September
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SPEZIAL<br />
-VORSCHAU<br />
ZF Aftermarket forciert<br />
die Wissensvermittlung<br />
Die Kfz-Betriebe fit für die Technologien von morgen machen – diesem Ziel hat sich<br />
ZF Aftermarket verschrieben. Doch dafür bedarf es nicht nur innovativer Produkte,<br />
sondern auch integrierter Services und eines großen Schulungs- und Trainingsprogramms.<br />
Im Fokus bleibt auch weiterhin die bezahlbare<br />
Mobilität“, stellte Helmut Ernst, Leiter<br />
ZF Aftermarket, bei der Veranstaltung<br />
im deutschen Friedrichshafen fest. Neuen<br />
Technologien, wie etwa der E-Mobilität,<br />
dürfe man sich ebenso nicht verschließen.<br />
Diese Sensibilisierung müsse nun auch in die<br />
Helmut Ernst, Leiter ZF Aftermarket<br />
Kfz-Werkstätten getragen werden, denn es<br />
brauche proaktives Handeln, so Ernst. Trotz<br />
neuer Technologien wird der Fahrzeugbestand<br />
auch weiterhin ein durchschnittliches<br />
Alter um die zehn Jahre oder darüber aufweisen.<br />
Die Werkstatt müsse das Wissen zu<br />
diesen Fahrzeugen aufweisen und damit<br />
dies sichergestellt sei, bietet ZF Aftermarket<br />
unter anderem Präsenztrainings und E-<br />
Learning-Tools an. Im Jahr 2017 verzeichnete<br />
ZF Aftermarket 12.000 Schulungsteilnehmer<br />
und folgte auch dem Ansatz der Vervielfältigung<br />
von Wissen (Train-the-Trainer-Konzept).<br />
„Wir nehmen für uns die Technologieführerschaft<br />
in Anspruch und wollen das geballte<br />
Wissen, das wir über das OE-Segment<br />
generieren, rasch, unkompliziert und vor<br />
allem bedarfsgerecht dem Aftermarket zur<br />
Verfügung stellen.“<br />
Da Digitalisierung und Vernetzung bereits<br />
in das Fahrzeug Einzug gehalten hätten<br />
und den freien Werkstätten dadurch keine<br />
Nachteile gegenüber Markenbetrieben entstehen<br />
sollten, sieht ZF Aftermarket die Telematik<br />
als ein Schlüsselelement. Für die<br />
Steuerung von Fahrzeugflotten biete die<br />
Connectivity-Lösung Openmatics von ZF<br />
Vorteile, da sie auf einer intelligenten und<br />
offenen Konnektivitätsplattform basiere<br />
und herstellerunabhängig sei, teilt<br />
das Unternehmen mit. Ein OBD-<br />
Dongle übernimmt hier die<br />
Datensammlung und -übermittlung.<br />
Mit der Telematik-<br />
und Diagnoseeinheit<br />
können 74 spezifische Signale,<br />
darunter Kraftstoffstand,<br />
Bremsverhalten und<br />
Fehlermeldungen, direkt<br />
aus der OBD-Schnittstelle ausgelesen<br />
werden.<br />
Mehr Serviceleistungen gefordert. Massive<br />
Veränderungen auf Werkstattebene<br />
prognostiziert auch Markus Wittig, Leiter<br />
der Business Unit Independent Aftermarket:<br />
Bis 2050 würde die Hälfte der automotiven<br />
Wertschöpfung über digitale Dienste<br />
generiert. Das heißt auch, dass sich der Fahrzeugbesitzer<br />
immer stärker auf die Expertise<br />
in den Werkstätten verlassen wird müssen.<br />
„Ein wichtiger Aspekt wird die Bewertung<br />
einer Serviceleistung sein“, betont Wittig.<br />
Werkstätten müssten rascher und effizienter<br />
auftreten, der Weg gehe in Richtung<br />
umfassender Mobilitätsdienstleistung. Neue<br />
Antriebstechnologien würden die Arbeiten<br />
in den Werkstätten nicht reduzieren, vielmehr<br />
sei ein Anstieg des Diagnose- und<br />
Wartungsaufwandes zu erwarten. ZF Aftermarket<br />
stellt sich auf diese Situation ein und<br />
bietet aktuell schon Unterstützung für die<br />
Werkstättenpartner in Form von Hochvolt-<br />
Trainings und der Wissensvermittlung etwa<br />
zu Hybridsystemen.<br />
Parallel dazu wird auch das klassische Ersatzteilangebot<br />
weiter ausgebaut: Neue<br />
Referenzen im Bremsenbereich (350),<br />
Querlenker (60), Stoßdämpfer (600) und<br />
Kupplungen (250) stehen zu Buche. Eine<br />
Neuheit im Bremsenbereich, die auch<br />
den Automechanika-Auftritt von ZF in<br />
Halle 3.0, Stand A91 bestimmen wird, stellt<br />
das neue Programm an TRW-Bremsbelägen<br />
unter der Bezeichnung „Electric Blue“ für den<br />
Einsatz in Elektrofahrzeugen dar. Die Beläge<br />
punkten mit 45 % weniger Bremsstaubentwicklung<br />
und einer deutlichen Geräuschreduktion.<br />
Bis <strong>September</strong> 2018 soll das Produkt<br />
für die 15 gängigsten E-Fahrzeuge<br />
verfügbar sein. ags<br />
R<br />
Im Gespräch mit Helmut Ernst<br />
In Österreich ist das Werkstättenkonzept<br />
von ZF Aftermarkt, ZF [pro]Tech, mit insgesamt<br />
184 Betrieben gut aufgestellt. In<br />
diesem Bereich sind laut Helmut Ernst<br />
noch Zuwächse von 10 bis 15 % möglich.<br />
„Von unseren Werkstättenpartnern in Österreich<br />
werden die ZF-Schulungsangebote<br />
sehr gut angenommen. Man kann<br />
auch festhalten, dass durch die Trainings<br />
das Bewusstsein für die Produktqualität<br />
zunimmt und das wirkt sich wiederum<br />
auf den Absatz von ZF-Produkten in Österreich<br />
aus“, so Ernst. Aktuell wird der<br />
österreichische Markt von zwei eigenen<br />
IAM-Mitarbeitern, einer für Service, einer<br />
für Vertrieb, betreut. Für den IAM der Zukunft<br />
sieht er mehr Chancen als Risiken.<br />
Markenbetriebe würden Fahrzeuge bis<br />
zu einem Alter von vier Jahren betreuen,<br />
dann kämen die freien Werkstätten ins<br />
Spiel. „Das große Geschäft wird mit dem<br />
Carpark gemacht“, und der habe nun<br />
einmal ein Durchschnittsalter von neun,<br />
zehn Jahren. „Die E-Mobilität ist eines<br />
der Hauptthemen und sie wird es auch<br />
bleiben.” Wesentlicher Umsatzbringer<br />
würden künftig datenbasierte Services<br />
sein. Die vernetzte Werkstatt kenne den<br />
Zustand ihrer Kundenfahrzeuge und<br />
empfehle bei Bedarf eine Wartung oder<br />
präventive Reparatur: „Die Zukunft wird<br />
komplex sein, aber das Schöne daran<br />
ist, dass diese Komplexität durch lokale<br />
Nähe gelöst werden kann. Das sollte den<br />
freien Werkstätten in die Hände spielen“,<br />
meint Ernst.<br />
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