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Europa voranbringen - ein leistungsfähiger Binnenmarkt für Bürger, Unternehmen und Banken

Europa ist unser Heimatmarkt – wirtschaftlich wie politisch. In der nächsten Legislaturperiode brauchen wir mehr und ein besseres Europa – und keine Rückschritte in national abgeschottete Märkte. Europa muss – bei aller Vielfalt nach innen – politisch einig nach außen auftreten und seine globalen Ansprüche an offene Märkte mit vereinbarten Regeln durch wirtschaftliche Leistungskraft unterstreichen.

Europa ist unser Heimatmarkt – wirtschaftlich wie politisch. In der nächsten Legislaturperiode brauchen wir mehr und ein besseres Europa – und keine Rückschritte in national abgeschottete Märkte. Europa muss – bei aller Vielfalt nach innen – politisch einig nach außen auftreten und seine globalen Ansprüche an offene Märkte mit vereinbarten Regeln durch wirtschaftliche Leistungskraft unterstreichen.

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wie -infrastrukturen in <strong>Europa</strong>, verwalten große Mengen<br />

an Daten <strong>und</strong> gewinnen über ihre K<strong>und</strong>enschnittstelle zunehmenden<br />

Einfluss auf andere Branchen. Hierbei drohen<br />

Wettbewerbsverzerrungen durch Ungleichbehandlung von<br />

Marktteilnehmern. Es ist beispielsweise nicht hinnehmbar,<br />

dass <strong>Banken</strong> gemäß der Zahlungsdienste-Richtlinie (PSD II)<br />

ihre K<strong>und</strong>endaten per Schnittstelle <strong>für</strong> Drittanbieter zugänglich<br />

machen müssen, während Big-Data-<strong>Unternehmen</strong> zwar<br />

hiervon profitieren können, ihrerseits aber k<strong>ein</strong>en Zugang zu<br />

ihren immer größer werdenden Datensammlungen gewähren<br />

müssen. Regulierungsasymmetrien zu Lasten der <strong>Banken</strong><br />

widersprechen dem Gr<strong>und</strong>satz <strong>ein</strong>es fairen Wettbewerbs<br />

<strong>und</strong> sind nicht akzeptabel. Es muss dabei im Interesse der<br />

EU liegen, die Gestaltungshoheit beim Einsatz neuer Technologien<br />

zu behalten, insbesondere wenn gesellschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>werte wie das Recht auf persönliche Daten betroffen<br />

sind. Dies kann nur gelingen, wenn die EU <strong>ein</strong> führender<br />

Standort <strong>für</strong> digitale Technologien wird.<br />

Datenschutz – Balance zwischen<br />

Schutz <strong>und</strong> Innovation finden<br />

<strong>Europa</strong>weit <strong>ein</strong>heitliche Datenschutzregeln sind <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en<br />

effektiven Finanzbinnenmarkt zwingend erforderlich. Daher<br />

ist darauf zu achten, dass die neue europäische Datenschutzgr<strong>und</strong>verordnung<br />

(DSGVO) in den Mitgliedstaaten nun<br />

<strong>ein</strong>heitlich umgesetzt <strong>und</strong> ausgelegt wird. Die Gewährleistung<br />

von Datensouveränität <strong>und</strong> Transparenz ist dabei <strong>ein</strong>e wichtige<br />

Nebenbedingung. Denn das Vertrauen der K<strong>und</strong>en in den<br />

Schutz ihrer Daten zu wahren <strong>und</strong> zugleich zeitgemäße <strong>und</strong><br />

nutzerfre<strong>und</strong>liche Anwendungen anzubieten, ist <strong>ein</strong> wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor gerade <strong>für</strong> <strong>Banken</strong>. Das hohe Niveau des<br />

Datenschutzrechts <strong>und</strong> der gelebten Datenschutzpraxis ist<br />

insofern als Standortvorteil zu verstehen. Dennoch darf Datenschutz<br />

nicht als Bremse, sondern muss als Erfolgsbedingung<br />

zukünftiger Geschäftsmodelle wirken <strong>und</strong> entlang der neuen<br />

technischen Möglichkeiten laufend fortentwickelt werden.<br />

Hohe rechtliche Standards dürfen technologischen Innovationen<br />

nicht von vornher<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>en Riegel vorschieben.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist kritisch zu hinterfragen, ob der<br />

Gr<strong>und</strong>satz der Datensparsamkeit sowie der enge Zweckbindungsgr<strong>und</strong>satz<br />

im europäischen Datenschutzrecht<br />

angesichts der heutigen Innovationsdynamik <strong>und</strong> des breiten<br />

Erkenntnispotenzials von Big Data wirklich zeitgemäß sind<br />

oder nicht eher dazu führen, dass – auch im internationalen<br />

Vergleich – Chancen <strong>für</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Anbieter verschenkt<br />

werden. Datenschutz muss sich auch daran messen lassen,<br />

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