Töfte Regionsmagazin 09/2018 - Gesunder Schlaf / Auto

34 x Bundesliga und 3 x Euro League
In der letzten Saison hat es Siggi Darga geschafft, alle 34 Spiele des 1. FC
Köln in der Bundesliga live vor Ort im Stadion zu verfolgen. Auch die Pokalspiele
und Heimspiele in der Euro League fanden nicht ohne ihn statt.
„Nur die Auswärtsspiele in der Euro League habe ich im Fernsehen verfolgen
müssen. Das bedaure ich heute noch, insbesondere, wenn ich an
das Spiel bei Arsenal London denke, das von mehr als 20.000 Kölner Fans
besucht wurde. Eine einzigartige Stimmung und dass trotz einer 1:3 Niederlage“,
tut er kund und ärgert sich heute noch ein wenig über diesen
Umstand. Herr Darga ist auch ein wenig Stolz darauf, dass er nach rund
50 Jahren als FC-Fan mittlerweile schon einen ziemlichen Bekanntheitsgrad
in der Fanszene hat. Egal wo der FC auch spielt, immer wieder wird
er von anderen Fans mit „Hallo Siggi“ angesprochen. Oft auch von Fans,
die er selbst gar nicht kennt.
Kommerzialisierung
Siggi Darga bedauert zudem, dass der persönliche Kontakt zwischen
Spielern und Fans im Laufe der letzten Jahre immer mehr nachgelassen
hat. Ein Trikot mit Spielernamen zu kaufen, sei zum Fenster herausgeworfenes
Geld. „Wer weiß denn schon, ob der morgen noch in deinem
Club ist“, merkt er an und beklagt dabei den immer größer werdenden
Kommerz im Fußballsport. Das Konstrukt RB Leipzig lehne er aus Überzeugung
ab, da hier der Fußball nur dazu missbraucht wird, eine Getränkemarke
in das Bewusstsein der Leute zu bringen. Völliges Unverständnis
zeigt er aber für das Verhalten vieler Fußballfans gegenüber dem Präsidenten
der TSG Hoffenheim, Dietmar Hopp. Die Schmähgesänge und
Banner mit verunglimpfenden Äußerungen gegen Dietmar Hopp lehne
er ohne Wenn und Aber ab. Persönliche Beleidigungen und Verunglimpfungen
haben seiner Meinung nach im Fußball genau so wenig zu suchen
wie Gewalt, Sexismus und Fremdenfeindlichkeit.
Toni Polster
Gern erinnere er sich noch an den Besuch von Toni Polster im Fanclub
Ennigerloh am 26.08.1995. Am gleichen Tag traten seine Kölner zum
DFB-Pokalspiel in der Nachbarschaft bei der SpVgg. Beckum an, zogen
mit 4:3 nach Elfmeterschießen den Kürzeren und schieden daher bereits
in der 1. Runde aus dem Wettbewerb aus. „Ich hatte die Befürchtung, dass
Toni Polster nach dieser schmählichen Niederlage keine Lust mehr verspürt,
den Weg nach Ennigerloh anzutreten“, ruft er diesen für den Fan-
Club so besonderen Tag nochmals in Erinnerung. Doch Toni Polster habe
Wort gehalten und sei anschließend wider Erwarten doch nach Ennigerloh
gekommen und habe mit seinem in der Fußballszene bekannten Wiener
Schmäh noch für einen angenehmen Abend und manchen Lacher gesorgt.
Nur die Anzahl der Kölner Fans, die der Veranstaltung beiwohnten,
war nach diesem missglückten Auftritt in Beckum sehr überschaubar.
Aufstieg ist Pflicht
„Der Vereinsführung ist es gelungen, mehrere Leistungsträger wie Jonas
Hector und Timo Horn trotz des Abstiegs aus der Bundesliga beim Verein
zu halten. Daher kann es für diese Saison nur das eine Ziel geben: Sofortiger
Wiederaufstieg in die Bundesliga“, stellt Siggi Draga fest und ist sich
sicher, dass der Verein zum siebten Mal Aufstiegsfeierlichkeiten organisieren
muss. Auch für ihn würde der Wiederaufstieg in die Erste Liga nicht
ganz ohne Folgen bleiben. „Ich habe bei der Gründung des Fan-Clubs das
Versprechen abgegeben, dass mir die Kollegen beim Gewinn eines Titels
durch den FC eine Glatze schneiden dürfen und auch der Bart abrasiert
werden kann. Da das in der ganzen Zeit bisher nicht einmal passiert ist,
haben wir die Aktion jedes Mal beim Wiederaufstieg in die Bundesliga
oder – wie im letzten Jahr – beim Erreichen des Europapokals durchgeführt“,
erzählt der Fan des 1. FC Köln und ist sich eigentlich heute schon
sicher, dass er im Mai 2019 seine Haarpracht zum siebten Male wird opfern
müssen. Zudem würde sich Siggi Darga sehr darüber freuen, wenn
Lukas Podolski – in welcher Funktion auch immer – zu seinem FC Köln
zurückkehrt.
Anzeige
www.toefte.ms
… denn „gut“ kann jeder! | Töfte
21