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phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 05.2018

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05-2018<br />

12 TITEL<br />

DREAM-TEAM FÜR DIE<br />

LOHNABFÜLLUNG<br />

32 ÖLFREIE DRUCKLUFT<br />

DREHZAHLGEREGELTE<br />

KOMPRESSOREN<br />

52 DIGITALE LOGBÜCHER<br />

SICHER ZUM NÄCHSTEN<br />

GMP-AUDIT<br />

58 SICHER VERWALTET<br />

SERIALISIERUNG MITTELS<br />

CLOUD-LÖSUNG<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

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<strong>phpro</strong><br />

EDITORIAL<br />

Fachpack mit<br />

deutlichem Zuwachs<br />

Am 27. September endete nach dreitägiger Dauer <strong>die</strong> Fachpack. Sie<br />

wurde in <strong>die</strong>sem Jahr von 45 000 Fachbesuchern besucht, knapp<br />

4000 mehr als im Jahr 2016. Das entspricht einem Plus von über<br />

9 %. Dabei stieg sowohl der Anteil inländischer als auch ausländischer<br />

Besucher. Letzterer sogar überproportional, wie der Veranstalter<br />

Nürnbergmesse betont und wie auch vor Ort festzustellen war.<br />

Insgesamt nutzten in <strong>die</strong>sem Jahr 1644 Aussteller <strong>die</strong> Fachpack zur<br />

Präsentation ihrer Neuigkeiten. Erstmals belegten sie 12 Messehallen.<br />

Die Themen Digitalisierung, E-Commerce, Verpackungsdesign<br />

und vor allem Nachhaltigkeit beherrschten <strong>die</strong> Gespräche. Die Fachbesucher<br />

konnten sich über innovative Lösungen <strong>für</strong> den gesamten<br />

Verpackungsprozess informieren: angefangen bei Packstoffen und<br />

Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck und -veredelung<br />

bis hin zu Logistiksystemen und Services. Insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Branchen Pharma und Kosmetik war hier einiges Interessantes<br />

dabei, wie Sie in unserer Messenachlese ab Seite 48 sehen können.<br />

Auch <strong>die</strong> Firma Optima war in Nürnberg wieder mit zahlreichen<br />

Neuigkeiten vertreten. Das Unternehmen hat aktuell einen wichtigen<br />

Auftrag des Schweizer Lohnabfüllers Swissfillon erhalten, der<br />

den Multiuse Filler von Optima Pharma <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abfüllung hochviskoser<br />

und hochpotenter Arzneimittel nutzt. Viele Eigenschaften des<br />

Multiuse Fillers wie beispielsweise der hohe Automatisierungsgrad<br />

sind <strong>für</strong> den Erfolg von Swissfillon geradezu Voraussetzung, wie der<br />

Titelbeitrag aus Seite 12 zeigt.<br />

Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 3


<strong>phpro</strong> INHALT 05-2018<br />

12 Titel Swissfillon in<br />

Visp füllt hochpotente,<br />

sehr teure oder anspruchsvolle<br />

Arzneimittel<br />

ab. Herzstück des installierten<br />

Equipments ist<br />

ein Multiuse Filler von<br />

Optima Pharma.<br />

26 Mit 19"-Touch -<br />

screen, Füllmengensen -<br />

sorik und Kapselkontrollsystem<br />

ist <strong>die</strong> FEC20 eine<br />

der modernsten Kapselfüllmaschinen<br />

bis<br />

200 000 Kapseln/h.<br />

46 Mithilfe einer Simultanplanungssoftware<br />

lassen<br />

sich Aufträge besser<br />

untereinander abstimmen<br />

und ein Stau vor der<br />

Verpackungsmaschine<br />

vermeiden.<br />

FOKUS: LOHNFERTIGER<br />

12 TITEL Dream-Team im Rhonetal<br />

Lohnabfüller <strong>für</strong> hochviskose und hochpotente<br />

Arzneimittel<br />

16 Track & Trace weltweit umsetzen<br />

Partnerschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung und Aggregation<br />

von Pharmaverpackungen<br />

18 Experte <strong>für</strong> feste Formen<br />

Herstellung, Prüfung und Entwicklung<br />

23 PRODUKTE<br />

24 Kurze Rüstzeiten, präzises Aufspenden<br />

Flexible Etikettiermaschine im Einsatz bei Carecos<br />

PRODUKTION<br />

26 Halbe Menge, doppelte Kontrolle<br />

Kapselfüllmaschine mit Füllmengensensorik<br />

und Kapselkontrollsystem<br />

28 Die Zukunft ist digital<br />

Hygienische Druck- und Temperaturmessumformer<br />

mit IO-Link-Ausgang<br />

30 In der Produktion den Überblick behalten<br />

Visualisierung von Batch-Prozessen<br />

32 Ölfreie Druckluft mit 35 % weniger Energie<br />

Permanentmagnetmotoren machen es möglich<br />

34 Im Pharmabehälter darf es gerne etwas weniger sein<br />

Druckmessumformer standardisieren Füllstandmessung<br />

36 PRODUKTE<br />

40 Eine Anlage – verschiedene Mahlprozesse<br />

Multitasking-fähige Hochleistungsmühle<br />

42 Konti im Kommen<br />

Vorteile kontinuierlicher Produktionsverfahren<br />

VERPACKUNG<br />

44 BFS-Ampullen verpacken<br />

Flexible und effiziente Verpackungssysteme<br />

<strong>für</strong> Blow-Fill-Seal-Produkte<br />

46 Mühelos durchs Nadelöhr Verpackungsmaschine<br />

Simultanplanung in der Kosmetikproduktion<br />

MANAGEMENT<br />

52 Absolute Sicherheit bei Revisionen<br />

Blockchain-Technologie <strong>für</strong> digitale Logbücher<br />

54 Big Data optimiert Arzneimittelproduktion<br />

Vorausschauende Wartung bei Hermes Arzneimittel<br />

56 Das Datengold im digitalen Tresor<br />

Sichere Datenräume schützen sensible<br />

Forschungsergebnisse und Patientendaten<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

58 Serialisierung mittels Cloud-Lösung<br />

Pharma<strong>die</strong>nstleister vernetzt alle Beteiligten<br />

der Supply-Chain<br />

EXPERTENMEINUNG<br />

62 Weg von starren Strukturen<br />

Digitalisierung erfordert einen Paradigmenwechsel<br />

in der Führung<br />

4 <strong>phpro</strong> 05-2018


56 Digitale Datenräume<br />

vereinfachen und beschleunigen<br />

den Datenaustausch<br />

und <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit, ohne<br />

dass <strong>die</strong> Sicherheit auf<br />

der Strecke bleibt.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

10 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

11 Gewinner Top-Produkt des Monats September<br />

37 Inserentenverzeichnis<br />

48 Messenachlese Fachpack<br />

51 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

60 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

60 Impressum<br />

61 Termine<br />

61 Die Redaktion stellt sich vor<br />

Was wäre wenn ...<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2018 5


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Auszeichnung <strong>für</strong> erfolgreiche Laboroptimierungen<br />

JETZT BEWERBEN FÜR DEN LABVOLUTION AWARD<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

2019 wird zum ersten Mal der Labvolution<br />

Award vergeben<br />

Die Labvolution richtet 2019 erstmals einen<br />

Wettbewerb aus. Beim Labvolution Award<br />

geht es um Beispiele aus der Praxis: Wie haben<br />

Anwender ihr Labor optimiert? Die besten<br />

Laboroptimierungsprojekte gewinnen<br />

und werden während der Labvolution vom<br />

21. bis 23. Mai 2019 in Hannover ausgezeichnet.<br />

Der Award richtet sich ausdrücklich<br />

an Anwender aus dem Laborbereich, also<br />

an Labore, Forschungsgruppen oder auch<br />

Einzelpersonen. Der Untertitel macht deutlich,<br />

worum es genau geht: “Excellence in<br />

Lab Optimization” – um herausragende Verbesserungen<br />

also, <strong>die</strong> einen erheblichen<br />

Mehrwert <strong>für</strong> Arbeit und Abläufe im Labor<br />

haben. Anwender können sich sowohl mit<br />

Prozessen, Verfahren und Methoden als auch<br />

mit Technologien, Software, Design oder<br />

Managementtechniken bewerben. Wichtig<br />

ist, dass eine relevante Verbesserung belegt<br />

werden kann. Und auch <strong>die</strong>se kann ganz<br />

unterschiedliche Bereiche betreffen – von<br />

der Produktivitätssteigerung über Kosteneinsparungen,<br />

Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit,<br />

Sicherheit, Materialverbrauch oder<br />

Energieeffizienz bis hin zu Motivation oder<br />

Mitarbeiterzufriedenheit. Die Bewerbungsphase<br />

beginnt im Oktober 2018. Aus allen<br />

Einsendungen wählt eine unabhängige<br />

Fachjury drei Finalisten aus. Die Preisträger<br />

erhalten Kurse und Beratungsleistungen im<br />

Wert von 10 000, 2500 und 1000 Euro.<br />

Kontinuierliche Pharmaproduktion<br />

L.B. BOHLE LUD ZUM 2. SYMPOSIUM NACH ENNIGERLOH<br />

Bld: L.B. Bohle<br />

Das Technology Center, das L. B. Bohle im<br />

März 2015 als Plattform zur Entwicklung<br />

innovativer Prozesse der kontinuierlichen<br />

Produktion errichtet hat, bot optimale Bedingungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> dreitägige Fachtagung<br />

Für etwa 40 Experten und Anwender der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> war Ennigerloh im September<br />

der Hotspot: Die L. B. Bohle Maschinen<br />

+ Verfahren GmbH hatte zum 2. Symposium<br />

„Continuous Pharmaceutical Manufacturing“<br />

eingeladen. Moderne Sensorik,<br />

neuartige Analyse- und Messverfahren wurden<br />

mit dem klassischen Know-how des<br />

Spezialmaschinenbauers kombiniert. „Wir<br />

stehen mit unseren Partnern technologisch<br />

an der Spitze bei den kontinuierlichen Verfahren<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong>“, berichtet<br />

Geschäftsführer Tim Remmert. “Für Herstel-<br />

ler von Medikamenten bedeuten <strong>die</strong> kontinuierlichen<br />

Verfahren schnellere Produkteinführung,<br />

flexible Produktion auch kleiner<br />

Chargen sowie höchste Präzision und Qualität”,<br />

ergänzt Thorsten Wesselmann, Geschäftsführer<br />

Technik. L.B. Bohle hat alle Aktivitäten<br />

rund um <strong>die</strong> kontinuierliche Fertigung<br />

unter der Marke QbCon (Quality by<br />

Continuous Manufacturing) vereint. Der<br />

QbCon 1 feierte auf der Achema in Frankfurt<br />

Weltpremiere. Während des Symposiums<br />

konnten <strong>die</strong> Teilnehmer <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

QbCon 25 erleben.<br />

<strong>phpro</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

ren und im Bereich Serviceleistungen<br />

am Standort Bayreuth punk-<br />

schen Mittelstands-Summit zum<br />

zweiten Mal als Top Consultant in<br />

Pharmazeutische Systeme<br />

gehen an YMC<br />

Bild: Stäubli Robotics<br />

Stäubli Robotics Bayreuth<br />

unter neuer Leitung<br />

ten. Zu seinen Zielen gehört<br />

auch, wegweisende Entwicklungen<br />

schnell auf den Weg zu bringen.<br />

der Kategorie „Technische Beratung“<br />

ausgezeichnet. Michael<br />

Graf, Director von Schubert-Consulting,<br />

nahm den Preis von Ex-<br />

Bundespräsident Christian Wulff,<br />

der als Mentor des Projekts fun-<br />

YMC Co., Ltd., Anbieter von<br />

Trennharzen, Dienstleistungen<br />

und Systemen <strong>für</strong> den pharmazeutischen<br />

Markt, will den Geschäftsbereich<br />

„Pharmazeutische<br />

Systeme“ von Lewa-Nikkiso Ame-<br />

Peter Pühringer übernimmt <strong>die</strong><br />

gierte, im Rahmen einer feierli-<br />

rica Inc. mit Sitz in Devens, USA,<br />

Leitung von Stäubli Robotics Bay-<br />

chen Preisverleihung in Ludwigs-<br />

übernehmen. Diese Gruppe in-<br />

reuth von Gerald Vogt, der als<br />

Group Division Manager das<br />

weltweite Robotergeschäft vom<br />

Stäubli Firmenstammsitz in Faverges<br />

aus steuert. Als Division Ma-<br />

Bild: Schubert<br />

Auszeichnung <strong>für</strong><br />

Schubert-Consulting<br />

burg entgegen. Bereits 2015 war<br />

das Unternehmen mit <strong>die</strong>sem<br />

Preis ausgezeichnet worden.<br />

Schubert Packaging Systems realisiert<br />

branchenübergreifend<br />

nerhalb des Lewa-Segments der<br />

Nikkiso Corporation ist Anbieter<br />

von Chromatografiesystemen im<br />

Produktionsmaßstab <strong>für</strong> <strong>die</strong> Biotechnologiebranche<br />

und <strong>die</strong> phar-<br />

nager Robotics will Pühringer <strong>die</strong><br />

Schubert-Consulting, Teil der<br />

Turnkey-Verpackungsanlagen mit<br />

mazeutische Industrie. Die Über-<br />

offensive Expansionspolitik seines<br />

Schubert Packaging Systems<br />

einem hohen Anteil an Enginee-<br />

nahme <strong>die</strong>nt der Ergänzung des<br />

Vorgängers konsequent fortfüh-<br />

GmbH, wurde auf dem 5. Deut-<br />

ring-Leistungen.<br />

Produktportfolios von YMC.<br />

6 <strong>phpro</strong> 05-2018


Veranstalter:<br />

2.<br />

4. Dezember 2018<br />

Industriepark Höchst<br />

Alte Färberei, Frankfurt<br />

Zukunftsthemen <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische<br />

und pharmazeutische Industrie<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2018 7


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Globale Geschäftseinheiten neu ausgerichtet<br />

DIETER WEINAND WECHSELT ZU SANOFI<br />

Bild: Bayer<br />

Dieter Weinand wird ab 1. November 2018<br />

als Executive Vice President <strong>die</strong> neue GBU<br />

Primary Care implementieren und leiten<br />

Sanofi ändert <strong>die</strong> Organisationstruktur zweier<br />

globaler Business Units (GBUs), um das<br />

Geschäft in den etablierten Märkten und in<br />

den Schwellenländern noch gezielter auszurichten.<br />

Das Unternehmen wird eine neue<br />

GBU Primary Care implementieren, in der<br />

<strong>die</strong> Produktportfolios der bestehenden GBU<br />

Diabetes & Herzkreislauf (DCV) sowie der<br />

etablierten Produkte zusammengefasst werden,<br />

<strong>die</strong> derzeit Teil der GBU General Medicines<br />

& Emerging Markets (GEM) sind. Die<br />

neue Primary-Care-Einheit wird sich ausschließlich<br />

auf <strong>die</strong> etablierten Märkte konzentrieren.<br />

Dieter Weinand wird ab 1. November<br />

2018 als Executive Vice President<br />

<strong>die</strong> neue GBU implementieren und leiten.<br />

Er ist Mitglied des Konzernvorstands und<br />

berichtet direkt an Sanofi-CEO Olivier Brandicourt.<br />

Er wird seinen Sitz in den USA, in<br />

Bridgewater, N.J. haben. Stefan Oelrich, derzeit<br />

weltweiter Leiter der GBU DCV, hat sich<br />

entschlossen, von Sanofi zur Bayer AG zu<br />

wechseln. Dort wird er zum 1. November<br />

2018 Dieter Weinand ersetzen und dem Vorstand<br />

als Leiter der Pharmasparte angehören.<br />

Sanofi richtet eine weitere neue globale<br />

Geschäftseinheit China & Emerging Markets<br />

unter der Führung von Olivier Charmeil<br />

ein, der derzeit Leiter der globalen BU Allgemeinmedizin<br />

ist. Dieser neu zugeschnittene<br />

Geschäftsbereich konzentriert sich auf<br />

<strong>die</strong> Besonderheiten und Wachstumschancen<br />

der Märkte in den Schwellenländern, besonders<br />

in China, das <strong>für</strong> Sanofi der zweitgrößte<br />

Markt nach den USA darstellt. Olivier<br />

Charmeil wird wie bisher dem Konzernvorstand<br />

angehören. Der Pharmakonzern plant,<br />

mit den neuen Geschäftseinheiten Primary<br />

Care und China & Emerging Markets Anfang<br />

2019 an den Start zu gehen.<br />

Die Welt der Luftfiltration erleben<br />

CAMFIL ERÖFFNET EXPERIENCE CENTER IN REINFELD<br />

Bild: Camfil<br />

Im Camfil Experience Center erleben Besucher<br />

digital <strong>die</strong> Welt der Luftfiltration<br />

Am Firmensitz in Reinfeld hat Camfil ein<br />

Experience Center eröffnet. Hier inszeniert<br />

der Spezialist <strong>für</strong> Luftfilterlösungen <strong>für</strong> seine<br />

Besucher das Thema der reinen Luft sowie<br />

deren Wichtigkeit auf multimediale und<br />

interaktive Art und Weise. Das Experience<br />

Center präsentiert Luftfilterlösungen <strong>für</strong> unterschiedlichste<br />

Anwendungseinsätze. Praxisbezogene<br />

Schulungen und Fachvorträge<br />

<strong>für</strong> verschiedene Branchen und Segmente<br />

sollen Techniker, Planer, Architekten und allen,<br />

denen das Thema der Indoor Air Quality<br />

am Herzen liegt, helfen, Produktlösungen<br />

<strong>für</strong> Luftfiltersysteme und Reinraumtechnik<br />

zu finden. Durch Schulungen zu aktuellen<br />

Normen und Richtlinien kann <strong>die</strong> Filterauswahl<br />

präzise auf <strong>die</strong> gewünschte Luftqualität<br />

und das Einsatzgebiet abgestimmt werden.<br />

Mit der Eröffnung des Experience<br />

Centers reagiert Camfil auf das steigende<br />

Bedürfnis nach innovativen Lösungen und<br />

setzt <strong>die</strong>s effizient in <strong>die</strong> Praxis um. „Wir<br />

stellen im Experience Center <strong>die</strong> Besucher<br />

und deren spezielle Anforderungen in den<br />

Mittelpunkt. An sieben digitalen Touchpoints<br />

wird Indoor Air Quality unmittelbar<br />

erlebbar.“, so Norbert Gregor, Camfil-<br />

Geschäftsführer.<br />

<strong>phpro</strong><br />

RECHT<br />

EU-QP-Zertifizierung nach<br />

einem Brexit<br />

Das U.K.-Ministerium <strong>für</strong> Gesundheit<br />

und Soziales hat eine Meldung<br />

mit dem Titel “Batch testing<br />

medicines if there’s no Brexit<br />

deal” über <strong>die</strong> Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Chargenprüfung, <strong>die</strong> Qualified-<br />

Person-(QP-)Zertifizierung und<br />

Freigabe veröffentlicht. Festgelegt<br />

wird ein Notfallplan <strong>für</strong> den<br />

Fall eines eventuell negativen Ergebnisses<br />

der Verhandlungen<br />

über den Austritt aus der EU. Vor<br />

dem 29. März 2019 wird sich<br />

nichts ändern. Hersteller dürfen<br />

Arzneimittelchargen überall in der<br />

EU, im EWR oder in einem MRA-<br />

(Mutual-Recognition-Agreement-)Drittland<br />

testen. Eine in<br />

Großbritannien ansässige QP<br />

kann eine Charge <strong>für</strong> den EUoder<br />

EWR-Markt zertifizieren und<br />

umgekehrt. Wenn es kein Abkommen<br />

gibt, wird das Vereinigte Königreich<br />

nach dem 29. März 2019<br />

ein Drittland <strong>für</strong> <strong>die</strong> EU und nicht<br />

mehr Teil der europäischen<br />

Arzneimittelbehörde EMA sein.<br />

Dennoch wird das U.K. <strong>die</strong> Chargenprüfungen<br />

von Humanarzneimitteln,<br />

<strong>die</strong> in Ländern ausgeführt<br />

wurden, <strong>die</strong> auf einer Liste des<br />

U.K.Ministeiums stehen, weiterhin<br />

akzeptieren. Diese würde Länder<br />

aus der EU und dem EWR beinhalten<br />

sowie Länder, <strong>die</strong> ein MRA<br />

mit der EU haben. (Quelle: GMP-<br />

Navigator)<br />

8 <strong>phpro</strong> 05-2018


Logistikunternehmen schließen sich zusammen<br />

NEUES TRANSPORTNETZ FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

Bild: Medtrasol 4.0<br />

Die vier Gesellschafter: (v. l. n. r.) Klaus-<br />

Peter Schmoll, Kaiser & Schmoll Spedition,<br />

André Reich, Unitax-Pharmalogistik, Hans-<br />

Joachim Löwe, Hans Löwe Spedition, und<br />

Heinrich Koch, Koch International Pharmalogistik<br />

Digitalisierung schneller umsetzen, steigende<br />

Nachfrage effektiver beantworten, Anforderungen<br />

wie <strong>die</strong> Serialisierung gemeinsam<br />

meistern: Die Logistik<strong>die</strong>nstleister Kaiser &<br />

Schmoll, Koch International Pharmalogistik,<br />

Hans Löwe und Unitax-Pharmalogistik starteten<br />

am 1. September 2018 mit dem Pharmatransportnetz<br />

Medtrasol 4.0. Zu den<br />

Kernkompetenzen der Kooperation zählen<br />

temperaturgeführte, nach der Good Distribution<br />

Practice (GDP) zertifizierte Landtransporte<br />

innerhalb Deutschlands und<br />

Europas. An bundesweit 15 Standorten sind<br />

täglich bis zu 130 Spezial-Lkw <strong>für</strong> Kunden<br />

aus der <strong>Pharmaindustrie</strong> im Einsatz.<br />

Zentrale und Hauptumschlagpunkt von<br />

Medtrasol 4.0 befinden sich in Melsungen/<br />

Malsfeld südlich von Kassel. Neben temperaturgeführten<br />

Transporten und der Distribution<br />

von Arzneimitteln, Rohstoffen und<br />

Packmitteln umfasst das Angebot Beschaffungslogistik<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmaproduktion,<br />

Last-Mile-Auslieferungen, Kundenretouren<br />

sowie <strong>die</strong> Lagerung von Arzneimitteln, Gefahrgut,<br />

Gefahrstoffen und Betäubungsmit-<br />

teln (BtM). Die Vorläuferin von Medtrasol<br />

4.0, <strong>die</strong> Medtrasol GmbH, wurde 2013 als<br />

Transportnetz <strong>für</strong> B. Braun in Melsungen gegründet.<br />

Heute zählen außer B. Braun zahlreiche<br />

weitere Pharmaunternehmen zu den<br />

Kunden von Medtrasol 4.0.<br />

Medtrasol 4.0 setzt sich aus den zwei alten<br />

Medtrasol-Gesellschaftern Kaiser & Schmoll<br />

und Hans Löwe sowie den beiden neuen<br />

Gesellschaftern Koch International Pharmalogistik<br />

und Unitax-Pharmalogistik zusammen,<br />

<strong>die</strong> alle nach der Qualitätsmanagementnorm<br />

DIN EN ISO 9001:2015, der<br />

Umweltmanagementnorm ISO 14001 und<br />

der Good Distribution Practice (GDP) zertifiziert<br />

sind. Dokumentiert wird <strong>die</strong> Qualität<br />

zusätzlich durch Lieferantenqualifizierungen<br />

und Auditierungen durch verschiedene<br />

Pharmaunternehmen; erst kürzlich konnte<br />

ein Audit des Pharmaunternehmens Teva erfolgreich<br />

abgeschlossen werden.<br />

Bild: Sartorius<br />

Life Science Factory <strong>für</strong> Gründer<br />

NEUBAU IM SARTORIUS QUARTIER<br />

Der Sartorius-Vorstandsvorsitzende Joachim<br />

Kreuzburg (Mitte) und <strong>die</strong> beiden Life-Science-Factory-Geschäftsführer<br />

Marco Janezic<br />

(links) und Sven Wagner (rechts)<br />

Mit der neu gegründeten, eigenständigen<br />

Life Science Factory will Sartorius Firmenneugründungen<br />

fördern und Gründer aus<br />

dem Life-Science-Bereich anziehen. Die Life<br />

Science Factory bietet Raum und Unterstützung<br />

<strong>für</strong> gründungswillige Wissenschaftler<br />

und junge Firmen, <strong>die</strong> ihre ersten Schritte<br />

außerhalb akademischer Institutionen gehen<br />

wollen. Nach einem in den USA als Startrampe<br />

<strong>für</strong> Life-Science-Gründungen etablierten<br />

Vorbild sieht das Konzept ein Zusammenwirken<br />

von Laborflächen, Coworking-<br />

Räumen und Netzwerkangeboten wie Mentoring<br />

und Unternehmensfinanzierung vor.<br />

Ein professionelles Betreiberkonzept sichert<br />

Anlagen- und Verwaltungssupport, hochwertige<br />

Laborausstattung und qualifiziertes<br />

Laborpersonal.<br />

„In <strong>die</strong>ser Kombination ist <strong>die</strong>ser Ansatz<br />

neu in Deutschland und Europa,“ sagt Sartorius-Vorstandschef<br />

Joachim Kreuzburg.<br />

„Neben dem Zugang zu Gründungs- und<br />

Wachstumskapital fehlt es Life-Science-<br />

Gründern vor allem an geeigneten Räumen<br />

und einem leistungsfähigen Netzwerk.“ Ziel<br />

sei es, Göttingen über <strong>die</strong> rein wissenschaftliche<br />

Expertise hinaus als echten Gründer-<br />

Standort <strong>für</strong> Lifesciences zu etablieren. Geschäftsführer<br />

der Life Science Factory<br />

gGmbH sind der Unternehmer und Gründer<br />

Marco Janezic sowie Sven Wagner, der<br />

den Bereich Business Development bei<br />

Sartorius leitet und zuvor bei zwei Life -<br />

sciences-Start-ups tätig war.<br />

Bereits Anfang 2019 geht es los: In Räumen<br />

in der Göttinger Innenstadt werden auf<br />

mehr als 500 m 2 Flächen <strong>für</strong> Coworking,<br />

Experimente und Veranstaltungen zur Verfügung<br />

stehen, <strong>die</strong> von Gründern zum Arbeiten<br />

und zum Bau von Prototypen gemietet<br />

werden können. 2021 soll <strong>die</strong> Life Science<br />

Factory in das Sartorius Quartier umziehen.<br />

Der Neubau <strong>für</strong> <strong>die</strong> Life Science Factory mit<br />

einer Gesamtfläche von mehr als 3000 m 2<br />

wird eines der ersten Gebäude sein, <strong>die</strong> im<br />

neuen Stadtviertel auf dem ehemaligen Sartorius-Areal<br />

eröffnet werden.<br />

Bild: Romaco<br />

Romaco-Werk in Karlsruhe<br />

MARKUS REGNER IST<br />

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Markus Regner ist Geschäftsführer der<br />

Romaco Pharmatechnik GmbH<br />

Markus Regner ist neuer Geschäftsführer<br />

der Romaco Pharmatechnik GmbH mit Sitz<br />

in Karlsruhe. Gemeinsam mit Romaco CFO/<br />

COO Carsten Strenger leitet er fortan den<br />

Produktionsstandort der Romaco-Marken<br />

Noack und Siebler. In seiner neuen Position<br />

verantwortet Markus Regner unter anderem<br />

<strong>die</strong> Bereiche Vertrieb, Service, Operations<br />

und Engineering. Seit rund 20 Jahren ist er<br />

in verschiedenen Führungspositionen <strong>für</strong><br />

pharmazeutische Technologieunternehmen<br />

tätig, zuletzt als technischer Leiter eines Anbieters<br />

von Sondermaschinen zur Abfüllung<br />

von Liquida.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 9


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

Firmenverzeichnis<br />

Partner schnell gefunden<br />

Thema<br />

Industrie-4.0-Lösungen<br />

cav-Innovationsforum 2018<br />

Informationen zum Event<br />

Das Firmenverzeichnis von prozesstechnikonline.de<br />

und Industrie.de listet mehrere<br />

Hundert Unternehmen in den unterschiedlichsten<br />

Kategorien auf. Der Besucher kann<br />

in der Datenbank nach Kategorie oder Postleitzahl<br />

filtern. Auch eine Stichwortsuche ist<br />

möglich. Neben Veröffentlichungen in einer<br />

der zu Industrie.de gehörenden Fachzeitschriften<br />

werden auch Messevideos, Vorträge<br />

oder Downloads direkt in der Liste angezeigt.<br />

Premiumeinträge sind zusätzlich mit<br />

zahlreichen Informationen angereichert.<br />

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Die Digitalisierung in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

schreitet immer weiter voran. Auf der einen<br />

Seite ist Industrie 4.0 ein Segen, andererseits<br />

aber auch ein Fluch. Durch <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

der Branchen Chemie, Pharma und<br />

Food wächst <strong>die</strong> Gefahr von Hackerangriffen.<br />

Dies gilt es zu verhindern. Auf unserer<br />

Themen seite finden Sie Artikel, <strong>die</strong> <strong>die</strong> fantastischen<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

darstellen, aber auch Artikel, <strong>die</strong> sich mit<br />

den Gefahren beschäftigen, <strong>die</strong> von Industrie<br />

4.0 ausgehen.<br />

www.prozesstechnik-online.de/industrie40<br />

Am 4. Dezember 2018 findet im Industriepark<br />

Höchst das cav-Innovationsforum<br />

Chemieproduktion statt. Begleitet wird das<br />

Innovationsforum im Internet durch prozesstechnik-online.de.<br />

Wir haben <strong>für</strong> Sie<br />

zahlreiche Informationen rund um <strong>die</strong>ses<br />

Event auf der unten angegebenen Seite zusammengestellt.<br />

Neben allgemeinen Informationen<br />

rund um das Thema finden Sie<br />

das Programm, Informationen zum Veranstaltungsort,<br />

<strong>die</strong> Ab stracts zu den Vorträgen<br />

sowie das Anmeldeformular.<br />

www.prozesstechnik-online.de/forum<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS NOVEMBER 2018<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Rembe<br />

Bild: Balluff<br />

Bild: Prominent<br />

Bild: Dürr<br />

Extrem beständige<br />

Graphitberstscheibe<br />

Radarsensoren im<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Kompaktes<br />

Dosiersystem<br />

Anlage zur<br />

Abluftreinigung<br />

Die Graphitberstscheibe GRX<br />

wurde <strong>für</strong> Prozesse mit korrosiven<br />

Me<strong>die</strong>n, niedrigen Drücken<br />

und Temperaturen zwischen<br />

-180 und 1500 °C entwickelt.<br />

Sie ist sowohl mit einer Kunstharzbeschichtung<br />

als auch mit<br />

einer eigens entwickelten PyC-<br />

Beschichtung erhältlich.<br />

Geführte Radarsensoren im<br />

Edelstahlgehäuse der Schutzart<br />

IP 66 und IP 68 von Balluff erlauben<br />

<strong>die</strong> wartungsfreie Füllstandmessung<br />

von Flüssigkeiten<br />

und Feststoffen sowie <strong>die</strong> Trennschichtmessung.<br />

Die geführten<br />

Radarimpulse entlang der Sonde<br />

gewährleisten eine präzise und<br />

stabile Messung.<br />

Für <strong>die</strong> zuverlässige Chemikaliendosierung<br />

ist neben Flexibilität<br />

auch ein platzsparender<br />

Aufbau gefordert. Das Dosier -<br />

system Dulcodos mini von Prominent<br />

ist da<strong>für</strong> ausgelegt. Als<br />

Herzstück werden Magnet-<br />

Membrandosierpumpen mit<br />

Dosierleistungen zwischen 0,74<br />

und 32 l/h eingesetzt.<br />

Der momentan geltende Grenzwert<br />

<strong>für</strong> Kohlenwasserstoffe<br />

(VOC) in der Abluft wird mit<br />

der geplanten Änderung der TA-<br />

Luft auf 5 mg/m 3 abgesenkt.<br />

Diesen Wert erreicht Dürr mit<br />

der Ecopure RTO. Die Abluft -<br />

reinigungsanlage arbeitet nach<br />

dem Prinzip der regenerativen<br />

thermischen Oxidation.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

10 <strong>phpro</strong> 05-2018


Das Plus an<br />

Durchblick.<br />

Twitter<br />

Bloß kein Trend verpennt<br />

Trends sind wichtig, Trends sind in! Der<br />

Stuttgarter Kabarettist Christoph Sonntag<br />

rennt <strong>für</strong> SWR3 unter dem Motto „Bloß<br />

kein Trend verpennt“ aktuellen Megatrends<br />

wie Cold Brew Coffee oder Babypartys hinterher<br />

und checkt <strong>die</strong>se auf Zeitgeist, Hipund<br />

Coolness ab. Auf unserem Twitterkanal<br />

erfahren Sie <strong>die</strong> neuesten Trends der<br />

<strong>Prozesstechnik</strong>. Ob Cybersecurity, modulare<br />

Anlagen, Industrie 4.0 oder Smart Mainte -<br />

nance, wir halten Sie auf dem Laufenden.<br />

Folgen Sie uns einfach auf Twitter.<br />

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Um <strong>die</strong> Keimzahl im Reinstwasser zu bestimmen<br />

brauchen Sie Tage. Oder den AQU@Sense MB. Er<br />

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SIEGER<br />

TOP-PRODUKT DES MONATS SEPTEMBER 2018<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Beständig von einem<br />

Extrem zum anderen.<br />

Bild: Hanna Instruments<br />

pH-Messung<br />

per Smartphone<br />

Ob im Labor, in der Produktion oder im<br />

Gelände – <strong>die</strong> Lab App 2.0 von Hanna<br />

Instruments ermöglicht drahtlose pH- und<br />

Temperaturmessungen im Sekundentakt per<br />

Smartphone. Über Bluetooth 4.0 kommu -<br />

niziert <strong>die</strong> App mit allen sich in Reichweite<br />

befindlichen pH- Elektroden. Die Kommu -<br />

nikation wird einfach durch Antippen<br />

des Bluetooth-Symbols in der App auf -<br />

gebaut.<br />

Präzisions-O-Ringe <strong>für</strong> wechselwirkende Me<strong>die</strong>n<br />

und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />

27. – 29.11.2018<br />

Besuchen Sie uns in:<br />

Halle 3, Stand A78<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2018 11


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

Lohnabfüller <strong>für</strong> hochviskose und hochpotente Arzneimittel<br />

DREAM-TEAM IM RHONETAL<br />

Hochpotente, sehr teure oder physikalisch besonders schwierig abzufüllende<br />

Arzneimittel? Genau da<strong>für</strong> wurde der Lohnabfüller Swissfillon in Visp<br />

gegründet. Das Unternehmen deckt Laboranforderungen bis hin zu<br />

kommerziellen Kleinserien ab. Herzstück des installierten Equipments ist ein<br />

Multiuse Filler von Optima Pharma.<br />

12 <strong>phpro</strong> 05-2018


Mit dem Multiuse Filler von Swissfillon werden Karpulen komplett blasenfrei abgefüllt<br />

Bilder: Optima Pharma<br />

Seit Herbst 2017 ist Swissfillon, ein Spin-off des Pharma-Engineering-Unternehmens<br />

Pixon, am Markt und füllt hochviskose und<br />

hochpotente Arzneimittel <strong>für</strong> Kunden ab. Daniel Kehl ist Gründer<br />

des jungen Start-ups. Er hat jahrelang <strong>die</strong> Konzeption und den Anlagenbau<br />

an internationalen Standorten eines bekannten Schweizer<br />

Pharmaunternehmens verantwortet und anschließend das Consulting-Unternehmen<br />

Pixon gegründet. Nun konzentriert sich der Verfahrensingenieur<br />

als Geschäftsführer ausschließlich auf Swissfillon.<br />

Zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung gab es keinen Maschinentyp,<br />

der allen Anforderungen entsprochen hätte. Drei Anbieter<br />

waren im Rennen, <strong>die</strong> das gemeinsam mit Pixon bis ins Detail definierte<br />

Lastenheft innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens in Anlagentechnik<br />

umsetzen wollten. Bei Optima Pharma war zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt bereits der Maschinentyp Multiuse Filler in der Entstehung.<br />

Dessen Konzeption sollte sich schließlich als ideale Basis erweisen.<br />

Swissfillon fokussiert sich auf äußerst schwierig und komplex zu<br />

verarbeitende Arzneimittel, beispielsweise hochpotenten Wirkstoffe<br />

wie neue Krebsmedikamente. Auch <strong>die</strong> rein physikalischen Eigen-<br />

schaften wie <strong>die</strong> Viskositäten sind oftmals der Grund, warum Swissfillon<br />

als Abfüller ins Spiel kommt. Ölbasierte Arzneimittel, <strong>die</strong> subkutan<br />

verabreicht werden, oder gelartige Knochenaufbaupräparate<br />

sind Beispiele hier<strong>für</strong>. Die Entwicklung und Kommerzialisierung<br />

<strong>die</strong>ser speziellen Arzneimittel, deren Zahl kontinuierlich zunimmt,<br />

erfordert oftmals produktspezifische Füllversuche, mitunter im Zusammenspiel<br />

mit dem Technikum von Optima Pharma, wo beispielsweise<br />

schon ideale Füllnadelformen oder Parameter <strong>für</strong> das<br />

Pump-Füll-System von Swissfillon produktspezifisch ermittelt wurden.<br />

Flexibilität trifft Automation<br />

Viele Anlageneigenschaften des Optima Multiuse Fillers sind <strong>für</strong> den<br />

Erfolg von Swissfillon geradezu Voraussetzung – insbesondere der<br />

hohe Automatisierungsgrad. Nach einer semi-automatischen ersten<br />

Auspackstation verläuft <strong>die</strong> weitere Verarbeitung vollständig automatisiert<br />

– bei zugleich höchster Anlagenflexibiliät. Die vorsterilisierten<br />

Behältnistypen Fertigspritzen, Vials und Karpulen (genestet)<br />

werden aus Trays oder Tabs entnommen, in den Prozess eingeführt,<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 13


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

durch <strong>die</strong> Anlage transportiert und verarbeitet. Dazu kommen Robotertechnik<br />

sowie ein speziell entwickeltes Multi-Transportsystem<br />

zum Einsatz. Verarbeitet werden Vial-Formate von 2 bis 30 ml bzw.<br />

Spritzenformate von 0,5 bis 5 ml und 3-ml-Karpulenformate.<br />

In der Verarbeitung besonders teurer Arzneimittel zahlen sich verschiedene<br />

Funktionen des Multiuse Fillers aus, <strong>die</strong> den Produktverlust<br />

minimieren. Im Anfahrmodus werden Behältnisse auf der Wägezelle<br />

befüllt. Der Vorteil: Schon während der anfänglichen Selbstkalibrierung<br />

des Füllsystems wird ein verkäufliches bzw. anwendungsfähiges<br />

Arzneimittel produziert. Die gleiche Funktion bietet<br />

sich zum Leerfahren am Batchende an, um eben nur das eine, das<br />

nicht mehr vollständig befüllbare Behältnis ausschleusen zu müssen.<br />

Während des Batches erkennen <strong>die</strong> zahlreichen Prozesskontrollen<br />

fehlendes Produkt genauso wie fehlende Stopfen und Bördelkappen.<br />

Die Redosing-, Restoppering- und Recapping-Funktionen<br />

unterbrechen bei Bedarf <strong>die</strong> getaktete (mehrstellige) Arbeitsweise.<br />

Mit dem automatischen Übergang in <strong>die</strong> Einzelverarbeitung und<br />

-steuerung wird an entsprechender Verarbeitungsposition korrigiert<br />

und automatisch zurück in <strong>die</strong> getaktete Arbeitsweise gewechselt.<br />

Sogar bei Druckerstörungen ist am Ende eines Batches ein Reprinting<br />

durchführbar, das kameragesteuert überprüft wird.<br />

Das Peristaltik-Pumpensystem ist eine Eigenentwicklung von Optima.<br />

Bis zu 1800 Behältnisse werden pro Stunde verarbeitet. Bei Bedarf<br />

können in den Multiuse Filler noch andere Füllsysteme ergän-<br />

NACHGEFRAGT:<br />

LOHNABFÜLLER MIT STARKEM TEAM<br />

Daniel Kehl, Geschäftsführer, Swissfillon<br />

Herr Kehl, welches Ziel hatten Sie bei der<br />

Gründung der Swissfillon?<br />

Kehl: Der Business-Plan bei Gründung von<br />

Swissfillon war anspruchsvoll. Unser Ziel<br />

waren vier Jahre von der Idee bis zur ersten<br />

Kundenabfüllung. Nicht wenige zweifelten<br />

im Vorfeld, ob <strong>die</strong>ses und noch ein weiteres<br />

Ziel umsetzbar wären: den Lohnabfüller mit<br />

einem schlanken Team effizient aufbauen<br />

und auch betreiben zu können.<br />

Welche Kundenzielgruppe hat Swissfillon<br />

im Visier?<br />

Kehl: Die Marktlücke, <strong>die</strong> Swissfillon fokussiert,<br />

beinhaltet unter anderem äußerst<br />

schwierig und komplex zu verarbeitende<br />

Arzneimittel. Bei hochpotenten Wirkstoffen<br />

wie neuen Krebsmedikamenten könnte sich<br />

nur ein einziger im Raum verdunstender<br />

Tropfen <strong>für</strong> Maschinenbe<strong>die</strong>ner schwer gesundheitsschädigend<br />

auswirken. Auch auf<br />

<strong>die</strong> besonders hochpreisigen Arzneimittel<br />

muss <strong>die</strong> Anlagentechnik speziell vorbereitet<br />

sein: Wenn bereits ein Milliliter eines Arzneimittels<br />

einen Wert von zum Beispiel<br />

10 000 Franken repräsentieren kann, muss<br />

<strong>die</strong> Füllgenauigkeit extrem hoch sein.<br />

Swissfillon versteht sich als Abfüll-Entwicklungspartner<br />

und Dienstleister <strong>für</strong> Kunden,<br />

deren Produkte sich in der Phase der klinischen<br />

Tests oder der Markteinführung befinden.<br />

Mit der Anlagenkonzeption lassen sich<br />

aber nicht nur besonders kleine, sondern<br />

auch kommerzielle Batches <strong>für</strong> kleinvolumige<br />

Produkte (bis zu 100 l) <strong>für</strong> hochspezialisierte<br />

Therapien oder seltene Krankheiten<br />

abfüllen. So bleiben <strong>die</strong> Kunden Kunden. Es<br />

lohnt sich nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> wenigsten pharmazeutischen<br />

Unternehmen, in <strong>die</strong>sem speziellen<br />

Bereich in eigene Anlagentechnik zu investieren,<br />

da <strong>die</strong>se kaum ausgelastet wäre.<br />

Wie kann ein Lohnabfüller in der teuren<br />

Schweiz in Visp umgeben von hohen Bergen<br />

auf der Kostenseite und auch logistisch<br />

bestehen?<br />

Kehl: Hier hilft uns der hohe Automatisierungsgrad<br />

der Multiuse Filler von Optima,<br />

der folglich wenig Personal erfordert. Die<br />

Pharmalogistik ist mit jedem anderen Standort<br />

im Hinblick auf den Arbeits- und Kostenaufwand<br />

vergleichbar. Die bisherigen<br />

Kunden kommen tatsächlich nicht aus der<br />

Schweiz, sondern dem europäischen und<br />

außereuropäischem Ausland. Eine weitere<br />

Besonderheit ist, dass bereits ein bis zwei<br />

Monate nach Kontaktaufnahme bzw. Auftragseingang<br />

bei Swissfillon abgefüllt werden<br />

kann.<br />

Welche Anforderungen hatten Sie an <strong>die</strong><br />

Anlagentechnik?<br />

Kehl: Um eine möglichst hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

zu erzielen, sollte laut Planungen<br />

ein kompletter Produktwechsel innerhalb<br />

einer Arbeitsschicht durchführbar sein, einschließlich<br />

Formatumstellarbeiten, Isolatorzyklus<br />

und das Einrichten des neuen Disposable-Produktpfads.<br />

Dieses Ziel konnten wir<br />

zusammen mit Optima Pharma erreichen.<br />

Heute ist <strong>die</strong>s pro Schicht ohne Zeitdruck<br />

durchführbar. Auch in den Disposable-Produktpfad<br />

ist sehr viel Entwicklungsarbeit<br />

aller Kooperationspartner eingeflossen.<br />

Heute garantiert Swissfillon, dass im Verarbeitungsprozess<br />

keine produktberührende<br />

Komponente mit verschiedenen Produkten<br />

in Kontakt kommt und jedes Produkt erhält<br />

einen spezifischen Produktpfad.<br />

Ein weiteres Kriterium, das <strong>für</strong> eine maximale<br />

Produktausbeute bei hochpreisigen<br />

Arzneimitteln wichtig ist, war <strong>für</strong> uns <strong>die</strong><br />

Füllgenauigkeit. Hier ist Optima unübertroffen.<br />

Welche Anpassungen hat Optima <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Swissfillon-Anlage vorgenommen?<br />

Kehl: Optima ist es mittels eines ausgeklügelten<br />

Füll- und Verschließprozesses gelungen,<br />

an <strong>die</strong> Grenzen des physikalisch Machbaren<br />

zu gehen. Vials und Fertigspritzen<br />

werden nicht volumetrisch, sondern nach<br />

Füllgewicht dosiert und das komplett blasenfrei.<br />

Da Reinraum teuer ist, hat Optima<br />

<strong>die</strong> Abmessungen des Multiuse Fillers optimiert<br />

und platzsparend in U-Form angeordnet.<br />

Mit <strong>die</strong>ser einzigartigen Anlage ist<br />

Swissfillon perfekt auf aktuelle und zukünftige<br />

Aufgaben vorbereitet. Unterstützt von<br />

einem kleinen, hochqualifizierten Team an<br />

einem einzigartigen Standort, der Fachkräfte<br />

anzieht.<br />

14 <strong>phpro</strong> 05-2018


zend integriert werden. Sobald Swissfillon Produkteigenschaften zu<br />

verarbeiten hat, <strong>die</strong> andere Pumpensysteme besser beherrschen, ist<br />

<strong>die</strong>s ein weiterer Vorteil.<br />

... trifft Sicherheit<br />

Unabdingbar <strong>für</strong> Swissfillon sind <strong>die</strong> Sicherheitseigenschaften des<br />

Multiuse Fillers. In der Anlagenkonstruktion spiegelt sich das mehrfach<br />

wider. Im vorderen Bereich der Anlage, in dem noch kein Produkt<br />

verarbeitet wird, ist ein Doppelscheibenisolator installiert. Ab<br />

der Füllmaschine sind dann spezifische Einscheibenisolatoren verbaut.<br />

Doppelscheiben scheiden an <strong>die</strong>ser Stelle aus, da zwischen<br />

den Scheiben toxische Substanzen nicht vollständig ausgewaschen<br />

werden könnten. Der Einscheibenisolator verfügt dagegen über<br />

Rückluftkanäle. Am Ende <strong>die</strong>ser Kanäle befinden sich Back-in-/<br />

Back-out-Filter. Diese Doppelfilter können ohne direkten Kontakt<br />

und ohne sie zu öffnen entnommen werden. Bei der Entnahme<br />

sichert ein Beutelsystem, dass keine Wirkstoffe aus den Filtern entweichen.<br />

Anschließend werden <strong>die</strong> Kanäle mit Wasser gespült. Im<br />

Innern der Maschine sind zudem Handbrausen installiert, um toxische<br />

Wirkstoffe zu entfernen. Erst nach einem kompletten<br />

Washdown mit anschließender Trocknung kann <strong>die</strong> Maschine geöffnet<br />

werden.<br />

Die Isolatoren von Metall+Plastic zeichnen sich durch äußerst niedrige<br />

Leckraten aus. Das Reinraumzonenkonzept stellt zur Umgebungssicherheit<br />

zusätzlich einen Unterdruck im Abfüllraum sicher<br />

statt dem sonst üblichen Überdruck. Dadurch dringen keine Wirkstoffe<br />

nach außen in <strong>die</strong> Umgebung. Die Isolatoren sind zusätzlich<br />

auf Kaltabfüllung vorbereitet und verfügen über eine Temperatursteuerung.<br />

HVAC-Einheiten verhindern, dass sich Kondensat bilden<br />

kann. Im Verarbeitungsprozess werden <strong>die</strong> Behältnisse von toxischen<br />

Arzneimitteln nach dem Verschließprozess noch von außen<br />

gereinigt und getrocknet. Zahlreiche Prozesskontrollen überprüfen<br />

und sichern <strong>die</strong> Funktionen ab.<br />

100 % blasenfrei in Karpulen<br />

Mit dem Multiuse Filler von Swissfillon werden Karpulen komplett<br />

blasenfrei abgefüllt. Weil <strong>die</strong>se in Autoinjektoren oder Pens eingelegt<br />

und meist in kleinen Dosen appliziert werden, ist <strong>die</strong>se Eigenschaft<br />

besonders wichtig. Nur mit der blasenfreien Abfüllung lässt<br />

sich eine Fehldosierung durch <strong>die</strong> Anwender ausschließen. Genauso<br />

interessant ist <strong>die</strong>se Eigenschaft <strong>für</strong> sauerstoffsensible Arzneimittel.<br />

Gemeinsam mit dem Behältnishersteller Ompi, der seit dem Start<br />

von Swissfillon involviert ist, haben <strong>die</strong> Beteiligten auch hier viel<br />

Entwicklungsarbeit investiert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518optima<br />

AUTOR:<br />

AXEL WAGNER<br />

Technical Sales Manager,<br />

Optima Pharma<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2018 15


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

Partnerschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung und Aggregation von Pharmaverpackungen<br />

Track & Trace weltweit<br />

umsetzen<br />

Mettler Toledo PCE und der Lohnhersteller R-Pharm Germany GmbH unterstützen<br />

Kunden gemeinsam bei der Planung und Konzeption weltweiter Serialisierungs- und<br />

Aggregationslösungen. Unternehmen können sich bei R-Pharm vor Ort über <strong>die</strong><br />

Einsatzmöglichkeiten der PCE-Systeme informieren und erhalten Einblicke in <strong>die</strong><br />

Umsetzung weltweiter Track-&-Trace-Anforderungen.<br />

Bilder: R-Pharm<br />

Die Verpackungslinen bei R-Pharm zeichnen sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus. Für <strong>die</strong> Sendungsverfolgung sind einige Linien mit dem System<br />

von Mettler Toledo PCE zur Richtlinienkonformen Serialisierung und Aggregation ausgestattet.<br />

Der Lohnhersteller R-Pharm – ehemals<br />

Teil des Produktionsnetzwerks von Pfizer –<br />

setzt seit über sieben Jahren <strong>die</strong> Systeme<br />

und Lösungen von Mettler Toledo PCE zur<br />

richtlinienkonformen Serialisierung und<br />

Aggregation von pharmazeutischen Verpackungslösungen<br />

ein. Der Lohnhersteller ist<br />

spezialisiert auf <strong>die</strong> Verpackung fester Darreichungsformen.<br />

Durch eine räumlich segregierte<br />

Primär- und Sekundärverpackung<br />

können unterschiedlichste Produktanforderungen<br />

berücksichtigt werden. Dies ermöglicht<br />

es, selbst hochwirksame Darreichungsformen<br />

effizient und sicher zu verpacken.<br />

Insgesamt stehen 14 Verpackungslinien mit<br />

einer Kapazität von ca. 120 Mio. Verkaufseinheiten<br />

im Mehrschichtbetrieb zur Verfügung.<br />

Flexibles Datenmanagement<br />

Mittlerweile sind neun Verpackungslinien<br />

im Werk Illertissen mit dem System zur<br />

Sendungsverfolgung von Mettler Toledo<br />

PCE ausgerüstet. Zwei der Produktionslinien<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchführung einer vollautomatischen<br />

Serialisierung und Aggregation<br />

von Verkaufseinheiten, Versandkartons und<br />

Paletten konzipiert. Auf <strong>die</strong>se Weise lassen<br />

sich alle weltweit gültigen Szenarien <strong>für</strong><br />

Pharmaco<strong>die</strong>rungen realisieren. Da<br />

R-Pharm <strong>für</strong> verschiedene Auftraggeber<br />

tätig ist, wurde bei der Auswahl und Im -<br />

plementierung der Lösungen von Mettler<br />

Toledo PCE besonderer Wert auf ein flexibles<br />

Datenma nagement gelegt. Die Auftraggeber<br />

erwartet eine direkte Anbindung an<br />

ihre eigenen ERP- oder MES-Systeme –<br />

oder möchten Seriennummern von Cloud-<br />

Systemen wie Tracelink beziehen. Daher<br />

achtet R-Pharm darauf, <strong>die</strong> Softwaresysteme<br />

stets auf dem neuesten Stand zu halten und<br />

<strong>die</strong> Schnittstellenpalette sukzessive zu erweitern.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise wird ein effizientes<br />

und schnelles Onboarding neuer<br />

Kunden sichergestellt – und den Auftrag -<br />

gebern ermöglicht, das Potenzial der zur<br />

Verfügung gestellten Linien voll auszuschöpfen.<br />

Hoher Automatisierungsgrad<br />

Der Auftragshersteller hat seit 2015 Produkte<br />

<strong>für</strong> wichtige Märkte wie China, Südkorea<br />

und Saudi-Arabien serialisiert und aggregiert.<br />

Aus betrieblicher Sicht fördert der hohe<br />

Automatisierungsgrad am Standort Illertissen<br />

<strong>die</strong> Effizienz und Prozesssicherheit.<br />

Alle Verpackungslinien sind modular und<br />

nahezu identisch in ihrer technischen Konstruktion,<br />

bestehend aus Kartoniermaschinen,<br />

Kontrollwaagen, Bündelmaschinen und<br />

Kartonpackern. So kann der Dienstleister <strong>die</strong><br />

grundlegenden Elemente wie Technik, Prozessdesign,<br />

Qualitätsstrategie, Arbeitsanweisungen<br />

und vieles mehr in den Projektphasen<br />

standardisiert anwenden. Darüber hinaus<br />

ist jede Verpackungslinie mit einem<br />

16 <strong>phpro</strong> 05-2018


vollautomatischen zentralen Palettiersystem<br />

verbunden, das <strong>die</strong> abschließende Aggregation<br />

der Palette durchführt. Der manuelle<br />

Einfluss der Betreiber reduzierte sich auch<br />

<strong>für</strong> alle vollautomatischen Verpackungslinien<br />

als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung auf<br />

ein absolutes Minimum. Die IT-Architektur<br />

ist auf allen Systemebenen robust und anpassungsfähig.<br />

Aktiver Wissensaustausch<br />

Die Erfahrungen, <strong>die</strong> beide Partner in den<br />

letzten Jahren gewonnen haben, geben<br />

R-Pharm und Mettler Toledo PCE nun gemeinsam<br />

an ihre Kunden weiter: Interessenten<br />

können sich im Rahmen von Referenzbesuchen<br />

bei R-Pharm live im Produktionsbetrieb<br />

von der Leistungsfähigkeit und dem<br />

Funktionsumfang der PCE-Systeme überzeugen.<br />

Begleitende Vorträge liefern umfassende<br />

Hintergrundinformationen zu Konzeption<br />

und Einsatzoptionen bzw. informieren<br />

über <strong>die</strong> organisatorischen Anforderungen,<br />

denen R-Pharm bei der Umsetzung weltweiter<br />

Track-&-Trace-Anforderungen gerecht<br />

wird.<br />

R-Pharm und Mettler Toledo PCE bieten zudem<br />

gemeinsame Kundenworkshops, um<br />

eine intensivere Auseinandersetzung mit<br />

ausgewählten Themen – von der Linienintegration<br />

und deren Prozessorganisation bis<br />

hin zum Datenaustausch mit Cloud-Anbietern<br />

– zu ermöglichen. Wer noch weiter in<br />

<strong>die</strong> Tiefe gehen will, dem stehen in der neu<br />

geschaffenen T&T Useracademy künftig themenspezifische<br />

Trainings offen, etwa zur Erstellung<br />

sog. SOPs (Standard Operating Procedures),<br />

zur pharmazeutischen Vali<strong>die</strong>rung<br />

von Maschinen oder zu Taktiken zum OEE-<br />

Management.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518rpharm<br />

Interessenten können sich im Rahmen von<br />

Referenzbesuchen bei R-Pharm live im Produktionsbetrieb<br />

von der Leistungsfähigkeit<br />

und dem Funktionsumfang der PCE-Systeme<br />

überzeugen<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL UNBEHAUN<br />

Engineering Manager,<br />

R-Pharm<br />

CONTAINMENT<br />

REACH it.<br />

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<strong>phpro</strong> 05-2018 17


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

Herstellung, Prüfung und Entwicklung<br />

Experte <strong>für</strong> feste Formen<br />

Das mittelständische Pharmaunternehmen Hennig Arzneimittel mit Sitz in Flörsheim<br />

am Main feiert in <strong>die</strong>sem Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Die Kernkompetenz des<br />

eigenen Vertriebs liegt im Indikationsbereich Schwindel und Gleichgewichtsstörungen.<br />

Eine weitere tragende Säule des Geschäfts ist <strong>die</strong> Auftragsfertigung von<br />

Tabletten, Hartkapseln, Pellets und Granulaten inklusive der entsprechenden<br />

galenischen Entwicklung.<br />

Mit einem eigenen Originalpräparat zur<br />

Behandlung von Schwindel ist Hennig Arzneimittel<br />

seit vielen Jahren Marktführer. Daneben<br />

bietet das Unternehmen eine Reihe<br />

von preisgünstigen Generika zu verschiedenen<br />

Indikationen an, z. B. Herz-Kreislauf,<br />

Stoffwechsel und Schmerz. Mitte der<br />

1980er-Jahre wurde damit begonnen, den<br />

Bereich Auftragsherstellung aufzubauen.<br />

Moderne photooptische Systeme helfen bei<br />

der Sortierung von Tabletten und gewährleisten<br />

so eine hohe Qualität<br />

Bild: Hennig Arzneimittel<br />

Mittlerweile hat Hennig Arzneimittel <strong>für</strong><br />

sehr viele Generikaanbieter auf dem deutschen<br />

Markt bereits Produkte hergestellt.<br />

Als viertes Standbein gehören seit 2015<br />

auch frei verkäufliche OTC-Produkte zum<br />

Portfolio.<br />

Als Auftragshersteller produziert Hennig<br />

Arzneimittel ausschließlich feste Formen,<br />

und zwar nicht nur <strong>für</strong> Arzneimittel, sondern<br />

auch <strong>für</strong> Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Medizinprodukte. Spezialisiert ist das<br />

Unternehmen dabei auf <strong>die</strong> Herstellung anspruchsvoller<br />

Produkte u. a. mit modifizierter<br />

Wirkstofffreisetzung, z. B. in Abhängigkeit<br />

vom pH-Wert oder der Zeit. Für <strong>die</strong><br />

Wirkstoffe Diclofenac und Ibuprofen beispielsweise<br />

werden <strong>die</strong>se speziellen Darreichungsformen<br />

hergestellt. Die technische<br />

Ausrüstung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung derartiger<br />

Arzneimittel wird kontinuierlich ausgebaut<br />

und verbessert.<br />

Moderner Technologiepark<br />

Pellets, <strong>die</strong> sich besonders gut <strong>für</strong> eine kontrollierte<br />

Wirkstofffreisetzung eignen, können<br />

bei Hennig Arzneimittel mit drei verschiedenen<br />

Technologien hergestellt werden:<br />

mittels Wurster-Verfahren, Rotor-Technologie<br />

oder Extrusion. Die Anlagen zur<br />

Herstellung von Granulaten werden speziellen<br />

technischen Anforderungen, wie definierten<br />

Wassergehalten in der Zuluft oder<br />

organischen Lösemitteln, gerecht und produzieren<br />

so eine gleichbleibend hohe Qualität.<br />

Mit einer neuen Verkapselungsmaschine<br />

konnte <strong>die</strong> Kapazität bei der Befüllung<br />

von Hartkapseln verdreifacht werden. Bis zu<br />

150 000 Kapseln pro Stunde lassen sich nun<br />

verarbeiten. Durch drei Füllstationen an der<br />

Verkapselungsmaschine ist es möglich, drei<br />

unterschiedliche Komponenten einzufüllen:<br />

Pulver, Pellets und Minitabletten. In der Tablettierung<br />

bietet Hennig Arzneimittel neben<br />

den üblichen technischen Möglichkeiten<br />

auch <strong>die</strong> Fertigung von Zweischichttabletten<br />

an. Damit können auch komplexe Rezepturen<br />

realisiert werden. Auf Wunsch lassen<br />

sich Tabletten, Filmtabletten und Kapseln<br />

mit automatischen photooptischen Systemen<br />

sortieren, um auch höchsten Qualitätsansprüchen<br />

gerecht zu werden.<br />

Für <strong>die</strong> Serialisierung gerüstet<br />

Zum Rund-um-Service gehören neben der<br />

Herstellung auch galenische Entwicklung,<br />

Scale-up und Analytik. Daneben komplettiert<br />

<strong>die</strong> Verpackung das Angebot. Bei der<br />

Verblisterung können Kunden aus verschiedenen<br />

Folien wählen sowie sich <strong>für</strong> Zusatzoptionen<br />

bei der Perforation entscheiden.<br />

Um <strong>für</strong> <strong>die</strong> ab Anfang 2019 anstehende Serialisierung<br />

gerüstet zu sein, investiert<br />

Hennig Arzneimittel 8 Mio. Euro in einen<br />

neuen Verpackungsbetrieb. Damit stellt das<br />

Unternehmen sicher, pünktlich zum Stichtag<br />

alle Packungen mit den entsprechenden<br />

Codes zur Vermeidung von Arzneimittelfälschungen<br />

versehen zu können.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518hennig<br />

AUTOR:<br />

DR. PETER VON<br />

HAGEL<br />

Leiter Technik.<br />

Hennig Arzneimittel<br />

18 <strong>phpro</strong> 05-2018


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

Pharmaexpertise in Dessau<br />

Kürzere Reinigungsprozesse bei Tiofarma<br />

Bild: Biopharmapark Dessau<br />

Im Biopharmapark Dessau sind<br />

pharmazeutische Unternehmen<br />

angesiedelt, <strong>die</strong> sowohl von der<br />

speziellen Infrastruktur und<br />

dem Servicenetzwerk am Standort<br />

profitieren als auch von der<br />

unmittelbaren Nähe zueinander.<br />

Das 120 ha große Areal 90 km<br />

südlich von Berlin und 60 km<br />

nördlich von Leipzig hat sich zu<br />

einem weltweit agierenden Zentrum<br />

der Pharma- und Biotechnologie<br />

entwickelt.<br />

Die IDT Biologika beispielsweise<br />

entwickelt und produziert<br />

biotechnologisch hergestellte<br />

Impfstoffe und Pharmazeutika<br />

zur Gesunderhaltung von<br />

Mensch und Tier. Auf Kundenwunsch<br />

wird zusätzlich zur Entwicklung<br />

von Wirkstoffen auch<br />

deren Herstellung übernommen.<br />

Hier<strong>für</strong> verfügt das Unternehmen<br />

über eine Hochgeschwindigkeitsabfülllinie<br />

und<br />

eine hochmoderne Infrastruktur,<br />

<strong>die</strong> eine Fertigungs- und<br />

Transportkette bei bis zu -80 °C<br />

erlaubt.<br />

Verstärkt erobert sich <strong>die</strong> IDT<br />

Biologika mit der Entwicklung<br />

eigener Produkte vor allem im<br />

Bereich der Tiergesundheit den<br />

Weltmarkt.<br />

Das weltweit agierende Unternehmen<br />

Oncotec produziert<br />

aseptisch flüssige Zytostatika,<br />

also sterile Injektionslösungen<br />

in Flaschen oder Fertigspritzen.<br />

Zudem verfügt es über Anlagen,<br />

<strong>die</strong> das abgefüllte Liquidum zur<br />

Haltbarmachung gefriertrocknen.<br />

Oncotec bietet auf <strong>die</strong>sem<br />

Spezialgebiet <strong>die</strong> gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Entwicklung<br />

über <strong>die</strong> Markteinführung<br />

bis zur Produktion inklusive<br />

Sichtung und Analytik.<br />

Auch Merz Pharma investiert am<br />

Standort. Im Biopharmapark<br />

Dessau entsteht ihr neuer Produktionsbetrieb<br />

zur Herstellung<br />

von Dermalfillern. Das in Frankfurt<br />

am Main ansässige Pharmaunternehmen<br />

hatte wegen<br />

der guten Zusammenarbeit mit<br />

der IDT Biologika einen weiteren<br />

Standort mit eigener Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilung<br />

gegründet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518dessau<br />

Herstellung von Wirkstoffpflastern<br />

Am Luye-Pharma-Standort Miesbach werden schwerpunktmäßig<br />

Wirkstoff- und Hormanpflaster entwickelt<br />

und hergestellt. Zusätzlich zu den eigenen Produkten<br />

produziert Luye auch als Lohnhersteller. Von der Entwicklung<br />

bis zur Endfertigung arbeiten bei Luye Pharma<br />

seit mehr als 20 Jahren alle Kompetenzbereiche<br />

Hand in Hand. Dank <strong>die</strong>ser kumulierten Erfahrung ist<br />

das Unternehmen in der Lage, selbst anspruchsvolle<br />

Formulierungen in kurzer Zeit vom Labor- zum Marktmaßstab<br />

zu skalieren. Da <strong>die</strong> Fertigungsprozesse nach<br />

internationalen Standards zertifiziert sind, verläuft <strong>die</strong><br />

Zulassung an internationalen Zielmärkten reibungslos.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518luye<br />

Die Tiofarma BV bei Rotterdam<br />

produziert Salben <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Arzneimittelhersteller.<br />

Dabei profitiert der spezialisierte<br />

Betrieb von einer neuen<br />

Abfüllanlage, <strong>die</strong> mit Uresh-<br />

Technologie ausgestattet ist. Das<br />

speziell angefertigte Doppelmolchsystem<br />

reinigt <strong>die</strong> Leitungen<br />

von Tiofarma effizient.<br />

Bevor <strong>die</strong> Leitungen <strong>für</strong> das<br />

nächste Produkt eingesetzt werden<br />

können, mussten sie bisher<br />

demontiert, gereinigt, sterilisiert<br />

und wieder zusammengesetzt<br />

werden. Der Prozess wird durch<br />

<strong>die</strong> Zähflüssigkeit von Salben erschwert.<br />

Die Masse kann auch<br />

mit einer aufwendigen Spülung<br />

nicht einfach aus den Rohren<br />

entfernt werden, sondern muss<br />

regelrecht herausgeschnitten<br />

Aseptisches Abfüllen<br />

Bild: Rommelag<br />

Rommelag CMO bietet als<br />

Lohnhersteller den schnellen<br />

und einfachen Zugang zur<br />

Blow-Fill-Seal(BFS)-Technologie.<br />

Jeder BFS-Prozess beginnt<br />

mit der Extrusion eines sterilen<br />

Polymerschlauches direkt in der<br />

Bottelpack-Anlage. Danach wird<br />

der Behälter ausgeformt, befüllt,<br />

verschlossen und entformt. Dies<br />

erfolgt alles in einem Arbeitsgang,<br />

in einem geschlossenen<br />

System und ohne äußerlichen<br />

Eingriff. Aufwendige Logistik<br />

und zeitintensive Reinigungsund<br />

Sterilisationsprozesse vorgefertigter<br />

Behälter entfallen.<br />

Das macht <strong>die</strong> Bottelpack-Technologie<br />

zu einer sehr sicheren,<br />

aseptischen Abfüllmethode.<br />

Rommelag füllt Kleinstchargen,<br />

z. B. <strong>für</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong>n,<br />

Stabilitäten und Klinikmuster,<br />

genauso wie Marktchargen.<br />

und als Sondermüll entsorgt<br />

werden.<br />

Das intelligente Molchsystem<br />

von Uresh verbessert <strong>die</strong>sen Abfüll-<br />

und Reinigungsprozess<br />

enorm. Der Doppelmolch läuft<br />

in einem geschlossenen System,<br />

in dem er auch mit Wasserstoffperoxid<br />

gereinigt werden kann.<br />

Angestoßen durch Wasser, laufen<br />

<strong>die</strong> Molche durch <strong>die</strong><br />

6,6 cm dicken und 30 m langen<br />

Rohre und stoßen dabei <strong>die</strong> Salben<br />

aus. Dank des vollautomatischen<br />

Systems kann Tiofarma<br />

seine Anlagen in deutlich kürzerer<br />

Frist <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Produkte umrüsten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518uresh<br />

Die zur Rommelag-Unternehmensgruppe<br />

gehörende Holopack<br />

Verpackungstechnik und<br />

<strong>die</strong> Maropack verfügen über <strong>die</strong><br />

gängigen GMP-Zertifizierungen<br />

nach FDA/EMEA/ANVISA sowie<br />

ISO 13485 und ISO 9001. Holopack<br />

bietet neben klassicher<br />

Lohnabfüllung <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

des Pharma-Suite-Komplettservices<br />

auf kundeneigenen Bottelpack-Maschinen.<br />

Maropack verfügt<br />

über eine BSL-2-klassifizierte<br />

Produktion zur Abfüllung<br />

von temperatursensitiven Produkten<br />

wie Impstoffe, Antikörper<br />

und Peptide/Proteine mit<br />

dem Cool-BFS-Verfahren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort:<br />

<strong>phpro</strong>0518rommelag<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 23


<strong>phpro</strong> FOKUS LOHNFERTIGER<br />

Flexible Etikettiermaschine im Einsatz bei Carecos<br />

Kurze Rüstzeiten, präzises<br />

Aufspenden<br />

Als Lohnhersteller <strong>für</strong> kosmetische Produkte muss Carecos Kosmetik in Kehl am<br />

Rhein schnell und flexibel auf Kundenanforderungen und -wünsche reagieren. Immer<br />

ausgefallenere Tiegel-, Dosen- und Fläschchenformen kommen dabei zum Einsatz.<br />

Entsprechend hoch sind <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Etikettierung.<br />

Was tun, wenn ein Kosmetiktiegel eine so<br />

ungewöhnliche Form hat, dass der Deckel<br />

sich maschinell mit gängiger Technik nicht<br />

mehr verschrauben lässt? Man entwickelt<br />

einfach ein innovatives Formatteil. Und<br />

wenn dann das entsprechende Formatteil so<br />

komplex ist, dass niemand es zu einem akzeptablen<br />

Preis herstellen kann? Man tüftelt<br />

so lange, bis man es selbst produzieren kann<br />

– in einem 3-D-Drucker. Und <strong>die</strong>ses Knowhow<br />

nutzt man dann, um noch ganz andere<br />

Produktionsmittel damit herzustellen.<br />

Was noch ungewöhnlich klingt, gehört bei<br />

Carecos zum Alltag. Als einer der wohl innovativsten<br />

Lohnhersteller <strong>für</strong> Kosmetika ist<br />

das Unternehmen in Kehl am Rhein deshalb<br />

<strong>für</strong> Kosmetikmarken aus dem Premiumsegment<br />

ein begehrter Partner. Egal, ob<br />

Cremes, Fluide, Lotionen, Seren, Gele oder<br />

auch Öl-Kompositionen – Carecos ist in seinem<br />

Produktspektrum breit aufgestellt und<br />

bietet bei Bedarf einen Komplettservice,<br />

der von der Produktentwicklung über das<br />

Abfüllen bis zum Verpacken reicht. Dazu<br />

pflegt Carecos mit Jean D’Arcel noch eine<br />

hochwertige Eigenmarke, <strong>die</strong> ausschließlich<br />

über Kosmetikinstitute vertrieben wird. „Als<br />

Lohnhersteller <strong>für</strong> kosmetische Produkte<br />

müssen wir schnell und flexibel auf Kundenanforderungen<br />

und -wünsche reagieren,<br />

um global wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Wenig Platz, verschiedene Losgrößen, häufiges<br />

Umrüsten und anspruchsvolle Etiketten<br />

sind <strong>für</strong> uns Herausforderungen, <strong>die</strong> wir <strong>für</strong><br />

unsere Kunden tagtäglich mit Bravour meistern“,<br />

führt Heiko Meier, der stellvertretende<br />

Leiter Abfüllung/Konfektionierung im<br />

Unternehmen aus.<br />

Um <strong>die</strong> hohen Anforderungen bei der Verpackung<br />

von qualitativ hochwertiger Kosmetika<br />

<strong>für</strong> seine Kunden zu gewährleisten,<br />

setzt das Unternehmen auf Etikettiertech -<br />

nologie von Herma. Erst kürzlich hat der<br />

Lohnhersteller seine Produktionslinie um<br />

eine neue Etikettiermaschine der Ausführung<br />

362E erweitert, <strong>die</strong> sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Zwei-Seiten-Etikettierung als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Rundum-Etikettierung und – dank einer<br />

Sonderausführung – auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Boden-Etikettierung<br />

einsetzbar ist. „Die Kombination<br />

aus hoher Präzision, Kompaktheit, äußerst<br />

schneller Umrüstbarkeit und gutem Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis hat uns sehr schnell<br />

davon überzeugt, in <strong>die</strong>se Etikettieranlage<br />

zu investieren“, so Meier. Die 362E ist bereits<br />

<strong>die</strong> vierte Herma-Anlage, <strong>die</strong> bei<br />

Carecos im Einsatz ist. Das Unternehmen<br />

etikettiert derzeit ausschließlich auf Anlagen<br />

von Herma.<br />

Die neue Etikettieranlage 362E arbeitet kontinuierlich auch bei höheren Geschwindigkeiten<br />

präzise – sowohl bei der Rundum- als auch bei der Zwei-Seiten-Etikettierung<br />

Bilder: Herma<br />

Kein Versatz<br />

Die neueste Investition erweist sich dabei<br />

bereits jetzt als „goldrichtige Entscheidung“,<br />

wie Meier betont. Die Anlage arbeitet<br />

kontinuierlich sehr präzise, sowohl bei<br />

der Rundum- als auch bei der Zwei-Seiten-<br />

Etikettierung – selbst bei höheren Geschwindigkeiten.<br />

„Eine unserer wichtigsten<br />

Kernkompetenzen ist es, gemeinsam mit<br />

unseren Kunden neue Produkte zu ent -<br />

wickeln. Hier spielt <strong>die</strong> immer auch optisch<br />

24 <strong>phpro</strong> 05-2018


Das produktfixierende, höhenverstellbare Oberband sorgt <strong>für</strong> eine präzise<br />

Rundum-Etikettierung. Dank der Schnellwechseleinheit können unterschiedliche<br />

Ablösesysteme fix angebracht werden und sorgen <strong>für</strong> einen<br />

einfachen und raschen Produktwechsel.<br />

Dem kritischen Blick von Heiko Meier<br />

entgeht nichts: Die Herma 362E macht<br />

manuelles Nacharbeiten aber überflüssig<br />

ausgefallene Produktgestaltung und -form<br />

eine große Rolle. Wenn <strong>die</strong> Kaufentscheidung<br />

am Selbstbe<strong>die</strong>nungsregal fällt, dann<br />

muss <strong>die</strong> Optik perfekt stimmen“, so Meier.<br />

Schon ein geringer Versatz <strong>die</strong>ser Etiketten<br />

würde das Produkt weniger wertig aussehen<br />

lassen. Immer ausgefallenere Tiegel-, Dosenund<br />

Fläschchenformen erfordern von Etikettieranlagen<br />

Höchstleistungen an Präzi -<br />

sion und Flexibilität, <strong>die</strong> nicht zu Lasten der<br />

Geschwindigkeit gehen dürfen. Zu Spitzenzeiten<br />

werden bei Carecos nun pro Stunde<br />

bis zu 3000 Flaschen auf zwei Seiten bzw.<br />

bis zu 4000 Tiegel/Spender rundum etikettiert<br />

– und das bei ungebrochen steigender<br />

Tendenz. Dank eines speziellen Zuführbandes<br />

und neuartiger Servomotoren steigert<br />

<strong>die</strong> Herma 362E den Durchsatz beträchtlich:<br />

„Wir können jetzt 60 Takte pro Minute<br />

fahren“, sagt Meier. „Vorher waren es<br />

40 Takte.“ Theoretisch möglich wären mit<br />

der Anlage bei <strong>die</strong>ser Anwendung sogar<br />

maximal 75 Takte – sofern <strong>die</strong> vorgelagerten<br />

Abfüllanlagen das Tempo mitgehen könnten.<br />

Trotz der hohen Spendegeschwindigkeit beträgt<br />

<strong>die</strong> Fehlertoleranz der Herma 362E<br />

beim Höhenversatz lediglich ±1 mm.<br />

Kurze Rüstzeiten<br />

Die größte Herausforderung neben dem<br />

höheren Durchsatz waren <strong>die</strong> unterschied -<br />

lichen Produktformen. Meier: „Ob Tiegel<br />

von 5 bis 200 ml, Flaschen von 30 bis<br />

500 ml oder Spender von 5 bis 100 ml, aus<br />

Glas oder Kunststoff – wir benötigen eine<br />

Etikettieranlage, <strong>die</strong> eine nahezu unbegrenzte<br />

Formenvielfalt zulässt. Hinzu kommt,<br />

dass wir oft kleine Losgrößen von nur<br />

200 Produkten verarbeiten. Dies macht sehr<br />

kurze Rüstzeiten erforderlich. Aber es kommen<br />

auch Losgrößen von bis zu 100 000<br />

Produkten vor. Da ist dann eine hohe Leistung<br />

der Maschine gefragt.“ Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass <strong>die</strong> Range der Produktbreite<br />

bzw. ihr Durchmesser zwischen<br />

20 und 100 mm schwankt. Die Zeiten <strong>für</strong><br />

das Umrüsten von Zwei-Seiten- auf Rundum-<br />

bzw. Boden-Etikettierung so gering wie<br />

möglich zu halten, war deshalb ein dringendes<br />

Anliegen. Auch in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />

überzeugt <strong>die</strong> neue Herma-Anlage. „Die<br />

Rüstzeiten betragen jetzt nur noch 10 bis<br />

15 Minuten, was wiederum minimale Stillstandzeiten<br />

bedeutet. Früher haben wir<br />

da<strong>für</strong> mindestens 20 bis 30 Minuten benötigt“,<br />

sagt Meier. Damit das Umrüsten<br />

schnell von der Hand geht, befindet sich<br />

zum Beispiel bei der 362E an nahezu jeder<br />

Stellschraube, <strong>die</strong> bei Umrüstungen bewegt<br />

werden muss, eine Skala. Sie macht es einfach,<br />

eine optimale Einstellung jederzeit<br />

wieder zu reproduzieren, zum Beispiel <strong>für</strong><br />

das Höhenstativ des Oberbandes, das <strong>die</strong><br />

Kosmetikprodukte bei der Zwei-Seiten-<br />

Etikettierung fixiert. Da<strong>für</strong> muss lediglich<br />

der entsprechende Skalenwert der Stellschraube<br />

einmal festgehalten werden. Dennoch<br />

nimmt <strong>die</strong> 362E keineswegs mehr<br />

Platz ein – im Gegenteil: „Die Herma-<br />

Lösung ist sehr kompakt. Das ist bei dem<br />

knappen Platzangebot, das wir haben, ein<br />

Pluspunkt. Die Kombination aus hoher<br />

Präzision, Kompaktheit, schneller Umrüstbarkeit<br />

und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

hat den Ausschlag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl gegeben.<br />

Dieses Versprechen hat <strong>die</strong> Anlage gehalten“,<br />

resümiert Meier. Die Realisierung zusätzlicher<br />

Effizienzpotenziale resultiert aus<br />

der Steuerung der gesamten Anlage über einen<br />

berührungsempfindlichen Bildschirm.<br />

Ebenfalls clever: der integrierte Bodenetikettierer<br />

lässt sich <strong>für</strong> das komfortable Einlegen<br />

der Etikettenrolle einfach herausfahren.<br />

Schnell, robust, platzsparend<br />

Die Baureihe E bietet standardmäßig<br />

Features und Leistungsparameter, <strong>die</strong> üblicherweise<br />

Sondermaschinen oder deutlich<br />

kostenintensiveren Geräten vorbehalten sind<br />

– bei gleichzeitig sehr kurzen Lieferzeiten.<br />

Konstruktionsbedingt kann <strong>die</strong> Anlage auf<br />

aufwendige Verschutzung verzichten – das<br />

spart wertvollen Platz. Meier resümiert:<br />

„Dank der neuen Maschine können wir den<br />

Spagat zwischen Flexibilität und hoher Leistung<br />

gut meistern und planen auch in Zukunft<br />

in Herma-Anlagen zu investieren. Wir<br />

gehen davon aus, dass <strong>die</strong> Nachfrage zur<br />

Lohnproduktion von kosmetischen Produkten<br />

weiterhin ungebrochen hoch sein wird.<br />

Immer mehr Unternehmen aus <strong>die</strong>sem Segment<br />

sehen ihre Hauptaufgabe nicht in der<br />

Produktion, sondern in der Vermarktung ihrer<br />

Produkte. Der Markt wächst hier stetig.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518herma<br />

AUTOR:<br />

ILKA KLEIN<br />

Redakteurin,<br />

Carapetyan & Krämer<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 25


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Kapselfüllmaschine mit Füllmengensensorik und Kapselkontrollsystem<br />

Halbe Menge,<br />

doppelte Kontrolle<br />

Mit der FEC20 hat Fette Compacting eine Kapselfüllmaschine auf den Markt gebracht,<br />

<strong>die</strong> bei halber Leistung <strong>die</strong> Technik des Output-Weltmeisters FEC40 aufgreift.<br />

Mit den aktuellen Weiterentwicklungen wie einzeln steuerbare Prozess -<br />

schritte, 19"-Touchscreen, moderne Füllmengensensorik und Kapselkontrollsystem<br />

FEQ20 erhebt <strong>die</strong> FEC20 den Anspruch, <strong>die</strong> modernste Maschine der Leistungsklasse<br />

bis 200 000 Kapseln pro Stunde zu sein.<br />

Es gibt gute Gründe, statt der herkömm -<br />

lichen Tablette Hartgelatinekapseln als Darreichungsform<br />

von Medikamenten zu wählen.<br />

Die Kapseln lassen sich sehr flexibel dosieren,<br />

effizient herstellen und sind dank<br />

der möglichen Farbkombinationen und Aufdrucke<br />

<strong>für</strong> den Patienten leicht auseinanderzuhalten.<br />

Stu<strong>die</strong>n zeigen, dass medizinische<br />

Präparate in Kapselform <strong>die</strong> Komplexität der<br />

Medikamenteneinnahme verringern und so<br />

das Therapiemanagement erleichtern.<br />

Im Jahr 2016 brachten <strong>die</strong> Tablettierspezialisten<br />

von Fette Compacting mit der FEC40<br />

ihre erste Kapselfüllmaschine auf den Markt.<br />

Dank zahlreicher technologischer Innovationen,<br />

<strong>die</strong> sich unter anderem am Doppelrundläuferprinzip<br />

der Tablettenpresse orientierten,<br />

erzielt <strong>die</strong> FEC40 eine Ausbringungsmenge<br />

von 400 000 Kapseln pro<br />

Stunde. Im Juni 2018 stellte Fette Compacting<br />

auf der Achema in Frankfurt am<br />

Main mit der FEC20 <strong>die</strong> zweite Kapselfüllmaschine<br />

vor. Für <strong>die</strong> kleinere FEC20 haben<br />

<strong>die</strong> Ingenieure das technische Konzept der<br />

FEC40 aufgegriffen und weiterentwickelt,<br />

um es auch <strong>für</strong> mittlere Output-Mengen<br />

von bis zu 200 000 Kapseln pro Stunde verfügbar<br />

zu machen.<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

Für <strong>die</strong> Kapselfüllmaschine FEC20 haben <strong>die</strong> Ingenieure das technische Konzept der<br />

FEC40 aufgegriffen und weiterentwickelt<br />

Maximal kompatibel<br />

Alle Technologien, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> größere<br />

FEC40 entwickelt wurden, stellt das Unternehmen<br />

damit in Form eines Einfachrundläufers<br />

zur Verfügung. Dabei legten <strong>die</strong> Entwickler<br />

vor allem Wert darauf, dass beide<br />

Kapselfüllmaschinen maximal kompatibel<br />

sind: In der FEC40 und in der FEC20 kommen<br />

viele gleiche Formatteile zum Einsatz,<br />

26 <strong>phpro</strong> 05-2018


<strong>die</strong> sich problemlos von der einen Maschine<br />

in <strong>die</strong> andere übertragen lassen.<br />

Die FEC20 lässt sich sowohl <strong>für</strong> Pulver als<br />

auch <strong>für</strong> Pellets verwenden. Je nach Art der<br />

Produktion können <strong>die</strong> Hersteller da<strong>für</strong> zwischen<br />

Stopfstempel- und Pelletstationen<br />

wählen. Ein einfaches Wechselsystem sorgt<br />

da<strong>für</strong>, dass sich <strong>die</strong> Stationen mühelos tauschen<br />

lassen. Das ermöglicht den Pharmaproduzenten,<br />

sowohl schnell zwischen Produkten<br />

als auch zwischen unterschiedlichen<br />

Dosierverfahren zu wechseln.<br />

Der Füllprozess entspricht dabei den etablierten,<br />

individuellen Produktionsstandards<br />

der Hersteller. Sie können all ihre bewährten<br />

Prozessparameter der Kapselfüllung auf <strong>die</strong><br />

FEC20 übertragen und nach Bedarf weiter<br />

optimieren. Den störungsfreien Betrieb der<br />

Maschine gewährleisten <strong>die</strong> integrierten<br />

Systeme zur Kontrolle der Kapselzuführung<br />

(Capsule Flow Control), der Kapseltrennung<br />

(Capsule Separation Control) und der Kapselschließung<br />

(Capsule Closing Control).<br />

Entkoppelte Produktionsschritte<br />

Um <strong>die</strong> Produktivität der Maschinen zu steigern,<br />

werden sowohl FEC40 als auch FEC20<br />

komplett von Servo- und Torquemotoren<br />

angetrieben. Dieses Antriebskonzept ermöglicht<br />

es, bisher verbundene Prozessschritte<br />

getrennt anzusteuern und unabhängig voneinander<br />

einzustellen. Über <strong>die</strong> Maschinensteuerung<br />

kann der Anwender während der<br />

laufenden Produktion einzelne Bewegungen<br />

auf <strong>die</strong> Produkteigenschaften abstimmen,<br />

ohne da<strong>für</strong> <strong>die</strong> Maschine anhalten zu müssen.<br />

Die Einrichtung der Maschine ist rezepturgesteuert:<br />

Automatisch wählt sie <strong>die</strong> gewünschten<br />

Einstellungen, ohne dass manuelle<br />

mechanische Eingriffe erforderlich sind.<br />

Eine Besonderheit der FEC20 ist der<br />

19"-Touchscreen des Human-Machine-Interfaces<br />

(HMI) mit integrierter Tastatur und<br />

intuitiver Nutzerführung. Die Be<strong>die</strong>noberfläche<br />

bietet einen permanenten Überblick<br />

über alle Prozess- und Qualitätsparameter<br />

und basiert auf der gleichen Logik, <strong>die</strong> Fette<br />

Compacting auch in der FE-Serie seiner Tablettenpressen<br />

nutzt. Die Datenbank enthält<br />

alle Rezepte und <strong>die</strong> dazugehörigen Prozessparameter<br />

des Anwenders.<br />

Die Software des HMI prüft jede Rezepteingabe<br />

des Be<strong>die</strong>ners automatisch auf Stimmigkeit.<br />

Zudem misst das System fortlaufend<br />

<strong>die</strong> Füllstände aller Kapsel- und Produktbehälter<br />

im laufenden Herstellungsprozess<br />

und visualisiert entsprechende Hinweise<br />

auf dem Bildschirm des Interfaces. Sämtliche<br />

Batches werden lückenlos überwacht,<br />

protokolliert und gespeichert. Über ein ausgefeiltes<br />

Rechtemanagement legt der Anwender<br />

fest, welche Be<strong>die</strong>ner in welche<br />

Funktionen eingreifen dürfen. Nachdem der<br />

Herstellungsprozess beendet ist, können <strong>die</strong><br />

einzelnen Produktionsschritte über ein Ereignisprotokoll<br />

ausgewertet werden.<br />

Messung im freien Fall<br />

Die Maschine muss gewährleisten, dass auch<br />

bei der hohen Taktung des Produktionsprozesses<br />

jede einzelne Kapsel <strong>die</strong> exakt gleiche<br />

Menge des Produkts enthält. Das gewährleistet<br />

Fette Compacting, indem in den beiden<br />

FEC-Maschinen ein speziell entwickelter<br />

NMC-Sensor (Net Mass Control) eingesetzt<br />

wird. Um trotz hoher Durchlaufgeschwindigkeit<br />

<strong>die</strong> präzise Füllmenge einer<br />

Kapsel zu bestimmen, nutzt der NMC-Sensor<br />

ein kontaktfreies kapazitives Messverfahren.<br />

Im freien Fall bewegen sich Pellets<br />

durch ein elektrisches Messfeld, wobei der<br />

Sensor <strong>die</strong> Änderung des Felds registriert<br />

und auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> genaue Dosiermenge<br />

erfasst. Diese Art der Mengenkontrolle<br />

liefert auch da noch sehr präzise Ergebnisse,<br />

wo gravimetrische Wagen längst an ihre<br />

Grenzen stoßen. Darüber hinaus entfällt <strong>die</strong><br />

bei klassischen Waagen erforderliche Einschwingzeit.<br />

Der NMC-Sensor wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

FEC-Serie auf <strong>die</strong> hohe Ausbringungsmenge<br />

der Maschinen und <strong>die</strong> Geschwindigkeit<br />

von bis zu 140 Takten pro Minute optimiert.<br />

Der Sensor ist in robuster Bauweise ausgeführt<br />

und wurde vollständig in <strong>die</strong> Maschine<br />

integriert. Beides macht <strong>die</strong>sen unempfindlich<br />

gegen Prozessvariationen.<br />

Kontrolle bis auf das Milligramm<br />

Das Kapselkontrollsystem FEQ20 prüft beim<br />

Produktionsprozess mit der FEC20 <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Befüllung aller Kapseln. Es lässt<br />

sich nahtlos in <strong>die</strong> Steuerung der FEC20 integrieren<br />

und kann direkt über das HMI be<strong>die</strong>nt<br />

werden. Bei einem stündlichen Output<br />

von 200 000 Kapseln sichert das Kontrollsystem<br />

<strong>die</strong> exakte Massenbestimmung<br />

mit einer Genauigkeit, <strong>die</strong> maximal 2 mg<br />

pro Kapsel vom vorgegebenen Normwert<br />

abweicht. Die Messungen der FEQ20 basieren<br />

auf einer Frequenzverschiebung von<br />

Mikrowellen. Mittels Schwerkraft- oder Vakuumtransport<br />

werden volle Kapseln in einen<br />

Behälter überführt und anschließend<br />

über ein Zentrifugalsortiersystem und ein<br />

Vakuum-Doppelförderband <strong>für</strong> <strong>die</strong> Messung<br />

vereinzelt. Nun erfolgt <strong>die</strong> präzise Messung<br />

Die Kapselfüllmaschine FEC20 hat eine Ausbringungsmenge<br />

von 200 000 Kapseln pro<br />

Stunde<br />

Der NMC-Sensor der FEC20 bestimmt<br />

präzise <strong>die</strong> Füllmenge einer Kapsel<br />

jeder Kapsel mit dem 3D-Mikrowellenresonator.<br />

Kapseln, <strong>die</strong> zu leicht oder zu schwer<br />

sind, werden aussortiert. Eine automatische<br />

Kalibrierschleife mit einer Präzisionswiegezelle<br />

stellt über <strong>die</strong> gesamte Produktionsdauer<br />

eines Batches eine korrekte Messung<br />

sicher, auch wenn Umweltfaktoren wie<br />

Temperatur oder Luftfeuchtigkeit variieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518fette<br />

AUTOR:<br />

JAN-ERIC KRUSE<br />

Managing Director,<br />

Fette Engineering<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 27


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Hygienische Druck- und Temperaturmessumformer mit IO-Link-Ausgang<br />

Die Zukunft ist digital<br />

Auf der <strong>die</strong>sjährigen Achema hat Labom hygienische<br />

Druck- und Temperaturmess umformer mit IO-Link-<br />

Ausgang vorgestellt. Hier erfahren Sie mehr über <strong>die</strong><br />

Geräte und warum der Messtechnikspezialist auf <strong>die</strong>se<br />

zukunftsfähige Technik setzt.<br />

Thomas Köster ist Leiter Entwicklung bei<br />

Labom. Er sagt, dass <strong>die</strong> Übertragung mittels<br />

4...20-mA-Schnittstelle das Arbeitspferd<br />

in der industriellen Messtechnik sei. „Aber<br />

inzwischen ist <strong>die</strong> analoge Schnittstelle<br />

nicht mehr zeitgemäß. Denn ein Großteil<br />

der in der <strong>Prozesstechnik</strong> eingesetzten<br />

Messgeräte verfügt heute über eine digitale<br />

Messwertaufbereitung.“<br />

Wird trotzdem mit einer analogen Übertragung<br />

gearbeitet, führt das zu einer in -<br />

effizienten Umwandlungskette. Feldbussysteme,<br />

<strong>die</strong> zeitweise als zukunftsfähige Alternative<br />

betrachtet wurden, arbeiten zwar<br />

digital, sind aber häufig zu komplex und<br />

zu teuer, um sie direkt in <strong>die</strong> Feldgeräte<br />

einzubauen.<br />

IO-Link bietet Funktionsvielfalt<br />

Ein vielversprechenderer Ansatz ist <strong>die</strong> IO-<br />

Link-Technologie: IO-Link bietet <strong>die</strong> Funktionsvielfalt<br />

einer digitalen Schnittstelle,<br />

ohne <strong>die</strong> Komplexität eines Feldbusses.<br />

Ursprünglich aus der Fabrikautomation<br />

stammend, besitzt IO-Link dort bereits eine<br />

breite Akzeptanz. Neben der großen Verbreitung<br />

sorgt auch <strong>die</strong> weltweite Normung<br />

durch <strong>die</strong> DIN EN IEC 61131-9 <strong>für</strong><br />

Zukunftssicherheit. Bisher waren vor allem<br />

hygienische Anwendungen problematisch,<br />

da <strong>die</strong> Anbieter aus der Fabrikautomation<br />

nicht auf <strong>die</strong> Anforderungen <strong>für</strong> hygienische<br />

Prozesse eingestellt waren. Dieses Problem<br />

hat Labom nun gelöst: Als etablierter<br />

Lieferant <strong>für</strong> hygienische Anwendungen in<br />

den Bereichen Pharmazie, Biotechnologie<br />

sowie Nahrungs- und Genussmittel hat der<br />

Messtechnikspezialist Druck- und Temperaturmessumformer<br />

mit IO-Link-Ausgang auf<br />

den Markt gebracht. Das Besondere dabei:<br />

Die IO-Link-Messumformer können mit<br />

allen Prozessanschlüssen und Messgeräten<br />

aus dem Programm des Unternehmens<br />

kombiniert werden, sodass <strong>für</strong> jeden Prozess<br />

<strong>die</strong> passende Kombination zusammengestellt<br />

werden kann.<br />

Kompakter Druckmessumformer<br />

Der Druckmessumformer Compact IO-Link<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Relativdruckmessung von Gasen,<br />

Dämpfen und Flüssigkeiten geeignet und<br />

wurde speziell <strong>für</strong> den Einsatz in den Bereichen<br />

Pharmazie, Lebensmittelindustrie und<br />

Biotechnologie entwickelt. Mit einem kompakten,<br />

hygienegerechten Edelstahlgehäuse<br />

sowie einer Vielzahl an hygienischen Prozessanschlüssen<br />

erfüllt er alle Anforderungen<br />

des Anlagen- und Maschinenbaus <strong>für</strong><br />

den hygienischen Bereich. Er kann mit<br />

Flach- und Rohrdruckmittlern in allen<br />

gängigen Bauformen kombiniert werden,<br />

wodurch er sich problemlos in jeden Prozess<br />

integrieren lässt. Der Druckmessumformer<br />

zeichnet sich außerdem durch eine<br />

schnelle Datenübertragungsrate von COM 3<br />

(230,4 kBaud) aus.<br />

Auch der Temperaturmessumformer PA2530<br />

mit IO-Link-Ausgang ist <strong>für</strong> den Einsatz in<br />

den Bereichen Pharmazie, Lebensmittel -<br />

industrie und Biotechnologie ausgelegt.<br />

Hier kommen <strong>die</strong> Minitherm-Serie <strong>für</strong><br />

schnellansprechende Messungen mit auswechselbarem<br />

Messeinsatz sowie Clamp-on<br />

<strong>für</strong> Temperaturmessung ohne Eingriff in<br />

den Prozess zum Einsatz. Mit seiner kompakten<br />

und hygienischen Bauweise passt er<br />

perfekt in <strong>die</strong> hygienische Prozessindustrie.<br />

Auch Aseptconnect, das hygienische Inline-<br />

Bilder: Labom<br />

Die hygienischen Temperaturmessumformer<br />

mit IO-Link-Ausgang von Labom sind <strong>für</strong><br />

den Einsatz in der Pharmazie, Lebensmittelindustrie<br />

und Biotechnologie ausgelegt<br />

Gehäuse mit genormtem Geräteanschluss<br />

kann als Alternative zum Rohrdruckmittler<br />

oder bei kleinen Rohrdurchmessern <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Temperatur- und Druckmessung eingesetzt<br />

werden.<br />

Eine echte Alternative<br />

„Mit unseren hygienischen Messumformern<br />

hat IO-Link das Potenzial, <strong>für</strong> eine signi -<br />

fikante Zahl von Sensoren <strong>die</strong> etablierte<br />

4...20-mA-Schnittstelle auch in hygienischen<br />

Prozessen abzulösen“, resümiert Köster.<br />

Robust, feldbusneutral, einfach zu parametrieren<br />

und zu installieren – IO-Link ist<br />

eine echte Alternative zur analogen Stromschnittstelle<br />

oder zu Feldbussystemen in<br />

Feldgeräten. Das IO-Link-System besteht aus<br />

einer digitalen Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

zwischen dem Feldgerät (Sensor oder Aktor)<br />

und dem sogenannten IO-Link-Master.<br />

Die Verkabelung erfolgt kostengünstig über<br />

ungeschirmte 3-Draht-Kabel mit den weit<br />

verbreiteten M12-Steckern. Bis zu 16 Geräte<br />

28 <strong>phpro</strong> 05-2018


SPS<br />

Industrial Ethernet<br />

Master<br />

Feldbus<br />

IO-Link<br />

Master<br />

Hub<br />

(Analog zu IO-Link)<br />

IO-Link<br />

Devices<br />

(Slaves)<br />

Analoge<br />

Signale<br />

(4 - 20 mA)<br />

ESC<br />

OK<br />

1<br />

5<br />

ESC<br />

OK<br />

2<br />

4<br />

3<br />

6<br />

Beispielhafte Anlagenarchitektur mit Druck- und Temperaturmessumformern mit IO-Link-Anschlüssen von Labom: (1) Druckmessumformer mit Einschraubgewinde<br />

Hygienic, dichtungsfrei, metallisch dichtend, (2) Temperaturmessumformer in Clamp-on-Technologie <strong>für</strong> nicht-invasive Messung ohne Me<strong>die</strong>nberührung,<br />

(3) Widerstandsthermometer <strong>für</strong> invasive Temperaturmessung in Behältern oder Rohrleitungen, (4) Druckmessumformer mit hygienischem Clampanschluss nach<br />

DIN 32676, (5) Temperaturmessumformer mit digitaler Anzeige und Rohrfühler, (6) Druckmessumformer mit digitaler Anzeige und Gewindeanschluss<br />

können an einen IO-Link-Master angeschlossen<br />

werden, ohne, dass sich <strong>die</strong><br />

Geräte gegenseitig stören können.<br />

Kostengünstige Integration<br />

Die geringe Komplexität der Punkt-zu-<br />

Punkt-Verbindung, <strong>die</strong> schon ein klarer Vorteil<br />

der 4...20-mA-Schnittstelle gegenüber<br />

Feldbussen war, ist auch hier als Pluspunkt<br />

anzusehen: Sie ermöglicht eine einfache,<br />

kostengünstige Integration von IO-Link-Geräten<br />

in <strong>die</strong> Prozessleittechnik. Die IO-Link-<br />

Geräte sind also im Verhältnis zu einem<br />

Messgerät mit Feldbussystem deutlich günstiger.<br />

Zudem bietet <strong>die</strong> schnelle digitale<br />

Kommunikation ins Feldgerät dem Anwender<br />

einen deutlichen Mehrwert. Eine Verfälschung<br />

des Messwertes bei der Übertragung<br />

ist ausgeschlossen und <strong>die</strong> Parametrierung<br />

kann bequem am PC erfolgen. IO-Link<br />

ermöglicht es sogar, <strong>die</strong> Parametrierung im<br />

Master zu speichern. Wenn ein defektes<br />

Gerät ausgetauscht werden muss, kann das<br />

neue Gerät dadurch automatisch parametriert<br />

werden.<br />

Ergänzung, keine Konkurrenz<br />

IO-Link ist dabei aber keineswegs als Ersatz<br />

<strong>für</strong> alle bisherigen Bussysteme gedacht – im<br />

Gegenteil: Über den Master kann IO-Link<br />

mit diversen Feldbussen verknüpft werden,<br />

sodass vorhandene Bussysteme bestehen<br />

bleiben und weiterhin <strong>die</strong> Kommunikation<br />

vom IO-Link-Master zu der restlichen digitalen<br />

Infrastruktur übernehmen können. Das<br />

bringt den enormen Vorteil mit sich, dass<br />

nicht <strong>die</strong> gesamte Technik umgestellt oder<br />

ausgetauscht werden muss: Lediglich <strong>die</strong><br />

Kommunikation zwischen Feldgerät und<br />

Master wird von IO-Link übernommen.<br />

Damit wird klar: IO-Link ist keine Konkurrenz<br />

zu Feldbussen, sondern ergänzt <strong>die</strong>se<br />

auf der „letzten Meile“ ins Feldgerät.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518labom<br />

AUTOR:<br />

MATTHIAS DÜHR<br />

Leiter Vertrieb,<br />

Labom<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 29


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Visualisierung von Batch-Prozessen<br />

In der Produktion den<br />

Überblick behalten<br />

Es ist wichtig, dass Betriebsingenieure zu jeder Zeit prüfen können, wie sich ihr<br />

aktueller Batch verhält. Experion Batch verknüpft verteilte Leittechnik, Batch-<br />

Automation und fortschrittliche Visualisierungsmöglichkeiten, um <strong>die</strong> Transparenz<br />

und das Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Batch-Produktion zu erhöhen. Die Plattform unterstützt<br />

Anlagenbetreiber bei der Steuerung und Überwachung ihrer Batch-Prozesse und<br />

trägt dazu bei, <strong>die</strong> Produktivität der Anlagen zu erhöhen.<br />

Bilder: Honeywell Process Solutions<br />

Jüngste Untersuchungen von Honeywell<br />

in Form von methodischen Kundenbeobachtungen<br />

(Observational Voice of the Customer,<br />

OVOC) offenbarten, dass aufgrund<br />

technologischer Limitierungen viele Be<strong>die</strong>ner<br />

in der Messwarte keinen angemessenen<br />

Experion Batch verwendet eine Mensch-Maschine-Schnittstelle mit<br />

intuitiver visueller Analytik, <strong>die</strong> Anlagenbe<strong>die</strong>ner bei der Steuerung und<br />

Überwachung von Batch-Prozessen unterstützt<br />

Überblick und keine Handhabe auf ihren<br />

Batch-Prozess haben. Einige berichteten,<br />

dass sie nicht wussten, welche Aufgaben<br />

wann anstehen, oder dass sie <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

vermissen, Verzögerungen, <strong>die</strong> zu Engpässen<br />

führen könnten, frühzeitig zu erkennen.<br />

Viele gaben auch an, dass <strong>die</strong> verwendeten<br />

Methoden der Fehlerbehandlung in -<br />

effektiv seien, selbst wenn sie das Problem<br />

bereits kannten.<br />

Ein Ergebnis <strong>die</strong>ser OVOC-Aktion war der<br />

Wunsch nach einer Technologie, <strong>die</strong> Automationssysteme<br />

besser auf <strong>die</strong> Batch-Betriebe<br />

ausrichtet. Dies gilt umso mehr, da <strong>die</strong><br />

Effizienz von Automationssystemen grundlegenden<br />

Einfluss auf das Ergebnis von<br />

Batch-Prozessen hat. Ein weiteres Resultat<br />

war, dass in vielen Einrichtungen sequenzielle<br />

Prozesse mit beträchtlichen manuellen<br />

Eingriffen und Feinanpassungen ablaufen.<br />

Das erhöht das Risiko <strong>für</strong> Fehler und ineffiziente<br />

Vorgänge. Das Ergebnis der Stu<strong>die</strong> ist<br />

wenig überraschend: Die Produktionsleiter<br />

wünschen sich weitgehend automatisierte<br />

Systeme, mit denen verschiedene Aufgaben<br />

gleichzeitig ausgeführt werden können.<br />

Dies würde nach ihrer Auffassung <strong>die</strong> Produktivität<br />

erhöhen und Kosten senken.<br />

Die OVOC-Stu<strong>die</strong> belegt auch, dass sich <strong>die</strong><br />

Produktionsleiter proaktive Teams wünschen<br />

– beispielsweise um anstehende Aktivitäten<br />

vorausschauend zu erfassen und abzuschätzen<br />

oder um potenzielle Produktionsprobleme<br />

mit drohenden Ausfallzeiten zu erkennen.<br />

Stattdessen konzentriert sich <strong>die</strong> Mehrzahl<br />

auf reaktive Arbeiten wie <strong>die</strong> Wartung<br />

und Anpassung ihrer Batch-Server.<br />

Visualisierung der Arbeitsabläufe<br />

Die Experion-Batch-Lösung von Honeywell<br />

verwendet eine Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

mit intuitiver visueller Analytik, <strong>die</strong><br />

Anlagenbe<strong>die</strong>ner dabei unterstützt, abnormale<br />

Situationen besser zu erkennen und<br />

30 <strong>phpro</strong> 05-2018


Die Batch-Automation ist über eine App auch auf mobilen<br />

Geräten verfügbar<br />

Der Procedure Explorer eliminiert Irrtümer, vereinfacht <strong>die</strong> Darstellung und führt<br />

Be<strong>die</strong>ner zum nächsten Schritt<br />

entsprechend zu reagieren. Die Visualisierungstechnologie<br />

ermöglicht den Ingenieuren,<br />

sowohl vergangene Abläufe zu untersuchen<br />

als auch den Blick nach vorne zu richten.<br />

Sie können jederzeit <strong>die</strong> Daten auf weitere<br />

Zusammenhänge abfragen.<br />

Auf <strong>die</strong>se visuelle Intelligenz kann auch von<br />

den Mitarbeitern im Feld über eine App auf<br />

ihrem mobilen Gerät zugegriffen werden.<br />

Die App gibt einen Überblick über den Status<br />

der Produktion und über <strong>die</strong> Mitteilungen,<br />

sodass das Personal eingebunden<br />

bleibt, wo immer es sich aufhält. Darüber<br />

hinaus unterstützt Experion Batch das technische<br />

Personal dabei, gängigen Problemen<br />

wie Prozessabweichungen oder Ausrüstungsfehlern<br />

beispielsweise mit Funktionen<br />

der geführten Fehlersuche zu begegnen.<br />

Experion Batch ermöglicht darüber hinaus<br />

einen einfachen und schnellen Übergang<br />

vom Rezepttest zur Rezeptausführung und<br />

damit reduzierten Aufwand <strong>für</strong> Tests und Vali<strong>die</strong>rung.<br />

Die Lösung ist an den internationalen<br />

Standards der Batch-Automation wie<br />

ISA S88 und IEC 61512 ausgerichtet.<br />

Verbesserte Effizienz<br />

Experion Batch ist ausgelegt <strong>für</strong> Prozesse in<br />

der Pharmazie, Spezialchemie und der Nahrungsmittelindustrie.<br />

Die Batch-Funktionalität<br />

wird in prozessnahen Komponenten<br />

(Controllern), <strong>die</strong> den Teilanlagen zugeordnet<br />

sind, installiert. Dies unterstützt eine flexible<br />

Rezepterstellung, umfangreiche Testabläufe<br />

sowie <strong>die</strong> Ausführung leittechnischer<br />

Applikationen (wie in Pilotanlagen oder Laboratorien)<br />

in einer virtuellen Umgebung.<br />

Die Technologie vereinfacht zudem <strong>die</strong> kontinuierliche<br />

Wartung, da kein zentraler und<br />

spezifischer Batch-Server benötigt wird. Ein<br />

zusätzlicher Vorteil ergibt sich <strong>für</strong> den Anwender<br />

dadurch, dass das Personal zur<br />

Projektierung und Wartung eine Teilanlagensteuerung<br />

außer Betrieb nehmen kann,<br />

ohne dabei andere Teilanlagen zu beeinträchtigen.<br />

Durch den Wegfall des Batch-Servers profitieren<br />

Anlagen von einer einzigen gemeinsamen<br />

Datenbasis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Basisregelung und<br />

<strong>die</strong> Batch-Konfiguration. Das Spektrum der<br />

Batch-Prozeduren kann sich dabei von einer<br />

einfachen, vordefinierten Teilanlage und deren<br />

Ablauffunktion bis zu einem umfassenden<br />

Steuerrezept erstrecken, das aus einem<br />

Grundrezept und seinen unterlagerten Teilanlagenprozeduren,<br />

Operationen und Funktionen<br />

erstellt wurde. Ein controllerbasiertes<br />

System ist naturgemäß robuster und benötigt<br />

lediglich eine einzige Betriebs- und<br />

Projektierungsplattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausführung<br />

des Batches. Darüber hinaus befreit der<br />

Wegfall des Servers von den damit verbundenen<br />

Problemen und Kosten der Wartung,<br />

der Sicherheit und der Verzögerungen durch<br />

zusätzliche Kommunikation zwischen den<br />

Komponenten.<br />

Flexibel mit virtuellem Controller<br />

Hinzu kommt, dass Lösungen mit virtuellen<br />

Controllern <strong>für</strong> den Teilanlagenbetrieb das<br />

gleiche robuste und integrierte Betriebssystem<br />

verwenden wie ein physisch installierter<br />

Teilanlagen-Controller. Dies unterstützt<br />

eine flexible Rezepterstellung, umfangreiche<br />

Testabläufe sowie <strong>die</strong> Ausführung leittechnischer<br />

Applikationen in einer virtuellen Umgebung.<br />

Ein virtueller Controller <strong>für</strong> den Teilanlagen-<br />

Betrieb verringert zudem den Platzbedarf<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hardware und bietet in Verbindung<br />

mit fehlertoleranter Virtualisierungstechnologie<br />

eine erhöhte Verfügbarkeit. Zusätzlich<br />

erlauben virtuelle Controller eine anwenderspezifische<br />

Ressourcenverwaltung (zum<br />

Beispiel <strong>für</strong> Speicherbedarf oder Prozessorleistung).<br />

Das gibt den Anwendern weitere<br />

Parameter zur Optimierung ihres Batch-<br />

Betriebs.<br />

Bei der Simulation und Installation bietet<br />

ein virtuelles System weitere Vorteile. Das<br />

Herunterladen einer neuen Konfiguration<br />

oder einer fein abgestimmten Rezeptur von<br />

einer Simulation oder Laborumgebung in<br />

ein reales Equipment bedingte in der Vergangenheit<br />

eine vollständige Vali<strong>die</strong>rung inklusive<br />

einer Anpassung der Dokumentation.<br />

Eine virtuelle Simulation minimiert <strong>die</strong><br />

Vali<strong>die</strong>rung, da <strong>die</strong> in der virtuellen Umgebung<br />

getestete Konfiguration ohne Änderung<br />

zu einem physischen Controller <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Teilanlagensteuerung geladen werden<br />

kann.<br />

Schließlich ermöglichen universelle Einund<br />

Ausgänge eine flexible Konfiguration<br />

<strong>die</strong>ser Ausrüstungen und ein einfaches Management<br />

der Reserven. Damit kann der Ingenieur<br />

Ein-/Ausgänge schnell und aus der<br />

Entfernung konfigurieren, ohne zusätzliche<br />

Hardware-Module zu benötigen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518honeywell<br />

AUTOR:<br />

CHRIS PETERS<br />

Experion Product Manager, Honeywell Process<br />

Solutions<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 31


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Atlas Copco<br />

Beispielinstallation mit den drehzahlgeregelten Kompressoren der Baureihe ZR 160 VSD + sowie übergeordneter Steuerung von<br />

Atlas Copco an der Wand<br />

Permanentmagnetmotoren machen es möglich<br />

Ölfreie Druckluft mit<br />

35 % weniger Energie<br />

Die drehzahlgeregelten Kompressoren der Baureihe ZR 90–160 VSD + erzeugen<br />

ölfreie Druckluft um bis zu 35 % effizienter als Volllast-Leerlauf-Kompressoren. Sie<br />

eignen sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebensmittel- und Getränkebranche, <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong> und<br />

allgemein <strong>für</strong> Anwender mit hohem Druckluftbedarf.<br />

Atlas Copco hat auf der Achema Mitte Juni<br />

in Frankfurt <strong>die</strong> wassergekühlten Schraubenkompressoren<br />

der Baureihe ZR 90–160<br />

VSD + vorgestellt. Die ölfrei verdichtenden<br />

und drehzahlgeregelten Maschinen ermöglichen<br />

gegenüber Volllast-Leerlauf-Kompressoren<br />

laut Hersteller Energieeinsparungen<br />

von bis zu 35 %. Dabei dürften <strong>die</strong> ZR-<br />

Kompressoren <strong>für</strong> viele Anwender nicht vorrangig<br />

wegen der ölfreien Verdichtung interessant<br />

sein, sondern wegen ihrer sehr hohen<br />

Effizienz, speziell auch im Vergleich mit<br />

ähnlich großen, öleingespritzten Kompressoren.<br />

Denn in derartigen Maschinen sind<br />

vergleichsweise hohe Mengen Öl in Umlauf.<br />

Dieses wieder aus dem Luftkreislauf herauszuholen,<br />

bedeutet einen hohen technischen<br />

Aufwand. Dadurch ist <strong>die</strong> spezifische Leistungsaufnahme<br />

bei großen ölgeschmierten<br />

Kompressoren höher als bei Trockenläufern.<br />

Einfacher formuliert: Sie brauchen mehr<br />

Energie, um <strong>die</strong> gleiche Menge Druckluft zu<br />

erzeugen. Ab einer Größenordnung von etwa<br />

400 kW Leistung sind <strong>die</strong> ZR-Trockenläufer<br />

in jedem Falle effizienter. Schon im<br />

Neuzustand macht das einen Unterschied<br />

von 10 bis 15 % aus. Weil <strong>die</strong> Filter mit der<br />

Zeit verschmutzen und sich zusetzen, muss<br />

<strong>die</strong> Maschine mehr Leistung aufnehmen,<br />

um <strong>die</strong>sen wachsenden Widerstand zu überwinden<br />

und den eingestellten Druck sowie<br />

den Volumenstrom stabil zu halten.<br />

Zahlreiche Eigenkonstruktionen<br />

Die neue Baureihe verfügt über zahlreiche<br />

konstruktive Merkmale, <strong>die</strong> zu der hohen<br />

Effizienz beitragen. Dazu zählen vor allem<br />

<strong>die</strong> Verdichterelemente, ein neues Kühler -<br />

design sowie eine verbesserte Steuerung. Alle<br />

Elemente sind in einem kompakten,<br />

schallisolierten Gehäuse untergebracht, sodass<br />

der ZR nur noch an das Stromnetz, <strong>die</strong><br />

Druckluft- und <strong>die</strong> Kühlwasserleitungen angeschlossen<br />

werden muss.<br />

Angetrieben werden <strong>die</strong> Kompressoren von<br />

zwei leistungsstarken Permanentmagnet -<br />

motoren, <strong>die</strong> schon heute der künftigen<br />

Effizienzklasse IE5 entsprechen, sowie der<br />

in <strong>die</strong>ser Baureihe erstmals eingesetzten<br />

Neos-VSD + -Technologie zur Drehzahlregelung.<br />

Dieses Konzept ermöglicht es, dass<br />

beide Verdichtungselemente mit unterschiedlicher<br />

Drehzahl laufen können, was<br />

<strong>die</strong> Effizienz weiter verbessert. Die Anpassung<br />

der Leistung an den tatsächlichen Bedarf<br />

reduziert den Energieverbrauch des ZR<br />

90–160 VSD + sowie <strong>die</strong> damit verbundenen<br />

Kosten und Umweltauswirkungen erheblich.<br />

Die wassergekühlten IP 66-Permanentmagnetmotoren<br />

sind auf Effizienz und hohe<br />

32 <strong>phpro</strong> 05-2018


Die ZR-VSD + -Kompressoren verdichten <strong>die</strong> Luft in zwei Stufen. Jede Stufe verfügt über einen eigenen, separat ansteuerbaren und in der<br />

Drehzahl variablen Permanentmagnetmotor (F) sowie ein effizientes Verdichtungselement (C, J). A Lufteinlass, B Luftfilter, C Niederdruckelement,<br />

D Zwischenkühler, E Ölkühler, F Motor, G Ölfilter, H Bypass-Ventil, I Ölpumpe, J Hochdruckelement, K Pulsationsdämpfer<br />

(mit Rückschlagventil), L Nachkühler, M Wärmetauscher, N Trommeltrockner (integrierter MDG-Adsorptionstrockner),<br />

O Luftauslass, P Wasserabfuhr, Q Wasserzufuhr.<br />

Zuverlässigkeit hin ausgelegt. Das gilt auch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Umrichter; beides sind Atlas-Copcoeigene<br />

Entwicklungen. Die Neos-Umrichter<br />

wurden eigens <strong>für</strong> Kompressoren konstruiert<br />

und gekapselt. Dies ist beispielsweise in weiten<br />

Teilen der Prozessindustrie relevant, wo<br />

sich feine Stäube auf Maschinenteile setzen.<br />

Eingebauter Drehtrommeltrockner<br />

In der Full-Feature-Variante (ZR 90–160<br />

VSD + FF) verfügen <strong>die</strong> Kompressoren zudem<br />

über einen eingebauten Drehtrommeltrockner<br />

des Typs MDG (siehe Grafik). Dieses<br />

Gerät wurde <strong>für</strong> einen stabilen Drucktaupunkt<br />

von -40 °C entwickelt und von<br />

Atlas Copco in <strong>die</strong>sem Jahr auf der Anuga<br />

Foodtec in Köln erstmals vorgestellt. Der<br />

MDG erzeugt <strong>die</strong> hohe Druckluftqualität in<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Restfeuchte weitaus<br />

effizienter als andere Trockner. Als Heat-of-<br />

Compression-Trockner benötigt der MDG<br />

neben der Wärme aus dem Verdichtungsprozess<br />

des Kompressors nur 0,2 kW an<br />

elektrischer Energie, um den Trommelmotor<br />

zu betreiben. Wie bei allen Trommeltrocknern<br />

von Atlas Copco ist der zusätzliche<br />

Energiebedarf damit sehr niedrig, da<br />

der MDG weder zusätzliche Heiz elemente<br />

noch ein Gebläse und auch keine Spülluft<br />

benötigt, um <strong>die</strong> niedrigen Taupunkte zu<br />

erreichen. Zudem spart der MDG als eingebauter<br />

Trockner gegenüber einem vergleichbaren<br />

externen Adsorptionstrocknern<br />

auch noch viel Platz; denn es sind keine externen<br />

Rohre nötig, keine Elektrokabel, keine<br />

Heißluftzuführung und keine Kondensatableitung.<br />

Ölfreie Druckluft der Klasse 0<br />

Alle Komponenten im Verdichterelement<br />

der neuen ZR-Kompressoren, insbesondere<br />

<strong>die</strong> Profile, <strong>die</strong> Lagerung und <strong>die</strong> Beschichtung<br />

der Rotoren, wurden <strong>für</strong> möglichst<br />

hohe Effizienz und Langlebigkeit neu entwickelt.<br />

Design und Abdichtung der Luftkammer<br />

stellen eine physikalische Trennung<br />

zwischen Öl- und Luftkreislauf sicher, wodurch<br />

kein Öl in <strong>die</strong> Druckluftkammer eindringen<br />

kann und <strong>die</strong> Luft absolut ölfrei<br />

nach der Klasse 0 gemäß ISO 8573-1 verdichtet<br />

wird.<br />

Die neu gestalteten Kühler wurden mit<br />

Edelstahlrohrbündeln ausgerüstet, deren<br />

Austauschoberfläche vergrößert wurde, um<br />

<strong>die</strong> Kühlleistung noch weiter zu verbessern.<br />

Zudem verfügen <strong>die</strong> Kühler über spezielle<br />

Wasserabscheider, <strong>die</strong> ebenfalls <strong>die</strong> Effizienz<br />

der Maschine steigern.<br />

Visualisierung aller Maschinendaten<br />

Der Neos-Umrichter kommuniziert direkt<br />

mit der benutzerfreundlichen Elektronikon-Mk5-Touch-Steuerung.<br />

Diese gibt<br />

Warnhinweise aus, kennt <strong>die</strong> Wartungsintervalle<br />

und visualisiert online den aktuellen<br />

Maschinenzustand. Das Datenüberwachungsprogramm<br />

Smartlink ist als Standard<br />

integriert. Dieses Fernmeldesystem erlaubt<br />

eine Analyse des gesamten Druckluftsystems<br />

und bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, vorbeugende<br />

Wartungen zu planen.<br />

Die Maschinen der Serie ZR 90–160 VSD +<br />

arbeiten mit der übergeordneten Steuerung<br />

Optimizer 4.0 von Atlas Copco zusammen.<br />

Die Steuerung wählt <strong>die</strong> jeweils effizienteste<br />

Kombination unter den Kompressoren<br />

einer Druckluftstation aus. Dadurch werden<br />

alle Druckluftverbraucher jederzeit so energiesparend<br />

wie möglich mit dem erforderlichen<br />

Druck versorgt und zugleich ausgeglichene<br />

Betriebszeiten erzielt. Auch<br />

Drucklufttrockner können durch den Optimizer<br />

4.0 gesteuert werden. Über <strong>die</strong> intuitive<br />

Benutzeroberfläche kann der Be<strong>die</strong>ner<br />

<strong>die</strong> Leistung und den Energieverbrauch<br />

jeder Maschine sowie des gesamten Systems<br />

einsehen. Der Optimizer 4.0 kann<br />

auch über einen Kunden-PC überwacht<br />

werden. Zudem können <strong>die</strong> neuen ZR-<br />

Kompressoren in eine Premium-Instandhaltungsvereinbarung<br />

aufgenommen werden,<br />

in der sich Atlas Copco um alle Wartungsarbeiten,<br />

Upgrades, Reparaturen und<br />

eventuelle Ausfälle kümmert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518atlascopco<br />

AUTOR:<br />

JÖRG SCHWITTEK<br />

Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Ölfreie Druckluft,<br />

Atlas Copco<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 33


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Vega<br />

Dank seines weiten Messbereichs reicht bei Carbogen Amcis ein Vegabar 82-Sensor aus, wo zuvor zwei Druckmessumformer parallel<br />

arbeiteten<br />

Druckmessumformer standardisieren Füllstandmessung<br />

Im Pharmabehälter darf es<br />

gerne etwas weniger sein<br />

Treiber von Innovationen sind oft <strong>die</strong> kleineren, forschungsnahen Unternehmen, <strong>die</strong><br />

ihre Prozesse und Genehmigungsverfahren flexibel gestalten und sowohl Arbeit als<br />

auch Kosten durch Standardisierung senken. Die Carbogen Amcis AG ist ein solches<br />

Unternehmen und am Standort Bubendorf mittendrin im Schweizer Pharma-Cluster.<br />

Im Bereich Füllstandmesstechnik heißt hier der universelle Standard Vegabar 82.<br />

Ob Pharmaunternehmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />

gerüstet sind, oder ob sie aufgrund hoher<br />

Kosten und zu komplexer Prozessmodelle<br />

dem Wettbewerb hinterherlaufen werden,<br />

das entscheidet unter anderem ihr Grad der<br />

Fertigungsstandardisierung. Dabei wird häufig<br />

der Aufwand einer GMP-gerechten Qualifizierungsdokumentation<br />

unterschätzt.<br />

Unter deren besonderer Beobachtung steht<br />

<strong>die</strong> Messsensorik – und speziell deren me<strong>die</strong>nberührende<br />

Komponenten, <strong>die</strong> sich direkt<br />

auf <strong>die</strong> zu erstellenden Materialzertifikate<br />

auswirken. In Mehrzweckanlagen, ausgelegt<br />

zur flexiblen Fertigung vielfältiger<br />

spezialisierter Zwischenprodukte, bedarf<br />

womöglich nicht jeder einzelne Vorgang<br />

allerhöchster Materialbeständigkeit. Unter<br />

dem Gesichtspunkt des hohen Qualifikationsaufwands<br />

setzt Heiko Kaiser, Senior<br />

Manager Engineering & Maintenance bei<br />

der Carbogen Amcis AG, jedoch strikt auf<br />

Reduzierung der Gerätevarianz. Für ihn<br />

richtet sich <strong>die</strong> benötigte Leistungsfähigkeit<br />

der eingesetzten Sensoren nach dem anspruchsvollsten<br />

Prozess. „Jede Art von Vielfalt<br />

macht am Ende des Tages unnötige<br />

Arbeit“, fasst er sein Hauptaugenmerk zusammen.<br />

„Je mehr wir konsoli<strong>die</strong>ren, desto<br />

größer unsere Ersparnis. Auch bei der<br />

Manpower, <strong>die</strong> in unserer Pharmaregion ein<br />

rares Gut ist. Weniger Varianten sind auch<br />

im Handling einfacher und schneller.“<br />

Aus zwei mach eins<br />

Ausschlaggebend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entscheidung, <strong>die</strong><br />

Vega-Druckmessgeräte Vegabar 82 zum<br />

Standard zu etablieren, war deren besonders<br />

breiter Messbereich. Der vielseitige Sensor<br />

mit der ölfreien keramischen Certec-Messzelle<br />

deckt insgesamt in der Prozessindustrie<br />

zwei Drittel aller denkbaren Anwendungen<br />

ab. Bei Carbogen Amcis ist der Clou,<br />

dass <strong>die</strong> Sensoren an mehreren Apparaten<br />

<strong>die</strong> zuvor erforderlichen zwei Geräte ersetzen<br />

können. Die frühere Messlösung lieferte<br />

den geforderten Messbereich – von 0 bis<br />

3000 mbar absolut – nur mittels zweier nebeneinander<br />

eingebauter Geräte. Damit verbunden<br />

war ein Mehr an Material, das viel<br />

unnötige Arbeit verursachte. Dabei war<br />

selbstredend <strong>die</strong> arbeitsreiche Gerätekalibrierung<br />

das gewichtigste der Argumente.<br />

Die Lösung hebt sich zusätzlich bei der Inbetriebnahme,<br />

der Anzahl benötigter Pro-<br />

34 <strong>phpro</strong> 05-2018


Ergonomie<br />

Tag der Ergonomie<br />

Grafik: Konradin Me<strong>die</strong>ngruppe<br />

e<br />

– Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Der vielseitige Sensor ist mit der ölfreien keramischen Certec-Messzelle ausgestattet<br />

zesseingänge und der leichteren Reinigung<br />

ab. Auch das „Ersatzteilmanagement“ erfuhr<br />

einen doppelten Effizienzschub. Schon <strong>die</strong><br />

verschleißfreie Keramikmesszelle minimiert<br />

den Aufwand <strong>für</strong> Instandhaltung und Wartung.<br />

Die reduzierte Geräteanzahl verschlankt<br />

<strong>die</strong> Lagerhaltung zusätzlich.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dorint Hotel, Mannheim<br />

Abrasionsfeste Keramikmesszelle<br />

Die Druckmessumformer Vegabar 82 mit<br />

keramischer Certec-Messzelle sind universell<br />

einsetzbar zur Messung von Gasen, Dämpfen<br />

und Flüssigkeiten. Auch Inhaltsstoffe<br />

wie Sand sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> abrasionsfeste Keramikmesszelle<br />

eine leichte Übung. Die doppelte<br />

Messzellendichtung schafft zusätzliche<br />

Flexibilität. Sie sitzt sowohl seitlich, als auch<br />

zusätzlich vorn am Sensor. Die robuste Keramikmembran<br />

trennt den Sensor sicher von<br />

den anspruchsvollen Me<strong>die</strong>n. Das Handling<br />

wird durch <strong>die</strong> Vega-eigene Geräteplattform<br />

Plics erleichtert. Die Be<strong>die</strong>nung kann über<br />

das Anzeige- und Be<strong>die</strong>nmodul Plicscom direkt<br />

am Gerät oder vom PC der Leitwarte<br />

aus erfolgen.<br />

Alle Vegabar 82 bringen <strong>die</strong> benötigten<br />

Werkstoffzertifikate nach 3A, FDA oder<br />

EHEDG von Haus aus mit. Sie basieren auf<br />

316L, Alloy oder auch, wie zum Beispiel <strong>für</strong><br />

WFI benötigt, auf spezieller Saphir-Keramik<br />

in Verbindung mit PVDF. Dabei handelt es<br />

sich um eine 99,9 %ige Al 2 O 3 -Keramik<br />

maßgeschneidert <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong>.<br />

Bei den keramischen Messzellen der Vegabar-Serie<br />

80 können Pharmakunden absolut<br />

sicher sein, dass auch sehr schnelle Temperaturwechsel<br />

der Druckmessung nichts anhaben<br />

werden. Da<strong>für</strong> wurde <strong>die</strong> Keramik-<br />

Die Be<strong>die</strong>nung kann über das steckbare<br />

Anzeige- und Be<strong>die</strong>nmodul Plicscom direkt<br />

am Gerät erfolgen<br />

Grundkörper-Membran auf der druckabgewandten<br />

Seite mit Gold beschichtet. Dadurch<br />

registriert sie Temperaturwechsel<br />

blitzschnell mit einer Genauigkeit von ±2 K.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518vega<br />

AUTORIN:<br />

CLAUDIA HOMBURG<br />

Vega Grieshaber<br />

Teilnahmegebühr 345,– € netto<br />

Frühbucher bis 15.12.2018:<br />

295,- € netto<br />

In der Teilnahmegebühr ist ein Catering<br />

(Imbiss, Kaffeepausen) enthalten.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Si-Akademie <strong>für</strong> Sicherheit und Gesundheit<br />

Martina Langenstück<br />

Phone +49 6221 6446-39<br />

si-akademie@konradin.de<br />

Veranstalter:<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

www.tag-der-ergonomie.de<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 35


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Kontinuierliche Keimbestimmung in PW/WFI<br />

Bild: Wellmann Anlagentechnik<br />

Der AQU@Sense MB von BWT<br />

zeichnet sich durch Zuverlässigkeit,<br />

einfache Be<strong>die</strong>nung und<br />

präzise Durchflusszytometrie<br />

aus. Das Gerät differenziert zwischen<br />

lebenden und toten Zellen<br />

und misst auch nicht kultivierbare<br />

Kolonien. Gegenüber der<br />

konventionellen Keimzahlbestimmung<br />

reduziert <strong>die</strong> Lösung<br />

den Arbeitsaufwand und <strong>die</strong><br />

Kosten pro Probe deutlich. Weil<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse zeitnah vorliegen,<br />

sind schnelle Reaktionen<br />

möglich. Mehr Proben minimieren<br />

Risiko, Fehlerpotenzial und<br />

Standardabweichung und erhöhen<br />

<strong>die</strong> Sensitivität.<br />

Der AQU@Sense MB ist sowohl<br />

<strong>für</strong> den kontinuierlichen Einsatz,<br />

beispielsweise zur Kontrolle<br />

der Tankzuleitung aus dem Erzeuger<br />

und der Rückleitung aus<br />

dem Verteilsystem, wie auch zur<br />

manuellen Beprobung geeignet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518bwt<br />

Engineering <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmabranche<br />

Wellmann Anlagentechnik plant und installiert Ansatzsysteme<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von flüssigen oder halb -<br />

festen Produkten. Maßgeblich <strong>für</strong> den Ansatz ist <strong>die</strong> Einstufung<br />

der Produkte und Edukte sowie <strong>die</strong> speziellen<br />

Produkteigenschaften und Verfahrensschritte. Im Anschluss<br />

daran erfolgt <strong>die</strong> Qualifizierung der Prozessanlagen<br />

gemäß den GMP Guidelines. Wellmann qualifiziert<br />

pharmazeutische Anlagen nach dem V-Modell.<br />

Eine weitere Kernkompetenz der Ostwestfalen umfasst<br />

<strong>die</strong> Planung und Umsetzung von Anlagen zur Lagerung,<br />

Konditionierung und Verteilung von Reinstwasser. Automatisierungsspezialisten<br />

entwickeln individuelle Messund<br />

Steuerungskonzepte, <strong>die</strong> auch nach langen Betriebszeiten<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche und effiziente Über -<br />

wachung von Leistung und Wasserqualität sicherstellen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518wellmann<br />

Bild: BWT<br />

Bild: Hovmand<br />

Hebehilfe <strong>für</strong> sterile Arbeitsumgebungen<br />

Hovmand hat seinen mobilen<br />

batteriebetriebenen Hebelift<br />

E300R einem Relaunch unter -<br />

zogen. Neu ist <strong>die</strong> serienmäßige<br />

Ausstattung mit elektropolierter<br />

Oberfläche <strong>für</strong> eine höhere<br />

Sterilität und vereinfachte Rei -<br />

nigung. Der E300R ermöglicht<br />

das Greifen, Heben, Drehen und<br />

Kippen von Fässern, Rollen, Kisten<br />

und anderen Rohstoffgebinden<br />

bis in eine Höhe von 3 m –<br />

mit einer maximalen Traglast<br />

von 300 kg. Die Edelstahlhebehilfe<br />

verfügt über <strong>die</strong> Schutzklasse<br />

IP 65 (ohne Batterien:<br />

IP 66) – geeignet <strong>für</strong> Reinräume<br />

der Kategorien C und D. Die<br />

Batterien des Hebelifts sind<br />

herausnehmbar, um den Reinigungsprozess<br />

zusätzlich zu<br />

vereinfachen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518hovmand<br />

Reinigungsfreundliche Hygienepumpe<br />

Die Exzenterschneckenpumpe<br />

B70V Sanitaryplus hat Lutz<br />

Pumpen <strong>für</strong> <strong>die</strong> hohen Hygieneanforderungen<br />

in der Kosmetik-,<br />

Pharma- und der Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt. Sie<br />

fördert flüssige Lebensmittel,<br />

pharmazeutische Wirkstoffe und<br />

kosmetische Produkte aus unterschiedlichen<br />

Behältern und Liefergebinden.<br />

Um eine reinigungsfreundliche<br />

Konstruktion<br />

zu gewährleisten, verfügt <strong>die</strong><br />

Pumpe über eine einteilige und<br />

gelenkfreie Antriebswelle sowie<br />

eine konsequente Gewindefreiheit<br />

im Hydraulikbereich. Sie<br />

erfüllt <strong>die</strong> konstruktiven<br />

Anforderungen des Hygienic<br />

Design und ist nach aktuellen<br />

3-A-Sanitary-Standards zertifiziert<br />

und zugelassen. Alle mit<br />

dem Produkt in Kontakt kommenden<br />

Bauteile sind aus widerstandsfähigem<br />

Edelstahl so-<br />

wie 3-A- und FDA-konformen<br />

Kunststoffen und Elastomeren<br />

gefertigt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518lutz<br />

Bild: Lutz Pumpen<br />

36 <strong>phpro</strong> 05-2018


Sicherheit durch Trockenhitze-Sterilisation<br />

Pelletierer als eigenständige Einheit<br />

Bild: Vötsch<br />

Die GMP- und FDA-gerechten<br />

Heißluftsterilisatoren der Serie<br />

Steri event von Vötsch Industrietechnik<br />

eignen sich sehr gut <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Sterilisation von Produkten<br />

in der Pharmazie, Medizin,<br />

Gentechnik, Biotechnologie und<br />

Lebensmittelindustrie. Sie arbeiten<br />

mit dem Trockenhitze-Sterilisationsverfahren<br />

und benötigen<br />

aufgrund der sehr hohen<br />

Temperaturen keine zusätzlichen<br />

Chemikalien. Das Ergebnis:<br />

eine besonders zeitsparende<br />

und umweltfreundliche Sterilisation.<br />

Die Sterievent-Geräte sind mit<br />

mehreren interessanten Funktionen<br />

ausgestattet, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Produkte<br />

maximal schützen. Dazu<br />

gehören z. B. eine Innendruckregelung,<br />

eine anwenderfreundliche<br />

Türschließautomatik, das<br />

Hepa-Filter-Monitoring gemäß<br />

DIN EN ISO 14644-1 <strong>für</strong> sicheres<br />

Sterilisieren unter Reinraumbedingungen<br />

sowie <strong>die</strong><br />

S!MPAC-Steuerung.<br />

Die genannten Heißluftsterili -<br />

satoren sind in den Reinraum -<br />

klassen ISO 5 und 7 gemäß<br />

DIN EN ISO 14644-1 verfügbar.<br />

Jede ISO-Reihe umfasst vier Gerätegrößen<br />

mit einem Nutzraumvolumen<br />

zwischen 340<br />

und 3125 l in unterschiedlichen<br />

Ausführungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518vötsch<br />

Bild: Maag<br />

Der Trockenschnitt-Strang-Pelletierer Primo PFS von<br />

Maag produziert Zylindergranulat von bester Qualität,<br />

das sich ideal <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Verarbeitung eignet. Durch<br />

seine kompakte Bauweise eignet sich der Pelletierer besonders<br />

<strong>für</strong> den Einsatz im Labor. Variable Komponentenkonfigurationen<br />

passen sich jedem Produktions -<br />

bedürfnis an und bieten dadurch hohe Flexibilität beim<br />

Produktwechsel. Eine spätere Integration in eine automatisierte<br />

Produktionslinie ist möglich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518maag<br />

Pumpen mit zertifiziertem Schlauchmaterial<br />

Bild: Ponndorf Gerätetechnik<br />

Das Schlauchmaterial Ponnprene<br />

F macht <strong>die</strong> Schlauchpumpen<br />

der Baureihen P Food & Pharma<br />

und P Delta von Ponndorf Gerätetechnik<br />

fit <strong>für</strong> den Einsatz in<br />

Lebensmittel verarbeitenden<br />

und verpackenden Anlagen, in<br />

der Getränkeabfüllung sowie in<br />

der Pharma- und Kosmetik -<br />

industrie. Es handelt sich um<br />

ein weißes Elastomer mit großer<br />

Me<strong>die</strong>nverträglichkeit und Temperaturbeständigkeit.<br />

Dauertemperaturen<br />

von bis zu 80 °C oder<br />

kurzzeitige Temperaturspitzen<br />

bis 95 °C sowie eine Autoklavierbarkeit<br />

bis 135 °C beeinträchtigen<br />

<strong>die</strong> Lebensdauer des<br />

Schlauchmaterials nicht. Was<br />

den Kontakt mit Lebensmitteln<br />

betrifft, erfüllen <strong>die</strong> Schläuche<br />

<strong>die</strong> Anforderungen der Verordnungen<br />

EG 1935/2004 und EU<br />

10/2011 sowie der FDA.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518ponndorf<br />

<strong>phpro</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 51<br />

BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 11<br />

Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek 2<br />

FLUX-GERÄTE GmbH, Maulbronn 39<br />

Freudenberg Process Seals GmbH & Co. KG,<br />

Weinheim 64<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG, Pinneberg 11<br />

GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG,<br />

Ingelfingen 5<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 51<br />

Infastaub GmbH, Bad Homburg 51<br />

Kiefel GmbH, Freilassing 3<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern 51<br />

Lechler GmbH & Co.KG, Metzingen 51<br />

Müller GmbH, Rheinfelden 17<br />

MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co. KG.,<br />

Wolfertschwenden 49<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 51<br />

REMBE Kersting GmbH, Brilon 51<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach 19–22<br />

ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH,<br />

Töging 17<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 37


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Pharmaextruder <strong>für</strong> kleine Batches<br />

Der ZSE 12 HP-PH von Leistritz Extrusionstechnik ist<br />

mit einem Durchsatz von 50 bis 1000 g/h besonders<br />

gut <strong>für</strong> den F&E-Bereich geeignet. Je nach Anforderung<br />

ist auch <strong>die</strong> Herstellung klinischer Batches möglich. Bei<br />

der Konstruktion des ZSE 12 HP-PH wurde das Augenmerk<br />

insbesondere auf eine einfache Handhabung,<br />

leichte (De-)Montage und gute Reinigbarkeit gelegt.<br />

Neben dem mobilen Design hat <strong>die</strong> Maschine einen<br />

klappbaren Zylinder, der einen Einblick in den Prozess<br />

ermöglicht. Mit der Temperierung können acht einzelne<br />

Heiz- und Kühlzonen geregelt werden. Durch ein einfaches<br />

Klemmensystem kann <strong>die</strong> Temperierung an <strong>die</strong> Zylinder<br />

gebaut oder abgebaut werden. Das Drehmoment<br />

von 20 Nm bringt eine stabile Fahrweise bei verschiedenen<br />

Prozessbedingungen und stellt das Scale-up auf <strong>die</strong><br />

nächste Maschinengröße sicher. Schließlich entsprechen<br />

<strong>die</strong> geometrischen Eigenschaften der ZSE 12 HP-PH denen<br />

der größeren Produktionsextruder. Abgerundet<br />

wird das Ganze durch eine moderne PLC-Steuerung mit<br />

großem Touch-Be<strong>die</strong>npanel.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518leistritz<br />

Bild: Zeta<br />

Optimierte kLa-Messmethode<br />

Der kLa-Wert beschreibt <strong>die</strong><br />

Effizienz des Gastransfers von<br />

der Gasphase in <strong>die</strong> Flüssigkeit<br />

in Bioreaktoren und ist ein essenzieller<br />

Parameter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktionsleistung.<br />

Das kLa-Messsystem<br />

von Zeta ermöglicht<br />

Messungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> kLa-Wertbestimmung<br />

an jedem beliebigen<br />

Punkt im Bioreaktor. Dadurch<br />

entsteht ein genaues Bild von<br />

den Produktionsbedingungen.<br />

Besonderer Bonus <strong>für</strong> Anlagenbetreiber:<br />

Das System kann auch<br />

in bestehende Anlagen eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Probenahmeeinheit ist so<br />

konstruiert, dass sie an jedem<br />

beliebigen Stutzen des Bioreaktors<br />

andocken kann und als<br />

Durchflussmesszelle fungiert.<br />

Ein optischer Hochgeschwindigkeitssensor<br />

misst den Sauerstoff<br />

innerhalb von 2 s. Damit<br />

erhält man zuverlässige Messwerte<br />

und <strong>die</strong> Prozessparameter<br />

können ganzheitlich abgebildet<br />

werden. Mit <strong>die</strong>sem System<br />

konnte eine Sensorik <strong>für</strong> <strong>die</strong> sogenannte<br />

„Dynamic Startup Method“<br />

entwickelt werden, <strong>die</strong><br />

auf einer kLa-Wert-Bestimmung<br />

aus zeitlichen Konzentrationsunterschieden<br />

basiert.<br />

ww.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518zeta<br />

Bild: Leistritz<br />

Rühren und messen zugleich<br />

Bild: Abacus<br />

Tragbare Qualitätskontrolle<br />

Das Raman-Spektrometer<br />

Progeny wurde von Abacus als<br />

Handgerät entwickelt und durch<br />

<strong>die</strong> smartphoneähnliche Oberfläche<br />

ist <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung leicht<br />

und intuitiv. Mit dem Progeny<br />

können Feststoffe, Pulver und<br />

Flüssigkeiten – auch durch Verpackungsmaterialien<br />

hindurch –<br />

analysiert werden. Zubehör wie<br />

Vial-, Tabletten- oder Flaschenadapter<br />

erleichtern <strong>die</strong> Hand -<br />

habung. Durch den Einsatz des<br />

1064-nm-Lasers treten keine<br />

Fluoreszenzeffekte auf, wie man<br />

sie häufig von 785-nm-Lasern<br />

kennt. Es lassen sich Benutzerkonten<br />

mit Zugangsberechtigungen<br />

anlegen und individuelle<br />

Messmethoden einspeichern,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> eine schnelle und ein -<br />

fache Analyse der jeweiligen<br />

Proben sorgen. In der Datenbank<br />

befinden sich mehr als 12500<br />

Spektren. Die Ergebnisse können<br />

via USB oder Wi-Fi auf einen PC<br />

übertragen werden. Das Analysegerät<br />

erfüllt <strong>die</strong> Anforderungen<br />

nach FDA 1040 und 21 CFR<br />

Part11, MIL-STD-810G und besitzt<br />

Schutzart IP 68.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518abacus<br />

Bild: Ika<br />

Mit dem Drehmomentmessrührer Starvisc 200-2.5 control<br />

von IKA lässt sich <strong>die</strong> Viskosität eines Mediums<br />

während der Produktentwicklung messen. Das Ergebnis<br />

lässt sich direkt im Display ablesen. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

können Anwender früh Klarheit schaffen, ob der angerührte<br />

Stoff wie gewünscht einsetzbar ist. Das Gerät<br />

eignet sich <strong>für</strong> ein breites Einsatzspektrum in der Forschung.<br />

Es zeichnet sich durch eine hochgenaue Messung,<br />

eine benutzerfreundliche Menüanzeige <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Viskositätskalkulation, eine abnehmbare Steuerung sowie<br />

ein leistungsstarkes und intensives Rührwerk aus.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518ika<br />

38 <strong>phpro</strong> 05-2018


Digitale Filtereffizienzbewertung<br />

Mit dem Software-Tool E.ffect<br />

berechnet Freudenberg Filtration<br />

Technologies maßgefertigte Zuluft-Filtrationssysteme.<br />

Die Software<br />

berücksichtigt alle wesentlichen<br />

Umwelt- und Anlagenvorgaben<br />

und berechnet auf <strong>die</strong>ser<br />

Basis <strong>die</strong> effizienteste Filterlösung<br />

<strong>für</strong> jeden Einzelfall. Die Berechnungen<br />

legen selbstverständlich<br />

den Stand der Technik und<br />

insbesondere <strong>die</strong> Vorgaben der<br />

neuen Filterprüfnorm ISO 16890<br />

zugrunde. Die Experten ermitteln<br />

im Kundengespräch <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Prozessanforderungen.<br />

Für eine effektive Filtration kommen<br />

in den meisten Fällen mehrstufige<br />

Filtersysteme zum Einsatz:<br />

aufeinander abgestimmte,<br />

hintereinander geschaltete Kombinationen<br />

aus Taschen- und Kassettenfiltern<br />

beziehungsweise Filterpatronen.<br />

Die Software be-<br />

rechnet <strong>die</strong> individuellen Abscheidegrade<br />

jeder Filterstufe<br />

und deren eingelagerte Staubmengen.<br />

So lassen sich unterschiedliche<br />

Filtersysteme fun<strong>die</strong>rt<br />

miteinander vergleichen<br />

und <strong>die</strong> bestmögliche Filterauswahl<br />

beziehungsweise -kombination<br />

präzise treffen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort:<br />

<strong>phpro</strong>0518freudenberg<br />

Bild: Freudenberg Filtration Technologies<br />

Peristaltisches<br />

Abfülltischgerät<br />

Das peristaltische Abfülltisch -<br />

gerät PF7 von Watson-Marlow<br />

ist speziell <strong>für</strong> den Einsatz unter<br />

GMP-Bedingungen ausgelegt.<br />

Das Gerät verfügt über vor -<br />

installierte, empfohlene Abfüllparameter.<br />

Benutzer können darüber<br />

hinaus auch eigene Abfüllparameter<br />

definieren, um <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweilige Anwendung<br />

optimale Genauigkeit zu erzielen.<br />

Bis zu 200 benutzerprogrammierte<br />

Abfüllprogramme<br />

können gespeichert und mit<br />

einem Passwort geschützt werden.<br />

Ein einfaches und übersichtliches<br />

Farbdisplay und große,<br />

leicht zugängliche Tasten erleichtern<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung mit<br />

Handschuhen oder hinter Glas<br />

in einer RABS- oder LAF-Einheit.<br />

Das Abfülltischgerät kann<br />

an eine Vielzahl von Waagen<br />

und Druckern angeschlossen<br />

werden. Es ermöglicht eine fehlerfreie<br />

Kalibrierung und Chargenprotokollierung,<br />

um <strong>die</strong> Einhaltung<br />

von GMP- und regulatorischen<br />

Anforderungen zu gewährleisten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518flexicon<br />

Bild: Watson-Marlow<br />

Damit nichts überläuft.<br />

Die FLUX Durchflussmesser FMO gewährleisten ein exaktes<br />

Abfüllen dünnflüssiger bis hochviskoser reiner Me<strong>die</strong>n und<br />

sind z. B. mobil mit FLUX Fasspumpen einsetzbar oder stationär<br />

in Rohrleitungen. Sie eignen sich <strong>für</strong> Durchflussmengen von<br />

0,04 - 380 l/min und sind als Impulsausführung sowie mit<br />

integrierter Auswerteelektronik FLUXTRONIC ® erhältlich.<br />

Damit wissen Sie genau was läuft.<br />

Talweg 12 · D-75433 Maulbronn · Tel. +49 7043 101-0<br />

info@flux-pumpen.de · www.flux-pumps.com<br />

Mehr als nur Pumpen<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 39


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Multitasking-fähige Hochleistungsmühle<br />

Eine Anlage – verschiedene<br />

Mahlprozesse<br />

Das Multi-Mill-Anlagenkonzept ist ein Lösungsansatz, der flexibel auf verschiedene<br />

Produkte, Feinheiten und Batchgrößen anwendbar ist. Dabei können verschiedenste<br />

Mahlsysteme wechselweise in einer gemeinsamen Anlagenperipherie betrieben werden.<br />

Kommt es zu einem Produktwechsel oder wird ein Produkt in sehr unterschiedlichen<br />

Qualitäten produziert, können Hersteller mit Multi-Mill-Konzepten besonders<br />

schnell reagieren.<br />

Bilder: Hosokawa Alpine<br />

Die pharmazeutische Produktion ist geprägt<br />

durch steigende Ansprüche an Flexibilität,<br />

Automatisierung und vor allem an Produkt-<br />

und Mitarbeiterschutz. Darüber hinaus<br />

gilt natürlich uneingeschränkt <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der geltenden, regulatorischen Anforderungen<br />

an Qualität und Dokumentation<br />

nach GMP. Das Multi-Mill-Anlagenkonzept<br />

ist ein Lösungsansatz, der flexibel auf verschiedene<br />

Produkte, Feinheiten und Batchgrößen<br />

anwendbar ist. Durch ihre Anpassungsfähigkeit<br />

erleichtern <strong>die</strong> Systeme den<br />

Prozesstransfer von der Entwicklung in den<br />

Produktionsmaßstab, über Standortgrenzen<br />

hinweg und nicht zuletzt vom Auftraggeber<br />

an einen Lohnhersteller. Letztere profitieren<br />

besonders vom Einsatz solcher Systeme, da<br />

sie sich mit einem variablen System ein<br />

Das Multi-Mill-Anlagenkonzept ist ein Lösungsansatz, der flexibel auf verschiedene Produkte,<br />

Feinheiten und Batchgrößen anwendbar ist<br />

breites Spektrum an verschiedenen Technologien<br />

ins Programm holen und <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Originalprozesse ihrer Endkunden<br />

besser abbilden können. Der nächste<br />

Schritt ist dann <strong>die</strong> Integration der multifunktionellen<br />

Anlagen in einen Isolator.<br />

Nahezu unbeschränkte Flexibilität<br />

Im Mittelpunkt des Multi-Mill-Konzepts von<br />

Hosokawa Alpine steht <strong>die</strong> besonders große<br />

Flexibilität. Da <strong>die</strong> Mühle – als Kernstück<br />

der Anlage – austauschbar ist, können auf<br />

ein und derselben Grundinstallation verschieden<br />

Mahlprozesse realisiert werden<br />

und damit verschiedenste Feinheitsbereiche<br />

und Kornverteilungen erzeugt werden. Diese<br />

Umrüstbarkeit erlaubt zudem eine Kostenreduzierung<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Anlagenkonzepten. Die Anlagen können<br />

unterschiedliche Produkte verarbeiten<br />

und damit besser ausgelastet werden – Stillstandzeiten<br />

werden reduziert. Investitionskosten,<br />

Raumbedarf und nicht zuletzt der<br />

Qualifizierungsaufwand sind im Vergleich<br />

zu mehreren Einzelanlagen deutlich geringer.<br />

Zusätzliche Variabilität kann im Bereich<br />

der Batchgrößen ermöglicht werden, wenn<br />

unterschiedliche Abscheidelösungen miteinander<br />

kombinierbar sind. Rückt dann noch<br />

<strong>die</strong> Isolatorintegration in den Mittelpunkt<br />

der Anlagenkonzeption, punktet das Multi-<br />

Mill-Konzept durch nahezu unbeschränkte<br />

Flexibilität – mit Blick auf <strong>die</strong> Risikogruppen<br />

der zu verarbeitenden Stoffe.<br />

Fünf Mahlsysteme in einer Anlage<br />

Das Prinzip der Multi-Mill-Anlagen lässt<br />

sich in verschiedenen Baureihen realisie-<br />

40 <strong>phpro</strong> 05-2018


Die Integration des Mahl -<br />

systems in einen Isolator<br />

schütz Umwelt, Be<strong>die</strong>ner<br />

und Produkt<br />

ren. Während in kleineren Labor- und Pilotanlagen<br />

das Mühlenmodul in der Regel<br />

von Hand gewechselt werden kann, werden<br />

bei Produktionsanlagen <strong>die</strong> Mühlenmodule<br />

in fahrbare Rahmenkonstruktionen mit<br />

identischen Abmessungen an den mechanischen<br />

Schnittstellen integriert. Nach wenigen<br />

Minuten Umbauzeit lassen sich hier<br />

beispielsweise folgende Zerkleinerungsverfahren<br />

realisieren:<br />

• Feinprallmühle mit variabler Rotorkonfiguration<br />

(Stiftmühle, Plattenschlägerwerk,<br />

Siebeinsatz, Mahlbahnen)<br />

• mechanische Sichtermühle<br />

• Spiralstrahlmühle<br />

• Fließbettgegenstrahlmühle mit integriertem<br />

Sichter<br />

• Windsichtung zur Fraktionierung in Feinund<br />

Grobgut<br />

Während das Mühlenmodul austauschbar<br />

ist, werden bei <strong>die</strong>sem Konzept <strong>die</strong> Produktzuführung<br />

und -dosierung, Me<strong>die</strong>nversorgung<br />

und Grundrahmen, Produktabscheidefilter<br />

und <strong>die</strong> Abluftführung sowie<br />

Elektrik und Steuerung gemeinsam genutzt.<br />

Mahlverfahren im Miniaturmaßstab<br />

Die Aufgabe der Entwicklungszentren und<br />

Lohnmahlbetriebe beginnt in der Regel mit<br />

der Herstellung von kleinen Mengen an<br />

Produktmustern <strong>für</strong> klinische Tests sowie in<br />

der Definition von Parametern <strong>für</strong> einen<br />

industriellen Herstellungsprozess. Bei den<br />

dazu verwendeten Kleinanlagen müssen <strong>die</strong><br />

Reproduzierbarkeit des Prozesses sowie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit eines Scale-ups auf eine spätere<br />

Produktionsanlage gegeben sein. Variable<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Vermahlung entstehen<br />

aber schon in der frühen Entwicklungsphase<br />

neuer Wirkstoffe. Hier stehen<br />

oft nur wenige Gramm zur Verfügung. Um<br />

<strong>die</strong>se möglichst verlustarm und gleichzeitig<br />

skalierbar und reproduzierbar verarbeiten<br />

zu können, wurde seitens Hosokawa<br />

Alpine <strong>die</strong> Picoline-Baureihe entwickelt.<br />

Hier sind bestehende Mahlverfahren im<br />

Miniaturmaßstab abgebildet und erlauben<br />

<strong>die</strong> Verarbeitung kleinster Produktmengen<br />

ab 1 g. Neben einer kompakten, offenen<br />

Plattforminstallation im Labor, kann <strong>die</strong>ses<br />

System durch <strong>die</strong> Containment-integrierte<br />

Plattform Picocont selbst hochaktive Wirkstoffe<br />

bis OEL 0,1 μg/m³ verarbeiten.<br />

In gleicher Weise kann das bewährte Multi-<br />

Mill-Konzept darüber hinaus im Pilot- und<br />

Produktionsmaßstab abgebildet werden.<br />

Dadurch können Ergebnisse und Prozesse<br />

schnell und konsequent transferiert und<br />

Entwicklungszyklen verkürzt werden. Neben<br />

Kosteneffizienz ist Time-to-market<br />

heute einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren.<br />

Mahlsysteme in Isolator integriert<br />

Eine wesentliche Entwicklung ist <strong>die</strong> Integration<br />

von Mahlsystemen in Isolatoren.<br />

Die Anforderung nach dem Schutz des Be<strong>die</strong>ners<br />

durch ein geeignetes Containment<br />

kann einerseits aus der Einstufung von bekannten,<br />

toxischen oder hochaktiven Substanzen,<br />

deren Neubewertung und Reklassifizierung<br />

in eine höhere Gefährdungsstufe<br />

oder gar eine Vorsichtsmaßnahme bei<br />

neuen, bisher unbekannten Wirkstoffkandidaten,<br />

resultieren. Die Vielseitigkeit einer<br />

Multi-Mill-Anlage mit den komplexen Anforderungen<br />

einer Containment-Anlage an<br />

Ergonomie, Sicherheit und Automation zusammenzubringen,<br />

ist <strong>die</strong> besondere Herausforderung.<br />

Hosokawa Alpine schafft<br />

<strong>die</strong>se Herausforderung – zahlreiche Projekte<br />

machen <strong>die</strong>se Kompetenz deutlich.<br />

Beispiel aus der Praxis<br />

Ein weltweit tätiges, forschendes Pharma -<br />

unternehmen betreibt in der Produktion<br />

bereits seit Jahren verschiedene Mahlsysteme<br />

auch nach dem Multi-Mill-Konzept mit<br />

variablen Mühlenmodulen. Kürzlich wurde<br />

dann in ein neues Entwicklungszentrum<br />

investiert und <strong>die</strong>ses wurde von Hosokawa<br />

Alpine mit einem umfangreichen Maschinenpark<br />

ausgerüstet. Hier spielte das Multi-<br />

Mill-Anlagenkonzept eine entscheidende<br />

Rolle. Neben einer Picoline im Isolator, <strong>für</strong><br />

grundlegende Mahlversuche in der Forschung<br />

mit wenigen Gramm pro Produkt,<br />

wurde dem Kunden zusätzlich ein Multi-<br />

Mill-System im Isolator bereitgestellt, welches<br />

als Zwischenstufe <strong>die</strong>se ersten Ergebnisse<br />

im Pilotmaßstab <strong>für</strong> Materialmengen<br />

von 0,5 bis 20 kg abbildbar macht und sowohl<br />

<strong>die</strong> weitergehende Forschung als<br />

auch erste klinische Stu<strong>die</strong>n unter GMP-Bedingungen<br />

sicherstellt. Dieses Konzept ist<br />

darüber hinaus <strong>die</strong> Scale-up-Plattform <strong>für</strong><br />

Verfahrensentwicklung auf den bestehenden<br />

Produktionsanlagen. Neben den geringeren<br />

Investitionskosten konnte das Konzept<br />

auch durch den geringen Raumbedarf<br />

punkten, denn <strong>die</strong> umgebenden Sicherheitslabore<br />

<strong>für</strong> den Umgang mit hochaktiven<br />

Wirkstoffen sind aufwendig und teurer<br />

in Bau und Instandhaltung. Das Multi-Mill-<br />

Isolatorkonzept ist jetzt sogar an drei<br />

Standorten des Pharmaunternehmens im<br />

Einsatz: Forschungsergebnisse sind somit<br />

problemlos übertragbar.<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518hosokawaalpine<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL KUHNEN<br />

Team Manager Sales<br />

Pharma & Lab Division,<br />

Hosokawa Alpine<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 41


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bilder: Gebr. Lödige Maschinenbau<br />

Über <strong>die</strong> reine Maschinentechnik hinaus spielt <strong>die</strong> Steuer- und Regelungssoftware bei der<br />

kontinuierlichen Herstellung eine zentrale Rolle<br />

Vorteile kontinuierlicher Produktionsverfahren<br />

Konti im Kommen<br />

Wegen ihrer vielfältigen Vorteile kommen kontinuierliche Verfahren in fast allen<br />

Branchen zum Einsatz. Eine Ausnahme bildet noch immer <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong>, wo<br />

selbst große Mengen üblicherweise chargenweise produziert werden. Nicht zuletzt<br />

<strong>die</strong> PAT-Initiative der FDA beschleunigt jedoch seit einiger Zeit den Trend, <strong>die</strong><br />

charakteristischen Stärken kontinuierlicher Anlagen auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arzneimittel -<br />

herstellung zu nutzen.<br />

Höchste Standards bei Qualität und Sicherheit<br />

sind in der Pharmaproduktion<br />

selbstverständlich. Da<strong>für</strong> stehen nicht zuletzt<br />

<strong>die</strong> international gültigen GMP-Richtlinien<br />

(Good Manufacturing Practice). Insofern<br />

ist es nachvollziehbar, dass sich technische<br />

Neuerungen in <strong>die</strong>sem besonders anspruchsvollen<br />

Umfeld nur langsam durchsetzen.<br />

Die von der amerikanischen Food and Drug<br />

Administration (FDA) gestartete Initiative<br />

„Process Analytical Technology“ (PAT) steuert<br />

dem entgegen: Unter dem Stichwort<br />

„Quality by Design“ räumt sie der genauen<br />

Kenntnis der einzelnen Prozesse einen höheren<br />

Wert ein und ermöglicht damit deutlich<br />

mehr Flexibilität bei der Arzneimittelherstellung.<br />

Seitdem ist auch <strong>die</strong> ursprüngliche<br />

Skepsis gegenüber kontinuierlichen Produktionsverfahren<br />

in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

einem großen Interesse gewichen – zu<br />

Recht, denn <strong>die</strong> kontinuierliche Verarbeitung<br />

bietet zahlreiche Vorteile.<br />

Die ökonomische Herstellung großer Produktmengen<br />

gilt bisher als das Hauptargument<br />

<strong>für</strong> sogenannte Kontiverfahren. Doch<br />

gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von<br />

weiteren Vorteilen, <strong>die</strong> in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

noch stärker wiegen und den Einsatz<br />

auch bei kleineren Durchsätzen interessant<br />

machen (siehe Kasten).<br />

Kontinuierlich mischen und mehr<br />

Generell sind alle kontinuierlichen Maschinen<br />

und Anlagen auch in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

einsetzbar, vorausgesetzt sie erfüllen<br />

sämtliche GMP-Anforderungen. Das heißt<br />

zum Beispiel: Sie müssen den spezifischen<br />

Ansprüchen an ein hygienegerechtes Design<br />

genügen. Technik- und Reinraumbereiche<br />

sind baulich zu trennen (Schwarz/Weiß-<br />

Trennung). Auch eine integrierte Reinigungsfunktion<br />

(Wash-in-Place, WIP) und<br />

ein schneller Zugang zur einfachen Inspektion<br />

müssen gewährleistet sein.<br />

Als spezialisierter Anbieter von Maschinen<br />

zum Mischen, Granulieren und Trocknen<br />

von Feststoffen setzt Lödige bereits seit den<br />

1950er-Jahren auch kontinuierliche Lösungen<br />

<strong>für</strong> viele Branchen um. Seitdem hat das<br />

Unternehmen sein pharmaspezifisches Portfolio<br />

konsequent weiterentwickelt. So kann<br />

Lödige heute den kompletten Prozess in der<br />

Tablettenproduktion kontinuierlich realisieren<br />

– von den Rohmaterialien bis zum tablettierfähigen<br />

Granulat und mit Kooperationspartnern<br />

auch darüber hinaus.<br />

Da<strong>für</strong> stehen zwei grundsätzliche Herstellungsverfahren<br />

zur Verfügung: Bei der Direktverpressung<br />

werden <strong>die</strong> notwendigen<br />

Komponenten per Container, Big Bag oder<br />

bei kleinen Komponenten über Sackschütten<br />

dem Prozess zur Verfügung gestellt. Anschließend<br />

werden <strong>die</strong>se über Differenzial-<br />

Dosierwaagen gemäß der spezifischen Zusammensetzung<br />

zunächst einem kontinuierlichen<br />

Mischer zugeführt, der eine homogene<br />

Mischung herstellt, und gelangen danach<br />

zu einer Tablettenpresse. Je nach Produktei-<br />

42 <strong>phpro</strong> 05-2018


genschaften können zwischen Mischer und<br />

Tablettenpresse auch noch weitere Komponenten<br />

zum Einsatz kommen, beispielsweise<br />

ein Walzenkompaktor.<br />

Bei der kontinuierlichen Feuchtgranulation<br />

sind <strong>die</strong> ersten beiden Schritte identisch mit<br />

der Direktverpressung. Jedoch muss nach<br />

dem Mischschritt das Produkt befeuchtet,<br />

granuliert und anschließend das Granulat<br />

getrocknet werden, bevor <strong>die</strong>ses wieder in<br />

einer Tablettenpresse zu Tabletten weiterverarbeitet<br />

wird.<br />

Für beide Herstellungsverfahren sind in allen<br />

Prozessschritten unterschiedliche Messstellen<br />

(PAT) installiert, um zu gewährleisten,<br />

dass zu jedem Zeitpunkt des Prozesses<br />

<strong>die</strong> Qualität des Produktes kontrolliert und<br />

dokumentiert werden kann.<br />

Über <strong>die</strong> reine Maschinentechnik hinaus<br />

spielt <strong>die</strong> Steuer- und Regelungssoftware bei<br />

der kontinuierlichen Herstellung eine zentrale<br />

Rolle: Sie gleicht während des Betriebes<br />

alle gemessenen Parameter mit den Sollwerten<br />

ab, um bei eventuellen Abweichungen<br />

entsprechend eingreifen und nachregeln<br />

zu können. Zudem wird so sichergestellt,<br />

dass im Fall einer nicht spezifikationskonformen<br />

Abweichung <strong>die</strong> Anlage stoppt<br />

und erst wieder anläuft, wenn der Fehler<br />

behoben ist.<br />

Ergänzend zu der Regelung des eigentlichen<br />

Herstellungsprozesses hat <strong>die</strong> Steuerung <strong>die</strong><br />

lückenlose Nachverfolgung der hergestellten<br />

Tabletten zu gewährleisten. Dazu müssen<br />

<strong>die</strong> riesigen Datenmengen entsprechend<br />

aufgearbeitet und abgespeichert werden.<br />

Angesichts vielfältiger Vorteile setzen sich<br />

kontinuierliche Prozesse in der Pharmaproduktion<br />

mehr und mehr durch. Die Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong> sind jedoch Maschinen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>ses in der Branche noch recht neue Verfahren<br />

mit den bewährten GMP-Standards<br />

verbinden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518lödige<br />

AUTOR:<br />

REINER LEMPERLE<br />

Vertriebsleiter, Prokurist,<br />

Lödige Process Technology<br />

Generell sind alle kontinuierlichen Maschinen<br />

und Anlagen auch in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

einsetzbar. Allerdings müssen sie selbstverständlich<br />

sämtliche GMP-Anforderungen<br />

erfüllen.<br />

VORTEILE:<br />

KONTIVERFAHREN<br />

• Konsistente Produktqualität:<br />

Einmal eingestellt, gewährleistet<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche Verarbeitung<br />

eine gleichbleibende<br />

Produktqualität über den gesamten<br />

Produktionszeitraum.<br />

• Produktionsmenge über Laufzeit<br />

bestimmbar: Ist <strong>die</strong> gewünschte<br />

Produktionsmenge<br />

erreicht, wird der Prozess beendet.<br />

• Kleinere Maschinen: Weil sich<br />

zu jedem Zeitpunkt weniger<br />

Mischgut in der Maschine befindet<br />

als bei einer Verarbeitung<br />

in Chargen, können Behälter<br />

und Antriebe bei gleichem<br />

Ausstoß deutlich kleiner<br />

ausgelegt werden.<br />

• Weniger manuelle Handhabung<br />

der Produkte: Kontinuierlich<br />

arbeitende Maschinen<br />

lassen sich in umfassende Anlagen<br />

mit automatischer Zuführung<br />

einbinden, wodurch<br />

viele Arbeitsschritte entfallen.<br />

Damit sinkt <strong>die</strong> Gefahr von<br />

unbeabsichtigten Verunreinigungen.<br />

Als spezialisierter Anbieter von Maschinen<br />

zum Mischen, Granulieren und Trocknen<br />

von Feststoffen setzt Lödige kontinuierliche<br />

Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong> um – ein<br />

Beispiel ist der Hochleistungs-Ringschichtmischer<br />

Corimix<br />

• Arbeitssicherheit: Aus denselben<br />

Gründen ist das Personal<br />

dem Produkt weniger ausgesetzt,<br />

wodurch sich <strong>die</strong> Arbeitssicherheit<br />

einfacher gewährleisten<br />

lässt.<br />

• Weniger Personalbedarf:<br />

Gleichzeitig sind weniger Arbeitskräfte<br />

notwendig.<br />

• Geringerer Reinigungsaufwand:<br />

Im Chargenbetrieb sind<br />

<strong>die</strong> Reinigungsintervalle kurz.<br />

Im Extremfall ist eine Reinigung<br />

nach jeder Charge notwendig.<br />

Bei Kontiverfahren<br />

muss <strong>die</strong> Anlage dagegen nur<br />

bei einem Produktwechsel gereinigt<br />

werden.<br />

• Geringere Produktionskosten:<br />

Zusammengefasst ermöglichen<br />

kontinuierliche Verfahren im<br />

Vergleich zum Chargenbetrieb<br />

reduzierte Produktionskosten<br />

bei mindestens identischer<br />

Produktqualität.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 43


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Bilder: Bosch Packaging Technology<br />

BFS-Ampullen sind das ideale Gefäß <strong>für</strong> Einzeldosen flüssiger Arzneimittel wie Augentropfen<br />

Flexible und effiziente Verpackungssysteme <strong>für</strong> Blow-Fill-Seal-Produkte<br />

BFS-Ampullen verpacken<br />

BFS-Ampullen werden vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> sterile Abfüllung von flüssigen und viskosen<br />

Arzneien wie Augentropfen oder Inhalationslösungen verwendet. Der Endkunde<br />

profitiert dabei von den praktischen und robusten Einzeldosierungen. Für einen Auftragshersteller<br />

realisierte Bosch vor Kurzem eine vollautomatische Verpackungslinie<br />

<strong>für</strong> BFS-Produkte mit einem LDF Feedplacer, einer HCL-Schlauchbeutelmaschine<br />

sowie einem TTMP-Toploader-Kartonierer.<br />

Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage<br />

an BFS-Anwendungen erweitern Auftragshersteller<br />

immer wieder ihre Produktionskapazitäten.<br />

Um allerdings eine effiziente<br />

Gesamtlösung zu erhalten, muss auch der<br />

gesamte Verpackungsprozess betrachtet werden.<br />

„BFS-Ampullen sind das ideale Gefäß<br />

<strong>für</strong> Einzeldosen flüssiger Arzneimittel. Gerade<br />

<strong>für</strong> Auftragshersteller von Augentropfen<br />

oder Inhalationslösungen haben wir bereits<br />

verschiedene, sehr erfolgreiche Verpackungssysteme<br />

realisiert“, so Jörg Kleiner,<br />

Vertriebsleiter Pharmaceutical & Medical Applications<br />

bei Bosch Packaging Technology<br />

in Beringen, Schweiz. „Gerade Auftragshersteller<br />

brauchen neben einer hohen Leistung<br />

auch eine hohe Flexibilität, um <strong>die</strong><br />

verschiedenen Produkte, BFS-Ampullenformate<br />

und Schachtelgrößen reibungslos umsetzen<br />

zu können“, erklärt Kleiner.<br />

1,7 Mrd. BFS-Ampullen jährlich<br />

Bei dem aktuellen Kundenprojekt handelt es<br />

sich um ein Unternehmen, das jährlich<br />

1,7 Mrd. BFS-Ampullen in den Größen von<br />

0,2 bis 15 ml herstellt. Der Auftragshersteller<br />

suchte nach einer Komplettlösung zum<br />

Ausbau seiner Produktionskapazitäten. Er<br />

entschied sich erneut <strong>für</strong> Bosch, um seine<br />

Verpackungslinie komplett zu automatisieren.<br />

Eine Vollautomatisierung erhöht nicht<br />

nur <strong>die</strong> Gesamtleistung, sie minimiert auch<br />

Fehlerquellen, da zusätzliche Prozessschritte<br />

des Be<strong>die</strong>npersonals, <strong>die</strong> bisher von Hand<br />

verrichtet wurden, wegfallen.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Projekt werden <strong>die</strong> BFS-Ampullenkarten<br />

in großen Gebinden über eine<br />

Kippstation in <strong>die</strong> Zuführeinheit geladen, in<br />

der sie in gleichmäßigen Abständen verein-<br />

44 <strong>phpro</strong> 05-2018


IM ÜBERBLICK:<br />

LDF FEEDPLACER<br />

Das hochflexible Delta-Roboter-System<br />

des Feedplacers LDF legt Objekte direkt<br />

in <strong>die</strong> Zuführkette einer Schlauchbeutelmaschine<br />

Jörg Kleiner ist Vertriebsleiter Pharma -<br />

ceutical & Medical Applications bei Bosch<br />

Packaging Technology<br />

Der Feedplacer Sigpack LDF ist<br />

ein hochflexibles Delta-Roboter-<br />

System <strong>für</strong> das Beschicken von<br />

Schlauchbeutel- und Thermoformmaschinen.<br />

Die Produkte<br />

werden auf einem Transportband<br />

den Roboterzellen zugeführt<br />

und z. B. direkt in <strong>die</strong> Zuführkette<br />

einer Schlauchbeutelmaschine<br />

gelegt. Vorteile des Roboterhandlings<br />

sind unter anderem<br />

das schonende Ausrichten empfindlicher<br />

Produkte sowie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit zu puffern und Lücken<br />

zu schließen. Darüber hinaus<br />

bieten Roboterhandhabungen<br />

eine hohe Formatflexibilität.<br />

Beispielsweise das Stapeln und<br />

Gruppieren von Produkten, sowie<br />

<strong>die</strong> Erstellung unterschiedlicher<br />

Multipackungen. Die Anpassung<br />

des Produktflusses an<br />

<strong>die</strong> Kettengeschwindigkeit wird<br />

vollautomatisch gesteuert. Bei<br />

Bedarf können weitere Module<br />

wie z. B. Blisterabstapler, Beipackzettelspender<br />

und Etikettierer<br />

integriert werden. Der<br />

Sigpack LDF ist auf 24/7-Stunden<br />

Betrieb ausgerichtet. Für<br />

den gesamten Betrieb ist nur ein<br />

Be<strong>die</strong>ner notwendig – einschließlich<br />

Formatwechsel und<br />

Reinigung. Durch <strong>die</strong> modulare<br />

Bauweise in der bis zu drei Roboter-Zellen<br />

miteinander kombiniert<br />

werden können, ist eine<br />

optimale Systemintegration garantiert.<br />

Die Delta-Roboter<br />

zeichnen sich durch ihr wartungsfreies<br />

und robustes Design<br />

aus. Da sich alle mit dem Produkt<br />

in Berührung kommenden<br />

Komponenten, wie Bänder und<br />

Greifer, einfach und schnell reinigen<br />

lassen, ist das Einhalten<br />

hoher Hygienestandards sichergestellt.<br />

Die Bosch Sigpack HCL verpackt <strong>die</strong> BFS-<br />

Produkte zum Schutz in Schlauchbeutel<br />

zelt werden. Die einzelnen Ampullenkarten<br />

werden anschließend dem Sigpack LDF<br />

Feedplacer zugeführt (siehe Kasten). Die<br />

Greifer der zwei Delta-Roboter nehmen <strong>die</strong><br />

Karten auf und platzieren sie direkt in <strong>die</strong><br />

Zuführkette der Schlauchbeutelmaschine. Je<br />

nach Packstil und Auftrag entscheidet der<br />

Be<strong>die</strong>ner, ob eine einzelne Ampullenkarte<br />

oder ein Stapel von fünf oder sechs Ampullenkarten<br />

verpackt werden sollen.<br />

Die Bosch Sigpack HCL verpackt <strong>die</strong> BFS-<br />

Produkte in Schlauchbeutel. „Für den Siegelungsprozess<br />

setzen wir neben Heiß- auch<br />

Ultraschall-Siegeltechnologien ein. Beide erzeugen<br />

hermetische Siegelnähte“, erläutert<br />

Kleiner. Die Ultraschallsiegelung hat den<br />

Vorteil, dass sie so gut wie keine Wärme erzeugt.<br />

Die Dichtpackung schützt <strong>die</strong> BFS-<br />

Produkte zusätzlich vor Licht und Wasserdampf.<br />

Eine Option zur zusätzlichen Leistungssteigerung<br />

des Systems ist <strong>die</strong> vollautomatische<br />

Folienverschweißung (HPS Splice).<br />

Für <strong>die</strong> Kartonierung bietet der Sigpack<br />

TTMP Toploader eine große Bandbreite an<br />

verschiedenen Schachtelformaten bei sehr<br />

schnellen Formatwechseln und hoher Prozesssicherheit.<br />

Dieser nimmt <strong>die</strong> in<br />

Schlauchbeutel verpackten Produkte aus<br />

der Gruppierkette und platziert sie sanft<br />

und zuverlässig in <strong>die</strong> Schachtel. Je nach<br />

Produkt und Größe der Schachteln formt,<br />

belädt und schließt <strong>die</strong> Maschine bis zu<br />

200 Schachteln pro Minute. „Kunden entscheiden<br />

sich <strong>für</strong> einen Kartonierer aus der<br />

TTM-Produktfamilie aufgrund der schnellen<br />

und werkzeuglosen Formatwechsel. Der<br />

TTM bietet eine sehr große Produkt- und<br />

Packstilflexibilität. So kann ein Auftragshersteller<br />

auf <strong>die</strong> unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse<br />

eingehen“, erklärt Kleiner. Für<br />

den Sigpack TTM stehen diverse Optionen<br />

zur Verfügung, unter anderem ein Beipackzettelspender<br />

sowie Co<strong>die</strong>rungs-, Serialisierungsmodule<br />

und Track-&-Trace-Lösungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518bosch<br />

AUTORIN:<br />

CORNELIA HARODT<br />

Marketing &<br />

Kommunikation,<br />

Bosch Packaging Technology<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 45


<strong>phpro</strong><br />

VERPACKUNG<br />

Bild:Babor<br />

Die Simultanplanung hilft Babor, <strong>die</strong> Verfügbarkeit der benötigten Rohwaren und Halbfabrikate und Verpackungsmaterialien bereits<br />

bei der Bestimmung der Losgrößen zu berücksichtigen<br />

Simultanplanung in der Kosmetikproduktion<br />

Mühelos durchs Nadelöhr<br />

Verpackungsmaschine<br />

Viele Unternehmen kennen ihn, den Stau vor der Verpackungsmaschine. Alle Auf -<br />

träge sind dringlich, einige hätten bereits gestern fertig sein sollen. Jetzt muss es<br />

schnell gehen, doch es steht nun mal nur eine Verpackungsmaschine am Ende der<br />

Fertigungslinie. Hätten sich <strong>die</strong> Aufträge nicht besser untereinander abstimmen<br />

lassen? Mithilfe einer Simultanplanungssoftware lässt sich <strong>die</strong>ses Problem lösen.<br />

Ein reibungsloser Ablauf in der Serienfertigung<br />

mit einer großen Produktpalette ist<br />

ein Kraftaufwand. Für Unternehmen ist <strong>die</strong><br />

Planung aller Produktionsschritte zeitintensiv<br />

und umständlich. Wenn es dann auch<br />

noch an <strong>die</strong> termingerechte und effiziente<br />

Verpackung der produzierten Artikel geht,<br />

steht <strong>die</strong> Situation oft Spitz auf Knopf: Sind<br />

<strong>die</strong> richtigen Verpackungsmaterialien vorhanden?<br />

Gibt es Sonderverpackungen wie<br />

zur Weihnachtszeit? Und verfügt <strong>die</strong> Fertigung<br />

wirklich über genügend Maschinenkapazität,<br />

um alle terminierten Standardaufträge<br />

plus Sonderaufträge pünktlich fertigzustellen?<br />

Nun aber läutet ein algorithmengestütztes<br />

Verfahren einen Paradigmenwechsel<br />

ein: Die Simultanplanung plant Serienfertigungsprozesse<br />

gegen begrenzte Kapazitäten<br />

mit einer dynamischen Losgrößenberechnung.<br />

Das Ergebnis: valide Ergebnisse, ein<br />

robustes, real machbares Produktionsprogramm<br />

und optimale Maschinenauslastung,<br />

auch an der Verpackungsmaschine.<br />

Kurze Zyklen, große Vielfalt<br />

Für Babor, einen Hersteller hochwertiger<br />

Naturkosmetik mit Sitz in Aachen, gilt es,<br />

<strong>die</strong> Koordination von rund 850 Rohstoffen<br />

und 2800 Verpackungsmaterialien, vom Deckel<br />

bis hin zur edlen Faltschachtel, unter<br />

einen Hut zu bringen. Wettbewerbsdruck,<br />

immer kürzere Produktlebenszyklen und ein<br />

äußerst volatiler Markt in der Kosmetikbranche<br />

hatten <strong>die</strong> Situation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion<br />

dabei zunehmend verändert: Es gab mehr<br />

Bestellungen, da<strong>für</strong> aber auch Produktionen<br />

in kleineren Losgrößen, bei größerer Variantenvielfalt<br />

und schwankendem Bedarf. Wenn<br />

unter <strong>die</strong>sen Voraussetzungen bei der Herstellung<br />

eines Produkts nicht alle relevanten<br />

Faktoren rechtzeitig bekannt sind, werden<br />

teure Ad-hoc-Beschaffungsmaßnahmen oder<br />

Sonderschichten fällig, um den angestrebten<br />

Liefertermin zu halten. Dies ist zum Beispiel<br />

der Fall, wenn Verpackungsmaterial ohne<br />

Prüfung mehrfach eingeplant wird und es<br />

somit zu einem Stock-out kommt. Das geschieht,<br />

wenn zwei Fertigungsaufträge zeit-<br />

46 <strong>phpro</strong> 05-2018


Industrie<br />

Ihr Mehrwert<br />

im Netz<br />

Bild:Inform<br />

Das algorithmisch gestützte Verfahren der Simultanplanung berechnet das gesamte<br />

Produktionsprogramm in einem einzigen Schritt<br />

beschaffungaktuell.de<br />

gleich aber isoliert voneinander geplant<br />

werden und dasselbe Verpackungsmaterial<br />

eingeplant wurde, der Vorrat aber nur <strong>für</strong><br />

eine Fertigungsmenge ausreicht.<br />

Bis jetzt setzen <strong>die</strong> meisten Unternehmen<br />

zur Lösung solcher Probleme noch auf eine<br />

aufwendige, manuelle Herangehensweise<br />

per Tausende Zeilen umfassende Excel-Tabellen.<br />

Dabei entstehen Mannstunden, <strong>die</strong><br />

auf echte Wertschöpfung statt Fehlerkorrektur<br />

gerichtet, erhebliche Mehrwerte <strong>für</strong> ein<br />

Unternehmen generieren würden.<br />

Simultan mit Algorithmen planen<br />

Dank des heutigen Entwicklungsstands von<br />

Hard- und Software sind Berechnungen innerhalb<br />

von Sekunden möglich, <strong>für</strong> welche<br />

vor wenigen Jahren noch Monate notwendig<br />

waren. Das algorithmisch gestützte Verfahren<br />

der Simultanplanung hebt <strong>die</strong> Trennung der<br />

einzelnen Planungsstufen auf. Es berechnet<br />

das gesamte Produktionsprogramm gegen<br />

begrenzte Kapazitäten und unter Betrachtung<br />

aller Kostenfaktoren und Restriktionen<br />

des jeweiligen Produktionssystems in einem<br />

einzigen Schritt. Der Einsatz von entscheidungsintelligenten<br />

Algorithmen bezieht<br />

übergreifend alle Produktionsschritte mit<br />

ein, <strong>die</strong> davor sukzessive bearbeitet wurden.<br />

Unter dem Namen Add*one Simultanplanung<br />

vom Aachener Softwareunternehmen<br />

Inform entwickelt, ermöglicht es ein kostenoptimales<br />

und machbares Produktionsprogramm,<br />

das <strong>die</strong> Bereiche Bedarfsprognose,<br />

Produktionsprogrammplanung und Beschaffungsmanagement<br />

miteinander vernetzt.<br />

Ihre Prognosen liefern valide Ergebnisse <strong>für</strong><br />

einen genauen, robusten Produktionsprogrammplan.<br />

Das Vergleichen von Excel-Tabellen<br />

und mühsamen Abstimmungen zwischen<br />

den Abteilungen hat damit ein Ende.<br />

Die Simultanplanung hilft Babor heute dabei,<br />

<strong>die</strong> kapazitive Machbarkeit und <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

der benötigten Rohwaren und<br />

Halbfabrikate bereits bei der Bestimmung<br />

der Losgrößen zu berücksichtigen. Verlässliche<br />

Aussagen über zukünftige Bedarfe und<br />

ein wirtschaftliches Bestandsmanagement<br />

ergänzen den ganzheitlichen, an der Wertschöpfungskette<br />

orientierten Planungsansatz.<br />

Statt ein oder zwei brenzlige Situationen<br />

im Monat zu lösen, hat sich <strong>die</strong> Anzahl<br />

von Ausnahmesituationen auf ein bis zwei<br />

im Jahr reduziert. In Bezug auf das Nadelöhr<br />

am Ende der Produktionslinie, den Verpackungsmaschinen,<br />

lässt <strong>die</strong> Simultanplanung<br />

ein Entkrampfen zu, da sich der Produktionsprogrammplan<br />

bis zu zwölf Monate im<br />

Voraus berechnen und täglich aktualisieren<br />

lässt. So werden Vorproduktionen und<br />

Eilaufträge in volatilen Märkten durch eine<br />

dynamische Losgrößenberechnung recht -<br />

zeitig miteingeplant.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518inform<br />

AUTOR:<br />

STEFAN AUERBACH<br />

Experte <strong>für</strong> Simultan -<br />

planung,<br />

Inform<br />

Aktuelles <strong>für</strong> den Einkauf<br />

Jederzeit schnell recherchierbare Nachrichten<br />

und Fachinformationen – auch<br />

unterwegs.<br />

Beschaffungsmärkte, Einkaufsmanagement,<br />

E-Procurement, Stellenmarkt und aktuelle<br />

Termine – beschaffung-aktuell.de bietet<br />

das aktuelle Wissen <strong>für</strong> den Einkauf.<br />

Beschaffung<br />

aktuell ist <strong>die</strong> Nr.1<br />

im Einkauf.<br />

Die passenden Me<strong>die</strong>n<br />

<strong>für</strong> Sie und Ihre Branche<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de <strong>phpro</strong> 05-2018 47


Aseptischer IBC-Behälter<br />

MEHR AUSSTELLER,<br />

MEHR BESUCHER<br />

Mit dem IBC-Behälter Ecobulk Foodcert Aseptic bietet<br />

Schütz maximalen Schutz <strong>für</strong> hochempfindliche Füllprodukte.<br />

Ermöglicht wird <strong>die</strong>s durch den integrierten<br />

Liner. Dieser besteht aus einer mehrlagigen, hochwertigen<br />

LDPE-Folie und wird samt Armatur durch Gamma-<br />

Bestrahlung sterilisiert – <strong>für</strong> besonders sensible Anwendungen<br />

unter aseptischen Bedingungen. Durch eine<br />

spezielle Faltung nahezu luftfrei gehalten, richtet er sich<br />

automatisch während des Befüllvorgangs aus und verhindert<br />

durch <strong>die</strong> integrierte EVOH-Permeationsbarriere<br />

zudem, dass sich das Füllprodukt durch Luftkontakt<br />

verändert. Ein Kontakt des Füllprodukts mit Kondensat,<br />

das sich unter Umständen im Innenbehälter bilden<br />

kann, wird ebenfalls ausgeschlossen. Die Haltbarkeit des<br />

abgefüllten Mediums wird so verlängert, <strong>die</strong> Zugabe<br />

von Konservierungsstoffen kann deutlich reduziert werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518schütz<br />

Bild: Nürnbergmesse<br />

Am 27. September endete nach dreitägiger<br />

Dauer <strong>die</strong> Fachpack. Sie wurde von 45 000<br />

Fachbesuchern besucht: 2016 waren es<br />

41 014. Das entspricht einem Plus von über<br />

9 %. Dabei stieg sowohl der Anteil inländischer<br />

als auch ausländischer Besucher. Letzterer<br />

allerdings überproportional, wie der<br />

Veranstalter Nürnbergmesse betont.<br />

Insgesamt nutzten 1644 Aussteller, deren<br />

Zahl 2016 bei noch bei 1542 lag, <strong>die</strong> Fachpack<br />

zur Präsentation ihrer Neuigkeiten.<br />

Erstmals belegten sie 12 Messehallen. Die<br />

Fachbesucher kamen vor allem aus den<br />

Branchen Lebensmittel und Getränke, Pharma<br />

und Medizintechnik, Kosmetik, Chemie<br />

und Automotive.<br />

Auf der Messe wurden erneut viele innovative<br />

Lösungen entlang des gesamten Verpackungsprozesses<br />

gezeigt: angefangen bei<br />

Packstoffen und Verpackungsmaschinen<br />

über Verpackungsdruck und -veredelung bis<br />

hin zu Logistiksystemen und Services. Wichtige<br />

Themen waren zudem <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

der Prozesse und das umweltgerechte<br />

Verpacken. Letzteres wird das Leitthema der<br />

Fachpack 2019 sein. Die Nürnberger Verpackungsmesse<br />

findet dann vom 24. bis<br />

26. September statt.<br />

Bild: Groninger<br />

Bild: Schütz<br />

Füll-, Verschließ- und Handlingmaschinen<br />

Groninger bietet Füll-, Verschließ-<br />

und Handlingmaschinen<br />

in standardisierter Modulbauweise<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharma-, Kosmetik-,<br />

und Consumer Healthcare-Industrie.<br />

Mit der Flexcare<br />

100 steht beispielsweise eine<br />

Anlage zur Verfügung, <strong>die</strong> 60 bis<br />

120 Consumer Healthcare Flaschen<br />

pro Minute verarbeitet.<br />

Bei der Vielzahl an möglichen<br />

Formaten sind drei Verschlussarten<br />

gleichzeitig realisierbar. Die<br />

optionale In-Prozess-Kontrolle<br />

verifiziert dabei <strong>für</strong> jede Flasche<br />

<strong>die</strong> hohe Füllgenauigkeit. Eine<br />

sehr hohe Flexibilität und Verfügbarkeit<br />

stellt außerdem der<br />

schnelle und werkzeuglose Formatwechsel<br />

der wenigen Bauteile<br />

sicher.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort:<br />

<strong>phpro</strong>0518groninger<br />

48 <strong>phpro</strong> 05-2018


Tamper-Evident-Etiketten schnell aufbringen<br />

Kompakte Blisterlinie<br />

In der BEC 300 von Uhlmann sind Blister- und Kartoniermodul<br />

auf 8,4 m zu einer kompakten Einheit vernetzt.<br />

Sie ist auf eine Maximalleistung von 300 Blistern<br />

und 150 Faltschachteln pro Minute ausgelegt. Neben<br />

der Leistung steht bei der Anlage <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nerfreundlichkeit<br />

im Fokus. Zudem punktet <strong>die</strong> BEC 300 mit<br />

einer großen Anwendungsvielfalt beim Verarbeiten aller<br />

gängigen Folienarten, Produktformen, Faltschachtel -<br />

größen und Verschlussarten. Um <strong>die</strong> Linie den betrieblichen<br />

Erfordernissen anzupassen, kann zwischen zwei<br />

Kartonierern und drei Zuführungen ausgewählt werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518uhlmann<br />

Bild: Uhlmann<br />

Im Februar 2019 wird es ernst<br />

mit der Tamper-Evident-Pflicht<br />

<strong>für</strong> viele Medikamente in der<br />

EU. Der Etikettierspezialist<br />

Herma zeigt deshalb, wie Maschinenbauer<br />

ihre Verpackungsanlagen<br />

mit Tamper-Evident-<br />

Modulen ausrüsten und dabei<br />

große Stückzahlen bewältigen<br />

können. Zur Wahl stehen drei<br />

unterschiedliche Module: Eine<br />

Lösung <strong>für</strong> Geschwindigkeiten<br />

bis etwa 40 m/min, eine Lösung<br />

<strong>für</strong> höhere Geschwindigkeiten<br />

mit motorischen Komponenten,<br />

z. B. <strong>für</strong> Auf- und<br />

Abwicklung, sowie eine Lösung<br />

<strong>für</strong> besonders enge Platzverhältnisse.<br />

Alle drei Lösungen be -<br />

inhalten jeweils zwei Hochleistungsetikettierer,<br />

<strong>die</strong> sich so anordnen<br />

lassen, dass sie alle<br />

gängigen Positionierungen von<br />

Tamper-Evident-Etiketten auf<br />

den Seitenlaschen von Faltschachteln<br />

abdecken können.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518herma<br />

Bild: Herma<br />

COMPAMED 2018<br />

Halle 8A, Stand H 01<br />

BETTER PACKAGING<br />

MULTIVAC bietet flexible<br />

Verpackungslösungen, <strong>die</strong><br />

medizinische Sterilgüter und<br />

Pharmazeutika schützen und Prozesssicherheit,<br />

Reproduzierbarkeit<br />

und Rückverfolgbarkeit unterstützen.<br />

Unser umfassendes Produktprogramm<br />

deckt dabei alle Verpackungstechnologien<br />

und Leistungsklassen ab.<br />

Darüber hinaus profitieren unsere Kunden vom<br />

einzigartigen MULTIVAC Clean Design, einfachster<br />

Be<strong>die</strong>nung, hoher Zuverlässigkeit sowie<br />

einem Servicenetz mit kurzen Reaktionszeiten.<br />

www.multivac.com<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 49


<strong>phpro</strong><br />

MESSENACHLESE<br />

PARTNER FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

Bild: Auer Packaging<br />

Intelligente Verpackung<br />

Intelligente, interaktive Medikamentenverpackungen<br />

mit integrierter<br />

Elektronik können <strong>die</strong><br />

Compliance verbessern und<br />

dem Patienten <strong>die</strong> Handhabung<br />

der Arznei erleichtern. Mit dem<br />

Smart Packaging Prototyp „Medical<br />

Prescription“ entwickelte<br />

<strong>die</strong> August Faller Gruppe eine<br />

digitalisierte Faltschachtel, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Regelbefolgung des Patienten<br />

bei der Medikamenteneinnahme<br />

unterstützt. Die Verpackungslösung<br />

mit kleinem E-Paper-Display<br />

und elektronischen<br />

Be<strong>die</strong>nelementen (Tasten) zählt<br />

<strong>die</strong> Tabletten herunter, erinnert<br />

den Patienten an <strong>die</strong> korrekte<br />

Uhrzeit zur Einnahme und meldet<br />

sich, wenn es Zeit ist, ein<br />

neues Rezept zu bestellen. Der<br />

besondere Clou: Mithilfe einer<br />

eigens entwickelten App und via<br />

Bluetooth können Arzt oder<br />

Apotheker <strong>die</strong> erstellte individuelle<br />

Einnahmeverordnung an <strong>die</strong><br />

Faltschachtel übertragen. Sobald<br />

der Patient dann <strong>die</strong> Arzneiverpackung<br />

zum ersten Mal öffnet<br />

oder eine der beiden Be<strong>die</strong>ntasten<br />

auf der Vorderseite drückt,<br />

zeigt das Display eine Begrüßung<br />

an. Darauf bietet es dem<br />

Patienten <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong><br />

Tabletten zu zählen oder sich<br />

über <strong>die</strong> korrekte Einnahmeverordnung<br />

zu informieren. Die<br />

Navigation durch das Menü erfolgt<br />

über <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>ntasten. Eine<br />

integrierte Uhr, eine LED und<br />

ein Tonsignal erinnern den Patienten<br />

an <strong>die</strong> pünktliche Medikamenteneinnahme.<br />

Für <strong>die</strong> Intelligenz<br />

der Faltschachtel sorgt<br />

eine besonders flache Elektronik<br />

mit E-Paper-Display, Mikrocontroller,<br />

Batterie und Bluetooth-/<br />

Funkschnittstelle.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518faller<br />

Kunststoffpaletten <strong>für</strong> den Reinraum<br />

Bild: August Faller<br />

Das Auer-Sortiment bietet vier<br />

verschiedene Arten von Kunststoffpaletten,<br />

allesamt aus hochwertigem<br />

Material. Sie wurden<br />

speziell <strong>für</strong> schwere Lasten konzipiert,<br />

sind maschinell transportabel<br />

und auf Euro- bzw.<br />

ISO-Formate abgestimmt. Die<br />

glatte Oberfläche sorgt <strong>für</strong> eine<br />

einfache Reinigung und macht<br />

das Produkt unverzichtbar allen<br />

Branchen, <strong>die</strong> hohe Hygieneanforderungen<br />

erfüllen müssen.<br />

Gegenüber Holzpaletten bieten<br />

insbesondere <strong>die</strong> Reinraumund<br />

Hygienepaletten viele weiteren<br />

Vorteile: Sie sind deutlich<br />

leichter, nehmen bei Lagerung<br />

im Freien kein Wasser auf, hinterlassen<br />

keine Splitter und sind<br />

nicht anfällig <strong>für</strong> Schimmelpilze.<br />

Die Reinraumplatte lässt sich<br />

durch ihre glatte, geschlossene<br />

Auflagefläche problemlos<br />

gründlich reinigen und ist somit<br />

ideal <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lagerung und<br />

den Transport von hygienischen<br />

Waren geeignet. Die Palette ist<br />

sowohl mit als auch ohne Sicherungsrand<br />

erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518auer<br />

Sicher in Schlauchbeutel verpackt<br />

Die aktuelle Modellvariante des<br />

Schubert-Schlauchbeutelaggregats<br />

Flowmodul verfügt über<br />

ein offenes Maschinendesign<br />

und erleichtert <strong>die</strong> Line<br />

Clearance. Mit dem Flowmodul<br />

ist der Verpackungsmaschinenbauer<br />

in der Lage, auch das Verpacken<br />

von Produkten in<br />

Schlauchbeuteln vollständig in<br />

sein modulares Maschinenkonzept<br />

zu integrieren. Um den unterschiedlichen<br />

Anforderungen<br />

der verwendeten Verpackungs -<br />

folien gerecht zu werden, besteht<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, entweder<br />

thermisch oder mit Ultraschall<br />

zu siegeln. Durch <strong>die</strong> einheitliche<br />

Maschinensteuerung von<br />

TLM-Anlage und Schlauchbeutelaggregat<br />

ist der Betrieb be<strong>die</strong>nerfreundlich.<br />

So lässt sich<br />

das Schlauchbeutelaggregat gemeinsam<br />

mit den gesamten<br />

Linienelementen über ein einziges<br />

HMI-Interface be<strong>die</strong>nen.<br />

Aspekte wie der vollautomatische<br />

Mitnehmerwechsel mit<br />

Bild: Schubert Packaging<br />

Präzise Röntgeninspektion<br />

Heuft präsentiert auf der Fachpack, wie auf engstem<br />

Raum eine hundertprozentige Qualitätsinspektion befüllter<br />

Pharma-Primärpackmittel im effizienten Geradeauslauf<br />

gelingt. Die Systeme jüngster Generation machen<br />

feste Fremdkörper wie Glas- und Metallpartikel<br />

selbst in intransparenten Erzeugnissen schonend und<br />

präzise sichtbar. Mit dem Röntgenblitzer Spotter II PHS<br />

steht beispielsweise ein kompakter Inspektor bereit, der<br />

kleine Metallfragmente, Glas partikel und weitere feste<br />

Fremdkörper, in lyophilisierten und anderen intransparenten<br />

Produkten identifiziert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518heuft<br />

austauschbaren Kassetten <strong>für</strong><br />

weitere Formate sowie <strong>die</strong><br />

Geschwindigkeit der Zuführkette<br />

von bis zu 60 m/min ermöglichen<br />

eine hohe Leistung. Bei<br />

einer Formatumstellung wird<br />

<strong>die</strong> komplette Formschulter<br />

gewechselt. Das Flowmodul<br />

wird mit den Standardkomponenten<br />

von Schubert wie dem<br />

Bilderkennungssystem ergänzt.<br />

Der automatische Folienrollensplice<br />

ist ebenso Standard wie<br />

<strong>die</strong> servogesteuerten Folienrollen.<br />

Soll das Produkt wahlweise<br />

zuerst in ein Karton- oder<br />

Plastiktray gelegt werden, so<br />

kann <strong>die</strong>se Funktion einfach mit<br />

einer zusätzlichen Teilmaschine<br />

realisiert werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518schubert<br />

50 <strong>phpro</strong> 05-2018


<strong>phpro</strong><br />

PARTNER FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Pharmaproduktion präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />

Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />

Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />

Management Qualitätsmanagement GMP<br />

Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />

Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />

Analyse Weiterbildung Seminare Tagungen<br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Bookmark!<br />

Finden Sie <strong>die</strong> passenden Unternehmen<br />

aus den Bereichen Produktion,<br />

Verpackung, Management und<br />

Dienstleistung.<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen,<br />

Details zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis<br />

auf prozesstechnik-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit 90<br />

Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen <strong>für</strong> alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

FILTERGERÄTE UND -ANLAGEN<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

KOMPONENTEN<br />

Infastaub GmbH<br />

www.infastaub.de<br />

Fertigungsverfahren können mit Staubentwicklungen<br />

verbunden sein, Richtlinien schreiben Grenzwerte <strong>für</strong><br />

Staubemissionen vor, Staubbelastungen müssen <strong>für</strong>-<br />

Mensch und Umwelt so gering wie möglich gehalten<br />

werden. Infastaub hat da<strong>für</strong> <strong>die</strong> passende Filteranlage:<br />

– Filteranlagen in den Ausführungen als Taschenfilter,<br />

Schlauchfilter, Patronenfilter, Kassettenfilter,<br />

Lamellenfilter, Sicherheitsfilter<br />

– Volumenströme von 20 m³/h – ca. 20.000 m³/h<br />

– Volumenströme > 20.000 m³/h auf Anfrage<br />

– Maschinen- und Arbeitsplatzentstaubung<br />

Infastaub GmbH | 61348 Bad Homburg<br />

Tel. 06172 3098-0 | infa@infastaub.de<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

Lechler GmbH<br />

www.lechler.de<br />

Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />

Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />

Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />

Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />

und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />

ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />

mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />

In<strong>die</strong>n und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />

Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />

geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />

beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />

kommt <strong>die</strong> Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

MESSTECHNIK + PROBENAHME<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

REMBE® Kersting GmbH<br />

www.rembe-kersting.de<br />

REMBE® Kersting – Ihr Partner <strong>für</strong> messtechnische<br />

Lösungen und Automatisierung von repräsentativen<br />

Probenahmen. Die SCHÜTTGUT-EXPERTEN schaffen<br />

Nachhaltigkeit durch<br />

• Masse-Durchflussmesstechnik von Pulvern<br />

und Schüttgütern<br />

• gravimetrische Messtechnik zur repräsentativen<br />

Füllstandmessung<br />

• Systemlösungen zur Optimierung der Lieferkette und<br />

• professionelle Probenahme <strong>für</strong> <strong>die</strong> lückenlose<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food <strong>für</strong> mehr Innovation.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 51


<strong>phpro</strong><br />

MANAGEMENT<br />

Blockchain-Technologie <strong>für</strong> digitale Logbücher<br />

Absolute Sicherheit<br />

bei Revisionen<br />

Eschbach präsentiert eine Informations- und Dokumentationslösung speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Pharma- und Biotechproduktion, <strong>die</strong> Daten mittels Blockchain-Technologie absolut<br />

fälschungssicher speichert, ohne dabei <strong>die</strong> Daten selbst preiszugeben. Die Software<br />

ist webbasiert und somit plattformunabhängig. Sie wurde speziell auf <strong>die</strong><br />

Compliance-Anforderungen und Bestimmungen der <strong>Pharmaindustrie</strong> entwickelt.<br />

Die Anforderungen an Hersteller der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

steigen stetig. Globaler Wettbewerb<br />

sowie <strong>die</strong> internationale Herstellung<br />

und Lieferung der Roh- und Wirkstoffe erhöhen<br />

<strong>die</strong> Komplexität von Lieferketten. Parallel<br />

kommen fortwährend neue Regularien<br />

und Richtlinien zur Qualitätssicherung der<br />

Produktionsabläufe, -umgebungen sowie<br />

Anlagenbestände hinzu. Chargenrückverfolgbarkeit<br />

und ein Track & Trace bis hin<br />

zum Kunden spielen darüber hinaus eine<br />

entscheidende Rolle und zwingen Unternehmen<br />

<strong>die</strong> Digitalisierung ihrer Prozesse<br />

voranzutreiben.<br />

Sicher zum nächsten GMP-Audit<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund unterstützt Hersteller<br />

Eschbach seine Anwender nun mit einer<br />

branchenspezifischen Applikation der interaktiven<br />

Logbuch-Software. Basierend auf der<br />

Datenintegrität, der Integrationsfähigkeit<br />

und dem Funktionsreichtum der ursprünglichen<br />

Kernanwendung wurde speziell ein<br />

Equipment-Logbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> GMP-Produktion<br />

entwickelt. Mit der Software lassen sich<br />

sämtliche Vorgänge wie Herstellungsprozesse,<br />

Maschinenstillstände, Kalibrierungen,<br />

Anlagenreinigungen oder Instandhaltungen<br />

komfortabel festhalten und dokumentieren.<br />

Damit ersetzt <strong>die</strong> Software nicht nur ganze<br />

Bücherschränke vor den Reinraumschleusen,<br />

sondern erhöht vor allem auch <strong>die</strong> Datenqualität<br />

und vereinfacht <strong>die</strong> Recherche.<br />

Überwacht wird <strong>die</strong>s zusätzlich durch ein<br />

manipulationssicheres Blockchain-gestütztes<br />

Kontrollsystem, das bei jedem Logbucheintrag<br />

automatisch aktiv wird. „Um <strong>die</strong> Daten<br />

dauerhaft revisions- und somit auch manipulationssicher<br />

zu machen, vergibt das System<br />

zu jedem Datensatz und <strong>für</strong> jede Änderung<br />

automatisch einen Zeitstempel“, erklärt<br />

Geschäftsführer Andreas Eschbach.<br />

„Mit Blockchain Timestamping wird das<br />

Manipulieren von Daten praktisch unmöglich.<br />

Die Frage, ob eine Aufzeichnung zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt existiert hat,<br />

wird sich nicht mehr stellen.“<br />

Krypto-Hashs schützen Daten<br />

Der Schutz vertraulicher Daten ist oft eine<br />

valide Hemmschwelle <strong>für</strong> Blockchain-Projekte.<br />

An <strong>die</strong>ser Stelle hat das Zeitstempel-<br />

Prinzip einen entscheidenden Vorteil. Die in<br />

der Software integierte Distributed-Blockchain-Ledger-Schnittstelle<br />

versieht jede Aufzeichnung<br />

mit einem kryptologischen Hash<br />

– einer Art Fingerabdruck des Datensatzes.<br />

Die Anforderungen an <strong>die</strong><br />

Herstellungsprozesse pharmazeutischer<br />

Unternehmen<br />

steigen stetig. Anlagen und<br />

Prozesse müssen sich revisionssicher<br />

abbilden lassen.<br />

Bilder: Eschbach<br />

52 <strong>phpro</strong> 05-2018


Das interaktive Equipment-Logbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmabranche macht <strong>die</strong> Datenintegrität über eine<br />

Blockchain-Einbindung beweissicher<br />

Im Anschluss wird <strong>die</strong>ser Fingerabdruck<br />

über den Timestamping-Dienst Originstamp<br />

an <strong>die</strong> Blockchain übermittelt. „Mittels der<br />

Hash-Methode bleiben <strong>die</strong> Daten unserer<br />

Kunden sicher und streng vertraulich, während<br />

sie gleichzeitig dauerhaft revisionssicher<br />

archiviert werden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

schnell abrufbar sind“, erklärt<br />

Eschbach.<br />

So <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> eingesetzte Technologie nicht<br />

nur zur rechtssicheren Dokumentation der<br />

gesamten Equipment-Historie, sondern<br />

auch zur lokalen Überwachung aller dokumentierten<br />

Vorgänge. „In dem Zusammenhang<br />

ist es uns wichtig, darauf hinzuweisen,<br />

dass <strong>die</strong> von der Distributed-Ledger-<br />

Technologie verwalteten Daten absolut sicher<br />

und <strong>für</strong> Dritte uneinsehbar sind“, betont<br />

Eschbach. „Selbst wir als Anbieter der<br />

Lösung haben keine Möglichkeit, <strong>die</strong> Daten<br />

aus dem Fingerabdruck in der Blockchain<br />

zurückzurechnen.“<br />

Volle Datentransparenz<br />

Neben der Gewährleistung von Complianceund<br />

Sicherheitsbedingungen stellt <strong>die</strong> Lösung<br />

zusätzlich einen Single point of truth<br />

(Spot) rund um <strong>die</strong> Nutzung des Produktionsequipments<br />

dar. Durch das Spot-Prinzip<br />

hält <strong>die</strong> Software einen allgemeingültigen<br />

Datenbestand bereit, der allen relevanten<br />

Rollen im Produktionsbetrieb Live-Daten<br />

zur Verfügung stellt. Die digitale Erfassung<br />

der Daten macht dabei <strong>die</strong> Informationen<br />

nicht nur zugänglich und transparent, sie<br />

führt auch zu mehr Konsistenz. So kann beispielsweise<br />

beim Start einer Produktionskampagne<br />

ein einziger Eintrag zeitgleich in<br />

<strong>die</strong> Logbücher aller betroffenen Equipments<br />

geschrieben werden. Neben der Nutzung<br />

durch <strong>die</strong> Produktionsmitarbeiter selbst<br />

können auch Qualitätsverantwortliche wertvolle<br />

Daten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Batchfreigabe heranziehen.<br />

Auch <strong>die</strong> Instandhaltung kann eingebunden<br />

werden, zum Beispiel über einen<br />

automatisierten Austausch von Reparaturaufträgen<br />

mit der Instandhaltungssoftware<br />

(CMMS). Frei konfigurierbare Filter lassen<br />

eine beliebige Auswertung der Logbuchdaten<br />

zu.<br />

Plattformunabhängig<br />

Ein großer Vorteil im Tagesgeschäft ist auch<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nerfreundlichkeit der Lösung. Die<br />

Softwareoberfläche wurde im engen Austausch<br />

mit den Anwendern entwickelt.<br />

Schulungsaufwände sind gering und alle<br />

Funktionen erschließen sich intuitiv. Auch<br />

ist <strong>die</strong> Software webbasiert und läuft somit<br />

plattformunabhängig auf allen gängigen<br />

Webbrowsern am PC sowie auf mobilen<br />

Endgeräten. Dies ist ein besonderer Vorteil<br />

im Reinraum, wo Papierlogbücher meist<br />

nicht einsetzbar sind und außerhalb der<br />

Produktionszellen aufbewahrt und genutzt<br />

werden müssen. Hier können reinraumgeeignete<br />

Tabletcomputer direkt am Produktionsarbeitsplatz<br />

den zeitaufwendigen Weg<br />

durch <strong>die</strong> Schleuse ersparen und <strong>die</strong> Distanz<br />

zwischen Mitarbeiter, Information und Produktion<br />

entscheidend verringern.<br />

Io.Equipment wurde speziell auf <strong>die</strong> Compliance-Anforderungen<br />

und Bestimmungen<br />

der <strong>Pharmaindustrie</strong> entwickelt. Hersteller<br />

von pharmazeutischen Produkten können<br />

damit im Handumdrehen ihre Equipment-<br />

Geschäftsführer Andreas Eschbach über das<br />

digitale Logbuch: „Mittels Distributed-Ledger-Technologie<br />

verwaltetet <strong>die</strong> Software<br />

Daten aus der GMP-Produktion absolut sicher<br />

und <strong>für</strong> Dritte uneinsehbar.“<br />

Logbücher unter Einhaltung der geltenden<br />

Regularien europäischer und US-amerikanischer<br />

Vorschriften digitalisieren. So berücksichtigt<br />

<strong>die</strong> Lösung <strong>die</strong> geltenden Anforderungen<br />

der United States Food and Drug<br />

Administration (FDA) CFR 21, Part 11, welche<br />

<strong>die</strong> Authentizität und Sicherheit aufgezeichneter<br />

Daten festlegt. Insbesondere baut<br />

<strong>die</strong> Lösung auf Abschnitt 211.182. des FDA<br />

CFR 21 auf, wonach Pharmahersteller ein<br />

Logbuch über <strong>die</strong> Verwendung ihres Produktionsequipments<br />

führen müssen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518eschbach<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 53


<strong>phpro</strong><br />

MANAGEMENT<br />

Bild: Fotolia – mast3r<br />

Hermes implementierte mit der Realtime-Big-Data-Lösung einen Data Lake auf Basis von Technologien des Anbieters Cloudera<br />

Vorausschauende Wartung bei Hermes Arzneimittel<br />

Big Data optimiert<br />

Arzneimittelproduktion<br />

Die fortlaufende Prozessverifizierung („Ongoing Process Verification“, OPV)<br />

verlangt von den Herstellern <strong>die</strong> Dokumentation wichtiger Produktattribute und<br />

Prozessparameter. Bislang erfüllte der Arzneimittelhersteller Hermes <strong>die</strong>se Anforderungen<br />

durch Einsatz von Excel-Tabellen und einer Punkt-zu-Punkt-Integration von<br />

Softwaresystemen. In der Praxis hat sich <strong>die</strong>s als unflexibel und arbeitsaufwendig<br />

erwiesen. Jetzt nutzt das Unternehmen eine integrierte Komplettlösung.<br />

Das im Jahr 1907 gegründete Familien -<br />

unternehmen Hermes Arzneimittel fertigt<br />

und liefert hochwertige Erzeugnisse zur<br />

Selbstmedikation. Über zwei Unternehmensbereiche<br />

– Hermes OTC und Hermes<br />

Pharma – werden über 13 000 Kunden in<br />

mehr als 60 Ländern be<strong>die</strong>nt. Die wichtigsten<br />

Marken des Herstellers sind doc, Biolectra,<br />

Anti Brumm und Cevitt. Im Rahmen<br />

eines Modernisierungsprojektes integrierte<br />

Hermes <strong>die</strong> unterschiedlichen IT- und Produktionssysteme.<br />

Dies erfolgte mit einer Integrationslösung<br />

von Talend. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Implementierungspartner<br />

Quin scape integrierte Hermes sechs IT-Systeme,<br />

<strong>die</strong> in der Fertigung zusätzliche Prozessdaten<br />

erheben – in unterschiedlichen<br />

Formaten, über unterschiedliche Schnittstellen<br />

und mit jeweils eigenen Projektnummern.<br />

Mit der neuen Lösung hat Hermes<br />

bei seinen Integrations- und Datenerfassungsprozessen<br />

eine Abfolge komplexer<br />

Prozesse weiter automatisiert, <strong>die</strong> bislang<br />

nicht nur wenig wartungsfreundlich waren,<br />

sondern auch viel Handarbeit in der Programmierung<br />

erforderten.<br />

So kann <strong>die</strong> IT des Arzneimittelherstellers<br />

heute deutlich schneller auf Anfragen reagieren<br />

und <strong>die</strong> gewünschten Daten und Reports<br />

bereitstellen. Darüber hinaus erlaubte<br />

<strong>die</strong> Lösung den Aufbau eines sogenannten<br />

Data Lakes. In <strong>die</strong>se zentrale Datensammlung<br />

fließen <strong>die</strong> Daten unterschiedlicher IT-<br />

Systeme ein, sodass Hermes einen wesentlich<br />

detaillierteren Einblick in seinen Fertigungsbetrieb<br />

erhält. Die gewonnenen Informationen<br />

<strong>die</strong>nen dem Unternehmen als<br />

Basis <strong>für</strong> Predictive Maintenance, Vendor-<br />

Managed Inventory (VMI) und gezieltes<br />

Marketing.<br />

Vorteile einer Komplettplattform<br />

Um <strong>die</strong> gesetzlichen OPV-Anforderungen<br />

zu erfüllen, suchte Hermes nach einer Big-<br />

Data-Plattform, <strong>die</strong> mitwächst und zukunftssicher<br />

ist. In Zusammenarbeit mit<br />

Quinscape hat der Arzneimittelhersteller<br />

sich <strong>für</strong> Talend als Integrationslösung entschieden.<br />

Außerdem kooperiert das Unternehmen<br />

bei der LAN- und WAN-Administration<br />

mit der Deutschen Telekom, <strong>die</strong> Hermes<br />

eine cloudbasierte Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Open-<br />

Source-Big-Data-Plattform Hadoop anbietet.<br />

Ein immer rasanter werdender Wandel in<br />

der Industrie ist absehbar und Hermes hatte<br />

den Eindruck, dass <strong>die</strong> Open-Source-Community<br />

und eine vereinheitlichte Datenplattform<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> kommenden Anforderungen<br />

am besten funktionieren würden.<br />

Es war <strong>die</strong> Kombination aus der Erfahrung<br />

von Quinscape und den vorkonfigurierten<br />

54 <strong>phpro</strong> 05-2018


Bild: iStock<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Implementierungspartner<br />

Quin scape integrierte Hermes<br />

sechs IT-Systeme, <strong>die</strong> in<br />

der Fertigung zusätzliche<br />

Prozessdaten erheben<br />

Integrationslösungen von Talend, <strong>die</strong> es Hermes<br />

ermöglichten, seine IT- und Produktionssysteme<br />

um 50 % schneller zu integrieren<br />

als zuvor. Hermes schätzt auch <strong>die</strong> Plattformunabhängigkeit<br />

der Integrationslösung,<br />

da <strong>die</strong>se beispielsweise im eigenen Rechenzentrum<br />

oder in der Cloud ausgeführt werden<br />

kann. Hinzu kommt <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zur nativen Codegenerierung, um eigene<br />

Anforderungen schnell umzusetzen. Diese<br />

Faktoren ergaben bei geringerem Aufwand<br />

einen signifikanten Leistungsschub <strong>für</strong> das<br />

Datenmanagement. Zudem vereinfacht <strong>die</strong><br />

Integrationslösung wiederkehrende Abläufe<br />

in der Administration, der Wartung und<br />

beim Support.<br />

Big Data nutzen<br />

In Kooperation mit Quinscape implementierte<br />

Hermes mit der Real-Time-Big-Data-<br />

Lösung einen Data Lake auf Basis von Technologien<br />

des Anbieters Cloudera. So gelang<br />

es Hermes, deutlich größere Datenmengen<br />

als bisher zu erfassen. Das Unternehmen<br />

verfügt nun über eine lückenlose Sicht auf<br />

den gesamten Herstellungsablauf <strong>für</strong> jede<br />

einzelne Arzneimittelcharge. Hermes analysiert<br />

<strong>die</strong>sen umfassenden Datenbestand über<br />

seine Big-Data-Lösung und kann so Muster<br />

in den Daten erkennen.<br />

Mit einer Big-Data-Lösung speichert das<br />

Unternehmen alle Daten, <strong>die</strong> es erfassen<br />

kann. Hermes ist nun in der Lage, eine Vielzahl<br />

von Daten etwa im Zusammenhang mit<br />

einer Fertigungsstörung erfassen – z. B.<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einer<br />

Produktionshalle, um auf <strong>die</strong>se Weise künftige<br />

Störungen verstehen, vorhersagen und<br />

möglichenfalls abwenden zu können.<br />

Innerhalb des Unternehmens fordern Abteilungen<br />

immer wieder neue Leistungen bei<br />

in der IT-Abteilung an, etwa Daten zu Materialien<br />

oder Prozessen. Diese Informationen<br />

sollen natürlich zeitnah und nicht in drei<br />

oder vier Monaten vorliegen, bis <strong>die</strong> IT genügend<br />

Daten gesammelt hat, um <strong>die</strong>se Anfragen<br />

bearbeiten zu können. Da mit dem<br />

Data Lake alle Daten bereits vorliegen, lassen<br />

sich entsprechend <strong>die</strong> Anfragen deutlich<br />

schneller beantworten und sogar zusätzliche<br />

Leistungen anbieten. Beispielsweise ist Hermes<br />

in der Lage, demografische Informationen<br />

mit Angaben aus Befragungen, Daten<br />

aus den sozialen Me<strong>die</strong>n und Produktionsdaten<br />

zusammenzuführen. Die Ergebnisse<br />

sind <strong>für</strong> zielgerichtetes Marketing von großem<br />

Wert.<br />

Optimierung der Produktion<br />

Die Anwendung des VMI-Prinzips gestattet<br />

Hermes-Kunden zukünftig eine Optimierung<br />

ihres Bestands sowie eine Prognose<br />

der benötigten Arzneimittelmengen auf<br />

Grundlage von Ereignissen, <strong>die</strong> in aller Welt<br />

stattfinden – etwa Wetterdaten oder frühen<br />

Anzeichen bevorstehender Epidemien. Hermes<br />

ist durch <strong>die</strong> Einführung einer Big-Data-Strategie<br />

und <strong>die</strong> Erfassung von deutlich<br />

mehr Daten als gesetzlich vorgeschrieben in<br />

der Lage, branchenführende Funktionen zu<br />

implementieren und der Konkurrenz so<br />

stets einen Schritt voraus zu sein. Mithilfe<br />

von Sensordaten, <strong>die</strong> bei Fertigungsprozessen<br />

gewonnen werden, erhält Hermes einen<br />

besseren Einblick in seinen Produktionsbetrieb<br />

und kann hochwertige Arzneimittel <strong>für</strong><br />

seine Kunden herstellen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518talend<br />

AUTOR:<br />

FRANK HEMMERS<br />

CIO,<br />

Hermes Arzneimittel<br />

AUTOR:<br />

OTTO NEUER<br />

Vice President Sales<br />

EMEA Central,<br />

Talend<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 55


<strong>phpro</strong><br />

MANAGEMENT<br />

Bild:iStock<br />

Cloudbasierte Datenraumlösungen ermöglichen <strong>die</strong> unkomplizierte Bereitstellung von Informationen und bieten gleichzeitig Schutz<br />

vor unberechtigtem Zugriff durch Dritte<br />

Sichere Datenräume schützen sensible Forschungsergebnisse und Patientendaten<br />

Das Datengold im<br />

digitalen Tresor<br />

Digitale Datenräume vereinfachen und beschleunigen den Datenaustausch und <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit, ohne dass <strong>die</strong> Sicherheit auf der Strecke bleibt. Gerade bei den<br />

hochsensiblen Informationen im Biotech-Umfeld und den steigenden Cyberangriffen<br />

ist es wichtig, dass Unternehmen auf zuverlässige Kommunikationslösungen setzen –<br />

der Biotech-Spezialist Paion macht es vor.<br />

Der Healthcare- und Lifesciences-Sektor<br />

profitiert besonders von der Digitalisierung.<br />

Schließlich lassen sich mit den geeigneten<br />

Technologien Messdaten und Versuchsergebnisse<br />

computergestützt verarbeiten und interpretieren.<br />

Selbst der Austausch von hochsensiblen<br />

Daten wie klinischen Stu<strong>die</strong>n erfolgt<br />

mittlerweile in der Regel digital. Besonders<br />

relevant ist das im Zusammenhang<br />

mit internationalen Kooperationen mit Entwicklungs-<br />

und Kommerzialisierungspartnern,<br />

der Auslizenzierung, Due Diligence<br />

oder Finanzierung. Diese Prozesse werden<br />

durch den digitalen Austausch beschleunigt<br />

und vereinfacht. Die Kehrseite: Daten werden<br />

in Unternehmen oftmals nicht ausreichend<br />

geschützt und sind eine leichte Beute<br />

<strong>für</strong> Cyberkriminelle. Eine Stu<strong>die</strong> von KPMG<br />

zeigt, dass in den letzten Jahren <strong>die</strong> Zahl der<br />

(versuchten) Daten<strong>die</strong>bstähle im Biotech-<br />

Sektor stark angestiegen ist. Rund <strong>die</strong> Hälfte<br />

der Befragten (47 %) hatte mit Cyberangriffen<br />

oder anderen Fällen von Datenschutzverletzungen<br />

zu kämpfen. Die größte<br />

Schwachstelle liegt <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten der Befragten<br />

auf der Hand: der Datenaustausch<br />

mit Dritten. 63 % gaben hier an, dass digitale<br />

Prozesse nicht vollständig von der IT kontrolliert<br />

werden können und dass es an entsprechenden<br />

Ressourcen mangelt.<br />

Schutz von geistigem Eigentum<br />

Der Schutz des geistigen Eigentums hat also<br />

oberste Priorität. Das weiß auch Biotech-<br />

Spezialist Paion. Das Aachener Unternehmen<br />

generiert Wirkstoffe zur Anwendung bei<br />

ambulanter und im Krankenhaus durchgeführter<br />

Se<strong>die</strong>rung, Anästhesie und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Intensivmedizin. Gerade bei der Entwicklung<br />

neuer Medikamente ist eine intensive<br />

Kommunikation mit bestehenden und potenziellen<br />

Partnern, Forschungseinrichtun-<br />

56 <strong>phpro</strong> 05-2018


gen und anderen akademischen Einrichtungen<br />

ausschlaggebend. Dabei handelt es sich<br />

unter anderem um zentrale Geschäftsgeheimnisse,<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse,<br />

patentrechtlich relevantes Know-how oder<br />

vertrauliche Patientendaten. Diese Informationen<br />

müssen dementsprechend so effizient<br />

wie möglich vor Diebstahl, unbefugten<br />

Blicken und nicht autorisierter Vervielfältigung<br />

geschützt werden.<br />

Dass ein Schutz <strong>für</strong> sensible Forschungsdaten<br />

unerlässlich ist, galt <strong>für</strong> das Unternehmen<br />

ganz besonders bei der Entwicklung<br />

von Remimazolam, einem intravenös verabreichten,<br />

rasch wirkenden und gut steuerbaren<br />

Benzodiazepin-Sedativum und -Anästhetikum.<br />

Als technisches Herzstück <strong>für</strong> den<br />

Austausch <strong>die</strong>ser Daten fungieren deshalb<br />

<strong>die</strong> sicheren cloudbasierten Datenraumlösungen<br />

von Brainloop. Der Brainloop<br />

Collaborationroom unterstützt Paion beim<br />

Partnering und Outlicensing; der Brainloop<br />

Dealroom bei Due-Diligence-Prüfungen.<br />

Geschützter Raum <strong>für</strong> Daten<br />

Sichere Datenräume ermöglichen <strong>die</strong> unkomplizierte<br />

Bereitstellung von Informationen<br />

<strong>für</strong> potenzielle Investoren und Partner<br />

und bieten gleichzeitig Schutz vor unberechtigtem<br />

Zugriff durch Dritte. Der Administrator<br />

legt den Datenraum an, definiert<br />

<strong>die</strong> Gruppe der Personen, <strong>die</strong> Zugriff über<br />

den Browser oder das mobile Endgerät bekommt<br />

und weist verschiedene Berechtigungsstufen<br />

zu. Zu den vier wichtigsten<br />

Vorteilen <strong>für</strong> Biotech-Unternehmen gehören<br />

IT-Sicherheit, Schutz vertraulicher Dateien<br />

durch umfassende Mechanismen wie Information-Rights-Management-Technologien,<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, effizient und unternehmensübergreifend<br />

zusammenzuarbeiten<br />

und <strong>die</strong> Benutzerfreundlichkeit des Cloud-<br />

Dienstes.<br />

Zusammenarbeit mit Partnern<br />

Paion nutzt <strong>die</strong> Datenraumlösungen vor allem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit externen<br />

Partnern und <strong>die</strong> interne Kommunikation.<br />

Das Biotech-Unternehmen pflegt mit Firmen<br />

weltweit unterschiedliche Vereinbarungen<br />

und erlaubt <strong>die</strong>sen und potenziellen Interessenten<br />

den Zugriff auf Forschungsdaten.<br />

Daten, <strong>die</strong> von anderen Partnern zum<br />

Teilen freigegeben wurden, können außerdem<br />

besser weitergeleitet werden. Das<br />

macht den Austausch von wissenschaftlichen<br />

und analytischen Reports bis hin zu<br />

pharmazeutischen Erkenntnissen sowie klinischen<br />

und nonklinischen Experimenten<br />

einfach und sicher.<br />

Damit jeder nur das sieht, was er sehen soll,<br />

lassen sich über das integrierte Information-<br />

Rights-Management Zugriffsrechte individuell<br />

auf Dokumentenebene vergeben.<br />

Wenn beispielsweise ein Ordner Daten <strong>für</strong><br />

den Due-Diligence- oder Outlicensing-Prozess<br />

sowie zusätzlich Dokumente mit chemischen<br />

Forschungsergebnissen enthält,<br />

können <strong>die</strong>se manchen Nutzern im Rahmen<br />

des Bieterprozesses erst später freigeschaltet<br />

werden. Vertrauliche Daten können bei Bedarf<br />

auch nur gelesen, aber nicht lokal gespeichert<br />

oder ausgedruckt werden.<br />

Hohe Sicherheitsstandards<br />

Internes Know-how, Muster, Forschungsgeheimnisse,<br />

Markennamen oder Copyrights –<br />

<strong>die</strong>se Daten rund um <strong>die</strong> Entwicklung biopharmazeutischer<br />

Produkte sind das Kapital<br />

des Unternehmens und sollten auch online<br />

in einem Tresor liegen. Brainloop ermöglicht<br />

deshalb <strong>die</strong> durchgängige Verschlüsselung<br />

von Dateien auf allen Endgeräten, dem<br />

Server und beim Transfer. Eine rollenbasierte<br />

Rechtevergabe und <strong>die</strong> Vorgabe von Sicherheitskategorien<br />

<strong>für</strong> diverse Schutzklassen<br />

sorgen <strong>für</strong> zusätzliche Sicherheit.<br />

Sicherheit und Integrität sind durch standardisierte<br />

Entwicklungsprozesse mit routinemäßigen<br />

Qualitätskontrollen einerseits und<br />

durch organisatorische und technische Sicherheitsmaßnahmen<br />

andererseits gewährleistet.<br />

Alle Daten werden zudem auf hochverfügbaren<br />

lokalen Rechenzentren gespeichert,<br />

<strong>die</strong> jeweils vor Ort über <strong>die</strong> nötigen<br />

Back-up- und Desaster-Recovery-Technologien<br />

verfügen.<br />

CLOUD-ANBIETER:<br />

Sensible Forschungsergebnisse<br />

und Patientendaten ver<strong>die</strong>nen<br />

den bestmöglichen Schutz –<br />

auch vor dem Hintergrund der<br />

EU-DSGVO. Bei der Auswahl ist<br />

deshalb auf folgende Kriterien<br />

zu achten:<br />

• Lokale Datenspeicherung:<br />

Durch <strong>die</strong> Datenspeicherung<br />

im eigenen Rechtsgebiet ist<br />

<strong>die</strong> eigene Gesetzgebung im<br />

Hinblick auf den Datenschutz<br />

maßgeblich.<br />

• Zertifizierte Prozesse:<br />

Provider wählen, der <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />

seiner Sicherheitsprozesse<br />

mit Zertifikaten belegt.<br />

Dazu zählen unter anderem<br />

Effizientes Outlicensing<br />

Der Dealroom eignet sich zudem <strong>für</strong> Patentlizenzen<br />

und <strong>die</strong> Auslizenzierung – ein Vorgang,<br />

mit dem Patentinhaber zu Lizenzgebern<br />

werden und der in der Regel höchst<br />

vertrauliche Geschäftsinformationen enthält.<br />

Hier sind vor allem Funktionen <strong>für</strong> ein<br />

effizientes Bietermanagement und Reporting<br />

sowie <strong>die</strong> revisionssichere Protokollierung<br />

von Verkaufsprozessen entscheidend.<br />

Der Audit-Trail ermöglicht beispielsweise<br />

<strong>die</strong> vollständige Nachvollziehbarkeit aller<br />

Aktionen. So ist <strong>für</strong> den Datenraummanager<br />

im Unternehmen klar ersichtlich, welche<br />

Person ein Dokument im Datenraum wann<br />

gelesen oder bearbeitet hat. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

lässt sich genau erkennen, wie stark das Interesse<br />

möglicher Partner tatsächlich ist.<br />

Auch eine intuitive Be<strong>die</strong>nbarkeit ist essenziell,<br />

da Nutzer <strong>die</strong> Lösung sonst eventuell<br />

umgehen und auf den unverschlüsselten<br />

Austausch via E-Mail oder Filesharing zurückgreifen.<br />

Für <strong>die</strong> Verwendung der Brainloop-Lösungen<br />

sind keine EDV-Kenntnisse<br />

nötig. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit<br />

kann jeder Mitarbeiter damit arbeiten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518brainloop<br />

TIPPS ZUR AUSWAHL<br />

AUTOR:<br />

BRIGITTE EHRET<br />

Sales Director,<br />

Brainloop<br />

ISO 27001 inkl. 27018, ISAE<br />

3402 und das Trusted Cloud<br />

Label.<br />

• Sicherheit der Verarbeitung:<br />

Datenschutz steht an oberster<br />

Stelle. Der geeignete Dienstleister<br />

sichert <strong>die</strong> durchgängige<br />

Verschlüsselung, Vertraulichkeit<br />

(z. B. Operator- & Administratorabschirmung),<br />

Nachvollziehbarkeit (Audit<br />

Trail), Integrität und Verfügbarkeit.<br />

• Vertragliches:<br />

Nur Cloud-Anbieter wählen,<br />

<strong>die</strong> transparent sind und ADV-<br />

Verträge anbieten.<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 57


<strong>phpro</strong><br />

DIENSTLEISTUNG<br />

Bild: Kadmy – Fotolia<br />

Wenn 2019 <strong>die</strong> EU-Fälschungsschutzrichtlinie in Kraft tritt, müssen <strong>die</strong> Primärverpackungen verschreibungspflichtiger<br />

Arzneimittel mit entsprechenden Codes versehen werden<br />

Pharma<strong>die</strong>nstleister vernetzt alle Beteiligten der Supply-Chain<br />

Serialisierung mittels<br />

Cloud-Lösung<br />

Wenn <strong>die</strong> neue EU-Fälschungsschutzrichtlinie in Kraft tritt, müssen Pharmahersteller<br />

<strong>die</strong> meisten verschreibungspflichtigen Arzneimittel serialisieren. Da<strong>für</strong> werden <strong>die</strong><br />

Primärverpackungen mit einem individuellen Barcode bedruckt, der u. a. eine individuelle<br />

Seriennummer enthält. Um <strong>die</strong>se sicher erstellen und übermitteln sowie alle<br />

Serialisierungsdaten verwalten zu können, hat sich der Pharma<strong>die</strong>nstleister Unitax<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Healthcare-Cloud des Softwarehauses Tracelink entschieden.<br />

Unitax übernimmt <strong>für</strong> Pharmaunternehmen<br />

GDP- und GSP-zertifizierte Transportund<br />

Lagerleistungen. Zudem besitzt der<br />

Pharmalogistiker eine Herstellungs- und<br />

Großhandelserlaubnis und ist als Lohnhersteller<br />

tätig: Am Hauptsitz in Berlin-Schönefeld<br />

verfügt Unitax über einen eigenen,<br />

GMP-zertifizierten Herstellungsbereich, in<br />

dem insbesondere kleine Losgrößen und<br />

reimportierte Medikamente verpackt, bedruckt<br />

und versiegelt werden. Hier beträgt<br />

der Anteil rezeptpflichtiger Wirkstoffe und<br />

Arzneimittel, <strong>die</strong> der Fälschungsschutzrichtlinie<br />

unterliegen, aktuell etwa 80 %. Da einige<br />

Länder außerdem schon heute Aggregation<br />

und Track & Trace fordern, hat Unitax<br />

eine IT-Lösung gewählt, <strong>die</strong> alle Anforderungen<br />

abbildet. In <strong>die</strong> IT-Lösung von Tracelink<br />

und eine halbautomatische Serialisierungsstation<br />

hat der Dienstleister rund<br />

500 000 Euro investiert.<br />

Eine Lösung <strong>für</strong> alle(s)<br />

Eine IT-Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung muss<br />

viele Funktionen erfüllen: Zunächst muss<br />

sie alle Beteiligten der Pharma-Supply-Chain<br />

miteinander vernetzen, also den Datenaustausch<br />

zwischen Zulassungsinhabern,<br />

Pharmaherstellern, Zulieferern, Auftragsherstellern<br />

und Logistikern ermöglichen; insbesondere<br />

Seriennummern und Meldungen<br />

zu Serialisierungsereignissen wie „reserviert“,<br />

„verpackt“, „zerstört“ etc. müssen<br />

übertragen werden können.<br />

Um alle am Prozess Beteiligten sicher mit -<br />

einander zu verbinden und unterschiedliche<br />

Dateiformate <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweils genutzten<br />

Systeme zu „übersetzen“, benötigt <strong>die</strong><br />

Healthcare-Cloud als Multi-Tenant-Lösung<br />

nur eine Schnittstelle. Damit unterscheidet<br />

sich das „Onboarding“ bei Tracelink von<br />

Punkt-zu-Punkt-Anbindungen, bei denen<br />

zwischen den einzelnen Beteiligten mit hohem<br />

Zeitaufwand individuelle Schnittstellen<br />

geschaffen werden müssen.<br />

Unitax kann über <strong>die</strong> Healthcare-Cloud Seriennummern<br />

seiner Auftraggeber empfangen,<br />

<strong>die</strong> Codes der kommissionierten Produkte<br />

hochladen, relevante Prozesse dokumentieren<br />

und über <strong>die</strong> Historie der serialisierten<br />

Produkte entsprechend der behördli-<br />

58 <strong>phpro</strong> 05-2018


Bild:Unitax<br />

Um <strong>die</strong> Healthcare-Cloud nutzen zu können, müssen <strong>die</strong> Beteiligten ein paar Voraussetzungen erfüllen. Die Grafik veranschaulicht<br />

den Prozess von der Anmeldung bis zum Go-Live.<br />

chen Vorgaben verfügen. Da Unitax seit<br />

Ende 2017 über eine eigene Softwarelizenz<br />

verfügt, kann das Unternehmen Seriennummern<br />

auch eigenständig generieren. Diese<br />

Leistungen werden auch <strong>für</strong> Unternehmen<br />

angeboten, <strong>die</strong> selbst keine Tracelink-Kunden<br />

sind.<br />

Hersteller, <strong>die</strong> weltweit agieren, können mit<br />

der Healthcare-Cloud auch <strong>die</strong> gesetzlichen<br />

Vorgaben der jeweiligen Märkte abbilden;<br />

individuelle Unterschiede der einzelnen<br />

Länder werden berücksichtigt. Dazu zählen<br />

zurzeit vor allem Track-&-Trace-Lösungen<br />

sowie <strong>die</strong> Aggregation. Entsprechend der<br />

geltenden Vorschriften <strong>für</strong> den Einsatz von<br />

IT in der <strong>Pharmaindustrie</strong> ist <strong>die</strong> Health -<br />

care-Cloud von Tracelink nach GAMP 5 vali<strong>die</strong>rt;<br />

eine automatisierte Vali<strong>die</strong>rungslösung<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass auch Erweiterungen und<br />

Aktualisierungen damit konform gehen.<br />

Dreimonatige Testphase<br />

Mit den Kunden, <strong>die</strong> das Serialisierungsangebot<br />

gleich ab Februar nutzen möchten,<br />

steht Unitax seit Monaten in Kontakt. In<br />

vorbereitenden Gesprächen geht es z. B. darum,<br />

wer in den Produktionsunternehmen<br />

Lizenznehmer ist und welche User eingesetzt<br />

werden. Auch <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

und individuelle Konfiguration der benötigten<br />

Informationen sind Thema. Damit <strong>die</strong><br />

Serialisierung Anfang 2019 zuverlässig läuft,<br />

empfiehlt Unitax seinen Kunden eine dreimonatige<br />

Testphase. Die Funktionsweise der<br />

Software steht dabei im Mittelpunkt.<br />

Konkret sieht das so aus: Sobald der Vertrag<br />

mit Tracelink unterzeichnet ist, startet das<br />

„Onboarding“ – Unitax wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Healthcare-Cloud<br />

freigeschaltet. Im Anschluss<br />

testet ein Integrationsexperte von Tracelink,<br />

ob <strong>die</strong> erforderlichen Konfigurationen einsatzfähig<br />

sind. Anschließend werden Verantwortliche<br />

aus den Bereichen Herstellung<br />

und Logistik als User angelegt. Die eingetragenen<br />

User können auf der Healthcare-<br />

Cloud Serialisierungsaufträge <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen<br />

Unitax-Kunden einrichten. Diese Daten<br />

sind geschützt – nur <strong>die</strong> jeweils Beteiligten<br />

haben Zugriff.<br />

Vor dem Testlauf mit Kunden aktiviert der<br />

Linienmanager an der Unitax-Fertigungs -<br />

linie <strong>die</strong> Verbindung mit der Healthcare-<br />

Cloud. Er kann nun vom Auftraggeber <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Serialisierung relevanten Daten empfangen:<br />

eine einmalige, randomisierte Seriennummer<br />

als „Unique Identifier“, den<br />

Produktcode, ggf. <strong>die</strong> nationale Kostenerstattungs-<br />

und Identifizierungsnummer, <strong>die</strong><br />

Chargennummer und das Verfallsdatum.<br />

Daraus werden <strong>die</strong> zweidimensionalen Barcodes<br />

erstellt und an <strong>die</strong> Serialisierungsstation<br />

mit Drucker, Etikettierer, Banderolierer<br />

und Wiegeeinheit weitergegeben. Nun werden<br />

Primärverpackungen wie Faltschachteln<br />

mit dem Unique Identifier bedruckt und<br />

anschließend mit Tamper-Evident-Etiketten<br />

verschlossen. Nach erfolgreicher Serialisierung<br />

überträgt Unitax <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Daten an <strong>die</strong> Healthcare-Cloud, von dort aus<br />

können Zulassungsinhaber <strong>die</strong> Daten im<br />

EU-Hub und im nationalen Datenspeicherund<br />

Abrufsystem hochladen.<br />

Bei eventuellen Retouren, beschädigten Produkten<br />

oder Produkten, <strong>die</strong> unter den<br />

Artikel 23 der Delegierten Verordnung<br />

2016/161 fallen, ist Unitax dank der eigenen<br />

Softwarelizenz in der Lage, <strong>die</strong> Seriennummern<br />

wieder „auszuscannen“ – auch<br />

das wird aktuell mit verschiedenen Kunden<br />

getestet. Während der Testphase lassen sich<br />

alle Funktionalitäten ausprobieren. Eventuell<br />

auftretende Probleme können ohne Zeitdruck<br />

gelöst werden. Der Echtbetrieb unterscheidet<br />

sich nur dadurch, dass <strong>die</strong> serialisierten<br />

Produkte unmittelbar vor der Abgabe<br />

an den Patienten gescannt und abgeglichen<br />

werden.<br />

Aggregation auf Wunsch<br />

Besonders relevant ist <strong>die</strong> eigene Software -<br />

lizenz, um Einheiten zusammenzufassen:<br />

Sobald Einzelpackungen in einer größeren<br />

Verpackungseinheit wie Umkarton oder<br />

Palette gebündelt werden, ist da<strong>für</strong> eine<br />

übergreifende, einmalige Aggregationsnummer<br />

zu erstellen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Serialisierungsdaten<br />

aller Einzelpackungen enthält. Werden<br />

aggregierte Packungseinheiten nachträglich<br />

verändert, z. B. durch eine Produktentnahme,<br />

muss <strong>die</strong> ursprüngliche Nummer deaktiviert<br />

und ein neuer Aggregationscode erstellt<br />

werden. Die Aggregation ist in einigen<br />

Ländern bereits gesetzlich vorgeschrieben,<br />

in Russland wird sie 2020 verpflichtend.<br />

Sinnvoll ist sie allemal, denn so genügt bei<br />

Kontrollen ein Scan der übergeordneten<br />

Aggregationsnummer – der aggregierte<br />

Code ermöglicht <strong>die</strong> gleichzeitige Überprüfung<br />

mehrerer individueller Erkennungsmerkmale.<br />

Das spart Zeit, <strong>die</strong> das Öffnen der<br />

Umverpackung und das Scannen jedes einzelnen<br />

Produktes kosten würde.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518unitax<br />

AUTORIN:<br />

DR. SUSANNE<br />

VOGELBEIN<br />

Leiterin Qualitäts -<br />

management,<br />

Unitax<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 59


<strong>phpro</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Kennzeichnungslösungen mit einem Klick<br />

Pharmazeutische Druckluft – interdisziplinär<br />

Bild: Videojet<br />

Die Videojet-Pharma-Line-App<br />

ist <strong>für</strong> iOS- und Android-Mobilgeräte<br />

verfügbar und wurde<br />

entwickelt, um Informationen<br />

spezifisch zu den Kennzeichnungsanforderungen<br />

eines Kunden<br />

zu liefern. App-Nutzer können<br />

aus den gängigsten Verpackungsformaten<br />

der Pharmaund<br />

Medizinprodukteindustrie<br />

auswählen. Je nach gewählter<br />

Verpackung werden verschiedene<br />

Kennzeichnungsmethoden<br />

angezeigt und anwendungsbezogene<br />

Informationen bereitgestellt,<br />

<strong>die</strong> beim Treffen von fun<strong>die</strong>rten<br />

Entscheidungen helfen.<br />

Die App-Bibliothek enthält<br />

zahlreiche Fallstu<strong>die</strong>n, Datenblätter,<br />

Applikationsbeschreibung,<br />

Whitepaper sowie Produktvideos<br />

zum Ansehen und<br />

Teilen.<br />

Die Videojet-Pharma-Line-App<br />

steht in einer Vielzahl von Sprachen<br />

zum Download bereit, darunter<br />

Chinesisch, Englisch,<br />

Französisch, Deutsch, Italienisch<br />

und Spanisch.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518videojet<br />

Bild: ECV<br />

Zunehmend rückt <strong>die</strong> Qualität<br />

der im Prozess eingesetzten<br />

Druckluft in den Fokus von Auditoren<br />

und Inspektoren: Mangels<br />

ausreichend spezifischer gesetzlicher<br />

Regelungen und Richtlinien<br />

blieben Fragen der GMPgerechten<br />

Gestaltung von Herstellung,<br />

Prüfung und Verwen-<br />

dung von Druckluft bisher offen.<br />

Diese interdisziplinäre Darstellung<br />

zur pharmazeutischen<br />

Druckluft bietet das notwendige<br />

Instrumentarium mit Best-Prac -<br />

tices-Empfehlungen unter Berücksichtigung<br />

sowohl der technischen<br />

Möglichkeiten als auch<br />

der pharmazeutischen Anforderungen.<br />

Praxisbeispiele verdeutlichen<br />

dabei das Vorgehen. Im<br />

Anhang wird <strong>die</strong> Versorgung und<br />

Anwendung von Druckluft <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong> aus Herstellersicht<br />

vorgestellt.<br />

Druckluft in der pharmazeutischen<br />

Industrie, Detlef Werner, 1. Auflage<br />

2018, 216 Seiten, Softcover,<br />

78,11 Euro<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518ecv<br />

PAT in der Biopharmabranche<br />

Bild: Hamilton<br />

Hamilton Bonaduz hat kürzlich<br />

ein Whitepaper zum Thema Prozess<br />

Analytische Technologie<br />

(PAT) in der Biopharmabranche<br />

veröffentlicht. In dem 20-seitigen<br />

Dokument werden Qualitätsmerkmale,<br />

wichtige Prozessparameter<br />

und Leistungsindikatoren<br />

sowie Prozessanalysegeräte<br />

<strong>für</strong> Bioreaktoren vorgestellt. Das<br />

Whitepaper erläutert, wie mittels<br />

PAT eine größere Menge und höhere<br />

Qualität des Endproduktes<br />

erreicht werden kann. In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang gibt es einen<br />

umfassenden Überblick über <strong>die</strong><br />

verschiedenen Kultur- und Fermentationsprozesstypen<br />

sowie<br />

über <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Überwachungsmethoden mittels<br />

Sensoren. Das englischsprachige<br />

Whitepaper kann kostenfrei unter<br />

http://processanalytics.ha<br />

miltoncompany.com/pat-white<br />

paper abgerufen werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0518hamilton<br />

PHARMA PRODUKTION<br />

VERPACKUNG MANAGEMENT<br />

ISSN 2191–1177<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur<br />

Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />

Stellv. Chefredakteur<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />

Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

B. Eng. Janosch Menger (jm),<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Angelika Stoll (st),<br />

Phone +49 711 7594-300<br />

Redaktionsassistenz<br />

Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />

Layout<br />

Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594-244<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: cav.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.10.2018.<br />

Leserservice<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Bezugspreis jährlich<br />

Inland: 26,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Ausland: 26,50 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelheft: 5,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Sofern das Abonnement nicht <strong>für</strong> einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />

digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />

höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

media@jens.demon.co.uk; Schweiz: IFF Media AG,<br />

Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur,<br />

Phone 052 6330888, Fax 052 6330899, E-Mail:<br />

f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse Inc.,<br />

Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6, Kudankita,<br />

Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />

03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />

York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in cav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

60 <strong>phpro</strong> 05-2018


<strong>phpro</strong> TERMINE NOVEMBER BIS FEBRUAR<br />

PTS<br />

Seminar 24. GMP-Konferenz,<br />

4. bis 5.12.2018, Leipzig<br />

Seminar GDP-Verantwortliche<br />

Person nach Arzneimittelhandelsverordnung<br />

mit Zertifikat,<br />

21. bis 22.11.2018 in Unna<br />

Auskünfte: PTS Training Service,<br />

Tel.: (02932) 51 47 7,<br />

info@pts.eu, www.pts.eu<br />

GDCH<br />

Seminar Chemical Development<br />

and Scale-Up in the Fine<br />

Chemical and Pharmaceutical<br />

Industries, 20. bis 22.11.2018,<br />

Frankfurt am Main<br />

Seminar Einführung in <strong>die</strong><br />

Betriebswirtschaftslehre <strong>für</strong><br />

Chemiker, 26. bis 27.11.2018,<br />

Frankfurt am Main<br />

Seminar Vali<strong>die</strong>rung computergestützter<br />

Analysensysteme<br />

(CSV), 6. bis 7.12.2018,<br />

Frankfurt am Main<br />

Auskünfte: GDCH – Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker e. V.,<br />

Tel.: (069) 79 17-291,<br />

a.moosbauer@gdch.de,<br />

www.gdch.de<br />

HDT<br />

Seminar Prüfpflichtige<br />

Sicherheitseinrichtungen<br />

im Labor: Laborabzüge,<br />

29.11.2018, Berlin<br />

Seminar Explosionsschutz –<br />

Einführung und Übersicht,<br />

5. bis 6.12.2018, Regensburg<br />

Seminar Planungsgrundlagen<br />

<strong>für</strong> Pharmaanlagen und Reinräume,<br />

14.2.2019, Essen<br />

Auskünfte: HDT – Haus der Technik<br />

e. V., Tel.: (0201) 18 03-211,<br />

anmeldung@hdt.de,<br />

www.hdt.de<br />

TAW<br />

Seminar Verfahrenstechnische<br />

Anlagenplanung in der Praxis,<br />

6. bis 7.12.2018, Wuppertal<br />

Seminar Professionelle Rhe -<br />

torik <strong>für</strong> Ingenieure und Techniker:<br />

Souverän auftreten, den<br />

Vortrag optimal gestalten, <strong>die</strong><br />

Stimme richtig einsetzen, verständlich<br />

sprechen,<br />

11. bis 12.12.2018, Altdorf<br />

Seminar Vom Fachexperten<br />

zur Führungskraft:<br />

Führungstraining <strong>für</strong> Ingenieure<br />

und Techniker, 7. bis<br />

8.2.2019, Wuppertal<br />

Seminar Inbetriebnahme und<br />

Optimierung von Antrieben<br />

mit permanenterregten<br />

Synchronmaschinen,<br />

19. bis 20.2.2019, Wuppertal<br />

Auskünfte: TAW – Technische<br />

Akademie Wuppertal e. V.,<br />

Tel.: (0202) 74 95-0,<br />

taw@taw.de, www.taw.de<br />

APV<br />

Konferenz 11. Offizielle<br />

GAMP 5 Konferenz,<br />

4. bis 5.12.2018, Mannheim<br />

Konferenz 4. GAMP Konferenz<br />

Datenintegrität: von den<br />

Rohdaten bis zur Archivierung,<br />

6.12.2018, Mannheim<br />

Seminar Projektmanagement:<br />

Projektabwicklungsmodelle –<br />

machen oder machen lassen?,<br />

24. bis 25.1.2019, Wien<br />

Auskünfte: APV-Geschäftsstelle,<br />

Tel.:(06131) 97 69-0,<br />

apv@apv-mainz.de,<br />

www.gamp-dach.de<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>phpro</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

GÜNTER ECKHARDT<br />

Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-291<br />

guenter.eckhardt@konradin.de<br />

LUKAS LEHMANN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

URSULA FISELY-BUSTORFF<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-373<br />

ursula.fisely@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

JANOSCH MENGER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-287<br />

janosch.menger@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

ANGELIKA STOLL<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-300<br />

angelika.stoll@konradin.de<br />

CARMELINA WEBER<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

<strong>phpro</strong> 05-2018 61


<strong>phpro</strong><br />

EXPERTENMEINUNG<br />

„Führungskräfte müssen<br />

sich heute eher als<br />

Wegbereiter statt als<br />

Allwissende ver stehen.“<br />

THOMAS LANDWEHR<br />

Managementcoach<br />

Digitalisierung erfordert einen Paradigmenwechsel in der Führung<br />

Weg von starren Strukturen<br />

Auch wenn der Zug nach „Digitalien“ bereits<br />

in voller Fahrt ist, kann bis heute noch<br />

niemand sagen, wohin genau <strong>die</strong> Reise gehen<br />

wird. Zwar sind <strong>die</strong> Chemie- und <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

derzeit noch nicht von so großem<br />

Veränderungsdruck betroffen wie andere<br />

Branchen, etwa <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n- und Bankenlandschaft,<br />

doch auch hier ist der Wandel<br />

spürbar. Führungskräfte stehen in <strong>die</strong>sem<br />

Prozess vor der größten Herausforderung:<br />

Sie müssen als Vordenker und Vorbild<br />

agieren, dabei sind sie selbst maßgeblich<br />

von den Veränderungen betroffen. Das verlangt<br />

ein hohes Maß an Selbstreflexion.<br />

Führungsverständnis, Werte, Selbstverständnis<br />

und innere Haltung gilt es zu überdenken<br />

und an <strong>die</strong> Erfordernisse der immer<br />

agiler werdenden Arbeitswelt anzupassen.<br />

Häufig beobachte ich bei den Führungskräften<br />

jedoch eine Analyse auf der intellektuellen<br />

Ebene und eine Haltung des „Nicht-beteiligt-sein-Wollens“.<br />

Doch ohne eine neu gedachte und gelebte<br />

Führungskultur wird <strong>die</strong> Reise nicht gelingen.<br />

Gerade in stark regulierten Märkten gilt<br />

es, einen Spagat zu meistern. Auf der einen<br />

Seite müssen Unternehmen den neuen Anforderungen<br />

an Flexibilität, Dynamik und<br />

Unplanbarkeit gerecht werden. Dazu muss<br />

Agilität Einzug halten – sowohl beim Führungsverständnis<br />

mit dem entsprechenden<br />

Mindset, aber auch bei Methoden und<br />

Strukturen, beispielsweise durch den Abbau<br />

von Hierarchien und den Aufbau bereichsübergreifender<br />

Teams. Auf der anderen Seite<br />

müssen Unternehmen <strong>die</strong> hohen Qualitätsund<br />

Sicherheitsstandards sowie <strong>die</strong> strengen<br />

Compliance-Anforderungen der Branche erfüllen.<br />

Es geht also nicht um „Entwederoder“,<br />

es muss mittel- bis langfristig ein<br />

„Sowohl-als-auch“ verschiedener Führungsstile<br />

entstehen.<br />

Die Initiative und der Rahmen dazu muss<br />

das Top-Management setzen. Führungskräfte<br />

sind gefordert, sich mit einem neuen, agilen<br />

Führungsverständnis vertraut zu machen<br />

und <strong>die</strong> Führungsstile bedarfs- und situationsgerecht<br />

zu kombinieren, um ihre Mitarbeiter<br />

auf <strong>die</strong>ser Reise zu begleiten. Das erfordert<br />

auch das Bewusstsein darüber, dass<br />

<strong>die</strong>ser Transformationsprozess Zeit benötigt,<br />

bis er in den Köpfen der Mitarbeiter ankommt:<br />

Vom Loslassen der alten Gewohnheiten,<br />

dem Zeitraum des Übergangs und<br />

schließlich bis hin zum Neuanfang ist ein<br />

psychologischer Prozess.<br />

Da <strong>die</strong> Mehrzahl der heutigen Führungskräfte<br />

in hierarchisch organisierten Organisationen<br />

sozialisiert wurde, verwenden sie<br />

häufig noch immer einen Großteil ihrer<br />

Energie da<strong>für</strong>, <strong>die</strong> Systemanforderungen zu<br />

erfüllen. Die Transformation wird aber nur<br />

gelingen, wenn Führungskräfte sich von<br />

bisherigen Denkmustern lösen. Sie müssen<br />

sich heute eher als Wegbereiter statt als Allwissende<br />

verstehen, denn sie können gar<br />

nicht mehr alle Lösungen selbst kennen.<br />

Vielmehr sind sie in der Verantwortung, den<br />

Prozess zur Lösungsfindung unter Einbeziehung<br />

aller bestmöglich zu organisieren. Ihre<br />

zentrale Aufgabe besteht künftig darin, <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter zum Aufbruch zu motivieren.<br />

62 <strong>phpro</strong> 05-2018


Industrie<br />

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DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

64 <strong>phpro</strong> 05-2018

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