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Einblick 01/2018: Titelthema "Gesunde Kultur - so läuft Gesundheitsmanagement an der HSZG"

Magazin der Hochschule Zittau/Görlitz

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<strong>Einblick</strong> // Inhaltsverzeichnis<br />

28<br />

40 32<br />

GESUNDE KULTUR<br />

6 Gesundheit ist ein wichtiges Gut<br />

Für eine Hochschule ist es wichtig, dass es<br />

ihren Mitarbeitern gut geht.<br />

8 Beruf und Privates vereinen<br />

9 Einfach loslegen und kreativ<br />

sein!<br />

10 Bauchnabel küsst Wirbelsäule<br />

Unsere Autorin macht jeden Dienstag mit 15<br />

Rentnern Sport, die viel fitter sind als sie.<br />

13 Rückzug<strong>so</strong>rte für Eltern schaffen<br />

14 Gesundheit gut – alles GUt!<br />

Bereits im vierten Jahr f<strong>an</strong>den die Gesundheits-<br />

und Umwelttage (GUt) statt.<br />

HOCHSCHULE<br />

16 Newsletter Qualitätsm<strong>an</strong>agement<br />

17 Aktuelles aus <strong>der</strong> Hochschule<br />

20 Proaktiv in die Zukunft<br />

Die HSZG hat ihre Pl<strong>an</strong>ungen bis zum Jahr<br />

2025 unter Dach und Fach.<br />

22 Per<strong>so</strong>nal entwickeln und för<strong>der</strong>n<br />

23 Kunst wie<strong>der</strong> erlebbar machen!<br />

FORSCHUNG UND TRANSFER<br />

24 Im Alter auf Technik vertrauen<br />

VATI möchte älteren Menschen den Umg<strong>an</strong>g<br />

mit Assistenzsystemen nahebringen.<br />

28 Wege in eine neue Gesundheitskultur<br />

Görlitzer entwickeln praktische Forschungsräume.<br />

30 Neue E-Info Plattform<br />

AMiCE steht für mehr Wettbewerbsfähigkeit<br />

und lebendige Partnerschaften.<br />

2


Inhaltsverzeichnis // <strong>Einblick</strong><br />

10 36<br />

9 38<br />

STUDIUM UND LEHRE<br />

31 Sieben neue Ingenieurpädagogen<br />

Ingenieurdidaktische Kompetenz von<br />

Hochschulmitarbeitern <strong>der</strong> MINT-Fakultäten<br />

wird geför<strong>der</strong>t.<br />

32 „Um diese Menschen habe ich<br />

große Angst“<br />

Gerald Hüther im Interview über Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und wie wir sie meistern<br />

können.<br />

MENSCHEN<br />

40 Heute schon gestern getroffen?<br />

Ein bek<strong>an</strong>nter Yogi-Meister aus Nepal<br />

kommt nach Görlitz.<br />

42 Herausragende Leistungen<br />

45 Neuberufungen<br />

48 Verabschiedungen<br />

34 Perspektive gewechselt<br />

INTERNATIONALES<br />

35 Auslän<strong>der</strong>in im Quadrat<br />

36 Die HSZG im Lernraum mit<br />

Tschechien<br />

Fünf wissenschaftliche Bibliotheken<br />

entwickeln einen grenzüberschreitenden<br />

Lernraum.<br />

38 Studienreise nach Schottl<strong>an</strong>d<br />

Masterstudierende reisen zum World Symposium<br />

of Responsibility <strong>an</strong>d Sustainability<br />

in Edinburgh.<br />

RUBRIKEN<br />

5 Blickf<strong>an</strong>g<br />

26 Poster Rückenschule im Büro<br />

Nur einige Minuten Bürogymnastik pro Tag<br />

können helfen, Beschwerden vorzubeugen.<br />

51 Fernblick<br />

3


EDITORIAL<br />

Liebe Leser und Leserinnen,<br />

2<strong>01</strong>4 fing es <strong>an</strong>: als ich aus meiner Elternzeit<br />

zurück in den Job kam, wollte ich<br />

wie gewohnt mit dem Fahrstuhl in mein<br />

Büro im vierten Stock fahren. Doch über<br />

dem Fahrstuhlknopf pr<strong>an</strong>gte unübersehbar<br />

ein Plakat, das mich dazu auffor<strong>der</strong>te,<br />

die Treppe zu nehmen. Ertappt<br />

schaute ich mich um. In mein Blickfeld<br />

geriet ein Aufsteller, <strong>der</strong> mir vorrechnete,<br />

wie oft ich die Treppe bis zu meinem<br />

Büro hochsteigen müsste, um ein Stück<br />

Schokolade zu verbrennen. G<strong>an</strong>ze 9,5<br />

Mal! Für ein Stück Schokolade! Okay gut,<br />

d<strong>an</strong>n eben die Treppe. Irgendjem<strong>an</strong>d<br />

war auch noch <strong>so</strong> clever und beschriftete<br />

die einzelnen Treppenstufen mit <strong>der</strong><br />

Kalorienzahl, die ich beim Erklimmen<br />

<strong>der</strong> selbigen verbrauche. Immerhin<br />

g<strong>an</strong>ze 0,030 kcal pro Stufe.<br />

Foto: HSZG<br />

Von da <strong>an</strong> spielte sich jeden Morgen,<br />

nach je<strong>der</strong> Mittagspause und jedem<br />

Dienstg<strong>an</strong>g die gleiche Diskussion in<br />

meinem Kopf ab: Treppe o<strong>der</strong> Fahrstuhl?<br />

Wenn ich recht überlege gab es<br />

diese innere Debatte auch schon früher.<br />

Aber nun redeten An<strong>der</strong>e mit: das<br />

Plakat, <strong>der</strong> Aufsteller, die Treppenstufen.<br />

Recht schnell d<strong>an</strong>n auch Kollegen.<br />

Mit dem Ergebnis, dass immer öfter die<br />

Treppe gew<strong>an</strong>n. Es war in diesen Tagen<br />

wirklich sehr schwer, sich für den Fahrstuhl<br />

zu entscheiden.<br />

Und das war gut <strong>so</strong>. Als recht sportlicher<br />

Mensch hatte ich mir bis dato nicht <strong>so</strong><br />

viele Ged<strong>an</strong>ken über Bewegung im<br />

Alltag gemacht. Als berufstätige Mehrfach-Mutter<br />

stellte ich jedoch schnell<br />

fest, dass ich mein früheres Sportpensum<br />

nicht mehr schaffe. Als ich mich<br />

d<strong>an</strong>n auch noch hochmotiviert mit<br />

einem Schrittzähler ausstattete und<br />

feststellte, das ich <strong>an</strong> einem normalen<br />

Arbeitstag meilenweit von den empfohlenen<br />

10.000 Schritten pro Tag entfernt<br />

bin, war klar, dass mehr Bewegung<br />

in meinen Arbeitstag muss.<br />

Kollegen besuchen <strong>an</strong>statt <strong>an</strong>zurufen,<br />

die Mittagspause für einen Spazierg<strong>an</strong>g<br />

nutzen, mit dem Bus o<strong>der</strong> Fahrrad auf<br />

Arbeit kommen, Treppe statt Fahrstuhl.<br />

Das klappt schon mal g<strong>an</strong>z gut. Im kommenden<br />

Semester werde ich mich beim<br />

Hochschulsportkurs Rückenfit <strong>an</strong>melden.<br />

Auch wenn meine Kollegin Sophie<br />

Herwig mich da nicht haben möchte<br />

(lesen Sie auf Seite 10). Gegen die obligatorischen<br />

Versp<strong>an</strong>nungen und Rückenschmerzen<br />

helfen mir Übungen am<br />

Schreibtisch o<strong>der</strong> kleine Yogaeinheiten.<br />

Und warum erzähle ich Ihnen nun all<br />

das? Die Hochschule Zittau/Görlitz ist<br />

ein Arbeitgeber, <strong>der</strong> die Gesundheit<br />

seiner Mitarbeiter in den Fokus rückt.<br />

Das zeigt sich <strong>an</strong> vielen Puzzleteilen,<br />

wie den Gesundheits- und Umwelttagen<br />

mit Schrittzählerchallenge und<br />

Hochschul-Stadt-Firmen-Lauf, den vielfältigen<br />

Hochschulsport<strong>an</strong>geboten, Rückenscreenings,<br />

flexiblen Arbeitszeiten,<br />

<strong>der</strong> Befragung zur psycho<strong>so</strong>zialen Lage<br />

<strong>so</strong>wie <strong>der</strong> Möglichkeit zur Telearbeit.<br />

Und es m<strong>an</strong>ifestiert sich in dem Vorhaben<br />

ein Betriebliches <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />

einzuführen. In dieser „<strong>Gesunde</strong>n<br />

<strong>Kultur</strong>“ fällt es mir leichter, auf<br />

mich zu achten.<br />

Die „Nimm-doch-mal-die Treppe-Aktion“<br />

war übrigens ein Projekt unseres<br />

Mach-Mit-Umweltm<strong>an</strong>agement-Teams.<br />

D<strong>an</strong>ke <strong>an</strong> dieser Stelle für den Stups in<br />

die richtige Richtung. Ein Problem habe<br />

ich jedoch: für die Treppenstufenbil<strong>an</strong>z<br />

fehlt mir inzwischen mein Büro in <strong>der</strong><br />

vierten Etage unseres alten Verwaltungsgebäudes.<br />

Im Namen <strong>der</strong> Redaktion wünsche ich<br />

Ihnen Freude beim Lesen und Impulse<br />

für ihr Wohlbefinden. Zum Beispiel mit<br />

Tipps zum Stressabbau von Yogameister<br />

und Naturarzt Dr. Subodh o<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> praktischen Übungsreihe für den<br />

Arbeitsplatz zum Herausnehmen.<br />

Herzlich,<br />

Ihre Antje Pfitzner<br />

PS: Mein persönliches Highlight dieser<br />

Ausgabe ist unser Interview mit dem<br />

renommierten Neurobiologen Gerald<br />

Hüther auf Seite 32.<br />

4


1<br />

GESUNDHEIT IST EIN WICHTIGES GUT<br />

Für eine Hochschule ist es wichtig, dass es ihren Mitarbeitern gut geht. Nur wer gesund<br />

ist, k<strong>an</strong>n forschen, lehren o<strong>der</strong> verwalten – schlicht seinen Job gut machen. Das<br />

gilt <strong>so</strong>wohl für die physische als auch für die psychische Gesundheit. Darum wird <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> HSZG ein betriebliches <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong> eingeführt. Christoph Duscha,<br />

Dezernent für Per<strong>so</strong>nal und Recht, erzählt im Interview, was es damit auf sich hat.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE SABRINA WINTER<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

HERR DUSCHA, WIE FUNKTIO-<br />

NIERT DAS BETRIEBLICHE GE-<br />

SUNDHEITSMANAGEMENT AN<br />

DER HSZG?<br />

Wir verstehen darunter die Zusammenführung<br />

von drei Pfeilern: Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Arbeitsschutz und betriebliches<br />

Einglie<strong>der</strong>ungsm<strong>an</strong>agement. Im<br />

betrieblichen <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />

wollen wir diese drei Gebiete vereinen.<br />

Unser Fokus liegt dabei auf dem<br />

Per<strong>so</strong>nal <strong>der</strong> Hochschule.<br />

DIESE BEGRIFFE KLINGEN ET-<br />

WAS SPERRIG. NEHMEN WIR<br />

DAS BETRIEBLICHE EINGLIEDE-<br />

RUNGSMANAGEMENT: WAS<br />

STECKT DAHINTER?<br />

Als Arbeitgeber wollen wir dafür <strong>so</strong>rgen,<br />

dass kr<strong>an</strong>ke Mitarbeiter wie<strong>der</strong> <strong>an</strong><br />

ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.<br />

Das gibt auch das Sozialgesetzbuch<br />

vor. Wenn jem<strong>an</strong>d länger als sechs<br />

Wochen kr<strong>an</strong>k ist, bieten wir ihm o<strong>der</strong><br />

ihr ein Gespräch <strong>an</strong>. Wir versuchen d<strong>an</strong>n<br />

gemeinsam eine Lösung zu finden, um<br />

die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden.<br />

UND WAS MACHEN SIE IM BE-<br />

REICH GESUNDHEITSFÖRDE-<br />

RUNG?<br />

Dar<strong>an</strong> arbeiten wir gerade. Es geht darum,<br />

die Gesundheit unserer Mitarbeiter<br />

zu unterstützen - <strong>so</strong>wohl physisch<br />

als auch psychisch. Wir fragen uns: Wie<br />

k<strong>an</strong>n die Gesundheit besser geför<strong>der</strong>t<br />

werden? Das fängt bei <strong>der</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Kommunikation <strong>an</strong>, geht über<br />

„Wir wollen das betriebliche <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />

nachhaltig und sinnvoll etablieren“<br />

CHRISTOPH DUSCHA<br />

Kurs<strong>an</strong>gebote des Hochschulsports und<br />

hört z.B. bei <strong>der</strong> Unterstützung durch<br />

technische Geräte wie zum Beispiel ein<br />

Ballonkissen für den Bürostuhl auf.<br />

DER DRITTE PFEILER IST DER<br />

ARBEITSSCHUTZ.<br />

WAS PASSIERT IN DIESEM BE-<br />

REICH?<br />

Darunter fallen Br<strong>an</strong>d- und Katastrophenschutz,<br />

Arbeitsschutzbeleh-<br />

6


<strong>Titelthema</strong> // <strong>Einblick</strong><br />

rungen, medizinische Vor<strong>so</strong>rgeuntersuchungen.<br />

Außerdem haben wir<br />

gesetzliche Beauftragte für Projekte<br />

und Geräte, zum Beispiel für Strahlenschutz,<br />

<strong>so</strong>wie eine Fachkraft für Arbeitssicherheit.<br />

Ein neues Feld im Bereich Arbeitsschutz<br />

ist die psychische Belastung <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

UM MEHR ÜBER DIE PSYCHO-<br />

SOZIALE SITUATION AM AR-<br />

BEITSPLATZ HERAUSZUFINDEN,<br />

HAT DIE HSZG EINE BEFRA-<br />

GUNG UNTER IHREN MITARBEI-<br />

TERN DURCHGEFÜHRT.<br />

WAS KAM DABEI HERAUS?<br />

Im Vergleich mit Referenzwerten aus<br />

g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d haben wir überdurchschnittlich<br />

abgeschnitten bei <strong>der</strong><br />

Verbundenheit mit dem Arbeitsplatz,<br />

<strong>der</strong> Vorhersagbarkeit <strong>der</strong> Arbeit, dem<br />

Vertrauen und <strong>der</strong> Gerechtigkeit <strong>so</strong>wie<br />

bei <strong>der</strong> Unterstützung während <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Es gibt zwei Punkte, bei denen wir sagen:<br />

Da <strong>so</strong>llten wir uns auf alle Fälle verbessern.<br />

Der erste ist das Feedback-Verhalten.<br />

Die Mitarbeiter wünschen sich<br />

mehr Rückmeldungen von ihren Vorgesetzten.<br />

Das ist ein Thema für unsere<br />

Führungskräfte. Der zweite Punkt ist die<br />

Menge <strong>so</strong>zialer Kontakte, die einigen zu<br />

gering ist.<br />

WELCHE MASSNAHMEN LEITEN<br />

SIE DARAUS AB, UM DIE SITUA-<br />

TION DER MITARBEITER ZU VER-<br />

BESSERN?<br />

Natürlich haben wir uns gefragt: Wie<br />

gehen wir damit um? Zunächst haben<br />

wir die Befunde <strong>an</strong> die Fakultäten weitergeleitet.<br />

Dort wurden sie diskutiert.<br />

Im Frühjahr konnten Mitarbeiter dem<br />

Arbeitskreis zum betrieblichen <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />

Verbesserungsvorschläge<br />

vortragen.<br />

Nun sind wir dabei, Maßnahmen umzusetzen.<br />

Zum Beispiel wollen wir Schulungen<br />

für Führungskräfte <strong>an</strong>bieten. In<br />

ihnen wird es um Gleichbeh<strong>an</strong>dlung,<br />

Per<strong>so</strong>nalführung und Achtsamkeit gehen.<br />

Dazu muss m<strong>an</strong> wissen: An Hochschulen<br />

werden einige Führungskräfte<br />

in ihr Amt gewählt. Es k<strong>an</strong>n sein, dass<br />

sie vorher nicht im Bereich <strong>der</strong> Per<strong>so</strong>nalführung<br />

gearbeitet haben. Weiterhin<br />

wollen wir den Hochschulsport beauftragen,<br />

sich um die Hilfsgeräte für den<br />

Arbeitsplatz und Sportkurse für Mitarbeiter<br />

zu kümmern.<br />

SIE HABEN GERADE DEN AR-<br />

BEITSKREIS ZUM BETRIEBLI-<br />

CHEN GESUNDHEITSMANAGE-<br />

MENT ERWÄHNT. ES GIBT IHN<br />

SEIT DEM FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>7.<br />

WARUM WURDE ER GEGRÜN-<br />

DET?<br />

Gesundheit ist ein wichtiges Gut. Wir<br />

wollen das betriebliche <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />

nachhaltig und sinnvoll<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG etablieren. Dazu brauchen<br />

wir ein strategisches Gesamtkonzept.<br />

Darum hat das Rektorat den Arbeitskreis<br />

gegründet und unter die Leitung<br />

<strong>der</strong> K<strong>an</strong>zlerin gestellt.<br />

WAS SIND IHRE AUFGABEN ALS<br />

DEZERNENT FÜR PERSONAL<br />

UND RECHT?<br />

Mein Dezernat kümmert sich um die<br />

beiden Pfeiler betriebliches Einglie<strong>der</strong>ungsm<strong>an</strong>agement<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

2<strong>01</strong>6 hat die Hochschule<br />

eine Abteilung für Per<strong>so</strong>nalentwicklung<br />

gegründet. Diese ist für Per<strong>so</strong>nalbindung<br />

und -erhaltung zuständig und das<br />

umfasst wie<strong>der</strong>um das Einglie<strong>der</strong>ungsm<strong>an</strong>agement<br />

und die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Der Pfeiler Arbeitsschutz liegt<br />

nicht im Dezernat Per<strong>so</strong>nal und Recht.<br />

Dafür gibt es eine Fachkraft für Arbeitsschutz,<br />

die direkt <strong>der</strong> K<strong>an</strong>zlerin unterstellt<br />

ist.<br />

DIE HSZG BIETET IHREN MITAR-<br />

BEITERN AUCH GLEITENDE AR-<br />

BEITSZEITEN.<br />

WIE SIND DIESE GEREGELT?<br />

Das ist auch ein wichtiger Punkt des betrieblichen<br />

<strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong>s!<br />

Unser System ist sehr flexibel. Wir haben<br />

eine Rahmenarbeitszeit von 6:00 Uhr bis<br />

22:00 Uhr und es gibt keine Kernarbeitszeit.<br />

Damit können sich die Mitarbeiter<br />

ihre Arbeit eigenver<strong>an</strong>twortlich einteilen.<br />

Das wird sehr gut <strong>an</strong>genommen.<br />

Zusätzlich bieten wir Telearbeit <strong>an</strong>, al<strong>so</strong><br />

Homeoffice. Mitarbeiter können teilweise<br />

zu Hause arbeiten, wenn die Hochschule<br />

eine Individualvereinbarung mit<br />

dem Mitarbeiter abgeschlossen hat.<br />

Außerdem wollen wir familienfreundlich<br />

sein: Lehrende mit Kin<strong>der</strong>n unter 12<br />

Jahren <strong>so</strong>llen auf Antrag bis 14:00 Uhr in<br />

<strong>der</strong> Lehre eingesetzt werden, damit sie<br />

ihre Kin<strong>der</strong> von <strong>der</strong> KITA o<strong>der</strong> Schule abholen<br />

können.<br />

IM RAHMEN DES BETRIEBLI-<br />

CHEN GESUNDHEITSMANAGE-<br />

MENTS WERDEN WORKSHOPS<br />

ANGEBOTEN. WAS FÜR WEL-<br />

CHE?<br />

In Kooperation mit einer Kr<strong>an</strong>kenkasse<br />

gab es einen Workshop zur positiven<br />

Psychologie und Achtsamkeit. Er war<br />

vollständig ausgebucht. Wir können uns<br />

gut vorstellen, ihn zu wie<strong>der</strong>holen. Außerdem<br />

wollen wir die Fort- und Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern för<strong>der</strong>n und<br />

Inhouse-Schulungen <strong>an</strong>bieten.<br />

WAS IST DAS BESONDERE AM<br />

BETRIEBLICHEN GESUNDHEITS-<br />

MANAGEMENT DER HSZG?<br />

Ich glaube, unser flexibles Arbeitszeitmodell<br />

unterscheidet uns von <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Hochschulen. Außerdem gibt es einmal<br />

im Jahr ein verpflichtendes Mitarbeiter-<br />

Vorgesetzten-Gespräch. Das dient nicht<br />

<strong>der</strong> Beurteilung. Es <strong>so</strong>llen beide auf<br />

Augenhöhe über die gemeinsame Zusammenarbeit,<br />

Arbeitsbedingungen,<br />

Kommunikation, Qualifizierungen und<br />

<strong>so</strong> weiter sprechen. Wir sind mit diesem<br />

Gesprächs<strong>an</strong>gebot sehr zufrieden. Es<br />

bietet einen wun<strong>der</strong>baren Rahmen, um<br />

sich immer wie<strong>der</strong> aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> abzustimmen.<br />

1<br />

Regierungsdirektor<br />

Christoph Maria Duscha<br />

7


<strong>Einblick</strong> // <strong>Titelthema</strong><br />

BERUF UND PRIVATES VEREINEN<br />

Solvig L<strong>an</strong>gschwager nutzt die Vorteile <strong>der</strong> Telearbeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG, wenn ihr Job sie<br />

nicht gerade in ferne Län<strong>der</strong> verschlägt.<br />

VON SABRINA WINTER<br />

Ohne Telearbeit würde es für Solvig<br />

L<strong>an</strong>gschwager nicht funktionieren. Nur<br />

<strong>an</strong> ihrem Schreibtisch zu Hause k<strong>an</strong>n sie<br />

störungsfrei und zusammenhängend<br />

arbeiten. Das nutzt sie vor allem, um<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen zu pl<strong>an</strong>en. „Es ist<br />

eine schöne, aber <strong>an</strong>spruchsvolle Aufgabe,<br />

die Lehre ordentlich vorzubereiten“,<br />

sagt die Lehrkraft für be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben des Tourismusm<strong>an</strong>agements.<br />

Sie arbeitet <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fakultät M<strong>an</strong>agement-<br />

und <strong>Kultur</strong>wissenschaften und<br />

hat mit <strong>der</strong> Hochschule Telearbeitszeiten<br />

vereinbart: Im Sommersemester arbeitet<br />

sie <strong>an</strong> zwei Tagen pro Woche zu<br />

Hause und im Wintersemester <strong>an</strong> einem<br />

Tag. Denn im Winter betreut sie mehr<br />

Studierende und ist darum öfter am<br />

Görlitzer St<strong>an</strong>dort <strong>der</strong> HSZG.<br />

Dieses Arbeitsmodell ermöglicht es ihr,<br />

Privates und Beruf zu vereinen. Als Alleinerziehende<br />

hat sie durch die Telearbeit<br />

mehr Freiraum, sich um ihr Kind zu<br />

kümmern. „Ich k<strong>an</strong>n mit <strong>der</strong> Zeit jonglieren,<br />

zum Beispiel, wenn mein Kind<br />

einen Arzttermin hat“, erklärt sie. Hinzu<br />

kommt, dass Solvig L<strong>an</strong>gschwager zu<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

1<br />

Hause ungestört und kreativ arbeiten<br />

k<strong>an</strong>n: „Meine Tage <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

sind bestimmt durch Unterricht, Treffen<br />

mit Kollegen und Studierenden,<br />

Projektarbeiten und Konsultationen.<br />

Im Homeoffice k<strong>an</strong>n ich kreativ denken,<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen methodisch aufbereiten<br />

und Klausuren kontrollieren.“<br />

24 Semesterwochenstunden unterrichtet<br />

die 48-Jährige. Außerdem ist sie für<br />

die berufsbegleitenden Studiengänge<br />

ver<strong>an</strong>twortlich, die die HSZG in Österreich<br />

<strong>an</strong>bietet. Mit dem Masterstudieng<strong>an</strong>g<br />

Internationales Tourismusm<strong>an</strong>agement<br />

ist Solvig L<strong>an</strong>gschwager im<br />

Foto: privat<br />

2<br />

April 2<strong>01</strong>8 nach Vietnam gereist. Jedes<br />

Jahr findet im Modul „Zukunftswerkstatt“<br />

eine Exkursion in ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es L<strong>an</strong>d<br />

statt. „Im Studium müssen wir raus in<br />

die Praxis und uns Beispiele <strong>an</strong>sehen. Vietnam<br />

ist da sehr interess<strong>an</strong>t! Wir wollen<br />

dort den Tourismus för<strong>der</strong>n und gleichzeitig<br />

die Bevölkerung vor Ort inkludieren“,<br />

erklärt die Lehrkraft für be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben. Die Exkursionsgruppe hat in<br />

Vietnam die Universitäten in H<strong>an</strong>oi, Da<br />

Lat und Th<strong>an</strong>h Hoa besucht. Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Studierenden ist es, zum Thema Destinationsentwicklung<br />

ein Konzept für<br />

eine l<strong>an</strong>gfristige Kooperation mit den<br />

vietnamesischen Universitäten zu erarbeiten.<br />

Seit einigen Jahren org<strong>an</strong>isiert<br />

Solvig L<strong>an</strong>gschwager die Exkursion des<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>ges – gemeinsam mit<br />

Profes<strong>so</strong>rin Ute Pflicke und Studierenden.<br />

Jedes Jahr mit einem neuen Ziel:<br />

„Wir waren schon in Alb<strong>an</strong>ien, Estl<strong>an</strong>d<br />

und Montenegro unterwegs.“<br />

Die gebürtige Görlitzerin hat <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU<br />

Dresden Betriebswirtschaft studiert und<br />

dort im Taschenbergpalais gearbeitet.<br />

1996 verteidigt sie ihre Diplomarbeit.<br />

D<strong>an</strong>ach will sie nach Griechenl<strong>an</strong>d gehen.<br />

Doch ihre Betreuerin Margita Großm<strong>an</strong>n<br />

nimmt zu <strong>der</strong> Zeit eine Professur<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG <strong>an</strong>. Sie überzeugt Solvig<br />

L<strong>an</strong>gschwager mitzukommen und als<br />

Lehrkraft für be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Aufgaben zu arbeiten.<br />

Al<strong>so</strong> kehrt Solvig L<strong>an</strong>gschwager<br />

in ihre alte Heimat zurück. Noch heute<br />

unterrichtet sie am liebsten Hotelm<strong>an</strong>agement,<br />

denn schließlich kommt sie<br />

aus <strong>der</strong> Hotellerie.<br />

Dipl.-Kffr.<br />

1 Solvig L<strong>an</strong>gschwager 2<br />

Mit Studierenden reiste<br />

Solvig L<strong>an</strong>gschwager im<br />

April 2<strong>01</strong>8 nach Vietnam.<br />

Kontakt<br />

s.l<strong>an</strong>gschwager@hszg.de<br />

8


1<br />

BAUCHNABEL KÜSST WIRBELSÄULE<br />

Seit Oktober bin ich Mitarbeiterin <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule und gehe jeden Dienstag 15:30<br />

Uhr zu Rücken-Fit für Mitarbeiter. Dort mache ich mit 15 Rentnern Sport, die alle viel<br />

fitter sind als ich.<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

VON SOPHIE HERWIG<br />

Ich wollte meine Haltung verbessern.<br />

Und den l<strong>an</strong>gen Tagen am Schreibtisch<br />

vorbeugen. Als ich die kleine Sporthalle<br />

am Pistoiaer Weg, Ecke Schwenniger<br />

Weg, betrete, sehe ich weiße Haare und<br />

Gymnastikbälle. Ich denke, ich habe<br />

mich im Kurs geirrt und alle im Kurs denken,<br />

ich habe mich in <strong>der</strong> Tür geirrt. Ich<br />

bin fünf Minuten zu spät – alle hüpfen<br />

schon auf grünen Bällen zu einem Schlager<br />

aus den Sechzigern. Die Zeit, in <strong>der</strong><br />

die meisten <strong>der</strong> Kursteilnehmer <strong>so</strong> jung<br />

waren wie ich heute. Ich verkneife mir<br />

einen Lach<strong>an</strong>fall, nehme mir einen Ball<br />

und hüpfe mit. Tipp rechts, tipp links,<br />

Arme öffnen links, Arme öffnen rechts.<br />

Vorne macht die Kursleiterin Sonja Bratoew<br />

die Übungen vor: „Vier Mal noch,<br />

jede Seite. Rechts, links, fe<strong>der</strong>n, kreisen,<br />

paddeln.“ Hinter ihr steht ein großer<br />

Spiegel, <strong>der</strong> alles sieht und nur bei Sehschwäche<br />

verzeiht. Die haben hier alle,<br />

nur ich noch nicht. Die Augen-H<strong>an</strong>d-<br />

Koordination ist wichtig bei <strong>der</strong> Erwärmung.<br />

Bei mir ist sie nonexistent. Viele<br />

<strong>der</strong> Kursteilnehmer tragen Klamotten<br />

und Schuhe von Adidas, Nike und Ski-<br />

Pullover aus den 80ern. Je<strong>der</strong> Hipster<br />

aus Berlin würde aus meinem Rückenfitkurs<br />

eine Themenparty im Berghain<br />

machen.<br />

Nie geht eine Übung länger, als das Lied<br />

im Hintergrund. Wenn Sonja Bratoew<br />

die CD mit <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Musik einlegt,<br />

kommen Lie<strong>der</strong> aus den Nuller Jahren.<br />

Alles ist perfekt abgestimmt. Dafür<br />

macht Sonja diesen Kurs auch schon<br />

sehr l<strong>an</strong>g. Er hieß nicht immer Rücken-<br />

Fit. Zu DDR Zeiten war es die Funktionelle<br />

Gymnastik, d<strong>an</strong>n kam die Popgymnastik,<br />

d<strong>an</strong>n Yoga. Obwohl Sonja<br />

Bratoew sagt, dass sie eher da war als<br />

Yoga. Sie war eh vor allen da, 40 Jahre<br />

l<strong>an</strong>g war sie Sportlehrerin <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

in Zittau. Und 1985 fing sie mit<br />

den Kursen <strong>an</strong>. Für HSZG-Mitarbeiter,<br />

ehemalige Mitarbeiter und Gäste. Viele<br />

Kursteilnehmer kommen seit über 30<br />

Jahren zu Sonja. Wie Helga. Helga hat<br />

auch mal die Kerze versucht, sich aber<br />

fast verrenkt. Sie ist 78 und macht seit<br />

18 Jahren bei Sonja Sport. Heute gibt<br />

es im Rücken-Fit Kurs auch Yoga-Elemente,<br />

meist am Ende <strong>der</strong> Stunde, und<br />

eher fürs Stretching. Die Erwärmung am<br />

Beginn <strong>der</strong> Stunde könnte m<strong>an</strong> Aerobic-<br />

Schritt-Kombination o<strong>der</strong> Funktionelle<br />

Gymnastik nennen. Den Teil dazwischen<br />

habe ich Zwiebelhacken getauft.<br />

In meinem Rücken-Fit Kurs bügeln<br />

wir und hacken Zwiebeln. Beides ist<br />

schweißtreibend. Wir liegen dabei auf<br />

dem Bauch, die Arme ausgestreckt nach<br />

vorn, die Beine l<strong>an</strong>g nach hinten. Damit<br />

wir die Halswirbelsäule nicht belasten,<br />

gucken wir auf die blaue Matte. Sonja<br />

ruft: „Pooo <strong>an</strong>sp<strong>an</strong>neeeen! Bauchnabel<br />

küsst Wirbelsäuuuuleee! Macht eure<br />

Mitte fest! Uuuuuuuund Zwiiiiiieeeebeellhaaackeeeeen!“<br />

Wir bewegen die<br />

Arme hoch und runter, die H<strong>an</strong>dk<strong>an</strong>ten<br />

schlagen auf den Boden als würden wir<br />

Zwiebeln hacken. Daher <strong>der</strong> Name. Eigentlich<br />

logisch. Beim Bügeln <strong>läuft</strong> die<br />

Übung ähnlich ab, nur bügeln wir einmal<br />

mit links und einmal mit rechts über den<br />

10


<strong>Titelthema</strong> // <strong>Einblick</strong><br />

Hallenboden. Helga macht jede Übung<br />

g<strong>an</strong>z vorsichtig, Heidis Schwester kommentiert<br />

alles, die zwei einzigen Herren<br />

schnaufen je<strong>der</strong> für sich. Zwiebelhacken<br />

macht rote Köpfe. BH Träger werden zurechtgerückt,<br />

Unterwäsche wie<strong>der</strong> <strong>an</strong><br />

die richtige Stelle geschoben. Die, die<br />

erschöpft sind, bleiben auf dem Bauch<br />

liegen (ich) und hören Seal beim singen<br />

zu. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>en heben nochmal den<br />

Arm und hoffen, es ist die letzte Übung.<br />

„Atmen nicht vergessen, Entsp<strong>an</strong>nung,<br />

uuuuund Paaaauuuuuseeee.“<br />

„Darf ich mal fühlen?“ Schon wird mein<br />

Bein hochgerissen und meine Socken<br />

bewun<strong>der</strong>t. „Ist das Synthetik? Nein,<br />

das sehe ich auf den ersten Blick, Wolle,<br />

selbstgestrickt, o<strong>der</strong>?“ Das war Adelheid,<br />

82, gen<strong>an</strong>nt Heidi. Sie kommt<br />

gemeinsam mit ihrer Schwester zu Rücken-Fit.<br />

Nur Edith ist älter, mit 83 Jahren.<br />

Ich halte ihr seitdem jede Woche<br />

meine Socken unter die Nase und sie<br />

fühlt das Material. „Ich trage nie Socken<br />

beim Sport“, erzählt sie mir. „Ich habe<br />

keinen Grip in meinen Schuhen, wenn<br />

ich welche <strong>an</strong>habe.“ Nur letzte Woche<br />

war alles <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Da war Heidi ein bisschen<br />

erkältet und hatte selbstgestrickte<br />

Woll<strong>so</strong>cken <strong>an</strong>. Diesmal bekam ich ihr<br />

blaues Hosenbein vor die Nase gehalten<br />

und <strong>so</strong>llte fühlen.<br />

Hier beim Sport sind alle per Du. Und<br />

Sonja ist nicht nur die Sportlehrerin dort<br />

vorn. Sie ist eine Freundin, ein Urgestein,<br />

eine Vertraute. Sie weiß, wenn Siegfried<br />

nicht kommt, weil es „in <strong>der</strong> Schulter<br />

knackert“ o<strong>der</strong> informiert den Kurs,<br />

wenn ein l<strong>an</strong>gjähriger Kursteilnehmer<br />

verstorben ist. Es gibt <strong>so</strong>gar gemeinsame<br />

Weihnachtsfeiern. Sonja bekommt<br />

ein Präsent überreicht, es gibt eine kleine<br />

Ansprache und Applaus vom g<strong>an</strong>zen<br />

Kurs. Je<strong>der</strong> hat etwas mitgebracht.<br />

Glühwein ohne Schuss, Glühwein mit<br />

einem kleinen Schuss, Plätzchen, eine<br />

Gitarre. Ich habe Cupcakes gebacken.<br />

Gemeinsam singen wir Lie<strong>der</strong> und jem<strong>an</strong>d<br />

liest ein paar Verse vor. Helga erzählt<br />

die Geschichte, wie sie mitten im<br />

Winter auf einem Feld einem nackten<br />

M<strong>an</strong>n begegnete, als sie gerade Eier<br />

holen wollte. An die Cupcakes traut sich<br />

erst niem<strong>an</strong>d her<strong>an</strong>, d<strong>an</strong>n werde ich gefragt,<br />

was das wäre. Ich sage: das sind<br />

Cupcakes. Muffins. Aber keiner begreift<br />

<strong>so</strong> wirklich. Al<strong>so</strong> sage ich: <strong>so</strong>was wie<br />

kleine Kuchen in Tassen. „Aaaah. Das<br />

schmeckt ja <strong>so</strong>gar“, sagt Siegfried mit<br />

Sahne im Mundwinkel.<br />

Seit <strong>der</strong> Weihnachtsfeier bin ich voll <strong>an</strong>gekommen<br />

in meinem Kurs. Ich sage<br />

alle Termine für Dienstagnachmittag<br />

mit dem Satz ab: „Sorry, da habe ich<br />

Rückenfit für Rentner.“ Ich kenne schon<br />

ein paar Namen, ich erkenne <strong>so</strong>gar <strong>an</strong><br />

Sonjas Tonlage, welche Art <strong>der</strong> Übung<br />

<strong>an</strong>steht. Wie<strong>der</strong>holung. Pause. O<strong>der</strong><br />

Pressen. Ziehen. Drücken. Die Bälle sind<br />

1<br />

2<br />

Bei Rücken-Fit für Mitarbeiter<br />

ist <strong>der</strong> g<strong>an</strong>ze Körper im Einsatz.<br />

Sport im Einkl<strong>an</strong>g<br />

2<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

11


<strong>Einblick</strong> // <strong>Titelthema</strong><br />

grün, die Matten blau. Die Stunde hat<br />

60 Minuten. Mittlerweile habe ich den<br />

größten Respekt vor meinen Sportkameraden.<br />

Helga trägt jede Woche<br />

dasselbe, Kaltwelle oben, blaue Sportballerinas<br />

unten. Ich frage mich oft, wie<br />

sie wohl früher aussahen. Als sie jung<br />

M<strong>an</strong>chmal hasse ich Sonja auch, (ich<br />

weiß, die <strong>an</strong><strong>der</strong>en tun das auch) wenn<br />

wir die geraden Bauchmuskeln mit 20<br />

Wie<strong>der</strong>holungen geschafft haben, und<br />

nun die schrägen Bauchmuskeln auf<br />

zwei Zählzeiten dr<strong>an</strong> sind. Dabei weiß<br />

m<strong>an</strong> ja: die schrägen gibt es zweimal,<br />

al<strong>so</strong> rechts und links. „Zieht, zieht, zieht,<br />

g<strong>an</strong>z wichtig ist das letzte Stückchen!<br />

Bis es brennt!“ Xavier Naidoo singt im<br />

Hintergrund „Höllenqualen sind egal“,<br />

aber er war auch noch nicht bei Sonja<br />

im Rücken-Fit. Es zischt, ein Ball ist geplatzt.<br />

„Wie<strong>der</strong>hooolung. Der Bauchnabel<br />

küsst die Wirbelsäule“, ruft es von<br />

vorn. Vereinzelt höre ich ein „Nein“ o<strong>der</strong><br />

„Nicht doch“. Sonja macht die Sekunden<br />

länger: „vier, drei“, sie singt zwischendurch<br />

auch mal mit, wenn ihr ein Lied<br />

gefällt, „no Milk today, my love has gone<br />

away, zwei, eins und Paaaaauuuuseee.“<br />

und schüttelt den Kopf über das neumodische<br />

Zeugs. D<strong>an</strong>n liegen wir, platt<br />

wie Flun<strong>der</strong>n, auf unseren Matten und<br />

wissen, was wir die letzte Stunde gemacht<br />

haben. Sonja gestaltet jede Stunde<br />

ein bisschen <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Mal Gewichte<br />

<strong>an</strong> den Knöcheln, mal Erwärmung auf<br />

3<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

waren. Dabei sind sie eigentlich viel jünger<br />

als ich mich fühle. Sonja ruft bei <strong>der</strong><br />

dritten Runde Situps: „Die Muskeln können<br />

brennen, d<strong>an</strong>n passiert wenigstens<br />

etwas!“ Bei mir brennt alles, ich würde<br />

gern eine Tonne Wasser trinken, aber<br />

Helga lächelt mir zu und zuckt die Schultern<br />

über die lächerliche Anstrengung.<br />

Helga hat Muskeln wie Kruppstahl.<br />

Die schwierige Vari<strong>an</strong>te wählen alle außer<br />

ich. Schlicht, weil ich <strong>so</strong>nst vom Ball<br />

fallen würde. M<strong>an</strong>chmal hebt Sonja den<br />

Kopf und guckt, ob es allen gut geht<br />

und alle (noch) atmen. Am Ende haben<br />

wir 80 Wie<strong>der</strong>holungen geschafft. Das<br />

schafft m<strong>an</strong> allein zu Hause nicht, ich<br />

jedenfalls nicht. Deswegen bin ich hier.<br />

Und weil mein Papa sagt, ich gehe zu<br />

krumm.<br />

„Jetzt drehen wir uns um die Längsachse<br />

in eine Körperverwringung“, je<strong>der</strong><br />

Beruf hat seine eigenen Fachbegriffe.<br />

Bei Sonja sind das: B<strong>an</strong>kstellung, Unterarmstütz,<br />

Pfer<strong>der</strong>ücken, Katzenbuckel,<br />

Bodendrücker, Rückenstrecker, Strecksitz,<br />

Drehsitz und Unterschenkelst<strong>an</strong>d.<br />

Mobilisationsarbeit für die Wirbelsäule<br />

heißt es bei Sonja, die Kleine Kobra<br />

im Yoga. Viele Übungen heißen heute<br />

auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s als damals. D<strong>an</strong>n sagt Sonja:<br />

„Das hieß zu DDR Zeiten noch Beugestütz,<br />

heute rückwärtiger Tip, naja“,<br />

<strong>der</strong> Steppb<strong>an</strong>k, mal auf dem Gymnastikball.<br />

Mal <strong>an</strong>strengend, mal sehr <strong>an</strong>strengend.<br />

Rückenschonend stehen wir<br />

auf, werfen glücklich die Hände nach<br />

oben, und klatschen für uns. Wir haben<br />

es geschafft – für diese Woche. Für Sonja<br />

geht es 16:30 Uhr mit dem zweiten<br />

Kurs weiter.<br />

An dieser Stelle <strong>so</strong>llte ich schreiben:<br />

kommen Sie in diesen Kurs. Er hält fit, er<br />

macht Spaß und er ist voller Vorbil<strong>der</strong>.<br />

So bleiben Sie fit im Alter und in <strong>der</strong><br />

Jugend. Aber bitte kommen Sie nicht.<br />

Bleiben Sie weg. Das ist mein Rücken-<br />

Fit für Rentner Kurs. Außer Sie haben<br />

selbstgestrickte und sehr, sehr schöne<br />

Socken <strong>an</strong>.<br />

3<br />

Mehr als nur ein Sport-Kurs,<br />

<strong>so</strong>n<strong>der</strong>n ein Ort <strong>der</strong> Begegnung<br />

und des gegenseitigen<br />

Austauschs.<br />

12


<strong>Titelthema</strong> // <strong>Einblick</strong><br />

RÜCKZUGSORTE FÜR ELTERN SCHAFFEN<br />

Studentinnen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz engagieren sich im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Ihnen geht es darum, die Familienfreundlichkeit am Zittauer<br />

St<strong>an</strong>dort zu erhöhen.<br />

VON SABRINA WINTER<br />

Nicole Polke ist ein wenig aufgeregt. Am<br />

Nachmittag findet das erste Treffen des<br />

Arbeitskreises „Familienfreundlichkeit“<br />

statt. „Wir haben uns gut vorbereitet<br />

und viele Ged<strong>an</strong>ken gemacht“, sagt die<br />

26-Jährige Studentin und Mutter. Nun<br />

hofft sie, dass viele Interessierte vorbeikommen.<br />

Nicole Polke studiert im<br />

Bachelor Heilpädagogik/Inclusion Studies<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG. Gemeinsam mit ihren<br />

Kommilitoninnen Kristin Neum<strong>an</strong>n und<br />

Linda Seelinger arbeitet sie <strong>an</strong> einem<br />

Projekt, das die Familienfreundlichkeit<br />

<strong>der</strong> Hochschule steigern <strong>so</strong>ll. Das G<strong>an</strong>ze<br />

findet im Rahmen ihres Praxissemesters<br />

statt.<br />

Die Studentinnen haben den St<strong>an</strong>dort<br />

Zittau ins Auge gefasst – be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s die<br />

Mensa und die Bibliothek. „Wir sind zwei<br />

Muttis in <strong>der</strong> Projektgruppe und haben<br />

festgestellt, dass <strong>der</strong> Hochschulst<strong>an</strong>dort<br />

in Zittau nicht <strong>so</strong> familienfreundlich ist<br />

wie <strong>der</strong> in Görlitz“, erklärt Nicole Polke.<br />

In Görlitz gibt es einen Wickelraum in<br />

<strong>der</strong> Mensa und mehrere Möglichkeiten<br />

zum Stillen. In Zittau hingegen findet<br />

m<strong>an</strong> nur einen Wickeltisch in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-Toilette<br />

<strong>der</strong> Mensa.<br />

Nicole Polke hat selbst eine kleine Tochter<br />

und ist auf Barrieren gestoßen: „In<br />

<strong>der</strong> Bibliothek in Zittau k<strong>an</strong>n ich nicht<br />

stillen. D<strong>an</strong>n muss ich in die Mensa<br />

gehen. Auch dort schauen mich die Leute<br />

m<strong>an</strong>chmal schräg <strong>an</strong>. Dabei ist Stillen<br />

Kontaktinformationen<br />

Wer Interesse <strong>an</strong> dem Projekt hat o<strong>der</strong> sich gern dem Arbeitskreis <strong>an</strong>schließen<br />

möchte, k<strong>an</strong>n sich bei <strong>der</strong> Projektgruppe melden. Sie sind erreichbar unter:<br />

familienfreundlichkeit@hszg.de<br />

<strong>01</strong>72 5991905 (auch per WhatsApp).<br />

1<br />

doch etwas Normales.“ Der Pl<strong>an</strong> des<br />

Arbeitskreises ist es, in Mensa und Bibliothek<br />

Rückzug<strong>so</strong>rte für stillende Muttis<br />

und Schw<strong>an</strong>gere zu schaffen.<br />

In einem ersten Schritt haben die Studentinnen<br />

Fragebögen <strong>an</strong> Mitarbeiter<br />

und Studierende <strong>der</strong> HSZG verteilt.<br />

Damit wollen sie herausfinden, wie<br />

Hochschul<strong>an</strong>gehörige über Familienfreundlichkeit<br />

denken und wo sie damit<br />

in Berührung kommen.<br />

Betreut wird das Projektteam von Ingolf<br />

Prosetzky, Profes<strong>so</strong>r für Heilpädagogik.<br />

Er gibt Tipps für den Fragebogen und<br />

schafft Kontakte zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ansprechpartnern.<br />

Einmal in <strong>der</strong> Woche trifft sich<br />

das Team mit dem Profes<strong>so</strong>r, um Fortschritte<br />

zu besprechen und Fragen zu<br />

klären.<br />

Trotz des Verbesserungsbedarfs in Zittau<br />

sieht Nicole Polke auch positive Punkte<br />

zur Familienfreundlichkeit: „In <strong>der</strong> Zittauer<br />

Mensa gibt es einen <strong>so</strong>gen<strong>an</strong>nten<br />

Räuberteller. Für 50 Cent bekommt meine<br />

Tochter einen kleinen Plastikteller mit<br />

einer Mahlzeit o<strong>der</strong> ich k<strong>an</strong>n ihr etwas<br />

von meinem Essen auftun. Das ist eine<br />

niedliche Aktion! Außerdem gibt es dort<br />

Kin<strong>der</strong>stühle.“<br />

Die junge Mutter hofft, dass sich noch<br />

weitere Studierende ihrem Projekt<br />

<strong>an</strong>schließen, und dass <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

auch nach ihrem Praxissemester bestehen<br />

bleibt.<br />

1<br />

Kristin Neum<strong>an</strong>n, Linda<br />

Seelinger und Nicole Polke<br />

(v.l.n.r.) setzen sich für eine<br />

familienfreundliche Hochschule<br />

ein.<br />

Foto: privat<br />

13


1<br />

GESUNDHEIT GUT – ALLES GUt!<br />

Bereits im vierten Jahr ver<strong>an</strong>staltet die Hochschule Zittau/Görlitz gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Stadt Zittau die Gesundheits- und Umwelttage (GUt) als Maßnahme <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule.<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

VON CORNELIA ROTHE<br />

„Es nimmt l<strong>an</strong>gsam Form <strong>an</strong> und das<br />

Wetter stimmt auch!“ Eric Schön befindet<br />

sich gerade hinter dem Haus Z IV c<br />

auf dem Zittauer Campus. In <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d<br />

eine Rolle Absperrb<strong>an</strong>d. Das <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Ende des B<strong>an</strong>des ist nicht in Sicht, denn<br />

Eric Schön ist fast fertig mit <strong>der</strong> Markierung<br />

<strong>der</strong> 800 m l<strong>an</strong>gen Rennstrecke für<br />

den zweiten Hochschul-Stadt-Firmen-<br />

Lauf. Startpunkt ist <strong>der</strong> Platz vor dem Peter-Dierich-Haus.<br />

Es ist <strong>der</strong> 6. Juni 2<strong>01</strong>8,<br />

Tag des diesjährigen Hochschulsportund<br />

Sommerfestes <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz<br />

und für den Mitarbeiter des<br />

MACH MIT-Umweltm<strong>an</strong>agements <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> HSZG ein weiterer Höhepunkt <strong>der</strong><br />

<strong>so</strong>gen<strong>an</strong>nten Gesundheits- und Umwelttage,<br />

die 2<strong>01</strong>8 zwischen dem 4. und<br />

8. Juni stattfinden.<br />

„Als Teil des MACH MIT-Umweltm<strong>an</strong>agements<br />

möchten wir das Wohlbefinden<br />

unserer Hochschul<strong>an</strong>gehörigen för<strong>der</strong>n<br />

und neben den Themen <strong>der</strong> Umwelt<br />

und Nachhaltigkeit auch die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung hervorheben.<br />

Deswegen ver<strong>an</strong>stalten wir nun<br />

bereits im vierten Jahr gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Stadt Zittau die Gesundheits- und<br />

Umwelttage“, erklärt Eric Schön. Bei <strong>der</strong><br />

Zusammenstellung dieser mehrtägigen<br />

Ver<strong>an</strong>staltung wird auf das Zusammenspiel<br />

von Aktionen gesetzt, die Spaß<br />

machen, Stress abbauen und sich positiv<br />

auf die natürliche Umwelt und die<br />

persönliche Stimmung auswirken. „Das<br />

spielt alles eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit“, weiß Eric<br />

Schön.<br />

So bieten die GUt immer Möglichkeiten<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

2<br />

zur körperlichen Gesundheitsvor<strong>so</strong>rge<br />

<strong>an</strong>, wie etwa ein Rückenscreening und<br />

Rückentraining zu ab<strong>so</strong>lvieren. „Das<br />

sind kostenfreie Angebote ausschließlich<br />

für das Per<strong>so</strong>nal und Studierende<br />

<strong>der</strong> Hochschule. Sie können sich über<br />

den Zust<strong>an</strong>d ihrer Wirbelsäule aufklären<br />

lassen und, falls nötig, För<strong>der</strong>maßnahmen<br />

einleiten. Der Hochschulsport bietet<br />

zum Beispiel einen Rücken-Fit-Kurs<br />

<strong>an</strong>“, berichtet Eric Schön.<br />

Maßnahmen zur Stressbewältigung<br />

und geistigen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>an</strong> beiden St<strong>an</strong>dorten <strong>der</strong> Hochschule,<br />

Filmvorführungen und Workshops zum<br />

Beispiel über die Herstellung veg<strong>an</strong>er<br />

Bioseife runden das Programm ab. Das<br />

leibliche Wohl kommt dabei auch nicht<br />

zu kurz, wie <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung<strong>so</strong>rg<strong>an</strong>isator<br />

erzählt: „In einem Workshop führt<br />

ein Braumeister in die Künste und das<br />

H<strong>an</strong>dwerk des Bierbrauens ein und auch<br />

das Smoothie-Bike ist wie<strong>der</strong> am Start.“<br />

Das Rad mit <strong>an</strong>gebautem Mixer dient<br />

zur Demonstration, wie viel Energie für<br />

das Mixen eines leckeren Smoothies<br />

14


<strong>Titelthema</strong> // <strong>Einblick</strong><br />

3<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

benötigt wird. Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s stolz ist Eric<br />

Schön, dass er den Triathlon-Profi Andreas<br />

Niedrich für den Gastvortrag über<br />

sein bewegtes Leben gewinnen konnte,<br />

das von l<strong>an</strong>gjähriger Drogenabhängigkeit<br />

und dem leidenschaftlichen Kampf<br />

zurück ins Leben und <strong>an</strong> die Weltspitze<br />

im Triathlonsport geprägt ist.<br />

„Sport und Bewegung sind Schlüssel<br />

zum Erfolg, zur Zufriedenheit und<br />

Ausgeglichenheit“, ist sich Eric Schön<br />

sicher. Davon bieten die GUt reichlich.<br />

Während <strong>der</strong> Aktionstage messen sich<br />

jeweils sieben Teams von <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

Zittau und <strong>der</strong> HSZG bei <strong>der</strong><br />

<strong>so</strong>gen<strong>an</strong>nte Schrittzähler-Challenge.<br />

Für die Zwei-Per<strong>so</strong>nen-Teams winken<br />

dabei Sachpreise und ein W<strong>an</strong><strong>der</strong>pokal<br />

für die einzeln o<strong>der</strong> als Team innerhalb<br />

<strong>der</strong> fünf Ver<strong>an</strong>staltungstage am meisten<br />

erlaufenen Schritte. Der Gesamtsieg<br />

<strong>der</strong> Schrittzähler-Challenge ging<br />

2<strong>01</strong>7 übrigens mit deutlichem Abst<strong>an</strong>d<br />

von 202.932 Schritten wie<strong>der</strong>holt <strong>an</strong> die<br />

Stadtverwaltung Zittau.<br />

Spätestens am Abend des jährlich<br />

während <strong>der</strong> Gesundheits- und Umwelttage<br />

stattfindenden Hochschulsportfestes<br />

wird deutlich, dass Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

untrennbar mit<br />

körperlicher Ertüchtigung verbunden<br />

ist. Nachdem in diesem Jahr alle Hochschul-Stadt-Firmen-Lauf-Teilnehmer<br />

ins Ziel eingelaufen und 8 km Strecke<br />

ab<strong>so</strong>lviert haben, lässt Eric Schön den<br />

ereignisreichen Tag gemeinsam mit<br />

den Sportfestgästen und Hochschul<strong>an</strong>gehörigen<br />

beim Sommerfest <strong>der</strong> HSZG<br />

auf dem Zittauer Campus ausklingen.<br />

M<strong>an</strong>chmal gehören eben auch eine<br />

Bratwurst und eine erfrischende Limonade<br />

zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Das<br />

Absperrb<strong>an</strong>d flattert dabei im Hintergrund<br />

im Sommerwind.<br />

Wer hat denn in diesem Jahr eigentlich<br />

gewonnen?<br />

WERTUNG HOCHSCHUL-STADT-FIRMEN-LAUF 2<strong>01</strong>8 WERTUNG SCHRITTZÄHLER-CHALLENGE 2<strong>01</strong>8<br />

Team/Name Platzierung Zeit (min./sec.)<br />

Team/Name Platzierung Zeit (min./sec.)<br />

WW16 Elisia Heinrich (weibl.) 1 32:43:00<br />

Bärskoletta (weibl.) 2 35:47:00<br />

Hot-Yoga-Zittau I (männl.) 1 23:38:00<br />

Come back e.V. (männl.) 2 25:19:00<br />

Pasta F<strong>an</strong>tastica (männl.) 3 25:50:00<br />

Boxteam Zittau I 1 21:16:00<br />

ITALIA 2 23:32:00<br />

Zwergenhäusel/ATM 3 23:38:00<br />

Die Hochschulsportfest Volleyball-Sieger 2<strong>01</strong>8<br />

vom<br />

Diesjährige Hochschul-Stadt-Firmen-Lauf<br />

Einzelsieger beim<br />

1 2 3<br />

Einzelwertung<br />

Teamwertung<br />

Einzelwertung<br />

Teamwertung<br />

Simone Kunze 1 323600<br />

Christi<strong>an</strong>o Marcellino 2 281191<br />

Prof. Jörg Schulze 3 279084<br />

Karolin Müller<br />

Christi<strong>an</strong>o Marcellino 1 511374<br />

Prof. Jörg Schulze<br />

Laura Herzog<br />

Annett Jähnichen<br />

Simone Kunze<br />

2 480721<br />

3 445478<br />

Gute Stimmung beim Sommerfest<br />

2<strong>01</strong>8<br />

15


<strong>Einblick</strong> // Hochschule<br />

NEWSLETTER QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

SYSTEMAKKREDITIERUNG BEKOMMT<br />

EIN GESICHT<br />

Die Hochschule und die Akkreditierungsagentur<br />

ASIIN e.V. haben am 19.<br />

Dezember 2<strong>01</strong>7 den Vertrag zur Durchführung<br />

des Systemakkreditierungsverfahrens<br />

unterzeichnet und damit den<br />

Grundstein für die Systemakkreditierung<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG gelegt. Trotz <strong>der</strong> Neuausrichtung<br />

des Akkreditierungswesens<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d mit dem Inkrafttreten<br />

des Studienakkreditierungsstaatsvertrags<br />

im J<strong>an</strong>uar 2<strong>01</strong>8 wird die Systemakkreditierung<br />

<strong>der</strong> HSZG nach den bisherigen<br />

Regeln des Akkreditierungsrates<br />

von 2<strong>01</strong>3 erfolgen.<br />

Die ASIIN e. V. (Akkreditierungsagentur<br />

für Studiengänge <strong>der</strong> Ingenieurwissenschaften,<br />

<strong>der</strong> Informatik, <strong>der</strong> Naturwissenschaften<br />

und <strong>der</strong> Mathematik e.V.)<br />

mit ihrem Sitz in Düsseldorf ist eine von<br />

zehn in Deutschl<strong>an</strong>d zur Akkreditierung<br />

von Hochschulen und Studienprogrammen<br />

zugelassenen, unabhängigen<br />

Agenturen. Sie ist damit berechtigt, das<br />

Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates<br />

für die Systemakkreditierung zu<br />

vergeben. Die ASIIN e. V. wird im Verlauf<br />

<strong>der</strong> Systemakkreditierung in 2<strong>01</strong>8/2<strong>01</strong>9<br />

mit folgenden Aufgaben betraut sein:<br />

• Entscheidung über den Zulassungs<strong>an</strong>trag<br />

<strong>der</strong> HSZG zur Eröffnung des<br />

Verfahrens <strong>der</strong> Systemakkreditierung<br />

• Formale Vorprüfung und Vorgespräche<br />

zur Selbstdokumentation <strong>der</strong><br />

HSZG<br />

• Auswahl, Berufung und Briefing des<br />

Gutachterteams<br />

• Durchführung von zwei zweitägigen<br />

Begehungen (Audits) <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG<br />

• Erstellung von Akkreditierungsberichten<br />

nach je<strong>der</strong> Begehung<br />

• Beschlussfassung zur Systemakkreditierung<br />

und bei positivem Votum<br />

Vergabe des Qualitätssiegels des Akkreditierungsrates<br />

Aufgaben<br />

Besetzung (St<strong>an</strong>d Mai 2<strong>01</strong>8)<br />

Review-Jury<br />

• Entscheidung über die Akkreditierung/<br />

Zertifizierung <strong>der</strong><br />

Studiengänge<br />

• Festlegung von Auflagen zur<br />

Behebung festgestellter Mängel<br />

und von Empfehlungen zur Verbesserung<br />

des Studien<strong>an</strong>gebotes<br />

• Überprüfung <strong>der</strong> fristgerechten<br />

Erfüllung von Auflagen<br />

Hochschulleitung<br />

Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht (Vorsitz)Prof.<br />

Dr. rer. nat. Christa Maria<br />

Heidger<br />

Fakultäten<br />

Prof. Dr.-Ing. Steph<strong>an</strong> Kühne (F-EI)<br />

Prof. Dr. oec. Ute Pflicke (F-MK)<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Full<strong>an</strong>d (F-M)<br />

Prof. Dr. rer. pol. J<strong>an</strong>a Brauweiler (F-N)<br />

Prof. Dr. Andreas Hoff (F-S)<br />

Prof. Dr. iur. Erik Hahn (F-W)<br />

Weiterführende Informationen zur<br />

ASIIN e. V. finden Sie unter:<br />

www.asiin.de<br />

STUDIENGANGSREVIEW – GREMIEN<br />

BESETZT<br />

Im Kontext <strong>der</strong> Vorbereitung zur Systemakkreditierung<br />

ist mit dem Studieng<strong>an</strong>gsreview-Verfahren<br />

ein neues<br />

Instrument zur Begutachtung und zur<br />

Akkreditierung (Bachelor/Master) bzw.<br />

Zertifizierung (Diplom) <strong>der</strong> Studiengänge<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG eingeführt worden. Mit<br />

Inkrafttreten <strong>der</strong> hochschulweit geltenden<br />

Ordnung für den Studieng<strong>an</strong>gsreview<br />

im November 2<strong>01</strong>7 wurden zwei<br />

neue Gremien eingerichtet - Review-<br />

Jury und - Review-Ausschuss.<br />

Im April bzw. Mai 2<strong>01</strong>8 trafen sich die<br />

vom Rektorat bestellten Gremienmitglie<strong>der</strong><br />

zu ihren jeweiligen konstituierenden<br />

Sitzungen. Parallel dazu wurden<br />

die ersten zwei Studieng<strong>an</strong>gsreviews<br />

durchgeführt.<br />

Review-Ausschuss<br />

• Ansprechpartner für Verfahrensfragen<br />

• Überprüfung und Weiterentwicklung<br />

des Studieng<strong>an</strong>gsreview-<br />

Verfahrens<br />

• Prüfung und Bearbeitung von<br />

Beschwerden (Beschwerdestelle)<br />

Review-Beauftragte <strong>der</strong> Fakultäten<br />

Dipl.-Ing.-Ök. Norbert Kalz (Vorsitz) (F-<br />

W) Prof. Dr.-Ing. Jens Uwe Müller (F-EI)<br />

Dipl.-Kffr. Solvig L<strong>an</strong>gschwager (F-MK)<br />

Dr.-Ing. J<strong>an</strong>a Reinhold (F-M)<br />

Dipl.-Kffr. Anke Zenker-Hoffm<strong>an</strong>n (F-N)<br />

Prof. Dr. phil. Michel Hille (F-S)<br />

Dezernat Studium und Internationales<br />

Oliver Clemenz, LL.B.<br />

Stabsstelle Qualitätsm<strong>an</strong>agement<br />

Dr. rer. pol. Peggy Sommer<br />

Studierendenschaft<br />

Felix Herrm<strong>an</strong>n (BW16/2)<br />

Kontakt<br />

Dr. Peggy Sommer<br />

p.<strong>so</strong>mmer@hszg.de<br />

www.hszg.de/qm<br />

16


Hochschule // <strong>Einblick</strong><br />

BRÜCKEN BAUEN – ÜBER-<br />

GÄNGE GESTALTEN<br />

Unter diesem Thema findet vom 25.<br />

bis 27. Oktober 2<strong>01</strong>8 die 6. Tagung im<br />

Projekt ZINT „Zusammen integrative/inklusive<br />

Schule entwickeln“ statt.<br />

Brücken bauen, heißt Verbindungen<br />

schaffen, Bündnisse eingehen, Gemeinsamkeiten<br />

finden und ausbauen, heißt<br />

konstruktiver Austausch und gemeinsame<br />

Lösungssuche.<br />

Foto: HSZG<br />

Den Auftakt <strong>der</strong> Tagung bilden am 25.<br />

Oktober 2<strong>01</strong>8 ein Besuch in <strong>der</strong> Oberlausitzischen<br />

Bibliothek <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

und im Physikalischen Kabinett <strong>so</strong>wie<br />

ein Netzwerktreffen <strong>der</strong> Multiplikatoren<br />

für Integration.<br />

1<br />

Die Tagung ist im 10. Jahr des Bestehens<br />

des Projekts ZINT <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

Zittau/Görlitz ein Höhepunkt in <strong>der</strong> Projektarbeit.<br />

Deshalb wird es innerhalb<br />

<strong>der</strong> Tagung am Freitag, den 26. Oktober<br />

2<strong>01</strong>8, einen Festvortrag <strong>so</strong>wie eine offene<br />

Projektkonferenz für interessierte<br />

Lehrer und Schulleiter geben, die sich<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage des neuen Schulgesetzes<br />

zu ausgewählten Schwerpunkten<br />

<strong>der</strong> inklusiven Schulentwicklung informieren<br />

wollen, <strong>so</strong>zusagen Brückenbau<br />

zwischen erfahrenen Multiplikatoren<br />

und Neugierigen. Für die Eröffnung<br />

sind <strong>der</strong> Kultusminister, <strong>der</strong> Prorektor<br />

für Bildung und Internationales <strong>der</strong> Universität<br />

Leipzig <strong>so</strong>wie <strong>der</strong> Rektor <strong>der</strong><br />

Hochschule Zittau/Görlitz <strong>an</strong>gefragt.<br />

Der Nachmittag bietet mit verschiedenen<br />

Workshopthemen unterschiedliche<br />

Möglichkeiten sich mit dem Prozess <strong>der</strong><br />

inklusiven Schulentwicklung ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>zusetzen.<br />

Den Abschluss am Freitag <strong>so</strong>llen Mitmach-Workshops<br />

bilden, in denen die<br />

Pädagogen die Möglichkeit haben, sich<br />

mit dem Tagungsthema g<strong>an</strong>z verschieden,<br />

aber in aktiver Art und Weise, ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>zusetzen.<br />

Als einen Hauptreferenten <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Tagung konnten wir Prof. Dr.<br />

phil. Bernd Ahrbeck, Prof. für Psycho<strong>an</strong>alytische<br />

Pädagogik vom IPU Berlin<br />

(International Psycho<strong>an</strong>alytic University<br />

Berlin) gewinnen. Prof. Ahrbeck bringt<br />

Fachexpertise aus seiner Arbeit am Institut<br />

für Rehabilitationswissenschaften<br />

<strong>der</strong> Humboldt UNI, Pädagogik bei Verhaltensstörungen<br />

mit und ergänzt diese<br />

durch sein Fachwissen zur psycho<strong>an</strong>alytischen<br />

Pädagogik. Die Psycho<strong>an</strong>alyse<br />

ist eine „Lebenswissenschaft“, weil sie<br />

den Menschen als individuelle Persönlichkeit,<br />

aber auch als <strong>so</strong>ziales und kulturelles<br />

Wesen versteht. Hiermit schlagen<br />

wir eine Brücke zur inklusiven Pädagogik<br />

und Schulentwicklung.<br />

Am Abend wollen wir im Rahmen<br />

eine Festver<strong>an</strong>staltung insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

den Multiplikatoren für Integration<br />

für Ihre Arbeit zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern<br />

durch Org<strong>an</strong>isation und Unterstützung<br />

erfolgreichen Lernens und inklusiver<br />

Schulentwicklung d<strong>an</strong>ken.<br />

Am Samstag, den 27. Oktober 2<strong>01</strong>8, werden<br />

weitere Workshops dazu beitragen,<br />

das Tagungsprogramm weiter auszudifferenzieren.<br />

Und wir wollen klären: Wie<br />

k<strong>an</strong>n das Projekt ZINT auch zukünftig<br />

die Schulen bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit in<br />

den Kooperationsverbünden <strong>so</strong>wie in<br />

<strong>der</strong> inklusiven Schulentwicklung unterstützen?<br />

Die Ausrichtung eines Kooperationsverbundes<br />

hängt davon ab, wie es gelingt,<br />

die verschiedenen Interessenlagen <strong>der</strong><br />

selbstständig agierenden Mitglie<strong>der</strong><br />

sinngebend mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu verbinden,<br />

auf gemeinsame Ziele zu fokussieren<br />

und <strong>so</strong> eine gemeinsame Identität und<br />

einen Mehrwert zu entwickeln. Dazu<br />

wollen wir mit den aktiven Netzwerkern<br />

<strong>an</strong> den Stärken und Potentialen <strong>an</strong>knüpfen,<br />

die gemeinsamen Ziele schärfen<br />

und in einem weiteren Schritt durch<br />

aktive Netzwerkarbeit neue Ideen zum<br />

Nutzen aller Schulen entwickeln:<br />

• Lern- und Entwicklungsraum für<br />

Netzwerker schaffen<br />

• Kommunikationsmöglichkeiten erweitern<br />

• Lösungsfokussierte Netzwerkarbeit<br />

betreiben<br />

1<br />

Abstimmung bei einer ZINT-<br />

Tagung<br />

17


<strong>Einblick</strong> // Hochschule<br />

NEUBAU LABORHALLE<br />

Initiiert durch die Mittelzuweisung aus<br />

<strong>der</strong> FH-Impuls För<strong>der</strong>ung des Bundes<br />

für das Projekt LaNDER³, stellte sich die<br />

Frage nach <strong>der</strong> baulichen Abdeckung<br />

dringend benötigter Laborfläche.<br />

Zusätzliche Flächen in <strong>der</strong> notwendigen<br />

Größenordnung stehen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

nicht zur Verfügung. Bemühungen<br />

des Staatsbetriebes Sächsisches<br />

Immobilien- und Baum<strong>an</strong>agement um<br />

die Anmietung adäquater Flächen blieben<br />

erfolglos.<br />

Die zukünftige bauliche Entwicklungspl<strong>an</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Hochschule sieht eine Konzentration<br />

<strong>der</strong> Lehr- und Laborgebäude<br />

in städtischer Nähe, im Campusbereich<br />

des neu s<strong>an</strong>ierten Gebäudes Z I vor.<br />

Damit bot sich auch die S<strong>an</strong>ierung und<br />

Umwidmung des ehemaligen Zentrallagers<br />

<strong>der</strong> Hochschule auf <strong>der</strong> l<strong>an</strong>deseigenen<br />

Fläche neben <strong>der</strong> Mensa <strong>an</strong>.<br />

Berechnungen ergaben jedoch, dass<br />

sich eine S<strong>an</strong>ierung <strong>der</strong> alten Halle nicht<br />

wirtschaftlich darstellen lässt und die zu<br />

erwartende Fläche nicht ausreichend ist.<br />

So entst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong> zum Bau einer neuen<br />

Laborhalle.<br />

Nach Abriss des alten Gebäudes Z XV<br />

1<br />

zu Jahresbeginn beg<strong>an</strong>n pl<strong>an</strong>mäßig am<br />

25. Juni dieses Jahres <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> neuen<br />

Halle.<br />

Die Umsetzung des Projektes, von <strong>der</strong><br />

Idee bis zur Übergabe <strong>an</strong> die Nutzer,<br />

geschieht in gerade einmal 18 Monaten<br />

ungewöhnlich schnell. Die Halle wurde<br />

für den modularen Einsatz von Versuchsständen<br />

gepl<strong>an</strong>t und wird mit flexiblen<br />

technischen Anschlussmöglichkeiten<br />

ausgestattet, um im Bedarfsfall schnell<br />

und kostengünstig auf sich än<strong>der</strong>nde<br />

Forschungsprofile reagieren zu können.<br />

Das Laborgebäude wird mit 36 x 17 x 6<br />

m L/B/H wesentlich größer und optisch<br />

sicher <strong>an</strong>sprechen<strong>der</strong> als das alte Gebäude.<br />

Die Halle <strong>so</strong>ll bis Ende dieses Jahres<br />

fertiggestellt sein und wird die Bezeichnung<br />

„Laborhalle Z XI“ tragen.<br />

Kontakt<br />

Ralf Ulbrich - Dezernat Technik und Gebäudem<strong>an</strong>agement<br />

r.ulbrich@hszg.de<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

DAS BÜNDNIS LAUSITZ – LIFE<br />

AND TECHNOLOGY GEHT AN<br />

DEN START!<br />

Wie können wir unsere Region, die<br />

Oberlausitz, attraktiver machen? Welche<br />

technologischen und welche <strong>so</strong>zialen<br />

Innovationen können dazu führen, dass<br />

die Wirtschaft belebt wird, Fachkräfte<br />

interess<strong>an</strong>te Entwicklungsch<strong>an</strong>cen entdecken<br />

und gleichzeitig Familien ein<br />

reizvolles Lebensumfeld finden?<br />

Unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz<br />

hat sich ein Strategiekon<strong>so</strong>rtium<br />

gebildet, in dem mit <strong>der</strong> ULT AG aus<br />

Kittlitz, dem Kunststoffzentrum Oberlausitz<br />

des Fraunhofer IWU und dem<br />

L<strong>an</strong>dkreis Görlitz wichtige Akteure <strong>der</strong><br />

Oberlausitz vertreten sind – Partner aus<br />

Wirtschaft, Forschung und <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung. Das Ziel ist, bis zum<br />

2<br />

18


1<br />

PROAKTIV IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) hat ihre Pl<strong>an</strong>ungen bis zum Jahr 2025 unter<br />

Dach und Fach. Nachdem <strong>der</strong> Senat in seiner Sitzung im März den Entwurf des Rektorates<br />

beschlossen hatte, wurde dieser nun auch vom Hochschulrat in dessen Mai-<br />

Sitzung genehmigt.<br />

VON HELLA TRILLENBERG<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s erfreut zeigte sich Rektor<br />

Prof. Friedrich Albrecht darüber, dass<br />

beide Gremien ihre Beschlüsse einstimmig<br />

gefällt haben: „Es hat sich gelohnt,<br />

dass wir die Erarbeitung des Entwicklungspl<strong>an</strong>s<br />

in einen intensiven und<br />

breit <strong>an</strong>gelegten hausinternen Diskussionsprozess<br />

eingebettet haben, <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Einrichtung einer Senatskommission<br />

Hochschulentwicklung bis zu<br />

gemeinsamen Beratungen von Senat<br />

und Hochschulrat reichte. Damit wurde<br />

gewährleistet, dass die Zielrichtung<br />

und die Maßnahmen, die sich aus ihm<br />

ergeben, auf eine hohe Akzept<strong>an</strong>z unter<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n unserer Hochschule<br />

stoßen.“<br />

Die Vorsitzende des Hochschulrates,<br />

Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr, verweist in<br />

diesem Zusammenh<strong>an</strong>g insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

auf die Dynamiken, die außerhalb <strong>der</strong><br />

Hochschulen liegen: „Der regionale und<br />

industrielle Strukturw<strong>an</strong>del, die zunehmende<br />

Digitalisierung <strong>der</strong> Arbeitswelt,<br />

<strong>der</strong> Wettbewerb in einem zunehmend<br />

heterogenen Bildungsmarkt, demografische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen wie auch <strong>der</strong><br />

Bedarf <strong>an</strong> neuen digitalen Lern- und<br />

Lehrformen stellen die Hochschulen vor<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die HSZG<br />

muss deshalb in ihrem Kern proaktiver<br />

werden: noch offener für Verän<strong>der</strong>ung<br />

und dabei gestaltend und innovativ<br />

sein.“<br />

Als wichtigste strategische Aufgabe <strong>der</strong><br />

nächsten Jahre hat die HSZG ihre Rolle<br />

für den Strukturw<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Lausitz<br />

identifiziert. Der avisierte Ausstieg aus<br />

<strong>der</strong> Braunkohleverstromung beinhaltet<br />

enorme Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die Region<br />

steht vor einem wirtschaftsstrukturellen<br />

Umbruch, <strong>der</strong> in seiner Dimension<br />

<strong>an</strong> den <strong>der</strong> 90er Jahre her<strong>an</strong>reicht. Die<br />

HSZG will ihren Beitrag leisten, dass sich<br />

in <strong>der</strong> Lausitz ein wirksames Innovationsfeld<br />

etabliert, das gleichermaßen<br />

technologische wie auch <strong>so</strong>ziale Innovationen<br />

umfasst. Es geht zugleich um<br />

die Erforschung und Entwicklung effizienter,<br />

wettbewerbsfähiger Fertigungstechnologien,<br />

Produkte und Systeme<br />

als auch um innovative Arbeits- und Sozialmodelle<br />

zur Gestaltung attraktiver<br />

und nachhaltiger Lebenswelten unter<br />

Berücksichtigung regionaler Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>heiten<br />

und Potenziale.<br />

Um diese Rolle auszufüllen, setzt die<br />

HSZG auch weiterhin auf ihr breites Fächerspektrum<br />

von über 40 Studien<strong>an</strong>geboten.<br />

Neue Studiengänge werden<br />

in den Angew<strong>an</strong>dten Pflegewissenschaften,<br />

den Angew<strong>an</strong>dten Naturwissenschaften<br />

und <strong>der</strong> Pharmazeutischen<br />

Biotechnologie eingerichtet, hinzu<br />

kommt <strong>der</strong> neue Vertiefungsbereich<br />

Cyberphysische Systeme, <strong>der</strong> auf technologische<br />

Entwicklungen rund um<br />

Industrie 4.0, aber auch auf Assistenzlösungen<br />

für ein selbstbestimmtes Leben<br />

(AAL) von zum Beispiel älteren Menschen<br />

fokussiert.<br />

Die grundsätzliche Profilierung <strong>der</strong><br />

20


Hochschule // <strong>Einblick</strong><br />

Hochschule wird beibehalten: Die Kompetenzfel<strong>der</strong><br />

„Energie und Umwelt“<br />

<strong>so</strong>wie „Tr<strong>an</strong>sformationsprozesse in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft“ stehen weiterhin<br />

im Mittelpunkt, eben<strong>so</strong> die internationale<br />

Ausrichtung auf Mittel- und<br />

Osteuropa.<br />

Ein verstärktes Augenmerk – und damit<br />

auch ein stärkerer Mitteleinsatz – wird<br />

auf die Aufgabenbereiche Forschung,<br />

Tr<strong>an</strong>sfer und Innovation gelegt. Hier<br />

sieht die HSZG die größten Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Entwicklungsperspektiven<br />

basierend auf ihren bisherigen<br />

wettbewerblichen Erfolgen. So<br />

wurden in zwei Exzellenzprogrammen<br />

des BMBF für Hochschulen für Angew<strong>an</strong>dte<br />

Wissenschaften – „FH-Impuls“<br />

und „Innovative Hochschule“ – Mittel<br />

eingeworben, die auf Jahre hinaus die<br />

drittmittelbasierte Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit absichern. Hinzu<br />

kommen dauerhaft etablierte bzw. sich<br />

etablierende Kooperationen mit strategischen<br />

Partnern wie <strong>der</strong> Fraunhofer<br />

Gesellschaft (Oberlausitzer Kunststoffzentrum<br />

in Zittau, Cyber-Sicherheitslabor<br />

für kritische Infrastrukturen in<br />

Görlitz) o<strong>der</strong> bundesweit einmalige Forschungs-<br />

und Entwicklungseinrichtungen<br />

wie das vom Hochschulinstitut IPM<br />

aufgebaute und betriebene Zittauer<br />

Kraftwerkslabor (ZKWL), das <strong>der</strong> Erforschung<br />

von Maßnahmen zur Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienz, <strong>der</strong> Energiespeicherung<br />

<strong>so</strong>wie <strong>der</strong> Nutzung erneuerbarer<br />

Energien dient.<br />

Die HSZG geht davon aus, dass sich<br />

diese Entwicklung fortsetzt, wobei die<br />

Forschungs- und Entwicklungsthemen<br />

verstärkt interdisziplinär werden – al<strong>so</strong><br />

nicht mehr nur technologische o<strong>der</strong><br />

<strong>so</strong>ziale Fragestellungen betreffen. Diese<br />

werden zunehmend übergreifend<br />

bearbeitet werden müssen. Hierzu wird<br />

die Steuerung darauf ausgerichtet, die<br />

Zusammenarbeit über Disziplinengrenzen,<br />

Org<strong>an</strong>isationsbereiche und St<strong>an</strong>dorte<br />

hinweg zu stärken und damit das<br />

be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Potenzial <strong>der</strong> Hochschule<br />

<strong>an</strong> den Schnittstellen von Ingenieur-,<br />

Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften<br />

auszubauen und in Forschung,<br />

Lehre und Tr<strong>an</strong>sfer einzubinden.<br />

Zur besseren Koordinierung und Unterstützung<br />

<strong>der</strong> hierfür erfor<strong>der</strong>lichen Prozesse<br />

richtet die HSZG eine dem Rektorat<br />

zugeordnete Stabsstelle ein. Parallel<br />

wird zur Intensivierung von Forschung<br />

und Wissens- und Technologietr<strong>an</strong>sfer<br />

in den Fakultäten und Instituten dezentral<br />

eine unterstützende per<strong>so</strong>nale<br />

Als wichtigste strategische Aufgabe <strong>der</strong> nächsten Jahre hat<br />

die HSZG ihre Rolle für den Strukturw<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Lausitz identifiziert.<br />

2<br />

Grundausstattung für einen wissenschaftlichen<br />

Mittelbau aufgebaut.<br />

Im Bereich Studium und Lehre werden<br />

Strukturen und Prozesse etabliert<br />

bzw. bereits vorh<strong>an</strong>dene gestärkt, die<br />

<strong>der</strong> Qualitätsentwicklung und <strong>der</strong> Verbesserung<br />

des Studienerfolgs dienen:<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Beratung und Begleitung<br />

<strong>der</strong> Studierenden, Einführung<br />

<strong>der</strong> Systemakkreditierung, Ausbau <strong>der</strong><br />

hochschuldidaktischen Weiterbildung<br />

sind hier die wichtigsten Stichworte.<br />

Eine gravierende Erhöhung <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Studierenden ist nicht vorgesehen.<br />

Der sächsische Hochschulentwicklungspl<strong>an</strong><br />

gibt vor, dass sich die Zahl <strong>der</strong><br />

Studierenden <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG von aktuell<br />

3.000 auf 3.200 im Jahr 2025 entwickeln<br />

<strong>so</strong>ll. Dies korrespondiert mit <strong>der</strong> demografischen<br />

Ausg<strong>an</strong>gslage und dem, was<br />

das Fächerspektrum <strong>der</strong> Hochschule<br />

bereitstellen k<strong>an</strong>n. Eine realistische<br />

qu<strong>an</strong>titative Perspektive hilft zudem,<br />

dass m<strong>an</strong> sich auf qualitative Ziele konzentrieren<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Entwicklungspl<strong>an</strong>ung<br />

ist die Per<strong>so</strong>nalentwicklung.<br />

Nicht nur in <strong>der</strong> Wirtschaft, auch<br />

im Wissenschaftsbereich ist das Thema<br />

Sicherung des Fachkräftebedarfs von<br />

steigen<strong>der</strong> Bedeutung. Die HSZG wird<br />

diesbezüglich bis Mitte 2<strong>01</strong>9 mit einem<br />

umfassenden Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept<br />

<strong>an</strong>tworten, das die Kernfragen<br />

zur Per<strong>so</strong>nalausstattung, -gewinnung,<br />

-führung und Karriereentwicklung umfassend<br />

beh<strong>an</strong>delt.<br />

Die strukturellen Maßnahmen sind den<br />

Zielen <strong>der</strong> Entwicklungspl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong>gemessen.<br />

Beispielsweise werden die zentralen<br />

Einrichtungen durch Gründung<br />

des Zentrums für fakultätsübergreifende<br />

Lehre erweitert. Dieses Zentrum wird<br />

die äußerst vielfältigen Lehr<strong>an</strong>gebote,<br />

die sich nicht mehr nur auf eine Fakultät<br />

beziehen, in einer Einheit bündeln.<br />

Kontakt<br />

Hella Trillenberg<br />

Referentin des Rektors / Pressestelle<br />

h.trillenberg@hszg.de<br />

1<br />

2<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

Hochschulrat und Hochschulleitung<br />

auf dem Görlitzer<br />

Campus<br />

Mit <strong>der</strong> Hochschulentwicklungspl<strong>an</strong>ung<br />

gingen intensive<br />

Beratungsgespräche einher.<br />

21


<strong>Einblick</strong> // Hochschule<br />

PERSONAL ENTWICKELN UND FÖRDERN<br />

Karin Hollstein hat zurzeit viel Arbeit. Die<br />

K<strong>an</strong>zlerin <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz<br />

ist Teil <strong>der</strong> Per<strong>so</strong>nalentwicklungskommission<br />

(PEK), die durch das Rektorat<br />

eingesetzt wurde. Die Kommission bereitet<br />

ein Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept<br />

zur Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> Hochschule<br />

vor. Neben <strong>der</strong> K<strong>an</strong>zlerin sitzen auch <strong>der</strong><br />

Hochschulrektor Friedrich Albrecht, <strong>der</strong><br />

Dezernent für Per<strong>so</strong>nal und Recht Christoph<br />

Duscha <strong>so</strong>wie die Profes<strong>so</strong>rin Maja<br />

Dshemuchadse und <strong>der</strong> Mitarbeiter Bert<br />

Salomo in <strong>der</strong> Kommission. Ihr Ziel ist<br />

es, ein Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept<br />

zu erstellen – al<strong>so</strong> ein Dokument, das<br />

alle Vorgänge, die das Hochschulper<strong>so</strong>nal<br />

betreffen, beschreibt, bewertet und<br />

Maßnahmen <strong>so</strong>wie Ziele festlegt.<br />

Dieses Konzept zu erstellen, ist eine Aufgabe,<br />

die das L<strong>an</strong>d Sachsen <strong>der</strong> Hochschule<br />

gegeben hat. Genauer gesagt:<br />

das Sächsische Staatsministerium für<br />

Wissenschaft und Kunst (SMWK). Zwischen<br />

dem Ministerium und <strong>der</strong> HSZG<br />

besteht eine Zielvereinbarung für die<br />

Jahre 2<strong>01</strong>7 bis 2020. Ein Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept<br />

zu erstellen, ist Teil<br />

dieser Vereinbarung. Das <strong>so</strong>ll bis zum 30.<br />

Juni 2<strong>01</strong>9 geschehen.<br />

Karin Hollstein ist es wichtig, dass das<br />

Konzept von Führungskräften, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern <strong>der</strong><br />

Hochschule akzeptiert und inhaltlich<br />

getragen wird. „Es <strong>so</strong>ll eine runde Sache<br />

werden“, sagt sie. Doch die Kommission<br />

ist in <strong>der</strong> Gestaltung des Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzeptes<br />

nicht komplett frei.<br />

Sie muss die Vorgaben des Sächsischen<br />

Hochschulentwicklungspl<strong>an</strong>s 2025 beachten<br />

und Entwicklungstrends des<br />

Per<strong>so</strong>nals <strong>an</strong> Hochschulen in den Blick<br />

nehmen.<br />

Für die 3.000 Studentinnen und Studenten<br />

<strong>der</strong> HSZG bedarf es einer auskömmlichen<br />

per<strong>so</strong>nellen Ausstattung <strong>der</strong> Fakultäten,<br />

zentralen Einrichtungen und<br />

<strong>der</strong> Hochschulverwaltung, insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

durch die Bereitstellung von Dauerstellen<br />

für Daueraufgaben.<br />

Um diese Stellen bedarfsgerecht zu verteilen,<br />

gibt es einen Stellenpool. Dort<br />

findet m<strong>an</strong> jede frei werdende Stelle,<br />

zum Beispiel wenn eine Profes<strong>so</strong>rin o<strong>der</strong><br />

ein Profes<strong>so</strong>r in Rente geht. „Der Stellenpool<br />

ist ein gut etabliertes Instrument<br />

bei uns“, sagt die K<strong>an</strong>zlerin. „Dieses Instrument<br />

<strong>so</strong>ll Fakultäten dazu motivieren,<br />

ihre strategische Entwicklung l<strong>an</strong>gfristig<br />

zu pl<strong>an</strong>en und auf dieser Grundlage den<br />

Per<strong>so</strong>nalbedarf zu definieren.“<br />

Die Kommission befasst sich aktuell damit,<br />

eine Übersicht über die vorh<strong>an</strong>denen<br />

Maßnahmen und Instrumente <strong>der</strong><br />

Per<strong>so</strong>nalentwicklung <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG zu<br />

erstellen.<br />

Dazu schaut sie auf folgende H<strong>an</strong>dlungsfel<strong>der</strong>:<br />

1. Per<strong>so</strong>nalgewinnung<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

1<br />

2. Per<strong>so</strong>nalführung, Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit<br />

3. Per<strong>so</strong>nalför<strong>der</strong>ung<br />

In jedem H<strong>an</strong>dlungsfeld wird <strong>der</strong> Status<br />

Quo <strong>der</strong> Verfahrensweisen und Instrumente<br />

beschrieben. D<strong>an</strong>n wird bewertet,<br />

wie es bisher umgesetzt wurde und<br />

schließlich ermittelt, wo weiterer o<strong>der</strong><br />

neuer H<strong>an</strong>dlungsbedarf besteht.<br />

Im gesamten Prozess wird die Kommission<br />

von dem Beratungsunternehmen<br />

CHE Consult begleitet. „Wir haben uns<br />

bewusst externen Sachverst<strong>an</strong>d ins Boot<br />

geholt, um die Thematik professionell<br />

begleiten zu lassen“, sagt Karin Hollstein.<br />

CHE Consult unterstützt darin, die Kommissionsarbeit<br />

vorzubereiten, <strong>der</strong>en Arbeit<br />

zu reflektieren, themenbezogene<br />

Workshops zu initiieren und durchzuführen<br />

<strong>so</strong>wie die hochschulinterne Kommunikation<br />

zu begleiten.<br />

Stück für Stück wird <strong>der</strong> Inhalt des Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzepts<br />

nach außen<br />

weitergegeben – zunächst im September<br />

2<strong>01</strong>8 auf <strong>der</strong> Dienstberatung<br />

des Rektors. D<strong>an</strong>n werden Rektorat,<br />

Per<strong>so</strong>nalrat, Schwerbehin<strong>der</strong>tenvertretung<br />

und Gleichstellungsbeauftragte<br />

informiert. Im November 2<strong>01</strong>8 <strong>so</strong>ll das<br />

Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept Gegenst<strong>an</strong>d<br />

eines Workshops mit den Führungskräften<br />

<strong>der</strong> Hochschule sein. Dem<br />

Senat wird das Konzept im J<strong>an</strong>uar 2<strong>01</strong>9<br />

vorgestellt und im März 2<strong>01</strong>9 dem Hochschulrat.<br />

Das Rektorat entscheidet final<br />

über das Per<strong>so</strong>nalentwicklungskonzept<br />

und reicht dieses fristgerecht am 30. Juni<br />

2<strong>01</strong>9 beim SMWK ein. „Wir liegen gut in<br />

<strong>der</strong> Zeit“, hält Karin Hollstein fest.<br />

1<br />

Die Per<strong>so</strong>nalentwicklungskommission<br />

<strong>der</strong> Hochschule<br />

Zittau/Görlitz (v.l.n.r.): Bert<br />

Salomo, Prof. Maja Dshemuchadse,<br />

Rektor Friedrich<br />

Albrecht, Christoph Duscha,<br />

K<strong>an</strong>zlerin Karin Hollstein und<br />

Heike Kallweit<br />

22


KUNST WIEDER ERLEBBAR MACHEN!<br />

Mit Museumsführungen für Menschen mit Demenz ermöglichen Studierende <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit einer be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>en Zielgruppe die Teilhabe am kulturellen Leben.<br />

VON CORNELIA ROTHE UND CHRISTIAN BÜHLER<br />

„Im Rahmen des Seminars Projektentwicklung/Projektstudium<br />

haben wir uns<br />

im Matrikel SWb16 für die Thematik <strong>Kultur</strong><br />

und Demenz entschieden“, erzählt<br />

Christi<strong>an</strong> Bühler. „Hierdurch haben wir<br />

die positive Herausfor<strong>der</strong>ung ermöglicht<br />

bekommen, ein bereits erfolgreiches<br />

Projekt fortzusetzen.“ Bei diesem<br />

Projekt h<strong>an</strong>delt es sich um Museumsführungen<br />

für Menschen, die <strong>an</strong> Demenz<br />

erkr<strong>an</strong>kt sind. Seit November 2<strong>01</strong>7 gelingt<br />

es den Studierenden <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit, diesen Menschen wie<strong>der</strong> eine<br />

<strong>so</strong>ziale Teilhabe am kulturellen Leben zu<br />

ermöglichen.<br />

„Die Initiative für dieses Projekt ging von<br />

Prof. Matthias Theodor Vogt und mir<br />

aus“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr.<br />

habil. Gisela Thiele. „Wir hatten vor drei<br />

Jahren ein Treffen mit dem Leiter des<br />

Schlesischen Museums zu Görlitz Herrn<br />

Dr. Bauer. Ich habe d<strong>an</strong>n vorgeschlagen,<br />

dass wir innerhalb des Projektstudiums<br />

<strong>der</strong> Sozialen Arbeit im vierten und fünften<br />

Semester ein studentisches Projekt<br />

daraus entwickeln. Über das <strong>an</strong>fängliche<br />

studentische Projekt hinaus <strong>so</strong>ll nun die<br />

Zusammenarbeit mit dem Schlesischen<br />

Museum zu Görlitz fortgesetzt und das<br />

Angebot ein fester Best<strong>an</strong>dteil im Museumsprogramm<br />

werden.<br />

„Das Angebot richtet sich <strong>an</strong> alle ambul<strong>an</strong>ten,<br />

teilstationären und stationären<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe <strong>der</strong> Stadt<br />

und eben<strong>so</strong> <strong>an</strong> pflegende Angehörige“,<br />

erklärt Christi<strong>an</strong> Bühler. Die Führungen<br />

finden ohne Einschränkungen und mit<br />

einem hohen Maß <strong>an</strong> Wertschätzung<br />

statt. „Wir erleben viel positive Re<strong>so</strong>n<strong>an</strong>z<br />

und eine d<strong>an</strong>kbare Annahme des Angebotes,<br />

was nicht selbstverständlich ist,<br />

denn es wird den Menschen Einiges abverl<strong>an</strong>gt“,<br />

<strong>so</strong> <strong>der</strong> Student. An Demenz erkr<strong>an</strong>kte<br />

Per<strong>so</strong>nen erreichen in <strong>der</strong> Regel<br />

1<br />

schnell die Grenzen ihrer Konzentration.<br />

„Deshalb ist be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>es Augenmerk darauf<br />

zu legen, dass wir eine Überfor<strong>der</strong>ung<br />

nach Möglichkeit vermeiden und<br />

die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen<br />

im Blick behalten“, erklärt Christi<strong>an</strong><br />

Bühler.<br />

Der Dialog mit <strong>der</strong> Zielgruppe ermöglicht<br />

es den Projektteilnehmern, unterschiedliche<br />

Themen in Verg<strong>an</strong>genheit<br />

und Gegenwart aufzugreifen, <strong>so</strong> dass<br />

lebendige As<strong>so</strong>ziationen und Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen<br />

geschaffen werden können<br />

und in einem greifbaren Erlebnis<br />

münden. Prof. Gisela Thiele erklärt: „Die<br />

Erfahrung <strong>der</strong> Bildbetrachtung eröffnet<br />

einen großen Raum für eigene Ged<strong>an</strong>ken<br />

und knüpft <strong>an</strong> frühere Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong> Demenz erkr<strong>an</strong>kten Menschen<br />

<strong>an</strong>. Erste Erfahrungen nach einem Jahr<br />

praktizierter Führungen versprechen<br />

eine rege Anteilnahme und ein kleines<br />

Stück freudiger Lebensqualität in <strong>der</strong><br />

Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit Gemälden und<br />

Skulpturen.“<br />

Im Anschluss <strong>an</strong> die Führungen folgt das<br />

Endritual. Dieses besteht aus dem Ausmalen<br />

eines einfachen Bildes mit Farbe<br />

und Pinsel. Natürlich wird auch Kaffee<br />

und Kuchen gereicht. Denn auch hier<br />

geht ein positives Erlebnis durch den<br />

Magen. Ziel ist es, eine kleine Erinnerung<br />

zu schaffen.<br />

„Das Projekt <strong>läuft</strong> jetzt mit 18 Studierenden,<br />

die sich freiwillig gemeldet haben,<br />

weiter“, freut sich Prof. Gisela Thiele.<br />

Die Führungen <strong>der</strong> aktuellen Seminargruppe<br />

beginnen im Wintersemester<br />

und schließen sich mit zwei neuen Führungslinien<br />

zu den Themen „W<strong>an</strong><strong>der</strong>n“<br />

und „Berufe“ denen <strong>der</strong> vorherigen Studierendengruppe<br />

<strong>an</strong>.<br />

1<br />

Foto: HSZG<br />

Studierende <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit entwickeln Museumsführungen<br />

für <strong>an</strong> Demenz<br />

erkr<strong>an</strong>kte Menschen unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Prof. Gisela Thiele<br />

(vor<strong>der</strong>e Reihe, 2. v. l.).<br />

23


1<br />

IM ALTER AUF TECHNIK VERTRAUEN<br />

Foto: © ASK-Fotografie/Fotolia<br />

Das Projekt VATI möchte älteren Menschen den Umg<strong>an</strong>g mit Assistenzsystemen nahebringen<br />

und für regionale Anbieter sensibilisieren.<br />

VON SABRINA WINTER<br />

Ein Sturz k<strong>an</strong>n eine Krise auslösen –<br />

be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s bei älteren Menschen. Da<br />

k<strong>an</strong>n ein gebrochenes Bein die Alltagsaufgaben<br />

fast unmöglich machen. Oft<br />

benötigen Seniorinnen und Senioren<br />

d<strong>an</strong>n technische Hilfsmittel, wie einen<br />

Treppenlift o<strong>der</strong> einen Notrufknopf. Diese<br />

Assistenzsysteme <strong>so</strong>llen das Leben<br />

in den eigenen vier Wänden leichter<br />

machen. Doch es gibt ein Problem mit<br />

ihnen: Ältere Menschen verstehen oft<br />

nicht, wie sie funktionieren. „Meist werden<br />

die technischen Hilfsmittel erst nach<br />

einem Sturz o<strong>der</strong> Schlag<strong>an</strong>fall installiert.<br />

D<strong>an</strong>n treffen Angehörige die Entscheidung“,<br />

erklärt Andreas Hoff, Profes<strong>so</strong>r für<br />

Soziale Gerontologie. „Sie meinen das<br />

zwar gut. Aber damit das Gerät im Alltag<br />

auch genutzt wird, ist eine umfassende<br />

Beratung entscheidend.“<br />

Wie k<strong>an</strong>n Technik Senioren helfen? Wie<br />

schafft m<strong>an</strong> es, dass sie neuen Technologien<br />

vertrauen? Diese und weitere Fragen<br />

werden im Projekt VATI erforscht.<br />

Das Akronym VATI steht für „Vertrauen<br />

in Assistenz-Technologien zur Inklusion“<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

2<br />

älterer Menschen. Bei dem Forschungsprojekt<br />

arbeiten die Fakultät für Sozialwissenschaften<br />

und <strong>der</strong> Fachbereich<br />

Informatik zusammen. Zuerst gab es<br />

eine repräsentative Befragung von Menschen<br />

im L<strong>an</strong>dkreis Görlitz, die älter als<br />

60 Jahre sind. Im zweiten Schritt wurde<br />

eine interaktive Website, <strong>der</strong> VATI-Technologie-Navigator,<br />

programmiert. Er<br />

hilft dabei herauszufinden, welche technischen<br />

Hilfsmittel nötig sind. „Auf <strong>der</strong><br />

Website können Senioren und Angehörige<br />

zuverlässige Informationen finden.<br />

Wir sind als Hochschule ja eine neutrale<br />

Einrichtung ohne Wirtschaftsinteressen“,<br />

sagt <strong>der</strong> Projektver<strong>an</strong>twortliche<br />

Andreas Hoff. Ziel von VATI ist es, die<br />

Anbieter technischer Assistenzsysteme<br />

aus <strong>der</strong> Region mit dar<strong>an</strong> interessierten<br />

Menschen aus <strong>der</strong> Region zusammenzubringen.<br />

Für Senioren hat das einen entscheidenden<br />

Vorteil: Die Anbieter vor<br />

Ort kennen ihre Bedürfnisse besser und<br />

können <strong>so</strong>mit besser beraten.<br />

Bis Ende des Jahres 2<strong>01</strong>7 hat das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

das Projekt fin<strong>an</strong>ziert. Die Anschlussfin<strong>an</strong>zierung<br />

hat nun das Sächsische<br />

Staatsministerium für Wissenschaft und<br />

Kunst nahtlos übernommen. Das schafft<br />

Raum für vertiefende statistische Analysen.<br />

Projektleiter Andreas Hoff sagt:<br />

„Nach drei Jahren Projektlaufzeit ist<br />

1<br />

2<br />

Assistenz-Technologie <strong>so</strong>ll im<br />

Alter helfen.<br />

VATI-Projektleiter<br />

Prof. Dr. Andreas Hoff<br />

24


Forschung und Tr<strong>an</strong>sfer // <strong>Einblick</strong><br />

<strong>der</strong> Technologie-Navigator fertig. Aber<br />

seine l<strong>an</strong>gfristige Wirkung muss noch<br />

erforscht werden!“ Neben <strong>der</strong> Website<br />

gibt es Pläne, auch eine Telefon-Hotline<br />

zu schalten. Dort <strong>so</strong>llen studentische<br />

Mitarbeiter zu den Assistenztechnologien<br />

beraten. Außerdem wird es eine<br />

Musterwohnung geben, in <strong>der</strong> Senioren<br />

verschiedene Assistenztechnologien<br />

ausprobieren können. Dazu arbeitet die<br />

HSZG mit dem Görlitzer Wohnungs<strong>an</strong>bieter<br />

Kommwohnen zusammen. Die<br />

Musterwohnung <strong>so</strong>ll in <strong>der</strong> Wohn<strong>an</strong>lage<br />

Frauenburg-Karree liegen – mit betreutem<br />

Wohnen und Pflegeheim in unmittelbarer<br />

Umgebung. „Das ist perfekt für<br />

uns, weil wir <strong>so</strong> die Technik unter lebensnahen<br />

Bedingungen testen können“,<br />

sagt Andreas Hoff.<br />

Dass das Thema „technische Assistenzsysteme“<br />

im L<strong>an</strong>dkreis Görlitz noch<br />

nicht richtig <strong>an</strong>gekommen ist, zeigt die<br />

Befragung aus dem ersten Teil des Projekts<br />

VATI. Nur ein Zehntel <strong>der</strong> Befragten<br />

gab <strong>an</strong>, technische Assistenzsysteme<br />

zu nutzen. Lediglich 17 Prozent können<br />

sich vorstellen, ihren Wohnraum<br />

umzubauen. Dabei zieht es eine deutliche<br />

Mehrheit von über 90 Prozent vor,<br />

<strong>so</strong>l<strong>an</strong>ge wie möglich in den eigenen<br />

vier Wänden zu leben. Gleichzeitig ist<br />

<strong>der</strong> Wohnraum vieler Menschen in <strong>der</strong><br />

Region nicht altersgerecht ausgestattet:<br />

gerade mal 27 Prozent haben niedrigschwellige<br />

Duschen und nur 13 Prozent<br />

einen stufenlosen Zug<strong>an</strong>g zu ihrer Wohnung.<br />

Eine barrierefreie Wohnung und<br />

mo<strong>der</strong>ne Assistenztechnologien bieten<br />

die Ch<strong>an</strong>ce, bis ins hohe Lebensalter weiterhin<br />

im vertrautem Umfeld zu leben.<br />

Auch darum ist weitere Forschung dazu<br />

wichtig. Denn die Region um Zittau und<br />

Görlitz ist demografisch gesehen eine<br />

<strong>der</strong> ältesten in Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

Infos zum Technologie-Navigator:<br />

https://www.vati-navigator.de<br />

Foto: © DOC RABE Media/Fotolia<br />

3<br />

3<br />

Ältere Menschen im L<strong>an</strong>dkreis Görlitz möchten <strong>so</strong>l<strong>an</strong>ge wie möglich im eigenen Wohnraum leben.<br />

25


Foto: GrAl/Shutterstock.com<br />

REINVENTING HEALTH -<br />

WEGE IN EINE NEUE GESUNDHEITSKULTUR<br />

MAIK HOSANG & YVE STÖBEL-RICHTER<br />

Wir leben in einer Welt im W<strong>an</strong>del, <strong>der</strong><br />

viele Dimensionen umfasst: wirtschaftliche,<br />

<strong>so</strong>ziale und kulturelle, aber auch<br />

persönliche, psychische und seelische.<br />

Ein Begriff, <strong>der</strong> vieles davon vereint, ist<br />

<strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Gesundheit. Auch die<br />

darauf bezogenen Perspektiven sind im<br />

W<strong>an</strong>del. Mit dem Arbeitsbegriff „Reinventing<br />

Health“ versuchen wir, dafür<br />

theoretische als auch praktische Forschungsräume<br />

zu entwickeln.<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

1<br />

Weil viele <strong>der</strong> neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

fach- und systemübergreifende<br />

Denk<strong>an</strong>sätze erfor<strong>der</strong>n, bietet es sich<br />

<strong>an</strong>, die Vielfalt <strong>der</strong> HSZG und die kurzen<br />

Wege zwischen den Fakultäten für <strong>so</strong>lche<br />

Innovationen zu nutzen. So kam es<br />

auch zur Zusammenwirkung zwischen<br />

uns beiden – Yve Stöbel-Richter leitet<br />

den Masterstudieng<strong>an</strong>g M<strong>an</strong>agement<br />

im Gesundheitswesen und Maik Hos<strong>an</strong>g<br />

den Bachelorstudieng<strong>an</strong>g <strong>Kultur</strong><br />

und M<strong>an</strong>agement – <strong>so</strong>wohl auf fakultärer<br />

Ebene, als auch im Rahmen des<br />

Forschungsschwerpunkts „Tr<strong>an</strong>sformationsprozesse<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft“.<br />

Einige uns <strong>der</strong>zeit beschäftigende<br />

Projekte stellen wir im Folgenden<br />

kurz vor.<br />

Ein heute zunehmend verbreiteter<br />

Zwischenbegriff für eine neue Gesundheitskultur<br />

ist <strong>der</strong> Begriff Salutogenese<br />

(aus: Salus = Heil, Gesundheit und Genese<br />

=Entstehung), <strong>der</strong> vom israelischamerik<strong>an</strong>ischen<br />

Medizin<strong>so</strong>ziologen<br />

Aaron Antonovsky in den 1970er Jahren<br />

entwickelt wurde. Nach dem Salutogenese-Modell<br />

ist Gesundheit kein<br />

Zust<strong>an</strong>d, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n ein Kontinuum. Ein<br />

wesentlicher Faktor dafür, auf welchen<br />

Punkt dieses Kontinuums zwischen<br />

‘Health-Ease‘ und ‘Dis-Ease‘ m<strong>an</strong> sich<br />

täglich einordnet, ist das „Kohärenzgefühl“.<br />

Das Kohärenzgefühl drückt ein<br />

durchdringendes, dynamisches Gefühl<br />

des Vertrauens aus.<br />

Der Denk<strong>an</strong>satz <strong>der</strong> Salutogenese ist<br />

zweifellos ein Fortschritt gegenüber<br />

bisherigen, vor allem auf Kr<strong>an</strong>kheit bzw.<br />

Kr<strong>an</strong>kheitsvermeidung fokussierten<br />

Gesundheitsverständnissen. Dennoch<br />

hat er unseres Erachtens zwei Mängel:<br />

Er reflektiert zum einen zu wenig die<br />

<strong>so</strong>zialen und kulturellen Bedingungen<br />

dafür, wie sich das Kohärenzgefühl im<br />

menschlichen Leben bilden k<strong>an</strong>n. Und<br />

er diskutiert zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en auch nicht<br />

konsequent genug in die tr<strong>an</strong>sdisziplinären<br />

Grundlagen dessen, was <strong>so</strong> ein<br />

‘durchdringendes, dynamisches Gefühl<br />

des Vertrauens‘ eigentlich ist. Dies mag<br />

ein Grund dafür sein, warum wir beide<br />

dazu eingeladen wurden, beim diesjährigen<br />

Symposium ‘Wege zu einer neuen<br />

Gesundheitskultur‘ des Deutschen<br />

Dachverb<strong>an</strong>des <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Göt-<br />

28


Forschung und Tr<strong>an</strong>sfer // <strong>Einblick</strong><br />

2<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

tingen einen Input zum Thema „Wie<br />

kommt das Neue in die Welt: Ko-kreative<br />

Prozesse“ zu geben.<br />

Neben diesen theoretischen Forschungen<br />

beschäftigen uns auch praktische<br />

Entwicklungsräume für neue Gesundheitskulturen.<br />

Ein Projekt ist die Implementierung<br />

eines systemischen<br />

BGM-Konzeptes (Betriebliches <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong>)<br />

beim Schüco-Konzern.<br />

Hierzu f<strong>an</strong>d am 17. April 2<strong>01</strong>8 ein<br />

Kick-off Meeting mit den Studierenden<br />

des Masterstudieng<strong>an</strong>gs M<strong>an</strong>agement<br />

im Gesundheitswesen und dem Projektteam<br />

<strong>so</strong>wie dem Geschäftsführer<br />

bei Schüco in Weißenfels statt. Neben<br />

einer umfassenden Werksbesichtigung<br />

arbeiteten die KollegInnen von Schüco<br />

und die Studierenden gemeinsam <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Zielklärung für drei Projekte zu den<br />

Themen Arbeitsfähigkeit, Gesundheitszirkel<br />

und Motivation. In den nächsten<br />

zwölf Monaten werden die Studierenden<br />

des Matrikels WGm 17 jeweils Konzepte<br />

entwickeln und <strong>der</strong>en Umsetzung<br />

in Pilotprojekten durchführen. Dabei<br />

werden sie hautnah erfahren dürfen,<br />

wie BGM in einem Unternehmen implementiert<br />

wird und welche Sichtweisen<br />

auf die persönliche und die kollektive<br />

Gesundheit notwendig sind, um hieraus<br />

nicht nur ein Projekt, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n eine<br />

l<strong>an</strong>gfristige Unternehmenskultur zu machen.<br />

Mit einer weiteren Kollegin – Prof. Dr. Ute<br />

Pflicke, Leiterin des Studieng<strong>an</strong>ges Tourismusm<strong>an</strong>gement<br />

– sind wir außerdem<br />

im Beirat eines Projekts, in welchem kultur-<br />

und gesundheitstouristische Innovationen<br />

für die Regionen Oberlausitz<br />

und Sächsische Schweiz entwickelt werden.<br />

Ausgehend von entsprechenden<br />

Unternehmen in Bad Sch<strong>an</strong>dau (tosk<strong>an</strong>aworld)<br />

und Großschönau (Trixi-Park)<br />

geht es darum, neuartige und überregional<br />

attraktive Angebote zu entwickeln,<br />

welche intensive und nachhaltige<br />

Erfahrungen einer Gesundheit für Körper,<br />

Seele und Geist ermöglichen. Im<br />

Rahmen von Forschungsseminaren und<br />

Abschlussarbeiten werden auch dabei<br />

Studierende aktiv einbezogen.<br />

1<br />

Prof. Dr. phil. habil. Yve Stöbel-<br />

Richter 2<br />

Kontakt<br />

Dr. phil. habil. Maik Hos<strong>an</strong>g<br />

m.hos<strong>an</strong>g@hszg.de<br />

Prof. Dr. phil. habil. Yve Stöbel-Richter<br />

yve.stoebel-richter@hszg.de<br />

Dr. phil habil. Maik Hos<strong>an</strong>g und<br />

Neurobiologe Gerald Hüther<br />

im Gespräch<br />

29


<strong>Einblick</strong> // Studium und Lehre<br />

NEUE E-INFO PLATTFORM<br />

Das Projekt AMiCE steht für mehr Wettbewerbsfähigkeit und lebendige regionale<br />

und überregionale Partnerschaften.<br />

VON MARLEN KRAUSE<br />

Foto: Peter Hennig<br />

konkreten Durchführung <strong>der</strong> Innovationsprojekte<br />

mit interessierten Unternehmen<br />

sind die Arbeitspaket-Leiter<br />

TU Liberec und die Universität Genua<br />

betraut.<br />

1<br />

Das letzte Partnertreffen des AMiCE Projektes<br />

f<strong>an</strong>d am 3. Juli 2<strong>01</strong>8 im Prager Verbindungsbüro<br />

des Freistaates Sachsen,<br />

einen Steinwurf von <strong>der</strong> Karlsbrücke<br />

entfernt, statt. Partner aus drei Län<strong>der</strong>n<br />

waren vor Ort und weitere via WebEx<br />

zugeschaltet. Im Fokus <strong>der</strong> Agenda<br />

st<strong>an</strong>d das Konzept für die gepl<strong>an</strong>te<br />

AMiCE-E-Info Plattform. Diese wird ab<br />

Ende 2<strong>01</strong>9 als Informationsplattform in<br />

knapper Form die relev<strong>an</strong>testen Inhalte<br />

zu den Themen Adv<strong>an</strong>ced M<strong>an</strong>ufacturing-Technology,<br />

Circular Economy<br />

und <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>ung zusammenfassen.<br />

Als Hauptzielgruppe <strong>so</strong>llen kleine und<br />

mittlere Unternehmen <strong>der</strong> fünf Partnerregionen,<br />

je nach St<strong>an</strong>d ihrer bisherigen<br />

Erfahrung, einen geeigneten und neutralen<br />

Einstieg in die Thematik finden.<br />

Noch wichtiger aber ist das Bilden von<br />

lebendigen regionalen und überregionalen<br />

Partnerschaften zwischen den<br />

Unternehmen, Forschungsinstituten<br />

und Vertretern <strong>der</strong> Politik (‘Triple Helix<br />

Model of Innovation‘). Dies <strong>so</strong>ll im ersten<br />

Schritt durch Workshops, Masterclasses<br />

und Info Sessions erreicht und<br />

zukünftig durch konkrete Innovationsprojekte<br />

gefestigt werden. Die E-Info<br />

Plattform wird darüber hinaus interessierte<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

mit ortsabhängigen Funktionalitäten<br />

unterstützen, um Partner, Experten und<br />

geeignete Maschinen zu finden und<br />

sich selber zu präsentieren.<br />

Damit stellt die E-Info Plattform ein<br />

wichtiges Kommunikationsmittel und<br />

Bindeglied <strong>der</strong> insgesamt drei Arbeitspakete<br />

dar. Als Leiter von Arbeitspaket-1<br />

ist die HSZG für die Koordination und<br />

Implementation <strong>der</strong> E-Info Plattform<br />

<strong>so</strong>wie Entwicklung von Strategien <strong>der</strong><br />

generativen Fertigung zuständig. Mit<br />

<strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Geschäftsprozesse, <strong>der</strong><br />

Konzeption von Pilot-Linien und <strong>der</strong><br />

Für das verarbeitende Gewerbe sind<br />

innovative Fertigungstechnologien ein<br />

wichtiger Motor und von hoher Bedeutung<br />

für Beschäftigung und Wachstum<br />

in Europa. Das EU-Projekt AMiCE trägt<br />

maßgebend zu den Fertigungstechnologien<br />

als Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> europäischen<br />

Wirtschaft bei. Seit Ende 2<strong>01</strong>7 arbeiten<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz Martin<br />

Sturm, Marlen Krause und Sepp Härtel<br />

gemeinsam <strong>an</strong> <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> globalen<br />

Ziele und damit einhergehend<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Investitionen, Verbesserung<br />

des Wissenstr<strong>an</strong>sfers und<br />

Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Mit einer Laufzeit von 2<strong>01</strong>7 bis 2020<br />

ermöglicht das EU-Projekt eine nachhaltige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> additiven Fertigungstechnologie<br />

in Zentraleuropa<br />

und Unterstützung bei <strong>der</strong> Anwendung<br />

mo<strong>der</strong>ner Technologien nach dem Prinzip<br />

des ökologischen Produktlebenszyklus.<br />

Kontakt<br />

Ing. Martin Sturm, Ph.D.<br />

m.sturm@hszg.de<br />

Weitere Informationen zum Projekt:<br />

www.interreg-central.eu/AMiCE<br />

1<br />

Der für AMiCE ver<strong>an</strong>twortliche<br />

Hochschullehrer Martin Sturm<br />

zusammen mit seinem Team:<br />

Marlen Krause und Sepp Härtel<br />

(v.l.n.r.)<br />

30


Studium und Lehre // <strong>Einblick</strong><br />

ACHT NEUE INGENIEURPÄDAGOGEN<br />

Die ingenieurdidaktische Kompetenz von Lehrenden <strong>der</strong> MINT-Fakultäten wird<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

VON KARL-HEINZ REICHE UND DANIEL WINKLER<br />

Im J<strong>an</strong>uar 2<strong>01</strong>8 haben gleich acht<br />

Mitarbeiter den Abschluss zum Ingenieurpädagogen<br />

erfolgreich erworben.<br />

Zertifiziert wird dieser von <strong>der</strong><br />

Ingenieurpädagogischen Wissenschaftsgesellschaft<br />

(IPW) und <strong>der</strong><br />

International Society for Engineering<br />

Pedagogy (IGIP). Ver<strong>an</strong>staltet wurde<br />

die Ingenieurpädagogische Weiterbildung<br />

für Lehrende vom Projekt<br />

Makroeigenschaften/Match 3 des Karriereservice.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Weiterbildung war es,<br />

die ingenieurdidaktische Kompetenz<br />

unserer Hochschulmitarbeiter <strong>der</strong><br />

MINT-Fakultäten weiter auszubauen.<br />

Dafür wurde eine Ver<strong>an</strong>staltungsreihe<br />

geschaffen, die nach den Vorgaben <strong>der</strong><br />

Ingenieurpädagogischen Wissensgesellschaft<br />

konzipiert und in Kooperation<br />

mit dem Institut für Berufspädagogik<br />

<strong>der</strong> Technischen Universität Dresden<br />

durchgeführt wurde. Sie baut auf dem<br />

Weiterbildungsprojekt „Ingenieurdidaktik<br />

<strong>an</strong> Sächsischen Hochschulen‚<br />

e-Didact‘“ aus den Jahren 2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>3<br />

auf.<br />

Foto: David Sauer<br />

1<br />

Um eine gruppendynamische, peergrouporientierte<br />

und effektive<br />

Atmosphäre <strong>der</strong> Wissens- und Kompetenzvermittlung<br />

zu schaffen, wurden<br />

Teile <strong>der</strong> Module in Blöcke zusammengefasst,<br />

die unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em in den<br />

Tagungshäusern Bischof-Benno-Haus<br />

in Schmochtitz bei Bautzen, <strong>der</strong> Windmühle<br />

Seifhennersdorf und dem Dom<br />

Parada in Niedamirów (Polen) stattf<strong>an</strong>den.<br />

Das letztgen<strong>an</strong>nte Tagungshaus<br />

im polnischen Riesengebirge stellte<br />

dabei ein be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>es Highlight dar,<br />

da es Ver<strong>an</strong>staltung<strong>so</strong>rt <strong>der</strong> fünftägigen<br />

Summer School »Kommunikation«<br />

war. Hierbei erarbeiteten sich die<br />

Teilnehmer verschiedene Techniken<br />

für gutes Sprechen, das heißt, bewusst<br />

bzw. ökonomisch zu atmen, die eigene<br />

Körperwahrnehmung zu sensibilisieren<br />

und damit Stressbewältigung zu beför<strong>der</strong>n.<br />

Weiterhin wurden systemische<br />

und hum<strong>an</strong>psychologische Ansätze für<br />

die eigene Professionalisierung <strong>so</strong>wie<br />

Arbeitstechniken wie zielführende<br />

Gesprächsführung, zum Beispiel durch<br />

lösung<strong>so</strong>rientierte Fragestellungen,<br />

gelehrt. Die Summer School wurde<br />

abgerundet durch eine gemeinsame<br />

W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung im Riesengebirge, auf <strong>der</strong><br />

sich die Gruppe bei gruppendynamischen<br />

Elementen als Team erwiesen hat.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Weiterbildung zum<br />

Ingenieurpädagogen ab<strong>so</strong>lvierten die<br />

Teilnehmer Ver<strong>an</strong>staltungen zu folgenden<br />

Themen: Lern-, Kontroll- und Bewertungsprozesse,<br />

Persönlichkeits- und<br />

Rollenmodelle, Lehrver<strong>an</strong>staltungsformen,<br />

Studienziel und -inhaltsbestimmung,<br />

Resilienz und Psychohygiene,<br />

Körpersprache, Stimmtraining, Beratung,<br />

Gestaltung von Laborpraktika,<br />

erlebni<strong>so</strong>rientierte Methoden, Design<br />

Thinking etc. Die einzelnen Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

wurden, je nach Fachgebiet,<br />

von unterschiedlichen Dozenten gehalten.<br />

Darunter Dr. Steffen Kersten (Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Berufspädagogik <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU Dresden),<br />

Timon Umlauft (Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU Bergakademie<br />

Freiberg im Bereich Hochschuldidaktik<br />

in den MINT-Fächern), Dr. Jörg Heidig<br />

(Lehrbeauftragter für psychologische<br />

Praxisfächer und Didaktik-Fachm<strong>an</strong>n),<br />

D<strong>an</strong>iela Schober (Trainerin und Beraterin<br />

für Führungskräfte mit zehn Jahren<br />

Erfahrung auf Bühnen und vor <strong>der</strong> Fernsehkamera)<br />

und Karl-Heinz Reiche (Projektm<strong>an</strong>ager<br />

Karriereservice).<br />

HABEN SIE AUCH INTERESSE?<br />

Die nächste Ingenieurpädagogische<br />

Weiterbildung für Lehrende (Umf<strong>an</strong>g<br />

230 Stunden, berufsbegleitend) findet<br />

von Dezember 2<strong>01</strong>9 bis J<strong>an</strong>uar 2020<br />

statt. Interessenten dafür können sich<br />

gern bei D<strong>an</strong>iel Winkler melden.<br />

Weitere Informationen finden Sie hier:<br />

www.hszg.de/ipwb<br />

Kontakt<br />

D<strong>an</strong>iel Winkler<br />

Karriereservice <strong>der</strong> HSZG<br />

d<strong>an</strong>iel.winkler@hszg.de<br />

1<br />

Die HSZG-Mitarbeiter freuen<br />

sich über ihren Abschluss zum<br />

Ingenieurpädagogen.<br />

31


1<br />

Foto: Cornelia Rothe<br />

„UM DIESE MENSCHEN HABE ICH GROSSE ANGST“<br />

Gerald Hüther ist Autor bek<strong>an</strong>nter populärwissenschaftlicher Bücher wie „Jedes Kind<br />

ist hochbegabt“. Der Neurobiologe hielt im April einen Vortrag in <strong>der</strong> Görlitzer <strong>Kultur</strong>brauerei<br />

zum Thema „Bildung im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung:<br />

Wie können Schulen und Universitäten die neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern“. Wir<br />

trafen Hüther auf ein Gespräch über richtiges Lernen, Kirchturmuhren und Roboter.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE SOPHIE HERWIG<br />

HERR HÜTHER, LERNEN KINDER<br />

ANDERS ALS ERWACHSENE?<br />

Kin<strong>der</strong> lernen aus sich selbst heraus.<br />

Dass m<strong>an</strong> Laufen, Krabbeln und die<br />

Sprache lernt, das sind alles Dinge, die<br />

Kin<strong>der</strong> aus sich selbst heraus lernen.<br />

Denn bei Kin<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> Lernprozess<br />

vollständig selbstorg<strong>an</strong>isiert – das Kind<br />

erlebt sich als Gestalter seines eigenen<br />

Lernprozesses. Bis es d<strong>an</strong>n von uns belehrt<br />

wird.<br />

UND DAS IST DER FEHLER?<br />

Das ist d<strong>an</strong>n eine völlig <strong>an</strong><strong>der</strong>e Art des<br />

Lernens, weil m<strong>an</strong> ab diesem Punkt<br />

nicht mehr lernt, was m<strong>an</strong> will, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n<br />

das lernen <strong>so</strong>ll, was m<strong>an</strong> muss. Und<br />

das ist eine schwierige Erfahrung für<br />

Kin<strong>der</strong>. M<strong>an</strong>che finden sich damit ab<br />

und unterwerfen sich dem Regime: Sie<br />

übernehmen die Objektrolle, die ihnen<br />

zugewiesen worden ist. M<strong>an</strong>che werden<br />

rebellisch und lehnen sich dagegen<br />

auf, <strong>so</strong>l<strong>an</strong>ge sie können, und m<strong>an</strong>che<br />

bekommen Ritalin, damit sie wie<strong>der</strong><br />

funktionieren.<br />

ABER ES GEHÖRT DOCH ZU<br />

UNSERER GESELLSCHAFT, DASS<br />

WIR ALLE IN DIE SCHULE GE-<br />

HEN MÜSSEN?<br />

Genau, diesem historisch gewachsenen<br />

Bildungssystem k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich kaum<br />

entziehen. Dadurch werden die Kin<strong>der</strong><br />

aber immer zum Objekt von Erwartungen,<br />

Bewertungen, Zielvorgaben, Lerninhalten,<br />

Unterricht und Belehrungen<br />

gemacht. D<strong>an</strong>n lernen sie zwei Dinge,<br />

um aus diesem Dilemma herauszukommen,<br />

in das sie hineingestoßen wurden.<br />

ALSO ENTWICKELN SICH ZWEI<br />

ARTEN VON LERNTYPEN?<br />

Ja, die eine Hälfte lernt, wie m<strong>an</strong> den <strong>an</strong><strong>der</strong>en,<br />

<strong>der</strong> da als Belehrer kommt, auch<br />

zum Objekt macht. Das hört m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n<br />

häufig, dass sie sagen: „Blö<strong>der</strong> Lehrer“.<br />

Und d<strong>an</strong>n lässt sich das aushalten. Das<br />

sind aber diejenigen, die g<strong>an</strong>z gut lernen,<br />

wie m<strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e für seine Zwecke<br />

benutzt. Diese Kin<strong>der</strong> werden meist<br />

sehr erfolgreich in unserer Gesellschaft<br />

und besetzen Führungspositionen. Die<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en entkommen diesem Problem,<br />

dass sie sich als Objekt beh<strong>an</strong>delt fühlen,<br />

indem sie sich selbst zum Objekt<br />

ihrer eigenen Bewertung machen und<br />

sich selbst zuschreiben, sie seien zu<br />

blöd für Mathe o<strong>der</strong> in Sport eine Niete.<br />

Und wenn d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Sportlehrer kommt<br />

und sagt, das wird aber nichts mehr<br />

mit dir, d<strong>an</strong>n sagen sie, das weiß ich ja<br />

schon. Das tut d<strong>an</strong>n auf alle Fälle nicht<br />

mehr <strong>so</strong> weh.<br />

32


Studium und Lehre // <strong>Einblick</strong><br />

WIE SCHAFFT MAN ES, RICHTIG<br />

ZU LERNEN?<br />

Das, was m<strong>an</strong> wirklich will, das, was einen<br />

wirklich interessiert, das bleibt hängen.<br />

Al<strong>so</strong> hat m<strong>an</strong> eigentlich gar keine<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Ch<strong>an</strong>ce, als dem Studium o<strong>der</strong><br />

dem Unterricht etwas abzugewinnen.<br />

OFT GIBT ES JA DINGE IM LE-<br />

BEN, DIE EINEM KEINEN SPASS<br />

MACHEN, DIE EINEN GAR<br />

NICHT INTERESSIEREN UND DIE<br />

TROTZDEM ERLEDIGT WERDEN<br />

MÜSSEN – WIE SCHAFFT MAN<br />

ES DA DURCH?<br />

M<strong>an</strong> könnte sich selbst sagen, dass m<strong>an</strong><br />

sich mal beweisen will, dass m<strong>an</strong> das<br />

auch aushält. D<strong>an</strong>n bleibt m<strong>an</strong> wenigstens<br />

noch Subjekt. D<strong>an</strong>n unterwirft m<strong>an</strong><br />

sich dem nicht, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n m<strong>an</strong> spielt das<br />

Spiel als Theaterspieler mit: wenn es<br />

jetzt nötig ist, dass ich den g<strong>an</strong>zen Kram<br />

lerne, d<strong>an</strong>n zeig ich es denen auch gern,<br />

aber ich identifiziere mich nicht mit <strong>der</strong><br />

Rolle eines Schülers, <strong>der</strong> sein eigenes<br />

Selbstbild davon abhängig macht, ob er<br />

dem Lehrer gefällt.<br />

SOLLTEN IMMER MEHR JUNGE<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

2<br />

LEUTE EIN STUDIUM ANFAN-<br />

GEN ODER LIEBER DEN GUTEN<br />

ALTEN HANDWERKSBERUF LER-<br />

NEN?<br />

Es gibt <strong>so</strong> viele Studenten, die am Ende<br />

ihres Studiums nicht richtig wissen,<br />

was sie machen <strong>so</strong>llen, nicht <strong>so</strong> richtig<br />

glücklich sind. Und m<strong>an</strong>ch einem geht<br />

d<strong>an</strong>n auf, dass er vielleicht lieber Kirchturmuhren<br />

repariert hätte. Wenn sich<br />

herumspricht, dass m<strong>an</strong> sich besser eine<br />

Tätigkeit sucht, die einen erfüllt, als dass<br />

m<strong>an</strong> einen Beruf ergreift, von dem m<strong>an</strong><br />

sich sehr viel Ansehen und Bedeutung<br />

verspricht, d<strong>an</strong>n werden das junge Menschen,<br />

die stärker bei sich sind, stärker<br />

auf das achten, was sich in ihnen meldet<br />

und l<strong>an</strong>gfristig mit dem zufrieden werden,<br />

was sie machen.<br />

WELCHE VORTEILE ERGEBEN<br />

SICH DANN FÜR DAS BERUFLI-<br />

CHE LEBEN?<br />

Wenn m<strong>an</strong> bei <strong>der</strong> Ausbildung die eigene<br />

Freude beim Entdecken und Gestalten<br />

nicht verloren hat, ist m<strong>an</strong> auch später<br />

im Beruf jem<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> gerne arbeitet.<br />

Und <strong>so</strong>lche Menschen arbeiten nicht<br />

um Geld, zu verdienen. Son<strong>der</strong>n weil es<br />

ihnen Freude macht.<br />

„Das was m<strong>an</strong> wirklich will, das was einen wirklich interessiert,<br />

das bleibt hängen. “<br />

3<br />

GERALD HÜTHER<br />

UND WAS PASSIERT MIT DEN<br />

ANDEREN?<br />

Angesichts von Digitalisierungsprozessen,<br />

die jetzt überall um sich greifen,<br />

muss m<strong>an</strong> sich fragen, ob nicht diejenigen,<br />

die nicht gerne arbeiten, am ehesten<br />

Tätigkeiten ausüben, die sehr klar<br />

beschreibbar sind. Sodass die Gefahr relativ<br />

groß ist, dass die, die in <strong>der</strong> Schule<br />

o<strong>der</strong> im Studium ihre Freude am Lernen<br />

verloren haben, später eine Tätigkeit<br />

ausüben, die ersetzbar ist – durch Roboter<br />

und Automaten. Und das gilt auch<br />

für Ärzte und Juristen. Um diese Menschen<br />

habe ich große Angst.<br />

Foto: Cornelia Rothe<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Gerald Hüther im Gespräch mit<br />

Sophie Herwig<br />

Neurobiologe Gerald Hüther<br />

Mit Dr. Maik Hos<strong>an</strong>g von <strong>der</strong><br />

HSZG (li.) und SCHKOLA-<br />

Geschäftsführerin Ute Wun<strong>der</strong>lich<br />

erörterte Gerald Hüther<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen des<br />

Bildungssystems.<br />

33


<strong>Einblick</strong> // Studium und Lehre<br />

PERSPEKTIVE GEWECHSELT<br />

Im Juni f<strong>an</strong>den die ersten ERLEBNISTAGE INKLUSION am Campus Görlitz statt. Besucher<br />

konnten Eindrücke von einem Leben mit körperlichen Beeinträchtigungen gewinnen.<br />

VON STEFAN-TOBIAS DITTMANN UND CORNELIA ROTHE<br />

Gemäß dem im Namen versteckten Motto<br />

„Erlebe Inklusion“ hatten Studierende<br />

und Mitarbeitende die Möglichkeit, eine<br />

Vielzahl <strong>an</strong> Selbsterfahrungs<strong>an</strong>geboten<br />

zu nutzen und <strong>an</strong> fl<strong>an</strong>kierenden Ver<strong>an</strong>staltungen,<br />

wie beispielsweise <strong>an</strong> einem<br />

Schnupperkurs in Gebärdensprache und<br />

einer Vortragsreihe zum Nachteilsausgleich<br />

und dem Aktionspl<strong>an</strong> Inklusion<br />

<strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz teilzunehmen.<br />

Org<strong>an</strong>isiert hat das G<strong>an</strong>ze Stef<strong>an</strong>-Tobias<br />

Dittm<strong>an</strong>n. Der Student <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit arbeitet während seines Praxissemesters<br />

unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em für Robert Viertel,<br />

Mitarbeiter für Inklusion <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Hochschule Zittau/Görlitz. „Durch meine<br />

Tätigkeit als Erlebnispädagoge war<br />

und ist es mir ein Anliegen, diese Aktion<br />

erlebbar zu gestalten“ erzählt er. „Mir ist<br />

es wichtig, Inklusion durch eigenes Erleben<br />

zu erfahren. Denn ich bin <strong>der</strong> festen<br />

Überzeugung, dass Selbsterlebtes besser<br />

haften bleibt und in diesem Falle ein<br />

intensiveres und nachhaltiges Erlebnis<br />

ermöglicht.“ So st<strong>an</strong>den täglich am Informationspunkt<br />

vor <strong>der</strong> Mensa Rollstühle,<br />

Simulationsbrillen und Augenbinden<br />

zum Ausleihen und Nachempfinden<br />

körperlicher Beeinträchtigungen bereit.<br />

Mittels Ged<strong>an</strong>kenspielen konnten auch<br />

2<br />

Foto: HSZG<br />

1<br />

weniger sichtbare H<strong>an</strong>dicaps im Hochschulalltag<br />

erlebt werden. „Zum Beispiel<br />

<strong>so</strong>llten sich die Besucher beim G<strong>an</strong>g in<br />

die Mensa vorstellen, welches Essen sie<br />

wählen würden, wenn sie Diabetes hätten“,<br />

<strong>so</strong> Stef<strong>an</strong>-Tobias Dittm<strong>an</strong>n.<br />

Auch zwei T<strong>an</strong>demrä<strong>der</strong> und das E-Bike<br />

des Hochschulsports wurden neugierig<br />

ausprobiert. Sie ermöglichen im<br />

Hochschulalltag auch weniger geübten<br />

bzw. beeinträchtigten Per<strong>so</strong>nen <strong>an</strong><br />

gemeinsamen Teamausfahrten teilzunehmen.<br />

Und d<strong>an</strong>k einiger motivierter<br />

und begeisterter Studieren<strong>der</strong> konnten<br />

durch kleine Aktionen wie einer Rollstuhlrallye<br />

o<strong>der</strong> ‘Wikingerschach mit<br />

verbundenen Augen‘ weitere erlebbare<br />

Momente geschaffen werden, die durch<br />

Spaß am ernsthaften Thema für nachhaltige<br />

Erfahrungen <strong>so</strong>rgten.<br />

Am gut besuchten Informationsst<strong>an</strong>d<br />

gab es reichlich Zeit, um Fragen zu diskutieren<br />

und Ged<strong>an</strong>ken zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> inklusiven HSZG auszutauschen.<br />

Einiges wurde direkt <strong>an</strong> die bereitstehende<br />

Pinnw<strong>an</strong>d geschrieben. Vor allem<br />

Ideen zur Frage: 49.000 Euro im Jahr<br />

2<strong>01</strong>8 für Inklusion <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG - Wofür?<br />

„Dabei wurden einige Ged<strong>an</strong>ken aufgegriffen,<br />

die bereits in Bearbeitung<br />

Foto: HSZG<br />

sind. Gen<strong>an</strong>nt wurden beispielsweise<br />

‘mehr Aufklärungsarbeit‘, ‘ein barrierefreier<br />

Campus‘ o<strong>der</strong> ‘Gastvorträge von<br />

Experten in eigener Sache‘“, zählt <strong>der</strong><br />

Ver<strong>an</strong>staltung<strong>so</strong>rg<strong>an</strong>isator auf. Das Geld<br />

dient <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> im Aktionspl<strong>an</strong><br />

Inklusion 2025 gesteckten Ziele <strong>der</strong><br />

Hochschule. Die vielen Hinweise <strong>der</strong> Studierenden<br />

verdeutlichen noch einmal<br />

die Notwendigkeit von Inklusion <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

HSZG.<br />

Ausblickend hält Stef<strong>an</strong>-Tobias Dittm<strong>an</strong>n<br />

fest, dass <strong>so</strong>lche sensibilisierenden Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

immer wie<strong>der</strong> <strong>an</strong> beiden<br />

Hochschulst<strong>an</strong>dorten stattfinden werden.<br />

Als nächstes kommt die W<strong>an</strong><strong>der</strong>ausstellung<br />

„Behin<strong>der</strong>n Verhin<strong>der</strong>n“ des<br />

Freistaates Sachsens <strong>an</strong> die Hochschule.<br />

Diese macht voraussichtlich vom 23. bis<br />

30. Oktober 2<strong>01</strong>8 am Campus Görlitz<br />

und vom 30. Oktober bis 9. November<br />

2<strong>01</strong>8 am Campus Zittau Station.<br />

Die gleichberechtigte Teilhabe beeinträchtigter<br />

Menschen benötigt die<br />

Mitwirkung aller Hochschulmitglie<strong>der</strong>,<br />

ist sich <strong>der</strong> <strong>an</strong>gehende Sozialarbeiter<br />

sicher: „Deshalb <strong>an</strong> dieser Stelle: D<strong>an</strong>ke<br />

für alle Ideen. D<strong>an</strong>ke für die Bereitschaft<br />

zum Perspektivwechsel und die guten<br />

Gespräche! Wir wünschen uns, dass diese<br />

in Jedem g<strong>an</strong>z persönlich nachwirken“,<br />

resümiert Stef<strong>an</strong>-Tobias Dittm<strong>an</strong>n.<br />

1<br />

2<br />

Neue Perspektive. Studierende<br />

konnten den Alltag<br />

beeinträchtigter Per<strong>so</strong>nen<br />

nachempfinden.<br />

Wikingerschach mit verbundenen<br />

Augen<br />

34


Internationales // <strong>Einblick</strong><br />

AUSLÄNDERIN IM QUADRAT...<br />

... o<strong>der</strong> wie ein Mädchen aus Sibirien seine Horizonte erweitert.<br />

Inwieweit seid ihr bereit, etwas Außerordentliches zu tun? Wärt ihr bereit, euer gewöhnliches<br />

Leben hinter euch zu lassen und g<strong>an</strong>z von vorne <strong>an</strong>zuf<strong>an</strong>gen?<br />

VON ALINA EGOROVA<br />

2<br />

Als Studentin aus Sibirien f<strong>an</strong>d ich meinen<br />

Weg zur Hochschule Zittau/Görlitz<br />

2<strong>01</strong>4 über 7.000 km entfernt von<br />

meinem Zuhause. Plötzlich bef<strong>an</strong>d ich<br />

mich auf einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Pl<strong>an</strong>eten, auf<br />

dem alles, was ich bisher k<strong>an</strong>nte, <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

war. Der größte und weiteste Schritt,<br />

den ich jemals gemacht habe. Jedoch<br />

die Entscheidung, aus meinem Heimatort<br />

mit 19 Jahren wegzuziehen, mit <strong>der</strong><br />

starken Motivation und grenzenloser<br />

Begeisterung, die Welt und mich selbst<br />

zu entdecken, war das Beste, was ich<br />

jemals get<strong>an</strong> habe. Die Hochschule ist<br />

zu meinem Anker geworden, <strong>an</strong> dem<br />

ich immer gute Unterstützung, Hilfe und<br />

Freundlichkeit von ihren Studierenden<br />

und Mitarbeitern bekomme. Nach fünf<br />

Jahren in Deutschl<strong>an</strong>d fühle ich mich<br />

wohl und als ein Teil des G<strong>an</strong>zen. Ich<br />

f<strong>an</strong>d hier mein zweites Zuhause. Dazu<br />

trägt das Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

viel bei, indem es mich jeden Tag zu<br />

neuem Wissen inspiriert und mich zu<br />

weiteren Schritten motiviert. D<strong>an</strong>k <strong>der</strong><br />

erbrachten Leistungen, <strong>so</strong>wohl im Studium<br />

als auch in <strong>der</strong> <strong>so</strong>zialen Umgebung,<br />

wurde ich zur Deutschl<strong>an</strong>dstipendiatin<br />

für das Jahr 2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7 ern<strong>an</strong>nt. Das Stipendium<br />

unterstützte mich auf meinem<br />

Weg durch das Studium und schaffte mir<br />

einen freien Raum für die Erweiterung<br />

meiner künftigen Horizonte.<br />

So traf ich die Entscheidung, ein Ausl<strong>an</strong>dsstudium<br />

in Fr<strong>an</strong>kreich <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Université d’Angers in Angers zu ab<strong>so</strong>lvieren.<br />

Ich traute mir zu, noch ein Stück<br />

weiter zu gehen. Voilà, ich war für alles<br />

bereit, was auf mich zukommen konnte.<br />

Ich st<strong>an</strong>d vor <strong>der</strong> Tür, hinter <strong>der</strong> sich<br />

noch eine völlig <strong>an</strong><strong>der</strong>e Welt versteckte.<br />

Wie<strong>der</strong> bin ich in eine neue <strong>Kultur</strong> und<br />

eine neue Umgebung eingetaucht. Mitten<br />

in <strong>der</strong> Welt, wo Menschen und selbst<br />

die Zeit auf ihre eigene Weise tickten.<br />

Ich konnte mir nie vorstellen, <strong>so</strong> ein<br />

Glück zu haben, Studierende aus 33 verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>an</strong> einer Universität<br />

kennenlernen zu dürfen, mich mithilfe<br />

von Verständnis, Aufmerksamkeit und<br />

Geduld mit jedem Einzelnen verständigen<br />

zu können und damit ein be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>es<br />

Gefühl zu entwickeln, die g<strong>an</strong>ze<br />

1<br />

Foto: privat<br />

1<br />

Alina Egorova studiert <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> HSZG Wirtschaft und 2<br />

Sprachen.<br />

Welt <strong>an</strong> meiner Seite zu haben. Wenn<br />

m<strong>an</strong> sich entschließt, ein Semester im<br />

Ausl<strong>an</strong>d zu ab<strong>so</strong>lvieren, weiß m<strong>an</strong>, dass<br />

es sich um <strong>so</strong> viel mehr als Studium h<strong>an</strong>delt.<br />

Das Leben fängt erst d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>, wenn<br />

wir uns zutrauen, aus unserer Komfortzone<br />

rauszugehen und uns mutig allen<br />

bevorstehenden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

entgegenzusetzen.<br />

Das Leben im Ausl<strong>an</strong>d bringt mir Tag für<br />

Tag viel bei. Alle Erfahrungen, die ich seit<br />

meinem Startpunkt sammelte, haben<br />

sich in einen großen und festen Baum<br />

verw<strong>an</strong>delt, <strong>der</strong> mit jedem Tag noch<br />

stärker wird und immer weiter nach<br />

oben wächst. Momente, die <strong>so</strong> schnell<br />

vergehen, mögen mit uns bleiben und<br />

uns als etwas Wertvolles und Einzigartiges<br />

bereichern. Sammelt eure unvergesslichen<br />

Augenblicke in <strong>der</strong> Welt, die<br />

<strong>so</strong> nah ist und einfach wartet, bis ihr sie<br />

entdeckt. Los geht’s!<br />

In Fr<strong>an</strong>kreich hat Alina viele<br />

neue Freundschaften geschlossen.<br />

Foto: privat<br />

35


1<br />

DIE HSZG IM LERNRAUM MIT TSCHECHIEN<br />

Fünf wissenschaftliche Bibliotheken entwickeln einen grenzüberschreitenden Lernraum<br />

zwischen Tschechien und Sachsen. Der <strong>so</strong>ll wirksame Mehrwerte für Studierende,<br />

Lehrende und Forschende <strong>der</strong> Projektpartner erzielen und Pilotcharakter haben.<br />

Foto: HSZG<br />

VON PROF. DR. FALK MAIWALD<br />

Die Hochschulbibliothek Zittau/Görlitz<br />

(HSB) ist seit Oktober 2<strong>01</strong>6 aktiver<br />

Partner im sächsisch-tschechischen<br />

Forschungsprojekt Lernraum – Bibliothekarische<br />

Informationsplattform. Das<br />

Projekt baut die enge Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Universitätsbibliothek Chemnitz<br />

(Leadpartner), <strong>der</strong> Westböhmischen<br />

Bibliothek Pilsen und <strong>der</strong> Wissenschaftlichen<br />

Bezirksbibliothek Liberec aus, mit<br />

denen die HSB bereits von 2<strong>01</strong>3 bis 2<strong>01</strong>4<br />

ein ESF-geför<strong>der</strong>tes Projekt durchführte.<br />

Neuer Partner im bis 31.12.18 laufenden<br />

Projekt ist die Universitätsbibliothek<br />

Liberec.<br />

Wissenschaftliche Bibliotheken sehen<br />

sich mit stark verän<strong>der</strong>ten Ansprüchen<br />

von Lernenden, Lehrenden und Forschenden<br />

<strong>an</strong> den „Lernraum Bibliothek“<br />

konfrontiert: Elektronische Medien sind<br />

weiter auf dem Vormarsch, die Informationskompetenz<br />

im Umg<strong>an</strong>g mit<br />

wissenschaftlichen Medien ist durch<br />

persönliche und mediale Nutzerberatungen<br />

und -services zu steigern, Gruppenarbeit<br />

nimmt zu. Um auf diese und<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

2<br />

weitere Entwicklungen auch grenzübergreifend<br />

zu reagieren, haben sich die<br />

Partnerbibliotheken das Ziel gesetzt,<br />

einen gemeinsamen Lernraum aufzubauen.<br />

Die wichtigsten Meilensteine<br />

des mit Mitteln <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

aus dem Kooperationsprogramm zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> grenzübergreifenden<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat<br />

Sachsen und <strong>der</strong> Tschechischen<br />

Republik 2<strong>01</strong>4-2020 fin<strong>an</strong>zierten Projektes<br />

haben die Partner bereits abgeschlossen.<br />

Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s stolz sind sie über den<br />

erfolgreichen Abschluss des ersten<br />

deutsch-tschechischen Kon<strong>so</strong>rtiums<br />

wissenschaftlicher Bibliotheken für<br />

E-Medien. In dessen Rahmen konnten<br />

für alle Projektbibliotheken bis Ende<br />

2<strong>01</strong>8 die Zugriffsrechte zu über 5.000<br />

englischsprachigen E-Books <strong>der</strong> Verlagsgruppe<br />

Taylor & Fr<strong>an</strong>cis erworben<br />

werden, von denen die meistgenutzten<br />

auch nach 2<strong>01</strong>8 dauerhaft zur Verfügung<br />

stehen werden.<br />

Unter dem Motto „Lehre und Forschung<br />

ohne Grenzen“ wird <strong>der</strong> Lernraum durch<br />

eine gebührenfreie binationale Fernleihe<br />

für Bücher ergänzt. Dadurch können<br />

Nutzer <strong>der</strong> HSB vor allem bei den<br />

Partnerbibliotheken in Liberec auf den<br />

Best<strong>an</strong>d englischsprachiger Fachbücher<br />

<strong>so</strong>wie auf Volltext-Artikel von in Liberec<br />

und Pilsen lizensierten Datenb<strong>an</strong>ken<br />

von Taylor & Fr<strong>an</strong>cis zugreifen.<br />

Mit <strong>der</strong> Implementierung spezieller<br />

Multimedia- und Konferenztechnik <strong>an</strong><br />

beiden HSB-St<strong>an</strong>dorten verbesserte<br />

sich die Situation <strong>der</strong> mediengestützten<br />

36


Internationales // <strong>Einblick</strong><br />

Gruppenarbeit vor Ort <strong>so</strong>wie über interaktive<br />

Webkonferenzen maßgeblich.<br />

Bei <strong>der</strong> Gestaltung des grenzübergreifenden<br />

Lernraums spielt auch das Thema<br />

Open Access (OA) eine wichtige<br />

Rolle. Die HSB profitiert von den OA-<br />

Expertisen ihrer universitären Partner<br />

und trägt <strong>so</strong> zur Sensibilisierung und<br />

Etablierung von OA <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

Zittau/Görlitz bei.<br />

Das Projektteam <strong>der</strong> HSB blickt stolz<br />

auf die erreichten Verbesserungen <strong>der</strong><br />

Kommunikations- und Austauschbedingungen<br />

mit den Nachbarn im sächsischtschechischen<br />

Lernraum. Die Nutzer <strong>der</strong><br />

HSB werden diese Gelegenheiten kennen<br />

und schätzen lernen und damit Studium,<br />

Lehre und Forschung bereichern.<br />

3<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

1 2 3<br />

Die tschechischen Leiter des sächsisch-<br />

Projektes (v.l.n.r.): Lernraum-<br />

Angela<br />

Malz (TU Chemnitz), Jitka<br />

Vencláková (TU Liberec),<br />

Miloslava Faitová (WU<br />

Pilsen), Bl<strong>an</strong>ka Konvalinková<br />

(WBB Liberec) und Prof. Falk<br />

Maiwald (HSZG)<br />

Projektmitarbeiter Andreas<br />

Sommer kennt den Wert von<br />

elektronischen Medien in<br />

Lehre und Forschung.<br />

Studentin Alina Egorova<br />

nutzt die Informationsplattform<br />

zur E-Book-Recherche.<br />

Foto: HSZG<br />

VERTIEFUNG DER BEZIEHUN-<br />

GEN MIT DER DEUTSCH-KA-<br />

SACHISCHEN UNIVERSITÄT<br />

(DKU)<br />

Die l<strong>an</strong>gjährigen Beziehungen <strong>der</strong><br />

HSZG mit <strong>der</strong> DKU in Almaty konnten<br />

bei einem Besuch von HSZG-Angehörigen<br />

im Mai in Kasachst<strong>an</strong> gestärkt und<br />

vertieft werden. Erfreulicherweise war<br />

kurz vorher bek<strong>an</strong>nt geworden, dass<br />

die HSZG als Kon<strong>so</strong>rtialpartner im DKU-<br />

1<br />

Netzwerk in den kommenden Jahren<br />

von <strong>der</strong> erfolgreichen Erasmus-weltweit<br />

Antragstellung unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung<br />

<strong>der</strong> Hochschule Schmalkalden profitieren<br />

k<strong>an</strong>n. Die eingeworbenen Gel<strong>der</strong><br />

werden <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung kasachischer<br />

Studieren<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />

für einen Studienabschnitt in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d zu Gute kommen <strong>so</strong>wie für<br />

Lehraufenthalte eingesetzt.<br />

MEXIKANISCHE STUDIEREN-<br />

DE ZUM DOUBLE DEGREE AN<br />

DIE HSZG<br />

Erstmals empfängt die HSZG sieben Studierende<br />

unserer mexik<strong>an</strong>ischen Partnerhochschule<br />

Monterey, die nächstes<br />

Jahr ihr Mechatronik-Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

HSZG mit dem Double Degree abschließen<br />

werden. Das Studium findet in englischer<br />

Sprache statt und wird parallel<br />

zu den regulären Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

durchgeführt. Wir wünschen allen beteiligten<br />

Lehrenden <strong>so</strong>wie den unterstützenden<br />

Bereichen gutes Gelingen<br />

für dieses ambitionierte Vorhaben und<br />

natürlich auch den Studierenden viel<br />

Erfolg!<br />

1<br />

Studentinnen <strong>der</strong> DKU kommen<br />

ab dem Wintersemester<br />

2<strong>01</strong>8/19 <strong>an</strong> die HSZG.<br />

37


1<br />

STUDIENREISE NACH SCHOTTLAND<br />

Masterstudierende <strong>der</strong> HSZG reisen zum World Symposium of Responsibility <strong>an</strong>d Sustainability<br />

nach Edinburgh.<br />

VON JOHANNA KLUGE<br />

Foto: privat<br />

Endlich ist es <strong>so</strong>weit: Für die Studierenden<br />

des Masterstudieng<strong>an</strong>gs „Integriertes<br />

M<strong>an</strong>agement/Integrierte M<strong>an</strong>agementsysteme“<br />

geht es auf nach<br />

Schottl<strong>an</strong>d. In <strong>der</strong> Hauptstadt Edinburgh<br />

werden wir insgesamt <strong>an</strong> drei<br />

von fünf Tagen Studienreise das „World<br />

Symposium of Social Responsibility<br />

<strong>an</strong>d Sustainability“ begleiten. Dieses<br />

wird unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em von <strong>der</strong> University<br />

of Edinburgh und <strong>der</strong> Hochschule für<br />

<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Wissenschaften in Hamburg<br />

(HAW) org<strong>an</strong>isiert. Ziel <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung<br />

ist es, den interdisziplinären<br />

Austausch zwischen Wissenschaftlern,<br />

Unternehmen und politischen Org<strong>an</strong>isationen<br />

zu unterstützen, die Forschung<br />

o<strong>der</strong> Projekte betreiben, die ihren<br />

Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und<br />

<strong>so</strong>zialer Ver<strong>an</strong>twortung haben. Des Weiteren<br />

<strong>so</strong>ll sich mit <strong>der</strong> Frage beschäftigt<br />

werden, wie Unternehmen nachhaltig<br />

und mit <strong>so</strong>zialer Ver<strong>an</strong>twortung agieren<br />

können.<br />

Die Reise beginnt: Von Zittau nach Prag<br />

in vier Stunden, denn <strong>der</strong> Flug nach<br />

Edinburgh geht vom Prager Flughafen.<br />

Unterwegs regnet es und während die<br />

Tropfen gegen die Zugfenster trommeln,<br />

frage ich mich, ob uns wohl zehn Tage<br />

voll schlechtem Wetter bevorstehen. In<br />

Prag <strong>an</strong>gekommen, treffe ich mich mit<br />

meinem Bru<strong>der</strong>, <strong>der</strong> hier lebt und arbeitet.<br />

Den Tag verbringe ich gemeinsam<br />

mit ihm in einer wun<strong>der</strong>schönen Stadt<br />

voll <strong>Kultur</strong> und leckerem Essen.<br />

Am nächsten Tag klingelt <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dywecker<br />

6.30 Uhr. Mit Metro und Bus geht es<br />

durch die Stadt direkt <strong>an</strong>s Terminal des<br />

Flughafens. Dort treffe ich meine Kommilitonen<br />

zusammen mit unserer Studieng<strong>an</strong>gsleiterin<br />

Frau Prof. Brauweiler.<br />

Nach dem Sicherheitscheck geht es endlich<br />

ins Flugzeug. Please fasten your seat<br />

belt. Wir heben ab – auf nach Edinburgh.<br />

In <strong>der</strong> schottischen Hauptstadt erwartet<br />

uns erstmal etwas Unerwartetes – Sonnenschein.<br />

Und es ist richtig warm. Ich<br />

löse ein Ticket für den Busshuttle und<br />

d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n es endlich in Richtung Stadtzentrum<br />

gehen. Dort werden wir mit den<br />

Klängen eines Dudelsacks am Welverly<br />

Place empf<strong>an</strong>gen. Ich nutze gleich die<br />

Gelegenheit, mein mitgebrachtes Bargeld<br />

in Pfund umzutauschen. In unserem<br />

Hostel, dem Destiny Student Brae<br />

House, kostet eine Übernachtung ca. 30<br />

Euro im Doppelzimmer mit Bad. Alles in<br />

allem eine gute Unterkunft zum mo<strong>der</strong>aten<br />

Preis, die grad mal 10 Minuten zu<br />

Fuß vom Stadtkern entfernt liegt. Nachdem<br />

wir uns eingerichtet haben, laufen<br />

wir zum Holyrood Palace, die offizielle<br />

Residenz <strong>der</strong> Queen in Schottl<strong>an</strong>d. Von<br />

dort aus starten wir eine Hop on Hop<br />

2<br />

Foto: privat<br />

38


off Tour. Am grassmarket gibt es viele<br />

verschiedene Pubs und Restaur<strong>an</strong>ts, wo<br />

m<strong>an</strong> auch draußen sitzen k<strong>an</strong>n. Wir nutzen<br />

die Gelegenheit und verbringen in<br />

einem <strong>der</strong> Pubs den Abend. Da Haggis<br />

ein typisch schottisches Gericht ist, müssen<br />

wir das natürlich probieren. Haggis<br />

ist mit Innereien gefüllter Schafsmagen.<br />

Klingt eklig, geht aber. Wir probieren es<br />

als „Pie“, al<strong>so</strong> eine Art gefüllter (in dem<br />

Fall mit Haggis) Kuchen.<br />

Den zweiten Tag nutzen wir, um uns<br />

die Umgebung von Edinburgh und die<br />

<strong>an</strong>grenzenden Lowl<strong>an</strong>ds <strong>an</strong>zusehen.<br />

Dafür haben wir eine Bustour bei „timberbrush<br />

tours“ gebucht. Highlights<br />

sind dabei <strong>der</strong> Loch Lommond – <strong>der</strong><br />

flächenmäßig größte See in Schottl<strong>an</strong>d<br />

und Stirling Castle. Viele von euch<br />

(zumindest hoffe ich das) kennen sicher<br />

den Film „Braveheart“ mit Mel Gib<strong>so</strong>n als<br />

William Wallace in <strong>der</strong> Hauptrolle. Stirling<br />

Castle spielt dabei eine bedeutende<br />

Rolle, wie in <strong>der</strong> gesamten schottischen<br />

Geschichte. Diese wird uns auch von<br />

dem Busfahrer während <strong>der</strong> Fahrten zu<br />

den verschiedenen Orten auf witzige Art<br />

und Weise näher gebracht.<br />

Am Nachmittag des dritten Tages treffen<br />

wir uns zum ersten Mal mit Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> University of Edinburgh. Da<br />

die Universität Gastgeber für das „World<br />

Symposium of Responsibility <strong>an</strong>d Sustainability“<br />

ist, wird natürlich auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit besprochen und wie<br />

die Universität versucht, in ihrem Alltag<br />

das Thema zu beh<strong>an</strong>deln und ihre Studierenden<br />

und Mitarbeiter darauf aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Am vierten Tag beginnt das „World Symposium“.<br />

Uns erwarten viele verschiedene<br />

Vorträge und Präsentationen rund<br />

um die Themen <strong>so</strong>ziale Ver<strong>an</strong>twortung<br />

und Nachhaltigkeit. Es sind viele verschiedene<br />

Leute aus allen Teilen <strong>der</strong> Welt<br />

da, unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em: China, Australien,<br />

Brasilien, K<strong>an</strong>ada, Indien <strong>so</strong>wie natürlich<br />

Großbrit<strong>an</strong>nien und Deutschl<strong>an</strong>d. Wir<br />

sind den g<strong>an</strong>zen Tag dort und hören die<br />

verschiedenen Vorträge, die mal mehr<br />

und mal weniger interess<strong>an</strong>t sind. Im<br />

„Diese Zeit nutzen wir um noch weiter in die schottische<br />

<strong>Kultur</strong> und L<strong>an</strong>dschaft einzutauchen. Wir fahren <strong>an</strong>s Meer,<br />

klettern Berge hinauf und besichtigen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Städte.“<br />

3<br />

Anschluss dar<strong>an</strong> gehen wir noch einmal<br />

mit unseren Profes<strong>so</strong>ren und Dozenten<br />

in einen Pub.<br />

Am letzten Tag des „World Symposiums“<br />

werden abermals verschiedene Vorträge<br />

gehalten, unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em auch von<br />

einem Mitarbeiter unserer Hochschule,<br />

Herrn Markus Will. Das war einer <strong>der</strong> besten<br />

Vorträge, wie nicht nur ich, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n<br />

auch meine Kommilitonen und auch<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Teilnehmer <strong>der</strong> Tagung finden.<br />

Herr Will erhält auch für das zum Vortrag<br />

dazugehörige Paper die Auszeichnung<br />

„Best Paper-Award“, welche vom Leiter<br />

<strong>der</strong> Tagung Walter Leal vergeben wird.<br />

Die Tagung endet im Anschluss dar<strong>an</strong>,<br />

und während unsere verbleibenden<br />

Dozenten sich auf ihre Rückreise noch<br />

am selben Tag vorbereiten, haben meine<br />

Kommilitonen und ich schon in <strong>der</strong><br />

Vorbereitung auf die Reise beschlossen,<br />

noch ein paar Tage als Urlaub dr<strong>an</strong>zuhängen.<br />

Diese Zeit nutzen wir, um<br />

noch weiter in die schottische <strong>Kultur</strong><br />

und L<strong>an</strong>dschaft einzutauchen. Wir fahren<br />

<strong>an</strong>s Meer, klettern Berge hinauf und<br />

besichtigen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Städte, wie zum Beispiel<br />

Glasgow. Unter <strong>der</strong> Woche haben<br />

wir außerdem noch Zugtickets für die<br />

Schottische Eisenbahn gekauft, mit <strong>der</strong><br />

wir durch die Highl<strong>an</strong>ds fahren bis nach<br />

Inverness, eine Stadt die hoch im Norden<br />

Schottl<strong>an</strong>ds liegt. Dort verbringen<br />

wir noch zwei Tage.<br />

Lei<strong>der</strong> vergeht die Zeit viel zu schnell.<br />

Wir sehen noch ein letztes Mal Edinburgh<br />

und fliegen d<strong>an</strong>n wie<strong>der</strong> davon,<br />

zurück nach Deutschl<strong>an</strong>d, wo uns die<br />

Prüfungszeit erwartet. Wären wir mal<br />

lieber in Schottl<strong>an</strong>d geblieben bei den<br />

unglaublich freundlichen Menschen, <strong>der</strong><br />

tollen L<strong>an</strong>dschaft, den niedlichen Schafen<br />

und Rin<strong>der</strong>n, den unendlich weiten<br />

Seen und den rom<strong>an</strong>tischen Sonnenuntergängen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Urquhart Castle am Loch<br />

Ness<br />

Grassmarket im Zentrum <strong>der</strong><br />

Stadt unterhalb Edinburgh<br />

Castle<br />

Gruppenfoto am Loch Lommond<br />

Foto: privat<br />

39


HEUTE SCHON GESTERN GETROFFEN?<br />

Ein bek<strong>an</strong>nter Yogi-Meister aus Nepal kommt nach Görlitz und hält einen Vortrag<br />

über Stressbewältigung im Alltag – praktische Übungen inklusive.<br />

VON SOPHIE HERWIG<br />

Foto: Freebird7977/Shutterstock.com<br />

Yoga ist schon l<strong>an</strong>ge kein Trend mehr.<br />

Yoga ist zu einer Lebenseinstellung<br />

geworden. Und zu einem eigenen<br />

Industriezweig, mit dem m<strong>an</strong> ordentlich<br />

Geld machen k<strong>an</strong>n. Dabei braucht es<br />

gar nicht viel, um Yoga zu praktizieren.<br />

Nur eine Matte und bequeme Kleidung.<br />

Beim Yoga werden geistige und körperliche<br />

Übungen praktiziert, die zum<br />

Einswerden mit dem Bewusstsein verst<strong>an</strong>den<br />

werden.<br />

Ende J<strong>an</strong>uar kam <strong>der</strong> Yogameister und<br />

Naturarzt Yogacharya Swami Yog Subodh<br />

o<strong>der</strong> einfach Dr. Subodh aus Nepal<br />

<strong>an</strong> die HSZG nach Görlitz. Er praktiziert<br />

Reiki und Yoga im Himalay<strong>an</strong> Yoga<br />

Re<strong>so</strong>rt in den Bergen von Kathm<strong>an</strong>du.<br />

Er hat über 21 Jahre Erfahrung mit Spiritueller<br />

Heilung, Yoga und Reiki. Dr. Subodh<br />

<strong>so</strong>llte einen Vortrag über die <strong>an</strong>tike<br />

Yoga-Philo<strong>so</strong>phie in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Zeit<br />

halten. Wie k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> seinen Alltag mit<br />

Yoga bereichern, Stress reduzieren und<br />

g<strong>an</strong>z praktisch in einer Yoga-Stunde die<br />

ständigen Versp<strong>an</strong>nungen im Nacken<br />

loswerden?<br />

Vielleicht hatten die circa 30 Interessierten<br />

im Vortragsraum ihre g<strong>an</strong>z eigenen<br />

Vorstellungen von einem Yogimeister.<br />

L<strong>an</strong>ger weißer Bart? Schimmernde<br />

Gewän<strong>der</strong>? Doch Dr. Subodh trägt<br />

einen or<strong>an</strong>genen Leinen<strong>an</strong>zug mit<br />

einer gelben Weste, <strong>der</strong> rote Punkt auf<br />

<strong>der</strong> Stirn leuchtet. Dr. Subodh leuchtet<br />

auch, von innen und von außen. Und er<br />

lächelt. „Ich habe euch allen eine SMS<br />

geschickt“, sagt er und hält sein H<strong>an</strong>dy<br />

hoch. „Auch, wenn ihr mir nicht <strong>an</strong>twortet,<br />

SMS ist die Antwort auf alles.“<br />

„S“, spricht er, „steht für Straight Body,<br />

M steht für Mindful und S für Smiling.“<br />

Er strahlt und alle strahlen zurück. Jetzt<br />

hat er seine Antwort bekommen. „That<br />

is the way of yogic life.“<br />

Annette Drews, die den Yogi <strong>an</strong> die<br />

Hochschule einlud, erklärt zu Beginn des<br />

Vortrags, dass es für die Nepalesen nicht<br />

<strong>so</strong> einfach wäre, im englischen „sch“ auszusprechen.<br />

„Wun<strong>der</strong>t euch nicht, das<br />

´sch´ ist bei Dr. Subodh ein einfaches ´s´.<br />

Sh<strong>an</strong>ti ist bei ihm S<strong>an</strong>ti.“<br />

Um Stress zu verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> ihn zumindest<br />

zu akzeptieren, muss m<strong>an</strong> wissen,<br />

dass Stress nicht immer negativ behaftet<br />

ist. M<strong>an</strong>chmal ist er <strong>so</strong>gar hilfreich. Stress<br />

entsteht durch eine schlechte Haltung,<br />

die Ernährungsweise, die Atmosphäre<br />

zu Hause, die Schlafens- und Aufwachzeit.<br />

Stress macht sich bemerkbar, indem<br />

<strong>der</strong> Körper uns Warnsignale schickt. Und<br />

diese sind ein Liebesdienst unseres Körpers,<br />

denn oft werden wir erst aktiv,<br />

wenn wir Schmerzen spüren.<br />

Nach einer Stunde Vortrag klatscht Dr.<br />

Subodh in die Hände. „Setzt euch aufrecht<br />

hin, like a police m<strong>an</strong>, entknotet<br />

eure Beine, schlagt sie nicht überein<strong>an</strong><strong>der</strong>,<br />

nehmt die Ellbogen vom Tisch,<br />

setzt euch g<strong>an</strong>z nach hinten und flächig<br />

auf euren Stuhl. Die Füße stehen<br />

parallel zuein<strong>an</strong><strong>der</strong> auf dem Boden,<br />

fest. Zieht den Bauchnabel ged<strong>an</strong>klich<br />

bis nach hinten zur Wirbelsäule. Richtet<br />

das Becken auf. Schließt die Augen, legt<br />

die Hände auf eure Knie und atmet aus,<br />

lasst den gesamten Atem nach draußen.<br />

Bis kein Atem mehr da ist und ihr Luft<br />

40


Menschen // <strong>Einblick</strong><br />

für neuen holen müsstet. Genau d<strong>an</strong>n<br />

haltet ihr fünf Sekunden den Atem <strong>an</strong>.“<br />

D<strong>an</strong>n atmen alle ein, vom Bauchnabel<br />

bis in die Nasenspitze und <strong>der</strong> Yogi singt:<br />

„Today, I will be peaceful <strong>an</strong>d happy!“<br />

Dr. Subodh strahlt in die Runde: einmal<br />

Atmen ist „total refreshing“. Für das<br />

Gehirn, den Kreislauf, den Körper. So einfach<br />

entsteht neue Energie, neue Konzentration<br />

für den restlichen Tag. Diese<br />

Übung lässt sich gut in den Arbeitsalltag<br />

integrieren. Die aufrechte Sitzhaltung<br />

beeinflusst zudem noch die eigenen<br />

Ged<strong>an</strong>ken, die eigene Arbeit positiv.<br />

Straight Body. Mindful. Smiling.<br />

Dr. Subodh erklärt, dass das berühmte<br />

Oam im Yoga omnipräsent sei. „Es ist<br />

alles und überall, denn es ist Vibration.<br />

Und bildet <strong>der</strong> Mensch ein Oam im Kehlkopf,<br />

bringt er seinen gesamten Körper<br />

in Vibration.“ Wie ein kleiner Tsunami<br />

im eigenen Körper, kleine Wellen vibrieren<br />

und lösen inneren und äußeren<br />

Foto: Sophie Herwig<br />

1<br />

Stress. Nach einem l<strong>an</strong>gen Arbeitstag<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich vor einen niedrigen Tisch<br />

setzen und den Hinterkopf ablegen,<br />

den Nacken etwas überstrecken und<br />

das g<strong>an</strong>ze Gewicht auf <strong>der</strong> Tischplatte<br />

lassen. Der Körper, <strong>der</strong> den g<strong>an</strong>zen Tag<br />

unseren (schweren) Kopf tragen musste,<br />

entsp<strong>an</strong>nt sich augenblicklich. Wem diese<br />

Pose zu kompliziert ist, <strong>der</strong> k<strong>an</strong>n sich<br />

alternativ in den Zen-Sitz begeben. M<strong>an</strong><br />

hockt sich auf seine Knie und stellt die<br />

Zehenspitzen auf, d<strong>an</strong>n setzt m<strong>an</strong> sich<br />

ein paar Minuten auf die eigenen Beine.<br />

Die Vorteile: das physische Bewusstsein,<br />

Talent und Kreativität werden geför<strong>der</strong>t<br />

und gestärkt.<br />

Und was ist Yoga nun eigentlich Dr.<br />

Subodh? „Health <strong>an</strong>d Happiness <strong>an</strong>d<br />

Harmony“, <strong>der</strong> Yogi lächelt. Im Bewegungsraum<br />

hält er nach seinem Vortrag<br />

eine kleine Yoga-Stunde. Um gut in den<br />

Tag zu starten empfiehlt Dr. Subodh<br />

jeden Morgen nach dem Aufstehen<br />

zwei Gläser (lauwarmes) Wasser zu trinken<br />

und dazu ein paar Bewegungen zu<br />

machen. So <strong>läuft</strong> das Wasser gleich in<br />

die richtigen Bahnen, aktiviert Körper<br />

und Geist und m<strong>an</strong> wird nach <strong>der</strong> l<strong>an</strong>gen<br />

Nacht ohne Flüssigkeit zu neuem<br />

Leben erweckt.<br />

Im Yoga sind alle gleich, m<strong>an</strong> muss nicht<br />

dünn o<strong>der</strong> trainiert sein. Alle können<br />

Yoga machen. Hauptsache m<strong>an</strong> atmet.<br />

Ein. Aus. Ein. Aus. Am Ende <strong>der</strong> Yogastunde<br />

bed<strong>an</strong>kt m<strong>an</strong> sich mit einem Lächeln<br />

bei sich selbst. M<strong>an</strong> verbeugt sich leicht,<br />

vor sich selbst und dem Yogimeister.<br />

Sonne und Mond werden durch die linke<br />

und rechte H<strong>an</strong>d vor dem Körper zusammengeführt.<br />

Denn wo Licht ist, ist auch<br />

immer Schatten, da wo Tag ist, ist auch<br />

Nacht. In Namaste wird hell und dunkel<br />

vor <strong>der</strong> Brust vereint. D<strong>an</strong>ke. Namaste.<br />

Zum Schluss fragt Dr. Subodh: „Have<br />

you met tomorrow?“, „Habt ihr heute<br />

schon Gestern getroffen?“ Heute ist gestern<br />

schon Verg<strong>an</strong>genheit und morgen<br />

ist Zukunft. Wir können we<strong>der</strong> das eine<br />

noch das <strong>an</strong><strong>der</strong>e beeinflussen. Wir können<br />

uns nur selbst einen Gefallen tun<br />

und im Jetzt leben und atmen.<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Yogameister und Naturarzt Dr.<br />

Subodh<br />

Yoga-Praxis in einem Görlitzer<br />

Seminarraum.<br />

41


<strong>Einblick</strong> // Menschen<br />

HERAUSRAGENDE LEHRE GEWÜRDIGT<br />

Am 21. April 2<strong>01</strong>8, im Rahmen <strong>der</strong> zentralen<br />

Ab<strong>so</strong>lventenfeier, erhielt Frau<br />

D<strong>an</strong>iela Ahrens vor rund 470 Gästen den<br />

Lehrpreis <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz<br />

überreicht. Mit dem Lehrpreis werden<br />

ihr l<strong>an</strong>gjähriges überdurchschnittliches<br />

Engagement und ihre herausragenden<br />

Leistungen in <strong>der</strong> Lehre gewürdigt.<br />

Frau D<strong>an</strong>iela Ahrens ist Mitarbeiterin <strong>der</strong><br />

Fakultät Sozialwissenschaften und Lehrende<br />

im Studieng<strong>an</strong>g Soziale Arbeit.<br />

Durch eine sehr <strong>an</strong>schauliche Lehre<br />

gelingt es ihr, Studierende für <strong>so</strong>zialarbeiterische<br />

Themen zu begeistern und<br />

diese zu för<strong>der</strong>n und zu for<strong>der</strong>n. Seitens<br />

<strong>der</strong> Kollegen und Studierenden <strong>der</strong><br />

Fakultät wird Frau Ahrens eine sehr hohe<br />

Wertschätzung für ihren Einsatz in Lehre<br />

und Praxis<strong>an</strong>leitung entgegengebracht.<br />

Nach 2<strong>01</strong>5 wurde <strong>der</strong> vom För<strong>der</strong>verein<br />

<strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz e.V. gestiftete<br />

Lehrpreis zum zweiten Mal verliehen.<br />

DIE EINBLICK-REDAKTION TRAF DIE<br />

PREISTRÄGERIN ZU EINEM GESPRÄCH<br />

ÜBER WERTSCHÄTZUNG, NEUE LERN-<br />

FORMEN UND KLEIDERSCHRÄNKE.<br />

FRAU AHRENS, WAS BEDEUTET<br />

IHNEN DIESER LEHRPREIS?<br />

Der Lehrpreis bedeutet für mich einerseits<br />

eine fachliche und persönliche<br />

Foto: Paul Glaser<br />

2<br />

Foto: Ste f en Zücker<br />

1<br />

Anerkennung meiner Lehrtätigkeit<br />

durch die Studierenden und die Hochschule.<br />

An<strong>der</strong>erseits habe ich den Lehrpreis<br />

auch als Lehrkraft für be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben in Empf<strong>an</strong>g genommen. Es<br />

freut und motiviert mich, dass <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein<br />

und die Hochschule durch<br />

meine Per<strong>so</strong>n stellvertretend auch den<br />

akademischen Mittelbau würdigt, <strong>der</strong><br />

neben und mit den Profes<strong>so</strong>rinnen<br />

und Profes<strong>so</strong>ren in <strong>der</strong> Lehre engagiert<br />

tätig ist und damit einen wichtigen Beitrag<br />

zur Hochschulausbildung unseres<br />

Berufsnachwuchses leistet.<br />

HAT SICH WÄHREND DES VER-<br />

LAUFS IHRER LEHRTÄTIGKEIT<br />

DIE LEHRE VERÄNDERT?<br />

In den Seminaren „Sozialraumorientierte<br />

Soziale Arbeit“, „Sozialwirtschaft/-<br />

m<strong>an</strong>agement“ und „Projektstudium“<br />

entwickelte ich zunehmend projektorientierte<br />

Lern- und Lehrformen im Sinne<br />

des Service-Learning. Dabei stelle ich<br />

den Studierenden über ein komplexes<br />

Lernsetting und eine problemorientierte<br />

Lernumgebung Möglichkeiten bereit,<br />

fachlich und methodisch zu lernen und<br />

über selbstregulative Lernprozesse professionelle<br />

H<strong>an</strong>dlungskompetenzen<br />

zu erweitern. Das ist für alle herausfor<strong>der</strong>nd,<br />

aber auch sinnstiftend und<br />

erkenntnisreich.<br />

WELCHES PROJEKT IST IHNEN<br />

BESONDERS IN ERINNERUNG<br />

GEBLIEBEN?<br />

Im Zeitraum März 2<strong>01</strong>7 bis Februar 2<strong>01</strong>8<br />

erarbeiteten 13 Studierende des Studieng<strong>an</strong>gs<br />

Soziale Arbeit im vierten/<br />

fünften Semester mit meiner Unterstützung<br />

und in Kooperation mit den Vereinen<br />

Tierra - Eine Welt e.V. (Görlitz) und<br />

dem Entwicklungspolitischen Netzwerk<br />

Sachsen e.V. (Dresden) eine W<strong>an</strong><strong>der</strong>ausstellung<br />

zur globalen Textilindustrie<br />

in Form eines „sprechenden Klei<strong>der</strong>schr<strong>an</strong>kes“.<br />

In zehn auf Deutsch, Englisch<br />

und Polnisch erarbeiteten Hörstationen<br />

thematisiert die Ausstellung die individuelle,<br />

biographische Bedeutungsvielfalt<br />

von Kleidung, Umweltprobleme und<br />

Verstöße gegen Menschen- und Arbeitsrechte<br />

in <strong>der</strong> globalen Textilproduktion,<br />

aber auch H<strong>an</strong>dlung<strong>so</strong>ptionen und<br />

Engagementmöglichkeiten zum Abbau<br />

<strong>so</strong>zialer, ökologischer und ökonomischer<br />

Benachteiligungen von Menschen<br />

und Regionen. Bis Februar 2<strong>01</strong>9 arbeiten<br />

wir <strong>der</strong>zeit mit einer neuen studentischen<br />

Projektgruppe <strong>an</strong> diesen Themen<br />

weiter, indem wir Aktionskunstformate<br />

im öffentlichen Raum entwickeln und<br />

erproben. Es würde mich freuen, wenn<br />

wir mit <strong>der</strong> Ausstellung „Tuchfühlung –<br />

Vom Reinwaschen und Schönfärben“<br />

und den für November 2<strong>01</strong>8 gepl<strong>an</strong>ten<br />

Aktionen im öffentlichen Raum Studierende,<br />

Hochschulmitarbeitende und die<br />

Öffentlichkeit für Themen <strong>der</strong> Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung sensibilisieren<br />

könnten.<br />

Kontakt<br />

M.A. D<strong>an</strong>iela Ahrens<br />

d.ahrens@hszg.de<br />

1<br />

2<br />

Lehrpreisträgerin D<strong>an</strong>iela<br />

Ahrens<br />

Arbeit mit Studierenden <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Ausstellung „Tuchfühlung<br />

- Vom Reinwaschen und<br />

Schönfärben“<br />

42


<strong>Einblick</strong> // Menschen<br />

DURCH KUNST EINEN AUSGLEICH FINDEN<br />

VON SABRINA WINTER<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

1<br />

2<br />

Ramona Böhme malt, was ihr auf dem<br />

Herzen liegt. „Häufig will ich neue Techniken<br />

ausprobieren“, sagt die Künstlerin.<br />

Weil sich ihre Werke keinem speziellen<br />

Thema zuordnen lassen, hat sie ihre<br />

Ausstellung „Zwischenst<strong>an</strong>d“ gen<strong>an</strong>nt.<br />

Sie war bis Mai 2<strong>01</strong>8 in <strong>der</strong> Hochschul-<br />

Bibliothek in Zittau zu sehen. Die Rückmeldungen<br />

auf ihre Kunst sind durchwachsen.<br />

Ramona Böhme erzählt:<br />

„M<strong>an</strong>chen gefällt es, m<strong>an</strong>chen ist es zu<br />

düster. Aber es ist halt mein Stil.“<br />

Die 35-Jährige ist nicht nur Künstlerin.<br />

Sie arbeitet auch in <strong>der</strong> Verwaltungs-IT<br />

<strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz. Konkret<br />

ist sie für die Software ver<strong>an</strong>twortlich,<br />

die das Prüfungsamt für die Notenverwaltung<br />

nutzt. Als Hochschulmtarbeiterin<br />

nimmt sie Telearbeitszeiten wahr<br />

und verbringt jeden Tag einige Stunden<br />

zu Hause. „D<strong>an</strong>n erledige ich Schreibarbeiten“,<br />

sagt Ramona Böhme. „Ein voller<br />

Tag zu Hause würde mir nichts bringen.“<br />

Denn sie hat einen Sohn, den sie allein<br />

erzieht. Die zusätzlichen Stunden zu<br />

Hause geben ihr mehr Flexibilität. Arbeit<br />

und Privatleben zu vereinen, k<strong>an</strong>n<br />

schon mal stressig werden. „Die letzten<br />

Wochen waren <strong>der</strong> Wahnsinn“, erzählt<br />

Ramona Böhme. „Unser Dezernat<br />

führt bald eine neue Software ein. Das<br />

bedeutet auch für mich mehr Arbeit.<br />

Hinzu sind meine eigenen Termine gekommen<br />

und die meines Sohnes. Privat<br />

habe ich in letzter Zeit <strong>an</strong> einigen Workshops<br />

teilgenommen. Dafür bin ich unter<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>em nach Berlin und Florenz<br />

gereist.“<br />

Wenn sie mal Freizeit hat, arbeitet Ramona<br />

Böhme dar<strong>an</strong>, ihre künstlerischen<br />

Fertigkeiten zu verbessern. Meist<br />

kommt sie erst dazu, wenn ihr Sohn<br />

schläft. Für sie ist Kunst ein Ausgleich,<br />

wie ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es Leben nebenher. „Ich<br />

könnte nicht mehr ohne“, sagt sie.<br />

M<strong>an</strong>chmal bekommt sie auch Aufträge,<br />

mit denen sie sich etwas Geld hinzuverdient.<br />

Ihre ersten Ölfarben hat die Künstlerin<br />

2006 gekauft. L<strong>an</strong>ge liegen sie im<br />

Schr<strong>an</strong>k. Erst 2<strong>01</strong>4 holt Ramona Böhme<br />

sie wie<strong>der</strong> heraus, als sie den Künstler<br />

Hraefn Wulf<strong>so</strong>n kennenlernt und er<br />

sie zum Malen ermutigt. Nach wie vor<br />

hat sie Kontakt zu ihrem Mentor. Seit<br />

einigen Monaten konzentriert sie sich<br />

auf die digitale Malerei und das Modellieren.<br />

Um sich auf diesen Gebieten<br />

weiterzubilden, nimmt sie <strong>an</strong> Online-<br />

Workshops teil und investiert viel Zeit<br />

ins Selbststudium.<br />

Bevor Ramona Böhme die Kunst für sich<br />

entdeckt hat, hat sie eine kaufmännische<br />

Ausbildung <strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG gemacht.<br />

„Schon vor dem Studium habe ich mich<br />

sehr für Informatik interessiert. D<strong>an</strong>n<br />

war ich während meiner Ausbildung<br />

immer von Studierenden umgeben.<br />

Dadurch gab es keine Hemmschwelle<br />

mehr“, erzählt sie. 2008 schließt sie ihren<br />

Bachelor in Informatik ab und tritt<br />

2009 ihre Vollzeitstelle in <strong>der</strong> Verwaltungs-IT<br />

<strong>an</strong>. „Ich habe gleich nach <strong>der</strong><br />

Abschlussarbeit einen Platz bekommen<br />

und wurde ein halbes Jahr l<strong>an</strong>g eingearbeitet.<br />

Das war sehr gut!“, erinnert sie<br />

sich. Heute wünscht sie sich, mehr Zeit<br />

für ihre Kunst zu haben, diese auszuweiten<br />

und zum Fokus in ihrem Leben zu<br />

machen. Trotzdem mag sie ihre Arbeit<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> HSZG, auch wenn es m<strong>an</strong>chmal<br />

stressig ist. „Es ist das, was ich machen<br />

wollte“, resümiert Ramona Böhme.<br />

Ramona Böhme<br />

1 2<br />

Kunstwerk von Ramona<br />

Böhme<br />

Link zur Website von Ramona Böhme<br />

www.raboeart.com<br />

44


Menschen // <strong>Einblick</strong><br />

NEUBERUFUNGEN<br />

Foto: Christi<strong>an</strong>e Matthieu<br />

Fakultät Sozialwissenschaften<br />

Lehrgebiet: Methoden <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung (Vertretungsprofessur)<br />

An <strong>der</strong> Hochschule seit März 2<strong>01</strong>8<br />

Geboren 1966 in Eilenburg<br />

DR. PHIL. RONALD GEBAUER<br />

Dr. phil. Ronald Gebauer ab<strong>so</strong>lvierte zunächst<br />

eine Erstausbildung zum Installateur<br />

und arbeitete <strong>an</strong>schließend u.a.<br />

im <strong>so</strong>zialdiakonischen Bereich, bevor er<br />

ab 1991 Soziologie und Psychologie <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Universität Leipzig studierte. Dort<br />

promovierte <strong>der</strong> Diplom-Soziologe <strong>an</strong>schließend<br />

mit <strong>der</strong> Dissertation „Arbeit<br />

gegen Armut. Grundlagen, historische<br />

Genese und empirische Überprüfung<br />

des Armutsfallentheorems.“ zur Armutsforschung.<br />

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

wirkte er seit 1997 <strong>an</strong> zahlreichen<br />

Projekten u.a. <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität Leipzig,<br />

<strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

und dem Jenaer Zentrum für empirische<br />

Sozial- und <strong>Kultur</strong>forschung. An <strong>der</strong> Universität<br />

Potsdam und <strong>der</strong> Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena übernahm er jeweils<br />

Vertretungsprofessuren. Ab März 2<strong>01</strong>8<br />

unterrichtet Dr. phil. Ronald Gebauer<br />

als Vertretungsprofes<strong>so</strong>r Methoden <strong>der</strong><br />

empirischen Sozialforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />

liegen dabei bei <strong>der</strong><br />

Vermittlung von Grundlagenkenntnissen<br />

in den Methoden <strong>der</strong> empirischen<br />

Sozialforschung / Statistik <strong>so</strong>wie von<br />

fortgeschrittenen Auswertungsverfahren<br />

in den Studiengängen Soziale Arbeit,<br />

Kommunikationspsychologie und<br />

M<strong>an</strong>agement (z.B. <strong>Kultur</strong>, Gesundheit)<br />

<strong>so</strong>wie M<strong>an</strong>agement Sozialen W<strong>an</strong>dels<br />

und Soziale Gerontologie. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt seiner Tätigkeit <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

HSZG bildet die Armuts- und Eliteforschung<br />

<strong>so</strong>wie die Forschung zur <strong>so</strong>zialen<br />

Lage von DDR-Zw<strong>an</strong>gsadoptierten.<br />

Foto: Privat<br />

Fakultät Sozialwissenschaften<br />

Lehrgebiet: Soziale Einzelfallhilfe, Sozialm<strong>an</strong>agement, Gleichstellung<br />

An <strong>der</strong> Hochschule seit März 2<strong>01</strong>8<br />

Geboren 1979 in Dresden<br />

DR. PHIL. JULIANE WAHREN<br />

„Um <strong>an</strong><strong>der</strong>e begeistern zu können, muss<br />

m<strong>an</strong> selbst begeistert sein und immer<br />

neugierig bleiben.“ Dieses Motto hat sich<br />

Dr. phil. Juli<strong>an</strong>e Wahren ihr Leben l<strong>an</strong>g<br />

bewahrt. Seit dem <strong>01</strong>. März 2<strong>01</strong>8 gibt<br />

sie diese Philo<strong>so</strong>phie als Vertretungsprofes<strong>so</strong>rin<br />

für Sozialwissenschaften mit<br />

dem Schwerpunkt Soziale Einzelfallhilfe,<br />

Sozialm<strong>an</strong>agement und Ethik in <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit <strong>an</strong> ihre Studentinnen und<br />

Studenten weiter. Damit ist die gebürtige<br />

Dresdnerin zu ihren akademischen<br />

Wurzeln zurückgekehrt, denn <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Hochschule Zittau/Görlitz hat sie 2002<br />

ihr Diplom als Sozialarbeiterin/-pädagogin<br />

abgelegt. Im Anschluss zog es sie in<br />

die Bundeshauptstadt, wo sie <strong>an</strong> <strong>der</strong> Katholischen<br />

Hochschule für Sozialwesen<br />

Berlin ihren Master berufsbegleitend<br />

ab<strong>so</strong>lvierte. Ihr erworbenes Fachwissen<br />

konnte sie 2003 als psycho-<strong>so</strong>ziale Betreuerin<br />

von psychisch erkr<strong>an</strong>kten alten<br />

Menschen beim PSB in Berlin <strong>an</strong>wenden.<br />

Von 2004 bis 2<strong>01</strong>7 arbeitete sie als<br />

Projektleiterin <strong>der</strong> Frauenzufluchtswohnungen<br />

und Beratungsstelle für gewaltbetroffene<br />

Frauen und ihre Kin<strong>der</strong> beim<br />

offensiv`91 e.V. in Berlin. Nach dieser für<br />

sie sehr prägenden Zeit zog es sie bis Februar<br />

2<strong>01</strong>8 als Profes<strong>so</strong>rin für allgemeine<br />

Sozialpädagogik <strong>an</strong> die FHD – Fachhochschule<br />

Dresden. In ihrer Freizeit geht sie<br />

gern auf Reisen, genießt Kino- und Theaterbesuche<br />

und in ruhigen Stunden ein<br />

gutes Buch. Mit ihrem Unterricht gibt sie<br />

den Studierenden wertvolle <strong>Einblick</strong>e<br />

in die Schwerpunkte: Klinische Sozialarbeit,<br />

biopsycho<strong>so</strong>ziale Gesundheit, Social<br />

Support und häusliche Gewalt.<br />

45


<strong>Einblick</strong> // Menschen<br />

Foto: Privat<br />

Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Lehrgebiet: Betriebswirtschaftslehre, insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Produktionswirtschaft und<br />

Logistik<br />

An <strong>der</strong> Hochschule seit Dezember 2<strong>01</strong>7<br />

Geboren 1981 auf Rügen<br />

PROF. DR. RER. POL.<br />

SOPHIA KEIL<br />

Seit Dezember 2<strong>01</strong>7 ist Prof. Dr. rer. pol.<br />

Sophia Keil Profes<strong>so</strong>rin für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Produktionswirtschaft<br />

und Logistik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

Zittau/Görlitz. Gebürtig von <strong>der</strong><br />

Ostseeinsel Rügen stammend, studierte<br />

sie Betriebswirtschaftslehre <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

Stralsund (1999 bis 2003). In<br />

den Jahren 2005 bis 2006 erfolgte ein<br />

berufsbegleitendes Promotionsstudium<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> TU Dresden.<br />

In ihrem beruflichen Entwicklungsweg<br />

bei dem Halbleiterhersteller Infineon<br />

Technologies Dresden GmbH, bei dem<br />

Lehrstuhl BWL, insb. Logistik, <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität Dresden, bei <strong>der</strong> Dresden<br />

International University (DIU) <strong>so</strong>wie<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Stralsund konnte<br />

sie sich ein umfassendes Fach-, Erfahrungs-<br />

und Führungswissen auf den<br />

Gebieten <strong>der</strong> Unternehmensprozess-,<br />

Produktions-, Supply Chain- und Logistikoptimierung<br />

<strong>an</strong>eignen. 2<strong>01</strong>1 wurde sie<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Technischen Universität Dresden<br />

mit einer Arbeit zum Thema „Flus<strong>so</strong>rientierte<br />

Gestaltung von Produktionssystemen<br />

am Beispiel von Halbleiterfabriken“<br />

zum Dr. rer. pol. promoviert. 2<strong>01</strong>5 erhielt<br />

sie den Ruf als Profes<strong>so</strong>rin <strong>an</strong> das SUNY<br />

Polytechnic Institute Alb<strong>an</strong>y (NY, USA),<br />

dem sie nicht folgte. Um Wissen für Studierende<br />

bestmöglich verständlich zu<br />

machen, schloss sie 2<strong>01</strong>5 berufsbegleitend<br />

das Sächsische Hochschuldidaktikzertifikat<br />

ab.<br />

In <strong>der</strong> eng verzahnten Forschung und<br />

Lehre steht bei Prof. Keil u. a. das Thema<br />

<strong>der</strong> „Digitalisierung“ im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Aktuell baut sie gemeinsam mit ihren<br />

Kollegen Prof. Uwe Wendt und J<strong>an</strong> Fallgatter<br />

das Digitalisierungslabor SCO-TTi<br />

(Science Café Oberlausitz – Technologie<br />

– Tr<strong>an</strong>sfer – innovativ) auf. In diesem <strong>so</strong>llen<br />

Studierende zur Gestaltung digitaler<br />

Unternehmensprozesse und zur Nutzung<br />

digitaler Technologien befähigt<br />

werden. „Mein Ziel ist es, die Studierenden<br />

zu aktiven, unabhängigen Lernenden,<br />

nach dem Motto: ‚Wissen, wie ich<br />

Wissen selbst schaffe und nutze‘, entwickeln“,<br />

<strong>so</strong> Prof. Keil.<br />

Im Juni 2<strong>01</strong>8 hat sie das europäische Forschungsprojekt<br />

„iDev40“ für die HSZG<br />

eingeworben, in dem sie gemeinsam<br />

mit 38 Partnern aus sechs Län<strong>der</strong>n <strong>an</strong><br />

Digitalisierungsthemen in Bezug auf<br />

die intelligente Vernetzung von Produktions-<br />

und Entwicklungsprozessen und<br />

<strong>der</strong> Gestaltung von Arbeitsplätzen 4.0<br />

forscht.<br />

Frau Prof. Keil ist mit weltweit agierenden<br />

High-Tech-Unternehmen und Hochschulinstituten<br />

sehr gut vernetzt. Sie ist<br />

Mitglied in den Programmkomitees <strong>der</strong><br />

Adv<strong>an</strong>ced Semiconductor M<strong>an</strong>ufacturing<br />

Conference (ASMC) <strong>so</strong>wie <strong>der</strong> Europe<strong>an</strong><br />

Adv<strong>an</strong>ced Process Control <strong>an</strong>d<br />

M<strong>an</strong>ufacturing Conference (apcm) und<br />

Autorin von über 30 Veröffentlichungen.<br />

Ab September 2<strong>01</strong>8 wird sie als Mitglied<br />

des Fakultätsrates und als Studiendek<strong>an</strong>in<br />

<strong>der</strong> Fakultät Wirtschaftswissenschaften<br />

und -ingenieurwesen tätig sein. Frau<br />

Prof. Keil ist sehr naturverbunden und<br />

sportlich. Sie unternimmt gerne W<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen<br />

mit ihrer Familie, ihren Freunden<br />

und ihrem Hund Paul und macht gerne<br />

Radtouren.<br />

DIENSTJUBILÄEN 2<strong>01</strong>8<br />

25<br />

40<br />

25-jähriges:<br />

Prof. Dr. Tobias Zschunke<br />

40-jähriges:<br />

Dr. Arndt Schmidt, Petra Schmidt, Karin<br />

Schiffner, Jutta Haim, Evelyn Sulim<strong>an</strong>, Angelika<br />

Reinke, Prof. Dr. Reiner Böhm<br />

JUBILÄEN<br />

WIR GRATULIEREN<br />

46


Menschen // <strong>Einblick</strong><br />

STAFFELSTABÜBERGABE<br />

Dr. oec. Norbert Sturm ab<strong>so</strong>lvierte von<br />

1976 bis 1980 ein Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaft<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Ingenieurhochschule<br />

Zittau. Dar<strong>an</strong> <strong>an</strong>schließend war er von<br />

September 1980 bis 1984 als befristeter<br />

wissenschaftlicher Assistent tätig und<br />

promovierte 1985 im Lehrgebiet Rechnungsführung<br />

und Fin<strong>an</strong>zen.<br />

Ab August 1984 beg<strong>an</strong>n Herr Dr. Sturm<br />

seine berufliche Laufbahn als Leiter für<br />

Haushaltwirtschaft/Leiter <strong>der</strong> Abteilung<br />

Fin<strong>an</strong>zen <strong>der</strong> Ingenieurhochschule Zittau/Technischen<br />

Hochschule Zittau.<br />

Mit den politischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

auch in <strong>der</strong> Hochschull<strong>an</strong>dschaft wurden<br />

Dr. Sturm 1991 die Aufgaben eines<br />

Referatsleiters Haushalt übertragen, die<br />

er bis zur Neuausrichtung <strong>der</strong> Hochschulverwaltung<br />

im Jahre 2<strong>01</strong>7 ausübte.<br />

Die sich aus <strong>der</strong> Neuen Hochschulsteuerung<br />

ergebende Notwendigkeit einer<br />

stärkeren inhaltlichen und org<strong>an</strong>isatorischen<br />

Verbindung <strong>der</strong> Referate Haushalt<br />

und Forschung hat Dr. Sturm als Dezernent<br />

Fin<strong>an</strong>zen und Projektverwaltung<br />

bis zu seinem Dienstende erfolgreich<br />

umgesetzt und gestaltet.<br />

Auf dem Weg <strong>der</strong> Hochschule zur <strong>so</strong>gen<strong>an</strong>nten<br />

Haushaltsflexibilität hat Dr.<br />

Sturm l<strong>an</strong>gfristig auch junge Kolleginnen<br />

und Kollegen für die Arbeit im Dezernat<br />

Fin<strong>an</strong>zen und Projektverwaltung<br />

gewinnen und begeistern können und<br />

damit den Überg<strong>an</strong>g zum Wirtschaften<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage eines umfassenden<br />

Controllings vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Einführung eines ERP-Systems erfolgreich<br />

vorbereitet.<br />

Dr. Sturm hat sich stets für eine auskömmliche<br />

Fin<strong>an</strong>zsituation <strong>der</strong> Hochschule<br />

und <strong>der</strong> Struktureinheiten, auch<br />

in Zeiten von Stellen- und Mittelsperrungen,<br />

eingesetzt. In seiner Funktion war<br />

er unmittelbarer und stets verlässlicher<br />

1<br />

Partner für den K<strong>an</strong>zler als Beauftragter<br />

für den kameralistischen Haushalt bzw.<br />

bei <strong>der</strong> Bewirtschaftung <strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

zugewiesenen Mittel unter Anwendung<br />

kaufmännischer Grundsätze.<br />

Mittelverteilung und -verwendung <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz bewertete<br />

er konsequent unter dem Aspekt <strong>der</strong><br />

Aufgabenerfüllung <strong>der</strong> Hochschule vor<br />

dem Hintergrund des jeweils geltenden<br />

Hochschulgesetzes.<br />

Über die Haushalts- und Wirtschaftsjahre<br />

seiner Tätigkeit hat Dr. Sturm die<br />

Hochschulleitungen zuverlässig und<br />

mit <strong>so</strong>lidem Fachwissen in fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Fragen unterstützt und begleitet. Hochschulspezifische<br />

Lösungs<strong>an</strong>sätze st<strong>an</strong>den<br />

immer im Vor<strong>der</strong>grund. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zkommission schätzten<br />

seine pragmatische Her<strong>an</strong>gehensweise,<br />

das Aufzeigen relev<strong>an</strong>ter Problemstellungen<br />

und die gemeinsame Lösungsfindung.<br />

Dr. Sturm ist begeisterter Fußballf<strong>an</strong>, <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Region auch als Schiedsrichter aktiv<br />

war.<br />

Zum 31. August 2<strong>01</strong>8 beendet Dr. oec.<br />

Norbert Sturm sein Arbeitsverhältnis<br />

und geht in den wohlverdienten Ruhest<strong>an</strong>d.<br />

Im Rahmen eines öffentlichen Stellenausschreibungsverfahrens<br />

wurde Frau<br />

M.Sc. Jenny König als Nachfolgerin ausgewählt.<br />

Sie wird ab dem 1. September<br />

2<strong>01</strong>8 die Funktion <strong>der</strong> Dezernentin Fin<strong>an</strong>zen<br />

und Projektverwaltung <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Hochschule Zittau/Görlitz übernehmen.<br />

1<br />

- Dipl.-Jur. Karin Hollstein -<br />

K<strong>an</strong>zlerin<br />

Dr. oec. Norbert Sturm übergibt<br />

zum 1. September 2<strong>01</strong>8<br />

das Dezernat Fin<strong>an</strong>zen und<br />

Projektverwaltung <strong>an</strong> M.Sc.<br />

Jenny König.<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

47


<strong>Einblick</strong> // Menschen<br />

VERABSCHIEDUNGEN<br />

DIPL.-ING. OEC.<br />

GABRIELE SEFRIN<br />

Frau Dipl.-Ing. oec. Gabriele Sefrin war<br />

nach dem Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaft<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> TU Dresden ab dem Jahre<br />

1976 in verschiedenen Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Region beschäftigt, unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />

in <strong>der</strong> Fahrzeugindustrie und dem Textilmaschinenbau.<br />

Im Jahre 1998 kam sie erstmals in Berührung<br />

mit <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz,<br />

zunächst über den Forschungsverein<br />

Umweltschutz. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em war sie<br />

zu dieser Zeit mit dem Aufbau eines<br />

Weiterbildungszentrums <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

befasst. Im Zuge dessen war sie<br />

damals auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> Schaffung <strong>der</strong> Seniorenakademie<br />

beteiligt, ein Vorläufer<br />

des heutigen Seniorenkollegs. In beiden<br />

Dezernat Studium und Internationales / Neisse University<br />

Koordinatorin „Internationale Netzwerke“<br />

An <strong>der</strong> Hochschule seit 1998<br />

Bereichen hat sie Pionierarbeit geleistet.<br />

Ihre Arbeit war von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> durch<br />

effektive Arbeit<strong>so</strong>rg<strong>an</strong>isation und eine<br />

zügige und termingerechte Bearbeitung<br />

<strong>der</strong> ihr übertragenen Aufgaben gekennzeichnet.<br />

Ihre l<strong>an</strong>gjährige Berufserfahrung<br />

in Verwaltungsprozessen konnte<br />

sie gut einbringen.<br />

Ab dem Jahre 20<strong>01</strong> war Gabriele Sefrin<br />

als Sachbearbeiterin im Rahmen des internationalen<br />

Netzwerkes „Neisse University“<br />

beschäftigt. Diese Tätigkeit füllte<br />

sie bis zuletzt mit einem hohen Maß<br />

<strong>an</strong> Selbstständigkeit, Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein,<br />

Fleiß und Sachkompetenz<br />

aus. Alle Studierenden des Studieng<strong>an</strong>ges<br />

„Information <strong>an</strong>d Communication<br />

M<strong>an</strong>agement“, welcher innerhalb des<br />

Netzwerkes „Neisse University“ <strong>an</strong>geboten<br />

wird, denken gern <strong>an</strong> die Zeit des<br />

Studiums zurück, haben sie doch viele<br />

gute Erinnerungen <strong>an</strong> die ‘Mutter‘ <strong>der</strong><br />

„Neisse University“, Frau Sefrin. Sie hat<br />

ihnen bei den vielen großen und kleinen<br />

Problemen des Studiums weitergeholfen<br />

und damit wesentlich zum Gelingen<br />

beigetragen.<br />

Sehr geehrte Frau Sefrin, herzlichen<br />

D<strong>an</strong>k für die geleistete Arbeit. Wir wünschen<br />

Ihnen und Ihrer Familie für die<br />

kommenden Jahre Gesundheit und persönlich<br />

alles Gute.<br />

- Dr.-Ing. Stef<strong>an</strong> Kühne -<br />

Foto: Privat<br />

Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Lehrgebiet: Marketing / H<strong>an</strong>dels- und B<strong>an</strong>klehre<br />

An <strong>der</strong> Hochschule seit 1994<br />

PROF. DR. RER. POL. DR. H.C.<br />

CLEMENS RENKER<br />

An <strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz in Kooperation<br />

mit dem IHI <strong>der</strong> TU Dresden<br />

lehrt Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Clemens<br />

Renker von 1994 bis 2<strong>01</strong>8 Marketing,<br />

H<strong>an</strong>dels- und B<strong>an</strong>klehre. In dieser Zeit<br />

engagierte er sich auch für seine Hochschule<br />

in <strong>der</strong> Studienkommission, als<br />

Prodek<strong>an</strong>, Hochschulrat und im Fachbeirat<br />

des SMWK <strong>so</strong>wie für die Universitätspartnerschaft<br />

St. Petersburg. Neben <strong>der</strong><br />

Betreuung von mehr als 500 Praxistr<strong>an</strong>sfers<br />

von Studierenden veröffentlichte er<br />

bis heute 10 Fachbücher und 60 Fachartikel.<br />

Nach dem hum<strong>an</strong>istischen Abitur<br />

studierte er Volkswirtschaftslehre und<br />

Betriebswirtschaft <strong>an</strong> den Universitäten<br />

Würzburg, Münster und St. Petersburg.<br />

Später folgten noch Philo<strong>so</strong>phie und<br />

slawistische Literaturwissenschaft als<br />

Gaststudien. Von 1980 bis 1990 sammelte<br />

er als Trainee, Vorst<strong>an</strong>dsreferent, Leiter<br />

Industriekredite in <strong>der</strong> Bayerischen<br />

L<strong>an</strong>desb<strong>an</strong>k und in <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong><br />

Sparkasse Schweinfurt umf<strong>an</strong>greiche<br />

B<strong>an</strong>kerfahrungen. Bis 2000 gestaltete er<br />

als Geschäftsführer das Industrieunternehmen<br />

C. Kreul zum Weltmarktführer.<br />

Dafür und für mehrere ehrenamtliche<br />

Vorst<strong>an</strong>dschaften wurde Clemens Renker<br />

unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

gewürdigt. Neben <strong>der</strong> Literatur,<br />

Musik und Kunst zählt <strong>der</strong> Fußball<br />

zu seinen Vorlieben.<br />

- Fakultät Wirtschaftswissenschaften<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen -<br />

48


Menschen // <strong>Einblick</strong><br />

Dipl.-Ing. BERND KAUFMANN<br />

zum 28.02.2<strong>01</strong>8, Laborleiter Baustofftechnik/Bauwerksdiagnostik,<br />

Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

ROLAND HEIDRICH<br />

zum 31.03.2<strong>01</strong>8, Laborhilfskraft <strong>der</strong> Fakultät Maschinenwesen<br />

DANIEL SCHWERTFEGER M.A.<br />

zum 15.06.2<strong>01</strong>8, wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>der</strong> Fakultät Sozialwissenschaften<br />

JULIA ŠVARC B.A.<br />

zum 31.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>8, Lehrkraft für be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Aufgaben im Studienkolleg<br />

WIR TRAUERN UM PROF. WOLFGANG PREIS<br />

HERR PROF. WOLFGANG PREIS<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

Mit Bestürzung haben wir die Nachricht<br />

vom Tode von Profes<strong>so</strong>r Wolfg<strong>an</strong>g Preis<br />

aufgenommen, <strong>der</strong> viel zu früh und unerwartet<br />

am 3. April 2<strong>01</strong>8 von uns geg<strong>an</strong>gen<br />

ist.<br />

Profes<strong>so</strong>r Preis hat maßgeblich den Aufbau<br />

und die Entwicklung des Studieng<strong>an</strong>gs<br />

Soziale Arbeit geprägt. Am 1. April<br />

1992 – noch vor <strong>der</strong> offiziellen Gründung<br />

<strong>der</strong> Hochschule Zittau/Görlitz – nahm er<br />

seine Tätigkeit <strong>an</strong> unserer Hochschule<br />

auf und gehörte mit Profes<strong>so</strong>r Herm<strong>an</strong>n<br />

Heitkamp zu den Gründungsvätern<br />

des Fachbereichs Sozialwesen. 25 Jahre<br />

wirkte er als Profes<strong>so</strong>r für Sozialarbeitswissenschaft,<br />

enorm engagiert in <strong>der</strong><br />

Lehre und gegenüber den Studierenden,<br />

aber auch als Autor zahlreicher<br />

wissenschaftlicher Veröffentlichungen<br />

und in <strong>der</strong> Hochschulselbstverwaltung.<br />

Viele Jahre war Wolfg<strong>an</strong>g Preis Mitglied<br />

des Fakultätsrates, Studieng<strong>an</strong>gsleiter<br />

und Triebfe<strong>der</strong> für curriculare Reformprozesse.<br />

Dabei ist <strong>der</strong> ausgebildete Sozialarbeiter<br />

seinen Überzeugungen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Qualität des Studiums <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit, insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e mit Blick<br />

auf die Theorie-Praxis-Verzahnung, stets<br />

treu geblieben.<br />

Die Studierenden und seine Kolleginnen<br />

und Kollegen trauern um einen äußerst<br />

engagierten Mitmenschen. Er bleibt als<br />

Vorbild in seinem Einsatz für die Interessen<br />

Studieren<strong>der</strong> und <strong>so</strong>zial benachteiligter<br />

Menschen in Erinnerung.<br />

Unser g<strong>an</strong>zes Mitgefühl gilt seiner Familie.<br />

- Prof. Friedrich Albrecht -<br />

Rektor<br />

49


<strong>Einblick</strong> // Menschen<br />

UND DOCH KEINE STUDENTIN AN DER HSZG<br />

VON HEIKE KALLWEIT UND CORNELIA ROTHE<br />

In l<strong>an</strong>ger Tradition bietet die Hochschule<br />

jährlich Ausbildungsplätze in den<br />

Berufen Elektroniker/in für Geräte und<br />

Systeme und Kauffrau/Kaufm<strong>an</strong>n für<br />

Bürom<strong>an</strong>agement <strong>an</strong>. Seit Herbst 2<strong>01</strong>6<br />

gibt es nun einen weiteren Baustein.<br />

Die Hochschule ist Praxispartner <strong>der</strong><br />

Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie<br />

Bautzen, für Studierende<br />

im dualen Studieng<strong>an</strong>g Public M<strong>an</strong>agement,<br />

und geht damit neue Wege auf<br />

diesem Gebiet <strong>der</strong> Per<strong>so</strong>nalentwicklung,<br />

insbe<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e für die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

im nichtwissenschaftlichen<br />

Bereich. Fast die Hälfte <strong>der</strong> sechssemestrigen<br />

Ausbildungszeit erfolgt dabei im<br />

Rahmen <strong>der</strong> praxisintegrierenden Studienabschnitte<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung und<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit. Mit Beginn des<br />

Wintersemesters 2<strong>01</strong>8/2<strong>01</strong>9 sind d<strong>an</strong>n<br />

bereits drei Studentinnen aus diesem<br />

Studieng<strong>an</strong>g bei uns <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule.<br />

DAS BESONDERE DARAN, KEINE<br />

STUDENTIN AN DER HSZG ZU<br />

SEIN<br />

Julia Große ist 21 Jahre alt und studiert<br />

im dritten Studienjahr Public M<strong>an</strong>agement<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Berufsakademie Sachsen in<br />

Bautzen. Seit Oktober 2<strong>01</strong>6 ist die Hochschule<br />

Zittau/Görlitz ihr Ausbildungspartner.<br />

WAS IST BESONDERS AN EINER<br />

HOCHSCHULE ALS AUSBIL-<br />

DUNGSPARTNER?<br />

Das Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e <strong>an</strong> <strong>der</strong> Situation ist, gerade<br />

NICHT als Studentin <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

zu studieren, wie m<strong>an</strong> es üblicherweise<br />

kennt. Wenn die Leute von<br />

meinem Ausbildungspartner hören,<br />

fällt die Überraschung meist groß aus.<br />

Das wird von den wenigsten erwartet.<br />

Ich bin glücklich darüber, meine Praxisphasen<br />

hier ab<strong>so</strong>lvieren zu können. Sie<br />

sind gut auf die Inhalte des Studiums<br />

abgestimmt, <strong>so</strong>dass ich die Möglichkeit<br />

1<br />

1<br />

erhalte, mir ein Bild von den verschiedenen<br />

Verwaltungsbereichen zu machen,<br />

ein Bewusstsein für <strong>der</strong>en Tätigkeiten<br />

zu entwickeln und zu verstehen, wie die<br />

einzelnen Bereiche mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> agieren.<br />

WIE GESTALTET SICH IHR AR-<br />

BEITSALLTAG?<br />

Die Praxisphasen dauern meist zwischen<br />

zehn und elf Wochen. Entsprechend <strong>der</strong><br />

Studieninhalte werde ich in verschiedenen<br />

Stationen eingesetzt. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em<br />

war ich bereits in <strong>der</strong> Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit,<br />

im Bereich Fin<strong>an</strong>zen<br />

<strong>so</strong>wie im Bereich Per<strong>so</strong>nal tätig. In den<br />

Stationen werde ich zu einem großen<br />

Teil in das Alltagsgeschäft eingebunden.<br />

So durfte ich während meiner Zeit in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit News-Beiträge auf<br />

<strong>der</strong> Hochschulwebseite veröffentlichen<br />

und war <strong>an</strong> <strong>der</strong> Immatrikulationsfeier<br />

<strong>der</strong> Studien<strong>an</strong>fänger beteiligt. Im Bereich<br />

Per<strong>so</strong>nal wirke ich bei verschiedenen<br />

Prozessen mit, wie beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Neueinstellung von Mitarbeitern<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausfertigung von Arbeitsverträgen.<br />

Grundsätzlich werde ich in viele Aufgaben<br />

mit eingebunden, was mir hilft, ein<br />

besseres Verständnis für die internen<br />

Abläufe und Vernetzungen zu bekommen.<br />

Hinzu kommt, dass ich in je<strong>der</strong><br />

Praxisphase eine Belegarbeit schreiben<br />

muss. Mit <strong>der</strong> Bil<strong>an</strong>zierung von Zuschüssen<br />

für die Hochschul-Projekte habe ich<br />

mich in <strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genen Praxisphase<br />

beschäftigt. Derzeit befasse ich mich mit<br />

<strong>der</strong> Thematik, was ein Enterprise Res<strong>so</strong>urce<br />

Pl<strong>an</strong>ning-System bezüglich des<br />

Per<strong>so</strong>nalm<strong>an</strong>agements <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

bieten k<strong>an</strong>n.<br />

WIE SEHEN IHRE PLÄNE FÜR DIE<br />

ZUKUNFT AUS?<br />

Im Anschluss <strong>an</strong> das Studium möchte ich<br />

noch mehr Berufserfahrung in <strong>der</strong> Verwaltung<br />

sammeln. Ich würde mich freuen,<br />

in <strong>der</strong> Heimat - bei meiner Familie<br />

- zu bleiben, glaube aber auch, dass es<br />

wichtig ist, <strong>der</strong> Heimat für eine gewisse<br />

Zeit den Rücken zu kehren. Grundsätzlich<br />

könnte ich mir vorstellen, für zwei,<br />

drei Jahre in eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Stadt o<strong>der</strong> gar<br />

ins Ausl<strong>an</strong>d zu gehen, um Erfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

1<br />

Foto: Jens Freudenberg<br />

Julia Große hat während<br />

ihrer Zeit in <strong>der</strong> Stabsstelle<br />

Öffentlichkeitsarbeit bei den<br />

Vorbereitungen und Durchführungen<br />

von Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

unterstützt.<br />

50


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Ver<strong>an</strong>twortlich im Sinne des Presserechts:<br />

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Antje Pfitzner, M.A.<br />

Redaktion und Koordination:<br />

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Antje Pfitzner, M.A.<br />

Cornelia Rothe, M.A.<br />

03583 612 3031<br />

marketing@hszg.de<br />

Redaktionsschluss:<br />

30. Juni 2<strong>01</strong>8<br />

Satz und Gestaltung:<br />

Werbeagentur 15°<br />

www.15grad.com<br />

Titelbild:<br />

Campus Zittau<br />

Druck:<br />

dieUmweltDruckerei GmbH<br />

Gedruckt wurde mit Bio-Farben auf Pfl<strong>an</strong>zenöl-Basis auf CircleoffsetPremium<br />

White Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben die Meinung <strong>der</strong> Autoren wie<strong>der</strong>. Die Redaktion behält sich<br />

Än<strong>der</strong>ungen einges<strong>an</strong>dter Texte vor.

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