Rundbrief 81 PredigtGottesdienst Oktober 2018
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ereichernd erfahren ….<br />
diskriminierend, wenn ich dann einspringe,<br />
wenn die Pfarrerin in Urlaub<br />
oder auf Fortbildung ist. Und den predigtfreien<br />
Sonntag gönne ich unseren<br />
Pfarrern gerne. Mich freut es, wenn wir<br />
in Zeiten der Vakatur oder Krankheit<br />
helfen können, dass Gottesdienste regelmäßig<br />
stattfinden können. Ich sehe<br />
im Prädikantendienst über die Aushilfe<br />
hinaus aber auch eine Bereicherung.<br />
Prädikanten können aus ihrer persönlichen<br />
und beruflichen Erfahrung heraus<br />
andere lebensnahe Beispiele einbringen.<br />
Für sehr wichtig halte ich das Signal in<br />
die Gemeinde hinein: Pfarrer müssen<br />
nicht alles alleine machen. Gemeinde,<br />
das sind wir alle. Jedes Gemeindeglied<br />
kann an der Stelle zum Gemeindeleben<br />
beitragen, wo es seine Gaben hat. Deshalb<br />
trage ich auch im Gottesdienst<br />
kein „liturgisches Gewand“. Prädikanten<br />
können den Gottesdienst in einer Albe<br />
halten. Manchen unter uns ist diese<br />
Kleidung lieber. So zeigen sie, dass sie<br />
nicht ihrem persönlichen Hobby nachgehen<br />
und ihre private Meinung zur Diskussion<br />
stellen, sondern im Auftrag der<br />
Landeskirche Gottes Wort verkünden.<br />
Mir ist der Aspekt wichtig, als „normales<br />
Gemeindeglied“ aus einem „zivilen Umfeld“<br />
meinen Beitrag zum gottesdienstlichen<br />
Leben zu leisten. Und so trete<br />
ich im Anzug auf.<br />
Und ich hoffe, dass durch das Auftreten<br />
einer zivilen Person mit einem normalen<br />
Beruf vor dem Altar und auf der Kanzel<br />
das Zeichen deutlich werden kann: Glaube<br />
und tägliches Leben, Sonntag und<br />
Alltag gehören zusammen. Beides wird<br />
wechselseitig voneinander beeinflusst<br />
und bestimmt. Mein Glaube trägt im<br />
Alltag, die Fragen und Sorgen und auch<br />
die Freuden des Alltags sind Themen<br />
des Glaubens und für die Auseinandersetzung<br />
mit dem Bibeltext.<br />
Dabei ergibt sich natürlich eine Herausforderung:<br />
Gottesdienstbesucher können<br />
mich aus meinem beruflichen Umfeld<br />
kennen, Menschen aus meinem Beruf<br />
können mal schauen „was der denn<br />
so auf der Kanzel sagt“. „Predigen und<br />
nicht selbst verwerflich werden“, Echtsein<br />
ermahnt einen immer wieder zur<br />
Bescheidenheit, den Mund nicht zu voll<br />
zu nehmen. Ich gehöre zu Gottes Bodenpersonal<br />
mit allen Begrenzungen<br />
und allem, was daran schön und groß<br />
ist.<br />
In den festgelegten Stücken der Liturgie,<br />
in Psalm und Liedern habe ich entdeckt,<br />
wie sehr eine feste Form Heimat<br />
geben kann und wie hilfreich es sein<br />
kann, sich die Worte anderer Menschen<br />
zu leihen. Wir feiern in unserer Gemeinde<br />
regelmäßig Gottesdienste in alternativer<br />
Form mit moderner Musik und<br />
kreativen Elementen. Viele Menschen<br />
finden dieses „2. Programm“ ansprechend<br />
und kommen gerne. Sie sind gespannt,<br />
was dieses Mal wohl kommen<br />
mag. Im Vormittagsgottesdienst gibt es<br />
die Verlässlichkeit und Kontinuität. Ich<br />
schätze beide Formen und bin bei beiden<br />
gerne aktiv dabei.<br />
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