Einblick 01/2018: Titelthema "Gesunde Kultur - so läuft Gesundheitsmanagement an der HSZG"
Magazin der Hochschule Zittau/Görlitz
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EDITORIAL<br />
Liebe Leser und Leserinnen,<br />
2<strong>01</strong>4 fing es <strong>an</strong>: als ich aus meiner Elternzeit<br />
zurück in den Job kam, wollte ich<br />
wie gewohnt mit dem Fahrstuhl in mein<br />
Büro im vierten Stock fahren. Doch über<br />
dem Fahrstuhlknopf pr<strong>an</strong>gte unübersehbar<br />
ein Plakat, das mich dazu auffor<strong>der</strong>te,<br />
die Treppe zu nehmen. Ertappt<br />
schaute ich mich um. In mein Blickfeld<br />
geriet ein Aufsteller, <strong>der</strong> mir vorrechnete,<br />
wie oft ich die Treppe bis zu meinem<br />
Büro hochsteigen müsste, um ein Stück<br />
Schokolade zu verbrennen. G<strong>an</strong>ze 9,5<br />
Mal! Für ein Stück Schokolade! Okay gut,<br />
d<strong>an</strong>n eben die Treppe. Irgendjem<strong>an</strong>d<br />
war auch noch <strong>so</strong> clever und beschriftete<br />
die einzelnen Treppenstufen mit <strong>der</strong><br />
Kalorienzahl, die ich beim Erklimmen<br />
<strong>der</strong> selbigen verbrauche. Immerhin<br />
g<strong>an</strong>ze 0,030 kcal pro Stufe.<br />
Foto: HSZG<br />
Von da <strong>an</strong> spielte sich jeden Morgen,<br />
nach je<strong>der</strong> Mittagspause und jedem<br />
Dienstg<strong>an</strong>g die gleiche Diskussion in<br />
meinem Kopf ab: Treppe o<strong>der</strong> Fahrstuhl?<br />
Wenn ich recht überlege gab es<br />
diese innere Debatte auch schon früher.<br />
Aber nun redeten An<strong>der</strong>e mit: das<br />
Plakat, <strong>der</strong> Aufsteller, die Treppenstufen.<br />
Recht schnell d<strong>an</strong>n auch Kollegen.<br />
Mit dem Ergebnis, dass immer öfter die<br />
Treppe gew<strong>an</strong>n. Es war in diesen Tagen<br />
wirklich sehr schwer, sich für den Fahrstuhl<br />
zu entscheiden.<br />
Und das war gut <strong>so</strong>. Als recht sportlicher<br />
Mensch hatte ich mir bis dato nicht <strong>so</strong><br />
viele Ged<strong>an</strong>ken über Bewegung im<br />
Alltag gemacht. Als berufstätige Mehrfach-Mutter<br />
stellte ich jedoch schnell<br />
fest, dass ich mein früheres Sportpensum<br />
nicht mehr schaffe. Als ich mich<br />
d<strong>an</strong>n auch noch hochmotiviert mit<br />
einem Schrittzähler ausstattete und<br />
feststellte, das ich <strong>an</strong> einem normalen<br />
Arbeitstag meilenweit von den empfohlenen<br />
10.000 Schritten pro Tag entfernt<br />
bin, war klar, dass mehr Bewegung<br />
in meinen Arbeitstag muss.<br />
Kollegen besuchen <strong>an</strong>statt <strong>an</strong>zurufen,<br />
die Mittagspause für einen Spazierg<strong>an</strong>g<br />
nutzen, mit dem Bus o<strong>der</strong> Fahrrad auf<br />
Arbeit kommen, Treppe statt Fahrstuhl.<br />
Das klappt schon mal g<strong>an</strong>z gut. Im kommenden<br />
Semester werde ich mich beim<br />
Hochschulsportkurs Rückenfit <strong>an</strong>melden.<br />
Auch wenn meine Kollegin Sophie<br />
Herwig mich da nicht haben möchte<br />
(lesen Sie auf Seite 10). Gegen die obligatorischen<br />
Versp<strong>an</strong>nungen und Rückenschmerzen<br />
helfen mir Übungen am<br />
Schreibtisch o<strong>der</strong> kleine Yogaeinheiten.<br />
Und warum erzähle ich Ihnen nun all<br />
das? Die Hochschule Zittau/Görlitz ist<br />
ein Arbeitgeber, <strong>der</strong> die Gesundheit<br />
seiner Mitarbeiter in den Fokus rückt.<br />
Das zeigt sich <strong>an</strong> vielen Puzzleteilen,<br />
wie den Gesundheits- und Umwelttagen<br />
mit Schrittzählerchallenge und<br />
Hochschul-Stadt-Firmen-Lauf, den vielfältigen<br />
Hochschulsport<strong>an</strong>geboten, Rückenscreenings,<br />
flexiblen Arbeitszeiten,<br />
<strong>der</strong> Befragung zur psycho<strong>so</strong>zialen Lage<br />
<strong>so</strong>wie <strong>der</strong> Möglichkeit zur Telearbeit.<br />
Und es m<strong>an</strong>ifestiert sich in dem Vorhaben<br />
ein Betriebliches <strong>Gesundheitsm<strong>an</strong>agement</strong><br />
einzuführen. In dieser „<strong>Gesunde</strong>n<br />
<strong>Kultur</strong>“ fällt es mir leichter, auf<br />
mich zu achten.<br />
Die „Nimm-doch-mal-die Treppe-Aktion“<br />
war übrigens ein Projekt unseres<br />
Mach-Mit-Umweltm<strong>an</strong>agement-Teams.<br />
D<strong>an</strong>ke <strong>an</strong> dieser Stelle für den Stups in<br />
die richtige Richtung. Ein Problem habe<br />
ich jedoch: für die Treppenstufenbil<strong>an</strong>z<br />
fehlt mir inzwischen mein Büro in <strong>der</strong><br />
vierten Etage unseres alten Verwaltungsgebäudes.<br />
Im Namen <strong>der</strong> Redaktion wünsche ich<br />
Ihnen Freude beim Lesen und Impulse<br />
für ihr Wohlbefinden. Zum Beispiel mit<br />
Tipps zum Stressabbau von Yogameister<br />
und Naturarzt Dr. Subodh o<strong>der</strong> mit<br />
<strong>der</strong> praktischen Übungsreihe für den<br />
Arbeitsplatz zum Herausnehmen.<br />
Herzlich,<br />
Ihre Antje Pfitzner<br />
PS: Mein persönliches Highlight dieser<br />
Ausgabe ist unser Interview mit dem<br />
renommierten Neurobiologen Gerald<br />
Hüther auf Seite 32.<br />
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