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City-Magazin-Ausgabe-2018-09-Wels

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THEMA<br />

Weiter volle Kraft fü<br />

Landeshauptmann Thomas Stelzer über ständige Erreichbarkeit, den „Gl<br />

im Schatten –<br />

die Linzer Innenstadt<br />

flirrt förmlich<br />

30Grad<br />

ob der heißen Luft.<br />

Thomas Stelzer (OÖVP) kommt<br />

trotzdem schnellen Schrittes,<br />

gut gelaunt samt Anzug und<br />

Krawatte zum <strong>City</strong>!-Interview<br />

ins Linzer Restaurant Pianino.<br />

Dort plaudert er mit Chefredakteur<br />

Christian Horvath über<br />

Sparbudgets, Kritik aus dem<br />

Kulturbereich, die gute Performance<br />

der Bundesregierung<br />

und beantwortet am Ende noch<br />

ganz private Fragen.<br />

CITY!: Konnten Sie in diesem<br />

Sommer etwas ausspannen?<br />

Thomas Stelzer: Ja, wir waren<br />

mit den Kindern auf Familientour<br />

in Amerika. Ein tolles<br />

Land, aber in puncto Lebensqualität<br />

und Infrastruktur mit<br />

unserer Heimat nicht zu vergleichen.<br />

Zumal Oberösterreich bekanntlich<br />

sowieso das schönste<br />

Land der Welt ist.<br />

Wie oft haben Sie Parteifreunde<br />

oder das Büro angerufen?<br />

Also auch auf die Gefahr hin,<br />

dass ich jetzt Lust auf mehr mache<br />

(lacht): Ich bin im Urlaub<br />

sowieso jederzeit erreichbar, das<br />

gehört aus meiner Sicht einfach<br />

zum Job eines Landeshauptmanns<br />

dazu. Ich glaube aber<br />

auch, dass mein Umfeld ohnehin<br />

gut abwägt, was dringend ist<br />

oder noch warten kann.<br />

Sie sind schon 17 Monate im<br />

Amt – Ihre Selbstbilanz?<br />

Das mit Selbstbilanzen ist<br />

immer so eine Sache ... aber ich<br />

glaube schon sagen zu dürfen,<br />

dass sehr viel von dem, was ich,<br />

mein Team und die gesamte<br />

Landesregierung auf den Weg<br />

bringen wollten, in dieser Zeit<br />

10<br />

auch umgesetzt wurde. Wir haben<br />

also nicht nur geredet, wir<br />

haben auch gemacht, Entscheidungen<br />

getroffen. Beginnend<br />

bei der Sozialpolitik über das<br />

Budget bis hin zu wichtigen<br />

Infrastrukturvorhaben. Aber es<br />

bleibt noch genug zu tun.<br />

„Der ewige schwarze Kronprinz<br />

hat nach der Besteigung<br />

des Länderthrons seinen Kritikern<br />

ordentlich den Wind aus<br />

den Segeln genommen. Umfragen<br />

bescheinigen Stelzer solide<br />

Werte, das Profil als eiserner<br />

Sparefroh ist gefestigt, und<br />

jegliche Konfliktscheue scheint<br />

verflogen“. Wissen Sie, welche<br />

Tageszeitung das kürzlich<br />

über Sie schrieb?<br />

Das kann ich jetzt nicht sagen,<br />

aber es gefällt mir (lacht).<br />

Das schrieb der ja nicht unkritische<br />

„Standard“. Haben Sie<br />

vom Start weg alles richtig<br />

oder sich manches – Stichwort<br />

Sparmaßnahmen – schwerer<br />

als notwendig gemacht?<br />

Mir war klar, dass das kein<br />

Spaziergang wird und ich meinen<br />

eigenen Weg gehen will und<br />

auch gehen muss. Und ich bin ja<br />

auch nicht angetreten, um mich<br />

persönlich irgendwie zu schonen.<br />

Also volle Kraft für das<br />

Land. Und das erwarten sich die<br />

Leute auch zu Recht von mir<br />

und anderen Politikern.<br />

Veränderungen rufen in Österreich<br />

fast reflexartig Kritiker<br />

auf den Plan – aus dem<br />

Kulturbereich hört man öfter,<br />

dass Sie den erfolgreichen<br />

Pühringer-Weg gegen einen<br />

plumpen Sparkurs getauscht<br />

haben.<br />

Das kann ich ruhigen Gewissens<br />

in Abrede stellen. Schauen<br />

Sie sich etwa gerade im jetzt<br />

langsam zu Ende gehenden<br />

Sommer das reichhaltige Kulturangebot<br />

an, was da alles los<br />

war und immer noch los ist,<br />

welche Fülle und Breite alleine<br />

dieser Kultursommer inhaltlich<br />

und regional an Festivals und<br />

Angeboten hervorgebracht hat.<br />

Dafür ist allen Kulturschaffenden<br />

und Künstlern zu danken –<br />

und das Land OÖ. hat vieles davon<br />

auch unterstützt und<br />

ermöglicht. Wir waren, sind<br />

und bleiben auch in meiner Zuständigkeit<br />

als Kulturreferent<br />

ein reichhaltiges Kulturland.<br />

Alleine im Juli haben wir mehr<br />

als 120 Kulturinitiativen gefördert<br />

und unterstützt. Aber eines<br />

modern & freundlich.<br />

Im Büro von Thomas Stelzer strahlen Kunstwerke mit Rosen,<br />

die der Landeshauptmann besonders liebt, um die Wette.<br />

ist schon klar: wenn ich als Landeshauptmann<br />

allen Ressorts<br />

Einsparungen verordne, so kann<br />

ich mich und meine eigenen Bereiche,<br />

die ich im Land zu verantworten<br />

habe, natürlich nicht<br />

ausnehmen. Jedoch geschieht<br />

alles mit Maß und Ziel. Und am<br />

Ende resultieren daraus keine<br />

neuen Schulden mehr.<br />

›› Wenn ich als Landeshauptmann<br />

allen Ressorts<br />

Einsparungen verordne,<br />

so kann ich mich und<br />

meine Bereiche natürlich<br />

nicht ausnehmen. ‹‹<br />

In der Legislaturperiode ist<br />

die Halbzeit bereits erreicht,<br />

mit welchen Programmschwerpunkten<br />

geht es nun in<br />

die letzten drei Jahre vor der<br />

nächsten Wahl?<br />

Ich habe auch weiterhin eine<br />

ganz klare Vorgabe gemacht, die<br />

da lautet: Chancen statt Schulden<br />

für das Land der Möglichkeiten.<br />

Bereits heuer haben wir<br />

erstmals ein ausgeglichenes<br />

Budget vorzuweisen. Jetzt gilt<br />

es, den nächsten Schritt vorzubereiten.<br />

Wir wollen künftig<br />

auch Überschüsse erwirtschaften,<br />

eben damit wir noch mehr<br />

Mittel in immer wichtigere<br />

Schwerpunkte, wie Soziales<br />

oder etwa auch den Breitband-Ausbau,<br />

investieren können.<br />

Weil das natürlich alles für<br />

einen erfolgreichen Standort<br />

unabdingbar ist. Parallel dazu<br />

gibt‘s natürlich immer auch Diskussionsbedarf<br />

mit dem Bund,<br />

was etwa die Neuverteilung der<br />

Kompetenzen zwischen Bund<br />

Fotos: Pfisterer, Wolfgang Kunasz-Herzig

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