Weihnachtsfestkreis 2018 - online
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‚Organische Kooperation in Liturgie‘ ab 1. Advent<br />
Nun liegt es an den Pfarrangehörigen…<br />
Die Betrachtung des ersten Abschnittes von „Mission und Auftrag“ bietet<br />
auch eine gute Vorlage zur Fortsetzung der Überlegungen zu unserem<br />
Weg ab dem 1. Advent. Denn auch diese Erneuerung ist nicht zuerst<br />
abhängig von den „Machern da vorne“, sondern von der Bereitschaft jedes<br />
einzelnen, diesen Weg mitzugehen. Ein paar biblische Motivationshilfen<br />
- denn Jesus selbst bittet uns…<br />
Es braucht, um das Vorwort aufzugreifen, Bereitschaft zum Aufbruch.<br />
Jesus lädt die ersten Jünger ein: „Kommt und seht“ (Joh 1,39) - ein Evangelium,<br />
das nach Neujahr in der weihnachtlichen Zeit gelesen wird. Gott<br />
hat sich auf uns eingelassen, nun sollen wir uns auf ihn einlassen. Das<br />
ist Grundvoraussetzung für Nachfolge, Jüngerschaft, zu<br />
der wir alle gerufen sind. Der Advent lädt uns jedes Jahr<br />
neu ein, dieses „adventure“ - Abenteuer zu wagen.<br />
Es braucht das rechte Verständnis von Heimat. Wir feiern<br />
die Ankunft, eben den Advent Gottes bei uns Menschen,<br />
seine Inkarnation. So sehr Jesus diese Erde konkret berührt hat, so sehr<br />
hat er auch den konkreten Ort relativiert. Paulus schreibt, dass es deswegen<br />
letztlich egal ist, „ob wir daheim oder in der Fremde sind“ (2 Kor<br />
5,9), mit dem weihnachtlichen Evangelium gesagt: Hauptsache, „Gott ist<br />
mit uns“ (Mt 1,23). Der Himmel ist unsere wahre Heimat, und dieser Himmel<br />
ist, wie Papst Benedikt betont, eine Person: Jesus Christus.<br />
Es braucht deswegen Prioritätensetzung. Jesus sagt sehr deutlich:<br />
„Sucht aber zuerst sein Reich“ (Mt 6,33), und nicht zuerst den Erhalt der<br />
Institution, konkret der Pfarrei. Es geht um das Reich Gottes, und dieses<br />
wiederum bedeutet: Raum der gelebten Beziehung zu Gott. Darum muss<br />
es uns zuallererst gehen, nicht wie wir Menschen in „unsere“ Kirche bringen,<br />
sondern wie wir Menschen in die Beziehung zu Gott helfen können.<br />
Die Kirche, konkret jede Pfarrei, ist nicht Selbstzweck, sondern hat dienende<br />
Funktion - „Mitarbeiterin zu eurer Freude“ (vgl. 2 Kor 1,24).<br />
Es braucht das Wagnis, herauszufordern… Die Frage, die wieder und<br />
wieder gestellt werden muss, lautet: Was ist mir der Gottesdienst am<br />
Sonntag wert? Was ist mir Jesus wert, seine Einladung, seine Freundschaft?<br />
Was bin ich bereit, zu investieren? Um einen Gelähmten zu Jesus<br />
zu bringen, schlugen vier Männer die Decke eines Hauses durch (Mk<br />
2,4) - weil sie von der heilsamen Notwendigkeit der Begegnung mit Jesus<br />
so sehr überzeugt waren.