M3 Marketing final Deutsch
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3<br />
STRATEGISCHES MARKETING<br />
FÜR DEN KULTURTOURISMUS<br />
IM LÄNDLICHEN RAUM<br />
1
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Dieses Trainingsmodul ist Teil einer Serie an Trainingsmodulen für den Kulturtourismus, welche in der<br />
Erasmus+ Strategischen Partnerschaft EUROPETOUR entwickelt wurden. EUROPETOUR ist eine<br />
europäische Initiative, die darauf abzielt, das ökonomische Potenzial herausragender Kulturschätze<br />
Europas zu erschließen und die ländlichen Gebiete bei der Erschließung sämtlicher Chancen des<br />
Kulturtourismus zu unterstützen.<br />
Mehr Informationen (in englischer Sprache): http://www.europetour.tips<br />
Fotonachweis: Wolfgang Eisenreich, Kees Grootswagers, Elena Paschinger<br />
Diese Arbeit unterliegt einer Creative Commons Namensnennung‐NichtKommerziell‐Weitergabe<br />
unter gleichen Bedingungen wie die 4.0 International License.<br />
Es steht Ihnen frei, nachstehendes Werk zu:<br />
• teilen ‐ kopieren und verteilen in jedem Medium oder Format<br />
• anpassen ‐ transformieren und auf das Material aufbauen<br />
Dabei gelten folgende Bedingungen:<br />
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• ShareAlike ‐ Wenn Sie das Material neu zusammenstellen, umwandeln oder aufbauen,<br />
müssen Sie Ihre Beiträge unter der gleichen Lizenz wie das Original verteilen.<br />
Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Publikation stellt keine Bestätigung der Inhalte dar, die nur<br />
die Ansichten der Autoren widerspiegeln. Die Kommission kann nicht für die Verwendung der darin enthaltenen Informationen<br />
verantwortlich gemacht werden.<br />
Projektnummer: 2015-1-DE02-KA202-002325<br />
2
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Strategisches <strong>Marketing</strong> im Kulturtourismus .......................................................................................... 4<br />
Lernziele .................................................................................................................................................. 4<br />
1.0 Strategisches <strong>Marketing</strong> .............................................................................................................. 6<br />
Übung 1 : Strategisches <strong>Marketing</strong>: Vorher ‐ Nachher .............................................................. 8<br />
2.0 Methoden für Strategische Analyse ............................................................................................ 10<br />
2.1 SWOT Analyse ...................................................................................................................... 10<br />
2.2 Situationsanalyse ................................................................................................................. 11<br />
2.3 Destinationsanalyse ............................................................................................................. 11<br />
2.4 Wettbewerbsanalyse ........................................................................................................... 12<br />
2.5 Marktanalyse ....................................................................................................................... 12<br />
2.6 <strong>Marketing</strong>position & Imageanalyse ..................................................................................... 13<br />
2.7 <strong>Marketing</strong>plan‐Analyse ........................................................................................................ 13<br />
2.8 Bewohner‐Analyse ............................................................................................................... 14<br />
2.9 Zusammenfassung ............................................................................................................... 14<br />
Übung 2: Schritt für Schritt zur eigenen Strategie ................................................................... 15<br />
3.0 Strategische Ziele im Kulturtourismus ........................................................................................ 17<br />
3.1 Vision & Mission................................................................................................................... 17<br />
3.2 Corporate Identity ................................................................................................................ 21<br />
Übung 3: Mission Statement ...................................................................................................... 22<br />
4.0 Strategieentwicklung .................................................................................................................. 24<br />
4.1 Entwicklungsstrategien ........................................................................................................ 24<br />
4.2 Wettbewerbsstrategien ....................................................................................................... 25<br />
4.3 Kundenstrategien ................................................................................................................. 25<br />
Checkliste Besucherumfrage .................................................................................................... 27<br />
Übung 4: Welche Strategien nutzen Sie? .................................................................................... 31<br />
Best Practice 1: Champing – Unterkunft für Kultur‐ und Kirchenlie bhaber...........................<br />
Best Practice 2: Textiles Zentrum Haslach ............................................................................... 33<br />
Best Practice 3: Beispiel Verhaltenskodex ............................................................................... 34<br />
EUROPETOUR ‐ Qualifizierung für europäischen Kulturtourismus im ländlichen Raum ..................... 35<br />
10 Partner – 8 europäische Regionen – gemeinsame Ziele .................................................................. 37<br />
32<br />
3
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Strategisches <strong>Marketing</strong> im Kulturtourismus<br />
Strategisches <strong>Marketing</strong> betrifft die zukünftige Entwicklung eines touristischen Unternehmens oder<br />
einer touristisch ausgerichteten Einrichtung. Die Hauptaufgabe besteht darin, die aktuelle Situation<br />
der vermuteten Entwicklung anzupassen.<br />
Dieses Modul konzentriert sich auf die strategischen Aspekte des <strong>Marketing</strong>s für den Kulturtourismus<br />
in ländlichen Gebieten.<br />
Lerneinheit 1: Grundlagen des strategischen <strong>Marketing</strong>s<br />
Lerneinheit 2: Methoden der strategischen Analyse<br />
Lerneinheit 3: Strategische Ziele im Kulturtourismus<br />
Lerneinheit 4: Strategieentwicklung<br />
Lernziele<br />
Am Ende dieses Moduls werden Sie die verschiedenen Schwerpunkte für strategisches Tourismusmarketing<br />
kennen.<br />
Sie werden in strategisches Denken eingeführt.<br />
Sie werden wissen, welche Arten von strategischen Analysen für Ihr Unternehmen oder Ihre<br />
Einrichtung am besten geeignet sind.<br />
Sie werden verstehen, wie die Entwicklung Ihrer strategischen Ziele mit Ihrer Vision und Mission<br />
verbunden ist.<br />
Sie lernen den Unterschied zwischen Vision Statement und Mission Statement.<br />
Sie werden sehen, dass Corporate Identity mehr als nur Design ist.<br />
Sie können über eigene Strategien nachdenken und diese entsprechend anpassen.<br />
Sie lernen die Komponenten Ihres Strategie‐Mixes kennen.<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Lerneinheit 1<br />
Grundlagen des<br />
strategischen<br />
<strong>Marketing</strong>s<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
1.0 Strategisches <strong>Marketing</strong><br />
Strategisches <strong>Marketing</strong> betrifft die zukünftige Entwicklung eines touristischen Unternehmens. Im<br />
Rahmen dieses Moduls werden auch kulturelle Institutionen als „touristische Unternehmen“<br />
angesehen. Das klingt seltsam, aber in der Tat bieten Kultureinrichtungen wie Museen, Sammlungen,<br />
Orchester oder Theater ihren Besucherinnen und Besuchern, also ihrem Publikum, einen bezahlten<br />
Service oder bezahlte Produkte. Der Ausdruck „Unternehmen“ enthält eine ökonomische Dimension,<br />
die konsequent gewählt wird, da die Mehrheit der Produkte und Dienstleistungen im Kulturbereich<br />
nicht kostenlos angeboten wird.<br />
Die Hauptaufgabe besteht nun darin, Ihre aktuelle Situation der vermuteten Entwicklung und den<br />
angestrebten Zielen Ihres Unternehmens anzupassen. Solche Strategien können mit zukunftsorientierten<br />
Schutzschienen für das tägliche Management eines touristischen Unternehmens<br />
verglichen werden, um die kurzfristigen Taktikmanöver zu beherrschen.<br />
Das Ergebnis des strategischen <strong>Marketing</strong>s ist ein <strong>Marketing</strong>konzept, das drei<br />
verschiedene Ebenen der Konkretisierung beinhaltet:<br />
1. die Ziele als Zukunftsszenario (der zukünftige Ort)<br />
2. die Strategien als Struktur (der Weg zu diesem Ort)<br />
3. den <strong>Marketing</strong>‐Mix als Prozess (das Fahrzeug in Bewegung setzen)<br />
Strategien sind langfristige Entscheidungen oder Spezifikationen, die die Rahmenbedingungen Ihrer<br />
Organisation oder Zielpolitik bestimmen, in der Regel mit einem Zeitrahmen von fünf bis zehn<br />
Jahren. Sie sind weitreichend und bestimmen Strukturen.<br />
Kurzfristige <strong>Marketing</strong>‐Planung ist Taktik‐<strong>Marketing</strong> und deckt einen Zeitrahmen von etwa einem<br />
Jahr ab. Es bezieht sich auf bestimmte definierte Maßnahmen und Details.<br />
Weder kurz‐, mittel‐ noch langfristiges <strong>Marketing</strong> ist völlig starr und irreversibel; es muss ständig auf<br />
Erfolg geprüft und an die jeweilige Marktentwicklung angepasst werden. So schnell wie der<br />
Geschmack der Gäste sich verändert, müssen sich auch <strong>Marketing</strong>strategien verändern.<br />
Strategisches Denken und Handeln ist eine Kombination aus:<br />
1. angewandten Kenntnissen über <strong>Marketing</strong>‐Management‐Know‐how,<br />
2. logischem Denken durch logische Schlussfolgerungen aus der Marktanalyse,<br />
3. Kreativität bei der Wahl der richtigen Wege für die Zukunft und deren<br />
Koordination.<br />
Strategisches Kulturtourismusmanagement führt zum Handeln, anstatt zum Reagieren!<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Die grundlegenden Merkmale des strategischen Denkens sind:<br />
• visionäres Denken: künftige Möglichkeiten erkennen<br />
• differenziertes Denken: anders als die Konkurrenz sein, Innovation statt Nachahmung<br />
• Vorteile denken: auf der Suche nach Wettbewerbsvorteilen<br />
• richtungsweisendes Denken: Suche nach Möglichkeiten für die Zukunft, um alternative Wege zu<br />
finden, wie man das Ziel erreicht<br />
• potenzielles Denken: Erkennung und Verständnis von Einflussfaktoren<br />
Diese verschiedenen Aspekte des strategischen Denkens haben zu einer Reihe von verschiedenen<br />
Strategie‐Bausteinen geführt. Die bekanntesten sind<br />
• Alleinstellungsmerkmal<br />
• Strategische Geschäftseinheit<br />
• Strategische Erfolgslage<br />
• Vergleichende Wettbewerbsvorteile<br />
Die grundlegende strategische Aufgabe ist es, diese Strategiebausteine für Ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen zu erkennen und zu entwickeln.<br />
7
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Übung 1: Strategisches <strong>Marketing</strong>: Vorher –<br />
Nachher<br />
Diese Übung ist vor allem dann für Sie geeignet, wenn Sie gerade anfangen, sich Gedanken zu Ihrer<br />
kulturtouristischen Strategie zu machen:<br />
Schritt 1:<br />
Bevor Sie die folgenden Einheiten studieren, notieren Sie sich, welche strategischen<br />
<strong>Marketing</strong>aktivitäten Sie bisher unternommen haben.<br />
______________________________________________________<br />
______________________________________________________<br />
______________________________________________________<br />
______________________________________________________<br />
Schritt 2:<br />
Erstellen Sie nach Abschluss der Einheit einen Plan, welche Aktivitäten Sie nun aufgrund Ihres<br />
Kompetenzzuwaches in naher Zukunft unternehmen wollen.<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
_____________________________________________________<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Lerneinheit 2<br />
Strategische Analyse<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
2.0 Methoden für eine Strategische Analyse<br />
Je nach Art Ihres Unternehmens können Sie verschiedene Analyse‐Arten verwenden. In dieser Einheit<br />
werden wir Ihnen die nützlichsten Methoden für strategische Analysen vorstellen, die dazu<br />
beitragen, die interne und externe Ausgangsposition Ihres Unternehmens sowie dessen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten zu verstehen.<br />
2.1 SWOT Analyse<br />
Die SWOT‐Analyse ist ein häufig verwendetes Planungsinstrument, das einen Kontext untersucht,<br />
indem sie die (S)Trengths, (W)Eaknesses, (O)pportunities und (T)hreats als Stärken, Schwächen,<br />
Chancen und Herausforderungen untersucht. Die Analyse beurteilt Herausforderungen und Chancen<br />
sowohl intern als auch extern.<br />
(Grafik: Sam Thatte Presentation Design)<br />
Intern:<br />
<br />
<br />
Stärken. Welche Vorteile hat meine Einrichtung / mein Unternehmen gegenüber anderen?<br />
Beispiele: Einzigartige Werte in Bezug auf Kultur, Geschichte, Umwelt, aufgebaute<br />
Infrastruktur, Qualität, Betrieb, Geschäftsumfeld, Community‐Unterstützung und Buy‐In,<br />
Vielfalt von Angeboten, Schnäppchen, Namenserkennung, Personal, Zugänglichkeit,<br />
staatliche Unterstützung, etc.<br />
Schwächen. Was könnte dazu beitragen, die Besucher an den Wettbewerber zu verlieren?<br />
10
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Beispiele: schlechte Verkehrsanbindung, unsichere Gegend, unzureichende Infrastruktur,<br />
viele Stechmücken während der Hochsaison, Konflikte zwischen lokalen Akteuren, schlechter<br />
Produktzustand, etc.<br />
Extern:<br />
<br />
<br />
Chancen. Welche bevorstehenden Trends könnten Sie nutzen?<br />
Beispiele: Entwicklung von Reise‐Trends, günstige demographische Entwicklungen,<br />
Veränderungen bei der wirtschaftlichen Situation des Betriebes, etc.<br />
Bedrohungen. Welche bevorstehenden Trends könnten Sie gefährden?<br />
Beispiele: Eröffnung neuer Destinationen in einem hart umkämpften Umfeld, wirtschaftliche<br />
Rezession, neue Gesetzeslage, durch die bspw. hohe Visumgebühren für die Besucher<br />
entstehen, Budgetabbau bei öffentlichen Mitteln, etc.<br />
Die Tourismuslandschaft ändert sich ständig, nach außen wie nach innen. Die SWOT‐Analyse kann,<br />
wenn sie richtig angewendet wird, Aufmerksamkeit und Reflexion auf den Kontext richten, der<br />
möglicherweise übersehen oder unterschätzt wird. Die Ergebnisse können zu einem erheblichen<br />
Zündstoff für weiteres Zielmarketing werden.<br />
2.2 Situationsanalyse<br />
Als nächstes sollten Sie die Stärken und Schwächen Ihrer kulturtouristischen Einrichtung oder Ihres<br />
Unternehmens identifizieren. Die sechs Schlüsseltechniken, die Sie für die Durchführung der<br />
Situationsanalyse verwenden können, sind:<br />
1. Destinationsanalyse<br />
2. Wettbewerbsanalyse<br />
3. Marktanalyse<br />
4. <strong>Marketing</strong>position und Imageanalyse<br />
5. <strong>Marketing</strong>plan‐Analyse<br />
6. Bewohner‐Analyse<br />
2.3 Destinationsanalyse<br />
Eine Zielanalyse (auch manchmal als Produktanalyse bezeichnet) ist eine sorgfältige Einschätzung der<br />
Stärken und Schwächen Ihrer Kulturorganisation oder der touristischen Destination, welche sie<br />
umgibt; idealerweise basierend auf Inputs aus einer Vielzahl von Quellen innerhalb und außerhalb<br />
der Destination.<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Sie sollten eine Reihe von Kriterien für die Analyse entwickeln. Als Beispiel zeigen wir Ihnen die<br />
Kriterien des Travel and Tourism Competitiveness Report 2011 des Weltwirtschaftsforums. Es listet<br />
folgende vierzehn Kriterien für die Rangliste der Länderregionen auf:<br />
1. Richtlinienregeln und Vorschriften<br />
2. Umweltverträglichkeit<br />
3. Sicherheit<br />
4. Gesundheit und Hygiene<br />
5. Priorisierung von Reisen und Tourismus<br />
6. Luftverkehrsinfrastruktur<br />
7. Bodenverkehrsinfrastruktur<br />
8. Tourismus‐Infrastruktur<br />
9. ICT‐Infrastruktur<br />
10. Preiswettbewerbsfähigkeit in der Reise‐ und Tourismusbranche<br />
11. Personalmanagement<br />
12. Affinität für Reisen und Tourismus<br />
13. Natürliche Ressourcen<br />
14. Kulturelle Ressourcen.<br />
2.4 Wettbewerbsanalyse<br />
Eine wettbewerbsorientierte Analyse ist ein weiteres wichtiges Element der Kulturtourismusplanung<br />
und ‐forschung. Die Konkurrenten variieren häufig in Bezug auf ihren jeweiligen Zielmarkt. Daher ist<br />
es am besten, wenn man die Konkurrenzanalyse zielgruppenpezifisch segmentiert. Zum Beispiel kann<br />
eine Organisation eine andere Gruppe von Konkurrenten für Business‐Kongresse und ‐Meetings<br />
haben, als sie es für individuelle Vergnügungsreisende hat.<br />
Sie sollten Ihre Konkurrenten gut im Blick haben, aber die beste Quelle sind die Besucherinnen und<br />
Besucher selbst. Befragen Sie Ihre Gäste und Sie werden einen guten Überblick bekommen, welche<br />
anderen Angebote für Sie die ‚Konkurrenz‘ darstellen. Gäste zu befragen, um andere Ziele oder<br />
Anbieter zu ermitteln, die sie für ihre Reisen betrachteten, ist eine Möglichkeit, den Wettberwerb zu<br />
analysieren. Eine weitere Option ist die Verwendung eines Fokusgruppenansatzes, bei dem<br />
ehemalige oder potenzielle Gäste einen Konsens über die engsten Wettbewerber erreichen. Seien<br />
Sie kreativ, um herauszufinden, welche Art von Erfahrungen Ihre Besucherinen und Besucher mit<br />
konkurrierenden Institutionen hatten: Sie könnten auch herausfinden, dass ein Konkurrent ein<br />
Partner zu einem bestimmten Thema sein kann!<br />
2.5 Marktanalyse<br />
Von Zeit zu Zeit, d.h. alle zwei bis drei Jahre, sollten Sie eine Besucheranalyse durchführen. Die<br />
Kategorien von Informationen, die diese Analyse liefern sollte, umfassen:<br />
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WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
demographische und sozioökonomische Merkmale Ihrer Zielgruppen<br />
Reisemerkmale (z. B. Auslösezwecke, Aufenthaltsdauer, Unterbringung, Verkehrsmittelwahl<br />
usw.)<br />
Vorherige Besuchsmuster (Anzahl und Zeitpunkt der vorherigen Reisen)<br />
Überlegungen in punkto Wiederkehr<br />
Aktivitäten am Urlaubsort<br />
Reiseinformationen, die für die Reise zum Ziel verwendet werden<br />
Mediennutzung (TV, Zeitungen, Zeitschriften, Internet / SociaI Media, etc.)<br />
Reise‐Zufriedenheit<br />
Vorlieben und Abneigungen<br />
Vorschläge für Verbesserungen am Zielort<br />
2.6 <strong>Marketing</strong>position & Imageanalyse<br />
Sie müssen versuchen, das Bild in den Köpfen bisheriger und potenzieller Besucher zu verstehen.<br />
Beurteilen Sie die aktuellen Offline‐ und Online‐<strong>Marketing</strong>aktivitäten Ihrer Organisation und wie Sie<br />
sich damit gegenüber Ihrer Konkurrenz positionieren. Leider wird diese Art der Nachforschung nur<br />
selten durchgeführt.<br />
Es ist ziemlich schwierig für Sie als (vergleichbar) kleine kulturelle oder touristische Institution in einer<br />
kleinen Gemeinde oder einem Dorf, eine solche Forschung zu machen. Aber Sie können beipielsweise<br />
Ihre Kommune oder die Regionalregierung um Daten und Analysen bitten, um Ergebnisse für Ihre<br />
eigene Institution abzuleiten.<br />
2.7 <strong>Marketing</strong>plan‐Analyse<br />
Die <strong>Marketing</strong>plan‐Analyse beinhaltet eine objektive Bewertung Ihrer <strong>Marketing</strong>pläne. Dies geschieht vor<br />
allem durch die Bewertung und Messung der Effektivität des bisherigen <strong>Marketing</strong>plans. Die Gesamtbewertung<br />
der Performance der letzten Periode gegenüber den Vermarktungszielen muss drei Schlüsselfragen<br />
beantworten:<br />
Wie effektiv war der letzte <strong>Marketing</strong>plan?<br />
Welche Aktivitäten und Programme funktionierten?<br />
Welche Aktivitäten und Programme funktionierten nicht?<br />
Seien Sie ehrlich! Versuchen Sie herauszufinden, welche Aktivitäten nicht funktionieren, und fragen Sie<br />
Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Freundinnen zu ihrer Meinung. Es könnte ein sehr überraschendes<br />
Ergebnis geben. Die Bewertung früherer <strong>Marketing</strong>aktivitäten und ‐programme sollte die Antworten auf diese<br />
Fragen liefern.<br />
13
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
2.8 Bewohner‐Analyse<br />
Einige Destinationen oder Tourismusanbieter gehen einen Schritt weiter und führen Umfragen zum<br />
touristischen Stimmungsbarometer in ihren Gemeinden durch. Dies ist besonders wichtig, wenn der Tourismus<br />
einen sehr großen Anteil an der lokalen Wirtschaft darstellt und der Alltag der Bewohnerinen und Bewohner<br />
stark von ihm geprägt ist.<br />
2.9 Zusammenfassung<br />
Die Ergebnisse all dieser Analysen geben Ihnen ein klareres Verständnis dafür, wie sich Ihre Institution oder<br />
Ihre Destination von ihren Konkurrenten unterscheidet, und wie sich dies in Ihrer <strong>Marketing</strong>strategie<br />
widerspiegeln wird. Die Wettbewerbsstrategie (siehe Einheit 4 dieses Moduls) zielt darauf ab, anders zu sein<br />
und diese Unterschiede frühzeitig in Ihrer <strong>Marketing</strong>planung zu identifizieren.<br />
Manchmal werden diese Unterschiede als „Alleinstellungsmerkmale“ (USP), „nachhaltige Wettbewerbsvorteile“<br />
(SCA) oder „differenzierte Wettbewerbsvorteile“ bezeichnet. Ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil<br />
besteht darin, dass Sie nachstehende Vermögenswerte und / oder Fähigkeiten haben:<br />
Sie sind für Besucher wertvoll.<br />
Sie sind unter den aktuellen und potenziellen Konkurrenten in Ihrer näheren Umgebung selten.<br />
Sie können nicht leicht kopiert werden.<br />
Es gibt keine strategisch gleichwertigen Substitute für Ihre Werte oder Fähigkeiten.<br />
14
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Übung 2: Schritt für Schritt<br />
zur eigenen Strategie<br />
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung / Strategie!<br />
1 Wie sehen Sie sich, Ihr Unternehmen, Ihre Dienstleistungen und Produkte jetzt und in Zukunft?<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
2 Worin bestehen die Hauptunterschiede zur Konkurrenz?<br />
________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________<br />
3 Wie stellen Sie sich Ihr Angebot in fünf Jahren vor?<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
4 Welche Faktoren werden diese Entwicklung beeinflussen?<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
Wenn Sie mehrere, unterschiedliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten, kann es hilfreich sein,<br />
diesen Fragebogen mehr als einmal und unter verschiedenen Gesichtspunkten auszufüllen.<br />
.<br />
15
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Lerneinheit 3<br />
Strategische Ziele im<br />
Kulturtourismus<br />
16
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
3.0 Strategische Ziele im Kulturtourismus<br />
Eine der größten Herausforderungen in der Strategieentwicklung im Kulturtourismus besteht darin,<br />
die Unternehmensziele mit denen der übergeordneten, touristischen Destination zu vereinbaren.<br />
Innerhalb dieser sogenannten „Makro‐Ziele“ sollten sich die „Mikro‐Ziele“ Ihres Unternehmens wiederfinden,<br />
wenngleich dies mitunter Einschränkungen in der operativen Ausrichtung und Entwicklung<br />
bedeutet.<br />
Ein einziges Hotel würde Schwierigkeiten haben, wenn es versucht, ein bestimmtes<br />
Zeichen zu setzen, um junge Motorradreisende zu erreichen.<br />
Wenn die Destination unter dem Motto „Sanfter Tourismus“ vermarktet wird,<br />
dann sollten die einzelnen Anbieter entsprechende operative Ziele formulieren,<br />
z.B. ökologisches Hotelmanagement mit Elektro‐Fahrradverleih.<br />
Mitglieder eines touristischen Vereins müssen auch die Ziele dieser Dachorganisation<br />
respektieren und ihr Ziel der Profitmaximierung mit den regionalen Zielen<br />
von z.B. Kulturtourismus oder Qualitätstourismus vereinbaren.<br />
3.1 Vision & Mission<br />
Die Entwicklung Ihrer strategischen Ziele ist eng mit Ihrer Vision und Mission verbunden.<br />
Ein Vision Statement ist ein spannendes Bild von Ihrer Organisation, in dem alle Mitarbeiter zur Zusammenarbeit<br />
ermutigt werden sollen, um diese Zukunft zu erreichen. „Visioning“ ist am erfolgreichsten,<br />
wenn es partizipativ ist und wenn es ein Bild schafft, das alle einzelnen Visionen der beteiligten<br />
Personen integriert. Um eine Vision zu mobilisieren, die Ressourcen zu mobilisieren – denn das ist<br />
der ultimative Zweck einer Vision – muss sie bei jedem, der es als Teil seiner Zukunft sieht, einen<br />
gemeinsamen, höheren Sinn finden. Erst dann kann eine starke Vision Menschen dazu motivieren,<br />
zusammenzuarbeiten, um zu erreichen, was sonst nicht erreichbar wäre.<br />
Leider enthalten viele Visionen oft nur kurze, langweilige, bedeutungslose Mischungen von Schlüsselwörtern,<br />
die von den verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern beigetragen wurden. Infolgedessen<br />
kann sich niemand mit einer solchen sterilen Aussage identifizieren und es schlägt als<br />
Projektentwicklungswerkzeug fehl.<br />
17
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Vision Statement oder Leitbild ‐ was kommt zuerst?<br />
Wenn Sie ein neues kulturelles / touristisches Geschäft gründen, ein neues Projekt<br />
starten oder wenn Sie planen, Ihre aktuellen Produkte und Dienstleistungen<br />
neu zu gestalten, wird die Vision‐Anweisung zuerst formuliert, da sie das<br />
Leitbild und den Rest Ihres strategischen Plans leiten wird.<br />
Für ein etabliertes Unternehmen, in dem die Mission etabliert ist, führt die Mission<br />
häufig die Vision und den Rest des strategischen Plans für die Zukunft.<br />
Das Leitbild kann als der rote Faden oder das Rahmenwerk für alle Aktionen betrachtet werden. Es<br />
sollte lediglich einen Umfang von mehreren Sätzen haben. Jeder von ihnen formuliert eine deutliche<br />
Aussage. Die Summe aller Sätze ergibt eine vollständige Beschreibung des Status quo zum jetzigen<br />
Zeitpunkt und in der Zukunft.<br />
Ein Leitbild ist mehr als ein Slogan, es ist detaillierter und gibt mehr Platz für Informationen.<br />
Stil, Inhalt und Terminologie des Vision Statement sind im Detail nicht vorgeschrieben. Einige sind<br />
sehr lang und detailreich, während andere kürzer und auf den Punkt gebracht sind. Manche konzentrieren<br />
sich auf ein bestimmtes Publikum (Mitglieder oder Besucher), während andere mit mehreren<br />
Zielgruppen vor Augen geschrieben werden. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, was die Inhalte und<br />
die Darstellung betrifft. Alles hängt von der jeweiligen Unternehmenskultur ab.<br />
In der Praxis sollte ein Leitbild folgende Aussagen umfassen:<br />
• Einige Angaben zu dem Projekt/dem Produkt/der Unternehmung, mit dem/der sich Ihre Organisation<br />
beschäftigt,<br />
• realistische Angabe zu Marktanteil und/oder Marktposition, auf den/die Ihre Organisation<br />
zielt,<br />
• eine kurze Zusammenfassung der Werte und Überzeugungen Ihrer Organisation in Bezug auf<br />
Ihre wichtigsten Stakeholder, wie z.B. die Gäste,<br />
• Ihre Einstellung zur gesellschaftlichen Verantwortung, die sich auch in einem „Verhaltenskodex“<br />
ausdrücken lässt. (Der Kulturtourismus sollte hier auch Aspekte der Nachhaltigkeit einbeziehen.)<br />
18
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Wirksame Mission Statements<br />
Klar artikuliert: Das Leitbild sollte einfach zu verstehen sein, sodass die lokalen<br />
und regionalen Akteurinnen und Akteure sowie Besucherinnen und<br />
Besucher klar dessen Aussagen verstehen. Die Aussagen müssen dabei<br />
spezifisch genug sein, um Auswirkungen auf das Verhalten von Einzelpersonen<br />
zu haben.<br />
Relevant: Das Leitbild sollte in Bezug auf Geschichte, Kultur und gemeinsame<br />
Werte innerhalb Ihrer Organisation angemessen sein. Die Mission<br />
sollte nicht zu breit und nicht zu eng sein. Zu breit kann zu fehlender Fokussierung<br />
führen, zu eng könnte bedeuten, dass wichtige Faktoren übersehen<br />
werden.<br />
Flexibel: Ein unverändertes Leitbild ist in der Lage, als treibende Kraft zu<br />
handeln, die Ihre Organisation in die Zukunft führt.<br />
Position: Das Leitbild sollte so geschrieben sein, dass es Engagement inspiriert<br />
und Ihre Partner fördert.<br />
Person: Das Leitbild sollte Ihre Organisation in ihrer Individualität und Einzigartigkeit<br />
reflektieren.<br />
Dauerhaft: Das Leitbild kann nicht ständig verändert werden, da dies verwirrend<br />
wäre. Es sollte für mehrere Jahre bestehen bleiben. Demnach sollte<br />
es so geschrieben werden, damit eine flexible Anpassung und Weiterentwicklung<br />
möglich ist.<br />
19
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Mission Statement versus Vision Statement<br />
Mission Statement<br />
Vision Statement<br />
Info<br />
Das Mission Statement<br />
erklärt, WIE Ziele erreicht<br />
werden sollen. Es steckt ab,<br />
wie Kunden angesprochen<br />
und Werte innerhalb des<br />
Teams gelebt werden sollen,<br />
um Ziele zu erreichen.<br />
Das Vision Statement legt fest, WO<br />
Ihr Unternehmen steht, es beschreibt<br />
die Werte eines Unternehmens und<br />
seiner Kultur.<br />
Antworten<br />
Es gibt Antworten auf die<br />
Frage, „Was machen wir<br />
(anders als die anderen)?”<br />
Es gibt Antworten auf die Frage,<br />
„Wo möchten wir sein?”<br />
Zeitspanne<br />
Das Mission Statement<br />
beschreibt den Weg der<br />
Gegenwart zur Zukunft.<br />
Das Vision Statement beschreibt die<br />
Zukunft.<br />
Funktion<br />
Es beschreibt grobe Unternehmensziele,<br />
ist intern und<br />
widmet sich Aufgaben wie<br />
Erfolgsdefinition, Führungskraft,<br />
sowie dem Umgang<br />
mit Aktionären.<br />
Es beschreibt, wo Sie Ihr Unternehmen<br />
in einigen Jahren sehen, inspiriert<br />
Sie zu Ihren besten Handlungen<br />
und fördert Ihre Motivation.<br />
Veränderung<br />
Ihr Mission Statement mag<br />
sich verändern, doch Ihren<br />
grundsätzlichen Unternehmenswerten<br />
sollten Sie stets<br />
treu bleiben.<br />
In dem Maße, wie Ihr Unternehmen<br />
wächst, mögen Sie geneigt sein,<br />
Vision und Mission anzupassen. Hüten<br />
Sie sich aber davor, zu viel an<br />
Ihren unternehmerischen Grundsätzen<br />
zu verändern.<br />
Ein Statement<br />
entwickeln<br />
Was machen wir heute? Für<br />
wen? Was ist der Nutzen?<br />
Warum tun wir, was wir tun:<br />
Was, für wen, und warum?<br />
Wo möchten wir in der Zukunft hin?<br />
Wann wollen wir sie erreichen? Und<br />
wie?<br />
Tipps für gelungene<br />
Formulierungen<br />
Grundsatz und Werte des<br />
Unternehmens: Wer sind die<br />
Hauptkunden des Unternehmens?<br />
Worin besteht die<br />
Verantwortung ihnen gegenüber?<br />
Klarheit bei der Zukunftsbeschreibung,<br />
leicht zu merkende Wörter,<br />
realistische Ziele die mit den Unternehmenswerten<br />
und deren Kultur in<br />
Verbindung stehen.<br />
Quelle : http://www.diffen.com/difference/Mission_Statement_vs_Vision_Statement (engl. Original)<br />
20
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
3.2 Corporate Identity<br />
Ihre Vision und Ihre Mission sind integraler Bestandteil Ihrer Identität. Die sogenannte „Corporate Identity“<br />
ist ein zentrales Element in der Vermarktung und Erreichung strategischer Ziele. Ihre kulturelle oder<br />
touristische Organisation steht für ein einheitliches und klares Bild, welches sie von ihren Konkurrenten<br />
unterscheidet; z.B. „Jung, progressiv“ oder „verhaftet, konservativ“.<br />
Eines der am weitesten verbreiteten Missverständnisse ist, dass es bei Corporate Identity nur um das<br />
Design geht. Dabei umfasst das CI die folgenden drei Komponenten:<br />
Illustration: Freyer: Tourismus <strong>Marketing</strong>, Oldenburg Verlag, München 2011<br />
Corporate Identity besteht aus:<br />
1. Corporate Design: Das visuelle Erscheinungsbild Ihrer Organisation. Es handelt sich um wiederkehrende<br />
identische oder ähnliche Elemente wie Logo, Schriften, Farben, die in allen Kommunikationen erscheinen<br />
(Buchstaben, Plakate, Flyer, Internet etc.).<br />
2. Unternehmensverhalten: Das Verhalten, wie Aktionen durchgeführt werden, z.B. „Der Gast ist König“.<br />
Es sollte kohärent im Umgang mit allen Bereichen, ob als Anbieter, Arbeitgeber, in sozialen Aspekten<br />
und im Umfeld der Organisation, gelebt werden.<br />
3. Unternehmenskommunikation: Die Umsetzung Ihrer Corporate Identity in die Innen- und Außenumgebung.<br />
Mehr über Corporate Identity finden Sie zudem in Modul 5.<br />
21
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Einige Fragen zur Formulierung der Vision:<br />
Wie sehen Sie Ihr Ziel in der Entwicklung des Kulturtourismus?<br />
Was möchten Sie sehen?<br />
Was ist ein akzeptables Maß an Veränderung in Ihrer Gemeinde?<br />
Wie viel von welcher Art von Tourismus‐Entwicklung passt mit Ihrem Bild der Zukunft zusammen?<br />
Wie sehen Sie den künftigen Zustand des Kulturtourismus?<br />
Übung 3: Mission Statement<br />
Lesen Sie die Mission des Geschäftsführers von Tourism Australia und versuchen Sie, Ihre eigene Vision<br />
/ Ihr eigenes Mission Statement zu erstellen. Sie finden den Link am Ende dieses Moduls im Best<br />
Practice Bereich!<br />
Besprechen Sie es mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und setzen Sie es in Ihrer Organisation<br />
um!<br />
22
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Lerneinheit 4<br />
Strategieentwicklung<br />
23
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
4.0 Strategieentwicklung<br />
Angesichts der vielfältigen <strong>Marketing</strong>anforderungen für den Kulturtourismus in ländlichen Gebieten<br />
benötigen Sie bei der Entwicklung Ihrer <strong>Marketing</strong>strategie einen integrativen Ansatz. Eigentlich<br />
müssen Sie mehrere Arten von Strategien berücksichtigen und entwickeln, die da lauten:<br />
• Entwicklungsstrategien,<br />
• Wettbewerbsstrategien,<br />
• Kundenstrategien.<br />
Das Ergebnis dieser strategischen Möglichkeiten ist Ihr Strategie‐Mix.<br />
Viele Institutionen und Destinationen führen ein undifferenziertes <strong>Marketing</strong> durch. Sie adressieren<br />
den ganzen Markt, ohne zu wissen, wen sie mit ihrer Strategie erreichen möchten und wie. Sie<br />
wollen mit einer oder einer geringen Anzahl von Produkten so viele Besucherinnen und Besucher wie<br />
möglich erreichen. Solches Massenmarketing funktioniert nicht einmal mit großen Reisebüros,<br />
Reiseveranstaltern und großen Destinationen. Denn globale Strategien („alle für alle“) tragen das<br />
Risiko eines fehlenden Profils, welches das Angebot in weiterer Folge austauschbar macht. Für den<br />
Kulturtourismus ist Massenmarketing ein absolutes „No go“ und der Markt würde Sie schnell<br />
bestrafen, wenn Sie es versuchten.<br />
Deshalb ist es gerade für kleinere Organisationen in ländlichen Gebieten besser, wenn Sie sich für<br />
selektives oder differenziertes <strong>Marketing</strong> entscheiden. Mit diesem Ansatz haben Sie den Vorteil, dass<br />
Sie in Ihrem Markt wirklich kompetent sind. Sie werden in der Lage sein, Alleinstellungsmerkmale zu<br />
entwickeln, und ihren Konkurrenten einen schwierigeren Zugang zu diesem Markt bereiten.<br />
Der Vorteil eines solchen Ansatzes besteht darin, dass dieser keine Marktanalyse oder<br />
Marktforschung erfordert.<br />
4.1 Entwicklungsstrategien<br />
Viele Menschen befürchten, dass strategische Operationen alles „neu und anders“ machen wollen.<br />
Allerdings bauen die meisten Strategien auf bestehende Angebote auf und zielen darauf ab,<br />
zukünftig eine Position auf dem Markt zu sichern. Es gibt mehrere Möglichkeiten:<br />
• Wachstumsstrategie: Diese hängt von Ihren Ressourcen ab und ist oft durch die bestehende<br />
Infrastruktur sowie durch ökologische oder soziale Grenzen begrenzt.<br />
• Stabilisierungsstrategie: Wegen der oben erwähnten Einschränkungen ist es oft wichtig, an<br />
die Aufrechterhaltung des gleichen Volumens und an qualitatives Wachstum zu denken. Ein<br />
Museum könnte damit zwar nicht die Anzahl der Besucherinnen und Besucher erhöhen, aber<br />
sein Einkommen beispielsweise durch einen attraktiven Museumsladen steigern.<br />
24
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
• Schrumpfstrategie: Das muss kein Zeichen der Verteidigung oder Krise sein. Versorgungsengpässe<br />
können zu höheren Preisen und damit zu besseren wirtschaftlichen Ergebnissen<br />
führen.<br />
Eine weitere Entwicklungsstrategie ist die Timing‐Strategie: Es macht einen großen Unterschied,<br />
wenn Sie ein Pionier und der/die Erste auf dem Markt sind oder wenn Sie einen Markt betreten,<br />
der von Gästen bereits akzeptiert wurde.<br />
4.2 Wettbewerbsstrategien<br />
Hier betrachten Sie Ihre eigene Marktposition gegenüber Ihren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern.<br />
Je nach Situation können Sie sich für mehr aggressive oder mehr kooperative Strategien<br />
entscheiden, und zwar je nachdem, ob Sie Ihren Marktanteil vergrößern oder verteidigen wollen.<br />
In aggressiven Strategien werden Sie Ihre eigenen Stärken nutzen, z.B. durch:<br />
• Qualitätsführerschaft: Sie nutzen Ihre Erfolgsposition oder Ihr Alleinstellungsmerkmal als<br />
Vermögenswert.<br />
• Kostenführerschaft: Wenn Sie Vorteile gegenüber Ihrem Konkurrenten haben, dann können<br />
Sie aggressive Preisstrategien einsetzen, aber das ist keine qualifizierte Option für den<br />
Kulturtourismus.<br />
Sie können sich auch für eine Nischenstrategie entscheiden, in der Sie versuchen, Preisvorteile zu<br />
erlangen.<br />
Die „Ich‐auch“ Strategie: Diese Strategie liegt zwischen aggressiven und kooperativen Strategien<br />
und gilt in entwickelten Märkten, die genügend „Platz“ für mehrere Anbieterinnen und Anbieter<br />
bieten, als ausreichend erprobt und erfolgreich.<br />
In vielen Fällen bevorzugen die Anbieter eine Kooperationsstrategie: Mehrere – meist gleich große<br />
– Anbieter versuchen, gemeinsam im Markt zu bestehen. Sie treten in Kooperation, formen<br />
Netzwerke und strategische Allianzen und erzielen beim gemeinsamen Einkauf und bei der<br />
gemeinsamen Werbung Kostenvorteile. Für den Kulturtourismus ist dies die günstigste Strategie.<br />
4.3 Kundenstrategien<br />
Diese Strategien befassen sich mit der Marktsegmentierung nach Zielgruppen. Segmentationskriterien<br />
können entlang verschiedener Kriterien durchgeführt werden:<br />
• Sozio‐demographische Segmentierung<br />
• Segmentierung nach Reisearten<br />
• psychographische Segmentierung.<br />
25
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Eine andere Möglichkeit könnte sein, Ihren Markt nach dem Hauptgrund für die Reise zu<br />
segmentieren:<br />
• Freizeit‐ und Freizeitreisen<br />
• Freunde und Verwandte besuchen<br />
• Geschäftsreisen<br />
• Abenteuer, kulturelles Erbe und Erlebnisreisen und natürlich<br />
• kulturelle Interessen<br />
Diese Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Dauer des Aufenthalts, der Intensität der Reise,<br />
der Bereitschaft, Geld auszugeben, sowie der allgemeinen Auswahl der Aktivitäten.<br />
Die Märkte können darüber hinaus durch zusätzliche tourspezifische Methoden wie Demographie,<br />
Psychographie und Ausgabenmuster oder Verhaltensweisen segmentiert werden. Schauen Sie sich<br />
dazu die Besucherumfrage auf den folgenden Seiten an!<br />
Die Methoden der Segmentierung werden oft kombiniert, um reiche und nuancierte Besucherprofile<br />
zu schaffen, die eine noch gezieltere Vermarktung und Produktentwicklung ermöglichen.<br />
Hier ist ein Beispiel: Backer Spielvogel Bates Advertising entwickelte drei Marktsegmente, die aus<br />
demografischen, psychografischen und Verhaltensqualitäten bestehen:<br />
Quelle: Solimar 2011<br />
26
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Checkliste Besucherumfrage<br />
(Modifiziert auf Basis von: „Tourism Destination Management. Achieving sustainable and competitive<br />
results.“ (Quelle: http://lms.rmportal.net/course/category.php?id=51)<br />
27
28<br />
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS
29<br />
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS
30<br />
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Übung 4: Welche Strategien nutzen Sie?<br />
Beschreiben Sie für jede der folgenden Strategien, in welcher Weise Sie sie in Ihrer Organisation<br />
nutzen?<br />
Entwicklungsstrategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Wettbewerbsstrategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Aggressive Strategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Kooperative Strategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Me-too-Strategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
Kundenstrategien<br />
________________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________<br />
.<br />
31
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Best Practice 1: Champing –<br />
Unterkunft für Kultur‐ und<br />
Kirchenliebhaber<br />
Warum ist dies ein gutes Beispiel?<br />
Der britische Churches Conservation Trust („Stiftung Kirchenerbe“) hat ein Unterkunftsmodell<br />
entwickelt, das ein ganz besonderes Übernachtungserlebnis und den Kirchenerhalt einzigartig<br />
kombiniert: "Champing" bedeutet Übernachtungen in historischen Kirchen zu Campingbedingungen<br />
und wird derzeit in drei atmosphärischen alten Kirchen in England angeboten. Die Übernachtungsgäste<br />
schätzen die sinnliche Erfahrung der nächtlichen Kühle, die Stille der Kirchen und die<br />
umliegende Natur. Kerzen dienen als atmosphärische Beleuchtung, die Geräusche der Nacht<br />
verdichten das Raumerlebnis der Kirchen. Morgens erwartet die Gäste ein großzügiges Landfrühstück.<br />
Champing‐Kirchen sind eine Zeitreise zurück in die angelsächsische Geschichte. Sie sind besondere<br />
Orte, um die jahrhundertealte Kultur Englands, das regionale Kulturerbe und die Kunstfertigkeit der<br />
Gläubigen vergangener Jahrhunderte zu entdecken. Damit eröffnet sich die Möglichkeit eines<br />
direkten Beitrags des Tourismus zur Erhaltung der historischen Kirchen.<br />
Der Churches Conservation Trust kooperiert mit den örtlichen Pfarreien und ihren Kirchengemeinden.<br />
Nähere Informationen: https://www.visitchurches.org.uk/visit/champing.html<br />
32
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Best Practice 2: Textiles Zentrum<br />
Haslach<br />
Warum ist dies ein gutes Beispiel?<br />
Neben der etablierten Tradition als Leinenweberei hat sich die österreichische Stadt Haslach (2.350<br />
Einwohnerinnen und Einwohner) im ländlichen Mühlviertel in den vergangenen 20 Jahren einen<br />
Namen als zeitgenössisches Textilzentrum gemacht, zusammengefasst unter dem (<strong>Marketing</strong>‐<br />
)Namen „Textile Kultur Haslach“. Bereits 1990 trat eine Gruppe von Textil‐Enthusiasten zusammen,<br />
um eine Plattform für die zeitgenössische Verbreitung von diversen Textilien und deren Produktion<br />
zu schaffen und den internationalen Austausch zu fördern. Die Grundidee war es, neue Impulse an<br />
einem Ort mit Textilwurzeln zu stimulieren, indem sie hochqualifizierte Textildesigner und Textildesignerinnen<br />
sowie Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland einladen, vor Ort kreativ tätig zu<br />
werden. Eine Brücke zwischen Kunst und heimischer Industrie sollte geschaffen werden, und die<br />
lokale Bevölkerung wurde in verschiedenen öffentlichen Aktionen eingebunden. Mittlerweile<br />
befindet sich das Museum mit zahlreichen Aktivitäten in einem ehemaligen Leinenproduktionszentrum.<br />
Aktivitäten im ganzen Jahr sind eine Attraktion für Gäste aus Österreich, <strong>Deutsch</strong>land und<br />
der nahen Tschechischen Republik. Der bekannte Webermarkt wird nun von 10.000 Besuchern an<br />
einem Wochenende im Juli besucht!<br />
Das Textilzentrum besteht aus fünf Partnern: einer Weberei, einem Verein, einem Sozialunternehmen,<br />
einem Bildungszentrum und einer Produktionseinheit für kleine Produktreihen. Es wird von<br />
öffentlichen Institutionen und privaten Einrichtungen unterstützt. Das Zentrum verfügt zudem über<br />
ein Netzwerk von Freunden und Sponsoren mit aktiven oder finanziellen Beiträgen.<br />
Produkte und Dienstleistungen: Ausstellungen, Führungen, Kurse, Webermarkt, Kooperation mit<br />
einer Universität, einheimischen Bauern und Produzenten.<br />
Nähere Informationen: http://www.textiles-zentrum-haslach.at<br />
33
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Best Practice 3: Beispiel<br />
Verhaltenskodex<br />
Warum ist dieses Beispiel ein Best Practice?<br />
Das Vision Statement des Geschäftsführers von „Tourism Australia“: „Wenn Sie in einer größeren<br />
Organisation arbeiten, können die Ansichten und die Vision des Managements nicht auf alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch direkten und täglichen Kontakt übertragen werden. Dieser<br />
Verhaltenskodex umfasst deshalb alle Aspekte der professionellen Zusammenarbeit:<br />
• Unternehmenswerte und Verhaltensweisen, ethisches Verhalten, ethische Entscheidungsfindung<br />
• Respekt für das Gesetz, Belästigung, Mobbing und Diskriminierung, Meldung von Fehlverhalten<br />
• Verhaltensweisen, Verhalten in sozialen Medien<br />
• offizielle Information, Macht und Privilegien, geistiges Eigentum<br />
• offizielle Einrichtungen, Ausrüstung und andere Ressourcen<br />
• Regierungsbeziehungen, politisches Material und Aktivitäten<br />
• Interessenkonflikte, Sekundärbeschäftigung<br />
• Unterhaltungsausgaben und Arbeitsessen<br />
• Nichteinhaltung, Annahme des Codes“<br />
Das gesamte Dokument können Sie hier abrufen:<br />
https://www.google.at/#q=%22Tourism+Australia%22+%22welcome+from+the+managing+director%22&*&<br />
spf=1<br />
34
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
EUROPETOUR ‐ Qualifizierung für europäischen Kulturtourismus im<br />
ländlichen Raum<br />
Europas Städte und Regionen sind voller einzigartiger Kulturschätze, die Gäste aus aller Welt anziehen.<br />
Gerade in den ländlichen Räumen finden sich herausragende Kulturerbe‐Stätten wie Schlösser, Burgen<br />
und historische Gärten, lebendiges Brauchtum, historisches (Kunst‐)handwerk, Kunst‐ und Kulturfestivals<br />
von Klassik bis Avantgarde. All dies ist wie geschaffen für attraktive Angebote für kulturell interessierte<br />
Gäste.<br />
EUROPETOUR zielt auf die Verbesserung der beruflichen Weiterbildung von Akteurinnen und Akteuren<br />
im ländlichen Raum, um sie für kulturtouristische Angebote zu qualifizieren. Zehn Einrichtungen und<br />
Netzwerke (aus Kultur, Tourismus, Berufsqualifizierung, öffentlicher Verwaltung und Wirtschaftsförderung)<br />
aus <strong>Deutsch</strong>land, Belgien, Bulgarien, Rumänien, Österreich, Polen und Spanien trugen dazu ihre<br />
Erfahrungen zusammen und entwickelten gemeinsam dieses Schulungsprogramm. Besondere Berücksichtigung<br />
fanden darin die professionelle Nutzung sozialer Medien und das online‐<strong>Marketing</strong> von kulturtouristischen<br />
Angeboten.<br />
Interessiert am Erfahrungsaustausch oder einer aktiven Einbindung? Die beiden deutschen Projektpartner<br />
sind Kultur und Arbeit e.V. (Bad Mergentheim), die Touristikgemeinschaft Heilbronner Land (Heilbronn)<br />
und die Mitglieder des kulturtouristischen KIRA‐Netzwerks für Heilbronn‐Franken.<br />
Mehr: www.europetour.tips<br />
Kontakt:<br />
Dr. Karin Drda‐Kühn<br />
Kultur und Arbeit e.V.<br />
Goethestr. 10 ∙ D‐97980 Bad Mergentheim<br />
Tel. 0049 7931 56 36 374 ∙ Fax 0049 7931 99 27 31<br />
www.kultur‐und‐arbeit.de ∙ info@europtour.tips<br />
Tanja Seegelke – Sandra Holte<br />
Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e.V.<br />
Lerchenstraße 40 ∙ D‐74072 Heilbronn<br />
Tel. 0049 7131 994‐1390 ∙ Fax 0049 7131 994‐1391<br />
www.HeilbronnerLand.de ∙ info@heilbronnerland.de<br />
In Österreich steht der österreichische Projektpartner Kreativreisen Österreich für Fragen und zum<br />
Austausch zur Verfügung.<br />
Kontakt:<br />
Hermann Paschinger ∙ Mag. (FH) Elena Paschinger<br />
Kreativreisen Österreich<br />
Straßfeld 333 ∙ A‐3491 Straß im Straßertale<br />
Tel. +43 2735 5535‐0 ∙ Fax +43 2735 5535‐14<br />
www.kreativreisen.at ·info@kreativreisen.at<br />
35
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
Kultur und Arbeit e.V. – Association Culture & Work, <strong>Deutsch</strong>land<br />
Future for Religious Heritage, Belgien<br />
Klosterland network/ City of Mysliborz, Polen<br />
Kreativ Reisen Austria, Österreich<br />
Bukowina Tourism, Rumänien<br />
Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e.V., <strong>Deutsch</strong>land<br />
Marche Region, Italien<br />
SRECD – Region of Cantabria, Spanien<br />
36
WEITERBILDUNG FÜR KULTURTOURISMUS<br />
MODUL 3 – STRATEGISCHES MARKETING<br />
IM KULTURTOURISMUS<br />
E‐C‐C Verein für interdisziplinäre Bildung und Beratung, Österreich<br />
INI‐Novation, Bulgarien<br />
10 Partner – 8 europäische Regionen – gemeinsame Ziele<br />
EUROPETOUR zielt darauf ab, Wissen und Ressourcen von zehn verschiedenen Partnern in Europa zu<br />
verknüpfen, die Kultur, Tourismus, Weiterbildung, lokale und regionale Behörden, Wirtschaftsförderung<br />
und kulturtouristische Netzwerke in acht Regionen vertreten.<br />
Die EUROPETOUR‐Partnerschaft dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützern in ihren<br />
Einrichtungen und Regionen für die Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit, die<br />
Bereitstellung von Bild‐ und Quellmaterial und die Teilnahme an Veranstaltungen, in denen die<br />
EUROPETOUR‐Trainingsmaterialien getestet wurden.<br />
Mehr: www.europetour.tips<br />
https://www.facebook.com/EuropeTourTips<br />
#EuropeTourTips<br />
Stand: Februar 2019<br />
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