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Bundesverdienstkreuz für Josef Heißenhuber - LKV Bayern

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Landeskuratorium der Erzeugerringe<br />

<strong>für</strong> tierische Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Mitteilungsblatt<br />

April 2012, Nr. 1<br />

Unsere Themen<br />

Neue Vorstandschaft .............................................................<br />

Ehrungen ...............................................................................<br />

Gold <strong>für</strong> Sepp Ranner ...........................................................<br />

<strong>Bundesverdienstkreuz</strong> <strong>für</strong> <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> ......................<br />

Aus der Ausschusssitzung und Mitgliederversammlung .......<br />

<strong>LKV</strong> intern ..............................................................................<br />

Auf die Melktechnik kommt es an ..........................................<br />

Gregor Weigl verstorben .......................................................<br />

Mit dem <strong>LKV</strong> nach Wisconsin ...............................................<br />

S. 02<br />

S. 03<br />

S. 04<br />

S. 05<br />

S. 06<br />

S. 12<br />

S. 13<br />

S. 17<br />

S. 18<br />

Das <strong>LKV</strong> gibt zum ersten Mal<br />

einen Jahresbericht <strong>für</strong> die Landwirte<br />

heraus. Das Druckwerk wird<br />

ausschließlich durch Anzeigen<br />

finanziert.<br />

Der Jahresbericht beschreibt die<br />

Situation der bayerischen Tierhaltung<br />

und informiert über die<br />

wesentlichen Entwicklungen des<br />

letzten Jahres. So wurde unser<br />

Angebot im Verbund mit der staatlichen<br />

Beratung auch in diesem<br />

Jahr erweitert.<br />

Landwirtschaftsminister Helmut<br />

Brunner schreibt in seinem Grußwort<br />

unter anderem: ... „Das <strong>LKV</strong><br />

leistet durch die Qualtitäts- und<br />

Leistungsprüfung und produktionstechnische<br />

Beratung einen<br />

wichtigen Beitrag zur Stärkung<br />

seiner Mitgliedsbetriebe. ... Die<br />

Erläuterungen, Auswertungen<br />

und Ergebnisse in diesem Jahresbericht<br />

sind ein eindrucksvoller<br />

Nachweis der hervorragenden<br />

Arbeit des <strong>LKV</strong>. Insbesondere<br />

die Beratung ist eine Serviceleistung<br />

des <strong>LKV</strong>, der zunehmende<br />

Bedeutung zukommt und die ein<br />

wachsendes Betätigungsfeld <strong>für</strong><br />

das <strong>LKV</strong> darstellt.“ ...


Neue Vorstandschaft beim <strong>LKV</strong> <strong>Bayern</strong><br />

<strong>Josef</strong> Bauer ist der neue Vorsitzender des <strong>LKV</strong> <strong>Bayern</strong> und löst Sepp Ranner (MdL a.D.) ab. Stellvertretender<br />

Vorsitzender ist Thomas Schindlbeck, der Nachfolger von <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> ist. Zum weiteren<br />

Vorsitzenden wurde Georg Liegl gewählt, der den Platz von <strong>Josef</strong> Bauer einnimmt.<br />

Von links: Uwe Gottwald, <strong>LKV</strong>-Geschäftsführer, Thomas Schindlbeck, Georg Liegl, <strong>Josef</strong> Bauer, Sepp<br />

Ranner, <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> und Dr. Jürgen Duda, stellvertretender <strong>LKV</strong>-Geschäftsführer.<br />

<strong>Josef</strong> Bauer war sichtlich bewegt, als er von seiner Wahl zum Vorsitzenden erfuhr. Er sagte, dass er zwar<br />

damit gerechnet habe, aber die Realität fühlt sich dann doch ganz anders an. Er bedankte sich <strong>für</strong> das<br />

Vertrauen und stellte sich vor. <strong>Josef</strong> Bauer ist seit fünf Jahren in der <strong>LKV</strong>­Vorstandschaft und Vorsitzender<br />

des Milcherzeugerringes Oberpfalz. Er bewirtschaftet mit seiner Frau Sigrid im Landkreis Regensburg im<br />

Vollerwerb siebzig Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche – Futtergrundlage <strong>für</strong> 70 Kühe plus Nachzucht<br />

­ und 25 Hektar Wald. <strong>Josef</strong> Bauer ist 45 Jahre alt, hat drei erwachsene Kinder. Das jüngste Kind, ein<br />

18jähriger Sohn, möchte den Betrieb übernehmen, macht aber gerade eine Lehrzeit in der Industrie. Auf<br />

dem Betrieb leben auch seine Eltern, die noch tatkräftig mitarbeiten.<br />

Thomas Schindlbeck ist seit fünf Jahren Vorsitzender des Fleischerzeugerringes Landshut, 52 Jahre<br />

alt, hat drei Kinder, das jüngste, ein 18jähriger Sohn, besucht gerade die Fachoberschule, Zweig Landwirtschaft.<br />

Thomas Schindlbeck bewirtschaftet mit seiner Frau Silvia in der Landshuter Gegend, Gemeinde<br />

Hohenthann, einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau und Schweinemast. Er ist im Vorstand der<br />

Erzeugergemeinschaft Südostbayern.<br />

Georg Liegl ist Vorsitzender des Milcherzeugerringes Miesbach, 52 Jahre alt, hat fünf Kinder und be wirt­<br />

schaftet mit seiner Frau Elisabeth 52 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, davon 22 Hektar Dauergrünland.<br />

Auf seinen Ackerflächen baut er Mais und Getreide an. Grassilage, Heu und Maissilage verfüttert Georg<br />

Liegl an 70 Kühe und die Nachzucht. Seine beiden älteren Söhne sind Landwirtschaftsmeister.<br />

Zurück zu <strong>Josef</strong> Bauer. In seiner Antrittsrede erklärte er, dass er zwar den politischen Einfluss wie Sepp<br />

Ranner, <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> oder <strong>Josef</strong> Kreilinger nicht habe, aber er werde die Richtung, die seine<br />

Vorgänger eingeschlagen haben, beibehalten. Er sei sich dessen bewusst, dass er an den Dreien gemessen<br />

werde und bat um Unterstützung bei den Mitgliedern des <strong>LKV</strong>­Ausschusses: „Ich brauche Euch!“<br />

2


<strong>Josef</strong> Bauer bedankte sich bei den ehemaligen Vorsitzenden und sprach seine Anerkennung aus: „Das<br />

<strong>LKV</strong> steht gut da. Ich konnte viel von Euch lernen. In all den Jahren, die wir zusammengearbeitet haben,<br />

sind wir uns immer mit Respekt und Wertschätzung begegnet und es konnte eine aufrichtige Freundschaft<br />

wachsen.“ Das <strong>LKV</strong> müsse sich weiter verändern. Die Grundlagen seien bereits gelegt. Die Bauern<br />

brauchen eine individuelle Beratung. Die LOPs und Ringassistenten müssen „Spürhunde“ sein – wo stimmt<br />

etwas nicht im Stall, bei der Fütterung, bei den Tieren? Wo gibt es noch Produktionsreserven? Wo können<br />

die Kosten verringert werden? Wie kann der Landwirt bessere Erlöse erzielen? Das <strong>LKV</strong> müsse <strong>für</strong> die<br />

Bauern unverzichtbar werden und diese dürften nicht nach den Kosten <strong>für</strong> die <strong>LKV</strong>­Betreuung fragen.<br />

Ehrungen mit Gold und Silber<br />

Als „Noch­<strong>LKV</strong>­Vorsitzender“ überreichte Sepp Ranner <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> die ‚<strong>LKV</strong>-Medaille in Gold‘.<br />

Georg Palme, Paul Gruber, Günther Brehm und Reiner Ruth erhielten die ‚<strong>LKV</strong>-Medaille in Silber‘.<br />

Von links: Paul Gruber, Günther Brehm, Sepp Ranner, <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong>, Reiner Ruth und Georg<br />

Palme.<br />

„<strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> ist ein niederbayerisches Urgestein“, sagte Sepp Ranner. Er zählte die Jahre zusam<br />

men, die <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> mit Ehrenämtern <strong>für</strong> die Landwirtschaft und <strong>für</strong> den kommunalen Bereich<br />

befasst war – insgesamt 180 Jahre. <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> war seit 1986 im <strong>LKV</strong>-Ausschuss und seit 1996<br />

stellvertretender Vorsitzender. Von 1970 bis 2007 war er Vorsitzender des Schweineprüfringes Landau.<br />

Als Vorsitzender der Ringgemeinschaft <strong>Bayern</strong> e.V. – 16 Jahre – verbesserte er die Zusammenarbeit<br />

der Erzeugergemeinschaften mit den Erzeugerringen (siehe auch Seite 4 f.). Sepp Ranner sagte, dass<br />

<strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> der ruhende Pol in der <strong>LKV</strong>­Vorstandschaft gewesen sei. Mit feinem Humor, seiner<br />

ausgleichenden Art und einem sicheren Gespür <strong>für</strong> das Machbare habe er die zahlreichen Diskussionen<br />

bereichert.<br />

Georg Palme war 27 Jahre <strong>für</strong> ganz <strong>Bayern</strong> Fachberater <strong>für</strong> Schafe. Dies sei keine leichte Aufgabe,<br />

betonte Sepp Ranner. In <strong>Bayern</strong> werden etwa 388.000 Schafe gehalten und ist damit das schafreichste<br />

Bundesland. Leider habe die Wolle <strong>für</strong> die Verbraucher keinen Wert mehr. Und Lammfleisch würden die<br />

Verbraucher ebenfalls nicht schätzen. Der Pro­Kopf­Verbrauch sei traditionell niedrig.<br />

3


Paul Gruber ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Fleischerzeugerringes Niederbayern­Ost. Daneben<br />

war er Vorsitzender der Viehmarktungsgenossenschaft (VVG) Niederbayern. Er war wesentlich an<br />

deren Fusion mit der damaligen Erzeugergemeinschaft <strong>für</strong> Schlachtvieh Niederbayern zur heutigen<br />

Erzeugergemeinschaft <strong>für</strong> Qualitätsvieh und Fleisch Südostbayern, in der er im Vorstand ist, beteiligt.<br />

Sechs Jahre war er im Fachausschuss <strong>für</strong> Vieh und Fleisch des Deutschen Raiffeisenverbandes.<br />

Günther Brehm war 19 Jahre Vorsitzender des Pferdeerzeugerringes <strong>Bayern</strong> und er ist im <strong>LKV</strong>-Ausschuss.<br />

Sepp Ranner betonte, dass Günther Brehm immer ein Ziel vor Augen hatte, Ziele, die greifbar waren.<br />

Visionen gepaart mit Treue schaffe Zukunft. Leider würden Pferde immer weniger zu einer bäuerlichen<br />

Land wirtschaft gehören. Pferde seien ‚Sportgeräte‘.<br />

Reiner Ruth war 35 Jahre <strong>für</strong> den Fleischerzeugerring Traunstein tätig (sein Vater war Gründungsvorsitzender),<br />

davon 20 Jahre 1. Vorsitzender. 15 Jahre war er im <strong>LKV</strong>-Ausschuss. Neben seinem kommunalpolitischen<br />

Engagement war Reiner Ruth sechs Jahre Vorsitzender des Arbeitskreises Landwirtschaft<br />

der CSU in Traunstein. 2010 fusionierte der Fleischerzeugerring Traunstein mit dem Fleischerzeugerring<br />

Mühldorf. Damit war „das Haus gut bestellt“, so Sepp Ranner. In seiner Laudatio betonte er die ‚zwingende<br />

Sachlichkeit’ von Reiner Ruth und bedankte sich bei ihm <strong>für</strong> die 30jährige Freundschaft.<br />

Gold <strong>für</strong> Sepp Ranner<br />

<strong>Josef</strong> Bauer überreichte Sepp Ranner die ‚<strong>LKV</strong>-Medaille in Gold‘ und bedankte sich bei ihm <strong>für</strong> das<br />

familiäre Verhältnis, das er in der Vorstandschaft geschaffen habe. Über die Jahre hinweg habe sich eine<br />

aufrichtige und vertrauensvolle Freundschaft entwickelt. Sepp Ranner habe sein Ehrenamt mit „Herzblut“<br />

ausgefüllt. „Da<strong>für</strong> meine Anerkennung und mein persönlicher Dank und Dank des <strong>LKV</strong>“, so <strong>Josef</strong> Bauer in<br />

seiner Funktion als neuer <strong>LKV</strong>­Vorsitzender.<br />

Er war hartnäckig und voller Leidenschaft<br />

Sepp Ranner war von Juni 2001 bis dato Vorsitzender des <strong>LKV</strong> <strong>Bayern</strong>. In seine „Regentschaft“ fiel<br />

die Umstellung des Bayerischen Landwirtschaftsfördergesetzes (LwFöG) zum Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz<br />

(BayAgrarWiG) verbunden mit einschneidenden Veränderungen <strong>für</strong> die <strong>LKV</strong>­Förderung.<br />

Zum einen bekommt das <strong>LKV</strong> weniger Fördergelder, zum anderen kamen zur Qualitäts­ und Leistungsprüfung<br />

Beratungsaufgaben hinzu. Das <strong>LKV</strong> bietet eine Fütterungs­, Melk­ und Stallklimaberatung an und Beratung<br />

zur Produktionstechnik <strong>für</strong> die Ferkelerzeugung, Schweinemast und Rindermast und wurde entsprechend<br />

dem Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz zum 1.10.2008 als nichtstaatliches Beratungsunternehmen<br />

anerkannt. Damit bietet das <strong>LKV</strong> allen Tierhaltern eine kostengünstige Beratung an. Sepp Ranner habe mit<br />

Bedacht und Weitsicht die Umstellung vom LwFöG auf das BayAgrarWig <strong>für</strong> das <strong>LKV</strong> bewerkstelligt. <strong>Josef</strong><br />

<strong>Heißenhuber</strong>, stellvertretender <strong>LKV</strong>-Vorsitzender, sagte anlässlich des 70. Geburtstages von Sepp Ranner:<br />

„Die Aufgabe als <strong>LKV</strong>­Vorsitzender nimmt er mit einem menschlich feinen, fairen und vertrauensvollen<br />

Führungsstil wahr.“<br />

Mit großem Engagement, Weitblick und Zielstrebigkeit hat sich Sepp Ranner in den unterschiedlichsten<br />

Verbänden und Organisationen zum Wohle der Landwirtschaft und seiner Heimat eingesetzt. Dabei hat er<br />

4


dank seiner fachlichen Kompetenz und Bodenständigkeit nie den Blick <strong>für</strong> das Wesentliche und Machbare<br />

verloren. Sepp Ranner war<br />

• 18 Jahre Abgeordneter im Bayerischen Landtag<br />

• fast 30 Jahre Vorsitzender des Verbandes Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen (VLF) in Bad<br />

Aibling und seit 1983 stellvertretender Vorsitzender des VLF Oberbayern.<br />

• Vizepräsident des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft<br />

• Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Verbandes <strong>für</strong> Leistungs­ und Qualitätsprüfung DLQ<br />

• Mitglied des Kreistages.<br />

20 Jahre war er Kreisobmann des BBV im Landkreis Rosenheim und im Vorstand der Trocknungs genossenschaft<br />

Kirchdorf.<br />

Mit Leidenschaft und Hartnäckigkeit hat sich Sepp Ranner als bienenpolitischer Sprecher des bayerischen<br />

Landtages <strong>für</strong> die Belange der bayerischen Bienenzucht und die Förderung des Imkernachwuchses ein gesetzt.<br />

In Bad Aibling hat er „Die Tafel“ mit aufgebaut.<br />

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner überreichte ihm an seinem 70. Geburtstag den Bayerischen<br />

Löwen aus Nymphenburger Porzellan.<br />

Sepp Ranner gehört zu den wenigen herausragenden Persönlichkeiten, die mit dem höchsten Verdienst<br />

orden des Freistaates <strong>Bayern</strong>, dem ‚Bayerischen Verdienstorden‘, ausgezeichnet wurden. Zudem<br />

bekam er <strong>für</strong> seine Leistungen <strong>für</strong> die bayerische Land­, Ernährungs­ und Forstwirtschaft das<br />

‚<strong>Bundesverdienstkreuz</strong> am Bande‘ verliehen.<br />

Trotz all‘ dem: An erster Stelle steht <strong>für</strong> Sepp Ranner seine Familie. Seinem Sohn nimmt er in Haus und<br />

Hof so manche Arbeit ab.<br />

Das <strong>LKV</strong>, allen voran der neue Vorsitzende <strong>Josef</strong> Bauer und Uwe Gottwald, <strong>LKV</strong>­Geschäftsführer, bedankten<br />

sich bei Sepp Ranner <strong>für</strong> seine Arbeit und die ehrliche Freundschaft, die sich im Laufe der Jahre entwickelt<br />

hat. „Wir wünschen Dir und Deiner Familie Gesundheit, viel Glück und Gottes Segen.<br />

<strong>Bundesverdienstkreuz</strong> <strong>für</strong> <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong><br />

„Sie sind ein Landwirt mit Leib und Seele und<br />

haben sich von Jugend an <strong>für</strong> Ihren Berufsstand<br />

ein gesetzt“ – mit diesen Worten überreichte Landwirtschaftsminister<br />

Helmut Brunner (links) an <strong>Josef</strong><br />

<strong>Heißenhuber</strong> das ‚Verdienstkreuz am Bande der<br />

Bundesrepublik Deutschland‘. Rechts auf dem Foto<br />

Heinz Grunwald, Präsident der Regierung von<br />

Niederbayern.<br />

Die Liste der Ehrenämter von <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong><br />

ist lang. Seit 1986 ist er Ausschussmitglied des <strong>LKV</strong><br />

5


und seit 1996 stellvertretender Vorsitzender. Von 1970 bis 2007 war er Vorsitzender des Schweineprüfringes<br />

in Landau und 1986 bis 2007 Vorsitzender des Fleischerzeugerringes Landshut. <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> war<br />

Mitglied des Veredelungsausschusses des Bayerischen Bauernverbandes, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Fleischprüfringes <strong>Bayern</strong> e.V. sowie stellvertretender Vorsitzender des Hauptverbandes <strong>für</strong> tierische<br />

Veredelung in <strong>Bayern</strong>. Im Aufsichtsrat der Erzeugergemeinschaft <strong>für</strong> Qualitätsvieh und –fleisch Niederbayern<br />

eG hat er maßgeblich zur Neustrukturierung und Fusion mit den Ferkelerzeugergemeinschaften beigetragen.<br />

<strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> war 1957 Mitbegründer und Mitglied der Jungbauernschaft in Adldorf, dann Be zirks-<br />

vorsitzender und von 1968 bis 2006 BBV-Ortsobmann und ist Mitglied im Kreisvorstand. Lange Zeit war er<br />

aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und zwölf Jahre Mitglied des Marktgemeinderates Eichendorf.<br />

Das Motto von <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong>: „Aus der Praxis, <strong>für</strong> die Praxis!“<br />

<strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> hat den Alltag eines bäuerlichen Betriebes (auch als ‚Austragler‘) im Blick und setzt<br />

auf eine Qualitätsproduktion, die sich kostengünstig und effizient in den Betrieben umsetzen lässt. Er<br />

ist beispielsweise wesentlich an der Entwicklung des Produktions­Hygiene­Programmes des <strong>LKV</strong> in<br />

Zusammenarbeit mit dem TGD beteiligt gewesen. Ebenso forcierte er die Beratung der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe durch das <strong>LKV</strong> im Rahmen der Verbundberatung.<br />

Dass <strong>Josef</strong> <strong>Heißenhuber</strong> Landwirt mit Leib und Seele war und immer noch ist, zeigt der <strong>Heißenhuber</strong>’sche<br />

Betrieb in Wannersdorf. Mit viel Fleiß und offen <strong>für</strong> neue Produktionsverfahren und Technik hat er ihn zu<br />

einem Vorzeigebetrieb ausgebaut. 1997 baute er als einer der ersten im Landkreis Dingolfing-Landau eine<br />

Biogasanlage in der er Speisereste verwertet.<br />

Das <strong>LKV</strong>, allen voran der ehemalige Vorsitzende Sepp Ranner (MdL a.D.), der jetzige Vorsitzende <strong>Josef</strong><br />

Bauer, Geschäftsführer Uwe Gottwald und Dr. Erwin Zierer, ehemals Geschäftsführer, gratulieren recht<br />

herzlich. Sie wünschen ihm Gottes Segen, viel Glück und Gesundheit. Er möge, wie bisher, mit viel Elan<br />

weiterhin die Interessen der Bauern im Ehrenamt vertreten. Sie bedankten sich <strong>für</strong> die harmonische<br />

Zusammenarbeit und <strong>für</strong> die aufrichtige Freundschaft, die sich in den langen Jahren entwickelte.<br />

Aus der Ausschusssitzung und Mitgliederversammlung<br />

Wir brauchen uns nicht rechtfertigen<br />

Es war die letzte <strong>LKV</strong>­Ausschusssitzung und Mitgliederversammlung <strong>für</strong> Sepp Ranner (MdL a.D.).<br />

Obwohl er gesundheitlich angeschlagen war, hielt er ein leidenschaftliches Plädoyer <strong>für</strong> die bäuerliche<br />

Landwirtschaft. Temperamentvoll geißelte er die schlechte Berichterstattung über die Landwirtschaft in<br />

den Medien. Produktion nach dem Stand der Technik würde als Massentierhaltung und Agrarindustrie<br />

abgetan. Die Mehrheit der Bundesbürger sähe die Tiergesundheit als problematisch an. Ebenso würde der<br />

Maisanbau disqualifiziert. Man spreche von einer ‚Vermaisung der Landschaft‘. Dabei sei Mais eine sehr<br />

wertvolle Pflanze.<br />

6


Sepp Ranner appellierte: „Wir müssen davon loskommen, uns <strong>für</strong> unsere Arbeit zu rechtfertigen“. Denn,<br />

so Sepp Ranner: „Wir Bauern sichern den Wohlstand unserer Gesellschaft. Die Bundesbürger geben<br />

nur noch zehn Prozent ihrer Konsumausgaben <strong>für</strong> Lebensmittel aus. Wir betreiben eine klassische<br />

Kreislaufwirtschaft. Wir schützen die Ressourcen. Wir hegen und pflegen die Landschaft. Wir sichern die<br />

Welternährung. Ein Landwirt ernährt 140 Menschen. Und wir regenerieren CO .“ 2<br />

Gleiche Chancen <strong>für</strong> alle<br />

Sepp Ranner forderte von der Agrarpolitik die Voraussetzungen <strong>für</strong> gleiche Marktchancen zu schaffen. Er<br />

zitierte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Diese meinte, es ginge nicht an, dass wir in Deutschland<br />

die Käfighaltung verboten hätten und in Polen würden mehr als die Hälfte der Eier <strong>für</strong> Deutschland in<br />

Käfighaltung produziert.<br />

Billig, billiger, am billigsten<br />

Dass die Verbraucher bereit wären <strong>für</strong> Lebensmittel regionaler Herkunft mehr Geld auszugeben, bezeichnete<br />

Sepp Ranner als Wunschdenken. Die Verbraucher sind (es gibt Ausnahmen) bei Lebensmitteln geizig und<br />

kaufen bei Aldi, Lidl und Co.<br />

Zypern zubetoniert<br />

Täglich fallen 270 Hektar Acker- und Grünland <strong>für</strong> den Straßen-, Wohn- und Industrieanlagenbau in<br />

der EU zum Opfer. Das entspricht in zehn Jahren der Fläche Zyperns. Diese Fläche fehlt <strong>für</strong> die Nahrungsmittelproduktion<br />

- bei steigendem Bedarf. Die FAO prognostiziert, dass bis 2050 die Nachfrage nach<br />

Fleisch um 73 Prozent und nach Milch um 60 Prozent steigt. Hinzu kommt, dass Wasser weltweit jetzt<br />

schon nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Sepp Ranner meinte, die europäische Landwirtschaft<br />

hat aufgrund des überwiegend gemäßigten Klimas und guter Böden die besten Bedingungen.<br />

Ohne <strong>LKV</strong> keine Tierhaltung in <strong>Bayern</strong><br />

Der Organisationsgrad beim <strong>LKV</strong> entspricht mit deutlich mehr als 70 bis 86 Prozent fast dem des Bayerischen<br />

Bauernverbandes. Das <strong>LKV</strong> unterstützt die Landwirte in ihrem unternehmerischen Handeln. Die<br />

Be ratungsangebote werden bedarfsorientiert erweitert, zum Beispiel Beratung zur Reproduktion, Ge burtsverhalten<br />

und Anpaarung. „Die Landwirte sind Unternehmer, aber in erster Linie Bauern“, sagte Sepp<br />

Ranner.<br />

Sepp Ranner bedankte sich beim Vorstand und bei der Geschäftsführung <strong>für</strong> die einvernehmliche Zusammenarbeit.<br />

Uwe Gottwald stellte anlässlich der Ausschusssitzung und Mitgliederversammlung den Geschäfts­ und<br />

Jah resbericht vor. Georg Holder, Leiter der Gesamtverwaltung, stellte den Haushalt vor. Die Fördergelder<br />

<strong>für</strong> das <strong>LKV</strong> sind <strong>für</strong> den Doppelhaushalt 2011/2012 gesichert.<br />

Zu Anfang sagte Uwe Gottwald, dass dies jetzt seine vierte Ausschusssitzung und Mitgliederversammlung<br />

sei, die er bestreitet, aber von Routine sei er noch weit entfernt.<br />

7


Ohne Leistungsprüfung keine Beratung<br />

Die Qualitäts­ und Leistungsprüfung ist nach wie vor das Kerngeschäft des <strong>LKV</strong>. Sie liefert die Daten <strong>für</strong><br />

die Beratung. Da liegt es nahe, dass das <strong>LKV</strong> die Daten aus der Qualitäts­ und Leistungsprüfung <strong>für</strong> seine<br />

Beratungsangebote nutzt. Um dem steigenden Beratungsbedarf gerecht zur werden, soll es beim <strong>LKV</strong><br />

eine eigene Abteilung <strong>für</strong> Beratung geben.<br />

Laut einer Befragung von MLP­Betrieben im Herbst vergangenen Jahres wünscht sich ein großer Teil der<br />

Milchkuhhalter unter anderem eine ‚Beratung zum Herdenmanagement‘ und eine ‚Beratung zur Betriebsführung‘.<br />

Befragt wurden 6.000 Betriebsleiter, 2.500 haben geantwortet.<br />

Die Entwicklung des Personalstandes spiegelt den Trend wieder. Die Zahl der LOPs und Ringassistenten<br />

ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gesunken während die Zahl der Fütterungs­ und Melkberater<br />

gestiegen ist.<br />

Der LOP<br />

Laut der oben genannten Umfrage wollen viele Milchkuhhalter, dass der LOP öfter ­ mit Terminvereinbarung<br />

- auf ihren Betrieb kommt. Laut Umfrage liegt die ‚gefühlte‘ Besuchshäufigkeit zwischen 4,2 bis 8,7 Besuche<br />

pro Jahr und Betrieb. Tatsächlich sind es zwischen ein und fünfzehn Betreibsbesuche.<br />

OptiBull optimiert Anpaarung<br />

Künftig können die Milchkuhhalter das Anpaarungsprogramm OptiBull im Internet nutzen. Im ersten Jahr<br />

müssen die Betriebe da<strong>für</strong> zwanzig Euro zahlen, im Folgejahr nur noch zehn Euro. Außerdem können die<br />

Landwirte zusätzlich beim <strong>LKV</strong> eine fachkundige Beratung im Rahmen der Verbundberatung in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Bei der <strong>LKV</strong>­Beratung helfen spezialisierte LOPs den Milchkuhhaltern gegen Gebühr bei der Erstellung des<br />

Ist­Zustandes der Herde, der Tierbeurteilung und bei der Festlegung auf eine Zuchtstrategie. Als Ergebnis<br />

erstellt er einen Anpaarungsplan. Seit Mitte Februar dieses Jahres sind zwölf <strong>LKV</strong>­Berater mit dem<br />

Pilotprojekt (in Zusammenarbeit mit dem Sachgebiet Rinderzucht) betraut ­ jeweils zwei in den Regionen<br />

der Verwaltungsstellen Schwandorf, Wertingen und Ansbach und jeweils einer in Würzburg, Bayreuth,<br />

Landshut, Miesbach, Töging und Traunstein. Betreuer sind die staatlichen Fachberater <strong>für</strong> Rinderzucht.<br />

Daneben bieten auch einige Zuchtverbände bzw. Besamungsstationen mit dem Programm OptiBull Anpaarungsberatung<br />

an.<br />

Als weiteres Beratungsangebot soll ein Horizontaler Betriebsvergleich innerhalb der Roboter­Betriebe<br />

mit roboterspezifischen Daten wie Zwischenmelkzeiten oder Melkungen je Tier usw. hinzu kommen.<br />

Derzeit gibt es in <strong>Bayern</strong> nahezu 800 Melkroboter.<br />

Zusätzlich soll es eine ‚Beratung zur Umstellung auf neue Melktechnik‘ verbunden mit ‚robo terspezifischer<br />

Fütterungs- und Managementberatung‘ geben.<br />

8


Die Milchleistungsprüfung<br />

Strukturwandel 66 Prozent (24.690 Betriebe) der<br />

bayerischen Milchkuhhalter nutzen die <strong>LKV</strong>­Milch leistungsprüfung.<br />

Die Zahl der Betriebe (absolut) sinkt,<br />

der Anteil der MLP­Betriebe von allen bayerischen<br />

Milchviehbetrieben steigt. Das heißt, es sind die zukunfts<br />

orientierten Betriebe, die immer mehr die <strong>LKV</strong>­<br />

Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Aufgrund des ­<br />

sen sind nahezu 80 Prozent aller bayerischen Milchkühe<br />

MLP­Kühe.<br />

Die Bestandsgrößen haben sich in Deutschland un ter­<br />

schiedlich entwickelt. Durchschnittlich halten die baye­<br />

rischen MLP-Betriebe 38,5 Kühe (plus 1,5 zum Vorjahr) – zum Vergleich: 64,2 Kühe (plus 5,2 zum Vorjahr)<br />

in den alten Bundesländern.<br />

Überwachung der MLP<br />

Der Umfang der Bestandsnachprüfungen bleibt wie bisher. In einem Prozent der Betriebe mit<br />

A­Methode, und zwei Prozent derer, welche die B­Methode nutzen, muss eine Bestandsnachprüfung erfolgen.<br />

Neu: Die staatlichen Sonderprobemelken gibt es seit Herbst letzten Jahres nicht mehr. Um nach wie vor<br />

exakte Daten zu den Inhaltsstoffen von Einzelgemelken zu erhalten, sind zehn Kalibrierungsprobemelken<br />

im Jahr notwendig.<br />

Die Ergebnisse aus den Bestandsnachprüfungen müssen nach einem vorgegebenen Schema bewertet<br />

werden. Bei Abweichungen über die Grenzwerte hinaus muss der Landwirt dazu Stellung nehmen.<br />

Der Trend zu mehr Milch<br />

Für das laufende Prüfungsjahr prognostizierte Uwe<br />

Gottwald „Mehr Milch im Tank“. Denn: Am 8. Januar<br />

dieses Jahres lag die Milchleistung bei 7.255 kg (plus<br />

35 kg) mit 1,3 kg mehr Fett (4,11 Prozent Fettgehalt)<br />

und 1,6 kg mehr Eiweiß (3,49 Prozent Eiweißgehalt).<br />

RDV-4-M bietet eine Vielzahl individueller betrieblicher<br />

Auswertungsmöglichkeiten. Der Milchkuhhalter kann<br />

mit RDV­4­M zeitnah zum letzten Probemelken seinen<br />

Betrieb checken. RDV-4-M findet immer mehr Nutzer.<br />

<strong>Bayern</strong>weit wurde im zurückliegenden Jahr RDV­4­M<br />

von mehr als 3.200 Betrieben regelmäßig genutzt,<br />

2010 waren es mehr als 2.500 Betriebe.<br />

10


Die Zugriffe auf RDV­4­M waren regional unterschiedlich hoch – fast 40 Prozent aller Zugriffe kamen aus<br />

dem Bereich der Verwaltungsstelle Ansbach, gefolgt von Oberfranken mit 30 Prozent, aus Regen kamen<br />

12 Prozent.<br />

Die Zahl der Anwender von RDV-4-M soll von monatlich 2.160 im zurückliegenden Jahr auf 3.000 gesteigert<br />

werden. Insgesamt haben sich mehr als 6.800 Betriebe mit RDV-4-M befasst.<br />

Die <strong>LKV</strong>-Fütterungsberatung<br />

Auch die Fütterungsberatung wird regional unterschiedlich genutzt. Insgesamt haben im letzten Jahr 4.100<br />

Betriebe (16,5 Prozent der MLP-Betriebe) die Fütterungsberatung in Anspruch genommen, davon fast<br />

27 Prozent der MLP-Betriebe aus der Pfaffenhofener Region gefolgt von Würzburg und Wertingen mit<br />

gut 25 Prozent bzw. knapp 22 Prozent. In den Regionen Schwandorf, Regen und Traunstein wird die<br />

Fütterungsberatung nur zögerlich beansprucht.<br />

Zur Viehverkehrsverordnung<br />

95 Prozent aller Meldungen der ViehVerkV gehen über Internet<br />

ein. Während im Jahr 2000 noch 12.100 Karten-Meldungen täglich<br />

beim <strong>LKV</strong> eingingen, waren es im vergangenen Jahr nur noch<br />

1.450.<br />

Die Fleischleistungsprüfung<br />

Ab April dieses Jahres können die Ringassistenten mit einem Wochenplaner die auf einem Betrieb<br />

durchgeführten Tätigkeiten erfassen. Mit dem Wochenplaner werden ein Diensttagebuch und Wochen berichte<br />

erstellt und die Rohdaten <strong>für</strong> die Gehaltsabrechnungen und Reisekosten geliefert.<br />

15 Ringassistenten führen mit dem Wochenplaner eine stundengenaue Erfassung der Betriebsbesuche<br />

durch. Diese ist nach Leistungsprüfung und Beratung getrennt.<br />

Strukturentwicklung<br />

In allen drei Produktionsrichtungen ­ Ferkelerzeugung, Schweinemast und Rindermast ­ setzte sich der<br />

Trend der vergangenen zwanzig Jahr fort: Die Zahl der Betriebe sank, die Herdengröße stieg.<br />

Die Ringassistenten <strong>für</strong> Schweinemast erhalten mit einer zeitnahen Schulung ein neues Programm „Ring­<br />

Mast­Schwein“.<br />

Die Ringassistenten <strong>für</strong> Ferkelerzeugung, Ultraschall, Rindermast und Fischerzeugung bekommen in diesem<br />

Jahr neue Laptops.<br />

Im Programm Ring-Mast-Rind wird ab dem laufenden Wirtschaftsjahr 2011/12 die Nettozunahme<br />

errechnet und ausgewiesen (siehe dazu <strong>LKV</strong>-Mitteilungsblatt, Ausgabe Dezember 2011, Nr. 4, und unter<br />

www.lkv.bayern.de/Veröffentlichungen/Fachbeiträge/Rindermast „Die Leistungsergebnisse Rindermast<br />

2011“.<br />

11


Zu guter Letzt – das leidige Thema Mehrwertsteuer<br />

Die Förderung <strong>für</strong> die Leistungsprüfung unterliegt nicht der Mehrwertsteuer, das ist das Positive <strong>für</strong> die<br />

Landwirte. Jedoch <strong>für</strong> die Förderung der Beratung müssen seit 1. Januar dieses Jahres die Landwirte 19<br />

Prozent Mehrwertsteuer berappen. Das sind <strong>für</strong> alle Beratungs-Landwirte Mehrkosten von rund 400.000<br />

Euro pro Jahr. Landwirte, die der Pauschalbesteuerung unterliegen, können die Mehrwertsteuer nicht<br />

geltend machen.<br />

.<br />

<strong>LKV</strong> intern – das Wichtigste in Kürze<br />

Neustrukturierung der Abteilungen in der <strong>LKV</strong>-Zentrale in München<br />

Um ein geschlossenes Erscheinungsbild zu fördern, wurden die beiden EDV­Abteilungen <strong>für</strong> ‚Milchleistungsprüfung‘<br />

und ‚Fleischleistungsprüfung‘ zusammengelegt. Abteilungsleiter ist Dr. Jürgen<br />

Duda, sein Stellvertreter ist Dr. <strong>Josef</strong> Bergermeier. Dr. Jürgen Duda ist wie bisher <strong>für</strong> den Milchbereich<br />

verantwortlich, Dr. <strong>Josef</strong> Bergermeier <strong>für</strong> den Fleischbereich.<br />

Die Werkstatt <strong>für</strong> LactoCorder war bisher der Abteilung ‚EDV­Technik‘ zugeordnet, jetzt gehört sie zur<br />

Fachabteilung ‚Milchleistungsprüfung‘, Abteilungsleiter Reinhard Korndörfer. Der Grund: Die Beschaffung<br />

neuer LactoCorder und Ersatzteile sowie die Organisation des LactoCorder­Einsatzes gehören ohnehin zu<br />

den Aufgaben der MLP­Fachabteilung.<br />

Eine neue Abteilung<br />

Das <strong>LKV</strong> bekommt eine neue Abteilung ‚Beratung‘. Intern im Hause, im Bayerischen Landwirtschaftlichen<br />

Wochenblatt, in der top agrar und auf unserer Homepage wurde eine Stellenanzeige mit den Anforderungen<br />

an den Bewerber / die Bewerberin und dessen / deren Aufgaben veröffentlicht. Neben dem Aufbau der<br />

neuen Abteilung ist der/die neue Kollege/in unter anderem zuständig <strong>für</strong> neue Beratungsangebote, die<br />

Aus­ und Fortbildung der <strong>LKV</strong>­Berater und die Koordinierung schon bestehender Beratungsangebote. Der<br />

Arbeitsschwerpunkt liegt vorerst bei der Milchviehhaltung.<br />

Das <strong>LKV</strong> steht im Wettbewerb mit anderen Beratungsanbietern. Seit Oktober 2008 ist das <strong>LKV</strong> entsprechend<br />

dem Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz (BayAgrarWiG) als nichtstaatliches Beratungsunternehmen<br />

anerkannt und bietet folgende Beratungsmodule an:<br />

• Fütterungsberatung Milchvieh, Jungvieh, Kälber<br />

Im laufenden Jahr soll die Wirtschaftlichkeit der Fütterungsberatung überprüft werden.<br />

• Qualitätsmilchberatung (Beratung zur Melkroutine, Beratung zur Milchqualität)<br />

• Beratung zur Produktionstechnik Rindermast<br />

• Beratung zur Produktionstechnik Schweinemast<br />

• Beratung zur Produktionstechnik Zuchtsauenhaltung<br />

• Stallklimaberatung<br />

Hinzu kommt die ‚Beratung zur Anpaarung‘ mit dem internetgestützten Anpaarungsprogramm ‚OptiBull‘<br />

und die ‚Beratung zu Automatischen Melksystemen‘, kurz Melkroboter. Zu beiden Beratungsangeboten<br />

laufen derzeit Pilotprojekte.<br />

12


Das <strong>LKV</strong> im Internet<br />

Neu: <strong>LKV</strong> bei Facebook<br />

Das <strong>LKV</strong> nutzt moderne Marketingstrategien und hat deshalb seit Anfang Februar dieses Jahres eine<br />

Facebook­Seite. Facebook ist ein Marketing­Instrument. Immer mehr Unternehmen ­ auch kleinere und<br />

mittelgroße ­ präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen in Facebook. Wir wollen Facebook <strong>für</strong><br />

die Kommunikation mit den Landwirten nutzen. Beispielsweise könnte auch einmal ein Facebook­Portal<br />

‚Beratung <strong>für</strong> die Nutztierhaltung‘ eingerichtet werden.<br />

Gestaltet und eingerichtet wurde sie von Thomas Hauck, <strong>LKV</strong> EDV­Technik, und Edith Luttner, <strong>LKV</strong><br />

Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit. In Zusammenarbeit mit Thomas Hauk betreut und pflegt Edith Luttner<br />

die Facebook­Seite. In einem nächsten Schritt wird eine Twitter­Seite <strong>für</strong> das <strong>LKV</strong> angelegt (siehe dazu<br />

auch Seite 18).<br />

Wir haben den <strong>LKV</strong>-Imagefilm ins Internet gestellt. Die einzelnen Film­Themen (Qualitäts­ und Leis tungsprüfung<br />

und Beratung) haben wir den entsprechenden Seiten auf unserer Homepage zugeordnet.<br />

Die Internet­Seite ‚Veröffentlichungen‘ erhielt eine neue Struktur. Die Beiträge sind jetzt nach Themen<br />

sortiert, zum Beispiel gibt es unter der Rubrik ‚Beratung‘ eigene Zuordnungen zu den Themen Fütterungsberatung,<br />

Melkberatung etc. Wir denken, dass dadurch unsere Fachartikel schneller gefunden werden.<br />

Auf die Melktechnik kommt es an<br />

Welche Melktechnik soll ich mir anschaffen? Alois Rehrl, <strong>LKV</strong>­Melkberater, konnte anlässlich einer Informations<br />

ver anstaltung in Bad Feilnbach des Fachzentrums <strong>für</strong> Milchviehhaltung den Milchkuh haltern<br />

‚nur‘ Tipps geben, worauf sie achten sollten, wenn beispielsweise die alte Melktech nik ausgedient<br />

hat bzw. bei einem Stallneubau eine neue Melktechnik ansteht. Mehr als eineinhalb Stunden zeigte Alois<br />

Rehrl anhand von Bildern in einer Power-Point-Präsentation unterschiedliche Melksysteme – Fisch grä tenmelkstand,<br />

Tandemmelkstand, Side­by­Side­Melkstand, Swing over­Melkstand und Melk ka russell ­ mit den<br />

Vor­ und Nachteilen.<br />

Franz Rehrl vom Fachzentrum <strong>für</strong> Milchviehhaltung am Amt <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

in Traunstein (Alois und Franz Rehrl sind nicht verwandt und nicht verschwägert), hielt einen Vortrag über<br />

Rudi Linner (links) aus dem Chiemgau nutzt die<br />

Gelegenheit und stellt Alois Rehrl seine Situation<br />

vor. Er möchte <strong>für</strong> 50 Kühe einen neuen Stall bauen<br />

und der Melkstand soll ins Altgebäude. Alois Rehrl<br />

gibt Tipps <strong>für</strong> einen besse ren Kuhverkehr. Der<br />

Warteraum vor dem Melkstand muss ausreichend<br />

groß sein und genügend Platz erleich tert auch den<br />

Austrieb.<br />

Rudi Linner hat vor fast zwanzig Jahren den<br />

Hof übernommen. Schon sein Vater nutzte die<br />

Milchleistungsprüfung. Rudi Linner nimmt auch<br />

die <strong>LKV</strong>-Melkberatung und Fütterungsberatung in<br />

Anspruch.<br />

13


Melkroboter. Offiziell spricht man von Automatischen Melk systemen (AMS), Franz Rehrl nennt sie fast<br />

schon liebevoll „Robbi“.<br />

Zurück zu Alois Rehrl, dem <strong>LKV</strong>­Melkberater. Er ist neben seiner Tätigkeit als LOP viel auf Betrieben zur<br />

Prüfung der Melkanlagen. Er weiß, wo den Milchkuhhaltern „der Schuh drückt“. Sein wichtigster Rat,<br />

wenn eine neue Melktechnik angeschafft werden soll – sich informieren beispiels wei se beim zuständigen<br />

Fachzentrum <strong>für</strong> Milchviehhaltung, Betriebe besuchen, die Fachpresse studie ren, Unterlagen von<br />

Herstellern anfordern und, und, und … „Das kostet zwar viel Zeit, aber eine neue Melktechnik ist teuer<br />

und man muss viele Jahre mit ihr zu recht kommen“, meinte Alois Rehrl. Welche Art des Melkstandes und<br />

der Melktechnik angeschafft wird, hängt unter anderem von den baulichen Gegebenheiten ab. Wenn die<br />

neue Melktechnik in einen alten Stall eingebaut werden muss, kommt man meist um Kompromisse nicht<br />

herum. „Da ist es manchmal schwierig den Kuhkomfort und den Komfort <strong>für</strong> den Melker unter einen Hut<br />

zu bringen“, meinte Alois Rehrl. Kühe möchten beispielsweise einen hellen Eingangs­ (und Ausgangs­)<br />

bereich, nicht um Ecken biegen, sondern nur geradeaus laufen, ein freies Blickfeld in den Melkstand und<br />

aus den Melkstand heraus, einen trittsicheren und rutschfesten Boden und sie wollen Ruhe. Letzteres ist<br />

auch <strong>für</strong> den, wichtig, der milkt.<br />

Der beste Zitzen­ und Euterschutz ist ein richtig eingestelltes Melkvakuum.<br />

Hinzu kommen passende Zitzengummis, die ausreichend oft gewechselt<br />

werden müssen. Damit bleiben die Kühe gesund und die Milchqualität stimmt<br />

auch. Alois Rehrl zeigte Bilder von Zitzen mit Verhärtungen, Quetschungen<br />

oder Ringbildung – die Folgen von mangelhafter Melktechnik und Melkarbeit.<br />

„Pulsschlag 180/Minute<br />

Hier eine gesunde Zitze.<br />

… beim Melker, bei der Kuh und beim Pulsator ­ das darf nicht sein“, sagte etwas überspitzt Alois Rehrl.<br />

Der Melker wird dabei krank (der Kuh tut’s auch nicht gut). Alois Rehrl sprach vom ‚Komfort <strong>für</strong> den Melker‘.<br />

Dazu gehört beispielsweise dass dieser die Euter ‚rücken schonend‘ erreichen kann. Das heißt, der Melker<br />

soll sich nicht nach vorne beugen müssen. Alois Rehrl sagte, dass so ein Melkzeug immerhin rund 2,5<br />

Kilo gramm wiegt. Auf Dauer treten durch falsche<br />

Haltung Rücken­ und Schulterprobleme auf. Wenn<br />

der Boden im Melkstand nach außen zu den Kühen<br />

hin abfällt, steht der Melker automatisch mehr<br />

zum Tier geneigt und hat da mit eine bessere<br />

Arbeitsposition.<br />

Franz Rehrl (links) überreicht an Alois Rehrl<br />

einen kleinen Geschenkkorb unter an de rem mit<br />

bayerischem Käse.<br />

14<br />

Das Melkhaus, bzw. der Melkstand, soll frostsicher<br />

und zugfrei sein. Eine Fußbodenheizung schützt<br />

vor Erkältung und Rheuma. Die Grubentiefe sollte<br />

der Körper grö ße angepasst sein und es gibt auch<br />

verstellbare Roste. Die Breite der Melkstandgrube<br />

sollte sich danach rich ten, wie viele Personen<br />

melken.


In <strong>Bayern</strong> immer mehr Melkroboter – die Kinderkrankheiten sind durch<br />

Franz Rehrl hielt ein Plädoyer ‚Pro Melkroboter‘ und wog das Für und Wider <strong>für</strong> einen Melkroboter ab.<br />

Seit Anfang Januar dieses Jahres seien in <strong>Bayern</strong> etwa 800 Melkroboter im Einsatz, Tendenz steigend.<br />

Die Technik sei inzwischen ausgereift. Beispielsweise könnten dreidimensionale Kameras die Zitzen sehr<br />

gut erkennen. Jedoch steige mit dem Melkroboter nicht automatisch die Milchleistung. Ob man einen<br />

Melkroboter anschafft, kann nicht nach einer Checkliste entschieden werden. Es hängt in di viduell vom<br />

Betrieb ab (eine positive Einstellung zur Technik des Bedienungspersonals, Bestands größe, bauliche<br />

Voraussetzungen, Fütterungsmanagement etc.).<br />

Die Pro-Argumente<br />

Die Melkroboter sind ausgelegt <strong>für</strong> 60 bis 80 Kühe – eine Bestandsgröße, welche zunehmend die zukunftsorientierten<br />

Familienbetriebe in <strong>Bayern</strong> anstreben. Deshalb stehen im Vergleich zu den anderen<br />

Bun desländern in <strong>Bayern</strong> deutlich mehr Melkroboter.<br />

Der Melkroboter lässt uns morgens länger schlafen<br />

Franz Rehrl plädierte im Sinne der Bäuerinnen, die sich laut einer Umfrage der LfL, Agrarökonomie in<br />

München, am meisten mehr freie Zeit wünschen und einmal in der Woche morgens länger als an Werktagen<br />

schlafen wollen. Mit einem Melkroboter können Bäuerin und Bauer länger im Bett bleiben, denn es fallen<br />

die festen Stallzeiten weg.<br />

Franz Rehrl sagte, es gäbe bereits Betriebe, die nicht jeden Tag zur gleichen Zeit in den Stall gehen, damit<br />

sich die Kühe nicht an einen festen Rhythmus gewöhnen, sondern selbst entscheiden wann sie zum<br />

Fressen und zum Melken gehen.<br />

Für den Familienbetrieb<br />

„Ein Melkroboter spart 0,5 AK ein“, sagte Franz Rehrl. Damit tappe die bäuerliche Familie mit einem<br />

Kuhbestand von etwa 70 Kühen (meistens kommt noch die Kalbinnenaufzucht hinzu) nicht in die ‚Arbeitsfalle‘.<br />

Mit einem Melkroboter könne man häufig auf eine Fremdarbeitskraft verzichten. Und ein Familienbetrieb<br />

könne eine wirtschaftliche Durststrecke eher überstehen als ein Betrieb mit Fremd ar beitskräften. Damit<br />

würden die bayerischen Milchkuhhalter auch längerfristig wettbewerbs fähig blei ben.<br />

Wann kommt ein Melkroboter in Frage?<br />

Da gibt es den Betriebsleiter. Die Umstellung vom Melkstand oder von der Rohrmelkanlage auf einen<br />

Melkroboter bedarf der genauen Planung und ist sehr zeitaufwändig. Der Betriebsleiter braucht technisches<br />

Verständnis und muss sich mit Tier und Technik befassen. Die tägliche Stallarbeit bleibt. Der Betriebsleiter<br />

muss erkennen, was die Tierdaten aus dem Computer bedeuten. Er muss mehr Zeit <strong>für</strong> die Tierbeobachtung<br />

aufwenden. Wenn Probleme mit der Eutergesundheit schon beim ‚alten’ Melksystem vorhanden sind, dann<br />

bleiben die auch beim Melkroboter.<br />

15


Da gibt es die baulichen Voraussetzungen. Um in einen bestehenden Stall einen Melkroboter zu installieren,<br />

müssen die räumlichen Voraussetzungen, zum Beispiel ‚sturmfreier Raum vor dem Melk roboter‘<br />

geschaffen werden. ‚Sturmfreier Raum‘, so nannte es Franz Rehrl, bedeutet, dass ausrei chend Platz beim<br />

Zutritt zum Melkroboter vorhanden sein muss, damit auch rangniedrigere Kühe sich an stellen können. Der<br />

Ausgang des Melkroboters muss derart gestaltet sein, dass die Kühe freien Blick haben und gerade heraus<br />

den Melkroboter verlassen können. Bei einem Außenklimastall muss ‚Robbi‘ frostfrei stehen.<br />

Da gibt es das Fütterungsmanagement. Die Kühe müssen mit Kraftfutter in den Melkroboter gelockt werden.<br />

Für Betriebe mit aufgewerteten Mischrationen reicht der Kraftfutterautomat des Robbi, <strong>für</strong> Betriebe ohne<br />

aufgemischtem Grundfutter ist ein extra Kraftfut ter automat sinnvoll.<br />

Da gibt es die Kosten <strong>für</strong> den Melkroboter. Laut Aussage von Franz Rehrl ist die Anschaffung eines Melkroboters<br />

nicht teurer als ein eigenständiges Melkhaus mit einer dem Robbi vergleichbaren Tech nik (Anrüst­<br />

Abnahmeautomatik, Zellzahl­ und Milchmengen messung). Der Wasser­ und der Strom ver brauch nähern<br />

sich mehr und mehr dem einer herkömmlichen Melkanlage.<br />

Nach der Theorie kam die Praxis<br />

Nachmittags führten Franz Rehrl und <strong>Josef</strong> Schmalzbauer (Foto), Amt <strong>für</strong><br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Fachzentrum <strong>für</strong> Milchviehhaltung), je<br />

eine Gruppe zu zwei Milchviehbetrieben, der eine (90 Kühe plus Nachzucht)<br />

mit einem Melkhaus<br />

und Melktechnik „vom<br />

Feinsten“ (Side by Side<br />

mit Schnell austrieb).<br />

Der andere Betrieb<br />

mit 110 Kühen hatte<br />

zwei Melkroboter, die<br />

in einen bestehenden Laufstall integriert wurden.<br />

Beide Betriebe haben eine Milchleistung von gut<br />

9000 kg je Kuh und Jahr.<br />

Das Betriebsleiter­Ehepaar mit dem Melkhaus<br />

sagte, dass sie ihren Bestand Schritt <strong>für</strong><br />

Schritt auf stocken kön nen. Die Melkarbeit mit<br />

Reinigung des Melk standes daue re gerademal<br />

eine gute Stunde. Mit dem Melken würde man<br />

sich abwechseln, so dass Bauer oder Bäuerin<br />

auch einmal ausschlafen könnten. Damit die<br />

Melktechnik gut funktioniere und <strong>für</strong> die Euterge­<br />

Wie funktioniert das? Die Teilnehmer an der<br />

Informationsveranstaltung konnten gar nicht<br />

genug zu sehen bekommen. Sie fragten die<br />

Betriebsleiter regelrecht ‚Löcher in den Bauch‘.<br />

16


sundheit nut zen sie die <strong>LKV</strong>­Melk beratung. Der Betriebsleiter mit den Melkrobotern sagte, <strong>für</strong> ihn ist es ein<br />

Stück Lebensqualität, nicht mehr jeden Morgen um 6.00 Uhr im Stall sein zu müssen. Senior und Junior<br />

wechseln sich bei der Stallarbeit ab, damit beide mit den Gegebenheiten vertraut sind. So kann auch jeder<br />

mal ein paar Tage vom Betrieb weg. Beide sagen: „Man muss sich mit der Technik auseinandersetzen.<br />

Wenn beispielsweise der Computer anzeigt, dass eine Kuh auf einem Viertel keine Milch gegeben hat,<br />

dann müssen wir nach der Kuh schauen, was mit dem Euterviertel nicht in Ordnung ist. Tierbeobachtung<br />

und das Abarbeiten der Kontrolllisten ist die Voraussetzung <strong>für</strong> gesunde und leistungsfähige Kühe.“ Auch<br />

auf diesem Be trieb war der <strong>LKV</strong>­Melkberater. Beide Betriebe nehmen auch die <strong>LKV</strong>­Fütterungsberatung in<br />

An spruch.<br />

Nachruf<br />

Am 20. März 2012 verstarb Gregor Weigl. Der Verstorbene war 1970<br />

Gründungsmitglied des Milcherzeugerringes Weiden, 1974 wurde er<br />

zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und 1986 zum Vorsitzenden.<br />

1996 wurde Gregor Weigl zum Vorsitzenden des neugebildeten Milcherzeugerringes<br />

Oberpfalz gewählt. Ab 1986 war er Mitglied im <strong>LKV</strong>-<br />

Ausschuss, von Dezember 1996 bis Juli 2001 war er im <strong>LKV</strong>-Vorstand.<br />

Daneben engagierte sich Gregor Weigl auch <strong>für</strong> die Milchvermarktung ­<br />

er war im Aufsichtsrat und im Vorstand der Käserei Bayreuth.<br />

Gregor Weigl verfügte über ein enormes Detailwissen in der Milch leis­<br />

tungsprüfung. Er war stets darum bemüht, Probleme in Rücksprache und<br />

einvernehmlich mit allen Beteiligten zu lösen und aus der Welt zu schaffen.<br />

Er legte großen Wert darauf, dass fachliche Informationen <strong>für</strong> jeden, der in die Arbeit eingebunden<br />

war, uneingeschränkt zugänglich waren. Er war immer gesprächsbereit und versuchte in gutem Kontakt<br />

zur Verwaltungsstelle und zur <strong>LKV</strong>­Zentrale seine fachliche Kompetenz einzubringen. Da<strong>für</strong> erhielt Gregor<br />

Weigl die ‚<strong>LKV</strong>­Medaille in Gold‘.<br />

Wir bedauern den Tod von Gregor Weigl. Sein unermüdlicher Einsatz und seine Verdienste <strong>für</strong> das <strong>LKV</strong>, die<br />

Milchleistungsprüfung und damit <strong>für</strong> die bäuerliche Landwirtschaft in <strong>Bayern</strong>, wird uns stets im Bewusstsein<br />

bleiben. Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.<br />

17


Die <strong>LKV</strong>-Fütterungstechniker und Mitarbeiter aus der <strong>LKV</strong>-Zentrale 2011 in Wisconsin .<br />

Mit dem <strong>LKV</strong> nach Wisconsin - “Americas Dairyland”!<br />

Erleben Sie vom 1. bis 8. Oktober 2012 die Milchproduktion in Wisconsin, dem Milchstaat ‚Nummer<br />

1’ in den Vereinigten Staaten! Profitieren Sie von praxisnah dargestellten Forschungsergebnissen der<br />

renommierten Universität in Madison, diskutieren Sie mit den Farmern auf deren Betrieben und besuchen<br />

Sie die weltgrößte Milchviehausstellung „World­Dairy­Expo” in Madison. Englisch kenntnisse sind nicht<br />

notwendig, denn eine fachkundige Reiseleitung übersetzt!<br />

Die Reise wurde schon öfter durchgeführt. Sie ist perfekt organisiert. Sie profitieren von den neuesten<br />

Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung. Sie erhalten Tipps ‚aus der Praxis — <strong>für</strong> die Praxis’. Die<br />

Kos ten betragen ca. € 1.650,–. Im Preis enthalten sind Flug, Übernachtung mit Frühstück, Bus, Betriebsbesichtigungen,<br />

Vorträge, Über set zung. Anmeldungen bzw. Rückfragen richten Sie bitte bis 16. April an<br />

Tel. 089/54 43 48-0 oder an poststelle@lkv.bayern.de.<br />

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Damit haben Sie immer Aktuelles aus erster<br />

Hand.<br />

Einen Link auf unsere Facebook-Seite finden<br />

Sie unter www.lkv.bayern.de<br />

18


Landeskuratorium der Erzeugerringe<br />

<strong>für</strong> tierische Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Haydnstr. 11, 80336 München<br />

Tel.: 089/544348-0, Fax: 089/544348-10<br />

Internet: www.lkv.bayern.de<br />

E­Mail: poststelle@lkv.bayern.de<br />

Vorsitzender <strong>Josef</strong> Bauer<br />

Geschäftsführer Uwe Gottwald

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