie zur Förderung des Interesses an und zur Verbesserung des Zugangs zu europäischen Kultur- und<br />

Kreativwerken.<br />

EUROPÄISCHE NETZWERKE<br />

Das Programm unterstützt europäische Netzwerke (d.h. strukturierte Gruppen von Organisationen), die<br />

die Fähigkeit des Kultur- und Kreativsektors stärken, transnational und international zu agieren, sich an<br />

Veränderungen anzupassen und Innovationen zu fördern.<br />

SEKTORÜBERGREIFEND<br />

Der sektorübergreifende Aktionsbereich will Darlehen an kulturelle und kreative Unternehmen und<br />

Organisationen erleichtern. Darüber hinaus werden transnationale Aktivitäten im kulturellen, kreativen<br />

und audiovisuellen Bereich unterstützt, um beispielsweise Erfahrungen und Know-how in Bezug auf neue<br />

Geschäfts- und Managementmodelle auszutauschen.<br />

Wer aus dem Tourismusbereich kann beantragen?<br />

TRANSNATIONALE KOOPERATIONSPROJEKTE<br />

Alle juristischen Personen, die im Kultur- und Kreativbereich tätig sind; sie müssen zum Zeitpunkt der<br />

Antragsfrist mindestens zwei Jahre lang Rechtspersönlichkeit besitzen.<br />

EUROPÄISCHE NETZWERKE<br />

Im Kultur- und Kreativbereich tätige Netzwerke, bestehend aus mindestens 15 Mitgliedsorganisationen<br />

(juristischen Personen), die in mindestens 10 teilnehmenden Ländern niedergelassen sind; diese europäischen<br />

Netzwerke müssen zum Zeitpunkt der Antragsfrist mindestens zwei Jahre lang Rechtspersönlichkeit<br />

besitzen.<br />

Art und Höhe der Förderungen<br />

TRANSNATIONALE KOOPERATIONSPROJEKTE: Für "kleinere Kooperationsprojekte" (max. 48 Monate und<br />

von einem Konsortium von mindestens 3 Partnern aus 3 verschiedenen teilnehmenden Ländern<br />

durchgeführt) werden Zuschüsse bis zu 200.000 € gewährt, was maximal 60% des förderfähigen Budgets<br />

entspricht. Für "größere Kooperationsprojekte" (max. 48 Monate und von einem Konsortium von<br />

mindestens 6 Partnern aus 6 verschiedenen teilnehmenden Ländern durchgeführt) werden Zuschüsse<br />

von bis zu 2 Mio. € gewährt, was maximal 50% des förderfähigen Budgets entspricht.<br />

30


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

EUROPÄISCHE NETZWERKE: Aktionszuschüsse, die im Rahmen eines dreijährigen<br />

Partnerschaftsrahmenabkommens gewährt werden und 250.000 € pro Jahr nicht überschreiten dürfen.<br />

Maximaler Kofinanzierungssatz von 80 % der gesamten erstattungsfähigen Kosten.<br />

SEKTORÜBERGREIFEND: Im Jahr 2016 wurde eine Bürgschaftsfazilität in Höhe von bis zu 750 Mio. EUR<br />

eingerichtet, die es Finanzintermediären ermöglicht, mehr Kredite an diese Sektoren zu vergeben.<br />

Wie und wann wird beantragt?<br />

Informationen über Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und Bewerbungsverfahren finden Sie<br />

auf der Website der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur sowie über die Creative Europe<br />

Help Desks bei den Nationalagenturen.<br />

https://ec.europa.eu/programmes/creative-europe/about_en<br />

Erasmus+<br />

"Erasmus+" zielt darauf ab, die Qualifikationen und die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und die<br />

allgemeine und berufliche Bildung zu modernisieren. Um Innovation und Beschäftigungsfähigkeit zu fördern,<br />

unterstützt das Programm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mobilitätsprojekte für Lernende und Mitarbeiter/innen in der beruflichen Bildung<br />

Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Unternehmen, lokalen und regionalen Behörden<br />

und Nichtregierungsorganisationen, insbesondere durch:<br />

Strategische Partnerschaften (für Organisationen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren, um unter<br />

anderem innovative Praktiken zu entwickeln und zu verbreiten, die zu einer qualitativ hochwertigen<br />

Ausbildung oder zum Lernen führen;<br />

Wissensallianzen (Entwicklung innovativer und multidisziplinärer Lehr- und Lernkonzepte; Förderung<br />

des Unternehmergeistes und der unternehmerischen Fähigkeiten von Lehrkräften und Arbeitnehmern)<br />

und<br />

Sector Skills Alliances (Konzeption und Durchführung gemeinsamer Berufsbildungsprogramme<br />

und Lehr-/Ausbildungsmethoden mit besonderem Schwerpunkt auf arbeitsplatzbezogenem Lernen,<br />

um den Lernenden die für den Arbeitsmarkt erforderlichen Fähigkeiten zu vermitteln);<br />

Art und Höhe der Förderung<br />

MOBILITÄTSPROJEKTE FÜR LERNEN<strong>DE</strong> IN <strong>DE</strong>R BERUFLICHEN BILDUNG. Praktika an jedem relevanten<br />

Arbeitsplatz für Auszubildende und Lernende in Berufsschulen, von 2 Wochen bis zu 12 Monaten (exkl.<br />

Reisen) in jedem Programmland. EU-Unterstützung für jede/n Praktikanten/Praktikantin zwischen 18 und<br />

112 € pro Tag (abhängig von den Lebenshaltungskosten des Gastlandes) und Reisekosten von bis zu<br />

1.100 €.<br />

31


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTEN. Zuschüsse von maximal 300.000 € für Partnerschaften mit einer<br />

Laufzeit von 2 Jahren und 450.000 € für Partnerschaften mit einer Laufzeit von 3 Jahren.<br />

WISSENSBÜNDNISSE. Zuschüsse von 700.000 € für eine 2-jährige Allianz; 1 Million € für eine 3-<br />

jährigllianz.<br />

ALLIANZEN FÜR BRANCHENKOMPETENZEN. Zuschüsse von 700.000 € für eine 2-jährige Allianz; 1 Million<br />

€ für eine 3-jährige Allianz.<br />

Dieses EUROPETOUR-Projekt wird im Rahmen einer Strategischen<br />

Partnerschaft Erasmus+ finanziert. EUROPETOUR brachte zehn<br />

Organisationen aus acht europäischen Ländern zusammen und hat<br />

allen Partnern erheblichen Wissenszuwachs gebracht. Alle Aktivitäten<br />

wurden durch einen Zuschuss finanziert. Das wertvollste<br />

Ergebnis ist neben den deutlich gesteigerten Vermarktungskompetenzen<br />

das zwischen den Partnern aufgebaute Netzwerk und<br />

das Potenzial für eine zukünftige Zusammenarbeit.<br />

Wie und wann beantragen?<br />

Die Education, Audio-visual and Culture Executive Agency (EACEA) ist verantwortlich für die<br />

Durchführung von zentralen Aktionen (Joint Master Degrees, Strategische Partnerschaften, Knowledge<br />

Alliances, Sector Skills Alliances und Sport-Aktionen). Sie veröffentlicht Aufforderungen zur Einreichung<br />

von Vorschlägen auf ihrer Website. Die Bewerbungen werden online eingereicht.<br />

Für Maßnahmen, die nicht direkt von der EACEA verwaltet werden (z.B. Mobilitätsprojekte und<br />

Strategische Partnerschaften), müssen Vorschläge bei der Nationalen Agentur des Landes eingereicht<br />

werden, in dem die Antragsorganisation ansässig ist.<br />

Wer aus dem Tourismusbereich kann die Förderng beantragen?<br />

Mobilitätsprojekte: Alle juristischen Personen, die auf dem Arbeitsmarkt oder im Bereich der allgemeinen<br />

und beruflichen Bildung tätig sind (z.B. KMU, Handelskammern, Gewerkschaften, Stiftungen, NRO,...).<br />

Strategische Partnerschaften / Wissensallianzen / Branchenallianzen: Alle juristischen Personen (z.B.<br />

Hochschulen, KMU, Handelskammern, Gewerkschaften, Stiftungen, NGOs, Kulturorganisationen,<br />

Bibliotheken, Museen,...)<br />

Mehr Informationen: http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/<br />

32


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Beschäftigung und soziale Innovation (Employment and Social Innovation ‐<br />

EaSI)<br />

Das Programm "Beschäftigung und soziale Innovation" (EaSI) fördert Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Beschäftigung, zielt auf angemessenen sozialen Schutz, bekämpft soziale Ausgrenzung und Armut und<br />

verbessert die Arbeitsbedingungen. Es besteht aus mehreren Programmen:<br />

PROGRESS (Programm für Beschäftigung und soziale Solidarität)<br />

EURES (Europäische berufliche Mobilität) und<br />

EaSI-GARANTIE-FINANZINSTRUMENT (für die Finanzierung von Mikrofinanz und sozialem Unternehmertum)<br />

Einzelheiten zum Aufbau und zur Vorgehensweise finden Sie unter<br />

http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1081.<br />

Art der förderfähigen tourismusbezogenen Maßnahmen<br />

PROGRESS unterstützt analytische Arbeiten, die für politische Entscheidungen, soziale Innovationen und<br />

sozialpolitische Experimente notwendig sind (d.h. die Erprobung innovativer Politiken in kleinem Maßstab<br />

und den Ausbau der erfolgreichsten dieser Politiken, auch mit Unterstützung des Europäischen<br />

Sozialfonds).<br />

EURES unterstützt die Mobilität von Arbeitnehmer/innn und unterstützt Unternehmen, die in einem<br />

anderen europäischen Land Arbeitskräfte anwerben, durch gezielte Mobilitätsprogramme (z.B. "Your First<br />

EURES Job" für Arbeitssuchende zwischen 18 und 30 Jahren). Neben der Unterstützung bei der<br />

Stellensuche und -vermittlung können diese Programme einen Teil der Kosten der KMU für die<br />

Qualifizierung neu eingestellter Arbeitskräfte und ihre Eingewöhnung decken. Sie können<br />

Arbeitsuchenden auch bei der Kostendeckung für Bewerbungsgespräche und beschäftigungsbedingten<br />

Umzug helfen, um eine neue Tätigkeit anzunehmen.<br />

Das EaSI GARANTIE FINANZINSTRUMENT kann verwendet werden, um die Gründung oder Entwicklung von<br />

kleinen Unternehmen / sozialen Unternehmen, einschließlich Investitionen, Leasing und<br />

Betriebskapitalbedarf, sowie den Erwerb von Lizenzen und andere Anlaufkosten zu unterstützen.<br />

Kreditlinien wie Überziehungskredite oder kurzfristige revolvierende Fazilitäten können allerdings nicht<br />

gedeckt werden.<br />

Wer aus dem Tourismusbereich kann beantragen?<br />

PROGRESS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Hochschulen (Universitäten ....) und Forschungsinstitute<br />

Behörden - Arbeitsvermittlung<br />

Sozialpartner<br />

Experten für Evaluierung und Folgenabschätzung<br />

33


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

EURES<br />

<br />

<br />

<br />

Behörden - Arbeitsvermittlung<br />

Arbeitssuchende (EU-Bürger/innen und Personen, die legal in einem EU-Land leben)<br />

Unternehmen - KMU<br />

EaSI-Garantie-Finanzinstrument<br />

<br />

<br />

<br />

Unternehmen - Kleinstunternehmen<br />

Einzelpersonen<br />

Unternehmen - Soziale Unternehmen<br />

Art und Höhe der Förderung<br />

PROGRESS: Für Zuschüsse wird in jeder Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ein Höchstbetrag<br />

festgelegt. Das im Rahmen von Ausschreibungen zur Verfügung stehende Budget variiert ebenfalls.<br />

EURES: Für KMU ein Zuschuss zur Deckung eines Teils der Kosten für die Qualifizierung neu<br />

eingestellter Arbeitskräfte und deren Eingewöhnung (Integrationsprogramm). Für Arbeitssuchende eine<br />

Pauschalvergütung zur Deckung der Kosten für Bewerbungsgespräche und/oder zur Ansiedlung in einem<br />

anderen Land, nachdem sie die Stelle erhalten haben.<br />

EaSI-GARANTIE-FINANZINSTRUMENT: Die vom Instrument unterstützten Mikrokreditgeber können Direktoder<br />

Rückgarantien, verschiedene Kreditformen (max. 25.000 €) und Beteiligungen anbieten. Was die<br />

sozialen Unternehmen betrifft, so stellen die Finanzintermediäre Darlehen und andere Finanzinstrumente<br />

zur Verfügung (max. 500.000 € pro sozialem Unternehmen, sofern es nicht an der Börse notiert ist und<br />

einen Jahresumsatz von höchstens 30 Mio. € aufweist.<br />

Wie und wann beantragen?<br />

Klicken Sie auf die Links, um Informationen zu den Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen<br />

oder Ausschreibungen von PROGRESS zu erhalten.<br />

Informationen zu den Vorteilen eines Mobilitätsprogramms für Arbeitkräfte finden Sie unter "Ihr erster<br />

EURES-Jobführer".<br />

Für Mikrokredite und Mikrokredite wenden Sie sich bitte an einen der Mikrokreditanbieter in Ihrem Land.<br />

Die Bewerbungen werden laufend überprüft.<br />

34


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 6<br />

Nationale<br />

Förderprogramme<br />

in Deutschland<br />

35


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 6: Nationale Förderprogramme in Deutschland<br />

Die folgenden Ausführungen beschäftigen sich mit möglichen Förderungen für Ihre kulturtouristischen<br />

Unternehmungen in Deutschland. Die deutschen EUROPETOUR-Partner haben hier für Sie einige Möglichkeiten<br />

zusammen getragen, die zur Inspiration dienen sollen.<br />

Die Förderlandschaft in Deutschland ist breit aufgestellt und Finanzierungsquellen und -programme finden<br />

sich zuhauf. Leider gibt es keine Publikation oder Internetseite, die finanzielle Unterstützungen für<br />

den (Kultur)Tourismusbereich auflistet, aber es gibt zahlreiche Möglichkeiten.<br />

Öffentliche Förderungen<br />

Der Bund wie die 16 deutschen Bundesländer bieten Finanzinstrumente, die von Akteur/innen des ländlichen<br />

Kulturtourismus genutzt werden können. Der große Vorteil besteht darin, dass der Kulturtourismus<br />

eine Querschnittsaufgabe ist und Förderungen aus vier Bereichen infrage kommen:<br />

1. Tourismus<br />

2. Kultur<br />

3. Beschäftigung<br />

4. Ländlicher Raum<br />

Es lohnt sich also, in allen vier Bereichen zu recherchieren und die entsprechenden Fachstellen zu<br />

kontaktieren. Ihre erste Ansprechstelle sollte immer Ihr regionales Destinationsmanagement sein, also<br />

die Tourismusorganisation auf regionaler Ebene. Weitere Ansprechpartner sind die Tourismusorganisationen<br />

der Länder und die Fachabteilungen der deutschen Länderministerien.<br />

Dee Deutsche Tourismusverband organisiert ein jährliches Städte- und Kulturforum, das sich speziell an<br />

Akteur/innen im Kulturtourismus wendet. Hier können Sie Gleichgesinnte treffen, Ideen austauschen und<br />

Entwicklungen kennenlernen.<br />

Ländlicher Kulturtourismus ist eine attraktive Nische im Gesamttourismus, und Sie haben Anspruch auf<br />

alle Unterstützungsinstrumente, die dem Tourismus, der Kultur, dem Beschäftigungsbereich und dem<br />

ländlichen Raum insgesamt zur Verfügung stehen.<br />

Innovationsgutscheine<br />

Verschiedene deutsche Bundesländer bieten so genannte „Innovationsgutscheine“ an. Diese unterstützen<br />

kleine Unternehmen sowie Existenzgründer/innen bei der Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und das Bayrische<br />

36


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie bieten unterschiedliche Gutscheine an, die<br />

eine sinnvolle Möglichkeit bieten, innovative kulturtouristische Produkte und Dienstleistungen auf ihre<br />

Marktfähigkeit zu überprüfen.<br />

Praxis-Tipp<br />

Auf den ersten Blick mögen Ihnen viele Förderinstrumente, bezogen auf Ihre<br />

kulturtouristischen Produkte und Dienstleistungen, unpassend erscheinen.<br />

Suchen Sie dennoch das Gespräch mit den Expert/innen der Vergabestellen.<br />

Diese geben Ihnen nicht nur eine qualifizierte Einschätzung, sondern<br />

gegebenenfalls auch einen Tipp, welche alternative Förderschiene infrage<br />

kommt.<br />

Deshalb: Hartnäckig sein und unterschiedliche Wege ausprobieren!<br />

Zuschüsse für Messebeteiligungen<br />

Messen sind wichtig, um sich über Trends zu informieren, sich weiter zu qualifizieren, Kontakte aufzubauen,<br />

Pressekontakte zu pflegen und letztlich auch dafür, die eigene Position im Markt einzuschätzen.<br />

Die für Tourismus zuständigen Ministerien und die Tourismusorganisationen bieten die Möglichkeit zur<br />

Messebeteiligung im In- und Ausland und/oder Zuschüsse, um an einer Fachmesse teilzunehmen.<br />

In Deutschland sind dies Messen wie die CMT (Stuttgart) und die ITB (Berlin), die jährlich im ersten<br />

Quartal stattfinden. Inzwischen bietet die ITB eine eigene Kulturtourismus-Messe, die Culture Lounge.<br />

Andere Messen bieten ebenfalls die Möglichkeit, sich in kleinerem Rahmen zu präsentieren.<br />

Schauen Sie sich diese Messen einmal an, reden Sie dort mit Kolleg/innen, besuchen Sie die dort<br />

angebotenen Fortbildungsangebote und entscheiden Sie dann, ob sie in einen Messeaufritt investieren.<br />

Vielleicht können Sie sich einen Stand mit Kolleg/innen teilen? Ihre regionalen Tourismusorganisationen<br />

helfen Ihnen mit einer Einschätzung.<br />

Mikrokredite<br />

Mikrokredite kommen insbesondere bei Gründungen mit geringem Finanzierungsbedarf in Frage. Sie sind<br />

ein vergleichsweise junges Förderinstrument und wurden speziell für Einrichtungen der Kulturwirtschaft<br />

entwickelt, die in der Gründungsphase mit einem vergleichsweise geringen Kapitalbedarf auskommen.<br />

Beispielsweise könnte für die Ausstattung einer Ferienwohnung mit einer Bibliothek regionaler Literatur<br />

ein Mikrokredit beantragt werden, oder es könnte ein komplexes Programm für kulturell interessierte<br />

Gäste entwickelt werden.<br />

37


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Die Laufzeit der Mikrokredite reicht von wenigen Monaten bis zu maximal drei Jahren. Vorteilhaft bei<br />

Mikrokrediten ist die kurzfristige Verfügbarkeit, auch ohne hohe Sicherheiten durch Kreditnehmer/innen.<br />

Trotz möglicher hoher Zinssätze sind Mikrokredite ein sinnvolles Finanzierungsinstrument und gegebenenfalls<br />

der Einstieg in höhere Kredite für den weiteren Ausbau Ihres Unternehmens.<br />

Destination Bühne<br />

Das bislang einzige Fördervorhaben des Bundes zum Kulturtourismus im ländlichen Raum nannte sich<br />

„Destination Bühne“ (2015 -2018). Das Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie wurde<br />

durch den deutschen Tourismusverband koordiniert und bot im wesentlichen Beratung für insgesamt 10<br />

deutsche Regionen. Dabei ging es um die Entwicklung und Vermarktung kulturtouristischer Angebote und<br />

um Möglichkeiten, den Kulturtourismus als Treiber regionaler Entwicklung zu stärken. Hier sind die Ergebnisse<br />

zugänglich..<br />

Private Förderungen<br />

Stiftungen<br />

Es gibt Stiftungen, die auch Vorhaben aus dem Kulturtourismus fördern können. Der Bundesverband<br />

Deutscher Stiftungen bietet dazu eine Recherchemöglichkeit.<br />

Beratung und Coaching<br />

Die Zahl der privatwirtschaftlichen Einrichtungen, die Sie beraten, begleiten und Ihnen Zugang zu Fördermitteln<br />

eröffnen können, ist in der Spezialisierung für den Kulturtourismus im ländlichen Raum vergleichsweise<br />

überschaubar, und die Recherche dürfte Ihnen leicht fallen. Bei der Auswahl achten Sie<br />

‐ auf Empfehlungen von Kolleg/innen,<br />

‐ auf Zahl und Qualität bereits erfolgreich umgesetzter Vorhaben im ländlichen Raum,<br />

‐ Qualifikation und Erfahrung der Berater/innen.<br />

Die Partner/innen des EUROPETOUR-Projekts und die auf der EUROPETOUR-Seite gelisteten Projekte<br />

und Expert/innen teilen gerne ihre Erfahrungen mit Ihnen. Zwei deutschsprachige kulturtouristische Blogs<br />

(beide von EUROPETOUR-Expertinnen betrieben) bieten kostenfeie Informationen und vielfältige Anregungen:<br />

der KIRATOUR-Blog www.kiratour.de/blog und der Creative Elena-Reiseblog<br />

https://www.creativelena.com .<br />

Weitere Empfehlungenfür die Auswahlentscheidung finden Sie im EUROPETOUR-Trainingsmodul 8 („Business<br />

Plan“).<br />

38


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Lerneinheit 7<br />

Nationale<br />

Förderprogramme<br />

in Österreich<br />

39


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Kapitel 7: Tourismusförderungen in Österreich<br />

Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus ist für den strategischen Einsatz von Budgetmitteln<br />

für Förderungsmaßnahmen im Bereich der Tourismus- und Freizeitwirtschaft verantwortlich. Der<br />

Großteil dieser Mittel wird der Österreichischen Hotel-und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) zur<br />

Verfügung gestellt, welche die betrieblichen Tourismus-Förderungsaktionen im Auftrag des BMNT abwikkelt.<br />

(https://www.bmnt.gv.at/tourismus/tourismusfoerderungen.html)<br />

Österreichische Hotel und Tourismusbank<br />

Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) ist eine Spezialbank zur Finanzierung<br />

und Förderung von Investitionen im Tourismus. Aus jahrzehntelanger Erfahrung kann auf ein<br />

umfangreiches Branchenwissen zurückgegriffen werden, da die ÖHT die Entwicklung der österreichischen<br />

Freizeitwirtschaft als Finanzierungs- und Förderungsinstitut wesentlich mitgestaltet hat.<br />

Neben der Finanzierung mit zinsgünstigen Kreditmitteln steht die ÖHT ihren Kunden zu Beratungsgesprächen<br />

vor allem im Bereich Investitionen und Finanzierung zur Verfügung, da die Zeit der Planung<br />

der Investitionen von besonderer Wichtigkeit für die langfristige Unternehmensentwicklung ist.<br />

Zusätzlich zur Finanzierung von Investitionen werden auch Vorfinanzierungen von Exportförderungen<br />

angeboten. Auch Softwareaspekte - wie die Unterstützung von Kooperationen und Neustrukturierungen<br />

der Finanzierung von Tourismusbetrieben - sind Bestandteil des Dienstleistungspaketes.<br />

Allgemeine Tourismusförderung und EU‐Kofinanzierung 2014‐2020<br />

Durch das BMNT direkt gefördert werden touristische Vorhaben, an deren Durchführung ein öffentliches<br />

Interesse besteht, die einen Beitrag zum wirtschaftlichen Fortschritt leisten und über den Interessensbereich<br />

eines einzelnen Bundeslandes hinausgehen. Rechtsgrundlage sind die "Allgemeinen Rahmenrichtlinien<br />

für die Gewährung von Förderungen aus Bundesmitteln" vom 22. August 2014 idgF.<br />

Wichtigstes Beispiel ist die Förderung der alpinen Infrastruktur über den Verband der alpinen Vereine<br />

Österreichs (VAVÖ). Die Förderungsmittel werden für die umweltgerechte Sanierung der Schutzhütten<br />

sowie für die Erhaltung des Wanderwegenetzes eingesetzt.<br />

Kofinanzierung von EU‐Projekten<br />

Auch in der EU-Programmperiode 2014-2020 setzt das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus<br />

Tourismus-Förderungsmittel für die nationale Kofinanzierung von EU-Projekten mit besonderer<br />

touristischer Bedeutung ein.<br />

40


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Im Bereich der EU-kofinanzierten Förderungen können vor allem nicht betriebliche Projekte aus dem<br />

Programm Ländliche Entwicklung (LE 14-20) unterstützt werden. In der laufenden Periode sind Projektvorhaben<br />

programmkonform in einem Auswahlverfahren zu ermitteln. Für nähere Informationen dazu darf<br />

auf das Österreichische Programm LE 14 - 20 verwiesen werden.<br />

Für EU-kofinanzierte Projekte aus anderen Programmen, wie z.B. Programme der Europäischen Territorialen<br />

Zusammenarbeit - ETZ (INTERREG), bestehen unterschiedliche Formalvoraussetzungen für das Förderungsansuchen<br />

und den Bewilligungsprozess.<br />

Förderungsprogramme 2014 – 2020<br />

Die betrieblichen Förderungsprogramme des BMNT für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft werden von<br />

der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H. (ÖHT) abgewickelt.<br />

Die Grundlage für die Gewährung von Förderungen und die Schadloshaltung der ÖHT für von ihr übernommene<br />

Haftungen durch die Republik Österreich bildet das KMU-Förderungsgesetz vom 20.8.1996<br />

idgF und die auf Basis dieses Gesetzes erlassenen Richtlinien:<br />

TOP-Tourismus-Impuls-Förderung 2014 - 2020<br />

Übernahme von Haftungen für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft 2014 - 2020<br />

Die folgende Übersicht informiert über die wesentlichen Zielsetzungen der einzelnen Förderungsprogramme<br />

und die Kombinationsmöglichkeit mit der Übernahme von Haftungen. Details zu den Programmen<br />

sowie zur Beantragung der Förderungen finden Sie auf der Webseite der ÖHT.<br />

TOP A Investition<br />

Ziel: Ausgleich von Betriebsgrößen¬nachteilen, Verbesserung des touristischen Angebots, Forcierung der<br />

Saisonverlängerung, Sicherung der Beschäftigungslage<br />

Einreichung: laufend möglich<br />

Übernahme von Haftungen √<br />

TOP B Jungunternehmer<br />

Ziel: Unterstützung der Gründung und Übernahme von Unternehmen<br />

Einreichung: laufend möglich<br />

Übernahme von Haftungen √<br />

TOP C Innovation<br />

Ziel: Entwicklung und Umsetzung von innovativen Einzel- und Kooperationsvorhaben (Leuchtturm¬projekten)<br />

Einreichung: nach Veröffentlichung eines Aufrufs zur Einreichung von Projektvorschlägen (voraussichtlich<br />

im 1. Quartal 2015)<br />

41


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

TOP D Restrukturierung<br />

Ziel: Wiederherstellung der Rentabilität sowie Verbesserung der Finanzstruktur wesentlicher Angebotsträger<br />

Übernahme von Haftungen √<br />

Einreichung: laufend möglich<br />

Die ÖHT ist auch Treuhandbank für das ERP-Tourismus-Programm. Vom ERP-Fonds werden jährlich Kreditmittel<br />

zur Verfügung gestellt, damit Tourismusprojekte mit günstigen ERP-Krediten finanziert werden<br />

können. Die beim BMNT angesiedelte ERP-Fachkommission für Tourismus entscheidet über die Vergabe<br />

von ERP-Fondsmitteln, die über die ÖHT angesprochen werden können. Die Grundlage bildet das ERP-<br />

Fonds-Gesetz vom 1.1.1975 idgF und die diesbezügliche Richtlinie. Seit dem Jahr 2009 werden auch<br />

ERP-Kleinkredite angeboten.<br />

Auch die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung (aws) wickelt Förderungsaktionen<br />

- vor allem im Garantiebereich - ab, die dem Tourismus zugute kommen können.<br />

Leuchtturmprojekte<br />

Die im Jahr 2015 neu gestaltete Förderungsinitiative zu innovativen Tourismusprojekten im ländlichen<br />

Raum wird fortgesetzt.<br />

Tourismusförderungen in Bundesländern am Beispiel Niederösterreich<br />

Quelle: http://www.noe.gv.at/noe/Wirtschaft-Tourismus-<br />

Technologie/<strong>Foerderungen</strong>_Wirtschaft__Tourismus___Technologie.html<br />

Investitionsförderung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bergerlebnis (Tourismus)<br />

Genießerzimmer (Tourismus)<br />

Landesausstellung in NÖ (Tourismus)<br />

Wirtshauskultur (Tourismus)<br />

Privatzimmer in NÖ (Tourismus)<br />

Qualitätsoffensive (Tourismus)<br />

Infrastrukturförderung (Tourismus)<br />

Förderung touristischer Infrastruktur<br />

Antragsberechtigt sind Gemeinden, Tourismusorganisationen, Verbände, Vereine, sofern diese nicht den<br />

Beihilfebestimmungen der Europäischen Union unterliegen: http://www.noe.gv.at/noe/Wirtschaft-<br />

Tourismus-Technologie/Infrastruktur_(Tourismus)_-_Foerderung.html<br />

42


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Zum Nachlesen<br />

Literaturhinweis 1: Finanzierung<br />

kommunaler touristischer Aufgaben<br />

Der Tourismus- und Heilbäderverband Rheinland-Pfalz hat eine Broschüre zur Erschließung verlässlicher<br />

Finanzierungsinstrumente kommunaler touristischer Aufgaben herausgegeben. Darfin geht es um die<br />

Finanzierbarkeit marktfähiger und wettbewerbsorientierter Organisations- und Marketingstrukturen. Es<br />

werden Empfehlungen zur nachhaltigen Herstellung, zum Betrieb und zur Unterhaltung der touristischen<br />

Infrastruktur gegeben,<br />

Link: https://rlp.tourismusnetzwerk.info/download/THV-Broschuere-Nachhaltige-Finanzierung.pdf<br />

43


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Literaturhinweis 2: Umfrage<br />

zur besseren<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Kultur und Tourismus<br />

Kultur und Tourismus in Rheinland-Pfalz wollen enger und besser zusammenarbeiten. Auf dem Weg<br />

dahin gibt es noch einiges zu tun, das brachte die Online-Umfrage der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz<br />

(ZIRP) e.V. zutage, ergänzt durch Einzelinterviews mit Touristiker/innen und Kulturschaffenden.<br />

Die Ergebnisse der Projektstudie:<br />

‐ Tourismus- und Kulturwirtschaft erkennen die Bedeutung der jeweils anderen Branche für den<br />

eigenen Erfolg.<br />

‐ Die kulturtouristische Vermarktung im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz ist zu kleinteilig, um<br />

erfolgreich zu sein, Synergieeffekte bleiben oftmals ungenutzt.<br />

Die befragten Expert/innen haben erfasst, wie die Zusammenarbeit von Kultur und Tourismus intensiver<br />

werden kann:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mehr Austauschmöglichkeiten und Plattformen für Kultur und Tourismus, um miteinander über<br />

Vorhaben, Interessen, Erwartungen und Bedarfe ins Gespräch zu kommen.<br />

Eine stärkere Vernetzung von (regionalen) Kulturanbietern, um Angebote zu bündeln und gemeinsam<br />

zu vermarkten.<br />

Öffnung für die jeweils andere Organisation und Funktionslogik, insbesondere in Bezug auf unterschiedliche<br />

zeitliche Planungshorizonte.<br />

Mehr Sichtbarkeit des Tandems Kultur und Tourismus, zum Beispiel bei Fachmessen wie der ITB<br />

in Berlin.<br />

Eine entscheidungsfähige Schnittstelle zwischen Kultur und Tourismus auf Landes- und auf regionaler<br />

Ebene.<br />

Mehr dazu: http://www.zirp.de/images/themen/kultur/zirp_Kultur_Tourismus_kompakt_web.pdf<br />

44


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Literaturhinweis 3: Zugang zu<br />

Finanzierungen ‐ Bericht<br />

Das Directorate-General for Education and Culture der Europäischen Kommission hat einen Bericht über<br />

bewährte Praktiken veröffentlicht, um den Zugang zu Finanzmitteln für den Kultur- und Kreativsektor zu<br />

erleichtern. Dieser Bericht befasst sich mit innovativen Instrumenten, die den Zugang zu Finanzmitteln<br />

für den Kultur- und Kreativsektor erleichtern können, Kulturtourismus eingeschlossen. Er gibt einen<br />

Überblick über das finanzielle "Ökosystem", z.B. die finanzielle Situation der Unternehmen,<br />

Vermögenswerte, Fähigkeiten, Know-how, Geschäftspläne und Güter oder Dienstleistungen; er informiert<br />

auch über Finanzdienstleister und Unterstützer, die Nachfrage nach Gütern oder Dienstleistungen des<br />

Unternehmens, die Marktdynamik und -nachfrage sowie die rechtlichen und politischen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Der Bericht geht auch auf verschiedene Typologien der Fördermodelle ein und zeigt Gute Beispiele,<br />

auch für den Kulturtourismus, für die verschiedenen Förderformen.<br />

Link: https://publications.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/f433d9df-deaf-11e5-8fea-<br />

01aa75ed71a1<br />

45


WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Literaturhinweis 4: Leitfaden<br />

zu EU‐ Förderungen für den<br />

Tourismus<br />

Dieser englischsprachige Leitfaden wurde erstellt, um der Vielfalt der Bedarfe des Tourismussektors und<br />

der Vielfalt der thematischen Programme der EU, die ihn unterstützen können, gerecht zu werden. Er<br />

hilft, Informationen über viele Programme zu bewerten, was eine Herausforderung für private und<br />

öffentliche Einrichtungen sein kann, die Tourismusziele fördern oder touristische Dienstleistungen<br />

entwickeln.<br />

Der Leitfaden erläutert die vielfältigen Programme (die meisten davon werden in den Kapiteln 4 und 5<br />

vorgestellt) und zeigt Beispiele, welche Investitionen und welche Projekte gefördert wurden.<br />

Link:<br />

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0ahUKEwiasb6y__HVAhVGMhoKH<br />

Y_lBswQFggmMAA&url=http%3A%2F%2Fec.europa.eu%2FDocsRoom%2Fdocuments%2F18164%2Fattachme<br />

nts%2F1%2Ftranslations%2Fen%2Frenditions%2Fnative&usg=AFQjCNESc3AMvR7AbbilO6VbylQRCKI2DA<br />

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WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 7 – FÖR<strong>DE</strong>RUNGEN FÜR TOURISTISCHE PRODUKTE, DIENSTLEISTUNGEN<br />

UND PROJEKTE<br />

Hinweis<br />

Das vorliegende Kompendium wurde von Partnerinnen und Partnern der EUROPETOUR-Partnerschaft<br />

erarbeitet. Nach Kenntnis der Partnerschaft ist es das erste Kompendium überhaupt, das Finanzierungen<br />

für den ländlichen Kulturtourismus unter einem europäischen Blickwinkel zusammen trägt, entsprechend<br />

aufwändig gestaltete sich die Erarbeitung. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass<br />

die hier veröffentlichten Informationen einem schnellen Wandel unterliegen. Wir bitten deshalb alle Leser/innen,<br />

sich über aktuelle Daten und Ausschreibungsfristen unter den angegebenen Links zu informieren.<br />

Dank<br />

Die EUROPETOUR-Partnerschaft möchte ausdrücklich folgenden Personen danken, die im Rahmen eines<br />

Seminars der EUROPETOUR-Projektkoordinatorin Dr. Karin Drda-Kühn an der Hochschule Heilbronn im<br />

Wintersemester 2017/18 in einer studentischen Arbeitsgruppe des Studiengangs Betriebswirtschaft und<br />

Kultur-, Freizeit- und Sportmanagement zur Zusammenstellung und fachlichen Bewertung der Finanzierungsinstrumente<br />

beigetragen haben (siehe dazu Kapitel 6):<br />

Christopher Bauersfeld, Cristina Graf, Christin Zäuner, Aaron Schwarz.<br />

Stand: Juni 2018<br />

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