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Scheunentor18-4

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Umwelt<br />

Sorgenvoller Blick nach oben<br />

- Zwischen Himmel und Erde –<br />

Wenn ich als Pfarrer voller Überzeugung<br />

von etwas spreche,<br />

das man nicht sieht, und ich<br />

über Sachverhalte schreibe, die sich unseren<br />

menschlichen Sinnen entziehen, dann<br />

denken die Meisten wahrscheinlich es geht<br />

um Gott oder ganz allgemein um den Glauben.<br />

Und das ist ja auch grundsätzlich erstmal<br />

richtig so. Doch es gibt zwischen Himmel<br />

und Erde noch viel mehr als das<br />

unverfügbar Transzendente, was unsere<br />

Augen nicht wahrnehmen.<br />

Eines davon ist der Ultrafeinstaub, der<br />

in unserer Region bedingt durch den Flugverkehr<br />

Tag für Tag auf uns „herniederrieselt“.<br />

Während der Fluglärm für alle Hörenden<br />

deutlich wahrnehmbar ist, sind es die<br />

gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen<br />

Emissionen, die von den Flugzeugen<br />

in die Atmosphäre ausgestoßen<br />

werden, nicht. Wir sehen, riechen und<br />

schmecken sie nicht. Dennoch sind sie da.<br />

Wir nehmen sie in uns auf und sie belasten<br />

unsere Äcker, Weideflächen und Wälder.<br />

Täglich sind rund um den Frankfurter<br />

Flughafen sowohl in der Abflug- als auch in<br />

der Einflugschneise hunderttausende Menschen<br />

jeden Alters dem Ultrafeinstaub<br />

schutzlos ausgesetzt. Ebenso die vielfältige<br />

Tier- und Pflanzenwelt. Eine Problematik,<br />

die unterschätzt und nicht ausreichend in<br />

den Blick genommen wird.<br />

Von oben kommt nicht nur Gutes<br />

Foto: Dr. Andreas Reim<br />

Auch im aktuellen Konsultationsverfahren<br />

„Amtix kurz“ ist das so. Das Thema Ultrafeinstaub<br />

spielt keine Rolle, es wird komplett<br />

ausgeblendet. Ich halte das für sehr besorgniserregend<br />

und problematisch, da Emissions-Bündelungen<br />

bislang noch unkalkulierbare gesundheitliche<br />

Risiken für die Betroffenen mit sich bringen.<br />

Daher fordere ich die zuständige Kommission<br />

und alle Verantwortlichen hiermit<br />

öffentlich dazu auf, das Thema Ultrafeinstaub<br />

nicht nur zu berücksichtigen, sondern es in alle<br />

weiteren Überlegungen ernsthaft miteinzubeziehen.<br />

Es braucht meines Erachtens aussagekräftige<br />

Messungen sowie wissenschaftliche<br />

Auswertungen und Analysen der zu erhebenden<br />

Daten. Denn nur ein ganzheitlicher und umfassender<br />

Blick kann Lösungen herbeiführen, die<br />

individualethisch vertretbar sind, und die<br />

den Menschen in unserer Region<br />

gerecht werden. Immerhin geht es um<br />

die Gesundheit und die Lebensqualität<br />

all derer, die hier bei uns zuhause sind<br />

und es auch bleiben wollen!<br />

Pfarrer Ingo Stegmüller<br />

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