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Internet Jahresbericht 2018

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Liebe Freunde unseres Jahresbriefes,<br />

ZISTERZIENSERINNEN-ABTEI<br />

WALDSASSEN<br />

anlässlich der neuen kirchlichen<br />

Datenschutzverordnungen endet unser<br />

Jahresrundbrief mit einem Hinweis.<br />

Sie bekommen von uns den Jahresrundbrief, weil<br />

Sie Interesse oder Verbundenheit zu unserem<br />

Kloster/Konvent gezeigt haben. Wir gehen davon<br />

aus, dass Sie diesen auch in Zukunft erhalten<br />

wollen und wir Ihre bei uns gespeicherten Daten<br />

weiterhin führen dürfen.<br />

Wir versichern Ihnen, dass wir Ihre Daten nur<br />

innerhalb unserer Abtei verwenden und nicht an<br />

Dritte weitergeben.<br />

Der sorgsame und diskrete Umgang mit den uns<br />

anvertrauten Daten ist uns wichtig. Natürlich<br />

können Sie das Einverständnis für die<br />

Speicherung und Verwendung Ihrer Daten<br />

jederzeit widerrufen oder die Zusendung vom<br />

Jahresrundbrief abbestellen. Es genügt eine<br />

Nachricht per Post an:<br />

Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Basilikaplatz 2 - 95652 Waldassen<br />

oder eine Mail an:<br />

info@abtei-waldsassen.de mit dem Hinweis:<br />

Bitte keinen Jahresrundbrief mehr! Sie erhalten<br />

dann von uns eine Bestätigung, dass wir Sie im<br />

Verteiler gelöscht haben. Alle Daten ab dem 24.<br />

Mai <strong>2018</strong> werden nach den aktualisierten<br />

kirchlichen Datenschutzbestimmungen<br />

aufgenommen und verarbeitet.<br />

Wir freuen uns sehr über Ihre Freundschaft und<br />

Verbundenheit zu uns und hoffen, dass wir auch<br />

weiterhin in Verbindung bleiben dürfen.<br />

Mit adventlichen Grüßen aus der<br />

Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

M. Laetitia Fech OCist. und Konvent<br />

Impressum:<br />

Herausgeberin: Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Redaktion: Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Texte: Herr Jan Oechsner, Der neue Tag, Abtei Waldsassen<br />

Fotos: Wittmann Werbung, Herr Georg Koch,<br />

Herr Robert Christ, BR, Herr Norbert Grüner<br />

Abtei-Waldsassen<br />

Abdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />

und ausdrücklicher Genehmigung.<br />

Charme<br />

hinter Klostermauern<br />

1/<strong>2018</strong>


Liebe Mitschwestern, Mitbrüder, Freunde,<br />

Wohltäter und Gäste der Abtei Waldsassen!<br />

„Er wird unser Friede sein.“ Micha 5, 4<br />

Advent steht für eine „Ruhige Zeit“ – „Staade Zeit“ - in der der<br />

Friede in die Welt einkehren soll. Es gibt wohl kaum einen<br />

Menschen, der sich nicht nach Frieden sehnt. Kaum einer will<br />

Konflikte, Streit und Trennung. Was machen Unruhen und Krieg<br />

mit uns? Um uns ist es oft genug schwierig im Alltag mit Menschen<br />

gut umzugehen und spannungsfrei zu leben. Frieden – eigentlich<br />

will ihn jeder – kaum einer hat ihn. Frieden lässt sich nicht machen,<br />

lässt sich nicht künstlich herbeiführen. „ER wird unser Friede sein“<br />

zeigt, dass Friede aus unserer Gottesbeziehung in uns<br />

WIRKLICHKEIT wird. Keine Friedensbewegung kann das<br />

bewirken, was letztlich im Miteinander zwischen Gott und Mensch<br />

liegt. Friede beginnt, wo der Herr des Friedens in einem Menschen<br />

ankommt. Der ewige Vater will als Friedensfürst in uns Raum<br />

finden. Aufgewühltes Leben kommt in Christus zur Ruhe. Frieden<br />

kommt nicht von außen und nicht durch uns selbst, sondern durch<br />

GOTT in uns. Das ist der Ursprungsort, von wo aus aller Friede<br />

ausgeht. Wenn ER nicht unser Friede wird, kann die Welt nach<br />

allen Regeln der Kunst verhandeln und sie wird trotzdem auf<br />

keinen Nenner kommen. Bei allem Versöhnungswillen, den wir an<br />

den Tag legen, können wir Niemandem den Frieden aufzwingen<br />

oder einimpfen. Frieden ist eine Offenbarung Gottes im Menschen.<br />

Frieden ist die Geburt Christi in uns – der in unserem Herzen, wie in<br />

der Krippe zu Betlehem geboren werden will -!<br />

Wo wir in unserem Alltag von Unruhe getrieben sind und durch den<br />

Stress menschlichen Miteinanders aufgewühlt werden, bringt uns<br />

der Platz an der Krippe zur Ruhe. Wenn das „Hamsterrad“ des<br />

Alltags sich dreht und wir oft nicht mehr wissen, wo wir zuerst<br />

anpacken sollen, kann uns dieses Innehalten in der Ruhenden Mitte<br />

Gottes in uns, für den Frieden den entsprechenden Raum schaffen.<br />

Oft sind es kleine „liebende Augenblicke“, in denen man bewusst<br />

eine Pause setzen kann, indem man z. B. bewusst ans Fenster geht,<br />

es öffnet, tief einatmet und sich ganz bewusst auf die Gegenwart<br />

des HERRN achtet, der da ist und bei mir ankommen möchte. Bei<br />

diesem stillen „Insichhineinhören“, fängt dann in nur wenigen<br />

Minuten eine tiefe Ruhe an, in uns Raum zu gewinnen. Diese


Advent <strong>2018</strong><br />

„liebende Aufmerksamkeit“ eines Augenblickes in uns lässt uns in<br />

die Unruhe des Alltags, die uns umgibt verwandelt zurückkehren.<br />

Menschen werden ohne, dass wir davon reden, diese Ruhe den<br />

Frieden Gottes spüren, der auch andere anstecken möchte…<br />

Friede will in uns Gestalt gewinnen. Das kann er in unserer<br />

Gemeinschaft immer wieder neu, wenn wir IHM unsere Herzen<br />

öffnen, bei regelmäßigen Vorträgen, Beichtgelegenheiten oder<br />

Exerzitien. Dafür möchten wir danken:<br />

Ÿ Allen Priestern, die mit uns täglich die Hl. Eucharistie feiern,<br />

P.Benedikt Leitmayr osfs und Pfr. Reinhard Forster.<br />

Ÿ Unseren außerordentlichen Beichtvätern: Pfr. Antonius Sohler<br />

aus Norwegen, P. Athanasius Berggold OSB aus Metten,<br />

P.Maurus Kraß OSB aus Wechselburg<br />

Ÿ Für die „nachbarschaftliche“ seelsorgliche Unterstützung sagen<br />

wir „Vergelt`s Gott“ Herrn Dekan Thomas Vogl mit seinen<br />

beiden Pfarrvikaren.<br />

Ÿ Unserer Mt. M. Laetitia, die in geprägten Zeiten jeweils mit einer<br />

Vortragsreihe unser klösterliches Leben bereichert und auch das<br />

Jahr über – außerhalb der Urlaubszeiten – regelmäßige geistliche<br />

Impulse und Auslegungen zur Benediktusregel gibt – persönliche<br />

Gespräche gehören zu unserem Alltag mit ihr. Dafür möchten wir<br />

ein ganz herzliches „Vergelt`s Gott“ sagen! Wir sind uns bewusst,<br />

dass das bei einer kleinen Gemeinschaft – von 8 Schwestern – und<br />

einer Fülle von Aufgaben, die auf ihren Schultern ruhen nicht<br />

selbstverständlich ist.<br />

Ÿ Dem Exerzitienmeister P. Prior Meinrad Tomann OCist. von<br />

Heiligenkreuz; mit ihm konnten wir uns neu prüfen, wo es der<br />

Korrekturen bedarf, was unseren inneren Frieden anbelangt. Seine<br />

Auslegungen zur Regel des Heiligen Benedikt entlang des<br />

Prologes „mit Freude das Osterfest ersehnen“ gaben uns neuen<br />

Geschmack und hilfreiche Impulse, die Benediktsregel wieder<br />

vertieft zu studieren. Die große Erfahrung und auch die Art und<br />

Weise wie P. Meinrad uns Zugänge zur Regel Benedikts<br />

erschloss, waren gleichzeitig von großer Erfahrung, Wissen, wie<br />

Bodenständigkeit – „mit Sitz im Leben“ geprägt. Herzlichen Dank<br />

dafür!<br />

In der Freude des<br />

Heiligen Geistes<br />

erwarten wir nicht nur<br />

Ostern, sondern jetzt<br />

auch das bevorstehende<br />

Weihnachtsfest <strong>2018</strong><br />

und das Jahr 2019 aus<br />

GOTTES HAND der<br />

unser<br />

FRIEDENSFÜRST ist.


M. Laetitia Fech OCist. Äbtis


sin und „D'Wondrebtaler“<br />

Duo „Wiesawie“<br />

Ludwig Spreitzer<br />

Literarischmusikalischer<br />

Abend im Kloster -<br />

"Von Bayerisch bis<br />

Klassisch“<br />

Werner Fritsch<br />

„Musica ad gaudium” Jaromír Tichý und Frau Alena Tichá<br />

Manfred Brunner


So tickt die Natur:<br />

Der bunte Chronometer<br />

in der Umweltstation<br />

Text: Jan Oechsner


er die Uhrzeit im ganz Ursprünglichen sucht,<br />

findet sie in den Blüten. In den Blüten der<br />

WUmweltstation vom Kloster Waldsassen. Auf<br />

einem kleinen Beet, direkt am Gartenschulhaus, sind sie<br />

liebevoll in die Erde gepflanzt: Die Astlose Graslilie oder<br />

die Karthäusernelke, die Weiße Seerose oder das<br />

Eiskraut. Insgesamt ungefähr zwei Dutzend Arten. „Jede<br />

Pflanze hat eine bestimmte Zeit, bei der sie ihre Blüten<br />

öffnet“, sagt die Leiterin Johanna Härtl. Das<br />

Tausendgüldenkraut etwa regt sich um neun Uhr, da ist<br />

der Waldsauerklee schon lange wach, dieser<br />

Frühaufsteher – seine Blüte öffnet sich gegen fünf.<br />

Erdacht hat diese Uhr einst der berühmte Carl von Linné.<br />

Im Botanischen Garten der schwedischen Stadt Uppsala<br />

baute er seine Blumenuhr an, das war 1745. Es wird<br />

überliefert, dass sein bunter Chronometer nicht nur<br />

fleißig vor sich hin gewachsen ist, sondern auch bis auf<br />

fünf Minuten genau die Zeit angezeigt hat. „Das ist ein<br />

k l e i n e s B e i s p i e l d e r P h ä n o l o g i e , d e r<br />

Naturbeobachtungen. Sehr spannend. Wenn es aber um<br />

unsere Öffnungszeiten geht, schauen wir schon auf<br />

moderne Uhren. Sonst warten die Gäste womöglich“,<br />

lacht Johanna Härtl. Zumal der Waldsassener Nachbau<br />

der Linné-Uhr genaugenommen die natürliche<br />

schwedische Zeitzone hat. Denn wann sich Blüten<br />

öffnen, hängt nicht nur von der Sonne, sondern auch vom<br />

Standort, also dem Breitengrad ab. „Aber wir wollen ja<br />

bei uns zeigen, was die Natur alles kann“, sagt Johanna<br />

Härtl. Oder wie sie halt so tickt.<br />

Die junge Frau stammt aus Liebenstein, zog aber zum<br />

Studieren für einige Jahre aus der Oberpfalz weg.<br />

Geographie in Augsburg, Umweltplanung und<br />

Ingenieur-Ökologie in München. Dann ist sie jedoch<br />

wieder hier gelandet, in der Oberpfalz, was „richtig toll“<br />

sei. Seit knapp zwei Jahren leitet sie mit Herrn<br />

Altbürgermeister Kellner an ihrer Seite nun die<br />

Umweltstation, staatlich anerkannt ist die Einrichtung


schon seit 2004. Dort gibt es sogar Tafeln mit Blindenschrift,<br />

ebenso wie tschechische Übersetzungen auf den<br />

Mülltrennungsabfallbehältern. Es arbeiten derzeit knapp<br />

zehn Leute dort, meist halbtags oder stundenweise. Dazu<br />

Ehrenamtler oder Praktikanten.<br />

Arbeit. Arbeit. Arbeit. Die romantische Anlage muss ja<br />

erhalten werden. Es ist ein riesiges Biotop, das Vieles bietet,<br />

nur einen Steinwurf vom Kloster weg, gleich an der<br />

Wondreb. Kräuterspirale, Bauerngarten, Bienensauna,<br />

Chinesische Medizin, Mariengarten, Bingen-Themenbeete<br />

– die Liste zum Ablaufen, Erleben, Staunen und Genießen ist<br />

lang. Sogar mit dem Kajak können Gäste das kleine<br />

Flüsschen vom Gut Altenhammer zur Umweltstation oder<br />

gar bis zum Mitterhof erkunden.<br />

„Wir haben etwa 10.000 Gäste im Jahr. Ein Wert, den wir<br />

mittlerweile gut halten“, sagt Johanna Härtl. Erwachsene<br />

ebenso wie Kinder. Die Vorschüler sind etwa bei den<br />

Gartenzwergen organisiert, die Grundschüler in der<br />

Regenbogenbande. Die lernen dann, dass man sogar<br />

ungeliebte Brennnesseln essen kann, ohne der Zunge<br />

wehzutun – als Chips, gebraten in Öl mit ein wenig Salz oder<br />

Pfeffer. Oder das Blumenkohl ein kühlendes Nahrungsmittel<br />

ist, Tomaten oder Spargel ebenso – Paprika, Ingwer oder<br />

Hühnerfleisch hingegen wärmende Lebensmittel sind. Und<br />

dass es viel mehr Apfelsorten gibt als die im Supermarkt.<br />

„Die Kleinen zu begeistern, klappt schon sehr gut. Die<br />

älteren Kinder, die Jugendlichen, wollen wir aber auch<br />

erreichen. Aber das ist schwer“, sagt Härtl. Die hätten in dem<br />

Alter andere Sachen lieber im Kopf. Versuchen wollen es<br />

Härtl und ihr Team trotzdem, etwa mit Fotoworkshops. Nein,


nix Selfie vorm Rosenbusch. Sondern ganz nah und ganz<br />

leise mit dem Objektiv an das Objekt.<br />

Vielleicht Echtes Johanneskraut, auf das sich eine Biene<br />

setzt? „Aber es ist freiwillig. Im Rahmen von<br />

Schulprojekten müssen sie ja schon kommen.“ Wenn das<br />

nicht klappt, sei es aber kein Drama. „Die kommen vielleicht<br />

mit 18 oder 20 wieder“, hofft Frau Härtl unaufgeregt.<br />

Johanna Härtl ist ein tiefenentspannter Mensch. Das zeigt<br />

sich, wenn man viel fragt. Zwar steht ein Blitzbaum in der<br />

Umweltstation und unter dem Exponat die Erklärung, dass<br />

beim Einschlag Weichhölzer eher gespalten werden, da sie<br />

überall in sich Wasser speichern. Harthölzer halten den Blitz<br />

eher aus. Aber wo man sich besser beim Gewitter drunter<br />

stellt und ob die alte Regel „Eichen sollst du weichen,<br />

Buchen sollst du suchen“ wirklich stimmt? „Puuuh. Das<br />

kann ich gar nicht sagen.“ Sympathische ehrliche Antwort.<br />

„Wir haben immer mal Kinder, die Dinge wissen wollen, die<br />

ich nicht weiß. Aber dann sage ich, dass ich nachschaue und<br />

mich wieder melde“, lacht Johanna Härtl.<br />

Dann aber zeigt sie, was sie drauf hat. Denn es fehlt noch die<br />

Spezialfrage zum Abschluss: Warum aber funktioniert denn<br />

nun die Blütenuhr so wie sie funktioniert? Sind dies alles<br />

kleine Stundenmesser am Stiel? Oder ist alles nur reiner<br />

Zufall, eine Laune der Natur? „Nein, es ist ganz anders. Es ist<br />

purer Konkurrenzkampf um die Insekten. Wenn alle<br />

Pflanzen gleichzeitig blühen würden, dann sind vielleicht<br />

nicht genug Insekten gleichzeitig da. Daher haben sich die<br />

Pflanzen sozusagen die Zeit geteilt.“<br />

Das war eine gute, einleuchtende Antwort. Wieder was<br />

gelernt in der Umweltstation. Und selbst der berühmte Carl<br />

von Linné wäre sicher zufrieden.


10 Jahre<br />

St. Joseph<br />

Gästehaus der<br />

Zisterzienserinnen<br />

Abtei<br />

Zehn Jahre ist es her, seit das Gästehaus St. Joseph am<br />

12. September 2008 eröffnet wurde. Dieses erste Jubiläum<br />

feierten wir am 8. September / 9. September <strong>2018</strong>.<br />

Unser Bayerisches Buffet wurde am Samstagabend mit der<br />

Falkenberger Zoiglmusik umrahmt.<br />

Mt. M. Laetitia und der Konvent ehrten unsere Mitarbeiter/innen,<br />

die von Anfang an das geistlich-gastliche Gästehaus mit<br />

aufgebaut haben im Beisein vieler Stammgäste. Dazu gehören<br />

Sr. M. Sophia, Frau Susanne Stubenrauch, Frau Tamara Schön<br />

und Herr Benjamin Standfest.


Tag des offenen<br />

Denkmals/<br />

Mühlenviertel<br />

9.9.<strong>2018</strong><br />

Die über 1000 Besucher am „Tag des offenen Denkmals“<br />

unseres „Mühlenviertels“ konnten im Anschluss auf dem<br />

Pfortenhof bei Blasmusik der Stiftländer Blaskapelle den<br />

„kleinen Klostermarkt“ und unsere Bayerische<br />

Speisekarte bei strahlendem Sonnenschein genießen.


In dem Raum hängen die Päpste. Da ist Franziskus, der<br />

ihr in einem Schreiben zum 20. Jahrtag Ihrer Weihe den<br />

Apostolischen Segen schenkt. Da sind Fotos, wo sie<br />

Johannes Paul II. als jüngste Äbtissin des Ordens damals<br />

begrüßt - oder Papst Benedikt XVI., der das Kloster<br />

Waldsassen persönlich kennt und sie und ihre<br />

Gemeinschaft segnet.<br />

Auf einen kleinem Beistelltisch steht ein kleines<br />

Plüschschaf, um den Hals eine grüne Schleife.<br />

M.Laetitia schaut es mit Mädchenaugen an. Besonders<br />

glücklich schaut sie da. Die 61-Jährige ist Äbtissin vom<br />

Kloster Waldsassen – nun fast ein Viertel Jahrhundert.<br />

Eine Institution mit zarter Stimme. Mit ihr sprach Jan<br />

Oechsner über Visionen, über schmerzvolle Stunden,<br />

Siege und Niederlagen, über lebendige Steine - und ihrer<br />

Art, die kleinen Dinge zu lieben und die großen einfach<br />

zu machen.<br />

Das kleine Plüschschaf – es scheint mir, es hat einen<br />

großen Platz in Ihrem Herzen.<br />

Ja, sehr. Es ist von meiner Mutter. Sie wird jetzt bald 84<br />

Jahre. Also freue ich mich besonders. Ich mag diese<br />

kleinen Dinge so gerne geschenkt bekommen.<br />

Und die großen Dinge packen Sie selbst an. Wenn ich<br />

einen Spitznamen für Sie erfinden müsste, wäre dieser:<br />

Bau-Äbtissin.<br />

Wirklich? Nun, in der Tat ist in den vergangenen zwei<br />

Jahrzehnten viel passiert. Aber im 1. Petrusbrief spricht<br />

eine Passage ja von Christus, dem lebendigen Stein. Und<br />

dem Aufruf, wir sollen selbst als lebendige Steine eine<br />

Gemeinde aufbauen. Ich bin also wirklich nicht alleine<br />

der Grund, warum so viel passiert ist.<br />

Das müssen Sie genauer erklären. Zuvor nenne ich mal<br />

die Fakten: Das Kloster bekam unter Ihrer Ägide die 1.<br />

Generalsanierung seit der Barockzeit. Dann ist die<br />

Sporthalle, das Gästehaus vor zehn Jahren fertig<br />

geworden – da gab es schon die Idee, als nächstes das<br />

Mühlenviertel neu zu gestalten … das wird bald fertig.<br />

Daher der Spitzname.


Nun ja, irgendwie haben Sie schon recht. Aber ich nehme<br />

mal das Gästehaus. Das brummt, das hat eine Auslastung<br />

von etwa 60 Prozent. Und wir sind nicht München. Wer<br />

am Sonntag im Restaurant essen will, muss reservieren.<br />

Das stimmt alles. Aber was ich sagen will: Ich habe,<br />

wenn Sie so wollen – die Idee umgesetzt, die in meinem<br />

Herzen gereift war und nur gebaut. Schwester Sophia hat<br />

jedoch das Leben in die Steine eingehaucht. Sie kümmert<br />

sich um das Gästehaus wie keine andere. Und letztlich<br />

kommt es doch darauf an.<br />

Ihr Einwand gefällt mir. Bleiben wir bei den Steinen<br />

und dem Leben, das diesen innewohnen soll. Das<br />

Mühlenviertel – oder ich sage mal: das<br />

Millionenviertel – soll bald fertig sein. Da wird<br />

Inklusion großgeschrieben, das Helfen, das<br />

Barmherzige?<br />

Nächsten Mai oder Juni soll Einweihung sein – so GOTT<br />

will und die Handwerker wollen – ! Dann gibt es 22<br />

Wohnungen, die Menschen mit Behinderung und<br />

Menschen ohne Behinderung aufnehmen. Alte<br />

Menschen und Familien sollen hier wohnen. Es ist<br />

Inklusion pur. Im November 2016 haben wir damit<br />

begonnen – aber schon viele Jahre davor – 2019 sind es<br />

10 Jahre Denken – habe ich das Vorhaben mit Fachleuten<br />

erdacht, abgewogen, im Geiste verbessert. Denn es darf<br />

ja nicht aus dem Ruder laufen.<br />

Läuft es aus dem Ruder?<br />

Nein. 11,4 Millionen Euro kostet das Projekt. Doch ohne<br />

ein gutes Netzwerk wäre das alles nicht möglich<br />

gewesen. Ich nenne nur meine Antrittsbesuche <strong>2018</strong><br />

beim neuen bayerischen Kabinett, bei Sozialministerin<br />

Kerstin Schreyer – Kultusminister Bernd Sibler kenne<br />

ich schon länger, und er unser Kloster. Auch die<br />

Kultusstaatssekretärin Carolina Trautner und ihren<br />

persönlichen Referenten Max Loy, den ich seit 1997<br />

kenne, habe ich besucht. Und Innenminister Joachim<br />

Herrmann ist Anfang September ins Kloster gekommen,<br />

um sich ein Bild vom Baufortschritt zu machen.<br />

Umweltminister Marcel Huber wird demnächst auf<br />

meine Einladung hin nach Waldsassen und zu unserer<br />

Umweltstation kommen...<br />

Die Bau-Äbtissin mit<br />

dem kleinen Plüsch-Schaf<br />

Mt. M. Laetitia im Gespräch<br />

über das Jahr 2017 mit<br />

Herrn Redakteur Jan Oechsner


Sie brauchen Minister, Minister, Minister zum Bauen.<br />

Mal salopp gesagt...<br />

Ja, denn wir müssen ja auch zu der Gesamtsumme ca. 1,8<br />

Millionen Eigenmittel beitragen – 800.000 Euro haben wir<br />

bereits über Stiftungen und Sponsoren gesammelt -. Das ist<br />

harte Arbeit... wir suchen noch dringend Geldgeber, das<br />

sage ich hier ganz offen. Aber wir sind nicht panisch, wenn<br />

es nicht ganz reicht. Der Hl. Joseph wird helfen wie immer...<br />

und notfalls bekommen wir die Refinanzierung über die<br />

Mieten. Der Nachteil davon:<br />

Andere Unterhaltungsmaßnahmen, die schon wieder<br />

dringend am Kloster getan werden müssten, haben dann<br />

noch etwas zu warten. Etwa die Klassenzimmer in der<br />

Schule oder der Putz an mancher Außenfassade, Fenster<br />

streichen und...und...in so einem großen Haus geht die<br />

Arbeit und das Renovieren niemals aus...<br />

Aber das Sud- und Brauhaus – ein Teil des Mühlenviertels<br />

– ist bereits fertig. Sind Sie zufrieden? Ich frage auch<br />

deshalb, weil: Aus meiner Sicht ist es schade, dass das<br />

schöne Tonnengewölbe mit der neuen Nutzung nicht<br />

mehr so recht zur Geltung kommt …<br />

… das stimmt. Auf der anderen Seite mussten wir eine<br />

pragmatische Lösung für die Nutzung finden – und das ist<br />

eine Physiotherapie, die dort einzieht. Noch ein weiterer<br />

Veranstaltungsraum kam für uns nicht mehr in Frage, wir<br />

haben schon die Aula, die Bibliothek – und zwei weitere<br />

Säle. Was also tun? Das Gewölbe ist ja jetzt auch teils zu<br />

sehen und, ganz wichtig, auch nicht in Stein verbaut. Die<br />

Räume sind ganz normale Trockenbauvarianten. Bei einem<br />

etwaigen Auszug irgendwann werden die einfach wieder<br />

abgebaut. Das Gewölbe aber bleibt erhalten...<br />

In dem Fall keine Steine, in denen das Leben lebt. Das ist<br />

wirklich pragmatisch.<br />

Ja, das kann man so sehen. Dafür haben wir an der<br />

Außenfassade wieder den alten Stein von 1732 mit dem<br />

Spruch über der Tür befestigt: „In dieser unter Abt Eugen<br />

errichteten Brauerei wurde am 9. Oktober das erste Bier<br />

gebraut.“ Hier lebt also auch das Vergangene weiter, es wird<br />

nicht vergessen.


3.10.<strong>2018</strong><br />

„Einweihung des alten<br />

Sudhauses“ in eine<br />

Physiotherapiepraxis


Prima Stichwort. Das Archiv als die Bewahrerin des<br />

Vergangenen, das Gedächtnis, war ja ein<br />

vernachlässigter Ort, ja ein Sorgenkind. Oder hab ich das<br />

falsch gehört? Jetzt aber wird dort aufgeräumt.<br />

Das ist schon so. Und darüber bin ich wirklich glücklich.<br />

Denn haben Sie auch gehört, wer dort hilft?<br />

Jetzt haben Sich mich erwischt. Keine Ahnung.<br />

Dr. Peter Pfister. Er war Archivdirektor und Leiter des<br />

Erzbischöflichen Archives München - Freising, und weiter<br />

der Direktor der Diözesanbibliothek des Erzbistums<br />

München und Freising. Also ein richtiger Fachmann. Er ist<br />

in den Ruhestand gegangen, aber nicht wirklich.<br />

Ehrenamtlich kümmert er sich nun um unser Waldsassener<br />

Klosterarchiv. Das ist cool! Ich kenne ihn schon recht<br />

lange. Als junge Schwester 1994/1995 habe ich ihm seine<br />

Diakonengewänder gestickt.<br />

Das ist wirklich ein richtiger Glücksfall.<br />

Genau! Er will jetzt mit System Ordnung in das Archiv<br />

bringen. Denn seit Jahrzehnten wurde es doch sehr<br />

vernachlässigt. Wir haben dann vor ca. 24 Jahren<br />

begonnen, zu Beginn meiner Amtszeit, zumindest alles<br />

noch Auffindbare seit 1863 – damals haben die Nonnen das<br />

Kloster ja nach der Säkularisierung wieder bezogen – in<br />

Pappkartons zu sammeln. Später wollen wir dann auch<br />

noch den Bücherbestand mit ihm sortieren!<br />

Dann wissen Sie ja, wo Sie in zwei Jahren auch ein ganz<br />

bestimmtes Buch ablegen und es dort auch jederzeit<br />

wiederfinden können.<br />

Was meinen Sie?<br />

Nun am 3.10.2020 begehen Sie die Vollendung Ihrer 25<br />

Jahre Amtszeit als 4. Äbtissin von Waldsassen. Die<br />

Chronik als Buchprojekt, das große Werk über das<br />

Kloster. Ich lese mal was vom Zettel: Es geht um die<br />

Geschichte, die Leistungen und Sammlungen, die<br />

Lebensbilder und die Baudenkmäler. Und auch über Sie.<br />

Sozusagen die Bau-Äbtissin. Da ist er wieder, der<br />

„Spitzname“.<br />

(lacht). So Gott will, wird es bis dahin fertig. Ich freue mich<br />

schon sehr darauf... der Deutsche Klosterfreundeskreis mit<br />

Frau Monika Hohlmeier als Vorsitzender hat mir im April<br />

d i e I d e e b e i d e r Vo r s t a n d s s i t z u n g d e s<br />

Klosterfreundeskreises mitgeteilt und sich bereit erklärt,<br />

die Finanzierung zu übernehmen. Es freut mich auch, weil<br />

Professor Dr. Werner Schiedermair bereit ist das Projekt<br />

federführend - als besonderer Kenner von solchen Werken -<br />

umzusetzen. Der kennt mich von der ersten Stunde an. Etwa<br />

30 Autoren konnte er für das Projekt gewinnen. Es gibt<br />

schöne Texte und vor allem viele Bilder…<br />

… auch von Ihnen, der Frau, die baut und baut und baut<br />

und die Steine lebendig werden lassen will. Und die oft das<br />

Glück des Tüchtigen hat. Nicht nur mit dem Medium Buch,<br />

auch mit dem Medium Fernsehen.<br />

Tja, ich weiß nicht. Aber die vergangenen Monate waren<br />

schon verrückt. Fragen Sie mich nicht, warum. Ich weiß es<br />

nicht. Erst waren wir Thema in Uschis VIP-Gärten – die<br />

bekannte Fernsehfrau Uschi Dämmrich von Luttitz stellt<br />

Gärten von Klöstern, Adligen, Schlössern und Prominenten<br />

vor. Und eines Tages auch uns auf Empfehlung von Abt<br />

Wolfgang von Metten...kam sie zu mir ...Ergebnis...<br />

Einschaltquote: 17 Prozent im Bayrischen Fernsehen.<br />

Da hat offenkundig nicht nur das ganze Stiftland geschaut.<br />

Sondern noch ein paar mehr…<br />

….eine Super Werbung für uns. Aber damit nicht genug. Arte<br />

hat gedreht bei uns – es geht dabei um eine Serie, um<br />

Zisterzienserinnen-Frauenklöster in Deutschland,<br />

Frankreich, Italien, es geht um unsere Spiritualität. Und der<br />

Bayerische Rundfunk war auch da – zehn Tage haben die<br />

gedreht. "Aufbruch eines Klosters in eine neue Zeit" – also<br />

dabei waren unsere Einrichtungen Umweltstation, Kulturund<br />

Begegnungszentrum, der Klosterladen. Aber auch das<br />

Gästehaus, das Mühlenviertel. Die Sendung läuft am<br />

10.12.<strong>2018</strong> um 21.00 Uhr im BR!<br />

Das ist doch alles kein Zufall. Sie sind ja wirklich eine<br />

Gewinnerin. Alles gelingt.<br />

Nein, da irren Sie sich. Das Jahr war nicht nur erfolgreich.<br />

Wir haben eine junge Schwester verloren, sie hat uns einfach<br />

eines Tages verlassen, obgleich sie kurz zuvor erst die Ewige<br />

Profess – die Ganzhingabe an Gott - abgelegt hat. Ich möchte<br />

das nicht verschweigen, denn in unserem <strong>Jahresbericht</strong> 2017<br />

war ihre Feierliche Profess ein großes Thema. Es tut noch<br />

immer weh, denn ich fühle wie eine Mutter, die ihr Kind<br />

verloren hat. Wir sind in Kontakt, sie war nochmals bei uns<br />

und ich konnte ihr persönlich sagen, dass ich ihr für ihr<br />

weiteres Leben trotzdem alles Gute wünsche. Und in<br />

gewisser Weise spricht es auch für unser Kloster, wenn auch<br />

jemand so gehen kann… das bedeutet loslassen, auch wenn<br />

man nicht versteht, was einem da der Herrgott sagen will. Wir<br />

haben in die junge Schwester sieben Jahre investiert, sie<br />

gefördert – jeder ist frei und „seines eigenen Glückes<br />

Schmied“!


Das verstehe ich nicht.<br />

Nun, wir könnten es uns auch leicht machen und jeder<br />

Jugendlichen alles bieten, nur damit sie bleibt. Aber wir<br />

haben Regeln. Und diese werden wir nicht einem Zeitgeist<br />

opfern, der oft Verbindlichkeit nicht mehr richtig leben kann.<br />

Das ist eine klare Ansage. Aber werden Sie künftig eher<br />

misstrauisch jede neue Interessentin beäugen, ob sie<br />

wirklich passt?<br />

Genau das wäre falsch. Die Herausforderung liegt darin,<br />

jeden neuen suchenden Menschen mit dem gleichen<br />

Vertrauen zu empfangen, wie vorher auch. Denn nur weil ich<br />

eine schlechte Erfahrung machen musste, werde ich /wir alle<br />

anderen nicht mit Misstrauen strafen. Ich fange immer wieder<br />

neu an.<br />

Das ist natürlich ein hoher Anspruch. Dazu braucht es viel<br />

Energie, viel Wollen, und noch mehr Gottvertrauen …<br />

… und ich möchte ergänzen: Eine gute Gruppe von<br />

Mitschwestern. Wissen Sie, ich sage Ihnen jetzt etwas von<br />

Frau zu Mann: einer Gruppe von Frauen vorzustehen, ist<br />

wirklich nicht einfach. Da gibt es schon manchmal ganz<br />

schöne Eifersüchteleien…das ist unter Frauen ganz normal...<br />

… das habe ich auch schon gehört. Entschuldigen Sie, dass<br />

ich jetzt mal kurz schmunzeln muss.<br />

(lacht) Das sei Ihnen erlaubt. Aber was wichtig ist, ist dies:<br />

Wir sind, wenn es drauf ankommt, ein klasse Team. Jede hat<br />

eine bestimmte Aufgabe. Da sind wir wieder beim<br />

Petrusbrief. „...Eine Gemeinschaft wird eben nicht zum Haus<br />

des Herrn, wenn sie nicht durch Liebe verbunden werden.<br />

Das friedliche Ineinanderfügen der Hölzer und der Steine<br />

führt dazu, dass man sich dann unbesorgt in dieses Haus<br />

einzutreten wagt. Denn es wird keinen Einsturz geben.“<br />

Wissen Sie, wir machen jährlich einen Konventausflug,<br />

dieses Jahr ging es mit unserem kleinen Reisebus zu unseren<br />

Mitschwestern nach Thyrnau bei Passau. Dort haben sich die<br />

Schwestern 1902 niedergelassen, nachdem sie die Schweiz<br />

verlassen mussten. Wir waren von unseren Mitschwestern<br />

eingeladen und hatten mit ihnen 150 Jahre Jagdschloss<br />

Thyrnau gefeiert. Es war einfach ein schönes Wiedersehen<br />

und für beide Seiten eine große Freude, beisammen gewesen<br />

zu sein. Das ist dann ein echtes, unvergessliches<br />

Gemeinschaftsleben.<br />

7 Nonnen in einem kleinen Reisebus. Wer ist denn<br />

gefahren?<br />

Schwester Sophia und auch ich....<br />

Hauptzelebrant Abt Andreas Range Marienstatt


Mt. M. Mechtild<br />

Woher nehmen Sie nur die Kraft? Visionen planen,<br />

Bauen, Bus fahren…<br />

Naja, so ein Jahr bietet ja auch Ausgleich. Unsere<br />

Exerzitien etwa waren in diesem Jahr einfach ein<br />

Volltreffer. Es ging um die Sehnsucht und das freudige<br />

Erwarten von Ostern... (Prolog der Benediktsregel) – dies<br />

wieder als Gemeinschaft zu verinnerlichen. P. Meinrad<br />

OCist. von Heiligenkreuz war da und hat uns fünf Tage<br />

wunderbar, wieder abseits des alltäglichen Lebens, zu einer<br />

intensiven Besinnung und Begegnung mit Gott geführt.<br />

Eng entlang an der Benediktsregel. Und mein<br />

Ruhegebetskurs gibt mir auch viel Kraft. Weil es<br />

mittlerweile Menschen gibt, die ihn mögen. Ich habe erst<br />

im August sieben Leute eingeführt – im November waren<br />

es nochmals 6 Priester aus der Diözese Passau.<br />

Darüber habe ich mit Ihnen ja schon mal gesprochen, als<br />

sie es selbst für sich entdeckt haben. Diese frühchristliche<br />

Gebetsform eines gewissen Johannes Cassianus. Eine<br />

Gebetsformel innerlich im Geiste wiederholen, sonst das<br />

Denken ausschalten, sich in sich zurückbesinnen. Das<br />

wäre wünschenswert für viele Menschen außerhalb der<br />

Klöster.<br />

Sie leben außerhalb. Erzählen Sie den Menschen doch<br />

davon!<br />

Das werde ich machen.<br />

Ich habe noch ein Geschenk für Sie. Eine kleine Kerze. Sie<br />

mögen doch Kerzen? Es war nämlich ein schönes<br />

Gespräch.<br />

Danke. Ich mag Kerzen sehr. Zumal die dunkle Jahreszeit<br />

bald kommt. Ich habe unser Gespräch ebenso<br />

empfunden. Und wissen Sie, warum ich die Kerze noch<br />

mag? Weil ich – wie Sie auch – anstelle der großen lieber<br />

die kleinen Dinge geschenkt bekomme.


16. September <strong>2018</strong><br />

„ W a l l f a h r t z u m<br />

Geschändeten Heiland<br />

von Waldsassen“ Wir das<br />

Kloster haben schon einen<br />

Tag davor S. Exzellenz den<br />

Apostolischen Nuntius<br />

Herrn Erzbischof Dr.<br />

Nicola Eterovic am 15.<br />

S e p t e m b e r 2 0 1 8<br />

empfangen. Er hat sich bei<br />

uns sichtlich wohlgefühlt.<br />

Er war gerne mit uns beim<br />

C h o r g e b e t u n d i m<br />

Refektorium zu Tisch. Am<br />

Tag des „Geschändeten<br />

Heilandes von Waldsassen“<br />

selbst fand noch ein großer<br />

Empfang statt in unserer<br />

Stiftsbibliothek mit Eintrag<br />

ins Goldene Buch der Abtei,<br />

Stadt und Pfarrei.<br />

M i t d e r g r o ß z ü g i g e n f i n a n z i e l l e n<br />

Unterstützung von Abtpräses em. Wolfgang<br />

Wiedermann OCist. (Stift Zwettl) konnten wir<br />

pünktlich zu „Mariä Namen“ die restaurierte<br />

Muttergottes „Maria mit dem Kinde lieb“<br />

wieder in Empfang nehmen. Ein herzliches<br />

„Vergelt‘s Gott“ für das Geschenk, dass er Mt.<br />

M. Laetitia anlässlich ihres 60. Geburtstages<br />

2017 zukommen ließ.<br />

Ein „herzliches Vergelt´s Gott“ an alle, die<br />

uns finanziell bei der Beschaffung der<br />

Eigenmittel für die Umsetzung des<br />

Mühlenviertels im Jahr <strong>2018</strong><br />

unterstützt haben!<br />

- Neben Privatpersonen u. a.<br />

- Diözese Regensburg<br />

- Dt. Stiftung Denkmalschutz (Foto)<br />

- Klosterfreunde der Abtei Waldsassen<br />

- Bayerische Landesstiftung<br />

-Stiftung Aktion Mensch<br />

weitere<br />

Ereignisse<br />

<strong>2018</strong>


Denke an ein weites Meer<br />

„Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel und gleitet hinaus in<br />

die offene See. Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird. Wo<br />

Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es. Da sagt<br />

jemand: „Nun ist es gegangen!“ Ein anderer sagt:<br />

„Es kommt!“ Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist<br />

nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. Wenn wir um<br />

einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der<br />

Grenze wiederzusehen.“ Verfasser unbekannt<br />

In diesen weiten Horizont sind im vergangenen Jahr liebe<br />

Menschen hinübergegangen und wurden auf der anderen<br />

Seite erwartet!.<br />

- H.H. Pfr. Albert Schlaffer, Schirmitz<br />

verst. 09.11.2017 + R.i.P.<br />

- H.H. P. Martin Neuhauser SVD verst. 28.02.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

- Sr. M. Johanna Knoblach O.Cist. verst. 30.03.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

(hat viel Gutes zusammen mit Mt. M. Columba<br />

Baumgartner für unsere Abtei getan)<br />

- Enoch Freiherr zu Guttenberg verst. 15.06.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

(hat für uns 3 Benefizkonzerte dirigiert)<br />

- Herr Hans Zirlik, Fotografenmeister i.R., Waldsassen<br />

verst. 20.06.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

(viele Jahre unser Hausfotograf)<br />

- Herr Ludwig Ponnath, Kemnath verst. 14.07.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

(Herr Ponnath hat Mt. M. Laetitia und unser Kloster<br />

ehrenamtlich Jahrzehnte bei der finanziellen Abwicklung<br />

der Generalsanierung unterstützt.)<br />

- H.H. Pfarrer Andreas Bock verst. 21.08.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

Drei Mitschwestern mußten sich von lieben Angehörigen<br />

verabschieden:<br />

Mt. M. Laetitia von ihrer lieben<br />

Tante Frau Maria Koller am 06.10.<strong>2018</strong> + R.i.P.<br />

Sr. M. Raphaela von ihrer lieben<br />

Tante Frau Stilla Kibinger am 09.09.<strong>2018</strong> +R.i.P.<br />

Sr. M. Sophia von ihrer lieben<br />

Tante Frau Renate Schlembach am 22.03.<strong>2018</strong> + R.i.P.


19. Oktober <strong>2018</strong> Maria ein. Wie Bernadette gesagt habe, hätte sie in ihrem Inneren<br />

Der Reliquienschrein der Hl. Bernadette besuchte das ein Lächeln Mariens verspürt, das ihr Leben fortan verändert<br />

Stiftland und auch unsere Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen. habe.<br />

Eine besondere Verehrung wurde der Heiligen Bernadette, deren Nach dem Gottesdienst verharrten viele Gläubige zusammen mit<br />

Reliquienschrein vergangene Woche über in Konnersreuth Schülerinnen noch im Gebet vor dem Reliquienschrein. Mit<br />

weilte, am Freitag in der Klosterkirche in Waldsassen zuteil. Am einer Andacht am Nachmittag wurde der Schrein der Heiligen<br />

Vormittag trafen sich die Schülerinnen der Mädchenrealschule Bernadette nach Regensburg verabschiedet.<br />

der Zisterzienserinnen mit den Schwestern und Gläubigen der Ganz herzlich möchten wir uns bei P. Benedikt Leitmayr osfs und<br />

Pfarrei zunächst zu einem Gottesdienst und anschließenden bei der Diözesanleiterin der Malteser Adelheid Freifrau von<br />

Gebetszeiten. Den Gottesdienst feierte Pater Benedikt Leitmayr Gemmingen-Hornberg bedanken, durch deren Engagement und<br />

in Konzelebration mit Stadtpfarrer Thomas Vogl und Pfarrvikar Weitsicht es möglich war, für ein paar Stunden den Geist von<br />

John Gali. Schülerinnen der Mädchenrealschule trugen die Lourdes nach Waldsassen zu holen. Auch alle nicht namentlich<br />

Fürbitten vor und der Schulchor gestaltete die Gottesdienstfeier genannten, die bei der Vorbereitung und Durchführung beteiligt<br />

musikalisch. In seiner Predigt ging Pater Benedikt Leitmayr auf waren, sei herzlich gedankt. Es war ein besonderer Tag mit vielen<br />

die Begegnung des Mädchens Bernadette mit der Gottesmutter schönen, berührenden Momenten.


„Zu wissen, woher man kommt, macht stark für<br />

die Zukunft“<br />

Seit Beginn ihrer Amtszeit 1995 hat Äbtissin M. Laetitia<br />

Fech OCist. zusammen mit ihrem Konvent und dem<br />

Wirken Gottes Vieles bewegt:<br />

• 1. Generalsanierung der Abtei und MRS seit der<br />

Barockzeit<br />

• Gründung der Stiftung „Kultur- und Begegnungszentrum“<br />

mit staatlich anerkannter Umweltstation<br />

(1998/2004)<br />

• Errichtung des Gästehauses St. Joseph (2008)<br />

• Sanierung des „Mühlenviertels“ Errichtung von 22<br />

Wohnungen für Menschen mit Behinderung, deren alte<br />

Eltern und junge Familien (Betreiber KJF ab 2019)<br />

• Besonders die deutliche Verjüngung des Konventes:<br />

Letzerem gehören inzwischen 8 Schwestern an - die<br />

Anziehungskraft des Konvents ist in jeder Hinsicht<br />

„grenzüberschreitend“.<br />

Um die Wurzeln dieses historischen Ortes zu<br />

dokumentieren und sie nicht in Vergessenheit geraten zu<br />

lassen, möchte der Freundeskreis der Zisterzienserinnen-<br />

Abtei Waldsassen ein Gesamtwerk der Geschichte der<br />

Abtei (1133 bis heute) unter der „Federführung“ von<br />

Herrn Dr. Werner Schiedermair finanziell unterstützen.<br />

Zusammen mit Frau Ministerin a. D. Monika Hohlmeier,<br />

der Sparkasse Oberpfalz Nord hat Herr Thomas Böhm<br />

mit Sr. M. Sophia ein Crowdfunding auf der Plattform<br />

„99 Funken“ vorbereitet. Am 6. Dezember ist das<br />

„Projekt Kulturdenkmal“ gestartet. Sie können noch bis<br />

6. März diese Aktion unterstützen und als Dank lassen<br />

wir Sie aus verschiedenen „Prämien“ wählen.<br />

Neugierig? Dann besuchen Sie uns!!<br />

https://www.99funken.de/buchprojektkulturdenkmal-zisterzienserinnen-abtei<br />

Angaben des Zahl<br />

Name des Kontoinhabers: 9<br />

IBAN: DE6430050<br />

BIC: WELAD<br />

Verwendungsz<br />

Buchprojekt Kulturdenkmal Z<br />

Waldsass<br />

Hinweis<br />

• Es erfolgt keine Ausstellung<br />

• Die Zahlung erfolgt immer als<br />

• Bei Nichterreichen des Fundingz<br />

Absenderkonto zurück<br />

Für eine namentliche Nennung oder e<br />

die Unterstützung direkt au<br />

durchgeführt werden: https://www.9<br />

kulturdenkmal-zisterziens


4. Dezember <strong>2018</strong> um 19:00 Uhr<br />

Vorpremiere des BR-Dokumentarfilmes<br />

im Kloster Waldsassen<br />

10. Dezember <strong>2018</strong> um 21:00 Uhr im BR –<br />

Dokumentarfilm über das Kloster Waldsassen<br />

5. April 2019<br />

Jahreshauptversammlung des Klosterfreundeskreises<br />

(16:00 Uhr Vorstandsitzung<br />

17:30 Uhr feierliche Vespermesse<br />

18:45 Uhr Treffen in St. Joseph)<br />

Mai oder Juni 2019<br />

Dokumentarfilm über Zisterzienserinnen aus<br />

Deutschland/Frankreich/Italien in ARTE<br />

Monatlich: jeden ersten Freitag –<br />

Vespermesse mit Gedenken der verstorbenen<br />

Freunde und Wohltäter unseres Klosterfreundeskreises<br />

3. Februar / 10. März / 10. Juni / 1. Dezember 2019<br />

„GeistZeit“ in unserer Klosterkirche<br />

ungsempfängers<br />

9 Funken Crowdfunding<br />

0007060506412<br />

EDDXXX<br />

weck: P584<br />

isterzienserinnen Abtei<br />

en<br />

e:<br />

einer Spendenquittung.<br />

anonyme Unterstützung.<br />

iels wird das Geld auf das<br />

überwiesen.<br />

ine Spendenquittung muss<br />

f folgender URL<br />

9funken.de/buchprojekterinnen-abtei<br />

Termine zum Vormerken!


Betriebsausflug<br />

nach<br />

Gössweinstein


Vier Tage im Dezember 2017. Bis spät in die<br />

Abendstunden. Abgedeckte Fenster. Scheinwerfer.<br />

Männer in dicken Jacken. Vier Tage ist das alte Gewölbe<br />

vom Sudhaus - und die kleine Kirchenstraße - Drehort<br />

für einen schwarzweißen Kurzfilm gewesen. „Es ist ein<br />

düsterer, unheilschwangerer Film über eine scheinbar<br />

gefährliche Treppe“, sagt Co-Produzent und Regisseur<br />

Jan Oechsner, der sein Projekt mit der Chemnitzer<br />

Filmwerkstatt umgesetzt hat. „Ich bin dem Kloster sehr<br />

dankbar, dass die Äbtissin uns erlaubt hat, in dem alten<br />

Sudhaus den Film zu machen. Nicht mal in einem<br />

Studio hätte es eine Treppe wie die in dem alten Sudhaus<br />

geben können. Sie hat viel Authentisch „Altes“, so viel<br />

„Gelebtes“ gehabt.“<br />

In dem Film spielen Waldsassener Bürger - deren<br />

Freunde, aber auch das Team vom Gästehaus St. Joseph<br />

und die Nonnen haben oft hinter den Kulissen geholfen.<br />

„Die Erinnerungen an diese Tage bleiben in den<br />

Gedanken aller", ist sich Jan Oechsner sicher. Und er<br />

sagt auch: Der Film ist nicht nur ein Film, sondern auch<br />

ein Zeitdokument für den Ort. „Fast nichts von dem,<br />

was im Film zu sehen ist, existiert noch so in<br />

Waldsassen: Die düstere Hausfassade ist heute hell und<br />

freundlich anzuschauen. Und die Treppe - für den<br />

Filmprotagonisten so beklemmend bedrohlich - haben<br />

Bauarbeiter bei der Sanierung des Sudhaus-Gewölbes<br />

weggerissen. „Heute laufen hier die Leute des neuen<br />

Mühlenviertels auf sicheren Steinstufen hinauf und<br />

hinab“, lacht Jan Oechsner.<br />

Interesse? www.janoechsner.de<br />

Facebook Die Treppe - Der Film von Jan Oechsner<br />

Am Ende unseres <strong>Jahresbericht</strong>es möchten wir uns<br />

herzlich bei Abtpräses em. Anselm van der Linde<br />

bedanken und ihm alles Gute für seinen weiteren<br />

Lebensweg wünschen. Bei unserem letzten<br />

Kongregationskapitel hat er unseren Klöstern der<br />

Mehrerauer Kongregation das Wirtschaftsstatut, die<br />

Festlegung eines Stammkapitals und die wirtschaftliche<br />

Sicherung nahegelegt und uns einen Entwurf vorgelegt.<br />

Dieser Hinweis ist und bleibt ein wichtiger Schritt für die<br />

wirtschaftliche Zukunft unserer Klöster. Vielen Dank für<br />

die Weitsicht und alle mitbrüderliche Unterstützung in<br />

den vergangenen Jahren. Nennen möchten wir bei uns in<br />

Waldsassen:<br />

• Altarweihe (2009)<br />

• Visitation (2011)<br />

• Beratung bei der wirtschaftlichen Konsolidierung<br />

unseres Klosters (2012-2015)


Lassen wir an diesem Weihnachtsfest CHRISTUS in unser<br />

Leben als „Friedensfürst“ einziehen und schenken wir uns<br />

gegenseitig den Frieden, den ER uns an der Krippe schenkt.<br />

Wir danken allen, die uns im vergangenen Jahr Gutes getan<br />

und uns auf verschiedenste Weise unterstützt haben. Dafür<br />

versprechen wir Ihnen unser tägliches Gebet in Ihren Anliegen<br />

und möge der FRIEDENSFÜRST Sie dafür segnen.<br />

Wir wünschen<br />

ein gesegnetes, frohes<br />

Weihnachtsfest <strong>2018</strong><br />

und ein<br />

gesegnetes Neues Jahr 2019!<br />

In Gebet und Dankbarkeit<br />

verbunden!<br />

Ich wünsche dir für das neue Jahr:<br />

Friede im Inneren, der nach außen wirkt;<br />

Friede mit deinen Mitmenschen und deinem Leben;<br />

Friede mit den momentanen Umständen und der Welt –<br />

und dass du diesen Seelenfrieden an andere weitergeben kannst.


Du bist der Quell, nach dem mein Geist<br />

dürstet. Du das Leben meiner Seele, du<br />

meines Herzens Jubel. Hätte ich die Macht<br />

über jegliche Kreatur, sie alle und all die<br />

Prachtwerke deiner Hände vereinigte ich zum<br />

Lobe deines Ruhmes.<br />

Gertrud von Helfta

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