SENIORENSTARS vor der Kamera - Senio Magazin
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12 | senioREN SCHREIBEN<br />
<strong>der</strong> HAUPtGewinn!<br />
„Friedrich, wo ist mein Lottoschein?“<br />
Kathi ist einige Zentimeter größer<br />
als ihr Mann. Sie sieht unzufrieden aus.<br />
Ihr Mund ist nur noch ein Strich und die<br />
Mundwinkel neigen sich nach unten.<br />
Zwei tiefe Falten rechts und links <strong>der</strong><br />
Nase und das zurückgekämmte graue<br />
Haar verstärken noch ihr herbes Aussehen.<br />
Kathi ist mit ihrem Leben nicht zufrieden.<br />
Immer muss gezählt, gerechnet<br />
und gespart werden, für die Miete, das Essen,<br />
die Ferien. Sie glaubte fest daran, eines<br />
Tages im Lotto zu gewinnen und sich<br />
endlich etwas mehr leisten zu können.<br />
Ihre Wut über das vermeintlich miese<br />
Leben lässt sie an ihrem Mann aus.<br />
Sie herrscht ihn an, wenn er nach Haus<br />
kommt, „was guckst du so“ o<strong>der</strong> „mach<br />
gefälligst nichts dreckig“, selbst wenn er<br />
schon <strong>vor</strong> <strong>der</strong> Wohnungstür die Schuhe<br />
abgestreift hat und auf Socken in die<br />
Wohnung schleicht.<br />
Friedrich ist Buchhalter bei den Stadtwerken.<br />
Mit seiner Arbeit ist er ausgefüllt<br />
RUND UM<br />
Die PFleGe<br />
www.pflege-ac.de<br />
senio<br />
senio<br />
magazin StädteRegion<br />
Aachen<br />
RUND UM<br />
DIE PFLEGE<br />
EINRICHTUNGEN IN DER STÄDTEREGION aaCHEN<br />
STELLEN SICH VOR<br />
2011 / 2012<br />
Bald an vielen <strong>Senio</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Auslegestellen sowie<br />
bei den Inserenten<br />
kostenlos erhältlich!<br />
und er kann nicht verstehen, was Kathi<br />
sich so sehnlich wünscht.<br />
„Wo ist mein Lottoschein?“, fährt sie<br />
Friedrich an.<br />
Seit ein paar Jahren tippt sie die gleichen<br />
Zahlen. Friedrich gibt den Schein in<br />
einem Schreibwarenladen ab.<br />
Die Gewinnzahlen werden aufgezeichnet,<br />
5, 13, 14, 18, 26, 30, Kathi jubelt:<br />
„Meine Zahlen, ich habe gewonnen, her<br />
mit meinem Lottoschein!“<br />
Friedrich erschrickt bis ins Herz. Er<br />
wird blass. Ihm fällt ein, dass er vergessen<br />
hat, den Schein abzugeben.<br />
„Was hast du“, kreischt Kathi, „meinen<br />
Ein Engelchen wohl manches Jahr<br />
im hellen Festtagsglanz<br />
im weißen Kleid mit Blütenkranz<br />
tanzt drehend sich und flink<br />
im Schatten <strong>der</strong> Kapelle<br />
erfreut gar manches Kind<br />
Die Herzchen schneller schlagen<br />
wirft es herab Klömpchere - Kamelle<br />
Zu Mutter Gottes Ehren<br />
Musik & Frohgesänge<br />
welch ein Leben – Glücksgedränge<br />
Alt und Jung nun auf den Beinen<br />
zu feiern diese alte Sitte<br />
mit Kin<strong>der</strong>n ohne Zahl<br />
des Engels<br />
Zierde in <strong>der</strong> Mitte<br />
ein Zauber – ach ein Traum<br />
nur einmal jedes Jahr<br />
scheint er doch wahr zu werden –<br />
<strong>der</strong> Traum vom Engelchen auf Erden<br />
GeDichT Des MonATs<br />
Lottoschein nicht abgegeben?<br />
Endlich wäre ich hier herausgekommen<br />
und du gibst den<br />
Schein nicht ab? Das ist ja nicht<br />
zu glauben. Du mieser Kerl!“ Sie<br />
schlägt zu und schreit: „Das war<br />
das Letzte. Mit dir will ich nichts<br />
mehr zu tun haben“, und rennt<br />
aus dem Wohnzimmer.<br />
Friedrich sackt noch tiefer in<br />
den Sessel. Wie konnte er das<br />
vergessen? Mutlos, den Kopf auf <strong>der</strong><br />
Brust, hockt er da wie ein Häufchen<br />
Elend. Da fällt die Haustür ins Schloss.<br />
Friedrich geht ans Fenster und sieht,<br />
wie seine Frau mit einem Koffer in <strong>der</strong><br />
Hand in die Hauptstraße einbiegt.<br />
Er öffnet das Fenster und zieht die<br />
hereinströmende Luft ein. Je mehr er<br />
atmet, je leichter wird es ihm. Er spürt<br />
die Stille in seiner Wohnung. In seinem<br />
Innern gluckst etwas und das Glucksen<br />
wird mehr. Und dann lacht<br />
er still in sich hinein.<br />
Erwin Bausdorf<br />
Nur einmal<br />
Karin Peters