Pharmaproduktion 01.2017
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Februar 2017<br />
PRODUKTION<br />
Digitale Sensoren für<br />
hygienische Prozesse<br />
VERPACKUNG<br />
Fokusthema<br />
Serialisierung<br />
MANAGEMENT<br />
Prozessoptimierung<br />
dank Paketversand 2.0<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
Kostentreiber<br />
Gebäudetechnik<br />
Automatische Verifizierung<br />
von Serialisierungscodes
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EDITORIAL<br />
Serialisierung und Industrie 4.0:<br />
Fokusthemen auf der Interpack<br />
Nur noch knapp drei Monate, bis die Interpack in Düsseldorf vom<br />
4. bis 10. Mai ihre Tore öffnen wird. Bereits zum offiziellen Anmeldeschluss<br />
verzeichnete die international bedeutendste Veranstaltung<br />
der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie die<br />
höchste Ausstellernachfrage in ihrer über 55-jährigen Geschichte.<br />
Auch die parallel ausgerichtete Messe Components mit Angeboten<br />
der Zulieferindustrie für die Verpackungstechnik entwickelt sich<br />
extrem gut. In diesem Jahr ergänzen wieder sehr viele Sonderthemen<br />
das Angebot der Aussteller. Insbesondere rückt das Thema<br />
Industrie 4.0, das in Kooperation mit dem Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau e. V. (VDMA) realisiert wird, in den Fokus.<br />
Die Sonderschau zeigt als Technik-Lounge am VDMA-Stand<br />
Anwendungsbeispiele von Lösungen aus dem Bereich Verpackungsmaschinen<br />
bzw. Prozesstechnologie, die neue Möglichkeiten in den<br />
Anwendungsfeldern Sicherheit, Rückverfolgbarkeit, Kopier- bzw.<br />
Plagiatschutz und individualisierte Verpackungen bieten. Was Sie in<br />
Düsseldorf sonst noch erwartet, erfahren Sie in einem Interview,<br />
das wir mit dem Interpack-Projektleiter Bernd Jablonowski geführt<br />
haben, auf Seite 30.<br />
Das Thema Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit greifen wir<br />
in dieser Ausgabe zudem ab Seite 12 im Fokusthema Serialisierung<br />
auf. Denn die Uhr tickt. Die Pharmaindustrie hat nur noch bis Februar<br />
2019 – also knapp zwei Jahre – Zeit, die Vorgaben der EU-Richtlinien<br />
2011/62/EU und der dazugehörenden delegierten Verordnung umzusetzen.<br />
Falls Sie immer noch nicht damit begonnen haben, sollten<br />
Sie schleunigst damit anfangen, denn zwei Jahre sind nicht mehr<br />
lange und die Dienstleister und Technologieanbieter haben alle Hände<br />
voll zu tun, um dieses Mega-Projekt erfolgreich durchzuführen.<br />
Wir geben Ihnen zahlreiche exemplarische Beispiele, wie die<br />
Umsetzung gelingen kann. Der Titelbeitrag zeigt beispielsweise auf,<br />
wie Bosch Packaging Technology heute bereits die Track-&-Trace-<br />
Lösungen für die Anforderungen von morgen einsetzt. Die entscheidende<br />
Grundlage dafür liefern Cognex-ID-Komponenten in einem<br />
Prüf- und Identifizierungsmodul von AIT Goehner.<br />
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Komplettsystem zum<br />
Fälschungsschutz<br />
Serialisierung, Kameraverifizierung und<br />
manipulationssichere Versiegelung in<br />
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Günter Eckhardt<br />
Chefredakteur
INHALT FEBRUAR 2017<br />
18<br />
12<br />
34<br />
42<br />
TITEL: Dank der Cognex-ID-Komponenten<br />
in den Track-&-Trace-Lösungen<br />
von Bosch werden die Serialisierunganforderungen<br />
von morgen bereits heute<br />
erfüllt.<br />
In knapp drei Monaten öffnet die Interpack<br />
2017 ihre Tore. Im Interview mit<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> erläutert der Projektleiter<br />
Bernd Jablonowski die wichtigsten<br />
Trends und Themen dieser Leitmesse.<br />
Die aktuell eingeführten pH-, Leitfähigkeits-<br />
und Sauerstoffsensoren von<br />
Endress+Hauser erfüllen die strengen<br />
hygienischen Anforderungen der<br />
Pharmaindustrie.<br />
Der Einsatz hochpotenter Wirkstoffe in<br />
der <strong>Pharmaproduktion</strong> nimmt zu. Effektiven<br />
Schutz bei der Tablettierung bietet<br />
ein lückenloses Containment und dazu<br />
eine Wash-in-Place-Ausstattung.<br />
· NEWS<br />
Von Betreiber zu Betreiber<br />
Pharma-Kongress Produktion & Technik 9<br />
Die ganze Welt des Labors<br />
Labvolution mit Biotechnica im Mai 2017 in Hannover 10<br />
Bewährte Struktur in neuem Kleid<br />
Prozesstechnik-online wird mobil 11<br />
· VERPACKUNG<br />
Globaler Treffpunkt der Verpackungsbranche<br />
Interview mit Interpack-Projektleiter Bernd Jablonowski 12<br />
Bringt 600 Ampullen pro Minute aus<br />
Flexible Füll- und Verschließmaschine 14<br />
Qualitätsgarantie für Fernost<br />
Serialisierung auf der Hochleistungsverpackungslinie 26<br />
Neue Märkte schnell erschließen<br />
Software für die Late Stage Customization<br />
kleiner Losgrößen 28<br />
Track & Trace für alle Formate<br />
Mibe setzt EU-Fälschungsrichtlinie um 30<br />
Die Uhr tickt<br />
Serialisierung und Manipulationsschutz 32<br />
· PRODUKTION<br />
Intelligente Sensoren für hygienische Prozesse<br />
Leitfähigkeit, pH-Wert und Sauerstoffkonzentration<br />
präzise erfasst 34<br />
Produkte 16<br />
· IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
TITEL<br />
Erfolgreicher Kampf gegen Fälschungen<br />
Zukunftsfähige Track-&-Trace-Lösungen 18<br />
So funktioniert US-Serialisierung<br />
Modulare Rundumetikettieranlage 22<br />
Verpackungsmaschinen haben alles an Bord<br />
Komplettausrüstung zur sicheren Serialisierung 24<br />
Installation im laufenden Betrieb<br />
Reinstmedienlösungen für Richter-Helm 36<br />
Produkte 38<br />
Lückenloser Schutz vor Kreuzkontamination<br />
Containment in der Tablettierung 42<br />
Temperatur und Feuchte stets im Blick<br />
Standortübergreifendes Klimamonitoring 44<br />
Adäquater Schutz vor Explosionen<br />
Wirksame Medizin gegen Produktionsausfälle 46<br />
Reinraumtechnik aus dem Baukasten<br />
Flexible Lösung für Bestandsgebäude 48<br />
4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Aseptisch und präzise<br />
GEMÜ 567 BioStar ® control<br />
44<br />
Die standortübergreifende Messdatenmonitoringlösung<br />
Saveris überwacht<br />
Temperatur- und Feuchte -<br />
werte lückenlos mithilfe von Funkund/oder<br />
Ethernetfühlern.<br />
52<br />
Die Anforderungen an die Gebäudetechnik<br />
in der Pharmaindustrie sind bei Neu- und<br />
Umbauten enorme Kostentreiber. Die Versorgungstechnik<br />
bedarfsorientiert auszulegen,<br />
wird immer wichtiger.<br />
· MANAGEMENT<br />
Prozessoptimierung dank Paketversand 2.0<br />
Cloudbasierte Logistik-Software 50<br />
· DIENSTLEISTUNGEN<br />
Qualität und Kosten in der Balance<br />
Gebäudetechnik für den Neubau von Caelo in Hilden 52<br />
Wenn Maschinen kommunizieren<br />
Industrie 4.0 in der Verpackungsanlage 54<br />
· RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Pharma-News 6<br />
Prozesstechnik-online 6<br />
Pharma-Recht 7<br />
Literatur, Broschüren, E-Medien 56<br />
Termine 57<br />
Inserentenverzeichnis 57<br />
Expertenmeinung 58<br />
Impressum 58<br />
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PHARMA NEWS/RECHT<br />
FÜHRUNGSWECHSEL BEI SCHUBERT<br />
Gerald Schubert übergibt an Marcel Kiessling<br />
Die Gerhard Schubert GmbH erhält ein neues<br />
Führungsmitglied: Marcel Kiessling wird ab<br />
Sommer 2017 neuer Geschäftsführer. Gerald<br />
Schubert, der zusammen mit seinem Bruder<br />
Ralf Schubert und dem kaufmännischen Geschäftsführer<br />
Peter Gabriel die operativen Geschäfte<br />
des Unternehmens führt, übergibt<br />
seinen Funktionsbereich als Geschäftsführer<br />
im Bereich Vertrieb, Service und Marketing an<br />
den erfahrenen Manager. Er selbst zieht sich<br />
im Sommer 2017 aus dem aktiven Geschäft<br />
zurück und führt seit 1. November 2016<br />
Marcel Kiessling in die neuen Verantwortungsbereiche<br />
ein. Fast 30 Jahre wirkte Gerald<br />
Schubert aktiv an der Weiterentwicklung des<br />
Verpackungsmaschinenbauers aus Crailsheim<br />
Gerald Schubert übergibt<br />
ab Sommer 2017<br />
seinen Funktionsbereich<br />
als Geschäftsführer<br />
im Bereich Vertrieb,<br />
Service und Marketing<br />
an Marcel Kiessling<br />
mit. Nach seiner persönlichen Entscheidung<br />
bleibt er dem Unternehmen in Zukunft in beratender<br />
Funktion erhalten und begleitet es als<br />
Gesellschafter weiterhin bei strategischen Entscheidungen.<br />
„Wir wollen, dass das Unternehmen<br />
inhabergeführt und in Familienbesitz<br />
bleibt“, erklären Gerald und Ralf Schubert.<br />
„Deshalb verändert sich auch die Gesellschafterstruktur<br />
und die Ausrichtung des Unternehmens<br />
nicht.“ Marcel Kiessling war über<br />
25 Jahre in unterschiedlichen Positionen für<br />
die Heidelberger Druckmaschinen AG tätig.<br />
Von 2010 bis 2014 verantwortete er als Mitglied<br />
des Vorstandes den Unternehmensbereich<br />
Services und leitete die weltweite Vertriebs-<br />
und Serviceorganisation.<br />
Marcel Kiessling ist<br />
Betriebswirt und war<br />
über 25 Jahre lang in<br />
unterschiedlichen Positionen<br />
für die Heidelberger<br />
Druckmaschinen<br />
AG tätig<br />
FOKUS AUF VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Gerresheimer verkauft<br />
Laborglassparte<br />
Der strategische Fokus von Gerresheimer liegt<br />
auf der Herstellung von pharmazeutischen<br />
Verpackungen und Produkten zur Verabreichung<br />
von Medikamenten. Dieser Strategie<br />
folgend hat Gerresheimer angekündigt, die<br />
Laborglassparte an die Duran-Gruppe zu verkaufen.<br />
„Wir sind ein führender und globaler<br />
Hersteller von pharmazeutischen Verpackungen<br />
und Produkten zur einfachen und sicheren<br />
Verabreichung von Medikamenten. Die<br />
Produktion von Laborglas ist nicht unser Kerngeschäft<br />
und weist wenige Synergien damit<br />
auf“, sagte Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender<br />
der Gerresheimer AG. Die Laborglassparte<br />
Kimble Chase Life Science and Research<br />
Products LLC wurde 2007 gegründet und hat<br />
den Verwaltungssitz in Rockwood,<br />
Tennessee/USA. Das Produktportfolio umfasst<br />
wiederverwendbare Laborglasprodukte wie<br />
Bechergläser, Erlenmeyerkolben, Messzylinder<br />
sowie Laboreinwegartikel wie Reagenzgläser,<br />
Pipetten, Chromatografiefläschchen und<br />
weitere Speziallaborgläser. Der Umsatz von<br />
Kimble Chase betrug im Geschäftsjahr 2015<br />
100,7 Mio. Euro.<br />
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QUERGERÄTSELT<br />
Komm Schneckle,<br />
hüpf rüber!<br />
Wo Ruhe und<br />
Bedachtsamkeit<br />
angesagt sind,<br />
da ist das Maß<br />
der Aktionsgeladenheit<br />
übervoll,<br />
wenn sich zwei auf einmal bewegen. Und<br />
zwar der Chef und einer seiner Untergebenen.<br />
Egal ob lang oder kurz, der Chef bewegt sich<br />
zuerst. Haben Sie schon eine Idee, welche Bezeichnung<br />
wir suchen? Dann machen Sie<br />
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Anfang Dezember<br />
fand in<br />
Mannheim der<br />
zweite Praxistag<br />
Energieeffizienz<br />
im Prozess<br />
statt. Den Keynote-Vortrag hielt Dr. Christof<br />
Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna<br />
GmbH, zum Thema „Energieeffizienz-Netzwerke<br />
voll im Trend – offene Unternehmensgrenzen<br />
sind der Schlüssel zum Erfolg“. Wenn<br />
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6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
+ + + RECHT TICKER + +<br />
KONTINUIERLICHER, BIOPHARMAZEUTISCHER PRODUKTIONSPROZESS<br />
Greenovation experimentiert mit Moos<br />
Wissenschaftler und<br />
Ingenieure der Green -<br />
ovation Biotech GmbH<br />
entwickeln einen kontinuierlichen<br />
Produktionsprozess<br />
für Biopharmazeutika.<br />
Der<br />
Prozess basiert auf<br />
Bryotechnologie,<br />
Green ovations eigener<br />
moosbasierter Produktionstechnologie.<br />
Das<br />
Unternehmen hat das<br />
System bereits erfolgreich<br />
in Reaktoren kleinen<br />
Maßstabs angewendet.<br />
Die gewonnenen Daten liefern wertvolle<br />
Informationen für ein Scale-up und die<br />
kontinuierliche Produktion mit Moos unter<br />
GMP-Bedingungen.<br />
Greenovations kontinuierliches Verfahren<br />
wird derzeit in einem 3,5-l-Rührkesselreaktor<br />
entwickelt. Eine gleichmäßige Rate für den<br />
Medienaustausch ermöglicht die kontinuierliche<br />
Produkternte. Die dadurch konstante Zelldichte<br />
garantiert eine optimale Ausleuchtung<br />
des Photobioreaktors. Die Produktivität jeder<br />
einzelnen Zelle verbessert sich dadurch. Der<br />
Prozess läuft bereits über vier Wochen stabil,<br />
längere Zeiträume sind denkbar. Nächste Versuche<br />
werden den Einfluss der Prozessparameter<br />
auf die Produktqualität untersuchen.<br />
Die Wissenschaftler gewinnen dadurch ein<br />
besseres Verständnis über kritische Rahmenbedingungen.<br />
“Kontinuierliche Prozesse haben eine Reihe<br />
von Vorteilen für die biopharmazeutische Produktion”,<br />
sagt Dr. Thomas Frischmuth, Geschäftsführer<br />
der Greenovation. „Sie können<br />
Zeit und Geld sparen und ermöglichen damit<br />
unseren Kunden eine kürzere Zeit um ihre Produkte<br />
auf den Markt zu bringen. Kontinuierliche<br />
Produktionsprozesse erlauben die konstante<br />
Ernte und sofortige Verarbeitung von<br />
Biopharmazeutika. Das ist eine ideale Lösung<br />
für instabile Moleküle, deren Qualität in der<br />
chargenorientierten Produktion beeinträchtigt<br />
werden könnte.“<br />
Qualifizierung analytischer<br />
Geräte<br />
Im Pharmacopeial Forum<br />
Nr. 42(3) hat die USP den Entwurf<br />
für das überarbeitete Allgemeine<br />
Kapitel zu „Analytical<br />
Instrument Qualification“<br />
veröffentlicht. Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
wie der Nachweis erfolgen<br />
kann, dass ein Gerät qualifiziert<br />
und unter Kontrolle ist.<br />
Dazu gehören Qualifizierung,<br />
Kalibrierung, Validierung und<br />
Wartung. Um zu zeigen, dass ein<br />
Gerät für den beabsichtigten<br />
Zweck geeignet ist, wird eine integrierte<br />
Vorgehensweise empfohlen,<br />
die auf einer Risikobewertung<br />
basiert. Auch die Datenintegrität<br />
und die Datensicherheit<br />
sind hierbei wichtige Aspekte.<br />
Auf der USP Seite zum Pharmacopeial<br />
Forum findet sich der<br />
Entwurf für das überarbeitete<br />
Allgemeine Kapitel .<br />
(Quelle: GMP-Navigator)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 7
PHARMA NEWS<br />
+ + + PHARMA TICKER + +<br />
HOCHMODERNES PHARMAVERPACKUNGSZENTRUM<br />
Merck investiert über 50 Millionen Euro in Darmstadt<br />
Bereits im September 2016 hat Merck den<br />
Grundstein für das neue Verpackungszentrum<br />
am <strong>Pharmaproduktion</strong>sstandort in Darmstadt,<br />
der Konzernzentrale, gelegt. Das Unternehmen<br />
investiert mehr als 50 Mio. Euro in<br />
den Neubau. „Analog zum kontinuierlich<br />
wachsenden Bedarf an Therapien für Diabetes,<br />
Herz-Kreislauf- und Schilddrüsenerkrankungen<br />
steigt auch die Nachfrage der Patienten“,<br />
sagte Belén Garijo, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
von Merck und CEO Health -<br />
care, bei der Grundsteinlegung. „Mit den Investitionen<br />
in unser weltweites Herstellungs-<br />
Merck investiert mehr als 50 Mio. Euro in den Neubau eines<br />
Verpackungszentrums am Standort Darmstadt<br />
MEHR ALS EIN DRITTEL DER BESUCHER KAM AUS DEM AUSLAND<br />
Cleanzone 2016 belegte über 30 Prozent mehr Fläche<br />
und Liefernetz wollen wir dazu beitragen,<br />
dass die Versorgung der Patienten mit unseren<br />
Medikamenten jederzeit sichergestellt ist.<br />
Dabei geht es sowohl um den kontinuierlichen<br />
Ausbau unserer Präsenz und die Erweiterung<br />
unserer Kapazitäten als auch um die<br />
Nutzung neuer Technologien zum Wohle der<br />
Patienten.“ Darmstadt ist der größter Standort<br />
und gleichzeitig Kompetenzzentrum für<br />
orale und feste Darreichungsformen. Die flexible<br />
und energieeffiziente Verpackungstechnologie<br />
des neuen Kompetenzzentrums ermöglicht<br />
eine Jahresleistung von mehr als<br />
400 Mio. Blistern oder 150 Mio.<br />
Packungen. Das Verpackungszentrum<br />
ist Teil der Initiative von<br />
Merck, in den Standort Darmstadt<br />
bis 2020 rund 1 Mrd. Euro zu investieren.<br />
Die Fertigstellung des<br />
15 000 m² großen Gebäudes ist für<br />
Ende 2017, die Inbetriebnahme für<br />
Mitte 2018 vorgesehen. Das neue<br />
Verpackungszentrum wird höchsten<br />
internationalen Qualitätsstandards<br />
der Guten Herstellpraxis<br />
(GMP) entsprechen.<br />
Die Cleanzone schloß am 9. November 2016<br />
mit 759 Besuchern aus 35 Ländern (2015:<br />
734 Fachbesucher aus 32 Ländern). Die Zahl<br />
der internationalen Fachbesucher ist im Vergleich<br />
zur Vorveranstaltung gestiegen. Damit<br />
erreicht die Cleanzone auf Besucherseite einen<br />
Internationalitätsanteil von 36 %. Die<br />
Fachbesucher informierten sich an den Ständen<br />
von 86 Ausstellern aus 12 Ländern. Viele<br />
Unternehmen haben ihre Präsentationsfläche<br />
vergrößert, sodass im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />
über 30 % mehr Fläche belegt war.<br />
Iris Jeglitza-Moshage, Geschäftsleitung Messe<br />
Frankfurt, dazu: „Mit dem Anstieg der Internationalität<br />
der Fachbesucher ist die Bedeutung<br />
der Cleanzone als das Austauschforum<br />
für Anwender, Hersteller und Entwickler von<br />
Reinraumtechnologien erneut gewachsen.<br />
Dass viele Unternehmen ihre Stände vergrößert<br />
haben, bestätigt die solide Entwicklung<br />
der Fachmesse.“<br />
Insgesamt 103 Teilnehmer besuchten den<br />
Cleanzone-Kongress, um sich über aktuelle<br />
Themen in der Reinraumtechnik wie neue<br />
Normen und Richtlinien, Umgang mit Krisen<br />
bei der Fertigstellung sowie Haftung im digitalen<br />
Zeitalter zu informieren. Industrie 4.0,<br />
Nachwuchsförderung und die Frage, wie man<br />
einen guten Lieferanten erkennt, wurden auf<br />
der Cleanzone-Plaza diskutiert. Die Aussteller<br />
waren mit der Qualität und der Internationalität<br />
der Fachbesucher sehr zufrieden.<br />
Die nächste Cleanzone findet am 17. und<br />
18. Oktober 2017 in Frankfurt am Main statt.<br />
Unter neuer Leitung<br />
Dr. Stefan König übernahm zum<br />
1. Januar 2017 den Vorsitz von<br />
Bosch Packaging Technology. Er ist<br />
bereits seit 2011 Mitglied des Bereichsvorstands<br />
und verantwortet<br />
in dieser Funktion den Bereich<br />
Technik sowie die<br />
Produktbereiche Confectionery<br />
& Food, Liquid<br />
Food, Montageanlagen<br />
und Sonder maschinen.<br />
Der promovierte Ingenieur<br />
folgt auf Friedbert Klefenz,<br />
der am 30. Juni 2017 in den Ruhestand<br />
geht. Bis zu seinem Ausscheiden<br />
wird Klefenz für das Unternehmen<br />
beratend tätig sein.<br />
Neuer COO bei Fette<br />
Fette Compacting treibt das eigene<br />
Wachstum weiter voran: In<br />
den kommenden drei Jahren investiert<br />
das Unternehmen rund<br />
50 Mio. Euro. Um die<br />
Wachstumsstrategie umzusetzen,<br />
hat Fette Compacting<br />
die Geschäftsführung<br />
erweitert. Mit Wirkung<br />
zum 1. Oktober<br />
2016 hat Stefan Moll die<br />
neu geschaffene Position<br />
des Chief Operating Officer (COO)<br />
übernommen.<br />
Uhlmann kauft Cremer<br />
Die Uhlmann Pac-Systeme GmbH<br />
& Co. KG hat den niederländischen<br />
Technologiespezialisten für<br />
Zählsysteme Cremer Speciaalmachines<br />
B.V. aus Lisse bei Amsterdam<br />
übernommen. Cremer wird<br />
damit Teil der Uhlmann-Gruppe.<br />
Uhlmann stärkt mit der Übernahme<br />
die Marktposition im Bereich<br />
der Flaschenverpackung<br />
und erweitert das Angebot um<br />
Zählmodule.<br />
8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Pharma-Kongress Produktion & Technik<br />
Von Betreiber<br />
zu Betreiber<br />
Der jährlich veranstaltete Pharma-Kongress hat sich als<br />
Branchentreffpunkt etabliert. Im Mittelpunkt der Kon -<br />
ferenzen steht das Motto „Betreiber berichten für Betreiber“.<br />
Über Fallstudien erhalten die Besucher wertvolle<br />
Informationen darüber, wie Projekte in der Praxis umgesetzt<br />
wurden und diskutieren aktuelle Trends.<br />
Der diesjährige Pharma-Kongress findet vom 28. bis 29. März 2017 in Düsseldorf statt.<br />
Besuchern stehen zehn Konferenzen in fünf Themenbereichen zur Auswahl.<br />
Vom 28. bis 29. März 2017 veranstaltet<br />
Concept Heidelberg den Pharma-Kongress<br />
Produktion & Technik im Swissôtel in Düsseldorf.<br />
Auf die Teilnehmer der bereits zum<br />
19. Mal stattfindenden Veranstaltung warten<br />
zehn nationale und internationale Konferenzen<br />
mit über 50 Branchenexperten aus der<br />
Pharmaindustrie, Behörden und Universitäten.<br />
Wie auch schon in den vergangenen Jahren<br />
liegt der Fokus der Vorträge auf einem direkten<br />
und neutralen Bezug zur pharmazeutischen<br />
Praxis. Denn Fallstudien erlauben am<br />
besten ein Benchmarking mit eigenen Projekten<br />
und zeigen den aktuellen Stand der Technik<br />
in der pharmazeutischen Produktion auf.<br />
Insgesamt deckt der zweitägige Kongress, der<br />
sowohl deutsch- als auch englischsprachige<br />
Präsentationen beinhaltet, fünf Themenbereiche<br />
ab: Pharma technik, Moderne Sterilproduktion,<br />
Trends in Manufacturing, Aseptic Processing<br />
und Regulatory Trends.<br />
Seit der Entstehung des Pharma-Kongresses<br />
stößt die Pharmatechnik-Konferenz auf das<br />
größte Interesse der Besucher. Hier stellen die<br />
Referenten sowohl Investitionsprojekte der<br />
letzten Jahre vor als auch findige Innovationen<br />
und kommende Regularien, die sich in Zukunft<br />
auf die Pharmatechnik auswirken werden.<br />
Dieses Jahr werden hier Neu- und Umbauprojekte,<br />
Industrie 4.0 als auch regularische Änderungen<br />
bei Pharma-Wasser thematisiert, allen<br />
voran Neuigkeiten zur kalten WFI-Erzeugung.<br />
Schwerpunkte des Kongresses<br />
Die im Annex 1 zu findende Einbeziehung<br />
neuer Technologien in der aseptischen/sterilen<br />
Herstellung ist traditionell einer der<br />
Schwerpunkte des Pharma-Kongresses. Aktuelle<br />
Fallstudien aus der Industrie werden unter<br />
dem Themenbereich Aseptic Processing zusammengefasst<br />
und mit Live-Demos von Ausstellern<br />
ergänzt.<br />
Neben aktuellen technologischen Entwicklungen<br />
wird zudem eines der Mega themen der<br />
beiden letzten Jahre Einzug in den Pharma-<br />
Kongress halten: die Integrität von Daten. Internationale<br />
Überwachungsbehörden rücken<br />
das Thema bei Inspektionen immer mehr in<br />
den Mittelpunkt. Zahlreiche FDA-Warning-<br />
Letters und europäische Non-Compliance-<br />
Reports dokumentieren eindrücklich, dass viele<br />
Unternehmen diverse Punkte noch nicht geklärt<br />
und umgesetzt haben – obwohl die Datenintegrität<br />
zu den GMP-Grundprinzipien gehört.<br />
Die Veranstaltung „Manufacturing Data<br />
Integrity“ wird aus Inspektoren- und Anwendersicht<br />
dezidiert auf Datenintegritätsaspekte<br />
eingehen.<br />
Zu den Trends in den Herstelltechnologien<br />
zählt mittlerweile auch die kontinuierliche<br />
Produktion, wie die in der Konferenz „Continuous<br />
Manufacturing“ präsentierten Fallstudien<br />
zeigen.<br />
Fachmesse und Live-Demos<br />
Parallel zum Pharma-Kongress findet die<br />
Pharma-Technica statt. Zu dieser Fachmesse<br />
mit über 80 Ausstellern haben nicht nur alle<br />
Kongressteilnehmer freien Zutritt, sondern<br />
auch Fachbesucher, die nicht an den Konferenzen<br />
teilnehmen. Sie bietet die Gelegenheit,<br />
neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen<br />
kennen zu lernen, sich über Trends<br />
auszutauschen sowie Kontakte zu knüpfen<br />
und zu pflegen.<br />
Darüber hinaus sind beim Kongress 2017 erneut<br />
Live-Demonstration Teil einiger Konferenzen.<br />
Sie finden im Ausstellerbereich statt<br />
und machen Technologie greif- und erlebbar.<br />
Dieses Jahr konzentrieren sich die praktischen<br />
Demonstrationen auf die Themen Single-Use-<br />
Anwendungen, Steril-Abfülltechnik sowie<br />
aseptische Technologien.<br />
Abgerundet wird der Pharma-Kongress 2017<br />
mit einem bereits zur Tradition gewordenen<br />
Social-Event. Das gesamte Konferenzprogramm,<br />
weiterführende Informationen und<br />
die Möglichkeit sich anzumelden, finden Sie<br />
auf: www.pharma-kongress.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 9
PHARMA NEWS<br />
Labvolution mit Biotechnica im Mai 2017 in Hannover<br />
Die ganze Welt des<br />
Labors<br />
Neue Halle, neuer Termin, neues Profil – aus der Biotechnica<br />
mit parallel stattfindender Labortechnik-Messe<br />
Labvolution wird dieses Jahr die Labvolution mit dem Life<br />
Sciences Event Biotechnica als integralem Bestandteil.<br />
Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen<br />
Messe, erläuterte Ausrichtung und Ausstellungsschwerpunkte<br />
der Messe anlässlich einer Pressekonferenz<br />
im Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und<br />
Automa tisierung IPA an der Uni Vaihingen.<br />
Noch drei Monate, dann ist es soweit: Vom<br />
16. bis 18. Mai 2017 hat die Labvolution mit<br />
Biotechnica 2017 in der modernen Halle<br />
19/20 des Hannoveraner Messegeländes Premiere.<br />
Die Messe steht für innovative Laborausstattung<br />
und die Optimierung von Labor-<br />
Workflows und zeigt das gesamte Spektrum<br />
der Laborarbeit, von den Life Sciences bis zur<br />
analytischen Chemie. Eingeschlossen sind Labortechnik<br />
und Laborinfrastruktur für Forschungs-,<br />
Analyse-, Produktions- und Ausbildungslabore<br />
aus den Anwenderbranchen Chemie,<br />
Pharmazeutik, Biotechnologie/Life Sciences,<br />
Umweltschutz und Ernährung. Teil der<br />
Fachmesse ist das etablierte Life Sciences<br />
Event Biotechnica.<br />
„Wir sind einen radikalen und mutigen Schritt<br />
gegangen, diese neue Messe so aufzuziehen“,<br />
Fachpressetag in Stuttgart,<br />
v.l.n.r.: Dr. Simon<br />
Bungers, Sprecher des<br />
Projekts Smartlab, Dr.<br />
Joachim Venus, Leibniz-<br />
Institut für Agrartechnik,<br />
Potsdam, Dr. Andreas<br />
Gruchow, Mitglied<br />
des Vorstands der<br />
Deutschen Messe, Dr.<br />
Peter Quick, Vorstandsmitglied<br />
der Fachabteilung<br />
Life Science Research<br />
im VDGH und<br />
Ken Browne, Geschäftsführer<br />
Selectbio, Sudbury,<br />
UK<br />
stellte Dr. Andreas Gruchow in seinem Vortrag<br />
auf der Pressekonferenz fest. „Das Wichtigste<br />
ist, dass wir jetzt für einen viel größeren Kreis<br />
von Branchen interessant sind. Wir sind die Labor-Plattform<br />
für die analytische Chemie, die<br />
Life Sciences – zu denen die Biotechnologie,<br />
aber auch die Pharmazeutik und Medizintechnik<br />
gehören – die Lebensmitteltechnik und die<br />
Umwelttechnik. Das gilt für die Industrie genauso<br />
wie für Forschung und Wissenschaft.“<br />
Das Life Sciences Event Biotechnica wird dabei<br />
weiterhin der Branchentreff für all jene sein,<br />
die sich für Biotechnologie und Life Sciences<br />
interessieren. Neben den Produkten und Lösungen<br />
der Aussteller werden besonders folgende<br />
Themen im Mittelpunkt der gesamten<br />
Veranstaltung stehen: Labor-Workflows, Laborautomation<br />
und Robotik im Labor, das vernetzte<br />
Labor/Labor 4.0 sowie Digitalisierung<br />
und Big Data. Besonderes Augenmerk verdient<br />
in diesem Zusammenhang die zum zweiten<br />
Mal stattfindende Sonderschau „Smartlab –<br />
das intelligente Labor der Zukunft“.<br />
Smartlab setzt neue Maßstäbe<br />
Themen und Inhalte von Smartlab 2017 präsentierte<br />
Dr. Simon Bungers, Gründer und CEO<br />
von Labfolder. „2015 wurde gezeigt, wie man<br />
Laborprozesse komplett digital integrieren<br />
kann, über die Grenzen des einzelnen Laborgeräts<br />
hinaus. In 2017 werden wir zeigen können,<br />
wie jedes Labor diese Integration flexibel<br />
und vor allem selbstständig umsetzen kann,“<br />
führte er aus. Insgesamt sind es elf Partner aus<br />
Industrie und Forschung, die unter der Leitung<br />
des Instituts für Technische Chemie an der<br />
Leibniz Universität Hannover im kommenden<br />
Jahr die Sonderschau zum intelligenten Zukunftslabor<br />
gestalten. Ein Highlight werden<br />
die täglich live vorgeführten Use-Cases aus<br />
Biotechnologie, Umwelttechnik und Lebensmitteltechnik<br />
sein. Geräte, die 2017 erstmals<br />
in das Smartlab integriert werden, sind beispielsweise<br />
ein interaktiver Dispenser, ein QR-<br />
Code-Scanner oder ein 3D-Drucker, der mit<br />
dem Selektiven Lasersinterverfahren arbeitet.<br />
Viele Sonderformate inklusive<br />
Parallel zur Labvolution 2017 findet die internationale<br />
Konferenz „3D Printing in Science“ statt.<br />
„Die Einsatzmöglichkeiten des 3D-Drucks in der<br />
Forschung nehmen rasant zu. Nach und nach<br />
erkennt man das immense Potenzial für die regenerative<br />
Medizin“, sagt Ken Brown, Geschäftsführer<br />
von Selectbio, dem britischen Veranstalter.<br />
Themenschwerpunkt der Konferenz,<br />
die am 16. und 17. Mai im Konferenzbereich der<br />
Halle 19/20 veranstaltet wird, sind Cell Sourcing,<br />
Bioprinting, Biomaterialien, Scaffolding,<br />
Immunologie und Toxikologie.<br />
Digitalisierung, Trends in der Pflanzenbiotechnolgie<br />
und personalisierte Medizin sind<br />
Schwerpunktthemen auf dem Biotechnica Forum.<br />
Hier präsentieren sich die LSR-(Life Science<br />
Research) Unternehmen. Themen sind Next-<br />
Generation Sequencing (NGS), zellfreie DNA-<br />
Analyse und Datenanalytik, Life Cell Imaging,<br />
3 D-Zellkulturen und (Labor-) Automation.<br />
Ein neues Format auf der Labvolution mit Biotechnica<br />
ist das Labuser Forum. Hier können<br />
Aussteller in zusätzlichen Räumen im Konferenzbereich<br />
Vortragsblöcke, Schulungen oder<br />
Trainings zu ihren Produkten anbieten. Eine<br />
Anlaufstelle für Start-ups bietet der vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
geförderte Stand<br />
für junge innovative Unternehmen.<br />
10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Prozesstechnik-online wird mobil<br />
Bewährte Struktur<br />
in neuem Kleid<br />
Seit Mitte 2011 berichten cav, dei und <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
mit Erfolg im Netz auf dem gemeinsamen Portal prozesstechnik-online.de.<br />
Getreu unserem Motto „Wir machen<br />
Prozesstechnik transparent“ ermöglicht das Portal den<br />
Blick über den Tellerrand hinaus und bildet die drei<br />
Branchen Chemie, Pharma und Food ganzheitlich ab.<br />
Und mit dem neuen Design geht das jetzt auch perfekt<br />
auf mobilen Endgeräten.<br />
Laut Arbeitsgemeinschaft Online Forschung<br />
e. V. (AGOF) nutzen rund 35 Mio. Bundesbürger<br />
mobile Endgeräte für die Informationsbeschaffung<br />
im Netz. In der Altersgruppe der Berufstätigen<br />
von 30 bis 59 Jahre sind das immerhin<br />
rund 23 Mio. Menschen. Weniger als<br />
20 % der User nutzen das stationäre Netz weniger<br />
durch die Nutzung des mobilen Netzes.<br />
Somit sehen die meisten User das mobile Internet<br />
als eine Ergänzung zum stationären<br />
Surfen. Dies erklärt sich mitunter durch die Art<br />
der Nutzung – mobile Devices sind häufig<br />
Wegbegleiter, die in Wartesituationen genutzt<br />
werden, um sich die Zeit zu vertreiben oder<br />
um unterwegs Infos abzurufen.<br />
Alles gute Gründe, auch prozesstechnikonline.de<br />
fit für Smartphone & Co. zu machen.<br />
Mit einem neuen responsiven Design kann der<br />
gemeinsame Internetauftritt von cav chemie<br />
anlagen verfahren, dei die ernährungsindustrie<br />
und <strong>Pharmaproduktion</strong> jetzt optimal auf<br />
jedem mobilen Endgerät betrachtet werden.<br />
Dabei steht die volle Funktionalität des Webauftrittes<br />
zur Verfügung.<br />
Gutes verbessert<br />
Zusammen mit der technischen Veränderung<br />
im Hintergrund von prozesstechnik-online.de<br />
haben wir das Design der Seite modernisiert<br />
und aktuellen Standards angepasst. Die bekannte<br />
und bewährte Struktur im Aufbau der<br />
Seite haben wir erhalten. So gibt prozesstechnik-online.de<br />
auf der Homepage einen schnellen<br />
Überblick über das aktuelle Geschehen in<br />
der Prozessindustrie. In den einzelnen Ressorts<br />
werden diese Informationen gefiltert und vertieft.<br />
Unter der Rubrik Chemie finden Sie aktuelle<br />
Produktinformationen, Fachartikel und<br />
Hintergrundberichte zu den Themen Anlagen,<br />
Verfahren, Messen und Automatisieren und<br />
Sicherheit. Das Special Öl/Gas setzt den Fokus<br />
auf technische Innovationen aus diesem Bereich<br />
und gibt einen umfassenden Überblick<br />
über die wichtigsten Trends. Handfeste Fakten<br />
und umfassende Informationen liefern dabei<br />
Inspirationen und Denkanstöße für wichtige<br />
unternehmerische Entscheidungen.<br />
Antworten auf wichtige Fragen und Trends,<br />
die die pharmazeutische Industrie bewegen,<br />
geben wir in unserem Ressort Pharma. Auch<br />
hier berichten wir über neue Richtlinien und<br />
Produkte und zeigen praxisorientierte Lösungen<br />
aus den Bereichen Produktion, Verpackung,<br />
Dienstleistung und Management auf,<br />
die den Anforderungen und Bedürfnissen dieser<br />
Branche entsprechen.<br />
Das Ressort Food gibt einen Überblick über<br />
technische Lösungen für die Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie. Wir berichten dort<br />
über Anlagen und Verfahren, mess- und automatisierungstechnische<br />
Lösungen ebenso wie<br />
über Verpackung und Food Design.<br />
Blick über den Tellerand<br />
Neben den Rubriken Chemie, Pharma, Food<br />
berichten wir über einige übergreifende Trendthemen.<br />
Nach wie vor im Fokus ist hier das<br />
Thema Energieeffizienz, aber auch Industrie<br />
4.0. Ergänzend hierzu berichten wir auf wechselnden<br />
Microsites über Fachmessen, Themenspecials,<br />
Veranstaltungen und vieles<br />
mehr. Ergänzt wurde auch das Service-Angebot<br />
um einige Angebote, beispielsweise eine<br />
Jobbörse. Schauen Sie doch einfach mal vorbei<br />
und nutzen Sie unser Kontaktformular. Wir<br />
freuen uns auf Ihr Feedback.<br />
Der gemeinsame<br />
Internetauftritt von<br />
cav, dei und <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
überzeugt<br />
durch ein klares Design<br />
und seine Eignung für<br />
mobile Endgeräte<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 11
VERPACKUNG<br />
Interpack 2017<br />
Globaler Treffpunkt<br />
der Verpackungsbranche<br />
Der Countdown läuft. In weniger als drei Monaten öffnet die<br />
Interpack 2017 ihre Tore. Auf der Messe in Düsseldorf treffen sich<br />
vom 4. bis 10. Mai insgesamt 2700 Aussteller und etwa 170 000<br />
Besucher. Im Interview mit <strong>Pharmaproduktion</strong> erläutert Interpack-<br />
Projektleiter Bernd Jablonowski, welche Trends und Themen im Mittelpunkt<br />
der Leitmesse stehen werden.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Jablonowski, die<br />
Interpack folgt ihrem dreijährigen Turnus<br />
und ist Anfang Mai erneut Anziehungspunkt<br />
für die gesamte Verpackungsbranche. Welche<br />
Themen stehen dieses Jahr im Fokus?<br />
Jablonowski: Industrie 4.0 wird eine zentrale<br />
Rolle spielen. In Kooperation mit dem VDMA<br />
realisieren wir dazu eine Sonderschau in Form<br />
einer Technik-Lounge.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Was erwartet die Besucher<br />
dort konkret?<br />
Jablonowski: Unternehmen präsentieren beispielsweise<br />
neue Entwicklungen und Konzepte<br />
aus den Bereichen Sicherheit, Rückverfolgbarkeit,<br />
Kopier- und Plagiatsschutz sowie individualisierte<br />
Verpackungen.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Welche Verpackungstrends<br />
beobachten Sie aktuell in der Pharmaindustrie?<br />
Jablonowski: Im Packmittelbereich wird Verpackungsmaterial<br />
zunehmend reduziert,<br />
Verpackungen werden leichter gestaltet und<br />
es kommen verstärkt biobasierte Materialien<br />
zum Einsatz.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und im Maschinen -<br />
bereich?<br />
Als Global Portfolio Director<br />
der Messe Düsseldorf ist Bernd<br />
Jablonowski für die Projektleitung<br />
der Interpack zuständig<br />
Jablonowski: Hier geht der Trend zu Maschinen<br />
mit immer kürzeren Umrüstzeiten. Sie<br />
ermöglichen schnelle Produktwechsel und bilden<br />
die Voraussetzung für hohe Produktivität.<br />
Im Zuge von Industrie 4.0 steht außerdem das<br />
Thema Automatisierung im Fokus.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Darum geht es auch auf<br />
der Zuliefermesse components for processing<br />
and packaging, die parallel zur Interpack stattfindet.<br />
Waren Sie mit dem Debüt dieser Veranstaltung<br />
auf der Interpack 2014 zufrieden?<br />
Jablonowski: Nein, denn wir haben die Besucher<br />
nicht so erreicht wie wir uns das vorgestellt<br />
haben. Auch die Unternehmen waren<br />
unzufrieden.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Was war die Ursache?<br />
Jablonowski: Der alte Standort am Rande des<br />
Messegeländes war nicht optimal. Deswegen<br />
findet die components for processing and<br />
packaging dieses Jahr im Zentrum der Interpack<br />
statt. Mit ihrem neuen Standort in<br />
Halle 18 liegt sie mitten im Geschehen und<br />
ist für alle gut erreichbar.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Neu ist auch die Dach -<br />
marke Interpack alliance. Wofür steht sie?<br />
Jablonowski: Sie steht für einen Zusammenschluss<br />
verschiedener internationaler Messen<br />
zum Thema packaging and processing der<br />
Messe Düsseldorf.<br />
12 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Mit welchem Ziel?<br />
Jablonowski: Unser Know-how von der Leitmesse<br />
Interpack wollen wir im Rahmen der<br />
Interpack alliance für internationale Veranstaltungen<br />
nutzen. So möchten wir unsere<br />
Wir möchten unsere Auslandsmessen<br />
jeweils zur Nummer eins in ihren Regionen<br />
machen<br />
Auslandsmessen rund um das Verpackungsthema<br />
in ihren Regionen jeweils zur Nummereins-Messe<br />
weiterentwickeln.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Neben der Weiterentwicklung<br />
ihrer Ver anstaltungen, plant die Messe<br />
Düsseldorf das Messegelände umzubauen.<br />
Jablonowski: Richtig. Nach der Interpack 2017<br />
werden in Düsseldorf zwei Hallen abgerissen<br />
und dafür eine große Halle neu gebaut, inklusive<br />
neu gestaltetem Eingangsbereich – für<br />
insgesamt 140 Mio. Euro.<br />
Die Interpack ist die weltgrößte Messe im Ver packungs bereich und spiegelt die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Ver packungsindustrie aller Branchen wider<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Um mehr Ausstellungs -<br />
fläche zu schaffen?<br />
Jablonowski: Nein, viel mehr Fläche gewinnen<br />
wir dadurch nicht. Das Projekt ist Teil unserer<br />
umfassenden Modernisierung des Messe -<br />
geländes.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und zur Interpack 2020<br />
sind die neuen Hallen einzugsbereit?<br />
Jablonowski: Da bin ich mir sicher!<br />
Autor<br />
Janosch Menger<br />
Volontär,<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong><br />
Kennzeichnungslösungen für die<br />
Verpackungsindustrie<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 13
VERPACKUNG<br />
Flexible Füll- und Verschließmaschine<br />
Bringt 600 Ampullen pro<br />
Minute aus<br />
Glasampullen sind wahre Alleskönner: Neben hoher Produktsicherheit<br />
gewährleisten sie als günstiges Packmittel eine kosteneffiziente<br />
Arzneimittelproduktion. So helfen sie Medikamentenherstellern, die<br />
weltweit steigende Nachfrage nach erschwinglichen Arzneimitteln<br />
zu bedienen. Mit der ALF 5000 hat Bosch Packaging Technology eine<br />
flexible Füll- und Verschließmaschine im Programm, die die Prozesssicherheit<br />
und Effizienz signifikant steigert.<br />
Dank hoher Ausbringung und Prozesssicherheit ermöglicht die ALF 5000 die weltweit gestiegene<br />
Nachfrage nach kostengünstig hergestellten, sicheren Arzneimitteln zu bedienen<br />
Schätzungen zufolge wird der weltweite<br />
Markt für Glas- und Plastikampullen bis 2020<br />
jährlich um rund 9 % wachsen. Damit zählt die<br />
Ampulle neben Einwegspritzen zu den am<br />
häufigsten verwendeten pharmazeutischen<br />
Behältnissen. Vor allem die so genannten<br />
Emerging Märkte, darunter Brasilien, Russland,<br />
Indien und China kurbeln die Nachfrage<br />
nach den schlanken Glasbehältnissen an.<br />
Denn diese Staaten verzeichnen ein hohes Bevölkerungswachstum,<br />
mit dem auch der Bedarf<br />
nach kosteneffizienter medizinischer Versorgung<br />
steigt. Zwischen 2008 und 2014 beispielsweise<br />
stieg der Anteil von Russland und<br />
China an den Ausfuhren deutscher Pharmahersteller<br />
von 4 auf 7 %. Entsprechend hoch ist<br />
auch die Nachfrage nach leistungsfähigen<br />
Produktionsanlagen.<br />
Gesteigerte Ausbringung<br />
Mit der ALF 5000 für Ampullen und Injektionsflaschen<br />
können Pharmahersteller flexibel auf<br />
die hohe Nachfrage reagieren. Die auf dem<br />
Pharmatag 2016 in Crailsheim vorgestellte<br />
neueste Generation der Füll- und Verschließmaschinen<br />
der ALF-Reihe gewährleistet eine<br />
Ausbringung von bis zu 600 Ampullen pro Minute.<br />
Darüber hinaus ermöglicht die ALF 5000<br />
den flexiblen Einsatz unterschiedlicher Füllsysteme<br />
und garantiert dank verbesserter<br />
Transporttechnologie eine hygienische Abfüllung.<br />
Eine optimierte Bedienerschnittstelle<br />
bietet zudem ein klar strukturiertes Menü und<br />
ermöglicht eine einfache Steuerung der Anlage<br />
über ein intuitives Touchpanel. Von den Vorteilen<br />
der vielseitigen Abfüllmaschine kann<br />
sich das internationale Fachpublikum auf der<br />
Interpack 2017, auf Stand A28-C58 in Halle 6<br />
überzeugen.<br />
Die ALF 5000 verfügt über bis zu zwölf Füllstellen.<br />
In der Kombi-Ausführung verarbeitet sie<br />
neben Ampullen wahlweise auch Injektionsflaschen.<br />
Der Vorteil: Medikamentenhersteller<br />
und Lohnabfüller können noch flexibler produzieren<br />
und einfacher umrüsten. Zudem haben<br />
sie die Möglichkeit, optional zwischen einer<br />
statistischen oder einer 100 %-In-Prozess-<br />
Kontrolle sowie verschiedenen Ein- und Auslaufvarianten<br />
zu wählen. Dank einer neuen<br />
Servosteuerung an der Brennerstation lassen<br />
Autor<br />
Tobias Göttler<br />
Produktmanager,<br />
Bosch Packaging Technology<br />
14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Besonders wichtig bei der Entwicklung war eine noch höhere Prozesssicherheit.<br />
Beispielsweise werden die Ampullenspieße beim Verschließen seitlich<br />
abgezogen anstatt wie bislang von oben.<br />
Ob vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Füllstellen: Die neue Maschine kann mit<br />
allen gängigen Füllsystemen wie Peristaltikpumpe oder Zeit-Druck-Füllsystem<br />
ausgerüstet werden<br />
sich die Brenner noch gezielter auf einzelne<br />
Behältnisformate einstellen und sorgen für<br />
gesteigerte Verschlussqualität.<br />
Die ALF 5000 vereint bewährte Module anderer<br />
Füll- und Verschließmaschinen des Herstellers<br />
– vom Segmentrad bis hin zur Stopfenstation.<br />
Damit lässt sich die Füll- und Verschließmaschine<br />
besonders flexibel an den spezifischen<br />
Kundenbedarf anpassen. Dafür sorgen<br />
auch die neuen Layoutvarianten der Anlage:<br />
Die als Rechts- und Linksausführung erhältliche<br />
ALF 5000 fügt sich variabel in bestehende<br />
Produktionsstätten und -abläufe ein.<br />
Optimierter Produktschutz<br />
Erhöhte Prozess- und Produktsicherheit gewährleisten<br />
verbesserte Bewegungsabläufe<br />
innerhalb der Maschine. Anders als bei Vorgängermodellen<br />
werden die Ampullenspieße<br />
beim Verschließen seitlich abgezogen anstatt<br />
wie bislang von oben. Das schließt Maschinenbewegungen<br />
über den offenen Ampullen aus,<br />
ein wichtiger Vorteil in Bezug auf die aseptische<br />
Produktion.<br />
Die Ansteuerung des Rechentransportes erfolgt<br />
ausschließlich über Rotationsbewegungen<br />
aus dem Grundbau, wodurch Linearbewegungen<br />
weitestgehend vermieden werden.<br />
Der für die Rotationsbewegung zuständige<br />
Hebel lässt sich dank des optimierten Maschinendesigns<br />
leichter abdichten. Die Auslegung<br />
der Maschinen schließt zudem aus, dass Partikel<br />
aus dem Bereich unterhalb des Grundbaus<br />
in den Abfüllbereich gelangen. Die Rotationsbewegung<br />
senkt das Risiko einer Verunreinigung<br />
durch Schmierstoffe und andere Materialien.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117bosch<br />
PROCESSES AND PACKAGING<br />
LEADING TRADE FAIR<br />
JULIUS HESLET<br />
CO-FOUNDER & CEO<br />
PUREPHARMA<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 15
VERPACKUNG<br />
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Codieren, markieren<br />
& etikettieren<br />
Wir machen den Unterschied!<br />
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Füllstand<br />
Halle 11,<br />
Stand 11D55<br />
Bunter Deckel drauf und sicher zu<br />
Eine Produktfamilie für spezifische<br />
Anforderungen der Chemie-, Pharma-<br />
und Lebensmittelindustrie<br />
hat Auer Packaging jetzt vorgestellt.<br />
Auer erweitert damit sein<br />
Produkt sortiment im Bereich<br />
kleinvolumiger Kunststoffverpackungen<br />
mit sortenrein stapelbaren,<br />
lebensmittelechten Schraubdosen<br />
in verschiedenen Größen. Diese sind,<br />
in klarem Auer-Design, robust und wiederverwendbar. Ein<br />
Zweikomponentendeckel dichtet die Dose zuverlässig ab:<br />
Einmal ist die Abdichtung in die Deckelinnenseite integriert,<br />
einmal gibt es einen separaten Innendeckel dazu. Der<br />
Deckel lässt sich bereits mit einer Viertelumdrehung sicher<br />
schließen und leicht öffnen. Der Originalitätsverschluss<br />
versiegelt wertvolle Produkte sicher und eindeutig bis zur<br />
ersten Öffnung. Neben Ausführungen in sechs Standardfarben<br />
hält Auer für den Deckel auch eine Palette an Sonderfarben<br />
für individuelle Lösungen bereit. Die Dosen werden<br />
in zwei Varianten angeboten: als Schraubdose Basic oder als<br />
Schraubdose mit einem Komfortgriff, der das Tragen<br />
erleichtert und die Benutzung ergonomisch unterstützt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117auerpackaging<br />
Thermischer Tintenstrahldrucker<br />
Altbewährtes hat ausgedient.<br />
Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO!<br />
USG 20<br />
www.afriso.de/usg<br />
Molchfähig: Frontbündiger<br />
Einbau ohne Störkonturen<br />
für beste Reinigungsergebnisse<br />
Integrierbar, selbst bei<br />
kleinen Rohrquerschnitten<br />
Unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />
für verschiedenste<br />
Einsatzmöglichkeiten:<br />
G½, G¾, G1, Einschweißmufffe,<br />
Tri-Clamp,<br />
Milchrohr, VARIVENT,<br />
u.v.m.<br />
Non-invasive Messung<br />
durch Kunststoffbehälter<br />
oder -Rohrwände möglich<br />
Pumps & Valves Dortmund, Halle 5 Stand B 11<br />
Meorga Halle, Deutschland 5.4.17<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Der Tintenstrahldrucker IP-JET HP<br />
MK2 in Schutzart IP 65 von Bluhm<br />
Systeme wurde extra für den Einsatz<br />
in rauen Umfeldern mit hoher<br />
Staubentwicklung oder mit<br />
Nassbereichen entwickelt. Der<br />
kompakte Tintenstrahldrucker<br />
vereint in einem System Druckkopf<br />
und Steuergerät. Eine Abdichtung<br />
im Bereich der Kartusche<br />
sowie das Beaufschlagen<br />
mit Druckluft verhindern, dass<br />
Wasser und Staub eindringen.<br />
Anders als bei vielen anderen<br />
Druckern ist der Schreibkopf<br />
damit gut geschützt und muss<br />
für die Nassreinigung nicht abgedeckt<br />
oder demontiert werden.<br />
Ausgestattet mit der Drucktechnologie<br />
von Hewlett Packard,<br />
druckt das System Texte, Bar -<br />
codes, 2-D-Codes, Mindesthaltbarkeitsdaten,<br />
Chargennummern<br />
etc. bis zu einer Höhe von<br />
12,5 mm und einer Auflösung<br />
von bis zu 600 dpi. Mit den für<br />
das System verfügbaren wasserund<br />
solventbasierten Tinten<br />
lassen sich Papier, Kartonagen,<br />
lackierte Oberflächen, Folien,<br />
Kunststoffe usw. beschriften. Für<br />
gleichbleibend gute Drucker -<br />
gebnisse sorgt die intelligente<br />
Smartcard-Kartuschenüberwachung,<br />
die den aktuellen Tintentyp<br />
identifiziert und automatisch<br />
die entsprechenden Tintenpa -<br />
rameter einstellt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117bluhm
Praxiserprobtes Rezepturmanagementsystem<br />
Die fortschreitende Automatisierung<br />
bietet Unternehmen immer<br />
wieder neue Möglichkeiten, um<br />
Produktionszeiten zu verringern,<br />
Material einzusparen und Kosten<br />
zu minimieren. Genau hier setzt<br />
das Rezepturmanagementsystem<br />
Prorecipe XT von Minebea Intec<br />
an. Die Software vereinfacht die<br />
Überwachung, Steuerung und<br />
Dokumentation von manuellen<br />
oder halbautomatischen Wägeund<br />
Dosierprozessen. Dank der<br />
intuitiven Bedienung und der<br />
umfassenden Rückverfolgbarkeit<br />
aller hergestellten Produkte sorgt<br />
Prorecipe XT für ein hohes Maß<br />
an Prozesssicherheit und einen<br />
effizienten Rohstoffeinsatz.<br />
Das System umfasst den gesamten<br />
Prozessablauf, von der Auftragsplanung<br />
über die Rezepturwägung<br />
bis hin zur Chargenverwaltung<br />
und Bestandsführung –<br />
und das bei maximaler Transparenz.<br />
Der Rezepturprozess wird<br />
vollständig dokumentiert und<br />
ausgewertet. So entsteht eine<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
vom fertigen Produkt bis zu den<br />
eingesetzten Rohstoffen in beide<br />
Richtungen. Dank umfassender<br />
Report- und Audit-Trail-Funktionen<br />
erfüllt Prorecipe XT zudem<br />
alle Anforderungen für die Validierung<br />
gemäß FDA- und GAMP-<br />
Empfehlung in der pharmazeutischen<br />
und regulierten Industrie.<br />
Die Software lässt sich auch problemlos<br />
in bereits vorhandene<br />
Produktionssysteme integrieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117minebea<br />
www.maintenance-dortmund.com<br />
Ticket sichern online mit Code 4042<br />
(ohne Code kostet das Messeticket € 30,-)<br />
Sterile Pharmafläschchen<br />
Schott hat sein Portfolio an sterilen Pharmafläschchen erweitert<br />
und kann nun auch die ISO-Größen 20R, 25R und<br />
30R anbieten. Pharmazeuten erhalten die Fläschchen in<br />
einem Nest fixiert, sodass sie während des Abfüllens nicht<br />
umfallen oder beschädigt werden. Auch das Nestformat<br />
für größere Fläschchen orientiert sich an etablierten Industriestandards.<br />
Dadurch<br />
können Pharmaunternehmen<br />
mehrere Containerarten auf<br />
derselben Fülllinie verarbeiten<br />
und schneller auf Trends<br />
im Markt reagieren. Das Konzept,<br />
das Schott unter dem<br />
Namen adaptiQ vermarktet,<br />
wurde in Zusammenarbeit<br />
mit den Herstellern von Abfüllanlagen<br />
entwickelt. Führende<br />
Player wie Bausch &<br />
Stroebel, Bosch Packaging Technology, Groninger, Optima<br />
und Vanrx haben das adaptiQ-Konzept von Schott auf<br />
über 30 Maschinen typen getestet und verifiziert.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117schott<br />
www.pumpsvalves-dortmund.de<br />
PREMIUM PARTNER maintenance<br />
PREMIUM PARTNER PUMPS & VALVES<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 17
TITEL SERIALISIERUNG<br />
Dank der Cognex-ID-Komponenten in den Track-&-Trace-Lösungen von Bosch werden die Serialisierungsanforderungen erfüllt<br />
Zukunftsfähige Track-&-Trace- Lösungen<br />
Erfolgreicher Kampf<br />
gegen Fälschungen<br />
Schon bald dürfen Medikamente ohne eindeutige Kennzeichnung<br />
und Überprüfungsmöglichkeiten nicht mehr<br />
vertrieben werden. Bosch Packaging Technology hat schon<br />
heute die Track-&-Trace- Lösungen für die Anforderungen<br />
von morgen. Die entscheidende Grundlage dafür: Cognex-<br />
ID-Komponenten in einem Prüf- und Identifizierungsmodul<br />
von AIT Goehner.<br />
Anfang 2004 wurde der Versandhandel mit<br />
Arzneimitteln in Deutschland erlaubt – das ist<br />
prinzipiell eine gute Sache. Doch es gibt Schätzungen,<br />
dass in bestimmten Fällen über die<br />
Hälfte der im Internet vertriebenen Arzneimittel<br />
gefälscht sind. Ein Grund dafür ist, dass ihre<br />
Herkunft und somit die Echtheit heute noch<br />
nicht grundsätzlich nachgewiesen werden<br />
kann. Das kann für Patienten, die beispielsweise<br />
bei Herzinsuffizienz oder Diabetes lebenswichtige<br />
Arzneimittel benötigen, gravierende<br />
Auswirkungen haben. Kein Wunder also, dass<br />
die Gesetzgeber vieler Länder in Europa und<br />
den USA, aber auch in Ländern wie Brasilien<br />
und Saudi-Arabien einen besseren Fälschungsschutz<br />
fordern und sich mit innovativen<br />
Möglichkeiten beschäftigen, der Verbreitung<br />
von gefälschten, unwirksamen und gefährlichen<br />
Medikamenten effektiv entgegenzusteuern.<br />
Neuerungen bald verbindlich<br />
Ein aktuelles Ergebnis dieser Bestrebungen ist<br />
der im Februar 2016 verabschiedete Entwurf<br />
der Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU,<br />
die nach einer Übergangsfrist ab 2019 ver-<br />
18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Daniel Sanwald, Produktmanager<br />
bei Bosch Packaging Technology:<br />
„Ab 2019 wird jedes in der Apotheke<br />
verkaufte Produkt mithilfe der Identifikation<br />
auf Originalität überprüft<br />
werden können.“<br />
Die Cognex-In-Sight-5613-Kamera ist flexibel umrüstbar<br />
für die Codelesung aus allen Richtungen<br />
Erst drucken, dann lesen – bis zu sechsmal pro<br />
Sekunde<br />
pflichtend wirksam wird. Ist dies nun das Aus<br />
für gefälschte Medikamente? Die Richtlinie<br />
macht rezeptpflichtige Arzneimittel seriennummernpflichtig.<br />
Das ermöglicht die Nachverfolgbarkeit<br />
der Medikamente über die gesamte<br />
Lieferkette hinweg. Gleichzeitig wird eine<br />
zweite Sicherheitsstufe („tamper-evident“)<br />
in Form von manipulationssicheren Verschlüssen<br />
bzw. Versiegelungen gefordert.<br />
Neben dem pharmazeutischen Groß- und<br />
Einzelhandel (etwa Apotheken, die dann die<br />
Echtheit der Ware prüfen können) wird dies<br />
auch für Hersteller, Inverkehrbringer, Lohnverpacker<br />
und Logistikunternehmen Auswirkungen<br />
haben. Im Kern geht es bei den Neuerungen<br />
um das Verfolgen von Produkten und deren<br />
zugehörigen Daten mittels Serialisierung<br />
von Einzelverpackungen und aggregierten Produkten.<br />
Hersteller von Arzneimitteln müssen neben<br />
der Umsetzung der Richtlinie 2011/62/EU eine<br />
globale Strategie für die durchgängige Vergabe<br />
von Seriennummern etablieren, ihre Verpackungsprozesse<br />
anpassen und neue Abläufe<br />
zur Verwaltung und Speicherung der Seriennummern<br />
umsetzen.<br />
Umrüsten der Verpackungslinien<br />
Die Umrüstung bzw. Einbindung entsprechender<br />
Verpackungsmaschinen in die neuen Abläufe<br />
ist ein elementarer Bestandteil des Serialisierungsprojekts.<br />
Für Daniel Sanwald, Produktmanager<br />
bei Bosch Packaging Technology,<br />
steht fest: „Ab 2019 wird jedes in der Apotheke<br />
verkaufte Produkt mittels Identifikation auf<br />
Originalität überprüft werden können.“ Aus<br />
diesem Grund sind nun weltweit mehrere<br />
Tausend Verpackungslinien gemäß den Track-<br />
&-Trace-Neuerungen umzustellen. Bosch<br />
Packaging Technology kann aus über 15 Jahren<br />
Erfahrung des Bosch-Kraftfahrzeugbereichs<br />
schöpfen, wo Automatisierung sowie Vernetzung<br />
von Maschinen, Prozessen und IT jahrelang<br />
erprobt sind. Logik und Funktionalitäten<br />
wurden auf den konkreten pharmazeutischen<br />
Bedarf bei Track-&-Trace-Anwendungen übertragen<br />
und angepasst.<br />
Bei der Umsetzung der Rückverfolgbarkeit<br />
spielt Flexibilität eine große Rolle. Denn viele<br />
Arzneimittelhersteller sind international tätig<br />
und liefern ihre Produkte in Länder mit unterschiedlichen<br />
Kennzeichnungsvorschriften.<br />
Ebenso produziert und vertreibt Bosch Packaging<br />
Technology Verpackungslinien weltweit.<br />
Grundsätzlich versucht der Arzneimittelhersteller<br />
aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, die<br />
Produkte erst im Moment der Auslieferung zu<br />
verpacken und zu kennzeichnen (Bright Stock<br />
Manufacturing). Dies verhindert hohe Lagerbestände<br />
von gekennzeichneten Produkten<br />
für bestimmte Märkte.<br />
Flexibilität durch Modularität<br />
Mit dem Maschinenkonzept der CPS-Serie hat<br />
Bosch Packaging Technology einen wichtigen<br />
Schritt in Richtung Flexibilität getan. Aufgrund<br />
seiner modularen Bauweise bietet das CPS-<br />
Faltschachtelbedruckungs- und Verifizierungssystem<br />
funktionale Erweiterungsmöglichkeiten<br />
z. B. mit Kontrollwaage, Etikettierer<br />
und einer Tamper-Evident-Funktion. Auf kleiner<br />
Stellfläche bedruckt und verifiziert das Basismodul<br />
CPS 0800 bis zu 400 Faltschachteln<br />
pro Minute – also über sechs Stück in der Sekunde.<br />
Einstellbare Transportbänder und ein<br />
werkzeuglos bedienbares Schnellwechselsystem<br />
ermöglichen die Bedruckung der Faltschachteln<br />
auf allen Seiten.<br />
Die Vergabe einer randomisierten Seriennum-<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 19
TITEL SERIALISIERUNG<br />
Michael Goehner von AIT Goehner hat für das CPS<br />
das LED-Modul entwickelt<br />
Die kompakten Module der<br />
verschiedenen Hersteller erlauben<br />
ein Drucken und Lesen auf<br />
engstem Raum<br />
mer erfolgt mit der modularen, flexibel skalierbaren<br />
Serialisierungssoftware CPI. Mit CPI<br />
lässt sich der Serialisierungsprozess bis zur<br />
letzten Aggregatstufe managen, die zukunftsoffene<br />
Software kann einzelne Komponenten,<br />
Verpackungslinien und sogar ganze Fabriken<br />
miteinander vernetzen. Die mit CPI generierten<br />
Seriennummern können mit Tinten- oder<br />
Laserdruck als 1-D- und 2-D-Codes mit Chargen-<br />
und Mindesthaltbarkeitsdaten auf die<br />
Verpackungen aufgebracht werden. Um den<br />
weltweit variierenden und zukünftigen Marktanforderungen<br />
gerecht zu werden, lassen sich<br />
neue Codierungsarten jederzeit hinzufügen.<br />
Highspeed-Kameralösung<br />
Nach dem Aufdruck der Tracking-Daten auf<br />
die Verpackung kommt ein Hochgeschwindigkeits-Kamerasystem<br />
zur automatischen Verifizierung<br />
zum Einsatz. Die Prüfung auf Gültigkeit<br />
der im Verpackungsprozess aufgebrachten<br />
Daten soll in Echtzeit erfolgen – dies ist<br />
aufgrund des hohen Durchsatzes eine Herausforderung<br />
für die Kamera.<br />
Für die Entwicklung des Identmoduls bestehend<br />
aus Kamera und Beleuchtung war AIT<br />
Goehner mit über 25 Jahren Erfahrung und<br />
20 000 in vielfältigsten Branchen produktionssicher<br />
installierten Systemen der beste Engineering-Partner<br />
– vor allem aufgrund seiner<br />
langjährigen Partnerschaft mit Cognex, einem<br />
der Weltmarktführer für Vision- und ID-Systeme.<br />
Auf Basis der Cognex-Komponenten hat<br />
der Bildverarbeitungsspezialist eine kompakte<br />
ID-Einheit (LED-Modul V30) für die von Bosch<br />
Packaging Technology geforderte Aufgabenstellung<br />
entwickelt. Bei der Lösung handelt es<br />
sich um ein nahtlos in die Bosch-Steuerung<br />
eingebundenes Modul, das optimal zur gesamten<br />
CPS-Maschinenserie passt – es wurde<br />
hinsichtlich „Look and Feel“ exakt an das<br />
Bosch-Konzept angepasst.<br />
Zum Einsatz kommt der In-Sight 5613, ein<br />
Highspeed-ID-Reader von Cognex für sehr<br />
schnelle Anwendungen bei gleichzeitig hoher<br />
Auflösung von bis zu 1600 x 1200 Pixeln. Damit<br />
liest und verifiziert er alle gängigen Codeund<br />
Schrifttypen zuverlässig und schnell, beispielsweise<br />
1-D-Codes, 2-D-Datamatrix-Codes<br />
oder Klarschrift. Seine industriellen Schnittstellen<br />
erlauben eine einfache Einbindung in<br />
die Maschinensteuerung.<br />
Mithilfe eines Software Development Kits<br />
(SDK) ist es möglich, die Parametriersoftware<br />
des Cognex-Scanners sehr tief in die Anlagensoftware<br />
zu integrieren und eng in die Benutzerschnittstelle<br />
(HMI) einzubinden. Dank der<br />
Cognex-Algorithmen sind für alle möglichen<br />
Bedingungen ausreichend Leistungsreserven<br />
vorhanden; selbst das zuverlässige Scannen<br />
schnell bewegter, außermittiger Codes ist kein<br />
Problem. Der Reader von Cognex bietet viele<br />
Möglichkeiten, um die wichtigsten Parameter<br />
ganz variabel an die gegebenen Randbedingungen<br />
wie Hintergrund, Tinte/Druckqualität<br />
etc. optimal einzustellen. Durch iterative Prozesse<br />
wurden die Parameter der gesamten ID-<br />
Einheit perfekt an die Lichtverhältnisse, Temperaturen<br />
und Prozessgeschwindigkeiten angepasst.<br />
Von vorne, hinten oder oben<br />
Bei der Optimierung der Inline-Systeme<br />
kommt es auf Flexibilität und hohe Leistungsreserven<br />
an. Die Cognex-Kamera bietet hierzu<br />
ideale Voraussetzungen. Wie das Druckmodul<br />
kann auch das Kameramodul mit wenigen<br />
Handgriffen so ausgerichtet werden, dass die<br />
Codelesung von vorne, hinten oder oben möglich<br />
wird.<br />
Mit der In-Sight-5613-Kamera lassen sich alle<br />
relevanten Prüfnormen erfüllen. Daniel Sanwald<br />
hebt die Bedeutung des Moduls hervor:<br />
„Verschiedene Projekte, etwa in Saudi-Arabien,<br />
20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Nahtlose Integration der In-Sight-5613-Kamera in das LED-Modul von AIT Goehner<br />
Außerhalb der automatisierten Code-<br />
Verifizierung können Daten mit<br />
Cognex-Handscannern erfasst werden<br />
haben gezeigt, dass die Cognex-Kamera einen<br />
enormen Wertbeitrag leistet. Wir verlassen<br />
uns nur auf absolut betriebssichere, hochwertige<br />
Komponenten und bieten damit mehr<br />
Leistungsreserven und Robustheit. Die Cognex-Produkte<br />
passen hervorragend zu unserem<br />
Gesamtsystem.“<br />
AIT Goehner hat mittlerweile zahlreiche ID-<br />
Einheiten im aus dem Vollen gefrästen Aluminiumgehäuse<br />
geliefert. Die Experten entwickelten<br />
eine sehr kompakte Premium-Lösung,<br />
die den hohen Anforderungen von Bosch Packaging<br />
Technology entspricht. Die Einheit ist<br />
fertig eingerichtet, d. h. vorjustiert, kalibriert<br />
und alle Parameter, beispielsweise zur Beleuchtung,<br />
sind optimal fixiert. Sie fügt sich<br />
nahtlos in die Maschinensteuerung ein, d. h. es<br />
gibt nur ein Bedienkonzept. Damit wird das<br />
Handling für den Anwender enorm einfach.<br />
Außerhalb des automatisierten Ablaufs können<br />
Daten mit Cognex-Handscannern manuell<br />
erfasst werden.<br />
Weiterentwicklungen, etwa die Anpassung<br />
der Einheit zur Codelesung auf Faltschachteln<br />
mit Hochglanzlack, waren eine Herausforderung,<br />
die AIT Goehner auf Basis der Cognex-<br />
Komponenten mit Bravour gemeistert hat. Daniel<br />
Sanwald resümiert: „Wir haben eine Null-<br />
Fehler-Quote, es gibt seit Jahren keine Reklamation.<br />
Das liegt unter anderem an den eingesetzten<br />
Komponenten und der wirklich engen<br />
und guten Kooperation mit AIT Goehner.“<br />
Cloud-ready für Industrie 4.0<br />
Für Bosch Packaging Technology ist das CPS-<br />
Modul nur eine erste Stufe zur ganzheitlichen<br />
Track-&-Trace-Lösung. Stets wird der Gesamtprozess<br />
betrachtet, denn auf das Shop-Floor-<br />
Management kommt es an – und damit auf<br />
die gesamte Software-Architektur. So ist jede<br />
einzelne Produktionslinie softwareseitig mit<br />
dem MES-System zu verknüpfen und letztlich<br />
die gesamte Datenwelt mit dem ERP-System.<br />
Hier spielten auch die Erweiterung um Aggregationsstufen<br />
wie Bündel, Versandkartons<br />
oder Paletten und cloudbasiertes Datenhandling<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Die skalierbare Software-Architektur von<br />
Bosch Packaging Technology ermöglicht es,<br />
bestehende und zukünftige Marktanforderungen<br />
zu erfüllen. Dabei geht es nicht mehr allein<br />
darum, wo sich welches Produkt mit all<br />
seinen relevanten Informationen befindet. Es<br />
geht um den Austausch von Batch- und Produktionsdaten,<br />
Seriennummern, Maschinen-,<br />
Linienstatus- und Produkt-Detailinformationen<br />
mit übergeordneten Systemen. Über Audit-Trails,<br />
die in der Branche Pflicht sind, wird<br />
unter anderem die Verlässlichkeit der Daten<br />
überprüft. Somit kommt es bei der Maschine<br />
auf beste Codierungsqualität, die prozesssichere<br />
Kontrolle jedes einzelnen Codes und auf<br />
einen sehr hohen Wirkungsgrad an. Mit seinem<br />
Gesamtlösungskonzept geht das Unternehmen<br />
über die Sichtweise anderer Track-<br />
&-Trace-Anbieter, die sich vor allem auf die<br />
Komponenten- und Maschinenebene konzentrieren,<br />
weit hinaus. Als Industrie-4.0-Lösung<br />
wird die CPI-Software von Bosch für Track-<br />
&-Trace-Anwendungen bereits bei Kunden aus<br />
aller Welt eingesetzt – nicht zuletzt dank leistungsfähiger<br />
Cognex-Komponenten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117cognex<br />
Autorin<br />
Cécile Jacquin<br />
Marcom Specialist,<br />
Cognex<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 21
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Modulare Rundumetikettieranlage<br />
So funktioniert<br />
US-Serialisierung<br />
Die USA werden schon Ende 2017, und damit lange vor der EU,<br />
die Serialisierung bestimmter Medikamente vorschreiben. Weil<br />
dort als Primär- und Sekundärverpackungen Kunststoffflaschen<br />
vorherrschen, bietet sich die Serialisierung über Etiketten als<br />
besonders wirtschaftliche Lösung an. Dafür müssen Etikettieranlagen<br />
allerdings bestimmte Anforderungen erfüllen.<br />
ihres vielfältigen Leistungsspektrums ein Modell<br />
mit allen Vorteilen wie Kosteneffizienz<br />
und Zuverlässigkeit, das sich weltweit bereits<br />
bewährt hat. Aufgrund ihrer Modulbauweise<br />
ist die Anlage jedoch gleichzeitig hochflexibel<br />
und lässt dem Anwender alle Freiheiten, individuelle<br />
Ausstattungswünsche zu realisieren –<br />
zum Beispiel bei der Wahl der Drucksysteme<br />
für die variablen Daten und der Kamerasysteme<br />
für Druck- und Codekontrolle, in diesem<br />
Fall mit Komponenten von Laetus. Die modulare<br />
Bauweise beinhaltet, dass einzelne, zum<br />
Teil bewährte Funktionsgruppen je nach Kundenanforderungen<br />
immer wieder neu kombiniert<br />
werden können, mit dem Ziel, dass jede<br />
daraus entstandene Anlage nicht nur Standard-,<br />
sondern auch ausgefallenen Herausforderungen<br />
gewachsen ist.<br />
Mit dem Rundumetikettierer 132M HC können Anwender schnell, flexibel und kostengünstig<br />
verschreibungspflichtige Pharmazeutika für den US-Markt serialisieren<br />
Während in Europa Tabletten überwiegend<br />
in Blistern in den Markt gelangen, werden<br />
in den USA vor allem Flaschen aus Polyethylen<br />
als Primär- und gleichzeitig Sekundärverpackung<br />
bevorzugt. Um die hier üblichen<br />
Flaschen ab Ende 2017 zu serialisieren, sind<br />
spezielle Etikettierlösungen zur Produktkennzeichnung<br />
für die Serialisierung und darauf<br />
abgestimmte Etikettieranlagen sinnvoll.<br />
Als einer der ersten europäischen Hersteller<br />
hat Herma in Zusammenarbeit mit Laetus eine<br />
Maschine entwickelt, die genau diesen Ansprüchen<br />
der US-Serialisierung gerecht wird.<br />
Die Rundumetikettieranlage 132M HC ist trotz<br />
Zusätzlicher Prozessschritt<br />
Dies kommt besonders den komplexen Anforderungen<br />
des US-Marktes entgegen. Bei der<br />
USA-Serialisierung ist der „Standarized Numeric<br />
Identifier“ (SNI) das zentrale Element: Er<br />
besteht aus einer nationalen Registrierungsnummer<br />
für das jeweilige Medikament und einer<br />
einmaligen Seriennummer pro Verpackung.<br />
Zusätzlich sind Chargennummer und<br />
Verfallsdatum zwingender Bestandteil jeder<br />
Einzelverpackung. Alle Informationen werden<br />
außerdem in einem 2-D-Datamatrixcode zusammengefasst<br />
und auf das Etikett aufgedruckt.<br />
Um den allgemeinen Prozess, unter<br />
anderem die nach der Serialisierung und Etikettierung<br />
erfolgende Aggregation, zu unterstützen,<br />
wurde im Rahmen der Herma-Laetus-<br />
Kooperation ein zusätzlicher Prozessschritt<br />
eingeführt. Dieser besteht aus einer weiteren<br />
Druckereinheit, die einen mit variablen Daten<br />
bestückten Datamatrix Code, den sogenannten<br />
Hilfscode (Helpercode), auf den Flaschendeckel<br />
druckt. Die besondere Herausforderung<br />
der Etikettieranlage ist es, den Hilfscode und<br />
das serialisierte Etikett durch das integrierte<br />
Serialisierungssystem, bestehend aus Kamera,<br />
Software sowie entsprechendem Steuerungssystem,<br />
exakt und fehlerfrei zusammenzuführen.<br />
Die hier eingesetzte Laetus-Secure-Track<br />
& Trace-Software bietet dabei alle Möglichkeiten,<br />
die individuellen Anforderungen an eine<br />
lückenlose Produktverfolgung vollständig zu<br />
22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Im Durchlauf wird, während der Fixierung durch die Seitenbänder, der Hilfscode<br />
in Form eines Datamatrix-Codes, mit einem Continuous-Inkjet-Drucker<br />
von oben auf den Produktdeckel gedruckt. Mit diesem Hilfscode ist jede<br />
einzelne Flasche eindeutig identifizierbar.<br />
Etikettenband und Drehstern sind optimal aufeinander abgestimmt, um das<br />
serialisierte Etikett auf der richtigen Flasche präzise anzubringen<br />
erfüllen. Die Modularität der Softwarearchitektur<br />
garantiert dem Anwender ein Höchstmaß<br />
an Flexibilität und Investitionssicherheit.<br />
Grundsätzlich kann der Hilfscode an zwei verschiedenen<br />
Prozessschritten aufgebracht werden:<br />
entweder nach der Abfüllung und Zwischenlagerung<br />
der Produkte oder unmittelbar<br />
vor dem Etikettieren bzw. Serialisieren. Die Etikettieranlage<br />
ist für beide Varianten einsetzbar.<br />
Arbeitsablauf<br />
Zunächst werden die aufrecht stehenden Flaschen<br />
von einem vorgelagerten Puffertransportband<br />
über einen Schrägüberlauf auf das<br />
Herma-Transportband geschoben. Auf dem<br />
Transportband werden die Flaschen durch Seitenbänder<br />
in einen definierten Abstand zueinander<br />
gebracht und fixiert. Im Durchlauf<br />
wird der Hilfscode während der Fixierung<br />
durch einen Continuous-Inkjet-Drucker von<br />
oben auf den Produktdeckel gedruckt. Mit diesem<br />
Hilfscode ist jede einzelne Flasche bereits<br />
jetzt eindeutig identifizierbar. Sollten Produkte<br />
umfallen oder bereits im liegenden Zustand<br />
befördert worden sein, werden diese über eine<br />
Schikane in einen dafür vorgesehenen Auswurfbehälter<br />
ausgeworfen.<br />
Auf dem Transportband erreichen die Produkte<br />
dann den kontinuierlich laufenden<br />
Drehstern. Der Drehstern führt die Produkte<br />
so der eigentlichen Etikettierstation zu, dass<br />
sich das jeweilige Etikett exakt auf dem dafür<br />
vorgesehenen Produkt anbringen lässt. Mittels<br />
eines elektronischen Schieberegisters<br />
weiß die Laetus-Software, welches serialisierte<br />
Etikett sich an der Abspendekante befindet.<br />
Dies ist für die nachfolgende Zuordnung zum<br />
Hilfscode entscheidend. Etikettenband und<br />
Drehstern sind optimal aufeinander abgestimmt,<br />
um das serialisierte Etikett auf der<br />
richtigen Flasche präzise anzubringen. Der<br />
Drehstern der Herma-Anlage lässt sich – wie<br />
andere Formatteile auch – bei Bedarf schnell<br />
und werkzeuglos wechseln, um auf der gleichen<br />
Anlage unterschiedliche Produktgrößen<br />
etikettieren zu können. Es ist sogar möglich,<br />
Drehsterne für ganz unterschiedliche Produkttypen<br />
(etwa für runde oder quadratische<br />
Flaschen) einzusetzen. Im Unterschied zu Etikettieranlagen,<br />
die Produkte linear durch die<br />
Anlage laufen lassen, gewährleistet der<br />
Drehstern von Herma eine hundertprozentige<br />
Gewissheit über den genauen Aufenthaltsort<br />
jeder einzelnen Flasche und liefert damit absolute<br />
Kontrolle und Transparenz innerhalb<br />
der Abfüll- bzw. Verpackungslinie.<br />
Serialisiertes Etikett<br />
Kurz vor der Etikettierstation befindet sich die<br />
Druck- und Verifikationseinheit, bestehend<br />
aus einem Thermotransferdrucker, sowie einer<br />
Laetus-Kamera, die sich über ein eigenes Bedienpanel<br />
steuern lässt. In diesem Panel befindet<br />
sich auch die Serialisierungssoftware. Die<br />
variablen Daten werden auf die Etiketten gedruckt<br />
und im zweiten Schritt verifiziert. Kurz<br />
vor der Etikettierung wird der Hilfscode auf<br />
der Flasche mithilfe einer weiteren Laetus-Kamera<br />
eingelesen und dann bei der Etikettierung<br />
logisch mit dem Etikettencode verknüpft.<br />
Die Kontrollstationen für den Druck und den<br />
vorgedruckten Code befinden sich auf dem<br />
Etikettierer. Etiketten mit falschem/fehlendem<br />
Druck oder falschem/fehlendem Code<br />
werden nicht auf das Produkt aufgebracht,<br />
sondern auf eine motorisch angetriebene Etikettensammelrolle<br />
ausgeschleust. Etikettenfehlstellen<br />
auf dem Trägerband werden wie<br />
als „schlecht“ identifizierte Etiketten behandelt.<br />
Die Etikettiermaschine stoppt, bis ein<br />
fehlerfreies Etikett zur Verfügung steht. Nach<br />
der Etikettierstation werden die Etiketten auf<br />
den Produkten mithilfe von Lumineszenzsensoren<br />
im Drehstern auf Anwesenheit geprüft.<br />
Produkte ohne Etikett werden im Drehstern<br />
nach unten in einen Auswurfbehälter ausgeworfen.<br />
Eine Auswurfgegenkontrolle kontrolliert<br />
die Ausleitung. Die Codes aller ausgeworfenen<br />
Produkte werden durch die Laetus-Serialisierungssoftware<br />
überwacht, um die Datenintegrität<br />
der sensiblen Daten innerhalb<br />
des gesamten Prozesses zu gewährleisten. Alle<br />
„gut“ geprüften Produkte werden am Transportbandende<br />
der nachfolgenden Maschine<br />
übergeben. Auf diese Weise gewährleistet die<br />
Anlage ein Höchstmaß an Sicherheit für eine<br />
komplexe Anwendung.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117herma<br />
Autor<br />
Ulrich Fischer<br />
Produkt Management und<br />
Projekt Design,<br />
Herma<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 23
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Komplettausrüstung zur sicheren Serialisierung<br />
Verpackungsmaschinen<br />
haben alles an Bord<br />
Bei der Anpassung und Optimierung des Verpackungsprozesses<br />
hinsichtlich der Serialisierung unterstützt Multivac<br />
die herstellenden Unternehmen mit automatisierbaren<br />
und prozesssicheren Lösungen. Das Spektrum reicht dabei<br />
von Verpackungsmaschinen über Handhabungsmodule,<br />
Inspektions- und Etikettiersysteme bis zur Steuerung der<br />
gesamten Verpackungslinie und der Datenanbindung an<br />
Manufacturing-Execution-Systeme.<br />
Serialisierung und Individualisierung von<br />
Pharmaprodukten, UDI-Kennzeichnung von<br />
Medizinprodukten sowie generelle Qualitätskontrollen<br />
sind gleich vier wichtige Aspekte,<br />
die immer mehr zu einer höheren Automatisierung<br />
des Produktions- und Verpackungsprozesses,<br />
der intelligenten Vernetzung aller<br />
Funktionsbereiche und vor allem zur Einbindung<br />
von End-to-End-Kontrollsystemen führen.<br />
Denn die Informationen auf Produkten<br />
und auch auf Verpackungen müssen auf Lesbarkeit<br />
und Richtigkeit überprüft, Schlechtpackungen<br />
zuverlässig ausgeschleust und die<br />
Rückverfolgbarkeit durch die gesamte Supply<br />
Chain sichergestellt werden. Verpackungsmaschinen,<br />
die zusammen mit Identifikationslösungen<br />
kennzeichnen, sind demzufolge ein<br />
zentraler Bestandteil dieses Prozesses.<br />
Flexible Etikettierlösungen<br />
Um die Daten auf die Packung zu bekommen,<br />
stehen eine Vielzahl an Inline- und Offline-Systemen<br />
von Multivac für unterschiedliche Anwendungsbereiche<br />
und Anforderungen zur<br />
Verfügung, beispielsweise Querbahn-, Transportband-<br />
und Gliederbandetikettierer sowie<br />
Foliendirektdrucksysteme. Auf der Interpack<br />
zeigt der Verpackungsspezialist in Halle 17,<br />
Auf der Interpack zeigt Multivac<br />
eine R 081 mit dem neuen Foliendirektdrucker<br />
DP 230 mit einem<br />
netzwerkfähigen Thermotransferdrucker<br />
Stand A51 zum Beispiel einen Foliendirektdrucker<br />
DP 230 mit netzwerkfähigem Thermotransferdrucker<br />
der aktuellen Generation<br />
(TTO 06) auf der Tiefziehverpackungsmaschine<br />
R 081, die flexibel für die Verpackung von<br />
kleinen Losgrößen eingesetzt werden kann.<br />
Der DP 230 verfährt längs und quer auf den<br />
Packungen, ist also für mehrreihige und mehrspurige<br />
Werkzeuge geeignet. Der TTO 06<br />
druckt 1-D- und 2-D-Codes in sehr guter Qualität<br />
auch im höheren Leistungsbereich mit einer<br />
Druckbreite von 32 mm. Die Systeme bilden<br />
konstruktiv wie auch steuerungstechnisch<br />
immer eine perfekte Einheit, da sie speziell<br />
an die Verpackungssysteme wie Traysealer<br />
oder Tiefziehverpackungsmaschinen angepasst<br />
werden.<br />
Exakte Kennzeichnungskontrolle<br />
Zur Feststellung der Etikettenanwesenheit,<br />
der Vollständigkeit des Etiketts und der Lesbarkeit<br />
des Barcodes werden intelligente Lumineszenz-,<br />
Farb- oder Kontrastsensoren sowie<br />
Barcodescanner oder Codeleser eingesetzt. Je<br />
nach Ausführung des eingesetzten Modells<br />
kann der Inhalt des Codes analysiert und mit<br />
Referenzdaten verglichen werden. Auch die<br />
Richtigkeit der eingesetzten Materialien wie<br />
zum Beispiel Folie, Produkt oder Booklet sowie<br />
die Farben der Produkte lassen sich zuverlässig<br />
überprüfen.<br />
Komplexere Inspektionsaufgaben wie Textund<br />
Mustererkennung auf Verpackungsmaterialien<br />
wie Folien oder Etiketten bewältigen Vision-Sensoren<br />
und Kamerasysteme. Gegenüber<br />
Vision-Sensoren ermöglichen Kamerasysteme<br />
vielfältigere Möglichkeiten der Bildanalyse.<br />
Ihre Leistungsfähigkeit reicht je nach Ausführung<br />
bis zur Packungskontrolle. Die fortschrittliche<br />
Bilderfassungstechnik macht es<br />
möglich, dass auch bei hohen Geschwindigkeiten<br />
gestochen scharfe Bilder übermittelt<br />
und verifiziert werden können. PC-basierte Kamerasysteme<br />
liefern zudem eine statistische<br />
Auswertung der Ergebnisse und zeichnen sich<br />
durch schnellere Verarbeitungszeiten sowie<br />
komplexere Inspektionsmöglichkeiten aus. Die<br />
maximale Größe der zu prüfenden Fläche<br />
hängt sowohl bei Vision-Sensoren als auch bei<br />
Kamerasystemen in erster Linie davon ab, wie<br />
groß das kleinste zu detektierende<br />
Merkmal ist. Je kleiner das Merkmal,<br />
desto höher muss die Auflösung des<br />
Sensors bzw. der Kamera eingestellt werden<br />
und desto kleiner wird wiederum die Fläche,<br />
die erfasst werden kann. Vision-Sensoren ermöglichen<br />
typischerweise die Inspektion einer<br />
Fläche von 64 x 48 bis 128 x 96 mm. Mit PC-ba-<br />
24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
sierten Kameras werden im Standardbereich<br />
Flächen von bis zu 400 x 800 mm pro Kamera<br />
inspiziert.<br />
Für eine zuverlässige Druckkontrolle mit Kamerainspektionssystemen<br />
müssen allerdings<br />
spezifische Voraussetzungen bzw. Mindestanforderungen<br />
hinsichtlich des Druckbildes erfüllt<br />
sein. Sie betreffen die Schriftarten, die<br />
Zeichenbeschaffenheit, den Zeilenabstand,<br />
die Freizone um den Text, den Kontrast sowie<br />
Hintergrund und Schriftfarbe. Darüber hinaus<br />
beeinflussen Faktoren wie Material und Form<br />
von Verpackung und Etikett, Verarbeitungsgeschwindigkeiten<br />
und Taktzahlen, Systemumgebung,<br />
Toleranzen bei der Produktführung<br />
fikation, Inspektion und Maschine wird zunehmend<br />
wichtiger. Durch den ständigen Datenaustausch<br />
mit dem übergreifenden Betriebssystem<br />
während des gesamten Prozesses ist<br />
sichergestellt, dass alle Systeme wissen, wo<br />
genau sich die einzelnen Produkte befinden<br />
und dass sie die korrekte Information auch tatsächlich<br />
erhalten haben.<br />
So wird beispielsweise bei personalisierten<br />
Medikamenten nach der Kontrolle des Bar -<br />
codes auf dem Produkt selbst die Chargenbzw.<br />
Seriennummer an das MES übertragen,<br />
das wiederum ein UDI-Merkmal vergibt. Sofern<br />
hier Fehler registriert werden, erfolgt über<br />
die Multivac Line Control am Ende des Prozes-<br />
Einfacher Chargenwechsel durch Einscannen<br />
des Codes<br />
Komplettpaket für den serialisierten Ver packungsprozess: R 535 mit verschiedenen Etikettier-, Identifikations- und Inspektions lösungen an Bord<br />
und auch Umgebungsbedingungen wie Helligkeit<br />
bzw. Beleuchtung und nicht zuletzt<br />
auch die eingesetzte Verpackungsmaschine<br />
die Kennzeichnungskontrolle.<br />
Transparente Prozesse<br />
High-Performance-Tiefziehverpackungsmaschinen<br />
von Multivac wie beispielsweise die<br />
R 535 im GMP-Design erlauben die automatisierte<br />
Steuerung unterschiedlichster Komponenten<br />
über eine integrierte Liniensteuerung.<br />
Die Multivac Line Control (MLC) gewährleistet<br />
präzise, reproduzierbare und transparente Prozesse<br />
und kann zu jedem Zeitpunkt Informationen<br />
über Zustand, Prozesswerte und Verbleib<br />
der Produkte und Verpackungen mit übergeordneten<br />
Systemen austauschen. Ganz im Sinne<br />
der Vernetzung von Prozessen, die zentraler<br />
Bestandteil in Industrie-4.0-Strategien ist, lässt<br />
sich die MLC an Manufacturing-Execution-Systeme<br />
(MES) zur Produktionssteuerung, an Enterprise-Ressource-Planning-Programme<br />
(ERP)<br />
sowie an Systeme zur Maschinen- und Betriebsdatenerfassung<br />
anbinden.<br />
Auch das perfekte Zusammenspiel von Identises<br />
die Ausschleusung der Verpackung. Befinden<br />
sich die jeweiligen Produkte korrekt in der<br />
entsprechenden Verpackung, erhält die Maschine<br />
vom MES die passenden Druckinformationen<br />
für die Verpackung, die integrierten<br />
Druck- und nachgelagerten Inspektionssysteme<br />
werden entsprechend gesteuert.<br />
Hilfreiche Softwarelösungen<br />
Auch Softwarelösungen wie Etikettenvorschau<br />
oder Clipboard tragen zu einem Höchstmaß<br />
an Sicherheit, Transparenz und Effizienz<br />
bei. Im Fall der Etikettenvorschau kann das Bild<br />
eines oder auch mehrerer Etiketten über einen<br />
USB-Stick auf das Bedienterminal geladen und<br />
im Rezept abgespeichert werden. Dies erleichtert<br />
die Auswahl des richtigen Etiketts insbesondere<br />
dann, wenn mehrere Etikettenspender<br />
auf einer Maschine mit häufigem Chargenwechsel<br />
eingesetzt sind.<br />
Mithilfe des Clipboards werden die Einstellwerte<br />
von Verstelleinrichtungen im Rezept gespeichert.<br />
So lassen sich Etikettier-Ergebnisse<br />
exakt reproduzieren und falsch positionierte<br />
Etiketten vermeiden. Bei einem Chargenwechsel<br />
werden Druck- und Auftragsinformationen<br />
über einen einzigen Scan erfasst und an mehrere<br />
Drucker auf der Linie weitergegeben. Hierzu<br />
wird ein Barcodescanner über eine USB-<br />
Schnittstelle an das HMI angeschlossen. Der<br />
Bediener erhält einen Chargenzettel mit einem<br />
Code, in dem das richtige Layout und die<br />
Druckdaten verschlüsselt sind. Dieser Code<br />
wird eingescannt, vom HMI entschlüsselt und<br />
Layout sowie Daten werden an die Drucker geschickt.<br />
Das ist komfortabel für den Anwender<br />
und dient ebenfalls einer sicheren Kennzeichnung<br />
durch Vermeidung von Eingabefehlern.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117multivac<br />
Autor<br />
Luc van de Vel<br />
Senior Director Business Unit MCP,<br />
Medical & Pharmaceutical Division,<br />
Multivac Sepp Haggenmüller<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 25
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Serialisierung auf der Hochleistungsverpackungslinie<br />
Qualitätsgarantie für<br />
Fernost<br />
Ever Pharma produziert und konfektioniert flüssige Sterilpräparate in<br />
Ampullen, Vials und Fertigspritzen. Die Anforderungen an die Seriali -<br />
sierung von Arzneimitteln für die wichtigen chinesischen und südkoreanischen<br />
Märkte setzte der mittelständische Pharmahersteller am Standort<br />
Jena-Lobeda gemeinsam mit Laetus um. Die erste Ausbaustufe ist eine<br />
Track-&-Trace-Lösung bestehend aus drei Software-Levels sowie integrierten<br />
Stationen in die Produktionslinie und einer separaten Station für<br />
manuelle Nachbearbeitungsschritte im Warenlager.<br />
Die Arzneimittelprodukte für China und<br />
Südkorea werden beim thüringischen Pharmaunternehmen<br />
Ever Pharma Jena GmbH auf<br />
einer Hochleistungsverpackungslinie verpackt,<br />
die rund 60 % aller automatisch verpackten<br />
Produkte des Unternehmens verarbeitet.<br />
Aus diesem Grund war es besonders<br />
wichtig, die Ausfallzeit der Linie während der<br />
Implementierungs- und Qualifizierungsphase<br />
so gering wie möglich zu halten. Dies gelang<br />
durch eine intensive Projektvorbereitung, deren<br />
Spezifikationen in einem detaillierten Lastenheft<br />
mündeten. Eine große Herausforderung<br />
war der hohe Platzbedarf des Codes 128,<br />
ein linearer Barcode, den die China Food and<br />
Drug Administration (CFDA) in ihren Regularien<br />
fordert. Er besteht aus sieben Stellen für<br />
die Artikelnummer und 13 Stellen, die für die<br />
randomisierte Seriennummer stehen. Druckvorschriften<br />
geben für den Code eine Höhe<br />
von 8 mm und genau definierte Abstände zwischen<br />
Code und Verpackungskanten vor. Als<br />
zusätzliche Anforderung an die Komplettlösung<br />
kommt die vom Korea National Institute<br />
of Health geforderte Serialisierung mit<br />
GS1-Data-Matrix-Code, Seriennummer, GTIN,<br />
Batch-Nummer und Verfallsdatum hinzu. Auf<br />
Kundenwunsch wurde die Serialisierung um<br />
die Aggregation bis auf Case-Level erweitert.<br />
Dies ermöglicht zum einen, dass der Logistikpartner<br />
in Korea einzelne Packungen auf dem<br />
Vertriebsweg verfolgen kann, zum anderen die<br />
Umsetzung der zukünftigen Anforderungen<br />
anderer Länder sowie der Vorgaben der EU.<br />
Das Pack-Handling-<br />
System MV-50 besitzt<br />
vier Druckköpfe für das<br />
beidseitige Bedrucken<br />
von Faltschachteln.<br />
Nach dem Markieren<br />
werden die gedruckten<br />
Daten verifiziert.<br />
Drei separate Maschinen<br />
Die in der Planungsphase exakt definierten<br />
Anforderungen ließen sich am besten mit einer<br />
Lösung aus drei separaten Maschinen – integriert<br />
in die bestehende Linienkonfiguration<br />
– und einem unabhängigen, manuellen Pack-<br />
Handling-System für das Warenlager abdecken.<br />
Dies hatte den Vorteil, dass die zusätzlichen<br />
Maschinen schon während des FAT komplett<br />
abgenommen werden konnten. Das Projektteam<br />
überprüfte vor Ort lediglich noch die<br />
Funktionen, stellte die Schnittstellen zur Verpackungslinie<br />
her und führte eine Performance<br />
Qualification durch. Dadurch reduzierten<br />
sich die Stillstandszeiten der Linie auf ein<br />
Minimum.<br />
Die erste Station zur Serialisierung im Verpackungsprozess<br />
ist direkt hinter der Kontrollwaage<br />
platziert, die prüft, ob der Inhalt der<br />
Faltschachteln vollständig ist. Das Pack-Handling-System<br />
MV-50 verfügt über vier Druckköpfe<br />
für das beidseitige Bedrucken von Faltschachteln<br />
mit Codes und Klarschrift. Die zugehörigen<br />
Seriennummern werden in dieser<br />
ersten Ausbaustufe als XML-Files in das System<br />
eingespeist. Nach dem Markieren verifiziert<br />
die MV-50 die gedruckten Daten. Im Anschluss<br />
durchlaufen die serialisierten Faltschachteln<br />
eine Etikettiermaschine, die beide<br />
Öffnungslaschen mit einem Manipulationsschutz<br />
verschließt. Im nächsten Schritt erfolgt<br />
die Aggregation einzelner Faltschachteln zu einem<br />
Bündel. Bei der Serialisierung mit Korea-<br />
26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Bündelaggregation der Seriennummer mit der IMV-370 Mit dem Scanner der manuellen Handpackstation CS-60 wird die Bündel -<br />
seriennummer lagenweise eingelesen.<br />
Code müssen die Seriennummern der Faltschachteln<br />
analog zur realen Bündelung aggregiert<br />
werden. Hierfür hat das Projektteam<br />
im Linienverlauf direkt hinter dem Bündelpacker<br />
ein weiteres Pack-Handling-System integriert.<br />
Die IMV-370 inspiziert das Bündel, aggregiert<br />
die Seriennummern aller Faltschachteln<br />
(children) zu einer dem Bündel zugehörigen<br />
Seriennummer (parent), generiert ein Etikett<br />
und bringt es auf dem Bündel auf. Dabei<br />
ist die IMV-370 so konfiguriert, dass die Aggregation<br />
des Bündels durch mehrere Folienlagen<br />
im Volleinschlag möglich ist. Hierdurch konnte<br />
auf eine zusätzliche Kamera vor dem Bündelpacker<br />
verzichtet werden.<br />
Zweite Aggregationsstufe<br />
Der nächste Verpackungsschritt erfolgt semiautomatisch,<br />
das heißt, ein Mitarbeiter an der<br />
Linie überprüft die Bündelaggregation und<br />
verpackt die geprüften Bündel anschließend in<br />
Versandkartons. Mit dem Scanner der manuellen<br />
Handpackstation CS-60 liest er die Bündel-<br />
Seriennummern lagenweise ein. Die CS-60<br />
verheiratet diese zu einer aggregierten Seriennummer<br />
für den Versandkarton und druckt<br />
ein zugehöriges Etikett, das der Bediener manuell<br />
auf den Karton aufbringt. Auf Paletten<br />
gestapelt, warten die Versandkartons anschließend<br />
auf den Transport ins Hochregallager.<br />
Für eventuell notwendige Nachbearbeitungsschritte<br />
oder die Kommissionierung kleinerer<br />
Versandmengen steht im Warenlager eine<br />
weitere CS-60 bereit. Die Lagermitarbeiter<br />
können hier bereits aggregierte Kartons inklusive<br />
der zugehörigen Serialisierungsdaten<br />
wieder auflösen und neue Versandaufträge<br />
zusammenstellen.<br />
Modulare Softwarearchitektur<br />
Die Secure-Track-&-Trace-Software (S-TTS) von<br />
Laetus verarbeitet alle seriellen und produktionsrelevanten<br />
Daten und ist für die Verwaltung<br />
und Organisation des Track-&-Trace-Prozesses<br />
zuständig. Die mehrstufige Softwarearchitektur<br />
ist modular aufgebaut, sodass sie<br />
sich äußerst flexibel an unterschiedliche Anforderungen<br />
der lückenlosen Produktverfolgung<br />
anpassen lässt. So erfolgte bei Ever Pharma<br />
zunächst eine Umsetzung bis zur Plantebene<br />
(Level 3) ohne Anbindung an die vorhandene<br />
Business-IT. Diese ist jedoch durch<br />
die modulare Systemarchitektur nachrüstbar.<br />
Die zweite Ausbaustufe sieht ein Ausrollen<br />
des Laetus-Systems auf weitere Verpackungslinien<br />
sowie die Anbindung an ein Level-4-<br />
und -5-System mit Integration der ERP-Software<br />
vor. Die Plantebene ist Sitz der zentralen<br />
Benutzerverwaltung und der Hauptdatenbank.<br />
Hier werden über den USC Import Manager<br />
(Unique Serial Code) die Seriennummern<br />
manuell in das System importiert. Alternativ<br />
können Seriennummern auch über den<br />
integrierten UCS-Generator erstellt werden.<br />
Das untergeordnete Line-Level erhält alle produktionsrelevanten<br />
Daten aus der übergeordneten<br />
Ebene und synchronisiert alle für den<br />
aktuellen Auftrag konfigurierten Zellen entlang<br />
der Linie. Die Zellen sind die unterste Stufe<br />
der Softwarearchitektur. Jede Zelle repräsentiert<br />
einen Verpackungsschritt. Die Zellen<br />
stehen im direkten Datenaustausch mit der<br />
Linienebene und können je nach Auftrag einbzw.<br />
ausgeschaltet werden. Auf diese Weise<br />
lassen sich die Systeme unkompliziert an die<br />
Anforderungen des aktuellen Auftrags anpassen.<br />
Zufriedene Projektpartner<br />
„Wir sind mit dem Verlauf des Projekts und<br />
dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Edo<br />
Kuntzsch, verantwortlicher Prozessingenieur<br />
bei Ever Pharma. „Ausschlaggebendes Kriterium<br />
für die Wahl des Anbieters war für uns unter<br />
anderem die Einhaltung der engen Time -<br />
line des Gesamtprojekts und die schnelle Maschinenintegration<br />
und Systemqualifizierung<br />
während der Implementierungsphase. Dies<br />
konnten wir durch eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Laetus erfolgreich realisieren.“ Trotz der<br />
zusätzlichen Maschinen war es sogar möglich,<br />
den Platzbedarf der Gesamtlinie nicht zu erhöhen.<br />
Dies gelang durch die gründliche Vorprojektierungsphase<br />
des verantwortlichen Projektteams.<br />
„Ein weiteres wichtiges Kriterium<br />
für unsere Entscheidung waren die in S-TTS<br />
umfangreich enthaltenen Optionen, die es<br />
uns ermöglichen, aktuell und zukünftig sehr<br />
viele Regularien abdecken zu können“, erläutert<br />
Kuntzsch, „dies, das kompetente Projektmanagement<br />
und die umfassenden Serviceleistungen,<br />
wie die Schulungen in der Academy<br />
in Bensheim und bei uns an der Linie, haben<br />
uns bestärkt, auch in Zukunft weiter mit<br />
Laetus zusammenzuarbeiten“.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117laetus<br />
Autorin<br />
Barbara Schleper<br />
Freie Journalistin<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 27
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Software für die Late Stage Customization kleiner Losgrößen<br />
Neue Märkte schnell<br />
erschließen<br />
Arzneimittelverpackungen in großer Variantenvielfalt und kleinen<br />
Stückzahlen sicher serialisieren und just in time bedrucken –<br />
dieser Herausforderung hat sich der Schweizer Pharmahersteller<br />
Iscador gestellt. Die Software Medtracker ermöglicht dem Unternehmen<br />
nun ein Datenmanagement, das die Prozesssicherheit<br />
von LSC und Serialisierung inklusive Kühlkette bis zur Auslieferung<br />
gewährleistet.<br />
Der Spezialist für anthroposophische<br />
Mistelpräparate zur Therapie von Tumorerkrankungen<br />
Iscador produziert ausschließlich<br />
kleine Losgrößen von 80 bis 2000 Verpackungen<br />
– dies jedoch in zahlreichen unterschiedlichen<br />
Ländervarianten, Darreichungsgrößen<br />
und -zusammensetzungen für Märkte innerhalb<br />
und außerhalb der EU. Dafür müsste das<br />
Unternehmen eine sehr hohe Anzahl unterschiedlicher<br />
Verpackungen vorhalten. Doch<br />
Lagerfläche am Standort Basel ist extrem teuer.<br />
Um Lagerkosten zu vermeiden, nimmt das<br />
Unternehmen daher die Bedruckung der<br />
Verpackungen komplett inhouse vor. Deshalb<br />
hat es sich für das Late Stage Customization<br />
(LSC) samt Serialisierung für eine Lösung von<br />
Atlantic Zeiser entschieden. Eine zentrale Rolle<br />
spielt dabei die Serialisierungs- und Produktionsmanagementsoftware<br />
Medtracker.<br />
Im Kern galt es für den schweizer Pharmahersteller<br />
gleich mehrere Aufgabenstellungen zu<br />
lösen: die länderspezifische Kennzeichnung<br />
von Verpackungen in kleinen Losgrößen, die je<br />
nach Zielmarkt jetzt schon oder künftig erforderliche<br />
sichere Serialisierung und die Abbildung<br />
der internen Kühllogistik für einen insgesamt<br />
sicheren Prozess samt Datenmanagement<br />
– all das auf möglichst kleinem Raum.<br />
„Dank der Lösung von Atlantic Zeiser ist uns<br />
dies gelungen. Wir sparen mit der Druck- und<br />
Softwarelösung nicht nur wertvollen Lagerplatz,<br />
sondern auch Kosten. Wir haben den<br />
Druckausschuss auf praktisch null reduziert,<br />
erreichen kürzere Durchlaufzeiten und produzieren<br />
dadurch insgesamt effizienter“, sagt<br />
Late Stage Customization und Serialisierung einer großen Anzahl an Faltschachtelvarianten werden bei<br />
Iscador auf ein und derselben Anlage realisiert<br />
Björn Stehle, Leiter der Warenlogistik und Konfektionierung<br />
bei Iscador.<br />
Viele Faltschachtelvarianten<br />
Die Faltschachtelvielfalt bei Iscador ist enorm.<br />
Allein für die Schweiz hält das mittelständische<br />
Pharmaunternehmen 118 Artikel vor. Mit<br />
72 Artikeln ist es im bundesdeutschen Markt<br />
vertreten, und etwa je 40 Artikel kommen für<br />
die Märkte Österreich, Italien, Schweden, Südkorea,<br />
Südafrika und die Vereinigten Arabischen<br />
Emirate hinzu. Entsprechend groß ist<br />
die Anzahl der unterschiedlichen, vorzuhaltenden<br />
Verpackungsvarianten. Bei der Lösung<br />
kam es deshalb darauf an, dass sie dazu in der<br />
Lage ist, die Verpackungen mit der länderspezifischen<br />
Kennzeichnung schnell, flexibel und<br />
vor allem ohne lange Umrüstzeiten zu be -<br />
drucken.<br />
Hinzu kommen Anforderungen an die Serialisierung,<br />
wie sie je nach Zielmarkt, beispielsweise<br />
für Südkorea, zu erfüllen sind. Die Seria-<br />
28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
lisierungscodes müssen sicher generiert, gedruckt,<br />
überprüft, gesteuert und verwaltet<br />
werden können. Bislang erfolgte der Druck der<br />
Serialisierungscodes auf einem Kartuschendrucker.<br />
Der Ausschuss lag aber bei bis zu<br />
30 %. Hinzu kamen unnötige Stillstandszeiten<br />
für die Problembehebung.<br />
Jeder Bestellung müssen die passenden länderspezifisch<br />
gekennzeichneten Faltschachteln,<br />
die passenden länderspezifischen Beipackzettel<br />
sowie die zugehörigen Ampullen<br />
unterschiedlicher Wirkstoffkonzentrationen<br />
zugeordnet werden. Erst dann geht es in die<br />
Konfektionierung im Reinraum. Um Verwechslungen<br />
in der Packmittelvorbereitung auszuschließen,<br />
waren hier eine Vielzahl von Kontrollen<br />
notwendig – oftmals nach dem Vier-<br />
Augen-Prinzip.<br />
Bedruckte Faltschachteln,<br />
zugehörige Beipackzettel<br />
und Ampullenwirkstoff<br />
aus dem<br />
Kühlraum werden per<br />
Handscanner einander<br />
zugeordnet. Alle Daten<br />
werden an den Med -<br />
tracker gemeldet.<br />
Die Serialisierungssoftware<br />
Medtracker steuert<br />
und überwacht einzelne<br />
Komponenten<br />
wie Digiline Compact<br />
und übernimmt das<br />
Datenmanagement für<br />
fast den gesamten Produktionsprozess<br />
inklusive<br />
Kühlkette<br />
Kühlkette lückenlos dokumentieren<br />
Eine weitere Besonderheit bei Iscador ist die<br />
Kühlkette. Das Schweizer Unternehmen stellt<br />
Ampullen mit Flüssiginjektionen unterschiedlicher<br />
Wirkstoffe und -konzentrationen her.<br />
Die Kühlware muss bei 2 bis 8 °C gelagert werden.<br />
Deshalb erfolgt die Konfektionierung, das<br />
eigentliche Verpacken, unter kühlen Reinraumbedingungen:<br />
Die Ampullen unterschiedlicher<br />
Konzentrationen werden in Inlays<br />
gelegt und mit dem passenden Länderbeipackzettel<br />
in die Faltschachtel gepackt. Vor der<br />
Einführung von Medtracker war auch hier das<br />
Vier-Augen-Prinzip notwendig. Die Einhaltung<br />
der Kühlkette muss gegenüber dem abnehmenden<br />
Großhandel lückenlos dokumentiert<br />
werden. Das entsprechende Datenmanagement<br />
sicherer und zeitsparender zu gestalten,<br />
war daher eine zentrale Herausforderung für<br />
die neue Lösung von Atlantic Zeiser.<br />
Software bildet Prozesse sicher ab<br />
Auf die mehrfache Vier-Augen-Kontrolle kann<br />
Iscador nun verzichten. Beinahe der komplette<br />
Verpackungs- und Serialisierungsprozess inklusive<br />
interner Kühllogistik wird nun von der<br />
Medtracker-Software gesteuert und überwacht.<br />
Neben der Einbindung der entsprechenden<br />
Hardware wird der Medtracker per<br />
Handscanner mit allen für die Prozesssicherheit<br />
relevanten Daten gespeist. Fehler in der<br />
Packmittelvorbereitung lassen sich so vermeiden.<br />
Weiterhin erhält er alle relevanten Daten,<br />
um die Einhaltung der Kühlkette zu dokumentieren<br />
bis hin zum Versand der Arzneimittel inklusive<br />
gegebenenfalls notwendiger Aggregation,<br />
sodass ein sicherer Prozess entsteht.<br />
Die Serialisierungssoftware gewährleistet zudem<br />
ein flexibles und auditsicheres Generieren,<br />
Verteilen, Drucken, Aggregieren und Nachverfolgen<br />
von Codes für alle geltenden internationalen<br />
Rechtsvorschriften. Ändert sich das<br />
Anforderungsspektrum, kann die Software<br />
problemlos angepasst werden. Doch nicht nur<br />
dies: Im Gegensatz zu vielen gängigen Softwareangeboten<br />
handelt es sich bei Medtracker<br />
um eine generische Datenbankapplikation<br />
mit der vollen Funktionalität einer Produktionsmanagementplattform,<br />
sodass alle erforderlichen<br />
Prozessschritte und Funktionen von<br />
Hardwaremodulen relativ frei definiert, überwacht<br />
und vor allem jederzeit ohne Programmieraufwand<br />
angepasst werden können. Er<br />
bildet deshalb die Grundlage für extrem sichere<br />
und zuverlässige Prozesse.<br />
Serialisierung in einem Arbeitsschritt<br />
Ein weiterer Effizienzgewinn resultiert aus der<br />
Kombination von Medtracker mit dem Drucksystem<br />
Digiline Compact, ebenfalls von Atlantic<br />
Zeiser. Mit Digiline Compact sind schnelle<br />
Formatwechsel und kurze Rüstzeiten möglich.<br />
Die Anlage ist mit einem Omega-Drop-on-Demand-UV-Inkjet-Drucker<br />
ausgestattet. Kleinste<br />
Tintentröpfchen fallen durch den DoD-Druckkopf<br />
mittels piezoelektrischer Impulse durch<br />
mikroskopisch kleine Öffnungen auf die Faltschachtel<br />
und härten unter UV-Licht in Sekundenbruchteilen<br />
aus. Auf diese Weise wird ein<br />
brillanter Druck bei hoher Lichtechtheit und<br />
Beständigkeit gegen Abrieb, Schweiß und Desinfektionsmittel<br />
gewährleistet. Aufgrund dieser<br />
Eigenschaften kann auf der Anlage neben<br />
der länderspezifischen Kennzeichnung auch<br />
die Serialisierung und sonstige Codierung gedruckt<br />
werden, sodass bei Iscador LSC und Serialisierung<br />
in einem Arbeitsschritt und just in<br />
time erfolgen können. “Statt viele verschiedene<br />
Faltschachteln auf Lager zu halten, bedrucken<br />
wir nun nur noch ein Faltschachtelformat mit<br />
sämtlichen länderspezifischen und sonstigen<br />
Informationen inklusive Serialisierungscode<br />
genau zu dem Zeitpunkt, wenn die Verpackung<br />
gebraucht wird. Auf den Kartuschendrucker<br />
können wir nun verzichten, und wir haben<br />
eine zuverlässige wie platzsparende Lösung<br />
bei bester Druckqualität“, erklärt Stehle.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117atlanticzeiser<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 29
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Mibe setzt EU-Fälschungsrichtlinie um<br />
Track & Trace für alle<br />
Formate<br />
Die Mibe GmbH Arzneimittel hat sich ganz bewusst für<br />
den Standort Deutschland entschieden. Auch bei der<br />
Durchführung der delegierten Verordnung 2016/161 der<br />
EU nutzt das Unternehmen Technik „Made in Germany“<br />
und setzt auf Track & Trace-Anlagen von R. Deckert.<br />
Die Track & Trace-Anlage wurde bei Mibe in die Verpackungslinie integriert<br />
Das Mibe-Stammwerk befindet sich seit<br />
2003 in Brehna im Großraum Leipzig-Halle.<br />
Mit nahezu 500 Mitarbeitern ist es das Zentrum<br />
der Entwicklung, Produktion und Logistik<br />
der Firmengruppe Dermapharm. Hergestellt<br />
werden viele Arzneiformen, darunter Tabletten,<br />
Salben, Tropfen, Sprays, Spritzen und Ampullen.<br />
Das Werk verfügt über hochmoderne,<br />
flexible Anlagen, die jährlich etwa 35 Mio. Medikamentenpackungen<br />
produzieren. Sofern es<br />
sich dabei um Verpackungen verschreibungspflichtiger<br />
Arzneimittel handelt, müssen diese<br />
in Deutschland ab Februar 2019 mit einer individuellen<br />
Seriennummer gekennzeichnet<br />
und eindeutig unversehrt sein. Eine Herausforderung<br />
für die Pharmabranche. Daher bemühte<br />
sich Mibe rechtzeitig um einen geeigneten<br />
Systemlieferanten. Das Rennen machte die Firma<br />
R. Deckert aus Schwäbisch Hall, die sich<br />
auf Verpackungs- und Abfüllanlagen für die<br />
Pharmaindustrie spezialisiert hat. Gemeinsam<br />
wurde ein Projekt zur Herstellung einer<br />
Track & Trace-Station aufgelegt, die den Anforderungen<br />
gerecht wird. R. Deckert konnte mit<br />
einer modularen Integration der Anlage in die<br />
Verpackungslinie überzeugen und außerdem<br />
eine automatische Formatumstellung anbieten,<br />
was angesichts der Vielzahl unterschiedlicher<br />
Arzneiformen und Verpackungen enorm<br />
wichtig ist.<br />
Expertenteam am Start<br />
Bei der Ausstattung der Track & Trace-Station<br />
legte R. Deckert große Sorgfalt auf die Auswahl<br />
hochwertiger Module. Im Bereich Codierung<br />
punkteten die Branchenexperten der Firma<br />
Jan Hessing Print & Control mit kompetenter<br />
Beratung und einem attraktiven Gesamtpaket<br />
aus REA-JET-Kennzeichnungstechnik<br />
und REA-Verifier-Code-Prüfsystemen. „Bei Tintenstrahldruckern<br />
ist das einfache Handling<br />
von fundamentaler Bedeutung. REA JET beweist<br />
hier große Kompetenz mit der unkomplizierten<br />
Handhabung der Tintenkartuschen<br />
und einem modernen Controller, der alle Datensätze<br />
problemlos verarbeiten kann“, bestätigt<br />
R.-Deckert-Projektingenieur Ömer Razgatlioglu<br />
die Vorzüge der Technologie. In Verbindung<br />
mit einem Kamerasystem von Scanware<br />
Electronic und einem Etikettierer von Herma<br />
wurde das optimale Equipment gefunden.<br />
REA-JET-Kennzeichnungssystem mit nachgelagerter<br />
Scanware-Kamerakontrolle<br />
Pharma-Faltschachteln mit Datamatrix-Code und<br />
Originalitätsklebelasche<br />
Erfolgreiche Umsetzung<br />
Die erste Track & Trace-Anlage für Mibe wurde<br />
Anfang 2016 in eine Linie zur Verpackung fester<br />
Arzneiformen integriert und nach einer<br />
Testphase in den Regelbetrieb übernommen.<br />
Seitdem durchlaufen Produkte im Anschluss<br />
30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Erfolgreiches Team (von rechts): Detlev Schermer (Vertrieb Scanware),<br />
Andreas Gruber (Leiter Elektrokonstruktion R. Deckert), Martina Wagner<br />
(Marketing Scanware), Ömer Razgatlioglu (Project Engineer R. Deckert), Jan<br />
Hessing (Jan Hessing Print & Control), Andreas Bauer (Produktionsleiter<br />
Mibe GmbH), Reto Heil (Marketing REA JET)<br />
an die Kartoniermaschine auch die Track & Trace-Station.<br />
Die gefüllten Faltschachteln werden<br />
zunächst auf einem Nockenband mit<br />
schiebenden Fingern einzeln in Fächer eingetaktet.<br />
Dabei werden sie in ein elektronisches<br />
Schieberegister eingetragen und für die weitere<br />
Bearbeitung eindeutig erfasst. Es folgt die<br />
hochaufgelöste Kennzeichnung der Faltschachteln<br />
mit einem Thermal-Inkjet-Drucker<br />
der Serie REA JET HR pro. Aufgedruckt werden<br />
Informationen wie Datamatrix-Code, Seriennummer,<br />
PPN, Chargenbezeichnung und Verfallsdatum<br />
(Unique Identifier gemäß delegierte<br />
Verordnung 2016/161). Danach wird die<br />
korrekte Beschriftung mit einer Kamera von<br />
Scanware überprüft, fehlgelesene Packungen<br />
werden aussortiert. Zuletzt werden die Seitenlaschen<br />
jeder Schachtel mit Etiketten versiegelt,<br />
um die Originalität und Unversehrtheit<br />
der Verpackung zu dokumentieren.<br />
Automatisierter Ablauf<br />
Bei jeder neuen Produktions-Charge werden<br />
die Auftragspapiere gescannt, daher können<br />
die Daten für die automatische Formatumstellung<br />
der Anlage direkt aus dem Mibe-Warenwirtschaftssystem<br />
übernommen werden.<br />
Ein motorischer Stellantrieb regelt die Anpassung<br />
der Führungsschienen, deshalb entsteht<br />
quasi keine Umrüstzeit. Der gleichmäßige und<br />
sichere Faltschachteltransport per Nockenband<br />
unterstützt die Positioniergenauigkeit<br />
und damit die präzise Beschriftung der Verpackung.<br />
Die Druckdaten aus dem ERP-System<br />
werden über die Steuerung des Scanware-Kamerasystems<br />
an den REA-JET-Controller weitergeleitet,<br />
der sie in Echtzeit aufbereitet und<br />
den Schreibköpfen zuweist. Eine Lichtschranke<br />
steuert den Startpunkt des Drucks, der Kameraaufnahme,<br />
des Auswurfs sowie der Längenvermessung<br />
der Faltschachtel. Ein weiterer<br />
Sensor überwacht die Produkte in der Gutspur<br />
und übernimmt die Auswurfgegenkontrolle.<br />
Universelle Drucktechnologie<br />
Pro Tag werden an der betreffenden Verpackungslinie<br />
bis zu 75 000 Faltschachteln serialisiert,<br />
daher ist ein leistungsstarkes Kennzeichnungssystem<br />
besonders wichtig. Der in<br />
die Track & Trace-Anlage integrierte Thermal-<br />
Inkjet-Drucker REA JET HR pro überzeugt mit<br />
hoher Verfügbarkeit, sehr guter Druckqualität<br />
und einfacher Bedienung, wie der bei Mibe für<br />
die Anlage zuständige Produktionsleiter Andreas<br />
Bauer berichtet. Das System ist universell<br />
einsetzbar und ermöglicht die hochaufgelöste<br />
Beschriftung saugfähiger und nicht saugender<br />
Oberflächen. Dank bewährter HP-Kartuschentechnologie<br />
ist der Codierer wartungsfrei<br />
und kennzeichnet ohne Verschleißteile<br />
mit stets gleichbleibender Präzision.<br />
Als zentrale Komponente eines Track & Trace-<br />
Systems ermöglicht der HR pro die durchgängige<br />
Serialisierung bei hoher Geschwindigkeit.<br />
Informationen werden direkt verarbeitet und<br />
gedruckt. Weil bei Mibe die Druckdaten automatisch<br />
vom Warenwirtschaftssystem übernommen<br />
werden, entfällt die manuelle Eingabe<br />
und Übertragungsfehler werden vermieden.<br />
Grundsätzlich bieten die Kennzeichnungssys-<br />
teme von REA JET flexible Konfigurations- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten für Schriftarten<br />
und Grafikeinbindungen. Die Geräte unterstützen<br />
True Type Fonts sowie den vollständigen<br />
Unicode-Zeichensatz und nutzen UTF 8 als<br />
Codierung für den Datenaustausch. Dadurch<br />
können nahezu alle weltweit verwendeten<br />
Schriftzeichen gedruckt und die entsprechenden<br />
Daten von der Maschinensteuerung oder<br />
externen ERP-Systemen verarbeitet werden.<br />
Die Qualität der maschinenlesbaren Codes erfüllt<br />
jederzeit die strengen Vorgaben der Pharmaindustrie.<br />
Alle derzeit global bekannten<br />
Markierungsvorschriften werden berücksichtigt<br />
und künftige Vorschriften können problemlos<br />
adaptiert werden. Zur Qualitätssicherung<br />
der gedruckten 1-D- und 2-D-Codes verwendet<br />
Mibe Prüfsysteme der Reihe Vericube<br />
von REA Verifier.<br />
Die Kennzeichnungsgeräte von REA JET können<br />
vollständig integriert und direkt oder über<br />
die Maschinensteuerung der Anlage (HMI) bedient<br />
werden. Datenstruktur und Kommunikationsschnittstelle<br />
sind in XML ausgeführt und<br />
basieren somit auf einem offenen IT-Standard.<br />
Die durchgängige Verwendung von XML bei<br />
der Geräteansteuerung ermöglicht eine vollständige<br />
Einbindung in die Bedienoberfläche<br />
der Gesamtanlage.<br />
Standortvorteil genutzt<br />
Die Unternehmensgruppe Dermapharm setzt<br />
auch zukünftig auf den Standort Deutschland.<br />
Daher können Apotheken, Krankenhäuser und<br />
der pharmazeutische Großhandel mit derzeit<br />
mehr als 1500 Produkten kurzfristig beliefert<br />
werden – ein klares Plus im internationalen<br />
Wettbewerb. Moderne Infrastruktur, hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter und ingenieurtechnisches<br />
Know-how waren auch beim aktuellen<br />
Projekt erfolgreich: Die erste Track & Trace-Anlage<br />
hat sich hervorragend bewährt, daher<br />
wurden jetzt für die Aktualisierung weiterer<br />
Verpackungslinien zehn weitere Anlagen von<br />
R. Deckert inklusive REA-JET-Technologie und<br />
Scanware-Kamera bestellt. Damit erfüllt Mibe<br />
bereits heute die Anforderungen des Gesetzgebers<br />
an die Fälschungssicherheit pharmazeutischer<br />
Produkte.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117reajet<br />
Autorin<br />
Sonja Britta Reber<br />
Head of Communications,<br />
Konnekt Public Relations & Marketing<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 31
IM FOKUS SERIALISIERUNG<br />
Serialisierung und Manipulationsschutz<br />
Die Uhr tickt<br />
Bei Medikamenten mit einem hohen Umsatz oder einem hohen<br />
Abgabepreis ist die Gefahr von Fälschungen besonders groß.<br />
Expertenschätzungen gehen davon aus, dass weltweit mehr<br />
als jedes zehnte Präparat gefälscht ist – bei Medikamenten<br />
im Internet sollen es sogar über 50 % sein. Die Folgen der<br />
Einnahme gefälschter Arzneimittel reichen vom Ausbleiben der<br />
therapeutischen Wirkung bis zur Verursachung von Todesfällen.<br />
Gefälschte Arzneimittel<br />
sind ein globales<br />
Problem. Mit der EU-<br />
Fälschungsschutzrichtlinie<br />
soll nun<br />
das Eindringen von<br />
Fälschungen in die<br />
legale Lieferkette<br />
von Arzneimitteln<br />
verhindert werden.<br />
Mit der Richtlinie 2011/62/EU – üblicherweise<br />
als EU-Fälschungsschutzrichtlinie oder<br />
Falsified Medicines Directive (FMD) bezeichnet<br />
– hat die Europäische Union einen Katalog von<br />
Maßnahmen präzisiert, der das Eindringen<br />
von Fälschungen in die legale Lieferkette von<br />
Arzneimitteln verhindern soll. Im Herbst 2015<br />
hat die EU-Kommission grundlegende technische<br />
Einzelheiten hinsichtlich der Ausgestaltung<br />
von Sicherheitsmerkmalen veröffentlicht.<br />
Diese Delegierte Rechtsakte wurde im<br />
Februar 2016 im Amtsblatt der Europäischen<br />
Union veröffentlicht und damit rechtsverbindlich.<br />
Alle Mitglieder der pharmalogistischen<br />
Prozesskette – Pharma- und beauftragte Lohnhersteller,<br />
Lohnverpacker, Großhandel und<br />
Apotheken – sind verpflichtet, bis zum 9. Februar<br />
2019 die EU-Richtlinie umzusetzen. Konkret<br />
bedeutet dies zweierlei: Jede Pharmaverpackung<br />
muss einen individuellen, serialisierten<br />
Code tragen, durch den sie weltweit zum<br />
Unikat wird; gleichzeitig muss jede Verpackung<br />
mit Hilfe geeigneter Tamper-Evidence-<br />
Verfahren gegen ein unerkanntes, vorzeitiges<br />
Öffnen oder Manipulieren geschützt werden.<br />
Konkretisiert wird dies durch die Norm<br />
DIN EN 16679:2015-03 „Verpackung – Merkmale<br />
zur Überprüfung von Manipulationen an<br />
Arzneimittelverpackungen“, die die Anwendung<br />
der Richtlinie 2011/62/EU unterstützt.<br />
Verschiedene Versiegelungsoptionen sind geeignet,<br />
ein unbemerktes Öffnen und Wiederverschließen<br />
von Verpackungen zu verhindern<br />
und so maximale Manipulationssicherheit zu<br />
gewährleisten. Hierzu zählen z. B. Faserrissetiketten,<br />
die beim Öffnen irreversibel beschädigt<br />
werden oder Void-Folien, bei denen sich<br />
nach dem ersten Ablösen zuvor unsichtbare<br />
Texte oder Muster zeigen. Transparente,<br />
selbstklebende Siegeletiketten mit Reißverschlussperforation<br />
über den Einschublaschen<br />
von Faltschachteln haben als Tamper-Evi-<br />
32 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Mithilfe des Glanzsensors<br />
Glare können<br />
die Anwesenheit sowie<br />
mögliche Spende- oder<br />
Applizierungsfehler<br />
dieser Sicherheitslabels<br />
sofort erkannt werden<br />
Bis Februar 2019 muss jede Pharmaverpackung<br />
einen individuellen, serialisierten Code tragen,<br />
durch den sie weltweit zum Unikat wird. Gleichzeitig<br />
muss jede Verpackung mithilfe geeigneter<br />
Tamper-Evidence-Verfahren gegen ein unerkanntes,<br />
vorzeitiges Öffnen oder Manipulieren geschützt<br />
werden.<br />
dence-Sicherheitsfunktion den Vorteil, weder<br />
das Design der Verpackung zu beeinträchtigen<br />
noch vorgeschriebene Beschriftungen zu überdecken.<br />
Mit der Richtlinie 2011/62/EU und der Norm<br />
16679:2015-03 ist der Startschuss im Wettlauf<br />
gegen Produktpiraterie und Medikamentenfälschung<br />
gefallen – allerdings haben ihn<br />
viele noch nicht gehört. Brancheninsider berichten,<br />
dass selbst global tätige Hersteller<br />
längst nicht in allen Aspekten der Serialisierung<br />
und der Tamper-Evidence-Umsetzung<br />
auf die Zielgerade eingebogen sind – ganz zu<br />
schweigen von kleinen und mittelständischen<br />
Marktteilnehmern, die teilweise noch in den<br />
Startlöchern sitzen. Zu erklären ist dies u. a.<br />
mit dem großen Umfang der Richtlinie, der<br />
Komplexität der darin genannten Anforderungen<br />
und dem Fehlen von Ansprechpartnern,<br />
die als „Kümmerer“ neben integrierten Komplett-Sicherheitssystemen<br />
auch das notwendige<br />
Know-how für die praxisgerechte Umsetzung<br />
bieten.<br />
Intelligente Sensorlösungen<br />
Zur Serialisierung der einzelnen Verpackungen<br />
werden diese mit einem Data-Matrix-Code individuell<br />
gekennzeichnet. Vor dem Befüllen<br />
der Verpackung, z. B. mit Tabletten, die in Blistern<br />
primärverpackt sind, wird die Kodierung<br />
im laufenden Verpackungsstrom mithilfe von<br />
kamerabasierten Codelesern der Produktfamilie<br />
Lector 630 erfasst – zum einen, um ihre maschinelle<br />
Lesbarkeit zu prüfen und zum anderen,<br />
um die verschlüsselten Inhalte zu verifizieren.<br />
Bei Bedarf stehen für die Identifikation<br />
von ergänzenden Barcodes geeignete CLV-Laserscanner<br />
zur Verfügung.<br />
In der Regel werden Faltschachteln aus vorgeschnittenen<br />
und vorgestanzten Zuschnittformaten<br />
hergestellt. Sind diese mit fluoreszierenden<br />
Markierungen gekennzeichnet, kann<br />
zudem die Authentizität der Verpackung mit<br />
Lumineszenzsensoren, wie dem LUT9, überprüft<br />
werden. Dies ist sowohl stichprobenartig<br />
vor dem Einsetzen in das Zuführmagazin der<br />
Verpackungsmaschine möglich als auch kontinuierlich<br />
und zu 100 %, wenn der Sensor jeden<br />
Zuschnitt einzeln beim Abzug aus dem Magazin<br />
abtastet. Das Bedruckungsmuster, die<br />
Farbgebung und die Beschaffenheit des Trägermaterials<br />
haben keinen Einfluss auf die Sicherheit<br />
und Verfügbarkeit der Verpackungsauthentifizierung.<br />
Nach der erfolgten Serialisierung im Sinne der<br />
Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU muss<br />
jede dieser Sekundärverpackungen nach dem<br />
Befüllen so manipulationssicher verschlossen<br />
werden, dass ein Öffnen oder Manipulieren<br />
der Verpackung spätestens vom abgebenden<br />
Apotheker erkannt und das Medikament<br />
schadlos aus dem Verkehr gezogen werden<br />
kann. Zahlreiche Hersteller lösen die Tamper-<br />
Evidence-Sicherheitsfunktion mit transparenten,<br />
selbstklebenden Siegel-Etiketten mit<br />
Reißverschlussperforation. Diese werden bei<br />
hohen Prozessgeschwindigkeiten maschinell<br />
über die Einschublaschen der Faltschachteln<br />
aufgebracht. Mithilfe des Glanzsensors Glare<br />
können die Anwesenheit sowie mögliche<br />
Spende- oder Applizierungsfehler dieser Sicherheitslabels<br />
sofort erkannt werden. Hierbei<br />
unterscheidet der Sensor mit höchster Zuverlässigkeit<br />
zwischen der deutlichen Reflexion<br />
der Kunststoffoberfläche des Labels und dem<br />
diffusen Remissionsverhalten der raueren<br />
Oberfläche des Verpackungsmaterials.<br />
Korrekt befüllt und korrekt verschlossen werden<br />
sekundärverpackte Medikamente im<br />
nachfolgenden Schritt in Tertiärverpackungen<br />
zusammengeführt. Bei dieser Aggregation<br />
muss sowohl eine vollständige Befüllung erfolgen<br />
als auch jede Schachtel identifiziert<br />
und dieser Umverpackung zugeordnet werden,<br />
um sie später gegebenenfalls zurückverfolgen<br />
zu können. Der kamerabasierte Codeleser<br />
Lector 650 kann „mit einem Blick“ sowohl<br />
die komplette Befüllung detektieren als auch<br />
die Data-Matrix-Codes aller Schachteln simultan<br />
identifizieren.<br />
Zukunftssicher gelöst<br />
EU-Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU,<br />
Delegierte Rechtsakte, DIN EN 16679:2015-03<br />
zur Unterstützung bei der Umsetzung – im<br />
Kampf gegen Arzneimittelfälschungen und<br />
Verpackungsmanipulationen sind die Details<br />
zur Ausgestaltung von Sicherheitsmerkmalen<br />
und entsprechenden Vorrichtungen, mit denen<br />
diese überprüft werden können, klar definiert.<br />
Die Sensor- und Sicherheitssysteme von<br />
Sick gewährleisten für sämtliche Teilnehmer<br />
der pharma- und verpackungslogistischen<br />
Prozesskette hochgradig zukunfts- und investitionssichere<br />
Lösungskonzepte.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117sick<br />
Autor<br />
Marco Kaiser<br />
Industry Manager Consumer Goods,<br />
Sick<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 33
PRODUKTION<br />
Leitfähigkeit, pH-Wert und Sauerstoffkonzentration präzise erfasst<br />
Intelligente Sensoren für<br />
hygienische Prozesse<br />
Neben den strengen regulatorischen Vorschriften und<br />
hohen Qualitätsansprüchen spielen bei der Herstellung von<br />
pharmazeutischen Produkten die steigende Digitalisierung,<br />
die geforderte Produktivität sowie die Reduzierung von<br />
Betriebskosten über den kompletten Lebenszyklus eine<br />
immer größere Rolle. Um die Hersteller bei der Erreichung<br />
dieser Anforderungen zu unterstützen, hat Endress+Hauser<br />
in jüngster Zeit eine Vielzahl an Sensoren für hygienische<br />
und sterile Applikationen in den Markt eingeführt.<br />
Mit dem pH-Sensor Memosens CPS171D,<br />
dem Sauerstoffsensor Memosens COS81D<br />
und dem Leitfähigkeitssensor Memosens<br />
CLS82D stehen für die wichtigsten Messparameter<br />
Sensoren zur Verfügung, die sich durch<br />
präzise und stabile Messwerte auszeichnen<br />
und den neuesten, hygienischen und regulatorischen<br />
Anforderungen entsprechen. Sämtliche<br />
Sensoren basieren auf der digitalen Memosens-Technologie.<br />
Dabei wird der Messwert<br />
bereits im Sensor digitalisiert und kontaktlos<br />
über Induktion an den Messumformer<br />
übertragen. Feuchtigkeit und Korrosion, die<br />
den Messwert verfälschen oder zum Ausfall<br />
der Messstelle führen könnten, haben keine<br />
Chance. Daraus resultiert eine hohe Sicherheit<br />
in der Datenübertragung, was die Verfügbarkeit<br />
der Messstelle und die Prozesssicherheit<br />
signifikant erhöht.<br />
Außerdem speichern die digitalen Sensoren<br />
mit Memosens-Technologie Kalibrier-, Sensorund<br />
Prozessdaten. Dadurch lassen sie sich mit<br />
der Software Memobase Plus unter optimalen<br />
Bedingungen im Labor kalibrieren und regenerieren.<br />
Das erhöht nicht nur die Lebensdauer<br />
der Sensoren, sondern vereinfacht die Inbetriebnahme<br />
und Wartung deutlich und reduziert<br />
Prozessstillstände auf ein Minimum. Der<br />
Austausch vorkalibrierter Sensoren im Feld<br />
geht dank Bajonettverschluss und automatischer<br />
Sensorerkennung in kürzester Zeit und<br />
die gespeicherten Daten können für vorausschauende<br />
Wartung und zur Prozessoptimierung<br />
genutzt werden. Neben der Kalibrierung<br />
ermöglicht die Software Memobase Plus ein<br />
intelligentes Sensor- und Qualitätsmanagement<br />
und hilft so die Betriebskosten weiter zu<br />
senken.<br />
Alle Sensoren verfügen über eine kompakte<br />
Bauform und sind im 12-mm-Design mit PG-<br />
Verschraubung erhältlich. Sie eignen sich also<br />
sowohl für Labormessungen als auch für Technikums-<br />
und Produktionsanlagen. Durch den<br />
Einsatz der gleichen Technologie werden einheitliche<br />
Messergebnisse erzielt, was eine<br />
schnellere Übertragbarkeit vom Laborverfahren<br />
auf die großtechnische Produktionsanlage<br />
erlaubt und eine optimierte Prozesssteuerung<br />
ermöglicht. Dabei können die Sensoren zum<br />
Beispiel in Benchtop-Fermentern entweder direkt<br />
eingesetzt oder mithilfe von statischen<br />
oder Wechselarmaturen, wie der Unifit<br />
CPA442 oder der Cleanfit CPA875, einfach und<br />
Der pH-Sensor Memosens<br />
CPS171D wurde<br />
speziell für den Einsatz<br />
in Biotechprozessen<br />
entwickelt<br />
Die aktuell eingeführten pH-, Leitfähigkeits- und<br />
Sauerstoffsensoren erfüllen die strengen hygienischen<br />
Anforderungen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />
34 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
sicher in Tanks und Rohrleitungen eingebaut<br />
werden.<br />
Die Memosens-Technologie ermöglicht die<br />
Kombination eines jeden Sensors mit jedem<br />
Mitglied der Messumformerplattform Liquiline:<br />
vom Einzel- bis zum Multiparameter-Gerät,<br />
ob Feldgehäuse aus Edelstahl, Schaltschrankeinbau,<br />
einfaches Handmessgerät<br />
oder direkter Anschluss an einen Computer<br />
mit der Software Memobase Plus. Memosens<br />
und Liquiline bieten eine hohe Flexibilität<br />
beim Einbau und bei der Integration in übergeordnete<br />
Prozessleitsysteme. Außerdem erhöhen<br />
sie die Bediensicherheit durch ihre einheitliche,<br />
benutzerfreundliche Handhabung<br />
und Menüführung und reduzieren Lagerkosten<br />
dank identischer Hardwaremodule für die<br />
gesamte Plattform.<br />
Experte für Fermentationen<br />
Der Erfolg biotechnologischer Prozesse wie<br />
Fermentation oder Zellkultivierung hängt<br />
stark davon ab, dass optimale Lebensbedingungen<br />
für die Mikroorganismen oder Zellkulturen<br />
herrschen. Die wichtigsten Parameter in<br />
Fermentationsprozessen müssen deshalb<br />
konsequent überwacht werden. Dazu zählt vor<br />
allem auch der pH-Wert. Denn eine maximale<br />
Ausbeute und Produkte in höchster Qualität<br />
lassen sich nur in einem sehr engen pH-Bereich<br />
erzielen. Mit dem speziell für Bioreaktoren<br />
entwickelten Sensor Memosens CPS171D<br />
ist jeder Batch zu jeder Zeit auf der sicheren<br />
Seite. Das speziell für die hohen Anforderungen<br />
in Biotechprozessen entwickelte pH-sensitive<br />
Glas und das innenliegende Gel machen<br />
den pH-Sensor Memosens CPS171D besonders<br />
widerstandsfähig und langzeitstabil.<br />
Auch nach Cleaning in Place (CIP), Sterilization<br />
in Place (SIP) und Autoklavieren bei bis zu<br />
140 °C liefert er zuverlässige und exakte Messwerte.<br />
Der Memosens CPS171D hat ein pharmakonformes<br />
hygienisches Design und bietet<br />
alle erforderlichen Zulassungen und Zertifikate<br />
für hygienische Anwendungen und zu Biokompatibilität,<br />
wie z. B. Zytotoxizität und Bioreaktivität<br />
nach USP Class VI. Der integrierte<br />
Druckindikator zeigt frühzeitig an, wann ein<br />
Sensor getauscht werden muss und mithilfe<br />
der Software Memobase Plus und den gespeicherten<br />
Prozess- und Kalibrierdaten kann bewertet<br />
werden, ob sich der Sensor für einen<br />
weiteren Batch nutzen lässt.<br />
Optischer Sauerstoffsensor<br />
Die Hauptanwendungen der Sauerstoffmessungen<br />
lassen sich generell in zwei Kategorien<br />
unterscheiden, die Messung der Abwesenheit<br />
Der optische Sauerstoffsensor Memosens COS81D<br />
bietet geringsten Wartungsaufwand in Anwendungen<br />
der Lebensmittel- und Life-Sciences-<br />
Industrie<br />
von Sauerstoff aus Sicherheitsaspekten und<br />
zum Schutz von Zwischen- und Endprodukten<br />
sowie die Messung der Konzentration des Sauerstoffs<br />
zur optimalen Prozessüberwachung<br />
und -steuerung. Die Produktqualität und Ausbeute<br />
bei Zellkultivierungen und Fermentationsprozessen<br />
wird neben dem pH-Wert maßgeblich<br />
durch die Sauerstoffkonzentration bestimmt.<br />
Der neue Sauerstoffsensor Memosens<br />
COS81D basiert auf der optischen Fluoreszenzmethode<br />
und liefert sehr präzise und<br />
stabile Messwerte selbst bei härtesten Prozessbedingungen<br />
wie CIP, SIP und Autoklavierung<br />
bis zu 140 °C. Der Sensor verfügt über ein<br />
optisches Referenzsystem, das zur Selbstüberwachung<br />
eingesetzt wird. Dadurch kann die<br />
Qualität des Messwerts über lange Zeit gewährleistet<br />
werden und Wartungsintervalle<br />
lassen sich auf ein Minimum reduzieren. Die<br />
Eignung für hygienische und pharmazeutische<br />
Anwendungen aller medienberührenden<br />
Materialien und des Sensordesigns wurde<br />
durch umfangreiche Tests nachgewiesen und<br />
alle notwendigen Konformitätserklärungen<br />
und Zertifikate sind erhältlich (z. B. EHEDG,<br />
FDA und USP).<br />
Ein weiterer Vorteil des Memosens COS81D ist<br />
die einfache Kalibrierung. Diese kann mithilfe<br />
des 100 % sauerstofffreien, gebrauchsfertigen<br />
Nullpunktgels COY8 im Feld erfolgen oder unter<br />
optimalen Bedingungen im Labor mit Memobase<br />
Plus durchgeführt werden.<br />
Vorteilhafte Materialkombination<br />
Die elektrische Leitfähigkeit muss bei der Herstellung<br />
von Arzneimitteln in einem weiten<br />
Bereich gemessen werden, von niedrigsten<br />
Werten bei der Überwachung der Wassergüte<br />
oder bei Spülvorgängen mit Reinstwasser bis<br />
hin zu mittleren bis hohen Werten bei Konzentrationsmessungen<br />
und Phasentrennungen<br />
im Prozess. Beim Leitfähigkeitssensor Memosens<br />
CLS82D kompensieren Sensoren mit vier<br />
Die Besonderheit des Leitfähigkeitssensors<br />
Memosens CLS82D ist sein innovatives Sensorelement<br />
aus Keramik mit Platinelektroden<br />
Elektroden Polarisationseffekte, die bei hohen<br />
Leitfähigkeitswerten auftreten und zu verfälschten<br />
Messergebnissen führen. Die Kompensation<br />
sorgt für konstant zuverlässige Werte<br />
über den gesamten Messbereich.<br />
Die Besonderheit des neuen Memosens-Sensors<br />
ist sein Sensorelement aus Keramik mit<br />
Platinelektroden. Der Vorteil dieser Materialkombination<br />
ist, dass Keramik und Platin ein<br />
sehr ähnliches Verhalten bei Temperaturveränderungen<br />
aufweisen und sich dadurch<br />
gleichmäßig ausdehnen bzw. zusammenziehen.<br />
So entstehen keine Spalten und Keime<br />
oder Wasser haben keine Chance einzudringen.<br />
Das hygienische Sensordesign garantiert<br />
nicht nur gute Reinigbarkeit, sondern sogar<br />
aseptische Hygiene. Der Sensor ist autoklavierbar<br />
sowie CIP- und SIP-beständig und sämtliche<br />
Zertifikate und Zulassungen für hygienische<br />
(EHEDG, 3-A) und pharmazeutische (FDA,<br />
USP, ASME BPE) Anwendungen sind verfügbar.<br />
Maßstäbe in Sachen Prozesssicherheit setzt<br />
der Sensor auch dank einer für den Memosens<br />
CLS82D entwickelten Elektrodenverbindungsüberwachung.<br />
Sie sorgt dafür, dass am Messumformer<br />
sofort eine Meldung angezeigt<br />
wird, sollte je die Verbindung zwischen den<br />
Elektroden des Sensors und der Elektronik im<br />
Sensorkopf unterbrochen sein. Zusammen mit<br />
den erweiterten Diagnosefunktionen der Memosens-Technologie<br />
ist eine lückenlos sichere<br />
Überwachung der gesamten Messkette garantiert.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117endress<br />
Autor<br />
Dr. Michael Weiß<br />
Product Management,<br />
Endress+Hauser Conducta<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 35
PRODUKTION<br />
Reinstmedienlösungen für Richter-Helm<br />
Installation im<br />
laufenden Betrieb<br />
Richter-Helm ist spezialisiert auf die Auftragsentwicklung und<br />
-herstellung biopharmazeutischer Wirkstoffe. Randvolle Auftragsbücher<br />
brachten das Unternehmen an die Kapazitätsgrenze und<br />
verlangten einen Austausch der bestehenden Reinstmediensysteme.<br />
Mit BWT Pharma & Biotech fand sich der richtige Partner für<br />
die anspruchsvolle Planung und Integration der neuen Systeme.<br />
Rekombinante Proteine, Plasmid-DNA und<br />
Impfstoffe in mikrobiellen Systemen – Richter-<br />
Helm produziert biopharmazeutische Wirkstoffe<br />
für klinische Studien und den internationalen<br />
Markt. Die Kundenliste des hoch spezialisierten<br />
Unternehmens mit Sitz im schleswig-holsteinischen<br />
Bovenau beinhaltet namhafte<br />
Firmen der internationalen Pharma- und<br />
Biotech-Branche; vom Großunternehmen bis<br />
zu spezialisierten Start-ups mit engem Produktportfolio.<br />
Die hohe Anzahl der im Kundenauftrag<br />
durchgeführten Produktionsprojekte<br />
führt zu entsprechend hohem Bedarf an<br />
Reinstmedien wie Wasser in WFI-Qualität oder<br />
Reinstdampf zur Sterilisation und Reinraumbefeuchtung.<br />
Die 5000 m 2 große Mehrzweck-Produktionsanlage<br />
in Bovenau ist eines der modernsten<br />
Zentren für mikrobielle Produktion in Europa.<br />
Die Anlage erfüllt alle GMP-Richtlinien und<br />
wurde konsequent gemäß den strengen Anforderungen<br />
der FDA und EMA konstruiert. Bei<br />
Planung, Koordination und Ausführung der<br />
Reinstmediensysteme baut man in Bovenau<br />
seit 2002 auf die über 50-jährige Expertise von<br />
BWT Pharma & Biotech. „Durch die internationale<br />
Ausrichtung müssen wir bei Richter-Helm<br />
alle erdenklichen Qualitäts- und Herstellungsrichtlinien<br />
der unterschiedlichsten regulatorischen<br />
Behörden berücksichtigen und erfüllen.<br />
Bei unseren Reinstmediensystemen verlassen<br />
wir uns seit Jahren auf das Know-how von<br />
BWT. Nach vielen guten Erfahrungen, zuletzt<br />
2012 beim Ausbau unserer Reinstwasseranlagenkapazität,<br />
war für uns von Beginn der Planungsphase<br />
an klar, dass BWT ein geeigneter<br />
Richter-Helm in Bovenau erzeugt WFI und Reinstdampf mit Multitron und Vapotron von BWT sicher<br />
und hocheffizient<br />
Partner für unseren Kapazitätsausbau ist. Unter<br />
anderem führten die schnellen Reaktionszeiten<br />
im After-Sales-Bereich zu dieser Einschätzung“,<br />
erklärt Dr. Philipp Göpel, Betriebsleiter<br />
in Bovenau.<br />
Anspruchsvolle Aufgabenstellung<br />
Die Installation der beiden neuen Anlagen –<br />
Multitron zur Herstellung von WFI und Vapotron<br />
zur Reinstdampferzeugung – stellte das<br />
BWT-Team in Bovenau vor anspruchsvolle Herausforderungen.<br />
So erfolgte die Integration<br />
der Systeme unter sehr beengten Platzverhältnissen,<br />
noch dazu bei laufendem Produktionsbetrieb.<br />
Für einen möglichst reibungslosen<br />
Projektablauf stellte BWT zu Beginn des Projekts<br />
einen Qualitäts- und Projektplan auf, der<br />
die Qualitätskontrolle, den Umfang und die<br />
Verantwortlichkeiten genau regelte. Zudem<br />
wurde das gesamte Projekt von einem Validierungsingenieur<br />
begleitet, der den Projektablauf<br />
von der URS (User Requirement Specification)<br />
bis zum FAT/SAT koordinierte. Diese planmäßige<br />
und bewährte Vorgehensweise stellte<br />
36 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
in Reinräumen herstellen. In Sekundenschnelle<br />
stellt die Anlage die komplette Gesamtleistung<br />
zur Verfügung. Die Funktionalität des Vapotron<br />
entspricht dem Prinzip der ersten Kolonne<br />
einer Multieffekt-Destillationsanlage.<br />
Die identische Technologie ermöglicht somit<br />
einen sehr energieeffizienten Betrieb sowie einen<br />
möglichst gleichmäßigen Reinstdampfdruck<br />
zur Einspeisung in das Reinstdampfnetz.<br />
Gemäß EN 285 zur Sterilisation in Autoklaven<br />
wurde die Anlage für Richter-Helm zusätzlich<br />
mit einer Entgasungsstufe ausgerüstet.<br />
Die Sensoren sämtlicher funktions- und qualitätsrelevanter<br />
Parameter werden regelmäßig überprüft<br />
und kalibriert<br />
eine rasche Installation und Inbetriebnahme<br />
vor Ort in Bovenau sicher. „Ein längerer Produktionsstopp<br />
stand nicht zur Debatte. Die<br />
vereinbarten minimalen Stillstandzeiten wurden<br />
von BWT eingehalten. Verlässlichkeit ist<br />
für uns der wesentlichste Parameter in der Zusammenarbeit<br />
mit unseren Lieferanten“, erklärt<br />
Betriebsleiter Dr. Göpel. „Hinzu kommen<br />
die hohe fachliche Qualifikation und die lösungs-<br />
und kundenorientierte Arbeitsweise<br />
der BWT-Mitarbeiter.“<br />
Kurz & bündig<br />
Die beiden Anlagen im Überblick<br />
Die Multieffekt-Destillationsanlagen Multitron<br />
mit bis zu acht Kolonnen zeichnen sich<br />
durch hohe Effizienz dank optimiertem<br />
cGMP-Design aus. Die Anlagen sind kompakt<br />
gebaut, alle Teile sind auf einem rostfreien<br />
Rahmen befestigt. Der Wartungsaufwand<br />
ist minimal, da keine bewegten Teile<br />
vorhanden sind. Durch bewährte Destillationstechnik<br />
besitzen die Anlagen eine hohe<br />
Zuverlässigkeit bei gleichzeitig geringem<br />
Heizdampf- und Kühlwasserverbrauch. Die<br />
Anlagen verfügen über orbital geschweißte<br />
Schweißnähte und ein glattes Oberflächen-<br />
Polishing. Die einfache Bedienung per SPS-<br />
Steuerung erfolgt über einen Touchscreen.<br />
Für einen einfachen Transport und problemlose<br />
Inbetriebnahme wird der Multitron auf mehreren<br />
kompakten Rahmen vormontiert<br />
Hohe Effizienz<br />
Die Mehrkolonnen-Destillationsanlage Multitron<br />
ist speziell für besonders hohe Energie -<br />
effizienz ausgelegt und erzeugt zuverlässig<br />
Wasser in WFI-Qualität, das von Richter-Helm<br />
für die Produktion hochwertiger biopharmazeutischer<br />
Wirkstoffe für Injektabilia benötigt<br />
wird. Multitron-Destillationsanlagen bestehen<br />
aus mindestens einer bis maximal acht<br />
Kolonnen und können speziell auf den jeweiligen<br />
Bedarf und die Erfordernisse vor Ort angepasst<br />
werden. Bei Richter-Helm wurde eine<br />
Fünf-Kolonnen-Lösung realisiert, die mit einer<br />
automatischen Leistungsregelung versehen<br />
ist. Die Leistungsabgabe wird je nach Füllstand<br />
im Tank automatisch zwischen 20 und<br />
100 % geregelt. Weil die Anlage nicht ständig<br />
im Start-Stopp-Modus gefahren wird und sich<br />
nicht bei jedem Start selbst beproben muss,<br />
fällt auch der WFI-Verwurf deutlich geringer<br />
aus. Überflüssige Kosten werden eingespart.<br />
Mit dem Vapotron-Reinstdampferzeuger lässt<br />
sich steriler und pyrogenfreier Reinstdampf<br />
für die Sterilisation sowie die Luftbefeuchtung<br />
Die Aqu@view-Software-Module (Siemens<br />
oder Rockwell) sind validiert. Eine optionale<br />
Leistungsregelung von 20 bis 100 % sorgt<br />
für einen optimierten und energieeffizienten<br />
Betrieb.<br />
Die Reinstdampfanlage Vapotron überzeugt<br />
durch ihre schnelle Reaktionszeit. Sie liefert<br />
auch bei hohen Abnahmemengen einen<br />
konstanten Reinstdampfdruck. Ein in die Kolonne<br />
integrierter DTS-Wärmetauscher sorgt<br />
für geringeren thermischen Stress und hohe<br />
Lebensdauer des Wärmetauschers. Die Bauform<br />
ist kompakt, die Bedienung erfolgt<br />
über ein 7"-Panel.<br />
Alles im Blick<br />
Die neuen Anlagen von Richter-Helm sind mit<br />
dem Aqu@view-Steuerungskonzept von BWT<br />
ausgerüstet, mit dem sämtliche Prozesse über<br />
ein Touchscreenpanel komfortabel gesteuert,<br />
visualisiert und überwacht werden können.<br />
Die Leistungsregelung erfolgt entweder über<br />
im Leitsystem hinterlegte Parameter oder direkt<br />
vor Ort an der Anlage. Die Datenanknüpfung<br />
basiert auf Open-Modbus-TCP/IP-Protokoll.<br />
Über das Modul Audit Trail werden sämtliche<br />
Bedienvorgänge exakt dokumentiert – für<br />
einen optimalen Überblick und mehr Sicherheit<br />
im Produktionsprozess.<br />
Sicherheit gewährleistet<br />
Die installierten Anlagen Multitron und Vapotron<br />
entsprechen den Anforderungen von FDA,<br />
cGMP, GAMP, USP und Ph. Eur. Das Design und<br />
die Dokumentation der Systeme basieren auf<br />
den ISPE-Richtlinien für Water and Steam Systems<br />
sowie Commissioning and Qualification.<br />
Zudem sind die Anlagen CE-gekennzeichnet<br />
gemäß den Vorschriften von PED, EMC, LV und<br />
den Maschinenrichtlinien.<br />
Zusätzlich bietet BWT unter dem Begriff<br />
Aqu@service ein modulares, herstellerunabhängiges<br />
Dienstleistungsprogramm rund ums<br />
Thema Reinstmediensysteme. Damit sollen<br />
Ausfallzeiten minimiert und die Verfügbarkeit<br />
von Reinstmedienanlagen erhöht werden.<br />
Zum Beispiel durch die weltweite Verfügbarkeit<br />
von Ersatzteilen und bedarfsgerechten<br />
Services.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117bwt<br />
Autor<br />
Andreas Ville<br />
Prozessingenieur,<br />
BWT Pharma & Biotech<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 37
PRODUKTION<br />
Kompakte Reinraumstation<br />
Die Reinraumstation Cleanboy<br />
von Spetec bringt Reinheit genau<br />
an den Arbeitsplatz, wo sie benötigt<br />
wird. Reinheit in technischem<br />
Sinn heißt, klassifizierte Reinraumbedingungen.<br />
Für die Reinraumstation<br />
Cleanboy wird ein<br />
Hepa-Filter des Typs H 14 verwendet.<br />
Dieser besitzt einen Abscheidegrad<br />
von 99,995 %. Das bedeutet,<br />
dass der Filter bei einer Partikelgröße<br />
von 0,12 μm (nach<br />
MPPS) mindestens 99,995 % aller<br />
Partikel herausfiltert. Bei einer<br />
Partikelgröße von 0,3 μm liegt der<br />
Abscheidegrad bei ca. 99,9995 %.<br />
Durch den Einsatz des Filters H 14<br />
verfügt der Cleanboy über einen<br />
Isolationsfaktor von 104. Das<br />
heißt, die Luftqualität in der Reinraumstation<br />
wird gegenüber der<br />
Umgebung mindestens um das<br />
10 000-fache verbessert. Die Reinraumstation<br />
Cleanboy wird als<br />
Stand- oder Tischgerät angeboten.<br />
Der Cleanboy wird einfach<br />
über den mit Reinraumbedingungen<br />
zu versehenden Arbeitsplatz,<br />
über ein ganzes Gerät oder einen<br />
Versuchsaufbau gestellt, wodurch<br />
das Arbeiten in praktisch<br />
partikelfreier Atmosphäre ermöglicht<br />
wird. Das darin verbaute Laminar-Flow-Modul<br />
mit dem Hepa-Filter<br />
H14 wird von einem<br />
PVC-Streifen-Vorhang umschlossen<br />
und schließt dadurch bündig<br />
mit der Arbeitsfläche ab.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117spetec<br />
CIP-fähige Rohrverbindungen<br />
Rohrverbindungssysteme<br />
von Linnemann<br />
unterstützen<br />
den<br />
Anlagenbauer bei<br />
der Einhaltung<br />
von Vorgaben entsprechend<br />
GMP<br />
bzw. Good<br />
Manufacturing Prac tice. Durch ihre hygienegerechte Konstruktion<br />
sind die Rohrverbindungen CIP-fähig. Die Flanschanschlüsse sind nahezu<br />
spaltfrei und ein Medienkontakt im Bereich der Flanschdichtung<br />
wird weitestgehend ausgeschlossen. Zum Produktprogramm<br />
gehören auch geeignete Dichtungen und Edelstahlteile, deren Materialqualitäten<br />
und Oberflächengüten den hohen Reinigungsbelastungen<br />
durch Säuren und hohe Temperaturen selbst bei großem Mediumsdruck<br />
bestens standhalten. Für die Flansch-Spannringe liegt eine<br />
Bauteilprüfungsbescheinigung des TÜV vor. Zugehörige FDA- und<br />
USP-Konformitätsbeschei nigungen sind ebenfalls lieferbar wie Werkszeugnisse<br />
„2.1“ und „2.2“ sowie Abnahmeprüfzeugnisse „3.1“ nach<br />
EN 10204:2004.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117linnemann<br />
38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Tablettierbare Omega-3-Fettsäuren<br />
Das Omega-3-Pulver von Stern -<br />
vitamin ermöglicht eine einfache<br />
und wirtschaftliche Tablettenherstellung.<br />
Jedes Pharma - und Healthcare-Unternehmen<br />
kann die<br />
Tabletten auf den klassischen Anlagen<br />
selbst pressen, während die<br />
bislang üblichen Softgel-Kapseln<br />
in der Regel in Lohnproduktion<br />
hergestellt werden. Das Omega-3-Pulver<br />
von Sternvitamin<br />
punktet zudem bei der Anwenderfreundlichkeit.<br />
Die Tabletten<br />
sind geruchs- und geschmacksneutral,<br />
haben keinen unangenehmen<br />
Fischgeschmack und verursachen<br />
auch keine Reflux-<br />
Symptome wie unangenehmes<br />
Aufstoßen. Ein weiterer Vorteil:<br />
Das Pulver lässt sich problemlos<br />
mit anderen Wirkstoffen wie Vitaminen,<br />
Mineralstoffen oder Pflanzenextrakten<br />
kombinieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117sternvitamin<br />
Bildschirmschreiber erfüllt FDA-Vorschriften<br />
Flüssigkeiten<br />
exakt analysieren.<br />
Der Jumo Logoscreen 600 ist mit<br />
FDA-konformer Datenaufzeichnung<br />
und Manipulationserkennung<br />
ausgestattet. Mit dem Typenzusatz<br />
887 „Manipulationserkennung<br />
mit digitalem Zertifikat“<br />
verfügt das Gerät über eine TÜVgeprüfte<br />
Funktion zur Gewährleistung<br />
der Datensicherheit. Auf<br />
Basis eines digitalen Gerätezertifikats<br />
lässt sich nachweisen, dass<br />
die Registrierdaten nicht manipuliert<br />
wurden: weder im Gerät,<br />
noch während der Übertragung,<br />
noch bei der Auswertung. Dadurch<br />
hat der Anwender bei kritischen<br />
Audits einen sicheren<br />
Nachweis, dass keine Manipulation<br />
der aufgezeichneten Prozessdaten<br />
vorliegt. Mit dem Typenzusatz<br />
888 „FDA 21 CFR Part 11 mit<br />
digitalem Zertifikat“ erfüllt der<br />
Bildschirmschreiber darüber hinaus<br />
alle FDA-Anforderungen zur<br />
papierlosen digitalen Prozessdatenaufzeichnung<br />
in der Pharmaindustrie.<br />
Die PC-Security-Manager-Software<br />
erlaubt die Verwaltung<br />
von bis zu 50 Benutzern pro<br />
Gerät. Eine elektronische Unterschrift<br />
kann für ein Chargenprotokoll,<br />
einen Zeitbereich, oder bei<br />
der Abmeldung zugewiesen werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117jumo<br />
Memosens für<br />
Hochleistungsanalytik<br />
Erleben Sie ungekannte Benutzerfreundlichkeit,<br />
Kostenkontrolle und<br />
Sicherheit in der Flüssigkeitsanalyse<br />
mit der kontaktlosen, digitalen<br />
Memosens-Technologie.<br />
Memosens ist einfach<br />
Die Sensoren werden per Plug&Play<br />
angeschlossen und liefern sofort<br />
zuverlässige Werte. Die Kalibrierung<br />
erfolgt im Labor. In der Anlage vor<br />
Ort werden die Sensoren nur noch<br />
ausgetauscht. Das senkt die Kosten.<br />
Memosens erhöht die Sicherheit<br />
Der induktive Steckkopf beseitigt<br />
Feuchtigkeitsprobleme endgültig.<br />
Die digitale Signalübertragung zeigt<br />
eine fehlende Verbindung aktiv an.<br />
Sie können sofort reagieren.<br />
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Messtechnik GmbH+Co. KG<br />
Colmarer Straße 6<br />
79576 Weil am Rhein<br />
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www.de.endress.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 39
PRODUKTION<br />
CIP-fähiges Plattenfedermanometer<br />
»Wählen und gewinnen«<br />
Top-Produkt des Monats<br />
Mit dem Plattenfedermanometer PG43SA-S stellt Wika<br />
ein mechanisches Messgerät zur Drucküberwachung für<br />
Hygieneanwendungen zur Verfügung. Um das Risiko einer<br />
Produktkontamination durch Übertragungsflüssigkeit<br />
auszuschließen, arbeitet das Gerät mit einer frontbündig<br />
verschweißten Membran, die eine Druckübertragung<br />
ermöglicht. Das gemäß 3-A-Sanitary-Standard geprüfte<br />
Manometer mit Hygienic-Gehäuse ist CIP-, SIP- und Wash-<br />
Down-tauglich. Eine leicht zugängliche Nullpunktkorrektur<br />
auf der Oberseite des Gehäuses ermöglicht eine eventuelle<br />
Kalibrierung. Aufgrund seiner Überlastsicherheit<br />
hält das Gerät auch kritischen Prozessbedingungen stand.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117wika<br />
Datenlogger mit Funkübertragung<br />
TOP-<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
Jeden Monat stellen wir auf unserer Internetplattform<br />
prozesstechnik-online.de vier aus -<br />
gewählte, innovative Produkte zur Wahl zum<br />
Top-Produkt des Monats. Machen Sie mit!<br />
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monatlich einen unserer attraktiven Preise.<br />
Die Produkte aus allen Bereichen des Prozessanlagenbaus<br />
finden Sie unter www.prozesstechnik-online.de/<br />
top-produkt. Aus den 12 Gewinnerprodukten der<br />
einzelnen Monate wird schließlich das „Top-Produkt<br />
des Jahres“ gekürt.<br />
Doppelschneckenextruder in Hygienic Design<br />
Coperion hat den Doppelschneckenextruder<br />
ZSK Mv Plus überarbeitet.<br />
Im Zentrum dieser Überarbeitung<br />
stand der reduzierte<br />
Reinigungsaufwand der Anlage<br />
durch das aus Edelstahl gefertigte,<br />
offene Untergestell. Ebenfalls<br />
aus Edelstahl gefertigt sind die<br />
Granuliereinheit als auch der<br />
Antrieb. Damit entfallen im Vergleich<br />
zu herkömmlichen, luftgekühlten<br />
Motoren die Kühlrippen<br />
und der Reinigungsaufwand<br />
reduziert sich. Das Steuerungssystem<br />
basiert auf den Siemens<br />
SPS S7–1500-Komponenten und<br />
ermöglicht mit integrierter OPC-<br />
UA-Schnittstelle und Web-Interface<br />
den direkten Zugang zu den<br />
Daten der Anlage. Das spezifische<br />
Drehmoment der Anlage beträgt<br />
11,3 Nm/cm 3 und die maximale<br />
Schneckendrehzahl liegt bei<br />
1800 min -1 .<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117coperion<br />
Datatrace Datenlogger von CIK<br />
Solutions sind autarke, präzise<br />
Edelstahldatenlogger die in kritischen<br />
Herstellungs- und Qualitätssicherungsprozessen<br />
eingesetzt<br />
werden. Die Micropack<br />
Funkdatenlogger (MPRF) messen<br />
Temperatur, Feuchte und Druck<br />
eines Herstellungsprozesses oder<br />
im Produkt selber in Echtzeit.<br />
Sie werden mithilfe eines PCs und<br />
der Datatrace-Pro-Software zur<br />
Aufnahme von Messdaten konfiguriert<br />
und dann dem zu überwachenden<br />
Gut oder Prozess bei-<br />
gelegt. Die Daten werden bereits<br />
während der Aufzeichnung in<br />
Echtzeit per Funk an den PC<br />
gesendet, selbst dann wenn der<br />
Logger sich in einer geschlossenen<br />
Kammer wie z. B. einem<br />
Autoklaven befindet.<br />
Die intuitive und sichere DT-Pro-<br />
Software ist das Kernstück der<br />
MPRF-Prozessüberwachung und<br />
konfom mit GMP- und<br />
FDA-21 CFR 11-Richt linien.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117ciksolutions<br />
40 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Totraumfreies Inline-Gehäuse für Messgeräte<br />
Hygienischen, sterilen Arbeitsbedingungen kommt in der<br />
Prozess industrie eine große Bedeutung zu. Um Toträume sowie<br />
Spalten und Kanten zu vermeiden, verfügt<br />
das Aseptconnect von Labom über<br />
einen Aseptik Clamp-Anschluss<br />
nach DIN 11864,<br />
Form A. Dies erlaubt einen<br />
sterilen Anschluss von<br />
Druck- und Temperaturmessgeräten<br />
in fest verrohrten Anlagen.<br />
Das Inline- Gehäuse ist CIP- und<br />
SIP-fähig und zeichnet sich durch eine geringe<br />
Oberflächenrauheit aus: Diese liegt im Innenteil unter<br />
0,8 μm (optional 0,4 μm), an der Außenseite unter 0,8 μm<br />
und trägt somit ebenfalls zu einer besseren Reinigbarkeit<br />
bei. Aus Edelstahl 316L gefertigt, weist das Gehäuse einen<br />
Deltaferritgehalt von unter 0,5 % auf. Eine Anzahl an Rohrnennweiten<br />
nach DIN 11866 gewährleistet die Kom -<br />
patibilität mit verschiedensten Anlagen; dies beinhaltet<br />
sowohl DIN-, als auch ISO- und Zoll-Nennweiten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117labom<br />
SOLIDS EUROPEAN SERIES<br />
SCHÜTTGUT<br />
DORTMUND<br />
10. – 11. Mai 2017<br />
Messe Westfalenhallen<br />
Fachmesse für Granulat-, Pulverund<br />
Schüttguttechnologien<br />
Massendurchflussmessung im freien Fall<br />
Der Vasometer von Rembe<br />
Kersting ist ein hygienisches In -<br />
line-Messgerät zu Bestimmung<br />
des Massedurchflusses von frei<br />
fallenden Pulvern und Schüttgütern.<br />
Es nutzt die Zentripetalkraft<br />
über einem Messkegel in einem<br />
hermetisch dichten Edelstahlgehäuse<br />
ohne beweglichen Komponenten.<br />
Die Zumischung von Produkten<br />
nach vorgegebener Rezeptur<br />
wird möglich durch eine<br />
Dosierung mit einer Messunsicherheit<br />
von unter 0,5 %. Das dafür<br />
notwendige Sensorsystem ist<br />
außerhalb der Strömungskammer<br />
angeordnet. Das System ist<br />
totraumfrei, CIP- und SIP-fähig<br />
und lässt sich mit branchenüblichen<br />
Anschlüssen in bestehenden<br />
Prozessen nachrüsten. Mit einer<br />
DN-100-Rohrleitung können<br />
bis zu 6 t/h fließfähige Feststoffe<br />
unabhängig von Änderungen der<br />
Schüttdichte mit hoher Genauigkeit<br />
verwogen werden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117rembekersting<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 41
PRODUKTION<br />
Containment in der Tablettierung<br />
Lückenloser Schutz vor<br />
Kreuzkontamination<br />
Der Einsatz von hochpotenten Wirkstoffen in der <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
nimmt zu. Für Hersteller steigen damit die<br />
Anforderungen an die Reinigungsvalidierung und den<br />
Kontaminationsschutz. Wenn es um Patientensicherheit<br />
und Produktqualität geht, wird besonders das Risiko einer<br />
Kreuzkontamination zum Thema. Effektiven Schutz bei<br />
der Tablettierung bietet ein lückenloses Containment und<br />
dazu eine Wash-in-Place-Ausstattung.<br />
Sie sind ein Wachstumstreiber für die Arzneimittelindustrie:<br />
hochaktive pharmazeutische<br />
Wirkstoffe, kurz HPAPIs. Bis zum Jahr<br />
2022 soll der HPAPI-Markt laut Grand View Research<br />
von 11 Mrd. Euro (2014) auf voraussichtlich<br />
24 Mrd. Euro anwachsen. Grund dafür<br />
seien in erster Linie Fortschritte in der Tumortherapie<br />
und Hormonbehandlung. Eine<br />
Studie von Transparency Market Research<br />
prognostiziert, dass der globale Markt für<br />
hochwirksame Arzneistoffe bis 2018 um<br />
durchschnittlich rund 10 % wachsen wird. Im<br />
Vergleich dazu wird der Pharmamarkt insgesamt<br />
voraussichtlich nur um rund 6 % wachsen.<br />
Außerdem laufen in den kommenden Jahren<br />
vermehrt Patente für Arzneimittel mit<br />
hochpotenten Stoffen aus, sodass auch Generikahersteller<br />
ihr Investment in HPAPIs weiter<br />
steigern werden. Folglich steigen sowohl in<br />
den hochentwickelten Ländern als auch in den<br />
Sauber in allen Zwischenräumen: Beim automatisierten Waschen werden alle produktberührenden<br />
Teile des Prozessraums gereinigt<br />
Pharmerging Markets die Anforderungen an<br />
den Fertigungsprozess. Arzneimittelhersteller<br />
müssen sich auf häufigere Produktwechsel<br />
einstellen, bei denen toxische und hochaktive<br />
Substanzen eine Rolle spielen. Hierbei besteht<br />
grundsätzlich das Risiko, dass sich Wirkstoffrückstände<br />
in der Anlage auf andere Produkte<br />
übertragen. Die Toleranzen für solche Fälle von<br />
Kreuzkontamination liegen im Falle von HPA-<br />
PIs jedoch nahezu bei null.<br />
PDE-Grenzwerte auf dem Vormarsch<br />
Angesichts dieser Prognosen verwundert es<br />
kaum, dass das Thema Kreuzkontamination<br />
auch stärker in den Fokus der Regulierungsbehörden<br />
gerückt ist. Es taucht unter anderem in<br />
den 2015 überarbeiteten Kapiteln 3, 5 und im<br />
Annex 15 des EU-GMP-Leitfadens auf. Die Passagen<br />
betonen die Verantwortung von Unternehmen,<br />
toxikologische Bewertungen vorzunehmen<br />
und ein umfassendes Risikomanagement<br />
gegen Kreuzkontamination einzuführen.<br />
Die erforderliche Reinigungsvalidierung stellt<br />
allerdings für viele Unternehmen eine Herausforderung<br />
dar. Bisher war es zum Beispiel üblich,<br />
als Höchstwert für tolerierbare Rückstände<br />
ein Tausendstel der therapeutischen Dosis<br />
festzulegen. Verbreitet war auch die Regel,<br />
dass in einem Medikament maximal 10 ppm<br />
eines anderen Produktes enthalten sein dürfen.<br />
Mit den neuen Anforderungen werden jedoch<br />
die bisherigen Akzeptanzkriterien nach<br />
und nach obsolet, da sie die konkreten Wirkstoffe<br />
nicht hinreichend berücksichtigen.<br />
Stattdessen ist ein neuer Grenzwert auf dem<br />
Vormarsch in die pharmazeutische Praxis: der<br />
PDE- (Permitted Daily Exposure) oder alternativ<br />
ADE-Wert (Acceptable Daily Exposure). Er<br />
definiert die Dosis, die nach aller Wahrscheinlichkeit<br />
auch dann keine unerwünschten, adversen<br />
Effekte zeigt, wenn eine Person ein Leben<br />
lang dieser Dosis ausgesetzt ist. Hinweise<br />
für die Berechnung solcher Grenzwerte können<br />
Anwender zum Beispiel aus dem Anhang<br />
1 des EU-GMP-Leitfadens ableiten. Die zugehörige<br />
PDE-Leitlinie gilt seit dem 1. Dezember<br />
2015 für Firmen, die Humanarzneimittel oder<br />
42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Produktrückstände mithilfe einer Kombination<br />
aus Membranventilen und orbital geschweißten<br />
Leitungen nahezu ausgeschlossen.<br />
Vollständig gekapselt: Eine High-Containment-Anlage mit integriertem Prozess-<br />
Equipment bietet wirksamen Schutz vor Kreuzkontamination bis OEB Level 5<br />
Human- und Tierarzneimittel herstellen. Seit<br />
dem 1. Juni 2016 betrifft sie auch Betriebe, die<br />
ausschließlich Tierarzneimittel produzieren. In<br />
vielen Unternehmen muss die Expertise für<br />
die noch junge Validierungsmethode allerdings<br />
erst aufgebaut werden.<br />
Schutz vor Kontamination<br />
Um die Anforderungen an den Kontaminationsschutz<br />
in der Produktion zu erfüllen, sind<br />
vor allem passende technologische Konzepte<br />
erforderlich. Ein lückenloses Containment mit<br />
Wash-in-Place-Ausstattung hält man bei Fette<br />
Compacting für den wirksamsten Schutz vor<br />
Kreuzkontamination. Der Maschinenhersteller<br />
arbeitet intensiv an solchen Systemen, die sich<br />
vollständig in den Prozessablauf integrieren<br />
lassen und sämtliche Kontaminationsrisiken<br />
an den Anlagenkomponenten berücksichtigen.<br />
Ziel dabei ist, sämtliche Maschinenteile<br />
so auszulegen, dass Rückstände gar nicht erst<br />
anfallen beziehungsweise vollständig abwaschbar<br />
sind. Um das Risiko von Kreuzkontaminationen<br />
zu minimieren, wurden spezielle<br />
Designkonzepte verwirklicht. Sie beginnen bereits<br />
beim Aufbau der Anlage. Beispielsweise<br />
ist das Rohrsystem bei den waschbaren Tablettenpressen<br />
sehr übersichtlich gestaltet. Rohre<br />
lassen sich grundsätzlich nur schwer von innen<br />
auf Rückstände prüfen. Daher verwendet<br />
Fette ein Ein-Rohr-Leitungssystem, das das<br />
Wasser über eine einzige, gut kontrollierbare<br />
Leitung durch die Anlage führt.<br />
In der Tablettenpresse kann es vor allem dort zu<br />
Produktverschleppungen kommen, wo Maschinenteile<br />
ineinander übergehen, beispielsweise<br />
bei Ventilen, Dichtungen und geschweißten<br />
Verbindungen. Als Prozessapparat steht eine<br />
Tablettenpresse unter einem entsprechenden<br />
Druck. Das Pulver gelangt dadurch auch an Stellen,<br />
an denen man es kaum vermuten würde.<br />
Folglich müssen alle Komponenten präzise aufeinander<br />
abgestimmt und ihre Transferpunkte<br />
lückenlos dicht sein. Diese Anforderungen lassen<br />
sich zum Beispiel mit Doppelklappenventilen<br />
und Hohlprofildichtungen erfüllen. Bei<br />
waschbaren Systemen sorgt ein WiP-Center für<br />
optimale hygienische Ergebnisse. Hierbei sind<br />
Automatisierter Waschprozess<br />
Bei gekapselten Anlagen müssen einzelne<br />
Komponenten mit einem Programm erfasst<br />
und gewaschen werden. Um ein optimales Ergebnis<br />
zu erzielen, sind die Waschprogramme<br />
der Containment- und WiP-Tablettenpressen<br />
von Fette Compacting produktbezogen konfigurier-<br />
und speicherbar. Eine Besonderheit ist<br />
das Waschsystem aus sechs separaten Kreisläufen,<br />
durch das die Produkt- und Staubreste<br />
während des Waschzyklus vollständig gebunden<br />
werden. Ein spezielles Rotations- und<br />
Sprühdüsendesign sorgt dafür, dass das Reinigungsmittel<br />
in alle Bereiche des Prozessraums<br />
gelangt. Besonders schwer zugängliche Nischen<br />
kann der Bediener mit einer Handsprühpistole,<br />
der WiP-Gun, nachspülen. Der Rotor, das<br />
Presswerkzeug und die Anbauteile können<br />
nach dem Waschen schnell ausgebaut und je<br />
nach Bedarf in einer separaten Reinigungsanlage<br />
final gereinigt und konserviert werden.<br />
Durch den automatisierten Waschprozess und<br />
das unkomplizierte Handling können Tablettenhersteller<br />
zudem signifikant Zeit einsparen.<br />
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Suchwort: php0117fette<br />
Autor<br />
Jörg Gierds<br />
Produktmanagement,<br />
Fette Compacting<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 43
PRODUKTION<br />
Standortübergreifendes Klimamonitoring<br />
Temperatur und Feuchte<br />
stets im Blick<br />
Die Realisierung einer standortübergreifenden Temperatur- und Feuchteüberwachung<br />
stellt Pharmaunternehmen vor eine große Herausforderung.<br />
Testo bietet hierfür die standortübergreifende Klimamonitoringlösung<br />
Testo Saveris, die die Messdaten lückenlos und je nach infrastrukturellen<br />
Anforderungen mithilfe von Funk- und/oder Ethernetfühlern überwacht.<br />
Für die Überwachung von Temperatur- und<br />
Feuchtewerten werden häufig autarke<br />
Messstellen in Form von Datenloggern eingesetzt,<br />
die in einem definierten Intervall<br />
Messwerte aufnehmen und diese speichern.<br />
Ab einer bestimmten Menge an Messstellen<br />
nimmt ein manuelles Auslesen der Mess -<br />
daten viel Zeit in Anspruch und kann stark<br />
fehlerbehaftet sein. Noch komplexer wird es<br />
bei der Überwachung mehrerer Standorte<br />
und dem Zusammenfassen aller Messdaten,<br />
um gebündelt Rückschlüsse auf die Qualität<br />
der Prozesse und Bedingungen zu schließen.<br />
Eine standortübergreifende Organisation<br />
tritt vor allem in großen Unternehmen mit<br />
zentralen Verantwortungsbereichen auf. Die<br />
Gründe für die standortübergreifende<br />
Kontrolle sind:<br />
• Qualitätsrichtlinie wird zentral von einer<br />
QS-Abteilung verfolgt<br />
• Bündelung von Wissen<br />
• Verringerung der Komplexität<br />
• Kosten- und Zeitersparnis<br />
Je mehr Standorte und Abteilungen in Eigenverantwortung<br />
Messdaten aufnehmen, sichern<br />
und auswerten, desto individueller<br />
werden die Ergebnisse. Zusätzlich kostet die<br />
dezentrale manuelle Analyse Kapazität und<br />
ist fehlerbehafteter als eine zentrale Auswertung.<br />
Eine standortübergreifende Lösung zur<br />
Autor<br />
Jan Bischop<br />
Manager Produkt & Applikation,<br />
Testo<br />
Die standortübergreifende Messdatenmonitoringlösung Saveris überwacht das<br />
Klima lückenlos mithilfe von Funk- und/oder Ethernetfühlern<br />
automatisierten Messung und Speicherung<br />
von Messdaten kann hier Abhilfe schaffen.<br />
Zentraler Kommunikationsweg<br />
Zu den Herausforderungen bei der Einrichtung<br />
einer standortübergreifenden Lösung gehört,<br />
dass die Messtechnik miteinander kommunizieren<br />
muss, d. h. dass die verschiedenen Komponenten<br />
über einen zentralen Kommunikationsweg<br />
verbunden sein müssen. Dies kann sowohl<br />
die Kommunikation über das Internet,<br />
als auch über andere Wege sein, z. B. die Verwendung<br />
von VPN, falls ein Datenaustausch<br />
direkt über das Internet nicht möglich ist. Ein<br />
VPN (Virtual Private Network) bedient sich<br />
dem Internet nur als Transportmedium und<br />
schafft innerhalb dessen ein eigenes Netzwerk.<br />
Über dieses private Netzwerk können<br />
gezielt die Messdaten an eine zentrale Sammelstelle<br />
geschickt und dort gebündelt werden.<br />
Diese Sammelstelle ist meist ein Server,<br />
der als Datenbank fungiert. An diese Datenbank<br />
ist wiederum eine Software gekoppelt,<br />
die Einsicht in die Daten gewährt und Einstellungen<br />
erlaubt.<br />
Sicheres Benutzermanagement<br />
Je komplexer der Aufbau, desto mehr Personen<br />
aus unterschiedlichen Abteilungen und<br />
Standorten benötigen Zugriff auf das System.<br />
Wichtig dabei ist, dass jede Person genau die<br />
ihm zugewiesenen Bereiche kontrollieren darf<br />
44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Industrie<br />
Das Saveris-System erfüllt mit den Software -<br />
bestandteilen Audit Trail und elektronische<br />
Unterschrift die Grundvoraussetzungen nach<br />
21 CFR Part 11<br />
und für diese die Verantwortung übernimmt.<br />
Es gibt Systeme mit einem eigenen Benutzermanagement<br />
und Systeme, die sich z. B. der<br />
Windows-Authentifizierung bedienen. Beide<br />
Systeme besitzen ihre Vor- und Nachteile. Vorteil<br />
eines eigenen Benutzermanagements ist<br />
die Flexibilität in der Ausführung. Es können<br />
beliebig viele Benutzer mit unterschiedlichen<br />
Rechten und Kennzeichnungen angelegt werden.<br />
Anders ist es, wenn sich das System der<br />
vorhandenen Windows-Authentifizierung bedient.<br />
Hier liegt der Vorteil vor allem in der Sicherheit<br />
und der Kontinuität, da die sonst frei<br />
angelegten Benutzer nicht realen Benutzern<br />
zugewiesen werden müssen. So besteht eine<br />
einheitliche Basis und eine direkte Zuordnung<br />
von Rechten.<br />
Sicherstellung der Datenintegrität<br />
Die Validierung nach 21 CFR Part 11 ist ein notwendiger<br />
Bestandteil bei der Abnahme von<br />
Anlagen und Systemen. In erster Linie geht es<br />
dort um die Sicherstellung der Datenintegrität.<br />
Übertragen auf das Thema Monitoring bedeutet<br />
dies vereinfacht, dass alle Messwerte<br />
manipulationssicher und Einstellungen am<br />
System zurückzuverfolgen sind. Im Rahmen<br />
der Validierung wird der komplette Umgang<br />
mit dem System auf die Datensicherheit hin<br />
geprüft. Dazu gehört unter anderem die Stabilität<br />
der Funkstrecke sowie die Sicherheit und<br />
Verbindungsqualität des Netzwerks. Vor allem<br />
der zweite Punkt ist im Rahmen einer standortübergreifenden<br />
Lösung Teil besonderer Betrachtung.<br />
Testo bietet die standortübergreifende Messdatenmonitoringlösung<br />
Testo Saveris. Dieses<br />
System wird bereits von vielen großen Unternehmen<br />
im Pharmabereich eingesetzt. Es<br />
überwacht das Klima lückenlos je nach infrastrukturellen<br />
Anforderungen mithilfe von<br />
Funk- und/oder Ethernetfühlern. Bei zu großen<br />
Distanzen helfen Router als Signalverstärker<br />
oder Extender, die das Funk- in ein Ethernetsignal<br />
wandeln. Alle Daten werden über eine Base<br />
auf einem Server gespeichert. Die Base löst<br />
gegebenenfalls Alarme aus und dient als Zwischenspeicher<br />
für bis zu 18 Mio. Messwerte.<br />
Die nach 21 CFR Part 11 validierfähige Testo<br />
Saveris Software greift auf die Daten im Server<br />
zu und visualisiert diese mithilfe von Grafen<br />
oder Tabellen. Es können Alarme definiert, Berichte<br />
konfiguriert und weitere Einstellungen<br />
vorgenommen werden, die das System an die<br />
individuellen Anforderungen des Benutzers<br />
anpasst. Bei einer standortübergreifenden Lösung<br />
werden die einzelnen Standortnetzwerke<br />
z. B. über ein VPN verbunden.<br />
Alarm- und Berichtsmanagement<br />
Die wichtigsten Komponenten des Systems<br />
sind das Alarm- und Berichtsmanagement. Im<br />
Alarmmanagement können für jeden einzelnen<br />
Kanal oder in Gruppen Vor- und Hauptalarme<br />
definiert werden. Bei einer Grenzwertverletzung<br />
wird eine SMS und/oder eine<br />
E-Mail an den Empfänger gesendet. Da sich<br />
die Bereitschaftszeiten ändern, lassen sich jeweils<br />
die verantwortlichen Personen nach Zeit<br />
und Wochentag einteilen und ebenfalls Alarmierungshierarchien<br />
erstellen, sodass bei einer<br />
Nichtreaktion weitere Personen den Alarm<br />
erhalten. Innerhalb des Berichtswesens kann<br />
definiert werden, in welchen Zeiträumen und<br />
mit welchen Inhalten informiert werden soll.<br />
Die Berichte werden dann in den eingestellten<br />
Zeiträumen automatisch zugesendet.<br />
Das Saveris-System erfüllt mit den Softwarebestandteilen<br />
Audit Trail und elektronische<br />
Unterschrift die Grundvoraussetzungen nach<br />
21 CFR Part 11. Neben den eigentlichen Messwerten/Datensätzen<br />
werden sogenannte Audit<br />
Trails in der Datenbank gespeichert, die alle<br />
Randinformationen seit Inbetriebnahme des<br />
Systems beinhalten. Jede für einen elektronischen<br />
Datensatz relevante Aktion wird zusammen<br />
mit einer eindeutigen User-Identifikation<br />
sowie Datum und Uhrzeit festgehalten. Für<br />
bestimmte Benutzeraktionen wird vom System<br />
eine elektronische Unterschrift angefordert,<br />
die auch im Audit Trail mit der Angabe<br />
des Grundes für die Unterschrift angezeigt<br />
wird.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117testo<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 45
PRODUKTION<br />
Wirksame Medizin gegen Produktionsausfälle<br />
Adäquater Schutz vor<br />
Explosionen<br />
Arzneistoffträger, Hilfsmittel wie Stärke, Zucker, Dextrin,<br />
Laktose und auch die meisten Pharmawirkstoffe stauben<br />
während ihrer Verarbeitung. Der Weg zu einer Staubexplosion<br />
ist oft nicht weit. Besonders gefährlich sind hybride<br />
Gemische, die sowohl gas- als auch staubexplosions fähige<br />
Komponenten enthalten. Wichtig ist in jedem Fall das<br />
Know-how, die Einschätzung des Risikos und die<br />
Erarbeitung des am besten geeigneten Schutzkonzepts.<br />
Bei hybriden Gemischen verstärken sich<br />
und die negativen Eigenschaften: Die Mindestzündenergien<br />
sind niedriger, die maximalen<br />
Explosionsdrücke höher als bei den Einzelkomponenten.<br />
Eine genaue Evaluation der<br />
chemisch-physikalischen Charakteristika der<br />
zu verarbeitenden Produkte ist hier besonders<br />
wichtig.<br />
Grundlage für die Entscheidung,<br />
ob und in welchem<br />
Umfang Schutzmaßnahmen<br />
zu ergreifen<br />
sind, sollte generell die systematische<br />
Risikobeurteilung sein.<br />
Dabei wird im ersten Schritt die Wahrscheinlichkeit<br />
des Auftretens explosionsfähiger Atmosphären<br />
sowie potenziell wirksamer Zündquellen<br />
überprüft, bevor die Heftigkeit der Auswirkungen<br />
einer Explosion klassifiziert wird. Für<br />
die Beurteilung der Auswirkungen einer Explosion<br />
sind unter anderem der K St<br />
-/K G<br />
-Wert und<br />
der maximale Explosionsdruck ausschlagge-<br />
bend. Der K St<br />
-Wert (für Stäube) bzw. K G<br />
-Wert<br />
(für Gas) definiert die Geschwindigkeit, mit<br />
der sich die Explosion im geschlossenen Behälter<br />
ausbreitet. Er misst die Stärke der Explosion<br />
im Vergleich zu anderen Stäuben/Gasen.<br />
Der K ST<br />
-Wert von Acetophenon liegt beispielsweise<br />
bei 109, von Methanol bei 75 bar m/s.<br />
Für Maisstärke beträgt der K g<br />
-Wert 163, für<br />
Berstscheiben unterscheiden<br />
sich je nach<br />
Anwendung in Form<br />
und Aufbau<br />
Zucker 154 und für das hybride Gemisch von<br />
Maisstärke und Propan 530 bar m/s. P max<br />
ist<br />
der maximale Druck, der durch eine Explosion<br />
des jeweiligen Mediums in einem geschlossenen<br />
Behälter auftritt. Er liegt für die aufgeführten<br />
Gase, Stäube und das Gemisch zwischen<br />
7,6 und 8,8 bar. Die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
einer Explosion wird gemäß VDI-Richt-<br />
linie 2263 klassifiziert. Die Wahrscheinlichkeit<br />
reicht von Gruppe A (häufiger als einmal im<br />
Jahr) bis F (ein Mal in tausend Jahren).<br />
In Schritt 2 der Risiko- und Gefahrenanalyse<br />
werden die Auswirkungen einer Explosion auf<br />
Personen, Umwelt sowie die Schadenshöhe<br />
bewertet. Beide Bewertungen werden in einer<br />
Matrix zusammengeführt. Die so ermittelten<br />
Kennzahlen geben an, ob und in welchem Maße<br />
eine Anlage bzw. ein Anlagenteil geschützt<br />
werden muss. Bei grün hinterlegten Feldern<br />
sind keine Schutzmaßnahmen erforderlich.<br />
Rot hinterlegt bedeutet, dass Schutzmaßnahmen<br />
dringend notwendig sind. Je höher die<br />
Bewertungszahl, desto umfangreicher muss<br />
der Schutz sein.<br />
Nach der Risikobeurteilung gilt es, die richtigen<br />
Maßnahmen zu ergreifen. Organisatorische<br />
Maßnahmen wie die regelmäßige Wartung<br />
der Anlagenteile, eine gründliche Reinigung<br />
aller Komponenten sowie der Produktionsstätten<br />
selbst und Schulungen des zuständigen<br />
Personals klingen zwar selbstverständlich.<br />
Dennoch gibt es vielerorts reichlich Verbesserungspotenzial.<br />
Dazu sind Konzepte des<br />
vorbeugenden Explosionsschutzes zu realisieren.<br />
Sie zielen darauf ab, explosionsfähige<br />
Stäube bzw. Gase und/oder Zündquellen zu<br />
vermeiden und die Wahrscheinlichkeit von Explosionen<br />
zu verringern. Optionen hierfür sind<br />
die Belüftung, Entstaubung und Reinigung<br />
von Luft und Oberflächen, die Inertisierung<br />
oder der Einsatz von Funkenlöschanlagen.<br />
Auch wenn all diese Vorkehrungen getroffen<br />
wurden, lässt sich oftmals kein zuverlässiger<br />
Schutz garantieren – nicht zuletzt aufgrund<br />
der geringen Mindestzündenergien von vielen<br />
Gasen und vor allem hybriden Gemischen.<br />
Mithilfe des konstruktiven Explosionsschutzes<br />
werden daher die Auswirkungen einer (nicht<br />
zu vermeidenden) Explosion reduziert. Durch<br />
zertifizierte Sicherheitssysteme werden betroffene<br />
Anlagenteile, Mitarbeiter und die<br />
gesamte Umgebung geschützt. Hierzu verfügt<br />
man im konstruktiven Explosionsschutz über<br />
eine ganze Reihe an Möglichkeiten.<br />
Konventionelle Druckentlastung<br />
Bei Anlagen außerhalb von Gebäuden oder<br />
Anlagenteilen an einer Außenwand werden<br />
häufig Berstscheiben zur Explosionsdruckentlastung<br />
verwendet. Im Fall einer Explosion<br />
schützt die Berstscheibe die entsprechende<br />
Anlage, indem sie den Überdruck im Behälter<br />
durch ihr Öffnen verringert und die Explosion<br />
nach außen entlässt. Da kaum ein Prozess<br />
dem anderen gleicht, gibt es Berstscheibentypen,<br />
die sich in Form, Material, Temperatur-<br />
46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
und Druck-/Vakuumbeständigkeit unterscheiden.<br />
Auch hygienisch anspruchsvolle Prozesse<br />
können mit Berstscheiben gesichert werden.<br />
Die Berstscheibe EGV HYP von Rembe bestand<br />
mit Erfolg den EHEDG-Reinigbarkeitstest. Innerhalb<br />
dieses Tests wird unter anderem die<br />
In-Place-Reinigbarkeit von Bauteilen geprüft.<br />
Das in Q-Box und Q-Rohr eingesetzte<br />
Spezial-Mesch-Gewebe entzieht der<br />
Explosion Wärme<br />
Flammenlose Druckentlastung<br />
Bei Anlagen innerhalb von Gebäuden sind<br />
Berstscheiben zur Druckentlastung nicht geeignet,<br />
da kein ausreichend großer Sicherheitsbereich<br />
zum Entlasten der austretenden<br />
Stäube und Flammen vorhanden ist. Häufig<br />
wird dieses Problem durch Abblasekanäle<br />
(Entlastungskanäle) gelöst, die die sich ausbreitende<br />
Explosion nach außen leiten. Diese<br />
Kanäle verhindern allerdings häufig ein prozessoptimiertes<br />
Anlagendesign und sind meist<br />
sehr kostspielig. Mit zunehmender Entfernung<br />
der Explosion vom Explosionsherd nimmt der<br />
Druck zu, dem Kanal und Anlage standhalten<br />
müssen. Die Anschaffung wird teurer.<br />
Die flammenlose Druckentlastung stellt eine<br />
wirtschaftliche und effektive Alternative dar.<br />
Eine Technologie repräsentieren Q-Box und<br />
Q-Rohr von Rembe. Das dort eingesetzte Spezial-Mesch-Gewebe<br />
entzieht der Explosion<br />
Wärme, sodass sie in sich zusammenfällt, weder<br />
Flammen noch Druck treten aus. Die für eine<br />
Explosion typische Druckerhöhung und die<br />
Lärmbelästigung im Gebäude werden auf ein<br />
kaum wahrnehmbares Minimum reduziert,<br />
sodass der Schutz von Mensch und Maschine<br />
gewährleistet ist. Neben dem Spezial-Edelstahl-Mesch-Filter<br />
bestehen Q-Rohr und<br />
Q-Box aus einer Berstscheibe mit integrierter<br />
Signalisierung, die das Prozessleitsystem über<br />
das Ansprechen der Berstscheibe informiert.<br />
Durch die Staubrückhaltung des Edelstahl-<br />
Mesch-Filters sind Q-Rohr und Q-Box bei einigen<br />
Anwendungen eine gute Alternative zu<br />
Unterdrückungseinrichtungen – gerade im<br />
Hinblick auf die Wartungskosten. Das Q-Rohr<br />
hat neben einer Zulassung für Stäube auch eine<br />
Zulassung für Gase und hybride Gemische.<br />
kopplungssystemen. Aktive Systeme nehmen<br />
über Sensoren oder Detektoren eine Explosion<br />
bereits in der Entstehungsphase wahr. Sie registrieren<br />
den ansteigenden Druck oder sich<br />
bildende Flammen und aktivieren das zugehörige<br />
Entkopplungsorgan. Aktive Systeme empfehlen<br />
sich für Gasanwendungen und hybride<br />
Gemische. Die passive Entkopplung, ideal für<br />
Staubanwendungen, reagiert rein mechanisch<br />
durch ihre bauliche Beschaffenheit auf die<br />
Ausbreitung von Druck oder Druckverlust. Ein<br />
beliebtes Beispiel sind Rückschlagklappen.<br />
Diese werden im Normalbetrieb durch die in<br />
der Rohrleitung vorhandenen Ströme offen<br />
gehalten. Bei einer Explosion verschließt sich<br />
die Klappe durch die sich ausbreitende Druckfront<br />
und ein weiteres Ausbreiten von Druck<br />
und Flammen wird wirkungsvoll verhindert.<br />
Normen, Zonen und Konzepte<br />
ChemG, GefStoffV, ArbSchG, VDI 2263, TRGS<br />
720 – die Liste der Gesetze und Regelwerke,<br />
die bei der Auslegung des Explosionsschutzes<br />
für Chemie- und <strong>Pharmaproduktion</strong>en zu berücksichtigen<br />
sind, ist lang. Risikobeurteilung,<br />
Zoneneinteilung und andere Vorarbeiten sind<br />
zeitaufwendig. Und wer stellt sicher, dass das<br />
Ergebnis nicht nur sicher, sondern auch wirtschaftlich<br />
optimal ist und kein „Over Engineering“<br />
stattfindet? In keinem Fall macht es Sinn,<br />
jedes Anlagenelement ausschließlich einzeln<br />
und isoliert zu betrachten. Die ganzheitliche<br />
Betrachtung und gezielte Modifikation von<br />
Anlagenkomponenten kann Schutzsysteme<br />
überflüssig machen. Durch die Herausnahme<br />
von ein bis zwei Wendeln einer Rohrschnecke<br />
bildet sich eventuell ein Produktstopfen, der<br />
entkoppelnd wirkt. Auck kann es zwischen den<br />
Anlagenteilen zu Wechselwirkungen kommen.<br />
Ein gut geschützter Filter ist nichts wert,<br />
wenn sich die Explosion durch die angeschlossenen<br />
Rohrleitungen in weitere Anlagenteile<br />
fortpflanzt oder aber die Umgebung so staubig<br />
ist, dass es dort zu einer Sekundärexplosion<br />
kommt. Die Wahl des individuellen Schutzkonzepts<br />
ist eine komplexe Aufgabe und es<br />
bedarf eines erfahrenen Partners mit Knowhow<br />
weit über seine Produktpalette hinaus.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117rembe<br />
Schritt 3 der Risikoanalyse – auf Basis der ersten<br />
beiden Schritte wird eine Matrix erstellt, um das<br />
Gefahrenpotenzial einzelner Anlagenelemente<br />
darzustellen<br />
Explosionstechnische Entkopplung<br />
Ziel der explosionstechnischen Entkopplung<br />
ist es, Rohrleitungen im Fall einer Explosion zu<br />
verschließen, die Ausbreitung von Druck und<br />
Flammen damit zu verhindern und angrenzende<br />
Anlagenteile zu schützen. Man unterscheidet<br />
zwischen aktiven und passiven Ent-<br />
Autor<br />
Michael Hüske<br />
Vertriebsleiter DACH,<br />
Rembe<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 47
PRODUKTION<br />
Flexible Lösung für Bestandsgebäude<br />
Reinraumtechnik<br />
aus dem Baukasten<br />
BC-Technology hat für die Bioconcept AG einen neuen Reinraum<br />
für die automatisierte Produktion von Zellkulturmedien geplant<br />
und umgesetzt. Die Lösung unterteilt sich in 21 Reinräume<br />
unterschiedlicher Größe der Klassen D bis A. Für die Beschäftigten<br />
wurde durch die Verwendung von Glasflächen viel Transparenz<br />
geschaffen.<br />
Bioconcept zählt zu den führenden Unternehmen<br />
in der Herstellung von Zellkulturmedien<br />
mit globalem Kundenstamm. Um das<br />
weitere Wachstum darstellen zu können, hat<br />
Bioconcept eine rund 1000 m 2 große Produktionseinheit<br />
mit Lager- und Logistikraum erstellt.<br />
Da die Produktionsanlage Liquid II in die<br />
bestehenden Arbeitsabläufe integriert und zudem<br />
die vorhandene, kostenintensive Infrastruktur<br />
genutzt werden sollte, stand ein Neubau<br />
konzeptionell nicht zur Debatte.<br />
„Das Ziel lautete, die neue Anlage räumlich<br />
eng an die bestehende Produktion und Logistik<br />
anzugliedern, indem wir eine Etage eines<br />
Bestandsgebäudes entkernen und neu ausstatten“,<br />
erläutert Martin Howald, CEO des<br />
Unternehmens. Konkret befindet sich die Anlage<br />
im 1. Obergeschoss unterhalb der Büros<br />
und oberhalb des Lagers. „Wir sind eine Firma<br />
mit kurzen Entscheidungswegen und benötigen<br />
Flexibilität. BC-Technology hat sofort verstanden,<br />
was wir tun und wie wir es tun“, berichtet<br />
Howald. Die Denkweise habe gepasst,<br />
und auch die Kommunikation habe selbst<br />
über die Distanz stets hervorragend geklappt.<br />
Henrik Böhm, Geschäftsführer von BC-Technology<br />
sieht durchaus Ähnlichkeiten: „Auch wir<br />
sind eine Firma mit schnellen Reaktionszeiten<br />
und kurzen Entscheidungswegen.“<br />
Umsetzung binnen weniger Monate<br />
In enger Zusammenarbeit wurde das Reinraumkonzept<br />
binnen weniger Monate unter<br />
der Projektleitung des Architekten Philipp Howald,<br />
Ralph Architektur und Design, umgesetzt.<br />
Zentrales Element der neuen Produktion<br />
Zentrales Element des neuen Produktionsbereiches ist die automatische Abfüllanlage. Sie steht in<br />
einem Reinraum der Klasse A.<br />
48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
ist dabei die automatische Abfüllanlage. Dieser<br />
Raum erfüllt die Anforderungen der Reinraumklasse<br />
A. Um diesen zentralen Raum herum<br />
befinden sich im Uhrzeigersinn weitere<br />
Funktionsräume: Mitarbeitereingang mit den<br />
entsprechenden Umkleide- und Waschräumen,<br />
Materialeingang, Trocknung, Sterilisation<br />
sowie Vorbereitungsräume und Zuführungsschleusen<br />
zur Abfüllanlage. Der Abfüllung<br />
folgen Verpackungs- und Logistikräume<br />
sowie die Ausgänge mit vorgelagerten Umkleiden<br />
für die Belegschaft.<br />
„Alle Räume sind druckreguliert und in ihrer<br />
Gesamtheit als Druckkaskade angelegt“, erläutert<br />
BC-Projektleiter Horst Lang. Die sehr<br />
exakt geregelte Be- und Entlüftung ist angesichts<br />
der zum Teil kleinen Räume mit entsprechend<br />
geringer Kubatur von großer Bedeutung,<br />
um die geringen Druckunterschiede im<br />
Bereich weniger Pascal sicher zu gewährleisten.<br />
Insgesamt wird der Reinraumbereich der<br />
neuen Produktionsstätte mit 56 914 m 3 Zuluft<br />
pro Stunde versorgt.<br />
Abgehängte Decke<br />
Zum Bau des Reinraumes wurde eine Zwischendecke<br />
in die bestehende Etage eingezogen.<br />
Die damit einhergehende Installation der<br />
Deckenkonstruktion erlaubte die Nutzung des<br />
modular aufgebauten Cleanoflex-Systems. Innerhalb<br />
der Rastermaße wurden die Wände<br />
gestellt sowie die Filter-Fan-Units (FFU) platziert.<br />
Um eine angenehme Situation mit im<br />
wahrsten Sinne viel Durchblick zu schaffen,<br />
prägen große Fensterflächen das Innenleben<br />
der Produktionsstätte. So wird ein Gefühl von<br />
Enge vermieden, „gleichzeitig ist die Belegschaft<br />
in die Lage versetzt, den Produktionsablauf<br />
zu überblicken und bei Bedarf schnell einzugreifen“,<br />
so Howald.<br />
Während die Flaschen oder Edelstahlcontainer<br />
für die Zellkulturmedien über Schleusen zunächst<br />
überhaupt in die Anlage eingeführt<br />
werden und nach Trocknung und Sterilisation<br />
über eine weitere Schleuse zur Abfüllmaschine<br />
gelangen, wird die benötigte Flüssigkeit innerhalb<br />
der Anlage generiert. Bioconcept<br />
nutzt für die Gewinnung des WFI-Wassers das<br />
Verfahren der umgekehrten Osmose mit<br />
Dampferzeugung durch einen leistungsstarken<br />
elektrischen Generator. Das Wasser muss<br />
in jedem Fall im gesamten Prozess mehr als<br />
80 °C aufweisen, um mikrobakterielle Verunreinigungen<br />
auszuschließen.<br />
Zwei Lüftungsstrategien<br />
Dieser starke Wärmeeintrag hat die Reinraumbauer<br />
bewogen, zwei Lüftungsstrategien zu<br />
Große Fensterflächen schaffen in den insgesamt 21 Reinräumen unterschiedlicher Größe ein<br />
angenehmes Arbeitsklima<br />
implementieren. In den außenliegenden Bereichen<br />
erfolgt die Be- und Entlüftung über die<br />
Außenluft, während in den C- und D-klassierten<br />
zentralen Räumen der Abfüllung und der<br />
WFI-Erzeugung eine Umwälzung über die Zwischendecke<br />
erfolgt. Konkret befinden sich dort<br />
mittig in der Zwischendecke FFU-Einheiten,<br />
die die Zuluft laminar, also gleichgerichtet, bis<br />
in Bodennähe einblasen. Im Randbereich der<br />
Räume befinden sich Rückluftelemente, die<br />
die Umluft wieder in den luftführenden Bereich<br />
der Zwischendecke absaugen. So entsteht<br />
eine turbulenzarme und klar definierte<br />
Verdrängungsströmung im Raum. Über Wärmetauscher<br />
erfolgt die Temperaturregulierung,<br />
wobei die Energie zur Trocknung und Beheizung<br />
weiterer Flächen genutzt und so die<br />
Energiebilanz der gesamten Anlage verbessert<br />
wird. In den anderen Räumen erfolgt eine turbulente<br />
Mischlüftung über Zu- und Abluftkanäle.<br />
Wichtig: Jeder einzelne Raum verfügt<br />
über eine eigene Zu- und Ablufteinrichtung,<br />
sodass Kreuzkontaminationen ausgeschlossen<br />
sind.<br />
Flexibel bei höchsten Standards<br />
Mit der Produktionsanlage sieht Howald die<br />
Bioconcept nicht nur produktionstechnisch<br />
optimal aufgestellt, sondern insbesondere für<br />
regulatorische Änderungen gerüstet, etwa<br />
wenn Regelungen der Medizintechnik durch<br />
GMP-Standards der Pharmakologie ersetzt<br />
würden. Die Qualifizierung der neuen Produktion<br />
nach GMP-Standard der Wirkstoffherstellung<br />
ist mit der ausgefeilten Anlage umzusetzen.<br />
Falls indes noch Änderungen notwendig<br />
sein sollten, lassen diese sich prinzipiell mit<br />
überschaubarem Aufwand realisieren. „Die<br />
Flexibilität des modularen Systems erlaubt die<br />
Trennung oder Zusammenlegung bestehender<br />
Räume, die Veränderung von Raumgrößen<br />
und auch Änderungen der Belüftung durch<br />
Versetzen von FFUs und Rückluftmodulen“,<br />
verweist Lang auf einen unschätzbaren Vorteil.<br />
Diese Flexibilität gilt gleichermaßen bei<br />
Änderung von Produktionsprozessen. Der modulare<br />
Aufbau des Cleanoflex-Systems mit vielen<br />
Normteilen hat nicht nur den schnellen<br />
Bau des Reinraums ermöglicht, sondern auch<br />
das Budget geschont. Die veranschlagten Gesamtkosten<br />
konnten um zehn Prozent unterschritten<br />
wurden.<br />
„Durch die Flexibilität des Systems sehen wir<br />
uns mit der neuen Produktionsfläche gut für<br />
die Zukunft aufgestellt“, freut sich Howald.<br />
Die strategische Entscheidung gegen einen<br />
Neubau und für die zentrale Lösung erweise<br />
sich bislang als richtig. Darüber hinaus trägt<br />
der neue Reinraum dank seiner Energieeffizienz<br />
dazu bei, die Nachhaltigkeitsbilanz der<br />
Bioconcept zu verbessern.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117bc-technology<br />
Autorin<br />
Silke Ernst<br />
Leitung Marketing,<br />
BC Technology<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 49
MANAGEMENT<br />
Cloudbasierte Logistik-Software<br />
Prozessoptimierung<br />
dank Paketversand 2.0<br />
Wie können Pharmaunternehmen ihren Paketversand<br />
optimieren, ohne dabei bewährte Versandhandelslösungen<br />
infrage stellen oder über Bord werfen zu müssen? Dieses<br />
Problem lässt sich einfach und kostengünstig lösen, wenn<br />
man als Hersteller oder Versender auf einen sogenannten<br />
Shipping-Service-Provider-Dienst zurückgreifen kann.<br />
Alle Paketdienste in einer Cloud<br />
„Genau hier setzt Shipcloud an“, erklärt Claus<br />
Fahlbusch. „Über eine einfache und einheitliche<br />
Schnittstelle zu allen gängigen Versanddienstleistern<br />
wird der Versandprozess verkürzt.<br />
Die Etiketten der jeweiligen Versender<br />
werden automatisch aus dem Shop- oder Warenwirtschaftssystem<br />
ausgedruckt und es besteht<br />
die Möglichkeit der Sendungsverfolgung,<br />
was wiederum den Kundensupport entlastet.“<br />
Das geschieht für den Hersteller oder<br />
Händler über eine von Shipcloud erstellte Tracking-ID.<br />
Auch der Empfänger erhält nach dem<br />
Versand der Sendung automatisch eine Tracking-Email<br />
und kann den Status der Sendung<br />
problemlos verfolgen.<br />
Zusätzlich kann Shipcloud die Tracking-Informationen<br />
an die jeweiligen IT-Systeme der<br />
Hersteller und Händler „pushen“, was im Bereich<br />
Prozessautomatisierung viele Möglichkeiten<br />
eröffnet. Diese können so z. B. proaktiv<br />
ihre Kunden benachrichtigen, wenn eine Sendung<br />
sich auf dem Weg zu ihnen befindet<br />
oder es mit der Zustellung Probleme gibt. Das<br />
sorgt für höhere Kundenzufriedenheit und<br />
entlastet zugleich das Callcenter.<br />
„Über eine einfache und einheitliche<br />
Schnittstelle zu allen gängigen Versanddienstleistern<br />
wird der Versandprozess<br />
verkürzt“<br />
Die cloudbasierte Logistik-Software Shipcloud erleichtert das tägliche Versandgeschäft<br />
Ein auf diesem Gebiet in Deutschland führender<br />
Anbieter ist die Shipcloud GmbH. Hinter<br />
der Shipcloud-Technologie steckt eine innovative<br />
Versandhandelslösung. Wie sie funktioniert,<br />
weiß Claus Fahlbusch, Gründer und<br />
Geschäftsführer des 2013 in Hamburg gegründeten<br />
Unternehmens. „Jeder Online-<br />
Händler kennt das Problem. Wenn der Laden<br />
einmal so richtig läuft, wird der Versand ganz<br />
schnell zum Engpass. Die Sendungen zusammenstellen<br />
und das Verpacken sind dabei nur<br />
das Eine. Aber vor allem das korrekte Adressieren<br />
und Ausdrucken der Versandetiketten<br />
braucht zusätzlich Zeit, da addieren sich Minuten<br />
schnell zu Stunden. „Das kostet Zeit, Geld<br />
und Nerven“ , erklärt Claus Fahlbusch.<br />
Umso mehr, wenn der Online-Händler oder<br />
Hersteller, der seine Produkte im online-basierten<br />
B2B-Handel vertreibt, nicht nur mit einem<br />
Versanddienstleister zusammenarbeitet,<br />
sondern mit mehreren. „Dafür gibt es gute<br />
Gründe“, so Fahlbusch. „Jeder Logistiker hat<br />
sein eigenes Preissystem, berechnet jeweils<br />
andere Beträge für unterschiedliche Gewichte<br />
und Verpackungsgrößen oder bei Sendungen<br />
ins Ausland. Da kann ein Hersteller oder Händler<br />
sehr viel Geld sparen, wenn er mit mehreren<br />
Versendern zusammenarbeitet.“ Doch<br />
lohnt sich dieser Aufwand? Allein die technologische<br />
Einbindung nur eines Logistikers in<br />
das eigene Shop- oder Warenwirtschaftssystem<br />
gestaltet sich kompliziert. Und lohnt sich<br />
der Vertrag mit einem bestimmten Logistiker,<br />
wenn man seine Dienstleistung für ein bestimmtes<br />
Paketformat nur selten benutzt?<br />
Alles wird cloudbasiert über Shipcloud gesteuert<br />
und erspart den mühsamen Weg durch<br />
den Dschungel der Online-Formulare bei den<br />
Paketdiensten. Der Onlinehändler bekommt<br />
nur eine monatliche Rechnung zentral von<br />
Shipcloud, egal, wie viele Pakete er mit welchem<br />
Versender verschickt. Für diese Dienstleistung<br />
bezahlt der Kunde einen monatlichen<br />
Grundbetrag. Gestaffelt nach der Zahl der<br />
Sendungen stehen drei Abonnements zur Verfügung.<br />
Zum Testen ist das Basis-Abo für bis<br />
zu 100 Sendungen im ersten Monat kostenlos.<br />
Jedes der Abonnements ist monatlich kündbar.<br />
Als Versanddienstleister stehen DHL, Hermes,<br />
Deutsche Post, UPS, GLS, DPD, MyDPD<br />
Business, TNT, FedEx und der Same Day Delivery<br />
Spezialist Liefery zur Verfügung. Je nach<br />
Voraussetzung der Anbieter sind Sendungen<br />
ins europäische Ausland und auch weltweit<br />
problemlos möglich.<br />
„Sollten Sie als Händler bereits einen eigenen<br />
Vertrag mit einem oder mehreren Versanddienstleistern<br />
haben, ist das kein Problem“, so<br />
Fahlbusch. „Dieser lässt sich problemlos in<br />
Shipcloud einbinden und kann zu den bestehenden<br />
Konditionen versendet werden. Es ist<br />
aber auch möglich, über die Geschäftskundenkonditionen<br />
von Shipcloud zu versenden.“ Für<br />
viele gängige Shopsoftware-Lösungen und<br />
50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Claus Fahlbusch, Gründer und<br />
Geschäftsführer der Shipcloud GmbH<br />
Warenwirtschaftsysteme ist die Integration<br />
einfach und unkompliziert über ein Plug-in<br />
möglich.<br />
Kooperation mit Technologiepartnern<br />
Außerdem werden für spezielle Industriebereiche<br />
spezielle Anwendungen in Kooperation<br />
mit Technologiepartnern entwickelt. So wurde<br />
im vergangenen Jahr zusammen mit der<br />
Cormeta AG aus dem Baden-Württembergischen<br />
Ettlingen eine Lösung etabliert, die sich<br />
an produzierende Unternehmen der Nahrungsmittel-<br />
und pharmazeutischen Industrie<br />
sowie des Handels und Großhandels mit technischen<br />
Teilen wendet. Cormeta-Vorstand Holger<br />
Behrens erklärt: „Mit der Integration des<br />
Shipping-Service-Provider-Dienstes Shipcloud<br />
in die Warenwirtschaft und Logistik unserer eigenen<br />
SAP-Branchenlösungen setzen wir einen<br />
neuen Maßstab bei der Optimierung von<br />
Versandprozessen. Dabei liegt der Fokus auf<br />
dem unkomplizierten Zusammenspiel von<br />
Wareneingang, Kommissionierung und Warenausgang.<br />
Die Anbindung bringt uns einen<br />
wettbewerbsentscheidenden Schritt weiter.“<br />
Über den Shipcloud-Account erhält der Kunde<br />
direkt im SAP Zugriff auf alle unterstützten Paketdienstleister.<br />
Dadurch ist auch die Sendungsverfolgung<br />
über den Versanddienstleister<br />
möglich.<br />
Und so funktioniert‘s<br />
Zuerst wird beim Verpacken am Packtisch eine<br />
HU-Handling Unit (Packungseinheit) erzeugt.<br />
Über Shipcloud wird dann beim Sichern automatisch<br />
ein Etikett erstellt und als PDF auf einer<br />
SAP-Datenbank oder einem frei wählbaren<br />
Verzeichnis abgelegt. Die Ablage erfolgt gemeinsam<br />
mit der HU-Nummer aus SAP. Ein<br />
Etiketten- oder Laserdrucker generiert das Etikett,<br />
die Druckausgabe erfolgt über die HU-<br />
Nachricht zur Lieferung. Beim Anfertigen des<br />
Lieferscheins wird automatisch eine Versand-<br />
Email erzeugt und an den Kunden geschickt.<br />
Die Sendung lässt sich über die von Shipcloud<br />
bereitgestellte Tracking-ID oder über die Tracking-Nummer<br />
online beim Versanddienstleister<br />
verfolgen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117shipcloud<br />
Autor<br />
Wolfgang Schilling<br />
Freier Jorunalist<br />
Eine gemeinsame Initiative von<br />
Wir unterstützen:<br />
workeer.de – die erste Jobbörse<br />
für Geflüchtete und Arbeitgeber, die<br />
ihnen Chancen bieten wollen.<br />
Klein, wendig, schnell und rückenschonend!<br />
workeer entstand als Studentenprojekt an der HTW Berlin.<br />
Hinter workeer steht der Gedanke, dass von einem gelungenen<br />
Einstieg von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt die gesamte<br />
Gesellschaft profitiert.<br />
Warum als Arbeitgeber Geflüchteten Jobs geben?<br />
• Geflüchtete sind motivierte und engagierte Arbeitskräfte.<br />
• Eine gelungene Integration in den Arbeitsmarkt fördert<br />
auch die weitere erfolgreiche Integration in Deutschland.<br />
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• Geflüchtete haben oft eine besondere Lebensgeschichte<br />
und bereichern Unternehmen mit ihrem Wissen, ihren<br />
Erfahrungen und ihren kulturellen Prägungen.<br />
• Ein Arbeitsplatz ermöglicht es Menschen, ein eigenständiges<br />
Leben zu führen ohne von Sozialleistungen abhängig zu<br />
sein – mit positiven Effekten für sie und unser Sozialsystem.<br />
• Viele der Geflüchteten verfügen über Ausbildungen oder<br />
Studienabschlüsse in Bereichen, in denen es hierzulande an<br />
Fachkräften mangelt.<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 51
DIENSTLEISTUNG<br />
Gebäudetechnik für den Neubau von Caelo in Hilden<br />
Qualität und Kosten in<br />
der Balance<br />
Die Anforderungen an die Gebäudetechnik in der Pharma -<br />
industrie stellen sich bei Neu- und Umbauten als enorme<br />
Kostentreiber dar. Die Versorgungstechnik bedarfsorientiert<br />
auszulegen, wird immer wichtiger. Bei der Errichtung des<br />
neuen Campus in Hilden begleitete Drees & Sommer das<br />
Pharmaunternehmen Caesar & Loretz mit Beratungs- und<br />
Prüfungsleistungen und stellte die Wirtschaftlichkeit und<br />
Qualität der technischen Gebäudeausrüstung sicher.<br />
Blick in die Technikzentrale von Caelo im ersten Obergeschoss<br />
Wer in der Life-Sciences-Branche neue<br />
Produktionsgebäude, Labore und Lager baut,<br />
rechnet mit besonders hohen Ausgaben. Unter<br />
anderem treibt die teure Gebäudetechnik<br />
die Kosten in die Höhe. Luftstrom, -feuchte,<br />
-druck, Partikelkonzentration sowie Raumtemperatur<br />
spielen im Reinraum eine größere Rolle<br />
als bei gewöhnlichen Bauvorhaben. Entsprechend<br />
muss die Gebäudetechnik – zum Beispiel<br />
endständige Filter, Deckensysteme oder<br />
Beleuchtung – den hohen Anforderungen genügen.<br />
In diesen Projekten ist unter anderem<br />
die Gefahr von Kreuzkontaminationen oder<br />
Staub- und Schmutzeintrag auszuschließen.<br />
Die Systeme der technischen Anlagen sind so<br />
zu wählen, dass jegliche Beeinträchtigung der<br />
Produktqualität ausgeschlossen wird.<br />
Geplant heißt allerdings nicht immer notwendig.<br />
Häufig übertreffen die vorgesehenen<br />
Funktionen den tatsächlichen Bedarf. Solche<br />
Überdimensionierungen führen zu hohen Betriebskosten.<br />
Diesem Problem lässt sich durch<br />
präzise Bedarfsanalysen vorbeugen. Die Reinraum-Bereiche<br />
erfüllen die Qualifizierungsanforderungen,<br />
gleichzeitig bleibt das Projekt<br />
wirtschaftlich. Vor diesem Hintergrund stieg<br />
Drees & Sommer Ende 2013 beim Vorhaben<br />
von Caesar & Loretz (Caelo) ein. Im Mittelpunkt<br />
stand die Aufgabe, durch ein koordiniertes<br />
Wissensmanagement die Kontinuität in<br />
der Planung sicherzustellen und das Qualitätscontrolling<br />
vor Ort zu begleiten.<br />
Pläne überprüft, Kosten minimiert<br />
An seinem Hauptsitz in Hilden erweiterte<br />
Caelo die Produktionsflächen um 2400 m 2<br />
und baute eine neue temperaturgeführte Lagerhalle<br />
sowie ein Verwaltungsgebäude. Um<br />
auf die spezifischen Kundenanforderungen<br />
reagieren zu können, wurden die Räume so<br />
geplant, dass sie möglichst anpassungsfähig<br />
sind. Das Engineering-Team von Drees &<br />
Sommer sorgte dafür, dass die Gebäudetechnik<br />
flexibel ausgelegt ist und allen Ansprüchen<br />
der Qualifizierung gerecht wird. Dafür<br />
war es notwendig, die Konzepte integral zwischen<br />
allen Planungsbeteiligten abzustimmen<br />
und die verschiedenen Varianten zu<br />
durchdenken, gegenüberzustellen und nach<br />
technischen und wirtschaftlichen Kriterien zu<br />
bewerten.<br />
Als Erstes führten die Berater eine detaillierte<br />
Untersuchung der bisherigen Planungsunterlagen<br />
durch. Daraus ergab sich eine Statusanalyse.<br />
Die fertiggestellten Planungsleistungen<br />
wurden auf Konformität mit den vorgegebenen<br />
Projektzielen geprüft. Das Thema Plausibilität<br />
stand im Vordergrund: Welche Räumlichkeiten<br />
benötigen welche Bedingungen<br />
und wo kann auf Anlagentechnik verzichtet<br />
werden? Infrage wurden beispielsweise die<br />
Luftwechselzahlen gestellt: Entsprechen sie<br />
den jeweiligen Anforderungen der verschiedenen<br />
Reinraumklassen? In Abstimmung mit<br />
den GMP-Beauftragten und mit den Planern<br />
wurden sie im F- und D-Bereich von 12-fach<br />
auf 10-fach heruntergesetzt. Zudem hinterfragte<br />
Drees & Sommer den flächendeckenden<br />
Einbau von endständigen Filtern: Sie wurden<br />
nicht zwingend benötigt, um die gewünschten<br />
Partikelzahlen sicherzustellen. Das<br />
Team berücksichtigte auch eine mögliche spätere<br />
Umrüstung dieses Bereichs.<br />
Bedarfsgerechte Produktionsbereiche<br />
Insbesondere beim Projektstart ist es empfehlenswert,<br />
intensive Workshops mit dem Bauherrn<br />
und dem gesamten Planungsteam gemeinsam<br />
durchzuführen. Welche Prozesse<br />
werden in den jeweiligen Räumen ausgeführt<br />
– beispielsweise Herstellen, Abfüllen, Etikettieren?<br />
Welche Bereiche haben die gleichen<br />
52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
Wärmerückgewinnung für raumlufttechnische Anlagen<br />
(ABL – Abluft, FOL – Fort-, AUL – Außen- und<br />
ZUL – Zuluft): Mithilfe eines Wärmeträgermediums<br />
wird die Wärme (rot) bzw. die Kälte (blau) vom Abluft-<br />
zum Zuluftgerät geleitet<br />
Produktionsgebäude von Caelo in Hilden<br />
Anforderungen an die Luftqualität und was<br />
kann zusammengefasst werden? Können Synergien<br />
genutzt werden? Welche Anforderungen<br />
stellen sich hierbei an die Gebäudetechnik?<br />
Bei Caelo ermöglichten es die detaillierten<br />
Bedarfsanalysen und Grundlagenermittlungen<br />
auch in einer späteren Projektphase,<br />
die Kosten zu optimieren. Jedoch gilt generell:<br />
Je weiter das Projekt fortgeschritten ist, desto<br />
aufwendiger und zeitintensiver stellen sich<br />
Änderungen in der Planung dar.<br />
Die Produktion von Caelo teilt sich bautechnisch<br />
in die Reinraumklassen D und F auf. Um<br />
Kontaminationen aus den Produktionsbereichen<br />
in den Flurbereich zu vermeiden, kommt<br />
das Clean-Corridor-Prinzip zum Einsatz. Im Fokus<br />
stand die Einhaltung der Standards für die<br />
betreffenden Reinraumklassen bei gleichzeitiger<br />
Kostenbetrachtung. Ein weiterer wichtiger<br />
Gesichtspunkt war der wirtschaftliche Betrieb<br />
der Anlagen. Bei der Auswahl der Anlagentechnik<br />
für die Produktionsbereiche hat sich<br />
Caelo bewusst für energieeffiziente Systeme<br />
entschieden. Dank eines intelligenten Konzepts<br />
zur Energierückgewinnung kann das Unternehmen<br />
deshalb Betriebskosten dauerhaft<br />
sparen. Konkret ermöglichen dies die hocheffizienten<br />
Kreislaufverbundsystem-Wärmerückgewinnungen<br />
an den beiden zentralen Raumluftgeräten.<br />
Um den Reinraumstatus beizubehalten,<br />
darf die Raumlufttechnik der Produktionsbereiche<br />
nicht abgeschaltet werden. Die<br />
Investition in effiziente Geräte wird sich also<br />
in überschaubarer Zeit amortisieren. Insbesondere<br />
für einen Reinraum eignet sich das<br />
Kreislaufverbundsystem sehr gut: Die strenge<br />
Trennung von Zu- und Abluftstrom stellt sicher,<br />
dass keine Mikroorganismen, Schadstoffe<br />
oder Gerüche übertragen werden.<br />
Lagerraum mit speziellen Ansprüchen<br />
In der neu errichteten Lagerhalle mit einer Fläche<br />
von 750 m 2 ist die Temperaturführung ein<br />
zentraler Aspekt. Dort soll eine gleichmäßige<br />
Temperatur zwischen 15 und 25 °C herrschen,<br />
die eine GDP-konforme Lagerung von Ausgangsstoffen<br />
ermöglicht. Bei klassischen Lagerbereichen<br />
beruhen die Baunormen für die<br />
Heiz- und Kühllastberechnung auf der meteorologischen<br />
Statistik. Da es sich hier allerdings<br />
um eine temperaturgeführte Lagerhalle handelt,<br />
muss die Bewältigung der Temperaturdifferenz<br />
auch im Falle extremer Wetterbedingungen<br />
garantiert werden. Die Temperierung<br />
wird dann mittels Umluftgeräten mit Heizund<br />
Kühlfunktion realisiert. Um einer möglichen<br />
ungewollten Temperaturschichtung im<br />
hohen Hallenbereich vorzubeugen, werden<br />
die Temperaturen in unterschiedlichen Höhenlagen<br />
gemessen. Ein intelligentes Zu- und<br />
Wegschalten der Umluftgeräte verhindert<br />
dann die Temperaturschichtung.<br />
Auf die Flexibilität kommt es an<br />
Neben den strengen regulatorischen Anforderungen<br />
zeigt sich ein weiterer Faktor als maßgeblich<br />
für die technische Gebäudeausrüstung:<br />
Der Raumbedarf orientiert sich auch an<br />
der Marktsituation und Unternehmensstrategie.<br />
Will also ein Unternehmen flexibel auf<br />
diese Veränderungen reagieren und im Laufe<br />
der Zeit Produktionsbereiche einer anderen<br />
Nutzung zuführen, ist es von Vorteil, dies in allen<br />
Hochbau-Gewerken frühzeitig in der Planung<br />
zu berücksichtigen. Das ist vor allem bei<br />
der Systemwahl der Anlagentechnik zu beachten.<br />
Deshalb ist es zielführend, sich bereits im<br />
Zuge der Planung Gedanken über mögliche<br />
Nutzungsänderungen in der Zukunft zu machen<br />
und die Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung<br />
möglichst flexibel auszulegen.<br />
Bei Caelo wurden im F-Bereich vorausschauend<br />
Filterkästen für den nachträglichen Einbau<br />
von endständigen Filtern vorgesehen. Somit<br />
sind diese Räume ohne größeren Aufwand<br />
und mit überschaubaren Kosten in der Raumlufttechnik<br />
um eine Reinraumklasse nach<br />
oben upzugraden.<br />
Mit seinem umfangreichen Neubauvorhaben<br />
setzte sich Caelo ein hohes Ziel – und erreichte<br />
es im Juni 2016 mit der Eröffnung des Campus<br />
erfolgreich. Die Einhaltung der Qualitäten<br />
wurde sichergestellt und gleichzeitig wurden<br />
die Kosten so niedrig wie möglich gehalten.<br />
Dabei ging es nicht nur um die Investitionsausgaben,<br />
die bis in den von Caelo gewünschten<br />
Bereich gesenkt wurden, sondern auch um<br />
die Wirtschaftlichkeit im Betrieb. Dies ermöglichte<br />
vor allem die schnittstellenübergreifende<br />
Zusammenarbeit. Für den Bauherrn bedeutete<br />
das, dass er einen Ansprechpartner hatte,<br />
der sich um die übergreifende Koordination<br />
kümmerte und das Wissensmanagement<br />
übernahm.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117dreso<br />
Autor<br />
Engelbert Lüke<br />
Projektpartner,<br />
Drees & Sommer<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 53
DIENSTLEISTUNG<br />
Industrie 4.0 in der Verpackungsanlage<br />
Wenn Maschinen<br />
kommunizieren<br />
Maschinenausfälle kosten Geld – bei Störungen muss es<br />
entsprechend schnell gehen. Fakt ist jedoch, dass für das<br />
Thema Maschinenservice immer weniger Zeit zur Verfügung<br />
steht. Eine Fernwartungslösung schafft Abhilfe.<br />
Harro Höfliger setzt deshalb auf die Industrie-4.0-Software<br />
Symmedia SP/1.<br />
Symmedia SP/1 Remote Service lässt sich einfach in bestehende Strukturen und Prozesse integrieren<br />
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen<br />
GmbH ist ein unabhängiger, familiengeführter<br />
Spezialist für die Herstellung von Produktions-<br />
und Verpackungsanlagen. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf dem Engineering kundenorientierter<br />
Prozess- und Turnkey-Systemlösungen<br />
für pharmazeutische und medizinische Anwendungen.<br />
Um die Effizienz der Produktionsund<br />
Verpackungsanlagen für seine Kunden<br />
langfristig sicherzustellen, setzt der Maschinenbauer<br />
auf die vernetzte Servicelösung von<br />
Symmedia: Im Einsatz ist das Tool Symmedia<br />
SP/1 Remote Service.<br />
Die Anforderungen an das Serviceportal waren<br />
von Anfang an klar definiert: Mit der Einführung<br />
einer neuen Lösung sollten Prozess-<br />
und Kommunikationsstabilität deutlich steigen.<br />
Symmedia SP/1 lässt sich einfach in die<br />
bestehenden IT-Strukturen integrieren. Das Industrie-4.0-Serviceportal<br />
ist TÜV-IT-zertifiziert<br />
und erfüllt somit alle Kriterien zur sicherheitstechnischen<br />
Qualifizierung nach Security Assurance<br />
Level Seal-3. Das beinhaltet die Themen<br />
Authentifizierung und Identifizierung sowie<br />
Zugriffskontrolle, Transportverschlüsselung,<br />
Datenflusskontrolle und Login. Gerade in<br />
der hochsensiblen Pharmabranche müssen<br />
diese Voraussetzungen gegeben sein.<br />
Kommunikation vereinheitlicht<br />
Das Thema Service nimmt bei Harro Höfliger<br />
schon immer einen großen Stellenwert ein<br />
und zeigt sich nicht nur im Hinblick auf<br />
die Vernetzung über das Serviceportal im eigenen<br />
Haus. Harro Höfliger ist Mitglied der<br />
Excellence United. Alle Unternehmen des<br />
Netzwerks nutzen das Industrie-4.0-Serviceportal<br />
von Symmedia und profitieren somit<br />
von zahlreichen Synergieeffekten: Die Kommunikation<br />
wird vereinheitlicht und ähnliche<br />
Prozesse bei den Maschinenbetreibern so<br />
deutlich beschleunigt. Das gemeinsame<br />
Angebot der Excellence United – bestehend<br />
aus den Unternehmen Bausch + Ströbel,<br />
Fette Compacting, Glatt, Harro Höfliger und<br />
Uhlmann – richtet sich gezielt an die Pharma-,<br />
Medizintechnik- und Prozessindustrie. Von der<br />
Laborausrüstung über die Herstellung klinischer<br />
Muster bis hin zur Arzneimittelproduktion<br />
und zur Verpackung decken die Excellence-<br />
United-Mitglieder die gesamte Wertschöpfungskette<br />
ab.<br />
Zukunftsfähige Lösung<br />
Das Tool Symmedia SP/1 Remote Service beinhaltet<br />
eine komplette Fernwartungsinfrastruktur<br />
für Maschinenhersteller und -betreiber<br />
und lässt sich einfach in bestehende Strukturen<br />
und Prozesse integrieren. Das Ticketsystem<br />
sorgt dafür, dass Serviceanfragen zunächst<br />
gesammelt, zentralisiert und anschließend<br />
organisiert werden. Zusammen mit einer<br />
sicheren VPN-Verbindung, dem Conference<br />
Center und der Darstellung der wichtigsten<br />
Kennzahlen, erhalten Anwender eine<br />
zukunftsfähige Lösung.<br />
Heute sind bei Harro Höfliger etwa 180 Produktionslinien<br />
bei über 120 Kunden mit Symmedia<br />
SP/1 vernetzt. Die Maschinenbauer und<br />
Anlagenhersteller profitieren von einer gesteigerten<br />
Produktivität. Ein weiterer Vorteil des<br />
Industrie-4.0-Serviceportals ist, dass Servicetechniker<br />
unabhängig von Ort und Zeit auf die<br />
Maschine zugreifen und so Störungen bereits<br />
aus der Ferne diagnostizieren können. Harro<br />
Höfliger plant in Zukunft, weitere Module der<br />
Servicelösung anzubieten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117symmedia<br />
Autorin<br />
Katharina Lantzke<br />
Business Consultant/Vertrieb,<br />
Symmedia<br />
54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen<br />
Partner für die Pharmaindustrie.<br />
Finden Sie die passenden Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Verpackung,<br />
Management und Dienstleistung.<br />
Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />
Automatisierungstechnik Wasseraufbereitung<br />
Reinraumtechnik<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie im Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />
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Anlagen Tablettenpressen<br />
Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />
Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />
Wäge- und Dosiertechnik Lagersysteme Packmittel<br />
Management Qualitätsmanagement GMP<br />
Wartung und Instandhaltung Pharma-News<br />
Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />
Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />
Analyse Weiterbildung Seminare Beratung und<br />
Zertifizierung Lohnherstellung Veranstaltungen<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />
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Online-Anbieterübersicht!<br />
Bookmark!<br />
www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />
Domino Deutschland GmbH<br />
Lorenz-Schott-Straße 3<br />
55252 Mainz-Kastel<br />
Phone +49 6134 250-50<br />
Fax +49 6134 250-55<br />
pharma@domino-deutschland.de<br />
www.domino-deutschland.de<br />
Domino bietet auf die Anforderungen der Pharmaindustrie<br />
zugeschnittene Systemlösungen. Die bedienerfreundlichen<br />
Codier- und Etikettiersysteme ermöglichen<br />
sowohl die Einhaltung der Validierungsanforderungen<br />
an die gute Herstellungspraxis (GMP)<br />
als auch die Umsetzung der weltweit aufkommenden<br />
Gesetzgebungsstandards, wie der EU-Fälschungsrichtlinie<br />
(FMD 2011/62/EU), e-Pedigree, China SFDA<br />
eCode, ANVISA, CIP13, ITS etc.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 55
LITERATUR<br />
Alles, was Sie zu Qualität,<br />
Produktion und Logistik wissen<br />
müssen!<br />
<br />
Webcode: PP03920<br />
<br />
Modul 1 – GMP<br />
Webcode: PP03273<br />
Modul 2 – GDP<br />
Webcode: PP03923<br />
<br />
Webcode: PP05922<br />
<br />
Webcode: PP05923<br />
<br />
<br />
Webcode: PP05924<br />
<br />
<br />
Webcode: PP07923<br />
<br />
Webcode: 1704272<br />
<br />
Webcode: 1705273<br />
<br />
Webcode: 1705270<br />
<br />
<br />
Webshop für Rohrsysteme<br />
Mit dem Jacob-Webshop lassen<br />
sich Rohrsysteme sieben Tage die<br />
Woche bestellen. Das Besondere<br />
sind einige den Arbeitsalltag erleichternde<br />
Features für Einkäufer<br />
wie Projektplaner/Anlagenbauer.<br />
Dazu zählen das Speichern und<br />
Vorhalten von Projekt- und Bestelldaten,<br />
Download-Funktionen<br />
für die produktbegleitenden 3-D-<br />
Zeichnungen, Maßblätter oder<br />
auch das Zuordnen von eigenen<br />
Artikelnummern. Der Online-<br />
Shop ist damit ein zeitsparendes<br />
Unterstützungstool für Projekte<br />
mit dem Jacob-Rohrsystem.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117jacob<br />
Delegierte Verordnung (EU) 161/2016<br />
Produktfälschung von Arzneimitteln<br />
ist eine große Herausforderung<br />
der Pharmaindustrie, auf die<br />
die Gesetzgeber mit steigenden<br />
gesetzlichen Anforderungen reagieren.<br />
Ab Februar 2019 gilt nun<br />
die neue Delegierte Verordnung<br />
(EU) 161/2016, die neben Serialisierungsvorgaben<br />
einen zusätzlichen<br />
Öffnungsschutz für Medikamentenpackungen<br />
fordert. Faller,<br />
als Partner der Pharmaindustrie,<br />
unterstützt seine Kunden bei der<br />
einwandfreien Umsetzung dieser<br />
Vorgaben. Der Pharmaspezialist<br />
hat ein White Paper erstellt, das<br />
die wichtigsten Merkmale und<br />
Anforderungen der sogenannten<br />
Fälschungsschutzrichtlinie beschreibt.<br />
Das White Paper steht<br />
auf der Website des Unternehmens<br />
(www.august-faller.com/se<br />
rialisation) zum Download bereit.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117faller<br />
Lösungen rund um die Kabeleinführung<br />
FORUM · Institut für Management GmbH<br />
Tel.: +49 6221 500-500<br />
E-Mail: pharma@forum-institut.de<br />
Internet: www.pharma-seminare.de<br />
56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017<br />
Auf über 550 Seiten präsentiert<br />
Pflitsch im Katalog „Kabelverschraubungen“<br />
Produktlösungen<br />
rund um die moderne Kabeleinführung<br />
in der Industrie sowie jede<br />
Menge Neuheiten. Der Katalog<br />
umfasst fünfzehn Kapitel. Neu<br />
sind die Kapitel „Kabelverschraubungen<br />
nach Hygienic Design“ für<br />
die Lebensmittel-, Pharma- und<br />
Reinraumtechnik sowie „Brandschutz-Kabelverschraubungen“<br />
für die moderne Bahntechnik.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0117pflitsch
TERMINE/INSERENTEN<br />
· Concept Heidelberg<br />
Seminar: Der Validierungsbeauftragte in der pharmazeutischen<br />
Industrie – mit Zertifizierungsabschluss,<br />
15. bis 17. März 2017, Heidelberg<br />
Seminar: Validierung von sterilen und aseptischen Prozessen,<br />
28. bis 29. März 2017, Heidelberg<br />
Auskünfte: Concept Heidelberg GmbH, Tel.: (06221) 84 44-0,<br />
E-Mail: info@concept-heidelberg.de<br />
· PTS Training<br />
Seminar: Lieferantenqualifizierung, 9. März 2017, Wiesbaden<br />
Seminar: Der Überblick – Neuer Rechtsrahmen für Medizin produkte,<br />
21. März 2017, Wiesbaden<br />
Seminar: Batch-Record-Review und Freigabe von Wirkstoffen<br />
und Arzneimitteln, 5. April 2017, Unna<br />
Seminar: Klinische Prüfpräparate: Labeling, Einfuhr und Ausfuhr,<br />
9. Mai 2017, Berlin<br />
Auskünfte: PTS Training Service, Tel.: (02932) 51 477,<br />
E-Mail: info@pts.eu<br />
· GVT<br />
Seminar: Formulierung und Charakterisierung disperser Systeme,<br />
8. bis 10. März 2017, Karlsruhe<br />
Auskünfte: GVT – Forschungs-Gesellschaft Verfahrenstechnik e. V.,<br />
Tel.: (069) 75 64-118, E-Mail: gvt-hochschulkurse@gvt.org<br />
· Forum<br />
Seminar: Qualitätssicherung durch GMP und GDP –<br />
Anforderungen an QM-Systeme gezielt umsetzen,<br />
21. April 2017, Wien<br />
Seminar: Excipients – wie viel GMP muss sein?,<br />
26. bis 27. April 2017, Bonn<br />
Seminar: Lohnherstellungsverträge rechtssicher und<br />
wirtschaftlich gestalten, 4. Mai 2017, Stuttgart<br />
Auskünfte: Forum – Institut für Management GmbH,<br />
Tel.: (06221) 500-500, E-Mail: service@forum-institut.de<br />
· APV<br />
Konferenz: Energieeinsparung in der Pharmaindustrie,<br />
21. bis 22. März 2017, Osnabrück<br />
Seminar: Der Pharmaexperte mit APV-Diplom: Grundlagen und<br />
Herausforderungen im Verpackungsbereich,<br />
8. bis 9. Mai 2017, Wiesbaden<br />
Auskünfte: APV – Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische<br />
Verfahrenstechnik e. V., Tel.: (06131) 97 69-0,<br />
E-Mail: apv@apv-mainz.de<br />
Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
• Afriso-Euro-Index GmbH,<br />
Gü glingen 1 6<br />
• Bolz Intec GmbH, Argenbühl 38<br />
• BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />
B ietighe im -B issin gen 7<br />
• Domino Deutschland GmbH,<br />
Mainz-Kastel 16, 55<br />
• easyFairs Deutschland GmbH,<br />
München 17, 41<br />
• Endress+Hauser Messtechnik<br />
GmbH+Co. KG, Weil am Rhein 39<br />
• Fette Compacting GmbH,<br />
Schwarzenbek 2<br />
• Forum Institut für Management<br />
GmbH, Heidelberg 56<br />
• Gemü Gebr. Müller Apparatebau<br />
GmbH & Co. KG, Ingelfingen 5<br />
• Giesecke & Devrient GmbH,<br />
München 60<br />
• Grieshaber Logistik GmbH,<br />
Weingarten 59<br />
• Messe Düsseldorf GmbH,<br />
Düsseldorf 15<br />
• Mettler Toledo PCE,<br />
Zwingenberg 3<br />
• REA-Elektronik GmbH, Mühltal 13<br />
• Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH & Co., Heidelberg 43, 55<br />
• Transort GmbH, Schmallenberg 51<br />
Beilagenhinweis<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender<br />
Firma bei:<br />
Thermobil mobile Kühllager GmbH, Dormagen<br />
sowie einer Teilauflage ein Prospekt der Firma:<br />
easyFairs Deutschland GmbH, München<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 57
EXPERTENMEINUNG<br />
Digital und smart vernetzt – das<br />
Labor der Zukunft<br />
Big Data, das Internet der Dinge (IoT) und<br />
künstliche Intelligenz (AI) sind die aktuellen<br />
digitalen Technologietrends in der Labor- und<br />
Pharmabranche.<br />
Neue Generationen von Analyse- und Produktionsgeräten<br />
produzieren Daten in immer<br />
größerer Detailschärfe und Messtiefe. Zusätzlich<br />
steigt die Menge der verfügbaren Daten<br />
vor allem dadurch, dass Regulationsbehörden<br />
und Geldgeber öffentlich finanzierter<br />
Forschung eine immer umfangreichere Hinterlegung<br />
von Daten aus Forschungsaktivitäten<br />
und klinischen Tests in öffentlichen Repositorien<br />
verlangen. Die zunehmenden Kollaborationen<br />
aus Big Pharma, öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />
und CROs verlangen<br />
zudem, dass die gewonnen Datenmengen effizient<br />
ausgetauscht und analysiert werden<br />
können. Die Herausforderungen von Big Data<br />
in Labor und <strong>Pharmaproduktion</strong> bestehen daher<br />
aktuell insbesondere aus einem integrierten<br />
Datenmanagement der wachsenden Daten,<br />
aus einem vereinfachten Austausch und<br />
aus einer sinnhaften Aggregation der anfallenden<br />
Daten.<br />
Das Internet der Dinge ist im Umfeld des Labors<br />
4.0 einer der Innovationstreiber: Vernetzte,<br />
intelligente Labor- und Analysegeräte,<br />
smarte Prozesse und mobile Anwendungen<br />
für die Mensch-Maschine-Interaktion sind<br />
auch im Labor auf dem Vormarsch. Attraktiv<br />
wird das smart vernetzte Labor für die <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
deshalb, weil vernetzte Geräte<br />
Aufgaben im Qualitätsmanagement wie z. B.<br />
die Überwachung und Aufzeichnung von kritischen<br />
Prozessen übernehmen können und<br />
dadurch den Overhead verringern. Zudem<br />
werden Übertragungsfehler vermieden und<br />
die bessere Datenqualität führt zu einer höheren<br />
Reproduzierbarkeit in Forschung und<br />
Produktion.<br />
Dadurch, dass in den letzten Jahren Anwendungen,<br />
die mit neuronalen Netzwerken arbeiten,<br />
durch immer weniger Expertenwissen<br />
implementierbar sind, setzen sich AI-Systeme<br />
zunehmend durch. Auch in Laboren sind sie<br />
angekommen: AI-Systeme kommen nicht nur<br />
bei der Auswertung von Genom- und Krankheitsdaten<br />
oder bei der Suche nach neuen<br />
Wirkstoffen zum Einsatz. Auch von Systemen,<br />
die eigenständig Fragestellungen bearbeiten<br />
Dr. Simon Bungers, Gründer und<br />
CEO der Labfolder GmbH, Berlin,<br />
und Sprecher des Projekts Smartlab<br />
oder Synthesewege optimieren, wurden bereits<br />
Prototypen vorgestellt. Wie schnell diese<br />
Trends in den Laboren und Produktionsstraßen<br />
dieser Welt vollumfänglich Realität werden,<br />
hängt davon ab, wie rasch die aktuellen<br />
Herausforderungen, vor denen die Branche<br />
steht, gemeistert werden.<br />
Um das volle Potenzial der Daten und Interaktionen<br />
im vollvernetzten Labor zu nutzen, bedarf<br />
es breit implementierter Standards, die<br />
den Austausch und die Auswertung von Daten<br />
erlauben. Mit Initiativen wie SiLA und<br />
AniML sind hier bereits erste Erfolg versprechende<br />
Standards für Geräteanbindung und<br />
Analysedaten in der Entwicklung. Ein Prozessstandard,<br />
der Geräte und Messergebnisse<br />
in einen intelligenten Kontext einbindet,<br />
liegt jedoch noch in der Ferne.<br />
Einen ersten Blick auf diese Zukunft können<br />
Sie bereits im Frühjahr 2017 wagen: Auf der<br />
Smartlab, einer Sonderausstellung der Messe<br />
Labvolution, die vom 16. bis 18. Mai in Hannover<br />
stattfindet, sehen Sie das vollvernetzte<br />
Labor, in dem herstellerübergreifend smarte<br />
Geräte auf einer einheitlichen Plattform intelligent<br />
vernetzt sind – und Forschern und<br />
Laboranten das Leben in der Zukunft leichter<br />
machen.<br />
Das Fachmagazin für die<br />
GMP-gerechte Produktion<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion:<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm), Volontär,<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st), Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Barbara Diviggiano, Phone -+49 711 7594-415<br />
Fax +49 711 7594-1415<br />
E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />
Layout:<br />
Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: php.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2016.<br />
Leserservice:<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Bezugspreis jährlich:<br />
Inland: 21,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
Ausland: 21,20 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelheft: 5,50 € zuzüglich Versandkosten.<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />
Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />
Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />
Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />
Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />
Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />
USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />
Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />
NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />
detleffox@comcast.net<br />
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welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
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Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017 59
Hinter dieser Seriennummer<br />
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60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 1/2017