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Weihnachtsfestkreis 2018 - online

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‚Organische Kooperation in Liturgie‘ ab 1. Advent<br />

Man muss an dieser Stelle auch erinnern an die ersten Christen, die unter<br />

Einsatz ihres Lebens zur Eucharistie zusammengekommen sind. Als<br />

die Märtyrer von Abitene gefragt wurden, warum um alles in der Welt sie<br />

so unvernünftig sind, gegen den Befehl des Kaisers und unter Androhung<br />

der sicheren Todesstrafe Gottesdienst feiern, antworteten sie:<br />

„Sine dominico non possumus“. Das bedeutet: Ohne uns am Sonntag<br />

zur Feier der Eucharistie zu versammeln, können wir nicht leben. Wir<br />

beschämen diese Märtyrer, wenn wir sagen: „Ins nächste Dorf fahr ich<br />

nicht zur Eucharistie…“ Da der Einsatz des Lebens, und hier der Einsatz<br />

von ein paar Kilometern an Wegstrecke, den man ansonsten x-fach wegen<br />

allem Möglichem zurücklegt… Nein, das darf keine Ausrede sein!<br />

Ein schönes aktuelles Beispiel gibt auch Fußball-Trainer Nico Kovac, der<br />

nicht nur sagt: Manchmal mache er Fehler - „aber Gott sei Dank gibt's ja<br />

die Beichte“, sondern auch mit Blick auf den Gottesdienstbesuch Zeugnis<br />

ablegt: Am Sonntag sei immer das „Auslaufen“ für die Mannschaft<br />

angesagt. „Aber ich finde schon meinen Weg.“ In der Regel schaffe er<br />

es etwa an 40 Sonntagen jährlich in die Kirche: „In München werde ich<br />

die entsprechenden Kirchengemeinden und Messen auch finden.“ - Ja,<br />

wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg…<br />

An dieser Stelle ein Wort zur Sonntagspflicht. Jeder Katholik hat ja die<br />

Verpflichtung, am Sonn- und gebotenen Feiertag die heilige Messe mitzufeiern.<br />

Es gibt freilich Gründe, die von der Teilnahme entschuldigen,<br />

wie zum Beispiel unzumutbare Belastungen wie etwa angegriffene Gesundheit,<br />

Krankheit oder unzumutbare Wege. „Unzumutbar“ sind selbst<br />

die maximalen Wege in unserem Pfarrverband aber ganz sicher nicht.<br />

Das alte kirchliche Gesetzbuch hielt zum Beispiel erst einen Fußweg ab<br />

mehr als zwei Stunden für unzumutbar…<br />

Wir erleben freilich, wie wenig die Sonntagspflicht beachtet wird. Dies<br />

allein ist ja auch der Grund für unsere Zusammenlegung, nicht der viel<br />

zitierte Priestermangel, sondern der Gläubigenmangel… Lassen wir uns<br />

von dieser Krankheit aber nicht infizieren, kommen wir nicht mit fadenscheinigen<br />

Ausreden und Entschuldigungen! Jesus ist diesbezüglich<br />

sehr deutlich, zum Beispiel im Gleichnis vom Festmahl (Lk 14,15-24):<br />

„Zur Stunde des Festmahls schickte er seinen Diener aus und ließ denen,<br />

die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, alles ist bereit. Aber alle<br />

fingen an, einer nach dem anderen, sich zu entschuldigen. (…) Keiner<br />

von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.“

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