MAV 03.2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Innovation in der spanenden Fertigung<br />
www.mav-online.de | € 18,-<br />
03-2018<br />
Maschinen Reportage: Tadellose Teile für Luxusuhren Seite 34<br />
Grindtec Special Digitale Lösungen für Schleifmaschinen Seite 40<br />
Software Anwender erreicht volle Performance dank Virtual Machining Seite 132<br />
Trend<br />
Ausbildung<br />
Seite 20<br />
März 2018 1
So faszinierend wie die Natur –<br />
Schleiflösungen von Kellenberger.<br />
<br />
Halle 5, Stand 5129<br />
Als weltweit führender Hersteller von Präzisionsschleifmaschi-<br />
<br />
Langlebigkeit sowie hohe Investitions- und Produktionssicherheit.<br />
Zusammen mit Ihnen erarbeiten wir individuelle Gesamtkonzepte.<br />
<br />
das profunde Wissen und die langjährige Erfahrung im Bereich<br />
Universal-, Innen- und Aussenrund-, Flach-, Tief- oder Koordi-<br />
<br />
<br />
<br />
www.kellenberger.com<br />
www.hardinge.com<br />
2 März 2018
Bildung ist Pflicht<br />
■■■■■■<br />
Industrie 4.0, Wirtschaft 4.0 und Berufsbildung<br />
4.0 sind laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung die Zukunftsthemen.<br />
Gerade für deutsche Unternehmen sind die<br />
Themen für die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte von enormer<br />
Bedeutung. Der digitale Transformationsprozess, der Einsatz<br />
von Robotern sowie der wachsende Einfluss künstlicher<br />
Intelligenz sorgen für bislang nicht gekannte strukturelle<br />
Verschiebungen in Arbeits- und Produktionsprozessen.<br />
Arbeiten und Lernen<br />
werden sich von Grund auf<br />
ändern. „Der Umgang mit<br />
leistungsstarken IT-Infrastrukturen<br />
sowie das Arbeiten<br />
und Lernen in Virtualund<br />
Augmented-Reality-Umgebungen<br />
oder mithilfe von<br />
Erklärvideos und Tutorials<br />
sind längst keine Zukunftsmusik<br />
mehr“, so der BIBB-<br />
Präsident Professor Friedrich<br />
Hubert Esser.<br />
Aber man darf beim Thema<br />
Ausbildung natürlich nicht<br />
stehen bleiben. Die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter<br />
ist der wichtigere Meilenstein auf dem Weg zur Arbeit 4.0.<br />
Für Prof. Esser ist die digitale Weiterbildung schon lange nicht<br />
mehr Kür, sondern Pflicht!<br />
Die Deutsche Ausbildungs-Landschaft bietet eine beinahe<br />
unüberschaubare Anzahl an Möglichkeiten sich als digitale<br />
Fachkraft zu qualifizieren. Die Spanne der Angebote reicht<br />
von der dualen Ausbildung über ein Duales Studium bis hin<br />
zum Universitätsstudium. In unserem Trendthema Ausbildung<br />
ab Seite 20 haben wir einige besondere Beispiele herausgestellt.<br />
Das Thema Digitalisierung war auch auf der Metav 2018 auf<br />
vielen Messeständen zu entdecken. Auf dem „2. mav Themenpark<br />
industrie 4.0“ bekamen die Besucher die Informationen<br />
in gebündelter Form präsentiert. Die Highlights daraus lesen<br />
Sie ab Seite 93.<br />
Für alle Schleifer ist die Grindtec vom 14. bis zum 17. März in<br />
Augsburg der Pflichttermin im Frühjahr. Ab Seite 38 haben<br />
wir ihnen zahlreiche Neuigkeiten aus der Welt der Hochpräzision<br />
zusammengestellt.<br />
■<br />
Editorial<br />
Frederick Rindle<br />
Redakteur<br />
frederick.rindle@konradin.de<br />
Wir freuen uns auf Sie. Halle 14/A45<br />
20. Internationale Messe<br />
für Technologien der Metallbearbeitung<br />
ISCARs Premium-<br />
Schneidstoffe<br />
für mehr<br />
Produktivität<br />
beim Fräsen<br />
IC5400<br />
IC808<br />
Stahl<br />
IC845<br />
Universelle Schneidstoffe<br />
IC830<br />
schwer zerspanbare<br />
Werkstoffe<br />
ISO-M und ISO-S Bereich<br />
IC5820<br />
IC840<br />
ISCARs Premium-Schneidstoff<br />
Intelligente Zerspanung<br />
mit ISCARs IQ-Werkzeuglinien<br />
März 2018 3<br />
www.iscar.de
Inhalt 03-2018<br />
Vom Rohling zum hochpräzisen<br />
Gewindebohrer mit<br />
einer einzigen Maschine:<br />
Was fantastisch klingt,<br />
macht Junker wahr. Das<br />
Bearbeitungszentrum Justar<br />
schleift aus Rundstäben in<br />
nur einer Einspannung fertige<br />
Werkzeuge. Bild: Junker<br />
44<br />
TREND Ausbildung<br />
20 Verbände, Organisationen und Unternehmen werben<br />
erfolgreich für die duale Ausbildung<br />
22 Fachkräftemangel aktiv angehen<br />
24 Bildung und Wettbewerb vereint<br />
26 Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie<br />
beschleunigen<br />
01 Maschinen<br />
28 Multifunktionsbearbeitung mit additiver Fertigung<br />
30 Dreh-Fräs-Komplettbearbeitung großer Werkstücke<br />
32 BAZ und Anlagen für die additive Fertigung<br />
33 Kompakte Bandsäge für Gehrungsschnitte<br />
34 Anspruchsvolle Automatendrehlösungen: tadellose<br />
Teile für Luxusuhren und Schmuckmanufakturen<br />
SPECIAL Grindtec<br />
38 Individualisierte Gesamtlösungen<br />
für die Schleifbearbeitung<br />
40 Digitale Lösungen für Schleifmaschinen<br />
42 Weltneuheiten für die Feinstbearbeitung<br />
44 Vom Rohling zum hochpräzisen Gewindebohrer<br />
mit einer einzigen Maschine<br />
46 Lokaler Anbieter erobert Gewindebohrermarkt<br />
in Thailand<br />
47 Oberflächenfeinstbearbeitung Industrie 4.0 ready<br />
48 Großvolumige Innen-Unrundbearbeitung<br />
von kleinen Futterteilen<br />
50 Neue Evolutionsstufe der Schleiftechnologie<br />
52 Werkzeugbearbeitung von Hartmetall bis PKD<br />
54 Schleiflösungen, angepasst an den Kundenwunsch<br />
56 Spannzangenhalter bringt mehr Qualität für Schleifer<br />
58 Motorenkomponenten effektiv bearbeiten<br />
60 Highend-Hartmetallsorten für die Titanbearbeitung<br />
62 Hersteller von Abricht- und Profiliermaschinen setzt<br />
auf flexible CNC-Plattform<br />
64 Werkzeugeinstellung: Effizienzbooster<br />
im Doppelpack<br />
67 Automatisiert bestücken und messen<br />
68 Neue Hochgeschwindigkeits-Schleifspindel<br />
70 Automobilzulieferer vereinfacht Handling<br />
von Frässpänen mittels Brikettierpresse<br />
72 Sächsischer Filterspezialist schafft Lösungen<br />
für hochkomplexe Feinstfiltrationsaufgaben<br />
74 Moderne Filtertechnik verbessert<br />
Bearbeitungsqualität beim Schleifen<br />
76 Abgestimmte Medien für Schleifprozesse<br />
78 KSS – das flüssige Werkzeug<br />
02 Werkzeuge<br />
80 Intelligentes Fräsen mit neuer Werkzeugserie<br />
84 Hartmetall oder HSS?<br />
86 Wendeschneidplatten mit Voll-CBN-Oberflächen<br />
88 Die Zerspanungstrends 2018<br />
03 Automatisierung<br />
128 Große Maschinenteile voll automatisiert, flexibel und<br />
hoch präzise gefertigt<br />
130 Funkende Signalsäule erhöht Transparenz<br />
4 März 2018
März 2018 1<br />
mav Themenpark Industrie<br />
4.0: Produkt -<br />
individualisierung und<br />
Prozesskomplexität<br />
brauchen mehr Kompetenz.<br />
Bild: LPS<br />
122<br />
136<br />
Beim Messerhersteller<br />
Friedr. Dick in Deizisau<br />
werden stark verschmutzte<br />
Klingen in einer<br />
wässrigen Reinigungsanlage<br />
von Mafac<br />
gesäubert. Das Ergebnis<br />
sind vollständig saubere<br />
und trockene Teile.<br />
Bild: Mafac<br />
AQUA DRILL EX FLAT<br />
FÜR ZUVERLÄSSIGE BOHRPROZESSE<br />
TOP<br />
QUALITY<br />
LEADER<br />
Exakt zentrierend<br />
bei schrägen Bohrungen<br />
Gratarm in Blech und<br />
dünnen Wandungen<br />
04 Software<br />
132 Anwender erreicht volle Performance dank<br />
Virtual Machining<br />
135 CAD/CAM-Software um Laserhärten und<br />
-auftragsschweißen ergänzt<br />
Minimiert den<br />
Werkzeugwechsel<br />
Beschichtung<br />
für extra lange<br />
Standzeiten<br />
Anlagen, Verfahren<br />
136 Messerhersteller nutzt wässrige Reinigungsanlage<br />
für saubere Klingen<br />
Rubriken<br />
6 Titelgeschichte<br />
12 Aus der Branche<br />
93 mav Themenpark Industrie 4.0<br />
Zum Titelbild<br />
Wuchten kann ganz einfach<br />
sein: Mit der Haimer<br />
Tool Dynamic und entsprechenden<br />
Schleifscheibenaufnahmen<br />
sowie speziellen<br />
Schwermetallschrauben<br />
dauert das Wuchten nur<br />
wenige Minuten.<br />
Bild: Haimer<br />
Innovation in der spanenden Fertigung<br />
03-2018<br />
Maschinen Reportage: Tadellose Teile für Luxusuhren Seite 34<br />
Grindtec Special Digitale Lösungen für Schleifmaschinen Seite 40<br />
Software Anwender erreicht volle Performance dank Virtual Machining Seite 132<br />
Trend<br />
Ausbildung<br />
Seite 20<br />
www.mav-online.de | € 18,-<br />
MADE IN JAPAN<br />
www.NACHI.de<br />
März 2018 5<br />
TOOLS | ROBOTICS | BEARINGS | HYDRAULICS
6 März 2018
Titelgeschichte<br />
Vibrationsfreier Lauf erlaubt beim Schleifen und Zerspanen größere Vorschübe<br />
Feinwuchten sorgt für<br />
höhere Produktivität<br />
Unwucht ist der erklärte Feind präziser Schleifbearbeitung oder produktiver<br />
Zerspanung. Um diese bei Schleifscheiben und anderen rotierenden Werkzeugen<br />
auf einfache Weise zu beseitigen, hat die Haimer GmbH aus Igenhausen<br />
die Wuchtmaschinen-Serie Tool Dynamic entwickelt. Der Anwender profitiert<br />
von hoher Rundlaufgenauigkeit, geringeren Vibrationen und unterm<br />
Strich von gesteigerter Produktivität. Haimer stellt auf der Grindtec 2018<br />
nicht nur die neueste Wuchttechnik vor: Auf dem Messestand 1030 in Halle 1<br />
werden für Werkzeugschleifer noch weitere interessante Neuheiten wie zum<br />
Beispiel hochwertige Hartmetall-Rohlinge mit Duo-Lock-Gewinde, die zu<br />
Sonderwerkzeugen weiterverarbeitet werden können, gezeigt.<br />
Feingewuchtete Schleifscheibenpakete sorgen<br />
für vibrationsfreien Lauf, höhere Genauigkeit<br />
und gesteigerte Produktivität.<br />
Mit Haimer Schleifscheibenaufnahmen<br />
und Distanzringen, die mit Wuchtgewinden<br />
versehen sind, wird das Auswuchten<br />
der Pakete auf der Wuchtmaschine Tool<br />
Dynamic zum Kinderspiel. Bild: Haimer<br />
März 2018 7
Titelgeschichte<br />
■■■■■■ „Unwucht ist kein Mysterium“, sagt Andreas<br />
Haimer. Als Geschäftsführer der Haimer GmbH, dem<br />
Weltmarktführer im Bereich Auswuchttechnik für<br />
Werkzeuge, Schleifscheiben und Aufnahmen, beschäftigt<br />
er sich intensiv mit Fräs- und Schleifwerkzeugen<br />
und deren optimalem Einsatz. „Unwucht entsteht bei einem<br />
rotierenden Werkzeugsystem durch eine ungleiche<br />
Gewichtsverteilung. In der Rotation entstehen dadurch<br />
Fliehkräfte, die mit der Drehzahl quadratisch ansteigen.<br />
Das bedeutet, dass – bei gleicher Unwucht – die Spindel<br />
mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 10 000 min -1<br />
eine 25 mal so hohe Fliehkraft erzeugt wie bei einer Rotationsgeschwindigkeit<br />
von 2000 min -1 “, erläutert Andreas<br />
Haimer.<br />
Soweit die Theorie. In der Praxis kann die Unwucht<br />
von Schleifscheiben und Werkzeugen verschiedene Ursachen<br />
haben. Es spielen die Toleranz der Schleifscheibenbohrung,<br />
die Homogenität (Massenverteilung der<br />
Scheibe) und Parallelität sowie die Konzentrizität eine<br />
wichtige Rolle. Auch die Toleranzen des Schleifscheibendorns<br />
sowie das Abrichten und Profilieren der<br />
Schleifscheibe wirken sich unmittelbar auf die Unwucht<br />
und damit auf den dynamischen Rundlauf des Werkzeugs<br />
während der Bearbeitung aus. Es entstehen Vibrationen,<br />
die sich auf Maschine und Werkzeug übertragen.<br />
Sie beeinträchtigen den gesamten Bearbeitungsprozess<br />
und das Schleifergebnis hinsichtlich<br />
Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit des<br />
Werkstücks. Im Fall des Werkzeugschleifens<br />
entsteht auf diese Weise eine mehr oder weniger<br />
große Schartigkeit an den geschliffenen<br />
Werkzeugen. Analog wirkt sich die Unwucht<br />
bei Zerspanungswerkzeugen und den<br />
zu bearbeitenden Werkstücken aus.<br />
Unwucht beeinträchtigt die Standzeit von<br />
Werkzeug und Spindel<br />
Zudem verursacht Unwucht einen höheren Verschleiß<br />
an Schleifscheibe bzw. Werkzeug und Spindelstock. Studien<br />
und Erfahrungen belegen, dass sich die Spindellebensdauer<br />
um 50 Prozent reduzieren kann. Andreas<br />
Haimer weist darauf hin, dass inzwischen viele Maschinen-<br />
und Spindelhersteller von ihren Kunden fordern,<br />
nur noch ausgewuchtete Werkzeuge einzusetzen: „Andernfalls<br />
geben sie keine oder nur eine eingeschränkte<br />
Garantie auf die Spindel.“<br />
Doch noch immer reduzieren viele Anwender lieber<br />
die Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit und Spantiefe,<br />
um die durch Unwucht erzeugten Vibrationen zu minimieren<br />
und dadurch die notwendige Prozesssicherheit<br />
sowie die geforderten Qualitäten am Werkstück zu erreichen.<br />
Das führt zwar zu einer ruhigeren Bearbeitung<br />
und besseren Oberflächen – aber auch zu niedrigerem<br />
Zeitspanvolumen und damit zu schlechterer Produktivität.<br />
Die deutlich bessere Lösung wäre, die Unwucht im<br />
Werkzeugsystem von vorneherein zu beseitigen. Was auf<br />
den ersten Blick kompliziert erscheint, ist laut Andreas<br />
Haimer „einfach machbar und für jeden erschwinglich.<br />
Mit unserem modularen Wuchtsystem Tool Dynamic<br />
Wuchten – auch wirtschaftlich<br />
eine runde Sache<br />
Dass sich das Wuchten von Werkzeugsystemen lohnt, belegt die<br />
Haimer GmbH mit einer einfachen Rechnung: Eine moderne Werkzeugschleifmaschine<br />
kostet pro Stunde ca. 100 Euro (einschichtiger<br />
Betrieb, 1600 Std. Laufzeit pro Jahr). Bei einer Steigerung der<br />
Schleifleistung durch Wuchten von nur 10 Prozent spart man<br />
10 Euro pro Stunde. Das sind 16 000 Euro pro Jahr und BAZ.<br />
Erfahrungen aus der Haimer eigenen Produktion und Berichte von<br />
Kunden, die ihre Schleifscheiben seit langem auswuchten, belegen<br />
noch höhere Produktivitätssteigerungen durch das Wuchten. Einsparungen<br />
durch verbesserte Oberflächengüte, höhere Maßgenauigkeit<br />
und weniger Maschinenstillstände kommen noch dazu.<br />
8 März 2018
Über die Rundlaufmessvorrichtung an<br />
der TD 1002 lassen sich in einer Aufspannung<br />
sogar Rund- und Planlauf<br />
der Scheiben messen. Bild: Haimer<br />
Andreas Haimer, Geschäftsführer der<br />
Haimer GmbH: „Unwucht im Werkzeugsystem<br />
zu beseitigen, ist einfach machbar<br />
und für jeden erschwinglich.“ Bild: Haimer<br />
lassen sich Werkzeugaufnahmen, Schleifscheiben und<br />
große Rotoren bis Durchmesser 1000 mm auswuchten.<br />
Dabei erreichen unsere Maschinen beste Wiederholgenauigkeiten<br />
von < 0,5 gmm, was bei einem 1 kg schweren<br />
Werkzeug einer Exzentrizität von 0,5 μm entspricht.“<br />
Den einfachen Umgang mit der Haimer-Wuchttechnik<br />
bestätigt unter anderem die Werkzeugschleiferei<br />
Fuchs, Nittenau, in der seit fast zehn Jahren Tool Dynamic<br />
Wuchtgeräte genutzt werden, um Schleifscheiben<br />
inklusive Dorn zu wuchten. Produktionsleiter Andreas<br />
Fuchs meint: „Wenn wir gewusst hätten, dass Wuchten<br />
so einfach ist, hätten wir damit noch viel früher begonnen.“<br />
Zudem ist der Erfolg deutlich messbar, wie Fuchs<br />
bestätigt: „Mit gewuchteten Schleifscheibensätzen können<br />
wir um 25 bis 30 Prozent höhere Vorschübe fahren.<br />
Die Standzeiten und Abrichtzyklen der Scheiben haben<br />
sich in gleichem Maße verlängert.“ Und nicht zuletzt<br />
stieg die Qualität der von Fuchs hergestellten Hochleistungs-HSS-<br />
und -VHM-Werkzeuge vom Wuchten.<br />
Andere Werkzeugschleifer konnten durchs Wuchten<br />
der Schleifscheiben ähnliche Aha-Erlebnisse verbuchen,<br />
zum Beispiel Johannes und Ludger Nipper, Gründer<br />
und Geschäftsführer der Werkzeugschleiferei Nipper<br />
GmbH im niedersächsischen Lastrup: „Als wir 2011<br />
anfingen, unsere Schleifscheiben zu wuchten, konnten<br />
wir die Bearbeitung um 20 bis 25 Prozent beschleunigen,<br />
und vor allem wurde die Qualität der Werkzeugoberflächen<br />
erheblich besser.“ Da Nipper zu 90 bis 95<br />
Prozent der Werkzeuge aus Vollhartmetall schleift, waren<br />
die Auswirkungen besonders positiv. Denn das Material<br />
ist sehr spröde und darf keinen Schlag bekommen,<br />
sonst entstehen Haarrisse, die zum Werkzeugbruch führen<br />
können. „Seit wir die Schleifscheiben wuchten, treten<br />
fast keine Werkzeugbrüche mehr auf“, resümiert Johannes<br />
Nipper.<br />
Die Qualitätsverbesserung lässt sich nicht nur am<br />
Ausbleiben solch schwerer Schäden festmachen. Dank<br />
der besseren Qualität von Oberflächen und Schneiden<br />
erzielen die Nipper-Werkzeuge bei den Kunden längere<br />
Standzeiten und erlauben teilweise die Bearbeitung anspruchsvollerer<br />
Materialien. Dank des vibrationsfreien<br />
Laufs der CNC-Maschinen konnte Nipper auch die<br />
Werkzeugpalette in den Bereich extrem filigraner Werkzeuge<br />
hinein erweitern. „Wir schleifen inzwischen bis zu<br />
0,4 mm Durchmesser, Stufenbohrer sogar mit nur 0,3.<br />
An die Fertigung solcher Werkzeuge wäre ohne Wuchten<br />
gar nicht zu denken“, zeigt sich Ludger Nipper auch<br />
nach Jahren Erfahrung mit dem Wuchten immer noch<br />
begeistert.<br />
Für jeden Anwendungsfall die passende<br />
Auswuchtmaschine<br />
Die erste Tool Dynamic-Maschine brachte Haimer<br />
1996 auf den Markt. Seitdem entstand eine komplette<br />
Baureihe, die für jede Anforderung die passende Lösung<br />
bereithält. Als Tisch- und Beistellmaschine konzipiert,<br />
ist die Tool Dynamic TD 1002 beispielsweise eine ideale<br />
Lösung zum Wuchten von Schleifscheiben. Die Wuchtadapter<br />
mit automatischem Spannsystem spannen das<br />
Werkzeug μm-genau wie die Werkzeugschleifmaschine<br />
und sorgen so für sehr hohe Mess- und Wiederholgenauigkeit.<br />
Mit der optionalen Rundlaufmessvorrichtung<br />
kann sogar in einer Aufspannung der Rund- und<br />
Planlauf von Schleifscheiben gemessen werden. Die Bedienung<br />
der TD 1002 erfolgt über ein integriertes Tastenfeld<br />
und Display.<br />
Die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Modelle<br />
Tool Dynamic Comfort und Comfort Plus werden<br />
durch Touchscreen über die moderne und bedienerfreundliche<br />
Auswuchtsoftware TD 4.0 bedient. Sie bie-<br />
März 2018 9
Titelgeschichte<br />
ten die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise auch in<br />
zwei Ebenen zu wuchten.<br />
Bei einem Messlauf wird das Schleifscheibenpaket in<br />
die Wuchtspindel eingespannt und in Drehung versetzt.<br />
Die Unwucht verursacht Fliehkräfte, die an der Wuchtspindel<br />
mit Kraftsensoren gemessen werden. Die Auswertung<br />
des Messsignals übernimmt die Software vollautomatisch.<br />
Sie zeigt dem Bediener komfortabel mit<br />
Piktogrammen am Bildschirm an, wo er wie viel Material<br />
auf der Schleifscheibe zu entfernen bzw. mit Hilfe von<br />
Wuchtschrauben anzubringen hat. Der eingebaute Laser<br />
unterstützt mit intuitiver Anzeige die direkte Wuchtkompensation<br />
an der Maschine.<br />
Am Ende kann der Bediener ein Auswuchtprotokoll<br />
erstellen, um die erreichten Toleranzwerte zu dokumentieren<br />
und in einer Datenbank abzulegen. Das hilft vor<br />
allem den Werkzeugschleifern, die neben den Schleifscheiben<br />
auch die geschliffenen Werkzeuge feinwuchten<br />
Zubehörteile an. Dazu gehört unter anderem ein komplettes<br />
Sortiment an Schleifscheibenaufnahmen für<br />
Werkzeugschleifmaschinen aller gängigen Fabrikate:<br />
unter anderem Vollmer, Walter, ISOG, UWS Reinecker<br />
und Rollomatic. Aber auch für die im Trend liegenden<br />
Multitaskmaschinen, in die neben Fräs- und Dreh- jetzt<br />
auch die Schleiftechnologie integriert wurde, hat Haimer<br />
mittlerweile ein Programm an passenden Aufnahmen<br />
zu bieten.<br />
Haimer-Schleifscheibenaufnahmen sind hochgenau<br />
und vereinfachen im Zusammenspiel mit maßgeschneiderten<br />
Adaptern den Spannvorgang in der Wuchtmaschine.<br />
So wird bei den Schleifscheiben zunächst in einem<br />
Vorwuchtgang die grobe Unwucht gemessen und<br />
korrigiert. Es folgen der Abrichtprozess und ein abschließendes<br />
Feinwuchten ebenfalls in zwei Ebenen. Mit<br />
Hilfe von speziellen Schwermetall-Wuchtschrauben lassen<br />
sich selbst die bei Schleifscheiben möglichen großen<br />
Unwuchten auf einfache Weise kompensieren. Dafür hat<br />
Haimer in den Schleifscheibenaufnahmen eine Vielzahl<br />
an Wuchtgewinden vorgesehen.<br />
■<br />
Haimer GmbH<br />
www.haimer.com<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1030<br />
Wenige Minuten, die<br />
sich bezahlt machen:<br />
Seit Andreas Fuchs, Produktionsleiter<br />
der Werkzeugschleiferei<br />
Fuchs,<br />
seine Schleifscheiben<br />
wuchtet, kann er bei der<br />
Werkzeugherstellung<br />
mit deutlich höheren<br />
Vorschüben arbeiten.<br />
Bild: Haimer<br />
möchten, um damit deren Qualität zu erhöhen und dies<br />
dann auch als Nachweis dem Werkzeug beim Verkauf<br />
beilegen können.<br />
Auswucht- und Voreinstelltechnik perfekt kombiniert<br />
Die Tool Dynamic-Baureihe umfasst zahlreiche Ausbaustufen<br />
bis hin zur universellen CNC-gesteuerten Auswuchtmaschine<br />
TD Automatic, die den Unwuchtausgleich<br />
direkt in einer oder zwei Ebenen automatisch<br />
vornimmt. Die jüngste Entwicklung ist die Tool Dynamic<br />
Preset Microset, die Auswucht- und Voreinstelltechnik<br />
perfekt kombiniert. Die Spannung des Werkzeugs<br />
erfolgt in der hochpräzisen Auswuchtspindel mit dem<br />
bewährten und patentierten Adaptersystem von Haimer.<br />
Das spart Zeit und erhöht die Genauigkeit, weil<br />
das Werkzeug nicht mehr umgespannt werden muss.<br />
Um den Wuchtvorgang möglichst kosteneffizient,<br />
einfach und schnell zu gestalten, bietet Haimer spezielle<br />
Auf der Grindtec 2018 präsentiert Haimer seine<br />
neue Wuchtmaschine Tool Dynamic Preset Microset,<br />
die Auswucht- und Voreinstelltechnik perfekt<br />
kombiniert. Bild: Haimer<br />
10 März 2018
The Art of Grinding.<br />
A member of the UNITED GRINDING Group<br />
Enthüllung!<br />
Live an der GrindTec, 14. März 2018,<br />
12 Uhr. Halle 7, Stand 7033<br />
BESUCHEN SIE<br />
UNS AN DER<br />
GRINDTEC AUGSBURG.<br />
14.–17. MÄRZ 2018<br />
HALLE 7, STAND 7033<br />
Der Countdown läuft! STUDER enthüllt am<br />
14. März 2018, 12 Uhr auf der GrindTec in<br />
Augsburg eine Neuheit. Soviel sei verraten:<br />
STUDER erweitert das Produktportfolio<br />
mit neuen Maschinen.<br />
Seien Sie bei der Enthüllung am<br />
14. März 2018, 12 Uhr live dabei!<br />
www.studer.com – The Art of Grinding.<br />
März 2018 11
Aus der Branche<br />
Termine<br />
Personalien<br />
Grindtec<br />
14.03. – 17.<strong>03.2018</strong><br />
Internationale Fachmesse für Schleiftechnik,<br />
Augsburg; www.grindtec.de<br />
Fachverband industrielle Teilereinigung (FIT)<br />
15.03. – 16.<strong>03.2018</strong><br />
27. Fachtagung industrielle Bauteilreinigung, Ulm<br />
www.industrielle-reinigung.de<br />
WZL Forum der RWTH Aachen<br />
21.<strong>03.2018</strong><br />
Innovationstag Additive Manufacturing, Aachen<br />
www.wzlforum.rwth-aachen.de<br />
Technische Akademie Esslingen<br />
10.04. – 11.04.2018<br />
Zerspanungsverfahren und Zerspanungstechniken –<br />
Neue Entwicklungen und Lösungen für die Bearbeitungsprozesse,<br />
Seminar, Ostfildern; www.tae.de<br />
10. mav Innovationsforum<br />
18.04.2018<br />
50 Technologieführer präsentieren ihre<br />
Top-Innovationen 2018, Böblingen;<br />
www.mav-online.de/innovationsforum<br />
Pero Anwendertage<br />
18.04. – 19.04.2018<br />
Bauteil-Reinigung entlang der Fertigungskette,<br />
Königsbrunn; www.pero.ag<br />
Hermle Hausausstellung<br />
18.04. – 21.04.2018<br />
Hausmesse, Gosheim<br />
www.hermle.de<br />
Stuhlmann<br />
übernimmt<br />
bei akf<br />
Die Geschäftsführung<br />
beim Finanzierer<br />
akf hat Holger<br />
Stuhlmann (Bild)<br />
übernommen. In<br />
dieser Funktion<br />
leitet er im Management-Board<br />
der<br />
akf-Gruppe die<br />
Vertriebseinheiten.<br />
Stuhlmann folgt<br />
Günter Jäger nach,<br />
der sich in den<br />
Ruhestand verabschiedet.<br />
Neuer Leiter<br />
bei Mapal in<br />
Altenstadt<br />
Die kaufmännische<br />
Geschäftsführung<br />
des Mapal Kompetenzzentrums<br />
VHM-<br />
Werkzeuge in Altenstadt<br />
hat Tobias<br />
Schiele (Bild) übernommen.<br />
Gemeinsam<br />
mit dem langjährigen<br />
technischen<br />
Geschäftsführer<br />
Ulrich Krenzer wird<br />
er zukünftig die Geschicke<br />
des Kompetenzzentrums<br />
lenken.<br />
Rego-Fix<br />
erweitert Geschäftsleitung<br />
Seit Jahresbeginn ergänzt<br />
Pascal Forrer<br />
als Global Sales and<br />
Marketing Director<br />
die Geschäftsleitung<br />
des Schweizer<br />
Spanntechnik-Spezialisten<br />
Rego-Fix.<br />
Forrer bringt eine<br />
reiche Erfahrung in<br />
der Zerspanung<br />
mit. So arbeitete er<br />
in den letzten zehn<br />
Jahren bei einem<br />
namhaften Schweizer<br />
Hersteller von<br />
Schneidwerkzeugen.<br />
Samag verstärkt<br />
Führungsspitze<br />
Der Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Samag hat die Geschäftsführung<br />
mit<br />
Christian Kleinjung<br />
(Bild) verstärkt.<br />
Gemeinsam mit<br />
Roland L. Emig,<br />
Geschäftsführer seit<br />
2012, wird er die<br />
nächste Phase in der<br />
Weiterentwicklung<br />
der Samag Group<br />
aktiv begleiten.<br />
Control<br />
24.04. – 27.04.2018<br />
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />
Stuttgart; www.control-messe.de<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />
25.04. – 26.04.2018<br />
Werkstoffe und Additive Fertigung, Fachtagung,<br />
Potsdam; https://additive-fertigung-2018.dgm.de<br />
Komet Ideen-Forum<br />
26.04.2018<br />
Menschen Ideen Werkzeuge – Trends und Thesen<br />
zu einer wandlungsfähigen Produktion, Besigheim<br />
www.ideen-forum.de<br />
Wenz regelt Nachfolge<br />
Im Zuge einer Nachfolgeregelung hat der<br />
geschäftsführende Gesellschafter Tobias<br />
Wenz (rechts) den Reutlinger CNC-Fertiger<br />
Wenz-Mechanik GmbH an seinen langjährigen<br />
Geschäftspartner Martin Hirlinger<br />
(links) übergeben . Hirlinger ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der ap-engineering-Unternehmensgruppe.<br />
12 März 2018
Hochkarätig besetzte Konferenz beleuchtet Künstliche Intelligenz in der Produktion<br />
Smarte Maschinen<br />
im Einsatz<br />
Zu einem hochkarätig besetzten Event rund um smarte<br />
Maschinen und Künstliche Intelligenz in der Produktion<br />
laden die Konradin Mediengruppe und das Fraunhofer-<br />
Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA<br />
am 15. Mai 2018 nach Stuttgart ein.<br />
Infos und Anmeldung<br />
·<br />
·<br />
·<br />
■■■■■■ Smarte Maschinen werden die Welt verändern.<br />
Smart Factory, Smart Grid, Smart Transport,<br />
Smart Home, Smart Health, Smart City. Bei diesen<br />
Schlagworten geht es um weit mehr als um den Trend zu<br />
Digitalisierung, Industrie 4.0 oder das Internet der Dinge<br />
– es geht um das Eindringen von Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) in alle Bereiche unseres Lebens.<br />
Gewohnte Geschäftsmodelle werden obsolet, unzählige<br />
Jobs müssen neu definiert werden – und zugleich<br />
entstehen innovative Produkte, Dienstleistungen und<br />
neue Chancen für diejenigen, die sich rechtzeitig dem<br />
Wandel stellen und ihn mitgestalten. Das gilt insbesondere<br />
für die produzierende Industrie als Stütze der deutschen<br />
Volkswirtschaft.<br />
Neue Veranstaltungsreihe startet<br />
Vor diesem Hintergrund startet die Konradin Mediengruppe<br />
die Veranstaltungsreihe „Smarte Maschinen im<br />
Einsatz“. Die erste ganztägige Veranstaltung dieser Art,<br />
die in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA in Stuttgart<br />
stattfindet, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz<br />
in der Produktion“. Die KI-Konferenz am 15. Mai rich-<br />
Die Konferenz „Smarte Maschinen im Einsatz – Künstliche<br />
Intelligenz in der Produktion“ findet am 15. Mai 2018 am<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA, Nobelstr. 12 in Stuttgart statt.<br />
Die Zahl der Teilnehmer ist auf 150 begrenzt, Frühbucher<br />
erhalten Rabatt.<br />
Programm und Anmeldung:<br />
https://industrie.de/kuenstliche-intelligenz.<br />
tet sich vor allem an strategische Entscheider in der produzierenden<br />
Industrie, in der Automobilindustrie und<br />
im Maschinenbau. Schirmherrin der Konferenz ist Baden-Württembergs<br />
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole<br />
Hoffmeister-Kraut.<br />
Im Fokus der Konferenz stehen Themen wie „Roboter<br />
und automatisierte Produktionssysteme“, „Wissensverarbeitung<br />
und smarte Assistenten“, „Maschinelles<br />
Lernen“ sowie „Smart-Data-Analysen“. Zu den Vortragenden<br />
gehören unter anderem Prof. Thomas Bauernhansl<br />
(Fraunhofer IPA) und Prof. Torsten Kröger (Karlsruher<br />
Institut für Technologie) sowie hochkarätige Industrievertreter,<br />
darunter Dr. Wolfgang Hildesheim (Leiter<br />
IBM Watson & Artificial Intelligence), Dr. Norbert<br />
Pfleger (CEO Semvox), Dr. Wieland Holfelder (Leiter<br />
Google-Entwicklungszentrum München) und Dr. Michael<br />
May (Leiter Data Analytics & Artificial Intelligence<br />
bei Siemens).<br />
Vorträge zu Unternehmens- und Führungskultur (Dr.<br />
Constanze Holzwarth) und Maschinenethik (Prof. Oliver<br />
Bendel) sowie Rundgänge am Fraunhofer IPA (Stationen:<br />
Industrie- und Service-Robotik, Maschinelles<br />
Lernen und Bildverarbeitung, Smart Data und Industrie<br />
4.0) runden den Tag ab. ■<br />
www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />
März 2018 13
Aus der Branche<br />
Jahresumsatz um 4 Prozent gesteigert – erfolgreiche Hausausstellung<br />
DMG Mori stärkt Digitalisierung<br />
Dr. Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der<br />
DMG Mori AG (li., mit Dr. Masahiko Mori, President<br />
der DMG Mori Co., Ltd., auf der Hausausstellung<br />
in Pfronten): „Unsere Erfolge im Geschäftsjahr<br />
2017 können sich sehen lassen.“ Bild: mav<br />
■■■■■■ Die DMG Mori AG hat 2017<br />
ihren Auftragseingang im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 16 Prozent auf 2,754 Milliarden<br />
Euro gesteigert. Der Umsatz wuchs um<br />
4 Prozent auf 2,348 Milliarden. „Unsere Erfolge<br />
im Geschäftsjahr 2017 können sich sehen<br />
lassen“, erklärt Vorstandsvorsitzender<br />
Christian Thönes. „Wir haben Rekordwerte<br />
bei Auftragseingang, Umsatz und Free<br />
Cashflow erreicht.“<br />
Zudem seien wichtige Zukunftsfelder besetzt<br />
worden: Mit dem Software-Start-up Istos,<br />
dem IoT-Joint-Venture Adamos und der<br />
Instandhaltungs-Plattform Werkbliq habe<br />
DMG Mori seine Digitalisierungsstrategie<br />
ausgebaut, durch die Kooperation mit Heitec<br />
seine Automationskompetenz erweitert<br />
und über die Mehrheitsbeteiligung an Realizer<br />
das additive Manufacturing gestärkt.<br />
Digitale Fabrik, ganzheitliche Automationslösungen<br />
und additive Fertigung waren<br />
folglich auch die zentralen Themen auf der<br />
traditionellen Hausausstellung, die vom 30.<br />
Januar bis 3. Februar 2018 in Pfronten<br />
stattfand. Neben 70 Hightech-Maschinen<br />
konnten die Besucher dort innovative Fertigungsverfahren<br />
wie das Additive Manufacturing<br />
mit insgesamt drei vollständigen<br />
Prozessketten erleben. Thönes wertet die<br />
Veranstaltung als erfolgreichen Start ins<br />
Jahr: „Mit einem Auftragseingang von über<br />
285 Millionen Euro und rund 8500 internationalen<br />
Fachbesuchern haben wir erneut<br />
Rekordwerte erzielt.“<br />
■<br />
VDW erwartet weitere 5 Prozent Plus im laufenden Jahr<br />
Maschinenhersteller mit Produktionsrekord<br />
■■■■■■ Die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller haben<br />
2017 ihre Produktion um 4 Prozent auf rund 15,7 Milliarden Euro<br />
gesteigert. „Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie stellt einen<br />
Produktionsrekord nach dem anderen auf“, kommentiert<br />
Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken), das Ergebnis. Für 2018 erwartet der<br />
Branchenverband ein weiteres Produktionsplus von 5 Prozent.<br />
Einmal mehr war im vergangenen Jahr der Export Treiber der<br />
Entwicklung: 71 Prozent der deutschen Werkzeugmaschinen wurden<br />
im Ausland verkauft. Die Ausfuhren zogen um 8 Prozent auf<br />
10,1 Milliarden Euro an (ohne Reparaturen und Instandhaltung).<br />
Der Inlandsabsatz schrumpfte im gleichen Zeitraum um 3 Prozent.<br />
Für das laufende Jahr sind die Aussichten sehr gut. Die Branchenexperten<br />
sind guter Dinge, dass die deutschen Hersteller 2018<br />
mit 5 Prozent Plus die Rekordmarke von 16 Milliarden Euro Produktionsvolumen<br />
knacken werden. „Zum einen wächst die Weltwirtschaft<br />
kräftig, zum anderen soll der internationale Werkzeugmaschinenverbrauch<br />
um 3,6 Prozent zulegen“, erläutert Prokop.<br />
Das sei vor allem Europa zu verdanken. Amerika lege ebenfalls<br />
kräftig zu, während sich die Dynamik in Asien aufgrund des hohen<br />
Zuwachses 2017 wieder etwas abschwäche.<br />
■<br />
Gute Aussichten für 2018<br />
Werkzeugmaschinenproduktion in Deutschland: 2017 hat die Branche einen neuen Rekord aufgestellt.<br />
Auch 2018 stehen die Zeichen auf weiteres Wachstum. Quellen: Stat. Bundesamt, VDW<br />
14 März 2018
März 2018 15
Aus der Branche<br />
Neun Prozent mehr Aussteller – Schleiftechnik 4.0 im Fokus<br />
Grindtec auf Wachstumskurs<br />
Die Augsburger Schleiftechnik-Messe Grindtec wird<br />
2018 erneut wachsen. Bild: Afag<br />
■■■■■■ Mit neuen Rekordzahlen geht<br />
die Grindtec vom 14. bis 17. März 2018 in<br />
Augsburg ins Rennen. Laut Veranstalter<br />
Afag haben sich bereits 630 Aussteller zur<br />
Schleiftechnik-Messe angemeldet – ein Plus<br />
von 9 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />
vor zwei Jahren. Dementsprechend<br />
wächst auch die belegte Fläche um 3000 m 2<br />
auf nunmehr 45 000 m 2 .<br />
In neun Messehallen, zwei mehr als<br />
2016, bietet die Grindtec das bislang umfassendste<br />
Angebot mit vielen Neuheiten und<br />
Weltpremieren. Dabei wird die Messe immer<br />
internationaler: 44 % (+ 2 %) der Unternehmen<br />
haben ihren Firmensitz im<br />
Ausland. Mit 30 beteiligten Nationen<br />
erzielt die Grindtec auch hier einen neuen<br />
Bestwert.<br />
Die Digitalisierung und Vernetzung von<br />
Prozessen bietet in der Schleiftechnik wertvolle<br />
Optimierungspotenziale. Vor allem<br />
Schleifbetriebe haben häufig großen Bedarf<br />
an Informationen zu Industrie 4.0. – für sie<br />
wurde das Sonderthema „Schleiftechnik 4.0<br />
– Excellence in Digital Grinding“ konzipiert<br />
(Halle 8, Stand 8103). Die beteiligten Aussteller<br />
werden im Kompetenzführer Schleiftechnik<br />
4.0 vorgestellt, den die mav als Orientierungshilfe<br />
für die Besucher herausgibt<br />
(weitere Infos unter https://mav.industrie.de/<br />
schleiftechnik-4.0).<br />
■<br />
Fellbacher punkten mit Automatisierung und Prozessoptimierung<br />
AMF steigert Umsatz um über zehn Prozent<br />
■■■■■■ Die Fellbacher Andreas Maier<br />
GmbH & Co. KG (AMF) wächst weiter:<br />
2017 hat der Hersteller von Lösungen zum<br />
Spannen, Schrauben und Schließen seinen<br />
Umsatz um mehr als zehn Prozent auf über<br />
48 Millionen Euro gesteigert – das fünfte Rekordjahr<br />
in Folge. Wachstumstreiber waren<br />
erneut die Produkte rund um die industrielle<br />
Automatisierung und Prozessoptimierung,<br />
die deutlich über dem Gesamtzuwachs lagen.<br />
Mit den Schnellspannern hat sich auch ein<br />
Traditionsprodukt überraschend gut entwickelt.<br />
Erneut am stärksten gewachsen sind Asien<br />
und die USA. Auch Osteuropa habe sich gut<br />
entwickelt, wobei Russland weiterhin ein<br />
Sorgenkind sei. Neben den Dauerbrenner-<br />
Themen Automatisierung, Rationalisierung<br />
und Digitalisierung kristallisiere sich die additive<br />
Fertigung als kommende Technologie<br />
und Megatrend heraus. Der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Johannes Maier sieht sein<br />
Unternehmen hier gut aufgestellt: „Wir haben<br />
dafür bereits spezielle AMF-Nullpunktspannmodule<br />
entwickelt, die die ganz besonderen<br />
Anforderungen erfüllen.“<br />
Maier blickt zuversichtlich ins laufende<br />
Jahr. Qualitativ gute Produkte, schnelle Lieferfähigkeit<br />
und die Nähe zu den Kunden<br />
Johannes Maier, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
AMF:<br />
„Die additive Fertigung<br />
wird ein neuer<br />
Wachstumsmarkt, in<br />
dem wir uns mit speziellen<br />
Produkten<br />
schon gut positioniert<br />
haben.“ Bild: AMF<br />
sollen auch 2018 für weiteres Wachstum<br />
sorgen. Die Marke von 50 Millionen Euro<br />
wollen die Fellbacher auf jeden Fall knacken.<br />
Investitionen von über 1,5 Millionen<br />
Euro am Standort und weitere Einstellungen<br />
von Fachkräften sollen die Grundlage<br />
dafür bilden.<br />
■<br />
16 März 2018
Start mit 19 Mitgliedern, darunter sechs Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Nutzerorganisation für Mindsphere gegründet<br />
Mit 19 Mitgliederfirmen ist die Mindsphere-Anwenderorganisation Mindsphere<br />
World in Berlin an den Start gegangen. Bild: Mindsphere World<br />
■■■■■■ Gemeinsam mit 18 Partnerunternehmen – darunter die<br />
sechs Werkzeugmaschinenhersteller Chiron, Heller, Grob, Index,<br />
FFG und Trumpf – hat Siemens die weltweite Anwenderorganisation<br />
„Mindsphere World“ für die cloud-basierte, offene IoT-Platt-<br />
form Mindsphere ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Ökosystem<br />
rund um Mindsphere weltweit auszubauen. Zudem soll der Verein<br />
die einzelnen Mitglieder bei der Entwicklung und Optimierung entsprechender<br />
IoT-Lösungen sowie der Erschließung neuer Märkte in<br />
der digitalen Wirtschaft unterstützen.<br />
„Die Gründung von Mindsphere World ist ein weiterer wichtiger<br />
Schritt, um die weltweite Verbreitung des Ökosystems rund um<br />
Mindsphere als offene IoT-Plattform zu fördern“, sagt Klaus Helmrich,<br />
Mitglied des Vorstands der Siemens AG. Das breite Knowhow<br />
und Angebot aller Partner eröffne Anwendern weltweit völlig neue<br />
Potenziale in der Digitalisierung.<br />
„Wir wollen mit einer Community von Industrie- und IT-Unternehmen<br />
jeder Größe und Branche sowie Start-ups weltweit ein<br />
Ökosystem basierend auf Mindsphere etablieren und vorantreiben“,<br />
ergänzt Jan Mrosik, Vorstandsvorsitzender von Mindsphere<br />
World und CEO der Siemens-Division Digital Factory. „Zu diesem<br />
Zweck schließen sich die Vereinsmitglieder – zunächst in Deutschland<br />
und im nächsten Schritt auch auf internationaler Ebene – in<br />
der Mindsphere World zusammen.“<br />
■<br />
Neuer Standort in Maisach eröffnet – 1000 Systeme pro Jahr möglich<br />
EOS erweitert Kapazität<br />
■■■■■■ Der 3D-Druck-Spezialist EOS<br />
hat seine Systemproduktion mit erweiterten<br />
Kapazitäten nach Maisach-Gernlinden in<br />
der Nähe seines Hauptsitzes Krailing westlich<br />
von München verlagert. Auf insgesamt<br />
9000 Quadratmetern erweitert der Hersteller<br />
seine Produktionskapazitäten mit der<br />
Möglichkeit, bis zu rund 1000 Systeme pro<br />
Jahr fertigen zu können. Zudem könne man<br />
auf Basis agiler Produktionsabläufe und flexibel<br />
ausgelegter Produktionsplätze kurzfristig<br />
und flexibel auf neue Produktions-,<br />
Kunden- und Marktanforderungen reagieren.<br />
„Der industrielle 3D-Druck ist in der<br />
Fertigung angekommen“, erklärt Nikolai<br />
Zaepernick, Senior Vice President Central<br />
Neuer Produktionsstandort<br />
von EOS in Maisach.<br />
Bild: EOS<br />
Europe bei EOS. „Während wir in den ersten<br />
zehn Jahren seit Gründung unseres Unternehmens<br />
1000 Systeme installiert haben,<br />
stieg diese Zahl insbesondere in den letzten<br />
zwei Jahren merklich an.“ Heute habe man<br />
eine installierte Basis von rund 3000 Systemen<br />
weltweit, und auch in den kommenden<br />
Jahren rechne man mit einem weiteren, signifikanten<br />
Anstieg der Nachfrage. „Im Rahmen<br />
der digitalen Transformation ist der industrielle<br />
3D-Druck eine der zentralen<br />
Triebfedern auf dem Weg hin zur digitalen<br />
Fabrik der Zukunft“, so Zaepernick. „Damit<br />
wird unsere Technologie ein Schlüssel<br />
für die smarte Fertigung der Zukunft. Wir<br />
empfehlen daher Unternehmen, sich heute<br />
intensiv mit additiven Technologien zu beschäftigen.“<br />
■<br />
März 2018 17
Aus der Branche<br />
Ausstellerrekord bei der Jubiläumsveranstaltung – Neu: Sonderschau Additive Fertigung<br />
10 Jahre mav Innovationsforum<br />
■■■■■■ 10 Jahre mav Innovationsforum, der Branchentreff in<br />
Böblingen feiert Geburtstag: Die Jubiläumsveranstaltung am<br />
18. April 2018 wird ein ganz besonderes Highlight. 50 Technologieführer<br />
aufgeteilt auf fünf unterschiedliche Vortragsreihen bieten Informationen<br />
in konzentrierter Form. Neben den Kernthemen Werkzeugmaschinen<br />
und Peripherie, Werkzeugtechnik, Automatisierung<br />
sowie Maschinenelemente ist 2018 die Sonderschau Additive Fertigung<br />
neu mit dabei. Unsere ab Juni erscheinende Schwesterzeitschrift<br />
„additive“ präsentiert erstmals die Trends rund um die generativen<br />
Fertigungsverfahren. An den Ständen im Foyer wird es zudem<br />
wieder reichlich Gelegenheit geben, sich aus erster Hand über<br />
die Produktneuheiten der ausstellenden Firmen zu informieren. ■<br />
Details und Anmeldung unter:<br />
www.mav-online.de/mav-innovationsforum<br />
Die Zukunft ist digital – die Zukunft ist integriert<br />
Smart Sensor Business 4.0<br />
Thomas Weitlaner,<br />
Director Business<br />
Development & Sales<br />
Management,<br />
EOS GmbH.<br />
Unternehmen stehen<br />
vor großen Herausforderungen,<br />
der industrielle<br />
3D-Druck<br />
bietet disruptive Lösungen.<br />
Wir geben einen<br />
Überblick: wo<br />
kommen wir her, wo<br />
stehen wir heute, und<br />
vor allem, wie sieht<br />
die digitalisierte,<br />
smarte Fabrik der<br />
Zukunft aus? Welche<br />
zentrale Rolle spielt<br />
der 3D-Druck auf<br />
dem Weg dorthin?<br />
Und warum ist die<br />
intelligente Integration<br />
additiver und<br />
konventioneller Technologien<br />
entlang der<br />
gesamten Prozesskette<br />
essentiell.<br />
Ingo Baumgardt,<br />
Head of Sensor<br />
Communication,<br />
Leuze Electronic<br />
GmbH + Co. KG.<br />
Sensordaten und Informationen<br />
aus unterschiedlichen<br />
Quellen<br />
global verfügbar<br />
zu machen und diese<br />
miteinander sinnvoll<br />
zu verknüpfen – das<br />
ist der Kern von Industrie<br />
4.0. Neue Geschäftsideen<br />
machen<br />
es notwendig, diese<br />
Informationen nicht<br />
nur innerhalb eines<br />
Unternehmens, sondern<br />
auch über Unternehmens-<br />
und<br />
Standortgrenzen hinweg<br />
global zugänglich<br />
und abrufbar zu<br />
machen.<br />
Technologie im Wandel<br />
Neue Dimensionen in der Fertigung<br />
Andreas Enzenbach,<br />
Head of Marketing<br />
and Corporate<br />
Communications,<br />
Mapal Dr. Kress KG.<br />
Als Zulieferer von<br />
Zerspanungswerkzeugen<br />
für die Automobilindustrie<br />
haben<br />
wir das Thema Elektromobilität<br />
schon<br />
früh in die strategische<br />
Ausrichtung einfließen<br />
lassen. Denn:<br />
Wir sehen den Wandel<br />
als Chance. So<br />
haben wir unser über<br />
Jahrzehnte gesammeltes<br />
Knowhow<br />
hinsichtlich Bearbeitungen<br />
und Services<br />
auf die neuen Anforderungen<br />
und Komponenten<br />
übertragen<br />
und entsprechende<br />
Konzepte entwickelt.<br />
Diese haben sich heute<br />
schon in der Praxis<br />
etabliert.<br />
Bert Kleinmann,<br />
Geschäftsführer,<br />
Matsuura Machinery<br />
GmbH.<br />
Die Hybrid Additive<br />
Manufacturing-Anlagen<br />
Lumex eröffnen<br />
neue Dimensionen<br />
bei der Herstellung<br />
komplexester Bauteile.<br />
Dies gelingt durch<br />
die Kombination von<br />
selektivem Lasersintern<br />
(SLS) und High<br />
Speed Milling (HSM)<br />
in einer Anlage. In<br />
der 5. Generation angelangt,<br />
liegt der<br />
Schwerpunkt in der<br />
Steigerung der Produktivität,<br />
wo wir<br />
weiterhin Quantensprünge<br />
erzielen. Diese<br />
sind Voraussetzung<br />
für die wirtschaftliche<br />
Nutzung über den<br />
Formenbau und das<br />
Prototyping hinaus.<br />
18 März 2018
20 Prozent Wachstum in 2017<br />
Big Kaiser mit Rekordumsatz<br />
Dank Investition des Mutterunternehmens Big Daishova<br />
in ein neues Logistik- und Vertriebszentrum<br />
konnte Big Kaiser die Warenverfügbarkeit verbessern<br />
und die Lieferzeiten in Europa verkürzen.<br />
Bild: Big Kaiser<br />
■■■■■■ Der Schweizer Präzisionswerkzeughersteller<br />
Big Kaiser hat im vergangenen<br />
Jahr seinen Umsatz um 20 Prozent gesteigert<br />
und damit nach eigenen Angaben einen<br />
Rekordwert erzielt. „Ich bin sehr erfreut<br />
über diese herausragenden Umsatzzahlen<br />
mit einem bemerkenswerten Anstieg in<br />
allen wichtigen Regionen und einer besonders<br />
starken Steigerung in Südeuropa,“ sagt<br />
CEO Taku Ichii. „Entscheidend für diese<br />
Entwicklung war das Angebot von neuen,<br />
innovativen Produkten, effiziente Logistik<br />
und der Ausbau unseres gut ausgebildeten<br />
und hoch motivierten Vertriebsteams.“<br />
Um die wachsende Nachfrage besser zu<br />
bedienen, hat das Mutterunternehmen Big<br />
Daishova im Mai 2017 ein neues Logistikund<br />
Vertriebszentrum fertiggestellt. Die Einrichtung<br />
mit 12 000 m 2 hat einen Bestand<br />
von rund 1 500 000 Produkten mit 15 000<br />
Artikelnummern. Das Lager ist hochgradig<br />
automatisiert und nach den Prinzipien von<br />
Industrie 4.0 aufgebaut. Das versetzte Big<br />
Kaiser in die Lage, die Warenverfügbarkeit<br />
zu verbessern und die Lieferzeiten in Europa<br />
zu verkürzen.<br />
■<br />
Werkzeugspezialist tritt Kooperationsnetzwerk bei<br />
Hoffmann fördert<br />
Digital-Austausch<br />
■■■■■■ Die Hoffmann Group ist dem<br />
Internet Business Clusters e.V. (IBC), einem<br />
Kooperationsnetzwerk anerkannter Universitätsinstitute<br />
und führender Digital-Unternehmen,<br />
beigetreten. Mit diesem Schritt will<br />
der Systempartner für Qualitätswerkzeuge<br />
zum verstärkten Austausch zwischen Praxis<br />
und Lehre beitragen. Digitalisierung spiele<br />
in der Unternehmensstrategie eine zentrale<br />
Rolle, so die Münchner. Dabei gehe es nicht<br />
nur darum, für B2B-Kunden das Einkaufserlebnis<br />
über sämtliche Kanäle zu optimieren.<br />
Man habe sich auch zum Ziel gesetzt, die<br />
Kunden mit intelligenten Lösungen bei ihrer<br />
täglichen Arbeit und der Optimierung ihrer<br />
Prozesse zu unterstützen und sie auf dem<br />
Dr. Christoph Steiger,<br />
Chief Digital Officer<br />
der Hoffmann Group: „Die Koopera tion<br />
zwischen Forschung, Lehre und Industrie<br />
muss gerade im Bereich Digitalisierung<br />
verstärkt werden.“ Bild: Hoffmann Group<br />
Weg in Richtung Industrie 4.0 zu begleiten.<br />
„Die Kooperation zwischen Forschung,<br />
Lehre und Industrie muss gerade im Bereich<br />
Digitalisierung verstärkt werden“, ist Dr.<br />
Christoph Steiger, Chief Digital Officer der<br />
Hoffmann Group, überzeugt. „Wir freuen<br />
uns deshalb auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem IBC.“<br />
■<br />
www.takumicnc.de<br />
März 2018 19
TRENDAusbildung<br />
Verbände, Organisationen und Unternehmen werben erfolgreich für die duale Ausbildung<br />
Dem Fachkräftemangel<br />
entgegentreten<br />
Trotz des ungebrochen großen Engagements vieler Unternehmen<br />
für die Ausbildung bleibe der Ausbildungsmarkt<br />
angespannt, konstatiert die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Region Stuttgart. Um dem Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken zu können, engagieren sich Verbände,<br />
Organisationen und Unternehmen auf vielfältige<br />
Weise.<br />
■■■■■■ Mit einem Bündel an Initiativen<br />
setzt sich die Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Region Stuttgart für die Besetzung<br />
von Ausbildungsplätzen in den Betrieben<br />
im Ballungsraum Stuttgart ein und<br />
wirbt für die Stärkung des dualen Ausbildungssystems.<br />
Die Projekte und Aktionen<br />
reichen von A wie „Azubi gesucht“ zur<br />
passgenauen Vermittlung von Azubis bis Z<br />
wie Zusatzqualifikationen für die Digitalisierung<br />
der Ausbildung. Damit unterstützt<br />
die IHK das Engagement der rund 6000<br />
Ausbildungsbetriebe in der Region, wodurch<br />
es im vergangenen Jahr gelang, die<br />
Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />
mit mehr als 10 640 Verträgen auf<br />
Vorjahresniveau zu halten.<br />
Die Nachwuchsstiftung<br />
Maschinenbau<br />
setzte auf<br />
der Metav 2018<br />
Metallberufe in<br />
Szene. Bild: VDW<br />
„Für kleine und mittelgroße Betriebe ist<br />
es oft schwierig, Lehrstellen zu besetzen“,<br />
sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning.<br />
Umso erfreulicher sei es, dass der Einsatz für<br />
Berufsorientierung und das Werben für die<br />
betriebliche Ausbildung Früchte trage.<br />
Nachwuchsstiftung setzte Metallberufe<br />
in Szene<br />
Auf der Messe Metav 2018 setzte die Nachwuchsstiftung<br />
Maschinenbau die Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in der Werkzeugmaschinenindustrie<br />
und deren Umfeld in Szene.<br />
„Mach was mit Zukunft. Deine Chance<br />
im Maschinenbau“ lautete das Motto der<br />
Jugendsonderschau. Und nie waren die<br />
Chancen so gut, einen spannenden, anspruchsvollen<br />
und auch noch gut bezahlten<br />
Beruf in der Metallbearbeitung zu finden.<br />
„Der Werkzeugmaschinenindustrie geht es<br />
derzeit blendend“, sagt Peter Bole, Leiter<br />
der Nachwuchsstiftung Maschinenbau, Bielefeld,<br />
die den Sonderstand organisiert hat.<br />
„Um die vielen Aufträge ausliefern zu können,<br />
müssen die Unternehmen alle Kapazitäten<br />
mobilisieren“, so Bole. In bestimmten<br />
Berufen wie Mechatroniker oder IT-Fachkräfte,<br />
stünden nach Angaben der Bundesagentur<br />
für Arbeit der Zahl offener Stellen<br />
manchmal jedoch nur noch die Hälfte oder<br />
weniger an arbeitssuchenden Fachkräften<br />
gegenüber.<br />
Neben den Verbänden und Organisationen<br />
sind es aber vor allem die Unternehmen<br />
selbst die mit innovativen Ausbildungsangeboten,<br />
gerade im Bereich IT, dem Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken. So bietet der Präzisionswerkzeughersteller<br />
Walter neuerdings<br />
ein duales Wirtschaftsinformatikstudium<br />
zum Bachelor of Science, Fachrichtung<br />
Engineering & Digital Management<br />
an. Die Absolventen sollen später eine<br />
Schnittstelle zwischen IT und Industrie bilden.<br />
Für Walter ist die digitale Transforma -<br />
tion derzeit eines der wichtigsten Unternehmensziele.<br />
Auf dem weiteren Weg dahin sind<br />
digitale Experten gefragt. Deshalb engagiert<br />
sich das Unternehmen auch aktiv für die<br />
Ausbildung künftiger Industrie-4.0-Berufe.<br />
Ein konkretes Angebot bietet die Walter AG<br />
jetzt gemeinsam mit der dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen<br />
an.<br />
Das Wirtschaftsinformatik-Studium verbindet<br />
ein wissenschaftliches Studium mit<br />
den praktischen Erfahrungen in einem führenden<br />
Unternehmen der Werkzeugindustrie.<br />
Walter bietet zudem auch duale Maschinenbaustudiengänge<br />
an.<br />
■<br />
20 März 2018
E-Kopf<br />
EVOline<br />
CTline<br />
DIE BESTEN FÜR IHRE GEWINDE<br />
Bei Gewinden sind Festigkeit, Masshaltigkeit und die Oberflächenqualität<br />
entscheidend. Unsere Gewinderollköpfe garantieren Ihnen kürzeste<br />
Fertigungszeiten und lassen sich optimal an Ihren Prozess anpassen.<br />
Für Ihre Anforderungen gibt es genau eine beste Lösung.<br />
www.lmt-tools.com<br />
März 2018 21
Aktuell beschäftigt die Paul Horn<br />
GmbH 64 Auszubildende, zwei Umschüler<br />
und sechs Studenten. Bild: Horn<br />
Ausbildung, Weiterbildung, Studium, Umschulung und Kundenseminare – alles unter einem Dach<br />
Fachkräftemangel aktiv im<br />
eigenen Unternehmen angehen<br />
„Wir können beim Kunden nur beste Voraussetzungen schaffen,<br />
wenn wir diese Philosophie auch selbst bei uns leben.“ Dieser Satz<br />
von Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul Horn GmbH, steht stellvertretend<br />
für die Entwicklung der Horn Akademie. Die Bildungseinrichtung<br />
besteht aus fünf Säulen: Ausbildung, Weiterbildung, Studium,<br />
Umschulung und Kundenseminare.<br />
■■■■■■ Um dem Kunden die optimale<br />
Lösung anbieten zu können, benötigt die<br />
Paul Horn GmbH in allen Bereichen des<br />
Unternehmens Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />
die bestmöglich ihre Aufgaben erfüllen.<br />
Damit die eigenen Mitarbeiter hierfür<br />
erstklassig gerüstet sind, geht der Werkzeughersteller<br />
aus Tübingen zwei Wege: Zum einen<br />
über die Bedarfsanalyse und zum anderen<br />
über einen internen Weiterbildungskatalog.<br />
Dieser umfasst ein breites Spektrum<br />
und unterteilt sich in betriebliche Weiterbildung,<br />
Persönlichkeitsbildung und Kommunikation,<br />
Gesundheit und Prävention sowie<br />
Sport- und Freizeitangebote.<br />
Bei fachlichen Themen spielt die Horn<br />
Akademie ihre Stärken aus und profitiert<br />
davon, mit Kunden und Mitarbeitern in<br />
Kontakt zu stehen. Die Industriefachkraft<br />
für Schneidwerkzeugtechnik (IHK) ist ein<br />
Beispiel: Mit dieser Weiterbildung zielt die<br />
Personalentwicklung darauf ab, einen einheitlichen<br />
Wissensstand im Bereich der eigenen<br />
Schleiferei sowie in angrenzenden Bereichen<br />
zu schaffen. In 240 Stunden erhalten<br />
die Teilnehmer theoretisches und praktisches<br />
Wissen auf dem aktuellsten Stand vermittelt.<br />
Den Abschluss der Zusatzqualifikation<br />
bildet eine offizielle IHK-Prüfung.<br />
„Der Erfolg eines Unternehmens hängt<br />
zum großen Teil vom Knowhow seiner Mitarbeiter<br />
ab“, sagt Lothar Horn. „Aus- und<br />
Weiterbildung spielen heute in Zeiten des<br />
Fachkräftemangels eine zentrale Rolle, und<br />
daher sehen wir uns genau hier in der Verantwortung.<br />
Nicht zuletzt auch für die Region,<br />
in der wir als Unternehmen fest integriert<br />
sind.“<br />
Aktuell beschäftigt Horn 64 Auszubildende,<br />
zwei Umschüler und sechs Studenten.<br />
Ausbildungsberufe sind dabei Industriemechaniker/in,<br />
Fachlagerist/in, Fachkraft<br />
für Lagerlogistik und Industriekaufmann/-<br />
frau. Ganz besonders stolz ist man bei Horn<br />
auf die Ausbildungsprojekte, die den jungen<br />
Kollegen einen Blick über den Tellerrand erlauben<br />
und so die facherübergreifende Ausbildung<br />
stärken.<br />
In den Projekten muss der Horn-Nachwuchs<br />
Planung, Konstruktion, Budgetierung,<br />
Produktion, Montage und Kommunikation<br />
selbst managen – da heißt es zusammenarbeiten.<br />
Mittlerweile wurden so schon<br />
einige preisgekrönte Vorhaben erfolgreich<br />
umgesetzt.<br />
2012 startete das erste Pedal-Car-Projekt<br />
der Horn-Auszubildenden. Das Ziel: Die<br />
Teilnahme am Great British Pedal Car<br />
Grand Prix in der englischen Stadt Ringwood.<br />
Bei dem Rennen handelt es sich um<br />
einen rund einen Kilometer langen Rundkurs<br />
im Stadtzentrum. Gewinner ist, wer<br />
nach zwei Stunden die meisten Runden absolviert<br />
hat.<br />
22 März 2018
AusbildungTREND<br />
Bis das Azubi-Team starten konnte, war<br />
es ein weiter Weg. Die Fragen waren zuerst<br />
einmal, was ist ein Pedal Car, welche Vorgaben<br />
gibt es und wie baut man es? Ein Pedal<br />
Car ist eine Art moderne Seifenkiste, die mit<br />
einem Pedalantrieb, ähnlich einem Liegefahrrad,<br />
vorangetrieben wird. Dabei sollten<br />
die Auszubildenden das Projekt ganzheitlich<br />
begleiten. Dies beinhaltet die Planung, Konstruktion,<br />
Budgetierung, Produktion, Montage,<br />
Kommunikation sowie die<br />
eigentliche Teilnahme.<br />
„AMB on Fire“ – befeuerte das ganze Team<br />
Unter dem Motto „AMB on Fire“ waren<br />
Aussteller der AMB 2016 aufgerufen, einen<br />
Grill zu bauen, wobei in punkto Größe, Design,<br />
Material, Heizquelle etc. der Fantasie<br />
keine Grenzen gesetzt waren. Bei Horn waren<br />
für dieses Projekt die Azubis verantwortlich.<br />
Neben Planung, Budgetierung,<br />
Konstruktion, Materialbestellung sowie der<br />
eigentlichen Herstellung ging es um Teamwork,<br />
gemeinsame Ziele und Spaß in der<br />
Ausbildung. Die Azubis konnten durch die<br />
Funktionalität ihres Grills überzeugen und<br />
belegten in dieser Kategorie den 1. Platz. ■<br />
Paul Horn GmbH<br />
www.phorn.de<br />
Hightech für die Rennstrecke<br />
Hierbei konnte der Horn-Nachwuchs<br />
von 70 Teilnehmern auf<br />
Platz 20 ins Ziel kommen. Mit<br />
dem Projekt gewannen die Azubis<br />
den Intec-Nachwuchspreis<br />
2013 der Messe Leipzig. 2013<br />
erfolgte die zweite Teilnahme<br />
mit einem neuen Pedal Car.<br />
Dort holte das Horn-Team Platz<br />
18. Seit 2014 fahren die Auszubildenden<br />
mit dem Pedal Car<br />
der dritten Generation. Dieses<br />
besteht zum Großteil aus CFK.<br />
Kombiniert ist das Hightech-<br />
Material mit Metallanbauteilen<br />
sowie Fahrradkomponenten.<br />
Die bisher beste Platzierung mit<br />
dem Pedal Car 3.0 war der vierte<br />
Platz.<br />
In einem weiteren Projekt<br />
durften die Auszubildenden einen<br />
VW Beetle veredeln. Ein<br />
passendes Training zum Folieren<br />
des Fahrzeugs konnte in Zusammenarbeit<br />
mit 3M realisiert<br />
werden. Mit dem Felgenhersteller<br />
Borbet wurden exklusive Felgen<br />
für den Beetle gefertigt. Von<br />
den Kokillen über die Zerspanung<br />
bis hin zum Lackieren<br />
wurde alles in Eigenregie gefertigt.<br />
Am Ende hielten die Auszubildenden<br />
einen individuellen<br />
und einzigartigen Felgensatz in<br />
Händen. Der Beetle selbst wird<br />
von den jungen Leuten verwaltet.<br />
Das heißt Service, Reinigung,<br />
Tanken, Verleihen, Fahrtenbuch<br />
etc. – alles liegt in ihrer<br />
Verantwortung.<br />
Besuchen Sie uns:<br />
GrindTec Augsburg<br />
Halle 4, Stand 4034<br />
Wer kämpft entschlossen<br />
für gratfreie Kanten?<br />
Vom Entgraten, Schleifen, Reinigen bis zum Polieren und Strukturieren:<br />
Unsere Tellerbürsten gehen flexibel und wirtschaftlich zur Sache.<br />
Für Ihre Aufgabenstellung bieten wir genau die richtige Lösung – aus<br />
tausenden verschiedenen Typen mit einer Vielzahl von Materialien.<br />
Fragen Sie einfach Ihre Bürsten-Experten.<br />
Genau die richtige<br />
Bürsten-Lösung.<br />
info@kullen.de<br />
März 2018 23<br />
+49 (0) 71 21/142-211 Mehr Informationen unter: www.kullen.de/superkraft
TRENDAusbildung<br />
Attraktivität der dualen Ausbildung steigern und Nachwuchskräfte gewinnen<br />
Bildung und Wettbewerb<br />
vereint<br />
Eine Deutschlandfahnen schwenkende Menge jubelt unablässig einem<br />
jungen Wettkämpfer zu. Das Ziel ist zum Greifen nahe. 10, 9,<br />
8 … Der Schweiß tropft ihm von der Stirn. Schafft er es? Der<br />
Schlusspfiff ertönt und ein eben noch unter höchster Anspannung<br />
und Konzentration stehender Körper sackt völlig in sich zusammen.<br />
Erleichtert umarmt der junge Mann seinen Trainer, Freunde und Familie<br />
am Rande der Wettkampffläche.<br />
■■■■■■ Was nach einer Sportveranstaltung<br />
klingt, ist tatsächlich ein beruflicher<br />
Wettbewerb. Ob CNC-Fräser, Maurer, Florist,<br />
Mechatroniker oder Konditor – bei regionalen,<br />
nationalen und internationalen<br />
Berufswettbewerben zeigen junge Fachkräfte<br />
aus dualen Ausbildungsberufen, dass sich<br />
Leistung lohnt und Höchstleistungen in allen<br />
Berufen möglich sind. Berufswettbewerbe<br />
vereinen in beeindruckender Weise, was<br />
vielen Kulturen immanent ist: Bildung und<br />
Wettbewerb. Sich mit anderen spielerischund<br />
dem Dienstleistungsbereich angetreten.<br />
Die Deutsche Nationalmannschaft war mit<br />
42 jungen Frauen und Männern dabei und<br />
holte Silber-, Bronze- und zahlreiche Excellenzmedaillen.<br />
Immer wieder werden vor allem Teilnehmer<br />
an internationalen Berufswettkämpfen<br />
Vorbilder für die eigene Generation. Bereits<br />
vor, aber vor allem auch nach den Welt- und<br />
Europameisterschaften erhalten sie in den<br />
Medien viel Aufmerksamkeit. Nathanael<br />
Liebergeld, Weltmeister in der Disziplin Anlagemechaniker<br />
Sanitär, Heizung und Klima,<br />
reist seit seiner Teilnahme an den<br />
World-Skills Sao Paulo 2015 immer wieder<br />
quer durch Deutschland, macht Werbung<br />
für seinen Beruf und wurde sogar Teil der<br />
Imagekampagne „So geht sächsisch“ des<br />
Freistaates Sachsen.<br />
Liebergeld ist dabei nur eines von vielen<br />
Beispielen, wie Champions ihre Berufe in<br />
der Öffentlichkeit präsentieren, von Verbänden<br />
auf Messen eingeladen werden und bei<br />
Berufsorientierungsmaßnahmen Schülern<br />
Einblicke in ihre Ausbildung geben. Sie machen<br />
Werbung für die berufliche Bildung<br />
und zeigen, wie modern, spannend und abwechslungsreich<br />
diese Berufe sein können.<br />
Einmarsch der Nationen bei der Eröffnungsfeier der<br />
World-Skills Abu Dhabi 2017. Bild: World-Skills<br />
sportlich zu messen, sich dabei selbstmotiviert<br />
in seinem eigenen Beruf weiterzubilden<br />
und im Wettkampf über sich hinauszuwachsen<br />
– all das ermöglichen berufliche Wettbewerbe.<br />
Bei der letzten Weltmeisterschaft, den<br />
World-Skills Abu Dhabi 2017, waren 1300<br />
Teilnehmer aus 59 Ländern in 51 verschiedenen<br />
Disziplinen aus Industrie, Handwerk<br />
Unternehmen profitieren von<br />
Berufswettbewerben<br />
Ob Medaillenträger oder nicht, für viele<br />
Teilnehmer ist nach dem Wettkampf noch<br />
lange nicht Schluss. „Das rings um den<br />
Wettbewerb Gelernte und Angeeignete, also<br />
Handgriffe, Arbeitsabläufe, Fachkenntnisse,<br />
Teamwork, mentale Dinge und fachlicher<br />
Austausch mit Gleichaltrigen prägen die<br />
weitere berufliche Karriere“, fasst Hubert<br />
24 März 2018
Darius Fauer trat bei den World-Skills Abu Dhabi in<br />
der Disziplin Polymechanik an. Bild: World-Skills<br />
trick Gundert, Silbermedaillengewinner in<br />
der Demonstrationsdisziplin Water Technology,<br />
in die Zukunft und zeigt damit, wie<br />
wertvoll die Wettbewerbe nicht nur für die<br />
Teilnehmer selbst sind.<br />
Auch die Unternehmen profitieren von<br />
dem branchenübergreifenden Wissenstransfer<br />
und erhalten Impulse durch die Weitergabe<br />
von erworbenen Fähigkeiten der Wettkämpfer<br />
an andere Mitarbeiter. Darüber hinaus<br />
können sie so ein gezieltes Talentmanagement<br />
und Nachwuchsförderung betreiben<br />
und die Motivation und Persönlichkeitsentwicklung<br />
der eigenen Auszubilden-<br />
Romer, Geschäftsführer von World-Skills<br />
Germany, der Förderinitiative für nationale<br />
und internationale Berufswettbewerbe, zusammen.<br />
Darius Fauer, der bei den World-Skills<br />
Abu Dhabi 2017 in der Disziplin Polymechanik<br />
antrat, freut sich über die Aufmerksamkeit,<br />
die ihm nach seiner Rückkehr geschenkt<br />
wurde: „Mir werden Chancen in<br />
meiner Firma ermöglicht, die ich sonst nicht<br />
hätte.“ Denn die Unternehmen wissen: das<br />
harte Training vor den Wettkämpfen und<br />
der intensive Wettbewerb an sich machen<br />
aus den jungen Menschen Top-Fachkräfte.<br />
„Ich werde wahrscheinlich helfen, den Teilnehmer<br />
für 2019 in Russland zu trainieren,<br />
damit ich die Erfahrung, die ich gesammelt<br />
habe, an ihn weitergeben kann,“ blickt Paden<br />
voranbringen. Auch haben Firmen, die<br />
ihren Auszubildenden die Teilnahme an regionalen,<br />
nationalen und internationalen<br />
Wettkämpfen ermöglichen, einen Anstieg<br />
der Bewerberzahlen für ihre Ausbildungsplätze<br />
feststellen können. Es macht sie demnach<br />
zu attraktiveren Arbeitgebern.<br />
Regionale Wettbewerbe mit Breitenwirkung<br />
Auch auf regionaler Ebene kann das pädagogische<br />
Konzept der World-Skills-Trainings<br />
und Wettbewerbe viel bewirken – es<br />
greift so nicht nur im Bereich des „Spitzensports“,<br />
sondern findet vor allem im „Breitensport“<br />
Anwendung. Regionale Wettbewerbe<br />
sind ein reizvolles Instrument, um an<br />
einem „dritten Ort“ zu lernen. Sie können<br />
im Sinne der Lernortkooperation<br />
ein wichtiges und starkes<br />
Verbindungsglied zwischen<br />
Schule und Betrieb sein.<br />
World-Skills Germany baut<br />
sein Engagement im Bereich der<br />
regionalen Wettbewerbe zunehmend<br />
aus. Gemeinsam mit Partnern<br />
aus der Industrie werden<br />
derzeit beispielsweise verschiedene<br />
Wettkämpfe in den Disziplinen<br />
CNC-Drehen und CNC-<br />
Fräsen geplant. So soll möglichst<br />
vielen jungen Menschen<br />
die Chance gegeben werden,<br />
sich persönlich und fachlich<br />
weiterzuentwickeln. Durch die Teilnahme<br />
an regionalen Wettbewerben können sie darüber<br />
hinaus Wettkampferfahrungen sammeln,<br />
die sie bei folgenden, z. B. nationalen<br />
Wettkämpfen, einbringen können. Interessierte<br />
Unternehmen, welche die beruflichen<br />
Wettbewerbe unterstützen möchten, können<br />
sich jederzeit an World-Skills Germany wenden.<br />
Die nächste Deutsche Meisterschaft in<br />
den metallbearbeitenden World-Skills-Disziplinen<br />
findet während der AMB in Stuttgart<br />
vom 18. bis 22. September 2018 statt.<br />
Darüber hinaus geht Deutschland bei der<br />
nächsten Europameisterschaft, den Euro-<br />
Skills Budapest 2018, vom 26. bis 28. September<br />
2018 neben zahlreichen anderen<br />
Disziplinen auch im Skill CNC-Fräsen an<br />
den Start.<br />
■<br />
ANWENDERTAGE<br />
IM PERO KOMPETENZ-ZENTRUM<br />
BAUTEIL-REINIGUNG<br />
ENTLANG DER FERTIGUNGSKETTE<br />
Wir laden Sie ein, konkrete<br />
Reinigungs anwendungen in Theorie<br />
und Praxis zu erleben.<br />
<br />
<br />
<br />
MELDEN SIE SICH GLEICH AN:<br />
pero.technologie@pero.ag<br />
KÖNIGSBRUNN<br />
18. & 19.04.2018<br />
Vorträge anerkannter<br />
Branchen-Experten<br />
Praktische Vorführungen<br />
der Teile-Reinigung<br />
Zeit für individuelle<br />
Fragen & Antworten<br />
World-Skills Germany e.V.<br />
www.worldskillsgermany.com<br />
PERO | ANLAGEN ZUR TEILEREINIGUNG<br />
www.pero.ag<br />
März 2018 25
WGP-Seminar RTM-Prozess für hybride CFK/Metall-Bauteile. Bild: wbk, KIT<br />
Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie beschleunigen<br />
Seminare zu<br />
innovativer Produktion<br />
Im Februar hat die WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik)<br />
ihre Seminare zu innovativer Produktion gestartet.<br />
Rund 20 WGP-Institute bieten praxisnahe Weiterbildungen für technische<br />
Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, aber auch<br />
wissenschaftliche Mitarbeiter von Universitäten an. Reale Experimentierfelder<br />
machen die Theorie anschaulich für die Praxis.<br />
■■■■■■ „Ziel der WGP-Produktionsakademie ist es,<br />
den Wissenstransfer aus der Forschung in die Industrie<br />
zu beschleunigen“, erläutert Prof. Berend Denkena, Präsident<br />
der WGP und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik<br />
und Werkzeugmaschinen IFW der Universität<br />
Hannover. Produzierende Unternehmen stünden mehr<br />
denn je vor der Herausforderung, die sich rasant weiterentwickelnden<br />
Technologien zu beherrschen. Nur so<br />
könnten sie die immensen Potenziale, die ihnen beispielsweise<br />
Industrie 4.0 bietet, für sich nutzen und auf<br />
Dauer wettbewerbsfähig bleiben.<br />
Zwar genießen deutsche Ingenieurinnen und Ingenieure<br />
international einen ausgezeichneten Ruf. Doch<br />
auch sie müssen sich künftig vermehrt auf lebenslanges<br />
Lernen einstellen, um sich auf dem Laufenden zu halten.<br />
Ein Teilnahme-Zertifikat der Produktionsakademie bescheinigt<br />
ihnen den aktuellen Wissensstand.<br />
Ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis<br />
Die Themenbereiche der ein- bis zweitägigen Seminare<br />
bzw. Inhouse-Schulungen sind breit gefächert und auf<br />
die täglichen Bedürfnisse im produzierenden Gewerbe<br />
abgestimmt. Sie beinhalten simulativ-theoretische Veranstaltungen<br />
genauso wie praktische produktionstechnische<br />
Schulungen oder auch wirtschaftlich-organisatorische<br />
Weiterbildungen. Zu Letzterem zählen zum Beispiel<br />
Updates in Bezug auf Lean Management oder auch<br />
Fabrikplanung.<br />
Die produktionstechnischen Inhalte reichen von<br />
messtechnischer Beurteilung von Werkzeugmaschinen<br />
26 März 2018
AusbildungTREND<br />
Prof. Berend Denkena, Präsident<br />
der WGP und Leiter<br />
des Instituts für Fertigungstechnik<br />
und Werkzeugmaschinen<br />
(IFW) der Universität<br />
Hannover. Bild: WGP<br />
Prof. Jürgen Fleischer, Leiter<br />
der Produktionsakademie<br />
und Leiter des Instituts für<br />
Produktionstechnik wbk,<br />
am Karlsruher Institut für<br />
Technologie KIT. Bild: wbk, KIT<br />
und Methoden der Ultrapräzisionsbearbeitung über Simulation<br />
von Zerspanungsprozessen, skalierbarer Automatisierung<br />
und Wertstromanalysen 4.0 bis hin zu<br />
Analysen von Prozessen und Werkzeugen sowie standortgerechter<br />
und globaler Qualitätssicherung. „Wir haben<br />
es immer geschafft, eine Brücke zu schlagen zwischen<br />
Grundlagenfächern wie Mathematik oder Materialwissenschaften<br />
hin zu den angewandten Fragestellungen<br />
eines produzierenden Unternehmens“, berichtet<br />
Prof. Jürgen Fleischer, Initiator und Leiter der Produktionsakademie<br />
und Leiter des wbk Instituts für Produktionstechnik<br />
am Karlsruher Institut für Technologie<br />
(KIT).<br />
Weiterbildungsformat mit modularem Aufbau<br />
Die im Jahr 2015 ins Leben gerufene WGP-Produktionsakademie<br />
ist mittlerweile eine etablierte Instanz für<br />
produzierende Unternehmen und hat die Zusammenarbeit<br />
der Institute mit der Wirtschaft weiter intensiviert.<br />
Jahr für Jahr kommen weitere Seminare hinzu, die allesamt<br />
einen Prozess der Qualitätssicherung durchlaufen<br />
haben. „Das Einzigartige an unserem Ansatz ist der modulare<br />
Aufbau“, erzählt Fleischer. „Die WGP-Produktionsakademie<br />
bietet unseren Kollegen aus der Industrie<br />
quasi eine Menükarte, aus der man einzelne Bausteine<br />
unterschiedlicher Kompetenzbereiche auswählen kann.<br />
Die Seminare werden dabei an den WGP-Instituten mit<br />
den jeweiligen Forschungsschwerpunkten durchgeführt.<br />
Dadurch profitieren unsere Teilnehmer von hoher wissenschaftlicher<br />
Expertise und umfangreicher Infrastruktur<br />
vor Ort.“<br />
■<br />
Wissenschaftliche Gesellschaft für<br />
Produktionstechnik e.V. (WGP)<br />
https://wgp.de/de/produktionsakademie<br />
Sicherheit 4.0<br />
ROBA ® -topstop ® — das zertifizierte<br />
Bremssystem für Vertikal achsen<br />
mit Bremsenmonitoring<br />
www.mayr.com<br />
Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 22 Stand A44<br />
Ihr zuverlässiger Partner<br />
März 2018 27
01Maschinen<br />
Mit ihrem schwenkbaren Rundtisch<br />
und ihrer besonders hohen Dynamik<br />
überzeugt die Mazak HCR-5000S.<br />
Bild: Mazak<br />
Mazak Highlights in Düsseldorf: modernste Automations- und Steuerungstechnologien<br />
Multifunktionsbearbeitung<br />
mit additiver Fertigung<br />
Mazak zeigte auf der Metav wie auch zeitgleich im Technologiezentrum<br />
Düsseldorf aus seinem breiten Portfolio eine Vielzahl an Maschinen<br />
aus den Bereichen Drehen, Fräsen, Multifunktionsbearbeitung<br />
mit additiver Fertigung sowie Laserschneiden.<br />
Hoch automatisiert und äußerst flexibel:<br />
die Mazak Variaxis i-300AWCd.<br />
Bild: Mazak<br />
■■■■■■ Das erst vor kurzem am Markt<br />
vorgestellte horizontale 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
HCR-5000S wird in Düsseldorf<br />
zu sehen sein. Die Maschine wurde für<br />
die Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung von<br />
Aluminiumbauteilen konzipiert wie sie u. a.<br />
in der Luft- und Raumfahrt und in der<br />
Halbleiterindustrie benötigt werden. Die<br />
Maschine verfügt über einen Tisch mit<br />
Durchmesser 630 mm für die Bearbeitung<br />
von Werkstücken bis Durchmesser 700 mm<br />
und 500 kg Gewicht. Vier unterschiedliche,<br />
auf hohe Produktivität ausgelegte, Spindeln<br />
mit 12 000 bis 30 000 min -1 sind optional<br />
verfügbar. Die HCR-5000S überzeugt mit<br />
ihrer besonders hohen Dynamik.<br />
Im Themenbereich Multifunktions-Technologie<br />
wird von Mazak auf der Metav die<br />
Integrex i-500 präsentiert. Die Maschine ist<br />
mit einem Bearbeitungsbereich von Durch-<br />
messer 700 mm ideal geeignet für die Bearbeitung<br />
von größeren Werkstücken. Neu ist<br />
ein verlängertes Bett zur Bearbeitung langer<br />
komplexer Werkstücke. Die kompakt ausgelegte<br />
24-kW-Frässpindel mit Drehzahl<br />
12 000 min -1 wird ergänzt durch eine 37<br />
kW/2500 min -1 Hauptdrehspindel. Zur Erzielung<br />
höherer Genauigkeiten wurden alle<br />
Maschineneinheiten mit größtmöglicher<br />
Verwindungssteifigkeit konzipiert.<br />
5-Achs-Zelle speziell für eine große Vielfalt<br />
an Werkstücken in niedrigen Stückzahlen<br />
Die große Flexibilität der Variaxis Baureihe<br />
zeigt die Variaxis i-300 AWC mit automatischem<br />
Werkstückwechsel. Die kompakte<br />
5-Achs-Automatisierungszelle wurde speziell<br />
für die Fertigungsbereiche entwickelt,<br />
in denen eine große Vielfalt an Werkstücken<br />
in niedrigen Stückzahlen bearbeitet werden<br />
müssen. Das Besondere an dieser Maschine<br />
ist die Portal-Kastenbauweise in Verbindung<br />
mit einem stabilen Gegenlager versehenen<br />
Tisch für die 5-Achs-Bearbeitung von Teilen<br />
bis Durchmesser 350 x 315 mm. Der auto-<br />
28 März 2018
CNC Power-<br />
Engineering<br />
matische Werkzeugwechsler (AWC) ermöglicht<br />
mit einer Aufnahmekapazität von 32<br />
Werkzeugen (optional bis 40) den unbemannten<br />
Betrieb. Beigestellte, modular erweiterbare<br />
Werkzeugmagazine in Trommelausführung<br />
mit mehreren Ebenen erweitern<br />
die Werkzeugkapazität auf bis zu 505 je<br />
nach Ausführung. Der integrierte Spindelmotor<br />
hält Schwingungen beim Hochgeschwindigkeitsbetreib<br />
so gering wie möglich.<br />
Daraus resultieren hohe Oberflächengüten<br />
und eine maximale Werkzeugstandzeit.<br />
Auch bei Mazak steht die additive Fertigung<br />
hoch im Kurs. Das leistungsstarke vertikale<br />
5-Achs-Bearbeitungszentrum Variaxis<br />
j-600/5X ist für die Hybridbearbeitung mit<br />
einem Wire-Arc-Beschichtungskopf für die<br />
superschnelle additive Fertigung (AM) nach<br />
dem Wire-Arc-Prinzip ausgestattet. Diese<br />
Hybrid-Multifunktionsmaschine Variaxis<br />
j-600/5X AM ermöglicht hohe Auftragsraten<br />
bei deutlich kürzeren Bearbeitungszeiten<br />
und kurze Rüstzeiten. Der große Vorteil der<br />
Mazak-AM-Technologie liegt darin, dass<br />
unterschiedliche Materialien auf einem Trägersubstrat<br />
aufgebaut werden können. Es<br />
können damit auch Werkstücke hergestellt<br />
werden, die mit einer reinen Dreh- und Fräsbearbeitung<br />
nicht zu fertigen sind.<br />
Das CNC-Drehzentrum Quickturn 250<br />
MY mit Roboterbeladung deckt den immer<br />
wichtiger werdenden Bereich Automatisierung<br />
ab. Das Beladesystem auf der Basis eines<br />
Fanuc-Roboters TA-12/200 macht aus<br />
dem Drehzentrum eine „Plug-and-Play“-Belade-<br />
und Bearbeitungskomplettlösung.<br />
Die Mazak VTC-760C jetzt neu mit Siemens<br />
Sinumerik 828D Steuerung. Bild: Mazak<br />
Werkzeugmaschine und Roboter werden gemeinsam<br />
von der Mazak SmoothG CNC<br />
gesteuert. Der TA12/200 ist mit separaten<br />
Be- und Entladegreifern ausgestattet und<br />
kann Werkstücke bis 12 kg und Durchmesser<br />
200 mm handhaben.<br />
Maschinen optional mit neuer<br />
Siemens-Streuerung verfügbar<br />
Das vertikale Bearbeitungszentrum<br />
VTC-760C ist seit kurzem optional mit der<br />
neuen Siemens-Steuerung 828D verfügbar<br />
und in dieser Variante ebenfalls in Düsseldorf<br />
zu sehen. Die Maschine eignet sich ideal<br />
für Kunden, die Mazaks innovative Bearbeitungslösungen<br />
nutzen möchten, sich aber<br />
bereits auf Siemens festgelegt haben. Von<br />
ausschlaggebender Bedeutung hierbei: Die<br />
Steuerung liefert automatisch Feedback zu<br />
zahlreichen Maschinendiagnosen, was Ausfallzeiten<br />
reduzieren und die Fertigungseffizienz<br />
verbessern kann – die ideale Paarung<br />
von Präzisionsbearbeitung, Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
und Industrie 4.0 Richtlinien.<br />
Die Fahrständerkonstruktion des<br />
VTC-760C bietet nicht zuletzt durch zwei<br />
getrennt beladbare Bereiche ein hohes Maß<br />
an Flexibilität für unterschiedlichste Anwendungsbereiche<br />
und erlaubt in Kombination<br />
mit dem 2300 mm großen feststehenden<br />
Tisch die Bearbeitung langer Werkstücke<br />
auch bei Überragen des Tischbereichs.<br />
Ihre hohe Produktivität erzielt die Maschine<br />
durch die leistungsstarke Spindel mit 12 000<br />
min -1 und 16 kW (S6–25%) sowie die Eilganggeschwindigkeiten<br />
von 42 m/min in X,<br />
Y- und Z-Achse.<br />
Mit dem vertikalen Bearbeitungszentrum<br />
VTC-800/30SR<br />
präsentiert Mazak eine weitere<br />
mit Siemens-Steuerung ausgestattete<br />
Werkzeugmaschine. Die VTC-<br />
800/30SR verfügt über eine<br />
Hauptspindel mit einer Drehzahl<br />
von 18 000 min -1 und bringt es<br />
auf Eilganggeschwindigkeiten von<br />
50 m/min in X-, Y- und Z-Achse.<br />
Im Lieferumfang ist außerdem serienmäßig<br />
ein automatischer<br />
Werkzeugwechsler für 30 Werkzeuge<br />
enthalten.<br />
■<br />
Yamazaki Mazak Deutschland GmbH<br />
www.mazak.de<br />
Always on the move<br />
Power-Engineering für<br />
höchsten Kundennutzen<br />
basierend auf einer offenen<br />
Steuerung:<br />
• Flexibles System mit offenen<br />
Technologie HMIs wie z.B.<br />
NUMgear, NUMmill, NUMgrind, ...<br />
inkl. Technologie-Zyklen<br />
• NUM unterstützt Sie in der<br />
Realisierung Ihrer Automations-,<br />
Cloud- und Industrie 4.0 Projekte<br />
• In enger Partnerschaft lösen wir<br />
Ihre Aufgabenstellung<br />
Überzeugen Sie sich selbst!<br />
NUM GmbH<br />
Zeller Straße 18<br />
D-73271 Holzmaden<br />
www.num.com<br />
Halle 7,<br />
Stand 7038<br />
März 2018 29
01Maschinen<br />
Weltpremiere: NTX 3000 2nd Generation<br />
Dreh-Fräs-Komplettbearbeitung<br />
großer Werkstücke<br />
Mit der Turn & Mill Spindel Compact Master, dem zusätzlichen<br />
Revolver inklusive Y-Achse und einem Stangendurchmesser von<br />
102 mm Durchmesser vereint die neue NTX 3000 2nd Generation<br />
von DMG Mori maximale Produktivität auf nur 16,5 m² Aufstell -<br />
fläche.<br />
pact-Master-Spindel für anspruchsvolles<br />
5-Achs-Zerspanen mit bis zu 122 Nm. Die<br />
Hauptspindel erweitert mit 1194 Nm Drehmoment<br />
und optionaler Gegenspindel das<br />
Leistungsvermögen der NTX 3000 2nd Generation<br />
in den Bereich der 6-seitigen<br />
Schwerzerspanung in der Aerospace-Industrie,<br />
dem Automobilbau oder der Medizintechnik.<br />
Die Königsklasse der modernen Zerspanung<br />
Turn-&-Mill-Bearbeitungszentren gelten als<br />
Königsklasse der modernen Zerspanung.<br />
Das belegt auch die neue<br />
NTX 3000 2nd Generation von DMG Mori.<br />
Die Grundlage dafür bildet das robuste<br />
Maschinenbett mitsamt stabiler Rollenführungen.<br />
Hinzu kommen umfangreiche<br />
Kühlmaßnahmen in den Spindeln und Kugelgewindetrieben.<br />
Das sorgt für stabile<br />
Temperaturverhältnisse als Grundvoraus-<br />
■■■■■■ Nach der zur EMO 2017 präsentierten<br />
NTX 2500 2nd Generation zeigt<br />
DMG Mori auf der Hausausstellung in<br />
Pfronten mit der NTX 3000 2nd Generation<br />
das jüngste Modell seiner kompakten<br />
Dreh-Fräszentren. Die Weltpremiere ist für<br />
einen größeren Stangendurchmesser von<br />
102 mm ausgelegt und bearbeitet auch<br />
komplexeste Bauteile mit einem Drehmoment<br />
von bis zu 1194 Nm. Wie in den kleineren<br />
Schwestermodellen steckt auch in der<br />
NTX 3000 2nd Generation die Erfahrung<br />
aus über 1000 installierten NTX 2000. Damit<br />
steht auch das jüngste Modell für hohe<br />
Prozessstabilität und Flexibilität mit einem<br />
großzügigen Arbeitsraum (675 mm in der<br />
X-Achse und +/- 150 mm in der Y-Achse)<br />
auf einer Stellfläche von lediglich 16,5 m 2 .<br />
Die entscheidende Kernkomponente ist dabei<br />
die B-Achse mit der hauseigenen Comsetzung<br />
für präzises Bearbeiten im 5-achsigen<br />
Dauereinsatz.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium der<br />
Weltpremiere ist die 350 mm kurze Compact-Master-Spindel<br />
der B-Achse, die neben<br />
ihren eigentlichen Leistungsdaten für zusätzlich<br />
Platz im Arbeitsraum sorgt. Wie die<br />
Turn-&-Mill-Spindel verfügt auch der zweite<br />
Werkzeugträger in Form eines BMT-Revolvers<br />
mit angetriebenen Werkzeugen über<br />
eine Y-Achse (+/- 40 mm). Für kurze Rüstzeiten<br />
sorgt das hauseigene Toolstar-Werkzeugmagazin<br />
mit 38 Stationen, das je nach<br />
Bedarf des Kunden auf bis zu 114 Plätze erweitert<br />
werden kann.<br />
Dem Trend zur Automation entspricht<br />
die NTX 3000 2nd Generation aus gleich<br />
zwei Perspektiven. Während die integrierte<br />
Werkzeugvermessung und Werkzeugbruchkontrolle<br />
sowie die Werkstückvermessung<br />
im Arbeitsraum für einen effiziente Bearbeitungsprozess<br />
sorgen, kümmert sich eine<br />
Auswahl bedarfsorientierter Handling-Systeme<br />
um das Be- und Entladen der Werkstücke<br />
– die Variante mit Roboter ist dabei nur<br />
ein Beispiel.<br />
Steckbrief<br />
· ·<br />
Kleinste Stellfläche in ihrer Klasse: 16,5 m2<br />
· Hauptspindel mit 3000 min-1 und max. 1194 Nm<br />
Großer Stangendurchmesser von 102 mm<br />
Großer Arbeitsraum durch die Turn & Mill-Spindel<br />
Compact Master mit 350 mm Länge und 122 Nm<br />
Drehmoment<br />
·<br />
·<br />
Multitasking: Direct Drive B-Achse für die 5-Achs-<br />
Auf einer Stellfläche von<br />
Simultanbearbeitung komplexer Werkstücke<br />
lediglich 16,5 m 2 vereint die<br />
Hohe Flexibilität durch X-Achsen-Verfahrweg bis<br />
NTX 3000 2nd Generation<br />
125 mm unter der Spindelmitte<br />
hohe Prozessstabilität und<br />
· Celos mit Fanuc und mit Siemens verfügbar Flexibilität mit einem großzügigen<br />
Arbeitsraum.<br />
Bild: DMG Mori<br />
30 März 2018
Path of Digitization<br />
Steuerungsseitig folgt die NTX 3000 2nd Generation<br />
dem „Path of Digitization“, auf<br />
dessen Grundlage DMG Mori die Digitalisierung<br />
vorantreibt. So ist auch das jüngste<br />
Dreh-Fräszentrum mit der APP-basierten<br />
Steuerungs- und Bedienoberfläche Celos<br />
und 21“ großem Multi-Touch-Display ausgestattet.<br />
Celos ermöglicht zum einen die<br />
durchgängige Verwaltung, Dokumentation<br />
und Planung von Aufträgen in der Arbeitsvorbereitung<br />
und Werkstatt. Zum anderen<br />
bieten Apps wie „Condition Analyzer“ oder<br />
„Performance Monitor“ dem Anwender detaillierte<br />
Einblicke in die Bearbeitungsprozesse<br />
und den Status der Maschinen als<br />
Grundlage eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.<br />
Zudem fungiert Celos in<br />
immer stärkerem Maße als IoT-Schnittstelle<br />
und schafft damit die Basis für eine unternehmensübergreifende<br />
Interaktion in Produktionsnetzwerken<br />
der Zukunft.<br />
Die B-Achse mit<br />
Direct Drive erlaubt<br />
eine 5-Achs-Simultanbearbeitung<br />
komplexer<br />
Werkstücke.<br />
Bild: DMG Mori<br />
Die NTX 3000 2nd Generation<br />
bearbeitet ein<br />
Teilespektrum vom<br />
Zylinderkopf für den<br />
Automobilbau ...<br />
Bild: DMG Mori<br />
Für die NTX 3000 2nd Generation sind<br />
auch die DMG Mori Technologiezyklen verfügbar.<br />
„Easy Tool Monitoring” erlaubt die<br />
Überwachung von Spindellast und Achsenvorschub.<br />
Die Technologiezyklen ermöglichen<br />
Bedienern auf einfache Weise eine anspruchsvolle<br />
Bearbeitung, das Einrichten<br />
und die Vermessung mit Universalmaschinen<br />
sowie Standardwerkzeugen- und<br />
-aufnahmen. Dafür waren früher spezielle<br />
Maschinen, Programme sowie Werkzeuge<br />
erforderlich.<br />
Shigetsugu Sakai, Operating Officer verantwortlich<br />
für das DMG Mori Turning<br />
Center in Iga, resümiert: „Mit der<br />
NTX 3000 2nd Generation erweitern wir<br />
die umfangreiche Baureihe um noch größere<br />
Stangendurchmesser und deutlich höheres<br />
Drehmoment. Damit reagieren wir erneut<br />
auf die hohe Nachfrage eines breit gefächerten<br />
Markts.”<br />
■<br />
... bis zum Kniegelenk in der Medizintechnik.<br />
Bild: DMG Mori<br />
DMG Mori Aktiengesellschaft<br />
www.dmgmori.com<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5069<br />
März 2018 31
01Maschinen<br />
Für Maschinenbau, Bergbau, Luftfahrt sowie Öl- und Gasindustrie<br />
BAZ und Anlagen<br />
für die additive Fertigung<br />
Die Matsuura Machinery GmbH, führender japanischer Hersteller<br />
hochwertiger Bearbeitungszentren, präsentierte sich 2018 mit dem<br />
Horizontal-Bearbeitungszentrum H.Plus-500 auf der Internationalen<br />
Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung, der Metav in<br />
Düsseldorf.<br />
■■■■■■ Matsuura hat auf der Metav das erfolgreiche<br />
Horizontal-Bearbeitungszentrum H.Plus-500 vorgestellt.<br />
Die Maschine verfügt über eine Palette der Größe<br />
500 x 500 mm. Sie kann mit einem Gewicht bis 750 kg<br />
beladen werden und Werkstücke bis zu einer Größe von<br />
max. D 850 x H 1050 mm bearbeiten. Die Standardspindel<br />
hat eine Drehzahl von 12 000 min -1 , optional ist<br />
eine von Drehzahl 15 000 min -1 möglich.<br />
Die Maschine umfasst in der Standardausstattung<br />
über 60 Werkzeugplätze, die in einem Scheibenmagazin<br />
angeordnet sind. Die Anzahl der Plätze kann auf 245 er-<br />
Matsuura Horizontal-Bearbeitungszentrum<br />
H.Plus-500. Bild: Matsuura<br />
Additive Manufacturing<br />
Auch für Lasertechnologie-Interessierte hatte Matsuura<br />
etwas auf dem Stand zu bieten: Mitarbeiter des Lumex-<br />
Teams erläuterten an der Hybrid-Anlage Lumex Avance-25<br />
Abläufe und Arbeitsweisen des Additive Manufacturing.<br />
Fertigungslösungen für kleine und sehr große Teile<br />
Bearbeitung auf der<br />
Matsuura H.Plus-500.<br />
Bild: Matsuura<br />
höht werden. Ein Highlight der H.Plus-500 ist, dass das<br />
festplatzcodierte Scheibenmagazin durch ein großes<br />
Rack-Magazin oder auch durch ein Rack-Highspeed-<br />
Magazin ersetzt werden kann. Dies ermöglicht eine bis<br />
zu 50 % schnellere Werkzeugverfügbarkeit. Das hervorragende<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis macht die Maschine<br />
einmal mehr zum Verkaufshit.<br />
Bert Kleinmann, Geschäftsführer der Matsuura Machinery<br />
GmbH: „Die H.Plus-500 hat seit ihrer Vorstellung<br />
einen sehr guten Eindruck hinterlassen, und die Nachfrage<br />
nach diesem Bearbeitungszentrum ist in Norddeutschland<br />
anhaltend hoch. Daher haben wir uns entschlossen,<br />
die Maschine in diesem Jahr erneut vorzuführen.<br />
Die H.Plus-500 eignet sich besonders gut zur Zerspanung<br />
von Stahl und Titan und ist damit für die Branchen<br />
Maschinenbau, Bergbau, Luftfahrt und die erdölund<br />
gasverarbeitenden Industrien besonders interessant.<br />
Natürlich können aber Teile aus sämtlichen Branchen<br />
problemlos gefertigt werden.“<br />
■<br />
Matsuura Machinery GmbH<br />
www.matsuura.de<br />
32 März 2018
Halbautomat mit günstigem Preis-Leistungsverhältnis<br />
Kompakte Bandsäge<br />
für Gehrungsschnitte<br />
■■■■■■ Mit der Bandsäge Topline<br />
510.350 DGH entspricht der Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Bomar, Spezialist für vollund<br />
halbautomatische Bandsägen, der<br />
Nachfrage an kompakten halbautomatischen<br />
Bandsägen für<br />
Gehrungsschnitte. Diese Säge<br />
kommt dem Wunsch der mittelständischen<br />
metallbearbeitenden<br />
Unternehmen hinsichtlich<br />
eines günstigen Preis-Leistungs-<br />
Verhältnisses entgegen. Sie wurde<br />
entwickelt für Anwender mit<br />
vielseitigen Einsatzgebieten. So<br />
eignen sich diese Sägen unter<br />
anderem als Universalmaschinen<br />
bei oft wechselnden Werkstoffen<br />
ebenso wie für Anwendungen<br />
im leichten Stahlbau.<br />
Eine maßgebliche Neuerung<br />
für die in Zwei-Säulenausführung<br />
ausgelegte halbautomatische<br />
Doppelgehrungs-Bandsäge<br />
Topline 510.350 DGH ist die<br />
beidseitige stufenlose Doppelgehrung<br />
von –60 bis +60°. Im<br />
Hinblick auf ein effektives Sägen<br />
der Gehrungen wurde der<br />
Auflagetisch neu konzipiert. Er<br />
besteht nun aus einem kleinen<br />
Drehteller bzw. Rundtisch und<br />
weist einen Schnittkanal auf.<br />
Mit der Verschiebung des<br />
Spannstocks dreht sich dieser<br />
Rundtisch automatisch mit. Auf<br />
diese Weise werden auch keine<br />
Verschleißplatten mehr benötigt.<br />
Das Bedienpult ist frei platzierbar<br />
und bietet in ergonomischer<br />
Höhe stets ideale Sicht auf<br />
die Maschine, das Handling-<br />
Equipment und das Werkstück.<br />
Grundlage für die Konzeption<br />
des Modells Topline sind auch<br />
hier die Modularität und die<br />
Kompatibilität der zu integrierenden<br />
Komponenten. ■<br />
Bomar Germany GmbH<br />
www.bomar-germany.de<br />
HAUSAUSSTELLUNG<br />
IN GOSHEIM<br />
18.–21. APRIL 2018<br />
Schwarzer Gürtel –<br />
für eine herausragende<br />
Unternehmenskultur.<br />
Bearbeitungszentren, die für echte Fairness stehen.<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, info@hermle.de<br />
Für die halbautomatische Bandsäge Topline<br />
510.350 DGH ist ein umfangreiches Paket an praktischem<br />
Zubehör verfügbar. Bild: Bomar<br />
März 2018 33
01Maschinen<br />
Anspruchsvolle Lösungen für das Automatendrehen realisiert<br />
Tadellose Teile für Luxusuhren<br />
und Schmuckmanufakturen<br />
Das Unternehmen Pibor Iso SA hat seinen Sitz in Glovelier im<br />
Schweizer Jura. Es ist ein hochspezialisierter Hersteller von Kronen<br />
und Drückern sowie weiteren Uhrenteilen. Für die Drehbearbeitung<br />
setzt das Unternehmen vor allem auf Tornos-Maschinen.<br />
■■■■■■ Als Zulieferer weltweit bekannter Luxusuhren-<br />
und Schmuckmanufakturen betrachtet das Unternehmen<br />
es als seine ureigenste Aufgabe, seine Kunden<br />
mit tadellosen Teilen zu beliefern. Angesichts der hohen<br />
Ansprüche seiner Auftraggeber verwundert es nicht,<br />
dass sich Pibor bei der Suche nach technischen Lösungen<br />
für das Automatendrehen an Tornos gewandt hat.<br />
Erst kürzlich hat das Unternehmen eine Swiss DT 13 erworben<br />
und ist damit nun der Tornos-Kunde mit der<br />
1000. Tisis-Lizenz. Wir sprachen mit Pibors Industriemanager<br />
Didier Muriset und Abteilungsleiter Automatendrehen<br />
Laurent Ruiz sowie mit Patrick Neuenschwander,<br />
Software R&D Manager bei Tornos.<br />
Eine Frage von Ortsnähe und Schweizer Präzision<br />
Bereits vor einigen Jahren fiel die Wahl auf Tornos, zunächst<br />
aufgrund der Ortsnähe, letztendlich aber auch,<br />
weil man nach Schweizer Maschinen suchte. Die Entscheidung<br />
für Tornos war so gesehen damals die logische<br />
Konsequenz. Industriemanager Didier Muriset erzählt<br />
uns: „Die räumliche Nähe zur Tornos-Zentrale<br />
bringt uns zahlreiche Vorteile: Servicearbeiten werden<br />
schnell erledigt, wir haben gute Kontakte innerhalb des<br />
Unternehmens und wir profitieren von einem ausgezeichneten<br />
Kunden-Support. All diese Gründe haben<br />
uns zur Zusammenarbeit mit Tornos bewogen. Unabhängig<br />
davon, sind wir aber auch mit den Maschinen<br />
selbst höchst zufrieden. Im Übrigen besitzen wir relativ<br />
neue Maschinen – das durchschnittliche Alter der Maschinen<br />
unseres Maschinenparks liegt bei fünf Jahren.<br />
Dabei sind alle Arten von Tornos-Maschinen vertreten:<br />
Deco 10, Deco 13, EvoDeco 10, EvoDeco 16, Micro 7,<br />
Micro 8, Delta 12 und Delta 20, SwissNano, sowie –<br />
seit Kurzem – eine Swiss DT 13.“<br />
Insgesamt sind bei Pibor in der Produktion mehr als<br />
70 Drehautomaten für Durchmesser von 1 bis 16 mm<br />
im Einsatz.<br />
Weltmarktführer auf dem Gebiet der Uhrendekoration<br />
Pibor betrachtet die hohen Anforderungen seiner Kunden<br />
als willkommene Gelegenheit, sich technisch immer<br />
weiter zu entwickeln. „Dies ist ein ganz zentraler Punkt<br />
unserer Firmenphilosophie“, unterstreicht Didier Muriset.<br />
Das Unternehmen agiert von einem einzigen Fertigungsstandort<br />
in der Schweiz aus, an dem 120 Mitarbeiter<br />
beschäftigt sind. Mit mehr als vierzig Tätigkeitsfeldern,<br />
die alle auf das Design und die Fertigung von<br />
Kronen, Drückern, Formteilen und andere Anwendungsprozesse<br />
abzielen, setzt man auf hohe Fertigungstiefe.<br />
Die Produktion ist zu 100 % Swiss-Made, und Pibor<br />
hat sich als ein weltweit führendes Unternehmen in<br />
der Entwicklung und Herstellung von Dekorationsteilen<br />
für Uhrengehäuse aus den unterschiedlichsten Werkstoffen<br />
etabliert.<br />
Das Unternehmen arbeitet mit allen Arten von Metallen<br />
und Edelmetallen sowie auch mit Titancarbid.<br />
Darüber hinaus ist das Unternehmen RJC/CoC-zertifi-<br />
Laurent Ruiz, Abteilungsleiter Automatendrehen,<br />
und Didier Muriset, Industriemanager bei<br />
Pibor Iso, vor einer ihrer Swiss-Nano-Maschinen<br />
(v.l.). Bild: Tornos<br />
34 März 2018
Als Zulieferer bekannter Luxusuhrenund<br />
Schmuckmanufakturen betrachtet Pibor<br />
Iso es als seine Aufgabe, die Kunden<br />
mit tadellosen Teilen zu beliefern.<br />
Bild: Pibor Iso<br />
ziert. Ein Unternehmen, das Mitglied der RJC-Initiative<br />
ist (RJC = Responsible Jewellery Council), muss innerhalb<br />
von zwei Jahren nach seinem Beitritt die vom RJC<br />
ausgesprochene Zertifizierung erwerben und verpflichtet<br />
sich, verantwortungsvolle Unternehmenspolitik im Hinblick<br />
auf Ethik, Umweltschutz und Arbeitsbedingungen<br />
umzusetzen und zu fördern. Die 2005 ins Leben gerufene<br />
RJC-Zertifizierung soll das verantwortungsvolle Handeln<br />
solcher Unternehmen sicherstellen, die in der Zulieferkette<br />
an der Gold- oder Diamantenbeschaffung beteiligt<br />
sind – und dies gilt von der Mine bis zum Vertrieb.<br />
Außergewöhnliches Knowhow…<br />
Basierend auf mehr als sechzig Jahren Erfahrung in Forschung<br />
und Entwicklung konnten sich die Pibor-Ingenieure<br />
umfassende Kenntnisse und ein Knowhow aneignen,<br />
das ihnen jetzt dabei hilft, Uhrendesigner und Manufakturen<br />
bei der Kreierung neuer Moden und Trends<br />
bestmöglich zu unterstützen.<br />
Die Kompetenzen von Pibor beschränken sich aber<br />
nicht allein auf das Automatendrehen. Auch in Sachen<br />
Fräsen, Polieren, Stanzen und Nachbearbeitung beeindruckt<br />
das Unternehmen mit seinen Fähigkeiten. Pibor<br />
bringt sich als kleiner Fertiger in Stellung. Das Unternehmen<br />
fertigt seine Werkzeuge selbst und beweist damit<br />
eine hohe Fertigungstiefe.<br />
Die technische Abteilung sowie die Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung stehen den Kunden offen, um<br />
gemeinsam Lösungen für besonders anspruchsvolle Teile<br />
zu erarbeiten. Dank der enormen Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit<br />
kann das Unternehmen zudem Prototypen<br />
in weniger als 3 Wochen liefern. Pibor präsentiert<br />
sich als Lieferant hochspezialisierter Lösungen, der<br />
in der Lage ist, seinen Kunden komplexe Bearbeitungsaufgaben<br />
abzunehmen.<br />
Viele Möglichkeiten bei der Bearbeitung komplexer Teile<br />
Der Industriemanager spricht über seine Maschinen:<br />
„Unser Maschinenpark besteht in erster Linie aus Maschinen<br />
der Typen Deco und Evo Deco. Diese Maschinen<br />
schätzen wir besonders, weil sie uns unzählige<br />
Möglichkeiten, insbesondere bei der Bearbeitung komplexer<br />
Teile, bieten. Sie passen besonders gut zu unserem<br />
Bearbeitungsbedarf und sind einfach in der Einrichtung,<br />
verfügen über einen frei zugänglichen Arbeitsbereich<br />
und bestechen durch günstige ergonomische<br />
Merkmale. Obendrein gibt es eine lange Liste an möglichen<br />
Ausstattungsvarianten, das heißt es ist ein Leichtes,<br />
die Maschine an unsere Bedürfnisse anzupassen. Die<br />
meisten unserer Maschinen sind überdies mit mehreren<br />
Hochfrequenzspindeln ausgestattet. Die Bearbeitung<br />
von Uhrkronen ist eine hochkomplexe Angelegenheit.<br />
Diese können aus mehr als 25 Einzelteilen bestehen. Mit<br />
unseren Deco- und Evo-Deco-Maschinen verfügen wir<br />
über eine äußerst flexible Bearbeitungslösung, mit der<br />
wir auch die anspruchsvollsten Aufgaben für unsere<br />
Kunden bewältigen können.“<br />
DIE TISIS SOFTWARE<br />
IST EIN ECHTER GEWINN AUF ALLEN EBENEN. SIE IST EXTREM EINFACH ANZUWENDEN<br />
UND EINE WERTVOLLE HILFE, WENN ES UM DIE PROGRAMMIERUNG UND DAS EINRICH-<br />
TEN DER MASCHINEN GEHT!“<br />
Laurent Ruiz, Abteilungsleiter Automatendrehen, Pibor Iso SA<br />
März 2018 35
01Maschinen<br />
Sehr genaue Maschine mit hoher thermischer Stabilität<br />
Auf der Suche nach einer geeigneten Ergänzung zu den<br />
Deco- und Evo-Deco-Maschinen fiel Pibors Wahl erst<br />
vor kurzem auf die Swiss Nano, die in der Folge Einzug<br />
in die Fabrikhalle hielt. Mit dieser super genauen Maschine,<br />
die sich durch hohe thermische Stabilität auszeichnet,<br />
führte Pibor dann auch die Tisis-Software bei<br />
sich ein. Das Unternehmen hat insgesamt sieben Swiss-<br />
Nano-Maschinen angeschafft, die alle zu Pibors vollster<br />
Zufriedenheit laufen.<br />
„Die Maschine besticht durch hohe Einricht- und Bedienerfreundlichkeit.<br />
Auch wenn wir mit ihr nicht so<br />
komplexe Teile fertigen können wie mit der Evo Deco<br />
oder Deco, hat die Swiss Nano doch ihre unbestreitbaren<br />
Vorzüge. So kann sie beispielsweise mit einer Polygonfräseinheit<br />
für besondere Anforderungen ausgestattet<br />
werden. Darüber hinaus ist für diese Maschine so<br />
gut wie keine Schulung erforderlich : Die TMI-Schnittstelle<br />
ist intuitiv zu handhaben, während die Tisis-Software<br />
optimalen Zugang ermöglicht. Drehautomaten-<br />
Bediener, die es gewohnt sind, mit Iso-Programmierung<br />
zu arbeiten, kommen mit der Maschine bestens zurecht“,<br />
betont Laurent Ruiz.<br />
Einfache Maschine für einfache Teile<br />
Als Pibor nach einer Maschine als Ersatz für seine Delta-12-Maschinen<br />
suchte, legte man vor allem Wert da-<br />
rauf, eine einfache, dabei aber leistungsstarke Maschine<br />
für Teile mit geringerer Wertschöpfung zu finden. Mit<br />
der Swiss DT 13 wurde man fündig. Auch sie kann über<br />
die Tisis-Software programmiert werden, was von Vorteil<br />
ist, weil das Unternehmen bereits mit sieben Swiss-<br />
Nano-Maschinen arbeitet, die ebenfalls mit dieser Software<br />
betrieben werden. Überzeugt hat die Swiss DT 13<br />
durch ihre einfache und dabei wirkungsvolle Kinematik,<br />
die besonders kurze Span-zu-Span-Zeiten ermöglicht.<br />
„Sie ist wirklich eine würdige Nachfolgerin für die<br />
Maschinenreihe Delta“, betont Didier Muriset.<br />
Die 1000. Tisis-Lizenz<br />
Insgesamt sind bei<br />
Pibor in der Produktion<br />
mehr als 70 Drehautomaten<br />
für Durchmesser<br />
von 1 bis 16 mm im<br />
Einsatz. Bild: Tornos<br />
Mit dem Erwerb der Swiss DT 13, ist Pibor nun auch<br />
stolzer Besitzer der 1000. Tisis-Lizenz. „Diese Software<br />
ist ein echter Gewinn auf allen Ebenen“, erläutert Laurent<br />
Ruiz. Er fährt fort: „Für den Bediener bietet sie<br />
enorme Vorteile. Es verwundert also nicht, dass sie von<br />
unseren Mitarbeitern, insbesondere von denen, die Unterstützung<br />
bei der Programmierung benötigen, sehr geschätzt<br />
wird. Die Produktionsüberwachungsfunktionen<br />
der Software zeigen uns, dass Tornos die neuesten<br />
Trends verfolgt und umsetzt. Dies gibt uns das gute Gefühl,<br />
mit Tornos einen Partner an der Seite zu haben, mit<br />
dessen hochwertigen Lösungen wir für die Zukunft gewappnet<br />
sind. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns,<br />
stolzer Besitzer der 1000. Tisis-Lizenz zu sein.“ ■<br />
Tornos SA<br />
www.tornos.com<br />
Laurent Ruiz und Didier Muriset von Pibor Iso bei<br />
der Entgegennahme der 1000. Tisis-Lizenz aus der<br />
Hand von Patrick Neuenschwader von Tornos (v.l.).<br />
Bild: Tornos<br />
36 März 2018
EINZIGARTIGE TECHNOLOGIE &<br />
MAXIMALE PRODUKTIVITÄT<br />
24. - 27. April // mehr Infos:<br />
index-werke.de/openhouse<br />
CNC-Mehrspindler INDEX MS40-8:<br />
Vielseitige Fertigungsmöglichkeiten mit 8 Spindeln<br />
Profitieren Sie von den Features der MS40-8<br />
• Extrem rüstfreundlich & frei zugänglicher Arbeitsraum<br />
• Thermostabile Spindeltrommel für hochpräzise Werkstücke, kurze<br />
Stückzeiten und längere Werkzeugstandzeiten<br />
• Hochdynamische Schlitten mit Gleitführung<br />
• Schnelle Schwenk-Synchronspindeln zur Rückseitenbearbeitung<br />
• Futterteilebearbeitung mit Be- und Entladung durch Roboter<br />
• Inklusive Bediensystem iXpanel - i4.0 ready (Basis: Siemens S840D sl)<br />
Die ideale Ergänzung:<br />
Stangenlademagazin INDEX MBL40-8<br />
• Schneller Stangenwechsel –<br />
Rüsten während der Produktion<br />
• Hydrodynamisches Führungskonzept<br />
• in 2 Versionen verfügbar: 3300 & 4300<br />
index-werke.de/ms40-8<br />
INDEX-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky • Plochinger Straße 92 • 73730 Esslingen • info@index-werke.de • www.index-werke.de
SPECIAL Grindtec<br />
Plattform als Basis für die unterschiedlichsten Maschinenkonzepte mit starker Kundenorientierung<br />
Individualisierte Gesamtlösungen<br />
für die Schleifbearbeitung<br />
Kellenberger zeigt auf der Grindtec einen repräsentativen Querschnitt<br />
an Schleiflösungen. Von der Hochpräzisionsbearbeitung der<br />
Kellenberger 1000 über die leistungsfähige Rundschleif-Plattform<br />
Kellenberger 100, die das mittlere Segment abdeckt, bis hin zum<br />
Hochpräzisions-Innen- und -Außenrundschleifen mit der Voumard<br />
VM110 reicht die Bandbreite, die alle Ansprüche der Kunden an individualisierte<br />
Gesamtlösungen erfüllt.<br />
arbeitenden Teile zur Verfügung. Die verstärkte<br />
Verschalung erlaubt zudem größere<br />
Schleifscheibendurchmesser beim Innenschleifen.<br />
Die neue einfache Bedienerführung<br />
erfolgt über eine intuitive 19“-Touch -<br />
screen-Oberfläche der neuesten CNC-Steuerung<br />
Fanuc 31i.<br />
■■■■■■ Messe-Highlight ist die erst vor<br />
kurzem am Markt eingeführte Plattform<br />
Kellenberger 100 mit einer Automatisierungslösung,<br />
die vom Schweizer Automationsspezialisten<br />
Wenger speziell für die Kellenberger<br />
100 entwickelt wurde. Dieser Lader<br />
für Wellenteile zeigt anschaulich wie<br />
problemlos alle Maschinen der Baureihe<br />
K100 automatisiert werden können und unterstreicht<br />
die Flexibilität der Plattform, auf<br />
der die unterschiedlichsten Maschinenkonzepte<br />
mit starker Kundenorientierung verwirklicht<br />
werden können.<br />
Das neue Plattformkonzept bietet vielfältigste<br />
Konfigurationsmöglichkeiten für die<br />
unterschiedlichsten Schleifoperationen. Die<br />
modulare Lösung auf einer gemeinsamen<br />
Plattform und ein neues Montagekonzept<br />
zur Reduktion der Durchlaufzeit ermöglichen<br />
eine optimierte Fertigung der Maschine<br />
und damit ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.<br />
Die Kellenberger 100 ist in den Spitzenweiten<br />
1000 und 600 mm mit Spitzenhöhe<br />
200 mm verfügbar und für Werkstückgewichte<br />
bis 150 kg konzipiert. Eine hohe Antriebsleistung<br />
der Schleifscheibe sorgt für<br />
hohe Produktivität, die neue Z-Führung für<br />
hohe Profilgenauigkeit. Die C-Achse mit Direktantrieb<br />
bringt eine höhere Genauigkeit<br />
beim Unrundschleifen.<br />
Die K100 verfügt über einen neu entwickelten<br />
Tandem-Schleifkopf mit Motorspindeln<br />
in kompakter Bauweise. Zehn Schleifkopfvarianten<br />
stehen für die optimale Auslegung<br />
der Maschine bezogen auf die zu be-<br />
Maschine für die Präzisionsfertigung von<br />
Prototypen sowie Klein- und Mittelserien<br />
Das Leistungsspektrum der Kellenberger<br />
1000 Universal-Rundschleifmaschine orientiert<br />
sich an den hohen Anforderungen der<br />
Präzisionsfertigung von Prototypen sowie<br />
Klein- und Mittelserien, z. B. im Werkzeugund<br />
Formenbau, in der Automobil- und<br />
Elektroindustrie und der Flugzeugindustrie.<br />
Der massive Maschinentisch der K1000 mit<br />
dem verstärkten Maschinenbett bringt eine<br />
sehr hohe Steifigkeit und Stabilität – Voraussetzung<br />
für hohe Präzision. Werkstücke<br />
bis 300 kg können bearbeitet werden.<br />
Die K1000 verfügt über hydrostatische<br />
Führungen in allen Hauptachsen für höchste<br />
Formgenauigkeiten bei Schleifaufgaben<br />
mit interpolierenden Achsen. Direktantriebe<br />
in Längs- und Querschlitten erlauben Ge-<br />
Die Kellenberger 100 ist in den<br />
Spitzenweiten 1000 mm und<br />
600 mm mit Spitzenhöhe 200<br />
mm verfügbar und für Werkstückgewichte<br />
bis 150 kg ausgelegt.<br />
Bild: Kellenberger<br />
38 März 2018
schwindigkeiten bis zu 20 m/min und Achsauflösungen<br />
von zehn Nanometern. Die<br />
B-Achse ist ebenfalls mit einem Direktantrieb<br />
ausgestattet. Der Schleifspindelstock<br />
schwenkt damit etwa drei Mal schneller als<br />
ohne Direktantrieb und positioniert mit einer<br />
Genauigkeit von weniger als einer Winkelsekunde.<br />
Besonders dann, wenn die Bearbeitung<br />
das Einschwenken verschiedener<br />
Schleifscheiben erfordert, senkt dies die Nebenzeiten<br />
und steigert die effektive Schleifzeit<br />
und somit die Produktivität.<br />
Über 30 Schleifkopfvarianten mit Außenund<br />
Innenschleifspindeln sind Standard bei<br />
der Kellenberger 1000. Die wahlweise erhältlichen<br />
Spitzenhöhen von 200/250 und<br />
300 mm und Spitzenweiten von 1000 oder<br />
1600 mm erweitern die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
beträchtlich und erlauben eine<br />
Vielzahl an applikationsspezifischen Konfigurationen.<br />
on. Hochgenaue Spannfutter und Vorrichtungen<br />
für das Centerless-Schleifen erlauben<br />
das Bearbeiten nahezu jeder Werkstückform.<br />
Die extrem hohe Steifigkeit und thermische<br />
Stabilität des komplett aus Grauguss<br />
gefertigten Maschinenbetts sorgt für geringste<br />
Fertigungstoleranzen und höchste<br />
Wiederholgenauigkeit und damit weniger<br />
Ausschuss. Unterschiedliche Automationslösungen<br />
für höchste Produktivität sind für<br />
alle Maschinen der Voumard-Baureihe verfügbar.<br />
liefert die Maschine exzellente Bearbeitungsergebnisse<br />
in Schleifqualität.<br />
Die Hauptspindel hat eine Nennleistung<br />
von 7,5 kW bei einer max. Spindeldrehzahl<br />
von 8000 min -1 . Der max. Stangendurchlass<br />
beträgt 27 mm, die Spannfuttergröße<br />
100 mm. Optional ist die Hauptspindel als<br />
Big Bore mit einem Stangendurchlass von<br />
42 mm erhältlich.<br />
Für eine optimale Innen- und Außenbearbeitung<br />
bietet Hardinge die hybridgelagerten<br />
Hochfrequenzspindeln der Schleifeinheit<br />
Einzelteil- und Serienfertigung mit<br />
Innenschleifdurchmesser bis 150 mm<br />
Die Universal-Innen- und Außenrundschleifmaschine<br />
Voumard VM110 wurde<br />
für die Einzelteil- und Serienfertigung von<br />
Werkstücken mit Innenschleifdurchmesser<br />
bis 150 mm wie Hydraulikkomponenten,<br />
Kugellager oder hochkomplexe Teile für<br />
Kraftstoff-Einspritzsysteme konzipiert.<br />
Die kompakten Innenschleifspindeln ermöglichen<br />
reduzierte Maschinendimensionen<br />
und sind exakt auf den benötigten<br />
Drehzahlbereich der Maschine feinabgestimmt.<br />
Für maximale Flexibilität kann der<br />
Spindelrevolver bis zu 4 Schleifspindeln aufnehmen.<br />
Alternativ können für erhöhte Produktivität<br />
zwei Spindeln parallel auf einem<br />
gemeinsamen Spindelträger angeordnet<br />
werden. Dies ermöglicht die Durchführung<br />
mehrerer Innen- und Außenschleifoperationen<br />
mit verschiedenen Werkzeugen in einer<br />
Aufspannung und das bei höchster Präzisi-<br />
Die CNC-Hochgenauigkeits-Drehund<br />
Schleifmaschine Quest GT 27 SP<br />
Turn/Grind wurde speziell für die<br />
Präzisionsfertigung komplexer Werkstücke<br />
konzipiert. Bild: Kellenberger<br />
Dreh- und Schleifmaschine für die<br />
Präzisionsfertigung komplexer Werkstücke<br />
Die CNC-Hochgenauigkeits-Dreh- und<br />
Schleifmaschine Hardinge Quest GT 27 SP<br />
Turn/Grind mit den Fertigungsverfahren<br />
Hartbearbeitung, Hartdrehen in Kombination<br />
mit Schleifen oder aber nur Schleifen<br />
wurde speziell für die Präzisionsfertigung<br />
komplexer Werkstücke konzipiert. Alle notwendigen<br />
Dreh- und Schleifoperationen an<br />
einem Werkstück können in einer Aufspannung<br />
durchgeführt werden. Mit einer Oberflächenqualität<br />
(Drehen) von 0,2 μ, einer<br />
Teilerundheit von < 0,4 μ und einer kontinuierlichen<br />
Maschinengenauigkeit von < 3 μ<br />
in den vier Versionen 30K, 50K, 80K und<br />
100K an. Jede HF-Spindel ist in der Drehzahl<br />
stufenlos einstellbar und wassergekühlt.<br />
Es können max. drei Schleifeinheiten<br />
auf dem Tisch montiert werden.<br />
Beim Einsatz von mehreren Schleifspindeln<br />
kann die Drehzahl jeder Spindel durch<br />
den Bediener individuell gesteuert werden.<br />
Dafür wurde das Bedienfeld der Fanuc 32i<br />
Steuerung um ein neues Anwender-Panel erweitert.<br />
Mit einer Oberflächenqualität (Drehen)<br />
von 0,2 μ, einer Teilerundheit von<br />
< 0,4 μ und einer kontinuierlichen Maschinengenauigkeit<br />
von < 3 μ liefert die Quest<br />
GT 27 SP Turn/Grind exzellente Bearbeitungsergebnisse<br />
in Schleifqualität. ■<br />
L. Kellenberger & Co. AG<br />
www.kellenberger.com<br />
Grindtec Halle 5, Stand 5129<br />
März 2018 39
SPECIAL Grindtec<br />
Hersteller vernetzt Maschinen und Baugruppen mit ihrem Umfeld<br />
Digitale Lösungen<br />
für Schleifmaschinen<br />
Industrie 4.0 ist eine Vision? Nicht bei der United Grinding Group.<br />
Hier wird die vierte industrielle Revolution konkret gelebt. Doch wie<br />
vernetzt United Grinding Maschinen und deren Baugruppen mit ihrem<br />
Umfeld?<br />
den Maschinenpark nach seinen Bedürfnissen<br />
strukturieren. Von der einzelnen Maschine<br />
mit detaillierten Information bis zur<br />
Übersicht über das gesamte Werk ist alles<br />
möglich.<br />
Rasche Kundenunterstützung ist wichtig<br />
■■■■■■ Die Produktionshallen der United<br />
Grinding Group werden zunehmend digitaler.<br />
Die Ziele der „smart Factory“ sind<br />
die Eliminierung der ungeplanten Maschinenstillstände<br />
und die optimale Nutzung<br />
der Ressourcen. Studer, Schaudt und Mikrosa<br />
gehen das Thema gemeinsam mit der<br />
United Grinding Group AG (UGG) an. Konkret<br />
geht es um drei Produkte: den Produc -<br />
tion Monitor, den Remote Service und den<br />
Servicemonitor<br />
Zuverlässiger 24/7-Überwachungsservice<br />
Der Production Monitor ist ein zuverlässiger<br />
24/7-Überwachungsservice. Der Kunde<br />
hat immer und überall die Übersicht über<br />
seinen Maschinenpark. Laufzeiten, Nebenzeiten<br />
und Störungszeiten sind in Echtzeit<br />
Alles im Griff mit dem United Grinding<br />
Production Monitor. Bild: United Grinding<br />
abrufbar. Diese Daten erlauben es, die Produktion<br />
in punkto Auslastung und Verfügbarkeit<br />
zu optimieren und unterstützen so<br />
die Arbeit von Produktionsleitern, Planern<br />
und Produktionsmitarbeitern. Was ist das<br />
Ziel des Production Monitors? „Heute fehlt<br />
oft ein geeignetes Tool, um die Auslastung<br />
der Maschine sichtbar zu machen. Der Production<br />
Monitor bietet genau diese Transparenz“,<br />
erklärt Daniel Renfer, Projektleiter<br />
bei Studer. Das praktische Tool kann auf<br />
verschiedenen Oberflächen angezeigt werden,<br />
zum Beispiel auf einer App oder auf einem<br />
Webbrowser. Ein weiterer Vorteil: Der<br />
Kunde kann auf dem Production Monitor<br />
Ein rascher Support ist für Kunden elementar.<br />
Darum bietet UGG den „Remote Service“.<br />
Dieser ermöglicht auch während dem<br />
Betrieb der Maschinen einen schnellen und<br />
qualifizierten Service. Wie dies funktioniert?<br />
Per Knopfdruck wird ein Ticket eröffnet<br />
und in wenigen Schritten an Studer, Schaudt<br />
oder Mikrosa gesendet. Da beim Ausfüllen<br />
des Tickets bereits definierte Kriterien eingeschränkt<br />
werden, erhalten unsere Service-<br />
Spezialisten rasch die Übersicht zum Servicefall.<br />
Es versteht sich von selbst, dass alle<br />
Tickets und Servicefälle in einem Logbuch<br />
dokumentiert sind. Ein direkter Zugriff auf<br />
die Maschine ist nur möglich, wenn dies der<br />
Bediener explizit zulässt. Steht diese Verbindung,<br />
kann über das Conference Center<br />
kommuniziert, Daten ausgetauscht oder<br />
auch direkt Einfluss in die Maschinensteuerung<br />
genommen werden. Mit dem Remote<br />
Service erhält man somit rasch, strukturiert<br />
und unkompliziert Unterstützung.<br />
Service Monitor statt Betriebsanleitung<br />
Mussten Kunden von Studer, Schaudt und<br />
Mikrosa bis vor kurzem umständlich die<br />
Betriebsanleitung bei einer Wartungsmaßnahme<br />
konsultieren, geschieht dies heute<br />
bequem über den Service Monitor. Dieser<br />
Service zeigt in einer einfachen Grafik die<br />
Instandhaltungsfälligkeit aller angeschlosse-<br />
40 März 2018
nen Maschinen an. Doch damit nicht genug.<br />
Die Bediener von Studer, Schaudt und Mikrosa<br />
Maschinen erhalten zu jeder Wartungsmaßnahme<br />
Informationen über die benötigten<br />
Werkzeuge, Ersatzteile und Anleitungen.<br />
Der große Vorteil für den Kunden? Er erhält<br />
eine strukturierte Wartungsplanung,<br />
und dies über seinen gesamten Maschinenpark.<br />
chen einem Sicherheitsstandard, der höher<br />
oder/und Funktionen.<br />
· Verbindung und Verschlüsselung entspre- Fritz Studer AG<br />
Wartungsmaßnahmen können somit<br />
werkweit geplant und durchgeführt werden. ist als derjenige von vielen E-Banking<br />
Verbindungen. Außerdem ist die Remote<br />
Service Software TÜV zertifiziert. In regelmäßigen<br />
IT Sicherheit<br />
Abständen werden Authenti-<br />
fizierung, Zugriffskontrolle, Transportverschlüsselung<br />
Bei den vielen Vorteilen, welche die Vernetzung<br />
und die Datenflusskon-<br />
mit sich bringt, stellt sich auch immer trolle überprüft.<br />
die Frage nach der Sicherheit. Mit der United<br />
· Die Identifikation jedes Nutzers geschieht<br />
Grinding Remote Lösung ist der Online-<br />
zugriff auf eine Maschine oder Anlage<br />
via persönlichem Benutzername und<br />
Kennwort. Eine Sperrung des Accounts<br />
schnell und sicher zu handhaben. Denn: erfolgt nach einer definierten Anzahl von<br />
· Jede Verbindung wird direkt und ausschließlich<br />
Fehlversuchen.<br />
zwischen dem Kunden und „Mit der Entwicklung der UGG Digitals<br />
United Grinding hergestellt.<br />
Solutions haben wir im Bereich smart<br />
· Jede Verbindung ist immer zeitlich beschränktmacht<br />
Factory einen großen Schritt vorwärts ge-<br />
und die Basis für neuen Kundennut-<br />
· Ein Austausch findet nur auf die Initiative zen und vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten<br />
des Kunden statt und in jedem Fall immer<br />
geschaffen“, ist Daniel Renfer<br />
nur auf genau bestimmte Maschinen überzeugt.<br />
■<br />
www.studer.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7033<br />
Hocheffizient: das Remote Service Package<br />
bietet den prompten, anlagenspezifischen<br />
Support durch Service-<br />
Experten: effizient und mit höchster<br />
Sicherheit. Bild: United Grinding<br />
PARTNER FOR<br />
PRECISION<br />
JUNKER GRUPPE<br />
Die JUNKER Gruppe ist weltweit der Partner für alle Fragen der Schleiftechnologie<br />
und Filtrationslösungen. Maximale Präzision und absolute Leidenschaft machen<br />
uns zu einem zukunftsweisenden Technologieführer, der stetig neue Maßstäbe<br />
setzt und so das Vertrauen anspruchsvoller Kunden aus unterschiedlichsten<br />
Branchen rechtfertigt.<br />
ERWIN JUNKER<br />
MASCHINENFABRIK GMBH<br />
Junkerstraße 2<br />
77787 Nordrach<br />
+49 (0)7838 84-0<br />
info@junker.de<br />
WWW.JUNKER-GROUP.DE<br />
März 2018 41
SPECIAL Grindtec<br />
Erweiterung der Modellpalette<br />
Hochpräzises Feinschleifen<br />
■■■■■■ Wenn vom 14. bis zum 18. März 2018 die Türen der Grindtec<br />
in Augsburg öffnen, steht der Messestand von Supfina Grieshaber<br />
ganz unter dem Motto „Hochpräzises Feinschleifen“. Auf 120 m 2 wird<br />
das Wolfacher Unternehmen neben den beiden Modellen F5 und F7 der<br />
„Spiro“-Serie auch eine ganz besondere Produktneuheit präsentieren.<br />
Zur Produktpremiere für die Grindtec 2018 gefragt, hält sich Oliver<br />
Hildebrandt, Geschäftsführer der Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG,<br />
allerdings noch bedeckt: „Eine weitere Antwort auf die Bedürfnisse des<br />
Marktes werden wir natürlich auf der Grindtec im März geben, wobei<br />
ich derzeit noch nicht zu viel verraten möchte. Nur so viel: Die Erfolgsgeschichte<br />
der Supfina Spiro hat gerade erst begonnen.“<br />
■<br />
Eine Erweiterung der Spiro-Modellpalette soll auf der Grindtec enthüllt<br />
werden und in Zukunft Feinschleifen in allen Größen ermöglichen. Bild: Supfina<br />
Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG; www.supfina.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7025<br />
Beste Oberflächengüten schnell und wirtschaftlich<br />
Für jede Schleifaufgabe<br />
die passende Lösung<br />
Weltneuheit<br />
auf der Grindtec<br />
Die ACC CA3 zum Flach- und Profilschleifen hat<br />
modernste Steuerungstechnologie von Fanuc sowie<br />
drei CNC-Hauptachsen und bis zu fünf weitere<br />
Hilfsachsen. Bild: Okamoto<br />
■■■■■■ Zur Grindtec in Augsburg präsentiert<br />
der Schleifmaschinenhersteller Okamoto<br />
ein breites Portfolio von leistungsfähigen<br />
Schleiflösungen für alle wichtigen<br />
Schlüsselindustrien. Thomas Loscher, Technical<br />
Manager bei Okamoto: „Wirtschaftlich<br />
sehr gute Oberflächengüten in kürzester<br />
Zeit schleifen und in Kombination mit<br />
Mehrfachzerspanung die Bearbeitungszeit<br />
senken, sind Herausforderungen, denen sich<br />
Schleifmaschinenhersteller stellen müssen.“<br />
Mächtig Tempo kann der Anwender mit<br />
der Ultra-Präzisions-Mikro-Profilschleifmaschine<br />
UPZ 52 Li machen. Sie ist wie geschaffen,<br />
um die Wünsche der Industrie für<br />
hochgenaue Profilschleifaufgaben im Werkzeug-<br />
oder Formenbau zu erfüllen. Die Linearmotorentechnik<br />
wie auch Maschinenelemente<br />
zur Reduzierung von Wärme und Vibrationen<br />
sind die Grundlagen für höchste<br />
Produktivität, extreme Genauigkeit und<br />
kurze Bearbeitungszeiten.<br />
Zum hochfeinen Läppen von unregel -<br />
mäßigen Profilen auch von kleinen Werkzeugen<br />
und Bauteilen stellt Okamoto das<br />
Fini shingsystem Aerolap zur Verfügung.<br />
Dank der speziellen Suspension Multicone<br />
ist ein prozesssicherer, automatisierter<br />
Läppprozess möglich, ohne dass die Geometrie<br />
der bearbeiteten Komponente verändert<br />
wird.<br />
■<br />
Okamoto Machine Tool Europe GmbH<br />
www.okamoto-europe.de<br />
Grindtec Halle P, Stand 9128<br />
Immer mehr Unternehmen richten ihren Innovationszyklus am<br />
Branchenevent Grindtec aus. Bild: Studer<br />
Welchen Stellenwert die Grindtec sich inzwischen im<br />
internationalen Messekalender erarbeitet hat, erkennt<br />
man schon daran, dass Schleifmaschinenhersteller<br />
sich bei der Vorstellung ihrer Innovationen zunehmend<br />
an diesem Branchenevent orientieren. So enthüllt Studer<br />
am 14. März um 12 Uhr auf der Grindtec eine<br />
Weltneuheit. Auch wenn bislang kaum Informationen<br />
durchgesickert sind worum genau es dabei geht, so<br />
viel steht fest: der Schweizer Schleifmaschinenspezialist<br />
erweitert das Produktportfolio mit neuen Maschinen.<br />
Fritz Studer AG<br />
www.studer.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7033<br />
42 März 2018
Sparende FERTIGUNG<br />
In der spanenden Fertigung ist Mayfran seit mehr als 75 Jahren ein zuverlässiger Partner<br />
für zuverlässige und innovative Filter- und Fördererlösungen. Damit aus einer spanenden<br />
Fertigung eine sparende Fertigung wird, bietet Mayfran Späneaufbereitungsanlagen,<br />
die die Späne optimal trocknen, die Restfeuchte auf unter 2% reduzieren und so den<br />
Verkaufswert deutlich steigern. Leistungsfähige Mayfran Filteranlagen reduzieren die<br />
Kosten für KSS durch die effiziente Rückgewinnung von Öl und Emulsion, erhöhen die<br />
Standzeiten der Werkzeuge und sorgen für eine hohe Prozesssicherheit<br />
Mit Mayfran Anlagen sparen Sie bei Spanen auch durch<br />
• geringere Energiekosten<br />
• reduzierte Betriebskosten<br />
• hohe Zuverlässigkeit<br />
• weniger Wartungskosten<br />
• lange Lebensdauer<br />
Mehr als die Hälfte aller Werkzeugmaschinenunternehmen vertraut heute auf Mayfran.<br />
Wie auch Sie aus Ihrer spanenden Fertigung eine sparende Fertigung machen, erfahren<br />
Sie auf www.mayfran.de.<br />
®<br />
MAYFRAN GMBH · Tel.: 0241 93 87 20 · info@mayfran.de · www.mayfran.de<br />
März 2018 43
SPECIAL Grindtec<br />
Vom Rohling zum hochpräzisen Gewindebohrer mit einer einzigen Maschine<br />
Hochpräzise Maschinen und<br />
passgenaue Lösungen<br />
Vom Rohling zum hochpräzisen Gewindebohrer mit einer einzigen<br />
Maschine: Was fantastisch klingt, macht Junker wahr. Das Bearbeitungszentrum<br />
Justar schleift aus Rundstäben in nur einer Einspannung<br />
fertige Werkzeuge. Diese und weitere Innovationen der<br />
Schleiftechnologie zeigt Junker auf der Fachmesse Grindtec.<br />
ermöglicht unschlagbar kurze Lieferzeiten von wenigen<br />
Tagen.<br />
Spezialisiert ist die Justar auf die Bearbeitung von<br />
Schneidwerkzeugen aus HSS und HM. Diese besitzen<br />
höchste Qualität, denn durch die Bearbeitung in einer<br />
Einspannung haben sie weniger Rundlauffehler.<br />
Ein weiterer positiver Effekt: Gewindeformer,<br />
Fräser oder Spiralbohrer erreichen<br />
eine bis zu 50 Prozent höhere Standzeit.<br />
Zudem sorgt ein ausgeklügeltes Messsystem<br />
dafür, dass nur Gutteile von der Maschine<br />
gehen.<br />
Schnelle Produktwechsel<br />
für flexible Serienfertigung<br />
Die Justar von Junker<br />
ist spezialisiert auf die<br />
Komplettbearbeitung<br />
von Schneidwerkzeugen<br />
wie Fräser, Gewindeformer<br />
oder Spiralbohrer<br />
aus HSS und HM.<br />
Bild: Junker<br />
■■■■■■ Die Justar von Junker optimiert Produktionsprozesse<br />
erheblich und reduziert Nebenzeiten deutlich,<br />
da das Umspannen des Werkstücks entfällt. Das innovative<br />
Schleifzentrum kombiniert die Arbeiten mehrerer<br />
Maschinen: vom Abtrennen des Rohmaterials<br />
über Rundschleifen des Rohlings, Einschleifen von Nuten<br />
und Gewinde und sogar Flachschleifen.<br />
Für Flexibilität in der Produktion steht auch<br />
der Name Numerika. Die Korundschleifmaschine<br />
ist spezialisiert auf die Serienproduktion<br />
unterschiedlichster Werkstücke. In der<br />
CNC-Steuerung lassen sich mehrere Typen<br />
einer Werkstückfamilie hinterlegen. Dadurch<br />
ist die Produktion schnell von einem<br />
Werkstück auf ein anderes umstellbar. Für<br />
den reibungslosen Produktionsablauf ist die<br />
Numerika mit einem automatischen Beund<br />
Entladesystem erhältlich.<br />
Mit der robusten Korundschleifmaschine für das<br />
konventionelle Schleifen bietet Junker eine optimale Ergänzung<br />
zu seinen CBN-Hochgeschwindigkeits-Schleifmaschinen.<br />
Präzise und zuverlässig bearbeitet die Numerika<br />
etwa Flansch und Zapfen an<br />
Kurbelwellen sowie Getriebe-, Turbolader-<br />
und Gelenkwellen.<br />
Wettbewerbsvorteile für Werkzeughersteller<br />
Größter Vorteil der Justar: Sie bietet dem Anwender<br />
maximale Flexibilität, da er zusätzlich zur Linienfertigung<br />
Aufträge mit kurzfristigen Lieferzeiten annehmen<br />
kann. In der Bypass-Produktion schleift die Justar quasi<br />
auf Zuruf vollautomatisch auch kleine Losgrößen.<br />
Währenddessen läuft nebenan auf den Linienmaschinen<br />
die Serienproduktion weiter. Das erleichtert die Produktionsplanung<br />
insbesondere bei kleinen Aufträgen und<br />
Die Korundschleifmaschine Numerika<br />
ist ausgelegt für die Serienproduktion<br />
unterschiedlicher<br />
Werkstücke. Optimiert für die Integration<br />
in Produktionslinien, besitzt<br />
sie einen hohen Automatisierungsgrad.<br />
Bild: Junker<br />
44 März 2018
Intelligente Maschinen für die intelligente Produktion<br />
Dem Trend immer einen Schritt voraus: Seit über zehn<br />
Jahren setzt der Schleifexperte konsequent auf die umfangreiche<br />
Digitalisierung der Maschinen – die Voraussetzung<br />
für Industrie 4.0. Umfangreiche Erfassung und<br />
Auswertung von Maschinen- und Prozessdaten sind bei<br />
Junker schon lange Stand der Technik. So sind die Maschinen<br />
und Anlagen vorbereitet für die weltweite Vernetzung<br />
und Kommunikation. Das Digitalisierungsprogramm<br />
„partner4JU“ beschreibt die nächste Entwicklungsstufe:<br />
Junker passt die Digitalisierung der Maschinen<br />
exakt auf die Bedürfnisse des Kunden an. Basis dieser<br />
konsequenten Weiterentwicklung ist das Referenzarchitekturmodell<br />
Industrie 4.0 (Rami 4.0). Damit lassen<br />
sich Anlagen und Maschinen individuell in alle Unternehmensbereiche<br />
einbinden. partner4JU sichert so die<br />
über-greifende Qualitätssteigerung und Flexibilität in<br />
der Produktion.<br />
Individuelle Lösungen für hohe Ansprüche<br />
Der Kunde erhält dabei mehr als eine Schleifmaschine:<br />
Hinter jeder Junker-Maschine steht ein spezifisch angepasstes<br />
Konzept. Damit kann der Kunde schneller und<br />
besser produzieren. Möglich ist dies nur durch das umfangreiche<br />
Knowhow und die jahrelange Erfahrung der<br />
Experten. Seit mehr als 55 Jahren prägt Junker die<br />
Schleiftechnologie mit hochpräzisen Anlagen und innovativen<br />
Technologien.<br />
Junker plant den gesamten Produktionsprozess: von<br />
der Profilierung über die Beschichtung der Schleifscheiben<br />
bis hin zur individuellen Maschineneinstellung. Zudem<br />
hat Junker ein eigenes Technologiezentrum. Hier<br />
testet der Schleifexperte den Produktionsablauf. Zeitaufwändige<br />
und damit teure Testläufe beim Kunden reduzieren<br />
sich oder entfallen ganz. So sind die Schleifmaschinen<br />
von Junker einfach und schnell in der Produktion<br />
einsatzbereit.<br />
■<br />
Wir saugen<br />
alles ...<br />
… wirklich alles<br />
Filtration in Perfektion!<br />
2μm<br />
RUWAC<br />
Industriesauger GmbH<br />
Westhoyeler Str. 25<br />
49328 Melle-Riemsloh<br />
Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />
Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />
Web: www.ruwac.de<br />
E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />
FILTERTECHNIK<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
SONDERMASCHINEN<br />
GrindTec Augsburg<br />
März 2018, Halle 2, Stand 2049<br />
Internet: www.lehmann-umt.de<br />
Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH<br />
www.junker-group.de<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5003<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Perfektes Projektmanagement bei hochkomplexen Aufträgen<br />
Tools für einen effizienten Workflow<br />
druck@konradin.de<br />
www.konradinheckel.de<br />
März 2018 45<br />
katalog_V1_92x65_4c.indd 1 30.11.2010 09:50:26
SPECIAL Grindtec<br />
Schleifmaschine bietet große Flexibilität und erhöhte Produktivität bei niedrigen Kosten<br />
Lokaler Anbieter erobert Gewindebohrermarkt<br />
in Thailand<br />
Um als erster Hersteller vor Ort den Kunden kürzere Lieferzeiten,<br />
reduzierte Kosten und einen verbesserten Kundendienst bieten zu<br />
können, investierte das thailändische Unternehmen SK Precision in<br />
eine TapX Linear, die von Anca speziell für die Herstellung von Gewindebohrern<br />
vom Rohling zum fertigen Produkt auf einer einzelnen<br />
Maschine entwickelt wurde.<br />
Die TapX Linear<br />
wurde von Anca speziell<br />
für die Herstellung<br />
von Gewindebohrern mit einma -<br />
liger Aufspannung entwickelt. Bild: Anca<br />
Tibordee Sriku, Präsident<br />
von SK Precision,<br />
hat die Marktlücke<br />
im thailändischen<br />
Markt genutzt<br />
und ist mit der<br />
TapX Linear in die<br />
Herstellung von Gewindebohrern<br />
eingestiegen.<br />
Bild: Anca<br />
■■■■■■ SK Precision beschäftigt zirka 50 Mitarbeiter,<br />
die im Zwei-Schichtsystem hochwertige Hartmetallund<br />
PKD-Werkzeuge produzieren. Tibordee Sriku, Präsident<br />
von SK Precision: „Wir sind seit über 20 Jahren<br />
im Geschäft und kennen den thailändischen Werkzeugmarkt<br />
sehr gut. Bisher konnten Fertigungsunternehmen<br />
etwa für die Automobil- und Luftfahrtindustrie Gewindebohrer<br />
nur aus dem Ausland beziehen. Das war mit<br />
hohen Kosten und langen Wartezeiten verbunden. Deswegen<br />
wollten wir in diesen vielversprechenden Sektor<br />
einsteigen, haben unsere Kapazitäten ausgeweitet und<br />
als erster lokaler Hersteller in die Produktion von Gewindebohrern<br />
investiert.“<br />
Die Hersteller wollen eine rechtzeitige und punktgenaue<br />
Produktlieferung, um so Inventar- und Lagerkosten<br />
zu reduzieren. Deshalb hat ein lokaler Werkzeughersteller<br />
viele Vorteile gegenüber ausländischen Firmen. Er<br />
kann eine viel effizientere Lieferkette aufbauen und so<br />
die dringend benötigten Gewindebohrer auch kurzfristig<br />
liefern. Tibordee Sriku: „Für mich und mein Team<br />
geht es hauptsächlich um die Einstellung. Wir blicken<br />
immer in die Zukunft, um auf dem Laufenden zu bleiben,<br />
was Technologie und Trends angeht. Ich liebe Herausforderungen<br />
und nutzte die hervorragende Gelegenheit,<br />
um neue Gewinne zu erzielen. Meine Philosophie<br />
ist es, einen schwierigen Markt zu entwickeln. Die Einstellung<br />
ist wichtig, und damit garantiere ich meinen Erfolg<br />
– ich glaube einfach, dass es machbar ist!”<br />
Eine Maschine für alle Gewindebohrertypen<br />
So stellte sich SK Precision der nicht ganz einfachen<br />
Aufgabe, die für ihre hohe Komplexität bekannten Gewindebohrer<br />
herzustellen. Um die ausgefeilten Geometrien<br />
präzise zu fertigen und dabei auch die Toleranzvorgaben<br />
einzuhalten, braucht es großes Knowhow. Doch<br />
die Werkzeugexperten waren sich sicher, die neue Anwendung<br />
erfolgreich meistern zu können – nicht zuletzt<br />
dank hochmoderner CNC-Schleiftechnik von Anca.<br />
„Da wir uns nicht nur auf die Fertigung eines Gewindebohrertyps<br />
beschränken wollten, entschieden wir uns<br />
nach umfangreicher Markforschung für die Anschaffung<br />
einer TapX Linear von Anca. Einer der Hauptgründe<br />
dafür war ihre große Flexibilität”, so Tibordee Sriku.<br />
46 März 2018
Mit der TapX Linear hat Anca die erste CNC-Werkzeugschleifmaschine<br />
geschaffen, die die Herstellung von<br />
Gewindebohrern mit einmaliger Aufspannung ermöglicht.<br />
Sie wurde eigens dafür entwickelt und ist mit<br />
Werkzeugbestückung, Kühlmittelzufuhr und Automation<br />
speziell auf das Produktionsschleifen aller Gewindebohrertypen<br />
– von M3 bis M50, aus HSS oder Hartmetall<br />
– ausgerichtet. Das Umrüsten von einem auf den<br />
nächsten Typ kann dabei nicht in Stunden, sondern in<br />
wenigen Minuten durchgeführt werden. Dies sorgt für<br />
mehr Flexibilität bei der Gewindebohrerherstellung und<br />
führt zu erhöhter Produktivität bei niedrigeren Kosten.<br />
Das steife, doppelsymmetrische Säulendesign auf<br />
dem soliden Polymerbetonbett ist seit Jahren die Grundlage<br />
der Anca-Maschinen. Zusätzlich gehören jetzt die<br />
neuen LinX zylindrischen Linearmotoren und lineare<br />
Glasmaßstäbe auf der X-, Y- und Z-Achse zur Standardausstattung<br />
und sorgen für bewährte sowie unübertroffene<br />
langanhaltende Zuverlässigkeit und Genauigkeit.<br />
Auch die TapX verfügt nun über die herausragende<br />
LinX Linearmotortechnologie.<br />
Tibordee Sriku: „Mit dieser Investition in Kapazitäten<br />
und Technologie können wir nun Sonder- und Standardgewindebohrer<br />
präzise, schnell und flexibel fertigen.<br />
Dies ist jedoch erst der Anfang: Künftig wollen wir<br />
das Spektrum auch auf Spiral- und Spitzengewindebohrer<br />
sowie Gewindeformer ausweiten.“<br />
■<br />
Anca Europe GmbH<br />
www.anca.com<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5093<br />
Oberflächenfeinstbearbeitung Industrie 4.0 ready<br />
Finishen und Schleifen in<br />
höchster Präzision<br />
■■■■■■ Mehrwert durch innovative<br />
Entwicklungen im Bereich<br />
der Oberflächenfeinstbearbeitung<br />
und Geometrieverbesserung<br />
zeigt Thielenhaus Microfinish<br />
auf der Grindtec. So hat der<br />
Hersteller von Hochpräzisions-<br />
Feinstbearbeitungsmaschinen<br />
seine Bandfinishlösung für die<br />
Bearbeitung wellenförmiger Teile,<br />
Lager und Dichtsitze weiterentwickelt.<br />
Die neue Cube evo ist programmierbar,<br />
selbstrüstend ausgelegt und<br />
für einen künftigen Industriestandard 4.0<br />
vorbereitet. Dazu gehört auch ein komplett<br />
integriertes 3-Achs-Handling-System. So<br />
können Fehlerquellen und Wechselzeiten<br />
drastisch reduziert sowie Qualität und Effizienz<br />
deutlich gesteigert werden. ■<br />
Thielenhaus Technologies GmbH<br />
www.thielenhaus.com<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5092<br />
Die neue Bandfinish lösung Cube evo.<br />
Bild: Thielenhaus<br />
we invite.<br />
Welcome to GMN at GrindTec 2018<br />
Halle 2 · Stand 2067<br />
SPINDLE TECHNOLOGY | HIGH PRECISION BALL BEARINGS | FREEWHEEL CLUTCHES | NONCONTACT SEALS<br />
GMN Paul März Müller 2018 Industrie GmbH & Co. KG<br />
Phone: +49 911-5691-251 · Fax: +49 911-5691-699<br />
47<br />
Äußere Bayreuther Str. 230 · D-90411 Nürnberg<br />
Mail: vertrieb.spi@gmn.de<br />
.de
SPECIAL Grindtec<br />
Großvolumige Innen-Unrundbearbeitung von kleinen Futterteilen<br />
Kleine Bauteile –<br />
große Präzision<br />
Kostendruck und steigende Qualitätsanforderungen prägen mehr<br />
denn je den Automobilbau. Gerade komplexe Verfahren wie das Unrundschleifen<br />
rücken dabei in den Fokus: Wie lassen sich diese anspruchsvollen<br />
Schleifprozesse noch effizienter ausführen? Passgenaue<br />
Antworten auf diese Frage gibt die Emag Gruppe auf der<br />
Grindtec 2018.<br />
■■■■■■ Ein Highlight des Emag Messeauftritts<br />
ist dabei die vertikale Schleifmaschine<br />
VG 110, die bestens zum Unrundschleifen<br />
von Futterteilen geeignet ist, wie<br />
das Beispiel eines Pumpengehäuses für die<br />
Pkw-Servolenkung zeigt: Die unrunden Formen<br />
dieser Bauteile müssen in der Großserie<br />
mit einer Formgenauigkeit im Mikrometer-<br />
Bereich bearbeitet werden. Für diese und<br />
ähnliche Aufgabenstellungen entwickelt<br />
Emag schlüsselfertige Gesamtsysteme, die<br />
perfekt an die jeweilige Aufgabenstellung<br />
des Kunden angepasst werden.<br />
Die auf der Grindtec 2018 gezeigte VG<br />
110 ist dafür ein hervorragendes Beispiel,<br />
denn die vertikale Schleifmaschine ist ein<br />
Alleskönner rund um die Präzisionsbearbeitung<br />
kleiner Futterteile. Neben der Unrundbearbeitung<br />
von Innen- und Außenkonturen<br />
kann die Maschine natürlich auch zum<br />
Rundschleifen eingesetzt werden. Auch für<br />
die Kombinationsbearbeitung mit einer Innenschleifspindel<br />
und einem Drehmeißel ist<br />
die Maschine hervorragend geeignet. Dabei<br />
gilt: Die vertikale Bauweise sorgt für einen<br />
freien Spänefall – eine Verschmutzung des<br />
Spannbereichs wird so vermieden.<br />
Durch die vertikale Bauweise wird zudem<br />
ein sehr kompakter Schlittenaufbau<br />
und somit auch eine hohe Steifigkeit erreicht.<br />
Die herausragende Eigenschaft der<br />
Maschine ist die extrem gute Thermostabilität.<br />
Um höchste Bearbeitungsgenauigkeiten<br />
an kleinen Werkstücken erzielen zu können,<br />
sind die X- und die Z-Achse getrennt auf<br />
dem Grundkörper aufgebaut. Zudem sorgt<br />
eine Maschinenkühlung für ein gleichbleibendes<br />
Arbeitsergebnis.<br />
Keramische und galvanische<br />
CBN-Schleifscheiben<br />
Die VG 110 ist bestens für den Einsatz von<br />
CBN-Schleiftechnologie geeignet: Es können<br />
sowohl abrichtbare keramische CBN-<br />
Schleifscheiben als auch galvanische CBN-<br />
Schleifscheiben eingesetzt werden. Rotierende<br />
Diamantabrichtwerkzeuge und die notwendige<br />
AE-Sensorik sichern bei abrichtbaren<br />
Schleifsystemen die hohe, gleichbleibende<br />
Werkstückqualität.<br />
Mit einem Shuttle und einer Aushebestation<br />
kann die Maschine einfach beladen<br />
werden. Zudem benötigt die VG 110 durch<br />
die kompakte Bauweise mit integriertem<br />
Schaltschrank nur einen kleinen Stellplatz.<br />
Besonders hervorzuheben ist auch<br />
die sehr gute Zugänglichkeit<br />
Zum Einsatz kommt modernste Schleiftechnologie –<br />
zum Beispiel keramische oder galvanische CBN-<br />
Schleifscheiben. Bild: Emag<br />
für Service-Arbeiten. Hierzu wurde ein<br />
„Tür-in-Tür“-Konzept entwickelt. Eine kleine<br />
Schiebetür dient zum schnellen<br />
manuellen Eingriff in den Arbeitsraum. Diese<br />
Tür ist wiederum in eine große Fronttür<br />
integriert. Mit einem Handgriff kann<br />
dann im Servicefall die große Fronttür<br />
in Sekundenschnelle geöffnet<br />
werden. Für den Service sind somit<br />
alle relevanten Komponenten<br />
der Maschine<br />
direkt erreichbar. ■<br />
Emag GmbH &<br />
Co. KG<br />
www.emag.com<br />
Grindtec Halle 5<br />
Stand 5029<br />
Kleiner Footprint: Die VG 110 benötigt nur wenig<br />
Stellplatz und lässt sich zudem sehr gut in bestehende<br />
Produktionssysteme einbinden. Bild: Emag<br />
48 März 2018
Konferenz<br />
SMARTE MASCHINEN<br />
IM EINSATZ<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
IN DER PRODUKTION<br />
15. Mai 2018<br />
Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />
Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Künstliche<br />
Intelligenz wird in alle Bereiche unseres Lebens eindringen.<br />
Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen<br />
wie gesellschaftlichen Veränderungen startet die Konradin<br />
Mediengruppe die neue Veranstaltungsreihe „Smarte<br />
Maschinen im Einsatz“.<br />
Die Konferenz, auf der führende Vertreter von Google,<br />
Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie<br />
des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA ihre konkreten Lösungsansätze und Prognosen<br />
vorstellen, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in<br />
der Produktion“.<br />
Anmeldeschluss:<br />
25.04.2018<br />
Teilnahmegebühr:<br />
590,– €<br />
zzgl. MwSt.<br />
Jetzt Anmelden unter<br />
www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />
Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />
März 2018 49
Nahezu dreimal so viele Schleifscheiben wie das<br />
Standardmodell bietet die sechsachsige Schleifmaschine<br />
Grind-Smart 629XW3. Das vereinfacht das<br />
Prozessmanagement und verkürzt die Nebenzeiten.<br />
Bild: Rollomatic<br />
Produktivität, Autonomie, Flexibilität: das Triumvirat der Produktion<br />
Neue Evolutionsstufe<br />
der Schleiftechnologie<br />
Mit einer Weltpremiere eröffnet Rollomatic S.A. aus dem Schweizerischen<br />
Le Landeron das Messejahr 2018: Eine neue und einzigartige<br />
Schleifmaschinentechnologie lüftet ihren Schleier auf der<br />
Grindtec. Doch daneben unterstreicht das Unternehmen seine Stellung<br />
als Innovationsträger mit Neuerungen, die eine weitere Evolutionsstufe<br />
der Schleiftechnologie markieren.<br />
■■■■■■ „Wir möchten die Spannung<br />
möglichst lange auf einem hohen Level halten“,<br />
gibt Damien Wunderlin, Leiter Marketing<br />
und Verkauf bei Rollomatic SA, zu.<br />
„Daher werden wir die Featureliste unserer<br />
komplett neu entwickelten und in dieser<br />
Form derzeit noch nicht am Markt erhältlichen<br />
Schleifmaschine erst auf der Grindtec<br />
enthüllen. Wir sind stolz darauf, eine Maschine<br />
voller Innovationen und neuer Technologien<br />
anzubieten, die unseren Kunden einen<br />
echten Wettbewerbsvorteil verschaffen<br />
und unser Portfolio um ein weiteres Highlight<br />
erweitert wird!“<br />
Neuer Sprössling mit drei bis fünf Achsen<br />
Hochpräzise Werkzeuge sind ohne perfekt<br />
rundlaufgenaue Rohlinge undenkbar. „Wer<br />
Toleranzen im untersten Mikrometer-Bereich<br />
erfüllen muss, sollte schon bei der<br />
Rohlingsvorbereitung größte Sorgfalt walten<br />
lassen. Für solche Fälle haben wir schon<br />
vor vielen Jahren die Shape-Smart-Familie<br />
Die Laser-Smart 501 ist die Idealbesetzung für die<br />
Komplettbearbeitung von PKD-/CVD-/CBN-Werkzeugen.<br />
Sie erlaubt dank der von Rollomatic-Ingenieuren<br />
entwickelten smarten Maschinenprozesse<br />
extrem scharfe und klar definierte Schneidkanten.<br />
Bild: Rollomatic<br />
ins Leben gerufen. Mit drei bis fünf Achsen<br />
und simultaner Schrupp- und Schlichtbearbeitung<br />
decken die Rundschleifmaschinen<br />
die gängigen Anforderungen an diese Maschinengattung<br />
ab – und bieten noch<br />
mehr“, so Wunderlin. Pünktlich zur Grindtec<br />
hebt Rollomatic nämlich ein neues Familienmitglied<br />
aus der Taufe, bei dessen<br />
Entwicklung verstärkt der Fokus auf den<br />
Werkzeugmacher gerichtet wurde – und gibt<br />
damit auch die Details zur Ausstattung des<br />
Sprösslings preis.<br />
Mehr Autonomie für höhere Effizienz<br />
Lange bevor die ersten Serienfahrzeuge vollkommen<br />
autonom über Autobahnen und<br />
durch Wohngebiete rollen werden, prägt die<br />
industrielle Produktion den Begriff Autonomie<br />
bereits neu: 24/7-Produktion, mit so<br />
wenigen Eingriffen wie möglich durch den<br />
Bediener, bei kontinuierlich hoher Qualität<br />
– das sind wesentliche Faktoren einer effizienten<br />
Produktion. „Einen Weg dorthin haben<br />
wir mit der neuen sechs-achsigen Werkzeugschleifmachine<br />
aus der Grind-Smart-<br />
XW-Familie eingeschlagen: Durch einen erweiterten,<br />
ultra-kompakten Schleifscheibenwechsler<br />
für 16 Scheiben inklusive Kühlmittelverteiler<br />
haben wir die Kapazitäten fast<br />
um das Dreifache gesteigert“, so Wunderlin.<br />
Damit vereinfacht sich das Prozessmanage-<br />
50 März 2018
GrindtecSPECIAL<br />
ment für den Nutzer, und die Nebenzeiten<br />
werden obendrein um einiges verkürzt – bei<br />
Bedarf rund um die Uhr.<br />
Besonders bei präzisionssensiblen Bearbeitungsvorgängen<br />
muss kontinuierlich gemessen<br />
werden. Eine 3D-Abtastung der<br />
Werkzeuggeometrie ist schon seit Jahren in<br />
den Schleifmaschinen von Rollomatic integriert.<br />
Dass es auch kontaktlos im laufenden<br />
Betrieb funktioniert, zeigt Rollomatic ebenfalls<br />
auf der Grindtec. „Kein Eingriff des Bedieners<br />
ist nötig, um die Werkzeuge im Mikrometer-Bereich<br />
messen zu lassen. Via Laser<br />
werden beispielsweise Durchmesser oder<br />
Index-Position jedes Zahns ausgelesen, was<br />
die Eigenständigkeit des Produktionsprozesses<br />
und seine Qualität sichert. So können<br />
auch sehr kleine Werkzeuge vermessen werden,<br />
ohne die Schneidkante zu beschädigen.<br />
Zudem entfallen im Gegensatz zur herkömmlichen<br />
Methode die Rüstzeiten des<br />
Messtasters“, erläutert Wunderlin. Insgesamt<br />
gesehen wird Ausschuss reduziert und<br />
die Produktivität gesteigert, was der Gesamteffizienz<br />
des Produktionsvorgangs zu<br />
Gute kommt.<br />
Laser-Maschine bringt PKD präzise in Form<br />
„Nach dem Erodieren mussten bisher wesentliche<br />
Merkmale eines PKD-Werkzeugs<br />
wie beispielsweise Rundfase oder Spanleitstufen<br />
auf separaten Maschinen eingebracht<br />
werden. Mit der neuen Laser-Smart 501 ist<br />
damit Schluss: Sie erledigt sämtliche Prozesse<br />
in einem Arbeitsgang, was deutlich Zeit<br />
einspart und dabei die Produktivität steigert“,<br />
so Wunderlin. „Zudem wird ein hohes<br />
Maß an Präzision durch die Lasertechnologie<br />
erreicht. Denn anders als beim Erodieren<br />
schneidet der Laser glatt durch das<br />
Diamantkorn. So entstehen extrem scharfe<br />
und klar definierte Schneidkanten. Die Folge<br />
beim Zerspanen: glattere Oberflächen<br />
dank der Rundfase sowie eine geordnete<br />
Spanabfuhr durch die entsprechenden Spanleitstufen.“<br />
Bei Bedarf können auch effektive<br />
Spanbrecher für die gezielte Spankontrolle<br />
eingebracht werden.<br />
Um die Bearbeitung von Monoblock-<br />
Werkzeugen zu vereinfachen, hat Rollomatic<br />
in der Laser-Smart 501 die Werkstückaufnahme<br />
angepasst und einen Automatisierungsprozess<br />
integriert. So können mit dem<br />
Job-Manager unterschiedlichste Werkzeuggeometrien<br />
ohne Bedienereingriff geladen<br />
und bearbeitet werden. „Durch eine Umgestaltung<br />
des Maschinendesigns ermöglichen<br />
wir einen größeren Bearbeitungsraum für<br />
eine noch größere Vielfalt an Werkzeugen.<br />
Außerdem haben wir es damit geschafft,<br />
einen Fanuc-Roboter zu integrieren, ohne<br />
die Stellfläche zu verändern“, ergänzt<br />
Wunderlin.<br />
■<br />
Rollomatic SA<br />
www.rollomaticsa.com<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5098<br />
SINCE 1935<br />
OKAMOTO MACHINE TOOL<br />
WORKS LTD.<br />
JAPAN<br />
GRIND-X<br />
SCHLEIF-<br />
MASCHINEN ☑<br />
POLIER-<br />
MASCHINEN ☑<br />
LÄPP-<br />
MASCHINEN ☑<br />
KUNDENSPEZIFISCHE<br />
SONDERLÖSUNGEN ☑<br />
PRECISION<br />
FOR THE<br />
FUTURE<br />
←<br />
TREFFPUNKT: HALLE 9<br />
PAVILLON 9/9128<br />
OKAMOTO MACHINE TOOL EUROPE GMBH<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
März 2018 51
SPECIAL Grindtec<br />
Die besten Lösungen entstehen im Dialog mit dem Kunden<br />
Werkzeugbearbeitung<br />
von Hartmetall bis PKD<br />
„Shaping Success Together“ heißt das Motto von Vollmer auf der<br />
internationalen Fachmesse Grindtec 2018 in Augsburg. Der Spezialist<br />
für Schleif- und Erodiermaschinen hat in engem Austausch<br />
mit Kunden und Partnern sowohl Technologien als auch Services<br />
für seine Schärf- und Bearbeitungsmaschinen erfolgreich weiterentwickelt.<br />
Im Dialog mit den Kunden<br />
■■■■■■ Technologisches Messe-Highlight<br />
ist die Schleifmaschine VGrind 360, die<br />
Vollmer für die Entwicklung von Hartmetallwerkzeugen<br />
wie Bohrer, Fräser oder<br />
Reibahle konzipiert hat. Die Maschine gibt<br />
es in zwei Varianten: Entweder mit zwei vertikal<br />
angeordneten Spindeln für Schleifscheibenpakete<br />
oder mit einer Schleifscheibenspindel<br />
plus einer Hochfrequenzspindel<br />
(HF-Spindel) mit einem automatischen<br />
Werkzeugwechsler. Die HF-Spindel ermöglicht<br />
das Einschleifen spezieller Taschensitze<br />
für PKD-Platten (polykristalliner Diamant).<br />
Neu ist die Automatisierungslösung HC 4,<br />
die in kompakter Bauweise ein Kettenmagazin<br />
mit 39 Plätzen für genormte HSK 63-A<br />
(Hohlschaftkegel) umfasst oder optional<br />
auch bis zu 158 Schaftwerkstücke aufnehmen<br />
kann.<br />
Erstmals zeigt Vollmer in Augsburg eine<br />
optionale Aufrauh-Einheit für die VGrind<br />
360. Sie ermöglicht das automatische Öffnen<br />
des Schleifbelags, also der Entfernung<br />
von Schleifrückständen auf der diamantbestückten<br />
Schleifscheibe. Durch diesen Vorgang<br />
bleibt die Schärfe der Schleifscheibe<br />
länger erhalten. Neu ist auch die Möglichkeit,<br />
dass sich innerhalb der VGrind 360<br />
nicht nur Schleifscheibensätze, sondern<br />
auch deren Kühlmitteldüsen automatisch<br />
wechseln lassen. Dank dieser Option für<br />
beide Spindeln können Werkzeughersteller<br />
die Rüstzeiten senken und die VGrind 360<br />
noch effizienter für die Fertigung einsetzen.<br />
Diamantwerkzeuge exakt bearbeiten<br />
Für die Bearbeitung von PKD-Werkzeugen<br />
zeigt Vollmer die neue Drahterodiermaschine<br />
VPulse 500, die die Nachfolge der bewährten<br />
QWD-Reihe antritt. Mit neuem<br />
Erodiergenerator und fortschrittlicher Technik<br />
kann sie hochwertige PKD-Werkzeuge<br />
in großen Stückzahlen fertigen. Eine moderne<br />
Maschinenkinematik sorgt für hohe Profilgenauigkeit<br />
in der Produktion und Instandhaltung.<br />
Beim Bedienkonzept der<br />
Auf der Grindtec zeigt Vollmer erstmals<br />
seine Aufrauh-Einheit für die VGrind 360.<br />
Bild: Vollmer<br />
Dr. Stefan Brand, Vollmer Geschäftsführer. Bild: Vollmer<br />
„Die Grindtec ist für uns die ideale Plattform, um mit<br />
Werkzeugherstellern und Schärfdiensten in den Dialog<br />
zu treten und gemäß unserem Messe-Motto ,Shaping<br />
Success Together‘ gemeinsam Schärfmaschinen<br />
und Dienstleistungen erfolgreich weiterzuentwickeln.“<br />
VPulse 500 erlaubt der Touchscreen eine<br />
einfache Programmierung und Steuerung,<br />
die ein zügiges und fehlerfreies Arbeiten gewährleistet.<br />
Auch mit der Scheibenerodiermaschine<br />
QXD 250 lassen sich unterschiedliche PKD-<br />
Werkzeuge präzise bearbeiten. Dank erweiterter<br />
Programmfunktionalitäten können<br />
Werkzeughersteller mit der aktuellen QXD<br />
250 ihre Schärfprozesse beschleunigen. Mit<br />
dem Palettenumlaufmagazin HC 5 lässt sich<br />
die Erodiermaschine um bis zu 28 Werkstückplätze<br />
erweitern. Auf der Grindtec demonstriert<br />
Vollmer neue Software-Updates<br />
und verfügbare Software-Optionen, die für<br />
mehr Prozesssicherheit, höhere Genauigkeit<br />
und größere Flexibilität sorgen. ■<br />
Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH<br />
www.vollmer-group.com<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1003 und 1025<br />
52 März 2018
Industrie<br />
fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />
qualifizierte Fach- und<br />
Führungskräfte<br />
Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />
die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />
Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />
sie zu aktiven Suchern werden<br />
Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />
sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />
EINFACH,<br />
SCHNELL UND<br />
FÜR NUR<br />
199€<br />
Preis zzgl. MwSt<br />
Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />
Arbeitswelt<br />
Augenoptik<br />
Architektur<br />
Handwerk<br />
Wissen<br />
33 Online-Partner 27 Print-Partner<br />
März 2018 53
SPECIAL Grindtec<br />
Moderne, hochpräzise Schleif- und Hartdrehmaschinen<br />
Schleiflösungen, angepasst<br />
an den Kundenwunsch<br />
Danobat stellt auf der Grindtec 2018 moderne, hochpräzise<br />
Schleif- und Hartdrehmaschinen aus. Außerdem präsentiert das<br />
Unternehmen sein digitales Angebot, das auf eigenen Entwicklungen<br />
basierend auf Industrie-4.0-Konzepten beruht. Damit sollen<br />
sich intelligente, vernetzte Fertigungsbereiche realisieren lassen.<br />
■■■■■■ Danobat wird die Estarta-650<br />
Spitzenlosschleifmaschine vorstellen. Hierbei<br />
handelt es sich um eine komplett neue<br />
Lösung, die sich als Schleifanlage mit der<br />
größten Steifigkeit auf dem Markt kennzeichnet.<br />
Die Maschine wurde als Antwort<br />
auf die aktuellen Hochgeschwindigkeitsanforderungen<br />
bei der Fertigung geschaffen<br />
und soll die Taktzeiten wesentlich verbessern<br />
und die Produktion erhöhen. Die<br />
Hauptvorteile dieser Lösung bestehen in ihrer<br />
hohen Präzision, einer 30 % höheren<br />
Produktivität und der hohen Steifigkeit.<br />
Mit dieser Ausführung können 120 Meter<br />
Umfangsgeschwindigkeit pro Sekunde<br />
erreicht werden, während die Schwingungserzeugung<br />
minimiert wird. Diese Eigenschaft,<br />
d. h. bei hohen Geschwindigkeiten<br />
mit maximaler Schwingungsabsorbierung<br />
zu arbeiten, ist für die erfolgreiche Ausführung<br />
anspruchsvoller Schleifprozesse ausschlaggebend.<br />
Die Schleifmaschine ist mit<br />
Linearmotoren, Granitmaschinenbett, einem<br />
neuartigen Dämpfungssystem und einem<br />
Mitnehmerkopf mit einer zusätzlichen<br />
Abstützung, durch den der Überhang vermieden<br />
wird, ausgestattet.<br />
Schleifqualität mit Drehflexibilität<br />
Danobat verfügt über jahrelange Erfahrung<br />
im Schleifen und Drehen, aus der kombinierten<br />
Erfahrung dieser beiden Technologien<br />
wurde die LT-400 entwickelt. Die Maschine<br />
passt sich perfekt an die Anforderungen<br />
von Kleinserienherstellern an, die häufig<br />
die Art der hergestellten Teile ändern müssen,<br />
aber die Präzision der Schleiftechnologie<br />
verlangen.<br />
Eine weitere Eigenschaft dieser Entwicklung<br />
ist die Kreuzschlittenbauweise mit<br />
kontaktloser Hydrostatik. Sie gewährleistet,<br />
dass absolut kein Führungsverschleiß entsteht,<br />
vermeidet den Stick-Slip-Effekt und<br />
bietet hohe Dämpfungskapazität. Die Hydrostatik<br />
gewährleistet anhand der konstanten<br />
Öltemperaturkontrolle thermische Stabilität.<br />
Weiterhin ist der Werkstückspindelstock<br />
hervorzuheben, der mit hydrostatischem<br />
Lager und integriertem Motor versehen ist.<br />
Beide Komponenten werden gekühlt. Die<br />
Maschine ist mit einem beweglichen, linearmotorbetriebenen<br />
Reitstock ausgestattet,<br />
wodurch der Rüstvorgang beim Werkstückwechsel<br />
beschleunigt werden kann. Dank<br />
ihrer Fähigkeit, sehr harte Werkstoffe mit<br />
Präzisionswerten unter einem Mikron zu<br />
bearbeiten, erfüllt diese Drehmaschine die<br />
Fertigungsanforderungen für Hydraulikbauteile,<br />
Lager, Spindelmuttern und Maschinenbauteile.<br />
Eine Lösung für unrunde Formen und Radien<br />
Das vom Unternehmen auf der Messe ausgestellte<br />
Angebot an Schleiflösungen wird<br />
mit der IRD-400 Innen-, Außen-, Plan- und<br />
Radiusschleifmaschine fortgesetzt. Diese<br />
Variante ist speziell für die Bearbeitung von<br />
Umformwerkzeugen und Matrizen konstruiert.<br />
Die Hauptvorteile dieser Entwicklung<br />
sind höchst präzise Bearbeitungsresultate<br />
bei geometrisch sehr komplexen Werkstücken<br />
sowie hohe Produktivität.<br />
Mit der IRD-400 präsentiert Danobat auf<br />
der Grindtec eine Maschine für das Innen-,<br />
Außen-, Plan- und Radiusschleifen.<br />
Bild: Danobat<br />
54 März 2018
Mit Smart HMI hat Danobat ein intuitives<br />
Bedienerinterface entwickelt.<br />
Bild: Danobat<br />
Die Schleifmaschine erzielt dank der<br />
B0-Achse, die Drehungen bis 91 Grad ausführt,<br />
höchst präzise Bearbeitungen. Die<br />
Achsensteuerung ermöglicht die Bearbeitung<br />
komplexer Innenkonturen mit nur einer<br />
Schleifscheibe und einem einzigen Konturverlauf,<br />
so dass die Produktivität maximiert<br />
wird.<br />
Bei diesem Modell ist im 4-fach-Spindelrevolver<br />
ein in die Software integrierter<br />
Messtaster enthalten, mit dem die Ausgangsstellung<br />
des Werkstücks festgestellt<br />
werden kann. Dadurch wird sichergestellt,<br />
dass das System beim letzten Bearbeitungsschritt<br />
das gewünschte Maß präzise erreicht.<br />
Bei runden Konturen können 0,5 μm<br />
Rundheitsabweichungen erzielt werden.<br />
Eine weitere Besonderheit dieser Entwicklung<br />
ist der hohe exakte Synchronisierungsgrad<br />
beim Verfahren aller Achsen inkl.<br />
der Drehachse des Werkstücks (C0), so dass<br />
auch Unrundschleifen möglich ist. Durch<br />
diese Eigenschaft können am Werkstück anhand<br />
des Schleifens nach Koordinaten komplexe<br />
Geometrien bearbeitet und sogar quadratische,<br />
rechteckige oder freie Formen mit<br />
höchster Präzision gefertigt werden.<br />
Vertikalschleifen komplexer Geometrien<br />
Im Rahmen des Angebots an Vertikalschleifmaschinen<br />
wird Danobat sein neues Modell,<br />
die VG-800, mit auf die Grindtec bringen.<br />
Diese Variante, die das Ergebnis eines optimierten<br />
Engineerings ist, bietet eine kompakte<br />
Konstruktion mit unabhängig verfahrbaren<br />
Schlitten für höchste Präzision<br />
beim Positionieren. Sie ist in hohem Maße<br />
individuell anpassbar, so dass sie den Anforderungen<br />
aller Kunden gerecht werden<br />
kann.<br />
Die VG-800 Serie besitzt einen Werkzeugrevolver<br />
mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten,<br />
so dass diese Maschinen die<br />
notwendige Vielseitigkeit und Flexibilität<br />
für verschiedene Bearbeitungsvorgänge mit<br />
nur einer Aufspannung ausführen können.<br />
Aufgrund ihrer Kapazität zur Aufnahme<br />
unterschiedlicher Technologien für Schleif-,<br />
Dreh-, Bohr-, Ausdreh-, Fräs- und Messtätigkeiten<br />
kann diese Entwicklung vollständig<br />
an die Bearbeitungsbedürfnisse des jeweiligen<br />
Kunden angepasst werden. Diese<br />
neue Maschine ist mit einem Hauptspindelstock,<br />
einem Hochfrequenzspindelstock für<br />
Innenschleifen und einer Planschleifspindel<br />
ausgestattet, die alle von Danobat entwickelt<br />
wurden.<br />
Automatisierung der Produktionsumgebung<br />
Bei seinem Messeauftritt wird Danobat<br />
auch seinen Einsatz für industrielle Digitalisierung<br />
vorstellen. Hierbei handelt es sich<br />
um ein Angebot intelligenter Entwicklungen<br />
mit 4.0 Technologien, die für den Fortschritt<br />
der Automatisierung in reellen Fertigungsumgebungen<br />
sorgen.<br />
Das Unternehmen hat dazu Smart HMI,<br />
ein intuitives Bedienungsinterface, entwickelt.<br />
Es unterstützt den Bediener und vereinfacht<br />
die Nutzung der Geräte, so dass deren<br />
Produktivität erhöht wird. Diese Entwicklung<br />
bietet schnellen, einfachen und<br />
zentralisierten Zugriff auf die Auskunft<br />
über den Gerätestatus und dessen Betrieb.<br />
Ihr Design verbessert außerdem die Benutzerfreundlichkeit.<br />
Mit Smart HMI können die Wartungszyklen<br />
optimiert werden, da es Auskunft über<br />
den Zustand der Teile basierend auf ihrer<br />
Nutzungsdauer erteilt. Es bietet automatische<br />
Meldungen und Wartungsanweisungen<br />
und verbessert die Zuverlässigkeit dank der<br />
Selbstdiagnose. Seine Hauptfunktionen umfassen<br />
eine logische Bedienung der Steuerung,<br />
Dokumentation auf dem Bildschirm,<br />
Unterstützung bei der Fehlersuche, Anzeige<br />
des Energieverbrauchs und ermöglichen die<br />
Verwendung von Kommunikationsprotokollen.<br />
Das Unternehmen hat mit Data System<br />
außerdem eine Plattform für die Sammlung,<br />
Speicherung und Bearbeitung der Daten<br />
entwickelt, mit der das Monitoring des Maschinenstatus<br />
ermöglicht wird. Diese Entwicklung<br />
informiert in Istzeit über den Status<br />
und Ablauf des Fertigungsprozesses, legt<br />
Musterabläufe fest, erkennt Tendenzen,<br />
greift Fehlern vor und setzt intelligente Wartungsstrategien<br />
um.<br />
■<br />
Danobat Overbeck<br />
www.overbeck.de<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5005<br />
März 2018 55
SPECIAL Grindtec<br />
Spannzangenhalter als Schlüssel zu mehr Qualität für Schleifer<br />
Rundlauffehler von maximal<br />
zwei Mikrometer<br />
Pünktlich zur Grindtec hat der Maschinenbauer und Spannmittelhersteller<br />
Schaublin für Werkzeughersteller eine gute Nachricht:<br />
Dank neuer Spannzangenhalter mit entsprechenden Adaptern können<br />
sie nun ihre Werkzeugschleifmaschinen mit Schaublin Spanntechnologie<br />
ausrüsten. Weiterhin wird die CNC-Hochpräzisionsmaschine<br />
202 TG (Turning/Grinding) gezeigt.<br />
Dank neuer Spannzangenhalter<br />
mit entsprechenden<br />
Adaptern können Werkzeugschleifer<br />
nun ihre Werkzeugschleifmaschinen<br />
mit<br />
hochgenauer Schaublin-<br />
Spanntechnologie ausrüsten.<br />
Bild: Schaublin<br />
Durch das Rundlaufregel-System SRS lassen sich Spannzangen auf<br />
nahezu kaum messbare Rundlauf- und Taumelfehler wiederholbar<br />
einstellen. Bild: Schaublin<br />
■■■■■■ Ein Messehighlight werden die neuen<br />
Spannzangenhalter für Schaublin-Zugspannzangen<br />
sein, die mit entsprechenden Adaptern an die gängigsten<br />
Werkzeugschleifmaschinen ohne großen Aufwand und<br />
Zeitverlust angebaut werden können. Roland Gerlach,<br />
Vertriebsleiter der Schaublin GmbH in Langenselbold:<br />
„Mit unserer neuen Entwicklung haben Werkzeugschleifer<br />
nun auch Zugriff auf Schaublin-Spanntechnologie.<br />
Das heißt: Sie können nicht nur unsere Spannzangen<br />
einsetzen und somit ihre Qualität steigern, sondern<br />
sie haben auch die Möglichkeit, das Rundlaufregel-System<br />
SRS zu verwenden.“<br />
Mit diesem selbsthemmenden System kann der<br />
Werkzeugschleifer ohne große Vorkenntnisse die eingesetzten<br />
Schaublin-Spannzangen schnell auf Rundlaufund<br />
Taumelfehler von maximal 2 μm wiederholbar einstellen.<br />
Mit der Variante SRS W 20 ist dies sogar bis in<br />
den Miniaturbereich (Ø von 0,3 bis 10 mm) möglich.<br />
Dazu ein Beispiel aus dem Bereich Werkzeugschleifen<br />
auf einer Walter-Schleifmaschine mit einer Schaublin-<br />
Spannzange sowie dem SRS System: Beim Schleifen von<br />
Hartmetall (Ø 14 mm) mit drei Spannuten lag der<br />
Rundlauf durchgängig innerhalb von 0,002 mm. Beim<br />
Nachschleifen von HM mit Ø 12 mm betrug der Rundlauf<br />
durchgängig lediglich 0,001 mm. Roland Gerlach:<br />
„Schaublin Spanntechnik unterstützt nicht nur Werkzeugschleifer<br />
dabei, noch bessere Qualität wirtschaftlich<br />
zu realisieren, sondern sie ist auch in vielen anderen<br />
Schleifoperationen einsetzbar.“<br />
Leistungsfähige Vielseitigkeitstalente<br />
Die Dreh-/Schleifmaschine TG 202 für die Hochpräzisions-Hartbearbeitung<br />
vereint die Verfahren Drehen und<br />
Schleifen. Darüber hinaus sind Bohren, Fräsen und weitere<br />
Prozesse mit der Anlage möglich, so dass dem Anwender<br />
ein hochproduktives Bearbeitungszentrum zur<br />
Verfügung steht.<br />
Ein Thema wird auch die neue Produktionsmaschine<br />
302 sein. Mit 12 Werkzeugplätzen im Sauter-Revolverkopf<br />
sowie optionalen Schleif- und Fräsapparaten wird<br />
der Schweizer Maschinenbauer mit der 302 eine neue<br />
56 März 2018
Universal Präzisions- und Produktions-Drehmaschine<br />
neu ins Programm aufnehmen. Die Anlage ist ideal<br />
geeignet zur wirtschaftlichen Komplettbearbeitung von<br />
komplexen Bauteilen in kleinen als auch in großen Produktionsserien.<br />
Ausgerüstet mit modernster Fertigungstechnik<br />
sowie Schaublin-Spanntechnologie sind Komponentenhersteller<br />
in der Lage, den hohen Qualitätsansprüchen<br />
der Industrie wirtschaftlich gerecht zu werden.<br />
Roland Gerlach: „Oftmals lassen sich bei der Komplettbearbeitung<br />
Profile, Formen und Strukturen besser<br />
durch Drehen beziehungsweise Schleifen herstellen. Mit<br />
der geplanten 302 beziehungsweise der TG 202 kann<br />
der Maschinenbediener den optimalen Bearbeitungsprozess<br />
wählen sowie weitere Bearbeitungsschritte<br />
durchführen, ohne dass das Bauteil die Maschine verlässt.<br />
Unterm Strich ist Schaublin dank der Maschinenund<br />
Spannzangentechnologie interessant sowohl für<br />
den Schleifer der auch drehen will, wie auch für den<br />
Dreher, der auch schleift. Abgesehen vom Zeit- und<br />
Kostengewinn kann der Hersteller dadurch deutlich seine<br />
Qualität und -güte steigern.“<br />
■<br />
Schaublin GmbH<br />
www.schaublin.de<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2051<br />
Mit der 202 TG vereint Schaublin die<br />
Verfahren Drehen und Schleifen auf einer<br />
Maschine. Bild: Schaublin<br />
UM DIE GESTIEGENE NACHFRAGE NACH<br />
MIKROGEWINDEBOHRERN ZU ERFÜLLEN,<br />
PRÄSENTIERT ANCA AUF DER GRINDTEC<br />
DIE TAPXMICRO ZUM SCHLEIFEN VON<br />
GEWINDEBOHRERN DER GRÖßEN M3 UND<br />
KLEINER IN EINER EINZIGEN<br />
AUFSPANNUNG.<br />
Der Bedarf an Smartphones und Unterhaltungselektronik treibt die<br />
Werkzeugherstellung in außerordentliche Dimensionen – und der<br />
Schleifmaschinenexperte ANCA bietet, was der Markt verlangt.<br />
SIE WOLLEN MEHR ERFAHREN? DANN BESUCHEN SIE ANCA AUF DER<br />
GRINDTEC, HALLE 5, STAND 5093.<br />
www.<br />
anca.com<br />
linkedin.com/company/anca<br />
instagram.com/ancacncmachines<br />
März 2018 57
SPECIAL Grindtec<br />
CBN-Schleifwerkzeuge mit CFK-<br />
Grundkörper, die mit der Norton<br />
Winter-Carbon-Force-Technologie<br />
hergestellt wurden, können optimal<br />
an die jeweiligen Fertigungsherausforderungen<br />
angepasst werden. So<br />
beispielsweise mehrspurige Schleifscheiben.<br />
Bild: Saint-Gobain<br />
Wirtschaftlichere Schleifprozesse dank neuer Technologien<br />
Motorenkomponenten<br />
effektiv bearbeiten<br />
Auf der Grindtec stellt Saint-Gobain Abrasives Entwicklungen zum<br />
Schleifen von Motoren- und Getriebekomponenten wie auch zur<br />
Herstellung von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt sowie zum<br />
Schleifen von Zerspanwerkzeugen in den Fokus des Messeauftritts.<br />
■■■■■■ Neue Materialien, Technologien, Verfahren<br />
und Anwendungen erfordern leistungsfähigere Produkte<br />
und Lösungen. Mit einem kompletten Produktportfolio<br />
unterstützt Saint-Gobain Abrasives insbesondere mit<br />
den Marken Norton und Norton Winter die Hersteller.<br />
Ein Highlight des Messeauftritts wird wieder die Norton<br />
Winter-Carbon-Force-Technologie sein. Dank ihr ist<br />
es Saint-Gobain Abrasives möglich, gegenüber bisher<br />
üblichen Schleiftools mit Stahlgrundkörpern, nun sehr<br />
groß dimensionierte und deutlich leichtere Schleifwerkzeuge<br />
bzw. Mehrspurscheiben herzustellen. Der Anwender<br />
kann simultan mehrere und große Oberflächen von<br />
Motorenkomponenten mit hohen Schleifgeschwindigkeiten<br />
unter niedrigem Schleifdruck wirtschaftlich bearbeiten.<br />
Im Blickpunkt steht auch die Norton Winter-Aeon-<br />
Technologie. Sie vereint fortschrittliche Galvanotechnik<br />
zur elektrolytischen Abscheidung einer hochfesten und<br />
gleichzeitig duktilen Nickelbindung mit innovativen<br />
CBN- bzw. Diamant-Kornspezifikationen. Schleifwerkzeuge,<br />
die mit diesem Verfahren hergestellt werden,<br />
können Getriebe- und Motorenkomponenten schneller,<br />
präziser und kostenoptimiert schleifen.<br />
Kühler Schliff in heißen Zonen<br />
Beeindruckend ist auch die Leistungsfähigkeit der Norton-Quantum<br />
X-Schleifscheiben. Sie sind besonders<br />
zum wirtschaftlichen Schleifen schwierig zu bearbeitender<br />
Hightech-Werkstoffe ausgelegt. Quantum X vereint<br />
dazu Norton-Korn- und -Bindungstechnologien. Das<br />
Ergebnis: ein kühler Schliff und ein hohes Zerspanvolumen<br />
etwa beim Hochleistungsschleifen von Komponenten<br />
für die Luft- und Raumfahrt oder zum Bearbeiten<br />
von Wälzlagern. Einen kühlen Schliff garantiert auch<br />
Die CNC-gesteuerte Formrolle Norton Winter-<br />
DDS-cut mit unterbrochenem Belag erzielt bei kons -<br />
tant gehaltenen Abrichtparametern eine größere<br />
Wirkrautiefe der Schleifscheibe, woraus später im<br />
Einsatz verminderte Schleifkräfte resultieren. Darüber<br />
hinaus erhöht sich auch die Profilgenauigkeit.<br />
Bild: Saint-Gobain<br />
58 März 2018
die poröse Norton Winter-Paradigm-Bindung, die die<br />
großen Vorteile einer Keramikbindung mit denen einer<br />
Metallbindung verbindet. Diamantschleifscheiben, die<br />
aus dieser hochporösen Metallbindung bestehen, realisieren<br />
sehr gute Ergebnisse beim Schleifen von Hartmetall,<br />
Keramiken, Quarz und Cermet.<br />
Mit Xtrimium stellt Norton eine Plattform bereit,<br />
unter der die technischen Werkzeug-Lösungen speziell<br />
für Getriebebauteile zusammengefasst sind. Aus der<br />
umfassenden Palette an Möglichkeiten erhält der Anwender<br />
das passgenaue Tool. So wird beispielsweise ein<br />
zweigeteiltes Schleifwerkzeug vorgestellt, das mit unterschiedlichen<br />
Spezifikationen zum Schneckenschleifen –<br />
Materialabtrag mit anschließender Politur – eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Wirtschaftliches Werkzeugschleifen<br />
Beim Werkzeugschleifen sind das Q-Flute-Programm,<br />
Abrichten mit Diamond Dressing (DDS) sowie die Norton<br />
Winter-PCX-Keramikbindung zum Schleifen von<br />
Diamant- und CBN-Werkzeugen Schwerpunktthemen<br />
Mit Xtrimium stellt Norton<br />
eine Plattform bereit, unter<br />
der die technischen Werkzeug-Lösungen<br />
speziell für<br />
Getriebebauteile zusammengefasst<br />
sind. So etwa<br />
ein zweigeteiltes Schleifwerkzeug,<br />
mit dem geschliffen<br />
und poliert werden<br />
kann. Bild: Saint-Gobain<br />
auf der Messe. Mit den jeweils optimal aufeinander abgestimmten<br />
Komplettprogrammen möchte Saint-Gobain<br />
Abrasives neue Maßstäbe im Bereich des Hochleistungs-Nutenschleifens<br />
von HM- sowie Diamant- und<br />
CBN-Werkzeugen setzen.<br />
■<br />
Saint-Gobain Abrasives GmbH<br />
www.saint-gobain-abrasives.com<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1013<br />
Halle 1 | Stand 1073<br />
14. - 17.03.18 Augsburg<br />
«Die Werkzeugstandzeit in der<br />
Medizinaltechnik hat sich dank<br />
uns deutlich verlängert.»<br />
Isabel Pürro, Verkaufssachbearbeitung<br />
www.extramet.ch<br />
März 2018 59
SPECIAL Grindtec<br />
Boehlerit bietet eine Vielzahl an<br />
speziellen Werkstoffsorten mit<br />
unterschiedlichen Korngrößen.<br />
Bild: Boehlerit<br />
Die Hartmetallspezialsorte HB40T<br />
bietet für die Schruppbearbeitungen<br />
von Titan eine ideale Kombination<br />
aus Zähigkeit und Verschleißfestigkeit.<br />
Bild: Boehlerit<br />
Highend-Hartmetallsorten für rundlaufende Vollhartmetallwerkzeuge<br />
Verschleißfest und zäh<br />
für Titan<br />
Die langjährige Erfahrung des Werkzeugherstellers Boehlerit<br />
im Bereich der Hartmetall-Rohlinge und Halbzeuge<br />
für Präzisionswerkzeughersteller resultiert in einer Vielzahl<br />
an speziellen Werkstoffsorten mit unterschiedlichen<br />
Korngrößen.<br />
■■■■■■ Die Feinstkornhartmetallsorten HB10F,<br />
HB20F und HB30F von Boehlerit wurden zur spanenden<br />
Bearbeitung von Nichteisen-Metallen, Alu-Legierungen,<br />
faserverstärkten Kunststoffen, Graphit, Gusswerkstoffen<br />
niedriger und mittlerer Härte, Hartguss<br />
und gehärteten Stählen entwickelt. Daneben bieten die<br />
Hartmetallexperten mit HB20UF und HB44UF zwei<br />
spezielle Sorten im Ultrafeinkornbereich an. HB20UF<br />
eignet sich ideal zur Bearbeitung von Verbundwerkstoffen<br />
sowie für die HSC Bearbeitung. HB44UF wird im<br />
speziellen für alle rundlaufenden Werkzeuge im Bereich<br />
der HSC-Technologie und der Bearbeitung von gehärteten<br />
Stählen bis 64 HRC verwendet.<br />
Die Hartmetallspezialsorte HB40T bietet für die<br />
Schruppbearbeitungen von Titan eine ideale Kombination<br />
aus notwendiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit.<br />
Die Herausforderung an einen Schneidstoff zum Fräsen<br />
von Titan ist die hohe Festigkeit des Werkstoffs. Sie<br />
führt zu starker Temperatur- und Verschleißbeanspru-<br />
chung der Werkzeugschneide. Das erfordert als Basis für<br />
die hierbei eingesetzten Werkzeuge ausgeklügelte Kombinationen<br />
metallischer Hartstoffe mit eigentlich konträren<br />
Eigenschaften. Die Hartmetallsorte HB40T kombiniert<br />
hohe Verschleißfestigkeit mit der notwendigen<br />
Zähigkeit auf ideale Weise.<br />
Boehlerit bietet die HB40T-Sorte als Stabmaterial an.<br />
Diese Rohlinge sind bestens für die Herstellung von<br />
Schaftwerkzeugen, wie sie für Schruppbearbeitungen in<br />
Titan eingesetzt werden, geeignet. So bildet die Hartmetallsorte<br />
eine sehr gute Voraussetzung für Werkzeugapplikationen<br />
in nahezu allen Industriebereichen, in denen<br />
Titanwerkstoffe verwendet werden. Typische Einsatzfälle<br />
sind beispielsweise Bearbeitungen von Flugzeug-<br />
Strukturteilen oder Flugzeug-Triebwerkskomponenten<br />
sowie Produkte aus der Medizintechnik oder Bauteile<br />
für Chemie- und Energie-Anlagen. Zudem ist der Werkzeughersteller<br />
als Partner für Sonderlösungen im Bereich<br />
der vorgeformten Rohlinge für Fräs- und Bohrwerkzeuge<br />
gefragt.<br />
■<br />
Boehlerit GmbH & Co. KG<br />
www.boehlerit.com<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2056<br />
60 März 2018
Rolle zum bahngesteuerten Abrichten von Schleifscheiben<br />
Komplettprogramm an<br />
Diamant-Abrichtwerkzeugen<br />
■■■■■■ Das Traditionsunternehmen Lach Diamant<br />
(gegründet 1922) zeigt auf der Grindtec ein Komplettprogramm<br />
an Diamant-Abrichtwerkzeugen und Rollen<br />
für das Präzisions-Abrichten aller konventionellen<br />
Schleifscheiben.<br />
Industrie-Diamanten aus eigenen Importen – in der<br />
Qualität jeweils dem Bedarf angepasst – werden im gewünschten<br />
Halter für die Maschinenaufnahme gefasst<br />
und dem Kunden mit Service-Garantie ausgeliefert.<br />
Einweg-Diamant-Abrichtwerkzeuge, wie die Dia-<br />
Fliese-perfect, oder Diamant-Vielkorn- auch -Mehrkorn-Abrichter<br />
genannt, stehen als weitere Alternativen<br />
zur Verfügung. Highlight unter dem Angebot von Abrichtrollen<br />
ist die Drebojet-plus, die alternative Diamant-Rolle<br />
für das bahngesteuerte Abrichten/Profilieren<br />
von Schleifscheiben.<br />
Dazu bietet Lach Diamant nach wie vor mit einer eigenen<br />
Natur-Diamantschleiferei den fachgerechten Service<br />
für Umfassen und Nachschleifen von Einzelabricht-<br />
Diamanten, geschliffenen Profil-Diamanten und Diamant-Meißel<br />
für Diaform-Geräte.<br />
■<br />
Lach Diamant Jakob Lach GmbH & Co. KG<br />
www.lach-diamant.de<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1065<br />
Highlight unter dem Angebot von Abrichtrollen ist<br />
die Drebojet-plus, die alternative Diamant-Rolle für<br />
das bahngesteuerte Abrichten/Profilieren von Schleifscheiben.<br />
Bild: Lach Diamant<br />
KREBS & RIEDEL<br />
Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG<br />
ZIM-Kooperationsprojekt “InnoWheel”<br />
• Graduierte CBN-Schleifscheiben für die<br />
<br />
<br />
<br />
Zahnflankenbearbeitung<br />
• Steigerung des Arbeitsergebnisses<br />
• Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
<br />
März 2018 61
SPECIAL Grindtec<br />
Hersteller von Abricht- und Profiliermaschinen setzt auf flexible CNC-Plattform<br />
Langjährige Partnerschaft<br />
schafft Synergien<br />
Der Schwerpunkt der Rudolf Geiger Maschinenbau GmbH liegt in<br />
der Entwicklung und im Bau CNC-gesteuerter Abricht- und Profiliermaschinen.<br />
Im Bereich Abrichten und Profilieren von CBN- und<br />
Diamantscheiben bis 800 mm ist das Unternehmen mit Marktführer<br />
– nicht zuletzt dank des konsequenten Einsatzes von NUM<br />
CNC-Steuerungssystemen auf allen ausgelieferten Maschinen. So<br />
können Synergien beider Firmen genutzt werden, was wiederum<br />
dem Kunden zugute kommt.<br />
(V. l.) Georg Marvakis und Johann Kutzberger, CNC-/SPS-Applikationsentwickler<br />
bei Geiger, sowie Bernhard Simon, Verkaufsingenieur bei NUM Deutschland,<br />
mit der Abricht- und Profiliermaschine AP900. Bild: Geiger/NUM<br />
■■■■■■ Von Anfang an, sprich seit rund<br />
20 Jahren, verwendet Geiger die CNC-<br />
Steuerungssysteme von NUM. „Wir wollten<br />
für unsere CNC-Maschinen eine Steuerung<br />
verwenden, welche der Kunde im Bereich<br />
Werkzeugschleifen bereits gut kennt und<br />
einsetzt, deshalb entschieden wir uns für die<br />
Zusammenarbeit mit NUM“, erläutert<br />
Georg Marvakis von Geiger. Der Kunde<br />
kennt die einfache Bedienbarkeit, die Funktionsweise<br />
und die Qualitäten der NUM<br />
CNC-Steuerung aus der Werkzeugschleifer-<br />
Branche, in der NUM mit Numroto seit längerer<br />
Zeit der Marktführer ist. Somit ent-<br />
steht dem Kunden kein zusätzlicher Aufwand,<br />
um die Mitarbeiter auf einer Abrichtoder<br />
Profiliermaschine arbeiten zu lassen.<br />
Die Maschinen von Geiger sind weltweit<br />
im Einsatz. Da NUM ein weltweites Servicenetz<br />
unterhält, können auch hier Synergien<br />
genutzt werden, was schlussendlich wieder<br />
dem Kunden zugute kommt – denn durch<br />
schnelle Problemlösung beim Endkunden<br />
hat dieser kürzere Standzeiten und einen geringeren<br />
Produktionsausfall.<br />
Der Schwerpunkt bei Geiger liegt in der<br />
Entwicklung und Konstruktion von präzisen<br />
CNC-Abricht- und Profiliermaschinen,<br />
deren Genauigkeiten im Bereich von kleiner<br />
2 μm liegen. Bei allen anfallenden Neukonstruktionen<br />
setzt Geiger konsequent auf das<br />
High-End-Produkt von NUM, die Flexium+<br />
Steuerung. Der Endkunde kann so die ganze<br />
Bandbreite der Möglichkeiten dieser Steuerung<br />
für seinen Einsatz nutzen.<br />
Eine präzise Schleifscheibe ist<br />
für die Werkzeugschleifer ein<br />
wichtiges Element in der Herstellung<br />
eines Werkzeuges, denn<br />
nur mit einer vernünftig abgerichteten<br />
Schleifscheibe kann<br />
ein präzises Werkzeug über eine<br />
längere Zeitdauer genau hergestellt<br />
werden. Viele Werkzeugschleifer<br />
richten ihre Schleifscheiben<br />
direkt auf der Werkzeugmaschine<br />
ab. Dies jedoch<br />
führt zu einer Stillstandzeit der<br />
teuren Werkzeugmaschine, da<br />
sie in der Zeit des Abrichtens<br />
nicht Werkstücke produzieren<br />
kann.<br />
Wird jedoch in eine Abrichtund<br />
Profiliermaschine investiert, so kann<br />
das Abrichten parallel zur Produktion erfolgen,<br />
und die Schleifscheiben können bei Bedarf<br />
auf den Werkzeugmaschinen ausgetauscht<br />
werden. Die Stillstandzeiten der<br />
produktiven Werkzeugmaschinen werden<br />
auf ein Minimum reduziert.<br />
Die CNC-Abricht- und Profiliermaschine<br />
AP900 kann Schleifscheiben, welche zur<br />
Werkzeugherstellung verwendet werden,<br />
mit einem Durchmesser bis 800 mm und<br />
mit einem Gewicht von bis zu 150 kg pro<br />
Scheibe präzise bearbeiten. Die maximale<br />
Breite, die auf dieser Maschine abgerichtet<br />
werden kann, beträgt 200 mm.<br />
Die AP900 kann auch mit einem Kran<br />
beladen werden - angesichts von Scheiben<br />
mit einem Gewicht von bis zu 150 kg ein<br />
nicht ganz unwichtiger Aspekt. Hervorzuhe-<br />
62 März 2018
en ist die Stabilität der Maschine, welche<br />
dafür sorgt, dass die Schleifscheiben perfekt<br />
rund werden und keinen Schlag haben. Die<br />
Stabilität wird durch das Gewicht der Maschine<br />
von knapp 4 t und durch stetige konstruktive<br />
Verbesserungen erreicht.<br />
Die Software, welche auf der AP900 eingesetzt<br />
wird, wurde von Geiger selbst entwickelt.<br />
Sie ist menügeführt und spezifisch auf<br />
die Anwender abgestimmt. „Sie ist einfach<br />
in der Anwendung, selbsterklärend<br />
und in 4 bis 6 Stunden für<br />
jedermann sehr schnell erlernbar“,<br />
erklärt Johann Kutzberger,<br />
Entwickler der Software.<br />
Durch einfaches „Teach-In“ der<br />
Schleifscheiben kann jeder nach<br />
kurzer Zeit das Abrichten und<br />
Profilieren an der Maschine eigenständig<br />
durchführen.<br />
Die Daten können aber auch<br />
vom Werkzeughersteller als<br />
DXF-File direkt übergeben werden.<br />
Dieses wird dann an der<br />
Maschine eingelesen, um anschließend<br />
präzise die Schleifscheibe<br />
abzurichten. Man kann<br />
so die Schleifscheibe anhand der<br />
Soll-Daten auch vermessen und<br />
bei Bedarf nacharbeiten.<br />
VOLLMER AUF DER GRINDTEC<br />
Halle 1 / Stand 1003<br />
Schleifkörner/Diamantkörner auf der<br />
Schleifscheibe vorhanden sind. Somit ist die<br />
Scheibe wieder geschärft für den weiteren<br />
Einsatz auf der Werkzeugmaschine.<br />
Die Softwareentwicklung unterm eigenen<br />
Dach zu haben, ist ein weiterer Vorteil<br />
von Geiger. So ist es dem Unternehmen<br />
möglich, auf spezifische Kundenwünsche<br />
einzugehen. Durch die jahrelange enge Partnerschaft<br />
mit NUM können auch komplexere<br />
CNC-Sondermaschinen, spezifisch auf<br />
den Kunden zugeschnitten, konstruiert und<br />
gebaut werden.<br />
■<br />
R. Geiger Maschinenbau GmbH<br />
www.geiger-gmbh.de<br />
NUM AG<br />
www.num.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7038<br />
Automatisches Abrichten<br />
Die AP900 verfügt zudem über<br />
eine automatische Abrichtfunktion,<br />
sprich es werden mehrere<br />
gleiche Schleifscheiben nacheinander<br />
abgerichtet. So reicht es,<br />
wenn die Daten einmal eingerichtet<br />
sind. Anschließend arbeitet<br />
die Maschine selbstständig<br />
bis zum Ende des Arbeitsprozesses<br />
jeder einzelnen Schleifscheibe.<br />
Es braucht lediglich noch jemanden,<br />
der die Scheiben wechselt<br />
und die AP900 auf den<br />
Nullpunkt fährt, damit sie starten<br />
kann.<br />
CBN- oder Diamantscheiben<br />
werden in der AP900 mit Siliziumscheiben<br />
bearbeitet. Das Silizium<br />
trägt beim Abrichten das<br />
Verbindungsmaterial, in dem<br />
die Schleifkörner/Diamantkörner<br />
eingefasst sind, ab, bis wieder<br />
eine genügende Anzahl<br />
PRODUKTIVITÄT EINER NEUEN<br />
GENERATION:<br />
VOLLMER VGrind 360<br />
Hartmetallwerkzeuge effizienter herstellen.<br />
Mehr-Ebenen-Bearbeitung mit optimaler Kinematik, 5 CNC-<br />
Achsen in perfekter Interpolation, innovatives Bedienkonzept:<br />
Die VGrind 360 setzt Maßstäbe. Jetzt entdecken!<br />
www.vollmer-group.com/vgrind<br />
März 2018 63
SPECIAL Grindtec<br />
Zwei Einstell- und Messgeräte mit durchgängigem Bedienkonzept steigern Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
Effizienzbooster im<br />
Doppelpack<br />
Die Proprotec Präzisionswerkzeuge GmbH & Co. KG stellt Zerspanungswerkzeuge<br />
aus Vollhartmetall und Präzisionsteile für den Maschinenbau<br />
her. Diese finden im Automobil-, Maschinen-, Werkzeug-<br />
und Formenbau, in der Hydraulik, Pneumatik, Elektronik oder<br />
Elektrotechnik Anwendung. Für das Einstellen, die Vermessung und<br />
die Qualitätsprüfung der Zerspanungswerkzeuge sowie von<br />
Schleifscheiben setzen die Memminger auf Lösungen von Zoller.<br />
serie verlässt das Unternehmen ohne dokumentierte<br />
Qualitätskontrolle an der Genius-Universalmessmaschine.<br />
Nur so kann den hohen Ansprüchen der internationalen<br />
Kunden entsprochen werden.<br />
„Mit Genius können wir all das vermessen, was wir<br />
brauchen. Und zwar ganz einfach“, freut sich Messtechniker<br />
Thomas Reim in der täglichen Anwendung.<br />
„Und wir können die Qualität der<br />
Werkzeuge dokumentieren“, ergänzt Jürgen<br />
Seethaler, Betriebsleiter bei Proprotec.<br />
Schnelle Prüfung im laufenden<br />
Fertigungsprozess<br />
Zur Komplettkontrolle<br />
der Werkzeuge nutzt<br />
Proprotec die Universalmessmaschine<br />
Genius<br />
von Zoller. Bild: Zoller<br />
■■■■■■ Bereits seit 2014 ist die Universalmessmaschine<br />
Genius von Zoller bei Proprotec im Einsatz. Das<br />
Gerät wird für die Qualitätssicherung aller Arten von<br />
Zerspanungswerkzeugen eingesetzt; in der Endkontrolle<br />
sowohl einzelner Sonderwerkzeuge als auch größerer<br />
Serien. Die Tests reichen vom schnellen Prüfen einzelner<br />
Geometrien wie der Außenkontur des Werkzeugs bis<br />
hin zur automatischen und bedienerunabhängigen<br />
Komplettkontrolle spezieller Werkzeuge.<br />
Das Angebotsportfolio von Proprotec für den weltweiten<br />
Kundenkreis umfasst über 2000 verschiedene<br />
Präzisionswerkzeuge aus Vollhartmetall, jeweils mit einer<br />
individuellen Werkzeugauslegung. Keine Werkzeug-<br />
Doch kam zunehmend Bedarf nach einer<br />
schnellen und einfachen Prüfung einzelner<br />
Werkzeuggeometrien im laufenden Fertigungsprozess<br />
auf – ergänzend zur Komplettkontrolle<br />
am Genius. Die von Proprotec<br />
hergestellten Zerspanungswerkzeuge<br />
müssen prozessorientiert auf die Qualität<br />
einzelner Geometrien geprüft werden, um<br />
die Qualität der zu fertigenden Bauteile und<br />
Komponenten höchste Anforderungen zu<br />
erfüllen.<br />
Auch die Schleifmaschinen benötigen genaue<br />
Parameter der Schleifscheiben und<br />
Spindeldaten. So erfolgt seit 2017 das Messen<br />
und Einstellen der Schleifscheiben sowie<br />
die schnelle Prüfung einzelner Werkzeugparameter<br />
direkt neben der Schleifmaschine mithilfe des<br />
Zoller Einstell- und Messgeräts Smile. Das Werkstattgerät<br />
erweist sich als ideales Zweitgerät neben Genius. So<br />
können die Mitarbeiter von Proprotec den stetig steigenden<br />
Anforderungen an Rundlaufgenauigkeit und reproduzierbarer<br />
Präzision von Sonder- und Standardwerkzeugen<br />
jederzeit gerecht werden.<br />
Rüstzeiten deutlich verkürzen<br />
Die gemessenen Parameter können sofort an die jeweilige<br />
Schleifmaschine übertragen werden. Dank der hohen<br />
Präzision sind fast keine nachträglichen Korrekturen an<br />
der Schleifmaschine notwendig. Dies bedeutet schnelle-<br />
64 März 2018
Überprüfung einzelner<br />
Werkzeuggeometrien<br />
mit Smile direkt in der<br />
Werkstatt. Bild: Zoller<br />
res Rüsten und damit Zeit- und Kostenersparnis im Fertigungsablauf.<br />
Das Einstellgerät Smile wird bei Proprotec nicht nur<br />
für das Einstellen und Messen von Zerspanungswerkzeugen<br />
und von Schleifscheiben eingesetzt, sondern<br />
auch für die schnelle Werkzeuginspektion im Fertigungsprozess.<br />
Deshalb steht es auch dort, wo es gebraucht<br />
wird – direkt neben den Maschinen.<br />
Für die Werkzeuginspektion ist das Gerät zusätzlich<br />
mit einer schwenkbaren Auflichtkamera und der Werkzeuganalysesoftware<br />
Metis ausgestattet. So werden Verschleiß<br />
und Ausbrüche direkt in der Werkstatt erkannt<br />
und Werkzeugoptimierungen durchgeführt sowie dokumentiert.<br />
Da sich das Einstellgerät direkt neben den Schleifmaschinen<br />
befindet, sind die Laufwege kurz. Die Bedienung<br />
des Gerätes mit der Schnellverstellung und der<br />
Handrad-Feinverstellung ist einfach und präzise. Durch<br />
die vertikale Werkzeugspannung, wie am Genius, ist der<br />
Ablauf für die Anwender bereits bekannt.<br />
Hinzu kommt das einheitliche Bedienkonzept über<br />
die Softwareoberfläche Pilot 3.0 von Zoller – ein ausschlaggebender<br />
Grund für die Anschaffung von Smile,<br />
denn „kann man eines bedienen, kann man alle Geräte<br />
mit der Bildverarbeitungssoftware Pilot bedienen“, so<br />
Reim.<br />
Durchgängiges Bedienkonzept<br />
So wie seinerzeit die einfache Bedienung der Genius das<br />
ausschlaggebende Argument war, sich für Zoller zu entscheiden,<br />
so gilt das auch für Smile: Die Mitarbeiter<br />
konnten das Gerät gleich bedienen „ohne nach Menüs,<br />
Buttons oder Funktionen suchen zu müssen. Smile ist<br />
GAS-TO-LIQUIDS<br />
BEARBEITUNGSÖLE<br />
Sehr hoher Flammpunkt | Geringe Verdampfung<br />
Weniger Verschleiß | Schnelle Luftabscheidung<br />
14.–17.3.<br />
Messe Augsburg<br />
Halle 2 | Stand 2149<br />
März 2018 65<br />
Oemeta Chemische Werke GmbH | Telefon: +49 (0) 4122-924-0 | products@oemeta.com<br />
www.oemeta.com
SPECIAL Grindtec<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit: (V. l.) Jürgen Seethaler,<br />
Betriebsleiter, und Thomas Reim, Messtechniker<br />
bei Proprotec, sowie Dieter Müller, Anwendungstechniker<br />
bei Zoller. Bild: Zoller<br />
Neben Werkzeugen<br />
kann Smile mit Pilot 3.0<br />
auch Schleifscheibenpakete<br />
vermessen. Bild: Zoller<br />
die richtige Ergänzung zu Genius“, bestätigt Seethaler<br />
seine Entscheidung.<br />
Die anwenderfreundliche Bedienung ist der Bildverarbeitungssoftware<br />
Pilot 3.0 geschuldet. Diese deckt die<br />
gesamte Bandbreite vom Messen und Prüfen bis hin zur<br />
Werkzeugverwaltung ab und ermöglicht eine effiziente<br />
und geräteübergreifend einheitliche Dokumentation.<br />
Die Messfunktionen können dem individuellen Bedarf<br />
angepasst und erweitert werden, denn die Software ist<br />
modular aufgebaut. Die selbsterklärende Softwareoberfläche<br />
mit grafischen Menü-Buttons und Hilfefunktionen<br />
sorgt für schnelle Orientierung und einfache Anwendung.<br />
Einheitliche Protokollierung<br />
weiter steigenden Qualitätsanforderungen bei Proprotec<br />
gerecht zu werden.<br />
„Vom ersten Tag an liefen beide Geräte wie am<br />
Schnürchen und ohne Probleme“, versichert Seethaler.<br />
Sollte es doch einmal Anfragen an den Service geben, so<br />
ist „dieser bei Zoller jederzeit erreichbar und unterstützt<br />
uns kompetent“, ergänzt Reim. So sind die Werkstattlösung<br />
Smile und die Universalmessmaschine Genius<br />
bei Proprotec perfekt kombiniert – und sorgen im<br />
Doppelpack für nachweisbar mehr Wirtschaftlichkeit in<br />
der Fertigung.<br />
■<br />
E. Zoller GmbH & Co. KG<br />
www.zoller.info<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1020<br />
An beiden Messmaschinen können Prüfprotokolle ausgegeben<br />
werden – und zwar wahlweise als separates<br />
Protokoll für jedes einzelne Werkzeug oder als Sammelprotokoll<br />
für komplette Chargen, wenn Komplettmessungen<br />
für die Serienfertigung durchgeführt werden.<br />
Diese Dokumentation ist ein wichtiger Schritt, um den<br />
Proprotec Präzisionswerkzeuge GmbH & Co.KG<br />
www.proprotec.de<br />
VOM ERSTEN TAG AN<br />
LIEFEN BEIDE GERÄTE WIE AM SCHNÜRCHEN UND OHNE PROBLEME. SOLLTE ES DOCH EIN-<br />
MAL ANFRAGEN AN DEN SERVICE GEBEN, SO IST DIESER BEI ZOLLER JEDERZEIT ERREICHBAR<br />
UND UNTERSTÜTZT UNS KOMPETENT.“<br />
Jürgen Seethaler, Betriebsleiter, und Thomas Reim, Messtechniker, Proprotec<br />
66 März 2018
Hochauflösende optische 3D-Messtechnik in Verbindung mit einem Roboterarm<br />
Automatisiert bestücken<br />
und messen<br />
Hochauflösende optische 3D-Messtechnik in Verbindung<br />
mit einem Roboterarm zeigt Alicona auf der Grindtec.<br />
Dies ermöglicht die automatische Messung, Bestückung<br />
und i.O./n.i.O-Sortierung in der Produktion.<br />
■■■■■■ Eine Automatisierungslösung,<br />
die es ermöglicht, innerhalb von zehn Minuten<br />
einen kompletten Automatisierungsprozess<br />
aufzusetzen, die auch in kleineren Produktionsumgebungen<br />
eingesetzt werden<br />
kann und die sich bereits nach zehn Monaten<br />
amortisiert – so beschreibt der Messtechnikanbieter<br />
Alicona seine neueste Automatisierungsoption<br />
„Pick & Place“. Auf der<br />
Grindtec präsentiert der Hersteller von<br />
hochauflösender optischer 3D-Messtechnik,<br />
wie Anwender Alicona-Messsysteme mit einem<br />
kollaborativen Roboterarm erweitern<br />
und zur automatischen Bestückung, Messung<br />
und Sortierung in I.O./n.i.O.-Bauteile<br />
in ihrer Produktion einsetzen können. Die<br />
mögliche Anbindung an bestehende Produktionssysteme<br />
inklusive ERP begünstigen<br />
eine adaptive Produktionsplanung zur effizienten<br />
Unternehmensverwaltung.<br />
Einlernen von Messreihen in drei Schritten<br />
„Pick & Place“ basiert auf dem Zusammenspiel<br />
zwischen einem Administrator, der Automatisierungsprozesse<br />
vordefiniert (teachin),<br />
einem Roboter für die Manipulation<br />
und Bestückung von Bauteilen sowie hochauflösender<br />
optischer 3D-Messtechnik. Das<br />
Einlernen von Messreihen erfolgt in nur drei<br />
Schritten und erfordert keine Programmierkenntnisse.<br />
Unabhängig von der Bauteilmenge<br />
sind lediglich vier Bauteile pro Palette<br />
durch den Administrator vorzudefinieren<br />
bzw. Messungen einzulernen. Der Roboter<br />
übernimmt die Bauteilmanipulation und Bestückung<br />
von der Palette mit den zu messenden<br />
Bauteilen, die Positionierung am Messsystem<br />
und weitere Sortierung in I.O./<br />
n.i.O.-Paletten. Der Werker in der Produk -<br />
tion startet das gesamte Verfahren per<br />
Knopfdruck, die Bestückung und Messung<br />
erfolgen völlig automatisch.<br />
Pick & Place wird auch in Verbindung<br />
mit der Werkzeugmaschine eingesetzt. Das<br />
Bauteil wird durch den Roboter aus der<br />
Maschine ausgespannt, auf dem Messsystem<br />
eingespannt und automatisch in hoher<br />
Auflösung gemessen. Je nach Produktionsstrategie<br />
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten,<br />
den Fertigungsprozess weiterzuführen.<br />
Entweder wird das Messergebnis in einer<br />
Closed-Loop-Strategie wieder der Fertigungsmaschine<br />
eingespeist, die nach dem<br />
Prinzip der selbststeuernden Produktion<br />
notwendige Prozess- und Maschinenparameter<br />
automatisch korrigiert. Oder, als alternative<br />
Variante, es folgt die automatische<br />
Sortierung in i.O./n.i.O-Paletten.<br />
Pick & Place mit 3D-Mess system Infinite-Focus:<br />
Das Teach-In von Automatisierungsprozessen<br />
durch einen<br />
Administrator erfolgt in 3 Schritten.<br />
Bild: Alicona<br />
Closed-Loop: Erstteil gleich Gutteil<br />
Closed-Loop bezeichnet einen geschlossenen<br />
Kreislauf, der es ermöglicht, ein Erstteil<br />
bereits als Gutteil zu produzieren. Das setzt<br />
voraus, dass Fertigungsmesstechnik nicht<br />
offline in einem angebundenen Messraum<br />
eingesetzt wird, sondern integraler Bestandteil<br />
der Fertigung ist. Produktionssysteme,<br />
Maschinen und Messtechnik bilden einen<br />
geschlossenen und miteinander kommunizierenden<br />
Kreislauf. Die eingebundene<br />
Messtechnik verifiziert bereits in einem sehr<br />
frühen Stadium Dimensionen, Toleranzen<br />
und Oberflächengüte. Diese Informationen<br />
werden in die Produktion eingespeist, und<br />
diese korrigiert sich selbst. Fehlerhafte Bauteile<br />
werden nicht mehr produziert, ein Erstteil<br />
ist sofort ein Gutteil.<br />
■<br />
Alicona Imaging GmbH<br />
www.alicona.com<br />
Grindtec Halle 3 Stand 3051<br />
März 2018 67
SPECIAL Grindtec<br />
Neue Hochgeschwindigkeits-Schleifspindel mit hydroviskoser Dämpfung<br />
Für besonders<br />
glatte Oberflächen<br />
Eine Hochgeschwindigkeits-Schleifspindel mit selbst entwickelter<br />
hydroviskoser Dämpfung zeigt GMN auf der<br />
Grindtec. Die Messeneuheit reduziert Schwingungen im<br />
Schleifprozess und steigert gleichzeitig die Steifigkeit der<br />
Spindel. Das Resultat sind eine höhere Oberflächenqualität<br />
und kürzere Taktzeiten, weil das gewünschte Bearbeitungsergebnis<br />
schneller erreicht wird.<br />
■■■■■■ Durch die von GMN entwickelte hydroviskose<br />
Dämpfung lassen sich die Eigenschwingungen einer<br />
Spindel um 65 Prozent reduzieren, zudem wird die<br />
axiale dynamische Steifigkeit um bis zu 135 Prozent<br />
verbessert. Damit eignet sich die Innovation insbesondere<br />
für Anwendungen, die zum Schwingen neigen, wie<br />
Schleifprozesse mit überlangen Werkzeugen. Hierbei<br />
können deutlich glattere Oberflächen erzeugt werden,<br />
wodurch gleichzeitig der Aufwand für die Nachbearbeitung<br />
sinkt.<br />
Bei einem Praxistest in der GMN-Fertigung wurden<br />
verschiedene Schleifspindeln einem Vergleich im Innenrund-<br />
und Planschleifen unterzogen. Dabei ergab sich<br />
bei den Standardspindeln eine gemittelte Rautiefe Rz<br />
von 2,36 μm. Bei der hydroviskos gedämpften Spindel<br />
lag der Wert beispielsweise bei 0,89 μm.<br />
Gleiche Bauform wie Standardmodelle<br />
Zu sehen ist eine Highspeed-Spindel der Flaggschiffreihe<br />
HV-X mit hydroviskoser Dämpfung, die sich bereits<br />
in der Standardausführung durch eine hohe Steifigkeit<br />
und Spindelleistung auszeichnet. Da die gedämpften<br />
Spindeln äußerlich baugleich mit ihren Schwestermodellen<br />
sind, können sie diese in vorhandenen Maschinen<br />
problemlos ersetzen.<br />
Die Flaggschiffreihe HV-X – hier das Modell HV-X<br />
120-4500/18 – zeichnet sich bereits in der<br />
Standardausführung durch eine hohe Steifigkeit und<br />
Spindelleistung aus. Bild: GMN<br />
Für die Öl-Versorgung und -Druckeinstellung der<br />
hydroviskosen Dämpfung haben die Nürnberger Spindelbauer<br />
ein hierauf abgestimmtes energieeffizientes<br />
Hydraulikaggregat entwickelt, das nach dem Plug-and-<br />
Play-Prinzip aufgebaut ist. Einmal verbunden, ermöglicht<br />
es dem Maschinenbediener, die Lagervorspannung<br />
über den Öldruck anzupassen und so das Spindelverhalten<br />
auf die Bearbeitungsaufgabe abzustimmen.<br />
Darüber hinaus stellt das Unternehmen das selbst<br />
entwickelte Öl-Luft-Schmiergerät Prelub GP vor, das<br />
optimal auf die Anforderungen hochdrehender GMN-<br />
Spindeln ausgerichtet ist. Über ein Display mit einfacher<br />
Menüführung in Klartextdarstellung lassen sich<br />
Schmierparameter bequem angeben, eine automatische<br />
Zyklus-Unterbrechung beim Stillstand der Spindel verringert<br />
den Schmiermittelbedarf. Je nach Version werden<br />
über einen oder mehrere Mischverteiler ein oder<br />
zwei Spindeln versorgt.<br />
Sonderlösung für große Automotive-Bauteile<br />
Als aktuelles Beispiel eines kundenspezifischen Modells<br />
präsentiert GMN eine Spindel des Typs TSE 180 cg –<br />
6000/11,5 für das Außenschleifen großer Bauteile. Ent-<br />
68 März 2018
wickelt für einen Anwender aus der Automobilindustrie,<br />
wurden die Abmessungen und Leistungswerte der<br />
Spindel exakt an die Bearbeitungsaufgabe angepasst.<br />
Zentrale Anforderungen hierbei waren eine kompakte<br />
Bauform und eine hohe Leistungsdichte.<br />
Auf Basis der TSE-Reihe mit angesetztem, flüssigkeitsgekühlten<br />
Motor, hat GMN die Spindel mit einem<br />
Asynchronmotor, dessen S6-Leistung 14 kW und die<br />
maximale Drehzahl 6000 U/min betragen, ausgestattet.<br />
Ihre Kantenlänge beläuft sich auf lediglich 180 mm bei<br />
einer Gehäuselänge von 300 mm. Verwendet wurden<br />
bei dem Modell außerdem Hochpräzisionskugellager<br />
aus eigener Herstellung. Da der Kunde während des<br />
Schleifens permanent auswuchten möchte, hat GMN<br />
die Spindel für die Integration eines entsprechenden<br />
Wuchtsystems vorbereitet.<br />
■<br />
GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG<br />
http://gmn.de<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2067<br />
Bei einem Praxistest wurden verschiedene Schleifspindeln einem<br />
Vergleich im Innenrund- und Planschleifen unterzogen: Oben<br />
Oberfläche und Messprotokoll einer hydroviskos gedämpften<br />
Spindel. Hier wurde eine gemittelte Rautiefe Rz von 0,89 μm erreicht.<br />
Unten die Oberfläche mit einer ungedämpften Vergleichsspindel<br />
mit einer gemittelten Rautiefe von 2,36 μm. Bild: GMN<br />
Direkt und effizient vom Werkzeugdesign zur Fertigung<br />
Schleif-Software aufgewertet<br />
■■■■■■ Eine maßgebliche neue Version seiner Werkzeugschleifsoftware<br />
Numroto schickt NUM auf der Grindtec ins Rennen. Das<br />
Release 4.0 bietet zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen.<br />
Dazu gehören neue Funktionen für Kugelkopf- und Eckenradiuswerkzeuge,<br />
die automatische Dokumentation von Scheibenpaketen,<br />
inklusive deren Bemaßung, und die Leistungsüberwachung der<br />
Schleifspindel, um das adaptive Schleifen an bestimmten Maschinen<br />
zu ermöglichen. Die 3D-Simulationsmöglichkeiten der Software<br />
bieten jetzt Kühlkanallöcher in den 3D-Rohteil- und DXF-Vergleichsprofilen<br />
sowie einen komplett neuen Messmodus.<br />
Die 1987 eingeführte Numroto-Software kommt bei vielen weltweit<br />
führenden Produzenten von Maschinen zum Herstellen und<br />
Nachschärfen von Werkzeugen wie Schaftfräsern, Bohrern, Stufenbohrern,<br />
Formfräsern und vielen anderen zum Einsatz. Sie bietet einen<br />
direkten und effizienten Weg vom Werkzeugdesign bis zur Fertigung.<br />
Mit einer integrierten Modellierungs-Simulations-Interpolations-Kette<br />
vermeidet Numroto die sequenziellen CAD-zu-CAMund<br />
CAM-zu-CNC-Übersetzungsphasen herkömmlicher Software-<br />
Ansätze und liefert eine echte WYSIWYG-Ausgabe. Dies ermöglicht<br />
Betreibern von Werkzeugschleifmaschinen, mehrfache Datenformatänderungen<br />
und -emulationen zu umgehen.<br />
■<br />
NUM AG<br />
www.num.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7038<br />
Funktional erweitert präsentiert sich die<br />
Werkzeugschleifsoftware Numroto in der<br />
Version 4.0. Bild: NUM<br />
März 2018 69
SPECIAL Grindtec<br />
Automobilzulieferer vereinfacht Handling von Frässpänen mittels Brikettierpresse<br />
Brikettieren für mehr Effizienz<br />
Um seine Prozesse effizient zu gestalten, nutzt der Automobilzulieferer<br />
ZF Gusstechnologie Brikettierpressen von Ruf. Der Druckgussspezialist<br />
presst damit die Aluminiumspäne, die bei der Bearbeitung<br />
von Pkw-Getriebegehäusen und Getriebeteilen anfallen, zu<br />
festen Briketts und befreit sie weitgehend von anhaftenden Kühlschmierstoffen<br />
(KSS). So spart er Platz und Logistikaufwand, vermeidet<br />
die Verschleppung der Schmierstoffe, schont die Umwelt<br />
und erhöht den Verkaufserlös der Aluminiumspäne<br />
■■■■■■ Die ZF Gusstechnologie GmbH<br />
ist in einer der anspruchsvollsten Branchen<br />
tätig, denn die Automobilindustrie fordert<br />
höchste Qualität und Fehlerfreiheit der Produkte<br />
sowie eine äußerst kostenbewusste<br />
Produktion. Das gilt selbstverständlich auch<br />
„Die Ruf-Brikettieranlage<br />
läuft sehr zuverlässig“, betonen<br />
ZF-Manager Andreas<br />
Dotterweich (links) und<br />
ZF-Servicetechniker Oliver<br />
Kniesburges, der die CNC-<br />
Anlagen und die Presse instand<br />
hält. Bild: Ruf<br />
Seit 2001 komprimiert die<br />
kompakte Anlage von Ruf bei<br />
ZF Gusstechnologie zuverlässig<br />
Aluminiumspäne zu Briketts.<br />
Bild: Ruf<br />
für die Pkw-Getriebegehäuse und Getriebeteile<br />
aus Aluminium und Magnesium, die<br />
das Druckgusswerk in Nürnberg mit rund<br />
1000 Mitarbeitern herstellt. Die Produkte<br />
werden sowohl konzernintern an Getriebewerke<br />
von ZF Friedrichshafen, als auch an<br />
viele bedeutende OEMs geliefert. Die Aluminiumteile<br />
durchlaufen anschließend noch<br />
eine spanende Bearbeitung,<br />
bevor sie einbaufertig ausgeliefert<br />
werden. Dabei fallen<br />
in den Bearbeitungszentren<br />
jährlich rund 150 Tonnen<br />
emulsionsbehaftete Aluminiumspäne<br />
an.<br />
Dass das Handling der<br />
Späne effizient, sauber und<br />
umweltschonend gelöst werden<br />
muss, stand für die Verantwortlichen<br />
schon fest, als<br />
sie in den 1990er Jahren zusätzlich<br />
zum Druckguss auch<br />
die spanende Bearbeitung<br />
einführten. Von Beginn an<br />
setzen sie dabei auf Brikettieranlagen von<br />
Ruf, um Produktionsabfälle in wertvolle Sekundärrohstoffe<br />
umzuwandeln.<br />
Die Brikettieranlagen des Herstellers aus<br />
Zaisertshofen überzeugen bei ZF dabei bis<br />
heute. Die erste, Mitte der 1990er-Jahre installierte<br />
Presse wurde 2001 durch eine andere<br />
Ruf-Anlage ersetzt, die besser zum aktuell<br />
anfallenden Spänevolumen passte.<br />
Diese Maschine vom Typ RB 4/3000/60<br />
arbeitet heute noch und hat bislang innerhalb<br />
von etwa 42 000 Stunden Betriebszeit<br />
rund 6 Millionen Aluminiumbriketts produziert.<br />
Eine dritte Presse analoger Bauart<br />
soll diese Altanlage in absehbarer Zeit er -<br />
setzen. Zudem setzt ZF an weiteren Standorten<br />
ebenfalls Ruf-Brikettieranlagen ein,<br />
70 März 2018
sowohl für Aluminium als auch für Schleifschlamm.<br />
„Die wichtigsten Vorteile des Brikettierens<br />
liegen für uns in der Platzeinsparung,<br />
dem Umweltschutz und darin, die Verschleppung<br />
von Kühlschmierstoffen zu vermeiden“,<br />
erläutert Andreas Dotterweich,<br />
Manager bei ZF Gusstechnologie. So sinkt<br />
durch die Brikettierung das Schüttvolumen<br />
deutlich: Für lose Frässpäne liegt es bei etwa<br />
140 bis 150 kg/m 3 . Pro Tonne beanspruchen<br />
sie also fast sieben Kubikmeter Raum. Die<br />
Aluminiumbriketts hingegen füllen nur etwas<br />
mehr als ein Zehntel dieses Volumens.<br />
Entsprechend weniger Lagerplatz wird benötigt<br />
und die Abholung durch einen Metallhändler<br />
kann erheblich seltener erfolgen,<br />
was die Transportkosten senkt.<br />
Zwar stellt ZF Gusstechnologie an dieser<br />
Stelle keine eigene Amortisationsrechnung<br />
an, doch gibt es diese von zahlreichen anderen<br />
Anwendern. Allein infolge der stark vereinfachten<br />
Logistik liegt der Erlös von Spänebriketts<br />
gegenüber dem losen Span in vielen<br />
Fällen schon um rund 100 Euro pro<br />
Tonne höher. Hinzu kommen oft weitere<br />
Mehrerlöse, weil für Briketts bessere Vermarktungswege<br />
offen stehen, so dass sich<br />
der gesamte Mehrerlös auf viele 100 Euro<br />
pro Tonne summieren kann.<br />
Ein weiterer wichtiger Vorteil: Lose nasse<br />
Späne enthalten eine oft schwankende,<br />
schwer zu kontrollierende Restfeuchte, die<br />
bei der Vermarktung zum Abzug kommt.<br />
Demgegenüber handelt es sich bei Spänebriketts<br />
um einen definierten Aluminiumschrott,<br />
mit stets gleicher (geringer) Restfeuchte.<br />
Hierdurch wird Klarheit bei der<br />
Vermarktung erreicht, und Fehlabrechnungen<br />
werden vermieden.<br />
Metallspäne und Kühlschmierstoffe getrennt<br />
Durch das Pressen der Späne ergibt sich eine<br />
nahezu vollständige Trennung von Metall<br />
und KSS. Wenn die Späne bei ZF in die Brikettieranlage<br />
gefüllt werden, liegt der KSS-<br />
Anteil noch bei etwa 20 Prozent. Während<br />
des Pressvorgangs wird weitere Emulsion<br />
ausgepresst, wodurch die Restfeuchte in den<br />
Briketts auf rund drei Prozent sinkt. In Einzelfällen<br />
sind sogar noch niedrigere Werte<br />
möglich. Damit ist gewährleistet, dass beim<br />
Das Einfüllen der Alureste in den Vorratsbehälter<br />
der Presse (links) erfolgt<br />
mit einer in die Anlage integrierten<br />
Kippvorrichtung. Bild: Ruf<br />
weiteren Transport und der Lagerung keine<br />
KSS mehr austreten, die die Umgebung verschmutzen<br />
könnten.<br />
Die ausgepressten Kühlschmierstoffe<br />
werden in einer Wanne unter der Presskammer<br />
aufgefangen, von dort in Sammelbehälter<br />
gepumpt und dann entsorgt. Für die bei<br />
ZF Gusstechnologie genutzten Emulsionen<br />
wäre eine Aufbereitung und erneute Nutzung<br />
zu aufwendig. Besonders bei Unternehmen,<br />
die reine Öle als KSS einsetzen,<br />
lohnt es sich aber oft, die ausgepressten Öle<br />
zu filtern und erneut zu verwenden.<br />
Der Personalaufwand für das Brikettieren<br />
ist minimal – auch deshalb weil Ruf die<br />
Brikettieranlage mit einer automatischen<br />
Beschickungseinrichtung geliefert hat.<br />
Dotter weich erläutert, welche Tätigkeiten<br />
noch manuell ausgeführt werden müssen:<br />
„Der von den Spänen abgetropfte KSS wird<br />
aus dem doppelten Boden der Späneloren<br />
abgelassen, die Lore wird auf die Hebevorrichtung<br />
der Presse geschoben, per Knopfdruck<br />
das Anheben und Entleeren gestartet<br />
und anschließend die so automatisch entleerte<br />
Lore weggerollt.“<br />
Eine Lichtschranke im Inneren des Trichters<br />
erkennt, sobald sich genügend Späne in<br />
dem Trichter befinden und startet die Brikettieranlage<br />
automatisch. Durch den hohen<br />
hydraulischen Druck werden die losen<br />
Aluspäne zu festen Briketts gepresst und anhaftende<br />
KSS fast vollständig ausgepresst.<br />
Anschließend schiebt die Anlage die fertigen<br />
Briketts über eine Auslaufschiene direkt in<br />
einen Sammelbehälter, der etwa einen Kubikmeter<br />
fasst. Sobald die Presse alle Späne<br />
brikettiert hat, stoppt die Maschine ebenfalls<br />
automatisch und wartet auf neues Material.<br />
Bei ZF Gusstechnologie befindet sich die<br />
Anlage während der gesamten Betriebszeit,<br />
von 144 Stunden pro Woche, im Stand-by-<br />
Modus. In etwa 75 Prozent dieser Zeit arbeitet<br />
sie und verpresst Späne mit einem<br />
Durchsatz von rund 50 kg/h.<br />
Gerüstet für mannlosen Betrieb<br />
Ruf-Pressen, die bei anderen Anwendern an<br />
automatische Sammel- und Fördersysteme<br />
für Späne angeschlossen sind, arbeiten auch<br />
mannlos rund um die Uhr. Lediglich die mit<br />
Briketts gefüllten Sammelbehälter müssen<br />
dort manuell gegen leere Container ausgetauscht<br />
werden. Für ZF Gusstechnologie<br />
hat sich laut Dotterweich eine solche direkte<br />
Anbindung allerdings nicht gelohnt, weil die<br />
anfallenden Spänemengen zu gering sind.<br />
In Anbetracht der guten Erfahrungen mit<br />
Ruf-Anlagen in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
war für die Verantwortlichen klar,<br />
dass auch bei der Ersatzbeschaffung für die<br />
laufende Presse die Brikettierspezialisten aus<br />
Zaisertshofen zum Zug kommen werden.<br />
Denn „die Anlage läuft sehr zuverlässig“,<br />
betont Oliver Kniesburges, der als Servicetechniker<br />
für die CNC-Maschinen zuständig<br />
ist und nebenbei auch die Brikettierpresse<br />
betreut.„Daher war die Entscheidung in<br />
punkto Ersatzbeschaffung relativ einfach<br />
und schnell getroffen“, ergänzt Dotterweich.<br />
Er ist sich dementsprechend sicher,<br />
dass der Wechsel zur neuen Anlage genauso<br />
glatt abläuft, wie die früheren Installationen:<br />
„Das wird nicht länger als einen Tag<br />
dauern: Alte Anlage raus, neue rein, anschließen,<br />
starten, fertig.“<br />
■<br />
Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
www.brikettieren.de<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1015<br />
März 2018 71
SPECIAL Grindtec<br />
Sächsischer Filterspezialist schafft Lösungen für komplexe Feinstfiltrationsaufgaben<br />
Filteranlagen unterstützen<br />
hochpräzise Fertigung<br />
Kühlschmierstoffe wie z. B. Schleiföle sind gängige Hilfsstoffe der<br />
Fertigung. Sie haben es allerdings „in sich“, wenn die Beladung mit<br />
Abtrag nicht gefiltert wird: Es entsteht eine abrasive Flüssigkeit, die<br />
die Produktqualität vermindert. Ein Problem für hochpräzise Fertigungen<br />
– und damit eine Aufgabe für den Filterspezialisten Lehmann-UMT.<br />
■■■■■■ Im ersten Fall geht es um das<br />
Schleifen von Glas, Glaskeramik und Hochleistungskeramiken<br />
bei Berliner Glas. Typische<br />
Produkte sind kundenspezifische<br />
Chucks, Präzisionsstrukturbauteile, Referenzspiegel<br />
sowie Stage- und Optikmodule,<br />
die in komplexen Anlagen für die Chipherstellung<br />
eingesetzt werden. Maßhaltigkeiten<br />
liegen dabei unter 10 nm, für die neueste<br />
Gerätegeneration spricht man von unter 5<br />
bis 3 nm.<br />
Die Verwendung von Hochleistungs-<br />
(Glas-)Keramiken ist hier zwingend, weil sie<br />
sich durch äußerst geringen Ausdehnungs-<br />
Berliner Glas verwendet Diamant-besetzte<br />
Schleifstifte und Schleifscheiben in verschiedensten<br />
Konfigurationen, die mittels<br />
Hochleistungsschleiföl, z. B. von Oelheld,<br />
innen und außen gekühlt werden.<br />
Bild: Oelheld<br />
koeffizienten, gute Materialhomogenität,<br />
Langzeitstabilität sowie kaum schwankende<br />
mechanische Eigenschaften auszeichnen. Allerdings<br />
sind diese Keramiken extrem hart<br />
und damit anspruchsvoll in der Bearbeitung.<br />
Auf speziellen CNC-Maschinen erhält<br />
ein keramischer Rohling durch Schleifen,<br />
Läppen und Polieren die nötige Formgebung<br />
mit geschliffenen Funktionskanten<br />
oder Leichtgewichtsstrukturen in der geforderten<br />
Endqualität.<br />
Berliner Glas verwendet dazu Diamantbesetzte<br />
Schleifstifte und Schleifscheiben in<br />
verschiedensten Konfigurationen, die mittels<br />
Hochleistungsschleiföl, z. B. von der Firma<br />
Oelheld, innen und außen gekühlt werden.<br />
Gleichzeitig führt das dünnflüssige<br />
Schleiföl den Glas- oder Keramikabtrag<br />
vom Werkstück ab. Um das Schleiföl weiter<br />
verwenden zu können, muss der Abtrag aus<br />
dem Medium entfernt werden.<br />
Trotz verschiedener Versuche im eigenen<br />
Haus konnte Berliner Glas weder ein zur<br />
sauberen Produktion passendes Verfahren<br />
noch die gewünschte Filtergüte erreichen,<br />
geschweige denn einen echten geschlossenen<br />
Kreislauf für das Öl. Die Alternative fand<br />
das Unternehmen bei den Spezialisten von<br />
Lehmann-UMT: Herausfordernde Lösungen<br />
in der Feinstfiltration für Hochleistungsproduktionsprozesse<br />
sind ein Kerngeschäft<br />
des Unternehmens aus Pöhl.<br />
Nach eingehender Analyse hat Lehmann-<br />
UMT im Technikum durch zahlreiche Testanwendungen<br />
sowie Filtrationsversuche mit<br />
verschiedenen Filtrationsebenen und Kombinationen<br />
an Filtertechniken schließlich eine<br />
Lösung gefunden, wie man die gewünschten<br />
Feinstfiltrationsergebnisse valide<br />
und dauerhaft erreichen kann.<br />
Es entstand eine Öl-Feinstfilteranlage,<br />
die ohne den Einsatz von Filterhilfsstoffen<br />
die geforderte Filterfeinheit von 2–3 μm in<br />
der Vollstromfiltration erreicht. Über das<br />
3-stufige System werden 100 bis 400 Liter<br />
Schleiföl pro Minute geleitet, gefiltert und<br />
wieder der CNC-Maschine im geschlossenen<br />
Kreislauf zugeführt.<br />
72 März 2018
ACTIVE INTO<br />
THE FUTURE<br />
Wie Herr Pisch, Prozessingenieur des<br />
Fachbereichs bei Berliner Glas, ausführt, ist<br />
die anlagentechnische Ergänzung der CNC-<br />
Maschinen durch das Filtersystem eine Art<br />
„Zusammenwachsen“ und ein großer<br />
Schritt zu mehr Produktionsleistung.<br />
Die Feinstfilteranlage der Lehmann-<br />
UMT ermöglicht ein kontinuierliches Fahren<br />
der CNC-Maschinen und damit letztlich<br />
einen höheren Output des Unternehmens<br />
ohne qualitative Einbußen. Das gelte vor allem<br />
mit Blick auf Wiederholbarkeit und Genauigkeit<br />
bei den Produktionsergebnissen.<br />
Längere Maschinenstandzeiten sind ein zusätzliches<br />
Plus.<br />
an dieser Stelle soweit, dass das Schleiföl sogar<br />
auf Temperatur gehalten wird, die sich<br />
nur im Bereich von 0,5 K vom Zielbereich<br />
entfernen darf. Drehzahl, Schnittwerte und<br />
Vorschub der CNC-Maschinen sind hierauf<br />
abgestimmt, um so die erforderlichen Messwerte<br />
beim Endprodukt zu erreichen.<br />
Damit ist es ebenso wichtig, das Schneidöl<br />
von den Partikeln zu reinigen, um beständig<br />
gleichbleibende Produktqualität vorweisen<br />
zu können. Es hat sich bei WSZE mittlerweile<br />
erwiesen, dass der „Hilfsstoff“<br />
Schleiföl durch den Einsatz des neuen Filtersystems<br />
eine projektierte Einsatzzeit von<br />
größer 5 Jahren erreichen wird.<br />
MASCHINENBAU<br />
Halle 2 • Stand 2147<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
UMWELTTECHNIK<br />
Feinstfilteranlage von Lehmann-UMT<br />
bei Berliner Glas. Bild: Berliner Glas<br />
Fertigen und Nachschleifen von<br />
VHM-Werkzeugen<br />
Genauigkeit ist das geeignete Stichwort, um<br />
zum zweiten Fall überzuleiten – dem Anfertigen<br />
und Nachschleifen von Bohrern und<br />
Fräsern für Industrieanwendungen aus Vollhartmetall<br />
beim Werkzeugschleifzentrum<br />
Erzgebirge (WSZE). Besonders dann, wenn<br />
es um kleinste Bauteile und „Mikrowerkzeuge“<br />
von einem, drei oder fünf Millimetern<br />
Durchmesser geht, hat sich das Unternehmen<br />
in den letzten Jahren einen Namen<br />
gemacht.<br />
Wie zu erwarten, wird auch auf den<br />
CNC-Maschinen des WSZE Schleiföl beim<br />
Bearbeitungsvorgang eingesetzt, um neben<br />
den Kühlaufgaben die Abfuhr metallener<br />
Kleinstpartikel oder Partikel der Beschichtungen<br />
sicherzustellen. „Genauigkeit“ geht<br />
Generell lässt sich folgern, dass sich die<br />
genauere Betrachtung des „Hilfsstoffes“<br />
Schleiföl und seiner Feinstfiltration definitiv<br />
lohnt. Beide Anwenderunternehmen bescheinigen<br />
den Lehmann-UMT-Anlagen,<br />
dass nicht nur die Feinstfiltrationsergebnisse<br />
im jeweiligen Zielbereich liegen, sondern<br />
zusätzlich Kosten reduziert werden können:<br />
das gereinigte Schleiföl bleibt länger in Verwendung,<br />
behält seine Eigenschaften und<br />
verlängert die Standzeit der Werkzeuge und<br />
Maschinen. Die Investition in eine Feinstfilteranlage<br />
amortisiert sich dadurch und über<br />
perfekte Produktqualität innerhalb kürzester<br />
Zeit.<br />
■<br />
Lehmann-UMT GmbH<br />
www.lehmann-umt.de<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2049<br />
Mehr als<br />
60 Jahre<br />
Kreiselpumpentechnologie!<br />
Mit kreativen Ideen und modernen<br />
Fertigungsmethoden entwickeln<br />
wir kundenspezifische Pumpenkonzepte.<br />
Energieeffizienz,<br />
Langlebigkeit und nicht zuletzt<br />
wirtschaftliche Aspekte machen<br />
unsere Produkte so erfolgreich.<br />
Machen Sie mit uns den Schritt<br />
in die Zukunft – wir sind bereit!<br />
Schmalenberger GmbH + Co. KG · D-72013 Tübingen<br />
Tel.: +49(0)7071-7008-0 · www.schmalenberger.de<br />
März 2018 73
SPECIAL Grindtec<br />
Moderne Filtertechnik verbessert Bearbeitungsqualität beim Schleifen<br />
Für KSS in höchster Reinheit<br />
In der Feinstbearbeitung nehmen die Anforderungen an erzeugter<br />
Präzision und Oberflächenqualität immer weiter zu. Doch je feiner<br />
die Zerspanung, desto mehr steigt der Anteil feinster Partikel im<br />
Schleiföl, was wiederum die Qualität des Bearbeitungsergebnisses<br />
gefährdet. Wie man diese Spirale mit modernster Filtertechnik<br />
durchbrechen kann, zeigt Knoll Maschinenbau auf der Grindtec.<br />
■■■■■■ Für hochwertige Schleifergebnisse<br />
ist die Feinstreinigung der Schleiföle<br />
und anderer Kühlschmiermittel (KSS) unerlässlich.<br />
Dieses Aufgabengebiet innerhalb<br />
der Hartmetall-, HSS- und Gussbearbeitung<br />
ist die Domäne des modular aufgebauten<br />
Filters Micropur von Knoll Maschinenbau,<br />
Bad Saulgau. Mit ihm lassen sich Filterfeinheiten<br />
kleiner 3 μm erzielen, und durch seine<br />
spezielle Konstruktion kommt er ohne<br />
Filterverbrauchsstoffe aus, was wesentlich<br />
zu seiner hohen Wirtschaftlichkeit beiträgt.<br />
Deshalb hat sich der Feinstfilter vielfach<br />
bewährt – vom kleinsten Standardmodell,<br />
dem Micropur 120, der zwei rückspülbare<br />
Filterelemente für rund 120 Liter Filterleistung<br />
enthält, über Einzelanlagen in den Baugrößen<br />
240 und 480 bis zu individuell konfigurierten,<br />
zentralen Filteranlagen für ganze<br />
Fertigungsbereiche. Für jede Baugröße<br />
bietet Knoll ein automatisches, wartungsfreies<br />
Abschlammsystem (AK) als integrierten<br />
Bestandteil der Filteranlage. Es separiert<br />
Öl und Späne und befördert letztere in ein<br />
beliebiges Behältnis. Das Öl wird wieder der<br />
Maschine zugeführt.<br />
Auf der Grindtec stellen die schwäbischen<br />
Filterspezialisten die aktuellen Modelle<br />
vor. Sie zeigen eine Anlage mit verkürztem<br />
Behälter und einem beispielhaften Filtermodul<br />
Micropur 480 M|AK 25, das maximal<br />
480 l/min filtern kann. In Großanlagen lassen<br />
sich bis zu vierzig solcher Module kombinieren.<br />
Das damit reinigbare KSS-Volumen<br />
von über 19 m 3 /min genügt für weit<br />
über 250 Maschinen.<br />
Beim Micropur 240 B|AK 5 steht das<br />
„B“ für Bypass-Betrieb. Er ist vom äußeren<br />
Erscheinungsbild und den Abmessungen nahezu<br />
identisch mit der Standardanlage Micropur<br />
120|AK 5, eignet sich jedoch nicht<br />
zur direkten Versorgung eines Bearbeitungs-<br />
prozesses. Vielmehr dient er zur ergänzenden<br />
Badpflege an bestehenden Anlagen, deren<br />
Filter allein nicht in der Lage sind, die<br />
Feinpartikel herauszufiltern. Die Micropur-<br />
Bypass-Anlagen sind autark funktionsfähig,<br />
also ohne Schnittstellenanbindungen oder<br />
Eingriffe in vorhandene Steuerungen. Damit<br />
lassen sie sich problemlos auch an Systemen<br />
anderer Hersteller betreiben.<br />
Automatisierter Schlammaustrag<br />
Knoll kombiniert den Feinstfilter Micropur<br />
in jeder Größe mit einem jeweils von der<br />
Kapazität her abgestimmten, integrierten<br />
Abschlammkonzentrator AK, der für einen<br />
automatisierten Schlammaustrag sorgt. Dadurch<br />
sind keinerlei manuelle Eingriffe erforderlich,<br />
und die Filteranlagen können bedienerlos<br />
betrieben werden. Im Bedarfsfall<br />
bietet Knoll zudem an, eine zusätzliche<br />
Schlammtrocknung zu integrieren.<br />
Auf der Grindtec zeigt Knoll auch den<br />
Vakuumfilter VL, einen Hochleistungsfilter<br />
zum Reinigen von Kühlschmierstoffen<br />
(KSS) spanabhebender Bearbeitungsverfah-<br />
Das Filtermodul<br />
Micropur 480<br />
M|AK 25 kann<br />
bis zu 480 l/min<br />
filtern. Bild: Knoll<br />
Beim Feinstfilter Micropur<br />
240 B|AK 5 steht das „B“ für<br />
Bypass-Betrieb. Solche Micropur-Bypass-Anlagen<br />
sind autark<br />
funktionsfähig und lassen<br />
sich problemlos auch an<br />
Systemen anderer Hersteller<br />
betreiben. Bild: Knoll<br />
74 März 2018
en, der sich ebenfalls für Fein- und Feinstbearbeitungen<br />
verwenden lässt. Neben der<br />
Funktion „Filtern“ bietet der Vakuumfilter<br />
VL die Funktion „Trocknen“ zur Rückgewinnung<br />
des wertvollen KSS und Reduzierung<br />
der Entsorgungskosten. Durch seine<br />
bedarfsgeregelte Filtration ist er besonders<br />
energieeffizient. Er lässt sich sowohl mit als<br />
auch ohne Filterverbrauchsstoffe betreiben<br />
und eignet sich, um wassermischbare und<br />
nicht wassermischbare Kühlschmierstoffe<br />
zu filtern. Er kommt sowohl bei Einzelanlagen<br />
als auch bei modular aufgebauten Zentralanlagen<br />
zum Einsatz.<br />
Des Weiteren stellt Knoll eine moderne<br />
Zentrifuge CA 100 aus, die in der Schleifölreinigung<br />
mit ihrer bewährten Technologie<br />
hohe Bedeutung hat. Sie übernimmt in vielen<br />
Filteranlagen die Badpflege und verhindert<br />
die Aufkonzentration von Feinpartikeln.<br />
Auch für Nachrüstungen an bestehenden<br />
Systemen wird diese Anlagentechnik<br />
gern verwendet.<br />
■<br />
Knoll Maschinenbau GmbH<br />
www.knoll-mb.de<br />
Grindtec Halle 5 Stand 5110<br />
Der Vakuumfilter VL ist ein Hochleistungsfilter, der<br />
sich ebenfalls zum Reinigen von Kühlschmierstoffen<br />
in der Fein- und Feinstbearbeitung verwenden lässt.<br />
Bild: Knoll<br />
Schleifen, Entgraten, Polieren, Verrunden und Planläppen<br />
Breites Programm für die Feinbearbeitung<br />
■■■■■■ Neue Feinbearbeitungsmaschinen<br />
zum Schleifen, Entgraten, Polieren,<br />
Kantenverrunden und Planläppen präsentiert<br />
MAW auf der Grindtec. Weltpremiere<br />
feiert dabei die kompakte Planpoliermaschine<br />
Compact-Polish von Gerber. Die Maschine<br />
ist bereits im Kundeneinsatz und liefert<br />
hervorragende Oberflächenergebnisse beim<br />
Planpolieren von harten und weichen Materialien.<br />
Neu ist auch die Bürst-Poliermaschine<br />
BP-MX mit Messsystem und Ölkühlung.<br />
In der gezeigten Ausbaustufe als hochpräzise<br />
Entgrat- und Poliermaschine mittels Diamant-Bürstentechnologie<br />
lassen sich Kantenverrundungen<br />
im Mikrobereich reproduzierbar<br />
herstellen.<br />
Weitere Neuheiten sind die Polyservice<br />
Wirbelschliff-Rundvibrations-Gleitschleifmaschine<br />
P30 HF-V-Touch, die Polyservice<br />
Teller-Fliehkraft-Gleitschleifmaschine Polydisc<br />
SL-16-N3-GL sowie der Teilespeicher<br />
und Chargierer Depot-Mini, der kleine Teile<br />
nach der Schleifbearbeitung speichert, wenn<br />
diese zum Beispiel über ein Ausführband<br />
oder eine Rutsche aus der Schleifmaschine<br />
ausgegeben werden.<br />
■<br />
MAW Werkzeugmaschinen GmbH<br />
www.maw-gmbh.de<br />
Grindtec Halle 1 Stand 1017<br />
Gerber Planpoliermaschine Compact-Polish. Bild: MAW<br />
Kanalabscheider<br />
So kraftvoll und einzig wie ein weißer Tiger!<br />
saubere Abluftkanäle<br />
ölfreie Hallen und Maschinen<br />
selbstreinigende<br />
XCYCLONE ® Abscheider<br />
mechanisch und/oder<br />
elektrostatisch<br />
hoher baulicher<br />
Brandschutz Tel.: +49 (0) 7042 373 0<br />
www.reven.de/nebeltod<br />
REVEN ®<br />
XCYCLONE ®<br />
März 2018 75
SPECIAL Grindtec<br />
Leistungsfähige Kühl- und Schmierstoffe für die Feinstbearbeitung<br />
Abgestimmte Medien<br />
für Schleifprozesse<br />
Speziell auf Schleifprozesse abgestimmte Kühl- und<br />
Schmierstoffe stellt Oemeta auf der Grindtec vor. Sie zeigen<br />
optimiertes Spül- und Benetzungsverhalten, verhindern<br />
Schleifbrand und erfüllen neben hoher Dynamik<br />
obendrein Transportaufgaben auch bei Feinstabrieb.<br />
■■■■■■ „Was nur wenige wissen: Wir haben früher<br />
auch Schleifscheiben hergestellt. Darum fühlen wir uns<br />
auf der Grindtec als Experten für Kühlschmierstoffe<br />
sehr gut platziert“, erzählt Malte Krone, Leiter Produktmanagement<br />
bei Oemeta Chemische Werke GmbH. Der<br />
Hersteller leistungsfähiger Schneid- und Schleiföle sowie<br />
hocheffizienter Kühlschmierstoffe zeigt dieses Jahr<br />
auf der Messe erneut innovative Produkte für die<br />
Schleifbearbeitung, die wenig Schaum und Nebel erzeugen.<br />
Darunter sind GTL-Öle, die ölfreien Konzentrate<br />
Frigomet BF 600 und Frigomet DP 455 V sowie mit<br />
Novamet 900 B eine Emulsion zum Schleifen.<br />
„Oft wird vergessen, dass man für Schleifbearbeitungen<br />
auch Emulsionen einsetzen kann“, betont Krone. So<br />
bringt das bor- und formaldehydfreie Novamet 900 B<br />
neben einer hohen Schmierleistung einen besseren Abtransport<br />
von hydrophoben Feinstpartikeln und deutlich<br />
höhere Werkzeugstandzeiten.<br />
Ölfrei und leistungsstark<br />
Die ölfreien Frigomet BF 600 und DP 455 V lassen sich<br />
hervorragend filtrieren und überzeugen durch geringe<br />
Rückstände, gutes Spül- und Benetzungsverhalten sowie<br />
hohe Abtragsleistung. Zudem sind sie bor- und formaldehydfrei.<br />
Frigomet DP 455 V ist sogar frei von Bakteriziden<br />
und Silizium. Es ist besonders geeignet für Oberflächen,<br />
die nachbehandelt werden, darunter auch Glasflächen.<br />
Weil es keine Rückstände hinterlässt, vertrauen<br />
unter anderem Hersteller von Ceranfeldern darauf, die<br />
ihre Produkte anschließend prozesssicher beschichten<br />
können. Frigomet BF 600 weist eine hohe Schmierleistung<br />
auf, so dass es sich sogar für Standardbearbeitungen<br />
mit bestimmter Schneide eignet.<br />
Die GTL-Öle sind frei von organischem Stickstoff,<br />
Aromaten, Schwermetallen, Zink- und Chlorverbindungen<br />
und weisen dennoch exzellente Leistungswerte auf.<br />
So liegt der Flammpunkt um bis zu 17 Prozent höher<br />
und die Verdampfungsneigung bis zu 60 Prozent geringer<br />
als bei herkömmlichen Mineral- oder Hydrocrack -<br />
ölen. Das sorgt für besseren Arbeitsschutz und geringeren<br />
Verbrauch. Höhere Schmierleistungen und verbesserte<br />
Schaumverhalten mindern den Verschleiß um bis<br />
zu 20 Prozent. Das macht Prozesse sicherer und verlängert<br />
Werkzeugstandzeiten.<br />
Weil die GTL-Öle zudem nach EN ISO<br />
10993-5:2009 nicht zytotoxisch sind, eignen sie sich für<br />
den Einsatz in der Medizintechnik, im Besonderen für<br />
die Bearbeitung von Implantaten.<br />
■<br />
Oemeta Chemische Werke GmbH<br />
www.oemeta.com<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2149<br />
Oemeta zeigt auf der Grindtec spezielle Kühl- und<br />
Schmierstoffe für Schleifbearbeitungen. Bild: Oemeta<br />
76 März 2018
Bestens geeignet für Emulsionen, Schleif- und Schneidöle<br />
Pumpe fördert stark lufthaltige<br />
Medien<br />
■■■■■■ Für das Fördern stark lufthaltiger<br />
Flüssigkeiten wie Emulsionen, Schleifund<br />
Schneidölen eignet sich die Schlürf-<br />
Eintauchpumpe Typ SZ von Schmalenberger.<br />
Das Laufrad der SZ, die auf der Grindtec<br />
in Augsburg zu sehen sein wird, kombiniert<br />
ein offenes Kreiselpumpenlaufrad mit<br />
einem Verdichterlaufrad, was ein gleichzeitiges<br />
Fördern von Luft und Medien mit<br />
Schmutzpartikeln ermöglicht.<br />
Damit ist die SZ Pumpe laut Hersteller<br />
die ideale Schlürf-Eintauchpumpe für fast<br />
alle Prozesse in der Schleiftechnik und der<br />
Schwerzerspanung. Durch die offene Laufradkonstruktion<br />
können Fremdpartikel bis<br />
zu einer Größe von 20 mm Durchmesser<br />
problemlos gefördert werden.<br />
Schmalenberger bietet diesen Pumpentyp<br />
für Fördermengen von 50 – 1800 l/min und<br />
Förderhöhen von bis zu 50 mWs an. Eine<br />
wartungsfreie Drosselspaltdichtung aus Siliziumkarbid<br />
sorgt für die notwendige Abdichtung<br />
und Führung der Welle. Auch<br />
stark verschmutzte Medien mit hohen Lufteinschlüssen<br />
bis zu 15 Vol. % können gefördert<br />
werde. Die Pumpen sind in folgenden<br />
Motorausführungen erhältlich: bis 3 kW<br />
230/400 V 50 Hz, ab 4 kW 400/690 V 50<br />
Hz; weitere auf Anfrage.<br />
■<br />
Schmalenberger GmbH & Co. KG<br />
www.schmalenberger.de<br />
Grindtec Halle 2 Stand 2147<br />
Die Schlürf-Eintauchpumpe Typ SZ ist auf der<br />
Grindtec zu sehen. Bild: Schmalenberger<br />
Spänefördererrer<br />
Späneförderer von BMF setzen in vielen Größen und Ausführungen<br />
Standards im Markt. Durch den Serieneffekt realisiert die BMF kurze<br />
Lieferzeiten und ein erstaunliches Preis-Leistungsverhältnis.<br />
www.bmf.de<br />
März 2018 77
SPECIAL Grindtec<br />
Kühlschmierstoff – der unterschätzte Produktivitätsfaktor<br />
Flüssiges Werkzeug<br />
Beim Zerspanen sind diverse Faktoren für die Produktivität maßgebend:<br />
Material, Maschine, Werkzeug und auch der Kühlschmierstoff.<br />
Letzterer liefert einen oft unterschätzten, aber sehr zentralen<br />
Beitrag. Blaser Swisslube bietet hochspezialisierte Kühlschmierstoffe,<br />
die auch die komplexesten Schleif-Anforderungen meistern.<br />
Auf der Grindtec präsentieren die Schweizer das neue Hochleistungsschleiföl<br />
Blasogrind GTC 7.<br />
■■■■■■ Der Kühlschmierstoff, bekräftigen die Experten<br />
bei Blaser, kann weit mehr sein als „das notwendige<br />
Übel“ wie manch einer denkt. Richtig eingesetzt,<br />
wird er nämlich zum flüssigen Werkzeug. Die Blaser-<br />
Fachleute im Verkauf, im Forschungs- und Entwicklungslabor,<br />
im Technologiecenter und im Kundendienst<br />
durchleuchten den Fertigungsprozess der Kunden als<br />
Ganzes. „Durch diese umfassende Fachkompetenz wird<br />
der Kühlschmierstoff zu einer genau auf die Bedürfnisse<br />
des Partners zugeschnittene Lösung, die sowohl die Produktivität<br />
steigert als auch die Wirtschaftlichkeit und<br />
Bearbeitungsqualität erhöht“, erläutert Geschäftsführer<br />
Marc Blaser. „Deswegen nennen wir es das flüssige<br />
Werkzeug.“<br />
Was viele nicht wissen: Der Kühlschmierstoff macht<br />
lediglich 0,5 Prozent der Fertigungskosten eines produzierten<br />
Werkstücks aus, hat aber auf bis zu 99,5 Prozent<br />
der Fertigungskosten Einfluss. „Mit einer kleinen Veränderung<br />
des Kühlschmierstoffes kann also eine große<br />
Hebelwirkung auf die Produktivität und die Maschinenkosten<br />
ausgelöst werden“, so Marc Blaser.<br />
Im hauseigenen und in der Branche einzigartigen<br />
Technologiecenter testen die Blaser-Experten die Kühlschmierstoffe<br />
schon in der Entwicklungsphase auf Herz<br />
und Nieren. Neben topmodernen Dreh- und Fräsmaschinen<br />
verfügt das Technologie Center auch über eine<br />
Schleifmaschine der neuesten Generation.<br />
Besonders komplex: Schleifen<br />
Der Schleifprozess stellt an einen Kühlschmierstoff besonders<br />
hohe Ansprüche, da das Schleifen ein sehr komplexer<br />
Vorgang ist. Idealerweise wird ein hoher Abtrag<br />
ohne Zerstörung des Materials durch Wärme, Druck<br />
oder Vibrationen erzielt und die geforderten Toleranzen<br />
und Oberflächengüten erreicht – und das möglichst prozesssicher<br />
und mit hoher Standzeit der Schleifscheibe<br />
und des Kühlschmierstoffes. „Beim Schleifen werden 90<br />
Prozent der zugeführten Energie in Wärme umgewandelt<br />
und nur zehn Prozent für die Spanbildung verwendet“,<br />
erklärt Marc Blaser. „Der Kühlschmierstoff muss<br />
78 März 2018
Im hauseigenen Technologiecenter<br />
testen die Blaser-Experten die<br />
Kühlschmierstoffe schon in der<br />
Entwicklungsphase auf Herz und<br />
Nieren. Bild: Blaser<br />
diese Wärme abführen und in allen Phasen unterstützend<br />
wirken.“<br />
Auf der Schleiftechnik-Leitmesse Grindtec wird Blaser<br />
Swisslube unter anderem das neu entwickelte Hochleistungsschleiföl<br />
Blasogrind GTC 7 vorstellen. Die leistungsorientierte<br />
Formulierung sorgt für hohe Abtragsraten<br />
und ausgezeichnete Oberflächengüte. Der sehr<br />
schnelle Luftaustrag ermöglicht eine optimale Kühlleistung.<br />
Am Messetand können Besucher mit eigenen Augen<br />
beobachten, wie schnell Schaum und Luftblasen<br />
beim Blasogrind GTC 7 verschwinden. Weitere Vorteile<br />
des Hochleistungsöls sind die farblose Transparenz und<br />
der neutrale Geruch.<br />
■<br />
„Keine einzige Luftblase zu erkennen“<br />
Rico Pollak, Verantwortlicher für das Segment<br />
Schleifen bei Blaser Swisslube, erklärt die Vorteile<br />
des neuen Schleiföls Blasogrind GTC 7.<br />
mav: Was zeichnet dieses neue Schleiföl aus?<br />
Pollak: Bei Blasogrind GTC 7 handelt es sich um<br />
ein Hochleistungsschleiföl. Wir haben bei der Formulierung<br />
alles daran gesetzt, die Leistung zu optimieren:<br />
Hohe Abtragsraten, lange Abrichtintervalle<br />
und eine ausgezeichnete Oberflächengüte.<br />
Damit ist das Produkt besonders geeignet für das<br />
Werkzeugschleifen und Nachschärfen, aber auch<br />
für das Profil- und Tiefgangschleifen.<br />
mav: Sie betonen auch den schnellen Luftaustrag?<br />
Pollak: Ja, der schnelle Luftaustrag ist beim<br />
Schleifen sehr wichtig. Er ermöglicht eine optimale<br />
Kühlleistung, verhindert Mikrorisse im Werkzeug<br />
Rico Pollak ist bei Blaser Swisslube für das<br />
Segment Schleifen verantwortlich. Bild: Blaser<br />
und erlaubt den Einsatz kleiner Maschinentanks. Auf der Grindtec werden wir demonstrieren,<br />
wie schnell der Luftaustrag beim Blasogrind GTC 7 vonstatten geht – in kürzester Zeit<br />
ist keine einzige Luftblase zu erkennen!<br />
Blaser Swisslube AG<br />
www.blaser.com<br />
Grindtec Halle 7 Stand 7003<br />
<br />
<br />
14.-17.<strong>03.2018</strong><br />
<br />
<br />
ADDING<br />
VALUE<br />
WER BRIKETTIERT, PROFITIERT.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Tel. +49 (0) 8268/9090-20<br />
<br />
März 2018 79
02Werkzeuge<br />
Bei Helido 800 können<br />
Schneidplatten mit unterschiedlichen<br />
Formen in<br />
den Fräser eingesetzt werden.<br />
Das senkt die Werkzeugkosten.<br />
Bild: Iscar<br />
Wendeschneidplatten verbessern den Bearbeitungsprozess<br />
Intelligentes Fräsen<br />
mit neuer Werkzeugserie<br />
Mit den Wendeschneidplatten der Werkzeugserie High-Q-Line von<br />
Iscar für ein sehr hohes Zerspanvolumen, verbessern Anwender<br />
den Bearbeitungsprozess. Optimierte Schneidkanten erzeugen dabei<br />
sehr gute Oberflächengüten und bleiben lange in Form.<br />
■■■■■■ Eine intelligente Lösung speziell für kleine<br />
und mittlere Fertigungsbetriebe stellt Helido 800 dar.<br />
Anwender können Schneidplatten verschiedener Geometrien<br />
in ein- und denselben Fräser einsetzen. Helido<br />
800 arbeitet mit quadratischen oder oktagonalen, doppelseitigen<br />
Wendeschneidplatten mit acht oder 16<br />
Schneidkanten. Bei der neuesten Entwicklung ist es inzwischen<br />
möglich, zusätzliche Schneidplatten zu verwenden:<br />
runde, polygonale für das Fräsen mit hohen<br />
Vorschüben (high feed milling, HFM) und oktagonale,<br />
einseitige, die für die Zerspanung von Edelstahl geeignet<br />
sind. Damit nimmt der Fräskörper völlig unterschiedliche<br />
Arten von Schneidplatten auf. Helido 800 ist multifunktional.<br />
Durch den Einsatz einer jeweils geeigneten<br />
Schneidplatte können Kunden das Werkzeug in einen<br />
Planfräser für die Bearbeitung von Flächen, einen Konturfräser<br />
für die Bearbeitung von 3D-Oberflächen oder<br />
einen HFM-Fräser für effizientes Schruppen verwandeln.<br />
Die Serie Heli IQ Mill bearbeitet austenitische, rostbeständige<br />
Stähle sowie Titanlegierungen und hochhitzebeständige<br />
Legierungen auf Nickelbasis. Bei diesen<br />
Fräsern kommen Platten mit wendelförmigen Schneidkanten<br />
zum Einsatz. Das Werkzeug besitzt positive<br />
Spanwinkel und kommt bei der präzisen Erzeugung von<br />
90-Grad-Schultern zum Einsatz. Frühere Varianten haben<br />
nur zwei Schneidkanten besessen. Mit der Version<br />
Heli IQ Mill 390 bietet das Unternehmen jetzt Werkzeuge<br />
an, die Schneidplatten mit einer zusätzlichen dritten<br />
Schneidkante aufnehmen können.<br />
Helido 490 kann mit doppelseitigen Schneidplatten<br />
mit vier Schneidkanten eingesetzt werden. Die Fräser<br />
sind mit doppelseitigen Trigon-Wendeschneidplatten<br />
mit sechs wendelförmigen Schneidkanten bestückt. Die<br />
besondere Geometrie der Platten steigert in Kombina -<br />
tion mit Schneidstoffen die Produktivität und senkt die<br />
Bearbeitungskosten. Helido 690 überzeugt in der Semiund<br />
Schruppbearbeitung von Bauteilen aus Gusseisen<br />
und Stahl.<br />
Aluminium effizient bearbeiten<br />
Speziell für die wirtschaftliche Aluminiumbearbeitung<br />
gibt es die Heli-Alu HSM-Fräswerkzeuge. Beispielsweise<br />
erlaubt Heli-Alu eine sehr hohe Spindeldrehzahl. Bei<br />
hohen Rotationsgeschwindigkeiten treten starke Kräfte<br />
80 März 2018
Die Serie Heli IQ Mill 390<br />
kann Schneidplatten mit<br />
drei Schneidkanten aufnehmen.<br />
Dadurch ergeben sich<br />
längere Einsatzzeiten.<br />
Bild: Iscar<br />
Fräswerkzeuge ermöglichen hohe<br />
Spindeldrehzahlen für die schnelle<br />
Aluminiumbearbeitung. Bild: Iscar<br />
auf, die ein Wendeplattenwerkzeug im Futter verschieben<br />
kann. Dies beeinträchtigt die Bearbeitungssicherheit,<br />
weil Schwingungen entstehen können. Bei den<br />
HSM-Fräswerkzeugen umgeht man dieses Problem<br />
dank einer speziellen Einbettung der Wendeschneidplatten.<br />
Das ermöglicht eine Zerspanung mit hohen Spindeldrehzahlen<br />
– etwa 33 000 U/min bei einem Fräswerkzeug<br />
mit 50 Millimeter Durchmesser. Dies erhöht<br />
das Zeitspanvolumen (material removal rate, MRR)<br />
und senkt die Bearbeitungszeit.<br />
Für die Zerspanung von Titan-Bauteilen in der Luftund<br />
Raumfahrt ist ein großer Werkzeugüberhang erforderlich.<br />
Weil es dabei häufig zu Schwingungen kommt,<br />
kann sich das negativ auf die Qualität der Oberflächen,<br />
die Lebensdauer des Werkzeugs und den Lärmpegel auswirken.<br />
Um diese Probleme zu lösen, müssen Kunden<br />
die Fräsparameter reduzieren, was die Produktivität<br />
mindert. Eine passende Lösung sind schwingungsdämpfende<br />
Spannfutter und Dorne. Doch diese Werkzeuganordnung<br />
verursacht hohe Kosten. Der Hersteller entwickelte<br />
deshalb Schaftfräser mit Wendeschneidplatten<br />
der Serie Millshred P290. Dank der wellenförmigen<br />
Schneidkante der Schneidplatten werden die Späne in<br />
kleine Segmente geteilt. Durch dieses „Zerhacken“ verbessert<br />
sich der Prozess des Schruppfräsens unter anspruchsvollen<br />
Bedingungen, lästige Spänenester treten<br />
nicht auf. Wegen der vielseitigen Schneidgeometrien der<br />
Schneidplatten eignet sich diese Werkzeugfamilie für alle<br />
wichtigen Konstruktionsmaterialien. Mit Chatterfree<br />
Die Fräser sind mit doppelseitigen Trigon-Wendeschneidplatten<br />
mit sechs wendelförmigen Schneidkanten<br />
bestückt. Bild: Iscar<br />
wurde eine weitere Lösung entwickelt, Schwingungen<br />
wirkungsvoll zu reduzieren und damit die Bearbeitung<br />
sicherer zu machen.<br />
Die Schaftfräser aus Vollhartmetall sind mit ungleicher<br />
Teilung und variablem Drallwinkel verfügbar. Sie<br />
sorgen für stabile Prozesse in vielen Materialien. Ausgehend<br />
vom gleichen Designgrundsatz beinhaltet die High<br />
Q Line jetzt eine innovative, vibrationsarme Lösung für<br />
die Wendeplatten-Fräserfamilie Heli 2000. Die neue<br />
einseitige Schneidplatte, die in diese Werkzeuge eingesetzt<br />
werden kann, besitzt zwei Schneidkanten mit unterschiedlichen<br />
Neigungswinkeln. Durch diese Asymmetrie<br />
ergibt sich ein variierender Axialspanwinkel des<br />
Werkzeugs, ähnlich wie bei der Chatterfree-Serie. Damit<br />
verbessert sich die Werkzeugdynamik deutlich.<br />
März 2018 81
02Werkzeuge<br />
Die wendelförmige Schneidkante der Millshred<br />
P290-Schneidplatten sorgt für eine sehr gute Spanabfuhr.<br />
Bild: Iscar<br />
Der T-Slot lässt hohe Tischvorschübe zu.<br />
Bild: Iscar<br />
Top Leistung im 3D-Fräsen<br />
Mit der Serie Dove IQ Mill lassen sich<br />
beim Schruppen hohe Oberflächengüten<br />
erzeugen. Bild: Iscar<br />
Dove-IQ-Mill, die neue Serie von Fräswerkzeugen<br />
mit 45-Grad-Wendescheidplatten, verbessert die Produktivität,<br />
da die doppelseitige Schneidplatte eine komplexe<br />
Form mit positivem Span- und Neigungswinkel<br />
der Schneidkante besitzt. Dies ermöglicht ein optimales<br />
Schnittverhalten und eine gute Spanbildung. Aufgrund<br />
der Schwalbenschwanz ähnlichen Einbettung der Wendeschneidplatten<br />
im Fräskörper, geschliffene Schneidkanten<br />
und Wiper-Platten, wird eine sehr gute Oberflächenbeschaffenheit<br />
erreicht. Damit erzielen Dove-IQ-<br />
Mill-Werkzeuge bereits beim Schruppen spiegelglatte<br />
Flächen. Gleichzeitig sind diese Werkzeuge überaus<br />
wirtschaftlich: Die Dove-IQ-Mill-Schneidplatte verfügt<br />
über acht Schneidkanten für eine lange Einsatzdauer.<br />
Für das 3D-Fräsen, bei dem das Werkzeug in jedem beliebigen<br />
Winkel an das Werkstück herangeführt werden<br />
kann, empfehlen sich die neuen Round H606-Fräser der<br />
Helido-Familie. Sie verfügen über sechs 90-Grad-Segmente<br />
mit sechs hoch positiven, runden Schneiden, die<br />
das problemlose Eintauchen über eine Rampe ermöglichen.<br />
Die Schneidkanten haben eine Doppelfunktion:<br />
Sie sorgen für einen besseren Schnitt beim Rücklauf und<br />
wirken wie eine seitliche Wiper-Platte, wenn der Fräser<br />
in der Nähe einer vertikalen Wand zum Einsatz kommt.<br />
Der hoch positive Spanwinkel ermöglicht eine reduzierte<br />
Leistungsaufnahme.<br />
Die High Q Line umfasst auch neue Werkzeuge für<br />
das Fräsen von Nuten und Schlitzen. Bisher gab es beim<br />
Nutfräsen eine Art Grenze beim Durchmesser. Für bestimmte<br />
Werte waren Fräswerkzeuge mit Wendeschneidplatten<br />
verfügbar, für andere Abmessungen die<br />
Multi-Master Werkzeuge mit austauschbaren Vollhartmetall-Fräsköpfen.<br />
Die Lücke schließt nun in der IQ<br />
Line der T-Slot: eine Werkzeugfamilie mit runden Schäften<br />
und austauschbaren Vollhartmetallköpfen mit<br />
Durchmessern von 32 Millimetern (acht Zähne) und 40<br />
Millimetern (zehn Zähne). Ein besonders ruhiger Lauf<br />
und hohe Tischvorschübe sorgen für reibungslose Bearbeitungsprozesse.<br />
Im Vergleich zu ähnlichen Werkzeugsystemen<br />
ist eine bis zu 50 Prozent höhere Drehmomentübertragung<br />
möglich.<br />
■<br />
Iscar Germany GmbH<br />
www.iscar.de<br />
82 März 2018
Variable Maschinenschraubstöcke und Spannsysteme für die 5-Achs-Bearbeitung<br />
Flexible Werkstück-Spanntechnik<br />
■■■■■■ Speziell für Unternehmen, die<br />
ihre Produktionsabläufe automatisieren<br />
wollen, präsentiert der Unternehmensverbund<br />
Römheld auf der Metav ein breites<br />
Sortiment an flexibler Werkstück-Spanntechnik.<br />
Für kurze Rüstzeiten sorgt<br />
der Vario Line-Maschinenschraubstock<br />
der Firma Hilma<br />
mit schnell austauschbaren Backen<br />
und das Turmspannsystem<br />
TS für das gleichzeitige Spannen<br />
von bis zu 16 Werkstücken.<br />
Müssen Bauteile auf verschiedenen<br />
Maschinen gefertigt<br />
werden, ermöglichen Nullpunkt-Spannsysteme<br />
der Firma<br />
Stark eine komfortable und präzise<br />
Handhabung. Auf der Metav<br />
sind sowohl Systeme für<br />
Einsteiger als auch komplett automatisierbare<br />
Elemente wie das<br />
doppelt wirkende „System<br />
3000“ zu sehen. Der Messestand<br />
präsentiert außerdem<br />
schlanke Abstützelemente, die<br />
Werkstücke selbst an schwer zugänglichen<br />
Flächen in Hohlräumen<br />
und Vertiefungen halten,<br />
besonders flache Hebelspanner,<br />
exzentrische Bohrungsspanner<br />
für die 5-Seitenbearbeitung und<br />
eine drahtlose pneumatische<br />
Drucküberwachung für Spannelemente.<br />
In der Horizontalbearbeitung,<br />
für die manuelle, teil- oder<br />
auch vollautomatische Fertigung<br />
bietet der Hersteller mit<br />
der Reihe TS ein passendes<br />
Turmspannsystem. Es können 4,<br />
8 oder 16 Werkstücke gleichzeitig<br />
gespannt werden. Die patentierte<br />
Führung und Abdichtung<br />
garantieren ein hohes Maß an<br />
Stabilität, Präzision und Späneschutz.<br />
Neben dem bewährten<br />
System mit Dritter-Hand-Funktion<br />
ist die Baureihe TS Vector<br />
für die Fertigung schwerer<br />
Werkstücke zu sehen. Dazu<br />
kommt das rein hydraulische Modell TS H,<br />
das für automatisierte Prozesse entwickelt<br />
wurde.<br />
■<br />
Römheld GmbH<br />
www.roemheld-gruppe.de<br />
Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />
Das ist der MAPAL Effekt.<br />
Sie<br />
Alles<br />
aus einer<br />
Hand<br />
müssen Ihr Werkzeug höchst<br />
wirtschaftlich und effizient<br />
spannen.<br />
Entdecken Sie jetzt Werkzeug- und Service-Lösungen, die Sie vorwärts bringen:<br />
www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung<br />
Bis zu 16 Werkstücke<br />
können gleichzeitig<br />
mit den<br />
Turmspannsystemen<br />
der TS-Reihe gespannt werden.<br />
Bild: Röhmheld<br />
Wir<br />
liefern die Lösung für<br />
„spannende“ Prozesse.<br />
Augsburg<br />
14. - 17. März 2018<br />
Halle 3 | Stand 3109<br />
März 2018 83
02Werkzeuge<br />
Bohrwerkzeuge aus Schnellarbeitsstahl – gute Qualität zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Konventionell,<br />
etabliert, unverzichtbar<br />
Hartmetall oder HSS? Die Kompetenzen der Schneidstoffe sind klar<br />
verteilt. Insbesondere bei der Klein- und Mittelserienfertigung, bei<br />
instabilen Bearbeitungsverhältnissen und immer dann, wenn Zähigkeit<br />
gefordert wird, setzen Anwender nach wie vor auf Bohrwerkzeuge<br />
aus Schnellarbeitsstahl (HSS). Der Produktbereich HSS-<br />
Bohrwerkzeuge bei Gühring punktet mit einer großen Programmbreite<br />
und einer sehr hohen Fertigungstiefe.<br />
■■■■■■ Bei Bearbeitungssituationen mit schwierigen<br />
Aufspannverhältnissen oder zum Beispiel bei der Bearbeitung<br />
von dünnen Bauteilen oder Blechen, bei denen<br />
allgemein die Gefahr zum Durchbiegen oder zur Vibration<br />
der Bauteile besteht, sind HSS-Werkzeuge den<br />
Hartmetallwerkzeugen vorzuziehen. Werkzeuge aus<br />
Schnellarbeitsstahl können die hierbei auftretenden Belastungen<br />
wie zum Beispiel Querkräfte besser kompensieren<br />
und bieten dadurch eine hohe Prozesssicherheit.<br />
Zudem sind die HSS-Werkzeuge auch in der Fertigung<br />
von kleinen oder mittleren Losgrößen gefragt, da sie<br />
dort gute Qualität zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
versprechen.<br />
HSS ist nicht gleich HSS: Legierung und Veredelung<br />
Bohrer aus Schnellarbeitsstahl werden aus hochwertigen,<br />
sorgfältig ausgewählten Stahlsorten gefertigt. Je<br />
nach Einsatzfall der Bohrwerkzeuge kann entweder<br />
konventioneller HSS als Schneidstoff verwendet werden<br />
oder aber höherlegierte Sorten (HSCO) oder pulvermetallurgisch<br />
hergestellte Stähle (HSS-E-PM). Wolfram<br />
und Molybdän als Legierungselemente erhöhen dabei<br />
die Verschleißfestigkeit und die Anlassbeständigkeit des<br />
Schneidstoffes. Kobalt steigert zudem die Warmhärte<br />
und Anlassbeständigkeit. Schnellarbeitsstahlbohrer aus<br />
kobaltlegiertem HSCO eignen sich daher beispielsweise<br />
bei hohen Schnitttemperaturen oder bei ungünstiger<br />
Kühlung.<br />
Neben blanken Werkzeugen und beschichteten<br />
Werkzeugen mit erhöhter Verschleißfestigkeit kommen<br />
bei speziellen Einsatzfällen Werkzeuge mit weiteren<br />
Oberflächenveredelungen zum Einsatz. Fasennitrierte<br />
HSS/HSCO-Bohrer sind zum Beispiel für die Bearbeitung<br />
von Grauguss, Al mit hohem Si-Gehalt oder Stählen<br />
mit hohem Perlitgehalt empfehlenswert. Dampfbehandelte<br />
Werkzeuge können Kaltverschweißungen, wie<br />
Der Montagebohrer AeroX aus Gühring-HSCO-Stahl kommt auf<br />
Handbohrmaschinen oder maschinell zum Einsatz und eignet sich<br />
für allgemeine Montagearbeiten, zum Beispiel im Flugzeugbau.<br />
Bild: Gühring<br />
sie beispielsweise bei der Bearbeitung von kohlenstoffarmen<br />
Stählen auftreten, vermeiden.<br />
Mit einer jährlichen Reinvestition von ungefähr sieben<br />
Prozent des Umsatzes investiert Gühring in großem<br />
Maße in die Forschung und Entwicklung für seine Präzisionswerkzeuge.<br />
Neben modernen Schneidstoffen und<br />
speziell ausgelegten Hartmetallsorten, wird – entgegen<br />
der gängigen Annahmen – auch der Bereich HSS kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. So wurden einige Werkzeugspezialisten<br />
aus Schnellarbeitsstählen realisiert, die für<br />
bestimmte Anwendungsbereiche oder Bearbeitungsaufgaben<br />
zugeschnitten sind und Vollhartmetall hinsichtlich<br />
der Erfüllung dieser besonderen Bedingungen in<br />
den Schatten stellen.<br />
Kein Flugzeug ohne HSS<br />
In der Luftfahrt Status Quo: Bohrwerkzeuge aus HSS/<br />
HSCO werden aufgrund ihrer Eigenschaften unter anderem<br />
bei Maschinenverhältnissen mit begrenzter Leistung,<br />
das heißt mit begrenzten Drehzahlen zum Beispiel<br />
bei Mehrspindelautomaten, eingesetzt. Auch bei Ma-<br />
84 März 2018
schinen mit instabilen Bearbeitungsverhältnissen wie<br />
bei Ständer- oder Handbohrmaschinen kommen sie<br />
zum Einsatz und sind beispielsweise bei Nietlochbohrungen<br />
in der Luftfahrtindustrie nach wie vor unverzichtbar.<br />
Ihre höhere Zähigkeit gegenüber Hartmetallwerkzeugen<br />
und die damit einhergehenden Werkzeugeigenschaften<br />
wie zum Beispiel die Fähigkeit zur Verformung<br />
bei der Einwirkung von Querkräften, sorgen für eine<br />
hohe Prozesssicherheit ohne Werkzeugbruch. Der Montagebohrer<br />
Aero-X aus Gühring-HSCO-Stahl kommt<br />
auf Handbohrmaschinen oder maschinell zum Einsatz<br />
und eignet sich für allgemeine Montagearbeiten, etwa<br />
im Flugzeugbau. Das Bohrwerkzeug ist aus 8-%-kobaltlegiertem<br />
Schnellarbeitsstahl gefertigt, wodurch er eine<br />
erhöhte Warmfestigkeit besitzt. Somit bietet er Höchstleistungen<br />
auch bei hohen Temperaturen und ermöglicht<br />
das Arbeiten in schwerzerspanbaren Materialien.<br />
Mit einem eigens entwickelten 135°-Spezial-Kreuzanschliff<br />
können exakte Bohrungstoleranzen bei geringen<br />
Vorschubkräften realisiert werden. Die reduzierten Radialkräfte<br />
ermöglichen prozesssicheres Arbeiten. Der<br />
Aero-X hat außerdem einen ansteigenden Kern, der das<br />
Werkzeug zusätzlich stabilisiert, bei gleichzeitig geringsten<br />
Kräften. Eine speziell geformte Spannut sowie die<br />
Bronze-Oxid-Oberfläche mit verbesserten Schleifoberflächen<br />
führen Späne prozesssicher ab.<br />
20xD ohne Entspanzyklen<br />
Der GT 2000 ist ein spiralisierter HSS-E-PM-Tieflochbohrer,<br />
mit dem Bearbeitungstiefen von bis zu 20 x D in<br />
einem Zug und ohne Innenkühlung möglich sind. Dadurch<br />
werden Bearbeitungszeiten im Vergleich zu herkömmlichen<br />
HSS-Tieflochbohrern deutlich reduziert –<br />
bei gleichzeitig höheren Standwegen. Durch die eigens<br />
entwickelte Spitzengeometrie, die sich durch einen<br />
4-Flächen-Anschliff mit einer S-förmigen Ausspitzung<br />
auszeichnet, wird eine sehr gute Spanbildung erreicht.<br />
Die parabolische Spannut verbessert die Spanabfuhr im<br />
Der GT 2000 ist ein spiralisierter HSS-<br />
E-PM-Tieflochbohrer, mit dem Bearbeitungstiefen<br />
von bis zu 20 x D in einem<br />
Zug und ohne Innenkühlung möglich<br />
sind. Bild. Gühring<br />
Der Sirius-beschichtete<br />
HSCO-VA-Spiralbohrer ermöglicht<br />
wirtschaftliches<br />
und prozesssicheres Bohren<br />
in VA-Materialien. Bild: Gühring<br />
Vergleich mit herkömmlichen HSS-Tieflochbohrern zudem<br />
deutlich.<br />
Als Schneidstoff kommt ein pulvermetallurgischer<br />
HSS-Stahl zum Einsatz. Dieser zeichnet sich im Vergleich<br />
zu herkömmlichen HSS-Werkstoffen durch die<br />
höhere Dichte und Gleichmäßigkeit des Gefüges – und<br />
dadurch durch eine höhere Verschleißbeständigkeit –<br />
aus. Dadurch ergeben sich Einsatzgebiete auf Drehmaschinen,<br />
die zu instabil für Vollhartmetall-Spiralbohrer<br />
sind, oder Bearbeitungszentren, bei denen keine Möglichkeit<br />
für Innenkühlung besteht. Im Vergleich zu konventionellen<br />
Werkzeugen konnte die Bearbeitungszeit<br />
auf ein Drittel verkürzt und ein dreifacher Standweg erreicht<br />
werden. Die titanaluminiumnitrid-basierte Kopfbeschichtung<br />
sorgt für eine hohe Verschleißbeständigkeit<br />
der Werkzeugschneide, die in der Bearbeitung stark<br />
belastet wird.<br />
Langlebig in rostfreien Stählen<br />
Der Sirius-beschichtete HSCO-VA-Spiralbohrer ermöglicht<br />
wirtschaftliches und prozesssicheres Bohren in VA-<br />
Materialien. Geringe Vorschubkräfte und beste Zentriereigenschaften<br />
resultieren aus dem 130°-Kreuzanschliff.<br />
Reduzierte Radialkräfte machen prozesssicheres<br />
Arbeiten sowie punktgenaues Anbohren ohne Ankörnen<br />
oder Anzentrieren möglich. Ein wirkungsvoller Verschleißschutz<br />
und höhere Standzeiten werden dank der<br />
Sirius-Beschichtung garantiert. Speziell geformte Spannuten<br />
stellen eine prozesssichere Spanbildung und Spanabfuhr,<br />
besonders bei der VA-Bearbeitung, sicher.<br />
5-%-kobaltlegierter Schnellarbeitsstahl ermöglicht<br />
durch seine hohe Warmhärte das Arbeiten in VA-Materialien<br />
bei hohen Temperaturen und sorgt für eine lange<br />
Werkzeuglebensdauer.<br />
Die Sirius-Schicht wurde gezielt für die Bearbeitung<br />
rostfreier Stähle entwickelt. Sie verbindet geringe Spanreibung<br />
mit hohem Verschleißwiderstand durch die innovative<br />
Kombination von TiAlN und ZrN. Während<br />
des Bohrens in VA sind die Schneiden der HSCO-VA-<br />
Spiralbohrwerkzeuge extremer Belastung ausgesetzt. Eine<br />
mechanisch besonders widerstandsfähige Schicht mit<br />
niedrigem Reibwert vermeidet dabei Beschädigungen an<br />
den Schneidkanten. Grundvoraussetzung dafür ist eine<br />
sehr geringe chemische Wechselwirkung mit rostfreien<br />
Stählen. Die zäh-harte TiAlN-Funktionsschicht garantiert<br />
eine hohe Verschleißbeständigkeit. Zirkonnitrid in<br />
der Deckschicht verbessert den Spanfluss signifikant, da<br />
die chemischen Reaktionen zwischen Beschichtung und<br />
Werkstück gesenkt werden. Die Sirius bietet damit sehr<br />
gute Voraussetzungen für die Zerspanung von VA-<br />
Werkstoffen.<br />
■<br />
Gühring KG<br />
www.guehring.de<br />
März 2018 85
02Werkzeuge<br />
Wendeschneidplatten mit Voll-CBN-Oberflächen und spezielle Werkzeughalter<br />
Neue Technologie zum<br />
Hochvorschubdrehen<br />
Hochvorschubfräsen ist mittlerweile „State of the Art“ in der Zerspanungstechnik<br />
und ermöglicht vielen Betrieben eine deutlich höhere<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit.<br />
Autor: Karl-Heinz Gies<br />
■■■■■■ Neue Werkzeuge von Sumitomo ermöglichen<br />
das Hochvorschub-Drehen mit bisher kaum erreichbarer<br />
Oberflächengüte in kürzester Zeit, bei sehr<br />
hoher Produktivität und langen Standzeiten. In fortwährender<br />
Entwicklung neuer Substrate kann Sumitomo<br />
heute nahezu universell einsetzbare CBN-Sorten liefern,<br />
die sich sehr robust verhalten und sich bei vielen<br />
Anwendern im Werkstattalltag bewähren, auch bei unterbrochenem<br />
Schnitt.<br />
Die gewünschte gute Oberfläche ist es aber auch, die<br />
gemeinhin für relativ lange Bearbeitungszeiten sorgt.<br />
Die Techniker im europäischen Entwicklungszentrum<br />
E-DEC des Werkzeugherstellers im schwäbischen<br />
Lauchheim haben auch deshalb die Produktreihe HFT<br />
(High Feed Turning) für das Hochvorschubdrehen entwickelt.<br />
Das Werkzeug verbindet nicht nur mehrere Eigenschaften<br />
miteinander, sondern verkürzt die Bearbeitungszeiten<br />
um den Faktor 6 bis 10. Bei Schnittgeschwindigkeiten<br />
vc bis zu 150 m/min und einer Spantiefe<br />
ap von 0,15 mm, als Beispiel für ein Werkstück aus<br />
Einsatzstahl mit einer Härte etwa 60 HRC, erscheinen<br />
die Werte eher gewöhnlich für das Hartdrehen. Den Unterschied<br />
macht dann der vergleichsweise große Vorschub<br />
f in Höhe von 1,2 mm pro Umdrehung. Mit einem<br />
nachgeschalteten Schlichtdurchgang unter vermindertem<br />
Vorschub ergeben sich nahezu glänzende Oberflächen.<br />
Ausgangspunkte für das neue Hochvorschubdrehen<br />
sind stabile Maschinenbedingungen. Das heißt, es<br />
braucht eine sehr steife und schwingungsdämpfende<br />
Maschine, die auch über ausreichend hohe Drehmomente<br />
verfügt. Darauf abgestimmt sind auch die sehr<br />
steifen Monoblock-Werkzeughalter des Herstellers, damit<br />
diese Steifigkeit auch bis zur Schneide durchgehalten<br />
wird. Die ausgeklügelten Plattensitze der Werkzeuge<br />
leiten die um den Faktor 2 bis 3 höheren Schneidkräfte<br />
ohne Vibrationen in die Maschinenspindel ab. Die<br />
Schneiden selbst bestehen in aller Regel aus einer achteckigen<br />
Wendeschneidplatte mit einem Voll-CBN-Belag<br />
der gesamten Plattenoberfläche. Daher ist die Platte<br />
sehr robust und kann sowohl in der Trockenbearbeitung<br />
als auch unter Emulsion eingesetzt werden.<br />
Auch hier kommt es ebenso auf Steifigkeit und besten<br />
Spanfluss an, wie auf die optimale Nutzung des<br />
Schneidstoffes CBN. Daher hat man sich für eine oktogonale<br />
Wendeschneidplatte mit acht Schneiden entschieden,<br />
was die Zahl der benötigten Wendeschneidplatten<br />
und damit die Werkzeugkosten senkt. Die<br />
Schneidengeometrie beinhaltet eine sogenannte Wiper-<br />
Geometrie, ist also mit einer Schleppschneide versehen,<br />
Entwicklungsleiter Makoto Abe, Konstruktions-<br />
und Anwendungstechniker<br />
Christoph Zeiner und Gerd Weber präsentieren<br />
die neuentwickelten Werkzeuge.<br />
Bild: Sumitomo<br />
86 März 2018
Hochvorschubdrehen von gehärtetem<br />
Stahl bis 62 HRC, Titan oder Inconel<br />
bringt mehrfach erhöhte Produktivität.<br />
Bild: Sumitomo<br />
8-Schneiden-Wendeschneidplatten mit<br />
CBN-Volloberfläche schaffen glänzende<br />
Ergebnisse bei langer Standzeit.<br />
Bild: Sumitomo<br />
die die Oberfläche des Werkstückes nach dem eigentlichen<br />
Schnitt glättet. So sind lange Standzeiten, hohe<br />
Vorschübe und glänzende Oberflächen gewährleistet.<br />
Das HFT-Drehverfahren ist auf einfachen Standardmaschinen<br />
einsetzbar. Bisher zeigen sich sehr gute Ergebnisse<br />
nicht nur in hoch legierten und gehärteten<br />
Stählen, sondern auch in schwer zerspanbaren Materialien<br />
wie Titanlegierungen oder Inconel. Das Verfahren<br />
funktioniert bei der Außenbearbeitung sowie auch bei<br />
Innenbearbeitungen mittlerer und größerer Durchmesser.<br />
Ein typisches Beispiel ist die Innenbohrung eines<br />
Planetenzahnrades, bei dem es auf die Oberflächengüte<br />
und gewünschte Ölrillen ankommt. Der unterbrochene<br />
Schnitt aufgrund der Ölbohrungen kann mit den CBN-<br />
Platten von Sumitomo gemeistert werden. Im Vergleich<br />
zum normalen Hartdrehen konnte eine Produktivitätssteigerung<br />
um das Sechsfache erreicht werden.<br />
Gelenkbolzen zehnmal schneller fertigen<br />
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis ist ein Gelenkbolzen<br />
mit Fläche und großer Bohrung. Hier ergibt sich ein<br />
stark unterbrochener Schnitt, was bei der vorherigen<br />
Hartbearbeitung einen hohen Schneidenverbrauch verursacht<br />
hat. Pro Schneide konnten bislang nur 3 bis 5<br />
Werkstücke bearbeitet werden. Die verwendeten<br />
Schneidplatten hatten nur zwei Schneiden, was also hohe<br />
Werkzeugkosten und häufige Werkzeugwechsel bedeutete.<br />
Mit den neuen Werkzeugen und dem Hoch-<br />
Vorschub-Drehverfahren können jetzt 35 bis 40 Werkstücke<br />
je Schneidkante hergestellt werden. Der Bearbeitungsprozess<br />
ist um Faktor 10 schneller, was die Produktivität<br />
um 92 % stark steigert. Mit den acht<br />
Schneidkanten können nun pro Wendeschneidplatte<br />
320 Werkstücke gefertigt werden. ■<br />
Sumitomo Electric Hartmetall GmbH<br />
www.sumitomotool.com<br />
Schwingungsarme, stabile Verhältnisse<br />
und speziell entwickelte<br />
Monoblock-Werkzeughalter<br />
sorgen für gute Ober -<br />
flächen und lange Standzeiten.<br />
Bild: Sumitomo<br />
März 2018 87
02Werkzeuge<br />
Kooperation ermöglicht interdisziplinären Austausch über die gesamte Branche<br />
Zerspanungs-Trends 2018<br />
Für einzelne Unternehmen wird es zunehmend unübersichtlicher,<br />
die richtigen Trends in der Zerspanungstechnik zu erkennen und<br />
schnell darauf zu reagieren. Der Verein für Zukunftsorientierte Zerspanung<br />
(ZoZ) ermöglicht seinen Mitgliedern einen interdisziplinären<br />
Austausch über die gesamte Branche hinweg. Die mav hat sich<br />
beim ZoZ umgehört, welche Herausforderungen 2018 die Branche<br />
beschäftigen werden.<br />
Autor: Frederick Rindle<br />
Zukunftsideen in Serie<br />
Wie die Zukunft der Zerspanung aussehen<br />
kann, präsentieren die Mitglieder des Vereins<br />
für Zukunfts orientierte Zers panung e.V. in<br />
einer exklusiven Serie in der mav.<br />
Professor Dr.-Ing. Siegfried Schmalzried vom<br />
Hochschulcampus Tuttlingen der Hochschule<br />
Furtwangen. Bild: HS Furtwangen/Archiv<br />
■■■■■■ 2018 wird ein Jahr mit ganz besonderen<br />
Herausforderungen, da ist sich Andree Fees, Vorsitzender<br />
Zukunftsorientierte Zerspanung e.V., sicher: „Meines<br />
Erachtens werden 2018 zwei große Fragen im Vordergrund<br />
stehen. Zum einen werden wir uns damit beschäftigen<br />
müssen, wie wir unsere Ressourcen effizienter<br />
einsetzen können und zum anderen drängt sich die<br />
Frage nach dem Mobilitätskonzept der Zukunft immer<br />
mehr in den Vordergrund. Für uns als Zerspaner ergeben<br />
sich daraus neue Herausforderungen, die wir<br />
schnell angehen müssen.“<br />
Im Bereich der Ressourceneffizienz sind laut Fees vor<br />
allem die eingesetzten Materialien, die Verschleißbeständigkeit<br />
der Werkzeuge und moderne Kühlkonzepte<br />
neu und ganzheitlich zu bewerten. Die verstärkt an Bedeutung<br />
gewinnende E-Mobilität fordere die Zerspaner<br />
insbesondere in der Herstellung der hierfür benötigten<br />
Verzahnungen in höchster Qualität. Wobei Ulrich Zierer<br />
von der Bilz Werkzeugfabrik zu bedenken gibt, dass<br />
es aus Zerspanersicht keinen Unterschied macht, ob<br />
man sich mit einem Projekt für einen klassischen Verbrennungsmotor<br />
oder mit einem Bauteil für die E-Mobilität<br />
beschäftigt. Beide fordern das gesamte Knowhow<br />
der Hersteller. Die Frage ist nur, wie viele Bauteile<br />
schlussendlich zerspant werden müssen.<br />
Etwas differenzierter sieht Professor Siegfried<br />
Schmalzried von der Fakultät Industrial Technologies<br />
und Studiendekan Industrial Manufacturing am Hochschulcampus<br />
Tuttlingen der Hochschule Furtwangen die<br />
möglichen Entwicklungen 2018: „Aus Sicht der Forschung<br />
sind die Digitalisierung, die Prozessintegration<br />
unterschiedlicher Verfahren und das Thema Effizienzsteigerung<br />
auch für kleine Losgrößen die Kernthemen für<br />
2018.“ Lösungen hierfür lassen sich laut Professor<br />
Schmalzried nur fakultäts-übergreifend erarbeiten: „Eine<br />
effiziente und wettbewerbsfähige Zerspanung erfordert<br />
ein durchgehendes Knowhow vom Werkstoffexperten<br />
über den Zerspaner bis hin zum Mechatroniker beziehungsweise<br />
Informatiker.“ Professor Frank Barthelmä,<br />
der Geschäftsführer und Institutsleiter der Gesellschaft<br />
für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden<br />
e.V. (GFE), sieht die Additive Fertigungsverfahren insbesondere<br />
in einer hybriden Form mit klassischen Zer -<br />
spanungsmethoden als eines der Kernthemen in diesem<br />
Jahr. Ebenso sieht er den Aufbau von Regelkreisen für intelligente<br />
Fertigungsprozesse als ein Zukunftsprojekt.<br />
88 März 2018
Was ist für 2018 geplant?<br />
Die Mitglieder des ZoZ haben sich für 2018 ein beachtliches<br />
Programm auferlegt: Im Bereich der E-Mobilität<br />
wollen die Zerspaner sowohl die traditionellen als auch<br />
die neuen Antriebskonzepte kritisch hinterfragen und<br />
nach physikalischen Gesichtspunkten bewerten. Hier<br />
diskutiert der Verein mit Experten der Verbrennungstechnologie,<br />
um auch für den Zerspaner ein Gesamtverständnis<br />
zu erlangen. „Dabei zeigt sich schon jetzt, dass<br />
der Dieselmotor wesentlich besser da steht als sein<br />
Ruf“, resümiert Fees die ersten Gesprächsrunden. Der<br />
Verein möchte auch verhindern, dass motorisches als<br />
auch fertigungstechnisches Knowhow aus Deutschland<br />
abwandert.<br />
Im Bereich der Digitalisierung sind einige Projekte im<br />
Verein in der Planung. Dabei sollen zum Beispiel bedarfsorientierte<br />
Prozesssimulationen gemacht werden<br />
Andree Fees von der Firma HPM Technologie<br />
GmbH aus Münsingen ist Leiter für Forschung<br />
und Entwicklung. Bild: HPM/Archiv<br />
Ulrich Zierer, Technischer Leiter, Bilz Werkzeugfabrik<br />
GmbH & Co. KG. Bild: Bilz/Archiv<br />
Dr.-Ing. Alireza Akbarinia, Leiter Entwicklung<br />
und Konstruktion, Business Unit Lubrication<br />
Technology bei Bielomatik. Bild: Bielomatik<br />
um etwa Kräfte, Verschleiß oder eventuelles Rattern bei<br />
der Bearbeitung vorherzusagen. Ebenso soll die Randzonenbeschaffenheit<br />
nach der Zerspanung vorhergesagt<br />
werden können. Des weiteren soll an einer Zerspanungs-App<br />
und dem Datenbankmanagement im Allgemeinen<br />
gearbeitet werden.<br />
Bei der additiven Fertigung sollen insbesondere Eigenschaften<br />
der Ausgangsmaterialien und deren Auswirkungen<br />
auf die Zerspanbarkeit beleuchtet werden,<br />
hier liegt ein Hauptaugenmerk auf dem unterbrochenen<br />
Schnitt. Zum Bohren von additiv hergestellten Werkstoffen<br />
wurde bereits ein gemeinsames Forschungsprojekt<br />
gestartet.<br />
Vom Werkzeugmaschinenhersteller, über den<br />
Werkzeughersteller bis hin zum Endanwender<br />
Die große Stärke des ZoZ ist die vorwettbewerbliche<br />
Zusammenarbeit aller Mitglieder über die gesamte Prozesskette<br />
hinweg. Diese Form der Zusammenarbeit ist<br />
in bestimmten Bereichen besonders erfolgreich: „Gerade<br />
im Bereich ,Toolmanagement 4.0‘ und ,Smart Tools<br />
4.0‘ ist eine gesamtheitliche Zusammenarbeit, angefangen<br />
beim Werkzeugmaschinenhersteller, über den Werkzeughersteller<br />
bis hin zum Endanwender und unter Einbeziehung<br />
der IT-Branche als verbindende Querschnittstechnologie,<br />
zwingend erforderlich“, meint Dr. Stefan<br />
Telefon +49 70 42 83 21- 0<br />
E-Mail info@romai.de<br />
Angetriebene Werkzeuge Winkelköpfe Mehrspindelköpfe Schnell-Lauf-Spindeln<br />
März 2018 89
02Werkzeuge<br />
Professor Frank<br />
Barthelmä, der Geschäftsführer<br />
und Institutsleiter<br />
der Gesellschaft<br />
für Fertigungstechnik<br />
und Entwicklung<br />
Schmalkalden e.V.<br />
(GFE).<br />
Bild: mav/Archiv<br />
Was sind die grundsätzlichen Aufgaben, denen sich ein<br />
Zusammenschluss wie dem ZoZ stellen muss? Laut<br />
Dr.-Ing. Alireza Akbarinia, Leiter Entwicklung und<br />
Konstruktion, Business Unit Lubrication Technology<br />
bei Bielomatik, kann man die Kernthemen in drei große<br />
Bereiche einteilen: 1. Vorbereitung für die Digitalisierung,<br />
2. Elektromobilität und 3. additive Fertigung. Wobei<br />
die Prozesse immer nach energieeffizienten und umweltfreundlichen<br />
Aspekten zu bewerten sind.<br />
Dr. Stefan Sattel von Gühring sieht das ähnlich:<br />
„Zentrale Herausforderungen für die Zerspanung liegen<br />
sicherlich in der Bearbeitung neuer Werkstoffe. Betrachtet<br />
man das Beispiel E-Mobility, ist dies sicher verknüpft<br />
mit immer größer werdenden Anforderungen<br />
hinsichtlich noch stärker eingeengten Toleranzen für<br />
noch kleinere Bearbeitungsdimensionen.“<br />
ZoZ-Vorstand Fees sieht vor allem im Bereich der<br />
Digitalisierung noch Handlungsbedarf. Hier müssen vor<br />
allem allgemeingültige Standards ausgearbeitet werden,<br />
die die Basis für digitale Zwillinge schaffen könnten.<br />
Zudem ist es wichtig, dass mehr Sensorik und Aktorik<br />
direkt in Werkzeuge und Werkzeughalter integriert<br />
wird. Dr.-Ing. Alireza Akbarinia von Bilomatik fordert,<br />
dass auch in der analogen Zerspanungswelt ein Umdenken<br />
stattfinden muss: „Zerspaner sollen sich nicht nur<br />
an klassischen Methoden orientieren, sondern anfangen,<br />
diese auch mit neuen Methoden zu kombinieren.“<br />
ZoZ: ein ganz besonderer Verein mit außergewöhnlichen<br />
Mitgliedern<br />
Sattel, Leitung Forschung & Entwicklung beim Werkzeughersteller<br />
Gühring.<br />
Sein Vereinskollege Dr.-Ing. Philipp Jakob, Leiter<br />
Forschung und Entwicklung der Botek Präzisionsbohrtechnik<br />
GmbH, sieht insbesondere den Aufbau von Basiswissen<br />
bei grundlegend neuen Herausforderungen<br />
oder maßgeblich veränderten Rahmenbedingungen als<br />
Kernaufgabe von Netzwerken wie dem ZoZ. „Beispiele<br />
sind neuartige Werkstoffe, neuartige Verfahren wie die<br />
Additive Fertigung oder die Hochleistungszerspanung<br />
unter Minimalmengenschmierung, aber auch die Möglichkeiten<br />
und Herausforderungen aufgrund der fortschreitenden<br />
Digitalisierung. Hier ist eine Bündelung<br />
der Kompetenzen und Ressourcen der Branche und der<br />
entsprechenden Forschungseinrichtungen wichtig und<br />
richtig. Nur so können zeitnah neue Lösungen für die<br />
Industrie entwickelt werden“, sagt Jakob.<br />
Dr.-Ing. Philipp Jakob von Botek fasst sein Engagement<br />
im ZoZ so zusammen: „Der Südwesten Deutschlands<br />
ist in der Zerspanungstechnik hervorragend aufgestellt.<br />
Führende Hersteller von Maschinen, Werkzeugen,<br />
Kühlschmierstoffsystemen sowie innovative Anwender<br />
und hochkarätige Forschungseinrichtungen haben hier<br />
ihren Sitz. Das Netzwerk Zukunftsorientierte Zerspanung<br />
e. V. greift diese außergewöhnlichen Rahmenbedingungen<br />
auf. Wir sind mit unserer Entscheidung, dem<br />
Verein Anfang 2017 beizutreten, nach wie vor sehr<br />
glücklich. Die behandelten Themen sind hochaktuell,<br />
und die Unternehmen bringen sich durch ihre Mitwirkenden<br />
mit viel Engagement ein. Es freut uns, ein Teil<br />
des Netzwerks zu sein und gemeinsam die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu beleuchten.“ Ulrich Zierer von<br />
Bilz ergänzt: „Auch ohne direkte Ergebnisse aus den<br />
Untersuchungen ist doch der Kontakt zu Werkzeugherstellern<br />
und Anwendern sehr wichtig, um zukünftige<br />
Trends und Anforderungen zu erfahren.“<br />
■<br />
Zukunftsorientierte Zerspanung e.V.<br />
www.zukunftsorientierte-zerspanung.de<br />
Drei große Themen für die Zukunft<br />
90 März 2018
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Besuchen Sie das<br />
Kompetenzzentrum<br />
Schleiftechnik 4.0<br />
auf der GrindTec 2018<br />
14.-17. März in Augsburg<br />
Technologieführer präsentieren<br />
smarte Lösungen zur Effizienzsteigerung<br />
in der Schleiftechnik<br />
Halle 8<br />
Stand 8103<br />
März 2018 91
02Werkzeuge<br />
Wirtschaftliche Alternative zur geschliffenen Variante<br />
Umfangsgesinterte<br />
Fräser-Platten<br />
■■■■■■ Seit ihrer Einführung zur AMB 2012, haben<br />
sich die umfangsgeschliffenen Walter Wendeschneidplatten<br />
des Typs LNHU in unterschiedlichen Fräsanwendungen<br />
vielfach bewährt. Einsetzbar in tangentialen<br />
Blaxx Eckfräsern F5041, F5141 und F5241, ebenso wie<br />
in Igel-Fräsern und einstellbaren Kassettenfräsern, wurden<br />
sie zur Systemwendeplatte ausgebaut. Jetzt ergänzt<br />
die Walter AG sie durch eine neue, gesinterte Variante.<br />
Diese zeichnet sich, so Walter, vor allem durch ihre<br />
Wirtschaftlichkeit aus. Die neuen LNMU-Wendeschneidplatten<br />
mit L55T-Geometrie kommen zunächst<br />
in der Tiger-tec Gold Sorte WKP35G sowie in den Tigertec<br />
Silver Sorten WKP25S, WK45S und WKK25 auf den<br />
Markt.<br />
Wie die bisherigen, geschliffenen LNHU-Wendeschneidplatten<br />
besitzen auch ihre umfangsgesinterten<br />
Pendants jeweils vier Schneiden und zeigen beim Einsatz<br />
in den Blaxx Fräsern eine sehr hohe Rund- und Planlaufgenauigkeit.<br />
Als weitere Merkmale nennt der Tübinger<br />
Hersteller für Präzisionswerkzeuge den weichen<br />
Schnitt, dank gedrallter Schneidkanten, hohe Vorschübe<br />
und exakte 90° Anstellwinkel. Hinzu kommt eine sehr<br />
hohe Prozesssicherheit, aufgrund der tangentialen Anordnung<br />
der Platten im Fräser. Nicht zuletzt aber die<br />
hohe Wirtschaftlichkeit des gesinterten Wendeschneidplattentyps.<br />
■<br />
Walter AG<br />
www.walter-tools.com<br />
Die neuen umfangsgesinterten<br />
Wendeschneid -<br />
platten des Typs LNMU<br />
in der bewährten Geometrie<br />
L55T ergänzen das<br />
Walter Wendeschneidplattenprogramm<br />
für<br />
Walter Blaxx Fräswerkzeuge.<br />
Bild: Walter<br />
Einfacher Schneidenwechsel und vier Schneidkanten reduzieren Teilekosten<br />
Reibahlen für große Durchmesser<br />
Um die Wirtschaftlichkeit bei der Bearbeitung großer<br />
Durchmesser weiter zu steigern, sind die<br />
Schneidplatten des neu entwickelten HPR400 plus<br />
nicht mehr einschneidig ausgeführt, sondern weisen<br />
vier Schneidkanten auf. Bild: Mapal<br />
■■■■■■ Wirtschaftlichkeitssteigerungen<br />
durch effiziente Wiederaufbereitung standen<br />
im Mittelpunkt der Entwicklung der<br />
HPR400 Reibahlen. Die mehrschneidigen<br />
Werkzeuge bestechen durch hohe Wirtschaftlichkeit<br />
dank schneller Einsatzdaten<br />
und einfachem Schneidenwechsel vor Ort<br />
durch den Kunden. Dies ist aufgrund der<br />
hochgenauen Plattensitze möglich. Damit<br />
entfallen die Logistikkosten für einen Transport<br />
zum Hersteller komplett; Umlaufbestand<br />
und Wiederaufbereitungskosten sind<br />
auf einem niedrigen Niveau.<br />
Um die Wirtschaftlichkeit bei der Bearbeitung<br />
großer Durchmesser weiter zu steigern,<br />
sind die Schneidplatten des neu entwickelten<br />
HPR400 plus nicht mehr einschneidig<br />
ausgeführt, sondern weisen vier<br />
Schneidkanten auf. Der Schneidstoff wird<br />
somit optimal genutzt. Das hohe technolo-<br />
gische Niveau der Produktion von Mapal<br />
gewährleistet, dass die vierschneidigen Wendeschneidplatten<br />
so genau hergestellt werden,<br />
dass ein Wenden beziehungsweise<br />
Wechseln der Schneidplatten weiterhin vor<br />
Ort durch Kundenmitarbeiter problemlos<br />
möglich ist. Der Lagerbestand an Schneiden<br />
kann folgerichtig weiter reduziert werden,<br />
die Wiederaufbereitungskosten und damit<br />
die Cost-per-Part sinken weiter. ■<br />
Mapal Dr. Kress KG<br />
www.mapal.com<br />
92 März 2018
www.mav-online.de<br />
2. mav Themenpark industrie 4.0<br />
Halle 17<br />
Stand A05<br />
März 2018 93
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Einladung<br />
18. April 2018<br />
9:00 bis 18:00 Uhr<br />
Kongresshalle Böblingen<br />
50 Marktführer präsentieren<br />
ihre Innovationen 2018<br />
Besuchen Sie das<br />
10. mav Innovationsforum<br />
Jetzt<br />
anmelden!<br />
Jetzt anmelden auf:<br />
www.mav-online.de<br />
oder per E-Mail an:<br />
innovationsforum@konradin.de<br />
Bild: Mapal<br />
INTELLIGENZ FÜR FRÄSMASCHINEN<br />
94 März 2018
Editorial<br />
Jobmoter oder Stellenkiller?<br />
Alle Welt spricht von Industrie 4.0, und nahezu jeden Tag<br />
findet eine Veranstaltung zu diesem Thema statt. Doch was<br />
steckt wirklich hinter diesem Begriff? Und sichert die Digitalisierung<br />
Arbeitsplätze oder vernichtet sie sie?<br />
Carl Martin Welcker jedenfalls ist überzeugt: „Eine erfolgreiche<br />
Digitalisierung ist die Grundvoraussetzung für einen<br />
zukunftsfähigen Standort Deutschland“, so der VDMA-<br />
Präsident in einer Stellungnahme Anfang des Jahres. „Sie bietet<br />
die Chance, in den kommenden Jahren zum Job-Motor<br />
für Deutschland zu werden.<br />
Digitale Technologien werden<br />
die Produktivität menschlicher<br />
Arbeit in fast allen Bereichen<br />
wesentlich steigern.“<br />
Aber ist Digitalisierung nicht<br />
vor allem ein Thema für Großunternehmen?<br />
Können auch<br />
Klein- und Mittelständler davon<br />
profitieren?<br />
Nach einer aktuellen Untersuchung<br />
des Marktforschungsinstituts<br />
Kantar TNS und des<br />
Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung Mannheim<br />
(ZEW), die das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg<br />
in Auftrag gegeben hat, werden die mittelständischen<br />
Unternehmen auch in den kommenden fünf Jahren<br />
den Abstand zu den Großunternehmen im Bereich Digitalisierung<br />
nicht aufholen.<br />
Daher fordert Tobias Weber von Kantar TNS: „Der Mittelstand<br />
muss zum Treiber der digitalen Transformation<br />
werden!“<br />
Holger Röhr<br />
Chefredakteur<br />
holger.roehr@konradin.de<br />
Und genau diesen Prozess möchten wir mit dem mav Themenpark<br />
industrie 4.0 auf der Metav 2018 unterstützen. Daher<br />
geht es auch hier vor allem um die Frage: Wie weit lässt<br />
sich Digitalisierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
umsetzen, und was bringt es für ihre Produktion?<br />
Auf dem bereits zum zweiten Mal stattfindenden mav Themenpark<br />
präsentieren anerkannte Technologieführer bereits<br />
realisierte Problemlösungen. Im Rahmen des Fachforums erfahren<br />
die Besucher zusätzlich, wie sie konkret von Industrie<br />
4.0 profitieren können.<br />
Im vorliegenden Tagungsband haben wir die wichtigsten Informationen<br />
für Sie<br />
■<br />
zusammengefasst.<br />
März 2018 95
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
HÖHERE ROBUSTHEIT VON UMFORMPROZESSEN DURCH DIGITALISIERUNG<br />
Prozesswissen im<br />
Unternehmen steigern<br />
Kürzere Produktlebenszyklen, das Verlangen nach individuellen Lösungen<br />
sowie die in Folge kleiner werdenden Losgrößen, stellen etablierte<br />
Fertigungsmethoden vor neue Herausforderungen. Bedingt<br />
durch die häufigeren Produktionswechsel gewinnen die Nebentätigkeiten<br />
zum Rüsten, Einstellen und Optimieren eines Fertigungsprozesses<br />
an Bedeutung und beeinflussen den wirtschaftlichen Erfolg einer Fertigung<br />
entscheidend.<br />
Autoren: T. Traub, J. Hohmann, D. Übelacker, P. Groche<br />
Gegenwärtig werden diese Nebentätigkeiten<br />
beim Fertigen maßgeblich<br />
durch die Maschinenbediener<br />
ausgeführt, die dabei auf ihr umfangreiches,<br />
implizites Erfahrungswissen<br />
zurückgreifen. Steigende<br />
Qualitätsanforderungen und komplexere<br />
Fertigungsabläufe führen<br />
jedoch dazu, dass die Fertigkeiten<br />
sowie das Prozesswissen, das der<br />
Mitarbeiter bereithalten muss, stetig<br />
wachsen.<br />
Gleichzeitig ist aufgrund des demographischen<br />
Wandels zu erwarten,<br />
dass in den kommenden Jahren<br />
gerade die erfahrensten Mitarbeiter<br />
aus dem Erwerbsleben ausscheiden<br />
werden sowie die Zahl an<br />
potenziellen Nachfolgern tendenziell<br />
rückläufig sein wird.<br />
Für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Fertigung am<br />
Industriestandort Deutschland bedarf<br />
es deshalb Lösungen, die einerseits<br />
Anlagenbediener bei wissensbasierten<br />
Tätigkeiten unterstützen<br />
und gleichzeitig den Wissenstransfer<br />
von einer Facharbeitergeneration<br />
in die nächste nachhaltig<br />
erleichtern. Einen Lösungsansatz<br />
bietet die Unterstützung<br />
von erfahrungsbasierten Vorgängen<br />
durch digitale Anwendungen.<br />
Fünfstufiges Modell<br />
Die wissenschaftliche Gesellschaft<br />
für Produktionstechnik (WGP)<br />
schlägt zur Gliederung der Einführung<br />
digitaler Anwendungen in die<br />
zielte Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />
Die Unterstützung der Mitarbeiter<br />
durch diese Systeme führt einerseits<br />
dazu, dass richtige Lösungen<br />
zur Behebung ungünstiger Prozesszustände<br />
schneller gefunden werden<br />
und so der Anlagenstillstand<br />
verringert wird. Mit Blick auf den<br />
demographischen Wandel bieten<br />
Assistenzsysteme ferner den Vorteil,<br />
dass ein zunehmender Teil des<br />
impliziten Erfahrungswissens allgemein<br />
zugänglich gemacht wird<br />
und somit die Lernkurve neuer<br />
Mitarbeiter deutlich steiler verläuft<br />
(Abbildung 2). Assistenzsysteme<br />
versprechen somit, sowohl<br />
die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter<br />
zu verbessern als auch die<br />
Qualität der Fertigung sicherzustellen.<br />
Abbildung 1:<br />
Anwendung des<br />
WGP-Fünfstufenmodells<br />
auf<br />
das Walzprofilieren.<br />
Fertigung ein fünfstufiges Modell<br />
vor, wobei die langfristige Vision<br />
in der Erstellung und Beherrschung<br />
vollautomatischer und<br />
(teil-)autonomer Prozesse besteht.<br />
Abbildung 1 wendet dieses Modell<br />
auf das Walzprofilieren an und<br />
zeigt beispielhafte Applikationen<br />
der einzelnen Stufen.<br />
Eine Einordnung gegenwärtiger<br />
Umformprozesse zeigt, dass in diesen<br />
selbst eine systematische Datenerfassung<br />
und Echtzeitauswertung<br />
nur in Ausnahmefällen zum<br />
Einsatz kommt. Die Implementierung<br />
von Sensorik zur Erfassung<br />
des aktuellen Anlagenzustands sowie<br />
die simultane Auswertung dieser<br />
Messdaten durch Assistenzsysteme<br />
hingegen ermöglicht es, ungünstige<br />
Prozesseinstellungen<br />
frühzeitig zu erkennen sowie ge-<br />
Bild: PtU<br />
96 März 2018
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: PtU<br />
Abbildung 2: Lernkurve von Mitarbeitern<br />
mit und ohne Unterstützung<br />
durch ein Assistenzsystem.<br />
Bild: PtU<br />
Theorie<br />
Das Ziel eines Fertigungsprozesses<br />
besteht im Allgemeinen darin,<br />
Bauteile mit spezifizierten Eigenschaften<br />
P herzustellen. Gleichzeitig<br />
müssen während der Fertigung<br />
Rahmenbedingungen eingehalten<br />
werden, die eine Überlastung der<br />
Anlage ausschließen und beispielsweise<br />
im Hinblick auf die Energieeffizienz<br />
Anforderungen bestmöglich<br />
erfüllen. Diese zusätzlichen<br />
Rahmenbedingungen können anhand<br />
zusätzlicher Informationen I<br />
beschrieben werden, die zum Beispiel<br />
Messungen von Kräften, Momenten<br />
oder Temperaturen umfassen.<br />
Anlagenbediener haben die Möglichkeit,<br />
durch das Einstellen von<br />
Stellparametern S die resultierenden<br />
Produkteigenschaften sowie<br />
die Prozessbedingungen zu beeinflussen.<br />
Sobald eine Abweichung<br />
in P oder I, ΔP oder ΔI, zwischen<br />
dem aktuellen Prozesszustand sowie<br />
den Spezifikation bzw. der<br />
Prozessauslegung festgestellt wird,<br />
liegt es bislang an dem Anlagenbediener,<br />
die Einstellmaßnahmen ΔS<br />
zu identifizieren, die zur Abstellung<br />
der identifizierten Abweichung<br />
führt. Diese Entscheidungsfindung<br />
kann durch Assistenzsysteme<br />
effektiv unterstützt und verkürzt<br />
werden.<br />
Praxis<br />
Während der Fertigung erhalten<br />
Assistenzsysteme kontinuierlich<br />
Messdaten, die den aktuellen Prozesszustand<br />
sowie die erhaltene<br />
Bauteilqualität beschreiben (Abbildung<br />
3). Durch einen Echtzeitabgleich<br />
mit der in der Spezifika -<br />
tion beschriebenen Bauteilqualität<br />
sowie den aus der Prozessauslegung<br />
bekannten Prozessbedingungen,<br />
können Hinweise auf suboptimale<br />
Anlageneinstellungen abgeleitet<br />
werden.<br />
Diese Echtzeitnutzung von Messdaten<br />
entspricht der ersten Stufe in<br />
Abbildung 1. Assistenzsysteme gehen<br />
an dieser Stelle einen Schritt<br />
weiter, indem sie der Feststellung,<br />
dass ein suboptimaler Anlagenzustand<br />
vorliegt, eine mögliche Ursache<br />
zuordnen. Die Zuordnung von<br />
ΔP bzw. ΔI zu einer Ursache sowie<br />
einer erfolgversprechenden Gegenmaßnahme<br />
ΔS bildet die Grundlage<br />
für eine zielgerichtete Fehlerbehebung.<br />
Rückmeldung durch den Bediener<br />
zum Erfolg der vorgeschlagenen<br />
Gegenmaßnahme sowie die Auswirkungen<br />
der Gegenmaßnahme<br />
auf ΔP bzw. ΔI dienen dazu, die<br />
Entscheidungsalgorithmen des Assistenzsystems<br />
fortlaufend zu optimieren.<br />
Entwicklungsmodell<br />
Der vorliegende Vortrag stellt ein<br />
Entwicklungsmodell für Assistenzsysteme<br />
in der Fertigung sowie die<br />
Gestaltung der zugrundeliegenden<br />
Entscheidungswege vor. Der Nutzen<br />
von Assistenzsystemen in der<br />
Fertigung wird anhand einiger Pilotanwendungen<br />
im Bereich der<br />
Umformtechnik diskutiert. Neben<br />
der bereits in Abbildung 3 skizzierten<br />
Anwendung aus dem Bereich<br />
des Stanzens, umfassen die betrachteten<br />
Beispiele Biege-, Tiefzieh-<br />
sowie Walzprofilierprozesse.<br />
Förderhinweis:<br />
Das Kompetenzzentrum Darmstadt<br />
ist Teil der Förderinitiative<br />
„Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions-<br />
und Arbeitsprozesse“,<br />
die im Rahmen des Förderschwerpunkts<br />
„Mittelstand-Digital –<br />
Strategien zur digitalen Transformation<br />
der Unternehmensprozesse“<br />
vom Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />
gefördert wird. (www.mittelstanddigital.de)<br />
■<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
Institut für Produktionstechnik<br />
und Umformmaschinen<br />
www.ptu.tu-darmstadt.de<br />
Abbildung 3:<br />
Entscheidungsfindung<br />
in einem<br />
Assistenzsystem<br />
(blau)<br />
und kontinuierliche<br />
Verbesserung<br />
durch Feedback<br />
und Modellupdate<br />
(rot)<br />
am Beispiel eines<br />
Stanzprozesses.<br />
März 2018 97
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
HATPAD VON HANDLINGTECH IST INDUSTRIE-4.0-TAUGLICHE BEDIENOBERFLÄCHE<br />
Total bedient<br />
Die Idee der digitalen Produktionswelt ist eng verbunden mit transparenten<br />
Prozessabläufen und intuitiver Bedienung. Vom HaTPad<br />
aus steht die Industrie-4.0-Welt offen. Viele Funktionalitäten für das<br />
Arbeiten mit automatisierten Zellen aus der „alten“ Welt nützen<br />
auch im Internet of Things.<br />
Bild: HandlingTech<br />
Der Autor<br />
Gregor Großhauser,<br />
Vertriebsleiter,<br />
HandlingTech<br />
Automations-<br />
Systeme GmbH.<br />
Auch im Internet der Dinge wollen<br />
sich Bediener auf die Produktionsprozesse<br />
konzentrieren können<br />
und sich nicht mit nervenaufreibender<br />
Suche nach der Unterfunktion<br />
in einem Bedienmenü aufhalten<br />
müssen. Smartphones haben es<br />
vorgemacht, wie einfach eine intuitive<br />
Bedienerführung sein kann.<br />
Die Eigenschaften „selbsterklärend“<br />
und „bedienerfreundlich“<br />
hat HandlingTech in seinem HaT-<br />
Pad, der leistungsstarken und<br />
übersichtlichen Bedienoberfläche<br />
umgesetzt. Was bei Stand-alone-<br />
Zellen in traditioneller Produktionsumgebung<br />
schon zur Zufriedenheit<br />
von Betreibern klappt,<br />
spielt auch in einer Industrie-<br />
4.0-Umgebung seine Stärken aus.<br />
Denn seit knapp 25 Jahren realisiert<br />
HandlingTech wirtschaftliche<br />
und qualitätssichernde Automationssysteme,<br />
die als autarke Maschine<br />
oder als Maschinenadaption<br />
eine Vollautomatisierung von<br />
Das HaTPad<br />
steuert alle<br />
Aspekte der<br />
Roboterzelle.<br />
Eine einheitliche<br />
und intuitive<br />
Bedienoberfläche<br />
für alle<br />
Anlagen.<br />
industriellen Prozessabläufen ermöglichen.<br />
Diese Erfahrungen und<br />
die vorausschauende Entwicklung<br />
sind in das HaTPad eingeflossen.<br />
Nun ist zwar das HaTPad relativ<br />
neu, aber zahlreiche Bedienfunktionen<br />
haben sich bereits langfristig<br />
bewährt. HandlingTech hat es<br />
mit diesem Bediengerät geschafft,<br />
nützliche Elemente bisheriger Bediengeräte<br />
und deren Oberflächen<br />
in die Industrie-4.0-Welt zu übertragen.<br />
Ein Basiselement ist die<br />
leicht verständliche Software. Den<br />
Entwicklern ist es dabei gelungen,<br />
für jegliche Zelle oder Anlage von<br />
HandlingTech die Bedienoberfläche<br />
einheitlich zu gestalten. So finden<br />
sich Bediener an jeder Anlage<br />
schnell zurecht – unabhängig vom<br />
jeweiligen Roboterfabrikat.<br />
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit:<br />
Eine Bedienoberfläche soll<br />
auch bei der Instandhaltung unterstützen<br />
und so wie das HaTPad<br />
die Möglichkeit der Fernwartung<br />
bieten. Über das HaTPad kann das<br />
Servicepersonal auf die jeweilige<br />
Produktionseinheit und die integrierten<br />
Roboter zugreifen. Generell<br />
werden Meldungen und Prozessereignisse<br />
zur Diagnose in einem<br />
Logger mitgeschrieben, lassen<br />
sich bei Bedarf anzeigen und<br />
Schritt für Schritt zurückverfolgen.<br />
Auch existieren Schnittstellen zur<br />
Datenspeicherung in einer Cloud<br />
oder um Prozessdaten zur Optimierung<br />
heranzuziehen.<br />
„Selbstständig“ kommuniziert das<br />
HaTPad über den Cell Messenger<br />
mit dem Bedienpersonal,<br />
dem Schichtleiter –<br />
wer immer als Zielgruppe<br />
gewisser Nachrichten vorgesehen<br />
ist. Via Cell Messenger<br />
können ganz allgemein<br />
Informationen über<br />
den Status der Produktion<br />
verschickt werden. Das<br />
könnte die Information sein<br />
„Auftrag abgeschlossen“,<br />
ein Hinweis auf die Teileversorgung<br />
oder eine Störung der Anlage.<br />
Erreicht die Information zeitnah<br />
den Bediener, lässt sich ein<br />
langwieriger und damit kostenträchtiger<br />
Stillstand vermeiden –<br />
zumindest aber schnell für Abhilfe<br />
sorgen.<br />
Mit seinen Funktionalitäten setzt<br />
das HaTPad einen Benchmark in<br />
■<br />
Sachen Industrie 4.0.<br />
Bild: HandlingTech<br />
HandlingTech<br />
Automations-Systeme GmbH<br />
www.handlingtech.de<br />
98 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
MIT DEM 360°-BLICK DIE ZERSPANENDE FERTIGUNG VERNETZEN<br />
Stück für Stück entsteht ein Bild<br />
Im letzten Jahr hat sich das Angebot an Bausteinen für die digital<br />
vernetzte Zerspanung kräftig erweitert. Sensorik in Maschinen,<br />
Spannmitteln und Werkzeugen bereitet den Weg zur Industrie 4.0<br />
vor. Intelligente Leitsysteme kanalisieren aus den Erfassungssystemen<br />
die Fülle von Daten und stellen daraus nutzbare Ergebnisse zur<br />
Verfügung.<br />
Der Autor<br />
Ulrich Remmel,<br />
Technologieberater,<br />
Remmel-Consulting<br />
GmbH.<br />
Befragt man jedoch die Zerspaner<br />
nach dem Stand ihrer Umsetzung<br />
in die digitale Vernetzung, hört<br />
man häufig von dem Wissen über<br />
Industrie 4.0, aber eine klare innerbetriebliche<br />
Zuständigkeit<br />
fehlt.<br />
Gelingender Start durch<br />
360°-Blick<br />
Wie kann begonnen und gestaltet<br />
werden? Womit fängt eine Zerspanungsfertigung<br />
zum Thema i4.0<br />
an? Wie kann der Start gelingen?<br />
Es ist nun an der Zeit, Potenziale<br />
zu nutzen und Wettbewerbsvorteile<br />
zu erarbeiten.<br />
Hier kann Unterstützung von außen<br />
eine erste Hilfe sein. Berater<br />
mit einem 360°-Blick, bei dem alles<br />
in den Fokus rückt, bieten eine<br />
Lösung für die komplexe Fertigung.<br />
Hohe Spindellaufzeiten ohne Störungen,<br />
das ist Smart Factory. Eine<br />
Maschine im Einschichtbetrieb ist<br />
nicht mehr profitabel. Ein Kernstück<br />
von Industrie 4.0 in der Zerspanung<br />
ist die Automatisierung.<br />
Dabei wird der komplette Prozess<br />
von der Werkstücklogistik, über<br />
das Messen im Prozess, bis hin zur<br />
Teilebeschriftung betrachtet. Die<br />
ganzheitliche Betrachtung der<br />
komplexen Fertigungsschritte mittels<br />
360°-Blick, stellt sicher, dass<br />
die Produktivität unter Einhaltung<br />
der Qualitätsanforderungen gesteigert<br />
wird.<br />
Als erfahrener Berater in der Zerspanung<br />
und Roboterautomation<br />
vermittelt die Remmel-Consulting<br />
Bild: Remmel<br />
Bild: Remmel<br />
In Teamarbeit<br />
mit dem<br />
Kunden wird<br />
eine Roadmap<br />
zu Industrie 4.0<br />
entwickelt.<br />
GmbH den aktuellen Stand der digital<br />
vernetzten Fertigung. Es werden<br />
die Grundlagen für einen Automatikbetrieb<br />
und eine flexible<br />
Fertigung gelegt. Neutralität im<br />
Blick auf Hersteller ist Kundenerwartung.<br />
Beachtung findet der<br />
Grundsatz der Pädagogik: vom<br />
Leichten zum Schweren. Niemand<br />
wird überfordert, schon gar nicht<br />
die Menschen in der Produktion.<br />
Zunächst wird bei der Beratung<br />
im Unternehmen Übereinkunft mit<br />
der Geschäftsleitung erzielt. Es<br />
folgt die Analyse, Potenzialfindung,<br />
gemeinsame Erstellung einer<br />
Roadmap, Workshops, Personalentwicklung<br />
und Konkretisierung<br />
von Handlungsfeldern. Nach erfolgter<br />
Beratung können dann eigenständig<br />
Schritt für Schritt die<br />
zuvor ermittelten Meilensteine für<br />
eine Automation umgesetzt werden.<br />
Die Vorteile für die Zerspaner liegen<br />
auf der Hand:<br />
∙ Ganzheitliche Betrachtung mit<br />
dem 360°-Blick,<br />
Schnittstellen definieren,<br />
Beratung herstellerneutral,<br />
∙ Umfangreiche Erfahrung mit<br />
verschiedenen Verfahren, Werkstoffen,<br />
Menschen,<br />
∙ Lösungen, um Störungen zu reduzieren<br />
und<br />
■<br />
aufzulösen.<br />
Remmel-Consulting GmbH<br />
http://remmel.de<br />
Kompetenz unter<br />
einem Dach.<br />
März 2018 99
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
MIT TISIS BESTENS GERÜSTET FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
Drehautomaten digitalisieren<br />
Alle Welt spricht derzeit von Industrie 4.0, aber nur wenige Anwender<br />
und Maschinenhersteller haben das enorme Potenzial erkannt,<br />
das in der Digitalisierung und Vernetzung der Fertigung steckt. Einer<br />
der Pioniere auf diesem Gebiet ist der Schweizer Drehmaschinenhersteller<br />
Tornos, der mit der Software TISIS bereits auf der<br />
EMO 2013 eine praxisgerechte Lösung vorgestellt hat, die seither<br />
immer weiter entwickelt wird.<br />
Mit TISIS verfolgt Tornos zwei<br />
Ziele: Zum einen eine sofortige<br />
Verbesserung in Hinblick auf Bedienkomfort,<br />
Produktivität und<br />
Effizienz. Zum anderen die Einbindung<br />
einzelner Maschinen in<br />
ein Kommunikationsnetzwerk in<br />
Echtzeit.<br />
Mit der TISIS Software kann die<br />
Ausrüstung der Maschine selbst<br />
bei der Bearbeitung komplexer<br />
Werkstücke virtuell vorgenommen<br />
werden. Dabei unterstützt das Programm<br />
bei der Auswahl geeigneter<br />
Werkzeuge und verhindert, dass<br />
untereinander nicht kompatible<br />
Halter montiert werden. Deshalb<br />
können diese Arbeiten sogar von<br />
unerfahrenen Bedienern vorgenommen<br />
werden.<br />
Sobald die Konfiguration fertiggestellt<br />
ist, erfolgt die Programmierung<br />
auf herkömmliche Weise in<br />
ISO. Dabei bietet das System die<br />
Möglichkeit, das Programm durch<br />
eine Vielzahl von Informationen<br />
wie Pläne, Fotos, Textinformationen<br />
zu ergänzen. Nach der Übernahme<br />
des Programms auf die Maschine<br />
über WLAN oder einen<br />
USB-Stick können immer noch Anpassungen<br />
vorgenommen werden.<br />
Produktivitäts- und<br />
Effizienzsteigerung<br />
TISIS Konnek -<br />
tivitätspaket.<br />
Weitere wesentliche Elemente der<br />
Software, mit denen der Bedienkomfort<br />
und die Effizienz erhöht<br />
werden, sind die Parameterprogrammierung,<br />
die Bibliothek-<br />
Funktion für ISO-Bearbeitungsprozesse<br />
und die Berechnung der<br />
Werkstückbearbeitungszeit.<br />
Diese wird während der Werkstückprogrammierung<br />
automatisch<br />
berechnet. Bei all diesen Merk -<br />
malen wird erkennbar, dass TISIS<br />
von Praktikern für Praktiker entwickelt<br />
wurde und im Dialog ständig<br />
weiter vorangetrieben wird.<br />
Der Autor<br />
Dennis Keim, Leiter<br />
Projektmanagement,<br />
Tornos Technologies<br />
Deutschland GmbH.<br />
Bild: Tornos<br />
100 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: Tornos<br />
Software, die Sie mit dem Erfolg verbindet.<br />
Bild: Tornos<br />
Bild: Tornos<br />
TISIS: Ihr Portal zu Industrie 4.0.<br />
Informationen in<br />
Echtzeit<br />
Der Bediener verfügt dabei immer<br />
über sämtliche Informationen und<br />
die richtigen Einstellungen. TISIS<br />
gibt ihm immer mehr interaktive<br />
Hilfsmittel an die Hand, so dass er<br />
bei Eingriffen nicht mehr nur auf<br />
eine einfache Tastatur beschränkt<br />
ist. Optional bekommt der Bediener<br />
über ein Tablet oder<br />
Smartphone alle Maschinendaten<br />
ebenso wie die Daten zur Fertigungsüberwachung<br />
in Echtzeit angezeigt.<br />
Diese Informationen sind nicht<br />
nur für den Bediener, sondern in<br />
erster Linie für den Produktionsplaner<br />
wichtig. Diese können in einer<br />
weiteren Ausbaustufe ihren<br />
Maschinenpark oder auch einzelne<br />
Maschinen über ihr bevorzugtes<br />
Smartphone überwachen. Die<br />
Software zeigt Alarme oder Fehlermeldungen<br />
an bis hin zur vollständigen<br />
Alarmhistorie, so dass eine<br />
detaillierte Rückverfolgbarkeit der<br />
Produktion gewährleistet ist.<br />
Integrierte CAM-<br />
Funktionalität<br />
In Kombination mit Mastercam<br />
bietet TISIS eine CAM-Lösung, die<br />
bei der Ausführung komplexer<br />
Aufgaben der Programmierung,<br />
die 3D-Simulation sowie die<br />
3D-Kollisionsüberwachung unterstützt.<br />
Dies stellt für Tornos Kunden einen<br />
messbaren Vorteil dar, vor allem<br />
wenn es um die Bearbeitung<br />
■<br />
komplexer Werkstücke geht.<br />
TISIS i4.0 Softwarepaket:<br />
(Oben) Alle Ereignisse werden<br />
Tornos Technologies Deutschland<br />
GmbH<br />
www.tornos.com/de<br />
auf gezeichnet und sind jederzeit<br />
ver fügbar.<br />
(Mitte) Analyse der Effizienz Ihres<br />
Betriebs.<br />
(Unten) Kontrolle der Maschinen -<br />
leistung.<br />
März 2018 101
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
PROZESSSICHERHEIT ALS BASIS FÜR INDUSTRIE 4.0 – FRÄSEN UND BOHREN OHNE WASSER<br />
Von der Diesellok zum ICE<br />
Immer wieder stellen technologische Neuerungen Industrie und<br />
Mittelstand vor neue Herausforderungen. Die Firmen, die die besten<br />
Antworten darauf finden, haben im Wettbewerb die Nase vorn. So<br />
verhält es sich auch mit einer der neuesten Herausforderungen: mit<br />
der Industrie 4.0.<br />
Bild: MHT<br />
Der Autor<br />
Thomas Haag, Geschäftsführer,<br />
MHT<br />
GmbH.<br />
Auch die Leistungen<br />
der<br />
Hermle C 400<br />
verbessern sich<br />
deutlich durch<br />
den Einsatz des<br />
Mediumverteilers.<br />
Bild: MHT<br />
Mit 6 bar wird<br />
die Luft durch<br />
die feinen Düsen<br />
des Mediumverteilers<br />
gepumpt.<br />
Industrie 4.0 will die industrielle<br />
Produktion mit moderner Informations-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
verzahnen. Intelligente, digital<br />
vernetzte Systeme sollen eine<br />
selbst organisierte Produktion ermöglichen.<br />
Dies führt zu einer<br />
neuen Wertschöpfungskette durch<br />
optimierte Prozesse und Verfahren<br />
und zu einem Höchstmaß an Digitalisierung,<br />
Automation und Effizienz.<br />
Aber: was nützen uns superschnelle<br />
Produktionsprozesse, wenn unsere<br />
Unternehmen damit nicht<br />
Schritt halten können? Wenn eine<br />
Firma aufgrund ihrer technischen<br />
Ausstattung die schnellere Taktung<br />
nicht mitgehen kann? Wenn<br />
Unternehmen „nicht modern aufgestellt<br />
sind“, wie man heute sagt?<br />
Oder, um ein Bild zu bemühen:<br />
Was nützt mir die modernste ICE-<br />
Trasse, wenn ich mit einer Diesellok<br />
aus den 70er Jahren unterwegs<br />
bin?<br />
Schneller und günstiger<br />
bohren und fräsen<br />
Die MHT GmbH aus Schramberg<br />
im Schwarzwald hat bereits 2011<br />
– getreu dem Firmen-Motto „Gutes<br />
einfach besser machen“ – eine<br />
kleine, entscheidende Innovation<br />
auf den Markt gebracht: den Mediumverteiler.<br />
Hinter diesem unscheinbar<br />
klingenden Namen verbirgt<br />
sich eine völlig neue Technik,<br />
die das Fräsen und Bohren billiger,<br />
schneller und sauberer macht. Und<br />
die – hier komme ich wieder auf<br />
das Thema „Industrie 4.0“ – eine<br />
effizientere Nutzung von Bohrund<br />
Fräsmaschinen ermöglicht.<br />
Dieses ausgeklügelte System sorgt<br />
mit seiner patentierten Technik einerseits<br />
für eine Kühlung von<br />
Werkzeug und Werkstück, andererseits<br />
für die saubere und rückstandsfreie<br />
Entfernung der<br />
zwangsläufig anfallenden Späne<br />
und zwar dauerhaft.<br />
Herzstück des Systems ist ein fest<br />
arretierter Düsenkörper. Ringförmig<br />
angebrachte Düsen blasen die<br />
Luft mit bis zu sechs bar direkt auf<br />
die Werkzeugschneide. Durch den<br />
sauberen Prozess kommt es zu weniger<br />
Werkzeugbruch, Späne verkleben<br />
nicht mehr. Die revolutionäre<br />
Technik führt zu längeren,<br />
störungsfreien und höheren Maschinenlaufzeiten.<br />
Und dies ist der<br />
entscheidende Faktor in der gesamten<br />
Prozesskette, denn jedes<br />
Unternehmen steigert damit die<br />
Prozesssicherheit im Fräs- und<br />
Bohrprozess erheblich. Und trägt<br />
so auf seine Weise bei zur Herausforderung<br />
„Industrie 4.0“.<br />
102 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Automatisation<br />
in Perfektion:<br />
Die Automatisationsanlage<br />
der<br />
Firma Walther<br />
Wolf GmbH.<br />
Bild: MHT<br />
Bild: MHT<br />
Entscheidende Vorteile<br />
in allen Details<br />
Die Revolution, die der Mediumverteiler<br />
bewirkt, vollzieht sich in<br />
den klassischen drei Problemzonen<br />
des Fräsens: bei Entspanung, Kühlung<br />
und Schmierung. Für alle drei<br />
Segmente hält die neue Technologie<br />
ihre eigene, so verblüffend einfache<br />
wie technisch ausgereifte Lösung<br />
bereit.<br />
Wichtigster technischer und physikalischer<br />
Unterschied des Mediumverteilers<br />
zur herkömmlichen<br />
KSS-/MMS-Technik ist der „Faktor<br />
Luft“. Durch den effizienten<br />
Einsatz von Druckluft ist Wasser<br />
nicht mehr notwendig. Der Fräsprozess<br />
erfolgt völlig trocken und<br />
sauber.<br />
Ideale Arbeitsbedingungen für<br />
Werkzeugschneide und Werkstück<br />
– und für den Mitarbeiter, der die<br />
Fräsmaschine bedient. Der charakteristische<br />
rote Düsenkörper selbst<br />
dreht sich nicht. Dies garantiert<br />
die gleichbleibend hohe Präzision<br />
der Entspanung, Kühlung und<br />
Schmierung – sogar bei der Bearbeitung<br />
tiefer Nuten; kein Span<br />
wird mit dem Werkzeug mehr<br />
Die Röders RXP<br />
600 DSH demonstriert<br />
die<br />
Einheit von<br />
Spindel und Mediumverteiler;<br />
beide Komponenten<br />
sind<br />
durch eine<br />
Schnittstelle verbunden.<br />
überfahren. Dazu hat die MHT<br />
GmbH verschiedene Düsenkörper<br />
entwickelt: Standard- und Individual-Düsenkörper,<br />
darüber hinaus<br />
einen Uni-Düsenkörper für einfachere<br />
Bearbeitungsvorgänge oder<br />
Sonderwerkzeuge.<br />
Der optimal auf die Schneide ausgerichtete<br />
Luftstrahl sorgt gleichzeitig<br />
für gleichmäßige und permanente<br />
Kühlung. Diese Art der Bearbeitung<br />
reduziert den Öl- / Wasserverbrauch,<br />
spart Kosten und<br />
schont das Werkzeug, dem eine<br />
längere Lebensdauer beschieden<br />
ist. Die meisten Materialien erfordern<br />
bei Fräs- und Bohrprozessen<br />
Schmiermittel. Dieses wird beim<br />
Mediumverteiler dem Luftstrahl<br />
über die Schnittstelle in geringsten<br />
Mengen und sehr fein zerstäubt<br />
zugeführt („Nebelschmierung“).<br />
Diese Menge liegt bei nur rund 5<br />
% der „normalerweise“, also bei<br />
der herkömmlichen Methode benötigten<br />
Menge.<br />
Wichtig: Personal und<br />
Ressourcen schonen<br />
Jedes Werkzeug braucht eine optimale<br />
Arbeitsumgebung. Daher<br />
werden Düsenkörper und passende<br />
Werkzeugaufnahme im Werkzeugmagazin<br />
zusammen abgelegt<br />
und gemeinsam in die Spindel eingewechselt,<br />
je nach Maschine direkt<br />
von der Spindel oder über einen<br />
Greifer.<br />
Die Microspry-Pumpe rundet das<br />
MHT-Programm ab. Sie leitet das<br />
Schmiermittel zum Düsenkörper.<br />
Gemittelt verbraucht das Fräsen<br />
mit Mediumverteiler nur sehr geringe<br />
Mengen an Schmiermittel:<br />
rund 5 g/Stunde beim Schruppen<br />
oder ca. 2 g/Stunde beim Schlichten.<br />
Für das Projekt „Industrie<br />
4.0“ ist es sehr wichtig, dass Prozesse<br />
selbstverständlich, schnell<br />
und automatisiert ablaufen. Über<br />
die M-Funktionen der Steuerung<br />
wird die Menge an Schmiermittel<br />
automatisiert gesteuert.<br />
Der Wirkungsgrad der Maschine<br />
erhöht sich durch längere Maschinenlaufzeiten.<br />
Manuelles Nachjustieren<br />
der Sprühdüsen entfällt, da<br />
der komplette Prozess automatisiert<br />
ist. Der stabilere Fertigungsprozess<br />
verbessert Präzision und<br />
Wiederholgenauigkeit. Da die<br />
Oberflächengüte deutlich verbessert<br />
wurde, ist eine Gratbildung<br />
nahezu ausgeschlossen und weniger<br />
Nacharbeit (sprich: weniger<br />
Personaleinsatz) nötig. Kürzere<br />
Bearbeitungszeiten wiederum bedingen<br />
höhere Stückzahlen und<br />
steigern die Produktivität.<br />
Mit einer Portion schwäbischem<br />
Tüftlergeist, viel deutscher Gründlichkeit<br />
und angetrieben vom<br />
Wunsch der Anwender nach hoher<br />
Effizienz ist der MHT GmbH der<br />
Versuch gelungen, Unternehmern<br />
ein kleines, aber entscheidendes<br />
Tool an die Hand zu geben, um die<br />
Herausforderungen der Zukunft<br />
zu meistern. Ganz im Sinne von Industrie<br />
■<br />
4.0.<br />
MHT GmbH<br />
www.mht-gmbh.de<br />
März 2018 103
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
AUTOMATISIERTE RADSATZBEARBEITUNG FÜR METRO-BETRIEBE<br />
Vorausschauende Zug-Wartungen<br />
Radsätze von Schienenfahrzeugen unterliegen während des Fahrbetriebes<br />
einem ständigen Verschleiß. Die Betreiber prüfen deswegen<br />
regelmäßig deren Zustand und führen entsprechende Wartungsmaßnahmen<br />
meist Intervall gesteuert durch. Eine Optimierung<br />
der Wartung verlängert die Laufzeiten der Radsätze und senkt<br />
gleichermaßen die Kosten.<br />
Der Autor<br />
Bild: NSH-Group<br />
Heiner Muhr, Leiter<br />
Entwicklung & Konstruktion,<br />
Hegenscheidt-MFD<br />
GmbH.<br />
Das Verschleißverhalten von Radsätzen<br />
wird von unterschiedlichen<br />
Faktoren beeinflusst. Dazu zählen<br />
beispielsweise Gesamtgewicht,<br />
Fahrgeschwindigkeit, Streckenprofil<br />
und Materialien der Radsatzkomponenten.<br />
Für die Analyse dieser<br />
Faktoren ist es erforderlich, die<br />
Historie von Radsätzen begleitend<br />
über deren Lauf- bzw. Lebenszeit<br />
anhand von charakteristischen<br />
Daten zu verfolgen.<br />
Diese Analysen bilden die Grundlage<br />
um die bisher ungenutzten<br />
Potentiale in der Wartung von<br />
Radsätzen zu erkennen und zu erschließen.<br />
Die hierfür erforderlichen<br />
Systeme werden durch das<br />
Produktprogramm von Hegenscheidt-MFD<br />
vollständig abgedeckt<br />
(Bild 1).<br />
Mess-Systeme im Gleis<br />
Unter Gesichtspunkten von Industrie<br />
4.0 werden die für die Instandhaltung<br />
relevanten Daten der Radsätze<br />
erfasst. Die klassischen Verschleiß-Merkmale<br />
von Radsätzen<br />
Bild 1: Bausteine für<br />
die Wartung von Radsätzen.<br />
sind ihre Rad-Durchmesser, die<br />
Rad-Profilkontur und der Rundlauf.<br />
Besonders dazu hat Hegenscheidt-MFD<br />
in den letzten 30<br />
Jahren Mess-Systeme entwickelt,<br />
die stationär im Gleis installiert<br />
werden (Bild 2). Die Mess-Systeme<br />
liefern Zwischenwerte, die den<br />
Verschleiß chronologisch protokollieren.<br />
Die Vermessung der Radsätze auf<br />
den Radsatz-Bearbeitungsmaschinen<br />
(Bild 3) entwickelte sich in<br />
diesem Zeitraum in gleichem Maße<br />
weiter. Die Geometrie des Radsatzes<br />
wird vor und nach einer Re-<br />
Profilierung vermessen. Die Bearbeitungsmaschinen<br />
ermitteln somit<br />
die Informationen über den<br />
bahngelaufenen und den neuwertigen<br />
Zustand der Räder. Die Ergebnisse<br />
werden umfänglich protokolliert.<br />
Eine automatische Identifikation<br />
des Radsatzes ist für die eindeutige<br />
Zuordnung der Daten zum<br />
einzelnen Rad notwendig. Nach<br />
heutigem dem Stand der Technik<br />
wird der Radsatz über die Zuordnung<br />
im Fahrzeug identifiziert.<br />
Eine zentrale Datenbank<br />
Für die zentrale, maschinenübergreifende<br />
Messwertablage ist ein<br />
Datenbanksystem (Bild 4) verantwortlich.<br />
Dieses System besteht aus den folgenden<br />
Modulen:<br />
∙ Konfiguration: Verwaltet alle<br />
Stammdaten und Baureihen, sowie<br />
die Konfiguration der Züge innerhalb<br />
der gesamten Flotte.<br />
∙ Adapter: Verbindet das System<br />
insbesondere mit den Hegenscheidt-MFD<br />
Mess-, Prüf und Bearbeitungsanlagen<br />
ARGUS und<br />
Unterflur-Radsatzbearbeitungsmaschinen.<br />
Optional besteht die<br />
Möglichkeit über digitale Maschinenschnittstellen,<br />
weitere externe<br />
Messgeräte oder Bearbeitungsmaschinen<br />
anzubinden.<br />
∙ Analyse: Untersucht mit Hilfe<br />
statistischer Methoden, auf der<br />
Basis von Messwerten, den IST-<br />
Verschleiß ihrer Radsätze in der<br />
gesamten Flotte basierend auf der<br />
Konfiguration Ihrer Züge.<br />
Prognose: Erstellt auf Basis der<br />
Analyse-Daten mit den Methoden<br />
der Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
basierend auf selbst lernende Funktionen<br />
mit Optimierungseffekt. Angabe<br />
in Bezug auf die zu erwartende<br />
Laufleistung und den Zeitpunkte<br />
der Grenzmaßverletzung.<br />
∙ Planung: Liefert auf Basis der<br />
Prognosedaten eine Wartungsplanung<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
eines Radsatzes und optimiert<br />
dabei Kosten und Auslastung in<br />
den Wartungsprozessen.<br />
∙ Reports: Generiert Berichte in<br />
tabellarischer und in grafischer<br />
Form. Ferner werden Kennzahlenberichte<br />
für Entscheider generiert,<br />
die alle relevanten Leistungsindikatoren<br />
enthalten. Interaktion in<br />
den Reporten bis hinunter zur untersten<br />
Datenebene ist jederzeit<br />
möglich. Darstellung in Form von<br />
„Bad Guy“ Listen bei überdimensionalen<br />
Verschleißmustern.<br />
104 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: NSH-Group<br />
Die Vorteile:<br />
·<br />
· ·<br />
·<br />
Generierung von Ausfallberichten<br />
Datenqualitätsanalysen & Berichte wie<br />
„Bad-Guy“- Listen, Leistungsindikatoren,<br />
Verschleißraten, Wartungsinterwall und weitere<br />
flexible Analysen<br />
Rückverfolgbarkeit der Radsatzdaten<br />
Maximierung der Radsatzlebensdauer<br />
Minimierung der Betriebskosten<br />
Vorausberechnung der Radsatzbe -<br />
arbeitungen und der Austauschtermine<br />
Sichtbarmachung von Wartungsengpässen<br />
Reduzierung / Eliminierung stillstehender<br />
Zugeinheiten<br />
Vorhersage der Radsatzlebensdauer<br />
Höhere Verfügbarkeit<br />
Das System ermöglicht erhebliche<br />
Kosteneinsparungen durch optimierte<br />
Radsatzwartungspläne und<br />
damit eine verbesserte Flottenverfügbarkeit.<br />
Die Anwendung überwacht<br />
den Verschleiß aller Radsätze<br />
und vergleicht diesen mit den<br />
Sollvorgaben. Sie meldet dem Wartungspersonal<br />
Abweichungen innerhalb<br />
der spezifizierten Toleranzen<br />
und Überschreitungen der<br />
Sollwerte, um unverzüglich agieren<br />
zu können und entstehende<br />
Kosten und Schäden zu begrenzen.<br />
Zusätzlich prognostiziert es den<br />
letzten Bearbeitungstermin und<br />
den anschließenden Austauschtermin<br />
für jeden einzelnen Radsatz in<br />
der Wartungsplanung. Das System<br />
liefert Instandhaltungsplanern<br />
durch die Maximierung der Lebensdauer<br />
der Radsätze eine Verbesserung<br />
der Effizienz und spart<br />
somit Kosten.<br />
Die Berichte (Reports) sind interaktiv<br />
und erlauben dem Wartungspersonal<br />
sich die historischen und<br />
aktuellen Daten anzusehen, sowie<br />
detaillierte Prognosen der relevanten<br />
Größen bezogen auf Zugeinheiten,<br />
Triebfahrzeuge, Waggons,<br />
etc. wie Kilometerleistungen oder<br />
Zeiträumen. Sie ermöglichen allen<br />
Beteiligten einen komprimierten<br />
Überblick über den Zustand der<br />
Flotte und der aktuellen Wartungssituation.<br />
■<br />
Radsatzdiagnosesystem ARGUS II.<br />
Bild 3: Unterflurradsatzdrehmaschine<br />
U2000–150.<br />
Bild 4: Radsatzmanagementsystem.<br />
Niles-Simmons-Hegenscheidt-<br />
Group<br />
www.nshgroup.com<br />
Bild: NSH-Group<br />
Bild: NSH-Group<br />
März 2018 105
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
CHANCEN UND RISIKEN FÜR DEN MASCHINENBAU<br />
Zukunftstrend Plattformökonomie<br />
Die Plattformökonomie, die direkt mit Digitalisierung der Industrie<br />
verknüpft ist, führt zu größerer Flexibilität und Effizienz in globalen<br />
Wertschöpfungsstrukturen. Plattform-Geschäftsmodelle werden<br />
sich daher langfristig durchsetzen und heute vorherrschende Branchenregeln<br />
verändern – egal, ob es den heute etablierten Playern<br />
einer Branche gefällt oder nicht.<br />
Der Autor<br />
Dr. Mathias<br />
Döbele, Leiter<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau,<br />
Dr. Wieselhuber &<br />
Partner GmbH.<br />
Jeder Marktteilnehmer sollte sich<br />
deshalb frühzeitig mit dem Thema<br />
beschäftigen, um Risiken zu erkennen<br />
und entsprechend abzuwehren,<br />
aber auch um neue Chancen<br />
zu nutzen.<br />
Der Begriff „Plattform“ bezeichnet<br />
eine Ebene oder Basis, die als<br />
Grundlage zur Erfüllung eines bestimmten<br />
Zwecks geschaffen wird.<br />
In der Maschinenkonstruktion etwa,<br />
stellt eine Plattform die<br />
Grundlage für Baukastensysteme<br />
dar, mit deren Hilfe unterschiedliche<br />
Kundenanforderungen realisiert<br />
werden können.<br />
Der Erfolg einer Plattform<br />
steigt mit der<br />
Anzahl der Teilnehmer<br />
Dabei ist es typisch, dass die Entwicklung<br />
der Plattform erstmal zusätzliche<br />
Investitionen erforderlich<br />
macht, die sich erst bei häufiger<br />
Nutzung der Baukastenoptionen<br />
wirklich bezahlt machen.<br />
Analog gilt dies auch für Plattform-Geschäftsmodelle:<br />
Sie sind<br />
umso erfolgreicher, je mehr Teilnehmer<br />
eine Plattform vorweisen<br />
kann. Ein Beispiel für diesen Netzwerkeffekt<br />
ist das Telefon: Es ist<br />
nur deshalb ein gutes Kommunikationsmittel,<br />
weil jeder eines hat.<br />
Für Plattform-Unternehmen geht<br />
es nicht mehr darum, Produkte zu<br />
entwickeln und zu verkaufen, sondern<br />
vielmehr darum, Transaktionen<br />
zwischen den einzelnen Teilnehmern<br />
optimal zu organisieren.<br />
Zusätzlich ist im Kontext digitaler<br />
Geschäftsmodelle die Rede von ITund<br />
Serviceplattformen, die die<br />
Dr. Mathias Döbele, Leiter<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Dr. Wieselhuber & Partner.<br />
Bild: Dr. Wieselhuber & Partner<br />
technologische Grundlage zum Betrieb<br />
und zur Geschäftsabwicklung<br />
digitaler Services darstellen.<br />
Zur Unterscheidung dieser Plattformen<br />
verwendet W&P das in<br />
Abbildung 1 dargestellte Schichtenmodell.<br />
Dabei sind die unteren<br />
drei Schichten IT-Services, die von<br />
zahlreichen IT-Unternehmen wie<br />
etwa Amazon Web Services<br />
(AWS), Microsoft (Azure) oder<br />
Siemens (MindSphere) angeboten<br />
werden.<br />
Bedeutung für das Geschäft mit<br />
Smart Services hat erst die Schicht<br />
der Serviceplattformen, mit deren<br />
Hilfe z. B. Maschinenhersteller<br />
Leistungen wie Condition-Monitoring<br />
oder Fernwartung etc. anbieten<br />
können.<br />
Innovative digitale Geschäftsmodelle<br />
der Industrie 4.0 müssen<br />
nicht zwangsläufig disruptiv sein.<br />
Die beiden Begriffe werden jedoch<br />
häufig in Zusammenhang gebracht,<br />
weil die eingangs genannte<br />
Effizienzsteigerung der globalen<br />
Wertschöpfung eine Folge der<br />
Digitalisierung ist.<br />
Aus Sicht eines Maschinenherstellers<br />
zeichnen sich Disruptionsgefahren<br />
häufig dadurch ab, dass<br />
sich eine weitere Verbesserung der<br />
angebotenen Maschine nicht mehr<br />
merklich auf die Effizienzsteigerung<br />
des Kunden auswirkt.<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung<br />
der Effizienz liegen dann in der<br />
besseren Organisation der Prozessteilnehmer<br />
auf nächst höherer<br />
Ebene – also beispielsweise auf<br />
Ebene der ganzen Fabrik oder fabrikübergreifend.<br />
Das ist die Domäne<br />
der Plattformunternehmen,<br />
die hier in der Lage sind, dem<br />
Kunden einen höheren Nutzen zu<br />
bieten, ohne eine eigene Maschine<br />
bzw. ein eigenes Produkt im Programm<br />
zu haben.<br />
Disruptive Prozesse<br />
können drastische<br />
Konsequenzen haben<br />
Untersuchungen über digitale Disruptionen<br />
in verschiedenen Branchen<br />
haben ergeben, dass diese<br />
häufig immer wiederkehrende<br />
Muster haben. Im Bereich des Maschinen-<br />
und Anlagenbaus lassen<br />
sich folgende Muster identifizieren,<br />
die einzeln oder in Kombina -<br />
tion vorkommen können (siehe<br />
Abb. 2).<br />
Für klassische Maschinenhersteller<br />
besteht daher die Gefahr, dass sich<br />
in ihren Industrien völlig neue<br />
Wertschöpfungsstrukturen und<br />
Marktmodelle etablieren. Dabei<br />
schieben sich neue Marktteil -<br />
nehmer mit einem Plattformansatz<br />
als Intermediäre zwischen die<br />
106 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Abbildung 1:<br />
Schichtenmodell<br />
für den Aufbau<br />
smarter Services<br />
(eigene Darstellung<br />
in Anlehnung<br />
an Acatech).<br />
Bild: Dr. Wieselhuber & Partner<br />
Hersteller und ihre bisherigen<br />
Kunden. Dies hat für den etablierten<br />
Marktteilnehmer dramatische<br />
Folgen:<br />
∙ Verlust des Kundenzugangs an<br />
den neuen Intermediär.<br />
∙ Damit Verlust der bisherigen<br />
marktsichernden Stellung.<br />
∙ Verlust der aus der Maschinen-/<br />
Service-Nutzung entstehenden Daten<br />
an den Intermediär.<br />
∙ Reduktion auf die Rolle des reinen<br />
Zulieferers.<br />
∙ Stärkung des neuen Intermediärs,<br />
der aufgrund seiner Stellung in<br />
der Lage ist, unter Hinzunahme<br />
weiterer Partner, den Nutzen für<br />
den Kunden weiter zu erhöhen.<br />
Wertschöpfung<br />
verschiebt sich in die<br />
digitale Welt<br />
Abbildung 2:<br />
Typische wiederkehrende<br />
Disruptionsmuster,<br />
übertragen auf<br />
die industrielle<br />
Produktion.<br />
Bild: Dr. Wieselhuber & Partner<br />
Domänenspezifisches Nischenwissen<br />
und die enge Partnerschaft mit<br />
Kunden, die Maschinenhersteller<br />
in den vergangenen Jahren häufig<br />
aufgebaut haben, bieten einen gewissen<br />
Schutz. Viele vergleichsweise<br />
kleine Nischenplayer sind aufgrund<br />
ihres über Jahre angesammelten<br />
Spezialwissens Weltmarktführer.<br />
Angesichts dieser Stellung lassen<br />
sich Maschinenhersteller nicht von<br />
heute auf morgen in die zweite Reihe<br />
drängen. Jedoch hängt die Attraktivität<br />
eines klassischen „Maschinen-Geschäftsmodells“<br />
direkt<br />
mit der Differenzierung dieser Maschine<br />
am Markt zusammen.<br />
Knowhow mittels digitaler<br />
Services für den<br />
Kunden nutzbar machen<br />
Unternehmen, die derartige Maschinen-zentrierte<br />
Geschäftsmodelle<br />
haben, müssen erkennen,<br />
Abbildung 3:<br />
Positionierung<br />
eines neuen<br />
Spielers (Intermediär)<br />
zwischen<br />
Maschinenhersteller<br />
und Kunden.<br />
dass ihre Differenzierung in der<br />
vernetzten, digitalen Welt kaum<br />
noch wirksam sein wird. Natürlich<br />
werden weiterhin gute und innovative<br />
Maschinen benötigt, aber<br />
die Wertschöpfung und damit<br />
auch die Zahlungsbereitschaft der<br />
Kunden verschieben sich weiter in<br />
die vernetzte, digitale Welt. Eine<br />
entscheidende Frage ist daher, wie<br />
etablierte Unternehmen des Maschinen-<br />
und Anlagenbaus ihr vorhandenes<br />
Domänenwissen mit<br />
Hilfe digitaler, datengetriebener<br />
Services für den Kunden nutzbar<br />
machen können. Gelingt dies bei<br />
gleichzeitiger Absicherung des digitalen<br />
Wissensvorsprungs gegenüber<br />
Dritten, können Differenzierungspotenziale<br />
realisiert werden.<br />
Das ermöglicht Maschinenherstellern<br />
auch in der digitalen Welt attraktive<br />
Geschäftsmodelle – ohne<br />
■<br />
selbst eine Plattform zu sein.<br />
Dr. Wieselhuber & Partner GmbH<br />
www.wieselhuber.de<br />
Bild: Dr. Wieselhuber & Partner<br />
März 2018 107
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
CONNECTED MACHINING: EFFIZIENTE DREHBEARBEITUNG IN DER VERNETZTEN FERTIGUNG<br />
Digitales Job-Management<br />
in der Werkstatt<br />
Die richtigen Informationen stehen an der richtigen Maschine in der<br />
richtigen Qualität und Aktualität zur Verfügung – das leistet das<br />
Funktionenpaket Connected Machining von Heidenhain. Es stellt<br />
den Maschinenbediener in den Mittelpunkt einer ganz individuell<br />
vernetzten Fertigung, er kann über die Steuerung mit allen produktionsbegleitenden<br />
Bereichen im Unternehmen kommunizieren. So<br />
steigt die Effizienz, und die vorhandenen Ressourcen sind besser<br />
nutzbar. Und zwar maßgeschneidert, denn die Lösungen von<br />
Connected Machining fügen sich passgenau in die bereits bestehenden<br />
Netzwerkstrukturen jedes Unternehmens ein.<br />
Der Autor<br />
Markus Hainz,<br />
Produktmanager<br />
Marketing, Steuerung<br />
für Werkzeugmaschinen<br />
Dr. Johannes<br />
Heidenhain GmbH.<br />
Damit bindet Connected Machining<br />
einerseits die Drehmaschine<br />
optimal in die IT-Infrastruktur ein.<br />
Andererseits stellt Connected Machining<br />
aber auch den Anwender<br />
in der Werkstatt in den Mittelpunkt<br />
des durchgängig digitalen<br />
Fertigungsprozesses. Denn es sind<br />
nicht einfach nur Systemkomponenten<br />
miteinander vernetzt. Vielmehr<br />
wird der Anwender einer<br />
Drehmaschine mit einer Heidenhain-Drehsteuerung<br />
CNC PILOT<br />
640 und Connected Machining<br />
zum Dreh- und Angelpunkt der<br />
Bild: Heidenhain/Emco<br />
Effizient und zukunftsorientiert<br />
arbeiten: Der<br />
Anwender einer<br />
Drehmaschine<br />
wird mit einer<br />
Heidenhain-<br />
Drehsteuerung<br />
CNC PILOT<br />
640 und Connected<br />
Machining<br />
zum Drehund<br />
Angelpunkt<br />
der Wertschöpfungskette.<br />
Wertschöpfungskette. Die Standardfunktionen,<br />
Optionen, Software-<br />
und Hardware-Lösungen<br />
von Connected Machining eröffnen<br />
dem Anwender der Heidenhain-Steuerungen<br />
den komfortablen<br />
Zugriff auf alle Informationen<br />
im gesamten Firmennetzwerk, die<br />
er für seine Arbeit benötigt.<br />
Gleichzeitig kann er Daten aus der<br />
Fertigung in die Prozesskette zurückspielen,<br />
damit alle Beteiligten<br />
immer mit den Realdaten des aktuellen<br />
Auftrags arbeiten können.<br />
Bereits mit dem Standardfunktionsumfang<br />
einer Steuerung wie<br />
der CNC PILOT 640 von Heidenhain,<br />
kann der Anwender digitale<br />
Fertigungsdaten direkt an der<br />
Steuerung empfangen und nutzen.<br />
Standardfunktionsumfang<br />
Datenübertragung:<br />
∙ Datenschnittstelle<br />
V-24/RS-232-C<br />
∙ Ethernet und USB zur Anbindung<br />
externer Laufwerke<br />
∙ kostenfreie PC-Software<br />
TNCremo<br />
Mit TNCremo können per Ethernet<br />
extern gespeicherte Bearbeitungsprogramme,<br />
Werkzeugtabellen<br />
oder Parameter bidirektional<br />
übertragen werden. Außerdem ermöglicht<br />
TNCremo die Datensicherung<br />
der Steuerung und viele<br />
andere Datenübertragungsfunktionen.<br />
Standardfunktionsumfang<br />
Datennutzung :<br />
∙ Texteditor: Erstellen und Editieren<br />
von Textdateien mit den Endungen<br />
.txt und .ini<br />
∙ Tabelleneditor: Öffnen und Editieren<br />
von Tabellendateien mit den<br />
Endungen .xls und .csv<br />
∙ Bildviewer: Anzeigen von Fotos<br />
oder Grafiken mit den Endungen<br />
.gif, .bmp, .jpg, .png<br />
∙ PDF-Viewer: Anzeigen von<br />
PDF-Dateien<br />
∙ Web-Browser: Öffnen von<br />
HTML-Dateien und Nutzung aller<br />
webbasierten Inhalte<br />
Mit diesen Funktionen können<br />
z. B. Bilder von Aufspannsituationen<br />
oder Aufspannpläne und Konstruktionszeichnungen<br />
an der<br />
CNC PILOT 640 betrachtet werden.<br />
Außerdem ist der Zugriff auf<br />
webbasierte ERP- und MES-Systeme<br />
oder auf das E-Mail-Postfach<br />
möglich.<br />
108 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Darüber hinaus können folgende<br />
Optionen und Funktionen im<br />
Rahmen von Connected Machining<br />
freigeschaltet werden:<br />
∙<br />
REMOTE DESKTOP MANA-<br />
GER (Option 133) bindet von der<br />
CNC PILOT 640 aus einen Windows-PC<br />
an die Steuerung an. Der<br />
Anwender kann auftragsbezogene<br />
Daten an der Steuerung nutzen, erhält<br />
direkt an der Steuerung den<br />
Zugriff auf die EDV-Systeme der<br />
Prozesskette und profitiert von erheblich<br />
effizienteren Rüstprozessen<br />
durch Einsparung lästiger Wegezeiten<br />
zwischen Maschine und<br />
Büro. Technische Zeichnungen,<br />
CAD-Daten, NC-Programme,<br />
Werkzeugdaten, Arbeitsanweisungen,<br />
Bestückungslisten und Lager -<br />
informationen sind digital an der<br />
Die Prozesskette<br />
in der vernetzten<br />
Fertigung: Die<br />
Lösungen von<br />
Connected Machining<br />
passen<br />
sich an die individuellen<br />
Gegebenheiten<br />
des<br />
Betriebs an und<br />
vernetzen sie anbieterübergreifend<br />
zu einer<br />
Prozesskette mit<br />
durchgängig digitalem<br />
Informationsfluss.<br />
Bild: Heidenhain<br />
Bild: Heidenhain<br />
Maschine verfügbar. Auch E-Mails<br />
kann der Anwender von der Steuerung<br />
aus auf einfache Weise senden<br />
und empfangen. Der Wechsel<br />
vom Steuerungsbildschirm zur<br />
Oberfläche des Windows-PC erfolgt<br />
ganz einfach und komfortabel<br />
per Tastendruck am Bedienpanel<br />
der Maschine. Dabei kann der<br />
Windows-PC ein Rechner im lokalen<br />
Netzwerk oder ein Industrie-<br />
PC (IPC) im Schaltschrank der<br />
Maschine sein.<br />
∙ HEIDENHAIN DNC (Option<br />
18) ermöglicht unter anderem die<br />
Anbindung von Heidenhain-Steuerungen<br />
an Warenwirtschafts- und<br />
Leitstandsysteme. So stehen detaillierte<br />
Daten für eine optimale Organisation<br />
der Fertigung jederzeit<br />
zur Verfügung. Außerdem können<br />
über HEIDENHAIN DNC z. B.<br />
automatisierte Rückmeldungen<br />
Auf der Metav<br />
wird live das<br />
Werkstück „Pfeffermühle“<br />
gefertigt:<br />
Der Grundkörper<br />
entsteht<br />
als Drehteil auf<br />
der Emco Drehmaschine<br />
E 65<br />
auf dem Kooperationsstand<br />
von<br />
Heidenhain und<br />
Emco im Themenpark<br />
industrie<br />
4.0 in der<br />
Halle 17. Das<br />
Oberteil produziert<br />
eine<br />
Fräsmaschine<br />
auf dem<br />
HEIDENHAIN-<br />
Hauptstand in<br />
Halle 16.<br />
über die laufenden Fertigungsprozesse<br />
eingerichtet werden.<br />
∙ Die PC-Software StateMonitor<br />
ermöglicht den Zugriff auf den<br />
Status der aktuellen Bearbeitung.<br />
Die Software läuft auf jedem Gerät,<br />
das über einen Web-Browser<br />
verfügt, also z. B. auf Heidenhain-<br />
Steuerungen, PCs, Smartphones<br />
und Tablets. Die übersichtliche<br />
Darstellung verschafft schnell einen<br />
Überblick über den aktuellen<br />
Maschinenstatus und liefert Informationen<br />
zu Maschinenmeldungen.<br />
Darüber hinaus kann State-<br />
Monitor auch eine E-Mail bei bestimmten<br />
Ereignissen senden, z. B.<br />
bei Programmende, Maschinenstillstand<br />
oder einer Servicemeldung.<br />
Der Empfänger der Maschinenmeldungen<br />
kann sofort reagieren<br />
und entsprechende Maßnahmen<br />
einleiten.<br />
∙ Abgerundet wird der Funktionsumfang<br />
von Connected Machining<br />
von der erweiterten Anzeige Extended<br />
Workspace. Dieser zusätzliche<br />
Monitor neben oder oberhalb<br />
des eigentlichen Steuerungsbildschirms<br />
bietet beispielsweise einen<br />
Blick auf einen Rechner im Büro,<br />
der über den REMOTE DESKTOP<br />
MANAGER angebunden ist, während<br />
auf dem Steuerungsbildschirm<br />
weiterhin das laufende NC-<br />
Programm angezeigt wird. Extended<br />
Workspace kann für die gewünschten<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
individuell eingerichtet werden.<br />
Der integrierte Rechner verwaltet<br />
die laufenden Applikationen selbst<br />
und verfügt über einen leistungsfähigen<br />
Prozessor.<br />
Heidenhain-Steuerungen mit Connected<br />
Machining integrieren sich<br />
flexibel in jede Prozesskette und<br />
verbessern den Wissenstransfer innerhalb<br />
des Unternehmens deutlich.<br />
Auch die Werkstatt hat über<br />
die Steuerung Zugriff auf alle im<br />
Unternehmen zur Verfügung stehenden<br />
Informationen. Connected<br />
Machining ermöglicht ein durchgängig<br />
digitales Auftragsmanagement<br />
in der vernetzten Fertigung.<br />
Damit profitieren Sie von:<br />
einfacher Datennutzung<br />
zeitsparenden Abläufen<br />
∙ transparenten Prozessen<br />
Auf der Metav 2018 zeigen Heidenhain<br />
und Emco im Themenpark<br />
industrie 4.0 eine Drehfertigung,<br />
in der von der Zeichnung bis<br />
zum fertigen Bauteil alle Arbeitsschritte<br />
über Funktionen und Optionen<br />
von Connected Machining<br />
■<br />
miteinander vernetzt sind.<br />
Dr. Johannes Heidenhain GmbH<br />
www.heidenhain.de<br />
März 2018 109
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
MIT VALUEFACTURING EINFACHER AUTOMATISIEREN UND EFFIZIENTER FERTIGEN<br />
Mit Assistenz zur Hochleistungsfertigung<br />
– auch aus der Cloud<br />
Mit dem Assistenzsystem ValueFacturing der Maschinenfabrik Reinhausen<br />
(MR) können Unternehmen ihre Fertigung zunehmend automatisieren<br />
und effizienter gestalten, um am Hochlohnstandort<br />
Deutschland weiterhin gewinnbringend zu produzieren.<br />
Bild: Maschinenfabrik Reinhausen<br />
Transparenz 4.0.<br />
Unterstützung eines Assistenzsystems<br />
würde der Fertigungsmitarbeiter<br />
bei diesem aufwendigen<br />
Vorgang zwangsläufig Zeit und<br />
Ressourcen verschwenden und<br />
suboptimale Entscheidungen treffen.<br />
„Wir ermöglichen einen smarten<br />
Sortenwechsel. Das System ist<br />
eine Datendrehscheibe und befähigt<br />
die Mitarbeiter, die Maschinen<br />
wesentlich effektiver und produktiver<br />
zu rüsten und zu betreiben“,<br />
erklärt Johann Hofmann,<br />
Leiter ValueFacturing.<br />
Der Autor<br />
Johann Hofmann,<br />
Leiter ValueFacturing,<br />
Maschinenfabrik Reinhausen.<br />
Das System entstand in 25-jähriger<br />
Detailarbeit in der firmeneigenen<br />
zerspanenden Fertigung. Es ist die<br />
bisher einzige, vollständig webbasierte<br />
Softwarelösung für das NC-<br />
Fertigungsmanagement in zerspanenden<br />
Produktionen. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Systemen<br />
sind keine manuellen Dateneingaben<br />
erforderlich.<br />
Der große Vorteil von ValueFacturing<br />
liegt in der bidirektionalen<br />
Online-Kommunikation in Echtzeit<br />
mit allen am Fertigungsprozess<br />
beteiligten Maschinen, Anlagen,<br />
Systemen und Menschen sowie<br />
der Fähigkeit, Informationen<br />
intelligent anzureichern. Das Ergebnis:<br />
Die Fertigung wird wirtschaftlicher,<br />
prozesssicherer und<br />
transparenter.<br />
ValueFacturing optimiert vor allem<br />
den Sortenwechsel. Ohne die<br />
Bild: Maschinenfabrik Reinhausen<br />
110 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: Reinhausen<br />
zeiten, weniger Verwaltungsaufwand<br />
und niedrigere Kosten. Ein<br />
neues Abrechnungsmodell nach<br />
tatsächlich erbrachter Rechenleistung<br />
von ValueFacturing (z. B. pro<br />
eingestelltem Werkzeug) bietet<br />
dem Kunden weitere Kostenvorteile.<br />
Gerade für kleinere Unternehmen<br />
ohne eigene IT-Abteilung wird die<br />
Cloud-Lösung damit zum entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil.<br />
Digitale Vernetzung<br />
aller am<br />
Fertigungsprozess<br />
beteiligten<br />
Maschinen, Anlagen,<br />
Systeme<br />
und Menschen.<br />
Neue Erkenntnisse dank<br />
veredelter Daten<br />
Zudem beinhaltet das Assistenzsystem<br />
eine „Datenpumpe“, die<br />
die Rohdaten sammelt, die durch<br />
die Digitalisierung in riesigen<br />
Mengen entstehen und durch<br />
Mustererkennung veredelt. Dadurch<br />
erhält man neuartige Erkenntnisse,<br />
die es ermöglichen,<br />
steigende Qualitätsanforderungen,<br />
kürzere Lieferzeiten, sich verkürzende<br />
Produktlebenszyklen und eine<br />
wachsende Variantenvielfalt zu<br />
beherrschen.<br />
Zahlreiche mittelständische Unternehmen<br />
in Deutschland optimieren<br />
bereits ihre Fertigung mit ValueFacturing,<br />
so z. B. der Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Trumpf,<br />
der das Assistenzsystem in seinem<br />
Werk in Hettingen (BW) einsetzt.<br />
ValueFacturing ist mehrfach preisgekrönt,<br />
unter anderem wurde<br />
MR dafür mit dem 1. Industrie-4.0-Award<br />
der Fachzeitschrift<br />
Produktion und ROI Management<br />
Consulting ausgezeichnet.<br />
ValueFacturing als<br />
Cloud-Lösung<br />
Industrie 4.0 und Kompetenz 4.0<br />
im Dialog.<br />
Alle Daten liegen in<br />
Deutschland<br />
Technische Basis für die neue Lösung<br />
ist die Cloud-Plattform Azure<br />
der Microsoft Cloud Deutschland.<br />
Dieser Aspekt ist für die Kunden<br />
von ValueFacturing, mittelständische<br />
Unternehmen mit zerspanender<br />
Fertigung, ein entscheidendes<br />
Kriterium: Die Kundendaten werden<br />
ausschließlich in deutschen<br />
Rechenzentren gespeichert. Der<br />
Datenaustausch zwischen den<br />
zwei Rechenzentren findet über<br />
ein privates, vom Internet getrenntes<br />
Netzwerk statt, womit der Verbleib<br />
der Daten in Deutschland gesichert<br />
ist.<br />
Der Zugang zu den Kundendaten<br />
liegt beim Datentreuhänder, einem<br />
unabhängigen Unternehmen mit<br />
Hauptsitz in Deutschland, das der<br />
deutschen Rechtsordnung unterliegt<br />
■<br />
(T-Systems).<br />
Neben der konventionellen Lösung,<br />
bei der das Assistenzsystem<br />
lokal auf den Servern beim Kunden<br />
implementiert wird, gibt es<br />
ValueFacturing nun auch als<br />
Cloud-Lösung: Alle Anwendungen<br />
werden über die Microsoft Cloud<br />
Deutschland bereitgestellt. Daraus<br />
ergeben sich kürzere Projektlauf-<br />
Maschinenfabrik Reinhausen<br />
GmbH<br />
www.valuefacturing.com<br />
März 2018 111
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
INDUSTRIE-4.0-LÖSUNGEN FÜR MASCHINEN DER MODULAR-SOLUTIONS-BAUREIHE VON EMAG<br />
Vernetzung modularer Maschinen<br />
Eines der zentralen Merkmale von Industrie-4.0-Konzepten ist die<br />
Vereinheitlichung von Steuer- und Analysesystemen. Man könnte<br />
auch sagen: je einheitlicher, desto wirkungsvoller. Genau hier setzen<br />
die neuen webbasierten IT-Lösungen, für die Werkzeugmaschinen<br />
und Fertigungssysteme, der EMAG Gruppe an. Dabei werden<br />
zahlreiche IT-Steuerungs- und Kontrollsysteme auf einer einheitlichen<br />
IT-Plattform gebündelt. Damit steigt die Usability und somit<br />
auch die Produktivität der Maschinen.<br />
Industrie 4.0<br />
von EMAG –<br />
webbasierte<br />
Software-Tools<br />
für die Steuerung,<br />
Optimierung<br />
und Überwachung<br />
der<br />
Produktion.<br />
Bild: EMAG<br />
und Maschinenwechsel besser planen.<br />
Ergänzt wird der „MultiMaschineMonitor“<br />
durch „Machine-<br />
Status“. Hier steht die einzelne<br />
Maschine im Fokus. Der Anwender<br />
erhält mit dieser App detaillierte<br />
Daten zum Stand der Fertigung<br />
der angewählten Maschine inkl.<br />
Energie- und Verbrauchsdaten.<br />
Der Autor<br />
Björn Svatek,<br />
Sales & Marketing<br />
Director Modular<br />
Solutions, EMAG<br />
GmbH & Co.KG.<br />
Durch die Umstellung auf eine homogene<br />
Softwareoberfläche und<br />
-struktur schafft EMAG die<br />
Grundlage für die kontinuierliche<br />
Erweiterung im Sinne eines „Tool-<br />
Baukastens“.<br />
Das Unternehmen beschäftigt sich<br />
bereits einige Jahre mit dem Thema<br />
Industrie 4.0. Der aktuell<br />
nächste Schritt besteht in der Homogenisierung<br />
verschiedener Einzellösungen.<br />
Hierzu setzt EMAG<br />
aktuell zahlreiche Maßnahmen auf<br />
der Maschinenbaureihe Modular<br />
Solutions um.<br />
Zum Portfolio der EMAG Lösungen<br />
gehören eine Reihe von webbasierten<br />
Software-Tools, mit denen<br />
sich die Produktion ganzheitlich<br />
steuern, optimieren und überwachen<br />
lässt. Die Lösungen sind<br />
für alle neuen Maschinen verfügbar,<br />
können aber auch auf Bestandsmaschinen<br />
nachgerüstet<br />
werden.<br />
Alles immer im Blick<br />
Aus dem Anwendungsbereich<br />
„Überwachung“ stammt beispielsweise<br />
das Programm „MultiMachineMonitor“,<br />
mit dem Anwender<br />
die Prozesse ihrer Maschinen<br />
vollständig im Blick behalten können.<br />
Zugleich erhalten sie einheitliche<br />
Kennzahlen und können auf<br />
dieser Basis die Auslastung optimieren<br />
sowie Wartungsarbeiten<br />
Stets die volle Kontrolle<br />
über die Daten<br />
Damit die Daten nicht in falsche<br />
Hände geraten, hat jeder Nutzer<br />
der EMAG Industrie 4.0 Software<br />
mit dem Tool „SecurityAssessment“<br />
die volle Kontrolle über die<br />
erhobenen Daten. In dieser App<br />
steuert der Anwender die Zugriffserlaubnis<br />
im Sinne einer Rollenverteilung<br />
und legt zudem fest, welche<br />
Daten wo gespeichert werden sollen.<br />
Dafür stehen dem Anwender<br />
lokale Speichermöglichkeiten wie<br />
zum Beispiel eine unternehmenseigene<br />
Cloud-Lösung oder als externe<br />
Lösung die EMAG Cloud zur<br />
Verfügung. Letztere bietet sich vor<br />
112 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Es können<br />
beliebige End -<br />
geräte genutzt<br />
werden. Voraussetzung<br />
ist lediglich<br />
ein Webbrowser<br />
und Zugang<br />
zum Internet.<br />
allem dann an, wenn z. B. Daten<br />
mit EMAG Servicemitarbeitern geteilt<br />
werden sollen. Diese vom<br />
Kunden kontrollierte Zugriffssteuerung<br />
garantiert maximale<br />
Transparenz und Sicherheit.<br />
Service 4.0<br />
Bild: EMAG<br />
Einen genauen Blick auf den Maschinenzustand<br />
wirft das Tool<br />
„Fingerprint“, das mit Hilfe von<br />
3D-Beschleunigungs- und Vibrationssensoren<br />
die Bewegungen der<br />
Achsen analysiert und grafisch<br />
darstellt. Die Datenauswertung<br />
lässt Rückschlüsse auf den Zustand<br />
der mechanischen Baugruppen<br />
zu. Darüber hinaus verfügen<br />
EMAG Maschinen bei Bedarf per<br />
„RemoteExperts“ über ein Service-on-Demand-Paket<br />
für die effiziente<br />
Fehlererkennung und -beseitigung<br />
sowie schnelle Hilfe im<br />
Störfall. Erfahrungsgemäß wird in<br />
rund 50 Prozent der Fälle über das<br />
System eine Lösung herbeigeführt.<br />
Folglich reduzieren sich Serviceeinsätze<br />
vor Ort und die Techniker<br />
sind sehr schnell über die Situation<br />
an der Maschine informiert.<br />
EMAG verspricht, dass das System<br />
dabei hilft, Ausfall-, Wartungsund<br />
Reparaturkosten zu minimieren<br />
und die Maschinenverfügbarkeit<br />
zu erhöhen.<br />
Direktverbindung zum<br />
Servicetechniker<br />
Darüber hinaus vereinfacht die<br />
Smartphone App „ServicePlus“<br />
Anfragen beim Kundenservice von<br />
EMAG. Durch Einscannen des<br />
QR-Codes auf der Maschine steht<br />
unmittelbar der richtige Ansprechpartner<br />
für die jeweilige Maschine<br />
zur Verfügung. Bei Bedarf lassen<br />
sich mit der App Bilder und Live-<br />
Videos an den Servicetechniker<br />
übertragen oder Ersatzteilanfragen<br />
verschicken.<br />
Hoher Mehrwert für<br />
Anwender<br />
Zusammengefast gilt: Mit einem<br />
Software-Portfolio auf Basis einer<br />
einheitlichen Oberfläche und dem<br />
maschinenübergreifenden Einsatz<br />
dieser Tools bietet EMAG beste<br />
Voraussetzungen für den Umstieg<br />
auf eine vernetzte Produktion im<br />
Zeitalter von Industrie 4.0.<br />
Die Einheitlichkeit der von EMAG<br />
entwickelten Tools machen die Bedienung<br />
zunächst einmal besonders<br />
einfach. Außerdem bieten die<br />
verschiedenen Funktionen einen<br />
echten Mehrwert für Anwender,<br />
da sie die Effizienz der Produktionsprozesse<br />
erhöhen. Dies erhöht<br />
die Akzeptanz der Software beim<br />
Endanwender und hilft letztendlich,<br />
die vernetzte Produktion weiter<br />
■<br />
voranzubringen.<br />
EMAG GmbH & Co.KG<br />
www.emag.com<br />
Bild: EMAG<br />
Zukünftig sollen sämtliche Maschinen<br />
aus der EMAG Gruppe in die Softwareumgebung<br />
eingebunden und vernetzt<br />
werden.<br />
März 2018 113
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
PRODUKTIVITÄTSSTEIGERUNG DURCH DIGITALISIERUNG<br />
HELLER4Industry<br />
Industrie 4.0 bedeutet für Heller den Zustand der Werkzeugmaschinen<br />
jederzeit transparent zu machen. Hierzu werden neue Informationen<br />
mit bereits vorhandenen Daten zu einer zielgerichteten Maschinendiagnose<br />
ausgewertet. Im Vordergrund stehen dabei Hellertypisch<br />
immer die effiziente Fertigung sowie reduzierte Werkstückkosten.<br />
Dafür gilt es, zukünftige Maschinenfunktionen mit einer<br />
leistungsfähigen Datenauskopplung zu kombinieren.<br />
HELLER Operation<br />
Interface –<br />
24“-Multitouchbedienfeld<br />
an<br />
der Maschine.<br />
Industrie 4.0 made by<br />
Heller<br />
Unter „HELLER4Industry“ hat<br />
der Maschinenhersteller alle Aktivitäten,<br />
die im Zusammenhang<br />
mit Industrie 4.0 und der Digitalisierung<br />
der Prozesskette stehen,<br />
gebündelt. Das Ziel ist es, die Produktivität<br />
zu steigern und damit<br />
einen Mehrwert für den Kunden<br />
zu schaffen.<br />
Die Overall Equipment Effectiveness<br />
(OEE), das Produkt aus Verfügbarkeit,<br />
Produktivität und<br />
Qualität, wird gesteigert, in dem<br />
die Maschine perfekt in die Fertigungsumgebung<br />
integriert wird.<br />
Bild: Heller<br />
Der Autor<br />
Bernd Zapf,<br />
Leiter Development<br />
New Business &<br />
Technology, Gebr.<br />
Heller Maschinenfabrik<br />
GmbH.<br />
Heller beschleunigt die Umsetzung<br />
der Industrie-4.0-Ziele, indem der<br />
Werkzeugmaschinenproduzent aus<br />
Nürtingen seine Fertigungssysteme<br />
an cloudbasierte Plattformen anbindet.<br />
Dabei werden eine Vielzahl<br />
der Prozessdaten der Maschinensteuerung<br />
über einen intelligenten<br />
BigDataClient aus der Maschine<br />
ausgekoppelt.<br />
Allerdings werden nur die wesentlichen<br />
Daten in die Vernetzung<br />
weitergeleitet. Die Ergebnisse der<br />
Datenauswertung werden dem Anwender<br />
über einen Web-Browser<br />
zugänglich gemacht und zeitgleich<br />
werden die Daten in die Maschine<br />
zurückgespiegelt. So werden die<br />
Steuerungsmöglichkeiten der Maschine<br />
noch erweitert.<br />
HELLER4Industry<br />
– Einsatzbereiche<br />
der Prozessketten-Digitalisierung.<br />
Bild: Heller<br />
Für die Zukunft hat sich der Maschinenhersteller<br />
Anspruchsvolles<br />
in die Agenda geschrieben: Heller<br />
wird die steigende Quantität und<br />
Qualität digitalisierter Daten in intelligenten<br />
Netzwerkstrukturen<br />
nutzen, um die Verfügbarkeit und<br />
die Qualität von Werkzeugmaschinen,<br />
Systemen und Prozessen weiter<br />
zu erhöhen und um sie flexibler<br />
zu machen. So trägt Heller zur<br />
dauerhaften Wirtschaftlichkeit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit seiner<br />
Kunden bei.<br />
Nutzung von Optimierungspotenzialen<br />
Bei Heller werden bereits Stand<br />
heute digitale Mehrwerte für den<br />
Kunden generiert, dies zum<br />
Beispiel dadurch, dass die Benutzerfreundlichkeit<br />
erhöht wurde,<br />
die Maschinen sich optimal in<br />
Netzwerke einbinden lassen sowie<br />
erweiterte Funktionalitäten und<br />
Servicemöglichkeiten angeboten<br />
werden.<br />
So zielt HELLER4Operation zum<br />
Beispiel direkt auf die wertschöpfenden<br />
Prozesse, nämlich die<br />
Arbeit und die Abläufe mit der<br />
Maschine in der Produktion, ab.<br />
Das Modul steht für eine einfache,<br />
neue, bedienorientierte Benutzeroberfläche<br />
für Heller Maschinen.<br />
Mit der Bedienoberfläche HELLER<br />
Operation Interface lassen sich relevante<br />
Informationen auf einem<br />
Haupt- und zwei Teilbildschirmen<br />
so anordnen, dass die Übersichtlichkeit<br />
und die einfache Bedienung<br />
trotz gestiegenem Informationsangebot<br />
erhalten bleiben.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
∙ schnelle, robuste Bedienung<br />
durch Touch-Bedienungen im Be-<br />
114 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
reich des Werkzeug-/Werkstück-<br />
Rüstplatzes,<br />
∙ kundenspezifische Programme<br />
in Web-Umgebungen, gewohnte<br />
Siemens-Standard-Bedienung mit<br />
neuem Hauptbedienfeld,<br />
∙ erhöhte Leistungsfähigkeit und<br />
erweiterte Funktionen für<br />
24“-Touch-Bedienoberfläche<br />
durch Erweiterungsprogramme<br />
(Xtends),<br />
∙ hohe Übersichtlichkeit und einfache<br />
Bedienung trotz großer<br />
Menge Informationen.<br />
Vorbeugende Wartung<br />
spart Kosten<br />
HELLER4Services umfasst digitale<br />
Dienstleistungen, die dabei helfen,<br />
die Aspekte der Wartung und<br />
der Instandhaltung über den Lebenszyklus<br />
der Werkzeugmaschine<br />
hinweg günstiger und kalkulierbarer<br />
zu machen.<br />
Kennzahlen und Meldungen aus<br />
der Produktion und Instandhaltung<br />
verändern die Maschinenwartung<br />
grundlegend: weg vom<br />
Störungsservice bei Stillstand und<br />
hin zu vorbeugender, zustandsorientierter<br />
Wartung, die Ausfälle vermeidet<br />
und Wartungszyklen kalkulierbar<br />
macht. Darum konzentriert<br />
sich das HELLER Services<br />
Interface auf Transparenz in Fertigungs-<br />
und Instandhaltungsprozessen.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
∙ umfassender Überblick über<br />
Maschinenpark im „Maschinendaten-Monitor“:<br />
Maschinenstatus,<br />
Verschleißgrad einzelner Komponenten,<br />
Temperatur- und Drehmomentverläufe<br />
der Antriebe, weitere<br />
stillstandrelevante Kennwerte,<br />
∙ Zeiträume der Analysen und zu<br />
überprüfende Maschine frei wählbar,<br />
∙ Prozessdaten aus Produktivphasen<br />
mit abgelaufenen Fehlermeldungen<br />
abgleichbar,<br />
∙ Shortcut-Funktionen wie z. B.<br />
die zehn häufigsten Alarmmeldungen<br />
oder die zehn letzten Wartungstätigkeiten<br />
und Berechnung<br />
des OEE bereits installiert,<br />
∙ Unterstützung bei der Reduzierung<br />
von Ausfallzeiten, da Basis<br />
für Auswertungen und Statistiken,<br />
∙ präventive Maßnahmen möglich<br />
durch Visualisierung gezielter Informationen<br />
und Ermittlung des<br />
Verschleißzustands daraus.<br />
Mehr Leistung spart Zeit<br />
HELLER4Performance dient der<br />
situativen, werkstückbezogenen<br />
Leistungssteigerung der Werkzeugmaschine<br />
innerhalb der zugesicherten<br />
Maschineneigenschaften.<br />
Das geschieht durch die Analyse<br />
von Prozess- und Maschinendaten<br />
und den daraus gewonnenen Erkenntnissen<br />
bezogen auf die Situa-<br />
Bild: Heller<br />
tion im Arbeitsraum, entweder im<br />
Zusammenspiel mit dem Bediener<br />
oder aber automatisiert.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
∙ zeitsynchrone Aufzeichnung von<br />
bis zu 100 Prozessdaten,<br />
∙ vielfältige Auswertungsmöglichkeiten<br />
der Daten als Einzelsignale<br />
bis hin zu einer bildgebenden Verknüpfung<br />
und Darstellung,<br />
∙ werkstückbezogene Optimierungen<br />
des Werkzeugmagazins,<br />
der Spindelleistung sowie der<br />
Werkstückachsdynamik,<br />
∙ Qualitätsbetrachtung und -auswertung<br />
parallel zur Bearbeitung,<br />
∙ lückenlose Dokumentation von<br />
Bearbeitungen.<br />
Voraussetzungen für<br />
HELLER4Industry<br />
Die treibende Kraft hinter der Digitalisierung<br />
ist das Internet of<br />
Things (IoT), also die Vernetzung<br />
von Gegenständen mit dem Internet.<br />
Damit Heller auf diesem Gebiet<br />
eine sehr zuverlässige, sichere<br />
und leistungsfähige Lösung anbieten<br />
kann, vernetzen wir unsere<br />
Maschinen mit der Siemens IoT-<br />
Plattform MindSphere und der<br />
SINUMERIK-Edge.<br />
Mit MindSphere, dem cloudbasierten,<br />
offenen IoT-Betriebssystem<br />
bietet Siemens eine Cloud-Platt-<br />
HELLER Services Interface – Maschinendaten-Monitor<br />
für Produktion und Instandhaltung.<br />
form, auf dem Daten gesammelt,<br />
verknüpft und ausgewertet werden.<br />
Die Cloud-Lösung bietet den<br />
Vorteil, dass kein spezielles IT-<br />
Knowhow benötigt wird und die<br />
neuesten Sicherheits- und Verschlüsselungstechnologien<br />
für den<br />
Umgang mit Daten eingesetzt werden.<br />
Durch MindSphere kann<br />
Heller seinen Kunden parallel zu<br />
den HELLER4Industry-Produkten<br />
auch Siemens-Produkte zur Verfügung<br />
■<br />
stellen.<br />
Gebr. Heller<br />
Maschinenfabrik GmbH<br />
www.heller.biz<br />
März 2018 115
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
GEMEINSAM DEN WEG ZUR INDUSTRIE 4.0 GEHEN<br />
Die digitale Produktionsplattform<br />
Die in der Technologieregion Karlsruhe ansässige AXOOM GmbH<br />
wurde 2015 als Tochterunternehmen des Laser- und Werkzeugmaschinenherstellers<br />
TRUMPF gegründet. Mittlerweile arbeiten rund<br />
100 Mitarbeiter daran, digitale Lösungen für die Produktion zu<br />
schaffen.<br />
Bild: Axoom<br />
Die Autoren<br />
Dirk Thielker und<br />
Vincent Schlömmer,<br />
AXOOM GmbH.<br />
Ziel von AXOOM ist es, Maschinenherstellern<br />
und fertigenden Unternehmen<br />
aller Branchen eine optimale<br />
Verwaltung von Informationen<br />
und Maschinen über Systemgrenzen<br />
hinweg zu bieten. Somit<br />
wird eine durchgängige Transparenz<br />
über die gesamte Produktion,<br />
und sogar über Unternehmensgrenzen<br />
hinaus, erreicht. Durch die<br />
Zusammenarbeit mit AXOOM<br />
wird zudem eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung<br />
der Maschinen sowie<br />
ein verbesserter Service auf Basis<br />
der Analyse und Visualisierung<br />
von gesammelten Daten möglich.<br />
So können letztendlich neue Geschäftsmodelle<br />
entwickelt und individuelle<br />
Fertigungslösungen umgesetzt<br />
werden.<br />
Die Basis der innovativen Lösungen<br />
von AXOOM stellt die gleichnamige<br />
digitale AXOOM Plattform<br />
dar, die entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette ausgelegt ist<br />
und damit sowohl für Maschinenhersteller<br />
als auch für Fertigungsunternehmen<br />
die notwendigen Voraussetzungen<br />
für den Einstieg in<br />
die Industrie 4.0 bietet.<br />
Der offene Aufbau der AXOOM<br />
Plattform ermöglicht einerseits die<br />
einfache, herstellerunabhängige<br />
Anbindung von Maschinen, Sensoren<br />
und Komponenten. Durch<br />
vertikale Verknüpfung können Daten<br />
in die cloudbasierte Plattform<br />
transportiert und in Echtzeit ausgewertet<br />
werden. Andererseits ist<br />
die nachhaltige Integration bestehender<br />
Systemlandschaften in die<br />
Plattform gegeben. Die Sicherheit<br />
des Datentransfers zwischen den<br />
Systemen und Schnittstellen ist zu<br />
jeder Zeit gewährleistet, da mit<br />
Hilfe des sogenannten AXOOM<br />
Gates ein mehrstufiges Sicherheits-<br />
116 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: Axoom<br />
Aktuelle und historische<br />
Maschinendaten bieten eine<br />
Grundlage für leistungs -<br />
steigernde Maßnahmen.<br />
und Verschlüsselungskonzept für<br />
jede Art von Datenübertragung<br />
angewendet wird.<br />
Durch Partnerschaften<br />
Synergieeffekte erzielen<br />
Die flexible Lösung von Axoom: Eine offene modulare Plattform.<br />
Bild: Axoom<br />
Seit seiner Gründung arbeitet<br />
AXOOM daran, ein eigenes Ökosystem<br />
mit App- und Technologiepartnern<br />
aufzubauen. Die enge<br />
Zusammenarbeit mit einem breiten<br />
Portfolio von Maschinenbauern,<br />
Systemintegratoren und<br />
Software-Anbietern mit verschiedenen<br />
Kernkompetenzen, ermöglicht<br />
AXOOM Kunden die Anwendung<br />
von innovativen Lösungen<br />
in Bereichen wie Analytics.<br />
Durch den modularen Aufbau der<br />
AXOOM Plattform ist die Integration<br />
jeglicher Software-Systeme<br />
möglich, wodurch individuelle betriebliche<br />
Anforderungen der Kunden<br />
bedient werden können. Die<br />
cloudbasierte Plattform bietet<br />
Kunden den Vorteil, dass ihre eigene<br />
IT-Infrastruktur durch die<br />
Plattformanbindung nicht belastet<br />
wird, die Daten in einer gesicherten<br />
Umgebung liegen und die Ausführung<br />
von aktuellen System-Updates<br />
jederzeit gewährleistet ist.<br />
Zusammen mit der AXOOM<br />
Plattform bietet das Partner-<br />
Ökosystem nicht nur für AXOOM<br />
Kunden einen wichtigen Mehrwert<br />
auf ihrem Weg zur Industrie 4.0,<br />
sondern auch AXOOM Partner<br />
profitieren von der digitalen Lösung.<br />
Durch die Nutzung der<br />
Plattform können AXOOM Partner<br />
aktiv am Themengebiet Industrie<br />
4.0 teilhaben und ihre Lösung<br />
einer Vielzahl an Kunden bereitstellen.<br />
AXOOM konnte bereits<br />
renommierte Unternehmen wie<br />
Klöckner, Linde und Sick als Partner<br />
gewinnen und verfolgt auch in<br />
Zukunft den stetigen Ausbau des<br />
■<br />
Ökosystems.<br />
AXOOM GmbH<br />
www.axoom.com<br />
März 2018 117
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
PRODUKTINDIVIDUALISIERUNG UND PROZESSKOMPLEXITÄT BRAUCHEN MEHR KOMPETENZ<br />
Assistenzsysteme in Industrie 4.0<br />
In der Regel lehnt der Mensch Veränderungen ab. Schon immer befürchtete<br />
er, dass er und seine Arbeitsleistung durch neuartige (Automatisierungs-)Technologien<br />
wegrationalisiert werden könnte.<br />
Dies trifft beispielsweise auf die CIM (Computer Integrated Manufacturing)-Welle<br />
vor 30 Jahren, aber auch auf den aktuellen Megatrend<br />
der Digitalisierung unter dem Markennamen „Industrie 4.0“<br />
zu.<br />
Es hat sich jedoch gezeigt, dass der<br />
Mensch durch seine Flexibilität<br />
und sein Entscheidungsvermögen<br />
eine entscheidende Rolle in Produktionssystemen<br />
spielt und diese<br />
auch behalten wird. Die Menschen<br />
stehen jedoch vor diversen Herausforderungen.<br />
Hierzu zählen<br />
die grundsätzlichen globalen<br />
Randbedingungen und die sich ergebenden<br />
Anforderungen an den<br />
Produktionsstandort Deutschland:<br />
Steigende Produktindividualisierung<br />
und Prozesskomplexitäten<br />
benötigen mehr Kompetenz, um<br />
gleichzeitig steigende Qualitätsanforderungen<br />
zu erfüllen.<br />
Zeitgleich steht die Bevölkerung<br />
vor demographischen Veränderungen,<br />
wie einer höheren Lebenserwartung,<br />
sinkenden Geburtenraten<br />
und einer damit einhergehenden<br />
Veränderung der Altersstruktur,<br />
die sich auch in den Unternehmen<br />
widerspiegelt.<br />
Höhere Anforderungen<br />
an die Mitarbeiter<br />
Diese Faktoren führen zu weiteren<br />
Herausforderungen für Mitarbeiter<br />
und Unternehmen, wie z. B. einem<br />
generell steigenden Aufgabenpensum<br />
sowie immer höheren Anforderungen<br />
an die zu verrichtende<br />
Arbeit.<br />
Mitarbeiter sind daher beim Anlernen<br />
und bei der Durchführung von<br />
Prozessen zu unterstützen. Dies<br />
kann bei grundsätzlichen Wahrnehmungen<br />
von Ist-Situationen<br />
der Fall sein, indem Daten sowie<br />
Informationen aufbereitet und die<br />
Bild: LPS<br />
Zustände personalisiert visualisiert<br />
werden. Die Unterstützung<br />
kann auch bei der Entscheidungsfindung<br />
erfolgen, d. h. die Systeme<br />
erleichtern dem Menschen Entscheidungsprozesse,<br />
indem sie automatisch<br />
Alternativen gegeneinander<br />
vergleichen.<br />
Der Mensch delegiert<br />
die Entscheidungen<br />
Der Mensch kann dem System die<br />
Entscheidungsmacht aber auch delegieren<br />
und dieses bindet bei unzureichender<br />
Lösungsqualität den<br />
Menschen selbst mit ein. Darüber<br />
hinaus kann die Unterstützung<br />
durch adaptive (d. h. auf den Menschen<br />
angepasste) Schritt-für-<br />
Schritt-Anleitungen erfolgen. Zusätzlich<br />
können Systeme unterschiedlichster<br />
Art in physischer<br />
oder digitaler Form den Menschen<br />
bei der Ausführung von Tätigkeiten<br />
unterstützen.<br />
Solche Assistenzsysteme werden<br />
am Lehrstuhl für Produktionssysteme<br />
(LPS) an der Ruhr-Universität<br />
Bochum (RUB) in der Fakultät<br />
für Maschinenbau entwickelt und<br />
erforscht. Der LPS wurde im Jahre<br />
1976 durch Prof. Dr.-Ing. Wolfgang<br />
Maßberg gegründet. Von<br />
1999 bis 2015 wurde der Lehrstuhl<br />
von Prof. Dr.-Ing. Horst Mei-<br />
118 März 2018
Themenpark industrie 4.0<br />
Lernfabrik<br />
er in vielen Bereichen neu ausgerichtet,<br />
kontinuierlich erweitert<br />
und erfolgreich weitergeführt. Seit<br />
April 2015 wird der LPS von Prof.<br />
Dr.-Ing. Bernd Kuhlenkötter geleitet.<br />
Zukunftsorientierte<br />
Ausbildung<br />
Vor dem Hintergrund eines stetigen<br />
Wandels der Wirtschaftsmärkte,<br />
der immer wieder neue Anforderungen<br />
an den Produktionsstandort<br />
Deutschland stellt, sieht<br />
der Lehrstuhl seine Aufgaben in<br />
der zukunftsorientierten Ausbildung<br />
von Ingenieuren/-innen (Ba-<br />
Die LPS-Lernfabrik<br />
des Lehrstuhls<br />
für Produktionssysteme<br />
(LPS) besteht<br />
seit 2009.<br />
chelor / Master) und in der Entwicklung<br />
von innovativen und anwendungstauglichen<br />
Lösungen.<br />
Seit seinem Bestehen hat es der<br />
LPS stets verstanden, sich nicht<br />
von den kontinuierlich technischen<br />
und wirtschaftlichen Veränderungen<br />
treiben zu lassen, sondern<br />
diese aktiv mitzugestalten.<br />
Der LPS wird sich auch zukünftig<br />
im Rahmen der akademischen<br />
Lehre und innerhalb seiner Forschungsschwerpunkte<br />
an den aktuellen<br />
Fragestellungen aus dem<br />
Bereich der Produktion orientieren<br />
und somit zur Sicherung des Produktionsstandortes<br />
Deutschland<br />
beitragen.<br />
Nutzen steht im<br />
Vordergrund<br />
Bei der Erarbeitung von Lösungen<br />
steht die Relevanz des industriellen<br />
Nutzens immer im Vordergrund.<br />
Der LPS betreibt daher eine nach<br />
modernsten Gesichtspunkten gestaltete<br />
Pilotfabrik, in der die theoretischen<br />
Konzepte umgesetzt und<br />
evaluiert werden. Durch die Demonstration<br />
der Ergebnisse in der<br />
Pilotfabrik fördert der LPS den<br />
Technologie-Transfer in die Wirtschaft.<br />
Die Pilotfabrik diente zusätzlich<br />
als Basis der am Lehrstuhl<br />
entwickelten Lernfabriken.<br />
Die unterschiedlichen Lernfabriken<br />
werden zum einen für die studentische<br />
Ausbildung genutzt und<br />
ebenso als Weiterbildungsprogramm<br />
industrieller Mitarbeiter<br />
angeboten. Die wissenschaftliche<br />
Ausrichtung des LPS umfasst die<br />
für die moderne Produktionstechnik<br />
wichtigen Themenfelder des<br />
Produktionsmanagements, der<br />
Produktionsautomatisierung und<br />
der industriellen Robotik.<br />
Der Vortrag auf der Metav gibt einen<br />
grundsätzlichen Überblick<br />
über Assistenzsysteme im Kontext<br />
von Industrie 4.0 und stellt einige<br />
Forschungsergebnisse des Lehrstuhls<br />
für Produktionssysteme vor.<br />
Fokussiert werden die Ergebnisse<br />
der drei Projekte APPsist, SOPHIE<br />
sowie DigiLernPro. Das Projekt<br />
APPsist (BMWi, 01MA13004C)<br />
bietet mit Hilfe der Entwicklung<br />
von CPS-integrierten, intelligenten<br />
Assistenz- und Wissensdiensten die<br />
Möglichkeit, Mitarbeiter adaptiv<br />
bei der Durchführung von Prozessen<br />
zu unterstützen und Lernprozesse<br />
in den Arbeitsalltag zu integrieren.<br />
Im Verbundprojekt SOPHIE (Synchrone<br />
Produktion durch teilautonome<br />
Planung und humanzentrierte<br />
Entscheidungsunterstützung,<br />
BMBF, 01IM14005H) wird die<br />
reale Fabrik mit der digitalen Fabrik<br />
in Echtzeit verknüpft, um in<br />
Simulationen Planungsalternativen<br />
zu validieren. In DigiLernPro<br />
(Digitale Lernszenarien in der industriellen<br />
Produktion, BMBF,<br />
01PD14007E) wurden auf Basis<br />
digitaler Medien semi-automatisch<br />
generierte Lernszenarien entwickelt,<br />
die neue Formen des Lernens<br />
am Arbeitsplatz ermöglichen.<br />
Große Herausforderungen<br />
besonders für KMU<br />
Die Ideen und Konzepte zur Digitalisierung<br />
in die industrielle Praxis<br />
zu bringen, stellt die Unternehmen<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Vor allem für kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) ist der<br />
Schritt zur Industrie 4.0 noch erheblich.<br />
Im Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum<br />
Siegen (BMWi,<br />
01MF17008B), in dem der LPS im<br />
Teilprojekt „Arbeit und Organisation<br />
4.0“ der Ruhr-Universität Bochum<br />
KMUs im Bereich der Digitalisierung<br />
befähigt, wird der LPS<br />
unter anderem diese Assistenzsysteme<br />
im Rahmen von Schulungen<br />
einsetzen.<br />
Assistenzsysteme bilden somit<br />
neue, teils digitale Hilfsmittel, um<br />
den sich ändernden demographischen<br />
Strukturen, Veränderungen<br />
durch globale Randbedingungen<br />
sowie der Forderung nach stärkerer<br />
Flexibilität entgegen zu kommen.<br />
Im Vortrag werden Assistenzsysteme<br />
und Ergebnisse des LPS<br />
■<br />
vorgestellt.<br />
Lehrstuhl für Produktionssysteme<br />
(LPS), Ruhr-Universität Bochum<br />
www.lps.ruhr-uni-bochum.de<br />
März 2018 119
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
VON DER ZETTELWIRTSCHAFT ZUM DREH- UND ANGELPUNKT FÜR DIE SMART FACTORY<br />
Walk the Line – mit Werk -<br />
zeugdaten auf der Erfolgsspur<br />
Das Werkzeugdatenmanagement macht Karriere: von der Zettelwirtschaft<br />
zu einem Dreh- und Angelpunkt für die Smart Factory<br />
und Industrie 4.0. Der Grund: Werkzeuginformationen werden von<br />
den unterschiedlichsten Systemen auf Fertigungs-, planerischer<br />
und kaufmännischer Ebene benötigt. TDM Systems, Softwarespezialist<br />
für das Tool Data Management, bietet mit TDM next genera -<br />
tion ein Produktportfolio, das alle Ansprüche vom Lohnfertiger bis<br />
zum weltweiten Großkonzern abdeckt – auf einheitlicher und durchgängiger<br />
Datenbasis.<br />
Bild: TDM<br />
Der Autor<br />
Mike Rode, Gebietsverkaufsleiter,<br />
TDM Systems GmbH.<br />
TDM 2017 Global Line liefert exakte<br />
Informationen über Werkzeuge und<br />
ihren Zustand in einer Werkzeugmaschine<br />
in Echtzeit.<br />
Werkzeugdaten werden bereits im<br />
Vorfeld der Fertigung für den<br />
CAD/PLM-Prozess benötigt. Die<br />
Konstruktion profitiert von realen<br />
3D-Werkzeugdaten und -informationen.<br />
Die anschließende NC-<br />
Programmierung und Simulation<br />
braucht zusätzlich Technologiedaten<br />
wie Vorschübe und Schnittgeschwindigkeiten.<br />
ERP- (Enterprise<br />
Resource Planning) Systeme erwarten<br />
Daten für Einkauf, Materialstammdaten<br />
oder Werkzeugpreise.<br />
ME- (Manufacturing-Execution)<br />
Systeme planen Aufträge für<br />
die Fertigung und übermitteln den<br />
Werkzeugbedarf an die Arbeitsvorbereitung<br />
bzw. Logistik für die<br />
Werkzeugbereitstellung.<br />
Die Arbeitsvorbereitung muss wissen,<br />
welche Komponenten und<br />
Komplettwerkzeuge sich im Produktionsprozess<br />
befinden und wie<br />
sie rechtzeitig an die Maschinen<br />
kommen. Der Voreinstellbereich<br />
benötigt die Nominaldaten, um<br />
aus den gemessenen Realwerten<br />
den Tool-Offset errechnen und der<br />
Maschine zur Verfügung stellen zu<br />
können. Es muss sichergestellt<br />
sein, dass Werkzeuge und Daten<br />
zum richtigen Zeitpunkt an der<br />
Maschine sind. Gleiches gilt für<br />
Ersatzwerkzeuge.<br />
Die IT-Strategie „Tool Lifecycle<br />
Management“ von TDM Systems<br />
umfasst Betriebsmittel und die Organisation<br />
der Werkzeuge in allen<br />
Phasen der Planung und Fertigung.<br />
Sie fungiert als Bindeglied<br />
zwischen ERP, PLM und MES und<br />
sorgt für die Kommunikation zwischen<br />
Planungs- und Fertigungssystemen<br />
– und zwar herstellerunabhängig.<br />
Drei Produkte, eine<br />
Datenbasis<br />
TDM 2017, TDM 2017 Global<br />
Line und TDM Cloud Line bieten<br />
für jeden Bedarf die perfekte Lösung.<br />
Wichtig für Bestandskunden:<br />
Alle drei Versionen basieren auf einem<br />
einheitlichen Technologiekern.<br />
Damit nimmt der Kunde<br />
kostenintensive Programmanpassungen<br />
mit in die Zukunft und sichert<br />
bereits getätigte Investitionen.<br />
Alle Produkte sind mit den<br />
120 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: TDM<br />
fertigungsrelevanten Bereichen<br />
ERP, MES, Werkzeuglogistik, Voreinstellung,<br />
Werkzeugmaschine,<br />
PLM/CAD und CAM/Simulation<br />
vernetzt.<br />
TDM basiert auf einer Tier-2-Architektur,<br />
das Programm wird<br />
klassisch auf Rechnern installiert.<br />
TDM Global Line ist die Antwort<br />
auf eine globalisierte Industrie, die<br />
rund um die Erde Fertigungsstätten<br />
betreibt und diese koordinieren<br />
muss. Es nutzt modernste Tier-<br />
3-Architektur. Mit TDM Cloud<br />
Line ist der Weg in öffentliche und<br />
private Clouds bereitet. Erstmals<br />
wird das Tool Data Management<br />
als Software as a Service (SaaS) angeboten.<br />
Ein einfacher Internetzugang<br />
reicht, um die Werkzeugda-<br />
TDM Global Line ermöglicht national<br />
und international fertigenden Unternehmen<br />
schnellen Zugriff auf zentrale<br />
Werkzeugdaten, dank neuer<br />
Softwarearchitektur stehen Daten und<br />
Grafiken überall und jederzeit zur<br />
Verfügung.<br />
F – Fit for use, die automatische Kontrolle der Komplettwerk-<br />
eFACT steht für Effektivität im<br />
Tool Datamanagement<br />
e – einfache Dateneingabe<br />
·<br />
zeugdaten auf Vollständigkeit<br />
·<br />
prozesses<br />
·<br />
A – Automatischer Zusammenbau von Komplettwerkzeugen<br />
C – Control, also die Steuerung des gesamten Werkzeugdaten-<br />
T – Transfer aller relevanten Daten in den Fertigungsbereich<br />
und zu den Planungssystemen<br />
tenverwaltung auf modernstes Niveau<br />
zu bringen. Das ermöglicht<br />
auch kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen den Einstieg<br />
in Industrie 4.0.<br />
Auch sonst macht es TDM Cloud<br />
Line dem Anwender besonders<br />
leicht. Beispiel 3D-Werkzeudaten:<br />
Sie können online aus einer Vielzahl<br />
von Katalogen übernommen<br />
werden. Das Erstellen von eigenen<br />
3D-Daten ist benutzergeführt mit<br />
wenigen Klicks möglich. Ein Datenchecker<br />
kontrolliert die Vollständigkeit<br />
der Daten. So lässt sich<br />
schnell ein eigener Werkzeugkatalog<br />
aufbauen.<br />
Module setzen Maßstäbe<br />
Ein nie gekanntes Maß an Flexibilität<br />
bietet beispielsweise der neue<br />
TDM Shopfloor Manager von<br />
TDM Global Line, der den Workflow<br />
auf Werkstattebene organisiert.<br />
Dank eines streng modularen<br />
Aufbaus lässt sich die Software für<br />
individuelle Kundenbedürfnisse<br />
konfigurieren, ohne programmtechnisch<br />
angepasst werden zu<br />
müssen. Für eine optimale Lösung<br />
analysieren TDM-Experten den<br />
Datenfluss des Kunden auf Shop -<br />
floor-Ebene. Dieser wird eins zu<br />
eins abgebildet. Damit folge die<br />
Software dem Prozess und nicht<br />
mehr umgekehrt.<br />
Neue Möglichkeiten bietet auch<br />
das TDM Lagermodul Global<br />
Line. Es verfügt über alle Apps, um<br />
die Bewegungen der Werkzeuge<br />
durch den Werkzeugzyklus der<br />
Produktion zu führen. Dank vollständiger<br />
Integration des Shop -<br />
floor-Managements lassen sich sogar<br />
Komplettwerkzeuge im Nebenlager<br />
verwalten. Davon profitieren<br />
beispielsweise Lohnfertiger,<br />
die ein wechselndes Teilespektrum<br />
mit entsprechend häufigem Werkzeugwechsel<br />
auf ihren Maschinen<br />
fertigen müssen. Durch eine vielfältige<br />
Kostenstellenstruktur und<br />
der einfachen Konfigurierbarkeit<br />
des Workflows lassen sich auch<br />
zur Maschine gehörige Nebenlager<br />
umfassend verwalten. Demontage,<br />
Neumontage und Voreinstellung<br />
entfallen, was erheblich Zeit und<br />
Kosten spart.<br />
Freier Fluss für freie<br />
Daten<br />
Entscheidend für weitere Optimierungen<br />
des Fertigungsprozesses ist<br />
ein Rückfluss der Daten aus den<br />
beteiligten Komponenten, deren<br />
Analyse und Auswertung. So ermöglicht<br />
das Modul TDM MPC<br />
die Maschinenprozesskontrolle,<br />
indem erstmals in Echtzeit die realen<br />
Werkzeugdaten aus der Werkzeugmaschine<br />
ausgelesen werden.<br />
MPC speichert die Daten aus der<br />
Maschinensteuerung und stellt sie<br />
für Historie, Wiedereinsätze und<br />
Prozessoptimierung zur Verfügung.<br />
Damit wird die Werkzeugmaschine<br />
im Sinne von Industrie<br />
4.0 datentechnisch integriert.<br />
Natürlich ist ein modernes Tool<br />
Data Management zunächst einmal<br />
mit Kosten verbunden. Wenngleich<br />
der tatsächlich erzielbare<br />
Return on Investment (RoI) von<br />
sehr vielen individuellen Faktoren<br />
abhängt, lässt sich dank des TDM<br />
ROI Calculator bereits im Vorfeld<br />
das Einsparpotenzial gut prognostizieren.<br />
So zeigt die Beispielrechnung<br />
für ein kleineres Unternehmen<br />
mit fünf Werkzeugmaschinen,<br />
die einschichtig acht Stunden am<br />
Tag betrieben werden, bereits eine<br />
Kostenersparnis von über 100 000<br />
Euro im Jahr. Der RoI beträgt weniger<br />
als zwölf Monate.<br />
Tool Lifecycle Management mit<br />
den Softwareprodukten der TDM<br />
next generation unterstützt das Einhalten<br />
sinnvoller Abläufe in der Fertigung.<br />
Und das führt zum Erfolg –<br />
ganz im Sinne des Johnny-Cash-<br />
■<br />
Klassikers „Walk the Line“.<br />
TDM Systems GmbH<br />
www.tdmsystems.com<br />
März 2018 121
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
DER WERKZEUGKOFFER 4.0<br />
Ein Roboter, unendlich<br />
viele Anwendungen<br />
Die immer höheren Anforderungen hinsichtlich Flexibilität bedeuten<br />
für die Industrie, die Wahl von Produktionsmitteln und Werkzeugen<br />
grundlegend zu überdenken. Es ist Zeit für den Werkzeugkoffer 4.0:<br />
Benötigt wird ein Tool, das universell in den verschiedensten Einsatzbereichen<br />
anwendbar ist und die Belegschaft immer dort flexibel<br />
unterstützt, wo akuter Bedarf besteht.<br />
Der Autor<br />
Helmut Schmid,<br />
Geschäftsführer &<br />
General Manager<br />
Western Europe,<br />
Universal Robots<br />
(Germany) GmbH.<br />
Werfen wir einen Blick in die Industriehalle<br />
von gestern: Produkte<br />
werden auf Masse gefertigt. Arbeiter<br />
stehen dazu aufgereiht an Förderbändern<br />
oder ihren Maschinen.<br />
Sie führen in gleichmäßigen Abständen<br />
den immer gleichen Vorgang<br />
an den immer gleichen Objekten<br />
durch. Auf Kontinuität und<br />
kurze Taktzeiten kommt es dabei<br />
an.<br />
Und die moderne Industriehalle<br />
von heute? Eine kontinuierliche<br />
Abfertigung und kurze Taktzeiten<br />
sind natürlich immer noch essenziell<br />
für wirtschaftliche Effizienz.<br />
Alles Weitere hat sich jedoch drastisch<br />
geändert: Statt Massenfertigung<br />
geht es um Variantenvielfalt,<br />
um individualisierte Produkte mit<br />
kurzen Lebenszyklen.<br />
Diese ganz grundlegende Zielverschiebung<br />
bedeutet auch, die Auswahl<br />
der geeigneten Werkzeuge<br />
und Produktionsmittel für die Fertigung<br />
grundlegend zu überdenken.<br />
Es ist an der Zeit für den<br />
Werkzeugkoffer 4.0.<br />
Neue Werkzeuge für<br />
neue Herausforderungen<br />
Die volatilen Losgrößen machen<br />
neue Werkzeuge erforderlich, die<br />
sich vor allem durch ihre Anpassungsfähigkeit<br />
auszeichnen. Nur<br />
Hilfsmittel, die für eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Anwendungen<br />
geeignet sind, garantieren das<br />
dringend notwendige hohe Maß<br />
an Flexibilität.<br />
Diese ist in der Industrie unabdinglich,<br />
um unvorhersehbaren<br />
Produktionsspitzen und stark<br />
schwankenden Auslastungen zu<br />
begegnen. Es wird ein Universal-<br />
Werkzeug benötigt, das sich für<br />
Montage, Maschinenbestückung,<br />
Schleifen, Kleben – und was sonst<br />
noch alles anfällt – gleichermaßen<br />
eignet.<br />
Cobots: Seite an Seite<br />
mit dem Werker<br />
Und dieses Werkzeug gibt es bereits:<br />
Was Hammer, Zange und<br />
Schraubenschlüssel für den herkömmlichen<br />
Werkzeugkoffer sind,<br />
sind kollaborierende Roboter, sogenannte<br />
Cobots, für den Werkzeugkoffer<br />
4.0. Anders als früher,<br />
als riesige Industrieroboter noch<br />
isoliert hinter Schutzzäunen gearbeitet<br />
haben, arbeitet die neue<br />
Leichtbau-Robotergeneration, die<br />
sich zwischen Nutzlasten von drei<br />
bis zehn Kilogramm bewegen, Seite<br />
an Seite mit menschlichen Werkern.<br />
Ihre herausragende Flexibilität erhalten<br />
Cobots, wie die Modelle<br />
UR3, UR5 und UR10 von Universal<br />
Robots, durch die schnelle und<br />
unkomplizierte Inbetriebnahme<br />
für neue Anwendungen.<br />
Zwei Stellen am Roboter sind hier<br />
entscheidend. Einmal die Werkzeugschnittstelle:<br />
Sie erlaubt die<br />
Verbindung mit einer Vielzahl von<br />
Geräten, den sogenannten Endeffektoren<br />
– sei es ein Greifer für<br />
Pick&Place oder Montage-Aufgaben,<br />
eine Klebepistole oder ein<br />
Schweißgerät.<br />
Mobilität als Schlüssel<br />
für Flexibilität<br />
Die zweite entscheidende Stelle ist<br />
die Plattform des Roboters, durch<br />
die er seine Stabilität findet. Diese<br />
kann entweder fest am Boden oder<br />
auf eine mobile Basis fixiert werden.<br />
Die zweite Option ermöglicht<br />
die unmittelbare Verlagerung und<br />
Anpassung an neue Einsatzorte –<br />
mobile Roboterlösungen erfreuen<br />
sich folgerichtig einer rasant steigenden<br />
Nachfrage.<br />
Kollaborierende Roboter<br />
in der Praxis erprobt<br />
Ein Best-Practice-Beispiel für diese<br />
Anwendungsart findet sich beim<br />
Unternehmen Scott Fetzer Electrical<br />
Group aus Tennessee in den<br />
Vereinigten Staaten. Dort arbeiten<br />
kollaborierende Roboter als mobile<br />
Flotte Hand in Hand mit den<br />
Mitarbeitern und unterstützen sie<br />
je nach akutem Bedarf – egal ob<br />
bei Pick&Place oder beim Biegen<br />
von Metallblechen.<br />
Die Implementierungszeit der Roboter<br />
konnte so um 50 Prozent reduziert,<br />
die Produktivität des Unternehmens<br />
hingegen um 20 Prozent<br />
erhöht werden.<br />
Das Beispiel Scott Fetzer zeigt: Die<br />
Kombination der jeweiligen Stärken<br />
von Mensch und Maschine<br />
122 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Bild: Universal Robots<br />
bringen die bestmöglichen Arbeitserfolge.<br />
Damit das funktioniert,<br />
muss die Belegschaft den Cobot<br />
ohne Angst als Werkzeug akzeptieren.<br />
Hierfür ist es entscheidend, dass<br />
die komplette Bedienung und Programmierung<br />
intuitiv gestaltet ist<br />
und einfach von der Hand geht.<br />
Denn wenn neben Ingenieuren und<br />
Softwareentwicklern auch die<br />
Werker hierzu in der Lage sind,<br />
nimmt das schon viel der anfänglichen<br />
Skepsis.<br />
Berührungsängste<br />
werden eleminiert<br />
Bei den Robotern von Universal<br />
Robots benötigt ein ungeschulter<br />
Anwender für gewöhnlich weniger<br />
als eine Stunde vom Auspacken<br />
des gelieferten Pakets bis zur Programmierung<br />
der ersten Arbeitsschritte.<br />
Die patentierte Technologie<br />
des Herstellers sorgt dafür, dass<br />
die Bediener der Roboterarme diese<br />
auch ohne Programmierungserfahrung<br />
mit intuitiver 3D-Visualisierung<br />
oder Hand Teaching<br />
schnell einrichten, bedienen oder<br />
umprogrammieren können.<br />
So können Unternehmen die Produktion<br />
tagesaktuell an sich ändernde<br />
Bedingungen anpassen –<br />
und das ganz nebenbei. Vor allem<br />
bei kleinen Chargen ist die kurze<br />
Umrüstzeit für die Industrie bares<br />
Geld wert.<br />
Die Roboter von Universal Robots<br />
bieten die Flexibilität, fast jede<br />
manuelle Arbeit zu automatisieren.<br />
Die einfache Einrichtung ist<br />
dabei nicht auf den Roboterarm<br />
selbst begrenzt. Auch die an der<br />
Werkzeugschnittstelle angeschlossenen<br />
Tools können durch das<br />
Prinzip „Plug&Play“ flexibel und<br />
schnell variiert werden – innerhalb<br />
weniger Minuten.<br />
Cobots: Das<br />
Universal-Tool<br />
Ob Bohren, Schrauben, Prüfen oder<br />
Kleben: Was sich jeder Heimwerker<br />
für den Haushalt wünscht, wird<br />
mit Cobots für Unternehmen Realität.<br />
Ein einziges Werkzeug kann alle<br />
Aufgaben erledigen, da der Roboter<br />
in der Lage ist, unendlich viele Anwendungen<br />
auszuführen.<br />
Die wohl wichtigste Befähigung<br />
des Werkzeugs ist jedoch die direkte<br />
Zusammenarbeit mit dem Menschen.<br />
Dieser ist und bleibt als<br />
„Werker“ die wichtigste Kraft in<br />
der Produktion. Der Mitarbeiter<br />
braucht „nur“ seinen richtigen<br />
■<br />
Werkzeugkoffer.<br />
Universal Robots GmbH<br />
www.universal-robots.com<br />
Die mobile Flotte<br />
von Universal<br />
Robots erhält bei<br />
Scott Fetzer<br />
Electrical Group<br />
täglich Aufträge<br />
für die unterschiedlichsten<br />
Aufgaben. Die<br />
kollaborierenden<br />
Roboter haben<br />
die Produktion<br />
des Unternehmens<br />
um 20 Prozent<br />
optimiert<br />
und führen monotone<br />
und potenziell<br />
gefährliche<br />
Arbeiten aus,<br />
damit die Mitarbeiter<br />
nun anspruchsvollere<br />
Aufgaben ausführen<br />
können.<br />
März 2018 123
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
BALLUFF RFID ERMÖGLICHT EFFEKTIVES TOOL-MANAGEMENT IN DER GESAMTEN FERTIGUNG<br />
Werkzeugidentifikation 4.0<br />
Die großen Herausforderungen, denen man in Produktionsprozessen<br />
mit der sogenannten 4. Industriellen Revolution begegnen will,<br />
sind immer kürzere Produktlebenszyklen und steigende Kundenindividualität.<br />
Das hat auch zur Folge, dass Produktionsanlagen und<br />
Maschinen schneller verfügbar sein müssen, um letztlich den sich<br />
ändernden Anforderungen in Endprodukten kurzfristiger entsprechen<br />
zu können.<br />
Werkzeuge unterliegen Verschleiß<br />
und müssen daher regelmäßig gewartet<br />
werden. Will man die Regelmäßigkeit<br />
der Inspektion nicht<br />
von den Erfahrungswerten einzelner<br />
Mitarbeiter oder handschriftlichen<br />
Notizen abhängig machen,<br />
sind Tool-Managementsysteme die<br />
erste Wahl.<br />
Sie machen mittels Balluff RFID<br />
den Einsatz der Werkzeuge rückverfolgbar,<br />
gewährleisten deren<br />
optimale Auslastung und helfen<br />
unnötige Stillstandzeiten zu vermeiden.<br />
Sie sind ein anschauliches<br />
Praxisbeispiel, wie Industrie 4.0<br />
auf einfache Weise Einzug in die<br />
Produktion hält. Sie leisten damit<br />
einen wichtigen Beitrag, wenn es<br />
darum geht, Durchlaufzeiten respektive<br />
Lieferfristen effizient zu reduzieren.<br />
Standzeiten und verbessert die Zuverlässigkeit<br />
im Betrieb, sondern<br />
auch die Produktivität der Anlage<br />
und ihre Wirtschaftlichkeit.<br />
Werkzeugdaten immer<br />
auf dem neuesten Stand<br />
Eine häufig praktizierte Variante<br />
ist die Datenverwaltung im Rechner.<br />
Dabei werden auf den Datenträger<br />
am Werkzeug lediglich eine<br />
Identifikationsnummer und gegebenenfalls<br />
die jeweiligen Vor-Einstelldaten,<br />
sprich X-, Y- oder<br />
Z-Geometrien, geschrieben. Diese<br />
Informationen werden so lange in<br />
der Werkzeugverwaltung der Maschinensteuerung<br />
weiter gepflegt,<br />
wie das Werkzeug im Magazin einer<br />
Maschine bleibt.<br />
Alle weiteren Daten wie Standzeiten,<br />
Drehzahlen, Kühlmittelmengen,<br />
Gewichte usw. lassen sich<br />
ebenfalls im System sammeln und<br />
zuordnen. Erst wenn ein Werkzeug<br />
aus dem Magazin entnommen<br />
wird, erfolgt die Aktualisierung<br />
der Daten auf dem Datenträger.<br />
Das Beschreiben beziehungsweise<br />
Der Autor<br />
Martin Kurz,<br />
Industriemanager,<br />
Balluff GmbH.<br />
Bild: Balluff<br />
Vorbereitete Werkzeuge in der Werkzeugvoreinstellung<br />
eines namhaften<br />
Anlagen- und Maschinenbauers.<br />
Für jedes Werkzeug immer<br />
die richtigen Daten<br />
Fest am Werkzeugschaft angebrachte<br />
RFID-Datenträger gewährleisten<br />
die direkte, unverlierbare<br />
und unverwechselbare Zuordnung<br />
aller Werkzeugdaten. Sie<br />
reichen von der individuellen Kennung<br />
bis hin zu Einstellparametern,<br />
Reststandzeiten oder Verschleiß-<br />
beziehungsweise Korrekturdaten.<br />
Dabei ist es unerheblich, ob diese<br />
Daten vollständig auf dem Datenträger<br />
am Werkzeug gespeichert<br />
und mitgereicht oder aus einem<br />
zentralen Rechner zugeordnet werden.<br />
Sie sind die objektive Basis für<br />
eine zustandsorientierte Wartung.<br />
Dies verlängert nicht nur die<br />
Bild: Balluff<br />
124 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
Lesen kann im Arbeitsraum stattfinden,<br />
in dem die Werkzeugspindel<br />
das Werkzeug an den dort untergebrachten<br />
Schreib-/Lesekopf<br />
führt.<br />
Eine bevorzugtere Möglichkeit ist<br />
jedoch, diesen Vorgang im Bereich<br />
des Werkzeugmagazins anzusiedeln,<br />
wo der Schreib-/Lesezyklus<br />
zeitunkritisch ablaufen kann. Vielerorts<br />
wird aber auch das Mitreichen<br />
der Daten, also das Abspeichern<br />
aller werkzeugbezogenen Informationen<br />
auf dem Datenträger<br />
am Werkzeugschaft bevorzugt,<br />
weil es quasi vom Leitsystem entkoppelt<br />
und bei Störungen trotzdem<br />
an einzelnen Maschinen weiter<br />
produziert werden kann.<br />
Den gesamten Maschinenpark<br />
mit einbeziehen<br />
Heute bilden solche Identifikationssysteme<br />
die Basis durchgängiger<br />
Werkzeugmanagementlösungen,<br />
die über einzelne Maschinen<br />
hinaus ganze Maschinen-Pools bis<br />
hin zu Einstell- und Messgeräten<br />
einschließen.<br />
Schon bei der Voreinstellung erfolgt<br />
nach gängiger Praxis die erste<br />
Programmierung der Datenträger<br />
mit Identifikations- und Geometriedaten.<br />
Bei Übergabe der Werkzeuge<br />
in das Werkzeugmagazin einer<br />
Maschine werden diese Daten<br />
automatisch in die Maschinensteuerung<br />
eingelesen. Das spart<br />
zeitraubende manuelle Eingaben<br />
und dient im geschlossenen Automatisierungskreislauf<br />
gleichzeitig<br />
der Fehlervermeidung. Auch in der<br />
Folge hilft die Werkzeugidentifikation<br />
mittels RFID-Technologie<br />
Fehler durch Falscheingaben oder<br />
gar Werkzeugverwechslungen zu<br />
vermeiden, was die Fertigungssicherheit<br />
erhöht. Damit einhergehen<br />
auch Zeit- und Personal-Einsparungen<br />
bei der Werkzeug- und<br />
Vorrichtungsbereitstellung.<br />
Die Erfassung von Prozess- beziehungsweise<br />
Statistikdaten und de-<br />
Mit „Easy Tool-ID“ von<br />
Balluff gibt es eine erschwingliche<br />
Nachrüst -<br />
lösung für das Werkzeugmanagement.<br />
Bild: Balluff<br />
Ein typisches<br />
Beispiel eines<br />
Werkzeugs mit<br />
RFID-Daten -<br />
träger.<br />
Als Nachrüst -<br />
lösung gibt es<br />
„Easy Tool-ID“<br />
als Standalone-<br />
Einheit.<br />
Bild: Balluff<br />
ren Zuordnung zu den jeweiligen<br />
Werkzeugen hat auch enorme Vorteile<br />
hinsichtlich einer optimalen<br />
Standzeitausnutzung der Werkzeuge.<br />
Darüber hinaus bringen verbesserte<br />
Nachschleifzyklen zusätzliche<br />
Ratioeffekte. So trägt Balluff-<br />
Werkzeugidentifikation dazu bei,<br />
dass Ausschuss und Nacharbeiten<br />
wegen zu langer Werkzeugnutzung<br />
praktisch ganz entfallen.<br />
Easy Tool-ID – günstige<br />
Nachrüstlösung<br />
Selbst für Endanwender, die ihre<br />
Bohr- und Fräsmaschine nachträglich<br />
mit Tool-ID ausrüsten möchten,<br />
gibt es inzwischen mit „Easy<br />
Tool-ID“ von Balluff eine erschwingliche<br />
Einsteigerlösung. Sie<br />
besteht aus einer Werkzeughalteraufnahme<br />
mit integriertem Microcontroller<br />
und Stromversorgung,<br />
einer Zustandsanzeige, einem<br />
RFID-Schreib-Lesekopf und einer<br />
USB-Verbindung zum Bedien-Panel<br />
der Maschine. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgt durch kleinere Konfigurationen<br />
am Mikrocontroller<br />
ohne Eingriff in die Steuerung der<br />
Maschine.<br />
Handling und Funktionsweise sind<br />
denkbar einfach: Am Werkzeug-<br />
Voreinstellplatz, dem „Presetter“,<br />
wird jedes Werkzeug vermessen<br />
und seine Daten, wie z. B. Durchmesser<br />
und Radius, auf den Datenträger<br />
am Werkzeugschaft geschrieben.<br />
Der Anwender bringt<br />
das Werkzeug zur Maschine, legt<br />
dieses in die Werkzeugaufnahme<br />
ein und drückt eine Taste. Das System<br />
emuliert dann die Tastatureingabe<br />
und liest die Daten automatisch<br />
mit der Balluff Tool-ID-Lösung<br />
über die Tastatur-Schnittstelle<br />
in die Steuerung der Maschine<br />
ein. Die manuelle und damit fehlerbehaftete<br />
Eingabe wird damit<br />
überflüssig. Somit kann auch bei<br />
vorhandenen Maschinen eine<br />
preisgünstige Tool-ID-Lösung realisiert<br />
■<br />
werden.<br />
Balluff GmbH<br />
www.balluff.com<br />
März 2018 125
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
▶<br />
DREHFRÄSZENTREN & LANGDREHER ZUVERLÄSSIG PROGRAMMIEREN<br />
CAD/CAM-Komplettlösung für<br />
schwierigste Aufgaben<br />
Multifunktionale CNC-Bearbeitungszentren für die anspruchsvolle<br />
Komplettbearbeitung sind das am schnellsten wachsende Maschinensegment.<br />
Die CNC-Programmierung der hochkomplexen Mehrachs-<br />
und Mehrkanal-Drehfräszentren ist selbst für erfahrene Zerspanungstechniker<br />
eine echte Herausforderung. Deutlich komfortabler,<br />
schneller und sicherer gelingt dies mit dem Modul Drehfräsen<br />
von SolidCAM.<br />
Komplexität reduzieren:<br />
Solid-<br />
CAM für mehrachsige<br />
Dreh-<br />
Fräszentren sowie<br />
Kurz- und<br />
Langdrehautomaten.<br />
kommt: die Werkstücke werden<br />
immer komplexer und wenn nicht<br />
nur reine 2.5D-Profile, Taschen<br />
und Bohrungen herzustellen sind,<br />
sondern auch 3D-Flächen, die eine<br />
4- oder gar 5-achsige Bearbeitung<br />
erfordern, ist definitiv Schluss mit<br />
der Programmierung direkt an der<br />
Steuerung.<br />
Konsistenter Workflow<br />
Der Autor<br />
Bekir Kilic,<br />
Leiter,<br />
SolidCAM GmbH.<br />
Moderne Drehfräszentren sind auf<br />
dem Vormarsch. Das ist in Anbetracht<br />
ihrer Funktionsvielfalt, Flexibilität<br />
und Produktivität wenig<br />
verwunderlich. Die gleichzeitige<br />
Dreh- oder 5-Achs-Fräsbearbeitung<br />
an Werkstückvorder- und<br />
Rückseite ermöglicht eine extrem<br />
große Teilevielfalt.<br />
Der hohe Druck zu mehr Effizienz<br />
und Produktivität in der zerspanenden<br />
Fertigung sorgt dafür, dass<br />
sich viele Lohnfertiger und produzierende<br />
Unternehmen bei Neuinvestitionen<br />
für diesen Maschinentyp<br />
entscheiden – natürlich vorausgesetzt,<br />
das Teilespektrum<br />
passt. Viele Maschinen verfügen<br />
über ausgereifte Steuerungen und<br />
Bild: SolidCAM<br />
On-Board-Programmier-Tools, mit<br />
denen einfache Werkstücke sehr<br />
schnell programmiert werden können.<br />
Dennoch, der Zugriff auf die<br />
in den CAD-Daten hinterlegten<br />
Fertigungsgeometrien sowie die<br />
Produktivität bei der CNC-Programmierung<br />
einer integrierten<br />
CAD/CAM-Lösung sprechen eindeutig<br />
für eine Offline-Programmierung<br />
der Werkstücke.<br />
Die CNC-Programmierung direkt<br />
an der CNC-Maschine verbietet<br />
sich schon aus betriebswirtschaftlichen<br />
Gründen fast von allein,<br />
denn jeder Maschinenstillstand<br />
nagt an der Produktivität und bedeutet<br />
bei hohen Investitionskosten<br />
schnell verlorenes Geld. Hinzu<br />
Der Arbeitsablauf bei der CAM-<br />
Programmierung von komplexen<br />
Drehfräszentren mit SolidCAM<br />
läuft analog zu allen anderen<br />
CNC-Technologien in SolidCAM:<br />
Werkstück anlegen, Spannsituation<br />
definieren, Bearbeitungsoperationen<br />
erstellen, simulieren der<br />
CNC-Jobs und Ausgabe des lauffähigen<br />
CNC-Programms. Solid-<br />
CAM integriert sich dabei nahtlos<br />
in Solidworks beziehungsweise<br />
Autodesk-Inventor, was den direkten<br />
Zugriff auf die Konstruktionsdaten<br />
ermöglicht.<br />
Ohne Datenkonvertierung und<br />
Verlust der im CAD-Modell hinterlegten<br />
Features können die Modelle<br />
für die Fertigung aufbereitet<br />
werden. Im Falle einer Konstruktionsänderung<br />
besonders wichtig:<br />
anstatt wie bei der manuellen Programmierung<br />
ganz von vorne zu<br />
beginnen, können die erzeugten<br />
Werkzeugwege in kürzester Zeit<br />
automatisch aktualisiert werden.<br />
Der konstruktive Aufbau und die<br />
anspruchsvolle Kinematik von<br />
Kurz- bzw. Langdrehautomaten<br />
126 März 2018
Promotion<br />
Themenpark industrie 4.0<br />
macht es für den Anwender beinahe<br />
unmöglich, selbst erstellte<br />
CNC-Programme in Augenschein<br />
zu nehmen. Das Einfahren von<br />
neuen Werkstücken ohne wirklichen<br />
Überblick über die Platzverhältnisse<br />
und die Bearbeitungssituation<br />
in der Maschine ist deshalb<br />
immer begleitet von hoher<br />
Unsicherheit und der imminenten<br />
Bedrohung durch kostspielige Kollisionen.<br />
Völlig anders stellt sich hingegen<br />
die Situation bei der CAM-Programmierung<br />
in SolidCAM dar.<br />
Nach der Auswahl der CNC-Ma-<br />
Bild: SolidCAM<br />
SolidCAM ermöglicht die CAM-Programmierung<br />
von sehr komplexen<br />
Kurz- und Langdrehautomaten direkt<br />
in Solidworks und Autodesk Inventor.<br />
Bild: SolidCAM<br />
schine, auf der gefertigt werden<br />
soll, der Werkstückgeometrie und<br />
des Rohteils kann der Anwender<br />
in einer vollständigen Maschinenvorschau<br />
schnell beurteilen, ob die<br />
Verfahrwege zur Bearbeitung reichen,<br />
das Spannmittel ausreichend<br />
oder ob die Werkzeuge wie gewünscht<br />
positioniert werden können.<br />
Vielfältige Unterstützung<br />
Bei Definition und Montage neuer<br />
Werkzeuge unterstützt den CAM-<br />
Programmierer zusätzlich ein interaktiver<br />
Assistent. Dieser zeigt<br />
alle vorhandenen Werkzeuge auf<br />
dem Revolver, die Position der<br />
Achsen und deren Drehrichtung<br />
präzise an. Für die eigentliche Bearbeitung<br />
stehen dem Anwender<br />
alle Möglichkeiten offen, denn neben<br />
Standard-Jobs für Drehen und<br />
SolidCAM ermöglicht<br />
die<br />
CAM-Programmierung<br />
von<br />
sehr komplexen<br />
Kurz- und Langdrehautomaten<br />
direkt in Solidworks<br />
und Autodesk<br />
Inventor.<br />
Fräsen bietet SolidCAM zusätzliche<br />
Funktionen wie schräge Einstiche,<br />
trochoidales Einstechen mit<br />
runden Stechwerkzeugen oder<br />
4-Achsen-Simultandrehen.<br />
Höchstmögliche Produktivität<br />
wird beim Fräsen erreicht, denn alle<br />
in SolidCAM verfügbaren Strategien<br />
können auch beim Drehfräsen<br />
eingesetzt werden, inklusive<br />
der einzigartigen Bearbeitungstechnologie<br />
iMachining. Insbesondere<br />
bei kleinen Fräsern und anspruchsvollen<br />
Werkstoffen wie<br />
Edelstahl oder Titan bringt iMachining<br />
massive Vorteile bei Zykluszeit,<br />
Prozesssicherheit und<br />
durch die mehrfache Standzeit der<br />
Werkzeuge deutlich niedrigere<br />
Werkzeugkosten.<br />
Mit Hilfe von Maschinen-Kontroll-Operationen<br />
(MCOs) lassen<br />
sich an beliebiger Stelle Steuerungsbefehle<br />
für die Maschineperipherie<br />
wie zum Beispiel Stangenlader,<br />
Entladeeinrichtungen oder<br />
Automationssysteme ansteuern.<br />
Der Anwender definiert lediglich<br />
die notwendigen Parameter, die im<br />
Postprozessor hinterlegte Logik<br />
sorgt für die perfekte Umsetzung<br />
im CNC-Programm.<br />
Im Synchronisationsmanager können<br />
die Bearbeitungsjobs der NC-<br />
Kanäle problemlos per Drag &<br />
Drop verschoben werden. Dabei<br />
werden alle Achsen, Getriebe und<br />
Jobzellen überwacht, mögliche<br />
Konflikte angezeigt – und deren<br />
Ursache mit QuickInfos erläutert.<br />
Bevor das steuerungsspezifische<br />
CNC-Programm lauffertig ausgegeben<br />
wird – optional auch in<br />
DMG-Strukturausgabe – kann die<br />
Bearbeitung in der realistischen<br />
Maschinensimulation visualisiert<br />
und geprüft werden.<br />
Für fertigende Unternehmen empfiehlt<br />
sich SolidCAM mit dem Modul<br />
„Advanced MillTurn“ mehr<br />
als je zuvor als die führende, integrierte<br />
CAD/CAM-Komplettlösung.<br />
■<br />
SolidCAM GmbH<br />
www.solidcam.de<br />
März 2018 127
03Automation<br />
Große Maschinenteile voll automatisiert, flexibel und hoch präzise gefertigt<br />
Referenzprojekt<br />
für Großanlagen<br />
In der Produktionshalle der Liebherr-Verzahntechnik GmbH in<br />
Kempten läuft eine neue voll automatisierte Anlage für große Maschinenteile,<br />
die Widersprüche auflöst: flexible Bearbeitung und<br />
höchste Präzision bei vollständiger Automatisierung – ein Referenzobjekt<br />
für moderne Großanlagen.<br />
und sich so der Zukauf deutlich reduziert.<br />
„Dieses Ziel haben wir erreicht“, bestätigt<br />
der Produktionsleiter.<br />
Der Prozess wird ganzheitlich von der<br />
Software der Firma Soflex gesteuert, die bereits<br />
erfolgreich im System für kleinere Bauteile<br />
eingesetzt wird. Soflex plant auf der<br />
Datenbasis des ERP-Systems den kompletten<br />
Ablauf und sorgt nicht nur dafür, dass<br />
die Maschinen immer optimal ausgelastet<br />
sind. Sie verwaltet auch die NC-Programme,<br />
die Werkzeuge und versorgt die Bediener<br />
mit den richtigen Werkstücken und Bearbeitungstools.<br />
„Damit ist es jetzt ausgeschlossen, dass<br />
veraltete Bearbeitungsprogramme ablaufen<br />
oder falsche Bauteile montiert werden“, betont<br />
Kaut. „Insgesamt ist die Herstellung sicherer<br />
und die Abläufe sind flüssiger.<br />
Mensch und Maschine werden auf die bestmögliche<br />
Weise unterstützt.“<br />
Bearbeitungszentren vollständig integriert<br />
■■■■■■ Für Manfred Kaut erfüllte sich<br />
ein lang gehegter Wunsch: Der Produktionsleiter<br />
der Liebherr-Verzahntechnik GmbH<br />
suchte nach einer Möglichkeit, die Fertigung<br />
für hochgenaue Großteile wie Maschinenbetten,<br />
-ständer und -tische zu automatisieren.<br />
Fündig wurde er im eigenen Konzern.<br />
Die Kollegen aus der Automatisierungstechnik<br />
hatten bereits vor zwei Jahren<br />
ein Palettenhandlingsystem (PHS) für kleinere<br />
Bauteile installiert und boten an, ein<br />
solches auch für Teile bis 13 Tonnen zu erstellen.<br />
Zwölf Monate später läuft die Produktion,<br />
und alle Beteiligten sind hochzufrieden.<br />
Burkhardt + Weber-Bearbeitungszentrum<br />
mit dem Liebherr-Palettenhandhabungssystem.<br />
Bild: Liebherr<br />
„Wir haben Wert auf eine ganzheitliche<br />
Betrachtung gelegt: Maschine – System –<br />
Ablaufplanung – Mensch“, erläutert Kaut<br />
den Ansatz. Nur wenn das Zusammenspiel<br />
klappt, rechnet sich die Investition. Hochpräzise<br />
Teile sind im Einkauf sehr teuer. Ein<br />
neues Fertigungssystem war jedoch nur<br />
sinnvoll, wenn die weniger präzise zu fertigenden<br />
Bauteile in mannlosen Schichten<br />
ebenfalls selbst hergestellt werden können<br />
Im Herzen der Produktion stehen zwei Be -<br />
arbeitungszentren (BAZ) von Burkhardt<br />
+ Weber (BW), ein BAZ MCT 1000<br />
und ein BAZ MCX 1400HVC, die vollständig<br />
in das Hochregalsystem integriert sind.<br />
Beide verfügen über eine leistungsstarke<br />
und hochdrehende Schwenkspindel, die die<br />
Bearbeitung von fünf Seiten in einer Aufspannung<br />
erlaubt. 41 Kilowatt Antriebsleistung<br />
und 1400 Newtonmeter Drehmoment<br />
im S1-Betrieb erlauben dabei eine hocheffiziente<br />
Zerspanung.<br />
„Unsere Aufgabe bestand darin, sowohl<br />
hochgenaue Bearbeitung als auch Multitasking<br />
möglich zu machen, damit eine große<br />
Anzahl verschiedener Teile bearbeitet werden<br />
kann“, beschreibt Michael Wiedmaier,<br />
Vertriebsleiter von BW, die Aufgabe. „Wir<br />
sollten möglichst viele Technologien und<br />
Folgebearbeitungen in die Prozesse integrieren,<br />
wie zum Beispiel Tieflochbohren oder<br />
128 März 2018
Drehen.“ Damit werden Rüst-, Wege- und<br />
Liegezeiten bei anderen Maschinen sofort<br />
eliminiert.<br />
Die MCX 1400HVC ist für größere Bauteile<br />
konzipiert und nimmt vom Hochregalsystem<br />
Palettengewichte bis zu 13 Tonnen<br />
entgegen. Die etwas kleinere MCT 1000 hat<br />
zudem einen eingebauten Drehtisch mit Torqueantrieb<br />
– eine Eigenentwicklung von<br />
Burkhardt + Weber. Er ermöglicht die nötige<br />
Geschwindigkeit, damit auch fünfachsiges<br />
Drehen auf der gleichen Maschine möglich<br />
ist.<br />
In Kombination mit der eingesetzten<br />
Schwenkspindel erlaubt die MCT 1000 sowohl<br />
das Horizontaldrehen, z. B. als Planoder<br />
Außendrehen, als auch das Vertikaldrehen<br />
von Innendurchmessern oder Absätzen<br />
mit bis zu 300 Umdrehungen pro Minute.<br />
Genauso wichtig wie die Leistung ist die Genauigkeit:<br />
Beide BAZ arbeiten mit Toleranzen<br />
im einstelligen μ-Bereich. Das entspricht<br />
in etwa der Ungenauigkeit, die durch Messtaster<br />
und Temperatur ausgelöst werden.<br />
Das PHS umfasst 30 Plätze, die Teile mit<br />
einem Gewicht von einer bis acht Tonnen<br />
beherbergen. Zusammen mit den Paletten<br />
und Vorrichtungen ergibt sich so eine Last<br />
von bis zu 13 Tonnen je Regalfach. Von den<br />
beiden versenkten, barrierefreien und durch<br />
Lichtschranken gesicherten Rüstplätzen ist<br />
einer drehbar.<br />
Außer dem Touchscreen für den Bediener<br />
existiert noch ein zweiter großer Bildschirm.<br />
Dieser ist über dem Rüstplatz angebracht<br />
und führt den Mitarbeiter mit Aufspannund<br />
Montagehinweisen durch den jeweiligen<br />
Vorgang. „Dem Operator wird die tonnenschwere<br />
Last immer bedarfsgerecht geliefert<br />
und ebenerdig zugeführt, ebenso das<br />
benötigte Material“, betont Stefan Jehle,<br />
Vertriebsleiter Automationssysteme bei<br />
Liebherr, die ergonomischen Vorteile des<br />
Systems.<br />
Für die Hubbewegung des Fahrwagens<br />
innerhalb des PHS hat Liebherr auf konzerneigenes<br />
Wissen zurückgegriffen. Statt<br />
der üblichen Kettenzüge wurden Seilzüge<br />
verbaut, wie sie zum Beispiel bei Kränen<br />
Verwendung finden. „Aufgrund der günstigen<br />
Getriebeübersetzung der Seiltrommeln<br />
und des Flaschenzugeffekts kommen wir so<br />
mit einem deutlich kleineren Standardmotor<br />
aus, und das ganze System wird schlanker“,<br />
erläutert der Automatisierungsexperte.<br />
Einspareffekt bei der Energie<br />
Ein positiver Nebeneffekt der neuen Anlage<br />
ist die Energieeffizienz: Bei der Bearbeitung<br />
entsteht Wärme, die aber dringend eliminiert<br />
werden muss, da sie zu Ungenauigkeiten<br />
führt. Die Lösung: „Wir haben uns für<br />
eine aktive Bauteilkühlung und Entwärmung<br />
entschieden“, beschreibt Produktionsleiter<br />
Kaut das System. „Achs- und Spindelantriebe,<br />
Schaltschrank und Hydraulikeinheit<br />
sind wassergekühlt. Zusammen mit<br />
der Investition in ein Blockheizkraftwerk<br />
konnten wir so energetische Vorteile errei-<br />
chen. So brauchen wir im Sommer keine<br />
Kühlung und im Winter müssen wir nicht<br />
extra heizen. Das wirkt sich sehr positiv auf<br />
unsere Energiekosten aus.“<br />
Die Investitionskosten im Kemptener<br />
Werk waren beträchtlich, haben aber den<br />
gesamten Prozess auf ein neues Niveau gehoben.<br />
„Wir haben insgesamt eine neue<br />
Ebene der Prozesssicherheit erreicht und in<br />
unserer Fertigung gleichzeitig viele Ideen<br />
der Industrie 4.0 verwirklicht“, lautet das<br />
Fazit bei Liebherr. „Mit der digitalen Vernetzung<br />
konnten wir eine papierlose, geschlossene<br />
Produktionsplanung aufbauen.“<br />
400 verschiedene Teile werden mit einer<br />
Losgröße zwischen eins und vier flexibel, integriert<br />
und automatisiert auf einer Linie<br />
produziert – mit vielen positiven Effekten<br />
für die Mitarbeiter in der Fertigung. ■<br />
Liebherr-Verzahntechnik GmbH<br />
www.liebherr.com<br />
Grindtec Halle 8 Stand 8119<br />
Das neue Palettenhandhabungssystem<br />
PHS 10000 im Einsatz.<br />
Bild: Liebherr<br />
Handling eines<br />
Maschinenbettes<br />
für eine Verzahnmaschine.<br />
Bild: Liebherr<br />
März 2018 129
03Automation<br />
Einfache Maschinendaten-Erfassung im Mittelstand steigert Fertigungsleistung<br />
Funkende Signalsäule erhöht<br />
Transparenz<br />
Mit dem einfachen Maschinendaten-Erfassungssystem Smartmonitor<br />
von Werma verbessert der Antriebsspezialist Ketterer Transparenz<br />
und Leistung in der Fertigung. Auch die Mitarbeitermotivation<br />
ist gestiegen.<br />
Auf jeder Maschine ist eine Werma-<br />
Signalsäule inklusive Smartmonitor-<br />
Modul angebracht. Dieses wird einfach<br />
per Plug & Play in die bestehende<br />
Signalsäule integriert und überwacht<br />
Zustände oder Stückzahlen von<br />
Maschinen und Anlagen. Bild: Werma<br />
tungsbereich eine Werma-Signalsäule angebracht.<br />
So kann der Werker auch aus einiger<br />
Entfernung seine Linie visuell überwachen.<br />
Allerdings: Die Maschinen und Automaten<br />
sind bei Ketterer auf mehrere Hallen<br />
und Gebäude verteilt. So sieht man dank der<br />
Signalsäulen zwar vor Ort den Status, nicht<br />
jedoch von einer zentralen Stelle aus. Ziel<br />
war es daher, einen Überblick über die gesamte<br />
Produktion, die Auslastung und den<br />
Status der einzelnen Maschinen zu erhalten.<br />
Daher hat sich Markon mehrere MDE-<br />
Systeme angesehen. Die meisten Systeme<br />
■■■■■■ Ketterer produziert in Furtwangen<br />
mechanische und elektromechanische<br />
Antriebe. Das Traditionsunternehmen ist<br />
stolz darauf, dem Standort Schwarzwald<br />
treu geblieben zu sein. „Dafür ist es wichtig,<br />
bestehende Abläufe zu hinterfragen, zu analysieren<br />
und zu optimieren“, betont der<br />
stellvertretende Produktionsleiter Julian<br />
Markon. Er ist zuständig für eine Produktionsfläche<br />
von mehr als 4400 m 2 mit 145<br />
Mitarbeitern und einem großen Maschinenpark:<br />
Neben fünf Rollmaschinen, 17 Zahnmaschinen,<br />
zehn Langdreh- und fünf Kurzdrehautomaten<br />
zählen vier Fräsmaschinen<br />
und 104 Montagearbeitsplätze zu seinem<br />
Verantwortungsbereich. Hier werden im 2-<br />
bzw. 3-Schicht-Betrieb die Bauteile für die<br />
Spindeln, Antriebe und Motoren hergestellt.<br />
Für die Prozesssicherheit ist es wichtig,<br />
dass der Maschinenbediener den Status jeder<br />
Maschine sofort sehen kann. Daher ist<br />
auf den Maschinen in Markons Verantworwaren<br />
für den Mittelständler viel zu teuer,<br />
zu komplex und mit einem zu großen Installationsaufwand<br />
verbunden. Eher durch Zufall<br />
stieß er auf den Smartmonitor von Werma.<br />
Dieser besteht aus Funksendern sowie<br />
Empfänger samt Software. Das Funknetzwerk<br />
sucht sich selbst die beste Verbindung.<br />
Bei Ketterer hat man aufgrund der Verteilung<br />
der Maschinen auf mehrere Gebäude<br />
das Funknetz durch zwei Repeater ergänzt,<br />
die das Funksignal verstärken und so die<br />
Reichweite vergrößern. Der Funksender<br />
wird per Plug & Play als zusätzliches Element<br />
in die Signalsäule gesteckt und sendet<br />
Zustände oder Stückzahlen von Maschinen,<br />
Anlagen und Arbeitsplätzen an eine zentrale<br />
Microsoft SQL-Datenbank.<br />
Von Bedeutung waren für Markon die<br />
geringen Investitionskosten: „Uns war es<br />
sehr wichtig, im ersten Step nicht zu viel zu<br />
In jedem Bereich der Produktion<br />
ist bei Ketterer ein<br />
großer Bildschirm angebracht,<br />
auf welchem der<br />
Status jeder Maschine dank<br />
der Smartmonitor-Software<br />
auf einen Blick ersichtlich<br />
ist. Bild: Werma<br />
130 März 2018
Julian Markon, stellvertretender<br />
Produktionsleiter und Lean Manager<br />
bei Ketterer: „Das System von<br />
Werma wertet genau die Daten<br />
aus, die wir benötigen.“ Bild: Werma<br />
investieren, da wir nicht wussten, ob wir<br />
dauerhaft damit arbeiten werden.“ Gestartet<br />
wurde im Bereich der neun Langdrehautomaten:<br />
„Das war unser Leuchtturm-Projekt.<br />
Nach den tollen, sofort sichtbaren Erfolgen<br />
wurde Smartmonitor sukzessive auf<br />
die anderen Bereiche ausgeweitet.“<br />
Die Einführung verlief reibungslos.<br />
„Morgens auf der Maschine installiert, mittags<br />
die erste Auswertung fahren, das nenne<br />
ich schnell“, sagt Markon. Dies liegt vor allem<br />
an der PC-Software, welche schnell und<br />
einfach installiert werden kann und Schritt<br />
für Schritt zum eigenen Netzwerk führt. Die<br />
Software stellt die Zustände der Signalsäulen<br />
auf dem PC dar (zentraler Leitstand).<br />
Zudem kann der Anwender Produktivitäten<br />
analysieren, Fehlerquellen suchen und so die<br />
Verfügbarkeit seiner Maschinen erhöhen.<br />
Markon: „Für uns sind vor allem die<br />
produktiven Zustände unserer Langdrehautomaten<br />
von Bedeutung. Sie zeigen auf, wie<br />
produktiv die Maschinen laufen und wo wir<br />
noch Optimierungsbedarf haben.“ Dabei<br />
nutzt man unterschiedliche Ansichten: Im<br />
Büro des Meisters wird der übersichtliche<br />
Leitstand angezeigt, im Bereich der Maschinen<br />
zeigt die Software die aktuelle Laufzeit<br />
der Aufträge.<br />
Komplette Übersicht dank Bildschirm<br />
Damit der Status für alle sofort sichtbar ist,<br />
zeigen inzwischen vier große Bildschirme in<br />
der Produktion den Zustand jeder Maschine<br />
an. „Vor allem die Abteilungsleiter und<br />
ich nutzen diese Bildschirme – wir sehen<br />
schon beim Betreten der Fertigung, an welcher<br />
Maschine eine Störung vorliegt und<br />
können sofort reagieren“, sagt Markon.<br />
Aber auch die Mitarbeiter nutzen die<br />
Bildschirme zur Selbstkontrolle und unterstützen<br />
Kollegen, wenn diese nicht sofort eine<br />
Störung an ihrer Maschine wahrnehmen.<br />
„In der Vergangenheit blieb eine Störung oft<br />
viel zu lange ohne Reaktion. Heute informieren<br />
sich die Mitarbeiter gegenseitig, sie<br />
haben alle das gemeinsame Ziel, die Stillstandzeiten<br />
zu minimieren.“ Durch die<br />
Transparenz arbeiten die Mitarbeiter vorausschauender<br />
und achten darauf, dass die<br />
Maschinen nicht mehr still stehen: „Seit wir<br />
die Bildschirme eingeführt haben, sind die<br />
Mitarbeiter sehr bemüht, dass alle Signale<br />
ihrer Maschinen stets grün leuchten.“<br />
Antriebe aus Tradition<br />
Im Jahr 1832 gründete Benedikt Ketterer seine Uhrmacherwerkstatt<br />
in Furtwangen und legte damit den<br />
Grundstein für das Unternehmen. Heute beschäftigt<br />
die B. Ketterer Söhne GmbH & Co. KG am Standort<br />
Furtwangen rund 200 Mitarbeiter. Das mittelständische<br />
Familienunternehmen liefert Antriebslösungen<br />
für verschiedenste Bereich, Einsatzgebiete und<br />
Branchen: Zum Portfolio der Schwarzwälder zählen<br />
höhenverstellbare Arbeitsplätze und Schulmöbel,<br />
Wohn- und Küchenmöbel, Beschattung von Gebäuden<br />
und Plätzen, Fenster, Türen, Tore und bewegliche<br />
Trennwände, aber auch Lösungen für die Lager- und<br />
Transportlogistik sowie den Anlagen- und Maschinenbau.<br />
Dabei realisiert Ketterer neue Produkte von der<br />
Idee bis zur Serienreife, kundenspezifisch und unabhängig<br />
von der Stückzahl.<br />
Seit über einem Jahr hat Ketterer Smartmonitor<br />
im Einsatz und schon jetzt ist eine<br />
Steigerung von weit mehr als 15 % mit den<br />
bestehenden Langdrehautomaten erreicht<br />
worden. „Die Maschinenlaufzeit hat sich<br />
von anfangs circa 60 auf über 80 Prozent erhöht,<br />
denn wir hatten mit Smartmonitor die<br />
Möglichkeit, Maschinenstillstände gezielter<br />
anzugehen und deren Ursachen abzustellen.<br />
Wir können selbst kaum fassen, welche Verbesserung<br />
in solch kurzer Zeit erfolgte.“ ■<br />
Werma Signaltechnik GmbH + Co. KG<br />
www.werma.com<br />
WEISS SPINDELTECHNOLOGIE GMBH - A SIEMENS COMPANY<br />
11.500 Ideen sind die Basis für bisher 3.500<br />
realisierte kundenspezifische Lösungen.<br />
Bernd Lang, Leiter Konstruktion<br />
www.weissgmbh.de<br />
März 2018 131
04Software<br />
Komplett digitalisierter Prozess steigert Effizienz und Qualität<br />
Volle Performance dank<br />
Virtual Machining<br />
Kontinuierlich hat ein führender Spezialist für Werkstattausrüstung<br />
in neueste Technologien investiert. Mit innovativen Produkten, neuesten<br />
Fertigungsmethoden und aktueller Virtual Machining Produktionssoftware<br />
konnte das Unternehmen seine Stück- und Rüstzeiten<br />
um rund 50 % senken.<br />
■■■■■■ Die modernste Technik einsetzen,<br />
kontinuierlich und organisch wachsen,<br />
mit dieser Strategie ist die Werner Weitner<br />
GmbH seit ihrer Gründung im Jahre 1968<br />
stets erfolgreich gefahren. Was als kleiner<br />
Metallbaubetrieb begann, hat sich in den<br />
vergangen fast fünfzig Jahren zu einem der<br />
bedeutendsten Hersteller von Werkzeugen<br />
für Kfz-Werkstätten sowie von Bauteilen für<br />
die Medizintechnik und die Luftfahrt oder<br />
für Druckmaschinen entwickelt.<br />
Mit komfortabler Multi-<br />
Screen-Technologie lässt<br />
sich mit NC-Programmierung<br />
und Maschinensimulation<br />
parallel<br />
arbeiten. Bild: Coscom<br />
Der Maschinenpark bei Weitner besteht<br />
mittlerweile aus nahezu 50 CNC-Maschinen,<br />
davon 25 Fräsmaschinen mit 3- bis<br />
5-Achsbearbeitung sowie Komplett-Bearbeitungszentren.<br />
So ist das Unternehmen<br />
heute in der Lage, innerhalb von zwei Wochen<br />
Komplettsätze just in time z. B. bis in<br />
eine einzelne Werkstatt weltweit zu liefern.<br />
„Wir rüsten ständig auf die neueste Technik<br />
auf. Jedes Jahr investieren wir einen sehr<br />
hohen Betrag in neue Technologie.“ Heinz<br />
Weitner weiß, dass er sein Unternehmen nur<br />
vorwärtsbringt, wenn er konsequent auf die<br />
neuesten Maschinen und Softwarelösungen<br />
setzt. „Wir sind ganz eindeutig marktgetrieben,<br />
wir müssen technisch so fit sein, dass<br />
wir absolut wettbewerbsfähige Produkte<br />
zum besten Preis bieten können. Zahlreiche<br />
Aufträge haben wir gewonnen, weil wir Teile<br />
um bis zu 30 Prozent günstiger als der<br />
Mitbewerber anbieten. Dazu kommen<br />
höchstes Produkt- und Fertigungs-Knowhow<br />
aus vielen unterschiedlichen Branchen<br />
sowie eine hohe Produktions- und Lieferflexibilität.<br />
Das sind die Stärken, die uns erfolgreich<br />
machen.“<br />
Als Arbeitsumgebung in Arbeitsvorbereitung,<br />
Programmierung und Fertigung setzt<br />
Weitner auf eine durchgängige Prozess-Lösung<br />
von Coscom. Die CAD/CAM-Software<br />
Proficam VM ist bereits seit 2003 im Einsatz,<br />
welche in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
mit dem CAM-Datenmanagement<br />
Factory-Director VM, der Werkzeugverwaltung<br />
Tool-Director VM und mit der Maschinensimulation<br />
Profi-Kinematik VM<br />
zum Virtual Machining ausgebaut wurde.<br />
Die Investition zahlte sich aus: Mithilfe<br />
der Software schaffte es der Mittelständler,<br />
seine Fertigungszeiten um 30 Prozent pro<br />
PROGRAMMFEHLER<br />
ODER VERALTETE NC-PROGRAMME SIND MIT FACTORY-DIRECTOR AUSGESCHLOSSEN.<br />
DER PROZESS IST 100 PROZENT SICHER! DAS MACHT SICH IN DEUTLICH REDUZIERTEN<br />
RÜST- UND EINFAHRZEITEN BEMERKBAR.“<br />
Manfred Apelsmeier, CNC-Fertigungsleiter, Werner Weitner GmbH<br />
132 März 2018
Coscom-Software leistet<br />
einen entscheidenden<br />
Beitrag dazu, dass Weitner<br />
Bauteile, wie hier<br />
ein Gehäuse, kostengünstig<br />
produzieren<br />
kann. Bild: Coscom<br />
Bauteil zu senken. Schon bei kleinen Serien<br />
von 20 oder 50 Stück konnte Weitner eine<br />
deutlich spürbare Verbesserung der Durchlaufzeiten<br />
erreichen.<br />
Mit Proficam VM programmiert Weitner<br />
alle Werkstücke, je nach Bearbeitungstechnologie<br />
und Bauteil-Komplexität in 2,5D<br />
oder 3D. Das CAM-Datenmanagement<br />
Factory-Director VM ist in den Gesamtprozess<br />
eingebettet und dient als zentrale Daten-Drehscheibe<br />
für sämtliche Informationen,<br />
welche die Produktionsabläufe betreffen.<br />
Artikeldaten wie Grafiken, Dokumente,<br />
Prüfpläne, NC-Programme und vieles mehr<br />
sind hier hinterlegt und werden bidirektional<br />
mit der vorhandenen Infrastruktur, z. B.<br />
Maschinen, ERP, Konstruktion oder Voreinstellung,<br />
abgerufen und ausgetauscht.<br />
Artikelbezogen stellt das Modul alle aktuellen<br />
technologischen Informationen inklusive<br />
Änderungsindex und Werkzeugliste<br />
zur Verfügung. Das macht sich besonders<br />
bei Wiederhohlteilen bezahlt, wie Manfred<br />
Apelsmeier, CNC-Fertigungsleiter bei Werner<br />
Weitner, schildert: „Bei wiederkehrenden<br />
Aufträgen haben wir alles auf einen einzigen<br />
Klick parat. ‚Mit dem ersten Schuss<br />
ins Schwarze‘ ist da die Devise, denn Programmfehler<br />
oder veraltete NC-Programme<br />
sind durch den Factory-Director ausgeschlossen.<br />
Der Prozess ist 100 Prozent sicher,<br />
auch die Werker an den Maschinen<br />
vertrauen darauf. Das macht sich in deutlich<br />
reduzierten Rüst- und Einfahrzeiten bemerkbar.“<br />
Zurzeit befinden sich rund 5900<br />
Bauteile mit jeweils zwei bis drei Aufspannungen<br />
und ca. 20 000 NC-Programmen in<br />
der zentralen Fertigungsinformations-Datenbank<br />
– Tendenz steigend.<br />
50 % kürzere Rüst- und Nebenzeiten<br />
2011 erweiterte Weitner die Maschinensimulation<br />
Profi-Kinematik VM, um die bisher<br />
verwendete Simulations-Software abzulösen.<br />
Profi-Kinematik VM verleiht den<br />
Mitarbeitern in der Programmierung/AV die<br />
Möglichkeit, die komplette Bearbeitung in<br />
der Maschine anhand von Vorwärts- und<br />
Rückwärtssimulation vor der Bearbeitung<br />
am PC zu überprüfen. Da die Software die<br />
Maschinenkonzepte und -kinematiken unterschiedlichster<br />
Hersteller im Maschinenpark<br />
von Weitner – dazu gehören unter anderem<br />
DMG Mori, Toyoda und OKK – unterstützt,<br />
lassen sich vor allem die kollisionsrelevanten<br />
Maschinenteile realitätsgetreu<br />
darstellen.<br />
Die komplette Fertigung eines Bauteils<br />
inklusive Materialabtrag, Verfahrwegen<br />
und vor allem Kollisionsprüfung testen die<br />
Mitarbeiter vor der eigentlichen Produktion<br />
zunächst im virtuellen Raum. Heinz Weitner<br />
zeigt sich sehr zufrieden, wie sich die Maschinensimulation<br />
im Alltag bewährt: „Da<br />
das Bauteil ja bereits simuliert worden ist,<br />
reduziert sich die Rüstzeit noch weiter – das<br />
heißt der Stillstand der Maschine wird kürzer.<br />
Zu den 30 Prozent Reduzierung der<br />
Bauteil-Laufzeiten, die wir mit Proficam<br />
und Factory-Director bereits erreicht hatten,<br />
konnten wir auch die Rüst- und Einfahrzeiten<br />
ebenso drastisch senken. Insgesamt<br />
brachte uns die Coscom-Lösung eine<br />
Halbierung der Rüstzeit im Vergleich zu<br />
vorher. Doch das Wichtigste: Wir können<br />
unsere Bauteile zu 100 Prozent ohne Crash<br />
fahren, weil wir die Bearbeitung bereits vorher<br />
virtuell abgesichert haben. Und auch die<br />
Qualität stimmt von Anfang an.“<br />
An seinem Arbeitsplatz nutzt Apelsmeier<br />
die Multiscreen-Technologie von Proficam,<br />
die das Arbeiten mit zwei Monitoren erlaubt.<br />
Während er auf dem linken Bildschirm<br />
die NC-Programmierung erstellt,<br />
läuft auf dem rechten die Simulation. Fehler<br />
bei der Programmierung bemerkt der Leiter<br />
der CNC-Fertigung sofort, weil er das Resultat<br />
unmittelbar in der Simulation überprüfen<br />
kann: „Das ist eine ganz feine Sache.<br />
Ich sehe sofort, wo etwas nicht funktioniert.<br />
Das zeigt mir das System rot an.“<br />
Eine aussagekräftige Maschinensimula -<br />
tion benötigt u. a. simulationsfähige Werkzeugdaten.<br />
Hier setzt Weitner auf die Werkzeugverwaltung<br />
Tool-Director VM und organisiert<br />
damit derzeit rund 800 Komponenten.<br />
Ein Klick genügt, und die zur Programmierung<br />
und Simulation benötigten<br />
Einzel- und Komplettwerkzeuge, Spannmittel<br />
und Vorrichtungen sowie die Mess- und<br />
Prüfmittel stehen mit all ihren Technologiedaten<br />
bereit.<br />
Mit der Integration von Werkzeugverwaltung<br />
und Simulation baute Weitner<br />
2012 seine CAD/CAM-Prozesskette sukzessive<br />
zum kompletten Virtual Machining aus.<br />
„Heute gehen wir komplett prozesssicher<br />
an die Maschine, dadurch haben sich nicht<br />
nur 50 Prozent Zeitersparnis ergeben, sondern<br />
auch die Qualität hat sich drastisch<br />
verbessert“, fasst Heinz Weitner die Nutzeneffekte<br />
zusammen. „Unsere Fehler- und<br />
Ausschussteil-Quote geht heute gegen<br />
Null.“<br />
März 2018 133
04Software<br />
HPC-Fräsen und flexibles Wechselkonzept<br />
Sich auf dem Erreichten auszuruhen, käme<br />
für Heinz Weitner nie in Frage. Darum suchte<br />
er nach Möglichkeiten, die Maschinen effizienter<br />
zu nutzen. Eine davon bietet ihm<br />
das moderne HPC-Hochgeschwindigkeitsfräsen,<br />
mit dem sich die Bearbeitungszeit<br />
um bis zu 60 Prozent senken lässt. Neben<br />
weiteren Vorzügen wie einer geringeren<br />
Lärmbelastung oder einer höheren Maschinenlebensdauer<br />
bietet die Technologie auch<br />
einen drastisch reduzierten Werkzeugverschleiß<br />
mit bis zu drei Mal höheren Werkzeug-Standzeiten.<br />
Mit Proficam Full HPC unterstützt Coscom<br />
diese Bearbeitungstechnologie in der<br />
Seit 2003 vertrauen Heinz Weitner (Mi.) und seine<br />
Mitarbeiter, wie der CNC-Fertigungsleiter Manfred<br />
Apelsmeier (li.), auf Coscom-Softwarelösungen<br />
in ihrer Produktion. Mit Alexander Barwig (re.),<br />
Prozessberater bei Coscom, steht ihnen ein kompetenter<br />
Partner zur Seite. Bild: Coscom<br />
NC-Programmierung. „Dabei nimmt man<br />
zwar etwas weniger Material weg, kann<br />
aber viermal so schnell fräsen“, so Heinz<br />
Weitner. „HPC hat sich in der Praxis bewährt,<br />
und zwar bei der Bearbeitung unterschiedlichster<br />
Materialien, vom Aluminium<br />
bis hin zu vergütetem Stahl. Coscom-Software<br />
bietet uns nicht nur die Möglichkeit,<br />
im Prozess effizienter zu werden, sondern<br />
auch durch moderne Bearbeitungstechnologien<br />
wie full HPC in der Produktion selbst<br />
aus jedem Teil einen Zeit- und Kostenvorteil<br />
herauszuholen.“<br />
Durch die digitale Prozesskette<br />
vom ERP bis an die<br />
Maschine konnte der Zerspanungs-Spezialist<br />
seine<br />
Maschinenlaufzeiten um<br />
rund 30 % senken sowie<br />
die Rüst- und Nebenzeiten<br />
um insgesamt 50 % reduzieren.<br />
Bild: Coscom<br />
Um Maschinen effizienter<br />
und flexibler einzusetzen, arbeitet<br />
das Unternehmen u. a.<br />
auch mit einem Nullpunktspannsystem.<br />
Die Zeit zum<br />
Umrüsten verringert sich damit<br />
beachtlich, das Einfahren<br />
der Bauteile fällt komplett<br />
weg. „Alle unsere Bauteile werden zunächst<br />
maschinenneutral programmiert“,<br />
erläutert Apelsmeier. „Mit dem Proficam-<br />
Maschinenwechselkonzept bekomme ich<br />
mit wenigen Klicks das neue NC-Programm<br />
für eine andere Maschine, simuliere kurz,<br />
der Postprozessor NC-Joker erstellt mir auf<br />
Knopfdruck die maschinenoptierten NC-<br />
Sätze, und los geht’s.“<br />
Mussten die Mitarbeiter früher bei komplexen<br />
Bauteilen für die Bearbeitung auf einer<br />
anderen Maschine teilweise mehrere Tage<br />
um- oder neu programmieren, so gelingt<br />
das heute innerhalb einer Stunde. Da die<br />
Rüstzeit früher bis zu zwei Tage betrug,<br />
scheuten sich die Mitarbeiter oft, die Maschine<br />
für eine Kleinserie neu zu rüsten –<br />
mit der Folge einer Wartezeit von mehreren<br />
Wochen, bis die Maschine wieder zur Verfügung<br />
stand, oder nicht ausgelasteter Maschinen<br />
aufgrund fehlender Programmierung<br />
für entsprechende Bauteile.<br />
„Mit dem Nullpunktspannsystem und<br />
dem Maschinenwechselkonzept dauert es<br />
nur wenige Minuten, um ein Teil ab- und<br />
das andere aufzurüsten“, so Apelsmeier.<br />
„Die Zeiten, in denen sich früher Aufträge<br />
vor Maschinen stapelten oder Maschinen<br />
stillstanden sind vorbei. Diese enorme Flexibilität<br />
macht uns extrem schnell, wenn es<br />
um kurze Lieferzeiten geht!“<br />
Heinz Weitner ist sehr über die bisher erreichten<br />
Gesamt-Ergebnisse in der Prozessoptimierung<br />
seiner Fertigung zufrieden:<br />
„Kompromisslos beste Qualität, ein sehr<br />
gutes Preisniveau unserer Produkte sowie<br />
eine hohe Lieferflexibilität, diese entscheidenden<br />
Faktoren sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
nachhaltig. Um die dazu<br />
notwendige Wirtschaftlichkeit und Perfek -<br />
tion der Fertigung zu erreichen, ist der Einsatz<br />
und Ausbau modernster Fertigungsund<br />
IT-Technologien heute unabdingbar.<br />
Coscom ist hier als unser langjähriger und<br />
verlässlicher Partner ein wesentlicher Bestandteil<br />
und hat einen großen Anteil an der<br />
heute sehr guten Effizienz und Flexibilität in<br />
unserer Produktion.“<br />
■<br />
Coscom Computer GmbH<br />
www.coscom.de<br />
Werner Weitner GmbH<br />
www.werner-weitner.com<br />
134 März 2018
MARPOSS 4.0<br />
THE SMART FACTORY TOGETHER<br />
SYSTEMINTEGRATION<br />
Software um Laserhärten und -auftragsschweißen ergänzt<br />
CAD/CAM-System<br />
funktional erweitert<br />
Die Tebis AG, Prozessanbieter für die Entwicklung, Konstruktion<br />
und Fertigung von Modellen, Formwerkzeugen<br />
und Komponenten, hat seine CAD/CAM-Software um die<br />
beiden Funktionen Laserhärten und Laserauftragsschweißen<br />
ergänzt. Auch die Roboterunterstützung wurde<br />
optimiert: Fertiger können nun mit der Software acht<br />
einzeln konfigurierbare Achsen zeitgleich fahren – und<br />
sind damit flexibler.<br />
GEMEINSAMER<br />
ZUGRIFF AUF DATEN<br />
BIG DATA<br />
ANALYSE<br />
BENUTZERFREUNDLICHE<br />
MENSCHMASCHINE<br />
SCHNITTSTELLE<br />
CYBER PHYSICAL<br />
SYSTEM<br />
INTERNET DER DINGE<br />
■■■■■■ Mit Laserhärten können komplexe<br />
Stahl- und Stahlgussteile lokal eingegrenzt<br />
bei definierter Tiefenwirkung bis zu<br />
1,5 Millimeter gehärtet werden. Anwender<br />
müssen sie anschließend nicht nachbearbeiten,<br />
um den entstandenen Verzug zu kompensieren.<br />
Werkzeug- und Formenbauer erhöhen<br />
so die Belastbarkeit von Messern, Backen,<br />
Schneidkanten, Formplatten und damit<br />
die Standzeit der gefertigten Werkzeuge<br />
und Formen.<br />
Mit Laserauftragsschweißen können Fertigungsbetriebe<br />
beispielsweise im Werkzeugund<br />
Formenbau Teilbereiche von Bauteilen<br />
reparieren. Dabei schmilzt ein Laserstrahl<br />
den Schweißwerkstoff und das zu bearbeitende<br />
Material in Schichten auf, und es entsteht<br />
eine belastbare Verbindung. Anschließend<br />
können diese Bereiche spanend bearbeitet<br />
werden.<br />
Beide Erweiterungen beinhalten eine<br />
CAD-Aufbereitungsfunktionalität und eine<br />
Mit Laserauftragsschweißen<br />
reparieren<br />
Fertigungsbetriebe Teilbereiche<br />
von Bauteilen.<br />
Bild: Tebis<br />
Kollisionskontrolle, die Programmierer bei<br />
ihrer Arbeit unterstützen. Zusammen mit<br />
der 3D-Strahlgeometrie sowie der integrierten<br />
Werkzeug- und Technologiedatenverwaltung<br />
entstehen NC-Programme, mit denen<br />
Roboter selbst bei hochkomplexen Bauteilen<br />
ruhigere Schwenkbewegungen ausführen<br />
können.<br />
Tebis hat außerdem seine Robotertechnologie<br />
überarbeitet und auf acht einzeln<br />
konfigurierbare Achsen mit simultan eingebundenen<br />
Verfahr- und Rundtischachsen erweitert.<br />
Damit lassen sich Roboterzellen flexibler<br />
einsetzen. Zudem hat der Prozessanbieter<br />
weitere Funktionalitäten bereitgestellt,<br />
die Roboterposen dahingehend beeinflussen,<br />
dass Anwender unerwünschte Singularitäten<br />
und Einschwenkungen im Endschalterbereich<br />
vermeiden.<br />
■<br />
Tebis AG<br />
www.tebis.com<br />
ONE CABLE<br />
CONTROL NETWORK<br />
Das innovative, integrierte Steuersystem<br />
BLÙ revolutioniert das Netzwerkkonzept in<br />
Werkzeugmaschinen. Es erfüllt alle Aspekte von<br />
Industrie 4.0. BLÙ ist eine Systemarchitektur,<br />
die die Echtzeitkommunikation zwischen<br />
den verschiedenen internen und externen<br />
Maschinenfunktionen ermöglicht.<br />
Von der Vision zur funktionierenden Realität:<br />
Marposs Ihr Partner für Industrie 4.0<br />
I H R G L O B A L E R<br />
P A R T N E R F Ü R<br />
<br />
HALLE 7 - STAND 7007<br />
März 2018 135
05Anlagen, Verfahren<br />
Messerhersteller nutzt wässrige Reinigungsanlage für saubere Klingen<br />
Die Reinigung als<br />
entscheidender Prozess<br />
Beim Messerhersteller Friedr. Dick in Deizisau werden stark verschmutzte<br />
Klingen in der wässrigen Reinigungsanlage Palma von<br />
Mafac gesäubert. Das Ergebnis sind vollständig saubere und trockene<br />
Teile.<br />
Die bei Friedr. Dick installierte Reinigungsanlage<br />
Palma wird von dem Mitarbeiter beschickt, der an<br />
der Polieranlage tätig ist. Bild: Mafac<br />
■■■■■■ „Seit wir die Palma in Betrieb<br />
haben, sind unsere Klingen richtig sauber“,<br />
sagt Thomas Takacs, Leiter der Fertigung<br />
bei Friedr. Dick. „Vor allem aber sind sie<br />
trocken und müssen nicht von Hand nachgetrocknet<br />
werden.“ Vor knapp einem Jahr<br />
ist der Reinigungsprozess beim Traditionshersteller<br />
aus Deizisau komplett umgestellt<br />
worden. Das auf wässriger Basis arbeitende<br />
Reinigungssystem Palma von Mafac hat die<br />
bis dahin genutzte Durchlaufanlage ersetzt.<br />
Seither werden die nach dem Polieren<br />
stark verschmutzten Klingen des Messerspe-<br />
zialisten in der Mafac-Maschine gereinigt –<br />
mit einem hervorragenden Reinigungsergebnis.<br />
Doch nicht nur das hat die Verantwortlichen<br />
überzeugt: „Wir haben auch die<br />
Durchlaufzeiten verkürzen und den Wasserverbrauch<br />
reduzieren können“, so Nikolaos<br />
Tziovaras, stellvertretender Meister Fertigung.<br />
Über 5000 Klingen für Fleischermesser<br />
werden täglich bei Friedr. Dick gereinigt.<br />
Das macht etwa 80 Prozent des gesamten<br />
Reinigungsvolumens aus. Die verbleibenden<br />
20 Prozent entfallen auf die Reinigung der<br />
Klingen von Koch- und Hufmessern. Die<br />
Edelstahlklingen der Fleischermesser werden<br />
zunächst gestanzt. Anschließend werden<br />
sie geschliffen und poliert. Durch die<br />
dabei eingesetzte Polierpaste entstehen starke<br />
Verschmutzungen auf den Klingen. Diese<br />
müssen abgereinigt werden, bevor der<br />
Kunststoffgriff angespritzt wird. „Die Reinigung<br />
ist für uns ein ganz entscheidender<br />
Prozess innerhalb der Fertigung“, so Tziovaras.<br />
„Die Klingen, egal ob für Fleischer-,<br />
Koch- oder Hufmesser, müssen absolut sauber<br />
sein. Sie dürfen keinerlei Rückstände<br />
aufweisen, auch keine Wasserflecken.“<br />
Bis Anfang 2017 erfolgte die Reinigung<br />
in einer Durchlaufanlage – mit mäßigem Ergebnis.<br />
Die Klingen waren am Ende nicht<br />
trocken genug. Sie mussten von zwei Mitarbeiterinnen<br />
manuell nachpoliert werden. So<br />
entschieden die Verantwortlichen, den Reinigungsprozess<br />
auf ein Kammersystem umzustellen.<br />
Überzeugt vom Reinigungsergebnis<br />
entschieden sie sich für die Palma, das<br />
Dreitank-System der Firma Mafac.<br />
Schon 2008 hat es erste Kontakte zwischen<br />
den beiden Unternehmen gegeben.<br />
„Wir hatten schon damals das Problem,<br />
dass die Klingen nach Verlassen der Durchlaufanlage<br />
von Hand nachgetrocknet werden<br />
mussten“, erinnert sich Takacs. 2008<br />
wurden umfangreiche Reinigungstests in<br />
dem werkeigenen Technikum von Mafac in<br />
Alpirsbach gefahren. „An diese hervorragende<br />
Vorarbeit haben wir jetzt anknüpfen<br />
können. Das Reinigungsergebnis hat sofort<br />
gepasst, so dass wir die Inbetriebnahme der<br />
Palma schnell realisieren konnten“, ergänzt<br />
der Fertigungsleiter.<br />
Reinigungsprozess von 15 Minuten<br />
Da die Klingen der verschiedenen Messertypen<br />
vor der Reinigung unterschiedliche Verschmutzungsgrade<br />
aufweisen, sind insgesamt<br />
drei Programme in der Palma eingespeichert.<br />
Die Klingen der Fleischermesser,<br />
die poliert werden, weisen mit der Polierpaste<br />
die stärksten Verschmutzungen auf.<br />
136 März 2018
Nach Abschluss des Reinigungsprozesses<br />
werden die<br />
Klingen kontrolliert und<br />
verpackt. Bild: Mafac<br />
Die polierte Oberfläche der<br />
Klingen ist sehr empfindlich.<br />
Deshalb werden diese für die<br />
Reinigung in der Palma fixiert,<br />
in speziell hierfür hergestellten<br />
Einsätzen. Bild: Mafac<br />
ebenfalls in einer 30-prozentigen Wippbewegung<br />
befindet.<br />
Die Palma läuft im Zweischichtbetrieb.<br />
Pro Durchlauf werden etwa 500 Klingen gereinigt.<br />
Alle drei Mediumtanks sind mit VE-<br />
Wasser befüllt, das in der hauseigenen Anlage<br />
aufbereitet wird. Die Badstandzeiten liegen<br />
bei einer Woche. „Durch die Polierpaste<br />
entsteht Schaumbildung“, sagt Tziovaras.<br />
„Damit die Klingen nicht fleckig werden,<br />
müssen wir in einem einwöchigen Rhythmus<br />
das Wasser wechseln.“<br />
Die Mediumtanks der Palma sind kaskadenartig<br />
aufgebaut. Mediumtank eins ist<br />
mit einem Koaleszenz-Ölabscheidesystem<br />
mit integriertem Oberflächenschlürfer und<br />
mit Hauptstrom-Feinstfiltrationen zum Filtern<br />
von feinen Schmutzpartikeln ausgestattet.<br />
Mediumtank zwei ist mit einer Badpflege<br />
versehen. Die Palma wird pro Schicht<br />
von zwei Beschäftigten bedient. Der Mitarbeiter,<br />
der an der Polieranlage tätig ist, beschickt<br />
auch die Reinigungsanlage. Ist der<br />
Reinigungsprozess beendet, entnimmt eine<br />
weitere Beschäftigte das Korbaufnahmesystem.<br />
Anschließend kontrolliert sie die Klingen<br />
und verpackt sie.<br />
■<br />
Deshalb hat der Reinigungsprozess mit 15<br />
Minuten die längste Laufzeit. Die Klingen<br />
der Kochmesser werden nicht poliert und<br />
sind deshalb relativ unkompliziert zu reinigen.<br />
Die Klingen der Hufmesser sind aus<br />
Normalstahl und dadurch sehr rostanfällig.<br />
Unabhängig vom Programm ist der Reinigungsprozess<br />
in eine Nass- und eine<br />
Trocknungsphase untergliedert. Zwei Drittel<br />
der Zeit entfallen auf die eigentliche Reinigung.<br />
Dabei kommen die drei Mediumtanks<br />
der Palma wie folgt zum Einsatz: Über<br />
Tank eins erfolgt die Vorreinigung mit einem<br />
Reinigungsmedium in zweiprozentiger<br />
Konzentration. Als unterstützende Technik<br />
ist die bei Friedr. Dick installierte Palma mit<br />
einem Ultraschall-Reinigungssystem ausgestattet.<br />
„So wird schon ein Großteil der Verschmutzungen<br />
abgetragen“, sagt Tziovaras.<br />
Anschließend werden die Klingen abgespült<br />
mit dem Wasser aus Mediumtank zwei und<br />
dem Wasser aus Medientank drei, dem ein<br />
spezieller Klarspüler beigefügt ist.<br />
Spezielles Trocknungssystem<br />
An die Reinigung schließt sich die Trocknung<br />
an, die das verbleibende Drittel der gesamten<br />
Reinigungszeit umfasst. Hierbei<br />
kommt das spezielle Heißluft-Trocknungssystem<br />
von Mafac zum Einsatz. Zunächst<br />
werden die Werkstücke impulsartig mit<br />
hochreiner Druckluft abgeblasen. Anschließend<br />
werden sie mit feinstgefilterter Heißluft<br />
beaufschlagt.<br />
Die polierte Oberfläche der Klingen ist<br />
sehr empfindlich. Sie darf keinerlei Kratzer<br />
aufweisen. Deshalb werden die Klingen für<br />
die Reinigung in speziell hierfür hergestellten<br />
Korbeinsätzen fixiert. Bei der Reinigung<br />
wird das von Mafac entwickelte Verfahren<br />
des Spritzreinigens angewendet. Der mehrseitige,<br />
mit einer speziellen Düsenanordnung<br />
versehene Spritzrahmen rotiert um das<br />
Korbaufnahmesystem.<br />
Die Rotation des Korbaufnahmesystems,<br />
die gegenläufig zum Spritzsystem möglich<br />
wäre, ist auf ein Wippen von 30 Grad reduziert.<br />
Zudem wird die Reinigungskammer<br />
bis zur Chargenhöhe geflutet. Während des<br />
Trocknungsprozesses rotiert das Blassystem<br />
um das Korbaufnahmesystem, das sich<br />
Mafac – E. Schwarz GmbH & Co. KG<br />
www.mafac.de<br />
Der Messerspezialist<br />
Die Firma Friedr. Dick in Deizisau kann auf eine<br />
über 235-jährige Tradition zurückblicken. Zum Produktprogramm<br />
des Familienunternehmens zählen<br />
Werkzeuge und Maschinen für Fleischer, Maschinen<br />
für Schärf- und Schleiftechnik sowie Feilen und Werkzeuge<br />
für Handwerk und Industrie. Ein Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf der Herstellung von Kochmessern, Fleischermessern<br />
und Hufmessern, für deren Qualität<br />
und Design Friedr. Dick schon mehrmals ausgezeichnet<br />
worden ist. Weit über eine Million Messer verlassen<br />
jährlich die Werkhallen, die zunächst in Esslingen<br />
lagen, seit 1997 aber in Deizisau angesiedelt sind.<br />
Zudem werden die hochwertigen Qualitätsprodukte in<br />
einem Zweigwerk in Bayreuth gefertigt. Als der Spezialist<br />
für Messer ist die Friedr. Dick weltweit aufgestellt,<br />
mit eigenen Vertriebsniederlassungen in China,<br />
Italien und den USA. Im Mutterhaus in Deizisau sind<br />
etwa 180 Beschäftigte tätig.<br />
März 2018 137
Inserentenverzeichnis<br />
ANCA Europe GmbH, Weinheim ............................57<br />
Axoom GmbH, Karlsruhe .............................116-117<br />
Balluff GmbH, Neuhausen ............................124-125<br />
Blaser Swisslube GmbH, Stuttgart ..........................15<br />
Bürener Maschinenfabrik GmbH, Büren ....................77<br />
Chr. Mayr GmbH + Co. KG Antriebstechnik,<br />
Mauerstetten ................................................27<br />
BIMATEC-SORALUCE Zerspanungstechnologie GmbH,<br />
Limburg ....................................................140<br />
Dr.Wieselhuber & Partner GmbH, München .........106-107<br />
EMAG GmbH & Co. KG, Salach ......................112-113<br />
Extramet AG, CH-Plaffeien ..................................59<br />
Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH,<br />
Nürtingen .............................................114-115<br />
HandlingTech GmbH Systeme GmbH,<br />
Steinenbronn ............................................98-99<br />
Dr. Johannes Heidenhain GmbH,<br />
Traunreut .............................................108-109<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG,<br />
Gosheim .....................................................33<br />
HURCO GmbH, Pliening .....................................19<br />
Index-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky,<br />
Esslingen ....................................................37<br />
Iscar Germany GmbH, Ettlingen ..............................3<br />
Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH, Nordrach ...........41<br />
L. Kellenberger & Co AG Präzisionsschleifmaschinen,<br />
CH-St.Gallen ..................................................2<br />
Krebs & Riedel GmbH & Co KG, Bad Karlshafen ...........61<br />
KULLEN-KOTI GmbH, Reutlingen ...........................23<br />
Lehmann – UMT GmbH, Pöhl ...............................45<br />
LMT Tool Systems GmbH, Schwarzenbek ..................21<br />
Vorschau auf die nächste<br />
Robert Maier GmbH Werkzeug- und Maschinenbau,<br />
Vaihingen ....................................................89<br />
Mapal Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG, Aalen ..........83<br />
MARPOSS GmbH, Weinstadt ..............................135<br />
Mayfran GmbH, Aachen .....................................43<br />
MHT GmbH Merz & Haag, Schramberg .............102-103<br />
GMN Paul Müller Industrie GmbH & Co. KG,<br />
Nürnberg .....................................................47<br />
NACHI Europe GmbH, Krefeld ................................5<br />
NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH,<br />
Chemnitz ..............................................104-105<br />
NUM Industry Alliance AG, CH-Teufen ......................29<br />
Oemeta Chemische Werke GmbH, Uetersen ...............65<br />
Okamoto Machine Tool Europe GmbH, Langen ............51<br />
PERO AG Reinigungsmaschinen und<br />
Oberflächenreinigung, Königsbrunn ........................25<br />
Maschinenfabrik Reinhausen GmbH,<br />
Regensburg ...........................................110-111<br />
Rentschler Reven GmbH, Sersheim ........................75<br />
Ruf Maschinenbau GmbH & Co. KG, Tussenhausen .......79<br />
RUWAC Industrie-Sauger GmbH, Melle ....................45<br />
Schmalenberger GmbH + Co. KG, Tübingen ...............73<br />
SOLIDCAM GmbH, Schramberg .....................126-127<br />
Fritz Studer AG, CH-STeffisburg ............................11<br />
TDM Systems GmbH, Tübingen ......................120-121<br />
TORNOS Technologies Deutschland GmbH,<br />
Pforzheim .............................................100-101<br />
TUNGALOY GERMANY GmbH, Monheim ..................139<br />
Universal Robots (Germany) GmbH, München ......122-123<br />
Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach .........63<br />
Weiss Spindeltechnologie GmbH, Maroldsweisach .......131<br />
ISSN 0343–043X<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594–389<br />
Redaktion:<br />
Dr. Frank-Michael Kieß (fm), Phone +49 711 7594–241<br />
Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594–257, Fax –1257,<br />
E-Mail: mav.redaktion@konradin.de<br />
Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594–422<br />
Anzeigenleitung:<br />
Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594–360<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Cornelie Martin, Phone +49 711 7594–354<br />
Auftragsmanagement:<br />
Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1.10.2017<br />
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850<br />
Fax +49 711 7594–15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern).<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Bezugspreis Inland jährlich 160,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.<br />
(Ausland 160,00 € inkl. Versandkosten);<br />
Einzelheft 18,00 € inkl. MwSt., zzgl.Versandkosten.<br />
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des<br />
ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt<br />
eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht<br />
kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton,<br />
Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Israel: Marcus Sheff, P.O. Box 42 48 15, Yakinton Street, Netanya 42141,<br />
Phone 09 8853687, Fax 09 8853689,<br />
E-Mail: tws@netvision.net.il<br />
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />
CH-8406 Winterthur<br />
Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99,<br />
e-mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Teiko Homma,<br />
2-chome Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102,<br />
Phone 03 3234–2161, Fax 03 3234–1140;<br />
USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.Detlef Fox<br />
5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001<br />
Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988;<br />
detleffox@comcast.net<br />
Die Ausgabe 04 der mav erscheint am 10.04.2018. In unserem<br />
Trendthema nehmen wir den weltgrößten Werkzeugmaschinenmarkt<br />
China unter die Lupe und gehen der Frage nach, welche<br />
Rolle das Land der Mitte als Kunde und Wettbewerber für die<br />
deutsche Fertigungsbranche einnimmt.<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt<br />
die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />
Gewähr. Alle in mav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen,<br />
gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Größter Kunde – und zugleich gefährlicher Wettbewerber?<br />
China ist für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ein Schlüsselmarkt.<br />
Bild: Eisenhans/Fotolia<br />
138 März 2018
Innovatives Klemmsystem<br />
Einfaches Ein- und Abstechen<br />
bei der Miniaturbearbeitung<br />
Einzigartiges Klemmsystem mit 3-Punkt-Anlage.<br />
Hohe Stabilität und prozesssichere Bearbeitung.<br />
Max. Abstech-Ø:<br />
JXPG06: ø6 mm<br />
JXPG12: ø12 mm<br />
JXPG16: ø16 mm<br />
www.tungaloy.de<br />
März 2018 139
140 März 2018