SENIORENSTARS vor der Kamera - Senio Magazin

36 | senioREN SCHREIBEN
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Wenn man in Griechenland speist, so bekommt man viel mehr geboten als beispielsweise
das hier bekannte Gyros, Souvlaki, evtl. noch Bauernsalat, Tsatsiki und Feta.
Die Kartoffeln werden zusammen mit
dem Fleisch, mit Knoblauch, Kräutern
und Gewürzen zusammen im Ofen gegart.
Dazu gehört ein kräftiger lokaler
Rotwein.
Auf den meisten Speisekarten ist Stifado
verzeichnet, ein Ragoutgericht aus
Bild: wikipedia.de
In der griechischen Küche spielen frisches
Gemüse und Hülsenfrüchte, gut gewürzt
mit Knoblauch und vielen aromatischen
Kräutern wie Lorbeer, Thymian, Rosmarin,
Salbei und Oregano, eine große Rolle.
Die Kräuter wachsen meist wild auf mineralhaltigem
Boden und entwickeln unter
der südlichen griechischen Sonne einen
starken Duft.
Hinzu kommt das hervorragende einheimische
Olivenöl zum Marinieren und
Garen. Es wird über Schafskäse und andere
Vorspeisen geträufelt, in Saucen und –
zusammen mit Kräutern und Zitrone – als
Salatdressing verwendet.
Einige Besonderheiten der griechischen
Küche erklären sich aus der orthodoxen
Religion mit ihren strengen Fastenregeln.
Griechisch-orthodoxe Christen,
immerhin über 95% der Bevölkerung, neigen
eher dazu, die Fastenregeln ihrer Religion
- wenn auch etwas abgemildert - zu
befolgen als beispielsweise die Katholiken
in Deutschland. So wird vor Ostern
das 40-tägige Fastengebot nicht von allen,
aber von den meisten Griechen doch
eine Woche vor Ostern eingehalten.
GRIECHISCHE GERICHTE: Wer in Griechenland
zum Essen ein Restaurant oder
eine Taverne besucht, sollte unbedingt
einen Lammbraten in Zitronensauce und
Kartoffeln versuchen (Arní me patates).
Rind oder Kaninchen mit vielen Zwiebeln
oder Schalotten.
Ebenso oft bekommt man Arní kléftiko
(Räuberlamm), es wird mit Kräutern
und Gewürzen, einem Stück Schafskäse,
Paprika, Peperoni und Tomate in Weinblättern
gewickelt und im Backofen
gegart.
Leckere Eintöpfe mit Fleisch, Maronen
und Quitten oder mit Tomaten und Bohnen
sind schon etwas seltener zu haben,
wie auch Suppen mit getrockneten Bohnen
und Kichererbsen.
Unter Kokorétsi versteht man darmumwickelte
Innereien, auf dem Holzkohlengrill
gegarte Spieße.
Überall bekommt man Mousakás, oft
auch in Deutschland, desgleichen mit
Reis, Zwiebeln und Kräutern gefüllte Paprikaschoten
und Tomaten, die man Jemistá
nennt.
Auberginen werden mit einer Füllung
Hackfleisch gereicht und heißen Papoútsia
(Schuhe).
Die Keftedes genannten Hackfleischbällchen
kennt mancher bei uns schon
vom „Griechen“, aber in Griechenland
werden sie stark gewürzt und in Tomaten-
oder Zitronensauce serviert.
Vegetarier werden sich in Griechenland
wohl fühlen, denn es gibt eine
Vielzahl an Gerichten, die ohne Fleisch
auskommen. Erwähnt sei nur der Gemüseeintopf
Tourloú oder die leckeren Suppen
und Eintöpfe aus Linsen (Fakes) und
Kichererbsen (Revithosoupa). Mein Favorit
ist das Chórta genannte Wildgemüse,
es wird gekocht und mit Oliven und Essig
lauwarm serviert.
Fisch ist in Griechenland sehr teuer,
als Alternative bieten sich in den Fischtavernen
kleine gebratene oder gegrillte
Fischportionen an, an denen man sich
satt essen kann. Sie werden mit Haut und
Haaren – Verzeihung - Kopf und Schwanz
verspeist. Der Grieche sagt: „Davon bleibt
selbst für die Katze nichts mehr übrig.“
Nun zum Oktopus (Chtapódi), dem
Aushängeschild griechischer Ouzerien
und Fischlokale. Reklame heischend
hängt er meistens in einer Reihe auf einer
Leine vor mancher Taverne. Das Zubereiten
erfordert langes kräftiges Schlagen,
um das Fleisch weich zu machen, sowie
anschließend das Trocknen in der Sonne.
Gegrillt ist der Oktopus ein Genuss, aber
nicht weniger köstlich schmeckt er als Ragout
mit Zwiebeln oder in würziger Tomatensauce.
Auch als Vorspeise, mariniert
in Essig, Zitronensaft, Öl und Kräutern ist
er keinesfalls zu verachten. Beliebt und
überall erhältlich sind Calamáres, im Ganzen
gegrillt oder als in Mehl gewendete
und in der Pfanne ausgebackene Ringe.
DESSERT: Je nach Jahreszeiten gibt es
Obst (Froúta) evtl. Melone (Karpoúzi), Honigmelone
(Pepóni) oder Trauben (Stafíli),
mein Favorit ist aber einheimischer Joghurt
(Jahurti), mit Honig (Méli) und Nüssen
(Karídi) angereichert.
KäSE: Vom allseits geschätzten und auch
bei uns beliebten Feta einmal abgesehen,
gibt es in Griechenland und insbesondere
in den einzelnen Regionen eine stolze
Anzahl von Käsesorten, ob sie nun Mizíthra
aus Kreta oder Kalatháki von Limnos
oder Ladotýri von der Insel Lesbos heißen.
Ich selbst bin kein Käsespezialist, daher
vertraue ich auf das Urteil meiner Frau, die
sagt, dass der Kaséri aus Thessalien, ein
rindenloser, mindestens 6 Monate gereifter
halbfetter Schafs-/Ziegenkäse ihr Favorit
ist. Mit frischen Trauben gereicht, bildet
er einen schönen Abschluss eines Mahls.
GETRäNKE: Gekühltes Wasser (Neró)
gibt es überall bei Tisch kostenlos, es
gehört einfach dazu. Zu bezahlen ist
dagegen Mineralwasser, meist in Plas-