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Brühler Markt Magazin Oktober 2018

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Menge, auf dass es stolz sein kann,<br />

Schloss Augustusburg, das Max-<br />

Ernst-Museum und natürlich das<br />

Phantasialand, nach dem Kölner<br />

Dom wohl der größte Magnet im<br />

Rheinland.<br />

Sie haben in den 1950er mit<br />

Ihren Eltern und in den 1960er<br />

Jahren oft bei Ihren Großeltern<br />

in Brühl gelebt. Was waren Ihre<br />

größten Erinnerungen?<br />

Als knapp sechsjähriger Knirps hatte<br />

ich das Glück, 1954 den 3:2<br />

WM-Sieg von Fritz Walter & Co. vor<br />

einem Mini-Fernseher im Werkskasino<br />

des Gruhlwerks mitzuerleben.<br />

Dann die goldene Hochzeit<br />

und der Tod von Opa und Oma<br />

Calmund. Und ganz wichtig war<br />

die unglaubliche Liebe meines<br />

Stiefvaters Jupp und der Stief-Großeltern<br />

Schäfer. Gemeinsame Ferien,<br />

vor allem im Bayrischen Wald und<br />

regelmäßige Besuche der ersten<br />

Mannschaft von Viktoria Gruhlwerk,<br />

waren ein wöchentliches<br />

Highlight.<br />

Sie sind ein Genussmensch. Bitte<br />

verraten Sie uns Ihr rheinisches<br />

Lieblingsgericht?<br />

Darüber könnte ich ganzes Buch<br />

schreiben. In meiner <strong>Brühler</strong> Kinderzeit<br />

konnten wir uns allerdings<br />

AKTUELL<br />

nur sonntags Fleisch erlauben. Also:<br />

Rheinischer Schweine- oder Sauerbraten<br />

mit Thüringer Kartoffelklößen<br />

und zum Nachtisch Götterspeise<br />

mit Vanillesoße.<br />

Zum Sport: Sie haben Bernd<br />

Schuster, Rudi Völler, Michael<br />

Ballack und Ulf Kirsten nach Leverkusen<br />

geholt. Was unterscheidet<br />

sie von heutigen Top-<br />

Spielern? Waren sie kritischer<br />

oder angepasster?<br />

Sie waren alles andere als angepasst.<br />

Die strotzten nur so vor Selbstvertrauen.<br />

Da gab es die eine oder andere<br />

Diskussion zu führen. Zu jederzeit<br />

gab es im Fußball verschiedene<br />

Typen. Manche wuchsen und<br />

wachsen auch erst in ihre Rolle hinein.<br />

Dazu kommt die veränderte Finanz-<br />

und Medienlandschaft.<br />

Wer heute als guter Profi einen Vier-<br />

Jahres-Vertrag unterschreibt, kann<br />

für sein ganzes Leben ausgesorgt<br />

haben. Und wer will, steuert über<br />

die sozialen Medien das, was er<br />

über sich an die Öffentlichkeit lassen<br />

möchte. Das gab es früher nicht.<br />

Wenn sie die Wahl hätten:<br />

Wenn würden Sie zu Ihrem 70.<br />

Geburtstag einladen?<br />

Franz Beckenbauer, den größten<br />

deutschen Fußballer aller Zeiten, der<br />

Genußmensch Calli feiert seinen 70. in Brühl<br />

auch als Trainer Weltmeister wurde<br />

und die WM 2006 nach Deutschland<br />

holte. Ihm wird in meinen Augen<br />

böse mitgespielt. Dann Konrad<br />

Adenauer, den Architekten der Bundesrepublik<br />

Deutschland, der als<br />

78jähriger Kanzler wurde und es 13<br />

Jahre blieb. Bill Gates, weil er das Leben<br />

auf unserem Planeten so nachhaltig<br />

verändert hat wie kein anderer.<br />

Eine ganz besondere Einladung<br />

würde ich meiner Mutter schicken, eine<br />

wundervolle und charakterstarke<br />

Frau. Trotz vieler Schicksalsschläge<br />

hat sie das Leben gemeistert und<br />

mich mit Konsequenz und viel Liebe<br />

großgezogen. Ich würde ihr gerne<br />

meine komplette Familie, vor allem<br />

die Kinder und Ur-Enkel, die sie persönlich<br />

nicht mehr kennenlernen<br />

konnte, vorstellen.<br />

<strong>Brühler</strong> <strong>Markt</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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