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Neue Informations- und Kommunikationstechnologien - Fachberater ...

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PZ-Information 6/2000 Sonderschule/<br />

Integrierte Förderung<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

in der Sonderpädagogik<br />

Hilfsmittel<br />

beim Lernen<br />

<strong>und</strong> Üben<br />

Therapeutische<br />

<strong>und</strong><br />

prothetische Hilfe<br />

Hilfsmittel<br />

beim Informieren<br />

<strong>und</strong> Kommunizieren<br />

Schreiben,<br />

Verwalten,<br />

Steuern<br />

Gegenstand<br />

des Lernens<br />

Gestalten,<br />

Präsentieren,<br />

Publizieren<br />

Handreichung für den Computereinsatz


In den „PZ-Informationen“ werden Ergebnisse von Arbeitsgruppen veröffentlicht, die Anregungen geben<br />

wollen, wie auf Gr<strong>und</strong> neuer Erkenntnisse aus Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis das gemeinsame Tun von<br />

Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern bereichert werden kann.<br />

Für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer, die diese Anregung aufgreifen <strong>und</strong> durch eigene Erfahrung <strong>und</strong><br />

Erkenntnisse/Ergebnisse verändern oder ergänzen wollen, sind die Mitarbeiter des Pädagogischen Zentrums<br />

aufgeschlossene Partnerinnen <strong>und</strong> Partner, die besucht oder angerufen werden können.<br />

Die „PZ-Informationen“ im Arbeitsbereich Sonderschule/Integrierte Förderung erscheinen unregelmäßig.<br />

Eine Auflistung der bereits erschienenen Schriften zum Arbeitsbereich ist auf der rückwärtigen inneren<br />

Umschlagseite abgedruckt.<br />

Dieser „PZ-Information“ ist zusätzlich eine CD-ROM des Landesmedienzentrums beigefügt. Sie enthält<br />

neben dieser Schrift im pdf-Dateiformat den zur Nutzung erforderlichen Adobe ® Acrobat ® Reader, Demo-,<br />

Shareware- <strong>und</strong> Freewareversionen von Programmen sowie Informationen zum Landesbildungsserver. Die<br />

CD-ROM wird auch separat gegen eine Schutzgebühr von DM 5,- abgegeben. Kapitel bzw. Themen, zu<br />

denen sich Daten auf der CD-ROM befinden, sind mit einem gekennzeichnet.<br />

Herausgeber:<br />

Pädagogisches Zentrum (PZ)<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Postfach 2152, 55511 Bad Kreuznach<br />

Tel.: 06 71/8 40 88-0<br />

Fax: 06 71/8 40 88-10<br />

Autoren:<br />

Manfred Behrendt, Rüdiger Melzer<br />

Franz Josef Schwaller, Harald Schmitt<br />

Peter Weidemann, Herbert Zimmermann<br />

Redaktion:<br />

Rüdiger Melzer, PZ Bad Kreuznach<br />

Franz Josef Schwaller, LMZ Koblenz<br />

Skriptbearbeitung <strong>und</strong> Layout:<br />

Franz Josef Schwaller<br />

© Bad Kreuznach 2000<br />

ISSN 0938-748X<br />

Die "PZ-Informationen" sind für den Einsatz im Unterricht an Schulen gedacht. Zu diesem Zweck kann der<br />

Inhalt auszugsweise in der erforderlichen Zahl vervielfältigt werden.<br />

Die vorliegende PZ-Veröffentlichung wird gegen eine Schutzgebühr von DM 10,– abgegeben.


Pädagogisches Zentrum<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bad Kreuznach<br />

PZ-Information 6/2000<br />

Landesmedienzentrum<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Koblenz<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

in der Sonderpädagogik<br />

Handreichung für den Computereinsatz


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 3<br />

INHALT<br />

1 EINLEITUNG................................................................................................................ 5<br />

2 COMPUTEREINSATZ IN DER SONDERPÄDAGOGIK IM RAHMEN DER<br />

SCHULISCHEN MEDIENERZIEHUNG........................................................................ 7<br />

2.1 Konzept einer Medienerziehung............................................................................. 7<br />

2.2 Lernziel Medienkompetenz - neun Bausteine .............................................. 10<br />

Erste Erfahrungen mit dem Computer..............................................................................................10<br />

Schreiben <strong>und</strong> Texte gestalten (Textverarbeitung) .......................................................................... 14<br />

Mit Texten <strong>und</strong> Bildern gestalten <strong>und</strong> präsentieren.......................................................................... 17<br />

Informationen speichern <strong>und</strong> verwalten (Datenbanken)................................................................... 20<br />

Rechnen <strong>und</strong> Kalkulieren (Tabellenkalkulation) ............................................................................... 23<br />

Vorgänge <strong>und</strong> Zusammenhänge darstellen <strong>und</strong> simulieren (Modelle <strong>und</strong> Simulationen)................ 28<br />

Geräte <strong>und</strong> Maschinen steuern ........................................................................................................32<br />

Daten übertragen <strong>und</strong> Informationen suchen................................................................................... 43<br />

Gr<strong>und</strong>wissen Hard- <strong>und</strong> Software ................................................................................. 46<br />

2.3 Weitere unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten ....................................................... 48<br />

Einsatz des Computers im Musikunterricht ..................................................................... 48<br />

Videoarbeit mit dem Computer ....................................................................................... 50<br />

2.4 Multimedia in der Schule ...................................................................................... 52<br />

2.5 Computerspiele .................................................................................................... 57<br />

3 SONDERPÄDAGOGISCHE FÖRDERUNG VON BEHINDERTEN KINDERN UND<br />

JUGENDLICHEN MIT HILFE VON IUK-TECHNOLOGIEN ....................................... 61<br />

3.1 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit körperlicher Behinderung ............. 62<br />

3.2 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Sehbehinderung <strong>und</strong> Blindheit ..... 65<br />

3.3 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Schwerhörigkeit <strong>und</strong> Gehörlosigkeit ............................................................... 67<br />

3.4 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit geistiger Behinderung..................................................................................... 69<br />

3.5 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit sprachlichen Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen beim Lernen ........ 70<br />

3.6 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

durch Krankenhaus- <strong>und</strong> Hausunterricht.............................................................. 71<br />

3.7 <strong>Informations</strong>system zur beruflichen Rehabilitation - REHADAT ........................... 72<br />

4 NUTZUNG DES INTERNET IN DER SCHULE .......................................................... 74<br />

4.1 Gr<strong>und</strong>lagen........................................................................................................... 74<br />

4.2 Die wichtigsten Dienste im Internet ...................................................................... 75<br />

4.3 Der Bildungsserver des Landes Rheinland-Pfalz ................................................. 79


4<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

5 PROGRAMME FÜR LEHRKRÄFTE .......................................................................... 81<br />

5.1 Schulschriften....................................................................................................... 81<br />

5.2 Programme zur Erstellung von Arbeitsblättern am Computer .............................. 84<br />

6 HARD- UND SOFTWAREAUSSTATTUNG ............................................................... 89<br />

6.1 Ausstattungsempfehlungen.................................................................................. 89<br />

6.2 Ergonomie am Arbeitsplatz „Computer“ ............................................................... 95<br />

7 COMPUTEREINSATZ IN DER SCHULVERWALTUNG............................................ 98<br />

8 PROBLEME BEIM ARBEITEN MIT DEM COMPUTER........................................... 102<br />

8.1 Allgemeine Probleme mit Programmen <strong>und</strong> Betriebssytem ............................... 102<br />

8.2 Viren auf dem Computer <strong>und</strong> im Internet............................................................ 102<br />

8.3 Datensicherung .................................................................................................. 106<br />

8.4 Datenschutz ....................................................................................................... 107<br />

9 NEUE INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN<br />

IN DER AUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG ....................................................... 111<br />

9.1 <strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> im Rahmen des<br />

Vorbereitungsdienstes für das Lehramt an Sonderschulen................................ 111<br />

9.2 Tätigkeit der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> „Computer an Sonderschulen“...... 113<br />

10 SOFTWARE FÜR DEN EINSATZ IN DER SONDERPÄDAGOGISCHEN<br />

FÖRDERUNG........................................................................................................... 115<br />

10.1 Bewertung von Lernsoftware - Kriterien ........................................................ 115<br />

10.2 Die SODIS-Datenbank .................................................................................. 120<br />

11 GLOSSAR ZUR COMPUTERFACHSPRACHE....................................................... 121<br />

12 LITERATUR ............................................................................................................. 125<br />

13 ANBIETER UND ADRESSEN.................................................................................. 128<br />

14 FACHBERATER FÜR COMPUTER AN SONDERSCHULEN ................................. 130


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 5<br />

1 Einleitung<br />

In den letzen Jahren hat der Computer auch in den Sonderschule einen festen Platz im Spektrum der<br />

schulischen Medien erobert.<br />

Waren es anfangs vorwiegend Lern- <strong>und</strong> Übungsprogramme sowie einfachere Standardanwendungen<br />

wie z.B. die Textverarbeitung, so haben sich auf Gr<strong>und</strong> der Weiterentwicklung von Hard-<br />

<strong>und</strong> Software neue Nutzungsfelder für die Arbeit der Schule eröffnet. Anspruchsvolle <strong>und</strong><br />

bedienerfre<strong>und</strong>liche Werkzeuge zur Seitengestaltung mit Text <strong>und</strong> Grafik sowie zur Datenverwaltung,<br />

einfache Techniken der Erstellung digitaler Bilder mittels Scanner oder Digitalkamera,<br />

multimediale Software (Infotainment <strong>und</strong> Edutainment) <strong>und</strong> nicht zuletzt die <strong>Neue</strong>n <strong>Informations</strong>-,<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Publikationsformen des Internet bieten allen Sonderschulformen ein breites<br />

Spektrum, ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler angemessen<br />

in die Nutzung der „<strong>Neue</strong>n <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

(IuK-Technologien)“ einzuführen,<br />

da die zukünftige Alltags- <strong>und</strong> Berufswelt in<br />

hohem Maße von diesen neuen Technologien geprägt<br />

sein wird.<br />

Eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten,<br />

aber auch ihre kritische Würdigung sind in den<br />

Bausteinen einer neuen Kompetenz, deren Bedeutung<br />

mit der der klassischen Kulturtechniken verglichen<br />

wird, festgehalten. Mit einem problemorientierten<br />

Einsatz der neuen Technologien bietet die schulische<br />

Medienerziehung, die nicht auf einzelne Schularten,<br />

Schulstufen oder Fächer bezogen ist, Raum zum Erwerb<br />

von Medienkompetenz. Sie kann auf jedem<br />

Bildungsniveau angemessen realisiert werden <strong>und</strong><br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

in der Sonderpädagogik<br />

Hilfsmittel<br />

beim Lernen<br />

<strong>und</strong> Üben<br />

Therapeutische<br />

<strong>und</strong><br />

prothetische Hilfe<br />

Hilfsmittel<br />

beim Informieren<br />

<strong>und</strong> Kommunizieren<br />

Schreiben,<br />

Verwalten,<br />

Steuern<br />

Gegenstand<br />

des Lernens<br />

Gestalten,<br />

Präsentieren,<br />

Publizieren<br />

erfolgt in Form von rezeptiver Nutzung, aktiver Gestaltung sowie kritischer Reflexion der neuen<br />

Technologien. Die Universalität der Technologie, die in Beruf <strong>und</strong> Alltag immer mehr Bereiche<br />

erobert, verleiht der Medienkompetenz hohe Bedeutung<br />

Bereits heute ist die Lebenswirklichkeit vieler Kinder stark durch elektronische Medien geprägt. Im<br />

praktischen Umgang mit technischen Geräten <strong>und</strong> elektronischen Spielen, in der Nutzung audiovisueller<br />

Medien erwerben sie Kompetenzen, die Erwachsene oft fremd <strong>und</strong> beängstigend anmuten.<br />

Das stellt die herkömmliche Rollenverteilung zwischen Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden nicht selten in<br />

Frage <strong>und</strong> erfordert neue Konzepte der unterrichtlichen Umsetzung. Die Vielfalt der Medientechnologien<br />

eröffnet für viele Kinder verstärkt individuelle Lernangebote im schulischen <strong>und</strong> häuslichen<br />

Bereich mit neuen Perspektiven, ihr Lernen selbst zu organisieren, indem sie Lerninhalte <strong>und</strong><br />

Lernzeit verstärkt selbst bestimmen können. Dabei kommt auch der Förderung der sozialen<br />

Kompetenzen besondere Bedeutung zu. Diese müssen durch unmittelbare Kommunikation <strong>und</strong><br />

personales Zusammenwirken auch bei der Arbeit mit <strong>Neue</strong>n Technologien aufgebaut <strong>und</strong> gestärkt<br />

werden. Durch das Angebot einer elementaren Medienerziehung in der Sonderschule sollen die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler befähigt werden, sich innerhalb einer von Medien <strong>und</strong> Technologien<br />

bestimmten Welt selbstbewusst, eigenverantwortlich <strong>und</strong> produktiv verhalten zu können. Der<br />

Gefahr einer unreflektierten Technologiegläubigkeit muss vorgebeugt werden.


6<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Für die Schule sind die <strong>Neue</strong>n <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in starker<br />

Verzahnung Gegenstand von Lehren <strong>und</strong> Lernen sowie Hilfsmittel für den Unterricht. In bestimmten<br />

Sonderschulformen eröffnen die neuen Technologien mit der Entwicklung kompensatorischer<br />

Hilfsmittel darüber hinaus neue Perspektiven für das schulische Lernen <strong>und</strong> die individuelle<br />

Lebensgestaltung (z.B. mit Hilfe von Spracherkennung, Umfeldsteuerung). Der Einsatz dieser<br />

Hilfen verbessert die Perspektiven für das schulische Lernen, für die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben sowie für die berufliche Qualifizierung.<br />

Dabei muss der Einsatz der <strong>Neue</strong>n Technologien gerade an den Sonderschulen in hohem Maße die<br />

Lebenssituation <strong>und</strong> das kommunikative Umfeld, die Bedürfnisse <strong>und</strong> Emotionen, den Wissens<strong>und</strong><br />

Erfahrungsstand sowie das Niveau von Urteilsfähigkeit <strong>und</strong> Wertebewusstsein bei Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen zum Ausgangspunkt der pädagogischen Auseinandersetzung machen.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 7<br />

2 Computereinsatz in der Sonderpädagogik im Rahmen der<br />

schulischen Medienerziehung<br />

2.1 Konzept einer Medienerziehung<br />

Nutzungskonzepte der <strong>Neue</strong>n <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

Den pädagogischen Gr<strong>und</strong>annahmen zur Entwicklung einer angemessenen Lernkultur in einer<br />

<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Wissensgesellschaft‘ liegen folgende drei Nutzungskontexte der <strong>Neue</strong>n<br />

<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> (IuK-Technologien) in der Schule zu Gr<strong>und</strong>e:<br />

� <strong>Neue</strong> IuK-Technologien als innovative Werkzeuge zur Unterstützung von Lehr-Lernprozessen<br />

<strong>und</strong> des <strong>Informations</strong>managements an Schulen<br />

� <strong>Neue</strong> IuK-Technologien als Unterrichtsgegenstand zum Erwerb der notwendigen<br />

Medienkompetenz<br />

� <strong>Neue</strong> IuK-Technologien als wichtiger Anlass zur Entwicklung einer neuen Lernkultur<br />

Da <strong>Neue</strong> IuK-Technologien eine Auflösung räumlicher, zeitlicher <strong>und</strong> zum Teil auch körperlicher<br />

Beschränkungen ermöglichen, verändern sie damit die situativen Bedingungen unter denen<br />

Menschen miteinander kommunizieren <strong>und</strong> interagieren.<br />

In zunehmendem Maße werden deshalb auch Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten zur Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperation im Netz notwendig. Für verschiedene Gruppen von behinderten Menschen eröffnen sie<br />

neue Perspektiven einer Normalität, von der sie sonst ausgeschlossen wären bzw. bisher sind (vgl.<br />

Kapitel 3).<br />

<strong>Neue</strong> IuK-Technologien als innovative Werkzeuge zur Unterstützung von Lehr-<br />

Lernprozessen <strong>und</strong> des <strong>Informations</strong>managements an Schulen<br />

Für den Lehr-Lernprozess liegt die Bedeutung der IuK-Technologien vor allem in den<br />

multimedialen Interaktions-, Präsentations- <strong>und</strong> Simulationsmöglichkeiten. Diese lassen sich im<br />

Unterricht sowohl als Offline-Lösungen (Programm auf dem Computer gespeichert) wie auch als<br />

Online-Lösungen (z.B. Lernaktivitäten in Computernetzen) oder in Kombination beider einsetzen.<br />

Die <strong>Neue</strong>n IuK-Technologien verbessern die Möglichkeiten der flexiblen Gestaltung von Lehr-<br />

Lernprozessen, da<br />

• das Lernen entweder nur textbasiert oder mit abgestufter Unterstützung durch multimediale<br />

Komponenten (Bild, Animation, So<strong>und</strong>, Video) ablaufen kann,<br />

• lernrelevante Interaktionen sowohl zwischen den Lernenden <strong>und</strong> dem System (Hard-/Software)<br />

als auch zwischen den Lernenden selbst – <strong>und</strong> dabei mit oder ohne Lehrende – stattfinden kann,<br />

• eine Zusammenarbeit zwischen den Lernenden <strong>und</strong> System, zwischen Lernenden <strong>und</strong><br />

Lernenden sowie zwischen Lernenden <strong>und</strong> Lehrenden zeitgleich oder zeitlich verschoben<br />

erfolgen kann.<br />

Neben den großen Möglichkeiten einer Unterstützung von Lehr-Lernprozessen stellen die <strong>Neue</strong>n<br />

IuK-Technologien - insbesondere durch Computernetze - auch ein immer wichtiger werdendes<br />

Werkzeug für die Schulverwaltung (vgl. Kapitel 7) <strong>und</strong> für die Öffentlichkeitsarbeit der Schulen<br />

dar, zumal die Öffnung von Schule ein zentrales Moment in der angestrebten Profilentwicklung von<br />

Schule ausmacht. Die <strong>Neue</strong>n IuK-Technologien bieten hier neue Perspektiven der Interaktion mit


8<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

externen Personen <strong>und</strong> Institutionen. Sie sind auch zur Realisierung der verstärkt geforderten<br />

Kooperation der Schulen mit außerschulischen Einrichtungen bis hin zu Betrieben eine<br />

unerlässliche Hilfe.<br />

<strong>Neue</strong> IuK-Technologien als Unterrichtsgegenstand zum Erwerb einer notwendigen<br />

Medienkompetenz<br />

Während es der Mediendidaktik (Medien als Mittel zur Optimierung von Lehr-Lernprozessen) mehr<br />

um einen funktionalen Ansatz von Unterricht geht, strebt die Medienerziehung eher eine Anleitung<br />

zur kritischen Reflexion von Medien, deren Inhalte <strong>und</strong> Nutzung an. Eine strenge Zuordnung zu<br />

jeweils einem der beiden Teile der Medienpädagogik hat sich aber für die praktische Arbeit<br />

(insbesondere im Rahmen der informationstechnischen Gr<strong>und</strong>bildung) nicht bewährt, denn eine<br />

kritische Auseinandersetzung mit Medieninhalten kann nur über die konkrete Nutzung derselben<br />

Medien erreicht werden. Erst in der Auseinandersetzung mit Multimedia <strong>und</strong> Telekommunikation<br />

sind deren Chancen <strong>und</strong> Grenzen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Information <strong>und</strong><br />

Wissen - der Fähigkeit zu Wissensmanagement - erkennbar <strong>und</strong> in ihrer erzieherischen <strong>und</strong><br />

unterrichtlichen (didaktischen) Relevanz erfahrbar.<br />

Medienkompetenz als Ziel der Medienerziehung ist Erziehung zum verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Information, Wissen <strong>und</strong> Medien <strong>und</strong> umfasst eine Vielzahl von Kenntnissen, Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Fertigkeiten, die sich mit den Komponenten Handhabungskompetenz, Auswahl- <strong>und</strong> Bewertungskompetenz,<br />

Urteils- <strong>und</strong> Reflexionskompetenz sowie Gestaltungskompetenz beschreiben lassen.<br />

Handhabungskompetenz<br />

Sie verlangt:<br />

• Erwerb notwendiger<br />

Bedienkenntnisse<br />

zum sachgerechten<br />

Einsatz<br />

• „<strong>Neue</strong> Lesefähigkeit“:<br />

Text + Bild +<br />

dynamische<br />

Vorgänge<br />

• Fähigkeit zur<br />

netzbasierten<br />

Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperation<br />

Medienkompetenz als Konstrukt von<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

Sie verlangt:<br />

• Kenntnis der medialen<br />

Angebotsvielfalt<br />

• Sich zurechtfinden in<br />

der Medienwelt<br />

• Zugang zu Computernetzen<br />

• Unterscheiden können<br />

zwischen<br />

Realität <strong>und</strong><br />

Virtualität<br />

• Informationen mit<br />

fehlendem Kontext<br />

interpretieren<br />

können<br />

Urteils- <strong>und</strong><br />

Reflexionskompetenz<br />

Sie verlangt:<br />

• Reflexion der<br />

gesellschaftlichen<br />

Folgen der „neuen<br />

Iuk-Technologien”<br />

• Auseinandersetzung<br />

mit der Frage, in<br />

welchem Verhältnis<br />

menschliche<br />

Intelligenz <strong>und</strong><br />

technische<br />

<strong>Informations</strong>verarbeitungzueinander<br />

stehen<br />

• Entwicklung<br />

ethischer Maßstäbe<br />

Gestaltungskompetenz<br />

Sie verlangt:<br />

• Kenntnis der<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

mit<br />

Multimedia <strong>und</strong><br />

Computernetzen<br />

• Kenntnis verschiedener<br />

Zeichensysteme<br />

• Auseinandersetzung<br />

mit anderen Nutzern<br />

• Entwicklung<br />

ästhetischer<br />

Maßstäbe<br />

Diese Teilkompetenzen müssen als integratives Prinzip in allen Fächern sowie in fachbezogenen<br />

<strong>und</strong> fächerübergreifenden Unterrichtsprojekte umgesetzt werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 9<br />

Dabei kann der Computer mit seinem breiten Leistungsspektrum bisher isolierte Medienarten<br />

verbinden <strong>und</strong> verstärkt zur Gestaltung eines selbstgesteuerten Lernens <strong>und</strong> zu mehr Interaktion <strong>und</strong><br />

Kommunikation zwischen Lernenden <strong>und</strong> Lehrenden beitragen.<br />

<strong>Neue</strong> IuK-Technologien als wichtiger Anlass zur Entwicklung einer neuen Lernkultur<br />

Die Arbeit mit den <strong>Neue</strong>n IuK-Technologien entfernt sich mehr <strong>und</strong> mehr von der bisherigen traditionellen<br />

Lehr-/Lernphilosophie, dem Primat der Instruktion, d. h. der Wissensvermittlung <strong>und</strong> nähert<br />

sich verstärkt einer konstruktivistischen Lehr-/Lernphilosophie, die vom Primat der Konstruktion,<br />

d.h. der Wissensaneignung ausgeht, an. Ein so ausgerichtetes Lernen basiert verstärkt auf<br />

• selbstbestimmtem <strong>und</strong> entdeckendem Lernen,<br />

• handlungsorientiertem Unterricht,<br />

• Lernen in fächerübergreifenden Projekten,<br />

• kritischer Betrachtung von greifbaren Produkten aus selbstständiger Arbeit.<br />

Hierbei treten Lehren <strong>und</strong> Wissensvermittlung hinter den Lernprozessen der Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zurück <strong>und</strong> den Lehrenden wächst verstärkt die Aufgabe zu, Problemsituationen zu<br />

arrangieren <strong>und</strong> Werkzeuge als Problemlöser für den selbsttätig Lernenden zur Verfügung zu<br />

stellen. Der Lerner konstruiert so sein Wissen selbst <strong>und</strong> setzt dieses in Verbindung zu seinem<br />

Handeln.<br />

Das heißt mit anderen Worten, dass die Einführung der <strong>Neue</strong>n IuK-Technologien an den Schulen<br />

nicht mit einem additiven Ansatz verb<strong>und</strong>en sein darf, sondern mit einem neuen Verständnis von<br />

Lernen <strong>und</strong> Lehren verknüpft werden sollte. Da die <strong>Neue</strong>n IuK-Technologien nicht einfach dem<br />

nach traditioneller Lehr-Lernauffassung verb<strong>und</strong>enen Unterricht angefügt werden können, sind sie<br />

Impuls für einen Wandel dieser ineffektiv gewordener Unterrichtsformen. Solch ein gravierender<br />

Wandel ist nicht in kurzer Zeit umsetzbar, sondern nur über Zwischenschritte erreichbar. Ein<br />

solcher könnte mit dem ‚Leitkonzept der Problemorientierung‘ - einer konzeptionellen Brücke<br />

zwischen der traditionellen <strong>und</strong> der konstruktivistischen Lehr-/Lernphilosophie - beschrieben<br />

werden.<br />

authentischer<br />

Kontexte<br />

Authentische Kontexte<br />

sind dem realen Leben<br />

entnommen <strong>und</strong><br />

ermöglichen den Umgang<br />

mit Problemen<br />

<strong>und</strong> Situationen des<br />

Alltags.<br />

Sie sind motivierend,<br />

weil sie Interesse <strong>und</strong><br />

Betroffenheit<br />

erzeugen.<br />

Problemorientiertes Lernen <strong>und</strong> Lehren anhand<br />

multipler Kontexte<br />

Das Einbetten<br />

spezifischer Inhalte in<br />

verschiedene<br />

Situationen fördert<br />

flexiblen Umgang mit<br />

Gelerntem <strong>und</strong><br />

unterstützt die<br />

Transferbildung.<br />

sozialer<br />

Kontexte<br />

Soziale Arrangements<br />

fördern kooperatives<br />

Lernen <strong>und</strong><br />

Problemlösen.<br />

Soziale Kontexte<br />

werden auch durch<br />

Öffnen der Schule<br />

nach außen realisiert.<br />

instruktionaler<br />

Kontexte<br />

Der Lehrende<br />

modelliert<br />

Lernstationen, er leitet<br />

an, unterstützt <strong>und</strong><br />

berät, wo es<br />

erforderlich ist.<br />

(adaptive Instruktion)<br />

Vor allem Simulationen <strong>und</strong> Planspiele eignen sich besonders gut für dieses Konzept eines<br />

problemorientierten Lernens, weil entsprechende Computerprogramme (z.B. Haushaltsführung,


10<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

SimCity) authentische Situationen bzw. realitätsnahe Probleme darstellen <strong>und</strong> die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler zur aktiven <strong>und</strong> konstruktiven Bearbeitung herausfordern. Die Lernenden können dabei<br />

selbst in Systeme eingreifen bzw. Haushaltspläne manipulieren <strong>und</strong> anschließend per Bildschirm<br />

die Resultate ihres Eingreifens unmittelbar erleben.<br />

Auch das Arrangieren gemeinsamer Lernsituationen, die es den Lernenden erlauben, Wissen zu<br />

einem bestimmten Bereich - in Abstimmung miteinander - zu erarbeiten, ist notwendig. Zentraler<br />

Ausgangspunkt ist dabei vor allem, dass Lernende in ‚Lerngemeinschaften‘ gemeinsame Produkte<br />

(z.B. Texte, Animationen) erstellen <strong>und</strong> Informationen eben nicht nur rezipiert, sondern produziert<br />

<strong>und</strong> auch gegenseitig kritisiert werden. Dazu kommen netzbasierte Formen des Lernens, die die<br />

Grenzen des eigenen Klassenzimmers überschreiten <strong>und</strong> die Bildung virtueller Lerngemeinschaften<br />

anregen.<br />

Solche problemorientierten <strong>und</strong> mediengestützte Unterrichtsformen erfordern vom Lehrenden die<br />

Wahrnehmung einer anderen, einer erweiterten Rolle, in der er nicht mehr nur Wissensvermittler,<br />

sondern auch Anreger, Gestalter <strong>und</strong> Unterstützer von Lernprozessen in multimedialer Umgebung<br />

ist. Im Vordergr<strong>und</strong> steht nicht die modernste Hardwareausstattung mit einem Software-Pool<br />

inklusive einem Internetanschluss, sondern die Entwicklung eines Unterrichtskonzepts, das die<br />

Möglichkeiten der IuK-Technologien nutzt <strong>und</strong> problemorientierten Unterricht zulässt.<br />

Anhand von Bausteinen wird nachfolgend beschrieben, wie die IuK-Technologien im Unterricht<br />

umgesetzt werden können. In Form eines Strukturrasters werden konkrete Anregungen zur<br />

unterrichtlichen Umsetzung dargestellt. Darin erscheint die Urteils- <strong>und</strong> Reflexionskompetenz<br />

nicht, da sie gerade im Bereich der Sonderpädagogik in hohem Maße abhängig vom aktuellen<br />

unterrichtlichen Kontext ist.<br />

2.2 Lernziel Medienkompetenz - neun Bausteine<br />

Erste Erfahrungen mit dem Computer<br />

Die Kinder bringen im Hinblick auf die Computernutzung sehr unterschiedliche Vorerfahrungen<br />

mit in die Schule. Das Spektrum reicht von „... noch nie einen Computer bedient“ bis zur<br />

Verfügbarkeit eines leistungsfähigen Multimedia-Computers mit Internetzugang. Die Gründe<br />

hierfür liegen u.a. in der Einstellung der Eltern <strong>und</strong> der ökonomischen Situation der Familie. Aber<br />

auch in der Nutzung des Computers in der Freizeit gibt es erhebliche Unterschiede. Insbesondere<br />

bei sozial benachteiligten Jugendlichen überwiegt der Einsatz von Computerspielen. Demgegenüber<br />

werden die kreativen Möglichkeiten des Computers als Gestaltungswerkzeug hier wenig genutzt.<br />

Vor dem systematischen Einsatz des Computers als Werkzeug zum Schreiben <strong>und</strong> Lernen ist es<br />

Aufgabe insbesondere der Sonderschule, den Kindern eine dem Alter entsprechende Hinführung zu<br />

ermöglichen. Diese soll auch das Kind erreichen, das bisher noch keinen Computer bedienen<br />

konnte. Das verlangt ein pädagogischen Anforderungen entsprechendes Angebot an altersgemäßen,<br />

ansprechenden <strong>und</strong> der Erlebniswelt der Kinder angemessenen Programmen.<br />

Was kann mit Hilfe dieser Programme gelernt werden?<br />

Beim spielerischen Umgang mit diesen - sehr einfach zu bedienenden - Programmen erwerben die<br />

Kinder erste Bedienkompetenzen indem sie den Computer einschalten, das gewünschte Programm<br />

starten <strong>und</strong> sich nicht selten dort schon mit Namen oder Symbol anmelden müssen. Einfache<br />

Bedienung der Tastatur <strong>und</strong> Umgang mit der Maus, Beenden von Programmen <strong>und</strong>


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 11<br />

Programmteilen, Steuerung von Figuren oder Fahrzeugen auf dem Bildschirm, Verständnis der<br />

Funktionen verschiedener Tasten (z.B. Enter, Pfeiltasten, ESC-Taste) bzw. Symbolschaltflächen,<br />

einfache Maussteuerung, u.a. beim Malen, bei Puzzle-, Memory-, Fang- <strong>und</strong> Stapelspielen.<br />

Oft bieten diese Programme in kindgemäßer Form gr<strong>und</strong>legende Bedienfunktionen an <strong>und</strong> fördern<br />

so ein intuitives Erschließen dieser Funktionen beim spielerischen Umgang mit den Programm.<br />

Diese Erfahrungen erleichtern den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern später das Erschließen der<br />

entsprechenden Funktionen bei Standard- oder Lernprogrammen.<br />

Einfaches Schreiben<br />

Für das erste Schreiben am Computer eignet sich z.B. das Programm „Schreiben“ des Budenberg-<br />

Programmpaketes. Ähnliche Module finden sich auch in anderen Programmen, z.T. auf Gr<strong>und</strong> der<br />

Windows-Integration mit erweiterten Funktionen. Spielerische Programme bieten hier meist eine<br />

Auswahlmöglichkeiten von Buchstaben <strong>und</strong> Wörtern am Bildschirm an, wobei diese nicht selten<br />

auch symbolisch dargestellt werden.<br />

Auch Standardsoftware wie Textverarbeitungen lassen sich wegen der sehr flexiblen Möglichkeiten<br />

der Anpassung auf einfachstes Bedienniveau anpassen, so dass nur die wichtigsten Funktionen als<br />

große Symbolschaltflächen zur Verfügung stehen.<br />

Das Softwarespektrum, das für diese Ziele eingesetzt werden kann, ist groß. Das folgende Raster<br />

„Software zwischen Spielen <strong>und</strong> Lernen“ strukturiert die komplexe Softwaregruppe. Dabei ist das<br />

Raster nicht auf den hier angesprochenen Altersbereich beschränkt. Schulrelevante Programme zu<br />

den einzelnen Erscheinungsformen der Software sind den Beschreibungen angefügt:<br />

Erscheinungsformen<br />

der Software<br />

Lehrprogramme<br />

Teachsoft<br />

Werkzeuge<br />

Toolsoft<br />

<strong>Informations</strong>systeme<br />

Infosoft<br />

Education<br />

Lernen <strong>und</strong> Bildung in<br />

schulischen Kontexten<br />

Lernsoftware; Vermittlung<br />

von Wissen, Einsichten,<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeit<br />

mit lehrorientiertem, vorgegebenem<br />

Lernweg<br />

(tutorielle Programme <strong>und</strong><br />

„Trainer“)<br />

Programme zur eigenständigen<br />

Erstellung von<br />

Produkten in schulischen<br />

<strong>und</strong> professionellen<br />

Kontexten (z.B. Textverarbeitung,<br />

Grafik, DTP).<br />

Selbständige Abfrage von<br />

Informationen <strong>und</strong><br />

Wissensbeständen aus<br />

schulischen Lehrbereichen;<br />

professionelle<br />

Expertensysteme <strong>und</strong><br />

Datenbanken.<br />

Edutainment<br />

Verbindung von Unterhaltung<br />

<strong>und</strong> Lernen<br />

Teach-Tale-Tainment:<br />

Erwerb von Fähigkeiten<br />

allgemeiner Art durch<br />

unterhaltsame Software<br />

mit lehrorientiertem,<br />

vorgegebenem Lernweg<br />

(z.B. „Living Books“,<br />

„Löwenzahn“).<br />

Tooltainment; niederschwelligeAnwendungsprogramme<br />

ohne professionellenAnwendungsbezug.<br />

Herstellung<br />

kreativer Objekte (z.B.<br />

„Creativ Writer“*, Schreibwerkzeuge<br />

in Kinderprogrammen).<br />

Infotainment: unterhaltsame<strong>Informations</strong>systeme<br />

zu interessierenden<br />

Bereichen (z.B.<br />

Musik, Dinos). Multi-<br />

mediale Struktur der<br />

Software.<br />

(z.B. „Mein erstes<br />

Lexikon“)<br />

Entertainment<br />

Unterhaltung, Spaß,<br />

Zeitvertreib<br />

Den Spielen<br />

vorgeschaltete tutorielle<br />

Spielphasen, um das Spiel<br />

zu verstehen <strong>und</strong> das<br />

spielerische Handeln zu<br />

trainieren.<br />

Programme zur Erstellung<br />

eigener Spiele („Game<br />

Creater“).<br />

Dem Spiel zugeordnete<br />

<strong>Informations</strong>systeme wie<br />

Datenbanken <strong>und</strong> Bibliotheken,<br />

um das Spiel<br />

besser handhaben zu<br />

können.<br />

(z.B. Wortlisten, Bilderliste)


12<br />

Simulationsprogramme<br />

Simsoft<br />

Spielprogramme<br />

Gamesoft<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Simulationen, um Einsichten<br />

in funktionale<br />

Abläufe zu gewinnen, die<br />

schulrelevant bzw. ausbildungsrelevant<br />

sind; Veränderungsmöglichkeiten<br />

bei<br />

den Parametern.<br />

Lernspiele, um spezielle<br />

Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten zu erwerben;<br />

Inhalte <strong>und</strong> Dramaturgie<br />

des Spiels sind<br />

Transportmittel.<br />

(aus: Handbuch Medien: Computerspiele, s.u.)<br />

Simtainment: Simulationen<br />

mit spielerischer<br />

Dramaturgie zu<br />

lernrelevanten Inhalten<br />

bzw. Kenntnisbereichen<br />

(z.B. Städtebau,<br />

Besiedelung, Ameisen).<br />

Skilltainment:<br />

Unterhaltsame Spiele, die<br />

auch allgemeine<br />

Kenntnisse <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten fördern (z.B.<br />

„Colonization“).<br />

Simulationsspiele mit unterhaltsamen<br />

Inhalten <strong>und</strong><br />

spannender Dramaturgie<br />

(z.B. Kampfflugzeuge,<br />

Schlachten, Vereinsfußball,Wirtschaftssimulationen).<br />

Computer- <strong>und</strong><br />

Videospiele mit vorrangig<br />

unterhaltendem Charakter.<br />

Programme zur unterrichtlichen Umsetzung (Beispiele)<br />

Lernprogramme<br />

• Budenberg-Software<br />

• H13 <strong>und</strong> S13 (SoWoSoft)<br />

• Wahrnehmung (Eugen Traeger Verlag)<br />

Edutainment-Programme<br />

• Löwenzahn I-III (terzio)<br />

• Janosch: Riesenparty für den Tiger (Navigo)<br />

• Spielgeschichten (z.B. Max <strong>und</strong> Marie gehen einkaufen, Tivola)<br />

Werkzeugprogramme<br />

• Malen, Schreiben, Spielen<br />

Auch wenn Kriterienkataloge zur Beurteilung von Edutainment-Software erstellt worden sind, so<br />

bleibt doch jedem Pädagogen die Entscheidung, welche der Kriterien für seine Arbeit mit den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wichtig <strong>und</strong> welche weniger wichtig ist, nicht erspart. Untersuchungen<br />

mit Kindergruppen brachten selbst bei hervorragend beurteilter Software ernüchternde Ergebnisse<br />

zutage: Geringe Lerneffekte <strong>und</strong> bald nachlassende Motivation. Auch hier wird der Wert einer<br />

Software neben den inneren Qualitäten auch durch die pädagogische Situation geprägt, in der sie<br />

eingesetzt wird.<br />

Weitere Informationen zum Thema:<br />

Jürgen Fritz, Wolfgang Fehr (Hrsg.): Handbuch Medien: Computerspiele, B<strong>und</strong>eszentrale für politische<br />

Bildung, Bonn 1997


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 13<br />

Strukturraster Erste Erfahrungen mit dem Computer<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Handhabungskompetenz<br />

Unterstufe − Die Maus handhaben:<br />

Bewegen<br />

(Koordination von<br />

visueller Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Feinmotorik),<br />

Klicken (Maustaste<br />

ohne Mausbewegung<br />

drücken),<br />

Ziehen (Mausbewegung<br />

bei gedrückter<br />

Maustaste)<br />

− Die wichtigsten<br />

Funktionstasten<br />

(Pfeiltasten, Enter-,<br />

Leer- <strong>und</strong> ESC-Taste)<br />

handhaben<br />

− Einfache Interaktionsfunktionenhandhaben<br />

(Schaltflächen erkennen,<br />

optische <strong>und</strong><br />

akkustische Informationen<br />

verstehen)<br />

− Erste Eingabe von<br />

Wörtern <strong>und</strong> Zahlen<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− Sich für ein<br />

Programmteil bzw.<br />

Werkzeug innerhalb<br />

eines Programms<br />

entscheiden<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− Gestaltungsmöglichkeiten<br />

eines<br />

Programms für Bild<br />

<strong>und</strong> Text nutzen


14<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Schreiben <strong>und</strong> Texte gestalten (Textverarbeitung)<br />

Vorbemerkungen<br />

Mit der massenhaften Verbreitung der elektronischen Textverarbeitung wurde ein neues Kapitel der<br />

Textproduktion aufgeschlagen. Der Prozess des Schreibens hat sich nachhaltig verwandelt, können<br />

doch Texte relativ einfach erstellt, verändert, in den unterschiedlichsten Formen gestaltet <strong>und</strong><br />

ausgegeben werden.<br />

Der Einsatz des Computers als Gestaltungswerkzeug ist am weitesten im Bereich der<br />

Textproduktion verbreitet. Für viele Nutzer war <strong>und</strong> ist der PC vornehmlich oder gar ausschließlich<br />

eine „Textmaschine“, mit der man Texte schreiben <strong>und</strong> gestalten kann. Erst langsam wandelt sich<br />

diese Einstellung hin zu einer größeren Anwendungsvielfalt des PCs.<br />

Auch Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler entdecken zunehmend die kommunikativen Möglichkeiten der<br />

Textverarbeitung <strong>und</strong> erfahren mehr Freude am eigenen Schreiben. Schon bescheidene (Schul-)<br />

Softwareprogramme haben kleine Editoren (einfache Schreibprogramme), mit deren Hilfe Texte<br />

eingegeben werden können, um z.B. Fragen zu beantworten, die das Programm stellt. Insbesondere<br />

beim Einsatz von Deutsch- bzw. Rechtschreibprogrammen werden Tastatur <strong>und</strong> Bildschirm wie<br />

eine Schreibmaschine mit Display benutzt.<br />

Die Schule hat nun die Aufgabe, an unterrichtspraktischen Beispielen handlungsorientiert <strong>und</strong> unter<br />

Beachtung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu vermitteln bzw.<br />

zu erörtern:<br />

• Gr<strong>und</strong>legende Fertigkeiten im Umgang mit Textverarbeitungsprogramme,<br />

• Spezifische Aspekte der Nutzung der Textverarbeitung in Alltag <strong>und</strong> Beruf,<br />

• Gesellschaftliche Auswirkungen der elektronischen Textverarbeitung.<br />

Neben der standardmäßigen Nutzung der Textverarbeitung, ggf. mit individueller Konfiguration der<br />

Symbolschaltflächen, können vorstrukturierte<br />

Dokumente, in die z.B. beim Lebenslauf nur noch<br />

die individuellen Angaben eingefügt werden<br />

müssen, angeboten werden. Diese Arbeitsweise<br />

entlastet den Schüler von der – recht anspruchsvollen<br />

– Aufgabe der Seitengestaltung, so dass er<br />

sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren kann.<br />

Als Techniken hierzu können die Tabellen- oder<br />

die Formularfunktion genutzt werden.<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

Im Rahmen dieser unterschiedlichen Ansätze<br />

können z.B. vielfältige Schreibanlässe genutzt<br />

werden:<br />

- Anlegen eines persönliches Datenblattes,<br />

- Briefe,<br />

- Einladungen,


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 15<br />

- Anfertigen von Bewerbung <strong>und</strong> Lebenslauf,<br />

- Schreiben <strong>und</strong> Gestalten unterrichtlicher Texte,<br />

- Anlegen von Textsammlungen,<br />

- Erstellen von Berichten über Praktikum, Klassenfahrt, Projekte,<br />

- Gestalten einer Schülerzeitung.<br />

Dabei können in unterschiedlichem Umfang erprobt <strong>und</strong> genutzt werden:<br />

- die Rechtschreibprüfung zur Verbesserung der Orthografie,<br />

- das Synonymwörterbuch bei der Textproduktion (Thesaurus),<br />

- der experimentelle Umgang mit einfachen Techniken der Textgestaltung,<br />

- Einbinden grafischer Elemente (aus Clipart-Sammlung, mit Hilfe von Grafik-<br />

/Zeichenprogramm erstellt, gescannte Vorlage, digitale Fotos),<br />

- die Handhabung <strong>und</strong> Umgang mit dem Drucker <strong>und</strong> Scanner,<br />

- die Übernahme von Texten <strong>und</strong> Bildern aus digitalen Vorlagen (CD-Rom, Internet), soweit<br />

urheberrechtlich möglich,<br />

- die Fernübertragung von Texten (E-Mail).<br />

Über die selbstverständliche Nutzung der permanent in der Klasse zur Verfügung stehende<br />

„Textmaschine“ hinaus ergeben sich besondere fachliche Bezüge zum Unterricht in Fächern wie<br />

Deutsch (Textproduktion <strong>und</strong> -gestaltung), Kunst (Text-Bild-Bearbeitung, Einladungen,<br />

Schülerausweis, Visitenkarten, Schülerzeitung, Plakate für Schulfest o.Ä.) oder Arbeitslehre<br />

(Veränderung von Büroberufen).


16<br />

Strukturraster Textverarbeitung<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Unterstufe − Schreiben von Texten<br />

im Kontext altersgerechter<br />

Lern- <strong>und</strong><br />

Spielprogramme<br />

Mittelstufe − Schreiben <strong>und</strong><br />

Gestalten<br />

unterrichtlicher Texte<br />

Oberstufe − Schreiben, Gestalten<br />

<strong>und</strong> Verwalten<br />

unterrichtlicher Texte<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Handhabungskompetenz<br />

− Tastatur kennen<br />

lernen <strong>und</strong> bedienen<br />

− Texte eingeben<br />

− Texte korrigieren<br />

− Textteile markieren<br />

− Textteilen mit<br />

Symbolleisten Gestaltungsmerkmale<br />

zuweisen (Schriftart<br />

bzw. -größe, fett,<br />

unterstrichen, kursiv,<br />

Ausrichtung,<br />

Aufzählung)<br />

− Schriftarten <strong>und</strong><br />

Schriftgröße<br />

− Texte speichern <strong>und</strong><br />

laden<br />

− Texte drucken<br />

Textverarbeitung<br />

− Ausschneiden,<br />

Kopieren, Einfügen<br />

von Textteilen<br />

− Einfügen von<br />

Grafiken / Clipart<br />

− Suchen / Ersetzen<br />

Dokumentenverwaltung<br />

− Verzeichnis anlegen<br />

<strong>und</strong> benennen<br />

− Dateien sinnvoll<br />

benennen<br />

− Dateien kopieren /<br />

verschieben<br />

− Datei auf Diskette<br />

speichern <strong>und</strong> auf<br />

anderen Computer<br />

übertragen<br />

− Dateien im Netz<br />

übertragen (vernetzte<br />

Computer, E-Mail)<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− Handschriftlich <strong>und</strong><br />

mit Hilfe des<br />

Computers erstellte<br />

Texte vergleichen<br />

− Einschätzen können,<br />

wo der Einsatz von<br />

Korrektur-, Änderungs-<br />

<strong>und</strong> Speicherungsmöglichkeit<br />

sinnvoll ist<br />

− Wirkung<br />

unterschiedlich<br />

gestalteter Texte<br />

erkennen<br />

− Wirkung<br />

unterschiedlich<br />

gestalteter Texte<br />

begründen <strong>und</strong><br />

beurteilen<br />

− Vorteile der<br />

ökonomischen<br />

Verwaltung der<br />

Dokumente erkennen<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− Abstände zwischen<br />

Buchstaben, Wörtern<br />

<strong>und</strong> Zeilen beachten<br />

− Texten ästhetisch<br />

<strong>und</strong> sachgerecht<br />

gestalten<br />

− Raumaufteilung<br />

− Einsetzen weiterer<br />

grafischer<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

− Grafiken in Text<br />

einsetzen<br />

− verschiedene<br />

Textformen (z.B.<br />

Sachtext, Brief,<br />

Gedicht, Lebenslauf,<br />

Bewerbung,<br />

Einladung,<br />

Fragebogen etc.)<br />

sachgerecht<br />

gestalten


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 17<br />

Mit Texten <strong>und</strong> Bildern gestalten <strong>und</strong> präsentieren<br />

Desktop-Publishing<br />

Unter Desktop-Publishing versteht man das Entwerfen von Seiten mit Hilfe spezieller<br />

Computerprogramme. Desktop-Publishing-Programme (DTP) bieten gegenüber Textverarbeitungsprogrammen<br />

größere Gestaltungsfreiheit <strong>und</strong> -flexibilität, sind aber in der Regel auch schwieriger<br />

zu bedienen.<br />

DTP-Programme sind in Ihrem Konzept dem Arbeitstisch<br />

des traditionellen „Layouters“ nachempf<strong>und</strong>en.<br />

Auf der Arbeitsfläche werden die Bestandteile der<br />

Publikation (Texte, Grafiken) zunächst abgelegt <strong>und</strong><br />

dann durch Verschieben, Skalieren, Zuschneiden auf der<br />

Seite zum endgültigen Layout angeordnet.<br />

Texte bzw. Grafiken befinden sich immer in Rahmen.<br />

Kurze Texte wie etwa Überschriften werden unmittelbar<br />

in einen Rahmen eingegeben, umfangreichere Texte<br />

können mit einem Textverarbeitungsprogramm<br />

geschrieben <strong>und</strong> korrigiert <strong>und</strong> anschließend in einen<br />

Textrahmen importiert werden. Bilder oder Grafiken<br />

entstammen entweder Clipart-Sammlungen, werden mit<br />

Hilfe von Mal- oder Zeichenprogrammen selbst erstellt<br />

<strong>und</strong> in geeigneter Form abgespeichert, mittels Scanner von Bildvorlagen eingescannt, mit einer<br />

digitalen Kamera aufgenommen oder aus Web-Seiten auf dem lokalen PC abgespeichert.<br />

Die freie Anordnung der Rahmen macht das gestalterische Prinzip der DTP-Programme aus.<br />

Rahmen können sich transparent oder überdeckend überlagern, Textrahmen können verb<strong>und</strong>en<br />

werden <strong>und</strong> so einen fortlaufenden Textfluss über mehrere Seiten realisieren. Text kann an den<br />

Konturen einer Grafik ausgerichtet werden (Kontursatz). Besonders mehrseitige Publikationen<br />

lassen sich mittels DTP-Programmen komfortabel <strong>und</strong><br />

in hoher Qualität realisieren.<br />

DTP-Programme lassen sich sehr gut ergänzend zur<br />

Textverarbeitung einsetzen, indem die Texte mit der<br />

Textverarbeitung geschrieben <strong>und</strong> überarbeitet werden.<br />

Dann werden sie per Dateiimport bzw. über die<br />

Zwischenablage in einen Textrahmen des DTP-Programmes<br />

übernommen. Obwohl auch die DTP-Programme<br />

die gr<strong>und</strong>legenden Textverarbeitungsfunktionen<br />

bieten, ist diese Arbeitsweise sinnvoll, da die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler weitgehend mit der vertrauteren<br />

Textverarbeitung arbeiten können. Sind die Computer<br />

vernetzt, lassen sich bei dieser Arbeitsweise auch<br />

einfache Formen der Datenübertragung realisieren. Bei<br />

nicht vernetzten Computern erfolgt der Datentransfer<br />

mittels Diskette.


18<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Dieselbe Arbeitsstruktur lässt sich bei den Grafiken realisieren. Sie werden an einem Computer<br />

erstellt, bzw. gescannt <strong>und</strong> nachbearbeitet, dann auf den DTP-Computer übertragen <strong>und</strong> ins Layout<br />

eingefügt.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler von Förderschulen nutzen nur die Gr<strong>und</strong>funktionen eines DTP-<br />

Programmes sowie deren gestalterische Möglichkeiten (z.B. Zierrahmen, Grafikobjekte etc.). Auch<br />

dies stellt schon recht hohe Anforderungen, die nicht von allen Schülern bewältigt werden können.<br />

Der kombinierte Einsatz von DTP-Programm, Textverarbeitung <strong>und</strong> Grafikprogramm ermöglicht<br />

bei der Realisierung von Layout-Projekten jedoch durch arbeitsteiliges Vorgehen die angemessene<br />

Einbeziehung aller Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />

Eine angemessene Kombination von Computerlayout <strong>und</strong> Klebemontage ist einem ausschließlichen<br />

Computerlayout vorzuziehen. Die Erfahrung, dass der Computer nicht immer das optimale<br />

Werkzeug zur Lösung einer bestimmten Aufgabe ist, gehört auch zu den gr<strong>und</strong>legenden Zielen<br />

einer Computergr<strong>und</strong>bildung.<br />

Da dieser Einsatzbereich als Ergänzung zu Standardanwendungen wie Textverarbeitung <strong>und</strong><br />

grafische Gestaltung anzusehen ist, werden die Inhalte nicht im Strukturraster aufgearbeitet.<br />

Vielmehr muss die Lehrkraft anhand der pädagogischen Möglichkeiten entscheiden, ob sie solche<br />

Programme einsetzt <strong>und</strong> in welchem Umfange die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler diese nutzen.<br />

Wie bei anderen Programmen zur grafischen Gestaltung werden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch<br />

hier oft von den grafischen Möglichkeiten stark inspiriert. Das führt nicht selten zu grafischer<br />

Überladung der Publikationen. Nach einer ersten Erk<strong>und</strong>ungsphase sollte auf eine ansprechende<br />

grafische Gestaltung hingearbeitet werden. Die Gestaltungsideen sollen nicht von den<br />

Möglichkeiten des Computers diktiert werden, sondern aus der Gruppe kommen <strong>und</strong> mit dem<br />

Werkzeug Computer realisiert werden. Dazu ist eine Übersicht der wichtigsten Realisierungsmöglichkeiten<br />

erforderlich, sowie die Fähigkeit, diese umzusetzen. Die Gestaltungsidee sollte<br />

jedoch zunächst auf dem Papier skizziert werden, um dann am PC die Umsetzung zu erfahren.<br />

Die Programme Microsoft Publisher 98/2000 (für Windows 95/98/NT) sind in ihrem<br />

Funktionsumfang für die hier beschriebenen Einsatzbereiche vollkommen ausreichend, preiswert<br />

<strong>und</strong> relativ einfach zu bedienen. Sie bieten zudem interessante Optionen wie u.a. Erstellen von<br />

Web-Seiten, Drucken von Publikationen als Broschüre, Drucken von Faltkarten. Wesentlich teurer<br />

sind die Programme, die auch von professionellen Grafikern genutzt werden wie etwa Pagemaker,<br />

InDesign <strong>und</strong> QuarkExpress. Sie können für die ambitionierte Lehrkraft von Interesse sein.<br />

Computerpräsentationen<br />

Zu den modernen Publikationsformen zählt heute auch die Bildschirmpräsentation. Sie wird<br />

eingesetzt zur optischen Unterstützung von Vorträgen wie auch zur Präsentation geeigneter Inhalte<br />

bei Publikumsveranstaltungen wie Messen oder Ausstellungen. Nicht zuletzt die starke grafische<br />

Orientierung mit meist nur geringem Textanteil macht diese Darbietungsform für den Bereich der<br />

Sonderschulen interessant. Da die Präsentation zudem mit aufgenommenen Tondokumenten sowie<br />

Video-Sequenzen ergänzt werden kann, bietet das Konzept einen interessanten Zugang zum Bereich<br />

Multimedia.<br />

Erforderlich ist neben einem leistungsfähigen PC ein geeignetes Präsentationsprogramm, das zum<br />

Lieferumfang gängiger Office-Pakete gehört (z.B. PowerPoint/Microsoft Office). Die Verwendung<br />

von Vorlagen <strong>und</strong> Standardseitenelementen ermöglicht ein durchgängiges <strong>und</strong> harmonisches<br />

Erscheinungsbild der einzelnen Seiten (Folien), erleichtert aber auch die Erstellungsarbeit.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 19<br />

Erstellte Präsentationen können auf Papier oder Folien ausgedruckt oder aber als Bildschirmpräsentation<br />

aufbereitet werden. Bei einer Bildschirmpräsentation erscheint die Folienserie am<br />

Bildschirm <strong>und</strong> der Ablauf kann mit vorher festgelegten Darbietungszeiten oder aber per Mausklick<br />

gesteuert werden. Steht ein leistungsfähiger Datenprojektor (LCD-Display oder Beamer) zur<br />

Verfügung, kann die Präsentation auch einem größeren Publikum vorgeführt werden.<br />

Für anspruchsvollere <strong>und</strong> komplexere Präsentationen werden leistungsfähigere Programme<br />

angeboten, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer einfachen Bedienung ebenfalls in der Schule eingesetzt werden<br />

können (z.B. Mediator).<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

DTP-Projektskizze „Trierer Sehenswürdigkeiten“<br />

Erstellen von <strong>Informations</strong>seiten über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Trier<br />

- Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sammeln Informationen <strong>und</strong> schreiben Texte mit der<br />

Textverarbeitung (z.B. Works),<br />

- Texte werden überarbeitet,<br />

- Sammeln von Bildmaterial, Fotospaziergang zu den Bauwerken,<br />

- Suchen nach Bildmaterial im Internet (bei Thema mit geografischer Nähe nicht erforderlich),<br />

- Einscannen der Fotos,<br />

- Seitenlayout skizzieren (ungefähres Erscheinungsbild der Seite),<br />

- Importieren der Texte in das DTP-Dokument,<br />

- Importieren der Grafiken,<br />

- Seite mit dem DTP-Programm gestalten,<br />

- Publikation ausdrucken <strong>und</strong> als Broschüre falten.<br />

Anlässe für Computerpräsentationen<br />

- Bericht über eine Klassenfahrt,<br />

- Rückblick auf das Schuljahr bei der Entlassung,<br />

- Aufbereitung eines Sachthemas im Rahmen eines Schülerwettbewerbes,<br />

- Projektdokumentation,<br />

- Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stellen sich vor,<br />

- Bildbericht über eine Projektwoche,<br />

- Selbstdarstellung der Schule (z.B. bei einem Infostand).


20<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Informationen speichern <strong>und</strong> verwalten (Datenbanken)<br />

Vorbemerkungen<br />

Eine Datenbank ist ein Werkzeug zum Speichern <strong>und</strong><br />

Bearbeiten von Daten, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer Struktur auf<br />

Karteikarten festgehalten werden können. Eine Karteikarte<br />

entspricht einem Datensatz. Jeder Datensatz enthält<br />

mehrere Elemente, sogenannte Datenfelder. Jedes Datenfeld<br />

hat einen Feldnamen <strong>und</strong> einen bestimmten<br />

Datentyp.<br />

Listenansicht einer Datenbank<br />

Formularansicht eines Datensatzes<br />

Unsere Beispieldatenbank „Schülerbücherei“ enthält Feldname Datentyp Besonderheit<br />

7 Datenfelder <strong>und</strong> drei Datensätze. Die nebenstehende<br />

Tabelle zeigt die Feldnamen <strong>und</strong> die Daten-<br />

Autor<br />

Titel<br />

Text<br />

Text<br />

typen.<br />

Untertitel Text<br />

Die Felder <strong>und</strong> die Datentypen werden bei der Kaufdatum Datum tt.mm.jj<br />

Erstellung der Datenbank festgelegt. Die Daten Preis Zahl 2 Dezimalstellen<br />

können in der Formular- oder der Listenansicht Ersch-jahr Zahl vierstellig<br />

eingegeben bzw. bearbeitet werden. In der Nummer Text<br />

Listendarstellung erscheint ein Datensatz in einer<br />

Zeile. Die Spaltenkopfzeilen zeigen die Feldnamen an. Die Formularansicht zeigt jeweils einen<br />

Datensatz an.<br />

Mit der Datenbank können die Daten in vielfältiger Weise bearbeitet werden:<br />

• Daten können alphabetisch oder numerisch anhand eines oder mehrere Datenfelder sortiert<br />

werden (z.B. alphabetisch nach Titel; alphabetisch nach Autor; numerisch nach<br />

Anschaffungsdatum).<br />

• Daten können gefiltert werden: (z.B. alle Datensätze mit Anschaffungsjahr 1997; alle<br />

Datensätze mit Anschaffungsdatum vor dem 01.01.96; alle Datensätze mit Preis > 50,00 DM).<br />

• Die Daten können ganz oder teilweise in gestalteten Berichten ausgegeben werden.<br />

• Mit numerischen Daten können Rechenoperationen ausgeführt werden.<br />

• Daten können in Seriendruckfunktion in die Textverarbeitung übernommen werden (z.B.<br />

Drucken von Serienbriefen; Drucken von gestalteten Karteikarten).<br />

• Daten können auf Etiketten gedruckt werden (Adressetiketten; Etiketten für Bücherei,<br />

Lernmittel).<br />

Da in Datenbanken auch personenbezogene Daten gespeichert werden können, muss in diesem<br />

Kontext das Thema „Datenschutz“ <strong>und</strong> „Datensicherheit“ aufgearbeitet werden. Bereits das<br />

Schützen einer kleinen Adressdatei mit einem Passwort ist eine erste Form des Datenschutzes <strong>und</strong>


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 21<br />

bietet Ansatzpunkte zur Thematisierung einer differenzierten Zugangskontrolle mit individuellen<br />

Rechten.<br />

Seit Erscheinen der ersten Anwendungen in den fünfziger Jahren haben Datenbanken in<br />

Industriegesellschaften derart an Bedeutung gewonnen, dass sie in fast jedem Bereich der<br />

<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Datenverarbeitung anzutreffen sind.<br />

Datenbanken spielen heute eine zentrale Rolle in der elektronischen Datenverarbeitung, sei es in der<br />

Verwaltung, in der Bücherei, beim Telefonanbieter oder in der Waren- oder K<strong>und</strong>enkartei eines<br />

Versandhauses. Überall werden Daten in strukturierter Form verwaltet, um den gezielten Zugriff<br />

auf die Daten zu ermöglichen. Datenbanken zum selbstständigen Recherchieren finden sich nicht<br />

nur auf leistungsfähigen Speichermedien wie CD-Roms (Telefon-Verzeichnis, elektronischer<br />

Fahrplan der Bahn, Postleitzahlen, Bankleitzahlen), sondern ebenso im Internet, wo über Online-<br />

Datenbanken auf ein riesiges Angebot an Informationen zugegriffen werden kann.<br />

Für die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erlangt die Nutzung von Datensammlungen sowohl im privaten<br />

als auch im beruflichen Bereich eine zunehmende Bedeutung. Lexika, Telefon- <strong>und</strong><br />

Adressverzeichnisse, Kataloge usw. werden verstärkt zur privaten Nutzung für den Computer<br />

herausgebracht. In vielen Berufen ist heute eine Anwendung von Datensammlungen <strong>und</strong> die<br />

Organisation von Produktions- <strong>und</strong> Geschäftsabläufe ohne deren Einsatz nicht mehr denkbar.<br />

Auch für Sonderschüler wird deshalb der Erwerb von Kompetenzen in diesem Bereich von<br />

Bedeutung sein. Sie sollten die Struktur einer Datenbank kennen <strong>und</strong> die sachgerechte Anwendung<br />

lernen. Die gewonnenen Informationen sollten verarbeitet, überprüft <strong>und</strong> deren Einflüsse erkannt<br />

werden; ebenso sollten die Probleme des Datenschutzes deutlich gemacht <strong>und</strong> beachtet werden.<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

Im schulischen Bereich bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten an, die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

an den Umgang mit Datenbanken heranzuführen. Neben dem Erstellen <strong>und</strong> Verwalten einer eigenen<br />

Datenbank wie<br />

- Adressverzeichnisse<br />

- Mediendatenbank (z.B. Schülerbücherei)<br />

- Spieleausleihe<br />

- Musik-Sammlung<br />

- CD-Rom-Verwaltung<br />

ist die Nutzung von vorhandenen Datenbanken wie z.B.<br />

- Lexika<br />

- Telefonverzeichnisse<br />

zur <strong>Informations</strong>gewinnung von großer Wichtigkeit.


22<br />

Strukturraster Datenbanken<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Mittelstufe − altersgeeignete<br />

Datenbankwerkzeuge<br />

anwenden (z.B.<br />

Toppics)<br />

Oberstufe − Datenbanken<br />

anwenden<br />

− Datenbanken<br />

erstellen<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Handhabungskompetenz<br />

− Informationen<br />

strukturiert erfassen<br />

<strong>und</strong> bearbeiten<br />

− Daten in einer<br />

Datenbank suchen /<br />

filtern<br />

− Daten sortieren<br />

− Datenblatt<br />

ausdrucken<br />

− Datenliste (Bericht)<br />

anzeigen /<br />

ausdrucken<br />

− Daten mit Hilfe eines<br />

Formulars eingeben<br />

− Datenfelder erstellen<br />

<strong>und</strong> Formular<br />

anlegen<br />

− Länge <strong>und</strong> Typ der<br />

Datenfelder festlegen<br />

− Liste / Bericht<br />

erstellen<br />

− Daten nutzen zum<br />

Ausdrucken von<br />

Serienbriefen,<br />

Etiketten, etc.<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz <br />

Gestaltungskompetenz<br />

− Überprüfen, ob<br />

Informationen<br />

vollständig <strong>und</strong><br />

sachlich richtig sind<br />

− Auswertungsmöglichkeiten<br />

der<br />

Daten kennen<br />

− Erkennen, ob das<br />

Programm Missbrauchsmöglichkeiten<br />

(z.B. Massenbriefsendung,Spendenaufruf)<br />

ausschließen<br />

kann<br />

− Schutzwürdigkeit von<br />

Daten erkennen<br />

− Wissen, welche Vorschriften<br />

bei der<br />

Schutzwürdigkeit von<br />

Daten zu beachten<br />

sind<br />

− Datenformular<br />

funktionell <strong>und</strong><br />

ansprechend<br />

gestalten


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 23<br />

Rechnen <strong>und</strong> Kalkulieren (Tabellenkalkulation)<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Tabellenkalkulation ist eine der klassischen Standardanwendungen der EDV <strong>und</strong> hat ihr<br />

Hauptanwendungsfeld in mathematischen Aufgabenstellungen, insbesondere im buchhalterischen<br />

Bereich <strong>und</strong> in der Kalkulation. Sie ist jedoch so vielseitig, dass ihre Nutzungsmöglichkeiten sehr<br />

breit <strong>und</strong> universell sind. Nicht zuletzt macht sie auch die einfache Handhabung zu einem<br />

interessanten Werkzeug für die Schule.<br />

Eine Rechentabelle weist eine strenge Gliederung auf: Spalten (A, B, C ...) <strong>und</strong> Zeilen (1, 2, 3, ...)<br />

teilen den Arbeitsbereich in Zellen auf, von denen jede auf Gr<strong>und</strong> ihrer Spalten- <strong>und</strong><br />

Zeilenkoordinaten eine eindeutige Adresse hat.<br />

Zeilen-<br />

bezeichnung<br />

Beispieltabelle: Klassenkasse<br />

Spalten-<br />

bezeichnung<br />

Zelle C3<br />

In die Zellen können Werte (Daten) eingegeben werden. Diese Werte können verschiedener Art<br />

sein, etwa Zahlen, Wörter, Datumsangaben, Uhrzeiten. Die verschiedenen Arten von Daten<br />

bezeichnet man als Datentypen.<br />

Die eingegebenen Daten können mit Formeln <strong>und</strong> Funktionen mathematisch miteinander verknüpft<br />

werden.<br />

Beispiel: E2 = Summe(B2,C2,D2)<br />

Zelle E2 zeigt also immer die Summe der Zellen B2, C2 <strong>und</strong> D2 an. Ändert sich der<br />

Wert einer dieser Zellen, ändert sich auch der Wert in E2.<br />

Ebenso wäre folgende Eingabe richtig:<br />

E2 = B2+C2+D2<br />

Weiterhin können zu Tabellen Diagramme erzeugt werden, die die Werte bzw. einen Teil der Werte<br />

veranschaulichen. Dazu steht eine Vielzahl an Diagrammtypen zur Verfügung. Da Visualisierung<br />

von Daten bzw. Informationen eine immer größere Bedeutung erlangt, erhalten die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler über die Tabellenkalkulation einen Zugang zu diesen modernen Darstellungsformen.<br />

Neben der berechnenden Nutzung kann die Tabellenkalkulation aber auch für tabellarische<br />

Aufstellungen (Listen) ohne Berechnung verwendet werden.


24<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden gezwungen, Werte exakt in die dafür vorgesehenen Zellen<br />

einzutragen. Sie können in der Tabelle Formeln entwickeln <strong>und</strong> Kalkulationen anstellen.<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

Beispiel: Klassenkasse führen (Mittelstufe)<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler tragen in eine vorbereitete Tabelle jeden Monat Beträge ein<br />

0. Lehrkraft erstellt die Tabelle:<br />

Tabelle mit Namen der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Spalte für ersten Monat vorbereiten.<br />

Den Zellen das Währungsformat zuteilen.<br />

Die Summen-Formel für Monatsbetrag, persönliche Sparsumme vorbereiten.<br />

1. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler tragen Beträge in Tabelle ein:<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler tragen zur Buchführung für den ersten Monat (Januar) die<br />

einbezahlten Beträge in Liste ein. Dabei werden die Begriffe Zeile, Spalte, Zelle verdeutlicht.<br />

2. Weitere Beträge eingeben <strong>und</strong> Summen beachten:<br />

Im zweiten Monat wird vom Lehrer die Liste durch die Februar-Liste ergänzt.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler tragen die neuen Beträge ein <strong>und</strong> beobachten die sich ändernden<br />

Summen.<br />

Januar Februar März<br />

Bernd L. 2,00 DM 2,00 DM 4,00 DM<br />

Emilie H. 2,00 DM 2,00 DM 4,00 DM<br />

Erich B. 1,50 DM 2,00 DM 3,50 DM<br />

Eva W. 3,00 DM 3,00 DM<br />

Franz R. 2,00 DM 1,50 DM 3,50 DM<br />

Hans R. 1,00 DM 1,50 DM 2,50 DM<br />

Helga W. 2,00 DM 2,00 DM<br />

Margit E. 2,50 DM 2,50 DM<br />

Michael M. 1,50 DM 1,50 DM 3,00 DM<br />

Rudi L. 3,00 DM 1,00 DM 4,00 DM<br />

15,00 DM 17,00 DM 0,00 DM 32,00 DM<br />

3. Weitere Monate eintragen:<br />

Die Tabelle jeweils laden <strong>und</strong> speichern, ggf. auch ausdrucken.<br />

Beispiel: Haushaltsplan erstellen (Oberstufe)<br />

Erstellen eines Haushaltsplanes <strong>und</strong> Kalkulation der Ausgaben<br />

1. Ausgabenbereiche festlegen:<br />

Miete + NK, Lebensmittel, Kleidung, Versicherungen/Raten, Mofa/Auto, Zigaretten, Freizeit,<br />

Sparen ...<br />

2. Mit dem Tabellenkalkulationsprogramm eine Tabelle erstellen.<br />

Die maximale Gesamtsumme für die monatlichen Ausgaben festlegen.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 25<br />

Den Zellen für die Beträge das Datenformat „Währung” zuweisen.<br />

Formel in der Tabelle erstellen: Addition für Gesamtsumme der Ausgaben.<br />

3. Beträge eingeben <strong>und</strong> kalkulieren<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler verteilen nach eigener Vorstellung Teilbeträge auf die einzelnen<br />

Ausgabenbereiche, beobachten die sich verändernde Gesamtsumme <strong>und</strong> verändern ihre<br />

Teilbeträge.<br />

Ausgabenbereiche Betrag/Monat<br />

Miete + NK 700,00 DM<br />

Versicherungen/Raten 220,00 DM<br />

Lebensmittel 720,00 DM<br />

Kleidung 90,00 DM<br />

Auto/Mofa 80,00 DM<br />

Zigaretten 50,00 DM<br />

Freizeit 70,00 DM<br />

Sparen 60,00 DM<br />

Summe: 1.990,00 DM<br />

4. Kalkulationen <strong>und</strong> Rückschlüsse<br />

Die Lehrkraft bespricht die einzelnen Ausgabenbereiche <strong>und</strong> gibt ggf. wirklichkeitsnähere Werte<br />

vor.<br />

Gemeinsame Diskussion der Möglichkeiten für Einsparung/Ausweitung der einzelnen Bereiche.<br />

Die Ergebnisse der Diskussion werden jeweils in die Tabelle eingeben <strong>und</strong> die neu kalkulierte<br />

Summe sofort berücksichtigt.<br />

Aus den kalkulierten Werten Rückschlüsse auf das eigene Handeln ziehen.<br />

Der Haushaltsplan ansprechend gestalten <strong>und</strong> ausdrucken.<br />

Beispiel: Diagramm erstellen (Oberstufe)<br />

Ergebnis der Klassensprecherwahl optisch aufbereiten<br />

1. Tabelle erstellen <strong>und</strong> Daten eingeben<br />

Harald 22<br />

Rüdiger 12<br />

Herbert 9<br />

Peter 5<br />

Gabriele 11<br />

Franz 15<br />

Manfred 17<br />

Die Tabelle entsprechend der Stimmenzahl sortieren.<br />

2. Diagramm erstellen<br />

Diagrammtypen erproben <strong>und</strong> Ergebnisse beurteilen.<br />

Das Diagramm auswählen, welches das Ergebnis am deutlichsten darstellt.<br />

Das Diagramm durch Titel, Rahmen <strong>und</strong> Gitternetzlinien ergänzen.


26<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Dem Diagramm entsprechend den Präsentations- oder Druckmöglichkeiten Farben/Muster<br />

zuordnen, hier z.B. Schwarz-Weiß-Muster.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wahlergebnis<br />

Harald Manfred Franz Rüdiger Gabriele Herbert Peter<br />

Das Ergebnis besprechen <strong>und</strong> aushängen.<br />

Stimmenzahl<br />

Weitere Themen<br />

• Geometrische Berechnungen (Flächen- <strong>und</strong> Rauminhalt) mit Zwischenergebnissen<br />

• Umrechnung von Währungen<br />

• Rechnungsformular mit Einzelpreis, Anzahl, Gesamtpreis, Mehrwertsteuer, Skonto, Endpreis<br />

• Verwaltung des Pausenverkaufs<br />

• Temperaturdiagramm für einen Tag oder einen Monates erstellen<br />

• Rechentabellen zu Themen des Mathematikunterrichts (Prozentrechnen, Zinsrechnen)<br />

• Statistische Tabellen wie EU-Staaten, ihre Landesfläche, Einwohnerzahl <strong>und</strong><br />

Bevölkerungsdichte<br />

• Kosten des Autofahrens<br />

• Kostenaufstellung zu unterrichtlichen Projekten (z.B. Produktkalkulation in der Arbeitslehre)


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 27<br />

Strukturraster Tabellenkalkulation<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Handhabungskompetenz<br />

Mittelstufe − Daten in<br />

vorgegebene Tabelle<br />

eingeben<br />

− Begriffe Zeile, Spalte,<br />

Zelle kennen<br />

− Tabelle ausdrucken<br />

− Tabelle speichern<br />

− Tabelle laden<br />

Oberstufe − Tabellenkalkulation − Tabelle erstellen<br />

− Formeln in Tabelle<br />

erstellen<br />

− Zellen gebräuchliche<br />

Datenformate (z.B.<br />

Währung, Datum)<br />

zuweisen<br />

− Zellen Gestaltungsmerkmale<br />

(z. B.<br />

Schriftgröße, fett,<br />

Rahmen) zuweisen<br />

− durch Verändern der<br />

Daten Ergebnisse<br />

kalkulieren<br />

− Seitenausrichtung<br />

(hoch, quer)<br />

auswählen<br />

− Diagramme − anhand einer<br />

Datentabelle<br />

Diagramme erstellen<br />

− dem Diagramm<br />

Muster / Farben<br />

zuweisen<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− Notwendigkeit der<br />

sorgfältigen<br />

Dateneingabe in die<br />

Tabelle erkennen<br />

− Vorteile der<br />

Rechenfunktion<br />

erkennen<br />

− Richtigkeit der<br />

Ergebnisse<br />

überprüfen<br />

− Rückschlüsse aus<br />

den Kalkulationsergebnissen<br />

für das<br />

eigene Handeln<br />

ziehen können<br />

− Sind die Daten für die<br />

Diagrammdarstellung<br />

geeignet?<br />

− Bietet das Diagramm<br />

einen Vorteil<br />

gegenüber der<br />

Tabelle?<br />

− Birgt das Diagramm<br />

die Gefahr des<br />

Datenmissbrauchs<br />

durch gezielte<br />

Fehlinformation?<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− übersichtliche, funktionale<br />

Gestaltung<br />

von Tabellen (sinnvolles<br />

Auswählen von<br />

Gestaltungsmerkmalen<br />

wie Seitenausrichtung,Schriftattributen,<br />

Linien <strong>und</strong><br />

Füllungen)<br />

− den Daten angemesseneDiagrammform<br />

(z.B.<br />

Kreisdiagramm,<br />

Säulendiagramm,<br />

etc.) auswählen <strong>und</strong><br />

gestalten


28<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Vorgänge <strong>und</strong> Zusammenhänge darstellen <strong>und</strong> simulieren<br />

(Modelle <strong>und</strong> Simulationen)<br />

Vorbemerkungen<br />

Unter einer Simulation versteht man die Abbildung der Realität in einem Modell, meist zum<br />

Zwecke der Erlangung von Kenntnissen, die ggf. auf die Realität übertragbar sind.<br />

Simulationen dienen der Veranschaulichung bzw. der Erprobung von<br />

• Vorgängen, die der unmittelbaren Beobachtung nicht zugänglich sind (z.B. Elektronenbewegung<br />

beim Stromfluss, Blutzirkulation im Körper, Vorgänge im Kolben beim Verbrennungsmotor);<br />

• Vorgängen, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer räumlichen oder zeitlichen Dimension nicht unmittelbar im<br />

Zusammenhang beobachtet werden können (z.B. Wasserkreislauf in der Natur, Bewegung von<br />

Erde <strong>und</strong> Sonne im Jahresverlauf);<br />

• Strukturen, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer Komplexität in der Realität nicht unmittelbar beobachtet werden<br />

können (z.B. Warenwirtschaftssystem im Supermarkt; Überlebensstrategien in Afrika);<br />

• Abläufen mit Veränderung von Bedingungen (z.B. Wirtschaftssimulationen; Ökosysteme <strong>und</strong><br />

Umweltprobleme);<br />

• Abläufen, die in der Realität nicht oder noch nicht möglich sind (z.B. Währungsumstellung auf<br />

den Euro).<br />

Dabei reicht das Spektrum von der Veranschaulichung einfacher Vorgänge (Elektronenbewegung)<br />

über Steuerungen (Ampel) <strong>und</strong> Regelungen (Wasserstandsregelung) bis zu komplizierten Wirkgefügen<br />

(komplexe Ökosysteme).<br />

Kann der Anwender bei einfachen Simulationen meist nur den Ablauf starten <strong>und</strong> unterbrechen,<br />

kann er bei komplexen Simulationen in das Geschehen eingreifen, indem er Parameter verändert<br />

oder eine Rolle im Geschehen übernimmt.<br />

Im Supermarkt etwa ist er Marktleiter <strong>und</strong> verantwortet den Wareneinkauf, oder er ist K<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

simuliert die Rolle, die er im Alltag einnehmen kann.<br />

Der Computer ist in diesem Bereich prinzipiell Werkzeug, das es ermöglicht, komplexe Wirkketten<br />

zu simulieren. Voraussetzung ist geeignete Software zu schülernahen Inhalten. Vor problematischen<br />

Kompromissen sollte jedoch eher ein Verzicht des Einsatzes erwogen werden.<br />

Es ist für unsere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Allgemeinen zu anspruchsvoll, die Entstehung einer<br />

Simulation aufzuzeigen. Voraussetzung dafür wäre vor allem die Verfügbarkeit überschaubarer<br />

Software. Für das zu simulierende System würde dann ein formales Modell entwickelt, welches auf<br />

den Computer (ein Computerprogramm) übertragen würde, um neue Zustände zu simulieren <strong>und</strong><br />

Ergebnisse berechnen <strong>und</strong> darstellen zu können.<br />

Der einfachere Weg zum Verständnis von Simulationen ist der Vergleich von „fertiger“ Simulationssoftware<br />

mit der Wirklichkeit. So lässt sich erarbeiten, dass die komplexe Wirklichkeit auf<br />

einige (quantifizierbare) Zusammenhänge reduziert, <strong>und</strong> die Aussagekraft daher relativ ist.<br />

Softwaresimulation muss daher durch andere Formen der Veranschaulichung ergänzt werden.<br />

Wenn hier jeweils nur Teilbereiche erfasst werden, so kann die Simulation am Rechner die<br />

Integration der Teile zum Gesamtprozess leisten.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 29<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollten dazu geführt werden, die Reduktion der Wirklichkeit zu<br />

bedenken, die mittels Simulation erzielten Ergebnisse auf die Gr<strong>und</strong>annahmen von Modell <strong>und</strong><br />

Programm zu beziehen <strong>und</strong> ihre Aussagekraft <strong>und</strong> Reichweite kritisch zu bewerten <strong>und</strong> relativieren.<br />

Beispiel: Viertakt-Motor<br />

Die erste Abbildung zeigt den Kolben mit den Bezeichnungen der<br />

wichtigsten Teile.<br />

Nach dem Starten der Simulation läuft der Vorgang am Bildschirm<br />

kontinuierlich ab. Die Simulation kann an jeder Position angehalten<br />

werden.<br />

Ansaugen Verdichten Zünden Ausstoßen<br />

(Abbildungen aus: CD-Rom „Wie funktioniert das?“, Duden-Meyer)<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

Schleuse<br />

Einfaches (kostenloses) Programm, das den Ablauf einer Schleuse simuliert.<br />

Viertakt-Ottomotor<br />

Einfaches (kostenloses) Programm, das die Vorgänge im Viertakt-Ottomotor simuliert.<br />

Das W<strong>und</strong>er unseres Körpers<br />

Multimediale CD-Rom über den menschlichen Körper.<br />

Supermarkt<br />

Das Programm „Supermarkt“ simuliert gr<strong>und</strong>legende Abläufe in einem Supermarkt. Ausgehend<br />

von der modellhaft dargestellten Kaufsituation mit einem begrenzten Warenangebot gelangt der<br />

Schüler an die Scannerkasse, an der mittels Strichcode die gekauften Waren erfasst werden <strong>und</strong> ein<br />

ausdruckbarer Kassenzettel erstellt wird.


30<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Gleichzeitig erfolgt der Abgleich mit dem Lagerbestand.<br />

Im Modul „Lagerverwaltung“ werden zu jedem Artikel der Name, der Preis, die Ist-, Soll- <strong>und</strong> die<br />

Mindest-Menge verwaltet, wobei die Eingaben mit Ausnahme der Ist-Menge frei gewählt werden<br />

können.<br />

Eine K<strong>und</strong>enverwaltung mit K<strong>und</strong>enkarte<br />

simuliert den Trend zum bargeldlosen Bezahlen<br />

sowie die Möglichkeit der Analyse des<br />

Kaufverhaltens.<br />

Mit dem Programm „Supermarkt“ lassen sich<br />

eine Vielzahl an Fragestellungen wie z.B. das<br />

Einkaufsverhalten, Berufe <strong>und</strong> Tätigkeiten im<br />

Supermarkt, Marketing mit den Beispielen<br />

Produktbezeichnung <strong>und</strong> Preisgestaltung, Artikelverwaltung<br />

in der Supermarktkette, der Rationalisierung<br />

im Einzelhandel, bargeldlose Zahlungsformen,<br />

Verkaufsanalyse, Analyse des Einkaufsverhaltens<br />

von K<strong>und</strong>en, etc. thematisieren.<br />

Das Programm zeichnet sich durch eine einfache, überwiegend mausorientierte Bedienung sowie<br />

durch pädagogisch durchdachte Funktionen wie etwa das einfache Zurücksetzen auf die<br />

Standardeinstellungen oder das Löschen der Artikel- bzw. K<strong>und</strong>enlisten aus.<br />

Zum Programm liegen umfassende <strong>und</strong> vorbildliche didaktische Informationen mit Hilfen für die<br />

Umsetzung im Unterricht vor.<br />

KaufWas<br />

KaufWas enthält im Vergleich zu Supermarkt nicht die Module K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lagerwaltung <strong>und</strong><br />

konzentriert sich so auf den Vorgang des Einkaufens einschließlich des Bezahlens. Auch hier<br />

können in einer Artikeldatei mit 15 Einträgen Namen, Preise <strong>und</strong> Mengen der Waren eingegeben<br />

werden. Eine Geldbörse kann vor dem Einkaufen per drag and drop aufgefüllt werden, um damit<br />

die gekauften Waren an der Kasse zu bezahlen. Eine Sprachausgabe ermöglicht das Aufrufen von<br />

So<strong>und</strong>s, z.B. der Artikelnamen. Artikelgrafiken <strong>und</strong> So<strong>und</strong>s können vom Anwender editiert werden.<br />

Mit KaufWas kann z.B. der Einkauf für das Klassenfrühstück in der Vorbereitung simuliert werden.<br />

Nach einer Erhebung der Preise kann die Artikeldatei dem realen Angebot eines Einkaufsmarktes<br />

angepasst werden.<br />

Weitere Simulationen (Beispiele)<br />

Auf Simulationen basieren viele Computerspiele wie z.B. „digdogs“, das kostenlos vom Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrat (Internet: www.bg-dvr.de/digdogs) angeboten wird. Klassisches Beispiel<br />

einer Simulation ist auch der Flugsimulator, der als Computerspiel in sehr realitätsnahen Versionen<br />

angeboten wird. Das Programm „Vorfahrt“ (PC14, Comisoft) simuliert verschiedene Verkehrssituationen<br />

an der Straßenkreuzung.<br />

Viele Multimedia-CD-Roms enthalten Simulationen zur Veranschaulichung komplexer Abläufe<br />

oder Zusammenhänge aus der Biologie (z.B. Ökosysteme, Der menschliche Körper) der Physik <strong>und</strong><br />

Technik (z.B. Stromkreise, Kraftfahrzeugtechnik, Computer), der Astronomie, etc.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 31<br />

Strukturraster Simulation <strong>und</strong> Veranschaulichung<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Mittelstufe − Simulation einfacher<br />

Wirkungsketten<br />

schülernaher Inhalte<br />

zu Spiel, Alltag <strong>und</strong><br />

Abenteuer<br />

Oberstufe − Simulationen<br />

komplexer (oft nicht<br />

beobachtbarer)<br />

Wirklichkeiten zu<br />

technischen,<br />

physikalischen,<br />

biologischen,<br />

ökologischen, etc.<br />

Vorgängen<br />

Handhabungskompetenz<br />

− mit geeigneter<br />

Simulationssoftware<br />

spielerisch umgehen<br />

können<br />

− in Wirkungsketten<br />

<strong>und</strong> Handlungsabläufe<br />

eingreifen<br />

können<br />

− zunehmend<br />

bewusster mit<br />

modellhafter <strong>und</strong><br />

simulierter<br />

Wirklichkeit mittels<br />

geeigneter Software<br />

umgehen können<br />

− Eingabe von Daten<br />

<strong>und</strong> Verändern von<br />

Parametern<br />

beherrschen<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− Lassen sich<br />

Simulation <strong>und</strong><br />

Wirklichkeit<br />

vergleichen?<br />

− Lassen sich Elemente<br />

<strong>und</strong> Bezüge<br />

wiedererkennen?<br />

− Welche Ergebnisse<br />

lassen sich auf Gr<strong>und</strong><br />

von selbstbewirkten<br />

Veränderungen<br />

beobachten <strong>und</strong><br />

erfahren?<br />

− Wie erfahre ich die<br />

Reduktion der<br />

weitaus komplexeren<br />

Realität?<br />

− Werden komplexe<br />

Zusammenhänge<br />

vereinfacht<br />

dargestellt?<br />

− Wie fällt der Vergleich<br />

zwischen der<br />

Simulation (virtuell)<br />

<strong>und</strong> dem Phänomen<br />

(Realität) aus?<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− Eingriffsmöglichkeiten<br />

des Programms<br />

spielerisch <strong>und</strong><br />

explorativ einsetzen<br />

können<br />

− Eingriffsmöglichkeiten<br />

des Programms<br />

gezielt, sachgerecht<br />

<strong>und</strong> durchdacht<br />

einsetzen können


32<br />

Geräte <strong>und</strong> Maschinen steuern<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Vorbemerkungen<br />

Bedingt durch den Strukturwandel in unserer Gesellschaft übernehmen computergesteuerte<br />

Maschinen zunehmend bisher von Menschen geleistete Arbeit. Damit entlasten sie einerseits den<br />

Menschen von nicht selten monotonen Tätigkeiten, andererseits erfordert ihre Konstruktion,<br />

Wartung <strong>und</strong> ihre Bedienung andere Qualifikationen. Gleichzeitig sind computergesteuerte Geräte<br />

immer mehr in der Lage, kompensatorische Funktionen zu übernehmen, etwa beim Ausfall<br />

sensorischer oder motorischer Funktionen des Körpers.<br />

Diese Entwicklungen verursachen eine tiefgreifende Umorientierung beim Einsatz menschlicher<br />

Arbeitskraft, leider oft zum Nachteil behinderter Menschen. Dies kann z.B. für lernbehinderte<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bedeuten, dass der Wegfall von weniger qualifizierten Berufen ihre<br />

Berufschancen verschlechtert. Dagegen können für körperbehinderte Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

computergesteuerte Geräte neue berufliche Perspektiven sowie eine Verbesserung ihrer<br />

Lebensqualität bedeuten.<br />

Die Schule muss auf diese Probleme eingehen, indem sie die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in die Lage<br />

versetzt, sich mit den Chancen <strong>und</strong> Risiken des Computereinsatzes in Arbeitswelt <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

auseinander zu setzen. Mit der Arbeit an Projekten werden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler angeregt,<br />

sich kritisch mit möglichen zukünftigen Entwicklungen - <strong>und</strong> deren Bedeutung für die eigenen<br />

beruflichen Perspektiven - zu befassen.<br />

Was ist Geräte- <strong>und</strong> Maschinensteuerung?<br />

Ohne den Computer ist Automation heute nicht mehr denkbar. Immer mehr technische<br />

Fertigungsprozesse basieren auf der Steuerung von Maschinen durch den Computer, aber auch<br />

unser alltägliches Leben wird zunehmend durch Computer geregelt, etwa an der Straßenampel, am<br />

Fahrkartenautomaten, am Telefon, beim Wäschewaschen mit der Maschine, Autofahren, Fernsehen,<br />

beim Kochen mit einem Elektroherd <strong>und</strong> bei der Heizung.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollten deshalb einige gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse dieser Technologie in<br />

ihrer Schulzeit erwerben. Dazu braucht man einen PC, ein an diesen anzuschließendes Gerät (ein<br />

sogenanntes Interface: ein Gerät zur Verbindung des Computers mit Bauteilen wie Lampen,<br />

Motoren <strong>und</strong> Messfühlern) <strong>und</strong> ein Programm, das dieses Interface steuern kann. Über das Interface<br />

<strong>und</strong> das Steuerungsprogramm lassen sich z. B. Lampen, Heizgeräte <strong>und</strong> Motoren ein- <strong>und</strong><br />

ausschalten <strong>und</strong> die Dauer der Schaltzustände bestimmen. Bauteile, die vom Computer geschaltet<br />

werden, heißen Aktoren. Andere Bauteile wie Taster, Wärme- <strong>und</strong> Lichtsensoren können Signale an<br />

den Computer weitergeben, die dieser dann bei der weiteren Steuerung der angeschlossenen Geräte<br />

berücksichtigt. Bauteile, die dem Computer Signale oder Messwerte liefern, heißen Sensoren.<br />

So kann die Steuerung einer Ampelanlage durch Knopfdruck, durch einen Magnetsensor oder durch<br />

einen Helligkeitssensor beeinflusst werden. Ein Kühlventilator kann in Abhängigkeit von der durch<br />

einen Temperaturfühler erfassten Temperatur ein- <strong>und</strong> ausgeschaltet <strong>und</strong> mittels Magnetventil<br />

(automatischer Wasserhahn) <strong>und</strong> Wasserstandsmesser kann die Füllhöhe eines Wasserbehälters<br />

geregelt werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 33<br />

Steuerbox<br />

(Interface)<br />

Ausgänge<br />

Eingänge<br />

Lampe<br />

Motor<br />

Elektromagnet<br />

Heizdraht<br />

Taster<br />

Lichtsensor<br />

Temperaturfühler<br />

Der Waschvorgang in einer Waschmaschine läuft prinzipiell nicht anders ab: Wasserstand <strong>und</strong><br />

Wassertemperatur sind zu regeln, Motoren für Trommel <strong>und</strong> Pumpe zu steuern. Diese Prozesse, die<br />

unter Einbeziehung von Größen wie Temperatur, Wassermenge <strong>und</strong> Zeit ablaufen, sind Computerprogramme,<br />

die ein in dem Gerät eingebauter Mikroprozessor – ein Computer, der nur einige<br />

Programme umsetzen kann – ausführt. Auch eine computergesteuerte Maschine – sei es eine<br />

Drehbank, eine Fräsmaschine oder ein Industrieroboter – funktioniert nicht anders. Auch hier<br />

erhalten Schrittmotoren Anweisungen, welcher Punkt angefahren werden soll, welche Strecke<br />

verfahren werden soll oder wie tief ein Bohrer eintauchen soll.<br />

Geräte- <strong>und</strong> Maschinensteuerung in der Schule<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen „Einblicke einfachster Art in die Prozessdatenverarbeitung“<br />

(Lehrplan Arbeitslehre, Schule für Lernbehinderte Rheinland-Pfalz) erhalten. Anhand schülergerechter<br />

Modelle wie z.B. eines Ampelmodells sollen sie einfache Abläufe am Computer mit Hilfe<br />

eines Programmes entwickeln <strong>und</strong> über eine Steuerbox (Interface) ausführen lassen. Ausgehend von<br />

einfachen Steuerungen können komplexere Abläufe programmiert werden. So kann eine Ampel<br />

etwa ein Programm für Tag <strong>und</strong> eines für Nacht aufweisen <strong>und</strong> mit Hilfe eines Helligkeitssensors<br />

kann für die aktuelle Helligkeit das passende Programm aktiviert werden.<br />

Mit einer computergesteuerten Bohr- <strong>und</strong> Fräsmaschine (CNC-Maschine) <strong>und</strong> geeigneter Software<br />

können Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einfache Werkstücke mittels Bohren <strong>und</strong> Fräsen erstellen. Sogar<br />

einfache technische Zeichnungen hierzu können u.U. von den Schülern am Computer angefertigt<br />

werden.<br />

Das Problem bei der Gerätesteuerung mit dem Computer liegt weniger bei der Hardware, als<br />

vielmehr bei der für den Schüler geeigneten Software. Hier sind grafische Programmierwerkzeuge,<br />

die sich bereits in Ansätzen auf dem Markt finden, besonders geeignet. Diese verbinden einfache<br />

Bedienung mit einem hohen Grad der Veranschaulichung <strong>und</strong> erfordern somit weniger Abstraktionsfähigkeit.<br />

So kann der Schüler seine Aufmerksamkeit der Lösung des Sachproblems widmen.<br />

Zu erwartende neue Produkte sollten diesen Ansprüchen verstärkt gerecht werden.<br />

So wie es möglich ist, einen Führerschein zu erwerben <strong>und</strong> ein Auto zu fahren, ohne die<br />

Voraussetzungen zu besitzen, es reparieren zu können oder seine Funktionen in allen Einzelheiten<br />

zu kennen, können Sonderschüler lernen, mit Hilfe des Computers <strong>und</strong> geeigneter Software Geräte<br />

<strong>und</strong> Maschinen zu steuern.<br />

Aktoren<br />

Sensoren


34<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Hard- <strong>und</strong> Software<br />

Folgende technische Vorrichtungen können im experimentellen Bereich von Schülern gesteuert<br />

werden:<br />

Aktoren: Lampe, Motor, Elektromagnet, Relais, Magnetventil<br />

Sensoren: Drucktaster, Helligkeitssensor, Temperaturfühler, Reed-Kontakt (Magnetsensor)<br />

Erforderlich ist in jedem Fall ein Interface (Steuerbox), das mit dem Computer verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Weiterhin benötigt wird ein zum Interface kompatibles Baukastensystem mit Aktoren <strong>und</strong><br />

Sensoren, z.B. entsprechende Kästen von fischertechnik (bzw. Cornelsen Experimenta) oder Lego<br />

(LegoDacta). Die Aktoren <strong>und</strong> Sensoren müssen mit den entsprechenden Anschlüssen am Interface<br />

verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Damit sind z.B. folgende Projekte realisierbar:<br />

• Ampelsteuerungen (z.B. einfache Ampel, kombinierte Ampelanlage mit Auto- <strong>und</strong> Fußgängerampel,<br />

helligkeitsabhängige Steuerung);<br />

• Lauflichtanlagen, Mehrsegmentanzeigen;<br />

• temperaturgesteuerte Ventilatoren;<br />

• Roboter oder einfache Maschinen (z.B. Hebekran, Transportband, Rotiertisch, Aufzug).<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der offenen Baukästen (kompatibel zu vertrauten Spielzeugkonzepten) sind vielfältige<br />

individuelle Lösungen möglich, die problemlösendes Denken beim Aufbau eines Modells <strong>und</strong> bei<br />

der Entwicklung des Programmes erfordern bzw. fördern.<br />

Am Beispiel eines einfachen Ampelmodells werden einige der zur Zeit angebotenen<br />

Gerätekonzepte, die für den Einsatz an der Sonderschule geeignet sind, kurz vorgestellt:<br />

Produktmerkmale<br />

Technologica, Lego Control Lab <strong>und</strong> LegoDacta-Modelle<br />

Beispiele:<br />

Bildschirme <strong>und</strong> Befehle<br />

Technologica Programmierbildschirm<br />

mit Interface, Befehlssymbolen <strong>und</strong> Prozedurfenster<br />

Durch Anklicken der Anschlüsse sowie der<br />

Befehlssymbole werden Aktoren geschaltet bzw.<br />

Sensoren abgefragt. Das Befehlssymbol Pause<br />

ermöglicht die Eingabe einer Zeitspanne, die der<br />

Schaltzustand beibehalten werden soll. Prozedurschritte


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 35<br />

Auf einfache Weise können so lineare Programme,<br />

Schleifen, sowie verzweigte Programme<br />

erstellt werden. Die erstellten Programme werden<br />

mittels Symbolen gespeichert <strong>und</strong> können Teil<br />

anderer Programme sein.<br />

WinLogo, Multiface <strong>und</strong> fischertechnik<br />

Das Multiface ist ein vielseitig einsetzbares Interface,<br />

mit dem z.B. fischertechnik-Modelle gesteuert<br />

werden können. Als Software kann WinLogo<br />

eingesetzt werden, eine einfache Programmiersprache<br />

mit deutschsprachigen Befehlen. Im<br />

Textfenster eingegebene Befehle werden sofort<br />

ausgeführt (Direktsteuerung). Im Lernfenster<br />

werden Programme eingegeben <strong>und</strong> gespeichert.<br />

Erstellte Prozeduren können für komplexere<br />

Programme genutzt werden.<br />

Die Befehle müssen bei WinLogo von den Schülern<br />

eingegeben (geschrieben) werden. Da es sich<br />

um eine deutschsprachige Programmiersprache<br />

handelt, sind sie jedoch gut verstehbar <strong>und</strong> können<br />

meist auch abgekürzt werden, so dass ein<br />

ökonomisches Arbeiten möglich ist. Zur Gerätesteuerung<br />

sind zudem nur wenige Befehle<br />

erforderlich.<br />

Erläuterung der Befehle (Beispiele):<br />

/DPSH DQ $XVJDQJ $ HLQVFKDOWHQ<br />

GHQ DNWXHOOHQ 6FKDOW]XVWDQG DQKDOWHQ<br />

3DXVH /lQJH EHU 6FKLHEHUHJOHU<br />

HLQVWHOOEDU<br />

/DPSH DQ $XVJDQJ $ DXVVFKDOWHQ<br />

Programmfenster:<br />

Ampelsteuerung mit WinLogo<br />

Erläuterung der Befehle:<br />

(6<br />

VFKDOWH GLH /DPSH DQ $QVFKOXVV HLQ<br />

3$86(<br />

=XVWDQG [ VHF VHF<br />

EHLEHKDOWHQ ZDUWHQ<br />

$6<br />

VFKDOWH GLH /DPSH DQ $QVFKOXVV HLQ<br />

$03(/<br />

ZLHGHUKROH DOOH 6FKULWWH<br />

(QGORVVFKOHLIH<br />

(LQVFKDOWEHIHKO 0|JOLFKH (LQJDEHQ<br />

HLQVFKDOWHQ<br />

HV<br />

(,16&+$/7(1<br />

(6


36<br />

Beim PDV-Minilabor (fischertechnik/Weber)<br />

sind ausgewählte fertige Modelle auf einer<br />

Gr<strong>und</strong>platte montiert, so dass der zeitaufwendige<br />

Aufbau der Modelle entfällt. Im Gegensatz zu<br />

vielen Baukastensystemen stehen alle Modelle<br />

gleichzeitig zur Verfügung, da die Mehrfachverwendung<br />

von Bauteilen bei verschiedenen<br />

Modellen entfällt. Alle Versuche können ohne<br />

nennenswerte Umbauten auf der Gr<strong>und</strong>platte<br />

durchgeführt werden.<br />

Das Verteilen der Einzelmodelle auf verschiedene<br />

Gr<strong>und</strong>platten erhöht die Flexibilität <strong>und</strong> reduziert<br />

das Ablenkungspotenzial.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

FiPro <strong>und</strong> Experimenta Computing (Cornelsen Experimenta)<br />

Das Programmierwerkzeug FiPro für Windows<br />

arbeitet ausschließlich mit grafischen Befehlen,<br />

die mit Hilfe der Maus im Prozedurfenster<br />

vertikal angeordnet werden.<br />

Zuvor muss die Interfacebelegung in einem<br />

ebenfalls grafischen Dialogfenster eingegeben<br />

werden. Ein Kabelplan zeigt genau, wie die<br />

einzelnen Bauteile an das Interface angeschlossen<br />

werden müssen. Ein Simulationsmodul<br />

ermöglicht die Simulation erstellter<br />

Programme am Bildschirm. Mit der integrierten<br />

Fernbedienung können die Bauteile mit dem<br />

Programm direkt angesteuert werden, was zur<br />

Überprüfung der Anschlüsse <strong>und</strong> der Einsicht<br />

in die Befehlssymbole hilfreich ist.<br />

Lineare Programme können auf diese Weise<br />

sehr einfach realisiert werden. Komplexere<br />

Programme werden mit mehreren gleichzeitig<br />

ablaufenden Prozeduren realisiert, was auf<br />

Gr<strong>und</strong> der erforderlichen zeitlichen Parallelität<br />

etwas höhere Anforderungen stellt.<br />

Programmierbildschirm mit Prozedurfenster,<br />

Befehlssymbolen <strong>und</strong> den verfügbaren<br />

Interface-Anschlüssen<br />

Dialogfenster zur Eingabe der Interface-Belegung<br />

Kabelplan


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 37<br />

LLWin <strong>und</strong> fischertechnik<br />

LLWin (Lucky Logic) ist ein grafisches Programmierwerkzeug,<br />

bei dem die Programmbausteine<br />

als Symbole in der gewünschten<br />

Abfolge am Bildschirm angeordnet werden.<br />

Parameter, wie z.B. Pausendauer (Warte)<br />

werden eingegeben <strong>und</strong> im Baustein am<br />

Bildschirm angezeigt. Über die Interfacediagnose<br />

können Interface <strong>und</strong> Bausteine<br />

überprüft werden.<br />

Das Programm bietet einen hohen Grad der<br />

Veranschaulichung der Prozessstruktur, angelehnt<br />

an das Konzept des Programmablaufplanes.<br />

Während des Programmlaufs werden<br />

die aktuellen Programmschritte farbig markiert<br />

<strong>und</strong> die Parameter in den Bausteinen angezeigt<br />

(z.B. Wartezeit).<br />

Z.Z. können mit LLWin nur die Interfaces des<br />

fischertechnik-Programmes sowie das cornelsen-Interface<br />

gesteuert werden. Ein Zusatzbauteil,<br />

das die Steuerung des Multiface mit<br />

LLWin ermöglicht, ist geplant.<br />

Platinenmodelle<br />

Diese auf Platinen fertig aufgebauten Modelle<br />

werden meist mit einem Breitbandkabel mit<br />

dem Interface verb<strong>und</strong>en, so dass die zuweilen<br />

etwas unübersichtliche Verbindung der Schaltbauteile<br />

mit Einzelkabeln entfällt. Das abgebildete<br />

Platinenmodell „HIBS-Kreuzung“ zeigt<br />

die Ampelanlage an einer Straßenkreuzung mit<br />

Autoampeln, Fußgängerampeln, Reedkontakten,<br />

Fußgängertaster <strong>und</strong> Helligkeitssensor. Das<br />

komplexe <strong>und</strong> realitätsnahe Modell bietet eine<br />

Vielzahl an Programmiermöglichkeiten. Die<br />

„HIBS-Kreuzung“ kann u.a. mit dem Multiface<br />

betrieben werden.<br />

Die HIBS-Kreuzung lässt sich auch mit dem<br />

preiswerten HIBS-Interface steuern.<br />

LLWin: Editierbildschirm mit verzweigtem Programm<br />

Platinenmodell HIBS-Kreuzung<br />

Im Gegensatz zur hier gezeigten Lösung der Programmieraufgabe innerhalb eines linearen<br />

Programmes ist das Arbeiten mit Unterprogrammen (Prozeduren) eleganter <strong>und</strong> übersichtlicher. Es<br />

kann zu jeder Ampelphase eine Prozedur erstellt werden. Die Module werden dann im<br />

Hauptprogramm in der gewünschten Abfolge aufgerufen.


38<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Das einfache Programm zur Steuerung einer Auto- <strong>und</strong> einer Fußgängerampel kann auf vielfältige<br />

Weise erweitert werden:<br />

• an einem wenig benutzten Fußgängerübergang wird ein Taster installiert <strong>und</strong> das Grün für die<br />

Fußgänger wird nach Drücken der Taste aktiviert,<br />

• bei Einbruch der Dunkelheit stellt die Ampel auf gelbes Blinken um (Helligkeitssensor),<br />

• Kombination von Hell-Dunkel-Schaltung mit Fußgängertaster,<br />

• über einen Magnetsensor kann die Anzahl der vorbeigefahrenen Fahrzeuge einbezogen werden.<br />

Unterrichtlich lassen sich eine Vielzahl an Fragestellungen aufgreifen:<br />

• historische Entwicklung der Verkehrsregelung,<br />

• Aufbau von Ampelanlagen an verschiedenen Kreuzungstypen (reale Erk<strong>und</strong>ung),<br />

• Erfassen der Schaltfolgen von Ampelanlagen <strong>und</strong> umsetzen im Modell,<br />

• spezielle Ampelanlagen <strong>und</strong> ihre Schaltfolgen (Fußgängerampel, Baustellenampel, etc.).<br />

Die vorgestellten Konzepte haben jeweils Vor- <strong>und</strong> Nachteile, weshalb keine eindeutigen<br />

Empfehlungen für bestimmte Einsatzbereiche ausgesprochen werden können. Da die Produkte<br />

jedoch weiterentwickelt werden <strong>und</strong> auch neue Produkte angekündigt sind, ist das Problem der<br />

Programmiersprache kein Hinderungsgr<strong>und</strong> für einen lehrplankonforme Behandlung der<br />

Gerätesteuerung in der Sonderschule.<br />

Die Übersicht zeigt, welches Interface mit welchen Bauteil-Systemen kombiniert werden kann. In<br />

den grau schattierten Zellen finden Sie den Namen des Programmierwerkzeuges, in der Spaltenkopfzeile<br />

den Interface-Typ <strong>und</strong> im Zeilennamen das entsprechende Material (Modelle/Bauteile).<br />

Interface-Modell<br />

Modelle/Bauteile<br />

Multiface<br />

HIBS-<br />

Interface<br />

PDV-Minilabor (Weber) * WinLogo WinLogo<br />

fischertechnik WinLogo WinLogo<br />

Cornelsen Experimenta * WinLogo WinLogo<br />

Lego Dacta<br />

* Materialien: fischertechnik<br />

Anbieterinfos<br />

LegoDacta, Technologica - Technik LPE<br />

Multiface - Knobloch GmbH, Technik LPE<br />

HIBS-Komponenten - Knobloch GmbH<br />

PDV-Minilabor - Knobloch GmbH, Dümmler Verlag<br />

WinLogo - Knobloch GmbH, Dümmler Verlag, CoTec<br />

FiProWin - cornelsen experimenta<br />

LLWin - Knobloch GmbH, fischertechnik, Fachhandel<br />

Lego Dacta<br />

Control Lab<br />

Interface<br />

Technologica<br />

WinLogo<br />

Cornelsen<br />

Experimenta<br />

Interface<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo<br />

fischertechnik<br />

Interface<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo<br />

FiProWin<br />

LLWin<br />

WinLogo


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 39<br />

Computergesteuerte Maschinen<br />

Die moderne Arbeitswelt ist geprägt durch den zunehmenden Einsatz computergesteuerter<br />

Maschinen sowie die fortschreitende Vernetzung der Computersysteme. Wurden z.B. bei<br />

Maschinen zum Fräsen, Bohren bzw. Drehen von Metallwerkstücken zunächst die<br />

Steuerungsbefehle unmittelbar in ein Steuermodul an der Maschine eingegeben (NC-Technik), so<br />

ermöglicht die CNC-Technik (CNC: ComputerisizedNumericControl) die Ansteuerung der<br />

Maschine mit Hilfe eines Computers. Zusammen mit der CAD-Technik (CAD:<br />

ComputerAidedDesign) kann die Maschine auf der Gr<strong>und</strong>lage einer technischen Zeichnung <strong>und</strong> der<br />

Festlegung der Fertigungsschritte vom Computer gesteuert werden. Komplexen wie auch einfachen<br />

Produktionsprozessen liegen dabei dieselben Strukturen zu Gr<strong>und</strong>e: Von der Produktionsentscheidung<br />

über die Planung <strong>und</strong> die Fertigung mit den jeweils geeigneten Werkzeugen <strong>und</strong><br />

Fertigungsschritten.<br />

Da die Schule auch auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereiten soll, muss sie sich mit den<br />

veränderten Strukturen der Arbeitswelt auseinander setzen. Gerade die Sonderschule steht vor der<br />

schwierigen Aufgabe, die objektive „Logik des Gegenstandes“ mit den individuellen<br />

Lernmöglichkeiten der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in Einklang zu bringen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Komplexität des Sachverhalts sind pädagogische Konzepte zu entwickeln, die jedem Schüler eine<br />

seinen Möglichkeiten entsprechende Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen.<br />

Dies kann nur durch praktische Auseinandersetzung in Projekten erfolgen, in denen sich die <strong>Neue</strong>n<br />

Technologien wiederfinden, da nur so die erforderlichen Kompetenzen entwickelt werden können.<br />

Für solche Projekte, die vom Schüler eigenes Tätigsein mit vorausschauendem Denken,<br />

planmäßigem Handeln <strong>und</strong> kontrolliertem Eingreifen fordern,<br />

ist schülergeeignete Hard- <strong>und</strong> Software erforderlich.<br />

Schulgeeignete einfache Fräs- <strong>und</strong> Bohrmaschinen, zu denen<br />

auch geeignete Software verfügbar ist, werden heute zu<br />

erschwinglichen Preisen angeboten. Sie ermöglichen das<br />

bohrende <strong>und</strong> fräsende Bearbeiten von Holz, Leichtmetallen<br />

<strong>und</strong> Kunststoffen sowie Verb<strong>und</strong>werkstoffen wie etwa Platinen.<br />

In der Maschine (hier in einem geschlossenen Sicherheitsgehäuse)<br />

arbeitet eine Fräsmaschine, die in drei Richtungen<br />

bewegt werden kann.<br />

Die Maschinen eignen sich zum Herstellen von Holzspielzeug<br />

(z.B. Steckspiele, Labyrinthspiele), Türschildern, Griffelkästen,<br />

Formelementen, etc.<br />

Abb.: Computergesteuerte Bohr- <strong>und</strong><br />

Fräsmaschine ISEL CPM 3020<br />

Zu den Maschinen werden CAD-Programme angeboten, die eine<br />

Schnittstelle zur Maschine aufweisen, d.h. auf der Basis einer mit dem Programm erstellten<br />

Zeichnung werden Arbeitsschritte definiert, die mit einem Verbindungskabel zur Abarbeitung an<br />

die Maschine übertragen werden.<br />

Einfache Zeichnungen können mittels CAD-Programmen auch von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

angefertigt werden.


40<br />

Y Beispiel aus dem Unterricht<br />

Steckspiel „Mensch ärgere dich nicht“<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Zeichnen<br />

Mit dem CAD-Programm (hier WinSCAD) wird die<br />

Zeichnung erstellt. Objekte, die in einem Arbeitsgang<br />

abgearbeitet werden sollen, müssen sich auf einer Ebene<br />

(Layer) befinden. Auch die Objekte, die die Maschine<br />

ignorieren muss, da sie nur als Zeichnungshilfen benötigt<br />

werden, liegen auf einer eigenen Ebene. In der Zeichnung ist<br />

jeder Ebene eine Farbe zugeordnet.<br />

Dann werden in die beiden Arbeitsschritte in einem<br />

Dialogfenster definiert: Welche Ebene wird (mit welchem<br />

Werkzeug) wie tief <strong>und</strong> mit welcher Arbeitsgeschwindigkeit<br />

abgearbeitet?<br />

Fertigen<br />

Nun wird der Rohling sorgfältig mit Beilagehölzern in die<br />

Maschine eingespannt, die Maschine wird in geschlossenem<br />

Zustand zunächst zum Maschinennullpunkt <strong>und</strong> dann zum<br />

Werkstücknullpunkt (vorne/links/oben) gefahren.<br />

Ist das richtige Werkzeug für den ersten Arbeitsschritt<br />

eingesetzt, wird zur Probe der Schritt zunächst über dem<br />

Werkstück ausgeführt, ehe die Ausführung gestartet wird.<br />

Werkzeugwechsel: Für den zweiten Arbeitsschritt (Senken) wird ein Halbr<strong>und</strong>fräser<br />

eingesetzt. Dann wird der zweite Fertigungsschritt ausgeführt.<br />

Während des Fräsens saugt ein Holzsauger die Fräsabfälle ab.<br />

Bei der Serienfertigung wird zunächst Fertigungsschritt 1 in der gewünschten Zahl<br />

ausgeführt, so dass das Werkzeug nur einmal gewechselt werden muss.<br />

Holzsteckspiele eignen<br />

sich gut für die teilweise<br />

Fertigung mit einer<br />

computergesteuerten<br />

Bohr- <strong>und</strong> Fräsmaschine,<br />

da die in Position <strong>und</strong><br />

Bohrtiefe präzisen<br />

Bohrungen manuell nur<br />

schwer erreichbar sind.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 41<br />

CNC-Fertigung<br />

Vorbereiten<br />

Entscheidung<br />

zur Fertigung<br />

eines<br />

Produktes<br />

nach Duismann 1997<br />

PC einschalten<br />

Programm starten<br />

Produkt<br />

am Bildschirm<br />

auswählen<br />

(Datei auswählen)<br />

Zeichnung<br />

erstellen <strong>und</strong><br />

Arbeitsschritte<br />

eingeben<br />

Simulation<br />

(als Probelauf)<br />

starten<br />

Serienfertigung<br />

Produzieren<br />

Anlage<br />

rüsten<br />

Anlage<br />

bestücken<br />

Fertigung<br />

starten<br />

Produkt<br />

(oder Teilprodukt)<br />

entnehmen<br />

Probelauf<br />

(z.B. oberhalb des<br />

Werkstückes)<br />

Abschließen<br />

Anlage<br />

außer Betrieb<br />

setzen<br />

ProduPlan<br />

Im Rahmen des Modellversuchs „<strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Werkstufe/Abschlussstufe<br />

der Schule für Geistigbehinderte“ (IKOG) wurde das Programm ProduPlan<br />

entwickelt, mit dessen Hilfe Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit geistiger Behinderung weitgehend<br />

selbstständig eine computergesteuerte Bohr- <strong>und</strong> Fräsmaschine bedienen können.<br />

Produplan ermöglicht keine Konstruktion, sondern nur eine Bedienung der Maschine zum Zwecke<br />

der Fertigung von Projekten, die bereits in ProduPlan enthalten sind, oder von einem Fachmann<br />

(z.B. Lehrer) mit einem anderen CAD-Programm erstellt <strong>und</strong> in ProduPlan importiert werden. Der<br />

Schüler sieht die verfügbaren Projekte als Abbildungen in einem Browser <strong>und</strong> wählt das<br />

gewünschte Projekt aus.<br />

Dann durchläuft er mit ProduPlan den Fertigungsprozess <strong>und</strong> erhält in jeder Phase auf dem<br />

Bildschirm in großformatiger Darstellung angezeigt, was er gerade<br />

an der Maschine oder am Computer tun muss. Diese grafische<br />

Hilfe wird durch eine Sprachausgabe unterstützt. Gerade bei den<br />

schwierigen Aufgaben, wie etwa dem Einstellen des Werkstücknullpunktes,<br />

zeigt ProduPlan sehr einfache Lösungen, die auch<br />

dem Anspruch gerecht werden, dem Schüler einen angemessenen<br />

Einblick in die Struktur des Vorgangs zu ermöglichen.<br />

Die abgestuften textlichen, grafischen <strong>und</strong> akustischen Hilfen ermöglichen eine weitgehende<br />

Anpassung der Bedienung im Hinblick auf die individuellen Erfordernisse einzelner Schüler.<br />

ProduPlan arbeitet mit der Maschine ISEL CPM 3020 zusammen.<br />

Bezugsquelle: Technik LPE, machmit e.V. Berlin


42<br />

Strukturraster Geräte <strong>und</strong> Maschinen steuern<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Oberstufe − Maschinen mit<br />

herkömmlicher<br />

Steuerung kennen<br />

− Computer, Steuerbox<br />

<strong>und</strong> zu steuernde<br />

Geräte verbinden<br />

− An den Computer<br />

angeschlossene<br />

Geräte mit Hilfe eines<br />

Programmes steuern<br />

− Mit einer computergesteuerten<br />

Bohr-<br />

<strong>und</strong> Fräsmaschine<br />

arbeiten<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Handhabungskompetenz<br />

− Steuerbox an Computer<br />

anschließen<br />

− Ausgänge der<br />

Steuerbox mit Aktoren<br />

(Lampen <strong>und</strong><br />

Motoren) verbinden<br />

können<br />

− Eingänge der Steuerbox<br />

mit Sensoren<br />

(Taster, Helligkeitssensor)<br />

verbinden<br />

− Die Funktionstüchtigkeit<br />

des Modells<br />

überprüfen.<br />

− Ausgänge mit Hilfe<br />

geeigneter Software<br />

über den Computer<br />

schalten können<br />

(Direktsteuerung)<br />

− Wichtige Steuerungsbefehle<br />

im Direktmodus<br />

eingeben<br />

können (ein- <strong>und</strong><br />

ausschalten von<br />

Ausgängen)<br />

− Eine Folge von<br />

Steuerungsbefehlen<br />

zu einem Programm<br />

zusammenstellen <strong>und</strong><br />

ausführen lassen<br />

− Wiederkehrende<br />

Abläufe durch Erstellen<br />

von Programmschleifen<br />

erzeugen<br />

− Programme durch<br />

Unterprogramme<br />

strukturieren<br />

− Ein Programm<br />

speichern, laden,<br />

einsetzen<br />

− Eine computergesteuerte<br />

Bohr- <strong>und</strong><br />

Fräsmaschine für die<br />

Herstellung eines<br />

Werkstückes vorbereiten<br />

− Mit Hilfe einer computergesteuertenMaschine<br />

ein Produkt<br />

herstellen<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− Erkennen, ob ein<br />

Programm besser mit<br />

Hilfe von Unterprogrammen<br />

erstellt<br />

wird<br />

− Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

der computergesteuerten<br />

Fertigung erkennen<br />

− Auswirkungen auf<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />

berufliche<br />

Anforderungen<br />

erkennen<br />

Gestaltungskompetenz


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 43<br />

Daten übertragen <strong>und</strong> Informationen suchen<br />

Vorbemerkungen<br />

Digitale Kommunikations- <strong>und</strong> Publikationsformen nehmen einen immer größer werdenden Raum<br />

im Kommunikationsspektrum ein. Ist ihre Nutzung bislang weitgehend auf ein freiwilliges<br />

Zugreifen des Nutzers beschränkt, so ersetzen sie – nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> erheblicher Vorteile bei<br />

Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Flexibilität – zunehmend andere Kommunikationsformen. Ihre Nutzung wird<br />

für die Teilnahme am öffentlichen Leben wachsende Bedeutung erlangen.<br />

Viele Institutionen veröffentlichen bereits wichtige Informationen im Internet oder bei Online-<br />

Diensten. Der Leser kann an seinem entsprechend ausgestatteten PC die Dokumente am Bildschirm<br />

einsehen, auf seinem Drucker drucken, dem Urheber eine Nachricht zukommen lassen, ein Online-<br />

Formular ausfüllen oder sich ein Dokument (Text-, Bild-, Ton- oder Videodokument) in den<br />

eigenen Computer zur weiteren Nutzung herunterladen (Download).<br />

Verwaltungen werden Dienstleistungen zunehmend aufs Internet verlagern <strong>und</strong> es den Bürgern<br />

ermöglichen, Verwaltungsangelegenheiten vom heimischen Computer aus zu erledigen.<br />

Banken bieten Kontoführung per Computer an, oft preisgünstiger, da ohne Personalkosten (<strong>und</strong><br />

ohne persönliche Betreuung), Datenbanken ermöglichen Recherchen (z.B. Telefonnummern,<br />

Bahnverbindungen, Reiserouten), Arbeitsvermittlungen offerieren über Online-Dienste Stellen.<br />

Städte bieten aktuelle Informationen <strong>und</strong> Veranstaltungshinweise. Elektronische Post (E-Mail) ist<br />

ein sehr schnelles <strong>und</strong> unkompliziertes Medium zur schriftlichen Kommunikation nebst<br />

Übertragung von Dateien, allerdings ohne das sonst wertvolle Briefgeheimnis.<br />

Die zunehmende Bedeutung dieser Kommunikationsformen im Alltag stellt die Förderschulen vor<br />

die Aufgabe, die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit diesen Kommunikationsformen vertraut zu machen.<br />

Diese sollen die wichtigsten dieser Publikations- <strong>und</strong> Kommunikationsformen, insbesondere das<br />

WorldWideWeb (WWW) sowie E-Mail kennen <strong>und</strong> nutzen können <strong>und</strong> ihre Struktur in<br />

Gr<strong>und</strong>zügen modellhaft verstehen. Sie sollen mit Hilfe geeigneter Werkzeuge (Suchmaschinen)<br />

Informationen suchen <strong>und</strong> nutzen. Indem sie selbst Informationen im Internet publizieren, können<br />

sie sich die gr<strong>und</strong>legenden Strukturen elektronischen Publizierens leichter erschließen. Die Nutzung<br />

des Internets erfordert eine gewisse Lesefertigkeit, eine kognitive <strong>und</strong> motorische Kompetenz,<br />

jedoch nur ganz geringe technische Kenntnisse.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler lernen auch Auswirkungen dieser Techniken auf die Arbeitswelt, auf<br />

den Lebensalltag sowie auf spezielle Berufsfelder kennen.<br />

Weitere Ausführungen zu diesem Thema finden sich im Kapitel 4 „Internetnutzung“.<br />

Y Tipps für den Unterricht<br />

• Recherchieren in digitalen Datenbanken (z.B. Telefonverzeichnis, Routenplaner)<br />

• Suchen <strong>und</strong> Aufbereiten von Informationen zu aktuellen Themen<br />

• E-Mail-Kontakte mit anderen Schulen, ggf. mit Dokumentenübertragung<br />

• Regelmäßiges Lesen von geeigneten Online-Publikationen<br />

• Teilnahme an Diskussionsforen (z.B. auf Kinderwebseiten)<br />

• Chatten in geeigneten Chat-Rooms


44<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

• Download von Software (z.B. Virenscanner, Shareware, Freeware)<br />

• Übernahme von Texten in die Textverarbeitung, Speichern von Grafiken (Urheberrecht<br />

beachten)<br />

Praxisskizze: Vorbereiten der Klassenfahrt - <strong>Informations</strong>suche im Internet<br />

• Informieren über Unterkunft (z.B. Jugendherbergen)<br />

• Informieren über Zugverbindungen<br />

• Informieren über Fahrtrouten für Auto/Bus<br />

• Informieren über die Zielregion (wichtige Informationen zum Zielort, Sehenswürdigkeiten <strong>und</strong><br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen, Stadtplan, Nahverkehrsverbindungen, Veranstaltungen)<br />

Texte <strong>und</strong> Grafiken der <strong>Informations</strong>seiten können gespeichert <strong>und</strong> bei Bedarf in einer kleinen<br />

Broschüre oder für ein Plakat ausgedruckt werden. Gespeicherte Grafiken können auch bei der<br />

Nachbereitung der Fahrt genutzt werden.<br />

Internetangebote für Kinder (Auswahl)<br />

www.blinde-kuh.de<br />

Suchmaschine für Kinder<br />

Internetseiten für Kinder bieten meist<br />

kindgerechte Nachrichten, Berichte, Fortsetzungsgeschichten,<br />

Witze, Diskussionen über<br />

aktuelle Themen, Chats. Oft wird auch über<br />

Computer <strong>und</strong> Internet informiert. Einige Seiten<br />

bieten Kindern das Publizieren eigener<br />

Infoseiten an.<br />

www.kindernetz.de<br />

Kinderseiten des SWR<br />

www.sowieso.de<br />

Online-Kinderzeitschrift<br />

www.goere.de<br />

Aktuelle Seiten für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

www.kinderinfo.de<br />

Umfangreiche Linkliste für Kinder <strong>und</strong> Eltern<br />

www.lilipuz.de<br />

WDR-Kinderseiten<br />

www.wdrmaus.de<br />

Die Maus-Seiten.<br />

www.terzio.de/löwenzahn<br />

Die Seiten zur Fernsehserie <strong>und</strong> CD-Rom-Reihe<br />

www.kindersache.de<br />

Deutsches Kinderhilfswerk u.a. mit der Online-Zeitung rabatz<br />

www.greenpeace.de (dann Link „Kids“)<br />

Umweltinformationen<br />

Abb.: Internetseite SWR-Kindernetz<br />

www.geolino.de<br />

Die Internetseiten der Zeitschrift GEOLINO mit sachk<strong>und</strong>lichen Themen.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 45<br />

Übersicht: Datenfernübertragung<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Mittelstufe − Nutzung altersgemäßerInternetangebote<br />

Oberstufe − verb<strong>und</strong>ene<br />

Computer -<br />

Computernetze<br />

Handhabungskompetenz<br />

− mit geeigneter Software<br />

altersgemäße<br />

Inter- oder Intranetangebote<br />

nutzen<br />

− Daten auf verb<strong>und</strong>enen<br />

Computer<br />

übertragen können<br />

− Zugang zum Internet − Internet-Browser starten<br />

können (konfigurierte<br />

ISDN-/Modem-<br />

Verbindung zum<br />

Internet aufrufen)<br />

− Internet als<br />

<strong>Informations</strong>medium<br />

− Kommunikationsform<br />

E-Mail<br />

− Aufbau einer<br />

Internetseite<br />

− eine Internet-Adresse<br />

eingeben können<br />

− im Internet gezielt<br />

nach Informationen<br />

suchen können<br />

− Internet-Adressen als<br />

Lesezeichen<br />

speichern können<br />

− Internetseite ausdrucken<br />

können<br />

− Texte/Grafiken aus<br />

einer Internetseite<br />

kopieren können<br />

− Suchmaschinen zur<br />

<strong>Informations</strong>recherche<br />

einsetzen können<br />

− in einer interaktiven<br />

Datenbank Informationen<br />

suchen können<br />

− geeignetes E-Mail-<br />

Programm bedienen<br />

können:<br />

E-Mail erstellen,<br />

adressieren,<br />

lesen können<br />

E-Mails abschicken<br />

<strong>und</strong> abholen können<br />

− Strukturelemente der<br />

Internetseite kennen:<br />

Text, Grafik, Links,<br />

Animationen<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− −<br />

− Zugriff auf externe<br />

Daten / externer<br />

Zugriff auf eigene<br />

Daten<br />

− <strong>Informations</strong>strukturen<br />

des Internet beurteilen<br />

können:<br />

- öffentliche<br />

Angebote<br />

- kommerzielle<br />

Informationen<br />

- private<br />

Informationen<br />

− Kostenseite der<br />

Internetnutzung<br />

einschätzen können<br />

− Kosten verschiedener<br />

Internet-Zugangsmöglichkeiten<br />

vergleichen können<br />

− Vorteile der elektronischenKommunikation<br />

kennen <strong>und</strong><br />

nutzen können<br />

− digitale Kommunikation<br />

als eine von<br />

vielen Kommunikationsmöglichkeiten<br />

sehen<br />

− geeignete Einsatzbereiche<br />

der elektronischen<br />

Post kennen<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− einfache Internetseite<br />

mit geeignetem<br />

Programm erstellen<br />

können


46<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Gr<strong>und</strong>wissen Hard- <strong>und</strong> Software<br />

Vorbemerkungen<br />

Bei der Beschäftigung mit dem Computer eignen sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Gr<strong>und</strong>kenntnisse über den Computer sowie über Betriebssystem <strong>und</strong> Anwendersoftware an. Diese<br />

Gr<strong>und</strong>kenntnisse <strong>und</strong> Kompetenzen – ergänzt durch sinnvolle Erklärungen <strong>und</strong> Modelle – sollen<br />

einen sachgerechten <strong>und</strong> effektiven Umgang mit vertrauten <strong>und</strong> ein ökonomisches Einarbeiten bei<br />

neuen Programmen <strong>und</strong> Systemen ermöglichen. Aufgr<strong>und</strong> der schnellen Weiterentwicklung der<br />

Systeme müssen Strukturkenntnisse vermittelt werden, die übergreifend auch auf andere<br />

Programme <strong>und</strong> Betriebssysteme angewandt werden können.<br />

Dies bezieht sich auf die Hardware-Komponenten, zu denen dem Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ein<br />

plausibles Funktionskonzept vermittelt werden sollte, in dem die wichtigsten Komponenten mit<br />

ihren Gr<strong>und</strong>funktionen enthalten sind.<br />

Der zweite Bereich ist das Betriebssystem einschließlich der Netzfunktionen. Das Netzkonzept, das<br />

– ob lokal oder global – immer mehr an Bedeutung gewinnt, erfordert spezielle Nutzungsstrukturen,<br />

die beim Einloggen beginnen <strong>und</strong> auch spezielle Aspekte wie Datenschutz <strong>und</strong> Virengefahr<br />

einschließen müssen. Auf der Programmebene begegnet der Anwender Betriebssystemstrukturen<br />

wie Zwischenablage, Verzeichnisstruktur, Druckerdialog oder Schriftenmanagement, oft in<br />

unterschiedlichen Darstellungsformen. Hat der Schüler die Gr<strong>und</strong>struktur verstanden, kann er diese<br />

in der neuen Darstellungsform leichter erkennen <strong>und</strong> diese besser verstehen. Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler müssen sich diese gr<strong>und</strong>legenden Funktionen <strong>und</strong> Begriffe bei der Arbeit mit den<br />

Anwendungsprogrammen erschließen. Darauf aufbauend können diese auf einer höheren Ebene<br />

aufgearbeitet werden, indem z.B. eine Verzeichnisstruktur für die geordnete Speicherung der<br />

erstellten Dateien erarbeitet <strong>und</strong> dann mit dem Explorer am Computer erstellt wird. Diese selbst<br />

erstellte Speicherstruktur kann dem Schüler dann in den verschiedensten Kontexten <strong>und</strong> ggf. auch<br />

in unterschiedlichen Darstellungen begegnen. Er benötigt sie beim Speichern einer Grafik aus dem<br />

Internet, beim Speichern seiner Texte, beim Suchen der Grafik, die er in seinen Text einfügen<br />

möchte <strong>und</strong> beim Speichern <strong>und</strong> Öffnen einer Grafik, die ihm sein Fre<strong>und</strong> mit einer E-Mail<br />

mitgeschickt hat.<br />

Mit Gr<strong>und</strong>kenntnissen über die Dateiformate weiß er, dass viele Programme nur die Dokumente<br />

öffnen (können), die ihrem Dateiformat entsprechen <strong>und</strong> dass auch im Explorer (Dateimanager) das<br />

Format einer Datei erkennbar ist. Schließlich kann z.B. bei Grafikdateien ein Übertragen in ein<br />

anderes Dateiformat (Konvertieren) erforderlich sein, ein Vorgang, in dem sich die eben genannten<br />

Aspekte wieder finden.<br />

Viele Dokumente werden mit Hilfe von Objekten erstellt, deren Behandlung programmübergreifenden<br />

Regeln gehorcht. Objekte können verschoben, gelöscht, oft skaliert, gedehnt oder<br />

gestaucht werden. Das DTP-Programm baut auf dieses Prinzip ebenso wie das Grafikprogramm <strong>und</strong><br />

auch die Text- <strong>und</strong> Grafikrahmen in der Textverarbeitung. Auf Gr<strong>und</strong> der mittlerweile erreichten<br />

Funktionsvielfalt der Programme stellen solche Bedienfunktionen zwar nur einen minimalen<br />

Ausschnitt dar.<br />

Mit dem Kombinieren der wenigen hier genannten Strukturen können bereits komplexe Abläufe<br />

realisiert werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 47<br />

Strukturraster Gr<strong>und</strong>wissen Hard- <strong>und</strong> Software<br />

STUFE Lerninhalte<br />

Handhabungskompetenz<br />

Unterstufe − Gerätebedienung − sachgerechte<br />

Bedienung von<br />

Geräten <strong>und</strong><br />

schülergerechter<br />

Programmen<br />

− Computernetze − sich in einem<br />

(lokalen)<br />

Computernetz an-<br />

<strong>und</strong> abmelden<br />

Mittelstufe − Dateien − erstellte Dateien in<br />

vorgegebenen<br />

Ordnern speichern<br />

− Dateien auf Diskette<br />

speichern<br />

− gespeicherte Dateien<br />

öffnen<br />

− Kopieren/Einfügen − Textteile bzw. Grafiken<br />

kopieren <strong>und</strong> an<br />

gewünschter Stelle<br />

einfügen<br />

Oberstufe − Dateien − Dateien umbenennen<br />

− Dateien löschen<br />

− Dateien kopieren <strong>und</strong><br />

verschieben<br />

− Dateien zur Sicherung<br />

auf externen<br />

Datenträger kopieren<br />

− Dateitypen − Dateien mit geeigneten<br />

Programmen<br />

öffnen<br />

− Grafikdateien in Textdokumente<br />

einbinden<br />

− Grafikdateien<br />

konvertieren<br />

− Verzeichnisse − Verzeichnisse finden<br />

− Verzeichnisse<br />

erstellen<br />

− Computeranlage − die wichtigsten Komponenten<br />

der Computeranlage<br />

miteinander<br />

verbinden können<br />

− Computernetze − Netzwerkangebote<br />

nutzen (z.B. Drucker)<br />

Auswahl- <strong>und</strong><br />

Bewertungskompetenz<br />

− erkennen, dass sachgerechteHandhabung<br />

zur Sicherung<br />

der Funktionsfähigkeit<br />

erforderlich ist<br />

− Wissen, dass Starten<br />

<strong>und</strong> Herunterfahren<br />

wichtige Prozesse<br />

sind<br />

− Vorteile fester <strong>und</strong><br />

mobiler Datenträger<br />

erkennen<br />

− Arbeitserleichterung<br />

durch Kopieren/-<br />

Einfügen bei geeigneten<br />

Aufgaben<br />

erkennen<br />

− Verschieben <strong>und</strong><br />

Kopieren sinnvoll<br />

einsetzen<br />

− Notwendigkeit der<br />

externen<br />

Datensicherung<br />

erkennen<br />

− wissen dass es<br />

verschiedene<br />

Dateitypen gibt <strong>und</strong><br />

dass sie nur von<br />

bestimmten<br />

Programmen geöffnet<br />

werden können<br />

Gestaltungskompetenz<br />

− sinnvolle Dateibezeichnungen<br />

finden<br />

− sachgerechte<br />

Verzeichnisstruktur<br />

erstellen


48<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

2.3 Weitere unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten<br />

Einsatz des Computers im Musikunterricht<br />

Die Beeinflussung weiter Bereiche des Lebens durch den Computer hat auch vor der Musik nicht<br />

halt gemacht. Auch im Unterrichtsfach Musik müssen Lehrkräfte <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

sich auf eine Computerwelt einstellen, die mit einer immensen <strong>Informations</strong>fülle daherkommt, viele<br />

<strong>und</strong> vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten mit sich bringt <strong>und</strong> somit die Reflexion neuer<br />

didaktischer <strong>und</strong> methodischer Ansätze herausfordert. Das neue Medium wird in Zukunft die<br />

Musikdidaktik nicht weniger verändern als es Edison mit seinen Walzen <strong>und</strong> später dann<br />

Schallplatte <strong>und</strong> Tonbandgerät taten.<br />

Noch immer gibt es an Schulen (die nicht mehr produzierten) ATARI-Systeme, auf denen mit<br />

einem einfachen Programm wie „musicwriter“ für 20.- DM auch in einer Klasse 6 der Förderschule<br />

recht schnell <strong>und</strong> ohne „große Notenkenntnisse“ z.B. ein mehrstimmiger Kanon „gebaut“ <strong>und</strong> zum<br />

Klingen gebracht werden kann. Durch schnelle Parameterveränderung können Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler spielerisch erfahren, was es bedeutet, die Tonhöhe zu verändern (Transponieren), das<br />

Tempo zu verändern (<strong>und</strong> mithin auch das Notenbild) oder richtige Vorzeichen wegzunehmen <strong>und</strong><br />

damit die Melodie „falsch“ klingen zu lassen.<br />

Der klingende „Notenblattbildschirm“ wird zum spielerischen Experimentierfeld - ein völlig anderer<br />

Zugang als über das traditionelle Notenlernen - <strong>und</strong> für Sonderschüler besonders geeignet.<br />

Wie weit <strong>und</strong> wie intensiv der Rechnereinsatz im Musikunterricht der Sonderschule möglich ist,<br />

hängt natürlich zum einen von der musikalischen Vorbildung <strong>und</strong> Interessenlage der<br />

Unterrichtenden <strong>und</strong> deren Zugang zur neuen Technologie ab, zum anderen aber auch von der<br />

Lerndisposition der beeinträchtigten Kinder.<br />

Die Unterrichtenden können mit diesem neuen Medium den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern nicht nur<br />

neue Zugangswege eröffnen (z.B. bei Lernbeeinträchtigungen s.o.), sondern auch neue Erlebnis<strong>und</strong><br />

Erfahrungswelten erschließen. Körperbehinderte Kinder beispielsweise, deren motorische<br />

Fähigkeiten das Spielen eines Instrumentes nicht zulassen, können durchaus auf einer<br />

Bildschirmklaviatur spielen oder mit dem Rechner externe Instrumente steuern, Klänge erzeugen,<br />

Songs produzieren etc. Auch bei sinnesgeschädigten Kindern sind mit Hilfe des Rechners <strong>und</strong><br />

entsprechender Peripheriegeräte bessere oder gar neue Zugänge zur Welt der Musik möglich<br />

geworden.<br />

Inzwischen gibt es eine Fülle von Musiksoftware <strong>und</strong> Programmen guter Qualität für alle<br />

Computersysteme:<br />

Mit Notationsprogrammen kann man vom einstimmigen Lied bis zur Orchesterpartitur ein<br />

druckreifes Notenbild entstehen lassen <strong>und</strong> beliebig verändern, formatieren (Werkanalyse!) <strong>und</strong> als<br />

„klingendes Tafelbild“ (Hörkontrolle!) abspielen lassen kann. Auch das Einscannen von Noten<br />

gehört heute zum Standard dieser Programme.<br />

Sequenzerprogramme dienen zur Aufnahme von Musikstücken (über ein angeschlossenes<br />

Keybord) in Einzelspuren (MIDI Dateien) oder über Mikrofon <strong>und</strong> andere Tonträger (Wave<br />

Dateien) <strong>und</strong> zur Bearbeiten der Tonspuren (Schneiden, Kopieren, Verschieben, Klangfarbenzuordnen,<br />

Tempo, Tonart etc.).<br />

Arrangierprogramme erstellen nach Eingabe von Akkorden <strong>und</strong> Stilart ein fertiges Playback mit<br />

verschiedenen Instrumenten zur individuellen Weiterbearbeitung.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 49<br />

Übungssoftware für die musikalische Elementarlehre gibt es in großer Fülle, meist recht preiswert<br />

<strong>und</strong> in unterschiedlicher methodischer Qualität zum Erlernen des Notenlesens, zur Tonleiterbildung,<br />

zum Dreiklang, zur Rhythmik, zur Gehörbildung etc..<br />

Grafische Notationsprogramme lassen den Anwender auch ohne Notenkenntnisse Kompositionen<br />

entwickeln <strong>und</strong> verdeutlichen in spielerischer Form die Auswirkungen der verschiedenen<br />

Musikparameter (s.o.).<br />

Standard-Midi-Files werden inzwischen in großen Mengen angeboten, komplette Arrangements<br />

sind im Internet oder auf Diskette erhältlich. Sie können mittels Sequenzer- <strong>und</strong><br />

Notationsprogramm hörbar <strong>und</strong> sichtbar werden <strong>und</strong> sind im Gegensatz zu den traditionellen<br />

Tonträgern bearbeitbar.<br />

Unterrichtliche Relevanz<br />

Musiklehrer haben mit dem Computer <strong>und</strong> entsprechenden Programmen willkommene Arbeitsmittel<br />

für die häusliche Vorbereitung <strong>und</strong> die Chance, den (vor allem theoretischen)<br />

Musikunterricht durch das Prinzip des „learning by doing“ anschaulicher <strong>und</strong> begreifbarer als bisher<br />

zu gestalten.<br />

Das Verfügen über beliebig viel <strong>Informations</strong>material in Schrift, Wort, Musik <strong>und</strong> Bild mittels der<br />

Digitaltechniken wirft die Frage nach der „Rentabilität“ der traditionellen Tonträger <strong>und</strong><br />

Notenmaterialien auf.<br />

Die CD-Rom als Datenträger etwa für Musiklexika, <strong>Informations</strong>material zur Instrumentenk<strong>und</strong>e,<br />

Komponistenbiografien <strong>und</strong> Interpretationen von Einzelwerken gewinnt an Bedeutung. Die CD-<br />

Technik wurde inzwischen durch den CD-Brenner ergänzt, der ein Kopieren <strong>und</strong> Selbsterstellen<br />

von CD's erlaubt. Das DVD-Laufwerk wird die CD-Technik bald ablösen.<br />

Zum Recherchieren steht das Internet bereit. Verschiedenste Datenbanken enthalten Archive von<br />

Musikern, Bands, Chören, Orchestern <strong>und</strong> Komponisten. Musiktitel lassen sich sofort per<br />

Mausklick „online“ bestellen. Viele Verlage stellen ihre Titel schon z.T. kostenlos im Netz zur<br />

Verfügung. Mehrere zehntausend Musikstücke (Midi-Files) lassen sich so kostenlos auf den<br />

Computer laden. Hier finden sich neben aktuellen Titeln der Popmusik ebenso fast alle gängigen<br />

Werke der klassischen Musik. Mit der entsprechenden Software können sie nicht nur abgespielt,<br />

sondern auch weiter bearbeitet <strong>und</strong> für eigene Unterrichtszwecke ausgedruckt werden.<br />

An positiven Veränderungen zur herkömmlichen Unterrichtspraxis sind möglich:<br />

• Motivation der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bei individuellem Training (Spiel) der Elementarlehre<br />

• Einstellung der persönlichen Übungslevel <strong>und</strong> -geschwindigkeit<br />

• Schnelle Verbindung der auditiven <strong>und</strong> visuellen Information<br />

• Unmittelbar hör- <strong>und</strong> sichtbare Ergebnisse der musikalischen Tätigkeit<br />

• Anwendung <strong>und</strong> Übung einer gesellschaftlich relevanten Technik<br />

Anmerkung zur Software<br />

In der Regel ist die Beschaffung teurer Sequenzer- <strong>und</strong> Notensatzprogramme (mit Preisen um<br />

1000.- DM) für die Sonderschule nicht angebracht, da einfache Notationsprogramme, die ab ca. 30,-<br />

DM angeboten werden, ausreichen.<br />

(vgl. <strong>Informations</strong>schrift „<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- u. Kommunikationstechniken - Computereinsatz im Musikunterricht“,<br />

Mai 1998, Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz)


50<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Videoarbeit mit dem Computer<br />

Seit Jahren gehören in vielen Schulen wie auch im privaten Bereich Camcorder <strong>und</strong> Videorecordern<br />

zu einer selbstverständlichen Ausstattung. Häufig wird die Videokamera genutzt um Schulereignisse<br />

wie Schulfeste oder Klassenausflüge o.Ä. im Bilde festzuhalten. Doch immer häufiger<br />

trifft man in den Schulen auf Gruppen oder Arbeitsgemeinschaften, die sich mit dem kreativen<br />

Umgang mit diesem Medium befassen. Aktive Videoarbeit wird somit auch Bestandteil einer<br />

Medienerziehung, die neben den kreativen Ansätzen den Schülern eine gewisse Medienkompetenz<br />

vermitteln soll. In dem rheinland-pfälzischen Modellversuch „Differenzierte Erprobung der<br />

Videoarbeit an Schulen in Rheinland-Pfalz“ (siehe auch Bildungsserver: http://bildungrp.de/LMZ/erprob2.pht)<br />

wurde dieses in Zusammenarbeit <strong>und</strong> unter der Nutzung der technischen<br />

Geräten <strong>und</strong> des Know-how mit den örtlichen Offenen Kanälen (OK) genutzt.<br />

Ohne die Möglichkeit einer technischen Unterstützung von Institutionen wie die OKs muss die<br />

Schule sich eine eigene technische Gr<strong>und</strong>ausstattung für die Videoarbeit anschaffen.<br />

Eine aktive <strong>und</strong> kreative Videoarbeit beinhaltet neben der reinen Aufnahmetechnik mit einer<br />

Videokamera (Systeme: VHS; S-VHS; Video-8; Video-Hi8 <strong>und</strong> neuerdings das digitale DV)<br />

folgende Möglichkeiten einer Nachbearbeitung der Aufnahmen:<br />

Videoschnitt: Darunter versteht man bestimmte Filmabschnitte in eine gewünschte Reihenfolge zu<br />

bringen <strong>und</strong> dann auf ein Band zu überspielen (Bemerkung: der Begriff „Schnitt“ stammt noch aus<br />

der Filmtechnik, wo die bestimmten Szenen geschnitten <strong>und</strong> dann wieder zusammengefügt<br />

wurden).<br />

Effekte: Mit Hilfe von technischen Effekten, wie verschiedene Überblendungen, Bildfiltern,<br />

Verfremdungen, Slow-Motions, Zeitraffer u.v. mehr können Videosequenzen professioneller<br />

gestaltet werden.<br />

Titeleinblendungen: Texteinblendungen wie Titel, Untertitel, Vor- <strong>und</strong> Abspänne können in<br />

verschiedenen Varianten als Stand-, Lauf- Rolltext o.Ä. dem Video ebenfalls einen professionellen<br />

Anstrich geben.<br />

Nachvertonung: Bei der Nachvertonung wird dem schon bearbeiteten Band neben oder auch<br />

anstatt des Originaltons weitere Tonspuren zugesetzt oder miteinander vermischt. Das können zum<br />

Beispiel gesprochen Texte, verschiedene Geräusche oder Musik sein.<br />

Will man all diese Möglichkeiten der Videonachbearbeitung ausnutzen, bedarf es - je nach<br />

Anspruch - verschiedener technischer Komponenten für ein „Videostudio“:<br />

• Schnitt- Mischpult für Video<br />

• Mischpult für Audio<br />

• Effektmischer<br />

• Titelgenerator<br />

• Kontrollmonitore <strong>und</strong> Aufnahmerekorder<br />

Heute kann man anstatt vieler einzelner Geräte einen PC mit Videokarte zur Videobearbeitung<br />

einsetzen, wobei die Videobearbeitung am Computer sehr komfortabel ist <strong>und</strong> nahezu unbegrenzte<br />

Möglichkeiten an Schnitten <strong>und</strong> Effekten bis hin zur Nachvertonung bieten kann.<br />

Man muss dabei verschiedene Verfahren unterscheiden, die auch mit unterschiedlicher PC-<br />

Ausstattungen verb<strong>und</strong>en sind. Neben einigen Mischformen können zwei verschiedene Schnitt- <strong>und</strong><br />

Verarbeitungsverfahren unterschieden werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 51<br />

Lineares Schnittverfahren<br />

Bei dieser kostengünstigen Lösung übernimmt der PC die Steuerung von Zuspieler (Camcorder<br />

oder VHS-Rekorder) <strong>und</strong> Aufnahmegerät (VHS-Rekorder), kleinere Effekte <strong>und</strong> Titeleinblendungen<br />

können ebenfalls realisiert werden. Dies ist schon mit einem gewöhnlichen PC <strong>und</strong> der<br />

dazugehörenden Software möglich (vgl. Angebote der Firmen Fast, Como, Pinnacle-System u.a.).<br />

Die Nachteile liegen in den langen Wartezeiten durch Vor- <strong>und</strong> Zurückspulen des Zuspielers sowie<br />

in der starken Beanspruchung <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen höherer Verschleiß der Geräte.<br />

Nonlineares Schnittverfahren<br />

Bei diesem Verfahren wird die Videoaufzeichnung digital auf die Festplatte gespeichert. Alle<br />

Bearbeitungsphasen bis hin zur Nachvertonung werden mit spezieller Software am Computer<br />

bearbeitet <strong>und</strong> erst nach der Fertigstellung wieder auf ein Videoband gespielt. Dieses nonlineare<br />

Editing hat den Vorteil, dass im Prinzip nur ein Videogerät, das zugleich Zuspiel- <strong>und</strong><br />

Aufnahmegerät sein kann, benötigt wird. Dieses Verfahren verlangt aber eine höherwertige<br />

Hardwareausstattung, wobei der Bedarf an Festplattenkapazität besonders groß ist. Denn nur für 10<br />

Minuten Videospielzeit mit Ton auf S-VHS oder Hi8-Qualitätsniveau ist ungefähr 2 GB<br />

Festplattenkapazität notwendig, bei DV-Qualität sogar noch mehr.<br />

Die Ausrüstung eines für die<br />

Videonachbearbeitung geeigneten PC<br />

müsste als Mindestanforderung aus<br />

folgenden Komponenten bestehen:<br />

Pentium II mit 233 MHZ oder mehr<br />

mit mindestens 16 Megabyte Hauptspeicher,<br />

eine schnelle Festplatte<br />

(EIDE-, besser SCSI-Festplatte) mit<br />

mehr als 8 Gigabyte Speicherplatz,<br />

schnelle Grafikkarte, Videoschnittkarte<br />

<strong>und</strong> natürlich eine spezielle<br />

Software für die Videobearbeitung.<br />

(vgl. Angebote der o. a. Firmen)<br />

Die Abbildung zeigt die Benutzeroberfläche<br />

auf einem Windowsrechner<br />

mit der Schnittsoftware Studio 400 von Pinnacle System.<br />

Eine Variante bietet die Firma Macro-System mit dem Videobearbeitungscomputer „Casablanca“<br />

an. Dieses Komplettsystem sieht aus wie ein Videorekorder ist aber ein Computer, der Videosignale<br />

auf Festplatte aufzeichnen <strong>und</strong> nachbearbeiten kann. Software- <strong>und</strong> Hardwareausstattung sind<br />

komplett zusammengestellt <strong>und</strong> auf einander abgestimmt. Außer dem obligatorischen Zuspieler <strong>und</strong><br />

dem Aufnahmegerät ist lediglich ein Fernsehmonitor notwendig. Die Handhabung erfolgt über<br />

einen Trackball. Die Benutzerführung ist übersichtlich <strong>und</strong> klar gegliedert, so dass man im Prinzip<br />

über keine Computererfahrung verfügen muss, um sich mit diesem System zurecht zu finden.<br />

Weitere Informationen zu den verschiedenen Computerschnittsystemen bzw. über die Preisgestaltung bei diesen<br />

Produkten gibt das Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz.


52<br />

2.4 Multimedia in der Schule<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Vorbemerkungen<br />

Medium nennt man ein technisches Instrument zum Speichern <strong>und</strong> Anbieten von Informationen<br />

(z.B. Schallplatte <strong>und</strong> Plattenspieler, Videokassette <strong>und</strong> Videorecorder, Buchseite <strong>und</strong> Buch).<br />

Multimedia heißt erst einmal nichts anderes, als dass mehrere Medien nebeneinander eingesetzt<br />

werden.<br />

Wenigstens eines dieser Medien muss ein dynamisches sein, sich also in irgendeiner Form bewegen<br />

(z.B. Animation oder Video). Alle Medien werden innerhalb des Sammel-Mediums Computer,<br />

angeboten.<br />

Wer von multimedialem Lernen spricht, meint damit eigentlich das Lernen mit multiplen<br />

Sinnesmodalitäten (Auge, Ohr) <strong>und</strong> Codierungssystemen (Bild, Schrift, Zahlen).<br />

Wesentliche gemeinsame Merkmale nach dem derzeitigen Stand der Literatur sind:<br />

• Möglichkeit der interaktiven Nutzung, d.h. der Nutzer ist nicht nur ausschließlich Empfänger,<br />

sondern auch Reagierender, Auslöser von Aktionen.<br />

• Möglichkeit der integrativen Verwendung verschiedener Medientypen, wobei dynamische mit<br />

statischen Medien verknüpft werden.<br />

• Möglichkeit der Anwendung digitaler Technik, die erst die Speicherung <strong>und</strong> dann die<br />

Nachbearbeitung der Daten, die den verschiedenen Medien zu Gr<strong>und</strong>e liegen, zulässt.<br />

In der Schule sprechen multimediale Programme vor allem zwei unterschiedliche Wahrnehmungsorgane<br />

des Menschen an: das Auge <strong>und</strong> das Ohr. Die Merkmale von Multimedia lassen<br />

sich deshalb gut mit nachstehender Abbildung darstellen:<br />

Abb. 1 Merkmale von Multimedia 1<br />

„Für den Bildungsprozess <strong>und</strong> damit auch für die Schule ist es in erster Linie nicht entscheidend,<br />

auf welchen Trägern oder Übermittlungswegen (seien es Disketten, CD-ROMs, Online-Dienste<br />

1 Bauer, W.: Multimedia in der Schule?<br />

In: Issing, L. J./Klimsa, P.: Informationen <strong>und</strong> Lernen mit Multimedia, Beltz, 1997 2 , S. 377f


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 53<br />

oder dgl.) diese Informationen den Anwender erreichen. Sie werden in der Regel über einen<br />

Farbmonitor (visuelle Elemente) <strong>und</strong> Kopfhörer bzw. Stereo-Lautsprecher (auditive Elemente) als<br />

Ausgabeelemente an den Schüler herangetragen. Als interaktive Eingabe-, Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Bedienungs-Elemente (haptisch/taktile Elemente) für die meisten multimedialen Programme dienen<br />

vielfach „mechanisch-elektronische Geräte“, wie Maus oder Tastatur, Touch-Screen-Monitor,<br />

Digitizer-Stift, Joystick u.a. Eine Sprachsteuerung des Programms <strong>und</strong>/oder eine Spracheingabe ist<br />

über ein Mikrofon evtl. auch möglich.“ (Bauer 1997, S. 379)<br />

Merkmale traditioneller <strong>und</strong> multimedialer Programme<br />

Die meisten audiovisuellen Medien werden in unseren Schulen zur Darbietung <strong>und</strong> Veranschaulichung<br />

von Wissensinhalten sowie zur Einstimmung auf ein Thema eingesetzt.<br />

Die traditionellen Medien liegen hier meist in einer analogen Form auf ihren Trägern vor, <strong>und</strong> der<br />

Zugriff auf einzelne Inhalte <strong>und</strong> Sequenzen ist zeitaufwändig, für eine didaktisch sinnvolle<br />

Kombination verschiedener Medien mit viel Aufwand <strong>und</strong> unterschiedlicher Technik verb<strong>und</strong>en<br />

oder sogar unmöglich.<br />

Multimediale Programme haben dagegen zwei Merkmalsgruppen, von denen die erste mehr<br />

technisch/technologisch bedingte, die zweite mehr didaktisch bzw. gestalterische Merkmale enthält.<br />

„Technisch/technologisch bedingte Merkmale<br />

• Alle visuellen <strong>und</strong> auditiven Elemente bzw. Informationen liegen gr<strong>und</strong>sätzlich in einer digitalen Form<br />

vor. Sie ermöglicht eine Medienintegration aller in digitale Form umwandelbarer traditioneller Medien;<br />

• die digitale Medienintegration ermöglicht zudem die Perspektive einer umfassenden „sinnlichen Entrückung“,<br />

einer interaktiven Konstruktion von virtuellen Gegenständen <strong>und</strong> Vorgängen (Virtual Reality,<br />

Cyberspace);<br />

• die digitale Form, der einheitliche Datenträger <strong>und</strong> immer leistungsfähigere Prozessoren ermöglichen<br />

meist einen sehr schnellen Zugriff auf die einzelnen Elemente;<br />

• die Elemente bzw. Informationen stehen in der Regel auf einem einzigen <strong>und</strong> einheitlichen Datenträger<br />

mit großen <strong>und</strong> preisgünstigen Speicherkapazitäten (z. B. Festplatte oder CD-ROM) zur Verfügung;<br />

• die verschiedenartigen Dateiformate, in denen diese Elemente vorliegen, z.B. Bilder (z. B. Pict, Tiff),<br />

Texte (z.B. Word, ACII), Filme (z.B. JPEG, MPEG) u. dgl. können zum allergrößten Teil in die<br />

verschiedenen Dateiträgerformate bzw. für die jeweiligen Betriebssysteme umgewandelt werden, so dass<br />

eine Integration in unterschiedliche Datensysteme zunehmend leichter wird;<br />

• die einfache <strong>und</strong> extrem billige Vervielfältigung <strong>und</strong> damit Verbreiterung multimedialer Informationen<br />

(z.B. CD-ROM oder über Online-Systeme),<br />

• multimediale Programme müssen also somit nur einmal konzipiert <strong>und</strong> gestaltet werden, da sie (in der<br />

Regel) in alle vorhandenen Systeme portierbar sind;<br />

• die rasche Austauschbarkeit der Daten ermöglicht eine ebenso schnelle – falls notwendige – Aktualisierung<br />

der Inhalte des Programms (z. B. über Telekommunikationswege, Datenautobahnen);<br />

• senkt die Kosten, ermöglicht höhere Akzeptanz <strong>und</strong> damit Wirtschaftlichkeit;<br />

• aufgr<strong>und</strong> der Angleichung <strong>und</strong> Vereinheitlichung der verschiedenen Computer-Betriebssysteme (z.B.<br />

Windows, MacOS, OS/2) entwickelt sich langsam ein einheitliches <strong>und</strong> bedienerfre<strong>und</strong>liches Interface<br />

„Mensch-Computer“;<br />

• verhältnismäßig einfache Bedienungselemente (Klicken, Pulldown-Menüs, Knöpfe, Schalter, Symbole,<br />

Leitfiguren, etc.) machen die Benutzung der Programme zunehmend einfacher <strong>und</strong> leichter;<br />

• die Möglichkeit der Verbindung von unterschiedlichen Geräten (PC), Programmen (z.B. gemeinsame<br />

Bearbeitung von Projekten), Anbietern <strong>und</strong> Anwendern über alte <strong>und</strong> neue Telekommunikationswege


54<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

(z.B. Telefon, ISDN, Glasfasernetze, Satellitentechnologie) lässt neue Kommunikations- <strong>und</strong> Kooperationsformen<br />

entstehen (z.B. Austausch von Schulen oder Schülern, auch über Länder- <strong>und</strong><br />

Staatengrenzen hinweg).<br />

Didaktisch/gestalterisch bedingte Merkmale<br />

• die gleichzeitige Verfügbarkeit verschiedener auditiver <strong>und</strong> visueller Elemente ermöglicht neuartige<br />

didaktische Einsatzmöglichkeiten (z.B. Text, Simulation, Film od. dgl. zur gleichen Zeit);<br />

• die vielfältige Verfügbarkeit aller Elemente (z.B. Bild, Film, Ton, Grafik, Text) durch Hypertextstrukturen<br />

ermöglicht eine völlig neue Qualität der didaktischen Konzeption <strong>und</strong> Präsentation,<br />

• <strong>und</strong> damit neue Zugangsweisen zu Programminhalten, die z. B. selbstständiges, entdeckendes,<br />

assoziatives, aktives, handlungsorientiertes <strong>und</strong> individualisiertes Lernen leichter <strong>und</strong> effektiver möglich<br />

machen;<br />

• der Zugang zu Inhalten, die mit herkömmlichen didaktischen Methoden nur schwer realisierbar werden,<br />

kann aufgr<strong>und</strong> der neuartigen Darstellungs- <strong>und</strong> Präsentationsmöglichkeiten (z.B. „dynamisches<br />

Layout“, Animations- <strong>und</strong> Simulationsformen, virtuelle, interaktive Darstellungsformen oder spielerische<br />

Zugangsweisen) eine neue lernpsychologische Qualität erhalten (z.B. hohe Motivation bzw.<br />

Motivationserhaltung),<br />

• die verschiedenen Möglichkeiten der Interaktivität mit einzelnen Programmelementen stellen völlig neue<br />

Lern- <strong>und</strong> (Lehr)möglichkeiten dar, lassen individuelle Reaktionsweisen des Anwenders zu <strong>und</strong> stellen<br />

damit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in den Mittelpunkt des „Unterrichts“-geschehens;<br />

• multimediale Programme lassen sich auch mit herkömmlichen <strong>und</strong> neueren Lehr- <strong>und</strong> Lernverfahren gut<br />

kombinieren <strong>und</strong> verknüpfen (z.B. Hypermedia-Projekt „Das grüne Klassenzimmer“);<br />

• manche Programme eignen sich hervorragend zur interaktiven Demonstration bzw. Simulationen von<br />

komplexen Vorgängen, die sonst nur schwer darstellbar <strong>und</strong> durchführbar sind <strong>und</strong> immer wiederholt<br />

werden können, so oft der Programmautor oder der Anwender es will;<br />

• die individuelle Bearbeitung <strong>und</strong> Veränderung von dafür vorgesehenen Programminhalten durch<br />

Eingabe, z.B. von Schriftzeichen, Bildern oder Sprache (z.B. Spracherkennung bei Fremdsprachenprogrammen),<br />

die das Programm ggf. erkennen <strong>und</strong> auswerten kann, macht ein entsprechend konzipiertes<br />

Programm zu einem neuartigen persönlichen <strong>und</strong> unabhängigen Übungs- <strong>und</strong> Testpartner, der<br />

eine grenzenlose Geduld aufbringt;<br />

• darüber hinaus können multimediale Programme selbst konzipiert <strong>und</strong> gestaltet („Do-it-yourself-<br />

Multimedia“) werden (z.B. mit Werkzeugen wie HyperCard, Toolbook oder Kinderprogrammen wie<br />

Amazing Animation oder Kid Works) <strong>und</strong> können damit Kreativität anregen <strong>und</strong> fördern sowie die<br />

Transparenz von multimedialen Produkten <strong>und</strong> deren Gestaltungselementen sichtbar machen, was<br />

wiederum die Medienkompetenz des Schülers stärkt.“ (Bauer 1997, S. 380 ff.)<br />

Pädagogische Aspekte<br />

Für immer mehr Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sind Multimediaanwendungen Mittel <strong>und</strong> Gegenstand der<br />

Freizeitbeschäftigung bei z.T. wesentlich größerer Bedienungskompetenz als Erwachsene sie<br />

vorweisen können.<br />

Darüber hinaus sind Multimediaanwendungen auf dem besten Wege, neben dem Freizeitbereich in<br />

fast sämtliche Bereiche des menschlichen Lebens vorzudringen.<br />

Schließlich hat Schule die Aufgabe, auf ein Leben vorzubereiten, in dem dieses Medium neben den<br />

„klassischen“ Medien wie R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen längst seinen Platz eingenommen hat. Diese<br />

Ausgangslage zwingt die Schule zur Reaktion auch auf Phänomene, die mit dieser Entwicklung<br />

einhergehen oder diskutiert werden. Eine definitive Stellungnahme kann hierzu nicht bezogen


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 55<br />

werden, denn die Diskussionen sind meist noch offen, was bei der Rasanz der technischen<br />

Entwicklung nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich ist.<br />

Sicher kommt es unseren pädagogischen Bemühungen insbesondere im Bereich der Lernmotivation<br />

entgegen, wenn das Lernen Spaß macht, „nahe beim Spiel ist“ oder gar im Spiel sozusagen<br />

nebenbei erfolgt. Ob dadurch dann auch gelernt wird, sich beim Lernen nicht mehr „anstrengen” zu<br />

müssen? - fragen die Kritiker. Vielleicht ist z.Z. die Lösung ein gelegentlicher Einsatz solcher<br />

Anwendungen, der die allgemeine Lernbereitschaft unserer Sonderschüler fördert <strong>und</strong> manchen<br />

völlig demotivierten wieder auf den Pfad des Lernens bringt.<br />

In diesem Zusammenhang steht auch die Frage des Einsatzes von multimedialer Software.<br />

Nachweislich halten sich die meisten unserer Kinder an die "stumpfen", weniger kreativen. Dabei<br />

könnten gerade multimediale Spiele vielerlei kreative Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Je mehr<br />

Modifikationsmöglichkeiten eine multimediale Anwendung bereitstellt, desto mehr können eigene<br />

Ideen <strong>und</strong> Material eingebracht werden <strong>und</strong> zu einem neuen Ergebnis führen. Es gibt neuere<br />

Software, die das auch für unsere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler versucht ( z.B. animierte Geschichten<br />

zum Erleben <strong>und</strong> Erfinden.) Diese Bemühungen sind jedoch noch in den Anfängen. Unabhängig<br />

davon gibt es auch bei uns Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die den Rechner zum kreativen Hobby<br />

machen (z.B. Bilder scannen <strong>und</strong> zu Collagen verarbeiten). Je größer die Modifikationsmöglichkeiten,<br />

desto größer sind die Freiräume kreativer Gestaltung.<br />

Diskutiert wird der „Verlust“ an realen Wirklichkeitserfahrungen aufgr<strong>und</strong> zunehmender Beschäftigung<br />

mit den so genannten virtuellen Welten. Man spricht vom allmählichen Verschwinden der<br />

Wirklichkeit <strong>und</strong> mahnt den drohenden Realitätsverlust bei vermeintlichem Erwerb neuer Freiheiten<br />

(„Scheinfreiheit“) durch den Computer an. Die Darstellungen auf dem Bildschirm werden immer<br />

„realistischer“, ohne der Wirklichkeit tatsächlich zu entsprechen. Werden dann Verhaltensweisen<br />

unreflektiert aus der virtuellen auf die reale Welt übertragen (z.B. die dreidimensionale Simulation<br />

eines Mountainbikekursus), ist es nicht auszuschließen, dass es zu folgenschwerem Fehlverhalten<br />

kommt. Viele Erfahrungen lassen sich (noch?) nicht in virtuellen Welten machen. Einem Verlust<br />

an Erfahrung der Wirklichkeit durch Multimedia kann hier natürlich keinesfalls das Wort geredet<br />

werden. Die Sonderschule weiß, dass sie vielmehr bei ihren Schülern insbesondere auf den<br />

wichtigen Erwerb der so genannten primären (Sinnes-) Erfahrungen achten <strong>und</strong> bei Defiziten für<br />

Ausgleich sorgen muss.<br />

Hinweise für Lehrkräfte<br />

Multimediale Software ist kein Zaubermittel oder elektronischer „Nürnberger Trichter“. Die<br />

anwendende Lehrkraft muss die multimediale Software an seinen eigenen pädagogischen<br />

Ansprüchen messen <strong>und</strong> sie daher selbst erproben.


56<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Kriterien Beschreibung des Kriteriums nicht<br />

erfüllt<br />

Flexibilität Das Kind sollte Lernstoff <strong>und</strong> Lernmenge, Aufgabengestaltung<br />

<strong>und</strong> Tempo sowie Schwierigkeitsgrad selbst<br />

bestimmen können.<br />

Umfassende<br />

Differenzierung<br />

Hilfen<br />

durch das<br />

Programm<br />

Umgang mit<br />

Fehlern<br />

Erfolgs-<br />

kontrolle<br />

Die Flexibilität des Programmes sollte die Anpassung an die<br />

individuellen Leistungsniveaus <strong>und</strong> Interessenlagen der<br />

Kinder ermöglichen.<br />

Das Programm sollte selbstständig <strong>und</strong> "schadfrei" Auswege<br />

<strong>und</strong> Hilfen anbieten. Gute Programme bieten darüber hinaus<br />

Eltern <strong>und</strong> Lehrern Erklärungen von Problemen <strong>und</strong> Anregungen<br />

zur Lernhilfe.<br />

Programme, die keine alternative Lösungen anbieten oder<br />

sich bei Fehlerrückmeldungen auf demotivierende<br />

Kommentare beschränken, sind nicht zu empfehlen.<br />

Wichtig ist, dass Fehler sinnvoll, d. h. differenziert, erklärt<br />

werden. Solche Erklärungen müssen Auskunft darüber<br />

geben, wo der Fehler entstanden ist (z.B. durch ein<br />

Protokoll) <strong>und</strong> wie man ihn in Zukunft vermeiden kann.<br />

Fehler müssen nicht immer auf mangelndem Verständnis<br />

beruhen, <strong>und</strong> oft sind mehrere Zugangsweisen zum Lösen<br />

eines Problems denkbar. Gute Lernprogramme nehmen<br />

darauf Rücksicht. Bei ihnen sind außerdem Eingabe <strong>und</strong><br />

unmittelbare Rückmeldung entkoppelt, damit das Kind nicht<br />

durch Herumraten nach der Lösung sucht.<br />

Lernprotokolle können das Kind motivieren <strong>und</strong> ihm (oder<br />

Eltern <strong>und</strong> Lehrern) Auskunft über seine individuellen<br />

Schwächen geben, <strong>und</strong> damit gezielte Lernhilfen anbieten.<br />

Motivation Eine interessante Rahmenhandlung, positive Rückmeldungen,<br />

Hilfestellungen <strong>und</strong> Denkanstösse bringen<br />

Spaß am Lernen. Auf Lernphasen sollten Erholungsphasen<br />

in Form von geeigneten Spielen folgen (z.B. Memory) <strong>und</strong><br />

so eine Überlastung vermieden werden.<br />

Sozialer<br />

Aspekt<br />

Das Programm sollte eventuell auch zu zweit oder in der<br />

Gruppe anwendbar sein. Lernen kann dann zu einer<br />

gemeinsamen Aufgabe werden.<br />

Fantasie Texte, Aufgaben <strong>und</strong> Handlung sollten auf die Lebensrealität<br />

oder Fantasiewelt des Kindes zugeschnitten sein.<br />

Fachliche<br />

Inhalte<br />

Der fachliche Inhalt sollte natürlich hinter der Rahmenhandlung<br />

<strong>und</strong> den Effekten nicht zu kurz kommt.<br />

Ausführlichkeit, kindgemäße Präsentation <strong>und</strong> eindeutige<br />

Aufgabenstellung müssen gewährleistet sein.<br />

Der Lernstoff muss umfassend, lehrplangerecht <strong>und</strong><br />

fehlerfrei sein.<br />

Ein extra Bonus von Programmen ist es außerdem, wenn<br />

das Kind es um eigene Themen oder Stichwörter ergänzen<br />

kann, d.h. wenn die Programmstruktur offen ist.<br />

In guter Lernsoftware <strong>und</strong> gutem Edutainment ist kein Platz<br />

für Ballerspiele, Gewaltverherrlichung, diskriminierende oder<br />

sexistische Inhalte.<br />

Grad der Erfüllung<br />

annähernd<br />

erfüllt<br />

erfüllt


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 57<br />

Mediengerechte<br />

Präsentation<br />

Ein hoher Multimediaanteil ist zwar interessant, kann jedoch<br />

auch verwirrend wirken <strong>und</strong> so den Lernprozess hemmen.<br />

Farbige Grafiken, bewegte Bilder in Form von Video <strong>und</strong><br />

Animationen, sowie Sprach- <strong>und</strong> Tonausgabe sollten in<br />

Maßen genutzt werden.<br />

Sie dienen der Unterstützung des Lernstoffes <strong>und</strong> sind kein<br />

Eigenzweck! Das Programm sollte sich auf den Lerninhalt<br />

konzentrieren, nicht auf technischen Schnickschnack oder<br />

didaktische Nebenpfade. Meiden Sie darum Programme, die<br />

mit überflüssigen Tricks <strong>und</strong> Spielereien arbeiten.<br />

Bedienung Die Installation einer CD-ROM oder einer Diskette sowie die<br />

Einführung in die Benutzung des Programmes selbst bedarf<br />

oft noch immer der Hilfe durch Erwachsene. Das Programm<br />

darf, wenn dies im didaktischen Konzept der Entwickler so<br />

geplant war, durchaus von „Großen“ unterstützt werden.<br />

Wenn ein Programm ein ausdrücklicher Selbstläufer ist,<br />

sollte es aber auch durch die "Kleinen" selbstständig zu<br />

bedienen sein.<br />

Vgl. Schönweiss, F., auf CD-Romm 1997<br />

2.5 Computerspiele<br />

Pädagogische Herausforderung<br />

Computerspiele können wie andere Spiele für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche etwas Sinnvolles,<br />

Unterhaltendes <strong>und</strong> Schönes sein. Das gilt bei einem pädagogisch sinnvollen Spielangebot auch für<br />

deren Einsatz im Unterricht. Die Schule kann sich nicht einer Entwicklung entziehen, die den Alltag<br />

der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen mit Computerspielen überschwemmt. Es ist ihre Aufgabe,<br />

Computerspiele auch im Unterricht zu thematisieren <strong>und</strong> zu reflektieren; denn sie muss den<br />

Heranwachsenden bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation helfen. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

müssen über Computerspiele (<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Gefahren besonders bei indizierten<br />

Spielen) aufgeklärt werden, sie müssen begleitet <strong>und</strong> kompetent gemacht werden.<br />

Dazu kann im Unterricht das Behandeln nachstehender Themen beitragen:<br />

• Wie wirken sich Angebot <strong>und</strong> Nachfrage von Computerspielen auf den Markt aus?<br />

• Wie erfahre ich mich selbst beim Computerspiel? (Fühlt man sich als Spieler anders als sonst?<br />

Wirken Computerspiele vereinsamend? u.ä.)<br />

• Wie sind die Zusammenhänge zwischen Computerspielen <strong>und</strong> eigener Lebenssituation? (Was<br />

fasziniert mich beim Computerspiel? Wann spiele ich? Fliehe ich in eine andere Welt?)<br />

• Was sind die medienspezifischen Besonderheiten von Computerspielen? (z.B. im Vergleich zu<br />

Brett- <strong>und</strong> Kartenspielen)<br />

• Wann können Computerspiele können eine Bereicherung sein? (Ergänzung zu anderen<br />

Aktivitäten?)<br />

• Sollte ich spielen, was ich will <strong>und</strong> was einem so alles in die Hände kommt? (Indizierte Spiele)<br />

Faszination der Computerspiele<br />

Computerspiele faszinieren, weil sie von den Spielern benützt werden um „gute Gefühle“ zu<br />

bekommen. Der Spielcomputer vermag Vergnügen, Spaß <strong>und</strong> Freude zu bereiten, Gefühle von<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Kompetenz zu vermitteln, sowie Distanz zur Lebenswelt zu schaffen<br />

(abschalten können <strong>und</strong> sich ablenken).


58<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Der Wunsch nach einem "guten Gefühl", nach positiven emotionalen Erlebnissen ist untrennbar mit<br />

Erfolgen im Spiel verb<strong>und</strong>en. Der erfolgreiche Spieler hat sein „Bleiberecht“ im Spiel erstritten -<br />

<strong>und</strong> sei es nach vielen St<strong>und</strong>en. Ständige Misserfolge führen in der Regel zum Spielabbruch.<br />

Der Spielerfolg ist unmittelbar gekoppelt mit der Kontrolle des Spiels. Die allen Spielen<br />

gemeinsame Leistungsanforderung besteht darin, das Spiel kontrollieren zu können. Bildschirmspiele<br />

vermitteln das Gefühl von Macht <strong>und</strong> Kontrolle in einer miniaturisierten <strong>und</strong> auf wenige<br />

Gr<strong>und</strong>elemente reduzierten Welt. Der Begriff „Spielkontrolle“ drückt aus, dass man das Spiel<br />

beherrscht, in dem man die wesentlichen Leistungsanforderungen erfüllen kann. Durch die<br />

Kontrolle des Spiels wird die „virtuelle Welt“ zur beherrschbaren Lebenswelt: „This land is your<br />

land“.<br />

Der Spielerfolg trägt entscheidend dazu bei, sich dem Spiel längere Zeit zuzuwenden. Intensives<br />

Spielen kann dazu führen, dass die Spieler mit dem Spiel „verschmelzen“. Da es eine Fülle von<br />

Spielanforderungen gibt, die sich erst im Laufe des Spiels erschließen, kann viel Zeit mit dem<br />

Computerspiel verbracht werden. Mit steigender Bereitschaft, auch bei Misserfolgen das Spiel<br />

fortzusetzen <strong>und</strong> die Schwierigkeiten zu bewältigen, verbringen die Spieler zunehmend mehr Zeit<br />

beim Spiel. Sie haben oft Schwierigkeiten das Spiel zu beenden. Sie spielen die Nacht hindurch <strong>und</strong><br />

vergessen dabei die Zeit, teilweise auch elementare Bedürfnisse wie Essen <strong>und</strong> Schlaf.<br />

Nach den empirischen Untersuchungen liegt der Beginn der Nutzung der Bildschirmspiele<br />

zwischen 7 <strong>und</strong> 10 Jahren . Befragungen von Vorschulkindern deuteten darauf hin, dass sich dieser<br />

Zeitraum nach vorne verlagert, dass viele Kinder bereits im Vorschulalter mit den Spielen anfangen<br />

(etwa die Hälfte). 25% der Vorschüler spielen nach diesen Untersuchungen bereits täglich.<br />

Zwischen 10 <strong>und</strong> 14 Jahren liegen die intensivsten Spielphasen. Das ist ein Zeitraum, in dem bei<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen vielen Entfaltungswünschen wenig Entfaltungsmöglichkeiten gegenüber<br />

stehen. Mit etwa 15 Jahren kommt es zu einer „Bruchstelle“ in Hinblick auf Computerspiele: Das<br />

Interesse bei den meisten flacht rasch ab <strong>und</strong> „flackert“ allenfalls bei neuen Spielen noch auf. Bei<br />

Besuchern von Jugendeinrichtungen waren Entwicklungen bei der Präferierung bestimmter Spiele<br />

feststellbar: Kampforientierte Spiele wurden insbesondere von Kindern um 11 Jahren bevorzugt,<br />

Sportspiele fanden ein besonderes Interesse bei Jugendlichen zwischen 13 <strong>und</strong> 14 Jahren.<br />

Es gibt offensichtlich typische Jungen- <strong>und</strong> typische Mädchenspiele. Mädchen bevorzugen lustige,<br />

„friedliche“, comicartige Spiele, bei denen „Abenteuer“ zu bestehen sind <strong>und</strong> die „existenziellen“<br />

Gefährdungen minimalisiert erscheinen. Bei den Jungen liegen in der Präferenz kampfbestimmte<br />

Spielszenarien deutlich vorne. Autofahrspiele werden von Jungen wie Mädchen geschätzt.<br />

Bildschirmspiele sind anstrengend <strong>und</strong> kosten Kraft. Häufig geäußerte physiologische Wirkungen<br />

sind Kopfschmerzen, Augenflimmern, Verspannung der Hand <strong>und</strong> des Rückens. Diese Wirkungen<br />

werden in Kauf genommen, wenn sich die gewünschten psychischen Wirkungen („Erfolg“ <strong>und</strong><br />

„gutes Gefühl“) einstellen. Generell zeigt sich nach einer Spielphase von ca. 90 Minuten eine<br />

Zunahme der „visuellen Aufmerksamkeitskonzentration“.<br />

Die Spiele gehören mittlerweile zur Normalität in der Familie. Die Elternreaktionen bewegen sich<br />

zwischen zeitlicher Einschränkung, Tolerierung <strong>und</strong> aktiver Teilhabe. Ob das Alleinspiel oder ein<br />

gemeinsames Spiel gewählt wird, ist sowohl abhängig vom Spieltyp als auch von den sozialen<br />

Möglichkeiten, z.B. im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> in der Familie. Zwar wird überwiegend das gemeinsame<br />

Spiel gewünscht (insbesondere wegen der damit verb<strong>und</strong>enen affektiven Reize), es lässt sich jedoch<br />

nicht im gewünschten Umfang realisieren. Gleichwohl entwickeln sich soziale Aktivitäten mit <strong>und</strong>


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 59<br />

um die Computerspiele. Entsprechende Angebote in Jugendeinrichtungen können die soziale<br />

Einbettung der Spiele in Gruppen von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen begünstigen <strong>und</strong> fördern. 1<br />

Unterrichtlicher Einsatz<br />

Die Fähigkeit der Einschätzung der Spielkonzeption <strong>und</strong> des Anspruchsniveaus eines<br />

Computerspiels erleichtern der Lehrkraft auch die Zielrichtung eines sinnvollen unterrichtlichen<br />

Einsatzes. Dieser könnte z.B. darin liegen, dass mit Hilfe eines überwiegend als „Knöpfchenspiel“<br />

auf niedrigem taktilen <strong>und</strong> kognitiven Anspruchslevel Kinder an die Bedienung der Pfeiltasten einer<br />

Computertastatur herangeführt werden. Am oberen Ende der Einsatzskala dagegen könnten<br />

„Köpfchenspiele“ stehen, die auf höherem kognitiven Niveau z.B. simulierte Geschehen eines<br />

komplexen Ökosystems – wie das eines natürlichen Teiches – spielerisch erfahrbar machen.<br />

Dazwischen liegen in vielfachen Abstufungen Sinn oder auch Unsinn des unterrichtlichen Einsatzes<br />

von Computerspielen.<br />

Zur besseren Übersicht über die Schwerpunktbereiche der Gr<strong>und</strong>strukturen von Computerspielen<br />

werden in der Literatur meist die unten folgenden Kategorien benützt, die natürlich oft in ihren<br />

Spielanteilen mehreren Sparten zugeordnet werden können. Solche Übersichten erleichtern dem<br />

Lehrer bei der hohen Zahl <strong>und</strong> ständigen Zunahme neuer Spiele (die die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

von zuhause natürlich auch in die Schule mitbringen wollen <strong>und</strong> dürfen) den schnellen Blick der<br />

Voreinschätzung bzw. Vorauswahl. Eine nähere Auseinandersetzung unter den Gesichtspunkten des<br />

Unterrichtseinsatzes muss dann in einem nächsten Schritt erfolgen.<br />

Erstes Sortieren<br />

Eine für die Lehrkraft zunächst einmal bedeutsame gr<strong>und</strong>sätzliche Unterscheidung ist (nach J. Fritz)<br />

die zwischen „Knöpfchen-“ <strong>und</strong> „Köpfchenspiel“. Beim ersteren geht es vornehmlich um<br />

Schnelligkeit <strong>und</strong> Geschicklichkeit der richtigen Bedienung von Tasten, Maus <strong>und</strong> Joystick, beim<br />

zweiten mehr um problemlösendes Denken, gute Übersicht <strong>und</strong> Kreativität im Rahmen des Spiels.<br />

Bei näherer Betrachtung zeigt sich oft, dass Spiele in ihrer Gr<strong>und</strong>konzeption taktile <strong>und</strong> kognitive<br />

Anforderungen kombiniert verlangen.<br />

Die verschiedenen Arten von Computerspielen<br />

• Abstrakte Denk- <strong>und</strong> Geschicklichkeitsspiele<br />

Sie beinhalten Denk- <strong>und</strong> Kombinationsaufgaben (z.B. Finden einer gesuchten Zahl mit möglichst<br />

wenig Versuchen; gelingt nur bei richtiger „strategischer” Einengung der Zahlbereiche) Gedächtnisaufgaben<br />

(z.B. Erinnern von Symbolen in einem Darbietungsraster) Stapelaufgaben (z.B.<br />

herunterfallende zwei- <strong>und</strong> dreidimensionale Figuren passend ineinander stapeln) Lenkungsaufgaben<br />

(z.B. ein Auto ohne Beschädigung durch den Verkehr steuern) <strong>und</strong> fordern oft eine<br />

besondere Reaktionsschnelligkeit (z.B. bei Ping-Pong <strong>und</strong> Abräumspielen).<br />

• Kampfspiele<br />

Im Mittelpunkt stehen fortgesetzte kampfbestimmte Handlungsmuster (Raumfahrzeuge, Kämpfer,<br />

Kampfgeräte); die Spiele erstrecken sich von einfachen Abschießspielen bis hin zu komplexeren<br />

Bewegungsanimationen der kämpfenden Figur; die Kämpfe spielen oft in futuristischen<br />

Gefechtsfeldern, in Comic-Szenerien <strong>und</strong> in Fantasy-Umwelten ab <strong>und</strong> haben oft nur einen<br />

geringen Realitätsbezug. Ziel ist meist die „Erledigung” des Gegners. Das reicht vom „einfachen”<br />

1<br />

Vgl. Jürgen Fritz (Hrsg.); Warum Computerspiele faszinieren, Empirische Annäherung an Nutzung <strong>und</strong><br />

Wirkung von Bildschirmspielen; München 1995


60<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Abschießen bis hin zum komplexen Steuern ganzer kriegerischer Szenarien <strong>und</strong> Gefechtssimulationen.<br />

• Funny-Games<br />

Der Charakter der Funny-Games ist eher lustig <strong>und</strong> spaßig <strong>und</strong> erinnert deutlich an Kinder-Comics;<br />

daher haben sie meist keine martialischen, kampforientierten, sondern lustige Comicfiguren. Auch<br />

hier finden wir einfachste Lenkungsaufgaben bis hin zu komplexen Bewegungsanimationen. Dabei<br />

geht es um laufen, hüpfen, klettern, springen, schießen, einsammeln, befreien in vielfältigen<br />

Situationen, Aufgaben <strong>und</strong> Rätseln.<br />

• Simulationen<br />

Hervorgehobenes Merkmal dieser Spiele ist die besondere Betonung des Realitätsbezuges: Aspekte<br />

der Wirklichkeit sollen möglichst genau in einspielbares Modell einbezogen werden. Da gibt es<br />

Fußballspiele, Fahrzeugspiele, Flugsimulationen, Wirtschaftsspiele (z.B. Handel treiben mit dem<br />

Schiff im Mittelalter) u.a.m.<br />

• Spielgeschichten<br />

präsentieren sich meist in der komplexen Form der Videospiele. Im Spiel entfaltet sich meist in<br />

aufeinander aufbauenden Szenenfolgen eine abenteuerliche Spielgeschichte. Ziel ist es, die<br />

Bewährungsproben zu bestehen, voranzukommen, sich weiterzuentwickeln, mächtiger/reicher zu<br />

werden, „Karriere“ zu machen in Historiengeschichten, Abenteuer („Wie werde ich ein Pirat?“)<br />

Weltraumabenteuer <strong>und</strong> Fantasiegeschichten. 1<br />

Weitere Informationen:<br />

Datenbank Search & Play<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung<br />

Referat Medienpädagogik <strong>und</strong> <strong>Neue</strong> Medien<br />

Berliner Freiheit 20, 53111 Bonn<br />

Internet: www.bdp.de/snp<br />

B<strong>und</strong>esprüfstelle für jugendgefährdende Schriften<br />

Kennedyallee 105-107, 53175 Bonn<br />

Internet: www.bmfsfj.de/bpjs<br />

1 nach Fehr/Fritz, Videospiele <strong>und</strong> ihre Typisierung in: Computerspiele - Bunte Welt im grauen Alltag, Bonn<br />

1993


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 61<br />

3 Sonderpädagogische Förderung von behinderten Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen mit Hilfe von IuK-Technologien<br />

Vorbemerkungen<br />

„Sonderpädagogische Förderung schließt begleitende spezifische Hilfen ein mit dem Ziel, für den<br />

einzelnen bestehende Abhängigkeiten <strong>und</strong> Hemmnisse so weit wie möglich zu überwinden. Dies<br />

bedeutet:<br />

• (...)<br />

• Technische <strong>und</strong> behinderungsspezifische apparative Hilfen sowie Medien sollen bereitgestellt<br />

<strong>und</strong> individuell angepasst werden; ihr Gebrauch ist einzuüben; Kenntnisse über die Beschaffung<br />

der Hilfsmittel, über Einbau, Nutzung <strong>und</strong> Wartung sind zu vermitteln.“ 1<br />

Diese o.g. individuellen Hilfen können heute verstärkt in einem multimedialen <strong>und</strong> computergestützten<br />

Unterricht sowie durch die fortschreitende Entwicklung vorhandener elektronischer, d.h.<br />

computergesteuerter Hilfsmittel, angeboten <strong>und</strong> somit selbstständige Erfahrungs-, Lern- <strong>und</strong><br />

Lebensräume eröffnet werden. Dadurch können sich beeinträchtigte <strong>und</strong> behinderte Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler auch besser mitteilen, selbstbestimmter ihre Freizeit gestalten <strong>und</strong> erweiterte<br />

Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung <strong>und</strong> sozialen Integration beanspruchen.<br />

Die <strong>Neue</strong>n <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> bieten sich also nicht nur als Hilfe zum<br />

Lernen an, sondern auch als Kommunikationshilfe, als Möglichkeit der Umfeldsteuerung von<br />

Geräten des täglichen Lebens <strong>und</strong> zum Arbeiten mit Maschinen <strong>und</strong> als Plattform für elektronische<br />

Spielzeuge.<br />

Kommunikation<br />

Schulisches Lernen<br />

insbesondere<br />

Schreiben, Lesen<br />

<strong>und</strong> Rechnen<br />

Förderung<br />

gr<strong>und</strong>legender<br />

Lernbereiche wie<br />

• Feinmotorik<br />

• Wahrnehmung<br />

• Denken<br />

Umfeld <strong>und</strong><br />

Arbeit<br />

Abb: Förderbereiche des Computers als Lernhilfe <strong>und</strong> elektronisches Hilfsmittel<br />

Spiel<br />

Die in den nachfolgenden Ausführungen aufgezeigten Ansätze versuchen einen kleinen Überblick<br />

über einen expandierenden Markt zu geben <strong>und</strong> sollen Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer, aber auch Eltern<br />

1 KMK-Beschluss vom 6.5.1994: Empfehlungen zur sonderpädagogischen Förderung<br />

in den Schulen der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland S.2f


62<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

erste Informationen geben, die bei den entsprechenden Schulformen der Sonderschulen vertiefend<br />

nachgefragt werden können.<br />

Gleichzeitig sollen aber auch die sich auf dem elektronischen Hilfsmittelmarkt abzeichnenden<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen, die wahrscheinlich spürbare Verbesserungen für eine jeweils bestimmte<br />

Klientel bedeuten können, aufgezeigt werden.<br />

Vertiefende Hinweise zu diesen Entwicklungen, aber auch über das umfängliche Gesamtangebot<br />

können Interessierte bei den nachstehenden Adressen abfragen:<br />

Weitere Informationen:<br />

B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)<br />

60594 Frankfurt/Main, Walter-Kolb-Straße 9-11<br />

Tel.: 069/605018-23<br />

Fax: 069/605018-29<br />

Beratungsstelle für unterstützte Kommunikation <strong>und</strong> elektronische Hilfen (BuK)<br />

55543 Bad Kreuznach, Ringstraße 58-60<br />

Tel.: 0671/605-3855<br />

E-mail: BUK@kreuznacherdiakonie.de<br />

Fürst Donnersmarck-Stiftung, Berlin<br />

Internet: www.fuerst-donnersmarck-stiftung.de<br />

3.1 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit körperlicher<br />

Behinderung<br />

Computer als Schreib- <strong>und</strong> Kommunikationshilfe<br />

Mit Hilfe des Computers werden Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die nicht oder unverständlich sprechen,<br />

in die Lage versetzt, Gedanken, Empfindungen <strong>und</strong> Wünsche zu äußern <strong>und</strong> mit ihrer Mitwelt<br />

schriftsprachlich in Verbindung zu treten. Des Weiteren können Symbolsprachen (z.B. Bliss,<br />

Talking Symbols) als vereinfachte Verständigungshilfen in spezifische Softwareprogramme<br />

eingeb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> über eine mit synthetischer Sprache ausgestatteten Computer in<br />

gesprochene Sprache transferiert werden.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die aufgr<strong>und</strong> von motorischen Beeinträchtigungen nicht mit herkömmlichen<br />

Schreibgeräten umgehen können, benutzen den Computer als Schreibmaschinenersatz.<br />

Meist kommen handelsübliche Standard-Tastaturen zur Anwendung, bisweilen sind Abdeckplatten<br />

oder Spezial-Tastaturen notwendig. Schüler, die keine Tastaturen bedienen können, brauchen<br />

spezifische Programme, die eine Steuerung mit Hilfe von Joystick gestatten. Beachtung verdient<br />

zudem, dass nicht sprechende Schüler häufig mit einem einzigen beweglichen Körperteil wie<br />

Zunge, Zehe oder Kinn über einen Schalter oder Sensor Signale auslösen können <strong>und</strong> damit die<br />

Tastatur bedienen.<br />

Auf diesem Weg wird das Werkzeug Computer zum Mittler zwischen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

<strong>und</strong> Mitwelt. Hier ist besonders angesprochen:<br />

Das Prinzip der Zungenmaus<br />

Mit einer Zahnspange wird im M<strong>und</strong> eine druckempfindliche Folie platziert, die auf<br />

Zungenberührungen reagiert <strong>und</strong> so die Position des Bildschirmzeigers bestimmt. Das Schalten der<br />

Maus, Klicken genannt, wird durch Beißen mit den Zähnen ausgelöst (Entwicklung Siemens-<br />

Nixdorf).


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 63<br />

Steuern durch Augenbewegung<br />

Die Bedienung des Rechners erfolgt über eine Minikamera mit Videochip, die an einem<br />

brillenähnlichen Gestell befestigt ist. Die präzise Steuerung des Computers durch die<br />

Augenbewegung ist das Resultat der Integration von Videochip, holografischer Technik <strong>und</strong><br />

innovativer Signalverarbeitung. In Verbindung mit<br />

einer auf dem Computermonitor abgebildeten<br />

Tastatur können alle Funktionen eines Standard-<br />

Keyboards ohne den Einsatz der Hände genutzt<br />

werden.<br />

Durch die Reflexion eines schwachen Lichtstrahls<br />

(LED) von der Netzhaut nimmt die Kamera jede<br />

Bewegung der Pupille wahr. Der Videochip gibt die<br />

Signale an den Computer weiter, der sie in<br />

Bewegungen des Mauszeigers umwandelt. Längeres<br />

Verweilen des Blicks auf einer Taste wird vom<br />

Computer als Befehl interpretiert, diese zu betätigen. Auf diese Weise können Schwerstbehinderte<br />

Standardanwendungen wie Textverarbeitungen, Tabellenkalkulationen oder Datenbanken nutzen.<br />

Spracherkennung<br />

Spracherkennungssysteme sind Softwareprogramme, die dem Computer die Fähigkeit verleihen,<br />

Sprache zu „verstehen“, das Diktierte als Text zu schreiben, Tabellen <strong>und</strong> Bilder zu gestalten,<br />

Steuerungsbefehle umzusetzen. Mit ihnen können Programme gesteuert <strong>und</strong> Umfeldkontrollen<br />

realisiert werden. Eine Tastaturbedienung kann entfallen.<br />

In dem gemeinsamen Modellversuch „Erprobung eines Sprachererkennungssystems in der<br />

Sonderpädagogik - ESSo (1996-1999)“ der B<strong>und</strong>esländer Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Mecklenburg-<br />

Vorpommern wird das Spracherkennungsprogramms DragonDictate sowohl im schulischen als<br />

auch im rehabilitativen Bereich als Werkzeug <strong>und</strong> Fördermittel erfolgreich erprobt.<br />

Es wird vor allem für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit motorischen <strong>und</strong> sensorischen Beeinträchtigungen<br />

– hier insbesondere Muskelerkrankungen, Querschnittslähmungen <strong>und</strong> Sehschädigungen<br />

– eingesetzt, um zu überprüfen, ob durch den Einsatz des Programms eine Verbesserung<br />

hinsichtlich eines selbstgesteuerten Lernens, einer unabhängigeren Lebensführung <strong>und</strong> einer<br />

höheren Lebensqualität erreicht werden kann.<br />

Erste Erkenntnisse des Modellversuchs sind in einem Zwischenbericht, der unter der Nummer PZ-<br />

Information 19/97 beim Pädagogischen Zentrum Bad Kreuznach angefordert werden kann,<br />

zusammengestellt. Weitere <strong>und</strong> aktualisierte Informationen können über das Internet unter bildungrp.de/ESSo/<br />

abgerufen werden.<br />

Computer als Steuerungshilfe zur Umfeldkontrolle<br />

Mit Hilfe des Einsatzes stationärer <strong>und</strong> mobiler Umfeldsteuergeräte wie z.B. MEDIALINK,<br />

MAGIC CONTROL, SICARE „pilot“ u.a.m., die über den Computer gesteuert werden, können<br />

sehr viele handelsübliche Elektrogeräte, das Telefon <strong>und</strong> Hausanlagen (Tür, Fensterläden), die<br />

wichtig für die Selbstständigkeit <strong>und</strong> Unabhängigkeit von körperbehinderten Menschen sind, von<br />

diesen selbst bedient werden.


64<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Computer als Therapiehilfe<br />

Hier ist vor allem der IBM Sprechspiegel als Therapiehilfe bei Hör-, Stimm- <strong>und</strong> Sprachstörungen<br />

zu nennen.<br />

Der SprechSpiegel vermittelt eine direkte, optisch-visuelle Rückmeldung von Stimme <strong>und</strong><br />

Artikulation. Der eingegebene Sprachschall wird dazu über die Adapterkarte <strong>und</strong> das Programm im<br />

Rechner digitalisiert, analysiert <strong>und</strong> dem Klienten in Form von Bildern dargestellt. Große bewegte<br />

Bilder in Motivations- <strong>und</strong> Übungsspielen ergänzen oder ersetzen die auditive Rückmeldung <strong>und</strong><br />

regen die Sprechfreude an. Dazu nachstehende Beispiele:<br />

Übung Tonhöhe<br />

Die Hand steigt <strong>und</strong> sinkt mit der Veränderung der<br />

Tonhöhe. Die Tonhöhe wird so für den Klienten<br />

erkennbar. Sein Tonhöhenbereich kann gemessen<br />

werden.<br />

Übung Artikulation (bis 4 Laute)<br />

Diese Übung ermöglicht die Kombination von bis zu 4<br />

Lauten. Bei „korrekter“ Artikulation fliegt der Pelikan<br />

zum nächsten Laut.<br />

Der IBM SprechSpiegel hilft bei der Diagnose <strong>und</strong> beim Üben von Stimmgebung, Artikulation,<br />

Betonung <strong>und</strong> Sprechmelodie. Er fördert <strong>und</strong> intensiviert die Lernprozesse in besonderer Weise<br />

dadurch, dass alle SprechSpiegel-Übungen auf die persönlichen Förderbedürfnisse (Bef<strong>und</strong>) beim<br />

Klienten eingestellt werden können.<br />

Für Logopäden, Therapeuten <strong>und</strong> Pädagogen erschließen sich mit dem SprechSpiegel viele neue<br />

Möglichkeiten der individuellen Diagnose <strong>und</strong> Therapie.<br />

In individuellen Klientenprofilen lassen sich bestimmte Parameter speichern <strong>und</strong> bei späteren<br />

Therapiesitzungen erneut aktivieren. Einige Übungen verfügen über eine Funktion zur akustischen<br />

Wiedergabe, die mit der grafischen Darstellung der Sprechabläufe synchron läuft. Die akustische<br />

Wiedergabe kann normal oder auch verlangsamt erfolgen. Protokolle können als Tabellen oder<br />

Diagramme angezeigt <strong>und</strong> ausgedruckt werden, um die Fortschritte zu dokumentieren, die der<br />

Klient bei einer bestimmten Übung in einem bestimmten Zeitraum gemacht hat. Ebenso lassen sich<br />

die Bildschirmanzeigen ausdrucken, um Lernfortschritte aufzuzeigen.<br />

Internet: www.phnxsoft.com/ibmsprechspiegel.htm<br />

www.cseg.de/FrameSS32.html


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 65<br />

3.2 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Sehbehinderung <strong>und</strong> Blindheit<br />

Mit Blick auf die Einrichtung von Bildschirm-Arbeitsplätzen für blinde <strong>und</strong> sehbehinderte<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gelten bisher vor allem folgende Maßgaben:<br />

- Vergrößerungsbedarf (Großbildschirm, Software-Lösungen)<br />

- Sprach- <strong>und</strong> Punktschriftausgabe<br />

- sehgeschädigtenspezifische Auswahl der Anwendersoftware<br />

Diese Anforderungen werden durch folgende Konfiguration erfüllt:<br />

- Großbild-Monitor<br />

- Braille-Zeile<br />

- Sprachausgabe<br />

- Braille-Drucker<br />

- Scanner<br />

Vorteile<br />

In der Braille-Zeile werden die herkömmlichen ASCII-Zeichen in die 8-Punkt-Braille-Schrift<br />

umgeformt. Die Braille-Zeile besteht aus 40 oder 80 Modulen mit jeweils 8 Punkten, die mit den<br />

Fingern ertastet werden können. Diese können aber auch mit synthetischer Stimme ausgegeben<br />

werden, so dass der Blinde hört, was der Sehende am Bildschirm sieht. Mit dem Drucker können<br />

mit Hilfe ertastbarer Schriftzeichen auch Statistiken <strong>und</strong> Säulendiagramme dargestellt werden. Der<br />

Scanner kann Ganztexte in Braille-Schrift übertragen <strong>und</strong> der Computer dadurch zur Lesemaschine<br />

werden.<br />

Nachteile<br />

Die oftmals notwendige starke Vergrößerung am Monitor verursacht teilweise eine mangelnde<br />

Orientierung auf diesem <strong>und</strong> erschwert das Erkennen des sprachlichen Kontexten als Ganzes.<br />

Verbesserungen für diesen Bereich stellen neuere Software <strong>und</strong> Hardware-Software-Produkte dar,<br />

die in der letzten Zeit auf dem Markt angeboten werden. Es sind diese:<br />

• Der „Screen Reader“, der jeweils den aktuellen Bildschirminhalt liest, ähnlich wie ein Scanner<br />

Schwarzschrift liest <strong>und</strong> durch OCR (Erkennungssoftware) interpretiert. Dieses „Lesen“, d. h.<br />

das Umsetzen in Sprache oder Braille ermöglicht zudem nicht nur die Erfassung von Text aus<br />

Dateien, sondern auch die Nutzung anderer Bildschirminhalte, die zur Bedienung des PC’s<br />

wichtig sind, wie Menüs, Auswahlboxen, Icons.<br />

Internet: www.nb.uni-bielefeld.de/HIMILIS/4_5_scr.htm<br />

• Das „Talking TextBridge Mobile“, ein Lese-Sprech-Gerät auf Notebook Basis. Talking Text-<br />

Bridge ist eine Lese-Sprechgerät, das alle gedruckten Texte einscannen kann. Dazu ist er mit<br />

einer besonderen Version des optischen Zeichenerkennungsprogramms TextBridge ausgestattet.<br />

Gedruckte Texte werden also direkt vom Programm aus eingescannt <strong>und</strong> in vorlesbaren Text<br />

umgewandelt. Mit der Sprachkontrolle können so größere Textmengen gescannt, vorgelesen,<br />

<strong>und</strong> sogar automatisch auf Kassette aufgenommen werden.<br />

• Speak&Win ist eine neue, vollsynthetische Sprache der fünften Generation, die von jedem ohne<br />

Training sofort verstanden wird <strong>und</strong> die angenehm menschlich klingt, da die kleinsten


66<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Bestandteile der Sprache von einem Menschen gesprochen wurden. Trotzdem werden alle<br />

Wörter ausgesprochen, da das System auf Regeln beruht. Talking TextBridge ist zusammen mit<br />

Speak&Win eine perfekte Vorlesesoftware für Sehgeschädigte <strong>und</strong> Blinde.<br />

• WebSpeak als spezieller Browser, der Blinden den Zugang zum Internet, zum WWW schafft<br />

Weitere Informationen: Etex-Sprachsysteme<br />

Mit den Systemen MoBIC <strong>und</strong> Retina-Implantat machen zwei weitere Projekte derzeit verstärkt auf<br />

sich aufmerksam.<br />

Das System MoBIC<br />

Unter der Abkürzung MoBIC wird im Rahmen der EU-Initiative TIDE an einem Mobilitätssystem<br />

für Blinde gearbeitet. Mit Hilfe von elektronisch gespeicherten Landkarten, dem satellitengeschützten<br />

Positionserkennungssystems GPS (Global Positioning System) <strong>und</strong> der entsprechenden<br />

Hard- <strong>und</strong> Software kann ein Blinder durch Interaktion<br />

mit einem Computer außerhalb von Gebäuden in ihm<br />

unbekannter Umgebung <strong>und</strong> unabhängig von fremder<br />

Hilfe die aktuelle Position, an der er sich befindet,<br />

erkennen <strong>und</strong> von dieser Position zu einem von ihm<br />

gewünschten Ziel geleitet werden.<br />

Die <strong>Informations</strong>vermittlung erfolgt für den blinden<br />

Nutzer, bedingt durch seine Behinderung, nicht über<br />

einen Monitor, sondern vorwiegend über Sprache, akustische<br />

sowie taktile Signale. Die von Blinden getragene<br />

Elektronik ermittelt auf seinem Weg ständig seine Position<br />

in Längen- <strong>und</strong> Breitengraden. Dies geschieht über<br />

Signale, die von Satelliten ausgesendet <strong>und</strong> über eine<br />

Antenne empfangen werden. Um die Genauigkeit der<br />

Abb.: Mobilitätssystem für Blinde<br />

Positionsbestimmung zu erhöhen, werden Korrekturdaten<br />

verwendet. Die auf wenige Meter genau ermittelte Position wird in eine elektronische Karte<br />

(Stadtplan) eingetragen <strong>und</strong> für den Benutzer verständlich, z.B. in Straßennamen, übersetzt. Auf<br />

seinem Weg werden dem Blinden Angaben zur Entfernung, zur Richtung <strong>und</strong> zum<br />

Richtungswechsel, z. B. an Straßenkreuzungen gemacht.<br />

Weitere Informationen:<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Fakultät für Informatik – Institut für Simulation <strong>und</strong> Grafik<br />

39106 Magdeburg, Universitätsplatz 2<br />

Tel. 0391/67-18342<br />

Fax 0391/67-11164<br />

E-Mail petra@isq.cs.uni-magdeburg.de<br />

Das Retina-Implantat - ein Netzhaut-Chip<br />

Mit der Weiterentwicklung der Mikrosystemtechnik <strong>und</strong> Computertechnologie, aber auch durch<br />

Fortschritte in der Chirurgie des hinteren Augenabschnittes stellte sich die Frage nach der<br />

Machbarkeit einer solchen implantierbaren Struktur, die durch elektrische Reizung z.B. der<br />

Netzhautoberfläche zu optischen Wahrnehmungen bei einem blinden Patienten führt, um diesem ein<br />

orientierendes Sehen zu ermöglichen. Die Machbarkeit einer solchen Sehprothese wurde in einer<br />

umfangreichen Studie, die vom B<strong>und</strong>esministerium für Forschung <strong>und</strong> Technologie in Auftrag<br />

gegeben wurde, positiv beantwortet.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 67<br />

Das BMBF fördert seit dem 01.08.1995 zwei interdisziplinäre Arbeitsgruppen aus Ophthalmologen,<br />

Mikrosystemtechnikern, Neuroinformatikern <strong>und</strong> Optoelektronikern, deren Ziel es ist, eine in das<br />

Auge zu implantierende Mikrokontaktstruktur zu entwickeln, die bei Patienten mit Degenerationen<br />

der äußeren Netzhaut zur Wiederherstellung eines orientierenden Sehen führen kann.<br />

Das Institut für Neuroinformatik der Universität Bonn nutzt bei seinem Ansatz Erkenntnisse der<br />

Optik <strong>und</strong> der Mikroelektronik. Dazu wird eine Mikrokamera (Retina-Encorder) in die Brille des<br />

Patienten eingebaut. Sie empfängt das Licht <strong>und</strong> verwandelt in ihrem Prozessor anstelle der<br />

erkrankten Netzhaut diese Lichtsignale in elektronische Impulse. Diese werden weitergeleitet an<br />

eine Mikrokontaktfolie (Retina-Stimulator), die auf der Netzhaut implantiert ist. Dort werden die<br />

empfangenen elektronischen Impulse an den Sehnerv <strong>und</strong> zum Gehirn weitergeleitet.<br />

Ein anderer Ansatz kommt aus der Universitäts-Augenklinik Tübingen. Dort versucht man, die<br />

erkrankten Fotorezeptoren der Netzhaut durch künstliche Mikro-Fotodioten zu ersetzen. Noch offen<br />

ist nach Einschätzung des B<strong>und</strong>esforschungsministeriums, welche der beiden Ansätze sich<br />

durchsetzen wird. Das Ministerium fördert die Arbeiten bis 1999 mit 18 Millionen Mark. Dann<br />

sollen die Forscher ein Funktionsmuster vorstellen, das im Tierexperiment erprobt werden kann.<br />

Weitere Informationen: www.rrz.uni-koeln.de/med-fak/auge/epi-ret3.htm<br />

www-oe.uni-duisburg.de/LatestNews/EPI-RET.html<br />

www.uni-muenster.de/Dezernat2/forschung/fors-rip.htm<br />

3.3 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Schwerhörigkeit<br />

<strong>und</strong> Gehörlosigkeit<br />

In den Schulen für Gehörlose <strong>und</strong> für Schwerhörige dienen optische <strong>und</strong> elektronische Hilfsmittel<br />

als Ersatz für fehlende Hörfähigkeit <strong>und</strong> zur Unterstützung der (Fern)Kommunikation.<br />

Elektronische Hilfsmittel<br />

Das Faxgerät <strong>und</strong> die E-Mail Adresse<br />

Es gibt in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland ca. 80.000 vollständig gehörlose Personen, darüber<br />

hinaus einen erheblichen größeren Personenkreis mit Hörschädigungen unterschiedlichen Grades.<br />

Die praktisch wichtigste Möglichkeit der Fernkommunikation ist hier bislang das FAX. Dieses<br />

Medium ist allerdings eher für kürzere Mitteilungen geeignet, ermöglicht nur einen zeitversetzten<br />

Austausch <strong>und</strong> setzt eine flüssige Beherrschung der Schriftsprache voraus. Insofern ist es z. B. von<br />

jüngeren Kindern nur mit externer Unterstützung zu nutzen. Ähnliches gilt auch für den E-Mail<br />

Anschluss, wobei über entsprechende Internetadressen auch der Austausch, die Kommunikation in<br />

Chatforen stattfinden kann.<br />

Schreibtelefone<br />

Das Schreibtelefon ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Kommunikation derjenigen hörgeschädigten<br />

Menschen, die aufgr<strong>und</strong> ihres Hörschadens andere Telefonhilfen nicht mehr nutzen können. Der<br />

Gesprächspartner benötigt allerdings auch ein Schreibtelefon, damit eine Gesprächsverbindung<br />

zustande kommen kann.<br />

Das Schreibtelefon arbeitet wie ein kleiner Fernschreiber, der mit der Schreibmaschinentastatur des<br />

Gerätes geschriebene Text wird in elektrische Signale umgewandelt, die über die Telefonleitung<br />

zum Schreibtelefon des Gesprächspartners übertragen werden. Dort werden die elektrischen Signale<br />

wieder als Buchstaben auf dem Display sichtbar. Es ist ein direkter Dialog möglich! Die modernen<br />

Schreibtelefone verfügen über eine Vielzahl von Zusatzmöglichkeiten z. B. Text vorschreiben, Text


68<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

speichern, Text ausdrucken, Adressen speichern, Anrufbeantworterfunktion, Fernabfrage,<br />

Direktwahl, Sprachansage, etc.<br />

Gebärdenassistent auf CD-ROM <strong>und</strong> im Internet<br />

Die Zentralstelle für Computer im Unterricht in Bayern - Augsburg - erprobt zur Zeit einen<br />

multimedialen Gebärdenassistenten auf CD-ROM mit lexikalischem Zugriff:<br />

- auf lautsprachlichen Gr<strong>und</strong>wortschatz<br />

- auf Gebärden<br />

<strong>und</strong> mit interaktivem Zugriff bei<br />

- Sprachaufbau <strong>und</strong> Kommunikation<br />

- Lautspracherwerb<br />

- Schriftspracherwerb<br />

- Sprecherziehung<br />

- Hörerziehung<br />

- Abseherziehung <strong>und</strong><br />

- Kommunikation<br />

Der Pager<br />

Mit dem Pager - einem scheckkartengroßen Funkempfänger - der Deutschen Funkruf GmbH (DFR)<br />

sind auch Taubstumme <strong>und</strong> Gehörlose unterwegs erreichbar.<br />

Mit dem Messaging-Dienst TeLMI können Nachrichten in Klartext auf etwa scheckkartengroße<br />

Funkempfänger (Pager) übermittelt werden. Das Absenden von Meldungen kann bei TeLMI<br />

ebenfalls ohne Telefon erfolgen: Die Messages lassen sich direkt am PC eingeben <strong>und</strong> per Online-<br />

Software, via E-Mail oder über das Internet verschicken.<br />

Je nach Gerät ist man in einer Großregion z. B. dem Rhein-Main-Gebiet oder sogar b<strong>und</strong>esweit im<br />

TeLMI-Funknetz erreichbar. Die Länge der Nachrichten kann bis zu 235 Zeichen betragen. Die<br />

Übertragung per E-Mail oder über das Internet ist während einer Einführungsphase kostenlos. Beim<br />

Zugang via Online-Software fallen etwa 60 Pfennig pro Message an.<br />

Das Bildtelefon<br />

Zur Zeit wird das Projekt ‚Einsatz von Bildtelefon für Gehörlose‘ durch die Universität Münster,<br />

Fachbereich Psychologie, die Deutsche Telekom, Berkom <strong>und</strong> die Westfälischen Schule für<br />

Gehörlose, Münster, durchgeführt. Das Bildtelefon bietet die Möglichkeit einer direkten<br />

Verständigung mit Hilfe der Gebärdensprache, die auch bereits von jüngeren Kindern in der Regel<br />

gut beherrscht wird <strong>und</strong> mit der sich Gehörlose untereinander gut verständigen können.<br />

Es lässt sich bereits jetzt erkennen, dass es sich bei der Bildtelefonie um eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten gehörloser Personen handelt, die sehr gut <strong>und</strong> mit<br />

großem Interesse aufgenommen wird.<br />

Das Cochlear-Implantat<br />

Das Cochlear-Implantat (CI) ist eine spezielle Hörhilfe, die es Gehörlosen <strong>und</strong> Ertaubten mittels<br />

aufwändiger Elektronik ermöglicht, zu hören <strong>und</strong> besser zu kommunizieren. Das Cochlear<br />

(=Innenohr) Implantat ist eine elektrisch betriebene Innenohr-Prothese, die die Funktion des


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 69<br />

vollständig ausgefallenen Innenohrs, der häufigsten Form der Gehörlosigkeit, übernimmt. Damit ist<br />

das Cochlear-Implantat die erste routinemäßig eingesetzte Sinnesprothese.<br />

Abb.: Sprachprozessor mit Mikro <strong>und</strong> Sendespule Abb.: Implantat mit Elektroden<br />

Wie funktioniert ein CI?<br />

Ein Richtungsmikrofon leitet die akustischen Informationen über ein Kabel zum Sprachprozessor,<br />

der kleiner als ein Walkman ist. In diesem Gerät findet die Verarbeitung des Signals statt. Über die<br />

Sendespule, die magnetisch an der Kopfhaut hält, wird die Information drahtlos zum Implantat<br />

übertragen. Von dort gelangen die Signale gezielt<br />

an die einzelnen Elektroden stimulierenden Hörnerven,<br />

so dass Töne wahrgenommen werden.<br />

Ertaubte Erwachsene gewöhnen sich in der Regel<br />

schnell an die neuen Höreindrücke <strong>und</strong> können<br />

durch ein individuell angepasstes Hörtraining<br />

Sprache wieder verstehen lernen. Das Kind muss<br />

lernen, aus dem CI Nutzen zu ziehen. Es muss<br />

lernen, Umweltgeräusche zu deuten, richtig<br />

zuzuordnen. Vor allem aber steht die Erlangung<br />

einer möglichst hohen Sprachkompetenz -<br />

Sprache verstehen <strong>und</strong> Sprache einsetzen - im<br />

Mittelpunkt. Trotz aller intensiver Hör- <strong>und</strong> Spracherziehung bleibt jedoch die individuelle<br />

Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Kindes von tragender Bedeutung. Die Eltern müssen<br />

lernen, wie sie sich nach der Implantation ihrem Kind gegenüber verhalten. Sie sind die wichtigsten<br />

Bezugspersonen <strong>und</strong> lernen, ihr Kind auf dem langen Weg zum Hören helfend zu begleiten.<br />

Weitere Informationen: CIC-Software<br />

3.4 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

geistiger Behinderung<br />

Computer haben mittlerweile auch verstärkt Einzug in die Schulen für geistig behinderte<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler gehalten. Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher Erfahrungsberichte kann man davon<br />

ausgehen, dass auch diese Schülergruppe den Computer zu nutzen weiß <strong>und</strong> dass der Computer eine<br />

sinnvolle Ergänzung des didaktischen <strong>und</strong> therapeutischen Ansatzes der Schule ausmacht.<br />

Computerprogramme mit Werkzeugcharakter werden verstärkt im Unterricht erprobt <strong>und</strong><br />

eingesetzt. Es handelt sich dabei um folgende Programme:


70<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Malwas für Windows<br />

Das Programm bietet die einfachsten Malfunktionen an <strong>und</strong> ist sowohl mit der Maus als auch mit<br />

einem Finger oder Kopfschreiber zu bedienen. Die Funktionen sind über große <strong>und</strong> klar erkennbare<br />

Buttons am unteren Bildschirmrand aufrufbar, die zudem ein- <strong>und</strong> ausgeblendet werden können.<br />

Die Mauszeiger (Cursor) verändern sich entsprechend den Abbildungen auf den Buttons.<br />

MALWAS bietet die Möglichkeit, zwei unabhängige Fenster zu bearbeiten. Dadurch ergeben sich<br />

weitere Spielideen für zwei Personen oder eine Option zum Vergleichen oder zum Vormachen.<br />

Bauwas für Windows<br />

Das Computerprogramm BAUWAS für Windows bietet im Medienverb<strong>und</strong> ergänzend die<br />

Möglichkeit der computergestützten Konstruktion von Körpern sowie differenzierter<br />

Präsentationsformen. Die einfachste Form der Konstruktion ist die Positionierung von Würfeln<br />

durch Steuern des Cursors mit der Maus oder den Pfeiltasten auf eine gewünschte Position im<br />

virtuellen dreidimensionalen Raum. Linker Mausklick bedeutet das Hinzufügen eines Würfels,<br />

rechter Mausklick führt zum Entfernen eines Würfels. Schwieriger wird schon die Positionierung<br />

des Cursors mit den Pfeiltasten oder durch Mausklick auf entsprechende Buttons mit<br />

Richtungszuweisung.<br />

Kaufwas<br />

Das gemeinsame Frühstück ist ein wichtiges Ritual der Kommunikation in der Schule. Wird es zum<br />

Unterrichtsgegenstand, so bieten sich vielfältige Handlungsanlässe. Das Computerprogramm<br />

KAUFWAS kann geistig behinderte Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bei der Vorbereitung der<br />

Lebensmitteleinkäufe unterstützen, indem es die Kaufsituation simuliert.<br />

Weitere Informationen: Softwaredokumentation (s.u.)<br />

ProduPlan<br />

ProduPlan ist eine Software, die den schulischen Einsatz von computergestützter Produktion in der<br />

Werkstufe der Schule für Geistigbehinderte ermöglicht. Sie versetzt die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

in die Lage, möglichst selbstständig eine CNC-Maschine (ISEL-Maschine) bedienen zu können <strong>und</strong><br />

damit zu produzieren.<br />

Weitere Informationen siehe Kapitel 2, Baustein „Geräte <strong>und</strong> Maschinen steuern“<br />

3.5 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit sprachlichen<br />

Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen beim Lernen<br />

In der Schule für Sprachbehinderte ist der sprechende Computer von großer Förder-Wirksamkeit.<br />

Sein Vorzug liegt in der Verknüpfung von Bild, geschriebener Sprache <strong>und</strong> gesprochener Sprache.<br />

Dieses Medium kann im Klassenunterricht (etwa bei Artikulations- <strong>und</strong> Satzbautraining), in der<br />

Freiarbeit sowie in individuellen Übungsphasen (etwa zur Lautdiskrimination oder bei der<br />

Stammler-Therapie) Anwendung finden. Bei Wortanalysen <strong>und</strong> Wortbildung bietet der sprechende<br />

Computer eine Vielfalt an Übungsformen.<br />

Das Gerät trägt vor allem dem individuellen Lerntempo des Schülers Rechnung, denn er ist als<br />

elektronischer Sprech- <strong>und</strong> Sprachpartner des jungen Menschen geduldig. Dieser bestimmt sein<br />

Arbeitstempo selbst. Lehrerkontrolle vor den Mitschülern, die zu Sprachvermeidungsverhalten<br />

führen kann, entfällt. Der Computer vollbringt also eine individuelle pädagogische Dienstleistung,<br />

die die Lehrkraft für den einzelnen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nicht zu leisten vermag.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 71<br />

Folgende Programme halten in dieser Schulform verstärkt Einzug:<br />

IBM-Sprechspiegel (s.o.)<br />

AudioLog<br />

AudioLog ist eine umfangreiche Sammlung von spielerischen Übungen am PC, das in der<br />

Sensibilisierung der zentralen auditiven Funktionen, sowie der Perzeption, der Merkfähigkeit, der<br />

Verarbeitung akustischer Sequenzen <strong>und</strong> der fonematischen Diskrimination erfolgreich eingesetzt<br />

werden kann. Da AudioLog aus Modulen aufgebaut wurde, kann man für weitere Therapieinhalte<br />

weitere Übungen in das vorhandene System integrieren. Solche Module werden laufend entwickelt<br />

<strong>und</strong> für diejenigen, die das Gr<strong>und</strong>paket schon besitzen, als preisgünstige Erweiterungen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

LingWare<br />

Die Zielgruppe für die Sprachtherapie mit LingWare sind Patienten mit Sprachstörungen. Die<br />

Übungen des Programms zielen darauf ab, ihre sprachliche <strong>und</strong> schriftliche Kommunikationsfähigkeit<br />

wiederherzustellen.<br />

Im Rahmen einer b<strong>und</strong>esweiten multizentrischen Studie wurden in zehn Kliniken die<br />

Therapieeffekte von LingWare untersucht. Die Ereignisse der durch Einzelfalluntersuchungen<br />

untermauerten Studie zeigten signifikante Verbesserungen der Sprachleistungen aphasischer<br />

Patienten. Der Einsatz von LingWare in der Therapie von Sprachentwicklungsstörungen,<br />

Legasthenien <strong>und</strong> Hör-Sprachproblemen wurde erfolgreich getestet. Auf Seiten der Patienten <strong>und</strong><br />

Therapeuten traf LingWare von Anfang an auf große Akzeptanz.<br />

MatheTrainer – Akalkulietherapie<br />

Das vorliegende Programm „MatheTrainer“ unterstützt die Akalkulietherapie durch intensive<br />

Arbeit in den verschiedenen Teilbereichen wie Zahlen <strong>und</strong> Zählen, Regeln zur Lösung von<br />

Rechenaufgaben, Kurz- <strong>und</strong> Langzeitgedächtnis,<br />

Weitere Informationen: Phoenix Software<br />

3.6 Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

durch Krankenhaus- <strong>und</strong> Hausunterricht<br />

Für junge Menschen, die am Krankenbett unterrichtet werden, erweisen sich elektronische Medien<br />

als Tor zur Außenwelt. Um auch bettlägerigen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Möglichkeiten des<br />

computerunterstützten Lernens zu eröffnen, ist eine Ausstattung mit tragbaren Computern (Notebooks)<br />

anzustreben.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die in einer Schule für Kranke oder zu Hause unterrichtet werden,<br />

verlieren während des oft mehrwöchigen stationären Aufenthalts den Kontakt zur Heimatschule.<br />

Das bedeutet, dass diese Schüler sofort nach ihrer Ges<strong>und</strong>ung die Schwierigkeiten, die mit der<br />

Wiedereingliederung in eine Lerngruppe verb<strong>und</strong>en sein können, bewältigen müssen. Das Internet<br />

kann diesen Schülern, von denen ein Teil zudem psychisch erkrankt ist, ermöglichen, den Kontakt<br />

zur Klasse aufrechtzuerhalten <strong>und</strong> mehr am sozialen Geschehen in der Klasse teilzuhaben.<br />

Vielleicht können auch Kommunikationsformen entwickelt werden, die es diesen Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern ermöglichen, online am Unterricht der Heimatschule teilzunehmen.


72<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Darüber hinaus können die Lehrkräfte der Heimatschulen mit den Lehrern der Schule für Kranke<br />

die Unterrichtsinhalte schnell <strong>und</strong> flexibel abstimmen sowie Unterrichtsmaterialien übermitteln<br />

bzw. austauschen.<br />

Weitere Informationen: www.erlangen.com/erlangen/loschge/sfk/y003sfkv.htm<br />

3.7 <strong>Informations</strong>system zur beruflichen Rehabilitation - REHADAT<br />

REHADAT ist ein <strong>Informations</strong>system zur Unterstützung der Integration von Behinderten in die<br />

Arbeitswelt das mit finanzieller Förderung des B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung<br />

durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln aufgebaut wurde. In insgesamt zehn Datenbanken<br />

zu verschiedenen Themenbereichen der beruflichen Rehabilitation wird umfangreiches <strong>Informations</strong>material<br />

sowohl für die Fachleute auf dem Gebiet als auch für die Betroffenen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die Datenbank ist auf CD-ROM (DOS- <strong>und</strong> Windows-Version) mit halbjährlicher Aktualisierung<br />

sowie im Internet verfügbar. Neben den Datenbanken bietet die Windows-Version zusätzlich die<br />

dynamische Sprachumschaltung <strong>und</strong> über 5000 Querverweise (Hyperlinks) zur integrierten<br />

Recherche über mehrere Datenbanken.<br />

In der Datenbank „Technische Hilfsmittel“ sind mit mehr als 20.000 Produkten fast alle in<br />

Deutschland erhältlichen Hilfsmittel für behinderte Menschen dokumentiert. Die Bereiche, für die<br />

Hilfsmittel angeboten werden, erstrecken sich von Hilfen im Haushalt über Orthesen <strong>und</strong> Prothesen<br />

bis hin zu behindertengerechten Maschinen <strong>und</strong> Werkzeugen. Alle Produkte sind mit Hersteller<strong>und</strong><br />

Vertriebsadressen, Preisangaben, technischer Beschreibung <strong>und</strong> Hinweisen zur Kostenübernahme<br />

durch die Krankenkassen dokumentiert.<br />

Die Datenbank „Recht“ wird in Zusammenarbeit mit dem <strong>Informations</strong>system Juris erstellt <strong>und</strong><br />

enthält die wichtigsten Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen auf dem Gebiet der beruflichen Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> Integration behinderter Menschen in die Arbeitswelt. Hierzu zählen auch Urteile <strong>und</strong><br />

Entscheidungen zur Hilfsmittelversorgung <strong>und</strong> zum Kündigungsschutz Behinderter. Urteile <strong>und</strong><br />

Gesetze sind über Stichworte leicht auffindbar. Neben den Angaben über Gericht, Aktenzeichen,<br />

Datum etc. erhält der Nutzer den offiziellen Leit- bzw. Orientierungssatz.<br />

Die Datenbank „Adressen“ ist eine der größten Sammlungen relevanter Adressen für den gesamten<br />

Rehabilitationsbereich <strong>und</strong> erleichtert die Kontaktaufnahme zu allen Stellen, die auf diesem Gebiet<br />

weiterhelfen können. Schwerpunkt ist die berufliche <strong>und</strong> soziale Integration. Über diese Thematik<br />

hinaus finden sich zahlreiche Adressen, die weiterführende Hilfe <strong>und</strong> Beratung bieten. So sind u.a.<br />

die Bereiche Selbsthilfe, barrierefreies Bauen <strong>und</strong> Wohnen, rechtliche <strong>und</strong> medizinische Beratung,<br />

behindertengerechtes Reisen <strong>und</strong> Hilfsmittelhersteller integriert.<br />

Die Datenbank „Einrichtungen“ enthält das Programm der Einrichtungen zur beruflichen Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung behinderter Menschen, angefangen mit den Einrichtungen der medizinischberuflichen<br />

Rehabilitation (Phase II), über Berufbildungswerke (BBW), Berufsförderungswerke in<br />

der Arbeitsgemeinschaft (BFW) <strong>und</strong> ähnliche Ausbildungseinrichtungen bis hin zu Spezialeinrichtungen.<br />

Neben den Anschriften der Einrichtungen erhält der Nutzer allgemeine Angaben<br />

über das Anmelde- <strong>und</strong> Aufnahmeverfahren <strong>und</strong> über begleitende Leistungen. Außerdem werden<br />

alle Ausbildungsberufe mit Ausbildungsdauer <strong>und</strong> Abschluss aufgeführt.<br />

Die Datenbank „Literatur“ enthält eine über 10.000 Dokumente umfassende Literatursammlung<br />

hauptsächlich zum Thema berufliche Rehabilitation <strong>und</strong> Integration. Neben den Schwerpunkten<br />

Ausbildung, Arbeit <strong>und</strong> Beruf wird auch Literatur erfasst, die zusätzlich zu diesem Gebiet<br />

weiterführende Information <strong>und</strong> Hilfestellung bietet.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 73<br />

Die Datenbank „Medien“ enthält Informationen über audiovisuelle Medien zur Rehabilitation <strong>und</strong><br />

Integration behinderter Menschen in die Arbeitswelt sowie zur sozialer Rehabilitation. Aufgeführt<br />

werden hauptsächlich Filme <strong>und</strong> Videos, die behinderte Menschen am Arbeitsplatz <strong>und</strong> in ihrem<br />

Lebensalltag zeigen. Neben einer kurzen Inhaltsangabe erhält der Nutzer die Bezugsadresse <strong>und</strong><br />

Angaben über Laufzeit <strong>und</strong> Kosten.<br />

Die „Seminardatenbank“ informiert über b<strong>und</strong>esweit stattfindende Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen,<br />

die allen an der Rehabilitation Beteiligten Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung in verschiedenen<br />

Bereichen ihrer täglichen Arbeit bieten sollen.<br />

Die weiteren Datenbanken informieren über „Praxisbeispiele“, „Forschung“ <strong>und</strong> „Werkstätten“.<br />

Das Internetangebot wird ergänzt durch aktuelle Nachrichten zur beruflichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Rehabilitation.<br />

Informationen: Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

www.rehadat.de


74<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

4 Nutzung des Internet in der Schule<br />

4.1 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Der Computer speichert Texte, Zahlen, Grafiken etc. in digitaler Form (Daten). Diese Daten können<br />

in kleinen Einheiten (Pakete) über Datenleitungen (z.B. Kabel, Telefonleitungen, Satellit, spezielle<br />

Datenleitungen) von einem Computer zu einem anderen Computer übertragen werden. Dieser<br />

Sachverhalt kann vereinfacht dargestellt werden <strong>und</strong> den Begriff <strong>und</strong> die Notwendigkeit des<br />

Übertragungsprotokolls (besser Übertra-<br />

aus PC-Magazin 10/98<br />

gungskontrolle) verständlich machen. Das<br />

Übertragungsprotokoll (im Internet wird mit<br />

der Protokollgruppe TCP/IP gearbeitet) gewährleistet<br />

das Erreichen des gewünschten<br />

Zieles sowie die korrekte Wiederherstellung<br />

der Daten am Zielort. Voraussetzung ist, dass<br />

jeder beteiligte Computer eine eindeutige Adresse<br />

hat.<br />

Begrenzte Netze mit der Struktur des Internet<br />

werden als Intranet bezeichnet. Ein Intranet<br />

ist innerhalb einer Schule mit vernetzten<br />

Computern möglich, kann aber auch als<br />

Verb<strong>und</strong> von Schulen eingerichtet werden <strong>und</strong> ermöglicht das kostengünstige <strong>und</strong> adressatenorientierte<br />

Publizieren von Informationen sowie elektronisches Kommunizieren im begrenzten Raum,<br />

ohne ständig der endlosen Datenflut des Internet ausgesetzt zu sein.<br />

Das Internet ist ein weltweites dezentrales Datennetz, das sich aus einer großen Zahl kleiner Netze<br />

zusammensetzt. Im Internet sind verschiedene Kommunikations- bzw. Publikationstechniken,<br />

sogenannte Dienste, realisiert. Die für die Schule wichtigsten Dienste sind das WorldWideWeb<br />

(WWW) <strong>und</strong> E-Mail, in zweiter Linie die Newsgroups <strong>und</strong> das Chat.<br />

Technische Voraussetzungen zur Nutzung von Online-Diensten bzw. des Internet<br />

Um die Informationen des Internet nutzen zu können, muss ein Computer die hard- <strong>und</strong> softwaremäßigen<br />

(s.u.) Voraussetzungen in Form eines Modems oder einer ISDN-Erweiterungskarte<br />

<strong>und</strong> der zugehörigen Funktions-Software erfüllen. Weiterhin erforderlich ist ein Partner, über den<br />

man die Verbindung zwischen lokalem PC <strong>und</strong> dem Internet herstellen kann, einen Internet Service<br />

Provider (ISP). Das sind im kommerziellen Bereich Anbieter, die den Zugang gegen Bezahlung<br />

bereitstellen. Im nichtkommerziellen Bereich kann der Internetzugang für einen jeweils berechtigten<br />

Personenkreis über Universitäten, große Schulen, Institute <strong>und</strong> andere Einrichtungen, die mit<br />

ihrem Computernetz mit dem Internet verb<strong>und</strong>en sind, realisiert werden. In beiden Fällen erfordert<br />

die Nutzung des Internets von einem Einzelplatz-PC aus eine Telefonverbindung zum „Partner“,<br />

weshalb für die Dauer der Verbindung Telefongebühren anfallen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e ist es<br />

wichtig, dass der Anbieter des Internetzugangs möglichst im City-Bereich erreichbar ist, um die<br />

anfallenden Telefongebühren möglichst gering zu halten.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 75<br />

Online-Dienste<br />

T-Online, America Online (AOL) <strong>und</strong> Compuserve sind b<strong>und</strong>esweit agierende Online-Dienste mit<br />

Internet-Zugang. Diese Online-Dienste bieten ein eigenes System an <strong>Informations</strong>seiten. Ihre<br />

Nutzung erfordert einen gebührenpflichtigen Zugang zu diesem Netz sowie ein besondere Software,<br />

die der Anbieter zur Verfügung stellt. Neben den <strong>Informations</strong>seiten des eigenen Systems bieten<br />

alle genannten Online-Dienste auch einen Internetzugang mit Nutzung der wichtigsten Internet-<br />

Dienste an. Mittlerweile sind die Online-Dienste überall in Deutschland zum Ortstarif erreichbar.<br />

Internet-by-call<br />

Der Zugang zum Internet kann auch über eine Telefongesellschaft per Internet-by-call realisiert<br />

werden. Viele Telefongesellschaften bieten diesen Dienst ohne vertragliche Bindung <strong>und</strong> ohne<br />

vorherige Anmeldung an. Die Abrechnung der Verbindungs- <strong>und</strong> Zugangskosten erfolgt über die<br />

Telefonrechnung. Da der Zugang technisch über das DFÜ-Netzwerk von Windows realisiert wird,<br />

ist außer dem kostenlosen Browser (s.u.) keine zusätzliche Software erforderlich. Die Kosten<br />

unterscheiden sich je nach Gesellschaft <strong>und</strong> ändern sich häufig. Eine genaue Nutzungsanalyse bietet<br />

sich an <strong>und</strong> auch die Nutzung mehrerer Zugänge kann sich kostenmindernd auswirken.<br />

Mit der Einwahl-Nr. 01019-01929 bietet z.B. der Netzbetreiber mobilcom bei freier Wahl von<br />

Benutzername <strong>und</strong> Kennwort z.Z. ohne vorherige Anmeldung einen Internetzugang für 5 Pf pro<br />

Minute (einschl. Telefongebühren) bei einem Minutentakt an.<br />

4.2 Die wichtigsten Dienste im Internet<br />

<strong>Informations</strong>suche im WorldWideWeb<br />

Der Browser<br />

Im WorldWideWeb werden <strong>Informations</strong>seiten publiziert, die im einfachsten Falle nur Text, meist<br />

aber zusätzlich Grafiken, bewegte Objekte <strong>und</strong> auch Tondokumente enthalten. Weiterhin enthalten<br />

die meisten WWW-Seiten Hyperlinks (Schaltflächen). Hyperlinks sind Verknüpfungen mit anderen<br />

Zeile zur<br />

Eingabe/Anzeige der<br />

Internetadressse<br />

Angezeigte Internetseite<br />

Schaltflächen<br />

(Hyperlinks)<br />

Eingabezeile für die<br />

Stichwortsuche<br />

Seiten <strong>und</strong> oft nur dadurch erkennbar, dass der Mauszeiger die Form eines Zeigerfingers annimmt,<br />

wenn er sich über einem Hyperlink befindet. Durch Anklicken eines Hyperlinks wird die mit der<br />

Schaltfläche verknüpfte Seite übertragen <strong>und</strong> angezeigt. Das auf diese Weise mögliche häufige<br />

Wechseln der Internetseite durch Anklicken von Hyperlinks bezeichnet man als Internet-Surfen.


76<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Das Erscheinungsbild sowie die Hyperlinks dieser Seiten wird mit besonderen Zeichen gesteuert,<br />

den HTML-Befehlen (HTML: HypertextMarkupLanguage).<br />

Um eine Internetseite auf dem eigenen PC sehen zu können müssen die Daten auf den eigenen PC<br />

übertragen <strong>und</strong> die Seite auf dem Bildschirm dargestellt werden. Das Programm sucht beim<br />

Anklicken eines Hyperlinks die gewünschte Seite im WWW, überträgt sie auf den Computer <strong>und</strong><br />

zeigt sie an. Ein solches Programm bezeichnet man als Browser.<br />

Die verbreiteten aktuellen Browser sind Netscape Communicator <strong>und</strong> Microsoft Internet Explorer.<br />

Beide sind für den nichtkommerziellen Bereich kostenlos verfügbar. Um eine WWW-Seite zu<br />

sehen, muss im Browser ihre Internetadresse eingegeben werden. Eine Internetadresse hat folgende<br />

Form:<br />

http://www.web.de<br />

http://bildung-rp.de<br />

http://www.uni-trier.de<br />

Die Eingabe von http:// ist bei den genannten Browsern nicht erforderlich.<br />

Der Browser ermöglicht auch das Abschicken von E-Mails (s.u.) sowie das Übertragen dazu vorbereiteter<br />

Dateien auf den eigenen PC (Download). Die Adressen häufiger genutzter WWW-Seiten<br />

können als Lesezeichen (Bookmarks, Favoriten) abgespeichert werden, wodurch das wiederholte<br />

Eingeben der Adresse entfällt.<br />

Seiten können sofort ausgedruckt werden <strong>und</strong> Texte über die Zwischenablage in andere Programme<br />

übertragen werden (z.B. Textverarbeitung). Auch Grafiken, die auf WWW-Seiten abgebildet sind,<br />

können durch Klicken der rechten Maustaste <strong>und</strong> Wählen des Befehls „Grafik speichern“ schnell<br />

auf dem lokalen PC gespeichert <strong>und</strong> genutzt werden. Die neuesten Browser (z.B. Internet Explorer<br />

5) ermöglichen auch das komplette Speichern einer Internetseite mit allen Elementen.<br />

Suchhilfen<br />

Die sehr große <strong>und</strong> kaum strukturierte <strong>Informations</strong>fülle des Internet erfordert Werkzeuge <strong>und</strong><br />

Strategien, die gesuchte Information zu finden. Nur selten kennt man die Internetadresse mit der<br />

gesuchten Informationen, ja häufig weiß man nicht, ob eine Information im Internet angeboten<br />

wird. Bei der gezielten Suche nach Informationen sind die Suchmaschinen <strong>und</strong> Web-Verzeichnisse,<br />

deren man sich kostenlos im Internet bedienen kann, eine wertvolle Hilfe.<br />

Mit einem Web-Verzeichnis sucht man über<br />

hierarchisch geordnete Sachgebiete den gewünschten<br />

Themenbereich <strong>und</strong> erhält dann eine Liste der<br />

Seiten, die in dem Verzeichnis zum Thema<br />

vorgef<strong>und</strong>en werden.<br />

Eine Suchmaschine sucht zu einem Stichwort die<br />

Webseiten, auf denen das Stichwort enthalten ist<br />

<strong>und</strong> stellt eine Liste mit den entsprechenden Links<br />

bereit. Die Links mit der höchsten Übereinstimmung<br />

mit dem Suchbegriff erscheinen oben auf<br />

Abb.: Suchmaschine www.yahoo.de<br />

der Ergebnisliste. Die erweiterte Suche ermöglicht<br />

die logische Verknüpfung von Suchbegriffen mit Hilfe der Operatoren „<strong>und</strong>“ „oder“ „nicht“ <strong>und</strong><br />

damit gezieltes Suchen.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 77<br />

Die Nutzung von Suchmaschinen <strong>und</strong> Webverzeichnissen ist der sinnvolle Weg, Informationen<br />

ohne Kenntnis einer Internetadresse zu suchen. Ihr Einsatz vermindert Online-Kosten <strong>und</strong><br />

Frustrationen bei erfolgloser <strong>Informations</strong>suche. Viele Suchmaschinen sind deutschsprachig <strong>und</strong><br />

können die Suche auf Deutschsprachige Seiten begrenzen. Aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Arbeitsweisen der verschiedenen Suchmaschinen können sich die Suchergebnisse etwa zu einem<br />

Stichwort stark unterscheiden, weshalb die Nutzung mehrerer Suchmaschinen empfohlen wird.<br />

Die <strong>Informations</strong>suche im Internet ist eine komplexe Tätigkeit. Aus der <strong>Informations</strong>fülle der Seiten<br />

sind die für das Weiterkommen wichtigen Informationen zu finden, wozu auch eine gute<br />

Lesefertigkeit erforderlich ist. Ein falscher Klick, nicht selten auf einen gut platzierten Werbelink,<br />

führt zu einer nicht gewünschten Seite. Da zudem keineswegs in jedem Falle sicher ist, dass die<br />

gesuchte Information im Internet zu finden ist, muss auch der ergebnislose Abbruch der Suche<br />

einkalkuliert werden.<br />

Hier eine Auflistung der wichtigsten deutschsprachigen Suchmaschinen:<br />

www.excite.de<br />

www.allesklar.de<br />

www.yahoo.de<br />

www.lycos.de<br />

www.alta-vista.de<br />

www.web.de<br />

www.fireball.de<br />

www.eule.de<br />

www.blinde-kuh.de<br />

www.infoseek.de<br />

Suchdienste werden meist über Werbeeinblendungen finanziert.<br />

Offline-Browser<br />

Spezielle Zusatzprogramme (Offline-Browser) ermöglichen das Herunterladen kompletter Web-<br />

Publikationen (die meist aus mehreren Seiten bestehen) mit den enthaltenen Verknüpfungen. Die<br />

Seiten können dann ohne Verbindung zum Internet (offline) <strong>und</strong> somit ohne Leitungskosten genutzt<br />

werden. Dies empfiehlt sich bei Seiten, die viel Text enthalten <strong>und</strong> bei Seiten, die Arbeitsaufgaben<br />

wie Rätsel o.Ä. enthalten. Auch beim Arbeiten mit leseschwachen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

empfiehlt sich der Einsatz ein Offline-Browsers.<br />

Die neueste Browser-Generation ermöglicht bereits das Offline-Browsen mit vorher besuchten<br />

Seiten.<br />

Elektronische Post<br />

E-Mail ist ein Dienst im Internet, der das Versenden elektronischer Briefe ermöglicht. Erforderlich<br />

hierfür ist neben dem Internetzugang (s.o.) eine E-Mail-Adresse, die vom Provider zugeteilt wird<br />

oder bei einem E-Mail-Dienstleister beantragt werden kann. Mit den meisten Browser kann ein E-<br />

Mail-Programm (E-Mail-Client) installiert werden, das Abschicken, Empfangen <strong>und</strong> Verwalten von<br />

E-Mails ermöglicht. Eine abgeschickte E-Mail gelangt zunächst beim Provider des Adressaten in<br />

eine Mailbox (auf dem E-Mail-Server) <strong>und</strong> kann dort vom Empfänger unter Nutzung eines<br />

zugeteilten Passwortes abgeholt werden.<br />

E-Mail-Dienste bieten kostenlos E-Mail-Adressen an. Mit einer solchen Adresse ist man nicht an<br />

einen Provider geb<strong>und</strong>en, sondern kann seine Adresse bei einem eventuellen Providerwechsel<br />

behalten. Zudem kann von jedem Browser auf das eigene Postfach zugegriffen werden, so dass man


78<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

von jedem PC mit Internet-Zugang Zugriff auf die erhaltenen E-Mail hat. (z.B. www.gmx.de,<br />

www.topmail.de)<br />

Einfache E-Mails enthalten nur Text, neuere E-Mail-Programme erlauben bereits aufwändiger<br />

gestaltete elektronische Briefe. An eine E-Mail können eine oder mehrere Dateien angehängt<br />

werden, die mit der E-Mail zum PC des Adressaten übertragen werden. Somit können per E-Mail<br />

beliebige digitale Dokumente wie etwa Textverarbeitungsdateien, Grafiken, Tondokumente <strong>und</strong><br />

Videosequenzen von PC zu PC übertragen werden.<br />

Gesprächsgruppen im Internet (Newsgroups)<br />

Newsgroups sind thematische Gesprächsforen im Internet, in denen die Teilnehmer Textbeiträge an<br />

die Newsgroup schicken, die dann im Forum veröffentlicht werden. Es gibt unmoderierte<br />

Newsgroups, bei denen alle Beiträge unkontrolliert veröffentlicht werden <strong>und</strong> moderierte<br />

Newsgroups, bei denen der Moderator entscheidet, welche Beiträge veröffentlicht werden.<br />

Newsgroups arbeiten auf der Gr<strong>und</strong>lage der E-Mail-Technik: Ein Teilnehmer schreibt eine E-Mail<br />

<strong>und</strong> schickt diese übers Internet an alle Teilnehmer der Gruppe.<br />

Newsgroups bieten eine interessante Perspektive für Lehrkräfte wie auch für Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler <strong>und</strong> werden in Zukunft hier eine Bedeutung erlangen, wenn die erforderlichen Strukturen<br />

entwickelt sind.<br />

Erstellen <strong>und</strong> Publizieren eigener WWW-Seiten<br />

Web-Publishing ergänzt zunehmend die gebräuchlichen Medien wie Buch, Zeitschrift, Zeitung,<br />

Diskette, CD-ROM, etc. Allen genannten Medien hat das Web-Publishing den Vorteil der größeren<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Aktualität, der weitaus geringeren<br />

Kosten (bei vorhandener Infrastruktur) sowie der<br />

unmittelbaren Nutzung von Inhalten durch den<br />

Leser. Hinzu kommen Verbindungen zu anderen<br />

Seiten (Links) sowie die schnelle Möglichkeit der<br />

Rückmeldung <strong>und</strong> der Interaktivität. Diese Vorteile<br />

ermöglichen per Internet auch Schulen interessante<br />

Publikationsmöglichkeiten.<br />

Mit Hilfe moderner Textverarbeitungsprogramme<br />

oder bedienerfre<strong>und</strong>licher Programme zur Web-<br />

Abb.: Begrüßungsseite der Schloss-Schule Ludwigshafen<br />

seitenerstellung können Internetseiten auch von<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern erstellt werden. Hierzu sind nur wenige Kenntnisse erforderlich, die<br />

über die Gr<strong>und</strong>funktionen der Textverarbeitung hinausgehen. Zumindest können sie die Texte am<br />

PC erfassen, die dann vom „Spezialisten“ in die Web-Seite aufgenommen werden. Besteht das<br />

Internet-Projekt aus mehreren Seiten, so werden diese mit Hyperlinks miteinander verknüpft.<br />

Navigationshilfen vereinfachen die Orientierung auf den oft aus vielen verknüpften Seiten<br />

bestehenden Angeboten. Hierbei erfahren die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unmittelbar die<br />

Funktionsweise der Links auf den Web-Seiten.<br />

Um die erstellten Seiten im Internet publizieren zu können, gibt es mehrere Möglichkeiten:<br />

• Steht der Schule ein eigener Internet-Server zur Verfügung, können die Seiten über diesen<br />

publiziert werden. Hier sollte der Aspekt Kosten/personeller Aufwand – Nutzen kritisch in evtl.<br />

Planungen einbezogen werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 79<br />

• Auf dem rheinland-pfälzischen Bildungsserver können Schulen ihre Webseiten publizieren.<br />

Infos hierzu bei den <strong>Fachberater</strong>n oder der Redaktion des Landesbildungsservers<br />

(bildung-rp.de)<br />

• Kostenlose Service-Dienste im Internet<br />

• Kommerzielle Internetanbieter (Provider) bieten ihren K<strong>und</strong>en meist die Möglichkeit, in<br />

begrenztem Umfang Web-Seiten über den Provider zu publizieren.<br />

• Universitäten, Fachhochschulen, Gymnasien, Berufsschulen betreiben oft eigene Internetserver,<br />

so dass sich hier Publikationswege ergeben können.<br />

Informationen hierzu finden sich meist auf den Internetseiten dieser Server bzw. Anbieter.<br />

Die Internet- sowie die E-Mail-Adressen der rheinland-pfälzischen Schulen sind auf der Schulliste<br />

des Bildungsservers zu finden. Die Redaktion des Bildungsservers bittet darum, fehlende oder<br />

geänderte Adressen mitzuteilen.<br />

Tipps für den Unterricht<br />

• Homepage der Schule, der Klassen, der Computer-AG;<br />

• Info-Seite über Betriebspraktikum:<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler listen ihre Praktikumsberufe sowie die Betriebe auf; kurze<br />

Erfahrungsberichte, Leser können per E-Mail bzw. Formulareingabe Inhalte ergänzen bzw.<br />

Kommentare einbringen.<br />

• Rückmeldungen ehemaliger Schüler, die für aktuelle Schüler von Interesse sind.<br />

• Lehrkräfte: Arbeitsblätter zur Praktikumsmappe; rechtliche Informationen zum Praktikum,<br />

Hinweise auf <strong>Informations</strong>material, Besprechung von Materialien, Ergänzungsmöglichkeiten<br />

der Leser, Kooperationsangebote.<br />

Weitere Themen für Info-Seiten<br />

• Tipps für Klassenfahrten (Ziele, Aktivitäten, Informationen)<br />

• Arbeitsgemeinschaften an Schulen<br />

• Projekte an Schulen (Vorstellen von Projekten, Erfahrungen, Materialien, Adressen)<br />

• Texte <strong>und</strong> Gedichte von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, Schülerwitze<br />

• Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte<br />

• Sachtexte für den Unterricht, selbsterstellte Grafiken, kleine Lernprogramme<br />

• Gedichte in der Förderschule<br />

• Rätselseiten<br />

4.3 Der Bildungsserver des Landes Rheinland-Pfalz<br />

Unter der Internetadresse bildung-rp.de publiziert das Landesmedienzentrum im Auftrage der<br />

Landesregierung Informationen zum Thema Bildung, Schule <strong>und</strong> Unterricht. Die Fortbildungsdatenbank<br />

enthält die Angebote der Lehrerfort- <strong>und</strong> -weiterbildungsinstitute des Landes.<br />

Informationen zur Schulentwicklung, Qualitätssicherung <strong>und</strong> zum Unterricht bieten die<br />

Serviceeinrichtungen LMZ, PZ, SIL <strong>und</strong> Schulpsychologischer Dienst (SpD) <strong>und</strong> u.a. auch die<br />

<strong>Fachberater</strong> für Computer an Sonderschulen an. In Mailinglisten werden Informationen zu<br />

bestimmten Themen per E-Mail publiziert <strong>und</strong> diskutiert. Mit der Mediendatenbank MIS (auch auf<br />

CD-Rom verfügbar) kann im Katalog der Bildstellen recherchiert werden. Weiterhin bietet der<br />

Bildungsserver Informationen zu schulischen Projekten, zu aktuellen pädagogischen Themen,


80<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Pressemitteilungen <strong>und</strong> Links zu anderen schulrelevanten Internetangeboten. In der Schulkurzliste<br />

bzw. Schuldatenbank sind die wichtigsten Adressdaten aller rheinland-pfälzischen Schulen zu<br />

finden, ggf. einschließlich E-Mail- <strong>und</strong> Internetadresse.<br />

Die Sonderschulseiten (bildung-rp.de/LMZ/sonder.pht) bieten Informationen für die rheinlandpfälzischen<br />

Sonderschulen. Unter anderem finden Sie dort Tipps zu Lernsoftware sowie<br />

ausgewählte Themen der Handreichungen mit zusätzlichen Informationen.<br />

Webadressen zu pädagogischen Themen<br />

Die nachstehenden Internet-Adressen bieten sich für Lehrkräfte als Ausgangspunkt der Suche nach<br />

pädagogischen Informationen im Internet an. Hier finden sich meist auch Links zur Sonderpädagogik<br />

bzw. Sonderschulen.<br />

www.zum.de<br />

Die Zentrale für Unterrichtsmedien ist eine Lehrerinitiative mit einem sehr großen Angebot an<br />

Informationen <strong>und</strong> Materialien für Schule <strong>und</strong> Unterricht.<br />

dbs.schule.de<br />

Der Deutsche Bildungsserver ist eine Einrichtung von Humboldt-Universität Berlin <strong>und</strong> DFN-<br />

Verein (Deutsches Forschungsnetz) <strong>und</strong> publiziert Links zu Bildungsinstitutionen, pädagogischen<br />

Projekten, Personen, Veranstaltungen, Verlagen etc. Die Informationen werden in einer Datenbank<br />

verwaltet <strong>und</strong> können dort recherchiert werden.<br />

www.schulweb.de<br />

Das Schulweb ist ein Teil des Deutschen Bildungsservers. Links zu Bildungsservern, Schulen im<br />

deutschsprachigen Raum, Schulprojekte, Chatadressen, Literaturinfos, Diskussionsforen etc.<br />

www.san-ev.de<br />

Umfassende administrative <strong>und</strong> pädagogische Informationen zu „Schulen ans Netz“ finden sich<br />

unter diese Adresse.<br />

www.schule.de<br />

Das Offene Deutsche Schulnetz ist ein Angebot des Landesbildstelle Berlin.<br />

Internetadressen von Bildungsservern einzelner B<strong>und</strong>esländer<br />

Bayern www.zs-augsburg.de<br />

Baden-Württemberg lbs.bw.schule.de<br />

Berlin www.be.schule.de / www.labi.be.schule.de<br />

Brandenburg www.brandenburg.de/schulen<br />

Bremen www.bremen.schule.de<br />

Hamburg lbs.hh.schule.de<br />

Hessen www.bildung.hessen.de<br />

Niedersachsen nibis.ni.schule.de<br />

Nordrhein-Westfalen www.learn-line.nrw.de<br />

Rheinland-Pfalz bildung-rp.de<br />

Sachsen www.sn.schule.de<br />

Schleswig-Holstein www.sh.schule.de<br />

Thüringen www.th.schule.de


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 81<br />

5 Programme für Lehrkräfte<br />

5.1 Schulschriften<br />

Schriften am Computer<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten moderner Computerprogramme, ob Textverarbeitung, ob Grafikoder<br />

DTP-Programm, basieren erheblich auf der Verfügbarkeit von verschiedenen Schriftarten<br />

(Fonts), die ohne Qualitätseinbußen in verschiedenen Größen am Bildschirm <strong>und</strong> am Drucker<br />

ausgegeben werden können. Die unter Windows installierten Schriften können mit jeder Windows-<br />

Textverarbeitung oder einem Grafikprogramm benutzt werden.<br />

Eine Computerschrift besteht aus einer Anzahl an Zeichen (Zeichensatz). Ein Teil der Zeichen ist<br />

jeweils einer Taste oder Tastenkombination zugeordnet <strong>und</strong> kann somit per Tastatur eingegeben<br />

werden. Die meisten Schriften enthalten mehr Zeichen, als über die Tastatur ausgegeben werden<br />

können. Einen Überblick über die in einer Schriftart enthaltenen Zeichen kann man sich mit dem<br />

Windows-Tools „Zeichentabelle” oder mit entsprechenden Hilfsprogrammen verschaffen. Jedem<br />

verfügbaren Zeichen eines Zeichensatzes ist eine Zeichencode zugeordnet. Gibt man bei gedrückter<br />

Alt-Taste den Zeichencode mit vorgestellter 0 (Eingabe mit dem Ziffernblock der Tastatur) ein,<br />

wird das gewünschte Zeichen ausgegeben. So ist dem Zeichen · der Code Alt+0183 zugeordnet.<br />

Dieses Zeichen, das in den Standardschriften enthalten ist, eignet sich gut als Multiplikationszeichen<br />

bei Mathematikaufgaben. Entsprechend bietet sich – als Subtraktionszeichen an. Diesem<br />

Zeichen ist der Code Alt+0150 zugeordnet.<br />

Kennt man den Zeichencode, so ist dies der schnellste Weg, ein Zeichen, das nicht über die Tastatur<br />

aktiviert werden kann, einzugeben. Mit Hilfsprogrammen wie Typograph oder den ZARB-Makros<br />

(s.u.) lassen sich Zeichentabellen ausdrucken, die auch die Zeichencodes aller Zeichen enthalten.<br />

Zeichentabelle „TIMES NEW ROMAN“ (Zeichen, darunter der Zeichen-Code: Alt + 0__)<br />

! " # $ % & ’ ( ) * + , - . /<br />

32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 : ; < = > ?<br />

48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63<br />

@ A B C D E F G H I J K L M N O<br />

64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79<br />

P Q R S T U V W X Y Z [ \ ] ^ _<br />

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95<br />

‘ a b c d e f g h i j k l m n o<br />

96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111<br />

p q r s t u v w x y z { | } ~<br />

112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127<br />

? ‚ ƒ „ … † ‡ ˆ ‰ Š ‹ Œ ?<br />

128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143<br />

‘ ’ “ ” – — ˜ š › œ ? Ÿ<br />

144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159<br />

¡ ¢ £ ¤ ¥ ¦ § ¨ © ª « ¬ - ® ¯<br />

160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175<br />

° ± ² ³ ´ µ · ¸ ¹ º » ¼ ½ ¾ ¿<br />

176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191<br />

À Á Â Ã Ä Å Æ Ç È É Ê Ë Ì Í Î Ï<br />

192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207<br />

Ð Ñ Ò Ó Ô Õ Ö × Ø Ù Ú Û Ü Ý Þ ß<br />

208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223<br />

à á â ã ä å æ ç è é ê ë ì í î ï<br />

224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239<br />

ð ñ ò ó ô õ ö ÷ ø ù ú û ü ý þ ÿ<br />

240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255


82<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Schreibschriften<br />

Bei den üblichen Computerschriften stehen die Einzelbuchstaben weitgehend unverb<strong>und</strong>en<br />

hintereinander. Im Unterschied dazu handelt es sich bei den Schreibschriften um verb<strong>und</strong>ene<br />

Schriften, d.h. die benachbarten Buchstaben sind miteinander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das<br />

genaue Aussehen eines Buchstabens kann sich abhängig vom nachfolgenden<br />

Buchstaben verändern. Um Schreibschriften in hoher Darstellungsqualität erzeugen zu<br />

können, müssen somit aufeinanderfolgende Buchstaben korrekt verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Das gelingt, indem entweder ein passendes Verbindungsstück eingesetzt wird oder ein<br />

Buchstabe in mehreren Formen in der Schrift enthalten ist. Ein Zusatzprogramm analysiert beim<br />

Schreiben die Buchstabenfolgen <strong>und</strong> stellt die erforderlichen Buchstabenverbindungen her.<br />

Schulschriften<br />

In den Schulen können folgende Schriften eingesetzt werden:<br />

• Lateinische Ausgangsschrift (LA)<br />

• Vereinfachte Ausgangsschrift (VA)<br />

• Schulausgangsschrift (SAS)<br />

• Druckschrift Hamburg (DH)<br />

• Druckschrift Bayern (DB)<br />

Die Schriften können jeweils ohne Lineatur, mit Gr<strong>und</strong>linie, mit zwei <strong>und</strong> mit vier Hilfslinien<br />

erstellt werden. Punkteschriften zeigen die Buchstaben in gepunkteter Linie, die dann nachgespurt<br />

werden kann. Bei Umrissschriften sind nur die Außenlinien der Buchstaben sichtbar. Bei starker<br />

Vergrößerung bieten sich diese Buchstaben u.a. zum Ausmalen an.<br />

Da alle Schriften skalierbar <strong>und</strong> mit Farbdruckern auch farbig ausgedruckt werden können, ergibt<br />

sich für den Schulalltag ein sehr breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.<br />

Beispieltabelle Schulschriften<br />

Lateinische<br />

Ausgangsschrift<br />

LA<br />

Vereinfachte<br />

Ausgangsschrift<br />

VA<br />

Schulausgangsschrift<br />

SAS<br />

Druckschrift<br />

Hamburg<br />

DH<br />

Druckschrift<br />

Bayern<br />

DB<br />

Ohne Lineatur 4W?DQHA Schule Schule 6FKULIW 6FKULIW<br />

Mit Gr<strong>und</strong>linie 4YAFSJC 4AFSJC Schule 6FKULIW 6FKULIW<br />

Mit zwei<br />

Hilfslinien 4YAFSJC 4AFSJC Schule 6FKULIW 6FKULIW<br />

Mit vier<br />

Hilfslinien 4YAFSJC 4AFSJC Schule 6FKULIW 6FKULIW<br />

Punkteschrift 4W?DQHA 4?DQHA Schule 6EJTKHV 6EJTKHV<br />

Umrissschrift 2T 4?DQHA Schule 6FKULIW 6FKULIW<br />

Schulschriften werden als Schriftengruppen oder als Gesamtpaket angeboten. Sie enthalten die<br />

Schriften stets mit den gebräuchlichen Lineaturen sowie ohne Linien. Schulschriften werden<br />

angeboten von:<br />

Will-Software<br />

Gesamtpaket: LA, VA, SAS, DH, DB, Punktschriften, Umriss-Schriften,


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 83<br />

Eugen Traeger Lernsoftware<br />

Einzelpakete zu LA, VA, SAS jeweils mit Druckschriften<br />

Punkteschriften zu jeweils einer Schreibschrift<br />

Eurocomp<br />

Einzelpakete zu LA, VA <strong>und</strong> SAS mit Druckschriften <strong>und</strong> Umriss-Schriften<br />

Medienwerkstatt Mühlacker<br />

Einzelpakete zu LA, VA <strong>und</strong> SAS mit Druckschriften <strong>und</strong> Umriss-Schriften<br />

Pakete mit Mathe- oder/<strong>und</strong> Päd. Piktogrammen (s.u.)<br />

Auer-Verlag<br />

Gesamtpaket mit allen Gr<strong>und</strong>schulschriften<br />

Schulpiktogramme<br />

Schulpiktogramme sind ebenfalls Zeichensätze, allerdings handelt es sich hierbei im Gegensatz zu<br />

den Schriftzeichen der normalen Schriftarten um kleine Grafiken oder Symbole. Vergleichbare<br />

Zeichensätze sind als „Wingdings” <strong>und</strong> „Symbol” bereits in Windows enthalten.<br />

Die Schulpiktogramme bestehen meist aus mehreren thematischen Zeichensätzen. Die Zeichen<br />

können wie bei der Schriftart über die Tastatur aufgerufen werden. Da die Tastenzuordnung jedoch<br />

nicht erkennbar ist, ist auch hier für ein sinnvolles Arbeiten das Tool „Zeichentabelle”<br />

empfehlenswert. Bei intensiver Nutzung der Symbolzeichensätze ist das Ausdrucken einer<br />

Zeichentabelle ratsam, mit deren Hilfe man die gewünschten Zeichen über die zugehörige Taste<br />

oder aber den Zeichencode (Alt + 0__) sehr schnell aufrufen kann.<br />

Schulpiktogramme werden zu vielen Themenbereichen angeboten:<br />

- verschiedene Anlautgruppen<br />

- Buchstaben in Bausteinen, die am Bildschirm aneinander gefügt werden können, Ziffern in<br />

Kästchen ( )<br />

- Rahmenschriften<br />

- Balken- oder Kästchenschriften mit Ober- <strong>und</strong> Unterlängen (6EJWNG)(6EJWNG)<br />

- Mathematische Zeichensätze (Anzahlen, Brüche, geometrische Figuren, Mengenzeichen,<br />

Zahlenstrahlteile, Geldmünzen, Uhren, Kreissegmente)<br />

- Schulbezogene Piktogramme (Bsp. siehe nachfolgende Tabelle)<br />

- Rätselschriften<br />

- Namenwörter<br />

- Tunwörter<br />

- Verkehrszeichen


84<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Beispiel: Piktogramme „Schule“ (Will-Software)<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 < = ?<br />

A B C D E F G H I JK L M N O<br />

PQ R S T UVWXYZ<br />

a b c d e f g h i j k l m n o<br />

p q r s t uvw xyz<br />

Œ<br />

¥ ¦ § ¨ ª « ¬ ­ ®<br />

Die Einsatzmöglichkeiten von Schulpiktogrammen sind äußerst vielfältig. Sie können u.a.<br />

eingesetzt werden zur grafischen Gestaltung von Arbeitsmitteln, zur visuellen Unterstützung von<br />

Arbeitsaufträgen, zum Darstellen mathematischer Aufgaben, zur Gestaltung von Einladungen,<br />

Karten, Broschüren etc., zur Gestaltung des Wochen- bzw. Freiarbeitsplans, zur Erstellung von<br />

Rätseln.<br />

Hinweis: Meist werden die Schriften <strong>und</strong> Piktogramme als Einzel- <strong>und</strong> als Schullizenz angeboten. Bei einer<br />

Schullizenz können alle Lehrkräfte der Schule die Software nutzen. Die Schullizenz kostet meist weniger als<br />

drei Einzellizenzen, so dass die Anschaffung der Schullizenz empfehlenswert ist. Sie fördert auch die<br />

Kontinuität der pädagogischen Arbeit innerhalb der Schule.<br />

Anbieter von Schulpiktogrammen<br />

Eugen Traeger Lernsoftware<br />

Bilderfonts Hauptwörter, Tun-Wörter, Mathe-Fonts<br />

Medienwerkstatt Mühlacker<br />

Pädagogische Fonts (ca. 20 Zeichensätze), Mathe-Fonts (4 Zeichensätze mit verschiedenen<br />

Themengruppen)<br />

Will-Software<br />

Gesamtpaket mit ca. 80 Zeichensätzen<br />

5.2 Programme zur Erstellung von Arbeitsblättern am Computer<br />

• Arbeitsblätter am Computer (Auer)<br />

• Primtext (Klett)<br />

• Werkstatt-Reihe (westermann multimedia)<br />

• Textassistent (Nestle)<br />

• EuroText (Eurocomp)<br />

„Arbeitsblätter am Computer“<br />

Dieses Programm wird auf CD-Rom in mehreren Versionen vertrieben. Jedes Produkt enthält neben<br />

der Software zur Erstellung von Arbeitsblättern jeweils eine Anzahl an fertigen Arbeitsblättern <strong>und</strong><br />

eine Vielzahl an Grafiken zu einem Themenschwerpunkt (z.B. Deutsch 3, Mathematik 5/6,<br />

Sachunterricht). Die Arbeitsblatt-Software selbst ist dabei jeweils identisch. Lediglich die<br />

mitgelieferten Arbeitsblätter <strong>und</strong> die Grafiken unterscheiden sich.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 85<br />

Das Auer-Arbeitsblatt-Programm verwaltet stets zwei Versionen eines Arbeitsblattes:<br />

- das Arbeitsblatt für den Schüler<br />

- das Lösungsblatt (für den Lehrer)<br />

Zusätzlich wird ein Notizblatt zur Eingabe von Anmerkungen, Kommentaren etc. angelegt.<br />

Ein Arbeitsblatt besteht aus Objekten. Objekte sind u.a. Textfelder, Schreiblinien,<br />

geometrische Formen wie Linien, Linienzüge, Rechtecke, Kreise, Vielecken, Bilder,<br />

Gestaltungsobjekte wie Sprechblasen, Schmuckrahmen, Rechenkästchen <strong>und</strong> weitere<br />

schulbezogene Elemente.<br />

Ein Objekt wird zunächst auf der Hilfsmittelpalette (Abb.) ausgewählt <strong>und</strong> dann mit<br />

der Maus auf der Arbeitsfläche aufgezogen. Größe <strong>und</strong> Position können jederzeit<br />

verändert werden.<br />

Wird ein Objekt auf dem Arbeitsblatt erstellt, wird es ebenso auf dem Lehrerblatt<br />

angelegt. Alle Manipulationen an diesem Objekt werden ebenfalls auf das jeweils<br />

andere Blatt übertragen. Zu einem Objekt kann jedoch festgelegt werden, dass es auf<br />

einem der Blätter unsichtbar sein soll.<br />

Textfelder, Vario-Textfelder <strong>und</strong> Bild+Text-Bausteine<br />

Textfelder sind Rechtecke, die Text aufnehmen können. Der Text kann vor oder nach der Eingabe<br />

formatiert werden, wobei die auf dem PC verfügbaren Windows-Schriften eingesetzt werden<br />

können. Wird die Form des Textfeldes verändert, passt sich der Zeilenumbruch der neuen Zeilenlänge<br />

an.<br />

Eine besondere Form der Textfelder sind die Vario-Textfelder. Ein solches Textfeld wird zunächst<br />

auf dem Lösungsblatt angelegt, dann eine Kopie auf das Arbeitsblatt übertragen. Die Änderungen,<br />

die im Text danach auf dem Aufgabenblatt ausgeführt werden, werden nicht auf das Lösungsblatt<br />

übernommen. So kann z.B. aus einem Text manuell ein Lückentext erzeugt werden <strong>und</strong> das<br />

Lösungsblatt enthält den vollständigen „Ur“-Text.<br />

Bild+Text-Bausteine sind grafische Elemente, die ebenfalls Text aufnehmen können<br />

(z.B. Sprechblasen, Merkkästen, Grafische Nummerierung, etc.).<br />

Aufgabengenerator<br />

Ein Aufgabengenerator erzeugt weitgehend automatisch eine Reihe von Aufgabentypen für Deutsch<br />

<strong>und</strong> Mathematik. Bei so erzeugten Aufgaben wird die Lösung jeweils auf dem Lösungsblatt<br />

angezeigt.<br />

Folgende Aufgabentypen können zum Fach Deutsch erstellt werden:<br />

• Anlautschrift<br />

Zu einem Wort werden die zugehörigen Anlautbilder gesucht <strong>und</strong> mit einem Eingabefeld für<br />

den Buchstaben auf dem Arbeitsblatt angeordnet.<br />

• Räselschrift<br />

Die Buchstaben eines Wortes werden durch senkrechte Balken oder Kästchen ersetzt, die Ober<strong>und</strong><br />

Unterlängen der Buchstaben erkennen lassen.<br />

• Wortaufbau<br />

Zu einem Wort werden Kästchenreihen erzeugt, mit denen das Wort buchstabenweise aufgebaut<br />

werden kann.


86<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

• Lückentext<br />

Mit diesem Werkzeug können Zeichen in Wörtern durch Lücken ersetzt werden. Die Lücken<br />

können per Zufall erzeugt werden, oder es können ausgewählte Zeichen ersetzt werden.<br />

• Bandwurmwörter (Abb.)<br />

Der letzte Buchstabe des ersten Wortes ist gleichzeitig<br />

der erste Buchstabe des darauf folgenden Wortes.<br />

• Buchstabenketten<br />

Zwischen die Lernwörter werden zufällig ausgewählte Buchstaben gesetzt.<br />

• Purzeltext <strong>und</strong> Purzelwörter<br />

Die Buchstabenabfolge eines Wortes oder die Wörterabfolge eines<br />

Satzes wird verstellt.<br />

• Silbenrätsel<br />

Erstellen silbenbezogener Übungen mit den Lernwörtern.<br />

• Wort-Bild-Zuordnungen (Abb.)<br />

Zum Bild muss das Wort geschrieben werden, das in einem anderen<br />

Textfeld angezeigt werden kann.<br />

Mathematische Aufgabentypen<br />

• Addition / Subtraktion / Multiplikation / Division<br />

Hier sind etwa bei der Addition mündlich <strong>und</strong> schriftlich zu bearbeitende<br />

Aufgaben möglich. Bei schriftlichen Aufgaben kann der Stellenwert mit<br />

angezeigt werden. Wählbar ist die Anzahl der Summanden sowie der<br />

Zahlbereich von Summanden <strong>und</strong> Summe, ob ein Summand oder die<br />

Summe errechnet werden soll <strong>und</strong> die möglichen Zehnerübergänge.<br />

• Turmaufgaben / Kelleraufgaben<br />

Bei diesen Aufgabentypen handelt es<br />

sich um Rechenpyramiden. Turmaufgaben<br />

werden von unten nach oben als Additionsoder<br />

Multiplikationsaufgaben bearbeitet.<br />

Kelleraufgaben von oben nach unten als<br />

Subtraktions- oder Divisionsaufgaben.<br />

• Geheimschrift<br />

Hier wird jeder Ziffer ein Buchstabe zugeordnet. Die richtig gelösten Aufgaben ergeben das<br />

Lösungswort.<br />

• Magische Quadrate<br />

Magische Quadrate mit 9, 16 oder 25 Kästchen werden erzeugt. Sie können die Größe des<br />

Quadrates sowie die anzuzeigenden Zahlen festlegen.<br />

• Puzzle<br />

Additions- oder Subtraktionsaufgaben werden gelöst <strong>und</strong> die Lösung durch Auflegen oder –<br />

kleben von Puzzleteilen auf die Aufgabenfelder überprüft.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 87<br />

Bausteine<br />

• Zeichensätze (Schulpiktogramme)<br />

sind grafische Objekte, die wie Schriftzeichen verwendet werden <strong>und</strong> so vor allem innerhalb<br />

von Texten Einsatz finden.<br />

• Sonderzeichen (Pfeile <strong>und</strong> Klammern)<br />

sind ebenfalls grafische Objekte, die jedoch als eigenständige Grafiken verwaltet werden <strong>und</strong> so<br />

beliebig auf dem Blatt positioniert werden können.<br />

• Mathematische Bausteine<br />

sind einfache Körper in räumlicher Ansicht sowie Netzbilder, Rechenbäume, Modelle zur<br />

Bruchdarstellung sowie Rechenketten.<br />

Eine Diagrammfunktion, ein Tabellengenerator, ein Modul zur Erstellung von Kreuzworträtselfeldern<br />

sowie eine Reihe von Rahmenbausteinen komplettieren die Objektvielfalt. Die OLE-<br />

Funktion ermöglicht zudem den einfachen Import von Objekten, die mit anderen Windows-<br />

Programmen erstellt wurden, die diese Funktion unterstützen. Eigene Grafiken können in das<br />

Dokument aufgenommen werden. Verschiedene Lineaturen können als Schreiblinien angelegt,<br />

jedoch nicht im Programm beschrieben werden (nicht editierbar).<br />

Dokumentenverwaltung<br />

Zu einem erstellten Arbeitsblatt können Suchbegriffe gespeichert werden, anhand derer das Blatt<br />

später gesucht werden kann. Das Programm hat ebenfalls eine Volltextsuche, die alle gespeicherten<br />

Arbeitsblätter daraufhin untersucht, ob ein Begriff in einem Textfeld des Blattes enthalten ist.<br />

Wörter- <strong>und</strong> Bilderdatenbank<br />

Das Wörterlexikon enthält mehr als 1000 Wörter, die nach verschiedenen Kategorien (Jahrgangsstufen<br />

1–4, Wortarten, Rechtschreibschwerpunkte, Sachthemen) gefiltert werden können. Die gewünschten<br />

Wörter werden in die aktuelle Liste aufgenommen <strong>und</strong> dann bei der Aufgabenerstellung<br />

genutzt. Die Bilderdatenbank verwaltet zu einem Teil der Wörter Bilder, die beim Aufgabentypen<br />

Wort-Bild-Zuordnung eingesetzt werden <strong>und</strong> als Einzelgrafiken genutzt werden können. Eine<br />

Erweiterung der beiden Datenbanken durch den Nutzer sieht das Programm nicht vor.<br />

Der große Vorteil dieser Programme liegt in der schnellen Verfügbarkeit von fertig gestalteten<br />

Elementen, die in Arbeitsblättern häufig eingesetzt werden. Die Programme sind in ihrer Funktionen<br />

gegenüber aktuellen Textverarbeitungsprogrammen erheblich eingeschränkt. So sucht man bei<br />

dem vorgestellten Programm die praktischen Absatzformate vergebens. Formatierungen sind nur<br />

über direkte Zuweisung von Zeichen- <strong>und</strong> Absatzformaten möglich. Wer jedoch den gebotenen<br />

Rahmen an Werkzeugen <strong>und</strong> Objekten akzeptiert, dem steht ein vielseitiges, ökonomisches<br />

Werkzeug für die tägliche Unterrichtsvorbereitung zur Verfügung.<br />

ZARB-Makros für Word für Windows<br />

Makros sind Befehlsfolgen, die gespeichert werden <strong>und</strong> bei Aufruf selbstständig ausgeführt werden.<br />

So können Sie in WORD ein Makro aufzeichnen <strong>und</strong> speichern, das Ihren Briefkopf erstellt. Mittels<br />

Starten des Makros erstellt das Programm in wenigen Sek<strong>und</strong>en Ihren Briefkopf. Mit einer<br />

eingebauten Programmiersprache lassen sich Makros noch komfortabler <strong>und</strong> leistungsfähiger<br />

gestalten. (Übrigens auch eine Funktion, die die Arbeitsblatt-Programme nicht haben.)


88<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Die Makro-Sammlung ZARB-Makros besteht aus 40 Makros, mit deren Hilfe man textorientierte<br />

Aufgaben für den Unterricht erstellen kann. Die Makros sind ausschließlich mit den Programmen<br />

Word für Windows in der Version 6.0/7.0 sowie 8.0 einsetzbar.<br />

Hier ein Überblick über die wichtigsten angebotenen Übungen:<br />

• Ersetzen bestimmter oder selbstgewählter Buchstaben oder Buchstabengruppen durch<br />

Leerzeichen (z.B. alle Vokale, alle Konsonanten, Diphtonge, Doppelkonsonanten,<br />

selbstgewählte Buchstaben oder Buchstabengruppen).<br />

• Erzeugen von Lückentexten<br />

Lückenwörter können einzeln ausgewählt werden, aus einer<br />

gespeicherten Wortliste erstellt werden oder aus den fett<br />

formatierten Wörtern eines Textes erzeugt werden. Die<br />

Lückenwörter können den Lücken als Schüttelwörter<br />

vorangestellt (Abb.) werden, sowie am Textende sortiert oder<br />

unsortiert angefügt werden.<br />

Die Länge der Lücken können einheitlich sein, der Anzahl der Buchstaben entsprechen oder<br />

durch gesperrten Druck der Unterstriche die Buchstabenzahl erkennbar machen.<br />

• Übungstabellen zur Beugung starker Verben<br />

• Erstellen von Aufgaben mit Auswahl-Antworten (multiple choice).<br />

1<br />

• Erzeugen von Wortlisten aus den fett formatierten Wörtern eines<br />

Textes. Die Wortliste wird gespeichert <strong>und</strong> kann u.a. zur Erstellung<br />

von Lückentexten, Rätseln, o.Ä. genutzt werden.<br />

5<br />

4<br />

2<br />

3<br />

• Erzeugen von Zeichensatztabellen zu Windows-Schriften (was bei<br />

6<br />

den Schulpiktogrammen besonders hilfreich ist; Beispiel siehe dort) Waagerecht:<br />

• Erstellen von Kopfleisten für Arbeitsblätter.<br />

1. Quellfluss der Weser<br />

2. Linksseitiger Nebenfluss des<br />

• Erstellen von Rätseln: Kreuzworträtsel (Abb.), aus Wortlisten oder<br />

Worteingabe, Kammrätsel, Wortsuchrätsel<br />

Rheins<br />

3. Nebenfluss der Elbe<br />

4. Fluss, der in die Nordsee<br />

•<br />

•<br />

Kodieren von Texten mittels Buchstabe-Zahl-Zuordnung oder<br />

Rotations-Kodierverfahren als Geheimsprache.<br />

Wort, Satz oder Text wird rückwärts angeordnet.<br />

mündet<br />

5. Fluss in Rheinland-Pfalz<br />

6. Rechtsseitiger Nebenfluss des<br />

Rheins<br />

Senkrecht:<br />

• Anagramm: Die Buchstabenfolge eines Wortes wird durcheinander<br />

geschüttelt.<br />

Das ist bei allen dabei!<br />

• Satz schütteln: Die Wortfolge eines Satzes wird durcheinander geschüttelt.<br />

• Text schütteln: Die Satzfolge eines Textes wird durcheinander geschüttelt <strong>und</strong> in einer<br />

Sortiertabelle ausgegeben.<br />

• Ein Text wird in Großbuchstaben bzw. in Kleinbuchstaben umgewandelt.<br />

• Schlangentext: Der Text wird ohne Leerstellen <strong>und</strong>/oder ohne Satzzeichen ausgegeben.<br />

Beim Einsatz der Makros steht zur weiteren Bearbeitung die volle Funktionalität der leistungsfähigen<br />

Textverarbeitung uneingeschränkt zur Verfügung. Ebenso kann man die erstellten Übungen<br />

meist über die Windows-Zwischenablage in andere Dokumente übertragen.<br />

Die Makrosammlung ist ein sehr hilfreiches Werkzeug für Anwender, die viele Dokumente mit<br />

WinWord erstellen <strong>und</strong> nicht auf die Funktionen der Textverarbeitung verzichten möchten. Die<br />

Zarb-Makros sind für sie eine sehr wertvolle Bereicherung ihrer Arbeitsumgebung.<br />

Anbieter: Hans Zybura (s. Anhang)<br />

(ieD)___ Frösche<br />

(dun)___ Kröten<br />

(ehabn)_____ die<br />

(lktea)_____<br />

Jahreszeit in<br />

(trnreasteWri)


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 89<br />

6 Hard- <strong>und</strong> Softwareausstattung<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Vielfältigkeit der Sonderschulformen <strong>und</strong> die unterschiedlichen Größen von Sonderschulen<br />

erschweren allgemein gültige Aussagen zu deren Ausstattung mit Hard- <strong>und</strong> Software, da die<br />

verschiedenen Sonderschulformen zudem einen spezifischen Bedarf an zusätzlichen Geräten oder<br />

spezieller Software haben. So wird eine Schule für Körperbehinderte andere spezifische Soft- <strong>und</strong><br />

Hardware einsetzen als eine Förderschule, eine Schule für Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte wiederum<br />

andere als eine Schule für Sprachbehinderte (vgl. Kapitel 3).<br />

Sonderschulen als Stammschulen für integrierte Fördermaßnahmen sollten darüber hinaus die<br />

Chancen eines Computereinsatzes bei der Förderung von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

berücksichtigen.<br />

Den Schulen sollte deshalb bei bevorstehenden Anschaffungen klar sein, wie die Computer genutzt<br />

werden sollen bzw. welche Ziele mit dem Einsatz erreicht werden sollen. Der Computereinsatz hat<br />

Auswirkungen auf den Unterricht <strong>und</strong> wirft eine Reihe von pädagogischen <strong>und</strong> didaktischen Fragen<br />

auf.<br />

Durch die zunehmende Ausstattung mit Computern entsteht an den Schulen ein nicht zu<br />

unterschätzender Betreuungsbedarf. Die Einrichtung <strong>und</strong> Pflege der Systeme, das Installieren neuer<br />

Software, Vorsorge vor Computerviren bzw. deren Bekämpfung, sowie die Behebung von<br />

Problemen, die durch Fehlbedienung der Nutzer bzw. durch Eingriffe ins Betriebssystem<br />

aufgetreten sind, erfordern einen erheblichen Zeitaufwand.<br />

Aus diesen Gründen sollte bei umfangreicheren Neuanschaffungen immer eine Rücksprache mit<br />

den <strong>Fachberater</strong>n oder den Kollegen, an deren Schulen bereits Computer eingesetzt werden,<br />

erfolgen. Dabei ist auch zu überlegen, durch welche Maßnahmen eine möglichst effektive<br />

Betreuung, z.B. bei Virenvorsorge, Software zur Sicherung des Betriebssystems, Zugangsbeschränkungen<br />

für Personengruppen, Vernetzung gewährleistet werden kann.<br />

Eine sehr f<strong>und</strong>ierte Planungshilfe bietet die Schrift „<strong>Informations</strong>technologie - Planer für Schulen“<br />

von der Forschungsgruppe Telekommunikation der Universität Bremen. Hier werden unter dem<br />

Leitziel des „Integrierten Technikeinsatzes“ verschiedene (netzorientierte) Ausstattungskonzepte<br />

mit Umsetzungshilfen <strong>und</strong> Kostenschätzungen vorgestellt. Ein beigefügtes Kalkulationsprogramm<br />

hilft bei der Kostenermittlung vor Ort. 1<br />

6.1 Ausstattungsempfehlungen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der schnellen Entwicklung, insbesondere auf dem Hardware-Sektor, können<br />

Empfehlungen für diesen Bereich immer nur für einen begrenzten Zeitraum gelten <strong>und</strong> deshalb nur<br />

einen vorläufigen Charakter haben. Bei Neuanschaffungen heute (z.Z. Dezember 99) könnte in etwa<br />

folgende Konfiguration empfohlen werden:<br />

Schülerarbeitsplatz<br />

- Geräte mit Prozessoren ab 400 MHz <strong>und</strong> höher<br />

- Arbeitsspeicher mindestens 32 MB<br />

1 Breiter, A: <strong>Informations</strong>Technologie-Planer für Schulen, Gütersloh 1999


90<br />

- Festplatte mit einer Kapazität von mindestens 6 GB<br />

- Grafikkarte mit mindestens 8 MB Videospeicher<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

- CD-ROM Laufwerk mit einer mindestens 40-facher Lesegeschwindigkeit<br />

- 16-bit So<strong>und</strong>karte<br />

- Lautsprecherboxen <strong>und</strong> Köpfhörer<br />

- 17" Farbbildschirm<br />

- Tintenstrahl- oder Laserdrucker<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte ein Computer multimedia-tauglich (vgl. Teilkapitel 2.4) sein. Zumindest ein<br />

Computer sollte über einen Internetzugang verfügen.<br />

Leasingverträge zur Anschaffung nicht nur von neuen Computern werden von vielen Firmen<br />

angeboten <strong>und</strong> bieten einige Vorteile, wie z.B. technische Betreuung, Garantieleistungen usw. Der<br />

Sachkostenträger ist dabei in der Regel der Vertragspartner. Vor dem Zuschlag für eine Firma<br />

sollten mehrere Angebote zum Vergleich eingeholt werden.<br />

Als ein Ausstattungsziel erscheint es wünschenswert, dass mindestens für je fünf Schüler ein<br />

Computer vorhanden ist. Mehrere Computer im Klassensaal können über eine Druckerweiche einen<br />

Drucker (Tintenstrahldrucker oder Laser) ansteuern. Sowohl die Bestückung der Klassenzimmer<br />

mit Computern als auch die Einrichtung einer Computerwerkstatt sind sinnvoll. Unkomplizierter ist<br />

eine sukzessive Ausstattung der Klassen. Bei Schulneubauten sollten die Vorschläge der Schulneubaurichtlinien<br />

zur Ausstattung einer Computerwerkstatt <strong>und</strong> die gleichzeitige bzw. zukünftige<br />

Vernetzungsmöglichkeiten in die Klassenräume, Bibliotheken <strong>und</strong> Fachräume, zur Verwaltung,<br />

zum Lehrerzimmer u.Ä. berücksichtigt werden. Optimal ist eine Kombination aus Computerwerkstatt<br />

<strong>und</strong> Einzelgeräten in den Klassenräumen, die alle miteinander vernetzt sind.<br />

Zusatzausstattung<br />

An jeder Sonderschule sollte zudem wenigstens ein großer Bildschirm mit 19" bzw. 21" Bildschirmdiagonale<br />

zu Demonstrationszwecken, ein Flachbett-Scanner <strong>und</strong> ein hochwertiger Farbdrucker<br />

vorhanden sein. Zum Erstellen von Sicherungskopien wertvoller CD-ROMs ist ein CD-<br />

Brenner erforderlich.<br />

Wünschenswert ist auch die Anschaffung eines Overhead-Displays oder eines Daten-Projektors.<br />

(Beamer) zur großformatigen Projektion des Bildschirminhalts. Damit können Programme, Präsentationen,<br />

Internetseiten etc. größeren Personengruppen vorgeführt werden.<br />

Bedacht werden sollte auch die Anschaffung einer digitalen Fotokamera <strong>und</strong>/oder einer digitalen<br />

Videokamera zur Bearbeitung von Bildern <strong>und</strong> Videos sowie der entsprechenden Geräte zum<br />

Schneiden inklusive der notwendigen Software zur Bild- bzw. Filmbearbeitung. Eine Digitalkamera<br />

ist vor allem für Schulen interessant, die häufiger Fotos im Internet publizieren bzw.<br />

Computerpräsentationen erstellen.<br />

Einige computergesteuerte Funktionsmodelle <strong>und</strong> Arbeitsmaschinen, die über ein Interface zu<br />

steuern sind, sollten ebenfalls zur Ausstattung gehören, um die Anforderungen der Lehrpläne, hier<br />

insbesondere im Fach Arbeitslehre, umsetzen zu können (vgl. Kapitel 2: Baustein Geräte <strong>und</strong><br />

Maschinen steuern)<br />

Für jede Sonderschulform, wie z.B. der Seh- oder Körperbehindertenschule, ergeben sich darüber<br />

hinaus zusätzliche Anschaffungen, die zur Kompensation von Behinderungen sinnvoll, wenn nicht<br />

unumgänglich sind. Eine Auflistung würde den Rahmen dieser Darstellung jedoch sprengen.<br />

Dessen ungeachtet bleiben diese Schulen aufgefordert den Markt (vgl. Kapitel 3) ständig zu


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 91<br />

beobachten, um sich über <strong>Neue</strong> Technologien, mit der sie ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler besser<br />

fördern können, zu informieren.<br />

Vernetzung<br />

Die Vernetzung von Computern – bei den anderen Schularten längst Standard –, muss auch in<br />

Sonderschulen in die Planungen einbezogen werden. Dies gilt bei Neuausstattungen ebenso wie bei<br />

sukzessiver Anschaffung einzelner PCs <strong>und</strong> der Weiterentwicklung vorhandener Ausstattungen.<br />

Dabei ist die Vernetzung nicht auf einen Raum beschränkt, sondern die Netzwerkstruktur sollte in<br />

jedem Klassen-/Gruppenraum mindestens einen Anschluss an des schulische Computernetz<br />

bereitstellen. Bei Neubauten <strong>und</strong> umfangreicheren Schulrenovierungen müssen deshalb die<br />

technischen Voraussetzungen für ein schulinternes Computernetz in Form von Datenleitungen<br />

geschaffen werden.<br />

Netzwerktypen<br />

Die einfachste Form eines Computernetzes ist ein Peer-to-Peer-Netz. Hier sind die angeschlossenen<br />

PCs mittels Netzwerkkarte <strong>und</strong> Netzkabel miteinander verb<strong>und</strong>en. Jeder PC kann dann seine<br />

Ressourcen wie Laufwerke, Verzeichnisse bzw. Drucker den angeschlossenen PCs zugänglich<br />

machen. Die effektive Vernetzung mit Twisted Pair Kabel<br />

erfordert für jeden PC eine Netzwerkkarte sowie einen<br />

Sternverteiler (Hub) <strong>und</strong> die benötigte Anzahl an Netzwerkkabel.<br />

Die Netzwerksoftware ist Bestandteil von Windows95/98/NT,<br />

wird allerdings bei der Standardinstallation<br />

nicht eingerichtet. Die Vorteile des kostengünstigen Netzes<br />

bestehen in der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen<br />

(Drucker, Datenlaufwerke wie CD-Rom) sowie der ökonomischen<br />

Wartung der einzelnen PCs, indem Daten oder<br />

Programme z.B. übers Netz von einem PC auf alle anderen PCs<br />

aufgespielt oder von einem Arbeitsplatz aus installiert werden<br />

können. Eine höhere Absicherung <strong>und</strong> Zugangskontrolle ist mit dem Einsatz zusätzlicher Software<br />

(z.B. WinSecure) möglich. Wird ein angeschlossener (älterer) Computer nur als „Server“ genutzt,<br />

kann bereits eine bessere Zugangskontrolle zu Ressourcen <strong>und</strong> z.B. die passwortgeschützte<br />

Bereitstellung von Speicherressourcen für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler bzw. Schülergruppen realisiert<br />

werden. Mit kostenloser Zusatzsoftware (PegasusMail) kann innerhalb des Netzes ein lokales E-<br />

Mail-System eingerichtet werden. Ein Peer-to-Peer-Netz kann auch sukzessive mit vorhandenen<br />

PCs aufgebaut werden. Die Sachkosten belaufen sich für eine Vernetzung von 8 PCs auf ca. 650<br />

DM.<br />

Beim Client-Server-Netz stellt ein zentraler Computer (Server)<br />

den angeschlossenen Arbeitsplätzen (Clients) Ressourcen wie<br />

Drucker, CD-ROM-Laufwerk, Speicherplatz <strong>und</strong> Programme<br />

zur Verfügung. Der Server benötigt ein Netzwerkbetriebssystem<br />

wie Novell, Windows NT oder Linux. Auf der Client-Seite kann<br />

auch Windows 95/98 zum Einsatz kommen. Ein Client-Server-<br />

Server<br />

Netz bietet hinsichtlich der Benutzerkontrolle die Möglichkeit<br />

der Erstellung individueller Benutzerprofile, um bestimmten<br />

Gruppen bzw. einzelnen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern bestimmte<br />

Programme <strong>und</strong> Ressourcen zugänglich zu machen. Die Kosten


92<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

des Client-Server-Netzes sind wesentlich höher als beim Peer-to-Peer-Netz. Der Server kann nicht<br />

als Arbeitsplatz genutzt werden <strong>und</strong> benötigt das u.U. recht teure Netzwerkbetriebssystem. Die<br />

effektive Nutzung des Netzes erfordert eine kompetente <strong>und</strong> nicht selten sehr zeitaufwendige<br />

Betreuung.<br />

Intranet <strong>und</strong> Internet<br />

Beide Netztypen ermöglichen die Einrichtung eines Intranets in der Schule. Ein Intranet ist ein<br />

lokales Netz auf der Basis des Internetstandards, das keine oder eine hoch abgesicherte Verbindung<br />

zum Internet aufweist. Da im Intranet die gleichen Programme für E-Mail <strong>und</strong> WWW wie im<br />

Internet eingesetzt werden, bietet es dem Nutzer eine zum Internet weitgehend übereinstimmende<br />

Bedienungsstruktur. Das Internet ermöglicht das Publizieren von WWW-Seiten <strong>und</strong> den Austausch<br />

von E-Mails innerhalb der Schule, so dass diese <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Kommunikationstechniken<br />

modellhaft eingeübt werden können. Internetseiten anderer Anbieter aus dem Internet können lokal<br />

gespeichert <strong>und</strong> off-line für den Raum der eigenen Schule verfügbar gemacht werden. So haben die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Zugriff auf die für sie bereitgestellten <strong>Informations</strong>angebote. Die eigenen<br />

Seiten können zur Probe zunächst im Intranet publiziert werden. Das Intranet kann die Basis für ein<br />

schulinternes Kommunikationssystem für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Lehrkräfte sein, indem<br />

wichtige Informationen dort publiziert, in den Klassen aufgerufen <strong>und</strong> dort für die Schüler<br />

ausgedruckt werden. Über Rückmeldeverfahren (z.B. Formulare, E-Mail) können Informationen,<br />

u.a. auch Empfangsbestätigungen an den Anfrager übermittelt werden. Derartige Strukturen können<br />

die Intranet-Aktivitäten vor der drohenden Unverbindlichkeit bewahren <strong>und</strong> entsprechendes<br />

Problembewusstsein auch für das Internet entwickeln. Ein Angebot an schulpraxisrelevanten Texten<br />

<strong>und</strong> Formularen, das auf dem Intranetserver bereitsteht <strong>und</strong> vom Lehrer in der Klasse bei Bedarf<br />

abgerufen <strong>und</strong> ausgedruckt werden kann, kann die Erledigung administrativer Aufgaben erheblich<br />

vereinfachen.<br />

Der Anschluss eines lokalen Computernetzes an das Internet kann über einen ISDN-Router oder<br />

einen Kommunikationsserver (Server, der nur die Verbindung zum Internet bereitstellt <strong>und</strong><br />

personbezogene Zugangskotrolle ermöglicht) sichergestellt werden.<br />

Zusatzfunktionen<br />

Aufbauend auf eine bestehende Netzstruktur können per Hard- bzw. Software weitere Funktionen<br />

implementiert werden. So etwa eine Video-Vernetzung, die das Übertragen des Bildschirminhalts<br />

eines Computers auf alle Monitore entweder in einem Fenster oder im Vollbildmodus, das<br />

Heranholen des Bildschirminhalts eines oder mehrerer Schülercomputer auf den Lehrercomputer<br />

<strong>und</strong> das Fernsteuern eines Schülercomputers vom Lehrercomputer aus ermöglicht.<br />

Bei der Planung, Ausführung <strong>und</strong> Pflege eines Schulcomputernetzes sollte mit Firmen, die bereits<br />

Erfahrungen in Aufbau <strong>und</strong> Wartung von Schulcomputernetzen haben, kooperiert werden. Am<br />

Anfang steht eine differenzierte Planung unter Einbeziehung der vorgesehenen Hard- <strong>und</strong> Software<br />

sowie der Nutzungsstrukturen. Die Betreuung des eingerichteten Netzes ist in einen technischen<br />

Bereich, der von einer Fachfirma bzw. einem Techniker an der Schule, <strong>und</strong> einen pädagogischen<br />

Bereich, der in den Aufgabenbereich der Lehrkräfte fällt, aufzuteilen. Die pädagogische<br />

Netzbetreuung beinhaltet die Verwaltung der Nutzungsrechte von Gruppen <strong>und</strong> Einzelpersonen <strong>und</strong><br />

das Dateimanagement im Netz. Die technische Betreuung hat die Aufgabe, die Funktionsfähigkeit<br />

des Netzes im Hinblick auf die festgelegten Nutzungsstrukturen zu gewährleisten. Da beide<br />

Bereiche stark verzahnt sind, ist eine intensive Kooperation unverzichtbar. Anfallende Folgekosten<br />

sind bei den Überlegungen zur Einrichtung eines Computernetzes zu berücksichtigen.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 93<br />

Spenden - Altgeräte<br />

Zunehmend geben Firmen <strong>und</strong> Institutionen bei der Umstellung ihrer EDV-Anlagen ihre Altgeräte<br />

gegen geringes Entgelt, Spendenquittungen des Fördervereins oder umsonst (sie sparen dabei<br />

immerhin die Entsorgungskosten) an Schulen ab. Dabei sollten die Schulen jedoch vorher sorgfältig<br />

prüfen, ob die dabei entstehenden technischen Probleme von dem Systembetreuer der Schule oder<br />

einer Person des unmittelbaren Umfeldes gelöst werden können.<br />

Die Frage, ob vorhandene Software auf den gespendeten Geräten problemlos läuft <strong>und</strong> ob<br />

zusätzliche Lizenzen notwendig werden, sollte vorab geklärt sein.<br />

Auch die Spenden sollten einige Mindestanforderungen erfüllen:<br />

- 486 oder Pentium-Prozessor<br />

- Festplatte, VGA-Grafikkarte<br />

- Windows oder vergleichbares Betriebssystem<br />

- VGA-Farbbildschirm<br />

Zu bedenken ist dabei, dass diese Mindestausstattung für Multimedia-Anwendungen nicht mehr<br />

ausreicht, für einfache – pädagogisch jedoch gute – Lernprogramme aber durchaus noch akzeptabel<br />

ist.<br />

Software<br />

Nicht nur bei der Neuanschaffung eines Computers ist darauf zu achten, dass neben der Hardware<br />

auch eine Mindestausstattung an Software erforderlich ist. Ein Betriebssystem <strong>und</strong> eine gängige<br />

Textverarbeitung, besser ein integriertes Paket bzw. ein Office-Paket, sollten bei einer<br />

Neuanschaffung vorinstalliert sein <strong>und</strong> auf CD-ROM beiliegen. Vor dem Einsatz jeder Software ist<br />

zu prüfen, ob die Lizenzbestimmungen auch eingehalten wurden. Eine Gr<strong>und</strong>ausstattung an<br />

Lernsoftware für die verschiedenen Fächer, Klassenstufen <strong>und</strong> Sonderschulformen lässt sich mit<br />

Hilfe des Kapitels 10 dieser Handreichung zusammenstellen. Unbedingt notwendig ist die<br />

Ausstattung der Schulen mit einem aktuellen Virenschutzprogramm (vgl. Teilkapitel 8.1).<br />

Lizenzinformationen<br />

Die Nutzung von Computersoftware ist an Lizenzen geb<strong>und</strong>en. Genau genommen erwirbt der<br />

Anwender nicht das Produkt, sondern das Recht, das Produkt im Rahmen der Nutzungsbedingungen,<br />

die der Hersteller festgelegt hat, zu nutzen. Dabei stellt sich der Hersteller weitgehend<br />

frei von Risiken, da er keine Gewähr für ggf. auftretende Probleme übernimmt, ein Tatbestand, der<br />

rechtlich nicht unumstritten ist.<br />

Die nachfolgenden Informationen geben die allgemeine lizenzrechtliche Situation wieder. Die<br />

genauen Gegebenheiten sind im Einzelfall anhand der Lizenzbedingungen des Anbieters zu<br />

überprüfen.<br />

Eine Einzellizenz berechtigt zur Nutzung der Software auf einem Computer. Meist kann der<br />

Lizenznehmer das Programm zusätzlich auf einem tragbaren Computer verwenden.<br />

Bei Standardsoftware werden für Schulen meist besondere Lizenzen angeboten, die sich nach dem<br />

Hersteller <strong>und</strong> auch nach dem Produkt richten. Die so genannten Klassenraumlizenzen umfassen<br />

meist ein Vollprodukt sowie die Erlaubnis zur Nutzung des Produkts auf 15 Schülerarbeitsplätzen.<br />

Zusätzlich gibt es Erweiterungslizenzen für eine bestimmte Anzahl an Schülerplätzen oder für die<br />

ganze Schule. Die Schullizenz schließt auch die Nutzung für die schulischen Verwaltungsaufgaben<br />

mit ein.


94<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Beispiel<br />

Microsoft Works 4.5: Klassenraumlizenz für 15 Schülerarbeitsplätze 798,-<br />

(einschließlich 10 Lehrerzusatzlizenzen für die<br />

Vorbereitung zu Hause)<br />

Erweiterungslizenz für die ganze Schule 498,-<br />

Für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Studierende <strong>und</strong> Lehrkräfte werden besondere Lizenzen zu stark<br />

ermäßigten Preisen angeboten, wobei meist kein Handbuch mitgeliefert wird. Dabei handelt es sich<br />

um personbezogene Lizenzen, die nicht an Institutionen ausgeliefert werden.<br />

Bei Lernsoftware ist die Lizenzsituation wesentlich vielfältiger. Fast immer werden Einzellizenzen<br />

sowie unbeschränkte Schullizenzen angeboten, die teilweise auch die Nutzung durch den Lehrer zu<br />

Hause im Rahmen der Unterrichtsvorbereitung einschließen. Verschiedene Anbieter offerieren auch<br />

Lizenzen für eine bestimmte Anzahl an Arbeitsplätzen. Außer von den Erstvertreibern werden<br />

Schullizenzen angeboten von den Firmen CoTec (Rosenheim), Logibyte (Berlin) <strong>und</strong> Steckenborn<br />

(Gießen).<br />

Besondere Vertriebswege, die insbesondere von Hobby-Programmierern genutzt werden, können<br />

für Schulen von Interesse sein:<br />

Public Domain: Die Programme werden kostenlos <strong>und</strong> ohne Einschränkungen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Freeware: Die Programm dürfen kostenlos verwendet <strong>und</strong> weitergegeben werden. Der Autor behält<br />

jedoch die Rechte an dem Programm, so dass der Programm-Code nicht verändert werden darf.<br />

Manche Entwicklern schränken die Nutzung auf den Privatbereich <strong>und</strong> auf einen Computer ein.<br />

Shareware: Die Programme dürfen über einen bestimmten Zeitraum (z.B. 30 Tage) kostenlos<br />

genutzt werden. Nach dieser Frist ist für die weitere Nutzung die Zahlung einer<br />

Registrierungsgebühr erforderlich. Shareware-Versionen enthalten im Programm meist einen<br />

Hinweis auf diesen Status, z.B. beim Programmstart bzw. -ende. Gelegentlich können Shareware-<br />

Versionen Funktionseinschränkungen aufweisen.<br />

Updates<br />

Updates sind neue Programme, die erworben werden können, wenn eine entsprechende Lizenz einer<br />

Vorgängerversion vorliegt. Updates sind meist erheblich preiswerter als das vergleichbare<br />

Vollprodukt. Die Programme unterscheiden sich nicht.<br />

Betreuungsaufwand<br />

Auf Gr<strong>und</strong> des zunehmenden Computereinsatzes ergibt sich auch ein erheblicher<br />

Betreuungsaufwand, der z.Z. nur im Rahmen der Drittelpauschale berücksichtigt wird, obwohl der<br />

tatsächliche Zeitaufwand jedoch wesentlich größer ist. Deshalb muss in den Kollegien vorab geklärt<br />

sein, wer welche Aufgaben beim Computereinsatz übernimmt. In Zukunft muss daran gedacht<br />

werden, dass in den Schulen für den Computereinsatz solche Systembetreuer benannt werden, die<br />

zur Wahrnehmung dieser Aufgabe ausgebildet sind <strong>und</strong> ein St<strong>und</strong>endeputat zur Verfügung haben.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 95<br />

6.2 Ergonomie am Arbeitsplatz „Computer“<br />

Aufgabenbereiche der Prävention<br />

Die Verhütung von Ges<strong>und</strong>heitsstörungen am Arbeitsplatz von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sowie<br />

Sekretärinnen <strong>und</strong> Mitgliedern der Schulleitung gehört in den Verantwortungsbereich des<br />

Sachkostenträgers bzw. Arbeitgebers, die die Verantwortung für die Arbeitsplatzgestaltung<br />

mittragen. Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ergonomisch abgesicherte Arbeitsbedingungen an<br />

einem sinnvoll gestalteten Arbeitsplatz innerhalb des Mensch-Maschine-Systems eingerichtet <strong>und</strong><br />

so gestaltet <strong>und</strong> räumlich angeordnet werden, dass<br />

- das Arbeitsmittel, mit dem der längste <strong>und</strong>/oder häufigste<br />

Blickkontakt besteht, zentral angeordnet wird,<br />

- das Arbeitsmittel, zu dem am häufigsten gegriffen wird, im<br />

kleinen Greifraum liegt,<br />

- die Sehabstände zu den wesentlichen Arbeitsmitteln, die<br />

häufig nacheinander beobachtet werden, einander<br />

angeglichen werden,<br />

- länger dauernde Zwangshaltungen vermieden werden,<br />

- der Arbeitsstuhl kippsicher ist, eine bequeme Haltung<br />

ermöglicht <strong>und</strong> die Bewegungsfreiheit des Benutzers nicht<br />

einschränkt,<br />

- die Sitzhöhe verstellbar ist.<br />

- die Rückenlehne in Höhe <strong>und</strong> Neigung verstellbar ist,<br />

- der Arbeitstisch bzw. die Arbeitsfläche eine ausreichende<br />

große <strong>und</strong> reflexionsarme Oberfläche besitzt,<br />

- eine flexible Anordnung von Bildschirm, Tastatur,<br />

Schriftgut <strong>und</strong> sonstigen Arbeitsmitteln ermöglicht,<br />

- Kopf- <strong>und</strong> Augenbewegungen soweit wie möglich<br />

eingeschränkt sind,<br />

- ein ausreichender Raum für eine bequeme Arbeitshaltung<br />

vorhanden ist.<br />

Abb.: Blick- <strong>und</strong> Greifraum am<br />

Computerarbeitsplatz<br />

Abb.: Blick- <strong>und</strong><br />

Gesichtsfeldgrenzen<br />

Die Stuhlhöhe ist zum Tisch wie folgt anzupassen: Ober- <strong>und</strong> Unterarme bilden einen Winkel von<br />

90°, während die Hände auf dem Tisch aufliegen<br />

Nach der DIN 4549 muss die Beinraumbreite mindestens 580<br />

mm, die Beinraumtiefe, gemessen 120 mm über dem Fußboden,<br />

mindestens 600 mm betragen. Bei nicht höhenverstellbaren<br />

Schreibtischen <strong>und</strong> Bildschirmarbeitstischen darf die Beinraumhöhe,<br />

gemessen an der Tischplattenvorderkante von mindestens<br />

650 mm nicht unterschritten werden.<br />

Muss beim nicht höhenverstellbaren Schreibtisch <strong>und</strong><br />

Bildschirmarbeitstisch der Beinraum auch wegen technischer<br />

Einbauten eingeschränkt werden, sind für die Beinraumhöhe<br />

folgende Mindestmaße einzuhalten:<br />

Abb.: Notwendige Beinfreiheit<br />

am Bildschirmarbeitsplatz


96<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

- gemessen in einer Tiefe von 200 mm von der<br />

Tischplattenvorderkante: 620 mm<br />

- gemessen in einer Tiefe von 450 mm von der<br />

Tischplattenvorderkante: 550 mm<br />

- gemessen in einer Tiefe von 600 mm von der Tischplattenvorderkante<br />

bis Tischplattenhinterkante: 120 mm<br />

Bildschirm<br />

Die auf dem Bildschirm angezeigten Zeichen müssen scharf <strong>und</strong> deutlich, ausreichend groß <strong>und</strong> mit<br />

angemessenen Zeichen- <strong>und</strong> Zeilenabstand dargestellt werden. Das Bild muss stabil <strong>und</strong> frei von<br />

Flimmern sein, <strong>und</strong> darf keine Instabilität anderer Art aufweisen.<br />

Die Helligkeit <strong>und</strong>/oder der Kontraste zwischen Zeichen <strong>und</strong> Bildschirmhintergr<strong>und</strong> müssen leicht<br />

vom Benutzer eingestellt <strong>und</strong> den Umgebungsbedingungen angepasst werden können. In der Regel<br />

sehen dunkle Zeichen auf hellem Gr<strong>und</strong> (Positivdarstellung) schärfer aus als helle Zeichen auf<br />

dunklem Gr<strong>und</strong> (Negativdarstellung).<br />

Der Bildschirm sollte auch bei voller Helligkeit im seitlichen Gesichtsfeld nicht flimmern. Um ein<br />

Flimmern zu vermeiden, muss die Bildwiederholungsfrequenz des Bildschirmes über der<br />

Verschmelzungsfrequenz des Auges liegen. Durch eine zu geringe Bildwiederholungsfrequenz<br />

entsteht ein flimmerndes Bild – erst ab einer Frequenz von ca. 80 Hz = ca. 80 Bilder pro Sek<strong>und</strong>e<br />

verschwindet für die meisten Bildschirmbenutzer der Eindruck des Flimmerns.<br />

Der Bildschirm muss zur Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Benutzers frei <strong>und</strong> leicht<br />

drehbar <strong>und</strong> neigbar sein. Der Bildschirm muss frei von Reflexen <strong>und</strong> Spiegelungen sein, die den<br />

Benutzer stören können.<br />

Da Bildschirme des Standards TCO 99 diesen Anforderungen entsprechen, sollte Neuanschaffungen<br />

diesem Standard entsprechen. TCO 99 fordert z.B. eine Bildwiederholfrequenz von mindestens<br />

85 Hz.<br />

Reflexe, Blendung <strong>und</strong> Beleuchtung<br />

Bildschirmarbeitsplätze sind so einzurichten, dass Lichtquellen wie Fenster <strong>und</strong> sonstige<br />

Öffnungen, durchsichtige oder durchscheinende Trennwände sowie helle Einrichtungsgegenstände<br />

<strong>und</strong> Wände keine Direktblendung <strong>und</strong> möglichst keine Reflexion auf dem Bildschirm verursachen.<br />

Die Fenster müssen mit einer geeigneten verstellbaren Lichtschutzvorrichtung ausgestattet sein,<br />

durch die sich die Stärke des Tageslichteinfalls auf den Arbeitsplatz vermindern lässt (Anhang zur<br />

Europäischen Richtlinie EU 90/270 EG-Mindestvorschriften).<br />

Abb.: Kritischer Bereich bzgl. Reflexblendung<br />

Abb.: Kritischer Bereich bzgl. Direktblendung<br />

Ein Absolutwert für eine gute Beleuchtung kann nicht angegeben werden. Bei der Gestaltung guter<br />

Beleuchtungsverhältnisse sollen folgende Punkte Berücksichtigung finden:


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 97<br />

- angemessene Beleuchtungsstärke<br />

- Gleichmäßigkeit der Beleuchtung (harmonische Leuchtdichteverteilung) zu große<br />

Leuchtdichteunterschiede zwischen den wichtigsten Sehobjekten vermieden werden.<br />

- Begrenzung der Blendung<br />

- Kontrast<br />

- Lichtrichtung<br />

- Schatten<br />

- Lichtfarbe<br />

- Farbwiedergabe<br />

Weitere Hinweise bei:<br />

B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen e. V. (Hrsg.): Bildschirm-Arbeitsplätze, Merkblatt GUV 23.3, 1997<br />

B<strong>und</strong>esverband der Unfallkassen e. V. (Hrsg.): Beurteilung von Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen an Bildschirmarbeitsplätzen,<br />

Merkblatt GUV 50.11.1, 1997


98<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

7 Computereinsatz in der Schulverwaltung<br />

Die Einsatzgebiete des Computers in der Schulverwaltung sind sehr vielfältig. Schon sehr früh<br />

wurde die Möglichkeiten des Computers zur Vereinfachung <strong>und</strong> Rationalisierung der<br />

Verwaltungsarbeit in der Schule entdeckt <strong>und</strong> genutzt. Standen am Anfang die Textverarbeitung<br />

sowie die Möglichkeit, den St<strong>und</strong>enplan per Computer zu erstellen, im Vordergr<strong>und</strong>, so lässt sich<br />

heute durch spezielle Verwaltungsprogramme oder durch universelle Programmpakete (Office-<br />

Programme) die Verwaltung einer Schule weitgehend mit dem Computer organisieren. Der schnelle<br />

Datenaustausch mit anderen Schulen, Behörden, Institutionen <strong>und</strong> die <strong>Informations</strong>gewinnung im<br />

weltweiten Datennetz wird in Zukunft dabei immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Für die Schulverwaltung der Sonderschulen ergeben sich folgende Einsatzbereiche:<br />

Texte verarbeiten<br />

• allgemeiner Schriftverkehr<br />

• Serienbriefe<br />

- mit Verknüpfung zu Datenbanken, z.B.: Adressdatei, Schülerdatei etc.<br />

Daten verwalten<br />

• Schülerdatei<br />

- Verwalten aktueller Schülerdaten<br />

- Organisation von Einschulungs- <strong>und</strong> Umschulungsverfahren<br />

- Verwaltung aller schülerbezogenen Daten mit der Möglichkeiten der Gestaltung von<br />

Serienbriefen, der Erstellung von Bescheinigungen <strong>und</strong> der Listenerstellung für die<br />

verschiedensten Zwecke (Klassenlisten, AG-Listen, Busschülerlisten, Entlassschülerliste,<br />

etc.)<br />

• Adressdateien<br />

- Verwaltung aller Adressen mit der Möglichkeit der Gestaltung von Serienbriefen,<br />

Beschriften von Umschlägen bzw. Adressetiketten u.Ä.<br />

• St<strong>und</strong>enplanverwaltung<br />

- Erstellen <strong>und</strong> Gestalten des Gesamtst<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> des Klassenst<strong>und</strong>enplanes, der<br />

Raumbelegung<br />

- Erstellen von Vertretungsplänen<br />

• Schuletatverwaltung<br />

- allgemeiner Schuletat<br />

- Lernmittelfreiheit<br />

- Verwalten der Haushaltsmitteln<br />

- Überblick über Ausgaben <strong>und</strong> Restmitteln<br />

- Ausdruck individueller Listen<br />

• Bestellungen<br />

- Organisation <strong>und</strong> Verwaltung von Bestellungen für den Schulbedarf<br />

- Ausdruck von Listen für den Post- oder Faxversand


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 99<br />

• Inventarverwaltung<br />

- Verwaltung, Organisation <strong>und</strong> Inventarisierung des Schuleigentums<br />

- Erstellung von Listen <strong>und</strong> Etikettenaufkleber<br />

• Medienverwaltung<br />

- Verwalten schuleigener Medien<br />

- Büchereiverwaltung<br />

- Videoverwaltung u.Ä.<br />

- Ausleihverwaltung<br />

• Zeugniserstellung<br />

- Erstellen von Zeugnissen mit oder ohne externer Noteneingabe durch die Lehrkräfte<br />

- Erstellen von Notenlisten<br />

- Stammdaten können aus der Schülerdatei übernommen werden.<br />

• Erstellen schulinterner <strong>und</strong> individueller Arbeitspläne. Aktenpläne<br />

• Verwaltung <strong>und</strong> Organisation von Akten, Schriftstücken, Amtsblättern u.Ä..<br />

• Organisation von Schulsportveranstaltungen<br />

- Organisation, Verwaltung <strong>und</strong> Auswertung von Sportveranstaltungen, z. B.:<br />

B<strong>und</strong>esjugendspiele, Bezirkssportfeste u.Ä. .<br />

- Stammdaten können aus der Schülerdatei übernommen werden<br />

- Punkteauswertung erfolgt automatisch <strong>und</strong> entsprechen den Richtlinien des DLV<br />

- Ausdruck von Punktelisten <strong>und</strong> Urk<strong>und</strong>en<br />

• Organisation von Betriebspraktika<br />

- Adressendatei der Praktikumsbetriebe<br />

- Schriftverkehr zur Praktikumsverwaltung<br />

- Dienstreiseabrechnung der Betreuer<br />

- Erstellen von Praktikumslisten<br />

• Vereinsverwaltung<br />

Organisation <strong>und</strong> Verwaltung eines Vereines, z.B.: Förderverein: Mitgliederverwaltung,<br />

Kontoführung, Schriftverkehr etc.<br />

Grafisches Gestalten<br />

• Gestalten von Infos, Einladungsschreiben, Elternbriefe, Schautafeln o.Ä.<br />

Datenfernübertragung<br />

• Übermitteln von Daten <strong>und</strong> Schriftverkehr (Fax oder E-Mail)<br />

• <strong>Informations</strong>gewinnung durch das Datennetz, z. B. Bildungsserver<br />

• Kommunikation von Schulen untereinander, z. B.„Schulen ans Netz“<br />

• Darstellung der Schule im Internet, z. B. schuleigene Internetseite (Homepage)<br />

Im Rahmen des Projektes EPOS (Elektronische Post für Schulverwaltungen) erhalten alle<br />

rheinland-pfälzischen Schulen Zugang zu einem landeseigenen E-Mail-Server mit erhöhtem Sicherheitsstandard.<br />

Dadurch wird die Kommunikation zwischen Schulen <strong>und</strong> Schulverwaltung erheblich<br />

beschleunigt <strong>und</strong> effektiviert.


100<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Hardwareausstattung<br />

Wegen der noch immer fortschreitenden Entwicklung im Hardwarebereich ist eine generelle<br />

Aussage zur Ausstattung nicht möglich. Zur Zeit (10/99) sollten bei einer Neuanschaffung folgende<br />

Kriterien erfüllt sein:<br />

Gr<strong>und</strong>ausstattung mit empfehlenswerten Erweiterungen<br />

Arbeitsplatz entsprechend der Ausstattung eines Schülerarbeitsplatzes mit folgenden Zusätzen:<br />

• Drucker: bürotauglicher Farbtintenstrahldrucker wenn gelegentliche farbige Ausdrucke<br />

erwünscht sind; Laserdrucker, wenn ausschließlich schwarz-weiß gedruckt werden soll.<br />

• Sinnvolle ergänzende Hardwareausstattung:<br />

Scanner (Flachbett) zum Einlesen von Grafiken <strong>und</strong> Texten<br />

Streamer (Bandlaufwerk) zur Datensicherung;,<br />

Alternativ: Zip-Laufwerk mit 100 bzw. 250 MB oder CD-RW- Laufwerk<br />

Modem oder ISDN-Karte mit Zugang zum Internet<br />

Netzkarte für die interne Vernetzung innerhalb der Schulverwaltung (z.B. Schulbüro,<br />

Schulleitung, Lehrerzimmer)<br />

So<strong>und</strong>karte mit Lautsprecher (Lautstärkeregler, Kopfhöreranschluss), Kopfhörer bzw. Headset<br />

(Kopfhörer + Mikrofon), Mikrofon<br />

Software<br />

Betriebssystem, Virenschutz- (s.u.) <strong>und</strong> Datensicherungsprogramm (einfache Version im<br />

Lieferumfang von Windows 98, meist auch bei Backuplaufwerken)<br />

Spezielle Schulverwaltungsprogramme<br />

Der Markt bietet eine Vielzahl von speziellen Verwaltungsprogrammen für die Schulen an.<br />

Die meisten Programme decken nur Teilbereiche der Schulverwaltung ab. Um das ganze Spektrum<br />

der Schulverwaltung abzudecken ist deshalb die Anschaffung von mehreren Programmen bzw.<br />

Modulen notwendig.<br />

Das MBWW bietet kommerziellen Anbietern Daten für Standards <strong>und</strong> Schnittstellen für deren<br />

Programme an. Damit soll sichergestellt werden, dass mit diesen Programmen die Statistik für das<br />

Statistische Landesamt Bad Ems durchgeführt werden kann. Ziel ist eine beschleunigte Auswertung<br />

der gesamten statistischen Daten.<br />

Universelle Programme<br />

Unter dem Begriff „Universelle Programme“ sind solche Programme gemeint, die im allgemeinen<br />

Sprachgebrauch unter Office-Programm laufen , z.B.:<br />

Smart Suite (Lotus)<br />

Office 97 – Professional (Microsoft)<br />

StarOffice (Stardivision) *<br />

Wordperfect Suite (Corel Corporation)<br />

Works (Integriertes Programm)<br />

(* Dieses Programm wird über das LMZ/Bildstellen den Schulen in Rheinland-Pfalz kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt.)


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 101<br />

Mit diesen Programmen können mit den Hauptmodulen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,<br />

Datenbank <strong>und</strong> Präsentationserstellung die in der Auflistung erfassten schulischen Verwaltungsaufgaben<br />

erledigt werden. Da es bei diesen Programmpaketen keine vorgefertigte „Schulverwaltungsmodule“<br />

gibt, müssen die entsprechenden Komponenten vom Anwender selbst meist mit<br />

Hilfe von Textverarbeitung, Datenbank <strong>und</strong>/oder Tabellenkalkulation erstellt werden. Dies ist<br />

sicherlich für den individuellen Einsatz in den verschiedenen Schulen von Vorteil. Es bedeutet aber<br />

auch, dass diese individuellen Problemlösungen erst mit erheblichem Zeitaufwand entwickelt<br />

werden müssen. Der Anwender muss über eine gewisse Erfahrung im Umgang mit solchen<br />

Programmen verfügen, um eine optimale <strong>und</strong> benutzerfre<strong>und</strong>liche Anwendung zu erstellen. Sind<br />

diese Vorgaben erfüllt, dürften diese Programme den Anforderungen an ein Verwaltungsprogramm<br />

gerecht werden. Der Datenaustausch mit anderen Institutionen (z.B. Statistisches Landesamt) führt<br />

wegen den unterschiedlichen Standards jedoch meist zu Schwierigkeiten.


102<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

8 Probleme beim Arbeiten mit dem Computer<br />

8.1 Allgemeine Probleme mit Programmen <strong>und</strong> Betriebssytem<br />

Leider treten bei der Nutzung des Computers immer wieder Probleme auf, deren Behebung den<br />

ungeübten Nutzer vor erhebliche Schwierigkeiten stellen kann. Sinnvolle vorbeugende Maßnahmen<br />

sowie ein einfaches Diagnosekonzept sollten auch den wenig erfahrenen Anwender in die Lage<br />

versetzen, einige Probleme selbstständig zu beheben.<br />

Die Ursachen für Probleme sind sehr vielfältig. Da nicht selten Bedienungsfehler vorliegen, sollte<br />

der Anwender zunächst sein Verhalten vor dem Auftauchen des Problems genau recherchieren. So<br />

kann z.B. eine versehentlich gedrückte Dauergroßschreibtaste oder ein Bildschirm, dessen Helligkeit<br />

von einem Schüler ganz dunkel gestellt wurde, zu erheblichen Irritationen führen.<br />

Auch moderne <strong>und</strong> komplexe Betriebssysteme wie Windows 95/98 arbeiten bekanntlich keineswegs<br />

immer zuverlässig. Da bei der Nutzung im Hintergr<strong>und</strong> komplexe Vorgänge ablaufen, sind<br />

die Einflussmöglichkeiten für den Anwender beschränkt. Nicht selten hilft nur ein Neustart des<br />

Systems oder das Beenden der aktuellen Anwendung.<br />

Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist ein sachgerechter Umgang mit einer Computeranlage, eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Komponente der Handlungskompetenz, zu der Unterricht hinführen soll. So sollte der<br />

Startvorgang des Computers nicht unterbrochen werden, beim Arbeiten mit Windows vor dem<br />

Ausschalten zunächst das Programm <strong>und</strong> dann das Betriebssystem ordnungsgemäß beendet werden.<br />

Bei Störungen im Programmablauf muss auf vorsichtiges Agieren geachtet werden. Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler neigen dazu, auf Störungen mit oft ungezieltem Klicken auf Menübefehle oder<br />

Symbole zu reagieren <strong>und</strong> verschlimmern damit meist das Problem. Abwartendes Vorgehen, d.h.<br />

den Computer den aktuellen Vorgang abschließen lassen, vermeidet oft eine Problemverschärfung.<br />

Auch unnötige mechanische Belastungen wie das Bewegen des Computers während des Betriebs<br />

sollten vermieden werden.<br />

Vorbeugend sollte für jeden PC eine Notfalldiskette erstellt werden, die auch den Treiber für das<br />

CD-ROM-Laufwerk enthält.<br />

8.2 Viren auf dem Computer <strong>und</strong> im Internet<br />

Computerviren sind von Menschen entwickelte Programme die sich selbst reproduzieren, indem sie<br />

sich an andere Programme anhängen. Sie enthalten fast immer einen Programmteil, der Schaden<br />

verursacht.<br />

Virentypen<br />

Bootviren<br />

Bootviren setzen sich im Bootsektor von Disketten fest. Beim Versuch, den Computer mit dieser<br />

Diskette zu Booten, springt der Virus auf den Masterbootrecord der Festplatte über <strong>und</strong> verbleibt<br />

dort. Er infiziert danach den Bootsektor jeder nicht schreibgeschützten Diskette, auf die der<br />

Computer zugreift.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 103<br />

Dateiviren<br />

Dateiviren infizieren ausführbare Dateien (Dateinamenserweiterung: exe, com, ovl), indem sie<br />

deren Programmcode erweitern <strong>und</strong> oft auch teilweise überschreiben. Nach der Ausführung eines<br />

infizierten Programms gelangt der Virus in den Arbeitsspeicher <strong>und</strong> kann dann jedes danach<br />

gestartete Programm infizieren. Dateiviren enthalten meist schädliche Funktionen wie etwa das<br />

Verändern oder Löschen von Dateien.<br />

Die modernen New-Exe-Viren infizieren gezielt Windows-Systemdateien <strong>und</strong> stören den reibungslosen<br />

Ablauf der Betriebssystemfunktionen.<br />

Makroviren<br />

Makroviren nutzen die Programmierfunktion der Microsoft Office-Programme aus <strong>und</strong> infizieren<br />

somit ausschließlich Office-Dokumente. Wurde z.B. bei Word das Makro eines infizierten<br />

Dokumentes aktiviert, so kann über die Infektion der Standardvorlage jede danach erstellte<br />

Worddatei infiziert werden. Verstärkt bedienen sich Virenentwickler auch dem E-Mail-Programm<br />

Microsoft OutlookExpress zur Verbreitung von Viren.<br />

Scriptviren<br />

Scriptviren kommen in VisualBasicScript (VBS)- <strong>und</strong> in HTML-Dateien vor. VBS-Viren können<br />

nur durch das Öffnen einer infizierten Datei im InternetExplorer aktiviert werden. Scriptviren<br />

können auf dem PC dann die verschiedensten Störaktionen ausführen.<br />

Erkennen von Virenbefall<br />

Folgende Symptome können auf einen Virenbefall hindeuten<br />

- Die Dateigröße von Programmdateien verändert sich.<br />

- Diskettenoperationen dauern länger als gewöhnlich.<br />

- Programme stürzen häufiger ab als vorher oder funktionieren nicht mehr richtig.<br />

- Meldungen oder Grafiken erscheinen auf dem Bildschirm.<br />

- Plötzlich ertönt Musik.<br />

- Die Maus zeigt ein ungewöhnliches Verhalten.<br />

- Einzelne Programme, Dateien oder Verzeichnisse sind nicht mehr vorhanden.<br />

- In Dokumenten fehlen plötzlich Wörter.<br />

- In Dokumenten werden zusätzlich Wörter <strong>und</strong> Textpassagen eingefügt.<br />

- Drucker funktioniert manchmal nicht richtig.<br />

- Einzelne Tasten der Tastatur funktionieren nicht mehr richtig.<br />

- Von einer EXE-Datei gibt es auf einmal eine gleichnamige COM-Datei<br />

- Programme lassen sich nicht mehr starten.<br />

- Der PC ist deutlich langsamer geworden.<br />

- Der PC stürzt ab <strong>und</strong> meldet einen PARITY ERROR oder PARITY CHECK.<br />

- Computer lässt sich nicht mehr starten.<br />

Die genannten Symptome können jedoch auch andere Ursachen haben, zum Beispiel<br />

Hardwarefehler oder Unverträglichkeit von Programmen mit einer Systemversion oder bestimmten<br />

Systemerweiterungen.


104<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Maßnahmen bei Virenbefall<br />

Wurden bislang keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen, sollte die Festplatte zunächst mit einem<br />

Virenscanner auf Viren durchsucht werden. Die meisten Viren können ohne Schäden zu<br />

hinterlassen von den gängigen Virenschutzprogrammen auch entfernt werden.<br />

Bei Befall durch einen Bootvirus muss der PC jedoch mit einer virenfreien Bootdiskette gestartet<br />

werden, ehe der Virus entfernt werden kann. Infizierte Disketten können durch vollständiges<br />

Formatieren (Quickformat reicht nicht aus!) desinfiziert werden.<br />

Dateiviren werden mit ein Antivirenprogramm aufgespürt <strong>und</strong> entfernt. Anschließend kann das<br />

infizierte Programm nach der Entfernung des Virus' defekt sein <strong>und</strong> muss dann neu installiert<br />

werden.<br />

Makroviren können von Virenscannern entfernt oder durch Löschen der schädlichen Makros<br />

eliminiert werden. Eine Sicherungsfunktion in den Office-Programmen warnt beim Aktivieren von<br />

Makros, was vom Anwender abgelehnt werden kann. Verdächtige Office-Dokumente können vorsorglich<br />

mit einem (kostenlosen) Viewer betrachtet werden. Word-Dokumente können auch mit<br />

WordPad geöffnet werde, wobei viele Formatierungen nicht angezeigt werden, aber die Makros<br />

auch nicht aktiviert werden.<br />

Vorsorge<br />

Vorsorglich sollte ein PC mit einer aktuellen <strong>und</strong> bewährten Antiviren-Software ausgestattet sein.<br />

Gute Antiviren-Programm können den Tests von Computer-Fachzeitschriften entnommen werden.<br />

Jedes Virenschutzprogramm hat eine Überwachungsmodul. Dieses Programm wird beim Computerstart<br />

geladen <strong>und</strong> achtet permanent auf das Auftauchen von Viren, um ein Infizierung zu<br />

verhindern.<br />

Originalsoftware auf Disketten sollten nur im schreibgeschützten Zustand auf dem PC eingesetzt;<br />

eigene Disketten auf fremden Rechnern nur immer im schreibgeschützten Zustand verwendet<br />

werden.<br />

Einige Einstellungen im BIOS-Setup bieten in einem gewissen Umfang Schutz vor Bootviren. Im<br />

Die Einstellungen werden im CMOS-RAM des PCs gespeichert <strong>und</strong> können mit einem Passwort<br />

versehen werden. Bei älteren PCs können Einstellmöglichkeiten fehlen. Alle vorgenommenen<br />

Änderungen im Setup des BIOS lassen sich bei Bedarf wieder zurückstellen. Diese Maßnahmen<br />

sollte nur der Systembetreuer durchführen.<br />

• Bootreihenfolge (Boot Sequence) auf C: - A: einstellen (Durch diese Einstellung wird das<br />

ungewollte Booten von der Diskette verhindert.)<br />

• Viruswarnung (Virus Warning) aktivieren (enabled)<br />

Bei der Gr<strong>und</strong>einstellung / enabled erscheint eine Warnmeldung auf dem Bildschirm, wenn ein<br />

Virus versucht den Partitionssektor oder den ersten Bootsektor der Festplatte zu infizieren bzw.<br />

zu ändern. Durch drücken der Taste Y wird die Infizierung bzw. Änderung akzeptiert, was im<br />

Virenfalle natürlich zu unterbleiben hat, während mit jeder anderen Taste eine Infizierung<br />

vermieden wird. In jedem Fall sollte danach mittels eines Antiviren-Programms der Virus<br />

ausfindig gemacht <strong>und</strong> beseitigt werden.<br />

• BIOS-Update deaktivieren (disabled) bei Flash-BIOS:<br />

Bei neueren PCs gibt es im BIOS (Setup) die Möglichkeit, das Flash-BIOS vor einer<br />

Veränderung (Update) zu schützen. Dazu ist die Funktion „BIOS UPDATE“ zu deaktivieren.<br />

Bei älteren PCs muss dazu auf dem Motherboard ein Jumper umgesteckt werden. Die genannten


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 105<br />

Maßnahmen schützen natürlich nicht vor Viren, die den CMOS-Inhalt des Computers, in dem<br />

diese Einstellungen gespeichert sind, verändern oder löschen.<br />

Zur Behebung von Virenproblemen ist eine Systemdiskette oder besser eine SOS-Diskette mit den<br />

notwendigen Tools <strong>und</strong> den gesicherten Systembereichen notwendig. Zur gründlichen Virenvorsorge<br />

gehört auch die regelmäßige Datensicherung (s.u.).<br />

Geringe Virengefahr besteht, wenn<br />

- keine fremden Disketten benutzt werden (z.B. Disketten von Schülern),<br />

- keine Software aus unbekannten Quellen eingesetzt wird,<br />

- der Rechner keine Verbindung zu anderen Rechnern hat (Lokales Netz, Internet),<br />

- der Rechner in ein geschlossenes, virenfreies Netzwerk (Lokales Netz) eingeb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> nur<br />

die im Netzwerk verfügbare Anwendersoftware genutzt wird.<br />

Große Virengefahr besteht, wenn<br />

- ein reger Austausch <strong>und</strong> Einsatz von Disketten, CD-Roms- insbesondere „selbstgebrannte“ CD-<br />

Roms - <strong>und</strong> Software aus unterschiedlichen Quellen betrieben wird,<br />

- das Herunterladen (Downloads) von Software aus den zahlreichen obskuren Quellen im Internet<br />

ohne entsprechende Sicherung erfolgt.<br />

Antiviren-Programme<br />

Antiviren-Programme sind Softwareprogramme zum Schutz vor Virenbefall <strong>und</strong> zur Bekämpfung<br />

von Computerviren. Sie können u.a. folgende Funktionen beinhalten:<br />

Der Virenscanner überprüft den Bootsektor bzw. die Datenträger auf Virenbefall <strong>und</strong> meldet bzw.<br />

entfernt ggf. vorhandene Viren. Soll ein PC auf Viren untersucht werden (in diesem Falle genügt<br />

schon der Verdacht), so ist der Computer durch einen Kaltstart von einer virenfreien Bootdiskette<br />

zu starten <strong>und</strong> danach der Virencheck durchzuführen.<br />

Das Programm kann infizierte Dateien löschen bzw. Viren im Boot- <strong>und</strong> Masterbootbereich<br />

eliminieren. Das Entfernen von Viren aus infizierten Dateien <strong>und</strong> Bereichen, d.h. das Restaurieren<br />

verläuft nicht in allen Fällen zufrieden stellend. Manchmal funktioniert das vom Virus gereinigte<br />

Programm nicht mehr. Bereiche in Dateien, die z. B. vom Virus überschrieben wurden, können vom<br />

Antiviren-Programm nicht mehr vollständig hergestellt werden. In solchen Fällen zeigt sich, wie<br />

wichtig eine Sicherungskopie ist. Existiert keine virenfreie Sicherungskopie, sollte vorsorglich vor<br />

Durchführung der Restauration ein Kopie der virulenten Datei angefertigt werden, damit bei einer<br />

fehlgeschlagenen Virenentfernung ein weiterer Versuch mit einem anderen Antiviren-Programm<br />

unternommen werden kann. Die virulente Kopie sollte als „virulent“ gekennzeichnet werden <strong>und</strong>,<br />

falls nicht mehr benötigt, vernichtet oder gelöscht werden.<br />

Der Virenwächter überprüft den PC beim Start <strong>und</strong> überwacht ihn während des Betriebes auf<br />

Virenaktivitäten. Wird ein Virus erkannt, z.B. durch Einsatz einer virenverseuchten Diskette oder<br />

durch Starten einer virulenten Programmdatei erscheint eine entsprechende Warnmeldung, <strong>und</strong> der<br />

Abbruch des Vorgangs bzw. die Eliminierung des Virus‘ wird angeboten.<br />

Das Virenwächter-Programm ist ein speicherresidentes Programm, das beim Starten des PCs in den<br />

Arbeitsspeicher geladen <strong>und</strong> aktiviert wird. Von dort aus soll es im Hintergr<strong>und</strong> ständig alle<br />

Aktivitäten des Computers überwachen <strong>und</strong> im Virenfalle, die des Virus verhindern <strong>und</strong> eine<br />

Warnmeldung mit Hinweisen zu dem jeweiligen Virus auf dem Bildschirm ausgeben.


106<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Dies ist etwas viel verlangt, wenn man an die große Zahl von Virenarten denkt. Noch nicht einmal<br />

die Virenscanner können alle Viren eindeutig identifizieren. Trotzdem sollte ein aktueller<br />

Virenwächter auf dem PC installiert werden, da er in der Regel die bekannten Viren identifiziert.<br />

Bei der Installation von Programmen ergeben sich bei aktivem Virenwächter immer wieder<br />

Probleme, so dass er in den betreffenden Fällen vorsorglich ausgeschaltet werden muss. Auf einem<br />

Computer sollten nie zwei Virenwächter gleichzeitig aktiviert sein.<br />

Kostenlose Virenscanner<br />

Zwei Anbieter stellen Virenscanner, die erkannte Viren auch entfernen, für Privatanwender<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

F-Prot ist ein DOS-Programm, das auch unter Windows gestartet werden kann. Die aktuelle<br />

Version kann im Internet heruntergeladen werden<br />

Internet: www.datafellows/f-prot<br />

oder im Downloadarchiv des Verlages Ziff-Davis<br />

Internet: www.zdnet.de/download/library/001M6-wf<br />

F-Prot ist als zip-Datei gepackt (komprimiert). Zum Entpacken ist eine Packprogramm erforderlich,<br />

das ebenfalls unter www.zdnet.de/download abgerufen werden kann.<br />

Das deutschsprachige Programm AntiVir wird als Personal Edition ebenfalls kostenlos in zwei<br />

Versionen (für Windows 9x <strong>und</strong> für Windows NT) an Privatpersonen für die Nutzung auf einem<br />

Computer abgegeben:<br />

Internet: www.free-av.com/german.html<br />

8.3 Datensicherung<br />

Die regelmäßige <strong>und</strong> systematische Sicherung wichtiger Daten ist gerade in der Schule von großer<br />

Bedeutung. Zum Einen sind besonders im Verwaltungsbereich wichtige <strong>und</strong> ggf. nur mit großem<br />

Aufwand rekonstruierbare Daten vorhanden. Im pädagogischen Bereich ist verstärkt mit<br />

ungewollten Manipulationen durch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu rechnen, was im Rahmen einer<br />

intensiven schulischen Computereinsatzes nicht ausgeschlossen werden kann. Gr<strong>und</strong>lage einer<br />

effektiven Datensicherung ist eine gut geplante <strong>und</strong> konsequent realisierte Datenspeicherung. So<br />

empfiehlt es sich dringend, Programmdateien <strong>und</strong> vom Anwender angelegte Dateien geflissentlich<br />

zu trennen, also die Anwenderdateien einem separaten Verzeichnisbaum zu speichern. Dann<br />

können diese beiden Bereiche bei der Datensicherung separat behandelt werden <strong>und</strong> bei begrenzter<br />

Speicherkapazität evtl. nur die Anwenderdateien zu sichern. In der Regel stehen für Probleme bei<br />

den Programmdateien die Originaldatenträger zur erneuten Installation zur Verfügung.<br />

Den Vorgang der Sicherung von Daten bezeichnet man als Backup, den der Wiederherstellung als<br />

Restore. Zur Datensicherung werden spezielle Laufwerke mit hoher Speicherkapazität eingesetzt. In<br />

ihnen kommen entweder Bänder (Streamer) oder besondere Disketten (ZIP, JAZ) als<br />

Speichermedien zum Einsatz. Zur Sicherung benutzt man spezielle Backup-Programme, die das<br />

gezielte Sichern ganzer Laufwerke, Verzeichnisbäume oder auch einzelner Dateien ermöglichen.<br />

Beim Sicherungsvorgang werden die Daten zudem komprimiert <strong>und</strong> nehmen danach erheblich<br />

weniger Speicherplatz in Anspruch.<br />

Beim vollständigen Backup werden alle Daten der ausgewählten Laufwerke bzw. Verzeichnisse<br />

(einschließlich Unterverzeichnissen) gesichert. Beim Veränderungsbackup werden nur die Dateien<br />

gesichert, die seit der letzten Sicherung neu angelegt oder verändert wurden. Aus dem vollständigen


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 107<br />

Backup <strong>und</strong> den danach erfolgten Veränderungsbackups kann das Programm jede gesicherte Datei<br />

wieder herstellen. Eine sinnvolle Sicherungsstrategie sieht meist ein gelegentliches vollständiges<br />

Backup (z.B. jede 4. Woche) <strong>und</strong> dazwischen jede Woche ein Veränderungsbackup vor.<br />

Übersicht: Laufwerke <strong>und</strong> Medien zur Datensicherung (Auswahl)<br />

Kapazität (ohne<br />

Komprimierung)<br />

Preis<br />

Laufwerk/Medium<br />

ZIP-Laufwerk 100 MB 200-250 / 25 als Laufwerk<br />

ZIP-Laufwerk 250 MB 380 / 50 als Laufwerk<br />

Verwaltung Anschlüsse<br />

ATAPI /<br />

parallel /<br />

USB / SCSI<br />

ATAPI /<br />

parallel / SCSI<br />

JAZ-Laufwerk 2GB 700 / 160 als Laufwerk ATAPI / SCSI<br />

SyQuest SyJet 1,5 GB 500 / 120 als Laufwerk ATAPI / SCSI<br />

DITTO-Streamer ab 2 GB ab 280 / ab 50<br />

Travan-Streamer 400 MB - 4 GB<br />

ab 200 /<br />

ab 30<br />

DAT-Streamer 2 - 20 GB ab 800<br />

nur Backup-<br />

Gerät<br />

nur Backup-<br />

Gerät<br />

nur Backup-<br />

Gerät<br />

ATAPI / SCSI<br />

ATAPI / SCSI<br />

SCSI<br />

CD-RW-Brenner 650 MB ab 600 / als Laufwerk IDE / SCSI<br />

Bei DITTO- <strong>und</strong> Travan-Streamern ist das Backup-Programm meist im Lieferumfang enthalten.<br />

Einfache Backup-Programme sind auch Bestandteil der Windows-Betriebssysteme. Geräte, die als<br />

Laufwerke verwaltet werden, können vielfältiger genutzt werden (z.B. Transport umfangreicher<br />

Daten), wogegen die reinen Backupgeräte meist nur über das Backup-Programm zur<br />

Datensicherung <strong>und</strong> -wiederherstellung eingesetzt werden können.<br />

Bei vernetzten Computern kann ein Backup-Laufwerk die Daten aller angeschlossenen Computer<br />

sichern. Ein sicheres Aufbewahren der Speichermedien ist obligatorisch.<br />

8.4 Datenschutz<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz, B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetz (BDSG) <strong>und</strong> Landesdatenschutzgesetze (LDSG) sichern<br />

den Schutz des informationellen Selbstbestimmungsrechts der Bürger, durch detaillierte Vorgaben<br />

mit rechtlichen Sanktionen, Kontrollinstanzen <strong>und</strong> Auskunftsrecht der Betroffenen. Der Bürger soll<br />

selbst bestimmen können, wer was wann <strong>und</strong> bei welcher Gelegenheit über ihn weiß.<br />

Nach dem B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetz (BDSG) stehen dem Betroffenen bezüglich seiner auf einem<br />

Computer gespeicherten Daten folgende Rechte zu:<br />

• Recht auf Auskunft über die gespeicherten Daten;<br />

• Recht auf Berichtigung falscher Daten;<br />

• Recht auf Löschung der Daten, wenn die Speicherung unzulässig war;<br />

• Recht auf Sperrung der Daten, wenn die Voraussetzung zu ihrer Speicherung entfallen ist, oder<br />

wenn sich ihre Richtigkeit nicht feststellen lässt.


108<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Personenbezogene Daten<br />

Eine Regelung zur Erhebung, Verarbeitung <strong>und</strong> Sicherung personenbezogener Daten in Dokumentationen<br />

<strong>und</strong> Jahresberichten findet sich in § 76 <strong>und</strong> § 77 bei der zur Zeit gültigen übergreifenden<br />

Schulordnung sowie § 52 <strong>und</strong> § 53 der zur Zeit gültigen Gr<strong>und</strong>schulordnung (Rheinland-Pfalz).<br />

Dort heißt es im Wortlaut:<br />

§ 76 Erhebung <strong>und</strong> Verarbeitung personenbezogener Daten<br />

(1) Die Erhebung <strong>und</strong> Verarbeitung von personenbezogenen Daten, insbesondere ihre Übermittlung<br />

an Dritte, richtet sich nach § 54a SchulG.<br />

(2) Die bei der Aufnahme erhobenen Daten sowie die sich im Rahmen des Schulverhältnisses<br />

ergebenden personenbezogenen Daten dürfen für die Verwaltungsaufgaben der Schule,<br />

insbesondere für die Erstellung von Zeugnissen <strong>und</strong> für die schulische Korrespondenz, im<br />

automatisierten Verfahren verarbeitet werden. Dies gilt nicht für personenbezogene Daten über<br />

besondere außerunterrichtliche, insbesondere schulärztliche <strong>und</strong> schulpsychologische Maßnahmen<br />

(§ 52 Abs. 3 SchulG) sowie über Ordnungsmaßnahmen. Automatische Textverarbeitung ist in<br />

diesen Fällen zulässig, sofern die Daten nicht gespeichert, sondern unverzüglich nach Fertigstellung<br />

des jeweiligen Textes gelöscht werden.<br />

(3) Personenbezogene Daten dürfen auf privateigenen Datenverarbeitungsgeräten von Lehrkräften<br />

zu dienstlichen Zwecken verwendet werden, wenn der Schulleiter dies im Einzelfall genehmigt hat,<br />

das Einverständnis dafür vorliegt, dass das Datenverarbeitungsgerät unter den gleichen<br />

Bedingungen wie dienstliche Geräte kontrolliert werden kann, <strong>und</strong> den Belangen des Datenschutzes<br />

Rechnung getragen ist.<br />

(4) Den Eltern kann zu Beginn eines Schuljahres eine Liste mit Namen, Anschrift <strong>und</strong><br />

Telefonverbindung der Eltern <strong>und</strong> den Namen der Kinder der Klasse übergeben werden, soweit der<br />

Aufnahme in diese Liste nicht widersprochen wird. Auf das Recht jedes Betroffenen, der Aufnahme<br />

seiner Daten zu widersprechen, ist hinzuweisen.<br />

(5) . . .<br />

(6) Gibt eine Schule für die Schüler <strong>und</strong> Eltern Dokumentationen, insbesondere Jahresberichte,<br />

heraus, so dürfen darin folgende personenbezogene Daten enthalten sein:<br />

1. Namen, Geburtsdatum, Jahrgangsstufe <strong>und</strong> Klasse der Schüler,<br />

2. Namen, Lehrbefähigung <strong>und</strong> Verwendung der einzelnen Lehrkräfte,<br />

3. Angaben über besondere schulische Tätigkeiten <strong>und</strong> Funktionen einzelner Lehrkräfte, Schüler<br />

<strong>und</strong> Eltern.<br />

(7) Die Schule kann ehemaligen Schülern die zur Organisation eines Treffens geeigneten<br />

personenbezogenen Daten von ehemaligen Schülern <strong>und</strong> Lehrern übermitteln.<br />

§ 77 Sicherung <strong>und</strong> Aufbewahrung personenbezogener Daten<br />

(1) Personenbezogene Daten, die automatisch verarbeitet werden, sind gemäß § 9 Abs. 2 des<br />

Landesdatenschutzgesetzes vom 5. Juli 1994 (GVBI. S. 293, BS 204-1) in der jeweils geltenden<br />

Fassung zu sichern. Für personenbezogene Daten, die nicht automatisch verarbeitet werden, ist<br />

sicherzustellen, dass sie nur denen zugänglich gemacht werden, die sie für die Erfüllung ihrer<br />

dienstlichen Aufgaben benötigen.<br />

(2) Personenbezogene Daten in automatisierten Dateien sind zu löschen, sobald ihre Kenntnis für<br />

die speichernde Stelle zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht mehr erforderlich ist, spätestens jedoch


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 109<br />

ein Jahr, nachdem der Schüler die Schule verlassen hat. Hiervon ausgenommen sind die Namen <strong>und</strong><br />

Aktennachweise, die bis zur Vernichtung der Akte automatisiert gespeichert werden können.<br />

(3) Personenbezogene Daten in nicht automatisierten Dateien <strong>und</strong> in Akten sind ein Jahr, nachdem<br />

der Schüler die Schule verlassen hat, zu sperren. Sie dürfen von diesem Zeitpunkt an nicht mehr<br />

verarbeitet werden, es sei denn, dass die Verarbeitung<br />

1. zur Behebung einer bestehenden Beweisnot,<br />

2. aus sonstigen, im überwiegenden Interesse der speichernden oder einer anderen Schule liegenden<br />

Gründen oder<br />

3. im rechtlichen Interesse eines Dritten unerlässlich ist oder<br />

4. der Betroffene eingewilligt hat.<br />

(4) Personenbezogene Daten in nicht automatisierten Dateien <strong>und</strong> in Akten sind nach Maßgabe der<br />

hierfür geltenden Bestimmungen aufzubewahren <strong>und</strong> nach Ablauf der jeweiligen Frist zu vernichten<br />

oder zu archivieren.<br />

Personenbezogene Daten im Internet<br />

Daten von Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler wie Namen, Geburtsdatum, Konfession, Staatsangehörigkeit,<br />

Adresse, Jahrgangsstufe <strong>und</strong> auch Bilder dürfen nur mit Zustimmung der Eltern bzw. des<br />

volljährigen Schülers / der volljährigen Schülerin veröffentlicht werden.<br />

Anders verhält es sich, wenn Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Funktionen innehaben, in denen sie die<br />

Schule nach außen vertreten. Dies gilt für Schülersprecherinnen / -sprecher <strong>und</strong> der<br />

Stellvertreterinnen / Stellvertreter, nicht jedoch für Klassensprecherinnen <strong>und</strong> -sprecher. In diesen<br />

Fällen ist die Veröffentlichung von Name, Schuladresse <strong>und</strong> Funktion ohne Zustimmung möglich.<br />

Bei Daten von Lehrkräften dürften nach der Rechtslage zwar ohne Zustimmung, Name,<br />

Lehrerbefähigung <strong>und</strong> Funktion im Internet veröffentlicht werden. Diese Daten unterliegen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich nicht dem Selbstbestimmungsrecht des Betroffenen, da sie einen engen Bezug zur<br />

amtlichen Tätigkeit des Staates gegenüber den Bürgern haben <strong>und</strong> damit nicht primär der<br />

Individualsphäre des Bediensteten, sondern der Sphäre des Staates zuzuordnen sind. Wegen der<br />

besonderen Öffentlichkeitswirksamkeit des Internet soll aber unabhängig von dieser rechtlichen<br />

Einschätzung den Schulen die Einholung der Zustimmung bei Lehrkräften, die nicht der<br />

Schulleitung angehören, empfohlen werden. Stimmt die Lehrkraft nicht zu, werden ihre Daten nicht<br />

im Internet veröffentlicht.<br />

Soweit Eltern besondere schulische Funktionen innehaben, in denen sie die Schule nach außen<br />

vertreten - dies gilt für Schulelternsprecherinnen /-sprecher <strong>und</strong> deren Stellvertreterinnen /<br />

Stellvertreter, nicht jedoch für Klassenelternsprecher -, dürfen Name, Schuladresse <strong>und</strong> Funktion<br />

ohne Zustimmung veröffentlicht werden.<br />

Ministerium für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Weiterbildung (1998)<br />

Personenbezogene Daten, die im Internet erfragt werden<br />

Der folgende Hinweis sollte nach Ansicht des Landesbeauftragten für den Datenschutz in einer<br />

Dialogbox erscheinen, wenn z.B. per Bildschirmformular in Internet-Angeboten öffentlicher Stellen<br />

personenbezogene Daten der Nutzer erfragt werden:


110<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Vorschlag für ein Gestaltungsmuster:<br />

Um dieses Internet-Angebot des/der ... (Bezeichnung der Daten verarbeitenden Stelle) ... nutzen zu<br />

können, ist die Verarbeitung der dargestellten personenbezogenen Daten erforderlich. Die Daten<br />

werden lediglich für ... (Verwendungszweck) ... verwendet. Ihre Daten werden nach ... (Angabe<br />

einer Speicherungsfrist / Erfüllung des Zwecks) ... gelöscht (Alternative: Ihre Daten werden ...<br />

[(dauerhaft / bis auf Widerruf) ... gespeichert].<br />

Mit der Bestätigung dieses Hinweises willigen Sie in die o.g. Verarbeitung Ihrer Daten ein. Sie<br />

können diese Einwilligung schriftlich oder per E-Mail gegenüber dem/der ... (Bezeichnung der<br />

Daten verarbeitenden Stelle) ... jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Nachteile<br />

entstehen Ihnen daraus nicht.<br />

Dieses Angebot unterstützt gegenwärtig keine Datenverschlüsselung. Bei der Übertragung Ihrer<br />

Daten im Internet besteht daher keine Datenverschlüsselung. Bei der Übertragung Ihrer Daten im<br />

Internet besteht daher die Möglichkeit, dass diese durch Unbefugte zur Kenntnis genommen oder<br />

verändert werden können.<br />

Erklärung:<br />

Ich willige in die o.g. Verarbeitung meiner Daten ein.<br />

Bestätigungs-Schalter 2:<br />

Ich willige nicht in die Verarbeitung meiner Daten ein (Abbruch)<br />

Informationen: Orientierungshilfe des Landesdatenschutzbeauftragten (LfD) Rheinland-Pfalz, „Internet-<br />

Zugänge <strong>und</strong> - Angebot“ 1998


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 111<br />

9 <strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong><br />

in der Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

9.1 <strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> im Rahmen<br />

des Vorbereitungsdienstes für das Lehramt an Sonderschulen 1<br />

Die rasante Entwicklung in der Mikroelektronik <strong>und</strong> Telekommunikation gewinnt zunehmend<br />

Einfluss auf die öffentliche <strong>und</strong> private Lebensgestaltung, sodass auch das Bildungswesen<br />

aufgefordert ist, sich mit dieser Entwicklung auseinander zu setzen. Somit entsteht auch für die<br />

Studienseminare für das Lehramt an Sonderschulen die Notwendigkeit, die mit den einer<br />

zukünftigen <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> Kommunikationsgesellschaft einhergehenden Erfordernisse in die<br />

Ausbildung einzubeziehen.<br />

Im Rahmen des Vorbereitungsdienstes werden <strong>Neue</strong> Medien <strong>und</strong> Telekommunikation unter<br />

folgenden Aspekten thematisiert:<br />

• als Hilfe zur Durchführung von Unterricht <strong>und</strong> Fördermaßnahmen<br />

• als wesentlicher Faktor einer Medienerziehung<br />

• als Gegenstand einer informationstechnischen Gr<strong>und</strong>bildung<br />

• als Mittel beruflicher Information sowie des Austausches <strong>und</strong> der Weiterbildung<br />

<strong>Neue</strong> Medien als Hilfe zur Durchführung von Unterricht <strong>und</strong> Fördermaßnahmen<br />

In Verbindung mit der Durchführung von Unterricht <strong>und</strong> Fördermaßnahmen stellen moderne<br />

Medien gerade im Bereich der Sonderpädagogik eine vielfältig nutzbare Bereicherung dar. Das<br />

betrifft apparative Hilfen für Schüler mit Sinnes- <strong>und</strong> Körperbeeinträchtigungen ebenso wie die<br />

vielfältigen Lernsoftwareangebote für mittlerweile fast alle Unterrichtsfächer.<br />

Ein effektiver Einsatz von Lernprogrammen <strong>und</strong> Multimediaangeboten setzt voraus, dass man<br />

- einen Überblick hat über die zur Verfügung stehenden Programme hat,<br />

- diese im Hinblick auf die anstehenden Lehr-/Lernaufgaben unter Einbeziehung<br />

lernpsychologischer Erkenntnisse gültig analysieren <strong>und</strong> beurteilen kann,<br />

- den Beitrag von modernen Medien <strong>und</strong> Technologien zur Aufgabenbewältigung bestimmen,<br />

Wirkungen <strong>und</strong> Nebenwirkungen erfassen <strong>und</strong> interpretieren <strong>und</strong><br />

- Einsatzformen bestimmen kann.<br />

Eine Qualifizierung zukünftiger Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer für einen Unterricht, der die Möglichkeiten<br />

der modernen Medien <strong>und</strong> der Telekommunikation nutzt, kann nur in Verbindung mit der konkreten<br />

Unterrichtswirklichkeit vollzogen werden. Trotz der immer noch nicht flächendeckenden<br />

Ausstattung der rheinland-pfälzischen Sonderschulen mit Computern finden die Anwärter in ihren<br />

Ausbildungsschulen immer öfter Computer vor, entweder in speziellen Computerräumen oder<br />

direkt in den Klassenzimmern. Auch wenn die vorhandenen Computer meist nicht dem neuesten<br />

technischen Stand entsprechen, werden sie von den Mentoren in unterschiedlicher Weise für<br />

Erziehung <strong>und</strong> Unterricht eingesetzt. Wenn diese Voraussetzungen in ihren Ausbildungsklassen<br />

gegeben sind, können die Anwärter Möglichkeiten erproben, wie ein sinnvoller, auf die<br />

1<br />

Text: Breiten, W./Grimm, W., Studienseminar für das Lehramt an Sonderschulen Neuwied bzw.<br />

Kaiserslautern


112<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Lernbedürfnisse der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler abgestimmter Einsatz des Computers im Unterricht<br />

erfolgen kann: z.B. das Schreiben eines Aufsatzes mittels Textverarbeitung im Deutschunterricht,<br />

der gezielte Einsatz von Lernsoftware für das Üben im Mathematikunterricht oder im<br />

Stationenlernen, das Erstellen einer Schülerzeitschrift im Projektunterricht... . Eine wichtige<br />

Bedingung für eine erfolgreiche Ausbildung ist das Engagement <strong>und</strong> die Offenheit der Mentoren<br />

<strong>und</strong> der Fachleiter, die die Anwärter in didaktisch-methodischen Fragen beraten. Die meisten<br />

Anwärter haben zwar bereits eigene Erfahrungen - meist durch die Nutzung der Textverarbeitung -<br />

gesammelt, dennoch können Ängste <strong>und</strong> Vorurteile bei dem Einsatz des Computers im eigenen<br />

Unterricht auftreten, die in Gesprächen mit Mentoren <strong>und</strong> Fachleitern thematisiert werden können.<br />

In der Seminararbeit können beispielsweise Lernprogrammen für den Mathematik- <strong>und</strong><br />

Deutschunterricht vorgestellt werden. Dabei können didaktisch-methodische Kriterien zur<br />

Beurteilung von Lernsoftware <strong>und</strong> -spielen erarbeitet werden.<br />

Ebenfalls kann die Verwendung des Computer als Hilfsmittel eine wichtige Rolle spielen. Im<br />

Seminar „Körperbehindertenpädagogik“ kommt beispielsweise der Auseinandersetzung mit<br />

technischen Hilfen, die es den Schülern ermöglichen, trotz ihrer Bewegungsbeeinträchtigung einen<br />

Computer zu bedienen, eine wichtige Rolle zu: Wichtige Beispiele sind Spracherkennungsprogramme<br />

als Hilfe für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die keine Tastatur bedienen können, oder<br />

Sprachausgabeprogramme, die nichtsprechenden Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Möglichkeit zur<br />

verbalen Kommunikation geben.<br />

Dabei stehen pädagogische Zielstellungen im Mittelpunkt. So kann z.B. mit Hilfe des Computers<br />

Selbstständigkeitserziehung geistigbehinderter Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Förderung von<br />

Handlungskompetenzen bewegungsbeeinträchtigter Schüler oder Sprachförderung von mutistischen<br />

Schülern innerhalb von Erziehung <strong>und</strong> Unterricht erfolgen.<br />

<strong>Neue</strong> Medien <strong>und</strong> Technologien als wesentlicher Faktor einer Medienerziehung<br />

Alle Analysen, die zum Thema „Kindheit heute“ (vgl. hierzu vor allem die Dokumentation zum<br />

B<strong>und</strong>esgr<strong>und</strong>schulkongress 1989 in Frankfurt/M. „Kindheit heute - Herausforderung für die<br />

Schule“) vorgelegt wurden, zeigen die Auswirkungen der modernen Medien im Hinblick auf eine<br />

veränderte Kindheit auf.<br />

Damit muss Medienerziehung, <strong>und</strong> hier in besonderer Weise die Bedeutung <strong>und</strong> die Auswirkungen<br />

von Computern <strong>und</strong> Multimediaangeboten auf die Lebensweisen <strong>und</strong> die Lebenseinstellungen von<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, unverzichtbarer Bestandteil einer zeitgemäßen Lehrerausbildung sein.<br />

Für die Allgemeinen Seminare ist Medienerziehung wegen dieser derzeitigen gesellschaftlichen<br />

Relevanz eine eigenständige pädagogische Rahmenthematik, die Fach- <strong>und</strong> Fachrichtungsseminare<br />

setzen sich im Zusammenhang mit pädagogischen Einzelfragestellungen (z.B. reduzierte<br />

Primärerfahrungen bzgl. der Unterrichtsthemen, Verhaltensauffälligkeiten <strong>und</strong> Medienkonsum etc.)<br />

damit auseinander.<br />

<strong>Neue</strong> Medien <strong>und</strong> Telekommunikation als Gegenstand einer<br />

<strong>Informations</strong>technischen Gr<strong>und</strong>bildung<br />

Der Erwerb von Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten in diesem Bereich ist für Sonderschüler im Hinblick<br />

auf die gegenwärtigen problematischen Entwicklungen des Arbeitsmarktes bedeutungsvoll. Das gilt<br />

nicht nur für das Fach Arbeitslehre oder die Kernfächer Deutsch <strong>und</strong> Mathematik sondern für alle<br />

Fächer, die durch den Computereinsatz Kompetenzen <strong>und</strong> Vorerfahrungen im Sinne von<br />

Schlüsselqualifikationen für die zukünftige Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt vermitteln können.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 113<br />

Seit 1998 ist die <strong>Informations</strong>technische Gr<strong>und</strong>bildung fester <strong>und</strong> in verschiedenen Lehrplänen<br />

verankerter Bestandteil des Unterrichts an Schulen in Rheinland-Pfalz. Damit gehört sie auch in den<br />

Themenkatalog des Vorbereitungsdienstes.<br />

Während in den allgemeinen Seminaren das Konzept der <strong>Informations</strong>technischen Gr<strong>und</strong>bildung<br />

(Entwicklung <strong>und</strong> Stand, Zielsetzung <strong>und</strong> Umsetzungsmöglichkeiten) vorgestellt wird, setzen sich<br />

die Fachseminare, denen diese Thematik auf Gr<strong>und</strong> von Lehrplänen (z.B. Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Arbeitslehre, Deutsch, Mathematik) vorgegeben ist, durch die Planung, Durchführung <strong>und</strong><br />

Auswertung von exemplarischen Unterrichtsbeispielen sowie durch Hinweise zur Geräteausstattung<br />

damit auseinander.<br />

<strong>Neue</strong> Medien <strong>und</strong> Telekommunikation als Mittel beruflicher Information sowie des<br />

Austausches <strong>und</strong> der Weiterbildung<br />

Mit der Initiative „Schulen ans Netz“ <strong>und</strong> der Einrichtung eines Landesbildungsservers wurde<br />

vielen Bildungseinrichtungen der Zugang zu weltweiter Kommunikation im Internet ermöglicht.<br />

Damit werden Literaturrecherchen, Diskussionsforen für spezifische Fragestellungen oder auch<br />

Basisinformationstexte <strong>und</strong> aktuelle Mitteilungen für jeden Mitarbeiter des pädagogischen Bereichs<br />

ohne großen Zeitaufwand <strong>und</strong> kostengünstig zugänglich.<br />

Die hier zur Verfügung stehenden Möglichkeiten werden aber nur genutzt, wenn eine dazu<br />

notwendige Einweisung in das Handling der Zugangssoftware <strong>und</strong> eine berufsspezifische <strong>und</strong><br />

fragestellungsbezogene Nutzung der <strong>Informations</strong>angebote vermittelt wird.<br />

Die Initiative Schulen ans Netz könnte darüber hinaus Ausgangspunkt für einen schülerorientierten,<br />

grenzüberschreitenden Unterricht sein, in dem die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Eigenverantwortung<br />

<strong>und</strong> Selbstständigkeit ausbilden können.<br />

Dem Studienseminar fällt deshalb hier ganz aktuell eine wichtige Ausbildungsaufgabe zu.<br />

9.2 Tätigkeit der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> „Computer an<br />

Sonderschulen“<br />

Die Durchführung der Aufgaben der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> „Computer an Sonderschulen“<br />

richten sich nach den folgenden Regelungen:<br />

Aufgaben der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>:<br />

• Beratung der insbesondere für die Systembetreuung zuständigen Lehrkräfte in fachlichen,<br />

methodischen, mediendidaktischen <strong>und</strong> technischen Fragen der Hard- <strong>und</strong> Softwarenutzung;<br />

• Organisation, Leitung <strong>und</strong>/oder Mitwirkung bei Veranstaltungen;<br />

• Initiative zu pädagogischen Vorhaben <strong>und</strong> Aufgaben sowie Koordination <strong>und</strong> Auswertung für<br />

den Computereinsatz an Sonderschulen;<br />

• Zusammenarbeit zwischen den <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>n der Schulbehörden;<br />

• Zusammenarbeit mit den <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>n anderer Schularten;<br />

• Zusammenarbeit mit Fachdidaktischen Kommissionen in Fragen des Computereinsatzes;<br />

• Ausarbeitung von Stellungnahmen <strong>und</strong> Gutachten in fachlichen <strong>und</strong> methodischen Fragen sowie<br />

Mitarbeit bei der Fortschreibung der Handreichungen „Computereinsatz an Sonderschulen“;<br />

• Beratung bei Unterrichtsprojekten;<br />

• Regelmäßige Beurteilung neuerer Hard- <strong>und</strong> Schulsoftware;<br />

• Beratung der Schulbehörde;


114<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

• Beratung der Schulleitungen hinsichtlich des Computereinsatzes in der Schulverwaltung;<br />

• Beratung in Ausstattungsfragen der Schulen;<br />

• Mitwirkung bei Unterrichtsbesuchen in jeweils besonderem Auftrag der Schulaufsicht;<br />

• Aktualisierung des eigenen Fachwissens hinsichtlich der Entwicklung von Hard- <strong>und</strong> Software;<br />

• Unterstützung der Arbeit der pädagogischen Service-Einrichtungen: Staatliches Institut für<br />

Lehrerfort- <strong>und</strong> -weiterbildung, Pädagogisches Zentrum, Landesmedienzentrum,<br />

Schulpsychologischer Dienst u.a.;<br />

• Zusammenarbeit mit Verbänden <strong>und</strong> Institutionen auf regionaler <strong>und</strong> überregionaler Ebene<br />

sowie die Übernahme von Tätigkeiten im fachwissenschaftlichen <strong>und</strong> fachdidaktischen Bereich.<br />

Fortbildung der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong><br />

Die <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> nehmen an gemeinsamen Fortbildungsveranstaltungen teil, die<br />

nach Bedarf stattfinden <strong>und</strong> von einem Vertreter des zuständigen Ministeriums oder der<br />

Bezirksregierung oder einem von der Schulbehörde Beauftragten geleitet werden. Diese<br />

Veranstaltungen dienen der allgemeinen pädagogischen <strong>und</strong> didaktischen Fortbildung sowie der<br />

fachlichen <strong>und</strong> fächerübergreifenden Zusammenarbeit aller <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> des<br />

Landes.<br />

Planung <strong>und</strong> Durchführung von Veranstaltungen mit den <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>n<br />

Veranstaltungen mit <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>n können von <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong>n<br />

selbst, einem oder mehreren Kolleginnen/Kollegen, einer Konferenz, einem Schulleiter, einer<br />

Schulbehörde oder dem zuständigen Ministerium angeregt werden. Im Bedarfsfall können die<br />

Schulbehörde oder das Ministerium entsprechende Festlegungen treffen. Alle diese Veranstaltungen<br />

können nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel durchgeführt werden.<br />

Die Teilnahme einer <strong>Fachberater</strong>innen/eines <strong>Fachberater</strong>s an Veranstaltungen, die zu seinem<br />

Aufgabenbereich gehören, sowie der Besuch von Fachausstellungen <strong>und</strong> Kongressen sind<br />

dienstliche Tätigkeiten im Sinne von § 31 Abs. 1 Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG), Die<br />

vorherige Genehmigung der Dienstreise sowie die Erstattung von Reisekosten nach dem<br />

Landesreisekostengesetz erfolgen auf Antrag durch die Schulbehörde.<br />

Für die einzelnen Sonderschulen können bei Bedarf Veranstaltungen mit der zuständigen<br />

<strong>Fachberater</strong>innen/dem zuständigen <strong>Fachberater</strong> stattfinden.<br />

Zu schul- <strong>und</strong> schulartübergreifenden Veranstaltungen in seinem Zuständigkeitsbereich lädt die<br />

<strong>Fachberater</strong>in/der <strong>Fachberater</strong> bzw. laden die <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong> mit Genehmigung der<br />

Schulbehörde ein.<br />

Jede Sonderschule hat dafür Sorge zu tragen, dass die Angebote der <strong>Fachberater</strong>innen/<strong>Fachberater</strong><br />

wahrgenommen werden.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 115<br />

10 Software für den Einsatz in der sonderpädagogischen<br />

Förderung<br />

10.1 Bewertung von Lernsoftware - Kriterien<br />

Einleitung<br />

Die Suche nach geeigneter Software für den Einsatz in der Sonderpädagogik stellt sich als<br />

schwieriges Unterfangen dar. Der Markt bietet mittlerweile eine Fülle an Produkten, die in Bezug<br />

auf Inhalte, Zielgruppe, Arbeitsformen, etc. <strong>und</strong> nicht zuletzt pädagogische <strong>und</strong> technische Qualität<br />

ein sehr breites Spektrum aufweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass dem Interessenten oft nur<br />

wenige Informationen über ein Produkt zur Verfügung stehen <strong>und</strong> beim Kauf eine Prüf- bzw.<br />

Rückgabemöglichkeit oft nicht eingeräumt wird.<br />

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, anbieterunabhängige Informationen zu den wichtigsten<br />

Softwareprodukten zur Verfügung zu stellen. Die Bemühungen, Vielfalt mit einem Standardkatalog<br />

an Kriterien zu beurteilen, stoßen jedoch schnell an ihre Grenzen. Auch eine kurze Bewertung ist<br />

problematisch, da sie der Komplexität niemals gerecht werden kann. Stattdessen wird hier zunächst<br />

ein umfassender Kriterienkatalog vorgestellt, der bei der eigenen Urteilsbildung als Orientierungsrahmen<br />

dienen kann.<br />

Die Digita-Kriterien<br />

Die Digita-Kriterien sind Gr<strong>und</strong>lage der alljährlichen Verleihung des Schulsoftwarepreises<br />

„Digita“, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Der vorgestellte Kriterienkatalog stammt aus dem<br />

Jahre 1997. 1<br />

Interaktivität:<br />

Begründung <strong>und</strong> Realisierung der Interaktionen von Programm <strong>und</strong> Benutzer<br />

Vielfalt, Funktionalität <strong>und</strong> Erschließbarkeit der lnteraktionsformen<br />

Interaktionstechniken<br />

Verhältnis von Variantenreichtum <strong>und</strong> Funktionalität<br />

Ist die Dialogführung (Mensch-Maschine-Dialog) benutzergerecht?<br />

Ist die Terminologie konsistent, auch bezogen auf andere Programmteile <strong>und</strong> auf gängige<br />

Softwareprodukte?<br />

Flexibilität<br />

Welche Varianten der Lernereingabe werden angeboten, welches Spektrum weisen die<br />

Programmreaktionen auf?<br />

Sind freie Eingaben Ton, Text, Zeichnung möglich?<br />

Werden die Einschränkungen bei eng begrenzten Eingaben (Auswahlantwort, Multiple Choice,<br />

Lückentext) aus dem Kontext heraus begründet?<br />

Lehrer-/Lehrmodell<br />

Ist die Software primär Lehrmittel, Lernmittel oder Arbeitsmittel?<br />

Welche Rolle spielen Lehrpersonen beim Einsatz der Software (Anreger, Coach, Moderator)?<br />

1 Quelle: bildung-rp.de/LMZ/bewert.pht


116<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Erwartungskonformität <strong>und</strong> Einarbeitungsaufwand<br />

Entsprechen die Reaktionen des Programms den Erwartungen des Lerners?<br />

Erschließen sich den Lernenden die vorgesehenen Interaktionsfolgen mit einem vertretbaren<br />

Aufwand?<br />

Sind fachliche <strong>und</strong> lerntechnische Hilfen problemlos zugänglich?<br />

Gibt es Anwendungsbeispiele für die einzelnen Arbeitsschritte?<br />

Ausführung <strong>und</strong> Funktionalität der Lernsteuerung<br />

Qualität der Rückmeldungen auf Benutzereingaben<br />

Erfolgt eine angemessene Eingabenanalyse (Analysetiefe)?<br />

Macht die Rückmeldung den Fehler verständlich, gibt sie Hinweise zur Fehlerbehebung?<br />

Werden für den Kontext irrelevante Eingaben ignoriert oder selbsttätig korrigiert?<br />

(Fehlertoleranz)<br />

Lernstandsinformationen<br />

Bekommt der Lerner Informationen über seinen aktuellen Lernstand?<br />

Sind diese Angaben f<strong>und</strong>iert (werden tatsächlich Lernstandsinformationen gegeben oder nur<br />

Punkte gesammelt)?<br />

Eröffnen unterschiedliche Leistungen auch unterschiedliche Lernwege?<br />

Gibt es Lernzielkontrollen?<br />

Grad der Lernersteuerung bzw. Lernerautonomie<br />

Ist die Ablaufgeschwindigkeit beeinflussbar?<br />

Ist die Auswahl <strong>und</strong> Reihenfolge der Arbeitsschritte bestimmbar?<br />

Lassen sich Umfang <strong>und</strong> Schwierigkeitsgrad von Aufgaben einstellen?<br />

Kann die Lernzeit bestimmt werden (Lerndauer, Unterbrechung, Wiederaufnahme, Speichern<br />

von Zwischenständen)?<br />

Ausgestaltung innovativer Interaktionen<br />

Lerntheorie<br />

Wird explizit eine bestimmte Lerntheorie zugr<strong>und</strong>e gelegt oder wird ein eklektizistisches,<br />

indifferentes Vorgehen bevorzugt ?<br />

Stimmen lerntheoretischer Ansatz <strong>und</strong> Interaktionsformen überein?<br />

Wird handlungsorientiertes Lernen unterstützt?<br />

Lerneraktivierung<br />

Sind die erwarteten Lernerreaktionen vielfältig?<br />

Werden Lernkanäle sinnvoll aktiviert (visuell, auditiv, haptisch, motorisch)?<br />

Gibt es Anregungen zur Entwicklung von Sozialkompetenz?<br />

Wird eine allgemeine Methodenkompetenz vermittelt (z.B. das Lernen lernen)?<br />

Lernverfahren<br />

präferierte Lernorganisation (Einzel-, Gruppenlernen, Frontalunterweisung)<br />

präferierte Lernmethoden (explorativ/rezeptiv, selbstgesteuert/fremdgesteuert, linear/sequentiell)<br />

präferierte Sozialformen (Einzel-, Partner-, Gruppen-, Plenumsarbeit)<br />

Sind Präferenzen begründet begründbar?<br />

Individuelle Lernweggestaltung<br />

Gibt es Speichermöglichkeiten zum Festhalten individueller Lernwege (Lesezeichen,<br />

Gedächtnis)?<br />

Können Zwischenergebnisse gespeichert werden?


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 117<br />

Sind Wechsel zwischen Arbeits- <strong>und</strong> Erholungsphasen vorgesehen?<br />

Adaptivität:<br />

Aufbereitung der Lerninhalte unter Berücksichtigung der Lernbedingungen <strong>und</strong> der<br />

Lernwege<br />

Auswahl <strong>und</strong> Aufbereitung der Inhalte<br />

Auswahl des Wissenssegments (Basiswissen, Schlüsselqualifikationen)<br />

Relevanz der Lerngegenstände <strong>und</strong> der daran geknüpften Lernziele<br />

Korrektheit der Informationen, sachadäquate Darstellung des Themas<br />

exemplarischer Gehalt<br />

Perspektiven für den Benutzer im Hinblick auf die Bewältigung gegenwärtiger oder zukünftiger<br />

Situationen oder Problemen<br />

Stellenwert in der fachwissenschaftlichen Diskussion<br />

(neu, progressiv, anerkannt, konservativ, überholt)<br />

fachspezifisch /interdisziplinär<br />

Ist die Software spezifisch für eine Lernsituation oder polyvalent in verschiedenen einsetzbar?<br />

Werden unterschiedliche Zugangsweisen zur Thematik angeboten?<br />

Konzeption<br />

Werden die didaktischen <strong>und</strong> fachlichen Gr<strong>und</strong>positionen, die Lernziele beschrieben?<br />

Sind Angaben zu Zielgruppe <strong>und</strong> Einsatzbreite vorhanden, falls ja, zutreffend?<br />

Sind qualifizierte Vorschläge zur Lernwegsgestaltung vorhanden?<br />

Innovationsgehalt<br />

Ist das Thema oder die Art seiner Realisation neuartig?<br />

Existieren fachliche Vorteile gegenüber anderen Darstellungsverfahren?<br />

Anpassungen an die Lernfaktoren<br />

Vorkenntnisse <strong>und</strong> Lernziele<br />

Welche inhaltlichen <strong>und</strong> methodischen Vorkenntnisse werden beim Lerner angenommen? Sind<br />

diese Annahmen begründet?<br />

Gibt es eine Inhaltsübersicht, einen bequemen Weg zur Information über das Leistungsspektrum<br />

der Software?<br />

Lernzieldimensionen (kognitiv, affektiv, motorisch)?<br />

Sind die Lernziele sinnvoll gewählt, erreichbar?<br />

Ermöglicht die Software originale Begegnungen oder stellt sie Bezüge zu originalen Erfahrungen<br />

der Lerner her?<br />

Motivationsfunktionen<br />

Motiviert die Software die Lernenden zur Auseinandersetzung mit den Inhalten?<br />

Besteht qualitativ <strong>und</strong> quantitativ ein ausgewogenes Verhältnis zwischen spielerischen <strong>und</strong><br />

fordernden Programmelementen?<br />

Motiviert die Software zur (kreativen, produktiven) Weiterarbeit nach der Beendigung einer<br />

Arbeitsphase?<br />

Werden den Lernenden positive Identifikationsmöglichkeiten geboten (Einsatz fiktiver<br />

Charaktere, rollengerechte Besetzung von Sprechern, Schauspielern, Zeichenfiguren)?


118<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

äußere Lernbedingungen<br />

Für welchen Lernort ist das Produkt gedacht (zu Hause, am Arbeitsplatz, in<br />

Fortbildungseinrichtungen, in der Schule, im Fachunterricht, an anderen Orten) <strong>und</strong> wird es<br />

dieser Bestimmung gerecht?<br />

kultureller Kontext<br />

Wird der allgemein kulturelle Lebenshintergr<strong>und</strong> der Zielgruppe berücksichtigt?<br />

Wird eine ausländische Produktion adaptiert?<br />

Anpassungsfähigkeit an die Veränderungen des Lernverhaltens<br />

Flexibilität<br />

Werden verschieden Vermittlungs- <strong>und</strong> Kommunikationsformen angeboten?<br />

Stehen unterschiedliche Lernwege zur Verfügung?<br />

Werden Hinweise zur weiteren Lernweggestaltung abhängig von der Lernperformanz gegeben?<br />

Werden unterschiedliche Leistungsniveaus (temporär, individuell) berücksichtigt?<br />

Sind Programmteile frei zugänglich oder ist eine feste Reihenfolge vorgesehen?<br />

Abgeschlossenheit / Offenheit<br />

Wird ein Thema vollständig, sinnvoll portioniert vorgestellt?<br />

Sind Schnittstellen zu Ergänzungen oder Weiterführungen vorgesehen?<br />

Medialität:<br />

Technische <strong>und</strong> ästhetische Umsetzung des Konzepts<br />

Softwaredesign -stabilität <strong>und</strong> -konsistenz<br />

Hardware <strong>und</strong> Installation<br />

Werden die Herstellerangaben zur notwendigen Hardwarekonfiguration eingehalten?<br />

Ist das Programm bei der angegebenen Minimalkonfiguration voll leistungsfähig?<br />

Ist eine Deinstallation verfügbar?<br />

Werden Konfigurationsdateien automatisch verändert, Systemdateien überschrieben?<br />

Verläuft die Installation so, wie im Begleitmaterial beschrieben?<br />

Handbuch <strong>und</strong> Begleitmaterial<br />

Sind Informationen zur Technik, Programmbedienung <strong>und</strong> Didaktik vorhanden?<br />

Richten sich diese Informationen inhaltlich <strong>und</strong> sprachlich an die jeweils passende<br />

Personengruppe?<br />

Sind die Beschreibungen ausführlich genug oder zu ausführlich/detailliert?<br />

Existieren Unterstützungs- <strong>und</strong> Beratungsangebote?<br />

Gibt es Hinweise zur Art <strong>und</strong> Vermeidung typischer Benutzerfehler?<br />

Gibt es Hinweise auf Programmlauffehler, auf Hard- oder Softwarekonflikte?<br />

Benutzeroberfläche<br />

Sind Steuerelemente der Oberfläche <strong>und</strong>/oder Menüs einfach <strong>und</strong> eindeutig?<br />

Wie hoch ist der Einarbeitungsaufwand im Vergleich zum Nutzen?<br />

Ist ein intuitiver Zugang möglich?<br />

Sind unterschiedliche Zugangsweisen zu Funktionen vorgesehen (Icons Steuerelemente,<br />

Menüeinträge, Tastenkombinationen / Mausklicks)?<br />

Werden die Standards zur Funktionalität der Oberflächenelemente eingehalten?<br />

Entspricht die Oberflächengestaltung lern- <strong>und</strong> wahrnehmungspsychologischen Gr<strong>und</strong>sätzen?


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 119<br />

Zugänglichkeit der Hilfsfunktionen<br />

kontextsensitiv, Fl-Taste, online, direkt, menügesteuert?<br />

Sind Texte bildschirmgerecht gestaltet (Schrifttypen, Farben, Hervorhebungen)?<br />

Ästhetik<br />

Spricht die Gestaltung der Oberfläche die Zielgruppe ästhetisch an?<br />

Komplementiert die ästhetische Ausgestaltung des Programms eine Funktionen?<br />

Funktionalität der Softwaregestaltung<br />

Variabilität der Darbietung der Informationen <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Multimediaqualität - textlich, symbolisch, visuell (Graphiken, Stand- <strong>und</strong> Bewegtbilder), auditiv<br />

(Sprache, Geräusche, Töne)?<br />

Werden die vorhandenen technischen Möglichkeiten didaktisch hinreichend genutzt?<br />

Ist der Medieneinsatz (Texte, Sprache Geräusche, Musik, Graphiken, Fotografien, Animationen,<br />

Videoclips) funktional, motiviert, sinnvoll?<br />

Entsprechen die eingesetzten Medien technischen Standards?<br />

Programmtypen <strong>und</strong> Elemente<br />

Übung/Spiel, Tutor/Trainer, Simulation, Lexikon<br />

Hypersystem, anderer Typus<br />

Ist die Entscheidung für einen Programmtyp begründet, nachvollziehbar, offensichtlich?<br />

Welche Funktionen übernehmen einzelne Programmteile (Übungen, Aufgaben, Spiele) für das<br />

gesamte Programm?<br />

Verhältnis von Aufwand <strong>und</strong> Nutzen<br />

Ist der Lerngegenstand (nur) mit softwaretechnischen Mitteln angemessen darzustellen?<br />

Ist der Lerngegenstand mit softwaretechnischen Mitteln besser darzustellen als mit anderen<br />

Mitteln?<br />

Wird durch die Anwendung ein Mehrwert gegenüber anderen Medien erreicht?<br />

Leistungsmerkmale<br />

Verhältnis zwischen Programmiergröße <strong>und</strong> Programmleistungsfähigkeit?<br />

Sind die Antwortzeiten des Systems (bei Minimalkonfiguration) akzeptabel?<br />

Sind Ton- <strong>und</strong> Bilddokumente qualitativ ansprechend bei vertretbaren Systemanforderungen?<br />

Offenheit der Software: Lässt das Programm die Nutzung externer Software zu oder werden<br />

gängige Softwarekomponenten dupliziert (z.B. Textverarbeitung, Rechner, Druckersteuerung?<br />

Nutzungsaufwand <strong>und</strong> Kosten<br />

Werden die technischen Anforderung an die Lernumgebung durch die Leistung der Software<br />

gerechtfertigt?<br />

Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis?


120<br />

10.2 Die SODIS-Datenbank<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Am Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung in Soest wurde seit 1988 zunächst in einem<br />

dreijährigen Modellversuch ein für alle B<strong>und</strong>esländer nutzbares „Software Dokumentations- <strong>und</strong><br />

<strong>Informations</strong>system“ aufgebaut. Diese Datenbank wird seit der Beendigung des Modellversuches<br />

fortgeführt. Neben allen B<strong>und</strong>esländern ist mittlerweile auch Österreich an dem Projekt beteiligt.<br />

Die SODIS-Daten werden zweimal jährlich auf einer CD-Rom publiziert. Außerdem kann im<br />

Internet unter der URL www.sodis.de in der Datenbank recherchiert werden.<br />

Basisdaten<br />

Die SODIS-Datenbank enthält zu jedem erfassten Produkt folgende Basisinformationen:<br />

• Produktname, Version<br />

• Autoren, Erscheinungsjahr<br />

• Lieferumfang, Sek<strong>und</strong>ärmaterialien, Land der Entwicklung, ISBN, Nutzungsbedingungen,<br />

Dialogsprache, Betriebssystem, Systemvoraussetzungen,<br />

• Art des Produktes, Sachgebiete <strong>und</strong> Fächer, Themen <strong>und</strong> Themenbereiche<br />

• Adressaten<br />

• Kurzbeschreibung<br />

• Bezugsquellen<br />

Erfahrungsberichte<br />

Zusätzlich werden Bewertungen erfasst, die medientechnische, fachliche, fachdidaktische <strong>und</strong><br />

mediendidaktische Aspekte berücksichtigen sollen. Die Bewertungen werden von Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrern erfasst, die Erfahrungen mit dem Produkt im Unterricht gemacht haben.<br />

„Beispielhafte Medien für den Unterricht“<br />

Mit diesem Prädikat werden Produkte ausgezeichnet, mit denen sich gegenüber herkömmlichen<br />

Medien Unterrichtsinhalte schneller lernen, besser veranschaulichen oder vertiefte Erkenntnisse<br />

gewinnen lassen. Das können auch Medien sein, die neue, sinnvolle Untersuchungsmethoden<br />

ermöglichen oder neue pädagogisch bedeutungsvolle Ziele erreichbar werden lassen, die bisher<br />

nicht oder kaum erreichbar waren. Darüber hinaus wird an diese neuen Medien die Anforderung<br />

gestellt, dass sie konstruktives, kommunikatives, selbstbestimmtes <strong>und</strong> eigenverantwortliches<br />

Lernen unterstützen.<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung (LSW) - SODIS -<br />

Paradieser Weg 64 D-59494 Soest<br />

Tel. (0 29 21) 6 83-2 00 Fax (0 29 21) 6 83-3 93<br />

E-Mail: sodis@mail.lsw.nrw.de<br />

Internet-Adresse: www.sodis.de


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 121<br />

11 Glossar zur Computerfachsprache<br />

Arbeitsspeicher<br />

So heißt das „Kurzzeitgedächtnis“ des Computers,<br />

kurz auch „RAM“ genannt. Die Größe<br />

des Arbeitsspeichers wird in Megabyte (MB)<br />

angegeben. Heute übliche Computer besitzen<br />

mindestens 32 MB Arbeitsspeicher.<br />

Auflösung<br />

Sie gibt an, wie viele Punkte (dots) auf einer<br />

Fläche dargestellt oder erfasst werden können.<br />

Je höher die Auflösung, desto genauer<br />

die Darstellung.<br />

Betriebssystem<br />

Es beinhaltet die zentralen Programme eines<br />

Computers. Es kümmert sich um die Ein- <strong>und</strong><br />

Ausgabe sämtlicher Daten auf Disketten,<br />

Festplatten, Drucker <strong>und</strong> andere Geräte.<br />

Bekannte Betriebssysteme sind MS-DOS<br />

oder Windows 95, 98 <strong>und</strong> NT.<br />

Bildschirmschoner<br />

Diese Programme wurden früher eingesetzt,<br />

um den Bildschirm vor Schäden zu bewahren.<br />

Heutzutage haben sie nur Unterhaltungswert.<br />

Bildschirmauflösung<br />

Sie gibt an, wie viele Punkte auf dem Bildschirm<br />

abgebildet werden können. Moderne<br />

Bildschirme können 640 Punkte horizontal<br />

<strong>und</strong> 480 Punkte vertikal (640x480), 800x600<br />

sowie 1024x768 Punkte, oftt auch mehr, anzeigen.<br />

Je höher die Bildschirmauflösung,<br />

desto genauer ist die Anzeige.<br />

Bit<br />

Die kleinste <strong>Informations</strong>einheit. Ein bit kann<br />

nur den Wert 0 oder 1 haben.<br />

Byte<br />

Ein Byte besteht als 8 bit. Da jedes bit den<br />

Wert 0 oder 1 haben kann, ergeben sich 256<br />

verschiedene Werte, die man mit 8 bit<br />

darstellen kann.<br />

KB Kilobyte 1.000 Byte<br />

MB Megabyte 1 Mio Byte<br />

GB Gigabyte 1.000 Mio Byte<br />

Bitmap<br />

Bitmap-Grafiken (Dateiendungen .bmp, .gif,<br />

.jpg, .tif) speichern ein Bild Punkt für Punkt.<br />

Die Genauigkeit hängt von der Auflösung ab.<br />

Eine Bitmap-Datei ist daher vergleichsweise<br />

groß.<br />

bps<br />

Die Übertragungsgeschwindigkeit von Modems<br />

<strong>und</strong> ISDN-Karten wird in bits per<br />

seconds (Bit pro Sek<strong>und</strong>e) angegeben. Ein<br />

hohe Geschwindigkeit verkürzt die Übertragungszeit.<br />

Bei ISDN werden maximal 64.000<br />

bps übertragen.<br />

Browser<br />

Der Browser ist ein Programm, das Internetseiten<br />

im Netz sucht <strong>und</strong> auf dem Bildschirm<br />

anzeigt. Diese Programme werden meist<br />

kostenlos angeboten. Die derzeit am häufigsten<br />

eingesetzten Browser sind der<br />

„Internet Explorer“ (Microsoft) <strong>und</strong> der<br />

„Communicator“ (Netscape).<br />

Cache<br />

Moderne Prozessoren arbeiten schneller, als<br />

die Daten vom Arbeitsspeicher geliefert oder<br />

die Ergebnisse abgespeichert werden können.<br />

Ein teurer, extrem schneller Speichertyp<br />

(SRAM) wird deshalb als Puffer (Cache)<br />

benutzt. Er speichert die zuletzt genutzten<br />

Daten, <strong>und</strong> kann sie sehr schnell wieder<br />

bereitstellen.<br />

CAD<br />

„Computer Aided Design“. Mit CAD-<br />

Programmen entstehen Zeichnungen am<br />

Bildschirm <strong>und</strong> nicht mehr wie früher am<br />

Zeichenbrett.<br />

CD-R<br />

Eine CD-R ist eine leere, einmal beschreibbare<br />

CD, die bis zu 650 Megabyte Daten<br />

speichern kann <strong>und</strong> sich mit jedem CD-ROM-<br />

Laufwerk lesen lässt.<br />

CD-Recorder<br />

CD-Recorder sind Geräte, die Programme<br />

oder andere Daten auf eine CD-R übertragen<br />

können. Sie werden auch als „CD-Brenner“<br />

bezeichnet. Gr<strong>und</strong>: Die Informationen werden<br />

mit Laserlicht auf dem Rohling „eingebrannt“:


122<br />

Chat<br />

Beim Chat kommunizieren Teilnehmer im<br />

Internet, indem sie per Tastatur ihre<br />

Mitteilungen eingeben. Die Beiträge aller<br />

Teilnehmer werden am Bildschirm angezeigt.<br />

Computer-Virus<br />

Ein Computer Virus ist ein kleines Programm,<br />

das den Computer „infizieren“ kann. Es gibt<br />

verschiedene Typen dieser „Krankheitserreger“.<br />

Sie löschen oder verschieben<br />

Daten, machen Dritten geheime Informationen<br />

zugänglich, verstopfen den Computer mit<br />

Datenmüll oder zerstören gar Teile des<br />

Computers. Mit Anti-Viren-Programmen können<br />

Computer-Viren ausfindig gemacht <strong>und</strong><br />

bekämpft werden.<br />

Datenbank<br />

Eine Datenbank ist eine Sammlung zusammenhängender<br />

Daten, etwa Adressen. Die<br />

Daten werden in Form elektronischer Karteikarten<br />

gespeichert.<br />

Desktop<br />

Der Desktop ist die Arbeitsoberfläche von<br />

Windows 95/98. Das Wort Desktop stammt<br />

aus dem Englischen <strong>und</strong> bedeutet „Schreibtisch-Oberfläche“.<br />

Auch auf dem Desktop<br />

können Dokumente, Programme, Ordner <strong>und</strong><br />

vieles mehr abgelegt werden können.<br />

digital<br />

Digitale Informationen werden als Bits<br />

gespeichert. Nur digitale Informationen können<br />

vom Computer verarbeitet werden.<br />

dpi<br />

Bei Druckern <strong>und</strong> Scannern wird die<br />

Auflösung in der englischen Maßeinheit „dots<br />

per inch“ (Bildpunkte pro Zoll, 1 Zoll=2,54 cm)<br />

angegeben. Bei 300 dpi werden auf einer<br />

Länge von 2,54 cm 300 Punkte abgetastet.<br />

DVD<br />

Die DVD ist ein Speichermedium, das so<br />

groß ist wie eine CD, aber sehr viel mehr<br />

Daten (bis zu 26 mal soviel) fasst.<br />

Editor<br />

Ein (Text-)Editor ist ein einfaches Schreibprogramm,<br />

mit dem sich Texte schreiben,<br />

aber meist nicht gestalten lassen. In<br />

Windows sind „Notpad“ <strong>und</strong> „Wordpad“ zwei<br />

Vertreter dieser Art. Textverarbeitungsprogramme<br />

sind strenggenommen auch nur<br />

Editoren, allerdings solche mit vielen eingebauten<br />

Zusatzfunktionen.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

E-Mail<br />

E-Mail ist die Kurzform von „Electronic Mail“<br />

Dieser englische Begriff heißt übersetzt<br />

„elektronische Post“. Diese Briefe oder Mitteilungen<br />

werden auf einem Computer geschrieben<br />

<strong>und</strong> über eine Daten- oder Telefonleitung<br />

an den Rechner des Empfängers<br />

geschickt. Die Übertragung dauert nur wenige<br />

Sek<strong>und</strong>en. Der Empfänger kann den<br />

Brief dann ebenfalls am Computer-Bildschirm<br />

lesen.<br />

Laserdrucker<br />

Ein Laserdrucker trägt mit Hilfe von Laserlicht<br />

sehr feines Pulver (Toner) auf die zu<br />

bedruckenden Stellen des Papiers auf, das<br />

dann mit Hitze fixiert wird. Laserdrucker können<br />

sehr genau drucken, sind aber teurer als<br />

Tintenstrahldrucker.<br />

Festplatte<br />

Im Festplattenlaufwerk auch Festplatte<br />

genannt, rotieren eine oder mehrere fest eingebaute<br />

Scheiben, auf denen Daten gespeichert<br />

werden. Sie ist das „Langzeitgedächtnis“<br />

des Computers. Inhalte bleiben<br />

auch nach dem Abschalten des Geräts<br />

erhalten.<br />

Hauptplatine<br />

Die Hauptplatine, auch „Motherboard“ genannt,<br />

beherbergt (neben vielen anderen<br />

Komponenten) den Prozessor, den Hauptspeicher<br />

<strong>und</strong> die Steckplätze für Erweiterungskarten.<br />

Außerdem sind dort die Anschlüsse<br />

für Diskettenlaufwerke, Festplatten,<br />

CD-ROM-Laufwerke, Drucker, Maus <strong>und</strong><br />

Tastatur untergebracht.<br />

Homepage<br />

Startseite jedes <strong>Informations</strong>angebots im<br />

weltweiten Datennetz. Sie bietet meist einen<br />

Überblick über das <strong>Informations</strong>angebot sowie<br />

Informationen zum Anbieter.<br />

HTML<br />

HTML (HyperTextMarkupLanguage) ist die<br />

Befehlssprache, mit der Internetseiten erstellt<br />

werden können. Der Browser versteht diese<br />

Befehle <strong>und</strong> kann die Seite richtig darstellen.<br />

Hyperlink<br />

Ein Hyperlink (oder kurz Link) ist eine<br />

Verbindung eines Textteile oder einer Grafik<br />

mit einer anderen Internet-Seite. Beim Mausklick<br />

auf den Hyperlink wird die verknüpfte<br />

Seite gesucht <strong>und</strong> am Bildschirm angezeigt.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik 123<br />

Icons<br />

So nennt man die Symbole, die Sie<br />

beispielsweise auf Ihrer Arbeitsoberfläche<br />

oder in Ordnern sehen. Klicken sie darauf,<br />

öffnet sich das entsprechende Programm <strong>und</strong><br />

zeigt Ihnen die Daten.<br />

Installation<br />

Bei der Installation eines Programms werden<br />

alle benötigten Dateien von Diskette oder<br />

CD-ROM auf die Festplatte kopiert. Während<br />

dieses Vorgangs können Sie viele Programmeinstellungen<br />

wählen oder auf den<br />

richtigen Wert bringen. Die Installation läuft<br />

bei neuen Programmen meist vollautomatisch<br />

ab.<br />

Internet<br />

Das Internet ist ein weltweites Netzwerk von<br />

Tausenden von Computern, die über Telefon<strong>und</strong><br />

Datenleitungen Informationen austauschen.<br />

Intranet<br />

Ein Intranet ist ein begrenztes „Internet“, das<br />

technisch so funktioniert, wie das Internet.<br />

Innerhalb einer Schule kann ein Intranet mit<br />

WWW, E-Mail <strong>und</strong> Chat eingerichtet werden.<br />

ISDN<br />

ISDN ist ein Datennetz (der Deutschen<br />

Telekom) zur Übertagung von Sprache <strong>und</strong><br />

anderen Daten, die als digitale Informationen<br />

vorliegen müssen.<br />

ISDN-Karte<br />

Bauteil, das den Computer mit dem ISDN-<br />

Netz verbindet, um Daten über das ISDN-<br />

Netz übertragen zu können. Eine ISDN-Karte<br />

benötigt man, um mit einem ISDN-Anschluss<br />

über einen Provider ins Internet zu gelangen.<br />

TCP/IP<br />

TCP/IP sind Protokolle (Vereinbarungen, Vorschriften),<br />

die die Datenübertagung im Internet<br />

regeln. TCP regelt den Tarnsport der Daten<br />

<strong>und</strong> IP ist verantwortlich dafür, dass die<br />

Daten an der richtigen Adresse ankommen.<br />

Konvertieren<br />

Übertragen einer Datei in ein anderes<br />

Dateiformat, besonders wichtig bei Grafikdateien.<br />

Makro<br />

Makros sind gespeicherte Befehlsfolgen.<br />

Damit lassen sich häufiger verwendete<br />

Befehlskombinationen einfach per Mausklick<br />

wiederholen. Viele Programme, besonders<br />

die Textverarbeitungen, erlauben dem Benutzer<br />

das Aufzeichnen dieser Befehlsfolgen.<br />

Megahertz<br />

Hertz ist die Maßeinheit für die Frequenz,<br />

also die Häufigkeit eines Ereignisses pro<br />

Sek<strong>und</strong>e. Ein Megaherz entspricht also einer<br />

Million Wiederholungen pro Sek<strong>und</strong>e. Die<br />

Frequenz ist u.a. ein wichtiges Leistungsmerkmal<br />

des Prozessors.<br />

Menü<br />

Ein Menü ist eine Liste mit verschiedenen<br />

Auswahloptionen. Es spart Platz <strong>und</strong> ist<br />

daher Bestandteil vieler Dialogfelder von<br />

Programmen. Die Liste klappt auf, wenn Sie<br />

auf einen der Einträge klicken (Pulldown-<br />

Menü).<br />

Modem<br />

Ein Modem wird benötigt um Daten über<br />

einen analogen Telefonanschluss (T-Net) per<br />

Telefonleitung zu übertragen (z.B. um ins<br />

Internet zu gelangen).<br />

MP3<br />

Bei diesem Verfahren werden Tondateien<br />

stark verkleinert, da dass sie sehr wenig<br />

Speicherplatz benötigen. Der Klang ist nur<br />

wenig schlechter als der einer CD. Für die<br />

Tonausgabe ist allerdings ein spezielles<br />

Gerät oder Programm nötig.<br />

Netzwerk<br />

Bei einem Netzwerk sind mehrere Computer<br />

durch spezielle Kabel <strong>und</strong> Einsteckkarten<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en. Erforderlich ist wieterhin<br />

eine besondere Software. In einem<br />

Netzwerk können Geräte, beispielsweise<br />

Drucker, von allen angeschlossenen Rechner<br />

genutzt werden.<br />

offline/online<br />

Wenn ihr Computer nicht mit einem<br />

Datennetz verb<strong>und</strong>en ist, ist er offline – das<br />

heißt „nicht an der Leitung“. Besteht eine<br />

Verbindung (z.B. zum Internet), arbeitet der<br />

Computer online.<br />

Online-Dienst<br />

Die gängigsten Online-Dienste in Deutschland<br />

sind T-Online, AOL <strong>und</strong> Compuserve.<br />

Neben dem Zugang ins Internet bieten diese<br />

noch zusätzliche Dienste <strong>und</strong> Informationen<br />

an.


124<br />

Passwort<br />

Ein Passwort ist eine Zugangsberechtigung<br />

für den Computer. Nach dem Einschalten des<br />

Rechners oder dem Starten eines Programms<br />

erscheint ein Eingabefeld, das nach<br />

dem Passwort fragt. Erst wenn Sie das<br />

richtige Wort eingegeben haben, kommen<br />

Sie an gespeicherte Daten heran.<br />

Pentium<br />

Der Prozessor-Typ des Herstellers Intel<br />

arbeitet in den meisten derzeit verkauften<br />

Computern. Der neueste, Pentium III genannt,<br />

wird mit Taktfrequenzen bis zu 550<br />

Megahertz geliefert.<br />

Plug and Play<br />

Diese Technik (auf Deutsch: „Einstöpseln<br />

<strong>und</strong> Loslegen“) sollte das Ausrüsten des<br />

Computers mit Zusatzkarten stark vereinfachen.<br />

Das automatische Einstellen der Karte<br />

funktioniert, sofern sich alle Hersteller an<br />

vereinbarte Regeln halten.<br />

Prozessor<br />

Der Prozessor ist die zentrale Recheneinheit,<br />

der „Motor“ des Computers. Er ist zuständig<br />

für alle Berechnungen. Bekannte Prozessoren<br />

sind die Pentium-Modelle der Firma<br />

Intel <strong>und</strong> der K6-III von AMD.<br />

Scanner<br />

Der Scanner tastet, ähnlich wie ein Kopierer,<br />

ein Bild Punkt für Punkt ab. Er überträgt die<br />

so erfassten Daten in eine für den Computer<br />

verständliche Form. Im Computer werden die<br />

Informationen als Bilddatei gespeichert <strong>und</strong><br />

weiter verarbeitet.<br />

Shareware<br />

Als Shareware werden Programme bezeichnet,<br />

die vor dem Kauf erst einmal in einer<br />

Testversion ausprobiert werden können. Falls<br />

das Programm nach der Testphase weiter<br />

genutzt wird, muss eine Lizenzgebühr an den<br />

Hersteller gezahlt werden.<br />

So<strong>und</strong>karte<br />

Die So<strong>und</strong>karte ist eine Einsteckkarte, mit der<br />

der Computer Töne aufnehmen <strong>und</strong> wiedergeben<br />

kann.<br />

Suchmaschine<br />

Suchmaschinen sind spezielle Programme im<br />

weltweiten Datennetz, die zu einem Suchbegriff<br />

Internetseiten suchen.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Treiber<br />

Programm, das erforderlich ist, damit ein<br />

Bauteil (Grafikkarte, Drucker, ISDN-Karte)<br />

richtig mit dem Computer zusammenarbeitet.<br />

Updates<br />

Updates sind neue Programmversionen, die<br />

Besitzern der Lizenz der alten Version zu<br />

einem günstigeren Preis angeboten werden.<br />

URL<br />

Uniform Ressource Locator: Die Adresse<br />

einer Seite im Internet.<br />

USB<br />

Der „universelle serielle Bus“ (USB) ist ein<br />

neuer Anschluss für den Computer. Alle<br />

Geräte verwenden dabei dieselbe Stecker-Art<br />

<strong>und</strong> der Computer erkennt angeschlossene<br />

Zusatzgeräte mit USB-Anschluss automatisch.<br />

Verzeichnis<br />

Die Daten auf der Festplatte können ähnlich<br />

den Kapiteln eines Buchs geordnet werden.<br />

Diese Kapitel heißen „Verzeichnisse“ oder<br />

„Ordner“. In einem Verzeichnis können<br />

Unterverzeichnisse erstellt werden.<br />

Windows Explorer<br />

Der Windows Explorer ist die „Verwaltungszentrale“<br />

von Windows-Betriebssystemen.<br />

Hier wird der Inhalt der Laufwerke (Verzeichnisse,<br />

Dateien) angezeigt. Dokumente<br />

können gelöscht, kopiert, verschoben oder<br />

umbenannt werden.<br />

WWW<br />

Das WorldWideWeb ist der Teil des Internet,<br />

in dem die Internetseiten (WWW-Seiten) angeboten<br />

<strong>und</strong> übertragen werden.<br />

40fach<br />

Maß für die Lesegeschwidigkeit von CD-<br />

Rom-Laufwerken. Die ersten CD-Rom-<br />

Laufwerke übertrugen 150 Kilobyte Daten pro<br />

Sek<strong>und</strong>e. Heute sind die Geräte schneller.<br />

Ein 40fach-Laufwerk überträgt also bis zu<br />

6.000 Kilobyte pro Sek<strong>und</strong>e.<br />

@<br />

Das AT-Zeichen ist Teil jeder E-Mail-<br />

Adresse. Vor dem @ steht die Bezeichnung<br />

für das Postfach <strong>und</strong> nach dem @ steht die<br />

Internetadresse des Computers (Servers),<br />

auf dem sich das Postfach befindet. Eingeben:<br />

Bei gedrückter Alt Gr-Taste die Q-<br />

Taste drücken.


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

12 Literatur<br />

Ballin D., Brater M.,<br />

Handlungsorientiert lernen mit Multimedia –<br />

Lernarrangements planen, entwickeln <strong>und</strong> einsetzen<br />

Nürnberg 1996<br />

Bertelsmann Stiftung<br />

Computer, Internet, Multimedia – Potenziale für Schule <strong>und</strong> Unterricht<br />

Gütersloh 1998<br />

Bertelsmann Stiftung/Heinz Nixdorf Stiftung (Hrsg.)<br />

<strong>Neue</strong> Medien in den Schulen<br />

Projekte – Konzepte – Kompetenzen - Bestandsaufnahme<br />

Gütersloh 1996<br />

Breiter, A./ Kubicek H.<br />

<strong>Informations</strong>-Technologie-Planer für Schulen<br />

Leitfaden für allgemeine Schulen zur Planung, Kostenschätzung <strong>und</strong> Finanzierung der Medienintegration<br />

Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 1999<br />

Brinkmöller-Becker H.<br />

Die F<strong>und</strong>grube für Medienerziehung in der Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>und</strong> II<br />

Berlin 1997<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung (Hrsg.)<br />

Computerspiele – Bunte Welt im grauen Alltag<br />

Bonn 1993<br />

Erlinger H.D.<br />

<strong>Neue</strong> Medien, Edutainment, Medienkompetenz – Deutschunterricht im Wandel<br />

München 1997<br />

Fasching, Th.<br />

Internet <strong>und</strong> Pädagogik<br />

München 1997<br />

Fritz, J.<br />

Warum Computerspiele faszinieren<br />

Empirische Annäherung an Nutzung <strong>und</strong> Wirkung von Bildschirmspielen<br />

Weinheim 1995<br />

Fritz, J./ Fehr, W.<br />

Handbuch Medien: Computerspiele<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung, Bonn 1997<br />

Gralla P.<br />

So funktioniert das Internet<br />

Ein visueller Streifzug durch das Internet<br />

München 1996<br />

Gretsch, U./Lisner, B.<br />

Elternratgeber Computer<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken für die kindliche Entwicklung<br />

Hamburg 1995<br />

125


126<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Huber F.<br />

Computer für Hauptschulen<br />

München 1998<br />

Hugo, F.<br />

Computer in der Schule<br />

Baltmannsweiler 1998<br />

Issing L.J., Klimsa P.<br />

Infomation <strong>und</strong> Lernen mit Multimedia<br />

Weinheim 1995<br />

Jecht H., Sausel St.<br />

Unterrichtsprojekte mit dem Internet<br />

Darmstadt 1998<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung (Hrsg.)<br />

Anregungen für Computerkurse in der Weiterbildung<br />

Soest 1995<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Gestaltung von Hypermedia-Arbeitsumgebungen<br />

Soest 1994<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Gestaltung von Hypermedia-Arbeitsumgebungen<br />

Soest 1994<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Lernen mit <strong>Neue</strong>n Medien in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Soest 1997<br />

Landesinstitut Schleswig-Holstein<br />

<strong>Informations</strong>technische Gr<strong>und</strong>bildung<br />

Band 8, Kronshagen 1994<br />

Landesinstitut Schleswig-Holstein<br />

<strong>Informations</strong>technische Gr<strong>und</strong>bildung<br />

Band 9, Kronshagen 1994<br />

Lauer T.<br />

Internet – alles zum Internet<br />

Zugang, Einsatz, Hilfsprogramme, <strong>Informations</strong>quellen<br />

München 1998<br />

Maier R., Mikat C., Zeitter E.,<br />

Medienerziehung in Kindergarten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />

München 1997<br />

Pädagogisches Zentrum Bad Kreuznach (Hrsg.)<br />

Der Computer in der Lebenswelt von Schülern - Ergebnisse einer Befragung<br />

Bad Kreuznach 1998<br />

Pädagogisches Zentrum Bad Kreuznach (Hrsg.)<br />

Erprobung eines Spracherkennungssystems in der Sonderpädagogik – ESSo –<br />

Zwischenbericht zu einem gemeinsamen Modellversuch der B<strong>und</strong>esländer Rheinland-Pfalz <strong>und</strong><br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bad Kreuznach 1997<br />

Ritter M.<br />

Computer <strong>und</strong> handlungsorientierter Unterricht<br />

Donauwörth 1995


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Röder R.<br />

Der Computer als Didaktisches Medium<br />

Über die Mythen des Mediums <strong>und</strong> das Lernen von Subjekten<br />

Bodenheim 1998<br />

Sander W., Hülshorster Ch., Klimek A.<br />

Wahlanalyse <strong>und</strong> Wahlprognose im Unterricht<br />

Bonn 1998<br />

Schieb J.<br />

Internet – Nichts leichter als das<br />

Berlin 1997<br />

Schnorr W., Langenbach J., Mattern K., Daum W.<br />

Medienprojekt für die Gr<strong>und</strong>schule<br />

Wie Kinder technische Bilder „erzeugen“ <strong>und</strong> „lesen“ lernen<br />

Braunschweig 1993<br />

Staatsinstitut für Schulpädagogik <strong>und</strong> Bildungforschung München<br />

Computer in der Schule zur individuellen Lebensbewältigung<br />

Donauwörth 1995<br />

Schorb, B.<br />

Medienalltag <strong>und</strong> Handeln<br />

Medienpädagogik in Geschichte, Forschung <strong>und</strong> Praxis<br />

Opladen 1995<br />

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder(Hrsg.)<br />

Medienpädagogik in der Schule<br />

Erklärung der Kultusministerkonferenz vom 12.05.1995<br />

Bonn 1995<br />

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (Hrsg.)<br />

<strong>Neue</strong> Medien <strong>und</strong> Telekommunikation im Bildungswesen<br />

Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 28.02.1997<br />

Bonn 1997<br />

Staatsinstitut für Schulpädagogik <strong>und</strong> Bildungsforschung München (Hrsg.)<br />

Computer in der Schule zur individuellen Lebensbewältigung<br />

Donauwörth 1995<br />

van Lück E.,<br />

Gestaltung von Hypermedia-Arbeitsumgebungen<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung, Soest 1994<br />

Literaturhinweise <strong>und</strong> Informationen auf CD-ROM<br />

Schönweis, F. (Hrsg.)<br />

Jugend & neue Medien<br />

Fakten, Meinungen, Demos, Projekte <strong>und</strong> Institutionen aus der praktischen Medienarbeit <strong>und</strong><br />

Medienpädagogik<br />

Nürnberg 1997<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung (Hrsg.)<br />

Medienpädagogik 1997- Text <strong>und</strong> Materialsammlung<br />

Bonn 1997<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für politische Bildung (Hrsg.)<br />

Search & Play<br />

Interaktive Datenbank für Computerspiele<br />

Bonn 1995<br />

127


128<br />

13 Anbieter <strong>und</strong> Adressen<br />

Auer Verlag<br />

Postfach 1152, 86601 Donauwörth<br />

Tel. 0906-73240, Fax 0906-73177<br />

Internet: www.auer.de<br />

B+E Software GmbH<br />

Itterpark 5, 40724 Hilden<br />

Tel. 02103-96570<br />

bhv Verlags GmbH<br />

Novesiastr. 60, 41564 Kaarst<br />

Tel. 02131-76501, Fax 02131-765101<br />

Internet: www.bhv.de<br />

Budenberg Lernsoftware - K. Emmig<br />

GmbH<br />

An der Wielermaar 74, 51143 Köln<br />

Tel. 02203-85563, Fax 02203-88912<br />

CES-Verlag<br />

Kleinschmidtstr. 35, 69115 Heidelberg<br />

Tel. 06221-27989, Fax 06221-182030<br />

Comisoft<br />

Postfach 2344, 72713 Reutlingen<br />

Tel. 07121-271304, Fax 07121-271244<br />

Internet: phserv.fhreutlingen.de/html/fp_math.html<br />

Computer <strong>und</strong> Lernen<br />

Im Eichelgarten 49, 76530 Baden-Baden<br />

Tel. 07454-40284, Fax 07221-271041<br />

Cornelsen Software<br />

Postfach 330109, 14171 Berlin<br />

Tel. 030-89785 600, Fax 030-89785 599<br />

www.cornelsen.de<br />

CoTec GmbH<br />

Traberhofstr. 12, 83026 Rosenheim<br />

Tel. 08031-26350, Fax 08031-263529<br />

Internet: www.cotec.de<br />

CUC Software International<br />

Robert-Bosch-Str. 32, 63303 Dreieich<br />

Dürr <strong>und</strong> Kessler<br />

Haidplatz 2, 93047 Regensburg<br />

Tel. 0941-5689-0, Fax 0941-5689-99<br />

Internet www.wolfverlag.de<br />

Epitech GmbH<br />

Pivitstr. 13, 32120 Hiddenhausen<br />

Tel. 05223-87080, Fax 05223-87008<br />

ESB<br />

Kahrstr. 45, 41379 Brüggen<br />

Eugen Traeger Lernsoftware<br />

Hohe Esch 52, 49504 Lotte<br />

Tel. 05404-71858, Fax 05404-71858<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

EUROCOMP<br />

Metjendorfer Landstraße 19<br />

26215 Wiefelstede-Metjendorf<br />

Tel. 0441-9620005, Fax 0441-63080<br />

FWU<br />

Postfach 260, 82026 Grünwald<br />

Tel. 089-6497-1, Fax 089-6497-300<br />

Internet: www.fwu.de<br />

Georg Paulke<br />

Trajanstr. 5, 50678 Köln<br />

Tel. 0221-9321291, Fax 0221-9321292<br />

Hans Zybura<br />

Waldquellenweg 52, 33649 Bielefeld<br />

Tel. 0521-9457290, Internet: www.zarb.de<br />

HEUREKA Klett<br />

Postfach 106016, 70049 Stuttgart<br />

Tel. 0711-6672-1333, Fax 0711-6672-2080<br />

INCAP GmbH<br />

Blücherstr. 32, 75177 Pforzheim<br />

Tel. 07231-94630, Fax 07231-946350<br />

Internet: www.incap.de<br />

IN-Soft<br />

Königsberger Str. 39<br />

97941 Tauberbischofsheim<br />

Tel. 09341-897555, Fax 09341-897550<br />

Internet: www.in-soft-ware.com<br />

Intra-Tel<br />

Postfach 2262, 41309 Nettetal<br />

Tel. 02158-910060, Fax 02157-8973641<br />

Internet: www.intratel.de<br />

Knobloch electronic<br />

Weedgasse 14a, 55234 Erbes-Büdesheim<br />

Tel. 06731-44005, Fax 06731-44660<br />

Internet: www.knobloch-gmbh.de<br />

Konrad Theiss Verlag<br />

Mönchhaldenstr. 28, 70191 Stuttgart<br />

Tel. 0711-2552712, Fax 0711-2552717<br />

Internet: www.theiss.de<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong><br />

Weiterbildung<br />

Paradieser Weg 64<br />

59494 Soest<br />

(Materialienvertrieb über Verlag für Schule<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung, s.u.)<br />

Logibyte<br />

Stromstr. 39, 10551 Berlin<br />

Tel. 030-39603600, Fax 030-3969695<br />

Internet: www.logibyte.de


<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

Mach mit e.V.<br />

Trachenbergring 8, 12249 Berlin<br />

Tel. 030-6248696, Fax 030-6248694<br />

Internet: www.machmit-multimedia.de<br />

Medienwerkstatt Mühlacker<br />

Pappelweg 3, 75417 Mühlacker<br />

Tel. 07041 83343, Fax 07041 860768<br />

Internet: www.medienwerkstatt-online.de<br />

M3C Systemtec<br />

Großbeerenstr. 51, 10965 Berlin<br />

NAVIGO Multimedia<br />

Frankfurter Ring 213, 80807 München<br />

Tel. 089-32466200, Fax 089-32466204<br />

Otto Mantler<br />

Wiesstraße 13, A-6844 Altach<br />

Tel. 0043 5576-77085, Fax 0043 5576-77085<br />

Internet: www.lernspiele.at<br />

N-Soft<br />

Holdergasse 10, 89291 Holzheim<br />

Ravensburger<br />

Postfach 1860, 88188 Ravensburg<br />

Reha Media<br />

Bismarckstr. 142a, 47057 Duisburg<br />

Tel. 0203-3061950, Fax 0203-3061960<br />

REHADAT<br />

<strong>Informations</strong>system zur beruflichen<br />

Rehabilitation<br />

Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln<br />

Tel. 0221/37655-13, Fax 0221/37655-55<br />

Internet: www.rehadat.de<br />

Prisma Express<br />

Neumann-Reichardt-Str. 27, 22041 Hamburg<br />

Tel. 040-657340<br />

Internet: www.ecom-shop.de<br />

Rheinisches Landesmuseum<br />

Weimarer Allee 1, 54290 Trier<br />

Tel. 0651-97740, Fax 0651-9774222<br />

Schubi Lernmedien GmbH<br />

Zeppelinstr. 8, 78244 Gottmadingen<br />

Tel. 07731-97230, Fax 07731-972394<br />

Internet: www.schubi.de<br />

SMM-Software GmbH<br />

Hechtenkaute 5, 55257 Budenheim<br />

Tel. 06139-916916, Fax 06139-916111<br />

Softline GmbH<br />

Appenweirer Str. 45, 77704 Oberkirch<br />

Tel. 07802-924300, Fax 07802-924240<br />

Internet: www.softline.de<br />

SoWoSoft<br />

Große Oker 24, 38707 Altenau<br />

Tel. 05328-90615, Fax. 05328-90616<br />

Schroedel Verlag<br />

30517 Hannover<br />

Tel. 01805-213100, Fax 0511-8388280<br />

Internet: www.schroedel.de<br />

Software Brokers<br />

Postfach 250237, 55055 Mainz<br />

Tel. 06139-960433, Fax 06139-960433<br />

Internet: www.okinol.de/sbe<br />

Steckenborn<br />

Westanlage 56, 35390 Gießen<br />

Tel. 0641-130410, Fax 0641-73452<br />

Internet: www.steckenborn.de<br />

Technik-LPE<br />

Postfach 1121, 69401 Eberbach<br />

Tel. 06271-923410, Fax 06271-923420<br />

Internet: www.technik-lpe.com<br />

Uni Erlangen-Nürnberg<br />

Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg<br />

Tel. 0911-5302523, Fax 0911-4010212<br />

Ursula Fau<br />

Gebr.-Grimm-Str. 11, 32791 Lage<br />

Tel. 05232-3115, Fax 05232-68196<br />

Verlag Dieter Berger<br />

Erbprinzenstr. 16, 79098 Freiburg<br />

Tel. 0761-286900, Fax 0761-287276<br />

Verlag für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

DruckVerlag Kettler GmbH<br />

Postfach 1150<br />

59193 Bönnen<br />

Verlag Modernes Leben<br />

Hohe Straße 39, 44139 Dortm<strong>und</strong><br />

Tel. 0231-128008, Fax 0231-125640<br />

Westermann<br />

G.-Westermann-Allee 66, 38104<br />

Braunschweig<br />

whc Musiksoftware<br />

An der Sörebahn 4, 34318 Söhrewald<br />

WILL Software<br />

Gr<strong>und</strong>bergweg 10, 35428 Cleeberg<br />

Tel. 06085-98119-0, Fax 06085-98119-3<br />

Internet: www.will-software.com<br />

129


130<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Informations</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationstechnologien</strong> in der Sonderpädagogik<br />

14 <strong>Fachberater</strong> für Computer an Sonderschulen<br />

Manfred Behrendt<br />

Landskronschule<br />

Rheinstr. 43<br />

55276 Oppenheim<br />

Tel. (d) 06133-2931<br />

Fax (d) 06133-<br />

E-Mail MBehre1414@aol.com<br />

Harald Schmitt<br />

Stephanus-Schule<br />

Ackerstr. 2–4<br />

56751 Polch<br />

Tel. (d) 02654-6200<br />

Fax (d) 02654-961121<br />

E-Mail h.schmitt@t-online.de<br />

Franz Josef Schwaller<br />

Schule für Körperbehinderte<br />

Trevererstr. 42<br />

54295 Trier<br />

Tel.(d) 0651-32850<br />

Tel. (p) 06501-998173<br />

Fax (p) 06501-998169<br />

E-Mail schwaller@gmx.de<br />

Peter Weidemann<br />

Nardini-Schule<br />

Römerweg<br />

76726 Germersheim<br />

Tel.(d) 07274-3095<br />

Fax (d) 07274-3096<br />

E-Mail Peter.Weidemann@t-online.de<br />

Herbert Zimmermann<br />

Schiller-Schule<br />

56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Rathausstr. 132<br />

Tel.(d) 02624-954415<br />

Fax (d) 02624-954420<br />

E-Mail Herbert-Zimmermann@t-online.de

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