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SPEZIAL<br />
V1<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
S O N D E R A U S G A B E W I E N K U L I N A R I S C H<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
GASTHAUS & CO<br />
DIE WIENER<br />
BEISLKULTUR<br />
UNGEFILTERT<br />
WIEN UND SEINE<br />
KAFFEEHÄUSER<br />
EINFACH SPITZE<br />
DIE BESTEN<br />
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<strong>Wien</strong> <strong>für</strong> <strong>Genießer</strong><br />
ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE<br />
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MANIFEST<br />
EINER GROSSEN<br />
VISION.<br />
Der neue Lexus LS 500h<br />
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Stilvoll, extravagant, selbstbewusst – der neue LS 500h beeindruckt nicht nur<br />
durch seine Designsprache. Faszinierende Details, wie handgeschliffenes Kiriko-<br />
Glas in der Türverkleidung, handgenähte Origami-Elemente oder Shiatsu-<br />
Massagesitze, machen aus dem Lexus LS 500h ein fahrendes Meisterwerk.<br />
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HERAUSGEBERBRIEF<br />
STADT DER GENIESSER<br />
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />
LIEBE FEINSCHMECKER!<br />
Lassen wir doch einfach die Zahlen sprechen: Seit nunmehr neun Jahren wird <strong>Wien</strong><br />
bei Mercer als lebenswerteste Stadt der Welt gelistet. Vor nicht allzu langer Zeit<br />
wurde der Bundeshauptstadt die gleiche Auszeichnung vom renommierten Wirtschaftsmagazin<br />
»The Economist« zuteil. Aber was ist denn nun das Besondere an <strong>Wien</strong>?<br />
Eine Antwort auf diese Frage finden Sie in diesem Magazin, in das wir alle Vorzüge<br />
dieser wunderbaren Stadt gepackt haben, ohne aber auf ihre kleinen, charmanten<br />
Makel zu vergessen.<br />
Natürlich wird die österreichische Millionenmetropole auch <strong>für</strong> uns als <strong>Falstaff</strong>-<br />
Herausgeber Jahr <strong>für</strong> Jahr noch interessanter: Das kulinarische Angebot erstreckt sich<br />
inzwischen in einer nicht enden wollenden Vielfalt, Tendenz steigend. Dazu leuchten<br />
als helle Fixsterne am Kochhimmel die traditionellen <strong>Wien</strong>er Gast-, Wirts- und Kaffeehäuser<br />
– die nicht nur ein Mitgrund sind, warum uns jährlich so viele Touristen<br />
besuchen, sondern auch hochgeliebtes Traditionsgut der <strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er.<br />
Also haben wir in diesem Magazin die besten Adressen <strong>für</strong> Sie recherchiert – sowohl<br />
die bekannten als auch die weniger bekannten. Jene, die zwar vielleicht nicht in den<br />
<strong>Wien</strong>er Innenstadtbezirken liegen, aber allemal einen kulinarischen Genuss-Ausflug<br />
wert sind. Darüber hinaus haben wir uns intensiv mit den typisch wienerischen Kaffeevariationen<br />
beschäftigt und uns die Frage gestellt, welcher Senf und welches Gebäck am<br />
Würstelstand wohl am besten zu welcher Wurst passen. Denn: Auch wenn wir heutzutage<br />
die Welt bereisen und nahezu ständig unterwegs sind – es lohnt sich auch <strong>für</strong> uns<br />
<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er ab und zu, die eigene Heimatstadt aufs Neue zu erkunden.<br />
Wolfgang und Angelika Rosam,<br />
Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß – beim Lesen, beim Entdecken und vor allem beim<br />
Genießen!<br />
Herzlichst,<br />
Foto: Ingo Pertramer<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
wolfgang.rosam@falstaff.com<br />
@RosamWolfgang<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff.com<br />
Es lohnt sich auch <strong>für</strong> uns<br />
<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er<br />
ab und zu, die eigene<br />
Heimatstadt aufs Neue<br />
zu erkunden.<br />
falstaff 5
Ein Begriff mit<br />
Tradition<br />
A term with<br />
tradition<br />
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VORWORT<br />
ZUM GELEIT<br />
ENTDECKEN UND AUSPROBIEREN<br />
Wenn ich gefragt werde, was das Besondere an der <strong>Wien</strong>er Küche ausmacht, ist die<br />
Antwort einfach: die Vielfalt! Von der klassischen Hausmannskost über urige<br />
Heurigen-Schmankerl bis zu einer Käsekrainer am Würstelstand oder auch<br />
moderne, innovative Küche – es ist <strong>für</strong> jeden Geschmack etwas dabei. Das verdanken wir<br />
unseren Unternehmerinnen und Unternehmern, die <strong>Wien</strong>s Gastronomie mit viel Leidenschaft<br />
und harter Arbeit am Leben erhalten. Als Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong> setzen wir uns<br />
da<strong>für</strong> ein, dass sie auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften und bewirten können. <strong>Wien</strong> hat<br />
über die ganze Stadt verteilt kulinarisch viel zu bieten. Ich kann nur empfehlen, durch die<br />
Bezirke zu spazieren und lukullische Entdeckungen zu machen. Gutbürgerliche Küche mit<br />
hoher Qualität zu leistbaren Preisen in gemütlicher Atmosphäre – das zeichnet die <strong>Wien</strong>er<br />
Küche aus. Ein Sprichwort sagt: »Wer nicht genießt, wird ungenießbar« – und genießen, das<br />
können wir in <strong>Wien</strong>! Kosten Sie sich durch <strong>Wien</strong>s kulinarische Möglichkeiten und genießen<br />
Sie! In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren.<br />
DI Walter Ruck<br />
Präsident der<br />
Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong><br />
DI WALTER RUCK<br />
Präsident der Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong><br />
Foto: WKW/Christian Salnik<br />
IMPRESSUM Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet. MEDIENINHABER <strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH,<br />
Führichgasse 8, 1010 <strong>Wien</strong>, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.at. HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam, Angelika Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper,<br />
Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung), Timotheus Lamberg (Leitung Direct Sales), Christiane Ceccarelli<br />
(Anzeigenkoordination), anzeigen@falstaff.at CHEFREDAKTION Ursula Macher, Wolfgang M. Rosam SENIOR EDITOR Herbert Hacker CHEFIN VOM DIENST Julia Vacca B.A.<br />
REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster B.A. CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design) ART DIRECTOR Sabrina Meyer B.A. PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />
FOTO ASSISTENZ Katharina Woschny B.A. ART DIRECTOR MARKETING & SALES Lena Manfredini B.A. PRODUKTION/LITHO Ronald Hatze MITARBEITER DIESER AUSGABE Bernhard<br />
Degen, Alex. Hesse, Manfred Klimek, Marion Topitschnig LEKTORAT Romana Gillesberger, Jorghi Poll VERTRIEB & ABOMARKETING & LESERSERVICE Birgit Niedl (Leitung Aboservice),<br />
DW 419, abo@falstaff.at HERSTELLER Druckerei Berger, <strong>Wien</strong>er Straße 80, A-3580 Horn<br />
falstaff 7
WIEN<br />
14<br />
Traditionsbeisl wie im<br />
Bilderbuch: typische<br />
Köstlichkeiten und<br />
urige Schanigärten.<br />
COVER<br />
FOTO: WIEN TOURISMUS/<br />
PETER RIGAUD<br />
AUFGETISCHT<br />
10 WIEN ISST DIE WELT<br />
Essay von Manfred Klimek<br />
14 DAS WIENER WIRTSHAUS-WUNDER<br />
Eine kulinarische Identität der Stadt –<br />
<strong>Wien</strong>s einzigartige Wirtshauskultur<br />
38 DER KULT UM DIE BOHNE<br />
Eine Zeitreise durch traditionelle<br />
Kaffeehäuser und die trendige<br />
Coffeeshop-Szene der Stadt<br />
46 KAFFEE GUIDE<br />
Ein ABC der Kaffeevariationen<br />
54 SÜSSE SÜNDEN<br />
<strong>Wien</strong> und seine Mehlspeisen – feine<br />
Mehlspeis-Rezepte zum Nachmachen<br />
62 SCHLEMMEN IN WIEN<br />
Top-Gastronomie – von Fine Dining<br />
über »casual« Restaurants bis hin<br />
zu den besten Weinkarten der Stadt<br />
38<br />
Wer in <strong>Wien</strong> war<br />
und kein Kaffeehaus<br />
besucht hat, war<br />
nicht wirklich in <strong>Wien</strong>.<br />
5 HERAUSGEBERBRIEF<br />
7 IMPRESSUM<br />
7 VORWORT<br />
114 TISCHGESPRÄCH<br />
70 TEMPEL DER KÄSEKRAINER<br />
Wo sich ein Zwischenstopp auf jeden<br />
Fall lohnt<br />
76 IN BESTER GESELLSCHAFT<br />
Ein Wegweiser durch die Welt der<br />
Würstel und ihrer Begleiter<br />
82 EINE WIENER INSTITUTION<br />
Die jahrhundertealte Tradition<br />
der Heurigen<br />
Fotos: <strong>Wien</strong> Tourismus/Peter Rigaud, beigestellt
© WILVORST<br />
SPEZIAL<br />
90<br />
NACHTSCHICHT<br />
Eine Tour durch die angesagtesten<br />
Locations im <strong>Wien</strong>er Nachtleben<br />
106 FACETTENREICHE WEIHNACHTEN<br />
Die zauberhaftesten Christkindlmärkte<br />
in der Bundeshauptstadt<br />
54<br />
Mit oder ohne Brösel?<br />
– echter <strong>Wien</strong>er<br />
Apfelstrudel.<br />
AUFGESCHRIEBEN<br />
12 GENUSS FÜR LEIB & SEELE<br />
Wirtshäuser und Beisl in Zahlen<br />
26 WIRTSHAUS GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
36 DARF‘S NOCH WAS SEIN?<br />
Kaffeehäuser und Coffeeshops in Zahlen<br />
50 KAFFEEHAUS GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
80 WÜRSTELSTAND GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
88 HEURIGEN GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
98 BAR GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
113 CHRISTKINDLMARKT GUIDE<br />
Die besten Tipps und Adressen<br />
AUSGESPROCHEN<br />
32 »WIR KÖNNTEN WIEN NOCH<br />
WESENTLICH WEITER BRINGEN!«<br />
WKO-Fachgruppenobmänner Peter<br />
Dobcak, Gastronomie, und Wolfgang<br />
Binder, Kaffeehäuser, im Interview<br />
100 »WIR WOLLEN UNS NICHT AUF<br />
AUSZEICHNUNGEN AUSRUHEN!«<br />
Bürgermeister Michael Ludwig und<br />
WKÖ- Präsident Walter Ruck im<br />
Interview<br />
82<br />
»Ausg’steckt is'« – die<br />
Top-Heurigen der Stadt.<br />
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wien spezial / ESSAY<br />
WIEN ISST DIE WELT<br />
Die europäische Gourmetszene favorisiert Kopenhagen, Stockholm, Barcelona und<br />
nun auch Berlin. Doch ist <strong>Wien</strong> der derzeit angesagteste Ort der modernen Küche.<br />
Eben weil es über Jahrhunderte die Hauptstadt vieler Länder war.<br />
TEXT MANFRED KLIMEK<br />
Den <strong>Wien</strong>ern wird nachgesagt,<br />
dass sie ihr Essen eher einfach<br />
zubereiten. Sie ersticken es in<br />
Mehl, ertränken es dann in<br />
einem Bad aus aufgeschlagenen<br />
Eiern, um es weiterführend mit trockenen<br />
Semmelbröseln nahezu luftdicht einzusargen.<br />
Danach wird es in Butterschmalz<br />
»aussebochn«, also in Pfannen schwimmend<br />
dem mittelbraunen Garpunkt zugeführt.<br />
Doch all das Panierte ist keine Referenz<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Küche. Auch nicht Tafelspitz<br />
oder Zwiebelrostbraten. Es gibt gar<br />
kein Referenzgericht <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>erisches, sondern<br />
ein grandioses Erbe nahezu unverfälschter<br />
ungarischer, böhmischer, mährischer,<br />
slowakischer, polnischer, galizischer,<br />
venezianischer, trentinischer, lombardischer<br />
und istrischer Küche. Diese Fülle hat den<br />
<strong>Wien</strong>ern immer einen an Vielfalt interessierten<br />
Gaumen bewahrt. Und dieses Interesse<br />
hat zu einer Vielzahl an Restaurants<br />
und Lokalen verschiedenen Zuschnitts<br />
geführt, die alle die kulinarische Neugier<br />
der <strong>Wien</strong>er stillen.<br />
WUNDERBARE VIELFALT<br />
DAS STEIRERECK<br />
WAR SCHON VOR<br />
ZEHN JAHREN<br />
DEM NOMA UM<br />
LICHTJAHRE<br />
VORAUS.<br />
Beginnen wir also mit einem völlig unspektakulären<br />
Lokal, dem »Gustl kocht« in der<br />
Erdbergstraße. Gegründet wurde es von<br />
Christoph Liebscher, der seine Vorliebe <strong>für</strong><br />
osteuropäische Küche Alexander Verzi in<br />
Auftrag gab, einem Haubenkoch, der nun<br />
tagtäglich einen grandiosen ukrainischen<br />
Borschtsch (mit Kalbfleischpastete) in die<br />
Teller schöpft, wie es ihn in <strong>Wien</strong> auch früher<br />
schon zu löffeln gab – große Teile der<br />
Ukraine standen unter Verwaltung der<br />
Habsburger. Hier gibt es auch gefüllte Paprika<br />
nach bulgarischer Rezeptur (ganz köstlich<br />
mit Schafskäse, Melanzani und Kräutersalat),<br />
glacierte Hühnerleber mit moldawischem<br />
Maisgrieß (eine Art Polenta mit<br />
geschmorten Zwiebeln und Ziegenkäse),<br />
dann auch das legendäre Huhn-Kiew und<br />
eine geschmorte Lammstelze mit einem<br />
kaukasischen Mandel-Rosinen-Reis. Dieses<br />
unprätentiöse Lokal ist seit langer Zeit die<br />
einzige Möglichkeit, Gerichte der alten Donaumonarchie<br />
und anderer Teile Osteuropas<br />
bis in die asiatische Steppe zu kosten.<br />
Dort, wo der dritte Bezirk auf die Innenstadt<br />
trifft, im Stadtpark, steht die alte, umgebaute<br />
Meierei, in der <strong>Wien</strong>s einziges<br />
nichternanntes Dreisterne-Restaurant Platz<br />
gefunden hat, das Steirereck. Dem Guide<br />
Michelin ist das Lokal der Familie Reitbauer<br />
seit Jahren keinen dritten Stern wert, obwohl<br />
ihn die gesamte Brigade dort längst<br />
verdient. Das neben dem Essen zweite Ass<br />
des Steirereck ist die Atmosphäre: In keinem<br />
anderen Gourmettempel (hier stimmt<br />
der sonst nur dämliche Begriff) wird man<br />
auf ein so lockeres, gewitztes und immer<br />
auch mit gering zudringlichem Schmäh<br />
agierendes Personal treffen. Wer hier noch<br />
Schwellenangst hat, dem ist nicht zu helfen.<br />
WO GERICHTE KOMPONIERT WERDEN<br />
Das Steirereck ist kein neues, kein junges<br />
Lokal; ganz im Gegenteil ist es schon Legende<br />
in <strong>Wien</strong>, war in den frühen Achtzigerjahren<br />
das erste moderne Feinschmeckerrestaurant<br />
der Stadt. Der Sohn des<br />
Gründers, Küchenchef Heinz Reitbauer jr.,<br />
liefert ohne vor sich hergetragenem Konzept<br />
die Teller mit den besten Beispielen ab,<br />
warum <strong>Wien</strong> in Sachen Kulinarik zurzeit in<br />
Europa die Nase vorne hat. Er lässt sich<br />
ausschließlich von seinem Geschmack und<br />
seiner Kompositionsfähigkeit leiten und<br />
komponiert Gerichte wie Topinambur mit<br />
Waldpilzen, Steckrübe und grünen Mandeln,<br />
Karpfen mit Kochsalat, Haferwurzel<br />
und Dill, Krim-Zwiebel mit Erdäpfel, Endivien<br />
und Bucheckern oder Attersee-Hecht<br />
mit Federkohl, Holunder und Zitrone. Diese<br />
Küche lebt seit jeher im erweiterten Regionalen,<br />
wie die österreichische Spitzenküche<br />
das immer schon tut – auch wenn mit<br />
»erweitert regional« mitunter ganz Mitteleuropa<br />
gemeint ist, eine Vielvölkerschaft,<br />
die vom Haus Habsburg ja lange regiert<br />
wurde. Man schielt in <strong>Wien</strong> erfreulicherweise<br />
auch heute nur wenig nach Frankreich,<br />
was man in Deutschland immer noch<br />
tut, wo die Gäste, der Sternegastronomie<br />
10<br />
falstaff
Illustration: Shutterstock<br />
nach wie vor nicht hörig, Luxusprodukte<br />
wie Hummer, Steinbutt, Gänseleber und<br />
Trüffel einfordern. Anders gesagt: Das Steirereck<br />
von Birgit und Heinz Reitbauer war<br />
schon vor zehn Jahren dem Noma in Kopenhagen<br />
um Lichtjahre voraus. Aber eben<br />
frei von Ideologie, die manche Gourmets<br />
seit der Herrschaft gastronomischer Moden<br />
zur Einkehr brauchen.<br />
EXIL DER BOBOS UND HIPSTERS<br />
DAS »ECKEL«<br />
ERKLÄRT RASCH,<br />
WARUM MAN<br />
AUS WIEN NIE<br />
NACH FRANKREICH<br />
SCHIELEN<br />
MUSSTE.<br />
Konstantin Fillipou kam nicht aus dem<br />
Nichts, dennoch war er plötzlich da, und<br />
sein nüchternes Restaurant, das seinen Namen<br />
trägt, ist seit fünf Jahren das Exil der<br />
Bobo- und Hipsterfeinschmecker, die es gerade<br />
im wohllebigen <strong>Wien</strong> zuhauf gibt. Viel<br />
interessanter jedoch als Fillipous Sternelokal<br />
ist seine benachbarte Weinbar »O boufés«,<br />
die im weinverliebten <strong>Wien</strong> einen radikalen<br />
Schnitt in Sachen Weinlokale darstellt.<br />
Das »O boufés« ist eine ausgewiesene<br />
Orange Wine-Weinbar, offeriert also sehr<br />
spezielle Weine, die nicht jedermanns Sache<br />
sind, aber jedermanns Interesse wecken<br />
sollten. Was aber das »O boufés« zum <strong>Wien</strong>er<br />
Ding macht – und so wieder zum Vorreiter<br />
–, ist die extreme Gelassenheit, wie<br />
Vin Naturel und Orange-Weine an den<br />
Gast gebracht werden. Hier wird nicht belehrt<br />
und auf ein besseres Menschenbild gesetzt,<br />
auch bleiben die untrinkbaren Vertreter<br />
dieser Herstellungsmethode ausgespart,<br />
nein: Man lernt mit Schmäh und Witz die<br />
Welt dieser inzwischen auch nicht mehr<br />
neuen Weine kennen, die einem im Kopenhagen<br />
oder sogar in Paris derart als ethisches<br />
Muss reingedrückt werden, dass man<br />
davonlaufen könnte.<br />
Ganz nebenbei isst man hier auch unkompliziert<br />
hervorragend und <strong>für</strong> wenig<br />
Geld meist auf Sterneküchen-Niveau. Etwa<br />
die Kombination Sardine, Gurke, Schalotte<br />
und Remoulade. Oder Mangalizaschwein,<br />
Spinat, Ofenmelanzani und knuspriger<br />
Reis. Als Tagesspezialität gibt es ab und an<br />
ein griechisches Gericht, denn nebenbei modernisiert<br />
Fillipou auch die Küche Hellas'.<br />
Selten isst man in Europa besser griechisch<br />
als in dieser Weinbar in <strong>Wien</strong>.<br />
Mario Bernatovic ist ein junger, kroatischstämmiger<br />
Koch, der in den letzten<br />
Jahren in <strong>Wien</strong> in vielen innovativen Restaurants<br />
aufkochte, um danach unstet weiterzuziehen.<br />
Jetzt hat man dem umtriebigen<br />
Talent ein Lokal gebaut, das »Kussmaul« in<br />
der <strong>Wien</strong>er Bäckerstraße. Auch Bernatovic<br />
setzt einfach nur auf seinen Geschmack und<br />
sein Vermögen, die Komponenten zur harmonischen,<br />
aber dennoch herausfordernden<br />
und individuellen Einheit zusammenzurühren.<br />
Aber in diesem Lokal hat er zur kroatischen<br />
Küche zurückgefunden. Und zu den<br />
Fischen der Adria. Zum Beispiel zu frisch<br />
gefangenen und zeitnah nach Norden gebrachten<br />
Brassen, die Bernatovic im Salzmantel<br />
verpackt und im Ofen gart, damit<br />
der Fisch noch das Meer in sich trägt, aus<br />
dem er Stunden zuvor gezogen wurde. Die<br />
Arme eines ebenso frischen Oktopus grillt<br />
er butterweich und fügt ein grandioses Erbsenpüree<br />
hinzu, dem erst delikat geschmorte<br />
Kirschtomaten das Geschmackliche Rind<br />
geben – aus zwei eher groben Komponenten<br />
entsteht so etwas im Gaumen nachhaltig<br />
Feines mit Suchtfaktor. Auf der Weinkarte<br />
findet der Gast dann auch ein paar<br />
eher unbekannte kroatische Weine, die beweisen,<br />
wie sich die Önologie dieses ehemaligen<br />
Kronlandes radikal zum Besseren<br />
wandelte.<br />
Man könnte jetzt noch lange viele weitere<br />
neue und in ihrer Art einzigartige <strong>Wien</strong>er<br />
Lokale aufzählen, wenngleich hier wie dort<br />
die Einheimischen zunehmend von Touristen<br />
ersetzt werden. Man könnte etwa das Restaurant<br />
»The Bank« im prächtig gelegenen<br />
Park Hyatt erwähnen. Oder das böhmischadriatische<br />
Lokal von Danijel Duspara. Aber<br />
zum Schluss sei hier zum Besuch eines ganz<br />
besonderen, alten, traditionellen Restaurants<br />
geraten, des »Eckel« in Sievering. Wer hier<br />
Samstagmittag einkehrt, trifft auf die <strong>Wien</strong>er<br />
Bourgeoisie, die ein bisschen vom alten Österreich<br />
transportiert, das faszinierend und<br />
abstoßend zugleich sein kann. Die raffinierte<br />
bürgerliche Küche kann zum Glück des weiteren<br />
Tages beitragen. Und die Weinkarte ist<br />
Legende. Das »Eckel« erklärt in wenigen<br />
Momenten, warum man in <strong>Wien</strong> nie nach<br />
Frankreich schielen musste, wenn es um kulturell<br />
hochwertige Gastronomie ging. Und<br />
irgendwas Paniertes wird man hier auch finden.<br />
Aber nur unter ferner liefen.<br />
<<br />
falstaff<br />
11
wien spezial / ZAHLEN UND FAKTEN<br />
GENUSS<br />
FÜR<br />
&<br />
LEIB<br />
SEELE<br />
Bodenständig, gemütlich und gutbürgerlich – die <strong>Wien</strong>er Wirtshäuser<br />
sind längst zu einem Stück Kultur geworden.<br />
Das Herz bildet die traditionelle Küche mit ihren Schnitzeln,<br />
Tafelspitz und Co. Hier ein paar interessante<br />
Facts & Figures.<br />
TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />
Illustration: Sabrina Meyer; Fotos: Shutterstock<br />
12<br />
falstaff
488<br />
26,9<br />
Gasthäuser<br />
LITER<br />
WEIN TRINKT<br />
DER ÖSTERREICHER<br />
PRO JAHR<br />
»So lange<br />
der Österreicher<br />
Bier und<br />
Würstel hat,<br />
revoltiert er<br />
nicht.«<br />
LUDWIG VAN BEETHOVEN Komponist und Wahl-<strong>Wien</strong>er<br />
GIBT ES IN WIEN<br />
30,6<br />
SCHNITZEL<br />
ISST DER<br />
ÖSTERREICHER<br />
IM JAHR<br />
DAS MACHT<br />
42MIO kg<br />
FLEISCH<br />
falstaff 13
wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />
<strong>Wien</strong> ohne Beisln ist wie<br />
ein Gulasch ohne Saft.<br />
Ob urig und betont<br />
traditionell oder leicht<br />
modernisiert: Eine typische<br />
<strong>Wien</strong>er Gastwirtschaft hat<br />
immer eine ganz spezielle<br />
Atmosphäre. Und nicht<br />
selten eine hervorragende<br />
Küche. Wir zeigen Ihnen<br />
einige der besten.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
DAS WIENER<br />
Fotos: Herbert Lehmann<br />
WIRTSHAUS-<br />
14<br />
falstaff
Christian Wanek, Wirt<br />
und Küchenchef in<br />
»Rudis Beisl«, ist bekannt<br />
<strong>für</strong> seine Klassiker aus<br />
der <strong>Wien</strong>er Küche, etwa<br />
ein echtes Gulasch.<br />
WUNDER<br />
><br />
falstaff 15
wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />
HERKNER<br />
Martin und Christiane Pichlmaier sind<br />
Pächter des legendären Herkner in der<br />
<strong>Wien</strong>er Vorstadt und das Paradebeispiel<br />
eines modernisierten Gasthauses mit<br />
großer Vergangenheit. Auch die Gerichte<br />
kommen modern interpretiert zu Tisch.<br />
Italiener haben ihre Trattoria, die<br />
Deutschen ihre Kneipe und die<br />
Franzosen ihr Bistro. Und die <strong>Wien</strong>er<br />
haben ihr Beisl. Damit sind wir<br />
schon bei der ersten Besonderheit<br />
dieser gastronomi schen Gattung. Sie steht<br />
in engem Zusammenhang mit einer Stadt –<br />
und nicht mit einem Land. Kurzum: Das<br />
Beisl gehört zu <strong>Wien</strong> wie das Kolosseum<br />
zu Rom.<br />
Doch was ist nun ein typisches <strong>Wien</strong>er<br />
Beisl? Was verbirgt sich hinter diesem<br />
Begriff, der bei vielen klischeehafte Assoziationen<br />
wie dunkle Wirtsstuben, deftige<br />
Hausmannskost und Kellner mit sprödem<br />
Charme hervorruft? Schwierig ist eine eindeutige<br />
Definition auch deshalb, weil sich<br />
diese gastronomische Gattung im Laufe<br />
der Zeit stark gewandelt hat. Waren es früher<br />
zumeist Lokale von simpler Art, so sind<br />
inzwischen sogenannte »Nobelbeisln« hinzugekommen.<br />
Und zwar sind das Wirtshäuser,<br />
die auch eine verwöhnte Klientel<br />
an Feinschmeckern versorgen.<br />
Beginnen wir deshalb mit jenen Beisln,<br />
in denen das Essen die Hauptrolle spielt.<br />
In dieser Kategorie ist der »Grünauer« wohl<br />
eine Art Pionier. Brigitta und Martha Grünauer<br />
haben es schon vor Jahrzehnten verstanden,<br />
die <strong>Wien</strong>er Wirtshausküche so zu<br />
ver-feinern, dass es allen auffiel und auch<br />
jedem schmeckte. So wurde der Grünauer<br />
zu einem der ersten Edelbeisln der Stadt.<br />
Ein Glücksfall.<br />
Fotos: Arnold_Poeschl, Herbert Lehmann, <strong>Wien</strong>; www.herbertlehmann.com, Hebenstreit, beigestellt<br />
16<br />
falstaff
Heute wird das Lokal von der jungen<br />
Generation geführt, die hohe Qualität der<br />
Küche aber ist geblieben.<br />
Einen ähnlichen Kultstatus besitzt auch<br />
»Rudis Beisl« in der Wiedner Hauptstraße.<br />
Der Name stammt vom eigentlichen Gründer<br />
Rudi Stark, der das Gasthaus vor vielen<br />
Jahren an Christian Wanek verkauft hat.<br />
Und der versteht es, am Herd mit Gerichten<br />
zu überzeugen, die es nirgendwo besser gibt<br />
als in »Rudis Beisl«. Alle anderen Gründe <strong>für</strong><br />
den großen Erfolg dieser Beisl-Ikone liegen<br />
vermutlich irgendwo im Atmosphärischen.<br />
Das trifft auch auf die »3 Hacken« zu –<br />
ein Bilderbuchbeisl in der Singerstraße im<br />
ersten Bezirk. Schon allein die Fassade ist<br />
ein Paradebeispiel <strong>für</strong> alte <strong>Wien</strong>er Wirtshauskultur,<br />
die »3 Hacken« zählen zu den<br />
ältesten Gaststätten Österreichs. Im Laufe<br />
der Geschichte wurde dieses Juwel so behutsam<br />
renoviert, dass selbst kompromisslose<br />
Beisl-Puristen damit eine Freude haben.<br />
Und auch die Küche ist absolut empfehlenswert,<br />
egal ob Kalbswiener, gebackenes Bries<br />
oder Linsen mit Knödel. Zusätzliches Plus:<br />
Hier werden auch exzellente Weine serviert,<br />
was in den einfachen <strong>Wien</strong>er Beisln nicht<br />
immer der Fall ist.<br />
Viele Feinschmecker und echte Beislgeher<br />
haben ihn noch in bester Erinnerung: den<br />
Herkner in <strong>Wien</strong> Hernals. Geprägt wurde<br />
dieses wunderschöne Beisljuwel durch den<br />
Wirt und Koch Heinz Herkner, der schon<br />
zu Lebzeiten zur Legende wurde. Er servierte<br />
in den 1980er-Jahren seinen Gästen<br />
eine <strong>Wien</strong>er Küche in einer Qualität, wie<br />
sie in der ganze Stadt höchst selten war.<br />
Nach seinem Tod wurde das charmante<br />
Edelbeisl zwar einige Zeit weitergeführt, an<br />
die Glanzzeiten von früher kam es allerdings<br />
nicht mehr heran. Vor einigen Jahren<br />
wechselten dann die Besitzer, die das Lokal<br />
von Grund auf umbauen ließen. Pächter<br />
sind seither Martin Pichlmaier und seine<br />
Ehefrau Christiane, beide erfahrene Gastronomieprofis.<br />
Und sie haben tatsächlich das<br />
geschichtsträchtige Haus wieder dorthin<br />
gebracht, wo es hingehört: in die Liga der<br />
besten Gasthäuser dieser Stadt. Mit einer<br />
herausragend guten Küche und einem<br />
entzückenden Innenhof, der sich gleich über<br />
zwei Etagen erstreckt.<br />
Wer ganz spezielle Innereiengerichte mag,<br />
der sollte ins »Gasthaus Wolf« pilgern,<br />
dort sorgt Jürgen Wolf <strong>für</strong> außergewöhnliche<br />
Wirtshauskost. Wolf ist ein großer Anhänger<br />
von Rezepturen aus der klassischen<br />
k. u. k. Küche. Sein Kalbsrahmbeuschel<br />
><br />
GASTHAUS WOLF<br />
Hervorragendes Beisl mit vielen Gerichten<br />
aus der Innereienküche. Bild oben: Wirt<br />
und Küchenchef Jürgen Wolf.<br />
GRÜNAUER<br />
Die Beisl-Legende unter den <strong>Wien</strong>er<br />
Edelgasthäusern mit außergewöhnlicher Küche.<br />
falstaff 17
wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />
><br />
ist sensationell, seine Kuttelgerichte sind<br />
besonders deliziös und ab und an lässt er<br />
den Unerschrockenen unter seinen Gästen<br />
auch verwegene Kompositionen wie gefüllte<br />
Schweinsohren oder Hahnenkämme<br />
servieren.<br />
Selten gewordene Wirtshaus-Gerichte aus<br />
vergangenen Zeiten werden auch im »Haas<br />
Beisl« im fünften Bezirk serviert. Dort gehen<br />
die Inhaber sogar noch weiter und bieten den<br />
Gästen zum kulinarischen Faschingsausklang<br />
ein sogenanntes »Sautanz-Essen« mit dazu<br />
passenden Weinen (bis Mitte Februar). Dabei<br />
kommen Gerichte wie Hirn mit Nier’n, Abstechsuppe,<br />
hausgemachte Blunz’n, Bratwürste<br />
in verschiedenen Variationen, Kaiserfleisch<br />
und Hausg’selchtes auf die Karte.<br />
Vielleicht nicht ganz so kompromisslos<br />
geht es im Gasthaus »Zur goldenen Kugel«<br />
zu, ein gutbürgerliches Gasthaus nahe dem<br />
AKH. Wohl auch deshalb zählen hier viele<br />
Ärzte zu den Stammgästen, die sich mit auffallend<br />
großem Vergnügen an Gerichten wie<br />
Hirn mit Ei oder einem gebackenen Kalbsbries<br />
delektieren. Schön, wenn man dabei be-<br />
GASTHAUS STERN<br />
Seit 2008 serviert Christian<br />
Werner in Simmering regionale<br />
Klassiker auf Top-Niveau.<br />
denkt, dass sich Mediziner berufsbedingt mit<br />
den Details menschlicher Organismen beschäftigen.<br />
Weniger traditionell und auch nicht ganz so<br />
innereienfixiert ist die Küche hingegen im<br />
»Schreiners« im siebenten Bezirk. Ein besonders<br />
empfehlenswertes Gasthaus ist es dennoch.<br />
Angela und Thomas Schreiner haben<br />
hier ein wahres Refugium geschaffen. Vorne<br />
die Gaststube mit schöner Holzvertäfelung,<br />
hinten ein verwunschener Garten, den man<br />
von außen nicht vermuten würde. Hier kann<br />
man sogar wohnen, die Schreiners haben besonders<br />
hübsche Zimmer mit Blick auf den<br />
Garten errichten lassen. Dazu eine Küche, die<br />
zwar in der klassischen österreichischen<br />
Wirtshausküche ihre Wurzeln hat, im Laufe<br />
der Zeit aber durch mediterrane Einflüsse<br />
stark erweitert wurde.<br />
Ein wahres Kleinod der <strong>Wien</strong>er Gastronomie<br />
mit alter Beisl-Schank und dicker Patina<br />
ist das im besten Sinne gutbürgerliche<br />
Gasthaus »Ludwig van« in <strong>Wien</strong> Mariahilf.<br />
Das denkmalgeschützte Haus in der Laimgrubengasse<br />
ist einer der wenigen erhalten<br />
><br />
ZU DEN 3 HACKEN<br />
Ein Traditions-Beisl wie im Bilderbuch. Mit<br />
typischer Kost und schönem Schanigarten.<br />
Fotos: <strong>Wien</strong>tourismus/Peter Rigaud, natscha unkart 2012, beigestellt<br />
18<br />
falstaff
STEIRERSTÖCKL<br />
Herrliche Gasthaus-Küche mit einem<br />
speziell steirischen Touch.<br />
SCHREINERS<br />
Gemütliches Edelbeisl von Angela und Thomas<br />
Schreiner mit prachtvollem Innenhof.
wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />
HUTH<br />
Das »Stammhaus« von Gabriele<br />
und Robert Huth mit innovativer<br />
Getränkekarte.<br />
OFENLOCH<br />
Traditionsgasthaus,<br />
das bei Einheimischen<br />
und Touristen gleichauf<br />
beliebt ist.<br />
><br />
gebliebenen Orte, in dem gesichert ist,<br />
dass Ludwig van Beethoven eine Hofwohnung<br />
bewohnte. Inzwischen wird dort in<br />
einem unvergleichlichen Ambiente eine<br />
hochinteressante, weil wienerisch moderne<br />
Küche serviert. Wirt Oliver Jauk hat da<strong>für</strong><br />
Walter Leidenfrost gewinnen können, einen<br />
hochbegabten Koch, der von Jahr zu Jahr<br />
besser kocht und deshalb auch von der<br />
Gourmetkritik immer wieder mit Auszeichnungen<br />
überhäuft wird.<br />
Auch der »Pfarrwirt« in Döbling zählt zu<br />
jenen Orten, die mit Beethoven zu tun haben.<br />
Der Komponist wohnte nebenan und<br />
war öfters im »Pfarrwirt« und im dazugehörigen<br />
Heurigen »Mayer am Pfarrplatz«<br />
zu Gast. Ob er dort auch komponiert<br />
hat, ist nicht überliefert.<br />
Fest steht hingegen,<br />
dass aus dem<br />
»Pfarrwirt« heute<br />
eines der schönsten<br />
Gasthäuser <strong>Wien</strong>s<br />
geworden ist, architektonisch<br />
ist<br />
dem Inhaber Hans<br />
Schmid damit ein<br />
großer Wurf ge- ><br />
Fotos: Jan Lackner, beigestellt<br />
20
SCHLUMBERGER KELLERWELTEN<br />
Führungen durch Österreichs älteste Sektkellerei.<br />
Die Schlumberger Kellerwelten bestehen<br />
seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
und gehören zu <strong>Wien</strong><br />
wie der Eiffelturm zu Paris oder der Big<br />
Ben zu London. Als beliebtes Ausflugsund<br />
Besucherziel bietet die Sektkellerei<br />
ein umfangreiches Programm. Geführte<br />
Besucher-Touren, Wissenswertes zu<br />
Herkunft und Herstellung von Sekt und<br />
Champagner, die richtige Lagerung und<br />
den Facettenreichtum von Sekt aus Österreich.<br />
Sie begleiten die Traube auf einer<br />
Sinnes-Reise vom Rebstock bis ins<br />
Glas. Am Ende der Führung haben Sie<br />
die Möglichkeit, die edlen Tropfen aus<br />
dem Hause Schlumberger zu verkosten<br />
sowie zu Ab-Hof-Preisen im eigenen<br />
Schlumberger Shop einzukaufen.<br />
Die Schlumberger Kellerwelten in <strong>Wien</strong>: eine faszinierende<br />
Mischung aus Geschichte, Tradition und Zukunft.<br />
Sie können zwischen der Besucher-Tour<br />
mit einem Verkostglas (7 11,– p.P.)<br />
oder der Tour mit 5 Verkostgläsern (7<br />
20,– p.P.) wählen. Während der Öffnungszeiten<br />
findet täglich um 16 Uhr<br />
eine Führung statt. Davor und danach<br />
bietet ein mehrsprachiger Audioguide<br />
die Möglichkeit, die Kellerwelten selbständig<br />
zu erkunden. Private Gruppenführungen<br />
sind nach individueller<br />
Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />
möglich.<br />
KONTAKT:<br />
SCHLUMBERGER KELLERWELTEN<br />
Mi 11–21.30, Do–Sa 11–18 Uhr<br />
an Sonn- und Feiertagen geschlossen<br />
Heiligenstädter Straße 39, 1190 <strong>Wien</strong><br />
www.schlumberger.at<br />
kellerwelten@schlumberger.at<br />
T +43/1/368 22 58-631<br />
Gutschein<br />
... <strong>für</strong> ein Glas<br />
Schlumberger<br />
Chardonnay Brut<br />
»RESERVE«<br />
im Rahmen<br />
Ihrer Führung.<br />
Gültig bis 31.03.2019,<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
✃
lungen. Besonders empfehlenswert sind<br />
zept ist stets gleich geblieben: Rindfleischgerichte<br />
auch die hauseigenen Weine, die zu den besten<br />
<strong>Wien</strong>s zählen.<br />
Wenn es um das Wirtshauswunder <strong>Wien</strong>s<br />
geht, dann darf ein Name nicht fehlen:<br />
Plachutta – mit heute sechs Betrieben und<br />
einem Bekanntheitsgrad wie das Burgtheater.<br />
Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.<br />
Begonnen hat alles mit dem »Hietzinger<br />
Bräu« 1987, später kam »Plachutta Wollzeile«,<br />
zuletzt eine Gasthaus-Zweigstelle<br />
ganz in der Nähe der Oper.<br />
Man mag es nicht glauben, aber ausgerechnet<br />
in einer Stadt, in der das Gericht<br />
Tafelspitz schon seit jeher an jeder Ecke<br />
serviert wird und das ungefähr so bedeutend<br />
ist wie der Nationalfeiertag, ausgerechnet<br />
in so einer Stadt kommt irgendwann<br />
ein Koch namens Ewald Plachutta<br />
daher und kocht alle anderen mit Tafelspitz<br />
und österreichische Klassiker in<br />
konstant hoher Qualität. <strong>Wien</strong>er Systemgastronomie,<br />
wie sie besser nicht geht.<br />
Wer übrigens denkt, die besten Gasthäuser<br />
<strong>Wien</strong>s befinden sich im Zentrum oder<br />
nahe dem Zentrum, der irrt. Nicht nur einige<br />
Plachutta-Filialen findet man außerhalb<br />
des Gürtels, es gibt auch noch jede Menge<br />
andere. Darunter Gasthausinstitutionen wie<br />
den »Eckel« in Sievering mit einem der<br />
schönsten Gastgärten <strong>Wien</strong>s, das »Steirerstöckl«<br />
in Währing oder der »Renner« in<br />
Nussdorf mit seinen übergroßen Gerichten.<br />
Ob Gulasch oder Beuschl, hier wird jede<br />
Speise in XXL-Größe serviert.<br />
Besonders erwähnenswert: Der »Stasta«<br />
in <strong>Wien</strong> Liesing, also ganz weit draußen.<br />
Dort wird schon seit 1929 die Stellung gehalten,<br />
ein Bilderbuchwirtshaus, das sich<br />
und Co. an die Wand. Ein Schulter-<br />
nie von irgendwelchen Moden beeinflussen<br />
PLACHUTTA<br />
Scherz der Geschichte.<br />
hat lassen. Mit anderen Worten: eine gastronomische<br />
Institution ohne Ablaufdatum.<br />
Seit 1987 eine Institution in Sachen österreichischer<br />
Ein Imperium hat aber erst sein Sohn<br />
Küche: der »Plachutta«. Für den Erfolg<br />
Mario Plachutta daraus gemacht. Das Kon<br />
zeichnet Mario Plachutta verantwortlich. Typisch <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />
<<br />
wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />
Fotos: Jan Lackner, beigestellt<br />
22<br />
falstaff
wien spezial / REZEPT<br />
Der gekochte Tafelspitz gilt neben<br />
dem <strong>Wien</strong>er Schnitzel als die <strong>Wien</strong>er<br />
<strong>Spezial</strong>ität schlechthin.<br />
Fotos: beigestellt<br />
24<br />
falstaff
REZEPT VON EWALD UND MARIO PLACHUTTA, RESTAURANT »PLACHUTTA«<br />
ZUTATEN FÜR 6 PERSONEN<br />
ZUTATEN<br />
1 Zwiebel, mit Schale, halbiert<br />
ca. 2 kg Tafelspitz<br />
10–15 Pfefferkörner, schwarz<br />
250 g Wurzelwerk, geschält (Karotte, Gelbe Rübe,<br />
Sellerie und Petersilwurzel zu gleichen Teilen)<br />
1/2 Lauchstange, halbiert, gewaschen<br />
Brühe, gekörnt, bei Bedarf Salz<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zwiebel samt Schale in einer mit Alufolie ausgelegten<br />
Pfanne ohne Fett an den Schnittflächen<br />
sehr dunkel bräunen. Fleisch kurz lauwarm<br />
waschen, abtropfen lassen..<br />
– 3,5 Liter Wasser aufkochen, Fleisch einlegen,<br />
schwach wallend kochen. Aufsteigenden Schaum<br />
ständig abschöpfen, Pfefferkörner und Zwiebel<br />
beigeben, schwach salzen.<br />
– Ca. 25 Minuten vor dem voraussichtlichen<br />
Garende Wurzelwerk, Lauch und – falls<br />
gewünscht – gekörnte Brühe beifügen.<br />
Gekochtes Fleisch aus der Suppe heben,<br />
in fingerdicke Scheiben schneiden.<br />
– Anrichten und mit Salz und Schnittlauch bestreuen.<br />
Suppe abseihen, mit Salz abschmecken.<br />
Wurzelwerk in Scheiben, Lauch in Stücke schneiden<br />
und gemeinsam mit dem geschnittenen<br />
Fleisch in der Suppe servieren, mit Schnittlauch<br />
bestreuen.<br />
– Bei Tisch entnehmen Sie zunächst die Suppe<br />
samt Wurzelwerk und Lauch und fügen die<br />
Suppeneinlage bei. Als zweiten Gang servieren<br />
Sie den Tafelspitz.<br />
BEILAGEN-EMPFEHLUNG<br />
Schnittlauchsauce, Apfel- oder Semmelkren,<br />
Kochsalat mit Erbsen, Kohl nach <strong>Wien</strong>er Art oder<br />
Dillkürbis.<br />
TIPPS<br />
– Geben Sie 5 Minuten vor Koch-Ende 4 blanchierte<br />
Markscheibenknochen in die Suppe und<br />
servieren Sie diese anschließend mit geröstetem<br />
(gebähtem) Schwarzbrot, Meersalz und frisch<br />
gemahlenem schwarzen Pfeffer.<br />
– Servieren Sie Suppe, Gemüse und den geschnittenen<br />
Tafelspitz im Topf. So bleibt das Fleisch<br />
saftig und heiß.<br />
– Auf die gleiche Art lassen sich Hüferscherzel,<br />
Hüferschwanzel, Mageres Meisel, Kruspelspitz,<br />
Weißes Scherzel, Schulterscherzel, Kavalierspitz,<br />
Tafelstück oder Beinfleisch sowie andere zum<br />
Kochen geeignete Teile des Rindes zubereiten.<br />
falstaff 25
wien spezial / ADRESSEN WIRTSHÄUSER<br />
GUIDE<br />
WIRTSHÄUSER<br />
1010 WIEN<br />
ZU DEN 3 HACKEN<br />
Das Gasthaus »Zu den 3 Hacken« ist nicht<br />
nur unter Touristen beliebt – ein Altwiener<br />
Wirtshaus, wie es nicht mehr viele gibt.<br />
Ob Zwiebelrostbraten oder <strong>Wien</strong>er Schnitzel,<br />
die Küche schafft es mit Routine.<br />
Singerstraße 28, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5125895<br />
www.zuden3hacken.at<br />
WEIBEL'S WIRTSHAUS<br />
Konstante Qualität im Wirtshaus von Hans Weibel.<br />
Die Mischung aus rustikalem Charme, <strong>Wien</strong>er<br />
Wirtshausküche und überdurchschnittlicher<br />
Weinauswahl ist beliebt wie eh und je.<br />
Kumpfgasse 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5123986<br />
www.weibel.at<br />
DIE FEINKOSTEREI SCHWARZ-HIRSCH<br />
Die Feinkosterei ist das erste österreichische<br />
Tapas-Restaurant. Es werden ausschließlich<br />
regionale Produkte verarbeitet.<br />
Judenplatz 7, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3961421<br />
www.feinkosterei.wien<br />
HUTH GASTWIRTSCHAFT<br />
Das Stammhaus der Gastro-Familie Huth.<br />
Hier setzt man auf klassische <strong>Wien</strong>er Küche.<br />
Innovativ ist die Getränkekarte mit einigen<br />
österreichischen Craft-Bieren und sogar<br />
Orange- und Amphoren-Weinen.<br />
Schellinggasse 5, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5135644<br />
www.huth-gastwirtschaft.at<br />
OSWALD & KALB<br />
Das »Oswald & Kalb« ist das, was man<br />
gemeinhin als Lokallegende bezeichnet.<br />
Aus dem einstigen Künstlerlokal ist längst<br />
ein ganz normales <strong>Wien</strong>er Gasthaus mit<br />
klassischer Wirtshausküche geworden.<br />
Bäckerstraße 14, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5121371<br />
www.oswaldundkalb.at<br />
OFENLOCH<br />
Traditionsgasthaus mit einem überaus<br />
üppigen Beisl-Ambiente. Touristen lieben<br />
dieses Lokal, denn hier herrscht eine<br />
Atmosphäre wie auf einer Operettenbühne.<br />
<strong>Wien</strong>er Küche, verfeinerte Klassiker.<br />
Kurrentgasse 8, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5338844<br />
www.restaurant-ofenloch.at<br />
PLACHUTTA<br />
An manchen Tagen im Jahr werden in dieser<br />
Hochburg der Rindfleischküche über 1000 Gäste<br />
beglückt – und die Qualität bleibt immer<br />
konstant hoch. Der beste Tafelspitz der Welt.<br />
Wollzeile 38, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5121577<br />
www.plachutta.at<br />
1020 WIEN<br />
AUTOMAT WELT<br />
Eine kulinarische Perle am Volkertplatz: kleine,<br />
feine Beislkarte mit einigen der besten Würsten<br />
der Stadt und einem großartigen Butterschmalz-<br />
Schnitzel. Auch die Weinkarte ist weit über<br />
Beislniveau.<br />
Rueppgasse 19, 1020 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9256840<br />
www.automat-welt.at<br />
1030 WIEN<br />
GMOAKELLER<br />
Ein Bilderbuchbeisl und <strong>für</strong> viele eine<br />
gastronomische Institution. Nette Atmosphäre,<br />
durch die Nähe zu Konzerthaus und Akademietheater<br />
ist der Andrang jedoch manchmal enorm.<br />
Am Heumarkt 25, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7125310<br />
www.gmoakeller.at<br />
GASTHAUS SEIDL<br />
Ein echtes Beisl <strong>für</strong> Weinfreaks: Regelmäßig<br />
werden hier Winzer zur Präsentation ihrer<br />
Weine ein-geladen. Zweimal im Monat wird<br />
ein fünfgängiges Weinmenü angeboten.<br />
Gehobene Wirtshausküche.<br />
Ungargasse 63, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7131781<br />
www.gasthaus-seidl.at<br />
ZU DEN 3 HACKEN<br />
GASTHAUS WILD<br />
Ehemaliges Weinhaus mit angenehmer Atmosphäre<br />
und längst ein Beisl-Klassiker im dritten Bezirk.<br />
Sehr schöne alte Schank, günstige Mittagsmenüs,<br />
selbst gebackenes Brot und hausgemachte Nudeln.<br />
Radetzkyplatz 1, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9209477<br />
www.gasthaus-wild.at<br />
WINKLERS ZUM POSTHORN<br />
Wo einst Helmut Qualtinger Stammgast war,<br />
zelebriert heute Walter Winkler eine solide<br />
Wirtshauskultur. <strong>Wien</strong>er Küche mit vielen<br />
Klassikern wie gebackenen Champignons,<br />
<strong>Wien</strong>er Schnitzel oder Zwiebelrostbraten.<br />
Posthorngasse 6, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 4312123<br />
www.winklers-zumposthorn.at<br />
STADTWIRT<br />
Eine Art Brasserie der <strong>Wien</strong>er Küche. Für viele<br />
ein idealer Ort, um gute <strong>Wien</strong>er Hausmannskost<br />
zu genießen, darunter auch originelle Gerichte,<br />
die sonst nicht so leicht zu bekommen sind.<br />
Untere Viaduktgasse 45, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7133828<br />
www.stadtwirt.at<br />
GUSTL KOCHT<br />
Gustl kocht ausschließlich aus biologischen<br />
Zutaten und oftmals osteuropäisch inspiriert<br />
(Teigtaschen!). Der Schweinsbraten kommt<br />
aus dem Holzkohlenofen. Am Wochenende und<br />
an Feiertagen gibt’s Brunch.<br />
Fotos: beigestellt<br />
26<br />
falstaff
Erdbergstraße 21, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7120151<br />
www.gustl-kocht.at<br />
1040 WIEN<br />
GASTHAUS WOLF<br />
Ein Paradebeisl, wie es nur wenige gibt.<br />
Und das liegt vor allem an Jürgen Wolf, der<br />
hier mit Leidenschaft unter anderem alle<br />
Arten von Innereien verarbeitet. Etwa<br />
Pfefferoni-Kutteln mit Polenta.<br />
Rienößlgasse 17/ Große Neugasse 20, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5811544<br />
www.gasthauswolf.at<br />
UBL<br />
Wirtshaus mit besonders puristischer Beisl-<br />
Einrichtung, sozusagen ein Ur-Beisl schlechthin.<br />
Typische <strong>Wien</strong>er Küche vom Schnitzel, Backhuhn<br />
bis zum Beuschel. Starke Fan-Gemeinde.<br />
Pressgasse 26, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5876437<br />
1050 WIEN<br />
HAAS BEISL<br />
Eine konstant empfehlenswerte Adresse <strong>für</strong><br />
Freunde einer typischen <strong>Wien</strong>er Küche vergangener<br />
Zeiten, darunter auch viele Innereiengerichte.<br />
Ein echtes Beisl eben. Viele österreichische Weine.<br />
Margaretenstraße 74, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5862552<br />
www.haasbeisl.at<br />
RUDIS BEISL<br />
Eines der besten Beisln der Stadt. Zählt zu den<br />
<strong>Wien</strong>er Kultlokalen, in dem viele Stammgäste<br />
aus Politik und Kunst einkehren. Christian Wanek<br />
ist als Koch und Wirt legendär.<br />
Wiedner Hauptstraße 88, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5445102<br />
www.rudisbeisl.at<br />
SILBERWIRT<br />
Beliebtes Edelbeisl in <strong>Wien</strong>-Margareten. Schöner<br />
Gastgarten, lockere Atmosphäre und bodenständige<br />
Küche – das ist es, was die Stammgäste<br />
hier seit Jahren schätzen. Eigenes Hausbier.<br />
Schlossgasse 21, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5444907<br />
www.silberwirt.at<br />
WORACZICZKY<br />
Schönes <strong>Wien</strong>er Eckwirtshaus mit Schanigarten.<br />
Die gelungene Wirtshausküche ist ebenso<br />
angenehm wie die Betreuung in Sachen Wein<br />
durch die Wirtin oder den freundlichen Service.<br />
Spengergasse 52, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 699 11229530<br />
www.woracziczky.at<br />
RESTAURANT STÖGER<br />
Traditionelles Gasthaus mit einer sehr ambitionierten,<br />
guten <strong>Wien</strong>er Küche. Hier wird geradlinig<br />
gekocht und auf saisonale Produkte Wert gelegt.<br />
Auch Wok- und leichte Fischgerichte.<br />
Ramperstorffergasse 63, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5447596<br />
www.zumstoeger.at<br />
1060 WIEN<br />
LUDWIG VAN<br />
Schönes, extravagantes Lokal in einem historischen<br />
Haus. Küchenchef Walter Leidenfrost ist<br />
ein großer Könner und kreiert wunderbare<br />
Gerichte.<br />
Laimgrubengasse 22, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5871320<br />
www.ludwigvan.wien<br />
1070 WIEN<br />
GASTHAUS GRÜNAUER<br />
Eine zum Gasthaus gewordene Legende und<br />
eines der besten Beisln der Stadt. Wirtshausküche<br />
mit viel Charme und originellen Gerichten.<br />
Patron Christian Grünauer sorgt <strong>für</strong> die<br />
entsprechenden Weine.<br />
Hermanngasse 32, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5264080<br />
www.gasthaus-gruenauer.com<br />
SCHREINERS GASTWIRTSCHAFT<br />
Ein Bilderbuchgasthaus mit einem wunderschönen<br />
Garten und Hotelzimmern mit Blick<br />
auf ebendiesen. Küche mit hochwertigen<br />
Produkten, der Wirt berät kundig in Sachen<br />
Weine und Edelbrände.<br />
Westbahnstraße 42, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 676 4754060<br />
www.schreiners.cc<br />
DURCHHAUS<br />
Kreativ eingerichtetes Lokal mit lauschig umranktem<br />
Gastgarten im Innenhof eines schönen, alten<br />
Hauses aus 1948. Klassische <strong>Wien</strong>er Küche, <strong>für</strong> ein<br />
Wirtshaus verhältnismäßig große Weinkarte.<br />
Neustiftgasse 16, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5269448<br />
www.durchhaus.at<br />
GLACIS BEISL<br />
Eine zeitgemäße Interpretation eines der ältesten<br />
Gasthäuser <strong>Wien</strong>s und eine beliebte Adresse im<br />
Areal des MuseumsQuartiers. Sehr verdienstvoll:<br />
die große und auch innovative Weinkarte.<br />
Breite Gasse 4, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5265660<br />
www.glacisbeisl.at<br />
DAS WIENER<br />
90er-Jahre-Retroküche à la »Hühnerfilet im Rohschinkenmantel«<br />
und der unvermeidbare lauwarme<br />
Schokokuchen sowie einige Wirtshausstandards.<br />
Hübsche Kaffeehausatmosphäre. Eigenes Catering.<br />
Hermanngasse 27a, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5245252<br />
www.restaurant-wiener.at<br />
WITWE BOLTE<br />
Geschichtsträchtiges Haus am Spittelberg.<br />
Klassische österreichische Küche, gepflegtes Bier<br />
vom Fass und eine gute Auswahl an österreichischen<br />
Weinen. Ein gastronomisches Unikum.<br />
Gutenberggasse 13, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5231450<br />
www.witwebolte.at<br />
1080 WIEN<br />
SCHNATTL<br />
Wilhelm Schnattls legendäres Restaurant hat<br />
inzwischen nur noch von 11.30 bis 17 Uhr offen.<br />
Die Qualität seiner Küche ist wie eh und je. Hervorragende<br />
Wirtshausküche, schöner Innenhof.<br />
Lange Gasse 40, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4053400<br />
www.schnattl.com<br />
ROSNOVSKY UND CO<br />
Stimmig restauriertes Edelbeisl – bereits 1823<br />
gab es hier ein Lokal – mit <strong>Wien</strong>er Küche, aber<br />
auch mediterran beeinflussten Gerichten.<br />
Kleiner Schanigarten, wechselnde Wochenkarte.<br />
Buchfeldgasse 10, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4032520<br />
www.rosnovskyundco.at<br />
1090 WIEN<br />
ZUR GOLDENEN KUGEL<br />
<strong>Wien</strong>er Küche, ehrlich und en vogue: Blunzengröstl<br />
neben Kohlchips, Schulterscherzl auf Krenschaum.<br />
Schnitzel und <strong>Wien</strong>er Originale hat man längst<br />
perfektioniert, aber auch fleischlos Spitze.<br />
Lazarettgasse 6, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 405836<br />
www.zurgoldenenkugel.at<br />
SERVITENWIRT<br />
Gutbürgerliches Gasthaus mit einem wunderbaren<br />
Gastgarten im schönen Servitenviertel. Die Küche<br />
liefert sowohl altbekannte Klassiker <strong>Wien</strong>er<br />
Machart als auch so manche Eigenkreation.<br />
Servitengasse 7, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3152387<br />
www.servitenwirt.at<br />
1100/1110 WIEN<br />
GASTHAUS STERN<br />
Wer Innereien mag, der ist hier richtig, denn es<br />
gibt sogar Stierhoden (weiße Nierndln). Aber auch<br />
sonst ist das Stern ein echtes Paradegasthaus –<br />
mit einer sehr sympathischen Atmosphäre.<br />
Braunhubergasse 6, 1110 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7493370<br />
www.gasthausstern.at<br />
MEIXNER’S GASTWIRTSCHAFT<br />
Gasthaus-Legende in <strong>Wien</strong>-Favoriten. Eine der besten<br />
Küchen im Bezirk. Und dann ist da noch Wirt Karl<br />
Meixner, der seinen Gästen unter anderem die<br />
falstaff 27
wien spezial / ADRESSEN WIRTSHÄUSER<br />
ECKEL<br />
und Weitra Bier.<br />
Scheibenbergstraße 11, 1180 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4703757<br />
www.herbeck.wien<br />
STEIRERSTÖCKL<br />
Die längere Anreise zahlt sich aus: Hier wird<br />
mit Produkten vom weststeirischen Stammhaus<br />
gekocht, obendrein stehen einige Top-Tropfen<br />
von steirischen Jungwinzern auf der Weinkarte.<br />
Pötzleinsdorfer Str. 127, 1180 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4404943<br />
www.steirerstoeckl.at<br />
1190 WIEN<br />
RESTAURANT ECKEL<br />
Eine gastronomische Institution in Döbling.<br />
Die Zahl der Stammgäste ist riesig, die Küche<br />
immer auf hohem Niveau, die Weinberatung<br />
kompetent und der Garten konkurrenzlos.<br />
Sieveringer Straße 46, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: 43 1 3203218<br />
www.restauranteckel.at<br />
schrägsten Naturweine der Welt schmackhaft macht.<br />
Buchengasse 64, 1100 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 6042710<br />
www.meixners-gastwirtschaft.at<br />
DER RINGSMUTH<br />
Im Ringsmuth erwartet den Gast eine Küche mit<br />
einigen <strong>Wien</strong>er Klassikern wie Rieslingbeuschel<br />
oder Kalbsbutterschnitzel. Außerdem stehen<br />
einige innovative Kreationen auf der Karte.<br />
Johannitergasse 1, 1100 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 6031835<br />
www.der-ringsmuth.at<br />
1150 WIEN<br />
HERZOG'S WIRTSHAUS<br />
Ein Bilderbuchgasthaus mit holzvertäfelten<br />
Wänden in der Vorstadt. Die Küche versteht<br />
sich auf die Zubereitung von <strong>Wien</strong>er<br />
Klassikern, auch mediterrane Gerichte<br />
gelingen bestens.<br />
Sechshauser Straße 120, 1150 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8936929<br />
www.herzogswirtshaus.at<br />
1160 WIEN<br />
GELBMANNS GASTSTUBE<br />
Klassisches <strong>Wien</strong>er Beisl in Ottakring.<br />
Die familiäre Atmosphäre wird von<br />
den vielen Stammgästen ebenso geschätzt<br />
wie die typischen <strong>Wien</strong>er Gerichte, aber<br />
auch die guten Steaks.<br />
Wilhelminenstraße 62, 1160 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 48615 99<br />
www.gelbmanns.at<br />
GASTWIRTSCHAFT WOLFSBERGER<br />
Gutbürgerliche <strong>Wien</strong>er Gastwirtschaft in<br />
Ottakring. Die Küche legt Wert auf hochwertige<br />
Grundprodukte wie etwa Süßwasserfische<br />
vom Gut Dornau. Grundsätzlich <strong>Wien</strong>er Küche,<br />
aber auch ein wenig mediterran.<br />
Lienfeldergasse 35, 1160 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4861455<br />
www.gastwirtschaftwolfsberger.at<br />
1170 WIEN<br />
PICHLMAIERS ZUM HERKNER<br />
Aus dem einstigen Kultgasthaus in der Vorstadt<br />
haben Martin Pichlmaier und seine Frau ein modernes<br />
Paradegasthaus gemacht. Grandiose <strong>Wien</strong>er<br />
Küche und ein herrlicher Garten auf zwei Etagen.<br />
Dornbacher Straße 123, 1170 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4801228<br />
www.zumherkner.at<br />
1180 WIEN<br />
GOURMET GASTHAUS FREYENSTEIN<br />
Im Innenhof des Edelgasthauses befindet<br />
sich einer der schönsten Gastgärten <strong>Wien</strong>s.<br />
In der Küche sorgt Jakob Kaineder <strong>für</strong> Konzept-<br />
Menüs mit hervorragenden Produkten.<br />
Thimiggasse 11, 1180 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 4390837<br />
www.freyenstein.at<br />
HERBECK<br />
Hübsches Vorstadtbeisl an der 40er-Endstation,<br />
klassisch gutbürgerliche Wirtshausküche mit<br />
Gebackenem, viele Zutaten von regionalen<br />
Lieferanten, beachtliche Weinkarte, Zwettler<br />
ZUM RENNER<br />
Wer opulente Rindfleischgerichte mag und<br />
über einen gesegneten Appetit verfügt, ist<br />
nirgendwo besser aufgehoben als beim Renner.<br />
Klassische <strong>Wien</strong>er Küche, große Portionen,<br />
günstige Preise.<br />
Nußdorfer Platz 4, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3785858<br />
www.zum-renner.at<br />
PFARRWIRT<br />
Eines der schönsten Gasthäuser der Stadt<br />
mit einem prachtvollen Garten. Vom<br />
Küchenstil her geht es ganz klassisch und<br />
gutbürgerlich zu. Große Weinkarte – mit vielen<br />
Weinen von Hausherr Hans Schmid.<br />
Pfarrplatz 5, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3707373<br />
www.pfarrplatz.at<br />
1200 WIEN<br />
GASTHAUS KOPP<br />
Legendäres Beisl mit klassischer Hausmannskost.<br />
Extra-Plus: Große Speisen, kleine Preise.<br />
Engerthstraße 104, 1220 <strong>Wien</strong><br />
T: 43 1 3304392<br />
www.gasthaus-kopp.at<br />
1230 WIEN<br />
STASTA<br />
Familiär geführtes Traditionsgasthaus und Rindfleischoase<br />
in Liesing. Nicht nur bei Stammgästen<br />
überaus beliebt. Gutbürgerliches Ambiente,<br />
klassische <strong>Wien</strong>er Küche plus Steaks.<br />
Lehmanngasse 11, 1230 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8659788<br />
www.stasta.at<br />
Fotos: Rudy Dellinger Photography, SOPHIE MENEGALDO<br />
28<br />
falstaff
DER BERÜHMTESTE TAFELSPITZ<br />
DER WELT<br />
Vienna´s most famous Tafelspitz<br />
www.plachutta.at<br />
1.<br />
IM HERZEN DER STADT<br />
Wollzeile 38, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Tel: +43/1/512 15 77<br />
wollzeile@plachutta.at<br />
2.<br />
NÄHE SCHLOSS SCHÖNBRUNN<br />
Auhofstraße 1, 1130 <strong>Wien</strong><br />
Tel: +43/1/87 770 87<br />
hietzing@plachutta.at<br />
3.<br />
AM STADTRAND<br />
Heiligenstädter Str. 179, 1190 <strong>Wien</strong><br />
Tel: +43/1/370 41 25<br />
nussdorf@plachutta.at<br />
DAS ORIGINAL<br />
WIENER SCHNITZEL<br />
The art of the perfect <strong>Wien</strong>er Schnitzel<br />
Walfischgasse 5-7, 1010 <strong>Wien</strong>, Tel: +43/1/51 222 51<br />
oper@plachutta.at, www.plachutta.at
promotion / WIEN KULINARISCH<br />
GENUSSVOLLES<br />
WIEN<br />
WEINGARTEN WAILAND<br />
WEINGENUSS MIT<br />
BESTER AUSSICHT<br />
STOPFER GASTWIRTSCHAFT<br />
BESTES AUS DER<br />
WIRTSHAUSKÜCHE<br />
Feine Eigenbau-Weine genießen,<br />
inmitten der Weingärten am<br />
Nußberg.<br />
Saisoneröffnung 28. April 2019<br />
Weitere Öffnungszeiten auf<br />
www.wailandwein.at oder Info per<br />
SMS/Anruf unter +43 664 9922723.<br />
Seit 1951 verwöhnen wir unsere<br />
Gäste mit traditioneller, ehrlicher<br />
Wirtshausküche mit saisonalen<br />
Schwerpunkten. Wir verwenden nur<br />
Produkte von erstklassiger Qualität.<br />
Im Sommer ist unser Gastgarten<br />
eine kleine Grünoase.<br />
WEINGARTEN WAILAND<br />
Kahlenberger Straße/<br />
Ecke Eisernenhandgasse<br />
1190 <strong>Wien</strong><br />
STOPFER GASTWIRTSCHAFT<br />
Rudolfsplatz 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5336462<br />
www.gastwirtschaft-stopfer.at<br />
ALTMANN & KÜHNE<br />
SÜSSE AUGENBLICKE<br />
»Fast zu schön, um gegessen<br />
zu werden!« – So werden unsere<br />
Pralinen liebevoll bezeichnet.<br />
2019 feiern wir bei »Altmann &<br />
Kühne« 90 Jahre süße Tradition.<br />
Diese kleinen Köstlichkeiten –<br />
von uns »Liliputkonfekt« genannt –<br />
werden nach Originalrezepten und<br />
per Hand gefertigt. Danach kommen<br />
sie sofort in eigens gestaltete<br />
Kartonagen. Diese » Naschkasterln«,<br />
wie wir <strong>Wien</strong>er sie liebevoll<br />
bezeichnen, sind in eigens designtes<br />
Papier gehüllt und in den<br />
verschiedensten Formen erhältlich.<br />
Die süßen Kleinode mit Schokolade-,<br />
Marzipan-, Nougat-, Mandeloder<br />
Nussfüllung werden in die<br />
ganze Welt versandt. Wir freuen<br />
uns darauf, Sie bei uns begrüßen<br />
zu dürfen!<br />
ALTMANN & KÜHNE<br />
Am Graben 30<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5330927<br />
www.altmann-kuehne.at<br />
WIEN<br />
KÖSTLICHES AUS<br />
DEM MEER<br />
Die Gastfreundschaft, der Charme<br />
und die köstlichen Fischgerichte des<br />
»Bodulo« sind in ganz <strong>Wien</strong> bekannt.<br />
Hier ist man stets bemüht, den<br />
Gästen die kulinarischen Schätze<br />
der Region Dalmatien näherzubringen.<br />
Seit 30 Jahren bringt das<br />
Restaurant im 17. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk<br />
die »Sonne des Südens«<br />
auf den Teller. Frischer Fisch und<br />
Meerestiere von höchster Qualität,<br />
begleitet von regionaltypischem<br />
Gemüse, stehen hier an oberster<br />
Stelle. Die Wein karte im »Bodulo«<br />
ist eine sorgfältig ausgewählte<br />
Mischung edler Weine von kroatischen<br />
und österreichischen<br />
Topwinzern. Auch <strong>für</strong> feierliche<br />
Anlässe jeder Art ist das<br />
»Bodulo« der passende Ort.<br />
BODULO<br />
Hernalser Hauptstraße 204<br />
1170 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4864311<br />
www.bodulo.at<br />
30<br />
falstaff
CAFÉ CENTRAL<br />
KAFFEEHAUSKULTUR<br />
MIT TRADITION<br />
Das »Café Central«: heute wie<br />
damals eine echte Institution am<br />
<strong>Wien</strong>er Kaffeehaus-Himmel.<br />
Seit 1876 ist das berühmte<br />
»Café Central <strong>Wien</strong>« Mittel- und<br />
Entstehungspunkt österreichischer<br />
Kulinarik, Literatur, Weltanschauung<br />
und Lebenskultur.<br />
Sein Erfolgsrezept ist dabei<br />
modern, wie es der Tradition<br />
gebührt. Wer das Traditionscafé<br />
betritt, atmet <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur<br />
und Geschichte mit aktuellen<br />
und modernen Impulsen. Hier<br />
wird traditionelle <strong>Wien</strong>er Küche<br />
begleitet von immer wieder neuen<br />
köstlich-kreativen Kreationen der<br />
hauseigenen Patisserie und Live-<br />
Klaviermusik. Der Charme des<br />
legendären Literatencafés, in dem<br />
u.a. Arthur Schnitzler, Peter Altenberg<br />
und Adolf Loos ein- und<br />
ausgingen, macht jeden Besuch<br />
zum Erlebnis. Bereits Alfred Polgar<br />
stellte fest: »Das Central ist<br />
nämlich kein Caféhaus wie andere<br />
Caféhäuser, sondern eine Weltanschauung.<br />
[…]«.<br />
Neben kulinarischen Highlights<br />
ist das »Café Central« auch<br />
aufgrund seiner zentralen Lage in<br />
der Herrengasse bestens geeignet<br />
<strong>für</strong> einen angenehmen Business-<br />
Lunch oder eine energiespendende<br />
Mittagspause! Wer auf der Suche<br />
nach einem exklusiveren Rahmen<br />
ist, hat die Möglichkeit, sich die<br />
preisgekrönte »Café Central«-<br />
Patisserie im Palais Ferstel, im<br />
Palais Daun-Kinsky oder den<br />
<strong>Wien</strong>er Börsensälen servieren zu<br />
lassen. Ausladende Kronleuchter,<br />
prachtvolle Deckenfresken, aufwendige<br />
Wandvertäfelungen und<br />
glänzendes Parkett machen die<br />
Eleganz vergangener Zeiten von<br />
der Decke bis zum Boden sichtbar.<br />
Für außergewöhnliche Galadinners,<br />
anspruchsvolle Events<br />
oder exklusive Präsentationen,<br />
bietet das erfahrene und kompetente<br />
Team von »Palais Events«<br />
Full-Service aus einer Hand.<br />
CAFÉ CENTRAL<br />
Herrengasse 14<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 533376361<br />
www.palaisevents.at<br />
www.cafecentral.wien<br />
Fotos: RAFAELA PROELL, www.christian-husar.com, Café Central <strong>Wien</strong>, Tom Euscher, beigestellt<br />
RESTAURANT PRILISAUER<br />
TREFFPUNKT DER<br />
GENERATIONEN<br />
Seit mehr als 136 Jahren gibt es<br />
das Restaurant »Prilisauer« in<br />
Hütteldorf schon. Bereits in der<br />
5. Generation führen Hermann und<br />
Barbara Prilisauer das gepflegte<br />
<strong>Wien</strong>er Vorstadtrestaurant und<br />
kombinieren gekonnt gelebte<br />
<strong>Wien</strong>er Gastlichkeit mit österreichischer<br />
Küche. Besonderen Wert<br />
legt man dabei auf saisonale und<br />
regionale <strong>Spezial</strong>itäten. Die gemütliche<br />
Gaststube sowie der unter-<br />
teilbare Speisesaal laden<br />
zum Feiern und Verweilen ein.<br />
Im Sommer bietet der schattige<br />
Gastgarten den perfekten Platz<br />
zum Gustieren, das winterfeste<br />
Gartensalettl sorgt auch in der<br />
kalten Jahreszeit <strong>für</strong> Gemütlichkeit.<br />
Für Feiern jeglicher Art<br />
sind wir die richtige Adresse.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
RESTAURANT PRILISAUER<br />
Linzer Straße 423<br />
1140 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9793228<br />
www.prilisauer.at<br />
S'PFIFF<br />
ECHT WIENERISCH<br />
Im September 2008 eröffnete<br />
Michaela Huber von der Fuhrgassl-<br />
Huber Dynastie das Lokal »s'Pfiff«.<br />
Das gemütliche Ambiente vereint<br />
gekonnt rustikale und moderne<br />
Noten. Auch ein Gastgarten ist<br />
vorhanden. Neben gepflegten<br />
Bieren sind auch österreichische<br />
Qualitätsweine vertreten. Neben<br />
traditioneller Hausmannskost<br />
stehen je nach Jahreszeit auch<br />
saisonale <strong>Spezial</strong>itäten auf der<br />
Speisekarte.<br />
Mittwoch bis Freitag bis 15 Uhr:<br />
Mittagsmenü mit Wahlmöglichkeit.<br />
Ob Taufen, Geburtstage, Hochzeiten,<br />
Weihnachtsfeiern oder Firmenveranstaltungen<br />
– wir richten<br />
Ihre Feier gerne <strong>für</strong> Sie aus. Michaela<br />
Huber und ihr kompetentes<br />
und freundliches Personal freuen<br />
sich auf Ihren Besuch!<br />
S'PFIFF<br />
Rathstraße 4<br />
1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4402720<br />
office@s-pfiff.at<br />
www.s-pfiff.at<br />
falstaff 31
wien spezial / INTERVIEW<br />
»WIR KÖNNTEN WIEN<br />
NOCH WESENTLICH<br />
WEITER BRINGEN!«<br />
Der Mensch braucht Visionen – <strong>Wien</strong>s Gastronomie- und Kaffeehaus-Betriebe ebenso.<br />
Wir sprachen mit Peter Dobcak und Wolfgang Binder, Fachgruppenobmänner der <strong>Wien</strong>er<br />
Wirtschaftskammer, über Traditionen, Tellerränder und offene Wünsche.<br />
INTERVIEW URSULA MACHER<br />
Peter Dobcak leitet die<br />
Fachgruppe Gastronomie der<br />
<strong>Wien</strong>er Wirtschaftskammer.<br />
Wie ist das bei Wirtshäusern?<br />
PETER DOBCAK Bei uns ist das interessanterweise<br />
eher umgekehrt, statistisch gesehen<br />
erneuert sich die Branche alle fünf<br />
Jahre komplett. Das heißt, zwanzig Prozent<br />
der Gas tronomiebetriebe sperren pro Jahr<br />
zu und neue wieder auf. Natürlich gibt es<br />
zum Glück Familienbetriebe, die es schon<br />
sehr lange gibt, aber die Gastronomie ist<br />
eine dynamische und schnelllebige Branche.<br />
FALSTAFF Sie haben <strong>für</strong> dieses Treffen<br />
das »Café Schwarzenberg« ausgesucht,<br />
ein Kaffeehaus mit einer über hundertjährigen<br />
Geschichte. Was ist <strong>für</strong> Sie das<br />
Besondere an so einem Betrieb?<br />
WOLFGANG BINDER Das Besondere ist<br />
einfach das lange Bestehen. Wenn man sich<br />
die Betriebe in <strong>Wien</strong> anschaut, dann existieren<br />
viele weit über 50 Jahre, sogar über<br />
100 Jahre mittlerweile. Das ist eine Besonderheit,<br />
die man nur in <strong>Wien</strong> findet.<br />
»Statistisch<br />
gesehen erneuert sich<br />
die Branche alle fünf<br />
Jahre komplett.«<br />
PETER DOBCAK<br />
Fachgruppenobmann Gastronomie<br />
Wenn man <strong>Wien</strong> mit anderen Weltstädten<br />
wie New York, Singapur etc. vergleicht, wo<br />
neue Betriebe wie Schwammerln aus dem<br />
Boden schießen – kann das <strong>Wien</strong>er Traditionsdenken<br />
auf Dauer Bestand haben?<br />
BINDER Ich glaube, wenn man sich speziell<br />
die Kaffeehäuser in den letzten 300 Jahren<br />
anschaut, weiß man, dass es funktioniert.<br />
Der <strong>Wien</strong>er kommt immer wieder zurück<br />
auf das Kaffeehaus. Wir haben ungefähr<br />
2.100 Kaffeehausbetriebe in <strong>Wien</strong>, ungefähr<br />
200 haben ein jahrzehnte- bis jahrhundertelanges<br />
Bestehen. Natürlich haben<br />
wir auch ein paar Downs mitgemacht<br />
– aber auch überstanden.<br />
Die Kaffeehäuser erfreuen sich auch bei<br />
Touristen größter Beliebtheit. Be<strong>für</strong>chten<br />
Sie nicht, dass man mit zu vielen Touristen<br />
den <strong>Wien</strong>er Gast vergrault?<br />
BINDER Überhaupt nicht. Er ärgert sich<br />
drüber, aber im Endeffekt geht er trotzdem<br />
hin. Wie Alfred Polgar so schön sagte: »Ins<br />
Kaffeehaus gehen Leute, die allein sein wol-<br />
Fotos: Michael Gruber<br />
32<br />
falstaff
Leitet die Fachgruppe Kaffeehäuser:<br />
Wolfgang Binder.<br />
len, aber dazu Gesellschaft brauchen.« Man<br />
geht alleine hin, ist aber trotzdem nicht<br />
alleine. Das ist meines Erachtens auch der<br />
Hintergrund, warum der <strong>Wien</strong>er ins Kaffeehaus<br />
geht. Der <strong>Wien</strong>er ist nicht der Coffeeto-go-Typ,<br />
das sieht man sehr gut an Starbucks.<br />
Die wollten groß in <strong>Wien</strong> reinfahren<br />
– und man sieht ja, was davon übrig ist.<br />
Was schätzen Sie beide besonders an <strong>Wien</strong>?<br />
DOBCAK Die Qualität der Gastronomie, die<br />
ist sehr gut. Wir haben eine an sich große<br />
Vielfalt, die nur durch gewisse Rahmenbedingungen,<br />
die in dieser Stadt herrschen,<br />
etwas beschränkt erscheint. Weil es sich der<br />
normalsterbliche Gastronom oft schlicht und<br />
einfach nicht mehr leisten kann, diese ganzen<br />
Auflagen zu erfüllen, die es gibt. Daher ist die<br />
Dynamik, die man in anderen Städten sieht,<br />
vielleicht nicht so gegeben. Aber es gibt sie<br />
sehr wohl, es gibt immer wieder junge Gastronomen,<br />
die mit neuen Konzepten einsteigen.<br />
Das ist sehr begrüßenswert, aber es<br />
könnte noch viel mehr sein.<br />
Sie sprechen die Behörden an.<br />
Was vermissen Sie in diesem Punkt?<br />
BINDER Dass man uns dieses freie Unternehmertum<br />
nicht so zugesteht, wie es in<br />
anderen Ländern der Fall ist. Dort gehst<br />
du hin, sagst: »Ich möchte ein Lokal aufmachen«,<br />
und das geht. Das ist in <strong>Wien</strong><br />
leider nicht so leicht möglich, weil wir eine<br />
überbordende Bürokratie haben.<br />
DOBCAK Wir versuchen zum Beispiel seit<br />
»Wie Alfred Polgar so<br />
schön sagte: Ins Kaffeehaus<br />
gehen Leute, die allein<br />
sein wollen, aber dazu<br />
Gesellschaft brauchen.«<br />
WOLFGANG BINDER<br />
Fachgruppenobmann Kaffeehäuser<br />
Jahren, die Foodtruck-Szene in <strong>Wien</strong> hochzubringen.<br />
Eine Initiative, die mit viel<br />
Begeisterung vor vier, fünf Jahren begonnen<br />
hat. Aber sehen Sie irgendwo einen Foodtruck?<br />
Hier gelingt das kaum, weil der<br />
administrative Aufwand derartig hoch ist.<br />
Wir beide sind doch halbwegs viel<br />
gereist, aber ich kenne jetzt keine andere<br />
Stadt, in der ein Bezirksvorsteher auf die<br />
Idee kommt, zu sagen: »In meinem<br />
Bezirk kommt das jetzt nicht, das könnte<br />
ja die Anrainer stören.«<br />
Kämpfen Sie gegen solche Hürden an?<br />
DOBCAK Bekämpfen kann ich alles. Die<br />
Frage ist nur: Wie weit komm ich damit?<br />
Ist es eine Sisyphus-Arbeit oder sehe ich<br />
irgendwo Licht am Ende des Tunnels? Ich<br />
muss dazusagen, dass die Politik in <strong>Wien</strong> –<br />
und das ist typisch mitteleuropäisch, aber<br />
ganz besonders in unserer Stadt – einen viel<br />
zu großen Einfluss nimmt, fast schon bis<br />
ins daily life. In anderen Ländern werden<br />
Rahmenbedingungen gesetzt und innerhalb<br />
dieser kann man sich frei bewegen, bei uns<br />
wird überbordend limitiert. Wir als Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer tragen<br />
nicht nur einen Mörder-Rucksack an Belastungen,<br />
wir haben auch ein Gummiband,<br />
das unsere Kreativität und Entfaltungsmöglichkeit<br />
manchmal extrem beschränkt.<br />
Ohne das könnten wir <strong>Wien</strong> noch wesentlich<br />
weiter bringen. <strong>Wien</strong> ist ja kein Kurort,<br />
sondern eine internationale Weltstadt.<br />
Wenn Sie tun könnten, was Sie wollten –<br />
was würden Sie tun?<br />
DOBCAK Wir würden gerne Entscheidungen,<br />
die in unserer Verantwortung liegen,<br />
selbst treffen können. Wenn nicht unmittelbar<br />
Gefahr <strong>für</strong> Leib und Leben herrscht,<br />
dann soll man uns unsere Betriebe bitte so<br />
führen und einrichten lassen, wie wir es <strong>für</strong><br />
richtig halten. Aktuell wird versucht, sich<br />
in allen Richtungen abzusichern, damit ja<br />
nichts passieren kann. Dadurch bewegen<br />
wir uns hauptsächlich in der Hypothese.<br />
BINDER Wenn ich seit 30 Jahren ein Lokal<br />
mit Schanigarten besitze, habe ich ohnehin<br />
Auflagen. Der Schanigarten muss um 10<br />
oder 11 Uhr abends zusperren, die Musik<br />
spielt bis elf. Und plötzlich zieht gegenüber<br />
eine Familie mit einem kleinen Kind ein, ><br />
falstaff 33
wien spezial / INTERVIEW<br />
><br />
denen das alles zu laut ist, es kommt<br />
ein Sachverständiger, der ein Schallgutachten<br />
macht – und dann habe ich ein<br />
Verfahren am Hals, das mich die Existenz<br />
kosten kann. Natürlich ist es klar, dass<br />
wir die Bürger schützen müssen. Aber auch<br />
der Gewerbetreibende ist ein Bürger. Dem<br />
nehme ich dann seine wirtschaftliche<br />
Grundlage weg, weil sich eine Person aufregt.<br />
Auf welcher Seite ist dann das Recht?<br />
Wo wir gerade von Beschränkungen sprechen<br />
– wie stehen Sie eigentlich zum Thema<br />
Rauchverbot in der Gastronomie?<br />
BINDER Mein Lokal ist ein Nichtraucherlokal,<br />
das hab ich 2013 so entschieden. Ich<br />
persönlich bereue keinen einzigen Tag, aber<br />
auch da gilt: Wo hört die Bevormundung<br />
auf? Muss ich in ein Raucherlokal gehen,<br />
wenn ich nicht will? Wen schütze ich damit<br />
– den Raucher? Eigentlich war das Thema<br />
ja auf die Mitarbeiter aufgebaut, ist dann<br />
aber übergegangen zur These: Wir schützen<br />
den Gast. Aber den Gast brauche ich nicht<br />
zu schützen. Der Gast kann selbst entscheiden.<br />
Man sollte auch diese Entscheidung<br />
dem Unternehmer überlassen.<br />
»Mein Lokal ist<br />
ein Nichtraucherlokal,<br />
aber auch da gilt: Wo hört die<br />
Bevormundung auf?«<br />
WOLFGANG BINDER<br />
Fachgruppenobmann Kaffeehäuser<br />
DOBCAK Wobei man schon sagen muss:<br />
Nach einem guten Essen genieße ich<br />
manchmal auch gerne eine Zigarre. Dabei<br />
ist mir natürlich völlig klar, dass ich nicht<br />
rauche, wenn ich in einem Restaurant bin.<br />
Aber dann verbringe ich einen schönen<br />
Abend mit einer guten Flasche Wein und<br />
plötzlich beschließen Gleichgesinnte und<br />
ich: So, wir würden gerne noch ein Glas<br />
Whiskey trinken und eine gute Zigarre<br />
rauchen. Und das soll ich als erwachsener,<br />
selbstständig denkender Mensch nicht dürfen,<br />
nur weil mir einer vorschreibt, ich darf<br />
nicht rauchen? Ich bin der Meinung, es ist<br />
nicht klug, wenn man das alles über<br />
einen Kamm schert.<br />
Aktuell mangelt es in Ihren Bereichen<br />
auch an Mitarbeitern. Wie würden<br />
Sie junge Menschen motivieren, diesen<br />
Job zu machen?<br />
DOBCAK Es wäre einmal an der Zeit, dass<br />
die Gastronomie die kollektive Angst vor<br />
dem Gast verliert. Und <strong>für</strong> Qualität verrechnet.<br />
Deutschland und Österreich sind<br />
die beiden einzigen Länder, in denen die<br />
Gastronomie übertrieben günstig ist. In<br />
allen anderen Ländern bezahlst du ordentlich<br />
da<strong>für</strong>, die können offensichtlich gut<br />
kalkulieren. Und hier kannibalisierst du<br />
dich gegenseitig. Wenn jemand allerdings<br />
ein Mittagsmenü anbietet um € 3,90, dann<br />
ist das natürlich völlig klar, dass der Gast<br />
zu dir kommt und sagt: »Okay, das ist<br />
super, dass du das Schnitzerl mit einem<br />
handgestreichelten Strohschwein machst,<br />
aber auf der anderen Straßenseite kostet<br />
das Schnitzerl die Hälfte, ist zwar dünner,<br />
aber da<strong>für</strong> gibt’s zwei davon.« Zwar<br />
gewässert ohne Ende, aber egal. Man muss<br />
den Gast wieder dazu bringen, dass er Qua-<br />
Fotos: Michael Gruber<br />
34<br />
falstaff
lität wertschätzt. Hier liegt es an uns, Mut<br />
zu zeigen und Solidarität dem Unternehmer<br />
gegenüber, um dementsprechend sukzessive<br />
mit den Preisen raufzugehen. Denn dann<br />
können wir die Mitarbeiter auch wirklich so<br />
bezahlen, wie sie es verdienen. Und wenn die<br />
Gewerkschaft sagt, wir zahlen so wenig,<br />
dann ist das richtig. Aber das ist ja nicht<br />
mutwillig, weil wir so gierig sind – schließlich<br />
gibt es leider immer noch Gastronomiebetriebe,<br />
in denen der Mitarbeiter mehr verdient<br />
als der Unternehmer.<br />
BINDER Das Problem ist auch, dass hier<br />
eine Branche in den Medien schlechtgeredet<br />
wird. Da heißt es dann: Schlechte Arbeitszeiten,<br />
schlechte Bezahlung – aber niemand<br />
fragt wirklich, was bezahlt wird. Man<br />
nimmt ein paar schwarze Schafe her und<br />
pauschaliert. Ich kenne viele Betriebe, in<br />
denen die Mitarbeiter nicht mehr als 40<br />
Stunden arbeiten. Wo die Mitarbeiter <strong>für</strong><br />
jede Stunde bezahlt werden, die sie extra<br />
arbeiten. Ich glaube, wir müssen wirklich<br />
das hervorheben, was positiv ist. Uns fehlen<br />
aktuell circa 2.000 Leute in der Gastronomie,<br />
bei 80.000–100.000 Arbeitsplätzen.<br />
Wo sehen Sie Ihre Bereiche in 30 Jahren?<br />
BINDER Das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus gibt es seit<br />
mittlerweile 335 Jahren, das wird es auch<br />
in 30 Jahren noch geben. Vielleicht in einer<br />
etwas anderen Art, weil sich die Kaffeehäuser<br />
immer neu erfinden.<br />
DOBCAK Der Mensch ist ein hochsoziales<br />
Wesen und die Gastronomie ist und war Kulminationspunkt<br />
des Treffens, des Sichaustauschens.<br />
Um die Gastronomie per se mache<br />
ich mir überhaupt keine Sorgen, aber es gibt<br />
natürlich einen Wandel. Der Mensch wird<br />
mehr und mehr körper-, mehr und mehr<br />
ernährungsbewusst. Vor allem die Generation<br />
U35 besinnt sich, dass Qualität auch<br />
dem Körper guttut. Ich denke, dass hier die<br />
Zukunft sehr wohl abgesichert ist. Und ich<br />
glaube, dass sich auch in der Mitarbeiterfrage<br />
was tun wird, weil die Jugend nach und<br />
nach draufkommt, dass es nicht mehr unbedingt<br />
notwendig ist, eine Universität zu besuchen<br />
– und ganz ehrlich, da schaut die Bezahlung<br />
noch viel grausamer aus.<br />
Letzte Frage: Wenn Sie in Ihren Bereichen<br />
einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?<br />
BINDER Dass der Kunde die Arbeit, die<br />
unsere Mitarbeiter tagtäglich verrichten,<br />
wertschätzt. Und die Wertschätzung fängt<br />
bei den Medien an, wie man das ja bei der<br />
Diskussion um das berühmte Glas Wasser<br />
gesehen hat. Ob das jetzt was kosten darf<br />
oder nicht. Es kostet nicht das Glas Wasser,<br />
sondern es kostet die Dienstleistung, das<br />
muss man erkennen. Und da müssen wir<br />
auch viel enger mit den Medien zusammenarbeiten.<br />
DOBCAK Ich würde einen Appell an die<br />
Jugend richten: Die Chance zu haben,<br />
einem anderen Menschen etwas Gutes zu<br />
tun, eine gute Zeit zu vermitteln – das ist<br />
das Schönste, das man im Leben machen<br />
kann. Die besten Servierkräfte, die besten<br />
Köche machen das mit Stolz – und werden<br />
da<strong>für</strong> respektiert, das ist bewundernswert,<br />
das spürt man auch. Wir müssen wieder<br />
wegkommen vom egozentrischen Weltbild,<br />
daran müssen wir alle arbeiten. Weil am<br />
Ende des Tages bist du allein, und es gibt<br />
nichts Schöneres, als jemanden zu haben,<br />
der sich um einen kümmert. Egal ob<br />
daheim – oder eben in einem Lokal.<br />
<<br />
Wolfgang Binder: »Das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus<br />
gibt es seit mittlerweile 335 Jahren, das<br />
wird es auch in 30 Jahren noch geben.«<br />
falstaff 35
wien spezial / ZAHLEN UND FAKTEN<br />
DARF’S<br />
NOCH WAS<br />
SEIN?<br />
Ob Melange, Einspänner oder Verlängerter – die <strong>Wien</strong>er lieben ihre<br />
Kaffeehäuser heiß und innig. <strong>Falstaff</strong> hat spannende und<br />
unterhaltsame Informationen zum Thema Kaffee zusammengetragen.<br />
TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />
Illustration: Sabrina Meyer; Fotos: Shutterstock<br />
36<br />
falstaff
K AFFEE-<br />
PFLANZEN<br />
BRINGEN NACH 3 ODER<br />
4 JAHREN DIE ERSTEN<br />
ERTR ÄGE<br />
EINE<br />
K AFFEEBOHNE<br />
ENTHÄLT<br />
ZWISCHEN<br />
0,8 % UND<br />
2,5 % KOFFEIN<br />
ÜBER<br />
1000<br />
TASSEN KAFFEE<br />
TRINKT DER WIENER<br />
JÄHRLICH<br />
IM JAHR1824<br />
ERÖFFNET, IST DAS<br />
»CAFÉ FR AUENHUBER«<br />
WIENS ÄLTESTES<br />
BESTEHENDES KAFFEEHAUS<br />
falstaff 37
wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />
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falstaff.com/apps<br />
»Demel«, die bekannteste<br />
Konditorei <strong>Wien</strong>s: als ehemalige k. u. k.<br />
Hofzuckerbäckerei legendär und mit<br />
wechselvoller Geschichte.<br />
Fotos: www.peterrigaud.com, beigestellt<br />
38<br />
falstaff
DER KULT<br />
UM DIE<br />
BOHNE<br />
Was ist aus der Welt der »Tante Jolesch« geworden? Welche der klassischen,<br />
alten <strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser gibt es heute noch? Und wie hat sich die neue<br />
Kaffeehaus-Szene entwickelt, mit all den trendigen Coffeeshops, die oft<br />
von kompromisslosen Kaffee-Freaks geführt werden? Eine Zeitreise.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
Gustav Grüner war ein Freund<br />
Friedrich Torbergs, der in<br />
mindestens drei Kaffeehäusern,<br />
vor allem aber im<br />
»Café Herrenhof«, die Position<br />
eines Stammgastes beanspruchte.<br />
Von ihm stammt der fundamentale<br />
Satz: »Ein anständiger Gast stellt beim Verlassen<br />
des Kaffeehauses seinen Sessel selbst<br />
auf den Tisch.« Torberg schrieb dazu in seiner<br />
legendären Anekdotensammlung »Tante<br />
Jolesch«: »In dieser Form wurde Grüners<br />
Postulat Nacht <strong>für</strong> Nacht im Café Herrenhof<br />
von ihm erfüllt.«<br />
Torberg und die <strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser –<br />
kaum ein Schriftsteller hat mehr zur Legende<br />
der <strong>Wien</strong>er Kaffeehausszene beigetragen. »Im<br />
Grunde ist das ganze Buch ein Buch über das<br />
Kaffeehaus«, schrieb Torberg über die »Tante<br />
Jolesch«, in der er unzählige Geschichten aus<br />
der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verewigte.<br />
Das Geheimnis und damit das Unvergleichliche<br />
der <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur beschrieb<br />
auch Stefan Zweig in »Die Welt von Gestern«:<br />
»Um dies zu verstehen, muss man wissen,<br />
dass das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus eine Institution<br />
be son derer Art darstellt, die mit keiner<br />
ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist<br />
eigentlich eine Art demokratischer, jedem <strong>für</strong><br />
eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub,<br />
wo jeder Gast <strong>für</strong> diesen kleinen Obolus<br />
stunden lang sitzen, diskutieren, schreiben,<br />
Karten spielen, seine Post em pfangen und<br />
vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen<br />
und Zeitschriften konsumieren<br />
kann.« Ein leichtfüßig-melancholischer Ort<br />
am Rand der ver ge henden Zeit. Eine Insel<br />
im Verfließen des Tages.<br />
»Café Imperial«: opulenter Rahmen im<br />
Nobelhotel an der Ringstraße.<br />
Der Ursprung des <strong>Wien</strong>er Kaffeehauses<br />
geht auf eine Legende zurück: So soll der aus<br />
Polen stammende Georg Franz Kolschitzky<br />
nach der zweiten Türkenbelagerung 1683 ein<br />
paar Säcke mit Kaffeebohnen gefunden haben.<br />
Die <strong>Wien</strong>er hielten den Inhalt zunächst<br />
<strong>für</strong> Kamelfutter, Kolschitzky aber wusste,<br />
was es war, und so wurde er <strong>Wien</strong>s erster ><br />
falstaff 39
wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />
»Café Central«: der bekannteste<br />
Kaffeehausklassiker <strong>Wien</strong>s.<br />
><br />
Kaffeesieder. Die Geschichte hat nur einen<br />
Haken: Sie ist frei erfunden. Tatsächlich war<br />
es eine schillernde Persönlichkeit armenischer<br />
Herkunft, nämlich Johannes Diodato, der<br />
1685 vom Hofe die Erlaubnis erhielt, Kaffee<br />
auszuschenken. Dies war die eigentliche<br />
Geburtsstunde des <strong>Wien</strong>er Kaffeehauses.<br />
1714 existierten bereits 31 Kaffeehäuser,<br />
1879 gab es 605 und 1918 etwas mehr als<br />
800. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />
von der heilen Kaffeehauswelt nur noch wenig<br />
übrig. Der Grund da<strong>für</strong>: Ein Großteil der<br />
Gebildeten, Literaten, Ärzte und Anwälte jüdischer<br />
Abstammung, die einen wesentlichen<br />
Teil der Intelligenz ausgemacht hatten und<br />
von denen viele Dauergäste in den <strong>Wien</strong>er<br />
Kaffeehäuser gewesen waren, wurden von<br />
den Nazis ermordet. Sie waren einfach nicht<br />
mehr da. Heute ist die <strong>Wien</strong>er Kaffeehausszene<br />
eine gänzlich andere. Sie lebt zwar<br />
noch vom Mythos vergangener Zeiten, ist<br />
aber zwangsläufig moderner geworden, beeinflusst<br />
von Moden und internationalen<br />
Strömungen, die da<strong>für</strong> sorgten, dass sich eine<br />
neue, trendige Szene etabliert hat.<br />
Zu Zeiten Torbergs spielten vor allem die<br />
Cafés »Herrenhof«, »Parsifal«, »de l’Europe«<br />
und »Central« eine wichtige Rolle. Legendär<br />
war auch das »Café Museum«, in dem Karl<br />
Kraus, Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar<br />
Kokoschka, Robert Musil und Georg Trakl<br />
zu den Stammgästen zählten. Ähnlich viel<br />
Künstlerprominenz verkehrte auch im<br />
»Café Grien steidl«, das 1847 von einem<br />
Apotheker dieses Namens eröffnet wurde.<br />
Man benannte es zwar 1848 in »Café National«<br />
um, die Liste der späteren Stammgäs te<br />
vom Rang eines Arthur Schnitzler, Hugo von<br />
Hofmannsthal oder Arnold Schönberg aber<br />
in spirierte die <strong>Wien</strong>er ohnedies zu einem anderen<br />
Namen: Sie nannten das Lokal liebevoll<br />
»Café Größenwahn«. Das Ende des<br />
»Café National« kam 1897, erst 1990 wurde<br />
es wieder unter dem alten Namen »Griensteidl«<br />
eröffnet. Die Bedeutung von einst hat<br />
das durchaus schön gestaltete Café allerdings<br />
nie wieder erlangt.<br />
Andere, wie das »Hawelka«, sind bis heute<br />
Eckpfeiler der <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur<br />
geblieben – das Lokal hat es im Lauf der<br />
Zeit zu einer veritablen Touristenattraktion<br />
gebracht, durchaus vergleichbar mit der Spanischen<br />
Hofreitschule oder Schloss Schönbrunn.<br />
In den Reisebüros auf der ganzen<br />
Welt wird den <strong>Wien</strong>-Reisenden versichert:<br />
Wer nicht im »Hawelka« gewesen sei, sei nie<br />
wirklich in <strong>Wien</strong> ge wesen.<br />
Und dann gibt es natürlich die ehemalige<br />
k.u.k Hofzuckerbäckerei und Konditorei<br />
»Demel«, ebenfalls von Touristen gestürmt,<br />
denn zur wechselvollen Geschichte kommt<br />
auch ein unvergleichliches Interieur.<br />
Der wichtigste Kaffeehausklassiker der<br />
Stadt aber ist noch immer das »Café Central«.<br />
1876 gegründet, war das »Central«<br />
schon bald das »literarische Wohnzimmer<br />
><br />
Fotos: Café Central, <strong>Wien</strong>, Christian Husar, sinu<br />
40<br />
falstaff
MEINE TRÄUME?<br />
espresso zu zweit<br />
MEIN HERZ?<br />
schlägt nur <strong>für</strong> ihn<br />
MEINE SEHNSUCHT?<br />
ihm nahe zu sein<br />
MEIN CAFFÈ?<br />
il vero espresso italiano<br />
www.segafredo.at<br />
www.facebook.com/SegafredoAustria
wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />
Otto Bayer (rechts) in<br />
seiner »Balthasar Bar«: Neue<br />
Generation an Kaffeehäusern.<br />
><br />
<strong>Wien</strong>s«, ein geis tiges Zentrum des Fin de<br />
Siècle. Manche waren dem Haus völlig verfallen.<br />
Der Kaffeehausliterat Peter Altenberg<br />
etwa gab das »Café Central« sogar als seine<br />
Wohnadresse an. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
wurde das »Central« geschlossen und<br />
1975 neu renoviert wiedereröffnet. In den<br />
Achtzigerjahren erwarb dann der Supermarkt-Tycoon<br />
Karl Wlaschek die historische<br />
Lokalität und funktionierte sie zu einer begehrten<br />
Touris tenattraktion um – mit einem<br />
lebensgroßen Peter Altenberg als Papp figur<br />
gleich beim Eingang. Damit war der Geist<br />
von einst endgültig passé.<br />
Zu den altbekannten Kaffeehausgrößen<br />
zählen auch das »Café Diglas«, das »Café<br />
Imperial«, das »Café Prückel«, das »Café<br />
Sperl« und vor allem aber: das »Café Landtmann«.<br />
Eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte<br />
Institution. Durch die Lage in unmittelbarer<br />
Nähe zum Burgtheater, dem Rathaus<br />
und dem Parlament ist das 1873 gegründete<br />
Café im Lauf der Zeit zu einem Ballungszentrum<br />
der Macht geworden. In einem kleinen<br />
Nebenzimmer finden fast täglich Pressekonferenzen<br />
statt, <strong>für</strong> Journalisten, Politiker und<br />
Qualitativ<br />
hochwertige<br />
Kaffeebohnen<br />
sind das<br />
Markenzeichen<br />
einer neuen<br />
Kaffeehausszene.<br />
Geschäftsleute ist das »Landtmann« seit<br />
Zeiten einer der wichtigsten Austragungsorte<br />
<strong>für</strong> geheimnisvolle Besprechungen.<br />
Zu den Flaggschiffen der neueren Generation<br />
von Kaffeehäusern gehört hingegen das<br />
»Café Engländer«. Zwar hat es auch eine<br />
lange Vergangenheit und hieß früher »Café<br />
Windhaag«, der heutige Betreiber Christian<br />
Wukonigg hat aus dem Lokal jedoch eine<br />
fast konkurrenzlose Institution <strong>für</strong> Künstler<br />
und Medienleute geschaffen. »Wer heute ein<br />
Kaffeehaus mit Erfolg betreiben will«, sagt<br />
Wukonigg, »der muss dem Lokal eine eigenständige<br />
Identität geben können.« Und das<br />
ist im »Engländer« zweifellos der Fall. Der<br />
Kabarettist Viktor Gernot nannte dieses Café<br />
in Gehweite zum Kabarett Simpl einmal<br />
»die teuerste Theaterkantine der Welt«.<br />
Cafés mit einer neuen, modernen Identität<br />
weitab von der alten Kaffeehaustradition<br />
gibt es in <strong>Wien</strong> mittlerweile zuhauf. Eines<br />
der ersten dieser Art war etwa das »Caffè<br />
Delia’s« im Zentrum der Stadt – schräg<br />
vis-à-vis vom alt ehrwürdigen »Café Korb«.<br />
Durch die Lage begünstigt, ist diese Mischung<br />
aus Café und Coffeeshop jeden Tag<br />
zum Bersten voll.<br />
Inzwischen gibt es aber eine noch wesentlich<br />
radikalere Kaffeehausszene, dazu<br />
ge-hören die sogenannten »Third-Wave-<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
42<br />
falstaff
wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />
Zu den wichtigsten<br />
Vertretern dieser<br />
kaffeefixierten<br />
Community<br />
zählen Lokale<br />
wie etwa die<br />
»CoffeePirates«,<br />
die seit Jahren<br />
am Alsergrund<br />
zeigen, wie gut<br />
Kaffee sein kann.<br />
Evelyn Priesch und Werner<br />
Savernik (o.) in ihrem<br />
Lokal »CoffeePirates« (u.):<br />
Kaffee aus aller Welt.<br />
><br />
Cafés«. Zur Erklärung: In der ersten<br />
Welle ging es um die Kaffeehäuser an sich,<br />
die zweite Welle in den 1990er-Jahren wurde<br />
von Kaffeehaus-Ketten wie »Starbucks«<br />
geprägt, die dritte Welle steht <strong>für</strong> hochwertigste<br />
Bohnen aus meist eigenen Röstereien,<br />
<strong>für</strong> die überraschende Wiedergeburt des<br />
Filterkaffees – und <strong>für</strong> Kaffeemaschinen,<br />
die so teuer sind wie ein Kleinwagen.<br />
Zu den wichtigsten Vertreterinnen dieser<br />
kaffeefixierten Community zählen Lokale<br />
wie etwa die »CoffeePirates«, die seit Jahren<br />
am Alsergrund zeigen, wie gut Kaffee<br />
sein kann. Die Kapitäne Evelyn Priesch und<br />
Werner Savernik holen Kaffee aus aller<br />
Welt, geröstet wird im Lokal.<br />
Ein Kult-Treff <strong>für</strong> Kaffee-Aficionados ist<br />
auch das »Balthasar« in der Praterstraße,<br />
wo der ehemalige Küchenchef Otto Bayer<br />
ein hippes Lokal mit grandiosen Kaffee-<br />
<strong>Spezial</strong>itäten (zum Beispiel Cold Brew)<br />
und kleinen Snacks in die Welt gesetzt hat.<br />
Einer der besten Baristas der Stadt betreibt<br />
bereits mehrere Läden in <strong>Wien</strong>: Georg<br />
Branny hat nach seinem ersten »Caffè-<br />
Couture« mittlerweile auch ein Lokal in<br />
der edlen Ferstelpassage in der Innenstadt<br />
eröffnet. Auch eine »Vienna School of Coffee«<br />
gibt es inzwischen in der Stadt. Dort<br />
lernt man sogar, einen eigenen Kaffee zu<br />
rösten. Einziger Nachteil: Man muss ihn<br />
zum Schluss auch verkosten.<br />
<<br />
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falstaff.com/apps<br />
Fotos: beigestellt<br />
44<br />
falstaff
LEBE<br />
DEN<br />
GENUSS.<br />
www.meinlamgraben.at
wien spezial / KAFFEE-GUIDE<br />
GUIDE<br />
Nicht nur Touristen kommt so manche Bezeichnung auf den Karten der<br />
<strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser spanisch vor. Was genau versteht man unter<br />
Ein spänner? Und ist eine Kaisermelange jedermanns Sache? Mit diesem<br />
Lexikon bringen wir ein wenig Licht ins Dunkel.<br />
TEXT JULIA VACCA<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
46<br />
falstaff
A-Z<br />
LEXIKON<br />
ADVOCAT<br />
Auch Verpoortoccino, Fliegender Holländer oder<br />
Advocat-Kaffee genannt. Espresso, Eierlikör, Milchschaum<br />
und Schokoflocken gehen in einem Glas<br />
eine reizvolle Verbindung ein.<br />
AMADEUS<br />
Auch Mozart genannt. Ein großer Mokka mit<br />
Schlagobers, Pistaziensplittern und Mozartlikör –<br />
einem cremigen Likör auf der Basis von Weinbrand<br />
und den Kakaosorten Forastero und Trinitario.<br />
BRULOT<br />
Zitronen- und Orangenschale, Zucker, Zimt und<br />
Nelken werden mit Grand Marnier übergossen,<br />
zusammen mit Kaffee kurz aufgekocht, in Tassen<br />
geseiht und mit Cognac flambiert.<br />
EINSPÄNNER<br />
Ein Kaffee mit Zucker und Schlagobers. Die<br />
Bezeichnung stammt von den <strong>Wien</strong>er Fiaker-<br />
Kutschern, die mit einer Hand das Pferd halten<br />
mussten, weshalb ihr Kaffee in einem<br />
Henkelglas serviert wurde.<br />
FRANZISKANER<br />
Ein kleiner Mokka mit viel Milch, Zucker, zwei<br />
Kaffeelöffeln Schlagobers und Schokoladenstreuseln,<br />
im <strong>Spezial</strong>itätenglas serviert. Die Farbe<br />
erinnert an die Mönchskutte.<br />
GEWÜRZKAFFEE<br />
Man bedeckt den Boden einer Piccolotasse<br />
mit Rum (Menge nach Belieben), legt zwei<br />
Gewürznelken hinein, gießt heißen, starken<br />
Kaffee darüber, süßt nach Geschmack und rührt<br />
mit einer Stange Zimt um.<br />
JUBILÄUMSKAFFEE<br />
In ein Glas mit Henkel kommen ein kleiner Mokka<br />
und dazu 2 cl Feinkristallzucker, 2 cl Coruba-Rum<br />
und 2 cl Bananenlikör. Ein Schlagobershäubchen<br />
erfreut nicht nur das Auge.<br />
KAFFEE LÄNDLE<br />
1 Kaffeelöffel Rohrzucker, je 1 cl Gravensteiner<br />
Apfel-Schnaps und Mokkalikör, Zimt und Kardamom<br />
werden mit heißem Kaffee aufgefüllt und<br />
das Ganze mit einem Schlagobersgupf gekrönt.<br />
KAISERMELANGE<br />
Ein verlängerter Mokka wird mit einem Eidotter,<br />
zwei Löffeln Honig und einem Schuss Weinbrand<br />
vermischt. Das Ei kommt wegen der Farbe dazu, da<br />
bei dieser <strong>Spezial</strong>ität keine Milch verwendet wird.<br />
FIAKER<br />
Ein Einspänner, der um einen Schuss Kirschwasser<br />
ergänzt wird. Die Menge ist nicht<br />
genau überliefert, aber meist werden dem<br />
Kaffee 2 cl Kirschwasser hinzugefügt.<br />
falstaff 47
wien spezial / KAFFEE-GUIDE<br />
KAPUZINER<br />
MARIA THERESIA(NER)<br />
OBERMAYER<br />
Ein Mokka wird mit einigen wenigen Tropfen Obers<br />
vermischt, bis er die Farbe einer Kapuzinerkutte hat,<br />
und mit Kakao oder geriebener Schokolade bestreut.<br />
KOSAKENKAFFEE<br />
Eine ungewöhnliche, etwas abenteuerliche Kombination<br />
aus Russland: ein kleiner, starker Kaffee mit<br />
flüssigem Zucker, der in einem Glas mit Rotwein<br />
und Wodka gestreckt wird.<br />
Ein mit flüssigem (Rohr-)Zucker gesüßter Mokka<br />
mit Orangenlikör. Das Tüpfelchen auf dem i ist ein<br />
Gupf Schlagobers mit bunten Zuckerstreuseln.<br />
MAZAGRAN<br />
Ein geeister, starker Mokka mit Maraschinolikör,<br />
Gewürzen, flüssigem Zucker und einem Eiswürfel.<br />
Geht schon fast in Richtung Bargetränk. Benannt<br />
nach einem Trinkgefäß aus Algerien.<br />
Ein gesüßter, großer Mokka, auf dem eine dünne<br />
Schicht kaltes Obers schwimmt. Der heiße Kaffee<br />
wird durch das Obers getrunken und sollte sich<br />
dabei nicht mit diesem vermischen.<br />
PHARISÄER<br />
Die <strong>Spezial</strong>ität von der Waterkant wird aus starkem<br />
Kaffee mit Würfelzucker und 4 cl braunem Jamaika-Rum<br />
(54 Vol.-%) zubereitet. Garniert mit einer<br />
Schlagobershaube und Zimt.<br />
RÜDESHEIMER<br />
Asbach Uralt-Weinbrand wird mit Zucker flambiert<br />
und mit Mokka gelöscht. Mit vanillegewürztem<br />
Schlagobers und Schokostreuseln wird er in der<br />
»Rüdesheimer Tasse« aus Steingut serviert.<br />
SÉPARÉE<br />
Hat nichts mit dem berühmten Chambre séparée<br />
zu tun, im Gegenteil: Kaffee und Obers werden<br />
ganz brav in getrennten Kännchen serviert, der<br />
Gast kann dann selber mischen.<br />
VERLÄNGERTER<br />
Ein Mokka in der Piccolotasse wird mit heißem<br />
Wasser gestreckt. Kann mit Milch oder auch Obers<br />
getrunken werden. Einer der beliebtesten leichten<br />
Kaffees.<br />
WIENER EISKAFFEE<br />
Vanilleeis wird in ein hohes Glas gegeben, mit kaltem,<br />
starkem, gesüßtem schwarzen Kaffee übergossen<br />
und mit einer Schlagobershaube garniert.<br />
Serviert wird der Eiskaffee mit Eiswaffel und<br />
Strohhalm.<br />
Nicht nur optisch ein Genuss:<br />
Mazagran (l.) und Pharisäer<br />
sind so etwas wie »Exoten« in<br />
<strong>Wien</strong>s Kaffeehäusern.<br />
Fotos: LUKAS SCHWEIZER/PHOTOGRAPHER, patricia weisskirchner, beigestellt<br />
48<br />
falstaff
,<br />
Gestatten Bio Früchtchen<br />
aus bestem Hause<br />
!<br />
Hoher<br />
Fruchtanteil<br />
Rein<br />
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STAUDS.COM
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GUIDE<br />
KAFFEEHÄUSER<br />
1010 WIEN<br />
CAFÉ CENTRAL<br />
Wer das Traditionscafé im Palais Ferstel betritt,<br />
atmet <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur und Geschichte.<br />
Hier trifft <strong>Wien</strong>er Küche auf köstliche Mehlspeisen<br />
der hauseigenen Konditorei. Ein Kaffeehaus mit<br />
Historie und Stil.<br />
Ecke Herrengasse/Strauchgasse, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: + 43 1 533376324, www.cafecentral.wien<br />
CAFÉ SACHER<br />
Das Kaffeehaus zur weltberühmten Torte.<br />
Imperiales Ambiente, täglich bis Mitternacht offen.<br />
Pflichtadresse <strong>für</strong> Touristen.<br />
Philharmonikerstraße 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 514561003, www.sacher.com<br />
DEMEL<br />
Eine der berühmtesten Konditoreien der Welt,<br />
nicht weit von der Hofburg entfernt. Die Patisserie<br />
hier war einst weltberühmt und ist noch immer<br />
außergewöhnlich. Ebenso das üppige Ambiente.<br />
Hier einen Kaffee zu trinken, ist <strong>für</strong> jeden <strong>Wien</strong>-<br />
Besucher Pflicht.<br />
Kohlmarkt 14, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: + 43 1 53517170, www.demel.com<br />
CAFÉ IMPERIAL<br />
Karl Kraus liebte die Stille dieses Cafés im<br />
Nobelhotel Imperial an der Ringstraße. Die Liste<br />
prominenter Stammgäste ist endlos, heute<br />
besticht dieses Café auch durch ein besonders<br />
üppiges und prunkvolles Interieur.<br />
Kärntner Ring 16, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 50110389, www.cafe-imperial.at<br />
CAFÉ FRAUENHUBER<br />
Das älteste durchgehend betriebene Kaffeehaus,<br />
in dem sogar Mozart dereinst aufgetreten ist,<br />
versprüht typischen <strong>Wien</strong>er Charme.<br />
Himmelpfortgasse 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5125353, www.cafefrauenhuber.at<br />
CAFÉ KORB<br />
Zur Eröffnung schaute sogar Kaiser Franz Joseph<br />
vorbei. Heute führt die exotische Femme fatale<br />
Susanne Widl den Familienbetrieb. Der warme<br />
Apfelstrudel ist ein Traum.<br />
Brandstätte 9, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5337215, www.cafekorb.at<br />
KLEINES CAFÉ<br />
Urgestein der Künstlerszene. Im Sommer<br />
lockt ein malerischer Schanigarten.<br />
Franziskanerplatz 3, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 1774563<br />
BALTHASAR KAFFEE BAR<br />
CAFÉ HAWELKA<br />
Die alten Hawelkas, die das Kaffee zu einem<br />
der berühmtesten der Stadt gemacht haben,<br />
sind nicht mehr, jetzt ist die junge Generation am<br />
Ruder. Neu ist auch die eigene Haus-Kaffeeröstung,<br />
geblieben sind die berühmten Buchteln.<br />
Dorotheergasse 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5128230, www.hawelka.at<br />
CAFÉ DIGLAS<br />
Das Diglas bietet gediegene <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus-<br />
Atmosphäre, nur wenige Schritte vom Stephansplatz<br />
entfernt. Klassisches Frühstücksangebot,<br />
Mehlspeisen und <strong>Wien</strong>er Küche bis 22 Uhr.<br />
Wollzeile 10, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5125765, www.diglas.at<br />
CAFÉ SCHWARZENBERG<br />
Das älteste Ringstraßencafé in <strong>Wien</strong> lockt schon<br />
seit ewigen Zeiten mit seinem prunkvollen<br />
Ambiente. Geboten werden traditionelle Kaffeespezialitäten<br />
und Mehlspeisen, auch das<br />
Teeangebot kann sich sehen lassen.<br />
Kärntner Ring 17, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5128998, www.cafe-schwarzenberg.at<br />
CAFFÈCOUTURE DISTRICT 1<br />
Top-Barista Georg Branny bietet hier in der klassisch-eleganten<br />
Ferstel-Passage ein hervorragendes<br />
Kaffee-Angebot – von Single Origin Espresso<br />
bis zum Cold Drip und handgebrühtem Filterkaffee.<br />
Freyung 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 676 3322076, www.caffecouture.com<br />
CAFFÈ DELIA’S<br />
Eine Mischung aus <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus und italienischer<br />
Bar. Der ausgeschenkte Kaffee ist eine eigene<br />
Mischung. Abends wird aus dem Lokal eine Bar.<br />
Für viele <strong>Wien</strong>er ein begehrter Innenstadt-Treff.<br />
Tuchlauben 8, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 699 19692001, www.caffedelias.com<br />
CAFÉ LANDTMANN<br />
Das denkmalgeschützte Haus atmet Geschichte,<br />
hier schlägt das <strong>Wien</strong>er Herz. Herrliche Kaffeespezialitäten,<br />
eine gemütliche Atmosphäre, charmanter<br />
Service. Das gediegene Frühstück hat hier Tradition.<br />
Universitätsring 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 24100100, www.landtmann.at<br />
CAFÉ PRÜCKEL<br />
Das »Prückel« ist einfach zeitlos und doch schon<br />
so alt. Seit über 100 Jahren ist das Kaffeehaus<br />
der Tradition verpflichtet und Modernem gegenüber<br />
aufgeschlossen. Vom Tafelspitz bis zur<br />
Vitrine voller hausgemachter Mehlspeisen wird<br />
hier mit Liebe gekocht und gebacken.<br />
Stubenring 24, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5126115, www.prueckel.at<br />
CAFÉ ENGLÄNDER<br />
Dieses Café muss man in <strong>Wien</strong> wohl niemandem<br />
erklären. Ein Szenetreff im Herzen der Stadt.<br />
Irgendwo zwischen Kaffeehaus, Restaurant und<br />
Beisl ist es angesiedelt. Die Kellner sind typisch<br />
wienerisch, ohne dabei grantig zu sein.<br />
Postgasse 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9668665, www.cafe-englaender.com<br />
1020 WIEN<br />
BALTHASAR KAFFEE BAR<br />
Der Top-Gastronom und frühere Spitzenkoch<br />
Otto Bayer hat sich in der Praterstraße ein kleines<br />
Kaffeeparadies geschaffen. Hier wird Kaffeegenuss<br />
zelebriert. Ziemlich hip und sehr innovativ und<br />
damit einer der besten Orte in <strong>Wien</strong>, um tatsächlich<br />
50<br />
falstaff
guten Kaffee zu trinken. Die Bohnen <strong>für</strong> das Balthasar<br />
werden in der Rösterei Wild geröstet. Kleine<br />
Snacks, Zeitungen und schickes Design gibt‘s auch.<br />
Praterstraße 38, 1020 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 3816855, www.balthasar.at<br />
1030 WIEN<br />
DANIEL BAKERY<br />
Hotel-Restaurant, das täglich bis ein Uhr früh<br />
geöffnet ist. Auch Nicht-Hotelgäste sind in<br />
der schicken Bakery beim Frühstücksbuffet<br />
willkommen, der Honig kommt mitunter von<br />
den eigenen Bienenstöcken am Hoteldach.<br />
Landstraßer Gürtel 5, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 90131903, www.hoteldaniel.com/vienna<br />
1040 WIEN<br />
SCHÖNBERGERS CAFFÈ BAR<br />
Ein charmantes Stehcafé, wie man es aus den<br />
italienischen Städten kennt. Nur dass hier noch<br />
einmal mehr in das Know-how rund um den<br />
Kaffee gesteckt wird: Mehr als 40 unterschiedliche<br />
Röstungen, dazu Tramezzini und Panini.<br />
Wiedner Hauptstraße 40, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9671172, www.schoenberger.at<br />
KAFFEEFABRIK<br />
Die Kaffeefabrik trägt ihren Namen zu Recht,<br />
ist sie doch Bar und Rösterei in einem. Besonderes<br />
Augenmerk legt man auf nachhaltigen Kaffee,<br />
den die Betreiber direkt vom Produzenten beziehen,<br />
ohne Zwischenhändler und zu fairen Preisen.<br />
Im Schlaraffenland des Kaffees arbeitet ein junges,<br />
hochmotiviertes Team, das zu jeder Tasse eine<br />
Geschichte zu erzählen weiß.<br />
Favoritenstraße 4–6, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 660 1789092, www.kaffeefabrik.at<br />
GUERILLA BAKERY<br />
Die drei Schwestern und ihr Kaffeehaus sind aus<br />
<strong>Wien</strong> nicht mehr wegzudenken. Einst als Pop-up<br />
gestartet, hat sich ihr Lokal zum beliebten Treff<br />
entwickelt. Frühstück, Kuchen, Mittagstisch –<br />
alles ausgezeichnet und mit Liebe zubereitet.<br />
Favoritenstraße 7, 1040 <strong>Wien</strong><br />
www.guerillabakery.at<br />
Griechin betrieben wird, entsprechend gibt es zu<br />
den Süßigkeiten auch original griechischen Kaffee.<br />
Gumpendorfer Straße 71, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 660 2832809<br />
www.brassmonkeyvienna.com<br />
CAFÉ GRÜNER SALON<br />
Das Café Grüner Salon in Mariahilf besticht mit<br />
seiner modernen Interpretation eines alten<br />
<strong>Wien</strong>er Kaffeehauses. Die Mehlspeisen und Kuchen<br />
werden fast ausschließlich glutenfrei hergestellt,<br />
der Kaffee aus der Bio-Rösterei wird mit Kokosoder<br />
Mandelmilch serviert.<br />
Hirschengasse 8, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 677 61965445, www.gruener-salon.at<br />
DRECHSLER<br />
Seit der Umgestaltung ist der traditionsreiche<br />
Treffpunkt ein lässiger Ort, wo sich besonders<br />
junge Leute gut aufgehoben fühlen. Wie es sich<br />
<strong>für</strong> ein Café des 21. Jahrhunderts gehört, gibt es<br />
Coffee to go und die Kaffeemischung <strong>für</strong> zu Hause.<br />
Linke <strong>Wien</strong>zeile 22/Girardigasse 1, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5812044, www.cafedrechsler.at<br />
CAFÉ SPERL<br />
Ein klassisches Alt-<strong>Wien</strong>er Kaffeehaus mit<br />
historischer Einrichtung. Auf der Kaffeekarte<br />
stehen auch viele seltsame Kaffeekreationen von<br />
»Überstürzter Neumann« bis hin zu »Pharisäer«.<br />
Sonntagnachmittag gibt’s Live-Klaviermusik.<br />
Gumpendorfer Straße 11–13, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: 43 1 5864158, www.cafesperl.at<br />
CAFÉ JELINEK<br />
Ein klassisches <strong>Wien</strong>er Café mit gemütlichen<br />
Ecken im Stil der 50er-Jahre, wo man auch<br />
gerne mal allein in Ruhe sitzen kann. Die Arabica-<br />
Mischung wurde speziell <strong>für</strong> das Jelinek kreiert<br />
und ist streng geheim. Auch die hausgemachten<br />
Mehlspeisen sind ein Genuss.<br />
Otto-Bauer-Gasse 5, 1060 <strong>Wien</strong><br />
T: + 43 1 5974113, cafejelinek.steman.at<br />
1070 WIEN<br />
KAFFEMIK<br />
Wenn IT-Nerds eine Third-Wave-Barista-Bar<br />
eröffnen, dann kommt dabei mitunter eine im<br />
skandinavischen Stil eingerichtete Kaffeebar<br />
heraus. Die Bohnen stammen von ausgesuchten<br />
internationalen und österreichischen<br />
Kleinröstern. In jeder Hinsicht sehr puristisch.<br />
Zollergasse 5, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 650 5151535, www.kaffemik.at<br />
FÜRTH KAFFEE<br />
Charles Fürth verkauft hier seine selbstgerösteten<br />
Plantagenkaffees und Blends. Das Fachsimpeln<br />
mit ihm vertieft man am besten, indem man<br />
auf einem der acht Stühle Platz nimmt und geich<br />
vor Ort seinen Kaffee genießt.<br />
Kirchengasse 44, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 699 19690261, www.fuerthkaffee.eu<br />
FIGAR 1070<br />
Einer von mittlerweile mehreren Figar-Läden<br />
mit großer, fetziger Wandmalerei und motivierter<br />
Speisekarte. Das Frühstücksangebot ist umfangreich<br />
und beinhaltet auch Minikäsekrainer<br />
oder orientalische Eierspeise.<br />
Kirchengasse 18, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8909947, http://1070.figar.net/<br />
1050 WIEN<br />
CUADRO<br />
Jugendliches Kaffeehaus der Schlossquadrat-<br />
Gruppe, alle vier Lokale sind mit einem hübschen<br />
Gastgarten verbunden. Frühstück (mit hausgemachten<br />
Marmeladen) gibt es täglich bis 16 Uhr.<br />
Margaretenstraße 77, 1050 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5447550, www.cuadro.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
1060 WIEN<br />
BRASS MONKEY<br />
Kleiner Cupcake-Laden, der von einer Exil-<br />
falstaff 51
wien spezial / ADRESSEN KAFFEEHÄUSER<br />
CAFFÈCOUTURE<br />
Durchlaufzeit – kalt serviert.<br />
Garnisongasse 18, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 676 3322076<br />
www.caffecouture.com<br />
CAFÉ WEIMAR<br />
Aus alt mach – fast – neu. Das Café Weimar läuft<br />
seit September unter neuer Führung. Zwei neue<br />
Kaffeeröstungen gibt es im Angebot, die ein eigener<br />
Barista zubereitet. Bei der Speisekarte setzt<br />
man auf Qualität statt Quantität. Mehlspeisen<br />
kommen aus der Diglas-Backstube.<br />
Währinger Straße 68, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3171206<br />
www.cafeweimar.at<br />
JONAS REINDL<br />
Die Industriehocker und Sessel, auf denen<br />
man hier Platz nimmt, sind bis zu hundert Jahre<br />
alt und wurden von Eigentümer Philip Feyer<br />
und seinem Vater über Jahre hinweg zusammengetragen.<br />
Ebenso viel Leidenschaft zeigt<br />
man beim Bio-Kaffee, den es in Caturra- und<br />
Tipica-Varietäten zu verkosten gibt.<br />
Währinger Straße 2-4, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 1980040<br />
www.jonasreindl.at<br />
1080 WIEN<br />
POC – PEOPLE ON CAFFEINE<br />
Eine der ältesten Third-Wave-Kaffeebars der Stadt,<br />
winzig, aber da<strong>für</strong> umso liebevoller designed und<br />
eingerichtet. Es gibt Kaffee von der belgischen Rösterei<br />
Caffènation, Kuchen von den <strong>Wien</strong>er Bäckern<br />
12 munchies und Equipment <strong>für</strong> Heim-Kaffeebrüher.<br />
Schlösselgasse 21, 1080 <strong>Wien</strong><br />
KAFFEEMODUL<br />
Valentin und Boris, zwei der besten Baristas des<br />
Landes, konzentrieren sich im kleinen Coffeeshop<br />
auf das Wesentliche, nämlich die Zubereitung<br />
von Kaffee in allen erdenklichen Variationen von<br />
Espresso über Filterkaffee bis hin zu Cold Brew.<br />
Josefstädter Straße 35, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 680 2228039, www.kaffeemodul.at<br />
CAFÉ HUMMEL<br />
Das Traditionscafé in der Josefstadt gibt es bereits<br />
seit 1935. Vom Frühstück bis zum Abendessen<br />
wird hier alles geboten, außerdem sind die<br />
Betreiber stolz darauf, als erstes <strong>Wien</strong>er Café<br />
von der Genussregion Österreich als Genuss-Café<br />
ausgezeichnet worden zu sein.<br />
Josefstädter Straße 66, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4055314, www.cafehummel.at<br />
WIENER RÖSTHAUS<br />
Ein Paradies <strong>für</strong> Kaffeeliebhaber: Mit Bedacht<br />
werden <strong>Spezial</strong>itäten und Raritäten geröstet,<br />
dazu kostet man handgeschöpfte Schokolade.<br />
Passend dazu findet man auch eine große Auswahl<br />
an Teesorten und Barista-Zubehör im Shop.<br />
Tigergasse 33, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4022886, www.wienerroesthaus.at<br />
1090 WIEN<br />
COFFEEPIRATES<br />
Stets sehr gut besuchter studentischer Third-<br />
Wave-Laden, mit selbst-gerösteten Bohnen, die<br />
ausschließlich aus biologischem Anbau stammen.<br />
Die ganze Palette von Latte bis Filter wird<br />
geboten, die Bohnen gibt es natürlich auch zum<br />
Mitnehmen. Von <strong>Falstaff</strong> oftmals ausgezeichnet<br />
und sogar von CNN zu einem der besten Coffeeshops<br />
der Welt gekürt. Egal ob Filter oder<br />
Espresso, Chemex oder V60-Filter: Hier hat<br />
man auf alle drängenden Fragen in Sachen<br />
Kaffee eine passende Antwort.<br />
Spitalgasse 17, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 660 3421411, www.coffeepirates.at<br />
LA MERCERIE<br />
Das französische Café und Bistro La Mercerie<br />
in Alsergrund überzeugt alleine mit seinem<br />
Interieur: Alte Apothekerschränke, Holztische<br />
und wunderschöne Bodenfliesen. An den<br />
Fenstern gibt es hübsche Nischen, in denen<br />
man es sich zu zweit gemütlich machen<br />
kann. Die Karte ist klein, aber fein und sehr<br />
französisch, wortwörtlich gemeint.<br />
Für ein paar Stunden kann man sich hier<br />
tatsächlich wie Gott in Frankreich fühlen.<br />
Berggasse 25, 1090 <strong>Wien</strong><br />
CAFFÈ COUTURE<br />
Ein Fixstern der <strong>Wien</strong>er Third-Wave-Szene.<br />
Wird vom mehrfach ausgezeichneten Barista<br />
Georg Branny geführt. Die Bohnen werden zum<br />
Teil direkt von Kaffeebauern bezogen, geröstet<br />
wird im Haus. Innovative Zubereitungsarten<br />
wie etwa Cold Drip Coffee mit sechs Stunden<br />
HOBBY BAR<br />
Die legendäre Faema E61, die in den frühen<br />
1960er-Jahren auf den Markt gekommen ist,<br />
brüht in der kleinen Kaffeebar noch immer<br />
verlässlich einen ausgezeichneten Espresso. Das<br />
passt wunderbar in das 50er-Jahre-Ambiente.<br />
Währinger Straße 9, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 6645288888<br />
hobby-bar.business.site<br />
1170 WIEN<br />
MANAMEIEREI<br />
Liebevoll und modern, mit viel Holz gestaltete<br />
Meierei in einer Hütte im wunderschönen<br />
Schwarzenbergpark. Leicht orientalisch angehauchte<br />
Küche, feine Frühstücksoptionen<br />
wie etwa Shakshuka oder Rührei mit Melanzani-<br />
Ragout. Auf Wunsch packt die Küche auch<br />
gern einen Picknick-Korb.<br />
Exelbergstraße 32, 1170 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4805172<br />
www.manameierei.com<br />
1180 WIEN<br />
PETIT DEJ<br />
Macarons, Croissants und Mousse au Chocolat –<br />
so erwartet man sich das vom kleinen französischen<br />
Lokal am Eingang zum Pötzleinsdorfer<br />
Park. Hochwertig und stilvoll eingerichtet, sitzt<br />
man hier auch am Nachmittag gerne bei Kaffee<br />
und Süßem zusammen.<br />
Pötzleinsdorferstraße 67, 1180 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 4644679<br />
www.petit-dej.at<br />
Fotos: Rudolf FINK Viennarudolffink@aon.at<br />
52<br />
falstaff
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Schenken Sie Österreichische<br />
Kultur: herkunftstypischen Qualitätswein<br />
mit der rot-weiß-roten Kapsel.<br />
Denn ein großer Wein ist ein Geschenk,<br />
von bleibendem Wert, weil man seinen<br />
Geschmack ein Leben lang nicht mehr<br />
vergisst.<br />
österreichwein.at
wien spezial / REZEPTE<br />
54 falstaff
SÜNDEN<br />
Ihren Ruf verdankt die <strong>Wien</strong>er Küche zu einem<br />
großen Teil ihren Mehlspeisen. Es soll sogar Menschen<br />
geben, die allein deshalb zu uns kommen. Wir haben<br />
<strong>für</strong> Sie drei Rezepte von heimischen Klassikern<br />
zusammen gesucht – die pure Versuchung.<br />
FOTOS KONRAD LIMBECK<br />
falstaff<br />
55
wien spezial / REZEPTE<br />
56 falstaff
ZUTATEN<br />
40 g Butter<br />
4 Eier<br />
200 g Mehl<br />
300 ml Milch<br />
20 ml Rum<br />
20 ml Grand Marnier<br />
30 g Sultaninen<br />
Staubzucker zum Bestreuen<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Zuerst in einer Schüssel Mehl, Zucker, Salz<br />
und Dotter mit der Milch zu einem glatten,<br />
dickflüssigen Teig verrühren.<br />
– Sultaninen in Rum und Grand Marnier<br />
30 Minuten einweichen.<br />
– In einer anderen Schüssel das Eiklar zu einem<br />
steifen Schnee schlagen und danach unter<br />
den dickflüssigen Teig heben.<br />
– Die Butter in einer großen, flachen Pfanne<br />
aufschäumen lassen, danach den Teig behutsam<br />
eingießen und auf beiden Seiten goldbraun<br />
anbacken.<br />
– Anschließend die Pfanne in ein vorgeheiztes<br />
Backrohr stellen und bei mäßiger Hitze (Heißluft<br />
ca. 180°Grad) zehn bis zwölf Minuten fertig backen,<br />
bis der Kaiserschmarren leicht goldbraun ist.<br />
– Danach die Pfanne aus dem Backrohr nehmen<br />
und den fertigen Teig mit zwei Gabeln in<br />
unregelmäßige Stücke zerreißen.<br />
– Nun die Rosinen hinzufügen, gut verrühren<br />
und die Pfanne nochmals <strong>für</strong> etwa eine<br />
Minute in den noch heißen Backofen schieben.<br />
– Mit Staubzucker bestreuen.<br />
<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos via<br />
e-mail erhalten<br />
falstaff.com/rezept-newsletter<br />
falstaff 57
wien spezial / REZEPTE<br />
ZUTATEN TEIG (GRUNDREZEPT)<br />
250 g Mehl<br />
125 ml Wasser, lauwarm<br />
1 Eidotter<br />
2 g Salz, 2 cl Öl<br />
ZUTATEN STRUDEL<br />
200 g Strudelteig<br />
125 g Bröseltopfen<br />
150 g Apfelspalten, säuerliche Sorte<br />
etwas brauner Zucker (je nach<br />
Geschmack der Äpfel)<br />
30 g süße Brösel<br />
30 g Mandeln, gerieben<br />
2 EL Rumrosinen<br />
2 EL Butter, braun<br />
100 ml Milch<br />
2 EL brauner Zucker<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten<br />
und <strong>für</strong> etwa zehn Minuten gut kneten.<br />
Wenn der Teig zu sehr an den Händen haftet,<br />
noch etwas Mehl hinzufügen.<br />
– Den Teig zu einer Kugel formen, abdecken und<br />
<strong>für</strong> mindestens eine Stunde rasten lassen.<br />
Das ergibt 400 g Teig, davon 200 g <strong>für</strong><br />
den Strudel verwenden. Den restlichen<br />
Teig einfrieren oder zu einem weiteren<br />
Strudel verarbeiten.<br />
– Den Strudelteig auf einem bemehlten Tuch<br />
dünn ausziehen, mit Butter bestreichen. Zwei<br />
Drittel des Teiges mit Topfen, Äpfeln, Zucker,<br />
Bröseln, brauner Butter, Rumrosinen und Mandeln<br />
bestreuen, einrollen.<br />
– Den Strudel eng in eine runde, ausgebutterte<br />
Form setzen – keine zu große Form – und<br />
mit Milch begießen. Abschließend mit<br />
braunem Zucker bestreuen und bei 170°C<br />
ca. 30 Minuten goldbraun backen.<br />
58<br />
falstaff
Fotos: beigestellt<br />
jun 2018<br />
falstaff 59
wien spezial / REZEPTE<br />
60<br />
falstaff
ZUTATEN FÜR DEN TEIG<br />
280 g Butter<br />
280 g Zucker<br />
10 Eier<br />
280 g Schokolade, 55 % Kakaoanteil<br />
100 g Zucker<br />
Prise Salz<br />
160 g Brösel<br />
ZUBEREITUNG TEIG<br />
– Butter mit 180 g Zucker schaumig schlagen.<br />
Die Eier trennen und die Dotter langsam<br />
dazugleiten lassen und verrühren.<br />
– Die Schokolade schmelzen lassen<br />
und langsam dazugeben.<br />
– Die Eiweiße anschlagen, salzen und danach<br />
100 g Zucker auf drei Teile langsam einrühren<br />
und ausschlagen.<br />
– Abwechselnd die Brösel und den Schnee<br />
unterheben. Den Teig in eine gebutterte und<br />
wbemehlte Springform (28 cm) füllen.<br />
– Bei 170 °C etwa eine Stunde backen.<br />
ZUTATEN FÜR DIE GLASUR<br />
200 g Zucker<br />
125 ml Wasser<br />
150 g Schokolade, 55 % Kakaoanteil<br />
ZUBEREITUNG GLASUR<br />
– Zucker und Wasser vermengen und<br />
auf 106 °C aufkochen.<br />
– In eine Schüssel umfüllen, die Schokolade<br />
dazugeben und mit einem Spatel verrühren.<br />
ZUTATEN FÜR DAS FERTIGSTELLEN<br />
Marillenmarmelade, nach Belieben<br />
Wasser<br />
1 EL Rum<br />
Sacherglasur<br />
FERTIGSTELLEN DER TORTE<br />
Die heiße Marillenmarmelade mit ein paar<br />
Esslöffeln Wasser und Rum verrühren.<br />
Danach die fertig gebackene Torte aprikotieren<br />
und mit der Sacherglasur überziehen.<br />
falstaff<br />
61
wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />
SCHLEMMEN<br />
IN WIEN<br />
Besonders spannend, neu, außerordentlich kreativ oder gerade überaus<br />
angesagt – folgende Restaurants der Bundeshauptstadt sollten sich<br />
auf der To-visit-Liste eines jeden Gourmets befinden.<br />
TEXT HERBERT HACKER<br />
Fotos: Pierer.net, Steirereck GmbH<br />
62<br />
falstaff
Berühmt <strong>für</strong> Küche, Architektur<br />
und Top-Service: das »Steirereck« von<br />
Heinz und Birgit Reitbauer.<br />
Alle aktuell von <strong>Falstaff</strong><br />
bewerteten Restaurants<br />
finden Sie in der App<br />
falstaff.com/apps<br />
falstaff 63
xxxxxxxxxx wien spezial / XXXXXXXX<br />
TOP-GASTRONOMIE<br />
BEST OF<br />
Großes Gourmetkino. Wer<br />
gehört momentan zu den<br />
Besten der Besten?<br />
AMADOR<br />
Derzeit hat er zwei Michelin-Sterne. Und will den<br />
dritten. Juan Amador dreht derzeit mächtig auf.<br />
Große Küche eines großen Kochs<br />
in einem schönen, aber etwas entlegenen<br />
Spitzenrestaurant.<br />
Grinzinger Straße 86, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 660 9070500<br />
www.restaurant-amador.com<br />
KONSTANTIN FILIPPOU<br />
Neuerdings mit zwei Michelin-Sternen gekrönt,<br />
zählt das Restaurant von Konstantin Filippou<br />
inzwischen zu den besten Gourmetkathedralen<br />
des Landes. Perfekte Inszenierung, sehr innovativ.<br />
Dominikanerbastei 17, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5122229<br />
www.konstantinfilippou.com<br />
MRAZ & SOHN<br />
Lukas, Markus und Manuel Mraz: Küche auf<br />
Zwei-Sterne-Niveau, die Atmosphäre aber<br />
dennoch locker und ungezwungen.<br />
MRAZ & S0HN<br />
Vater Markus sorgt mit Heimkehrer Lukas<br />
<strong>für</strong> eine außergewöhnliche Küche, Manuel Mraz<br />
im Service <strong>für</strong> eine sympathische Atmosphäre.<br />
Zwei Michelin-Sterne.<br />
Wallensteinstraße 59, 1200 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3304594<br />
www.mraz-sohn.at<br />
SILVIO NICKOL<br />
Gourmettempel im noblen Palais Coburg. Silvio<br />
Nickol, ein Schüler des sagenhaften Harald Wohlfahrt,<br />
sorgt hier <strong>für</strong> eine technisch unglaublich<br />
aufwendige Küche. Hinzu kommt noch der größte<br />
und spektakulärste Weinkeller des Landes.<br />
Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 51815130<br />
www.palais-coburg.com<br />
STEIRERECK<br />
Ein Gesamtkunstwerk. Seit Jahren im <strong>Falstaff</strong>-<br />
Restaurantguide die Nummer eins. Hohe Perfektion<br />
in allen Bereichen.<br />
Am Heumarkt 2A, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7133168<br />
www.steirereck.at<br />
SILVIO<br />
NICKOL<br />
Eine technisch<br />
hochanspruchsvolle<br />
Küche von<br />
Silvio Nickol im<br />
extravagant<br />
eingerichteten<br />
Restaurant im<br />
Palais Coburg.<br />
Fotos: www.lukasilgner.at, beigestellt kw-videoproduction, Palais Coburg, Medizinische Universität <strong>Wien</strong>, pierer.net, Steirereck GmbH, Gerhard Wasserbauer, Per-Anders Jörgensen, beigestellt<br />
64 falstaff
FINE DINING<br />
STEIRERECK<br />
Das »Steirereck« im <strong>Wien</strong>er Stadtpark<br />
ist ein Monument weltstädtischer<br />
Gastronomie. Perfekt in allen Bereichen.<br />
KONSTANTIN<br />
FILIPPOU<br />
Minimalistische Einrichtung,<br />
innovative Küche mit einem ganz<br />
persönlichen Touch. Konstantin Filippou<br />
kocht derzeit in Bestform.<br />
falstaff 65
wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />
BEST<br />
OF<br />
CASUAL<br />
DINING<br />
DAS<br />
SPITTELBERG<br />
Harry Brunner kocht besser denn je.<br />
Die erste Adresse <strong>für</strong> eine gehobene <strong>Wien</strong>er<br />
Küche mit asiatischer Note. Und die<br />
köstlichste Ente der Stadt.<br />
Restaurants und Lokale, in<br />
denen es nicht steif zugeht,<br />
die aber mit großartiger<br />
Küche aufwarten.<br />
ARTNER AUF DER WIEDEN<br />
Markus Höller ist ein hochbegabter Koch.<br />
Deshalb pilgern jetzt viele zum »Artner auf<br />
der Wieden«. Angenehme Atmosphäre, sehr<br />
eigenständige Küchenlinie.<br />
Floragasse 6, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5035033<br />
www.artner.co.at<br />
BEEF &<br />
GLORY<br />
Vlatka Bijelac hat ihren Manager-Job an<br />
den Nagel gehängt und in der Josefstadt<br />
ein tolles Restaurant mit ebenso toller<br />
Atmosphäre eröffnet.<br />
BEEF & GLORY<br />
Neues Steaklokal im ehemaligen »Jahrhundertbeisl«<br />
im achten Bezirk. Tolle Fleischqualität und<br />
ein würdiger Rahmen <strong>für</strong> Steaks, die es in dieser<br />
Qualität höchst selten gibt. Gilt derzeit als eine<br />
der besten Steak-Adressen der Stadt.<br />
Florianigasse 35, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9974155<br />
www.beefandglory.at<br />
DAS SPITTELBERG<br />
Harry Brunner ist unter Feinschmeckern und<br />
Gourmets kein Unbekannter. Doch am Spittelberg<br />
kocht er so gut wie noch nie. Tolle Fleisch- und<br />
Geflügelgerichte von der Rotisserie.<br />
Spittelberggasse 12, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5877628<br />
www.das-spittelberg.at<br />
PICHLMAIERS ZUM HERKNER<br />
Ein Paradegasthaus in der Vorstadt. Perfekt<br />
gemachte <strong>Wien</strong>er Küche und ein wunderbarer<br />
Innenhof mit zwei Terrassen. Etwas entlegen,<br />
aber unbedingt empfehlenswert.<br />
Dornbacher Straße 123, 1170 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4801228<br />
www.zumherkner.at<br />
PRAMERL & THE WOLF<br />
Lässiges Edelbeisl mit einer unglaublich spannenden<br />
Küche. Wolfgang Zankl war früher Unternehmensberater.<br />
Heute ist er ein Ausnahmekoch.<br />
Pramergasse 21, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9464139<br />
www.pramerlandthewolf.com<br />
Fotos: Joachim Haslinger, beigestellt<br />
66<br />
falstaff
wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />
TEMPEL DER<br />
KÄSEKRAINER<br />
Vom »Bitzinger« bis zum »Scharfen René« – die Käsekrainer ist überall der Verkaufsschlager.<br />
Aufgrund der Einzigartigkeit der <strong>Wien</strong>er Würstelstandkultur wird sogar<br />
der Status des UNESCO-Weltkulturerbes eingefordert.<br />
TEXT BERNHARD DEGEN<br />
So sahen die ersten<br />
Würstelstände aus. Die<br />
Handkarren mussten über<br />
Nacht verstaut werden.<br />
Das ist übrigens der<br />
Vorgänger des »Leo«.<br />
I<br />
mbissbuden gibt es überall, echte<br />
Würstelstände allerdings nur in<br />
<strong>Wien</strong>. Dabei geht es nicht bloß um<br />
den Konsum von Burenwurst,<br />
Waldviertler, Bratwurst, Frankfurter<br />
und Käsekrainer (Letztere ist bei allen<br />
bekannten Würstelständen der Big Seller).<br />
Es geht um eine typisch <strong>Wien</strong>erische Gastronomie-Geschichte,<br />
die man auch als kulinarische<br />
Demokratie bezeichnen könnte.<br />
Vor dem Wurstverkäufer herrscht Chancengleichheit:<br />
Alle müssen sich anstellen, jeder<br />
kann sich’s leisten und niemand bekommt<br />
eine Sonderbehandlung.<br />
Beim »Leo«, dem ältesten <strong>Wien</strong>er Würstelstand,<br />
erzählt man sich immer noch die<br />
Anekdote von Bruno Kreisky, der nach<br />
Staatsbanketten gerne auch was<br />
»G'scheites« aß. In der Regel war das eine<br />
Burenwurst (»a Haaße«). Nirgendwo tritt<br />
die Gleichberechtigung aller Schichten besser<br />
zutage als beim »Bitzinger« neben der<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper. Hier stehen Nadelstreif<br />
und Blaumann ebenso nebeneinander wie<br />
Champagner und Dosenbier. Den besten<br />
Umsatz macht Josef Bitzinger am Tag des<br />
<strong>Wien</strong>er Opernballs, an dem die Ballbesucher<br />
in Frack oder Ballkleid Schlange stehen,<br />
um eine Käsekrainer oder ein Bier zu<br />
ergattern.<br />
WELTKULTURERBE<br />
Die <strong>Wien</strong>er Würstelstand-Kultur ist so einzigartig,<br />
dass Bitzinger von der UNESCO<br />
den Status des »Immateriellen Weltkulturerbes«<br />
fordert, so wie ihn schon die <strong>Wien</strong>er<br />
Kaffeehauskultur erlangt hat. Seine Kollegen<br />
pflichten ihm natürlich bei, und wer<br />
das entsprechende Regelwerk studiert, findet<br />
mehr Gründe, die da<strong>für</strong> sprechen als ><br />
Fotos: beigestellt<br />
70<br />
falstaff
Bei manchen<br />
Würstelständen<br />
gibt es sogar Bier<br />
vom Fass und<br />
offene Weine.<br />
falstaff 71
wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />
><br />
dagegen. <strong>Wien</strong>er Würstelstände sind ein<br />
Bollwerk gegen globalisierte Imbisskultur.<br />
Betreiber von traditionellen Ständen sind<br />
sich einig, dass Angebote wie Kebab,<br />
Asia-Nudeln oder Pizzaschnitten nichts<br />
im Sortiment verloren haben.<br />
Optisch signifikantes Merkmal von<br />
Bitzingers Würstelstand ist ein überdimensionaler<br />
Hase am Dach, der Dürers<br />
bekanntem Werk nachempfunden ist, das<br />
in der benachbarten Albertina aufbewahrt<br />
wird. »Zu Ostern habe ich ihn mal Karl<br />
Kolarik vom Schweizerhaus geborgt«,<br />
erzählt der Gastronom schmunzelnd.<br />
»Die Leute haben sich sofort nach dem<br />
Hasen erkundigt.« Bitzinger ist nicht nur<br />
Würstelstand-Betreiber und Gastronom,<br />
er ist auch Präsident des <strong>Wien</strong>er Sommelier-<br />
Vereins. Es ist daher gar nicht verwunderlich,<br />
dass es neben Bier vom Fass auch ein<br />
kleines, aber feines Angebot an Weinen<br />
und Champagnern gibt. Nach seinen liebsten<br />
Stammgästen befragt, muss er nicht<br />
Der Würstelstand als Bühne: Die »Spritbuam«<br />
feiern beim »Leo« die erste Million Youtube-Klicks<br />
ihres Songs »Vollegas Leberkas«.<br />
lange überlegen: »Helene Fischer ist unsere<br />
Käsekrainer-Queen.«<br />
90 JAHRE LEO<br />
Der älteste <strong>Wien</strong>er Würstelstand feierte<br />
im Jahr 2018 seinen 90. Geburtstag.<br />
Wegen seines guten Rufs und seiner<br />
günstigen Lage am Döblinger Gürtel,<br />
wurde er stets von vielen Prominenten<br />
aus Kultur, Medien, Politik, Wirtschaft und<br />
Wissenschaft frequentiert. Der »Leo« steht<br />
beispielhaft <strong>für</strong> die Geschichte der <strong>Wien</strong>er<br />
Würstelstände, denn Betreiberin Vera Tondl<br />
hat dokumentiert, dass auch ihre Vorfahren<br />
wie damals üblich die Würste noch mit<br />
Handkarren und mobilen Wagen verkauft<br />
haben. Erst in den 1960er-Jahren wurden<br />
die Würstelstände sesshaft. Tondl wacht<br />
stets über beste Qualität ihrer Produkte.<br />
Um diese sicherzustellen, wechselt sie regelmäßig<br />
ihre Lieferanten und lässt sich aktuell<br />
von vier Fleischhauern beliefern.<br />
Fotos: <strong>Wien</strong>tourismus/Peter Rigaud, Vienna Würstelstand, all rights reserved, beigestellt<br />
72<br />
falstaff
ZUM SCHARFEN RENÉ<br />
Der Standort am Schwarzenbergplatz wird<br />
seit 1968 durchgängig als Würstelstand<br />
betrieben und hat nun mit René Kachlir<br />
einen Verfechter der traditionellen Würstel-<br />
Werte. Er ist einer der letzten Betreiber, die<br />
auch persönlich am Stand stehen und die<br />
Gäste nicht nur mit Bissfestem versorgen,<br />
sondern auch mit einer Portion <strong>Wien</strong>er<br />
Schmäh. Seine <strong>Spezial</strong>ität sind diverse<br />
Chili-Pulver, die auf der Schärfe-Skala<br />
von Scoville in die Millionen gehen.<br />
Dem scharfen René ist die Qualität seiner<br />
Ware besonders wichtig, weshalb der Seriensieger<br />
der <strong>Falstaff</strong>-Würstelstand-Wahl mit<br />
Freunden und Familien stets neue Produkte<br />
verkostet. Aktuell schwört er bei der Käsekrainer<br />
auf eine südsteirische Fleischerei,<br />
die Berg-Emmentaler verarbeitet. Kachlir<br />
verrät ein weiteres Erfolgsgeheimnis: Er<br />
verwendet die »Opferwurst« nicht nur im<br />
Kochwasser, sondern siedet auch alle ><br />
»Meine Extrakte gehen sogar bis 6 Millionen Scoville. Zum Vergleich: der Pfefferspray,<br />
der von der <strong>Wien</strong>er Polizei verwendet wird, hat 2,5 Millionen Scoville.«<br />
RENÉ KACHLIR der »Scharfe René«<br />
Am Schwarzenbergplatz kann<br />
man sich seine Würstel mit Chili<br />
entsprechend tunen.<br />
falstaff 73
wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />
><br />
anderen Würste in Rindsuppe, bevor sie<br />
gebraten werden. (Anm.: Die Opferwurst<br />
wird üblicherweise aufgeschnitten und dem<br />
Würstelwasser beigefügt, sie wird »geopfert«,<br />
damit sie mit ihrem Geschmack jenen<br />
der anderen Würste verstärkt). Diese Qualitätsbemühungen<br />
schätzen nicht nur zahllose<br />
Prominente, sondern auch Spitzenköche<br />
wie Heinz Reitbauer, Konstantin Filippou<br />
oder Tim Mälzer.<br />
ALT-WIENER WÜRSTELSTAND ZUM<br />
VOLKSTHEATER<br />
Sogar Spitzenköche wie Tim Mälzer (l.) und<br />
Heinz Reitbauer (o.) essen beim »Scharfen René«.<br />
zählen ebenso zu unseren Kunden wie Sänger<br />
und Musikgruppen. Bei uns soll sich<br />
jeder wohlfühlen und seine Wurst genießen,<br />
ohne Fotos, ohne Autogramme. Allerdings<br />
auch ohne Sonderbehandlung.«<br />
KAISERZEIT<br />
Mit Unterstützung des Schauspielers Rudi<br />
Roubinek, u.a. als Kaiser-Sekretär Seyffenstein<br />
bekannt, wurde im Jahr 2015 ein neu-<br />
es Konzept lanciert. Bei der Augartenbrücke<br />
setzt der aktuelle Betreiber Thomas<br />
Eder auf eine alternative Produktpalette,<br />
wie zum Beispiel auf Mangalitza-Bratwurst,<br />
Blunzn als Grillwurst oder Rinds-Käsekrainer<br />
mit Chili. Für die Getränke-Begleitung<br />
kann man aus 14 verschiedenen Flaschenbieren<br />
wählen. Roubinek schätzt <strong>Wien</strong>er<br />
Küchenklassiker wie einen Altwiener Suppentopf<br />
oder ein Kesselgulasch.<br />
Es ist ein ganz besonderes Soziotop, das<br />
man vor allem in den Nachtstunden an den<br />
Würstelständen antrifft. <strong>Wien</strong>er lieben<br />
ihren Würstel-Jargon und fragen »Zuagraste«<br />
gerne nach der Bedeutung ihrer <strong>Spezial</strong>ausdrücke,<br />
die nur wenige Originale<br />
authentisch einsetzen können. Wer sonst<br />
hochdeutsch spricht, sollte diese vielzitierte<br />
Bestellung lieber bleiben lassen: »A Eitrige<br />
mit an Bugl, an Schoafn, an Krokodü und<br />
an Sechzehner-Blech.« <<br />
Quiz<br />
Sind Sie ein Würstelstand-Experte?<br />
falstaff.com/wuerstelstand-quiz<br />
Der aktuelle Sieger bei der <strong>Falstaff</strong>-Leser-<br />
Wahl zum beliebtesten Würstelstand der<br />
<strong>Wien</strong>er ist jener von Roland Walloner beim<br />
Volkstheater. Der junge Quereinsteiger<br />
kommt aus der Nachrichtentechnik bzw.<br />
Systemgastronomie und erzählt, dass er<br />
glücklicher sei, seitdem er den Würstelstand<br />
betreibe. Walloner steht oft selbst an der<br />
Budel, will aber seine prominenten Gäste<br />
nicht <strong>für</strong> sich vermarkten: »Broadway-<br />
Stars, Fußballer, Schauspieler und Künstler<br />
Bei der »Kaiserzeit« gibt es<br />
Innovationen wie Blunzn als Grillwurst<br />
oder Mangalitza-Bratwurst.<br />
»Käme tatsächlich<br />
eines Tages ein Kaiser vorbei,<br />
so hätten wir prompt<br />
das passende Menü <strong>für</strong> ihn<br />
auf Lager. Inklusive<br />
einem Glaserl Schampus.«<br />
RUDI ROUBINEK Schauspieler<br />
WÜRSTELSTAND<br />
JARGON:<br />
Eitrige<br />
Haaße<br />
Burenheidl<br />
Bugl/Buckel<br />
Krokodü<br />
A Öliche<br />
Glasaug’<br />
A Schoafa<br />
A G’schissener<br />
A Siaßa<br />
Sechzehner-Blech<br />
Aber Jennifer!<br />
Käsekrainer<br />
Burenwurst<br />
ebenso<br />
Scherzerl/<br />
Brotanschnitt<br />
Salzgurke<br />
Pfefferoni<br />
Perlzwiebel<br />
scharfer Senf<br />
süßer Senf<br />
süßer Senf<br />
Dose Ottakringer<br />
Bier (Ottakring ist<br />
der 16. <strong>Wien</strong>er<br />
Gemeindebezirk)<br />
Von Jennifer Rush<br />
(gesprochen:<br />
rasch); wenn es<br />
schnell gehen soll.<br />
Fotos: beigestellt<br />
74<br />
falstaff
Vom Grillgut zum Kulturgut:<br />
unsere original Käsekrainer.<br />
Franz Radatz<br />
Erfinder der Käsekrainer<br />
www.radatz.at/kaesekrainer
wien spezial / WÜRSTEL GUIDE<br />
KÄSEKRAINER<br />
Die Zubereitung der Käsekrainer ist<br />
die Königsdisziplin an jedem Würstelstand.<br />
Die Wurst muss mehrfach<br />
angestochen werden, damit der<br />
flüssige Käse ausrinnen und eine<br />
Kruste bilden kann – das sind die<br />
sogenannten Käsefusserl.<br />
BEIGABEN: Schwarzbrot, scharfer<br />
Senf, Kren, Essiggurkerl, Pfefferoni<br />
GETRÄNKE: Bier, zum Beispiel<br />
<strong>Wien</strong>er Lager, Champagner<br />
Fotos: beigestellt<br />
76<br />
falstaff
IN BESTER<br />
GESELLSCHAFT<br />
Die Würstel sind die Hauptdarsteller im Rampenlicht, der Begleitung wird<br />
allerdings oftmals zu wenig Beachtung geschenkt. Die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />
stellt die wichtigsten Wurstsorten vor und empfiehlt passende Beigaben.<br />
TEXT BERNHARD DEGEN FOTOS JULIA STIX<br />
B<br />
ei einer Befragung der wichtigsten<br />
<strong>Wien</strong>er Würstelstände<br />
gaben alle Betreiber unisono<br />
an, dass die Käsekrainer das<br />
wichtigste Produkt sei. Sie ist<br />
eine rein österreichische <strong>Spezial</strong>ität und mit<br />
rund 45 Jahren in der langen Kulturgeschichte<br />
der Würste ein vergleichsweise junges<br />
Würstl. Bei einem so wichtigen Produkt<br />
wird natürlich entsprechendes Augenmerk<br />
auf die Qualität gelegt, und zwar nicht nur<br />
vom Fleisch, sondern auch vom Käse. Einige<br />
Standler haben zusammen mit ihren Lieferanten<br />
eigene, exklusive Rezepturen entwickelt.<br />
Auch bei den anderen Würsten ist<br />
das Handwerk der Fleischhauer ausschlaggebend.<br />
Wir sind nun der Frage nachgegangen,<br />
ob Semmel oder Brot, scharfer oder<br />
süßer Senf und welche Beilagen zu welchem<br />
Würstel am besten passen.<br />
FRANKFURTER<br />
Die Frankfurter bzw. Sacherwürstel. Wenn die Qualität etwas besser<br />
sein darf, isst man traditionell ohne Besteck. Erfahrene Würstelstandler<br />
schneiden eine »Opferwurst« ins Kochwasser, damit sich der<br />
Geschmack intensiviert.<br />
BEIGABEN: Senf, Kren, Kaisersemmel<br />
GETRÄNKE: Mineralwasser oder Grüner Veltliner<br />
COLA UND 16ER-BLECH<br />
Bei den Getränken liegen Coca Cola und<br />
Bier voran. Letzteres wird bevorzugt in der<br />
Dose, als »16er-Blech« geordert. Wie der<br />
Name schon impliziert, hat die <strong>Wien</strong>er<br />
Ottakringer Brauerei hier Heimvorteil. Da<br />
der Firmensitz im 16. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk<br />
(Ottakring) liegt und das Bier am<br />
Würstelstand bevorzugt in Dosen gehandelt<br />
wird, hat sich dieser Kosename ergeben.<br />
Einige Würstelstände bieten aber auch eine<br />
erstaunlich große Wein-, Sekt- und Champagnerauswahl.<br />
falstaff 77
wien spezial / WÜRSTEL GUIDE<br />
WALDVIERTLER<br />
Die kräftig-würzige und rauchige Wurst<br />
stellt eine spannende Abwechslung zum<br />
üblichen Angebot dar. Die Waldviertler<br />
muss so gebraten werden, dass die Haut<br />
knusprig-knackig wird.<br />
BEIGABEN: Schwarzbrot, süßer Senf,<br />
Kren, sauer Eingelegtes<br />
GETRÄNKE: Kräftiges Bier<br />
»Viele achten zu wenig auf die Qualität der Beigaben. Vor allem das Gebäck muss frisch und knackig<br />
LEBERKÄSE<br />
Eine Leberkäs-Semmel gehört<br />
mittlerweile auch zum Standard-Repertoire<br />
am Würstelstand.<br />
Sie wird in den Varianten<br />
klassisch, aus Pferdefleisch<br />
und Käs-Leberkäse angeboten.<br />
BEIGABEN: Semmel (no na),<br />
scharfer Senf, Pfefferoni<br />
GETRÄNKE: Himbeerkracherl,<br />
weißer G'spritzter<br />
78<br />
falstaff
BURENWURST<br />
Bei den Traditionsbetrieben wird die Wurst<br />
mit den vielen Beinamen (Haaße, Burenheidl,<br />
Klobasse ...) gekocht und nicht gebraten.<br />
Sie zeichnet sich durch feine Würze<br />
und fast cremige Textur aus.<br />
BEIGABEN: scharfer Senf, Perlzwiebel,<br />
Pfefferoni<br />
GETRÄNKE: Märzenbier, »Helles«, das<br />
klassische »16er-Blech«<br />
sein. Mein Hotdog wird aus Semmelteig gemacht und ist nicht so trocken. « JOSEF BITZINGER Standler, Sommelier, Gastronom<br />
WEITERES<br />
ANGEBOT:<br />
Der <strong>Wien</strong>er Wurstadel ist sich einig,<br />
dass Kebap, Asia-Nudeln oder Pizzaschnitten<br />
nichts an einem echten<br />
Würstelstand verloren haben.<br />
Dennoch ist das Angebot recht<br />
vielfältig und wird durch folgende<br />
<strong>Spezial</strong>itäten ergänzt.<br />
Debreziner: leicht geräuchert,<br />
Rind- und Schweinefleisch mit<br />
edelsüßem Gewürzpaprika.<br />
Bosna: pikant gewürzte Bratwurst,<br />
die mit Senf und Zwiebel in einem<br />
Weißbrot serviert wird.<br />
BRATWURST<br />
Die klassische Bratwurst wird aus Kalbund/oder<br />
Schweinefleisch hergestellt.<br />
Wichtig sind markante Röstnoten. Wie die<br />
Frankfurter wird sie gerne im Hotdog<br />
genossen, aber Schwarzbrot harmoniert<br />
auch wunderbar.<br />
BEIGABEN: scharfer Senf, Kren<br />
GETRÄNKE: Zwickel-Bier,<br />
kräftiger Weißwein<br />
Pusztawürstel: scharfe und knackige<br />
Delikatesse aus Ungarn, wird aus<br />
Schweinefleisch gemacht.<br />
Currywurst: verhalten gewürzte<br />
Brühwurst aus Schweinefleisch, mit<br />
Currypulver oder -sauce verfeinert.<br />
Weißwurst: bayrische <strong>Spezial</strong>ität,<br />
meist aus Kalbfleisch, in <strong>Wien</strong> eine<br />
Rarität.<br />
falstaff 79
wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE ADRESSEN<br />
GUIDE<br />
WÜRSTELSTÄNDE<br />
ALT-WIENER WÜRSTELSTAND ZUM<br />
VOLKSTHEATER<br />
Klassisches Wurst-Angebot beim Sieger des<br />
<strong>Falstaff</strong>-Votings zum beliebtesten Würstelstand 2018.<br />
<strong>Spezial</strong>ität: scharfe Käsekrainer.<br />
Ecke Burggasse/Museumstraße,<br />
vor dem Volkstheater, 1070 <strong>Wien</strong><br />
BITZINGER<br />
Der Würstelstand <strong>für</strong> anspruchsvolle <strong>Genießer</strong>.<br />
Bier vom Fass, große Auswahl an Weinen<br />
und Champagnern.<br />
Zwischen Staatsoper und Albertina, 1010 <strong>Wien</strong><br />
sowie vor dem Riesenrad, 1020 <strong>Wien</strong><br />
DER 49ER WÜRSTELSTAND<br />
Am historischen Standort bei der Endstation der<br />
Straßenbahnlinie 49 wird neben den Würstel-<br />
Klassikern auch ein <strong>Spezial</strong>-Burger angeboten.<br />
Bujattigasse 4, 1140 <strong>Wien</strong><br />
KAISERZEIT<br />
Moderner Würstelstand mit Kultcharakter und<br />
großer Bier-Auswahl. Es gibt Mangalitza-<strong>Spezial</strong>itäten<br />
und außerdem eine Käsekrainer aus<br />
Rindfleisch. Zudem werden Gulaschsuppe und<br />
Sardellenbrot angeboten.<br />
Döblinger Gürtel 2, 1180 <strong>Wien</strong><br />
LEO<br />
Der älteste Würstelstand <strong>Wien</strong>s liegt verkehrsgünstig<br />
am Döblinger Gürtel. Es gibt alle <strong>Wien</strong>er<br />
Klassiker und als <strong>Spezial</strong>ität die »Big Mama«:<br />
eine Riesenkäsekrainer mit einem Gewicht von<br />
einem halben Kilo.<br />
Augartenbrücke/Ecke Obere Donaustraße<br />
1020 <strong>Wien</strong><br />
ZUM GOLDENEN WÜRSTEL<br />
ZUM GOLDENEN WÜRSTEL<br />
Am modern designten Stand wird <strong>für</strong> Touristen<br />
Entwicklungshilfe in Sachen Würstelstandkultur<br />
geleistet. Aber auch viele <strong>Wien</strong>er schätzen das<br />
solide Handwerk der Würstelbrater.<br />
Spiegelgasse 1/Ecke Graben, 1010 <strong>Wien</strong><br />
WÜRSTELSTAND AM SÜDTIROLER PLATZ<br />
Er zählt zu den Klassikern der <strong>Wien</strong>er<br />
Würstelstand-Szene und zieht ein äußerst<br />
buntes Publikum an. Neben dem Würstelangebot<br />
gibt es Burger und Langos.<br />
Südtiroler Platz, 1040 <strong>Wien</strong><br />
ZUM KLEINEN SACHER<br />
Dort, wo der 71er auf O-Wagen und Schnellbahn<br />
trifft, werden seit Jahrzehnten Würstel gebraten.<br />
Die goldenen Zeiten sind aber vorbei.<br />
Am Fasanplatz 3, 1030 <strong>Wien</strong><br />
ZUM SCHARFEN RENÉ<br />
Der Name spielt nicht (nur) auf das attraktive<br />
Äußere des Betreibers René Kachlir an. Mit seinen<br />
Chili-Pulvern und Extrakten geht es einmal<br />
Richtung Hölle und hoffentlich auch wieder retour.<br />
Schwarzenbergplatz 15, 1010 <strong>Wien</strong><br />
WÜRSTELSTAND AM HOHEN MARKT<br />
Der zentral gelegene Würstelstand ist bei Nachtschwärmern<br />
sehr beliebt. Es gab Zeiten, da war die<br />
Stimmung vor dem Würstelstand besser als in so<br />
manchen Clubs. Das Angebot ist klassisch, die Bierund<br />
Schnaps-Auswahl ist überdurchschnittlich.<br />
Hoher Markt, 1010 <strong>Wien</strong><br />
WÜRSTELMAUSI<br />
Als die Würstelmausi vor über drei Jahrzehnten<br />
aufsperrte, war der nahe gelegene Gasometer noch<br />
eine leer stehende Industrie-Ruine. Die rustikale<br />
Blockhütte in der Modecenterstraße bietet auch<br />
Plätze im Warmen und Trockenen.<br />
Modecenterstraße vor Nr. 14, 1030 <strong>Wien</strong><br />
und am Urban-Loritz-Platz, 1070 <strong>Wien</strong><br />
WÜRSTELSTAND STADION<br />
Bei Fußballspielen und Konzerten ist er wohl der<br />
florierendste Gastronomiebetrieb der Donaumetropole.<br />
Aber auch sonst fahren viele einen Umweg<br />
<strong>für</strong> die feinen Würsteln im Prater.<br />
Meiereistraße, Einfahrt Trabrennplatz, 1020 <strong>Wien</strong><br />
LEBERKAS-PEPI<br />
Er ist kein Würstelstand, und dennoch<br />
darf er bei den besten Tipps <strong>für</strong> traditionelle<br />
Imbisskultur nicht fehlen: der<br />
Leberkas-Pepi. Nachtschwärmer lieben<br />
die vielfältigen Leberkäse-Variationen<br />
von Klassisch über Pferd bis hin zu Steinpilz-Trüffel<br />
und Chili-Cheese.<br />
Operngasse 12, 1010 <strong>Wien</strong><br />
www.leberkaspepi.at<br />
Fotos: Katharina Woschny, beigestellt<br />
80<br />
falstaff
wien spezial / HEURIGE<br />
Traumhafte Kulisse, herzhafte<br />
Schmankerln: Der »<strong>Wien</strong>inger<br />
am Nussberg« bietet einen<br />
herrlichen Blick über die Stadt.<br />
Alle Infos zum<br />
<strong>Falstaff</strong> Heurigen & Buschenschank<br />
Guide unter<br />
falstaff.com/heurige<br />
Fotos: <strong>Wien</strong>Tourismus/Peter Rigaud, beigestellt<br />
82<br />
falstaff
DER<br />
HEURIGE<br />
EINE<br />
WIENER INSTITUTION<br />
Heurige gibt es in <strong>Wien</strong> seit dem Mittelalter.<br />
Heute präsentieren sich viele von ihnen mit Gourmetküche<br />
und Weinen von Weltformat. Wir zeigen<br />
die Besten der Besten.<br />
D<br />
er Heurige hat in Österreich<br />
eine jahrhundertealte Tradition,<br />
die eng mit seiner Weinbau-Geschichte<br />
verbunden<br />
ist. Schon im Mittelalter<br />
hängten Weinhauer einen Föhrenbusch an<br />
ihre Tür, um Gästen zu signalisieren, dass<br />
sie ihren neuen Wein im Keller ausschenkten.<br />
Damals wurden sie noch Leutgeb<br />
genannt, ab Ende des 19. Jahrhunderts<br />
Heurige. Und zu unserem Glück zog es die<br />
Menschen vom düsteren Weinkeller ins<br />
Freie. Ein Blick zurück.<br />
Mit Tannenreisig in der Hand verkündete<br />
der Weinausrufer in der Stadt, dass es frischen<br />
Wein zu trinken gab: Unter Karl dem<br />
Großen (742–814) war den Weinhauern das<br />
Ausschenken drei Monate im Jahr gestattet.<br />
1784 regte sich Widerstand in einem kleinen<br />
Ort der Grafschaft Görz; Graf Delmetri<br />
ließ die Wirte nur seinen eigenen Wein<br />
ausschenken. Kaiser Joseph II. regelte den<br />
Tumult mit einer Zirkularverordnung – der<br />
Ausschank von selbst erzeugtem Wein und<br />
Most war fortan »zu allen Zeiten des Jahres«<br />
erlaubt.<br />
Seine erste Glanzzeit erlebte der Heurige<br />
im 19. Jahrhundert, als auch das gehobene<br />
Bürgertum und der Adel seine Vorzüge entdeckten.<br />
In <strong>Wien</strong> ließen sie sich mit einer<br />
Pferdekutsche in die umliegenden Weinberge<br />
chauffieren. Der Heurige entwickelte ><br />
falstaff 83
wien spezial / HEURIGE<br />
Bis in die 1970er war es<br />
noch üblich, dass die<br />
Gäste ihre Jause selbst zum<br />
Heurigen mitbrachten.<br />
Michael Edlmoser:<br />
Paradeheuriger im<br />
23. Bezirk.<br />
Die Weine von Michael Edlmoser zählen zu den<br />
besten <strong>Wien</strong>s. Aber auch die Küchenleistung<br />
im Heurigen überzeugt.<br />
><br />
sich ab nun zum geselligen Ort ganz<br />
ohne Schranken von Etikette.<br />
Sinnbildlich <strong>für</strong> den Heurigen als Ort des<br />
geselligen Beisammenseins war in dieser<br />
Zeit auch die Schrammelmusik. Der Name<br />
geht auf die Waldviertler Brüder Schrammel<br />
zurück, die 1878 das erste Quartett gründeten<br />
– und später viele Nachahmer fanden.<br />
Lange Zeit galt ein <strong>Wien</strong>er Heuriger nur<br />
dann als echt und typisch, wenn darin<br />
Schrammelmusik ertönte.<br />
Bis in die 1970er war es noch üblich,<br />
dass die Gäste ihre Jause selbst zum Heurigen<br />
mitbrachten. Viele Betriebe boten Brot<br />
und Nüsse an. Erst danach entwickelte sich<br />
die typische Heurigenküche mit Klassikern<br />
wie Liptauer und Grammelschmalz. Später<br />
kamen auch warme Gerichte hinzu.<br />
In den letzten Jahrzehnten erlebte der<br />
Heurige in allen Bereichen einen neuerlichen<br />
Qualitätssprung. Die Weine mancher<br />
><br />
DIE TOP 5<br />
WIENS<br />
HEURIGER EDLMOSER<br />
HELMUT KRENEK am Weingut Göbel<br />
HEURIGER WIENINGER<br />
WIENINGER am Nussberg<br />
BUSCHENSCHANK WAILAND<br />
Fotos: Wasserbauer Gerhard, www.wasserbauer.cc, beigestellt<br />
84<br />
falstaff
DIE BESTEN<br />
WEINE<br />
HEURIGER WIENINGER<br />
WIENINGER am Nussberg<br />
HEURIGER EDLMOSER<br />
MAYER am Pfarrplatz<br />
WEINGUT CHRIST<br />
Heuriger im »Weingut Christ«: modernes Ambiente neben uralten Heurigenbänken. Modernisierung einer Institution.<br />
»Mayer am Pfarrplatz« in<br />
Döbling: einer der ältesten<br />
und berühmtesten<br />
Heurigen <strong>Wien</strong>s.<br />
falstaff 85
wien spezial / HEURIGE<br />
DIE BESTEN<br />
KÜCHEN<br />
HELMUT KRENEK am Weingut Göbel<br />
HEURIGER WIENINGER<br />
WIENINGER am Nussberg<br />
HEURIGER EDLMOSER<br />
BUSCHENSCHANK OBERMANN<br />
Helmut Krenek: Der hochbegabte Koch<br />
sorgt im Heurigen des Weinguts Göbel <strong>für</strong> grandiose<br />
Gerichte wie im Top-Restaurant.<br />
><br />
<strong>Wien</strong>er Winzer sorgen inzwischen weltweit<br />
<strong>für</strong> Furore, sie sind in Japan genauso<br />
begehrt, wie in den Spitzenrestaurants<br />
Kaliforniens. Besonders der<br />
»Gemischte Satz« ist zu einem weltweit<br />
begehrten <strong>Wien</strong>er Unikat geworden. Es sind<br />
Weine, die aus verschiedenen Rebsorten aus<br />
einem gemeinsamen Weingarten stammen.<br />
Auch die Küchenleistung mancher Heuriger<br />
hat inzwischen ein erstaunliches Niveau<br />
erreicht. Es sind Küchen, wie man sie sonst<br />
nur in der Liga der Top-Gastronomie findet.<br />
Damit ist der <strong>Wien</strong>er Heurige nach<br />
wie vor eine Institution.<br />
Heute sogar mehr denn je.<br />
<<br />
Die Weltstadt <strong>Wien</strong> zu Füßen:<br />
Die »Buschenschank Wailand«<br />
von Inhaber Georg Wailand (u.)<br />
bietet die beste Sicht aller<br />
<strong>Wien</strong>er Heurigen.<br />
DIE BESTE<br />
AUSSICHT<br />
BUSCHENSCHANK WAILAND<br />
WIENINGER am Nussberg<br />
BUSCHENSCHANK MAYER am<br />
Nussberg<br />
In den letzten Jahrzehnten erlebte<br />
der Heurige in allen Bereichen<br />
einen deutlichen Qualitätssprung.<br />
Fotos: Martina Konrad_Muphy, Peter Schmidt, Teresa Bentz, beigestellt<br />
86<br />
falstaff
Iss, wie du<br />
dich fühlst!<br />
Nr.3<br />
Der Genussvolle<br />
WWW.BERGER-SCHINKEN.AT
wien spezial / ADRESSEN HEURIGE<br />
GUIDE<br />
HEURIGE<br />
1020 WIEN<br />
SCHANK ZUM REICHSAPFEL<br />
Wer sagt, dass ein Heuriger immer draußen im<br />
Grünen sein muss? In der »Schank zum Reichsapfel«<br />
kann man Heurigenstimmung und Essen mitten<br />
in der Stadt erleben. Dazu gibt’s ausgesuchte<br />
Weine verschiedener österreichischer Winzer.<br />
Karmeliterplatz 3, 1020 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2122579, www.zumreichsapfel.at<br />
DORFSCHENKE NEUSTIFT<br />
1100 WIEN<br />
WEINGUT FRANZ WIESELTHALER<br />
Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben,<br />
genauso wie Frische und Hausgemachtes.<br />
Schnitzel und Backhendl kommen frisch auf den<br />
Tisch, den Wein gibt’s vom eigenen Weingut. Schöner<br />
Gastgarten, gelegentlich Veranstaltungen wie<br />
Konzerte oder Frühshoppen.<br />
Oberlaaer Straße 71, 1100 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 6884716, www.weingut-wieselthaler.at<br />
1190 WIEN<br />
BUSCHENSCHANK WIENINGER AM NUSSBERG<br />
Fritz <strong>Wien</strong>inger eröffnete seine Buschenschank<br />
am Nussberg nach einem Brand wieder neu. Weine<br />
in gewohnter <strong>Wien</strong>inger-Qualität, kalte Platten,<br />
hausgemachter Kuchen und ein sagenhafter Blick<br />
auf die Stadt machen den »<strong>Wien</strong>inger am Nussberg«<br />
zu einem beliebten Heurigen-Hotspot.<br />
Eichelhofweg 125, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 8547022<br />
www.wieninger-am-nussberg.at<br />
BUSCHENSCHANK MAYER AM NUSSBERG<br />
An einem der schönsten Plätze <strong>Wien</strong>s, hoch oben<br />
am Nussberg, liegt einem die Stadt zu Füßen.<br />
Prämierte Weine und regionale Schmankerl wie<br />
Salami, Wurzelspeck und Bergkäse. Und <strong>für</strong> die<br />
Kleinsten gibt es genug Platz zum Austoben.<br />
Kahlenberger Straße vis-à-vis 210, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3701287, www.mayeramnussberg.at<br />
WEINGUT UND BUSCHENSCHANK WAILAND<br />
Die Aussicht auf <strong>Wien</strong> ist kaum zu übertreffen.<br />
Der Journalist Dr. Georg Wailand betreibt hier eine<br />
traumhafte Buschenschank – eigene Weine, kleines<br />
kaltes Buffet und eine entspannte Atmosphäre.<br />
Leider nur zu ausgesuchten Terminen geöffnet.<br />
Kahlenberger Straße/Ecke Heinz-Werner-Schimanko-Weg,<br />
1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 9922723, www.wailandwein.at<br />
MAYER AM PFARRPLATZ<br />
Hier wird seit 1683 Wein gemacht, das romantische,<br />
denkmalgeschütze Stammhaus hat aber<br />
noch mehr zu bieten: gehobene Küche mit Hausspieß,<br />
Gebackenem in der Kürbiskernkruste, Braten<br />
und Geselchtem. Heurigenmusik gibt’s immer am<br />
ersten Donnerstag im Monat.<br />
Pfarrplatz 2, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T +43 1 3703361, www.pfarrplatz.at<br />
BUSCHENSCHANK OBERMANN<br />
Idyllischer Heuriger mit Bioweinen, nur einen<br />
kleinen Spaziergang von Grinzing entfernt. Am<br />
Buffet gibt es saisonal auch Gansl, Osterschinken,<br />
Mohnwaffeln etc. Der einstige Geheimtipp ist<br />
spätestens seit dem royalen Besuch von Prince<br />
Charles und Camilla einer der Top-Tipps in <strong>Wien</strong>.<br />
Cobenzlgasse 102, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 4519927<br />
www.weinbauobermann.at<br />
WEINGUT UND HEURIGER WERNER WELSER<br />
Täglich klingen <strong>Wien</strong>erlieder durch das alte,<br />
charmante Winzerhaus und den schattigen<br />
Gastgarten. Das hat bei unserem »Heurigenwirt<br />
des Jahres«, Ing. Werner Welser, Tradition. Feine<br />
Weine Marke Eigenbau, dazu ein reichhaltiges<br />
Buffet mit vielen klassischen Speisen.<br />
Probusgasse 12, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3189797, www.werner-welser.at<br />
MAYER AM PFARRPLATZ<br />
MÜLLERS HEURIGER UND WEINGUT<br />
Die Leidenschaft <strong>für</strong>s Essen und Trinken liegt<br />
der Betreiberfamilie schon in der dritten Generation<br />
im Blut. Man entspannt in der urigen Stube<br />
mit Kachelofen oder im gepflasterten Garten.<br />
Geboten wird einfache, gute Heurigenkost.<br />
Cobenzlgasse 38, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 680 5509008, www.muellers-heuriger.at<br />
Fotos: beigestellt<br />
88<br />
falstaff
HEURIGER KIERLINGER<br />
Der traditionelle Heurige am Fuße des Nussbergs<br />
ist mit seinen 200 Jahre alten, schattenspendenden<br />
Bäumen der ideale Zufluchtsort an heißen<br />
Sommertagen. Unbedingt den »Kierlinger-Liptauer«<br />
zum Gläschen Gemischten Satz probieren!<br />
Kahlenberger Straße 20, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3702264, www.kierlinger.at<br />
BUSCHENSCHANK FUHRGASSL-HUBER<br />
Selbst wenn das Wetter einem den tollen Garten<br />
mit wunderschönem Blick auf die Weinberge<br />
verwehrt, darf man sich dieses Highlight in<br />
Neustift auf keinen Fall entgehen lassen.<br />
Gemütliche Stube sowie tolle Weine aus<br />
Eigenanbau und kaltes und warmes Buffet.<br />
Neustift am Walde 68, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4401405, www.fuhrgassl-huber.at<br />
FEUERWEHR WAGNER<br />
Auf der Karte, die monatlich wechselt, wird neben<br />
saisonalen österreichischen Speisen auch immer<br />
etwas Veganes angeboten. Der Wein stammt vom<br />
eigenen Weingut und lässt sich in der warmen Jahreszeit<br />
ganz besonders gut im Arkadenhof genießen.<br />
Grinzinger Straße 53, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3202442<br />
www.feuerwehrwagner.at<br />
WEINGUT UND HEURIGER KROISS<br />
Heuriger in Sievering abseits der Touristenpfade<br />
mit lauschigem Innenhof. Angeboten wird<br />
ausschließlich <strong>Wien</strong>er Wein. Das Buffet mit<br />
kalten und warmen Speisen lässt kaum Wünsche<br />
offen. Wer Lust auf einen Ausflug hat, besucht<br />
das zugehörige Weingut in Illmitz.<br />
Sieveringer Straße 108, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3203992, www.rolandkroiss.at<br />
BUSCHENSCHANK WOLFF<br />
Seit 1609 ansässiger Heuriger und einer der<br />
bekanntesten in Neustift. Drinnen wie draußen viel<br />
Platz, sehr große Auswahl an Speisen, sowohl vom<br />
Buffet als auch à la carte. Die Weine stammen aus<br />
Eigenanbau und lassen kaum Wünsche offen.<br />
Rathstraße 44–46, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4402335, www.wienerheuriger.at<br />
DORFSCHENKE NEUSTIFT<br />
Der Name Dorfschenke erinnert an vergangene<br />
Zeiten, dazu passen das verwunschene, schöne<br />
Häuschen (1467 erstmals erwähnt!) und die alten<br />
Obstbäume. Man setzt auf regionale Bioqualität:<br />
deftige Braten und Blunzen, Knödel und Sauerkraut.<br />
Dreimarksteingasse 1, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4402089<br />
www.dorfschenke-neustift.at<br />
ZUM MARTIN SEPP<br />
Neben der umfangreichen Auswahl an traditionellen<br />
Gerichten stehen je nach Saison auch Osterjause<br />
oder Ganslessen auf der Speisekarte.<br />
Gut sortierte Weinkarte von bekannten österreichischen<br />
Winzern, auch vom eigenen Betrieb aus<br />
dem Weinviertel.<br />
Cobenzlgasse 34, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 3203233, www.zummartinsepp.at<br />
1210 WIEN<br />
HELMUT KRENEK<br />
HELMUT KRENEK AM WEINGUT GÖBEL<br />
Bilderbuchheuriger in der Stammersdorfer<br />
Kellergasse. Innen: wunderbar modern-puristisch;<br />
draußen: uriger Garten mit Blick auf die umliegenden<br />
Weingärten. Bekocht wird man hier vom<br />
legendären Helmut Krenek. Unbedingt die<br />
<strong>Spezial</strong>itäten vom Strohschwein probieren!<br />
Stammersdorfer Kellergasse 131, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2948420, www.helmut-krenek.at<br />
HEURIGER WIENINGER<br />
Wer mag, sitzt in der Sonne oder entspannt<br />
sich unter schattenspendenden Nussbäumen.<br />
Die Top-Weine passen perfekt zum hohen<br />
Niveau der Speisen. Neben dem typischen<br />
Heurigenbuffet gibt es viel Saisonales und<br />
wöchentlich wechselnde Schmankerl.<br />
Stammersdorfer Straße 78, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2924106, heuriger-wieninger.at<br />
WEINGUT & HEURIGER CHRIST<br />
Die Familientradition ist geprägt von Naturverbundenheit<br />
und Innovation. Das ist der Nährboden <strong>für</strong><br />
die tollen Weine von Rainer Christ. Mama Hannerl<br />
sorgt im stilvollen Heurigen <strong>für</strong> feinste Küche,<br />
perfekt auf die Saison abgestimmt.<br />
Amtsstraße 10–14, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2925152, www.weingut-christ.at<br />
BUSCHENSCHANK HEURIGER BERNREITER<br />
So stellt man sich das typische Flair eines <strong>Wien</strong>er<br />
Heurigen vor, mit viel Platz zum Genießen, und<br />
die Getränkepreise sind wirklich sehr human. Ab<br />
und zu gibt’s Konzerte und Lesungen. Das Buffet<br />
bietet Schweinsbraten, Blunzen und Vegetarisches.<br />
Amtsstraße 24–26, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2923680<br />
www.bernreiter.at<br />
BUSCHENSCHANK MATUSKA<br />
»Bio« hat sich der urige Heurige, der mit viel Holz<br />
und liebevollen Details ausgestattet ist, auf die<br />
Fahne geheftet. Das gilt <strong>für</strong> den Wein wie <strong>für</strong> die<br />
kalten und warmen Speisen, die dem Jahreslauf<br />
folgen. Auch die Mehlspeisen begeistern!<br />
Stammersdorfer Kellergasse 76, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 3963765<br />
www.buschenschank-matuska.at<br />
WEINGUT WALTER WIEN<br />
Mit viel Liebe und Engagement ist eine Buschenschank<br />
der Gemütlichkeit und Geselligkeit<br />
in den Bisamberger Weingärten entstanden.<br />
Hier erlebt man das Wachsen und Werden hautnah<br />
mit. Verwöhnt wird man vorwiegend mit Tiroler<br />
Schmankerln wie Bergkäse.<br />
Untere Jungenberggasse 7, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 1903469<br />
www.weingut-walter-wien.at<br />
WEINGUT UND HEURIGER SCHILLING<br />
Schöner könnte die Lage nicht sein, am Fuß des<br />
Bisambergs, umgeben von Weingärten. Wintergarten<br />
und Gastgarten sind einladend. Wenn der<br />
Wettergott mitspielt, wird auch gegrillt. Aufläufe<br />
und Strudel erweitern das klassische Buffet.<br />
Langenzersdorfer Straße 54, 1210 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2924189<br />
www.weingut-schilling.at<br />
1230 WIEN<br />
EDLMOSER<br />
Einer der besten Heurigen <strong>Wien</strong>s. Altes Winzerhaus<br />
aus dem Jahr 1629 mit schönem Gastgarten.<br />
Die Küche bietet feine Klassiker wie Blutwurst,<br />
Schweinsbraten mit Sauerkraut und Knödel,<br />
Strudel, Mohntorte. Die Weine sind Spitzenklasse.<br />
Maurer Lange Gasse 123, 1230 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8898680<br />
www.edlmoser.com<br />
WEINGUT HEURIGER HOFER<br />
Hervorragende Weine aus Mauer kennt man vom<br />
Weingut Hofer, im Heurigen kann man sie glasweise<br />
verkosten, bevorzugt im hübschen Hof.<br />
Maurer Lange Gasse 29, 1230 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8887380<br />
www.vino-hofer.at<br />
falstaff 89
wien spezial / PREMIERE 1ÖTW-WEIN AUS WIEN<br />
WIENWEIN KLASSIFIZIERT ÖTW-LAGEN<br />
NOTIZEN VON PETER MOSER<br />
Es war ein langer Prozess der Beobachtung, Analyse und<br />
Be wer tung: Sechs Weingüter der Winzergruppe <strong>Wien</strong>Wein<br />
haben ihre besten und bedeutendsten Weinberglagen herausgearbeitet<br />
und sich nun dem Klassifizierungsprozess der Österreichischen<br />
Traditionsweingüter angeschlossen. Zwölf <strong>Wien</strong>er Rieden<br />
haben es dabei gleich in Runde eins geschafft, als »ÖTW.Erste Lage«<br />
an er kannt zu werden, und kommen mit dem Jahrgang 2017 mit<br />
dieser Bezeichnung auf den Markt. Für den <strong>Wien</strong>er Weinbau ist damit<br />
eine neue Ära angebrochen. »Die Herkunft ist das prägende Qualitätskriterium<br />
eines Weins. Die Lage entscheidet über Charakter,<br />
Reife potenzial und alle aromati schen Besonderheiten«, weiß Gerhard<br />
J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz. Winzerkollege Thomas<br />
Huber (Weingut Fuhrgassl-Huber) ergänzt: »Die Weinliebhaber<br />
suchen nach authentischen Wei nen mit klarer Herkunft, deshalb ist<br />
das Projekt der Lagenklassifizierung in erster Linie eines, das den<br />
<strong>Wien</strong>er Weinbau international konkurrenzfähig macht und langfristig<br />
auf stabile Beine stellt.« Zunächst wurden neben dem <strong>Wien</strong>er<br />
Gemischten Satz DAC nur reinsortige Weine aus Riesling, Weißburgunder<br />
und Grünem Veltliner klassifiziert. Die Winzergruppe <strong>Wien</strong><br />
Wein hat schon vor dem Beitritt jahrelang ihre Lagen im Hinblick auf<br />
eine Klassifizierung evaluiert. Dabei wurden zwölf Rieden identifiziert,<br />
die die strengen Kriterien der ÖTW erfüllen – Hanglage, geologisch<br />
hochwertiger Bodenaufbau, hoher Qualitätsstandard des Weines über<br />
mindestens fünf Jahre, hochwertige Marktpräsenz über mindestens<br />
fünf Jahre, nachweislich hohe Bewertungen u. v. m. – und ab sofort als<br />
ÖTW.ERSTE LAGE bezeichnet werden dürfen. Seit September 2018<br />
sind 22 Weine aus diesen Lagen verfügbar. <strong>Falstaff</strong> hatte bereits<br />
Gelegenheit, die neuen <strong>Wien</strong>er 1ÖTW-Weine zu probieren.<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Weißwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
94<br />
•<br />
BIO Grüner Veltliner<br />
Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Frische Nuancen von Marille,<br />
zart nach Blütenhonig, mit gelbem Apfel<br />
unterlegt. Kräftig, dunkle Kräuternote,<br />
dezente Süße im Kern, feine weiße<br />
Tropenfrucht, feiner Säurebogen,<br />
Orangenzesten, bleibt gut haften, zeigt<br />
eine gute Länge, feinwürziger Rückgeschmack,<br />
im Moment noch etwas Gerbstoff<br />
im Abgang, tritt in eine erste Ruhephase<br />
ein, sicheres Zukunftspotenzial.<br />
www.wieninger.at, € 25,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Preussen – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Rotes Haus, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Fruchtnuancen, floraler<br />
Touch, zart nach Orangenzesten, attraktives<br />
Bukett. Saftig, elegante Textur, feine<br />
Apfelfrucht, integrierter Säurebogen, sehr<br />
ausgewogen, feine Fruchtsüße im Abgang,<br />
besitzt eine gute Länge, harmonisch,<br />
bereits sehr zugänglich, ein vielseitiger<br />
Speisenbegleiter, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.rotes-haus.at, € 25,–<br />
•<br />
Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Mayer am Pfarrplatz, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Orangenzesten, zart mit weißem<br />
Weingartenpfirsich unterlegt, ein<br />
Hauch von Biskuit, einladendes Bukett.<br />
Saftig, elegant, feine Fruchtsüße, integrierter<br />
Säurebogen, Pfirsich, ein Hauch<br />
von Ananas im Abgang, bleibt haften, sicheres<br />
weiteres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />
www.pfarrplatz.at, € 29,–<br />
•<br />
Riesling Ried Sätzen Maurerberg<br />
Kalkstein 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Ein Hauch von Kohlensäure<br />
und Orangenkonzentrat, Sanostolnote,<br />
etwas Biskuit, reife gelbe Tropenfrucht,<br />
kandierte Zesten, floral unterlegt, vielschichtiges<br />
Bukett, das einige Luft<br />
braucht. Saftig, feine gelbe Fruchtnuancen,<br />
finessenreiche Säurestruktur, straff,<br />
anhaltend, zitroniger Touch, attraktiver<br />
Stil, gute Länge, sicheres Potenzial.<br />
www.edlmoser.com, € 32,–<br />
•<br />
BIO Riesling<br />
Ried Rosengartl 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, VL. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Floral, weißes Steinobst, ein<br />
Hauch von Litschi und Pfirsich, ein Hauch<br />
von Limettenzesten, mineralisch unterlegt.<br />
Straff, elegant, feine Fruchtsüße,<br />
finessenreich strukturiert, salzig und<br />
anhaftend, ein vielseitiger Speisenbegleiter,<br />
gutes Entwicklungspotenzial.<br />
www.wieninger.at, € 34,–<br />
Fotos: <strong>Wien</strong>Wein, Herbert Lehmann<br />
90 falstaff
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC Ried<br />
Langteufel – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Rotes Haus, <strong>Wien</strong><br />
14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von Marille und Orangen,<br />
feine Kräuterwürze, attraktive Mineralität,<br />
ein Hauch von reifer weißer Birne im<br />
Hintergrund. Komplex, stoffig, reife weiße<br />
Tropenfrucht, finessenreicher Säurebogen,<br />
salzig und anhaftend, noch einiger<br />
Babyspeck, feiner Zitrustouch, angenehm<br />
trocken im Nachhall, ein subtiler Speisenbegleiter,<br />
mit großer Länge ausgestattet.<br />
www.rotes-haus.at, € 40,–<br />
93<br />
•<br />
Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zarte gelbe Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Ananas und Litschi, ein Hauch<br />
von frischen Orangenzesten, mineralisch.<br />
Saftig, feine Fruchtsüße, zarter Honigtouch<br />
im Kern, dezenter Säurebogen,<br />
opulenter Stil, zeigt gute Länge, noch einiger<br />
Babyspeck, sicheres Reifepotenzial.<br />
www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />
•<br />
Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Orangenzesten, ein<br />
Hauch von Gewürznelken, etwas Holz,<br />
mit gelbem Pfirsich unterlegt, einladendes<br />
Bukett. Straff, weiße Steinobstfrucht,<br />
frisch strukturiert, salzig-zitroniger<br />
Touch im Abgang, noch sehr jugendlich,<br />
rassiger, betont mineralischer Stil,<br />
ein leichtfüßiger Speisenbegleiter, gelbe<br />
Tropenfrucht, bleibt gut haften.<br />
www.weingutcobenzl.at, € 21,–<br />
• Weißburgunder<br />
Ried Seidenhaus Grinzing 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Zart nussig, ein Hauch von<br />
Karamell, kandierte Orangenzesten,<br />
etwas Nougat, mit gelber Tropenfrucht<br />
unterlegt. Mittlere Komplexität, feine Extraktsüße,<br />
dezente Säurestruktur, etwas<br />
Schoko im Abgang, bleibt gut haften, mineralisch<br />
unterlegt, gute Länge, vielseitig<br />
einsetzbar, ein toller Speisenbegleiter.<br />
www.weingutcobenzl.at, € 21,–<br />
•<br />
BIO <strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Ulm Nussberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart kräuterwürzig unterlegte frische<br />
Birnenfrucht, tabakige Nuancen, mit<br />
reifem Apfel unterlegt, etwas Blütenhonig.<br />
Mittlerer Körper, feine weiße Apfelfrucht,<br />
feine Säurestruktur, ein vielseitiger Speisenbegleiter<br />
mit Entwicklungspotenzial.<br />
www.wieninger.at, € 21,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Wiesthalen 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Christ, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Etwas offenes Bukett, weiße<br />
Apfelfrucht, zart nach Wiesenkräutern,<br />
floraler Touch, zitroniger Touch. Am<br />
Gaumen saftig, etwas karamellig,<br />
elegant, feine Säurestruktur, dezente<br />
Süße im Abgang, es fehlt etwas an<br />
Balance, braucht noch seine Zeit.<br />
www.weingut-christ.at, € 22,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Steinberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Frische Birnenfrucht nach »Gute<br />
Luise«, zarter Blütenhonig, ein Hauch von<br />
Babybanane, einladendes Bukett. Saftig,<br />
rund und harmonisch, wirkt leichtfüßig,<br />
angenehme Fruchtsüße, dezenter Säurebogen,<br />
ein Hauch von Honig im Abgang,<br />
gute Länge, bereits antrinkbar.<br />
www.weingutcobenzl.at, € 24,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Himmel – Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />
14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nach gelber Tropenfrucht,<br />
floraler Touch, ein Hauch von frischer<br />
Ringlotte, Nuancen von Rhabarber, Mandarinenfilets,<br />
facettenreiches Bukett.<br />
Saftig, elegant, feine Extraktsüße, die<br />
von lebendiger Säure gekontert wird,<br />
bleibt gut haften, gelbe Frucht im Nachhall,<br />
anhaltend, finessenreich und bereits<br />
sehr trinkanimierend, weiteres Entwicklungspotenzial,<br />
zarter Honig im Finish.<br />
www.edlmoser.com, € 24,–<br />
•<br />
BIO Riesling Ried Preussen 1 ÖTW<br />
2017, Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, VL. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine florale Nuancen, dennoch<br />
etwas zurückhaltendes Bukett, kandierte<br />
Orangenzesten, ein Hauch von Weingartenpfirsich<br />
und Maracuja. Saftig, weiße<br />
Steinobstanklänge, frisch strukturiert,<br />
wirkt leichtfüßig am Gaumen, zitroniger<br />
Touch, bereits gut entwickelt, zart salziger<br />
Nachhall.<br />
www.wieninger.at, € 26,–<br />
•<br />
BIO <strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Rosengartl 1 ÖTW 2017<br />
Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Etwas verhalten, dezente<br />
Kräuterwürze, Wacholder, feine gelbe<br />
Tropenfruchtaromen, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, Rosenblätter. Dunkle<br />
Mineralität, kraftvoller Alkohol, nussiger<br />
Touch, wirkt etwas erdig, eigenständige,<br />
vom Traminer geprägte Würze, salzig,<br />
jetzt noch schwieriges Muster, potenziell<br />
großer Wein, noch um Jahre zu jung.<br />
www.wieninger.at, € 27,–<br />
• Weißburgunder<br />
Ried Falkenberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Christ, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach Wiesenkräutern, ein<br />
Hauch von weißer Birne, Nuancen von<br />
Babybanane, dezent nach Orangenzesten,<br />
floraler Touch. Mittlere Komplexität,<br />
straff, weiße Apfelfrucht, feine Säurestruktur,<br />
ein Hauch von weißem Pfeffer,<br />
mineralisch, ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />
mit gutem Potenzial.<br />
www.weingut-christ.at, € 29,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Sätzen Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />
14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Feine gelbe Tropenfrucht, zart<br />
nach Gewürznelken, etwas Blütenhonig,<br />
floraler Touch, ein Hauch von Zitruszesten.<br />
Saftig, elegant, feine Fruchtsüße,<br />
ausgewogen und mit feiner Säurestruktur<br />
ausgestattet, ein zarter Hauch von<br />
Karamell im Abgang, sehr harmonisch,<br />
bereits antrinkbar, sicheres Reifepotenzial,<br />
vielseitig einsetzbar.<br />
www.edlmoser.com, € 34,–<br />
92<br />
• Weißburgunder<br />
Ried Schenkenberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Zart nach gelber Birne und etwas<br />
Ananas, ein Hauch von Walnuss, Kokos,<br />
kandierte Orangenzesten, aber auch<br />
zitronige Nuancen. Feiner weißer Pfirsich,<br />
elegant und ausgewogen, dezenter<br />
Säurebogen, zarte Süße im Abgang, ein<br />
vielseitiger Speisenbegleiter.<br />
www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />
•<br />
BIO Riesling<br />
Ried Steinberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Hajszan Neumann, <strong>Wien</strong><br />
13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün,<br />
Silberreflexe. Frische Nuancen von<br />
Pfirsich, Marille und Mandarinenzesten,<br />
zarte Kräuterwürze, florale Noten,<br />
individueller Stil im Bukett. Mittlerer<br />
Körper, weiße Pfirsichfrucht, engmaschig,<br />
lebendig strukturiert, zitronig,<br />
etwas Gerbstoff im Finale, Blutorangen<br />
im Rückgeschmack, salziger Touch,<br />
wirkt im Moment bereits entwickelt.<br />
www.hajszanneumann.com<br />
€ 22,–<br />
•<br />
<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />
Ried Preussen – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Mayer am Pfarrplatz, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Zart nussig-kräuterwürzig unterlegte<br />
weiße Kernobstnuancen, etwas<br />
Biskuit, frische Orangenzesten, individuelles<br />
Bukett. Mittlere Komplexität,<br />
weiße Tropenfrucht, dezente Süße,<br />
angenehmer Säurebogen, feine<br />
Birnenfrucht im Abgang, animierend.<br />
www.pfarrplatz.at, € 29,–<br />
• Weißburgunder<br />
Ried Himmel – Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />
14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />
Floraler Touch, zart nach Akazienhonig,<br />
frische Birnen, zart nach Quitten,<br />
mineralischer Anklang. Stoffiger Körper,<br />
ausgewogen, elegant und zugänglich<br />
am Gaumen, Nuancen von Mango und<br />
Birnen, feiner Säurebogen, dezente<br />
Fruchtsüße im Nachhall, salziger Rückgeschmack,<br />
bereits antrinkbar, sehr<br />
gutes Reifepotenzial.<br />
www.edlmoser.com, € 32,–<br />
91<br />
•<br />
Grüner Veltliner<br />
Ried Golling 1 ÖTW 2017<br />
Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />
13 Vol.-%, DV. Kräftiges Grüngelb,<br />
Silberreflexe. Reife gelbe Apfelfrucht,<br />
zarte Kräuterwürze, dunkle Mineralität,<br />
Orangenzesten. Kraftvoll, mittlere<br />
Komplexität, weißer Apfel, dezente<br />
Säurestruktur, etwas weißer Spargel,<br />
zitroniger Touch, insgesamt noch<br />
etwas unbalanciert, braucht seine<br />
Zeit zur weiteren Entwicklung.<br />
www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />
falstaff 91
wien spezial / BARS<br />
NACHT-<br />
SCHICHT<br />
KRYPT<br />
Im <strong>Wien</strong>er Untergrund wird<br />
hinter unscheinbaren<br />
Türen bis in die Morgenstunden<br />
gefeiert und hochstehende<br />
Cocktail-Kultur genossen.<br />
Die <strong>Wien</strong>er Barszene ist so lebendig wie noch nie. Fast im Monatstakt eröffnen neue,<br />
spannende Bars, und dennoch ist das Verhältnis unter den Mitbewerbern so freundschaftlich,<br />
dass man fast von einer großen Familie sprechen könnte.<br />
TEXT BERNHARD DEGEN<br />
Fotos: MATOJOHANNIK, beigestellt<br />
92<br />
falstaff
Es ist ein Museum, das Drinks<br />
serviert«. So beschreibt Marianne<br />
Kohn, die Doyenne der<br />
<strong>Wien</strong>er Nacht, ihre Loosbar.<br />
Benannt nach dem legendären<br />
Jahrhundertwende-Architekten Adolf Loos,<br />
der die American Bar im Jahr 1908 entworfen<br />
hat. Die Loosbar ist seit Jahrzehnten ein<br />
Fixstern am <strong>Wien</strong>er Barhimmel und hat den<br />
Weg <strong>für</strong> eine lebendige Szene geebnet. Jene<br />
Menschen, die früher in Clubs und Discotheken<br />
pilgerten, sind erwachsener und<br />
anspruchsvoller geworden und lassen sich<br />
nicht mehr mit banalen Longdrinks abspeisen,<br />
um die man an überfüllten Bars kämpfen<br />
muss. Zur heutigen Barkultur gehört ein<br />
gepflegtes Ambiente, eine gewisse Originalität<br />
und hochwertige Cocktailqualität.<br />
Wenn es um die qualitative Entwicklung<br />
der <strong>Wien</strong>er Barszene geht,<br />
dann muss man einerseits den viel<br />
zu früh verstorbenen Mario<br />
Castillo und sein Barfly’s erwähnen,<br />
das seit 1989 klassische<br />
Barkultur in <strong>Wien</strong> etablierte.<br />
Andererseits liegt es<br />
wohl an der Schöpfungskraft<br />
der einzelnen Protagonisten,<br />
die freundschaftlich<br />
zusammenarbeiten. Im<br />
Netzwerk der Vienna Barcommunity<br />
treffen sich wirtschaftliche<br />
Konkurrenten regelmäßig,<br />
um zusammen<br />
zu verkosten, Erfahrungen<br />
auszutauschen und Ideen<br />
weiterzuentwickeln. Als<br />
Treffpunkte werden gerne<br />
neue Bars ausgewählt, die aus<br />
den eigenen Reihen entstanden<br />
sind, wenn sich ein Barkeeper<br />
selbstständig gemacht hat.<br />
Diese Übereinkünfte sind wie<br />
Familientreffen: Man kennt einander,<br />
es wird geplaudert, geblödelt<br />
und viel gelacht.<br />
Eine der Schlüsselfiguren der Vienna<br />
Barcommunity ist Gerhard Kozbach-Tsai,<br />
der sich vor wenigen Jahren mit der<br />
Speakeasy Bar »Tür 7« selbstständig gemacht<br />
hat. Wie es sich <strong>für</strong> eine Bar dieses<br />
Schlages gehört, ist der Eingang unscheinbar<br />
und nicht als Bar zu erkennen. Wer die<br />
genaue Adresse kennt, läutet an der Türklingel<br />
und wird von einem der Barkeeper<br />
persönlich empfangen. Das Interieur ist wie<br />
Kreative Cocktails mit Gemüse gibt es<br />
in der Szene-Bar »Krypt«.<br />
eine Privatwohnung gestaltet, es gibt ein<br />
Vorzimmer, eine Garderobe, ein Wohnzimmer<br />
und ein Badezimmer, sogar mit dekorativer<br />
Badewanne. Entsprechend persönlich<br />
sind auch die Betreuung und Beratung, jeder<br />
Drink wird <strong>für</strong> die Vorlieben des jeweiligen<br />
Gastes maßgeschneidert. Das Konzept funktioniert<br />
so gut, dass die »Tür 7« von <strong>Falstaff</strong><br />
bereits viermal in Folge als American Bar<br />
des Jahres ausgezeichnet wurde.<br />
URGESTEINE UND WEGBEREITER<br />
Zentrale Figuren und so etwas wie Urgesteine<br />
der <strong>Wien</strong>er Barszene sind außerdem<br />
Erich Wassicek und Heinz Kaiser. Beide sind<br />
durch ihre internationalen Erfolge und<br />
Jury-Tätigkeiten bei Cocktail-Wettbewerben<br />
große Vorbilder <strong>für</strong> den<br />
Nachwuchs hinter den Tresen.<br />
Wassicek betreibt seine Boutique-<br />
Bar »Halbestadt« in den <strong>Wien</strong>er<br />
Stadtbahnbögen am Gürtel,<br />
und Kaiser – in der Branche<br />
liebevoll »die Kaiserin«<br />
genannt – ist Barchef in der<br />
»Sky Bar« am Dach des<br />
Kaufhauses Steffl und<br />
überblickt von dort ganz<br />
<strong>Wien</strong>. »Die Sky« ist im<br />
Moment wohl die am<br />
hochkarätigsten besetzte<br />
Bar der Stadt. Neben<br />
Kaiser haken und rühren<br />
dort mehrfach prämierte<br />
Bargranden wie Marcus<br />
Philipp und Deni »Flair«<br />
Dumancic.<br />
Von der »Sky Bar« ist<br />
es nur ein Katzensprung zu<br />
einem jungen Phänomen der<br />
<strong>Wien</strong>er Nächte, zum »Kleinod«.<br />
Erst vor drei Jahren eröffnet,<br />
hat es sich sofort einen Fixplatz<br />
im Barleben der Hauptstadt<br />
erobert und ist mit erstaunlicher Regelmäßigkeit<br />
stets bis in die Morgenstunden<br />
rammelvoll. Die Freunde dieser Szenebar<br />
freuen sich schon auf »Kleinod 2« in der<br />
nahe gelegenen Bäckerstraße, das im<br />
Moment als Pop-up betrieben wird und im<br />
Herbst 2019 eröffnen soll. Über eine ähnlich<br />
phänomenale Frequenz wie im »Kleinod«<br />
freut sich der charismatische Roberto Pavlovic-Hariwijadi,<br />
der in der <strong>Wien</strong>er City seine<br />
zwei »Roberto American Bars« betreibt. ><br />
falstaff 93
wien spezial / BARS<br />
»Deine härtesten<br />
Konkurrenten<br />
sind deine besten<br />
Freunde.«<br />
OLIVER HORVATH<br />
Gründungsmitglied des »Kleinod«<br />
><br />
Für einen weiteren erfreulichen Bar-<br />
Zuwachs in der <strong>Wien</strong>er Innenstadt sorgten<br />
vor knapp zwei Jahren Philipp Ernst und<br />
Andrea Hörzer, die am Rande des Lokal-<br />
Viertels Bermuda-Dreieck eine charmante<br />
Bar mit höchster Cocktail-Qualität eröffneten,<br />
das »Josef«.<br />
HOTELBARS<br />
KLEINOD<br />
Seit dem ersten Tag ein Publikumsmagnet.<br />
Die Betreiber müssen wegen Überfüllung immer<br />
wieder Gäste an ihre Kollegen verweisen.<br />
Weitere Impulse in der ohnehin schon lebendigen<br />
Barkultur setzte die junge Luxushotellerie<br />
der Stadt. Das »Ritz-Carlton Vienna« eröffnete<br />
mit der Rooftop-Bar »Atmosphere«<br />
neue Perspektiven auf die Donaumetropole,<br />
und in der »D-bar« im selben Haus sorgt der<br />
aktuelle <strong>Falstaff</strong>-Gastgeber des Jahres, Lukas<br />
Hochmuth, <strong>für</strong> höchste Drink-Qualität.<br />
»The Bank«, die Bar in der Edelherberge<br />
Park Hyatt am Hof, befindet sich in der historischen<br />
Länderbank-Kassenhalle und zählt<br />
wohl zu den schönsten Bars Europas. Kreativ<br />
setzt sich das Barteam mit der Geschichte des<br />
Hauses auseinander und spielt bei der Cocktail-Kreation<br />
mit Bezügen zum Themenbogen<br />
Geld und Bank. Zur <strong>Falstaff</strong> Hotelbar<br />
des Jahres wurde aber das »26°EAST« im<br />
Palais Hansen Kempinski gekürt. Die Bar<br />
wurde erst vor Kurzem vom neuen Barchef<br />
David Penker neu konzeptioniert und legt<br />
ihre inhaltlichen Schwerpunkte auf Länder,<br />
die auf dem 26. Längengrad liegen.<br />
DIE SPEZIALISTEN<br />
THE SIGN LOUNGE<br />
Kan Zuo ist einer der Kreativköpfe der <strong>Wien</strong>er<br />
Barszene. Seine Cocktail-Kreationen sind<br />
tiefgründig, verspielt oder beides.<br />
Mit der Größe des Angebots ist auch die<br />
Vielfalt gewachsen, viele Barkeeper haben<br />
sich auf ein Herzensthema spezialisiert. <strong>Falstaff</strong><br />
Bartender des Jahres Sammy Walfisch<br />
setzt sich in seinem »Botanical Garden«<br />
intensiv mit der Gin-Kultur aus-einander.<br />
Walfisch, der mit dem »Moby Dick« ein<br />
zweites Projekt vorantreibt, lobt ebenso das<br />
freundschaftliche Miteinander in der Branche.<br />
Noch vor dem immer noch anhaltenden<br />
Gin-Boom beschäftigte sich Nikolaus Slupetzky<br />
alias Mr. Gin mit der Wacholder-<br />
Fotos: www.danielnuderscher.com, beigestellt<br />
94 falstaff
D-BAR<br />
Die Bar im Ritz-Carlton Vienna<br />
ist eines Grand Hotels würdig:<br />
klassisch und elegant.<br />
Spirituose. In seiner »SLUbar« hat er mittlerweile<br />
282 Gins und 44 Tonics angesammelt<br />
und bietet rein rechnerisch mehr als<br />
12.000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Der gebürtige Chinese Kan Zuo gilt<br />
als der Kreativkopf der <strong>Wien</strong>er Barszene.<br />
In seiner »The Sign Lounge« serviert er sowohl<br />
Drinks mit Tiefgang als auch mit einer<br />
gewissen Verspieltheit.<br />
Die bunte Exotik der Tiki-Drinks spiegelt<br />
sich nicht nur in den fruchtigen Cocktails<br />
des »Matiki« wider, man findet sie auch stilecht<br />
auf den Hawaii-Hemden der Betreiber<br />
Arik und Matty Vinnitski. Ihre Bar wurde<br />
von der <strong>Falstaff</strong>-Community zur Neueröffnung<br />
des Jahres gewählt. Bunt und lebendig<br />
geht es auch im »BirdYard« zu, wo es neben<br />
ernsthafter Cocktailkultur auf drei Etagen<br />
auch eine sehr empfehlenswerte Küche gibt.<br />
Nicht umsonst wurde sie zur Restaurantbar<br />
des Jahres gekürt. Eine Mischung aus Club<br />
und Bar ist das geheimnisvolle »Krypt«,<br />
dessen unscheinbarer Eingang die Speakeasy-Geschichte<br />
zitiert. Die unterirdischen<br />
Kellergewölbe sind weitläufig, der Boden<br />
besteht aus Marmor-Platten und das kühle<br />
Design würde auch in<br />
><br />
26°EAST<br />
Die Hotelbar im Palais Hansen Kempinski<br />
fokussiert sich auf Länder, die auf<br />
dem 26. Längengrad liegen.<br />
falstaff<br />
95
wien spezial / BARS<br />
»Die <strong>Wien</strong>er Barszene ist<br />
sehr geschlossen –<br />
unterstützend, helfend und<br />
freundschaftlich.«<br />
SAMMY WALFISCH<br />
Bartender des »Botanical Garden«<br />
><br />
Manhattan nicht fehl am Platze wirken.<br />
Barfrauen sind zwar auch in <strong>Wien</strong> in der<br />
Minderheit, Persönlichkeiten wie Sigrid<br />
Schot haben sich durch Können und<br />
Beständigkeit aber einen Logenplatz in der<br />
<strong>Wien</strong>er Barszene erobert. Mit ihrer wunderbaren<br />
»Hammond Bar« schafft sie es, in<br />
einer nicht gerade bevorzugten Lage<br />
anspruchsvolle Cocktail-Kultur zu leben.<br />
Viel Talent hat auch schon Katharina<br />
Schwaller bewiesen, die nun die Gäste im<br />
»Heuer am Karlsplatz« verwöhnt. Die Bar<br />
befindet sich wie das dazugehörige Restaurant<br />
im selben Gebäude wie das Kunsthaus<br />
am Karlsplatz und verbindet wie die eingangs<br />
erwähnte Loosbar Kunst mit Genuss<br />
und Bar mit Kultur. <<br />
BOTANICAL<br />
GARDEN<br />
Barkeeper Sammy Walfisch hat das<br />
Lokal unter dem »Café Stein« zu<br />
einem Hotspot <strong>für</strong> Barflys gemacht.<br />
TÜR 7<br />
Gerhard Tsai hat<br />
den Idealfall einer<br />
Speakeasy-Bar<br />
geschaffen.<br />
Ein würdiger<br />
Seriensieger<br />
im <strong>Falstaff</strong><br />
Barguide.<br />
FALSTAFF BAR- &<br />
SPIRITSGUIDE 2019<br />
Im <strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide 2019 wurden<br />
zahlreiche <strong>Wien</strong>er Bars und die<br />
dazugehörenden Persönlichkeiten geehrt:<br />
Lebenswerk: Marianne Kohn (Loosbar, <strong>Wien</strong>)<br />
Barfrau des Jahres: Katharina Schwaller<br />
(Heuer am Karlsplatz, <strong>Wien</strong>)<br />
Bartender des Jahres: Sammy Walfisch<br />
(Botanical Garden, <strong>Wien</strong>)<br />
Barteam des Jahres: Kleinod, <strong>Wien</strong><br />
Gastgeber des Jahres: Lukas Hochmuth<br />
(D-bar, <strong>Wien</strong>)<br />
Hotelbar des Jahres: 26°EAST, <strong>Wien</strong><br />
Restaurantbar des Jahres: The BirdYard, <strong>Wien</strong><br />
Neueröffnung des Jahres: Matiki, <strong>Wien</strong><br />
American Bar des Jahres: Tür 7, <strong>Wien</strong><br />
Fotos: www.lukasilgner.at, Alexander Bachmayer, beigestellt<br />
96 falstaff
OTTAKRINGER / promotion<br />
So viel mehr als Bier<br />
Fotos: Philipp Lipiarksi; Schwarzhirsch<br />
»Wir geben den Menschen das einmalige Lebensgefühl der<br />
Stadt.« Das ist die Mission von Ottakringer. Das tun wir durch<br />
unseren einzigartigen Standort mitten in der Stadt, den wir<br />
vor 15 Jahren <strong>für</strong> Veranstaltungen aller Art geöffnet haben.<br />
F<br />
ür Ottakringer ist die <strong>Wien</strong>er<br />
Kulinarik-Szene besonders wichtig,<br />
spiegelt sie doch das einmalige<br />
Lebensgefühl der Stadt wider,<br />
das Vielfalt und Offenheit erlebbar macht.<br />
Vom klassischen <strong>Wien</strong>er Wirtshaus bis hin<br />
zur absoluten Top-Liga in der Gastronomie –<br />
Ottakringer ist integraler Teil des kulinarischen<br />
Erlebens der Stadt. Weil Ottakringer<br />
mit verschiedenen und oft prämierten Bieren<br />
(von Ottakringer Helles über Ottakringer<br />
<strong>Wien</strong>er Original und Pils bis zum berühmten<br />
Roten Zwickl und den Kreativbieren aus<br />
dem Ottakringer BrauWerk) zu genau der<br />
Vielfalt beiträgt, die die <strong>Wien</strong>er Gastroszene<br />
auszeichnet.<br />
Was macht Ottakringer in <strong>Wien</strong> zur Institution?<br />
MATTHIAS ORTNER Seit über 180 Jahren<br />
brauen wir Bier, und das mitten in <strong>Wien</strong>. Wir<br />
können also auf sehr viel Tradition zurückblicken.<br />
In den 1950er-Jahren gab es noch<br />
über 40 Brauereien in <strong>Wien</strong>, davon ist heute<br />
nur mehr eine einzige Brauerei übrig geblieben<br />
– die Ottakringer! Glücklicherweise entwickeln<br />
sich mittlerweile wieder mehrere<br />
kleinere Brauereien. Das tut der Vielfalt gut!<br />
Vielfalt ist aber auch <strong>für</strong> Ottakringer selbst ein<br />
wichtiges Stichwort ...<br />
Genau! Auch wir setzen auf Vielfalt, weil wir<br />
hier in Ottakring nicht nur ein einziges Bier<br />
brauen, sondern viele Biersorten anbieten<br />
können. Zusammen mit unserer Kreativbrauerei,<br />
dem Ottakringer Brauwerk, brauen<br />
wir über 20 verschiedene Biersorten. Wir<br />
haben immer schon Freude daran gehabt,<br />
mit diesem Facettenreichtum zu spielen.<br />
Zudem möchten wir mit unseren<br />
Produkten zeigen, wie vielfältig<br />
Bier sein kann und was<br />
wir aus den Rohstoffen<br />
Hopfen, Wasser und Malz<br />
machen können. Allein<br />
Hopfen hat über 1.000<br />
verschiedene Aromen.<br />
Inwiefern spielt <strong>Wien</strong> als<br />
Großstadt eine Rolle als dauerhafter<br />
Standort?<br />
Wir bieten hier nicht nur gute Biere an,<br />
sondern haben die Brauerei vor 15 Jahren<br />
auch <strong>für</strong> die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Neben Führungen durch das Ottakringer<br />
Brauwerk und die Brauerei, Verkos-<br />
tungen oder der Möglichkeit, an Biersommelier-Kursen<br />
teilzunehmen, sind wir auch<br />
eine wichtige Eventlocation. Das Programm<br />
erstreckt sich von Konzerten über Märkte<br />
wie den »Fesch’markt« oder das »Vienna<br />
Coffee Festival« bis hin zum »Stadtklang«,<br />
der noch bis 23. Dezember stattfindet. Wir<br />
glauben, dass Bier ein ständiger Begleiter <strong>für</strong><br />
die vielen schönen Momente im Leben ist.<br />
Wir wollen, dass die Menschen in der Stadt<br />
bei uns etwas Positives erleben und das gemeinsam<br />
mit einem Bier genießen.<br />
Kaum eine andere Marke steht so sehr <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />
wie Ottakringer. Wie spiegelt sich das in der Unternehmenskultur<br />
wider?<br />
Österreichs Importanteil von Bier liegt<br />
gerade einmal bei 9 Prozent, was<br />
beweist, dass die ÖsterreicherInnen<br />
sehr stolz auf ihr<br />
Bier sind. Bier ist also ein<br />
sehr regionales Thema.<br />
Für uns ist diese Tradition<br />
sehr wichtig. Ottakringer<br />
ist ein <strong>Wien</strong>er Familienunternehmen,<br />
was<br />
auch stark in unsere Unternehmenskultur<br />
hineinspielt –<br />
gerade im Vergleich zu internationalen<br />
Konzernen! Unsere Tradition<br />
ist sehr greifbar. Wir versuchen ein ständiger<br />
Begleiter <strong>für</strong> das einmalige, städtische<br />
Lebensgefühl zu sein, das man hier in <strong>Wien</strong><br />
besonders genießen kann!<br />
falstaff 97
wien spezial /ADRESSEN BARS<br />
GUIDE<br />
BARS<br />
1010 WIEN<br />
LOOSBAR<br />
Wie viele Bars weltweit gibt es, die diese Geschichte<br />
und eine Architektur von Rang aufweisen können?<br />
Marianne Kohn wacht darüber, dass das auch<br />
so bleibt. Als »Museum, das Drinks ausschenkt«<br />
definiert sie diese einzigartige Trinkstätte auch im<br />
110. Bestandsjahr. One of a kind!<br />
Kärntner Durchgang 10, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5123283, www.loosbar.at<br />
SKY BAR<br />
Nach einem Vierteljahrhundert im »Dino’s« ist<br />
Heinz Kaiser ins Steffl gewechselt und hat dort<br />
innerhalb kurzer Zeit eines der stärksten Barteams<br />
<strong>Wien</strong>s geformt. Seinen »Gimlet Caprese« hat er<br />
mitgebracht, aber auch die Whisk(e)y-Drinks (»Bobby<br />
Burns« mit Talisker!) sorgen mit Blick auf den<br />
Dom <strong>für</strong> Akklamationen.<br />
Kärntner Straße 19, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5131712, www.skybox.at<br />
KLEINOD<br />
Das schwarz-goldene Bar-Quartett aus der Singerstraße<br />
hat nicht nur beim Auswärtsspiel »Sonnendeck«<br />
bewiesen, dass es als stilsicheres Ideenkollektiv<br />
zu Höherem berufen ist. Doch das kreative<br />
Herz schlägt immer noch beim Stephansdom –<br />
quasi als Cocktail-Pummerin des ersten Bezirks.<br />
Singerstraße 7, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5120325, www.kleinod.wien<br />
JOSEF COCKTAILBAR<br />
Klasse, Witz und makellose Drinks: Wie die Zweireiher<br />
Philipp Ernsts sitzen hier auch die Anforderungen<br />
an eine aktuelle Bar. Klassische Arbeitstechnik<br />
und moderne Zutaten verbinden sich nicht nur beim<br />
»Snickers Old Fashioned« zu einer Symbiose, die<br />
man einfach lieben muss.<br />
Sterngasse 1, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5322044, www.josef-bar.at<br />
THE BANK<br />
Stefan Bauer hat nun eine noch gemütlichere<br />
Bar zu bespielen, die Lust am Kreieren von Drinks<br />
um das Thema »Finanzwelt« in der alten Bank-<br />
Austria-Zentrale ist aber ungebrochen. Das<br />
internationale Publikum liebt den Einsatz von<br />
Exoten wie Aquavit oder Mastiha im Cocktail,<br />
<strong>für</strong> Pur-Trinker locken Raritäten von Weltrang.<br />
Bognergasse 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 22740 1236, www.restaurant-thebank.at<br />
26°EAST<br />
Die Bar mit dem schönen Glasluster ist im edlen<br />
Palais Hansen Kempinski untergebracht. Barliebhaber<br />
und <strong>Genießer</strong> erfreuen sich an stilvollen Drinks<br />
und Cocktails sowie Champagner. An der Seafoodbar<br />
gibt es Hummer und Kaviar, die gefüllten Delikatessen<br />
sind eine Klasse <strong>für</strong> sich.<br />
Schottenring 26, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 23610008088, www.26east.at<br />
D-BAR<br />
Entgegen dem Zeitgeist hält man am Ring an der<br />
entschleunigenden Kombination aus Zigarren und<br />
»dark spirits« fest. Die DNA eines Cocktails quer<br />
durch die Bargeschichte dekliniert die Karte von<br />
Lukas Hochmuth ebenfalls in interessanter Form<br />
durch. Best of Hotelbar, kann man sagen!<br />
Schubertring 5–7, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 31188, www.ritzcarlton.com/vienna<br />
ATMOSPHERE<br />
Mit zwei kurzen Pausen – im Frühjahr und Spätherbst<br />
– macht diese Dependance der »D-bar« im<br />
achten Stock neugierig auf die nächste Saison. Die<br />
kreativen Sommerdrinks der Rooftop-Bar sind das<br />
Markenzeichen. Die modernen Punsch-Varianten im<br />
Winter sind einzigartig in <strong>Wien</strong>.<br />
Schubertring 5–7, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 31188, www.ritzcarlton.com/vienna<br />
ROBERTO AMERICAN BAR<br />
Die neuen Fans von Roberto Pavlovic-Hariwijadi<br />
wissen nichts von seinen Jahren in der »Loosbar«.<br />
Brauchen sie auch nicht, denn der Gastgeber vom<br />
Bauernmarkt überlässt die Drinks seiner Crew,<br />
während er selbst am ganzheitlichen Gäste-Erlebnis<br />
– von den Coastern bis zur Barjacke – feilt.<br />
Bauernmarkt 11–13, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5350647, www.robertosbar.com<br />
1020 WIEN<br />
HAMMOND BAR<br />
Drinks, die ein Anliegen (Umweltschutz, Müllvermeidung)<br />
transportieren, können mühsam sein.<br />
Oder wohlschmeckend und witzig. Letzteres zelebriert<br />
Sigrid Schot im Zweiten. Flaschen wurden<br />
versteckt, der Fokus liegt damit noch mehr auf den<br />
Kreationen des »All-Star-Teams«.<br />
Taborstraße 33, 1020 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9689215, www.hammondbar.at<br />
1040 WIEN<br />
MATIKI<br />
HEUER AM KARLSPLATZ<br />
Nach dem Abgang von Bert Jachmann (stemmt<br />
jetzt hauptberuflich den Liquid Market, <strong>Wien</strong>s Cocktailfestival)<br />
hat die Ladys-Riege um Katharina<br />
Schwaller, <strong>Falstaff</strong>-»Barfrau des Jahres«, übernommen.<br />
Und das durchaus erfolgreich, denn sie halten<br />
die Qualität auch bei starker Barauslastung hoch.<br />
Treitlstraße 2, 1040 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 8900590, www.heuer-amkarlsplatz.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
98<br />
falstaff
1070 WIEN<br />
MATIKI<br />
Die »Matiki«-Bar der belgischen Brüder Matty und<br />
Arik versprüht Südseefeeling durch Bambusblätter<br />
und polynesische Figuren. Jede Menge gute Laune<br />
ist garantiert. Die Drinks haben fantasievolle Namen<br />
und kommen auch in besonderer Aufmachung<br />
daher. Dazu alkoholfreie Varianten und Longdrinks.<br />
Gardegasse 2, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 660 8254576, www.matiki.at<br />
MOBY DICK COCKTAILBAR & EATERY<br />
Die Bar mit dem klingenden Namen ist die<br />
perfekte Anlaufstelle <strong>für</strong> alle, die Craftcocktails,<br />
Food paring-Menüs und Soulmusik lieben.<br />
Neustiftgasse 26, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 676 4422553<br />
LE BAR SANS SOUCI<br />
Die große Champagner-Auswahl genießt man<br />
hier gerne auch im Tasting-Flight oder in einem<br />
Cocktail. Doch die elegante Bar mit dem französischen<br />
Chic überrascht gerne auch abseits der<br />
»Bubbles«. Vor allem das Angebot an Drinks<br />
mit Austro-Zutaten ist wirklich vorbildlich.<br />
Burggasse 2, 1070 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5222520194, www.veranda.wien<br />
1080 WIEN<br />
TÜR 7<br />
Kuschelig wie das eigene Wohnzimmer, aber mit<br />
eindeutig besseren Drinks. Die Cocktail-Maßschneiderei<br />
ohne Barkarte schärfte ihr Profil weiter.<br />
Mittlerweile ist das Josefstädter Juwel ein Fix-<br />
Stopp sämtlicher durchreisender Bartender.<br />
Und die wissen, wo’s am besten schmeckt.<br />
Buchfeldgasse 7, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 5463717, www.tuer7.at<br />
THE BIRDYARD<br />
Die neue Wirkungsstätte der Liu-Brüder drehte das<br />
Konzept der »Mama Liu & Sons« beinah um. Gingen<br />
dort die ungewöhnlichen Drinks oft unter, spielt<br />
hier schon optisch das Restaurant gegenüber dem<br />
»Vogelparadies« im Keller die zweite Geige. Top<br />
auch Details wie die Eiswürfel-Qualität!<br />
Lange Gasse 74, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 4024624, www.thebirdyard.at<br />
groß ist auch die Gastgeber-Qualität von Erich<br />
Wassicek und »Frau Wunder«. Dreiteiler im Tumbler,<br />
dazu eine Zigarre und eine Kuba-Anekdote<br />
gibt’s »aufs Haus« dazu. Serious Drinking!<br />
U-Bahn-Bogen 155/U6, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 699 17098217, www.halbestadt.at<br />
BOTANICAL GARDEN<br />
Hier findet jeder seinen Drink – von G&T bis Tiki-<br />
Style. Zwar liebt man es gerne mit ironischem<br />
Augenzwinkern, wie es auch die tätowierten Seeleute<br />
an der Wand zeigen. Doch einen feineren<br />
Whisk(e)y Sour als den von Sammy Walfisch muss<br />
man auch einmal finden.<br />
Kolingasse 1, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 676 4422553, www.botanicalgarden.at<br />
THE SIGN COCKTAIL LOUNGE<br />
Am erstaunlichsten an Kan Zuo ist, wie der Spitzen-<br />
Mixologe sich stets neu erfindet. Umami-Geschmack<br />
und karbonisierte Drinks sind momentan die<br />
Steckenpferde. Damit treibt er – trotz Beratungsjobs<br />
<strong>für</strong> andere Bars und Spirituosen-Erzeuger – seine<br />
Bar zu immer neuen Kreativ-Höhenflügen.<br />
Liechtensteinstraße 104–106<br />
T: +43 664 9643276, www.thesignlounge.at<br />
1190 WIEN<br />
SLU GINBAR<br />
Mathematische Fähigkeiten sind gefordert,<br />
wenn Nikolaus Slupetzky die Liste der 44 Tonic<br />
Waters und knapp 300 Gins vorlegt: Wie viele<br />
Kombinationen gehen sich da aus? Stammgäste<br />
schreiben ihre Lieblingsvarianten häufig mit,<br />
Novizen berät der Chef sehr gerne bei ihrer<br />
Wacholder-Wahl.<br />
Billrothstraße 31, 1190 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 664 4355400, www.slubar.at<br />
THE SIGN<br />
1090 WIEN<br />
KRYPT<br />
Mit Großzügigkeit und Geschmackssicherheit<br />
wurde der wiederentdeckte Jazzkeller zu <strong>Wien</strong>s<br />
spektakulärster Bar umgebaut. Ganz anders,<br />
als es der Name suggeriert, pulsiert hier das Leben,<br />
befeuert von raren Mezcals und einem geheimen<br />
Party-Hinterzimmer.<br />
Wasagasse 17, 1090 <strong>Wien</strong><br />
www.krypt.bar<br />
HALBESTADT<br />
Hier, in den Stadtbahnbögen, erwartet Gäste ein<br />
Maximum an Drinks und Ambiente. Und ebenso
wien spezial / INTERVIEW<br />
»WIR WOLLEN<br />
UNS NICHT<br />
AUF AUSZEICHNUNGEN<br />
AUSRUHEN!«<br />
Wie gut kennen Sie Ihr <strong>Wien</strong>? Was macht die Stadt so besonders, und wo<br />
soll sich in Zukunft etwas ändern? Diese Fragen stellten wir Bürgermeister<br />
Michael Ludwig und <strong>Wien</strong>er Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck.<br />
Herausgekommen ist – eine Liebeserklärung an »ihre« Stadt.<br />
INTERVIEW URSULA MACHER<br />
FALSTAFF <strong>Wien</strong> ist heuer einmal mehr zur<br />
lebenswertesten Stadt der Welt gewählt<br />
worden. Was macht <strong>Wien</strong> denn <strong>für</strong> Sie so<br />
besonders?<br />
MICHAEL LUDWIG In Abwandlung des<br />
Zitats von Friedrich Torberg – »Alle Städte<br />
sind gleich, nur <strong>Wien</strong> ist anders« – lässt sich<br />
die Besonderheit vielleicht am besten ausdrücken.<br />
<strong>Wien</strong> ist lebenswert, aufstrebend,<br />
weltoffen, modern – gleichzeitig aber auch<br />
bodenständig und gemütlich. Dieser Mix<br />
die <strong>für</strong> alle etwas zu bieten hat: urban,<br />
innovativ, pulsierend und gleichzeitig historisch,<br />
traditionell, urig. Abgesehen von dieser<br />
Vielfalt punkten wir mit einem attraktiven<br />
Standort und guten Wirtschafts-,<br />
Arbeits- und Lebensbedingungen. Viele<br />
<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er sehen gewisse<br />
Dinge als Selbstverständlichkeiten an: <strong>Wien</strong><br />
ist eine der sichersten Städte der Welt zum<br />
Beispiel. Das fällt einem nicht so auf, wenn<br />
der direkte Vergleich fehlt.<br />
macht <strong>Wien</strong> so einmalig. Und auch wenn<br />
wir eine Vielzahl an internationalen Rankings<br />
anführen, so müssen wir täglich<br />
da ran arbeiten, dass wir die hohe Qualität<br />
auch weiter bewahren und auch ausbauen.<br />
Wir wollen uns nicht auf Auszeichnungen<br />
ausruhen. Mir ist wichtig, dass von der<br />
hohen Lebensqualität <strong>Wien</strong>s auch alle <strong>Wien</strong>erinnen<br />
und <strong>Wien</strong>er profitieren.<br />
WALTER RUCK Wenn ich im Ausland<br />
unterwegs bin, auf <strong>Wien</strong> angesprochen werde<br />
und dann über unsere Bundeshauptstadt<br />
rede, habe ich immer die berühmten Operetten-Klänge<br />
»<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, nur du allein«<br />
<strong>Wien</strong> steht auch <strong>für</strong> Kulinarik. Was ist das<br />
Besondere an der österreichischen Küche?<br />
LUDWIG Ich persönlich würde das so beurteilen:<br />
Die österreichische Küche ist im<br />
Grunde eine sehr einfache und bodenständige<br />
Küche, ohne Spielereien und Extravaganzen.<br />
Einfach, was die Zutaten angeht.<br />
Wir waren es gewohnt, mit dem, was uns<br />
zur Verfügung stand, hervorragende<br />
Gerichte zuzubereiten. Und wenn man<br />
etwas mit Leidenschaft und Herz macht,<br />
dann perfektioniert man seine Leistungen<br />
auch im Laufe der Zeit. Das gilt auch <strong>für</strong><br />
im Ohr. <strong>Wien</strong> ist wirklich eine Traumstadt, die österreichische Küche.<br />
><br />
Fotos: Christian Jobst<br />
100<br />
falstaff
Unterschiedliche Couleurs,<br />
aber ein gemeinsamer Weg:<br />
Bürgermeister Michael Ludwig<br />
und Walter Ruck, Präsident der<br />
Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong>.<br />
falstaff 101
Im Vergleich zu anderen Großstädten verfügt<br />
<strong>Wien</strong> jedoch über relativ wenige High-<br />
End-Restaurants. Warum ist das so?<br />
LUDWIG Vielleicht liegt es einfach daran,<br />
dass sich <strong>Wien</strong> auf seinem Weg zur internationalen<br />
Metropole immer auch noch das<br />
»Dörfliche« bewahrt hat. Und vielleicht ist<br />
es auch das Spiegelbild unserer Gesellschaft.<br />
Was <strong>Wien</strong> ja auch auszeichnet, ist,<br />
dass es in <strong>Wien</strong> keine so enormen Gegensätze<br />
gibt. Keine Ghettobildung der Reichen<br />
und der Armen. Wir haben in <strong>Wien</strong><br />
eine sehr gut funktionierende Durchmischung<br />
und in puncto Kulinarik eine große<br />
Vielfalt. Das aber in der ganzen Stadt – und<br />
nicht nur, wie in manch anderen Großstädten,<br />
in der Innenstadt oder in sogenannten<br />
Gourmetvierteln. Was mich persönlich am<br />
meisten freut, ist die Wiederbelebung der<br />
Beisl-Kultur. Hier wird hohe Qualität geboten,<br />
die auch sehr geschätzt wird.<br />
RUCK Ich würde sagen, dass hier nicht die<br />
Quantität, sondern die Qualität der entwien<br />
spezial / INTERVIEW<br />
<strong>Wien</strong> und seine Märkte: In puncto<br />
Kulinarik spielt Regionalität eine<br />
immer größer werdende Rolle.<br />
»WIR MÜSSEN UNSERE<br />
VIELFALT BEWAHREN UND<br />
DAS WIENERISCHE!«<br />
MICHAEL LUDWIG<br />
><br />
RUCK Das Besondere ist auch hier die<br />
Vielfalt. In der <strong>Wien</strong>er Hausmannskost<br />
finden sich kulinarische Einflüsse aus dem<br />
Sammelsurium der ehemaligen k. u. k.<br />
Kronländer. Parallel zu diesen traditionellen<br />
Gerichten ist aber auch die moderne <strong>Wien</strong>er<br />
Küche gut unterwegs, die einen Touch<br />
Internationalität integriert, ohne dabei die<br />
Bodenständigkeit zu verlieren. Es ist also<br />
<strong>für</strong> jeden Geschmack etwas dabei – aber<br />
aufpassen: Die <strong>Wien</strong>er Küche ist ebenso<br />
vielfältig wie köstlich, das macht sich dann<br />
meistens auf der Waage bemerkbar.<br />
Ein gelungener Tag erfordert einen gelungenen<br />
Ausklang – was wäre da »Ihr« Menü?<br />
LUDWIG Ich bin in der Hinsicht sehr leicht<br />
zufriedenzustellen. Da ich tagsüber oft<br />
nicht zum Essen komme, freue ich mich<br />
ganz besonders auf eine gute Mahlzeit. Als<br />
leidenschaftlicher Esser nehme ich mir dann<br />
auch die Zeit. Am wichtigsten ist mir dann,<br />
dass ich die Ruhe habe und ungestört<br />
genießen kann. Am liebsten in Gesellschaft<br />
von lieben Menschen.<br />
RUCK Mein Geheimrezept <strong>für</strong> einen gelungenen<br />
Tagesausklang besteht aus einem leichten<br />
Essen mit meiner Familie oder im Freundeskreis.<br />
Das mit dem leichten Essen gelingt mir<br />
leider nicht immer. Ich verbinde Essen nicht<br />
nur mit Nahrungsaufnahme, sondern mit<br />
einer starken sozialen Komponente. Nicht<br />
umsonst ist die Küche oft der Mittelpunkt in<br />
einem Zuhause oder bei Feiern.<br />
scheidende Faktor ist. Wir haben viele<br />
bekannte High-End-Restaurants in <strong>Wien</strong>,<br />
die sich sensationell entwickelt haben, und<br />
ich bin davon überzeugt, dass sich auf diesem<br />
Markt noch einiges tun wird.<br />
Generell: Wovon gibt es in <strong>Wien</strong> zu viel,<br />
wovon zu wenig?<br />
LUDWIG Da maße ich mir kein Urteil an.<br />
Rückblickend sehen wir, dass es hier immer<br />
wieder Wellenbewegungen gibt. Wir haben<br />
Zeiten erlebt, wo immer mehr Chinalokale<br />
eröffnet haben oder an jeder zweiten Ecke<br />
eine Pizzeria. Und welche Aufregung<br />
herrschte erst wegen der Kebab-Stände!<br />
Dann drohte plötzlich eine »Invasion« der<br />
»Coffee-to-go«-Shops. Letztlich entscheiden<br />
fast immer die Konsumenten. Das<br />
Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass wir<br />
uns die Vielfalt bewahren und das typisch<br />
<strong>Wien</strong>erische.<br />
RUCK Aus der Wirtschaft kommend, glaube<br />
ich an die Marktgesetze: Angebot entsteht<br />
dort, wo es auch Nachfrage gibt. Und<br />
sollte es Überschuss geben, wird das ebenfalls<br />
früher oder später durch den Markt<br />
geregelt. Worauf wir aber achten sollten,<br />
ist, dass wir die Gasthaustradition schützen<br />
und Familienbetriebe nicht zusperren müssen,<br />
sondern Nachfolger finden. Oft sind<br />
das ja zentrale Kommunikationspunkte im<br />
Grätzel.<br />
Welchen <strong>Wien</strong>er Bezirk kennen Sie am<br />
wenigsten und warum?<br />
LUDWIG Ich kenne alle sehr, sehr gut. Als<br />
Bürgermeister bin ich in der ganzen Stadt<br />
unterwegs. Vor allem aber auch durch<br />
><br />
Fotos: Stoegmueller Katharina/Verlagsgruppe News/picturedesk.com<br />
102<br />
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wien spezial / INTERVIEW<br />
Keine andere Millionenstadt verfügt<br />
über einen Weinbau, wie <strong>Wien</strong> ihn hat.<br />
Aktuell wird auf 700 Hektar angebaut.<br />
»WIEN OHNE DIE HEURIGEN IST<br />
WIE EIN HIMMEL OHNE STERNE!«<br />
WALTER RUCK<br />
><br />
meine zuvor mehr als zehnjährige Tätigkeit<br />
als Wohnbaustadtrat kenne ich die<br />
Grätzeln <strong>Wien</strong>s in besonderem Maße.<br />
RUCK Ich wurde zwar in Simmering geboren,<br />
muss aber gestehen, dass mich meine<br />
Wege seltener über die Donau führen. Ich<br />
arbeite noch immer daran, dieses Verhältnis<br />
aufzuholen, denn »Transdanubien« hat<br />
unglaublich viel zu bieten. Als Wirtschaftskammer-<strong>Wien</strong>-Präsident<br />
besuche ich natürlich<br />
Betriebe in allen Bezirken – in jedem<br />
Bezirk gibt es schöne Plätze.<br />
Als einzige Millionenstadt verfügt <strong>Wien</strong><br />
über einen respektablen Weinanbau – wie<br />
sieht hier die Zukunftsvision aus?<br />
LUDWIG Was wäre <strong>Wien</strong> ohne seinen weltberühmten<br />
Wein? Er ist untrennbar mit der<br />
Stadt verbunden und wesentlicher Bestandteil<br />
des Lebensgefühls. Das Bekenntnis der<br />
Stadt <strong>Wien</strong> zum Weinbau drückt sich auch<br />
im städtischen Weingut Cobenzl aus.<br />
<strong>Wien</strong> ist mit einer Anbaufläche von rund<br />
700 Hektar nicht umsonst die weltweit einzige<br />
Millionenmetropole mit wirtschaftlich<br />
bedeutendem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen.<br />
Damit das so bleibt, haben wir<br />
gesetzlich festgelegt, dass die Anbauflächen<br />
als solche erhalten bleiben. Viele<br />
Immobilien entwickler würden diese Lagen<br />
mit traumhaftem <strong>Wien</strong>blick gerne verbauen<br />
und satte Gewinne einstreifen. Wir sagen<br />
aber ganz klar: Weinberge statt Villen.<br />
RUCK Ich bin unheimlich stolz darauf, dass<br />
unsere <strong>Wien</strong>er Winzer mit ihren Produkten<br />
international reüssieren. Der <strong>Wien</strong>er Wein<br />
hat eine lange Geschichte, und ich prognostiziere<br />
eine ebenso lange erfolgreiche<br />
Zukunft. Der Gemischte Satz wurde ja am<br />
Anfang nicht ernst genommen, aber ich hab<br />
ihn immer schon gern getrunken.<br />
Die Heurigen gehören zur Marke der Stadt,<br />
doch verlagern Sie sich immer mehr in den<br />
Süden ...<br />
LUDWIG <strong>Wien</strong> hat eine lebendige Heurigen-<br />
Szene, die sich über die ganze Stadt verteilt.<br />
Es freut mich, dass immer mehr junge Menschen<br />
beim Heurigen einkehren – egal ob in<br />
Floridsdorf, Liesing, Favoriten oder Döbling.<br />
Die Heurigen sind ein <strong>Wien</strong>er Kulturgut<br />
und Aushängeschild der <strong>Wien</strong>er Gemütlichkeit.<br />
Seitens der Stadt bieten wir hier<br />
deshalb unsere volle Unterstützung an.<br />
Genauso wichtig ist aber auch, dass auch<br />
die Betreiber diese Kultur weiterleben.<br />
RUCK <strong>Wien</strong> ohne die Heurigen ist wie ein<br />
Himmel ohne Sterne. Ich kann mich dem<br />
Bürgermeister nur anschließen: In der Heurigen-Kultur<br />
steckt das innerste Wesen der<br />
<strong>Wien</strong>er Gemütlichkeit. Es gibt nichts Urigeres,<br />
als bei Schmankerln, einem guten Glas<br />
Wein und <strong>Wien</strong>erliedern die Stimmung zu<br />
genießen. Es ist gut, dass sich dieses Angebot<br />
auf ganz <strong>Wien</strong> verbreitert hat. Die<br />
klassischen Heurigengebiete werden immer<br />
gefragt sein.<br />
Was sind die spannendsten kulinarischen<br />
Projekte, die auf Ihrer Agenda stehen?<br />
LUDWIG Die <strong>Wien</strong>er Küche ist hervorragend<br />
und bietet weit mehr als das <strong>Wien</strong>er<br />
Schnitzel. Bei Kulinarik spielt Regionalität<br />
eine immer wichtigere Rolle – und hier hat<br />
<strong>Wien</strong> viel zu bieten. Auf unseren Märkten<br />
findet sich ein buntes Sortiment an frischen<br />
<strong>Wien</strong>er Produkten allererster Güte. Mit der<br />
neuen Marktordnung schützen wir diese<br />
und sichern gleichzeitig ein breites gastronomisches<br />
Angebot vor Ort. Mit dem neuen<br />
Schloss-Restaurant & Café Cobenzl entsteht<br />
in den kommenden Jahren eine tolle<br />
Gastro- und Veranstaltungslocation auf<br />
einem der beliebtesten <strong>Wien</strong>er Hausberge.<br />
Der CopaBeach an der Neuen Donau hat<br />
sich zu einer beliebten Freizeitoase mit<br />
wechselnder Gastronomie entwickelt. Auch<br />
am Donaukanal hat sich in den letzten Jahren<br />
viel getan, mit der transparenten Neuausschreibung<br />
wird es da einen attraktiven<br />
Gastro-Mix geben. Mit neuen Lokalen und<br />
Ideen wird der Donaukanal künftig nicht<br />
nur <strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er, sondern auch in jedem<br />
Reiseführer ein Fixpunkt sein.<br />
><br />
Fotos: shutterstock<br />
104<br />
falstaff
Fe tes Wort<br />
Fe tes Wort<br />
Fe tes Wort<br />
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FÜR IHREN WOCHENENDTRIP!<br />
Das »12 Gourmet-Weekends« Band 2<br />
aus der <strong>Falstaff</strong>- Edition entführt Sie in zwölf der schönsten Städte Europas:<br />
Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Brügge/Gent, Florenz, Helsinki, Lissabon,<br />
Luzern, Prag, Riga, Salzburg und Tel Aviv.<br />
elsinki<br />
ad eniendit fugiandantis di utestia spienis<br />
HSi<br />
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atetur atur assum quiae vollori busapitatiae<br />
et et ute niendi doloreste volendione volupiet<br />
aute verecti oribusda cumenimus e<br />
EATIASSUNTUR? ULPA DERISQUE<br />
IGENISSUMENIS AUTAQUI BUSAND<br />
Fe tes Wort<br />
Dum is ium des dolupta testotae<br />
peligendi dolut adis eossitiorate<br />
vo lam nusdandi dunt hariatur?<br />
88 89<br />
Gourmet-Weekend Helsinki<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
Modiatureriam in resciet etur,<br />
nosaepe ligenditibus acea si<br />
ut libusciatem eo resciet etur,<br />
nosaepe ligenditibus acea si<br />
ut libusciatem eos eumet ac<br />
So unprätentiös wie der Helsinkier selbst<br />
ist sein Zugang zum Genuss. Design ist in der<br />
Stadt sowieso omnipräsent – vor fünf Jahren<br />
wurde Helsinki zur Welt-Designhauptstadt<br />
gekürt, es gibt ein sehenswertes Design-<br />
Museum und einen Design-District. Also bewegt<br />
sich der Bewohner dieser Stadt durch<br />
die schicksten Orte wie unsereins durch Ausflugsrestaurants<br />
oder Beizen. Und er scha ft<br />
es mit wenigen, aber sorgsam gewählten Mitteln,<br />
selbst eine grüne Wiese in einen hippen<br />
Ort zu verwandeln. Bei schönem We ter besorgt<br />
er sich einen Picknickkorb, den er in der<br />
Kauppaha li mit Champagner, gebeiztem<br />
Lachs und frischen Erdbeeren befüllt. Danach<br />
geht es mit dem Wasserbus zur Seefestung<br />
Suomenlinna, einem der populärsten Ausflugsziele<br />
der Stadt. Es gilt also: Do as the<br />
Helsinkiers do! Spätestens abends verlangt diese Bodenständigkeit<br />
nach einem Gegenprogramm: Das<br />
«Olo», Träger eines Michelin-Sterns, zählt zu<br />
den besten, innovativsten (und teuersten)<br />
Adressen der Stadt – weitere Player in der<br />
Liga sind das «Demo», das «Ask» und das<br />
«Chef & Sommelier». Bei allen vieren sollte<br />
man unbedingt Tage im Voraus reservieren!<br />
Am Herd des «Olo» steht Jari Vesivalo, einer<br />
der Protagonisten der Nordic-Top-Chefs. Speisen<br />
wie Lammtatar mit Grünkohl oder Emmergriess<br />
mit Rentierherz serviert er<br />
unkonventione l auf Holzrinden, «Keramikscherben»<br />
oder auch schon mal im Kleie-<br />
Kistchen. Von ihm bekannte Statements, wie<br />
«Mir ist egal, ob einer weiss, wie man die Gabel<br />
hält, Hauptsache, es schmeckt ihm!»,<br />
müssen nicht als Aufforderung verstanden,<br />
dürfen aber persönlich genommen werden.<br />
Samstag<br />
Der Helsinkier schafft es mit wenigen, aber<br />
sorgsam gewählten Mitteln selbst eine grüne<br />
Wiese in einen hippen Ort zu verwandeln.<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
SAMSTAG<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim ae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < estoperis et<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim seudae >>Name <<br />
parchita nus >>Name < mol<br />
aut >>Name < estoperis et<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
simagnim seae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < molectecum<br />
ideliaeri aut >>Name <<br />
00:00 Volorum et es et odit, quis<br />
erepudae >>Name < parchita<br />
nus >>Name < molectecum ideliaeri<br />
aut >>Name <<br />
Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />
ligenditibus acea si ut libusciatem<br />
eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />
acea si ut libusciatem eos eumet ac<br />
94 95<br />
NEU<br />
BAND 2<br />
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wien spezial / INTERVIEW<br />
><br />
RUCK Neben den Heurigen gibt es ein<br />
weiteres Aushängeschild, das die <strong>Wien</strong>er<br />
Kulinarik einzigartig macht: die Schanigärten!<br />
Auch sie haben eine lange Tradition und<br />
sind zum erweiterten Wohnzimmer der <strong>Wien</strong>erinnen<br />
und <strong>Wien</strong>er geworden. Allerdings<br />
war das lange Zeit nur im Sommer möglich.<br />
Darum war es uns als Wirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong> wichtig, hier eine Änderung zu erreichen.<br />
Denn ob Gäste im Freien sitzen können,<br />
sollte nicht ein Gesetz bestimmen, sondern<br />
das Wetter. In Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt haben wir 2017 eine Regelung <strong>für</strong><br />
Winter-Schanigärten umgesetzt. Das war ein<br />
wichtiger Schritt, wir sehen aber noch weiteres<br />
Verbesserungspotenzial.<br />
»WIR SAGEN GANZ KLAR:<br />
WEINBERGE STATT VILLEN!«<br />
MICHAEL LUDWIG<br />
Kahlenberg, Cobenzl, Leopoldsberg gelten<br />
nach wie vor als beliebte Naherholungsziele,<br />
sind aber kulinarisch kaum erschlossen –<br />
wird sich daran etwas ändern?<br />
LUDWIG Es gibt dort bereits einige kulinarische<br />
Angebote, nicht zuletzt dank der<br />
<strong>Wien</strong>er Buschenschankverordnung. Sie<br />
ermöglicht es den Winzerinnen und Winzern,<br />
ihre <strong>Spezial</strong>itäten aus Keller und<br />
Küche direkt in den Weingärten anzubieten<br />
– Traumblick über unser wunderschönes<br />
<strong>Wien</strong> inklusive! Wie gut sich Kulinarik und<br />
Naherholung verbinden lassen, zeigt der<br />
alljährliche <strong>Wien</strong>er Weinwandertag, der zu<br />
einer wunderbaren herbstlichen Tradition<br />
geworden ist.<br />
RUCK Es wäre wünschenswert, dass dieser<br />
wunderschöne Fleck noch breiter kulinarisch<br />
erschlossen wird – keine Frage. Gerade<br />
weil diese Erholungsgebiete mitten in<br />
der Stadt begehrte Ausflugsziele <strong>für</strong> Bewohner<br />
wie Touristen sind. Als Wirtschaftskammer<br />
<strong>Wien</strong> tragen wir mit der Modul Universität,<br />
die am Kahlenberg angesiedelt ist<br />
und sich akademisch mit Tourismus<br />
beschäftigt, zur Belebung bei.<br />
Der <strong>Wien</strong>er hat gemeinhin den Ruf des<br />
Grantlers. Hand aufs Herz: Was macht<br />
Sie grantig?<br />
LUDWIG Grantig wird der <strong>Wien</strong>er dann,<br />
wenn ihm was nicht passt. Von daher würde<br />
ich sagen, dass ich dann grantig werde,<br />
wenn ich Ungerechtigkeiten feststelle. Und<br />
zugegeben: Manchmal, wenn ich hungrig<br />
bin und keine Zeit zum Essen finde, kann’s<br />
schon mal passieren, dass ich ein bisserl<br />
grantig werde.<br />
RUCK Hier erfülle ich wohl nicht das Klischee<br />
des klassischen <strong>Wien</strong>ers, da ich<br />
grundsätzlich kein grantiger Mensch bin.<br />
Wenn mich etwas stört, versuche ich, es zu<br />
ändern. Grant ist auch meistens nicht der<br />
Weg zu einer Lösung – aber Humor. Darum<br />
schätze ich eine ganz spezielle Eigenschaft,<br />
die unsere Bundeshauptstadt hervorgebracht<br />
hat: den <strong>Wien</strong>er Schmäh! <<br />
Die Schanigärten in<br />
Lokalen wie dem »Schwarzen<br />
Kameel« sind seit 2017 auch<br />
im Winter geöffnet.<br />
Fotos: beigestellt<br />
106<br />
falstaff
Noch kein Geschenk <strong>für</strong> Weihnachten?<br />
Schenken Sie Genuss!<br />
Bald ist Weihnachten – daher hat <strong>Falstaff</strong> <strong>für</strong> Sie ein spezielles Angebot geschnürt.<br />
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Punkte<br />
<strong>Falstaff</strong> wünscht Ihnen eine bezaubernde<br />
Vorweihnachtszeit und frohe Weihnachten!
wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />
FACETTENREICHE<br />
DER KLASSIKER<br />
Der Publikumsmagnet unter den<br />
Adventmärkten punktet bei Jung und<br />
Alt, bei heimischen wie bei internationalen<br />
Gästen. Der Markt zwischen<br />
Rathaus und Burgtheater ist mit seinen<br />
über 150 Ständen nicht nur der größte<br />
der Stadt, sondern wohl auch der<br />
abwechslungsreichste. Rund um den<br />
großen Weihnachtsbaum spannt sich<br />
eine stimmungsvolle Symbiose aus<br />
schöner Tradition, altem Brauchtum<br />
und Attraktionen. In der angrenzenden<br />
Parkanlage kann man die Weihnachtswelt<br />
erkunden oder am Kleinen Eistraum<br />
eine Runde drehen.<br />
www.wienerweihnachtstraum.at<br />
Fotos: Shutterstock<br />
108<br />
falstaff
IN<br />
WIEN<br />
Von kunstvoll-besinnlich bis trendig-modern – auf den<br />
<strong>Wien</strong>er Advent- und Christkindlmärkten ist <strong>für</strong> Abwechslung<br />
gesorgt. Beim Besuch dieser Märkte kann man sich ganz<br />
individuell auf das Weihnachtsfest einstimmen.<br />
TEXT MARION TOPITSCHNIG<br />
falstaff 109
wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />
DER FAMILIÄRE<br />
Der als weihnachtliches Dorf arrangierte<br />
Markt ist vor allem bei Familien<br />
beliebt und feiert 2018 sein 20. Jubiläum.<br />
Unter dem Motto »Österreich (er)<br />
leben« treten Besucher eine Reise durch<br />
die neun Bundesländer an, natürlich<br />
mit allerlei Schmankerln aus den Regionen.<br />
Für Kinder gibt es einen kleinen<br />
Erlebnis-Bereich mit Nostalgie-Karussell,<br />
Weihnachtseisenbahn und Ponyreiten<br />
– am Mittwoch ist Familientag.<br />
www.weihnachtsmarkt.at/altes-akh<br />
W<br />
enn der Duft von gebrannten<br />
Mandeln<br />
und Lebkuchen, von<br />
Punsch und Glühwein<br />
die so berühmte <strong>Wien</strong>er<br />
Luft bereichert, dann ist sie da: die Vorweihnachtszeit<br />
und mit ihr die Zeit der Advent-,<br />
Weihnachts- und Christkindlmärkte.<br />
Diese haben in der Donaumetropole lange<br />
Tradition, ihre Vorläufer dürften bereits im<br />
17. bzw. 18. Jahrhundert abgehalten worden<br />
sein. Ein »Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkt«<br />
fand laut Aufzeichnungen erstmals<br />
1722 auf der Freyung im 1. Bezirk<br />
statt, wurde dann später auf den Standort<br />
Am Hof verlegt und fand letztlich nach<br />
mehrmaligem Umzug aufgrund historischer<br />
Ereignisse wie den beiden Weltkriegen<br />
am Rathausplatz seine »feste Bleibe«.<br />
An allen drei genannten Plätzen gibt es<br />
auch heute noch Weihnachtsmärkte – und<br />
an vielen weiteren mehr.<br />
KUNSTHANDWERK BIS KITSCH<br />
Ob Innenstadt oder Park in den äußeren<br />
Bezirken, ob prominente Lage oder ver-<br />
stecktes Juwel in engen Gassen – die<br />
<strong>Wien</strong>er Weihnachtsmärkte sind über die<br />
ganze Stadt verstreut und bieten <strong>für</strong> jeden<br />
Geschmack das Passende. Wer auf der<br />
Suche nach einem kunstvollen Unikat als<br />
Weihnachtsgeschenk ist, wird ebenso fündig<br />
wie jene, die nach einem trendigen Designer-Stück<br />
Ausschau halten, oder alle, <strong>für</strong><br />
die es auch im Advent »ein bisserl mehr«<br />
sein darf und die auf Glitzer und Pailletten<br />
gerade zu Weihnachten nicht verzichten<br />
möchten.<br />
Neben den vielen Ständen – als größter<br />
<strong>Wien</strong>er Weihnachtsmarkt zählt jener am<br />
Rathausplatz mehr als 150 Buden, an denen<br />
es allerhand Schönes und Feines <strong>für</strong>s<br />
Fest zu erstehen gibt, locken die Christkindlmärkte<br />
auch mit kulinarischen Highlights.<br />
Das Angebot reicht hier von klassischen<br />
Weihnachtsbäckereien bis hin zu<br />
exotischen Kreationen. Mit Punsch und<br />
Glühwein – immer populärer werden<br />
außergewöhnliche Varianten wie Schilcherglühwein,<br />
Hot Aperol oder heiße Interpretationen<br />
von Cocktailklassikern wie<br />
Mojito – ist <strong>für</strong> die passende Getränkebegleitung<br />
gesorgt. ><br />
Fotos: beigestellt<br />
110<br />
falstaff
DER IMPERIALE<br />
Als einer der wohl stimmungsvollsten<br />
Christkindlmärkte gilt jener im prachtvoll<br />
beleuchteten Ehrenhof vor dem<br />
Schloss Schönbrunn. Die rund 80 Stände<br />
bieten traditionelles Kunsthandwerk<br />
– von Holzschnitzereien über nostalgisches<br />
Spielzeug bis hin zu Weihnachtsschmuck<br />
aus Glas, Keramik, Papier<br />
oder Zinn. Für das leibliche Wohl der<br />
Gäste ist ebenso gesorgt wie <strong>für</strong> den<br />
Ohrenschmaus: mit täglichen Live-Auftritten<br />
von Chören, Gospel Singers,<br />
Bläserensembles und Musikgruppen.<br />
www.weihnachtsmarkt.co.at<br />
falstaff 111
wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />
DER KUNSTVOLLE<br />
Besonders stimmungsvoll vor der Karlskirche<br />
gelegen, gibt sich der Weihnachtsmarkt<br />
künstlerisch. Hier stehen Kunst<br />
und Handwerk im Fokus – und das seit<br />
mittlerweile 25 Jahren. Neben den Ausstellern,<br />
die ihre Unikate anbieten, gibt<br />
es eine Schauwerkstatt, in der Handwerk<br />
hautnah erlebt werden kann, <strong>für</strong> Kinder<br />
gibt es eine Bastel-Station. Außerdem<br />
wird ein abwechslungsreiches Live-Programm<br />
geboten. Der Markt wird als<br />
Green Event durchgeführt, die Gastronomie<br />
ist bio-zertifiziert.<br />
www.divinaart.at<br />
WEIHNACHTSKLANG UND<br />
DISCOKUGEL<br />
Die <strong>Wien</strong>er Weihnachtsmärkte haben <strong>für</strong><br />
ihre Besucher aber noch viel mehr zu bieten.<br />
Während mancherorts Weisenbläser,<br />
Chöre oder Gospel-Sänger <strong>für</strong> besinnliche<br />
Stimmung sorgen, gibt es beispielsweise im<br />
MuseumsQuartier ein hippes Rahmenprogramm<br />
mit DJ-Line-up und Winter Race<br />
Parcours mit ferngesteuerten Autos. Einige<br />
Adventmärkte bieten Eisstockbahnen, im<br />
Rathauspark kann man mit Schlittschuhen<br />
seine Runden drehen, und wieder andere –<br />
etwa das The Ritz-Carlton, Vienna mit<br />
Christmas over the rooftops – punkten mit<br />
einer atemberaubenden Aussicht über das<br />
vorweihnachtliche <strong>Wien</strong>.<br />
So abwechslungsreich auch das Angebot<br />
auf den Weihnachtsmärkten sein mag, ihnen<br />
allen gemeinsam ist ein besonderes Ambiente,<br />
ein einzigartiger Charme, der zum<br />
Bummeln und gemütlichen Beisammensein<br />
abseits der oft überlaufenen Einkaufsmeilen<br />
einlädt. Bei einer Tasse Glühwein und gebrannten<br />
Mandeln kehrt dann Ruhe ein,<br />
die heimelige Stimmung weckt die Vorfreude<br />
aufs Weihnachtsfest. Und in diesem Moment<br />
wird die lebenswerteste Stadt der Welt dann<br />
auch noch ein Stückchen liebenswerter. <<br />
Fotos: beigestellt<br />
Die beliebtesten Weihnachtsmärkte,<br />
den <strong>Falstaff</strong>-Adventkalender und<br />
vieles mehr unter<br />
falstaff.com/weihnachten2018<br />
112<br />
falstaff
GUIDE<br />
CHRISTKINDLMARKT<br />
1010 WIEN<br />
WIENER WEIHNACHTSTRAUM<br />
Vor der traumhaften Kulisse des Rathauses<br />
erwarten die Besucher rund 150 Verkaufsstände<br />
mit Christbaumschmuck, Weihnachtsgeschenken<br />
und kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
Rathausplatz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
16. November bis 26. Dezember 2018<br />
www.wienerweihnachtstraum.at<br />
ALTWIENER CHRISTKINDLMARKT<br />
Neben einem vielseitigen Kulturprogramm bietet<br />
der Altwiener Christkindlmarkt Handwerkskunst,<br />
Keramik und traditionelle Krippen im Herzen <strong>Wien</strong>s.<br />
Freyung, 1010 <strong>Wien</strong><br />
17. November bis 23. Dezember 2018<br />
www.altwiener-markt.at<br />
PALAIS COBURG WINTERTAGE<br />
Im winterlichen Garten genießt man bei Loungemusik<br />
Eggnog und Punsch, röstet Marshmallows<br />
am Feuer oder lässt sich Kartoffelpuffer schmecken.<br />
Palais Coburg Residenz, Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
Do. bis Sa. von 22. November bis 22. Dezember 2018<br />
www.palais-coburg.com/kulinarik/specials<br />
WEIHNACHTSDORF MARIA-THERESIEN-PLATZ<br />
Zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum<br />
gibt es liebevoll verzierten Holz-, Glas- und<br />
Keramikschmuck, Aquarelle und Ölbilder.<br />
Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
21. November bis 6. Dezember 2018<br />
www.weihnachtsmarkt.at<br />
ADVENT-GENUSSMARKT BEI DER OPER<br />
Heimische und italienische <strong>Spezial</strong>itäten lassen die<br />
Herzen von Genussmenschen höherschlagen. Der<br />
überdachte Markt – ein Tipp bei schlechtem Wetter.<br />
Mahlerstraße 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />
16. November bis 31. Dezember 2018<br />
www.adventgenussmarkt.at<br />
CHRISTMAS OVER THE ROOFTOPS<br />
Über den Dächern <strong>Wien</strong>s lädt das Luxushotel im<br />
8. Stock auf seiner Atmosphere-Rooftop-Terrasse zu<br />
Punsch, Glühwein und einem herrlichen Ausblick.<br />
Schubertring 5-7, 1010 <strong>Wien</strong><br />
ab 14. November 2018<br />
www.ritzcarlton.com/de/hotels/europe/vienna<br />
WEIHNACHTSMARKT AM STEPHANSPLATZ<br />
Direkt am Wahrzeichen der Stadt gelegen, hüllen<br />
schmucke Standln den Stephansdom in ein ganz<br />
besonders weihnachtliches Flair.<br />
Stephansplatz, 1010 <strong>Wien</strong><br />
16. November bis 26. Dezember 2018<br />
www.weihnachtsmarkt.at<br />
1020 WIEN<br />
WINTERMARKT AM RIESENRADPLATZ<br />
Der »Prater rockt« auch in diesem Jahr wieder.<br />
Live-Acts von Pop bis Soul sorgen <strong>für</strong> musikalische<br />
Unterhaltung bei Punsch und Glühwein.<br />
Riesenradplatz, Prater, 1020 <strong>Wien</strong><br />
17. November 2018 bis 6. Jänner 2019<br />
www.wintermarkt.at<br />
1030 WIEN<br />
WEIHNACHTSDORF SCHLOSS BELVEDERE<br />
Ein besonders malerisches Setting hat der Weihnachtsmarkt<br />
im Park des Schloss Belvedere. In<br />
barockem Ambiente sorgen Gospelchöre und<br />
Musikgruppen <strong>für</strong> die Musikuntermalung.<br />
Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 <strong>Wien</strong><br />
23. November bis 26. Dezember 2018<br />
www.weihnachtsmarkt.at<br />
1040 WIEN<br />
ART ADVENT AM KARLSPLATZ<br />
Im Resselpark rund um den Karlsplatz wird neben<br />
allerlei Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten<br />
auch Live-Musik geboten.<br />
Karlsplatz, 1040 <strong>Wien</strong><br />
23. November bis 23. Dezember 2018<br />
www.divinaart.at<br />
1070 WIEN<br />
THE RITZ CARLTON,<br />
VIENNA<br />
WEIHNACHTSMARKT AM SPITTELBERG<br />
Mehr als 100 Aussteller bieten in den urigen Gassen<br />
rund um den Spittelberg kulinarische Schmankerl,<br />
Kunsthandwerk und Punsch an.<br />
Am Spittelberg, 1070 <strong>Wien</strong><br />
15. November bis 23. Dezember 2018<br />
www.spittelberg.at<br />
WINTER IM MQ<br />
Kunstvolle Lichtprojektionen, begehbare Design-<br />
Objekte, »MQbis«, und zwei Eisstockbahnen verwandeln<br />
den Innenhof des Museumsquartiers in eine<br />
stimmungsvolle Winter-Location. Beim Designmarkt<br />
auf dem MQ-Vorplatz präsentieren wechselnde<br />
Designer ihre Produkte.<br />
Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong><br />
8. November bis 23. Dezember 2018<br />
www.mqw.at/programm/winter-im-mq<br />
1090 WIEN<br />
WEIHNACHTSDORF IM ALTEN AKH<br />
Heuer steht das Weihnachtsdorf unter dem Motto<br />
»Österreich (er)leben«. Handwerker und Betriebe<br />
aus dem ganzen Land laden ein, traditionelle österreichische<br />
Weihnachten zu genießen.<br />
Altes AKH, Universitätscampus – Hof 1, 1090 <strong>Wien</strong><br />
17. November bis 23. Dezember 2018<br />
www.weihnachtsmarkt.at<br />
1130 WIEN<br />
KULTUR- UND WEIHNACHTSMARKT<br />
SCHLOSS SCHÖNBRUNN<br />
An einem der wohl schönsten Plätze <strong>Wien</strong>s, vor dem<br />
Schloss Schönbrunn, stellen zum 25-jährigen Jubiläum<br />
rund 80 Aussteller Waren und Leckereien aus.<br />
Ehrenhof vor dem Schloß Schönbrunn, 1130 <strong>Wien</strong><br />
24. November bis 26. Dezember 2018<br />
www.weihnachtsmarkt.co.at<br />
1180 WIEN<br />
WEIHNACHTSMARKT IM TÜRKENSCHANZPARK<br />
In der Adventszeit verwandelt sich der Park im<br />
18. Bezirk in eine idyllische Weihnachtslandschaft.<br />
Von Glasbläserei über Bekleidung bis hin zu heißen<br />
Maroni und Punsch wird einiges geboten.<br />
Peter-Jordan-Straße/Feistmantelstraße, 1180 <strong>Wien</strong><br />
17. November bis 24. Dezember 2018<br />
www.weihnachtimpark.at<br />
1220 WIEN<br />
UNWG INTERNATIONAL FESTIVAL BAZAR<br />
Beim Charity-Bazar im Austria Center Vienna gibt<br />
es, neben landestypischen <strong>Spezial</strong>itäten und Getränken,<br />
Geschenkartikel aus mehr als 80 Ländern.<br />
Die Erlöse gehen an internationale Hilfsprojekte.<br />
Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 <strong>Wien</strong><br />
16. Dezember 2018, unwg.unvienna.org<br />
falstaff 113
TISCHGESPRÄCH MIT HERBERT FÖTTINGER ÜBER ...<br />
… HEISSHUNGER &<br />
DISZIPLIN<br />
INTERVIEW ALEX. HESSE<br />
FALSTAFF Ihr Herz brennt <strong>für</strong> die Bühne<br />
– aber bringen Sie auch Leidenschaft <strong>für</strong><br />
Kulinarik auf? Es ist ja nicht unwichtig,<br />
womit man seinen Körper füttert.<br />
FÖTTINGER Aber ja, sehr viel Leidenschaft.<br />
Meine Tendenz geht zum barocken Esser. Aber<br />
als Schauspieler hat man eine berufliche Verpflichtung<br />
seinem Körper gegenüber. Und<br />
gegenüber seinen Kostümen. Das »Spielgewicht«<br />
zu halten, ist schon notwendig und<br />
erfordert Disziplin von mir. Mit ein paar<br />
Kilos zu viel fühl ich mich auch nicht wohl.<br />
Gehen Sie gerne mit Ihrer Frau, der Schauspielerin<br />
Sandra Cervik, essen? Welche Lokale präferieren<br />
Sie? Restaurants, Wirtshäuser?<br />
Ich gehe wahnsinnig gerne mit meiner Frau<br />
essen, am liebsten aber in unserer Umgebung, da<br />
hat Grinzing einiges zu bieten.<br />
Ihre Frau besitzt Tausende von Kochbüchern.<br />
Wie schaut es mit Ihren Kocherfahrungen aus?<br />
Sandra kocht hinreißend, mit großem Aufwand<br />
und auf einem sagenhaften Niveau.<br />
Öfters auch acht Gänge. Dem<br />
kann ich gar nichts entgegensetzen,<br />
meine Kochereien<br />
würden sie nur<br />
beleidigen. Am Anfang<br />
der Beziehung habe ich<br />
noch gekocht, dann hat<br />
sie damit begonnen und<br />
in rasantem Tempo meine<br />
Kochkünste überflügelt. Es ist<br />
klar, wer bei uns der »Chef« ist.<br />
HERBERT FÖTTINGER<br />
Kammerschauspieler, Regisseur und Josefstadt-Direktor;<br />
bereits 1998 bekam er den<br />
<strong>Wien</strong>er Schauspielerring verliehen, 2013<br />
wurde der <strong>Wien</strong>er mit dem »Goldenen Ehrenzeichen<br />
<strong>für</strong> Verdienste um das Land<br />
<strong>Wien</strong>« ausgezeichnet – nun wurde er einmal<br />
mehr bis 2026 als Direktor des Theaters<br />
in der Josefstadt verlängert – mehr<br />
<strong>Wien</strong>er Theaterkultur geht nicht.<br />
Ihre Frau schenkte Ihnen zu einem Geburtstag<br />
einen Weinkeller in Niederösterreich. Nach<br />
welchen Kriterien sammeln Sie Weine?<br />
Dieser Weinkeller in Niederösterreich ist voll<br />
mit Rotweinen aus dem Jahr 1998, denn da ist<br />
mein Sohn Fabian geboren. Wir haben ihm<br />
dort quasi Flaschen seines Geburtsjahrganges<br />
versteckt. Ansonsten sammle ich keine Weine,<br />
sondern trinke sie lieber – mit großem Genuss.<br />
Welche kulinarischen Erinnerungen verbinden<br />
Sie mit Ihrer Kindheit?<br />
Rindfleisch mit Semmelkren – das war damals<br />
meine Lieblingsspeise. Eine Irritation waren<br />
die Palatschinken meiner böhmischen Oma,<br />
die waren eher dick – mit zu viel Fett gemacht.<br />
Ich hätte sie gerne hauchzart gehabt.<br />
Wie schaut ein freier Tag im Hause<br />
Föttinger/Cervik aus?<br />
Wunderschön! Gemeinsames Essen wird bei<br />
uns zu Hause richtiggehend zelebriert. Meine<br />
Frau verwöhnt, lange Gespräche gehören<br />
dazu. Aber wir kennen auch den 4-Uhr-Früh-<br />
Heißhunger, nach einer Premierenfeier, wenn<br />
man den Eiskasten plündert und aus dem<br />
Papierl isst – das kann auch mal lustig sein.<br />
Fotos: Jan Frankl<br />
114<br />
falstaff
DIE NR. 1 AUS ITALIEN OHNE ALKOHOL<br />
CRODINO.<br />
EINZIGARTIGER GESCHMACK<br />
GANZ OHNE ALKOHOL.<br />
Mit Soda aufgespritzt oder pur über Eis, mit Crodino können sie das italienische<br />
Lebensgefühl auch alkoholfrei in vollen Zügen genießen. Crodino hat dank 30<br />
verschiedener Kräuter ein bitter-süßes Orangenaroma und eignet sich daher<br />
perfekt <strong>für</strong> einen erfrischenden CRODINO SPRITZ.<br />
Erhältlich in zwei Sorten: Crodino Rosso mit bitter-süßen Blutorangen-<br />
Noten und Crodino Biondo mit bitter-süßen Orangen-Noten.<br />
Mehr zur alkoholfreien Nr. 1 Italiens unter: www.crodinospritz.at
wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />
MAST<br />
Sommelier Steve Breitzke, Küchenchef Martin<br />
Schmid und Sommelier Matthias Pitra:<br />
drei Typen und ein lässiges Top-Lokal.<br />
GUTE<br />
KÜCHE –<br />
GROSSE<br />
WEINE<br />
Lokale mit den besten<br />
Weinkarten – zu einem<br />
exzellenten Essen.<br />
FUHRMANN<br />
»Flaschenflüsterer« Hermann Botolen bietet<br />
in seinem eigenen Gasthaus eine grandiose<br />
Weinauswahl. Hervorragende Küche.<br />
CLEMENTINE IM GLASHAUS<br />
Das legerere Restaurant des Palais Coburg hat<br />
den schönsten Gastgarten <strong>Wien</strong>s. Und natürlich<br />
hat man Zugriff auf den unglaublichen Weinkeller<br />
des Hauses.<br />
Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 5877628<br />
www.palais-coburg.com<br />
FUHRMANN<br />
Hermann Botolen ist ein genialer Sommelier,<br />
wie es nur ganz wenige gibt. Und das zeigt er in<br />
seinem eigenen Lokal in der Fuhrmannsgasse im<br />
Achten eindrucksvoll. Dazu eine hervorragende<br />
Küche. Schöner Garten.<br />
Fuhrmannsgasse 9, 1080 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9444324<br />
www.restaurantfuhrmann.com<br />
HEUNISCH & ERBEN<br />
Eine Weinkarte, wie sie besser kaum geht. Und<br />
das nicht nur in Sachen großer Namen, sondern<br />
auch in Sachen Natural Wine. Aber auch die<br />
Küche ist exzellent.<br />
Landstraßer Hauptstraße 17, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 2868563<br />
www.heunisch.at<br />
LANDSTEIN<br />
Unscheinbares Lokal in der Landstraße mit einer<br />
gigantischen Wein- und Spirituosenkarte. So können<br />
Weine aus einem Keller mit 1500 Positionen<br />
vorbestellt werden.<br />
Landstraßer Hauptstraße 132, 1030 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 7130108<br />
www.landstein.at<br />
MAST<br />
Wenn sich zwei bekannte Spitzensommeliers<br />
und der ehemalige Küchenchef vom »Döllerer«<br />
zusammentun, dann kommt das heraus: ein<br />
lässiges Lokal mit einer irrwitzig spannenden<br />
Weinkarte und umwerfend gutem Essen.<br />
Porzellangasse 53, 1090 <strong>Wien</strong><br />
T: +43 1 9226679, www.mast.wine<br />
Fotos: MAST, Michael Gruber, beigestellt<br />
68<br />
falstaff