Projekt Auftrag Print mk Spezial „Katholische Kitas in der Erzdiözese“ Gestaltung, Satz, Druckbetreuung Editorial, 16-Seiter, Format A4 EDITORIAL 10 SCHÖPFUNG ENTDECKEN TALENTE WECKEN 1 1 12 NACHHALTIGE ERNÄHRUNG RELIGIÖSE ERZIEHUNG 1 3 Foto: Berninger Grünes Paradies im Herzen der Großstadt Natur jeden Tag neu erleben im Theresia-Gerhardinger-Kindergarten WALDMEISTER – SO NENNEN DIE KINDER im Theresia-Gerhardinger-Kindergarten ihren selbstgemachten Sirup. Dafür haben sie die Waldmeisterpflanze aus dem hauseigenen Garten gepflückt und verarbeitet. Hört man ihren fachmännischen Erzählungen aufmerksam zu, weiß man aber schnell, wer hier die eigentlichen „Waldmeister“ sind. Kein Wunder, denn aus dem asphaltierten Außenbereich vor der Kita wurde vor sechs Jahren ein 800 Quadratmeter großer Naturgarten mitten im Münchner Stadtteil Au – nur für die Kinder. „Das war damals ein großes Projekt“, erinnert sich Schwester Beate Mitterer von den Armen Schulschwestern, in deren Trägerschaft die Einrichtung ist. Beim Anlegen des „Naturerlebnisraums“ waren aber nicht nur die Angestellten und engagierte Eltern beteiligt: „Die Kinder wurden selbst sehr stark in das Projekt eingebunden“, sagt die Kindergarten-Leiterin. Es gab Kinderkonferenzen, Entwürfe wurden gemalt und in Vierergruppen Modelle gebaut, die sogar ausgestellt wurden. Für den Feinschliff sorgte dann eine Architektin vom Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern, ehe für den Umbau die Bagger anrückten. Unter den knapp 50 Kindergartenkindern kommt heute jeder auf seine Kosten: Paul, Antonia und Dominik begeistern sich für die Igel-Außenstation. In dem Erdwall haben die Vierjährigen kürzlich noch einen Igel aus dem Tierheim beherbergt, gefüttert und mit Was- Schwester Beate im mehr als 800 Quadratmeter großen Naturerlebnisraum, in dem die Kinder jeden Tag Neues entdecken können. ser versorgt. Deshalb weiß Antonia genau, dass Igel nicht mit Milch gefüttert werden. Sie beweist mit ihrem Wissen, dass das pädagogische Konzept des Naturgartens aufgeht: entdecken, erleben und fürs Leben lernen. Und weil es so viel zu entdecken gibt, fällt es den Buben und Mädchen sichtlich schwer, sich auf einen Lieblingsort im Garten festzulegen: Allein der wild bewachsene Hügel, der die Außenanlage dominiert, lockt mit zwei Mosaik-Eingängen in einen Tunnel – ganz so, als führe er in eine verborgene Höhle. Wer sich nicht hinein traut, kann vom Hügel herunter rutschen oder zu den Jungs ans Klettermikado gehen. Sie finden es hier am besten, „weil man sich austoben kann“. Ein anderer begeistert sich für die Insekten in der Mauer um das Tomatenbeet. „Manchmal sind hier Spinnen drin“, sagt er und deutet auf die freien Stellen zwischen den Steinen. Sie sitzen extra unverputzt aufeinander, um dem Krabbeltier ein Zuhause zu bieten. So ist auch die Kräuterschnecke mit dem Waldmeisterkraut angelegt – nur eines der rund 300 angepflanzten Wildkräuter. Daneben finden sich Zwergobstbäume, an denen die Kinder zum Beispiel selbst an die Birnen heran kommen – allerdings erst im Herbst, wenn die Früchte reif sind. Denn auch der natürliche Reifungsprozess ist ein Lernziel: „zu Erleben, nicht immer alles zur Verfügung zu haben wie in der heutigen Konsumgesellschaft. So ist es eben nicht angelegt in der Natur“, erläutert Schwester Beate. Ihr liegt es besonders am Herzen, „dass die Kinder merken, dass die ganze Schöpfung von Gott kommt und Werte eingeübt werden wie staunen, loben und danken“. Weil sich der Alltag im Theresia-Gerhardinger-Kindergarten zu gleichen Teilen draußen wie drinnen abspielt, kommen die Kinder jeden Tag aufs Neue ins Staunen über die Natur. Und mit einem Glas selbstgemachtem Sirup gehen Lob und Dank gleich sehr viel süßer über die Lippen! Simon Berninger Jeder ist ein kleiner Künstler Malen, Basteln und musikalische Früherziehung wecken Talente HEUTE WIRD BLAU GEMALT. Im Katholischen Kinderhaus St. Wolfgang tauchen die Buben und Mädchen ihre dicken Pinsel in die Farbtöpfe und streichen damit über die Pappe, bis sich der graue Schuhkarton in ein tiefblaues Aquarium verwandelt hat. Wer fertig ist, darf ein klitzekleines Papier falten, so dass ein Fischkörper mit Flossen entsteht. Die Kita-Leiterin und Sozialpädagogin Johanna König-Müller hat schon eine Nadel eingefädelt und sticht damit durch Fisch und Aquariums-Decke: „Hängt der Fisch so richtig für Dich? Oder soll er tiefer?“ Während Kevin und David noch basteln, hat Sophia ihr Aquarium schon eingerichtet: Pflanzen Mit allen Sinnen gestalten. aus grünem Papier, glitzernde Goldfäden und eine große echte Muschel hat sie eingeklebt – jetzt darf das fertige Kunstwerk auf der Fensterbank trocknen. „Fünf kleine Fische, die schwammen mal im Meer …!“ Das Lied vom Fisch, der gerne in einen Teich ohne Hai umziehen will, passt gut in die Projektwoche zum Thema „Wasser“ im Kinderhaus am Münchner St.-Wolfgangs-Platz. Rund hundert Kinder im Alter zwischen ein und zehn Jahren werden hier betreut. Die jüngeren Kinder sind in drei Gruppen eingeteilt, und jeder Wochentag hat einen besonderen Schwerpunkt. Es geht um Sprache, um Bewegung und mittwochs auch um Religion: Da werden die Feste des Kirchenjahres gefeiert, Kerzen angezündet und Lieder für den Familiengottesdienst geübt, erklärt König-Müller. Unterstützt wird sie von Stefan Ludwig, der zweimal in der Woche mit großem Hallo von den Kindern begrüßt wird. Dann trappeln viele kleine Füße die Treppe hinunter in den großen Turn- Raum. „Ri – Ra – Ratten, wir sind die Nimmersatten!“ tönt es aus zehn Kehlen, wenn die alte Geschichte über den Rattenfänger erzählt und gesungen wird. Zwei Jahre lang schult Ludwig die Kinder in der musikalischen Früherziehung, und noch vor der Einschulung können sie in den Aufbau-Chor der Pfarrei St. Wolfgang aufgenommen werden. „Wir wollen den Kindern eine musikalische Heimat geben“, erklärt der Foto: Krauß (3) Eifrig basteln die Kinder mit Kita-Leiterin Johanna König-Müller im hauseigenen Atelier. Aus voller Kehle singen die Kleinen mit Kirchenmusiker Stefan Ludwig. Kirchenmusiker, der für den Pfarrverband Haidhausen zuständig ist und „nebenbei“ eine Musical-Aufführung mit hundert Kindern plant. Wie gelingt es ihm, die Kinder für Musik zu begeistern? „Es geht alles über die Bewegung!“ Regelmäßig gibt es „Musik zum Wohlfühlen und zum Reinkommen“ wie etwa den Zirkus: Da verwandeln sich alle in eine Ente, einen Frosch oder eine Schlange. Neben dem wilden Toben kommen auch leise Elemente nicht zu kurz. „Nebel, Nebel …“ singen die Kinder vor sich hin und schließen die Augen. Schritt für Schritt tasten sie sich vorwärts und halten die Arme weit vor sich, um Zusammenstöße zu vermeiden. Aber auch der dichteste Nebel löst sich irgendwann auf, und dann versammeln sich alle Kinder rund ums Elektro-Klavier – die Mutigsten wollen selbst einmal in die Tasten hauen. Gegen diese Katzenmusik hilft nur, den Stromschalter auszuschalten, wenn es heißt: „Die Stunde ist aus und wir gehen nach Haus’!“ Annette Krauß Foto: Huckemeyer (2) Mehr als nur Essen Gesunde Ernährung steht in Waldkraiburg täglich auf dem (Speise-)Plan „MEINE MAMA KAUFT JETZT AUCH PAPRI- KASCHOTEN, weil sie mir so gut schmecken“, freut sich ein kleines Mädchen aus der Katholischen Kindertagesstätte Christkönig in Waldkraiburg. Die 52 Kinder werden von Einrichtungsleiterin Diana Molter und ihrem Team das ganze Jahr über liebevoll auf gesunde Mahlzeiten und einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln hingeführt. Der Ernährungsplan ist hier beileibe keine Eintagsfliege. So gibt es jeden Vormittag eine Brotzeit mit viel Gemüse und Obst. Wie Diana Molter erklärt, sind die meisten Mütter froh, keine Brotbox packen zu müssen, weil sie ja wissen, ihre Kinder bekommen eine gesunde Vormittags-Mahlzeit. Die Eltern zahlen dafür fünf Euro im Monat und bringen einmal wöchentlich Obst oder Gemüse mit. IMPRESSUM Das MK Spezial erscheint als Beilage zur Münchner Kirchenzeitung, diesmal in Kooperation mit dem Ressort Bildung des Erzbischöflichen Ordinariats München und der Arbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung in der Erzdiözese München und Freising. Inhaber und Verleger: St. Michaelsbund, Diözesanverband München und Freising e.V. Besonders begeistert sind die Buben und Mädchen vom regelmäßigen Einkaufen auf dem Wochenmarkt. Die Kleinen suchen sich selbstständig Gemüse und Salat aus, was für manche Kinder tatsächlich Neuland darstellt. „Es gibt Erwachsene, die sich aus verschiedenen Gründen mit ausgewogener Ernährung wenig befassen und daher öfters auf Fertigprodukte zurückgreifen“, weiß Molter aus langjähriger Erfahrung. Mittlerweile ziehen Schütteln was das Zeug hält: Diana Molter macht mit den Kindern Butter. Herausgeber: Ordinariatsrat Dr. Armin Wouters Verlagsleitung: Stefan Eß Gesamtleitung Redaktionen: Elmar Pabst Chefredakteur: Anian Christoph Wimmer Leiterin Medienmarketing, Anzeigen und Vertrieb: Karoline Kießling Redaktion: Karin Basso-Ricci aber längst viele Eltern mit dem Personal der Kindertagesstätte in Sachen gesundes Essen an einem Strang. Und das fängt bereits „ganz unten“ an. So werden Beerensträucher, Tomatenpflanzen oder Kräutersamen gestiftet, damit die Kleinen im Garten des Kindergartens pflanzen und später ernten können. Die Kindergarten-Chefin stellt den Eltern sogar eigene Kinder-Kochbücher zur Verfügung oder gibt Rezepte mit, die im Kindergarten gekocht wurden. „Beim Karotten- und Zucchinikuchenbacken haben wir auch schon Fotos geschossen, die wir an eine Pinnwand hängen. So können die Eltern gleich das Werk ihres Nachwuchses bewundern“, berichtet Molter. Orientiert am christlichen Schöpfungsgedanken will die Einrichtung Kindern und Eltern auf diese Weise vermitteln, wie wertvoll die Natur ist: und dass es viel Spaß machen kann, sein Verhalten und seine Ernährungsgewohnheiten darauf auszurichten, die Schöpfung zu erhalten und im Einklang mit ihr zu leben. „Das ist lustig und schmeckt“ Zum Beispiel die eigene Butter-Produktion ist für die Knirpse immer wieder eine spannende Sache. Erst kommt Bauernmilch in gekühlte Gläser. Dann schütteln die Kinder was das Zeug hält. „Bei mir bildet sich schon ein Klumpen, ich hab bald Butter“, jubelt Fabian. Und tatsächlich: Aus der Milch ist ein Stückchen gute Butter geworden, die sich die Kinder gerne auf ihr Brot schmieren. Lebensmittel selber herstellen und nicht nur im Supermarkt kaufen, das hat schon was. Die Kinder freuen sich auch auf ihren wöchentlichen Milchtag. Da dürfen sie ihr Müsli selber zusammenstellen. „Das ist lustig und schmeckt“, lacht Laura, die sich auf ihr Butterbrot noch ein Sträußchen Kresse legt. Ursula Huckemeyer Anschrift: Münchner Kirchenzeitung, Herzog-Wilhelm-Str. 5, 80331 München Gestaltung: Medienservice Sankt Michaelsbund Druck: Don Bosco Druck & Design Ensdorf Bildnachweise: Bild Cover: Lehmann, Bild Rückseite: Mahler Religiöse Erziehung spricht alle an WER HAT DEN HIMMEL GEMACHT? Was passiert mit der Maus, wenn sie tot ist? Viele Kinderfragen sind Grundfragen des Lebens, die in der religiösen Erziehung aufgegriffen werden. Trotzdem stehen katholische Kitas allen Menschen offen. Wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen in katholischen Kitas funktioniert, berichtet Monika Arnold vom Fachbereich Religionspädagogik im Elementarbereich des Erzbischöflichen Ordinariats München. Worin zeichnen sich Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft aus? Eine katholische Kita sieht sich dem christlichen Gottes- und Menschenbild verpflichtet. Die Einzigartigkeit eines Menschen und damit seine Würde anzuerkennen, seine Begabungen zu entdecken und zu fördern und einen respektvollen Umgang mit der Schöpfung und allen Lebewesen zu leben, sind wesentliche Aspekte, die sich aus einem solchen Verständnis ableiten. Ein wichtiger Wert ist auch das Fragen und Staunen über die Welt, über sich und andere sowie der Umgang mit Verzeihen und Versöhnen, wie es uns Christus in seiner Botschaft vom Reich Gottes aufgezeigt hat. Katholische Kitas betreuen heute neben christlichen Kindern auch andersgläubige oder ungetaufte Kinder. Wie kann der Umgang miteinander gelingen? Hier gibt es regional große Unterschiede: Während in Teilen der Erzdiözese christliche Kinder die Regel sind, ist in anderen der Anteil an nichtchristlichen Kindern sehr ausgeprägt. Das ist einerseits herausfordernd, aber trotzdem ist es für katholische Kitas ein Schatz – denn sie haben selbst einen klaren Standpunkt. Kinder erleben dadurch, dass manches nicht verhandelbar ist, wie zum Beispiel das Recht auf Leben sowie der Respekt davor. Deshalb wird in unseren Kitas das Modell der „religiösen Gastfreundschaft“ praktiziert. Wie wird das im Alltag gelebt? Katholische Kitas sind heute der Ort, wo viele Kinder oft zum ersten Mal mit Inhalten VERLOSUNG: Gewinnen Sie ein Kamishibai-Erzähltheater für Ihre Kita! Mitmachen können Kinder, (Groß-)Eltern, Mitarbeiter/-innen aus Kitas und alle, die eine bestimmte Kindertageseinrichtung überraschen möchten. Monika Arnold Wir verlosen ein Kamishibai von Don Bosco Medien inklusive einem Erzählkarten-Set im Wert von insgesamt 92,95 Euro. Foto: privat und Formen des Glaubens in Kontakt treten. Einerseits lernen Kinder unterschiedliche Lebensweisen kennen, religiöse, körperliche, soziale und kulturelle Unterschiede. Gleichzeitig können ihre eigene religiöse Identität und der Glaube wachsen und sich ausprägen. Das Lernen mit- und voneinander hat einen hohen Stellenwert. So handeln ja auch viele biblische Überlieferungen von der Auseinandersetzung mit Fremdem und Anderem. Kita ist also ein Ort, wo Religion ihren Platz hat und Kinder in ihren Fragen begleitet werden. Wichtig ist aber eine eigene Position der Einrichtung, die Orientierung gibt. Dass die Kita konfessionsgebunden ist, wird schon bei der Anmeldung deutlich gemacht. Das stellt hohe Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte. Wie werden sie darin geschult? Es gibt ein Angebot an Fortbildungen und Veranstaltungen zum Thema interreligiöser Dialog, zudem haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit zu spiritueller Begleitung und Besinnungstagen. In Fortbildungen können die Erzieherinnen religiöse Kompetenzen wiederentdecken oder neu erwerben. Sie werden zum Beispiel darin geschult, mit Eltern zu kommunizieren, wie sie Eltern und Kinder aufnehmen und begleiten, und wie Feste im Jahreskreis gefeiert werden. Ich erlebe eine große Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Interview: Alexa Glawogger-Feucht Schicken Sie eine E-Mail oder Postkarte mit dem Stichwort „Katholische Kitas“ und Ihren Kontaktdaten sowie dem Namen der Kita, für die Sie das Erzähltheater gewinnen möchten, an die E-Mail: redaktion@muenchner-kirchenzeitung.de oder an folgende Postanschrift: Münchner Kirchenzeitung, 80326 München. Einsendeschluss: Freitag, 17. Juli 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. 14 ELTERN GESTALTEN MIT KINDERN PLATZ GEBEN 1 5 Foto: Mix Elternbeiratsvorsitzende Melanie Westerberger erzählt von ihrem Engagement IN SEEON IM CHIEMGAU befinden sich der Kindergarten und die Kinderkrippe St. Walburg der Pfarrei St. Lambert. Neben den Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen ist der Elternbeirat eine bedeutende Institution nicht nur in dieser Kita. Elternbeiratsvorsitzende Melanie Westerberger betont: „Die Zusammenarbeit zwischen Personal und Eltern ist wichtig, um für unsere Kinder die bestmögliche Betreuung zu bieten.“ Bindeglied zwischen Team und Eltern Die 26-jährige Mutter eines dreijährigen Buben war sofort bereit, sich dem Elternbeirat zur Verfügung zu stellen, als ihr Sohn David im September 2013 in den Kindergarten kam, und freute sich über ihre Wahl. Ein Jahr später wurde sie Vorsitzende des sechs Mitglieder umfassenden Gremiums und hat großen Spaß an ihrer Aufgabe: „Wir Elternbeiräte können den Kindergarten und das Personal in vielen Belangen unterstützen, wir können mitwirken und sind Ansprechpartner für alle Eltern, sozusagen ein Bindeglied zwischen dem Team und den Müttern und Vätern.“ Sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele Melanie Westerberger Gemeinsam zum Wohl der Kinder wirken bei manchen Sorgen lieber erst einmal mit einer anderen Mutter reden als gleich mit der Kita-Leitung. Hauptaufgabe des Elternbeirats ist es, mitzugestalten. Ein Beispiel dafür sind die Feste der Kita, wie 2014, als der Kindergarten sein 40-jähriges Bestehen feierte. Dabei sorgten die Elternbeiräte für eine Tombola und die Verpflegung der Gäste. Beim Pfarrfest in Seeon bietet das Gremium Spiele für die Kinder an. Westerberger sieht ihre Aufgabe auch darin, TIPP: Elternabend leicht gemacht Aus 106 Themen rund ums Kind in den Bereichen „Entwicklung“, „Gesundheit“, „Erziehung“ und „Religiöse Erziehung“ kann man in der Broschüre „Elternabend?!“ des Katholischen Kreisbildungswerks (KBW) Traunstein auswählen. Krippen, Kindergärten und Grundschulen finden so für jeden Elternabend den passenden Referenten, das KBW kümmert sich außerdem die Eltern zu motivieren, sich bei solchen Anlässen mit einzubringen. In seine Aktivitäten bindet der Elternbeirat auch andere Gemeindemitglieder mit ein. Zu den Bastelabenden, beispielsweise vor dem Martinszug oder dem Advent, ist jeder willkommen und es sind immer nette, verbindende Stunden. „Auch bei kirchlichen Festen wie eben dem Martinszug arbeiten Kindergarten und Pfarrei zusammen. Der Elternbeirat organisiert die Veranstaltungen und alle Kinder und Familien aus der Gemeinde sind dazu eingeladen.“ Westerberger plant mit ihrem Team auch jedes Jahr eine Familienwanderung. Und es gibt einen Elternabend mit Vortrag über Themen rund um Erziehung und Förderung des Nachwuchses (siehe Tipp unten). Auch die Sitzungen des Elternbeirats sind jederzeit offen für interessierte Mütter und Väter und im Nachhinein gibt es einen Brief mit dem Neuesten an alle Eltern. Gemeinsam Projekte anstoßen Mit auswählen kann der Elternbeirat bei Anschaffungen wie neuen Spielgeräten oder Büchern. Auch als für die Krippengruppe zu wenig Anmeldungen vorlagen und diese durch Buben und Mädchen aus dem Kindergarten aufgefüllt wurde, war das Gremium mit einbezogen. Die Vorsitzende betont: „Es belebt den Kindergarten ungemein, wenn die Eltern eine Gemeinschaft sind und gut mit dem Team kooperieren.“ Als Vorau ssetzungen, um in einem Elternbeirat mitzuwirken, nennt Westerberger drei einfache Dinge: „Man sollte Freude am Tun haben, offen sein für Anregungen und vielleicht noch ein paar eigene Ideen haben.“ Zusammen mit den anderen Mitgliedern entstünden dann oft aus einem kleinen Anstoß die tollsten Projekte. Pia Mix um die komplette Organisation von der Absprache mit dem Referenten über Werbematerialien bis zur Abrechnung. Neben dem KBW Traunstein bieten mittlerweile auch zahlreiche andere Kreisbildungswerke den Elternabend-Service an. Erkundigen Sie sich in Ihrem Landkreis nach dem Angebot, Kontakte unter www.keb-muenchen.de Katholische Kitas Voller Einsatz für Kinder Ob das Erzbistum selbst, die Pfarreien, die Caritas oder die Orden und andere katholische Träger: Die kirchlichen Organisationen geben in und mit ihren Kitas Kindern mehr als nur einen Platz. Hier ein Überblick über das katholische Engagement für Kindertageseinrichtungen im Erzbistum München und Freising: ca. 47.000 Betreute Kinder in ca. 565 Katholischen Krippen, Kindergärten und Horten ca. 6.700 Pädagogische Mitarbeiter/-innen Quelle: Erzbischöfliches Ordinariat München/Caritas Diözesanverband München und Freising, 2013 Kitas: Eine katholische Erfindung SEIT JAHRHUNDERTEN IST die katholische Kirche in der Kinderfürsorge aktiv: Erste Ansätze weisen ins 16. Jahrhundert zurück. In den Oratorien des Philipp Neri gab es spezielle Predigten für Kinder, außerdem kümmerte er sich um arme und verwahrloste Kinder und Jugendliche. Aus sozialfürsorglichen Gründen engagierten sich auch viele Frauenorden für Kinder wie beispielsweise die Mallersdorfer Schwestern. Einrichtungen für Kinder, sogenannte Kleinkinderbewahranstalten, sind Ende des 18. Jahrhunderts bezeugt und gehen auf katholische Initiativen zurück. Sie hießen auch Kleinkinderschulen, Warte- oder Spielschulen. Im Straubinger Ursulinenkloster ist 1782 eine Vorbereitungsschule bekannt, die 80 Mädchen betreute. Vor allem den Kirchen war es ein großes Anliegen, Arbeiterkinder vor der Verwahrlosung zu bewahren, da Familiengefüge durch die einsetzende Industrialisierung, Frauenarbeit und Landflucht auseinanderbrachen. Als eigentlicher Begründer der Kindergärten gilt der deutsche Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel, der 1837 eine Pädagogik des Spiels entwickelte und am 28. Juni 1840 den ersten „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ im thüringischen Bad Blankenburg gründete. Kinder sollten sich im Kindergarten frei entwickeln können „wie Blumen in einem Garten“. Von kirchlicher Seite wurde die Idee aufgegriffen und weiterentwickelt. Beispielsweise gründete Maria Theresia von Jesu Gerhardinger 1839 den heutigen Kindergarten München-Au, 1843 ist im Münchner Angerkloster eine „Kinderbewahranstalt“ belegt. 1850 entwickelte Gerhardinger einen „Leitfaden für Kinderbewahranstalten“ mit grundlegenden Ideen Fröbels. Eine Vorreiterrolle hat die katholische Kirche in der Unterstützung, Begleitung und Schulung der Erzieherinnen inne. Bis heute qualifiziert sie pädagogische Mitarbeiter/ -innen in kirchlichen Fach- und Hochschulen sowie Akademien. agf Die Sendung für Eltern und Erzieherinnen auf MKR: Dienstag, Donnerstag und Samstag, 15 & 21 Uhr Mehr dazu unter www.kitaradio.de Miteinander fragen, staunen und die Welt entdecken Katholische Kitas im Erzbistum www.erzbistum-muenchen.de/kita powered by Sankt Michaelsbund Mit Eltern & Erzieherinnen im Gespräch Werteorientierte Erziehung – wie geht das? Jahreszeiten erleben – Schöpfung erfahren Willkommenskultur in der katholischen Kita Eine Sendung des Innenseiten & Rückseite
Projekt Auftrag Print Begleiter für die Advents- und Weihnachtszeit in München / Veranstaltungskalender Gestaltung, Satz, Druckabnahme Taschenbuch 116-Seiter, Format A6 CORPORATE DESIGN Titel Adventsbegleitet 2016