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Falstaff Spezial Wien für Genießer

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SPEZIAL<br />

V1<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

S O N D E R A U S G A B E W I E N K U L I N A R I S C H<br />

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 02Z030053 M FALSTAFF VERLAGS-GMBH, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />

GASTHAUS & CO<br />

DIE WIENER<br />

BEISLKULTUR<br />

UNGEFILTERT<br />

WIEN UND SEINE<br />

KAFFEEHÄUSER<br />

EINFACH SPITZE<br />

DIE BESTEN<br />

RESTAURANTS<br />

<strong>Wien</strong> <strong>für</strong> <strong>Genießer</strong><br />

ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE<br />

WWW.FALSTAFF.COM


MANIFEST<br />

EINER GROSSEN<br />

VISION.<br />

Der neue Lexus LS 500h<br />

#soulcrafted<br />

Stilvoll, extravagant, selbstbewusst – der neue LS 500h beeindruckt nicht nur<br />

durch seine Designsprache. Faszinierende Details, wie handgeschliffenes Kiriko-<br />

Glas in der Türverkleidung, handgenähte Origami-Elemente oder Shiatsu-<br />

Massagesitze, machen aus dem Lexus LS 500h ein fahrendes Meisterwerk.<br />

Der neue Lexus LS 500h – soulcrafted.<br />

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HERAUSGEBERBRIEF<br />

STADT DER GENIESSER<br />

LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />

LIEBE FEINSCHMECKER!<br />

Lassen wir doch einfach die Zahlen sprechen: Seit nunmehr neun Jahren wird <strong>Wien</strong><br />

bei Mercer als lebenswerteste Stadt der Welt gelistet. Vor nicht allzu langer Zeit<br />

wurde der Bundeshauptstadt die gleiche Auszeichnung vom renommierten Wirtschaftsmagazin<br />

»The Economist« zuteil. Aber was ist denn nun das Besondere an <strong>Wien</strong>?<br />

Eine Antwort auf diese Frage finden Sie in diesem Magazin, in das wir alle Vorzüge<br />

dieser wunderbaren Stadt gepackt haben, ohne aber auf ihre kleinen, charmanten<br />

Makel zu vergessen.<br />

Natürlich wird die österreichische Millionenmetropole auch <strong>für</strong> uns als <strong>Falstaff</strong>-<br />

Herausgeber Jahr <strong>für</strong> Jahr noch interessanter: Das kulinarische Angebot erstreckt sich<br />

inzwischen in einer nicht enden wollenden Vielfalt, Tendenz steigend. Dazu leuchten<br />

als helle Fixsterne am Kochhimmel die traditionellen <strong>Wien</strong>er Gast-, Wirts- und Kaffeehäuser<br />

– die nicht nur ein Mitgrund sind, warum uns jährlich so viele Touristen<br />

besuchen, sondern auch hochgeliebtes Traditionsgut der <strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er.<br />

Also haben wir in diesem Magazin die besten Adressen <strong>für</strong> Sie recherchiert – sowohl<br />

die bekannten als auch die weniger bekannten. Jene, die zwar vielleicht nicht in den<br />

<strong>Wien</strong>er Innenstadtbezirken liegen, aber allemal einen kulinarischen Genuss-Ausflug<br />

wert sind. Darüber hinaus haben wir uns intensiv mit den typisch wienerischen Kaffeevariationen<br />

beschäftigt und uns die Frage gestellt, welcher Senf und welches Gebäck am<br />

Würstelstand wohl am besten zu welcher Wurst passen. Denn: Auch wenn wir heutzutage<br />

die Welt bereisen und nahezu ständig unterwegs sind – es lohnt sich auch <strong>für</strong> uns<br />

<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er ab und zu, die eigene Heimatstadt aufs Neue zu erkunden.<br />

Wolfgang und Angelika Rosam,<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß – beim Lesen, beim Entdecken und vor allem beim<br />

Genießen!<br />

Herzlichst,<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

ANGELIKA ROSAM<br />

angelika.rosam@falstaff.com<br />

Es lohnt sich auch <strong>für</strong> uns<br />

<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er<br />

ab und zu, die eigene<br />

Heimatstadt aufs Neue<br />

zu erkunden.<br />

falstaff 5


Ein Begriff mit<br />

Tradition<br />

A term with<br />

tradition<br />

Mittelmeer Korallen-Kette<br />

mit schwarzer Koralle<br />

18 kt. Gold.<br />

Bergkristall-Schale<br />

mit Mittelmeer Korallen-Löffel<br />

1010 <strong>Wien</strong> * Augustinerstr. 9 (Ecke Josefsplatz) * Tel.: (01) 535 97 69<br />

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VORWORT<br />

ZUM GELEIT<br />

ENTDECKEN UND AUSPROBIEREN<br />

Wenn ich gefragt werde, was das Besondere an der <strong>Wien</strong>er Küche ausmacht, ist die<br />

Antwort einfach: die Vielfalt! Von der klassischen Hausmannskost über urige<br />

Heurigen-Schmankerl bis zu einer Käsekrainer am Würstelstand oder auch<br />

moderne, innovative Küche – es ist <strong>für</strong> jeden Geschmack etwas dabei. Das verdanken wir<br />

unseren Unternehmerinnen und Unternehmern, die <strong>Wien</strong>s Gastronomie mit viel Leidenschaft<br />

und harter Arbeit am Leben erhalten. Als Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong> setzen wir uns<br />

da<strong>für</strong> ein, dass sie auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften und bewirten können. <strong>Wien</strong> hat<br />

über die ganze Stadt verteilt kulinarisch viel zu bieten. Ich kann nur empfehlen, durch die<br />

Bezirke zu spazieren und lukullische Entdeckungen zu machen. Gutbürgerliche Küche mit<br />

hoher Qualität zu leistbaren Preisen in gemütlicher Atmosphäre – das zeichnet die <strong>Wien</strong>er<br />

Küche aus. Ein Sprichwort sagt: »Wer nicht genießt, wird ungenießbar« – und genießen, das<br />

können wir in <strong>Wien</strong>! Kosten Sie sich durch <strong>Wien</strong>s kulinarische Möglichkeiten und genießen<br />

Sie! In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren.<br />

DI Walter Ruck<br />

Präsident der<br />

Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong><br />

DI WALTER RUCK<br />

Präsident der Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong><br />

Foto: WKW/Christian Salnik<br />

IMPRESSUM Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet. MEDIENINHABER <strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH,<br />

Führichgasse 8, 1010 <strong>Wien</strong>, T: +43 1 9042141, www.falstaff.com, redaktion@falstaff.at. HERAUSGEBER Wolfgang M. Rosam, Angelika Rosam GESCHÄFTSFÜHRUNG Mag. Elisabeth Kamper,<br />

Wolfgang M. Rosam, Mag. Michaela Cholewa ANZEIGEN Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung), Timotheus Lamberg (Leitung Direct Sales), Christiane Ceccarelli<br />

(Anzeigenkoordination), anzeigen@falstaff.at CHEFREDAKTION Ursula Macher, Wolfgang M. Rosam SENIOR EDITOR Herbert Hacker CHEFIN VOM DIENST Julia Vacca B.A.<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster B.A. CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design) ART DIRECTOR Sabrina Meyer B.A. PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

FOTO ASSISTENZ Katharina Woschny B.A. ART DIRECTOR MARKETING & SALES Lena Manfredini B.A. PRODUKTION/LITHO Ronald Hatze MITARBEITER DIESER AUSGABE Bernhard<br />

Degen, Alex. Hesse, Manfred Klimek, Marion Topitschnig LEKTORAT Romana Gillesberger, Jorghi Poll VERTRIEB & ABOMARKETING & LESERSERVICE Birgit Niedl (Leitung Aboservice),<br />

DW 419, abo@falstaff.at HERSTELLER Druckerei Berger, <strong>Wien</strong>er Straße 80, A-3580 Horn<br />

falstaff 7


WIEN<br />

14<br />

Traditionsbeisl wie im<br />

Bilderbuch: typische<br />

Köstlichkeiten und<br />

urige Schanigärten.<br />

COVER<br />

FOTO: WIEN TOURISMUS/<br />

PETER RIGAUD<br />

AUFGETISCHT<br />

10 WIEN ISST DIE WELT<br />

Essay von Manfred Klimek<br />

14 DAS WIENER WIRTSHAUS-WUNDER<br />

Eine kulinarische Identität der Stadt –<br />

<strong>Wien</strong>s einzigartige Wirtshauskultur<br />

38 DER KULT UM DIE BOHNE<br />

Eine Zeitreise durch traditionelle<br />

Kaffeehäuser und die trendige<br />

Coffeeshop-Szene der Stadt<br />

46 KAFFEE GUIDE<br />

Ein ABC der Kaffeevariationen<br />

54 SÜSSE SÜNDEN<br />

<strong>Wien</strong> und seine Mehlspeisen – feine<br />

Mehlspeis-Rezepte zum Nachmachen<br />

62 SCHLEMMEN IN WIEN<br />

Top-Gastronomie – von Fine Dining<br />

über »casual« Restaurants bis hin<br />

zu den besten Weinkarten der Stadt<br />

38<br />

Wer in <strong>Wien</strong> war<br />

und kein Kaffeehaus<br />

besucht hat, war<br />

nicht wirklich in <strong>Wien</strong>.<br />

5 HERAUSGEBERBRIEF<br />

7 IMPRESSUM<br />

7 VORWORT<br />

114 TISCHGESPRÄCH<br />

70 TEMPEL DER KÄSEKRAINER<br />

Wo sich ein Zwischenstopp auf jeden<br />

Fall lohnt<br />

76 IN BESTER GESELLSCHAFT<br />

Ein Wegweiser durch die Welt der<br />

Würstel und ihrer Begleiter<br />

82 EINE WIENER INSTITUTION<br />

Die jahrhundertealte Tradition<br />

der Heurigen<br />

Fotos: <strong>Wien</strong> Tourismus/Peter Rigaud, beigestellt


© WILVORST<br />

SPEZIAL<br />

90<br />

NACHTSCHICHT<br />

Eine Tour durch die angesagtesten<br />

Locations im <strong>Wien</strong>er Nachtleben<br />

106 FACETTENREICHE WEIHNACHTEN<br />

Die zauberhaftesten Christkindlmärkte<br />

in der Bundeshauptstadt<br />

54<br />

Mit oder ohne Brösel?<br />

– echter <strong>Wien</strong>er<br />

Apfelstrudel.<br />

AUFGESCHRIEBEN<br />

12 GENUSS FÜR LEIB & SEELE<br />

Wirtshäuser und Beisl in Zahlen<br />

26 WIRTSHAUS GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

36 DARF‘S NOCH WAS SEIN?<br />

Kaffeehäuser und Coffeeshops in Zahlen<br />

50 KAFFEEHAUS GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

80 WÜRSTELSTAND GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

88 HEURIGEN GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

98 BAR GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

113 CHRISTKINDLMARKT GUIDE<br />

Die besten Tipps und Adressen<br />

AUSGESPROCHEN<br />

32 »WIR KÖNNTEN WIEN NOCH<br />

WESENTLICH WEITER BRINGEN!«<br />

WKO-Fachgruppenobmänner Peter<br />

Dobcak, Gastronomie, und Wolfgang<br />

Binder, Kaffeehäuser, im Interview<br />

100 »WIR WOLLEN UNS NICHT AUF<br />

AUSZEICHNUNGEN AUSRUHEN!«<br />

Bürgermeister Michael Ludwig und<br />

WKÖ- Präsident Walter Ruck im<br />

Interview<br />

82<br />

»Ausg’steckt is'« – die<br />

Top-Heurigen der Stadt.<br />

Festliche Abendmode<br />

mit Stil<br />

Rauschende Ballnächte verlangen ein elegantes<br />

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wien spezial / ESSAY<br />

WIEN ISST DIE WELT<br />

Die europäische Gourmetszene favorisiert Kopenhagen, Stockholm, Barcelona und<br />

nun auch Berlin. Doch ist <strong>Wien</strong> der derzeit angesagteste Ort der modernen Küche.<br />

Eben weil es über Jahrhunderte die Hauptstadt vieler Länder war.<br />

TEXT MANFRED KLIMEK<br />

Den <strong>Wien</strong>ern wird nachgesagt,<br />

dass sie ihr Essen eher einfach<br />

zubereiten. Sie ersticken es in<br />

Mehl, ertränken es dann in<br />

einem Bad aus aufgeschlagenen<br />

Eiern, um es weiterführend mit trockenen<br />

Semmelbröseln nahezu luftdicht einzusargen.<br />

Danach wird es in Butterschmalz<br />

»aussebochn«, also in Pfannen schwimmend<br />

dem mittelbraunen Garpunkt zugeführt.<br />

Doch all das Panierte ist keine Referenz<br />

<strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er Küche. Auch nicht Tafelspitz<br />

oder Zwiebelrostbraten. Es gibt gar<br />

kein Referenzgericht <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>erisches, sondern<br />

ein grandioses Erbe nahezu unverfälschter<br />

ungarischer, böhmischer, mährischer,<br />

slowakischer, polnischer, galizischer,<br />

venezianischer, trentinischer, lombardischer<br />

und istrischer Küche. Diese Fülle hat den<br />

<strong>Wien</strong>ern immer einen an Vielfalt interessierten<br />

Gaumen bewahrt. Und dieses Interesse<br />

hat zu einer Vielzahl an Restaurants<br />

und Lokalen verschiedenen Zuschnitts<br />

geführt, die alle die kulinarische Neugier<br />

der <strong>Wien</strong>er stillen.<br />

WUNDERBARE VIELFALT<br />

DAS STEIRERECK<br />

WAR SCHON VOR<br />

ZEHN JAHREN<br />

DEM NOMA UM<br />

LICHTJAHRE<br />

VORAUS.<br />

Beginnen wir also mit einem völlig unspektakulären<br />

Lokal, dem »Gustl kocht« in der<br />

Erdbergstraße. Gegründet wurde es von<br />

Christoph Liebscher, der seine Vorliebe <strong>für</strong><br />

osteuropäische Küche Alexander Verzi in<br />

Auftrag gab, einem Haubenkoch, der nun<br />

tagtäglich einen grandiosen ukrainischen<br />

Borschtsch (mit Kalbfleischpastete) in die<br />

Teller schöpft, wie es ihn in <strong>Wien</strong> auch früher<br />

schon zu löffeln gab – große Teile der<br />

Ukraine standen unter Verwaltung der<br />

Habsburger. Hier gibt es auch gefüllte Paprika<br />

nach bulgarischer Rezeptur (ganz köstlich<br />

mit Schafskäse, Melanzani und Kräutersalat),<br />

glacierte Hühnerleber mit moldawischem<br />

Maisgrieß (eine Art Polenta mit<br />

geschmorten Zwiebeln und Ziegenkäse),<br />

dann auch das legendäre Huhn-Kiew und<br />

eine geschmorte Lammstelze mit einem<br />

kaukasischen Mandel-Rosinen-Reis. Dieses<br />

unprätentiöse Lokal ist seit langer Zeit die<br />

einzige Möglichkeit, Gerichte der alten Donaumonarchie<br />

und anderer Teile Osteuropas<br />

bis in die asiatische Steppe zu kosten.<br />

Dort, wo der dritte Bezirk auf die Innenstadt<br />

trifft, im Stadtpark, steht die alte, umgebaute<br />

Meierei, in der <strong>Wien</strong>s einziges<br />

nichternanntes Dreisterne-Restaurant Platz<br />

gefunden hat, das Steirereck. Dem Guide<br />

Michelin ist das Lokal der Familie Reitbauer<br />

seit Jahren keinen dritten Stern wert, obwohl<br />

ihn die gesamte Brigade dort längst<br />

verdient. Das neben dem Essen zweite Ass<br />

des Steirereck ist die Atmosphäre: In keinem<br />

anderen Gourmettempel (hier stimmt<br />

der sonst nur dämliche Begriff) wird man<br />

auf ein so lockeres, gewitztes und immer<br />

auch mit gering zudringlichem Schmäh<br />

agierendes Personal treffen. Wer hier noch<br />

Schwellenangst hat, dem ist nicht zu helfen.<br />

WO GERICHTE KOMPONIERT WERDEN<br />

Das Steirereck ist kein neues, kein junges<br />

Lokal; ganz im Gegenteil ist es schon Legende<br />

in <strong>Wien</strong>, war in den frühen Achtzigerjahren<br />

das erste moderne Feinschmeckerrestaurant<br />

der Stadt. Der Sohn des<br />

Gründers, Küchenchef Heinz Reitbauer jr.,<br />

liefert ohne vor sich hergetragenem Konzept<br />

die Teller mit den besten Beispielen ab,<br />

warum <strong>Wien</strong> in Sachen Kulinarik zurzeit in<br />

Europa die Nase vorne hat. Er lässt sich<br />

ausschließlich von seinem Geschmack und<br />

seiner Kompositionsfähigkeit leiten und<br />

komponiert Gerichte wie Topinambur mit<br />

Waldpilzen, Steckrübe und grünen Mandeln,<br />

Karpfen mit Kochsalat, Haferwurzel<br />

und Dill, Krim-Zwiebel mit Erdäpfel, Endivien<br />

und Bucheckern oder Attersee-Hecht<br />

mit Federkohl, Holunder und Zitrone. Diese<br />

Küche lebt seit jeher im erweiterten Regionalen,<br />

wie die österreichische Spitzenküche<br />

das immer schon tut – auch wenn mit<br />

»erweitert regional« mitunter ganz Mitteleuropa<br />

gemeint ist, eine Vielvölkerschaft,<br />

die vom Haus Habsburg ja lange regiert<br />

wurde. Man schielt in <strong>Wien</strong> erfreulicherweise<br />

auch heute nur wenig nach Frankreich,<br />

was man in Deutschland immer noch<br />

tut, wo die Gäste, der Sternegastronomie<br />

10<br />

falstaff


Illustration: Shutterstock<br />

nach wie vor nicht hörig, Luxusprodukte<br />

wie Hummer, Steinbutt, Gänseleber und<br />

Trüffel einfordern. Anders gesagt: Das Steirereck<br />

von Birgit und Heinz Reitbauer war<br />

schon vor zehn Jahren dem Noma in Kopenhagen<br />

um Lichtjahre voraus. Aber eben<br />

frei von Ideologie, die manche Gourmets<br />

seit der Herrschaft gastronomischer Moden<br />

zur Einkehr brauchen.<br />

EXIL DER BOBOS UND HIPSTERS<br />

DAS »ECKEL«<br />

ERKLÄRT RASCH,<br />

WARUM MAN<br />

AUS WIEN NIE<br />

NACH FRANKREICH<br />

SCHIELEN<br />

MUSSTE.<br />

Konstantin Fillipou kam nicht aus dem<br />

Nichts, dennoch war er plötzlich da, und<br />

sein nüchternes Restaurant, das seinen Namen<br />

trägt, ist seit fünf Jahren das Exil der<br />

Bobo- und Hipsterfeinschmecker, die es gerade<br />

im wohllebigen <strong>Wien</strong> zuhauf gibt. Viel<br />

interessanter jedoch als Fillipous Sternelokal<br />

ist seine benachbarte Weinbar »O boufés«,<br />

die im weinverliebten <strong>Wien</strong> einen radikalen<br />

Schnitt in Sachen Weinlokale darstellt.<br />

Das »O boufés« ist eine ausgewiesene<br />

Orange Wine-Weinbar, offeriert also sehr<br />

spezielle Weine, die nicht jedermanns Sache<br />

sind, aber jedermanns Interesse wecken<br />

sollten. Was aber das »O boufés« zum <strong>Wien</strong>er<br />

Ding macht – und so wieder zum Vorreiter<br />

–, ist die extreme Gelassenheit, wie<br />

Vin Naturel und Orange-Weine an den<br />

Gast gebracht werden. Hier wird nicht belehrt<br />

und auf ein besseres Menschenbild gesetzt,<br />

auch bleiben die untrinkbaren Vertreter<br />

dieser Herstellungsmethode ausgespart,<br />

nein: Man lernt mit Schmäh und Witz die<br />

Welt dieser inzwischen auch nicht mehr<br />

neuen Weine kennen, die einem im Kopenhagen<br />

oder sogar in Paris derart als ethisches<br />

Muss reingedrückt werden, dass man<br />

davonlaufen könnte.<br />

Ganz nebenbei isst man hier auch unkompliziert<br />

hervorragend und <strong>für</strong> wenig<br />

Geld meist auf Sterneküchen-Niveau. Etwa<br />

die Kombination Sardine, Gurke, Schalotte<br />

und Remoulade. Oder Mangalizaschwein,<br />

Spinat, Ofenmelanzani und knuspriger<br />

Reis. Als Tagesspezialität gibt es ab und an<br />

ein griechisches Gericht, denn nebenbei modernisiert<br />

Fillipou auch die Küche Hellas'.<br />

Selten isst man in Europa besser griechisch<br />

als in dieser Weinbar in <strong>Wien</strong>.<br />

Mario Bernatovic ist ein junger, kroatischstämmiger<br />

Koch, der in den letzten<br />

Jahren in <strong>Wien</strong> in vielen innovativen Restaurants<br />

aufkochte, um danach unstet weiterzuziehen.<br />

Jetzt hat man dem umtriebigen<br />

Talent ein Lokal gebaut, das »Kussmaul« in<br />

der <strong>Wien</strong>er Bäckerstraße. Auch Bernatovic<br />

setzt einfach nur auf seinen Geschmack und<br />

sein Vermögen, die Komponenten zur harmonischen,<br />

aber dennoch herausfordernden<br />

und individuellen Einheit zusammenzurühren.<br />

Aber in diesem Lokal hat er zur kroatischen<br />

Küche zurückgefunden. Und zu den<br />

Fischen der Adria. Zum Beispiel zu frisch<br />

gefangenen und zeitnah nach Norden gebrachten<br />

Brassen, die Bernatovic im Salzmantel<br />

verpackt und im Ofen gart, damit<br />

der Fisch noch das Meer in sich trägt, aus<br />

dem er Stunden zuvor gezogen wurde. Die<br />

Arme eines ebenso frischen Oktopus grillt<br />

er butterweich und fügt ein grandioses Erbsenpüree<br />

hinzu, dem erst delikat geschmorte<br />

Kirschtomaten das Geschmackliche Rind<br />

geben – aus zwei eher groben Komponenten<br />

entsteht so etwas im Gaumen nachhaltig<br />

Feines mit Suchtfaktor. Auf der Weinkarte<br />

findet der Gast dann auch ein paar<br />

eher unbekannte kroatische Weine, die beweisen,<br />

wie sich die Önologie dieses ehemaligen<br />

Kronlandes radikal zum Besseren<br />

wandelte.<br />

Man könnte jetzt noch lange viele weitere<br />

neue und in ihrer Art einzigartige <strong>Wien</strong>er<br />

Lokale aufzählen, wenngleich hier wie dort<br />

die Einheimischen zunehmend von Touristen<br />

ersetzt werden. Man könnte etwa das Restaurant<br />

»The Bank« im prächtig gelegenen<br />

Park Hyatt erwähnen. Oder das böhmischadriatische<br />

Lokal von Danijel Duspara. Aber<br />

zum Schluss sei hier zum Besuch eines ganz<br />

besonderen, alten, traditionellen Restaurants<br />

geraten, des »Eckel« in Sievering. Wer hier<br />

Samstagmittag einkehrt, trifft auf die <strong>Wien</strong>er<br />

Bourgeoisie, die ein bisschen vom alten Österreich<br />

transportiert, das faszinierend und<br />

abstoßend zugleich sein kann. Die raffinierte<br />

bürgerliche Küche kann zum Glück des weiteren<br />

Tages beitragen. Und die Weinkarte ist<br />

Legende. Das »Eckel« erklärt in wenigen<br />

Momenten, warum man in <strong>Wien</strong> nie nach<br />

Frankreich schielen musste, wenn es um kulturell<br />

hochwertige Gastronomie ging. Und<br />

irgendwas Paniertes wird man hier auch finden.<br />

Aber nur unter ferner liefen.<br />

<<br />

falstaff<br />

11


wien spezial / ZAHLEN UND FAKTEN<br />

GENUSS<br />

FÜR<br />

&<br />

LEIB<br />

SEELE<br />

Bodenständig, gemütlich und gutbürgerlich – die <strong>Wien</strong>er Wirtshäuser<br />

sind längst zu einem Stück Kultur geworden.<br />

Das Herz bildet die traditionelle Küche mit ihren Schnitzeln,<br />

Tafelspitz und Co. Hier ein paar interessante<br />

Facts & Figures.<br />

TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />

Illustration: Sabrina Meyer; Fotos: Shutterstock<br />

12<br />

falstaff


488<br />

26,9<br />

Gasthäuser<br />

LITER<br />

WEIN TRINKT<br />

DER ÖSTERREICHER<br />

PRO JAHR<br />

»So lange<br />

der Österreicher<br />

Bier und<br />

Würstel hat,<br />

revoltiert er<br />

nicht.«<br />

LUDWIG VAN BEETHOVEN Komponist und Wahl-<strong>Wien</strong>er<br />

GIBT ES IN WIEN<br />

30,6<br />

SCHNITZEL<br />

ISST DER<br />

ÖSTERREICHER<br />

IM JAHR<br />

DAS MACHT<br />

42MIO kg<br />

FLEISCH<br />

falstaff 13


wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />

<strong>Wien</strong> ohne Beisln ist wie<br />

ein Gulasch ohne Saft.<br />

Ob urig und betont<br />

traditionell oder leicht<br />

modernisiert: Eine typische<br />

<strong>Wien</strong>er Gastwirtschaft hat<br />

immer eine ganz spezielle<br />

Atmosphäre. Und nicht<br />

selten eine hervorragende<br />

Küche. Wir zeigen Ihnen<br />

einige der besten.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

DAS WIENER<br />

Fotos: Herbert Lehmann<br />

WIRTSHAUS-<br />

14<br />

falstaff


Christian Wanek, Wirt<br />

und Küchenchef in<br />

»Rudis Beisl«, ist bekannt<br />

<strong>für</strong> seine Klassiker aus<br />

der <strong>Wien</strong>er Küche, etwa<br />

ein echtes Gulasch.<br />

WUNDER<br />

><br />

falstaff 15


wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />

HERKNER<br />

Martin und Christiane Pichlmaier sind<br />

Pächter des legendären Herkner in der<br />

<strong>Wien</strong>er Vorstadt und das Paradebeispiel<br />

eines modernisierten Gasthauses mit<br />

großer Vergangenheit. Auch die Gerichte<br />

kommen modern interpretiert zu Tisch.<br />

Italiener haben ihre Trattoria, die<br />

Deutschen ihre Kneipe und die<br />

Franzosen ihr Bistro. Und die <strong>Wien</strong>er<br />

haben ihr Beisl. Damit sind wir<br />

schon bei der ersten Besonderheit<br />

dieser gastronomi schen Gattung. Sie steht<br />

in engem Zusammenhang mit einer Stadt –<br />

und nicht mit einem Land. Kurzum: Das<br />

Beisl gehört zu <strong>Wien</strong> wie das Kolosseum<br />

zu Rom.<br />

Doch was ist nun ein typisches <strong>Wien</strong>er<br />

Beisl? Was verbirgt sich hinter diesem<br />

Begriff, der bei vielen klischeehafte Assoziationen<br />

wie dunkle Wirtsstuben, deftige<br />

Hausmannskost und Kellner mit sprödem<br />

Charme hervorruft? Schwierig ist eine eindeutige<br />

Definition auch deshalb, weil sich<br />

diese gastronomische Gattung im Laufe<br />

der Zeit stark gewandelt hat. Waren es früher<br />

zumeist Lokale von simpler Art, so sind<br />

inzwischen sogenannte »Nobelbeisln« hinzugekommen.<br />

Und zwar sind das Wirtshäuser,<br />

die auch eine verwöhnte Klientel<br />

an Feinschmeckern versorgen.<br />

Beginnen wir deshalb mit jenen Beisln,<br />

in denen das Essen die Hauptrolle spielt.<br />

In dieser Kategorie ist der »Grünauer« wohl<br />

eine Art Pionier. Brigitta und Martha Grünauer<br />

haben es schon vor Jahrzehnten verstanden,<br />

die <strong>Wien</strong>er Wirtshausküche so zu<br />

ver-feinern, dass es allen auffiel und auch<br />

jedem schmeckte. So wurde der Grünauer<br />

zu einem der ersten Edelbeisln der Stadt.<br />

Ein Glücksfall.<br />

Fotos: Arnold_Poeschl, Herbert Lehmann, <strong>Wien</strong>; www.herbertlehmann.com, Hebenstreit, beigestellt<br />

16<br />

falstaff


Heute wird das Lokal von der jungen<br />

Generation geführt, die hohe Qualität der<br />

Küche aber ist geblieben.<br />

Einen ähnlichen Kultstatus besitzt auch<br />

»Rudis Beisl« in der Wiedner Hauptstraße.<br />

Der Name stammt vom eigentlichen Gründer<br />

Rudi Stark, der das Gasthaus vor vielen<br />

Jahren an Christian Wanek verkauft hat.<br />

Und der versteht es, am Herd mit Gerichten<br />

zu überzeugen, die es nirgendwo besser gibt<br />

als in »Rudis Beisl«. Alle anderen Gründe <strong>für</strong><br />

den großen Erfolg dieser Beisl-Ikone liegen<br />

vermutlich irgendwo im Atmosphärischen.<br />

Das trifft auch auf die »3 Hacken« zu –<br />

ein Bilderbuchbeisl in der Singerstraße im<br />

ersten Bezirk. Schon allein die Fassade ist<br />

ein Paradebeispiel <strong>für</strong> alte <strong>Wien</strong>er Wirtshauskultur,<br />

die »3 Hacken« zählen zu den<br />

ältesten Gaststätten Österreichs. Im Laufe<br />

der Geschichte wurde dieses Juwel so behutsam<br />

renoviert, dass selbst kompromisslose<br />

Beisl-Puristen damit eine Freude haben.<br />

Und auch die Küche ist absolut empfehlenswert,<br />

egal ob Kalbswiener, gebackenes Bries<br />

oder Linsen mit Knödel. Zusätzliches Plus:<br />

Hier werden auch exzellente Weine serviert,<br />

was in den einfachen <strong>Wien</strong>er Beisln nicht<br />

immer der Fall ist.<br />

Viele Feinschmecker und echte Beislgeher<br />

haben ihn noch in bester Erinnerung: den<br />

Herkner in <strong>Wien</strong> Hernals. Geprägt wurde<br />

dieses wunderschöne Beisljuwel durch den<br />

Wirt und Koch Heinz Herkner, der schon<br />

zu Lebzeiten zur Legende wurde. Er servierte<br />

in den 1980er-Jahren seinen Gästen<br />

eine <strong>Wien</strong>er Küche in einer Qualität, wie<br />

sie in der ganze Stadt höchst selten war.<br />

Nach seinem Tod wurde das charmante<br />

Edelbeisl zwar einige Zeit weitergeführt, an<br />

die Glanzzeiten von früher kam es allerdings<br />

nicht mehr heran. Vor einigen Jahren<br />

wechselten dann die Besitzer, die das Lokal<br />

von Grund auf umbauen ließen. Pächter<br />

sind seither Martin Pichlmaier und seine<br />

Ehefrau Christiane, beide erfahrene Gastronomieprofis.<br />

Und sie haben tatsächlich das<br />

geschichtsträchtige Haus wieder dorthin<br />

gebracht, wo es hingehört: in die Liga der<br />

besten Gasthäuser dieser Stadt. Mit einer<br />

herausragend guten Küche und einem<br />

entzückenden Innenhof, der sich gleich über<br />

zwei Etagen erstreckt.<br />

Wer ganz spezielle Innereiengerichte mag,<br />

der sollte ins »Gasthaus Wolf« pilgern,<br />

dort sorgt Jürgen Wolf <strong>für</strong> außergewöhnliche<br />

Wirtshauskost. Wolf ist ein großer Anhänger<br />

von Rezepturen aus der klassischen<br />

k. u. k. Küche. Sein Kalbsrahmbeuschel<br />

><br />

GASTHAUS WOLF<br />

Hervorragendes Beisl mit vielen Gerichten<br />

aus der Innereienküche. Bild oben: Wirt<br />

und Küchenchef Jürgen Wolf.<br />

GRÜNAUER<br />

Die Beisl-Legende unter den <strong>Wien</strong>er<br />

Edelgasthäusern mit außergewöhnlicher Küche.<br />

falstaff 17


wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />

><br />

ist sensationell, seine Kuttelgerichte sind<br />

besonders deliziös und ab und an lässt er<br />

den Unerschrockenen unter seinen Gästen<br />

auch verwegene Kompositionen wie gefüllte<br />

Schweinsohren oder Hahnenkämme<br />

servieren.<br />

Selten gewordene Wirtshaus-Gerichte aus<br />

vergangenen Zeiten werden auch im »Haas<br />

Beisl« im fünften Bezirk serviert. Dort gehen<br />

die Inhaber sogar noch weiter und bieten den<br />

Gästen zum kulinarischen Faschingsausklang<br />

ein sogenanntes »Sautanz-Essen« mit dazu<br />

passenden Weinen (bis Mitte Februar). Dabei<br />

kommen Gerichte wie Hirn mit Nier’n, Abstechsuppe,<br />

hausgemachte Blunz’n, Bratwürste<br />

in verschiedenen Variationen, Kaiserfleisch<br />

und Hausg’selchtes auf die Karte.<br />

Vielleicht nicht ganz so kompromisslos<br />

geht es im Gasthaus »Zur goldenen Kugel«<br />

zu, ein gutbürgerliches Gasthaus nahe dem<br />

AKH. Wohl auch deshalb zählen hier viele<br />

Ärzte zu den Stammgästen, die sich mit auffallend<br />

großem Vergnügen an Gerichten wie<br />

Hirn mit Ei oder einem gebackenen Kalbsbries<br />

delektieren. Schön, wenn man dabei be-<br />

GASTHAUS STERN<br />

Seit 2008 serviert Christian<br />

Werner in Simmering regionale<br />

Klassiker auf Top-Niveau.<br />

denkt, dass sich Mediziner berufsbedingt mit<br />

den Details menschlicher Organismen beschäftigen.<br />

Weniger traditionell und auch nicht ganz so<br />

innereienfixiert ist die Küche hingegen im<br />

»Schreiners« im siebenten Bezirk. Ein besonders<br />

empfehlenswertes Gasthaus ist es dennoch.<br />

Angela und Thomas Schreiner haben<br />

hier ein wahres Refugium geschaffen. Vorne<br />

die Gaststube mit schöner Holzvertäfelung,<br />

hinten ein verwunschener Garten, den man<br />

von außen nicht vermuten würde. Hier kann<br />

man sogar wohnen, die Schreiners haben besonders<br />

hübsche Zimmer mit Blick auf den<br />

Garten errichten lassen. Dazu eine Küche, die<br />

zwar in der klassischen österreichischen<br />

Wirtshausküche ihre Wurzeln hat, im Laufe<br />

der Zeit aber durch mediterrane Einflüsse<br />

stark erweitert wurde.<br />

Ein wahres Kleinod der <strong>Wien</strong>er Gastronomie<br />

mit alter Beisl-Schank und dicker Patina<br />

ist das im besten Sinne gutbürgerliche<br />

Gasthaus »Ludwig van« in <strong>Wien</strong> Mariahilf.<br />

Das denkmalgeschützte Haus in der Laimgrubengasse<br />

ist einer der wenigen erhalten<br />

><br />

ZU DEN 3 HACKEN<br />

Ein Traditions-Beisl wie im Bilderbuch. Mit<br />

typischer Kost und schönem Schanigarten.<br />

Fotos: <strong>Wien</strong>tourismus/Peter Rigaud, natscha unkart 2012, beigestellt<br />

18<br />

falstaff


STEIRERSTÖCKL<br />

Herrliche Gasthaus-Küche mit einem<br />

speziell steirischen Touch.<br />

SCHREINERS<br />

Gemütliches Edelbeisl von Angela und Thomas<br />

Schreiner mit prachtvollem Innenhof.


wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />

HUTH<br />

Das »Stammhaus« von Gabriele<br />

und Robert Huth mit innovativer<br />

Getränkekarte.<br />

OFENLOCH<br />

Traditionsgasthaus,<br />

das bei Einheimischen<br />

und Touristen gleichauf<br />

beliebt ist.<br />

><br />

gebliebenen Orte, in dem gesichert ist,<br />

dass Ludwig van Beethoven eine Hofwohnung<br />

bewohnte. Inzwischen wird dort in<br />

einem unvergleichlichen Ambiente eine<br />

hochinteressante, weil wienerisch moderne<br />

Küche serviert. Wirt Oliver Jauk hat da<strong>für</strong><br />

Walter Leidenfrost gewinnen können, einen<br />

hochbegabten Koch, der von Jahr zu Jahr<br />

besser kocht und deshalb auch von der<br />

Gourmetkritik immer wieder mit Auszeichnungen<br />

überhäuft wird.<br />

Auch der »Pfarrwirt« in Döbling zählt zu<br />

jenen Orten, die mit Beethoven zu tun haben.<br />

Der Komponist wohnte nebenan und<br />

war öfters im »Pfarrwirt« und im dazugehörigen<br />

Heurigen »Mayer am Pfarrplatz«<br />

zu Gast. Ob er dort auch komponiert<br />

hat, ist nicht überliefert.<br />

Fest steht hingegen,<br />

dass aus dem<br />

»Pfarrwirt« heute<br />

eines der schönsten<br />

Gasthäuser <strong>Wien</strong>s<br />

geworden ist, architektonisch<br />

ist<br />

dem Inhaber Hans<br />

Schmid damit ein<br />

großer Wurf ge- ><br />

Fotos: Jan Lackner, beigestellt<br />

20


SCHLUMBERGER KELLERWELTEN<br />

Führungen durch Österreichs älteste Sektkellerei.<br />

Die Schlumberger Kellerwelten bestehen<br />

seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

und gehören zu <strong>Wien</strong><br />

wie der Eiffelturm zu Paris oder der Big<br />

Ben zu London. Als beliebtes Ausflugsund<br />

Besucherziel bietet die Sektkellerei<br />

ein umfangreiches Programm. Geführte<br />

Besucher-Touren, Wissenswertes zu<br />

Herkunft und Herstellung von Sekt und<br />

Champagner, die richtige Lagerung und<br />

den Facettenreichtum von Sekt aus Österreich.<br />

Sie begleiten die Traube auf einer<br />

Sinnes-Reise vom Rebstock bis ins<br />

Glas. Am Ende der Führung haben Sie<br />

die Möglichkeit, die edlen Tropfen aus<br />

dem Hause Schlumberger zu verkosten<br />

sowie zu Ab-Hof-Preisen im eigenen<br />

Schlumberger Shop einzukaufen.<br />

Die Schlumberger Kellerwelten in <strong>Wien</strong>: eine faszinierende<br />

Mischung aus Geschichte, Tradition und Zukunft.<br />

Sie können zwischen der Besucher-Tour<br />

mit einem Verkostglas (7 11,– p.P.)<br />

oder der Tour mit 5 Verkostgläsern (7<br />

20,– p.P.) wählen. Während der Öffnungszeiten<br />

findet täglich um 16 Uhr<br />

eine Führung statt. Davor und danach<br />

bietet ein mehrsprachiger Audioguide<br />

die Möglichkeit, die Kellerwelten selbständig<br />

zu erkunden. Private Gruppenführungen<br />

sind nach individueller<br />

Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />

möglich.<br />

KONTAKT:<br />

SCHLUMBERGER KELLERWELTEN<br />

Mi 11–21.30, Do–Sa 11–18 Uhr<br />

an Sonn- und Feiertagen geschlossen<br />

Heiligenstädter Straße 39, 1190 <strong>Wien</strong><br />

www.schlumberger.at<br />

kellerwelten@schlumberger.at<br />

T +43/1/368 22 58-631<br />

Gutschein<br />

... <strong>für</strong> ein Glas<br />

Schlumberger<br />

Chardonnay Brut<br />

»RESERVE«<br />

im Rahmen<br />

Ihrer Führung.<br />

Gültig bis 31.03.2019,<br />

solange der Vorrat reicht.<br />


lungen. Besonders empfehlenswert sind<br />

zept ist stets gleich geblieben: Rindfleischgerichte<br />

auch die hauseigenen Weine, die zu den besten<br />

<strong>Wien</strong>s zählen.<br />

Wenn es um das Wirtshauswunder <strong>Wien</strong>s<br />

geht, dann darf ein Name nicht fehlen:<br />

Plachutta – mit heute sechs Betrieben und<br />

einem Bekanntheitsgrad wie das Burgtheater.<br />

Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte.<br />

Begonnen hat alles mit dem »Hietzinger<br />

Bräu« 1987, später kam »Plachutta Wollzeile«,<br />

zuletzt eine Gasthaus-Zweigstelle<br />

ganz in der Nähe der Oper.<br />

Man mag es nicht glauben, aber ausgerechnet<br />

in einer Stadt, in der das Gericht<br />

Tafelspitz schon seit jeher an jeder Ecke<br />

serviert wird und das ungefähr so bedeutend<br />

ist wie der Nationalfeiertag, ausgerechnet<br />

in so einer Stadt kommt irgendwann<br />

ein Koch namens Ewald Plachutta<br />

daher und kocht alle anderen mit Tafelspitz<br />

und österreichische Klassiker in<br />

konstant hoher Qualität. <strong>Wien</strong>er Systemgastronomie,<br />

wie sie besser nicht geht.<br />

Wer übrigens denkt, die besten Gasthäuser<br />

<strong>Wien</strong>s befinden sich im Zentrum oder<br />

nahe dem Zentrum, der irrt. Nicht nur einige<br />

Plachutta-Filialen findet man außerhalb<br />

des Gürtels, es gibt auch noch jede Menge<br />

andere. Darunter Gasthausinstitutionen wie<br />

den »Eckel« in Sievering mit einem der<br />

schönsten Gastgärten <strong>Wien</strong>s, das »Steirerstöckl«<br />

in Währing oder der »Renner« in<br />

Nussdorf mit seinen übergroßen Gerichten.<br />

Ob Gulasch oder Beuschl, hier wird jede<br />

Speise in XXL-Größe serviert.<br />

Besonders erwähnenswert: Der »Stasta«<br />

in <strong>Wien</strong> Liesing, also ganz weit draußen.<br />

Dort wird schon seit 1929 die Stellung gehalten,<br />

ein Bilderbuchwirtshaus, das sich<br />

und Co. an die Wand. Ein Schulter-<br />

nie von irgendwelchen Moden beeinflussen<br />

PLACHUTTA<br />

Scherz der Geschichte.<br />

hat lassen. Mit anderen Worten: eine gastronomische<br />

Institution ohne Ablaufdatum.<br />

Seit 1987 eine Institution in Sachen österreichischer<br />

Ein Imperium hat aber erst sein Sohn<br />

Küche: der »Plachutta«. Für den Erfolg<br />

Mario Plachutta daraus gemacht. Das Kon­<br />

zeichnet Mario Plachutta verantwortlich. Typisch <strong>für</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

<<br />

wien spezial / WIRTSHÄUSER<br />

Fotos: Jan Lackner, beigestellt<br />

22<br />

falstaff


wien spezial / REZEPT<br />

Der gekochte Tafelspitz gilt neben<br />

dem <strong>Wien</strong>er Schnitzel als die <strong>Wien</strong>er<br />

<strong>Spezial</strong>ität schlechthin.<br />

Fotos: beigestellt<br />

24<br />

falstaff


REZEPT VON EWALD UND MARIO PLACHUTTA, RESTAURANT »PLACHUTTA«<br />

ZUTATEN FÜR 6 PERSONEN<br />

ZUTATEN<br />

1 Zwiebel, mit Schale, halbiert<br />

ca. 2 kg Tafelspitz<br />

10–15 Pfefferkörner, schwarz<br />

250 g Wurzelwerk, geschält (Karotte, Gelbe Rübe,<br />

Sellerie und Petersilwurzel zu gleichen Teilen)<br />

1/2 Lauchstange, halbiert, gewaschen<br />

Brühe, gekörnt, bei Bedarf Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zwiebel samt Schale in einer mit Alufolie ausgelegten<br />

Pfanne ohne Fett an den Schnittflächen<br />

sehr dunkel bräunen. Fleisch kurz lauwarm<br />

waschen, abtropfen lassen..<br />

– 3,5 Liter Wasser aufkochen, Fleisch einlegen,<br />

schwach wallend kochen. Aufsteigenden Schaum<br />

ständig abschöpfen, Pfefferkörner und Zwiebel<br />

beigeben, schwach salzen.<br />

– Ca. 25 Minuten vor dem voraussichtlichen<br />

Garende Wurzelwerk, Lauch und – falls<br />

gewünscht – gekörnte Brühe beifügen.<br />

Gekochtes Fleisch aus der Suppe heben,<br />

in fingerdicke Scheiben schneiden.<br />

– Anrichten und mit Salz und Schnittlauch bestreuen.<br />

Suppe abseihen, mit Salz abschmecken.<br />

Wurzelwerk in Scheiben, Lauch in Stücke schneiden<br />

und gemeinsam mit dem geschnittenen<br />

Fleisch in der Suppe servieren, mit Schnittlauch<br />

bestreuen.<br />

– Bei Tisch entnehmen Sie zunächst die Suppe<br />

samt Wurzelwerk und Lauch und fügen die<br />

Suppeneinlage bei. Als zweiten Gang servieren<br />

Sie den Tafelspitz.<br />

BEILAGEN-EMPFEHLUNG<br />

Schnittlauchsauce, Apfel- oder Semmelkren,<br />

Kochsalat mit Erbsen, Kohl nach <strong>Wien</strong>er Art oder<br />

Dillkürbis.<br />

TIPPS<br />

– Geben Sie 5 Minuten vor Koch-Ende 4 blanchierte<br />

Markscheibenknochen in die Suppe und<br />

servieren Sie diese anschließend mit geröstetem<br />

(gebähtem) Schwarzbrot, Meersalz und frisch<br />

gemahlenem schwarzen Pfeffer.<br />

– Servieren Sie Suppe, Gemüse und den geschnittenen<br />

Tafelspitz im Topf. So bleibt das Fleisch<br />

saftig und heiß.<br />

– Auf die gleiche Art lassen sich Hüferscherzel,<br />

Hüferschwanzel, Mageres Meisel, Kruspelspitz,<br />

Weißes Scherzel, Schulterscherzel, Kavalierspitz,<br />

Tafelstück oder Beinfleisch sowie andere zum<br />

Kochen geeignete Teile des Rindes zubereiten.<br />

falstaff 25


wien spezial / ADRESSEN WIRTSHÄUSER<br />

GUIDE<br />

WIRTSHÄUSER<br />

1010 WIEN<br />

ZU DEN 3 HACKEN<br />

Das Gasthaus »Zu den 3 Hacken« ist nicht<br />

nur unter Touristen beliebt – ein Altwiener<br />

Wirtshaus, wie es nicht mehr viele gibt.<br />

Ob Zwiebelrostbraten oder <strong>Wien</strong>er Schnitzel,<br />

die Küche schafft es mit Routine.<br />

Singerstraße 28, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5125895<br />

www.zuden3hacken.at<br />

WEIBEL'S WIRTSHAUS<br />

Konstante Qualität im Wirtshaus von Hans Weibel.<br />

Die Mischung aus rustikalem Charme, <strong>Wien</strong>er<br />

Wirtshausküche und überdurchschnittlicher<br />

Weinauswahl ist beliebt wie eh und je.<br />

Kumpfgasse 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5123986<br />

www.weibel.at<br />

DIE FEINKOSTEREI SCHWARZ-HIRSCH<br />

Die Feinkosterei ist das erste österreichische<br />

Tapas-Restaurant. Es werden ausschließlich<br />

regionale Produkte verarbeitet.<br />

Judenplatz 7, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3961421<br />

www.feinkosterei.wien<br />

HUTH GASTWIRTSCHAFT<br />

Das Stammhaus der Gastro-Familie Huth.<br />

Hier setzt man auf klassische <strong>Wien</strong>er Küche.<br />

Innovativ ist die Getränkekarte mit einigen<br />

österreichischen Craft-Bieren und sogar<br />

Orange- und Amphoren-Weinen.<br />

Schellinggasse 5, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5135644<br />

www.huth-gastwirtschaft.at<br />

OSWALD & KALB<br />

Das »Oswald & Kalb« ist das, was man<br />

gemeinhin als Lokallegende bezeichnet.<br />

Aus dem einstigen Künstlerlokal ist längst<br />

ein ganz normales <strong>Wien</strong>er Gasthaus mit<br />

klassischer Wirtshausküche geworden.<br />

Bäckerstraße 14, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5121371<br />

www.oswaldundkalb.at<br />

OFENLOCH<br />

Traditionsgasthaus mit einem überaus<br />

üppigen Beisl-Ambiente. Touristen lieben<br />

dieses Lokal, denn hier herrscht eine<br />

Atmosphäre wie auf einer Operettenbühne.<br />

<strong>Wien</strong>er Küche, verfeinerte Klassiker.<br />

Kurrentgasse 8, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5338844<br />

www.restaurant-ofenloch.at<br />

PLACHUTTA<br />

An manchen Tagen im Jahr werden in dieser<br />

Hochburg der Rindfleischküche über 1000 Gäste<br />

beglückt – und die Qualität bleibt immer<br />

konstant hoch. Der beste Tafelspitz der Welt.<br />

Wollzeile 38, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5121577<br />

www.plachutta.at<br />

1020 WIEN<br />

AUTOMAT WELT<br />

Eine kulinarische Perle am Volkertplatz: kleine,<br />

feine Beislkarte mit einigen der besten Würsten<br />

der Stadt und einem großartigen Butterschmalz-<br />

Schnitzel. Auch die Weinkarte ist weit über<br />

Beislniveau.<br />

Rueppgasse 19, 1020 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9256840<br />

www.automat-welt.at<br />

1030 WIEN<br />

GMOAKELLER<br />

Ein Bilderbuchbeisl und <strong>für</strong> viele eine<br />

gastronomische Institution. Nette Atmosphäre,<br />

durch die Nähe zu Konzerthaus und Akademietheater<br />

ist der Andrang jedoch manchmal enorm.<br />

Am Heumarkt 25, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7125310<br />

www.gmoakeller.at<br />

GASTHAUS SEIDL<br />

Ein echtes Beisl <strong>für</strong> Weinfreaks: Regelmäßig<br />

werden hier Winzer zur Präsentation ihrer<br />

Weine ein-geladen. Zweimal im Monat wird<br />

ein fünfgängiges Weinmenü angeboten.<br />

Gehobene Wirtshausküche.<br />

Ungargasse 63, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7131781<br />

www.gasthaus-seidl.at<br />

ZU DEN 3 HACKEN<br />

GASTHAUS WILD<br />

Ehemaliges Weinhaus mit angenehmer Atmosphäre<br />

und längst ein Beisl-Klassiker im dritten Bezirk.<br />

Sehr schöne alte Schank, günstige Mittagsmenüs,<br />

selbst gebackenes Brot und hausgemachte Nudeln.<br />

Radetzkyplatz 1, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9209477<br />

www.gasthaus-wild.at<br />

WINKLERS ZUM POSTHORN<br />

Wo einst Helmut Qualtinger Stammgast war,<br />

zelebriert heute Walter Winkler eine solide<br />

Wirtshauskultur. <strong>Wien</strong>er Küche mit vielen<br />

Klassikern wie gebackenen Champignons,<br />

<strong>Wien</strong>er Schnitzel oder Zwiebelrostbraten.<br />

Posthorngasse 6, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 4312123<br />

www.winklers-zumposthorn.at<br />

STADTWIRT<br />

Eine Art Brasserie der <strong>Wien</strong>er Küche. Für viele<br />

ein idealer Ort, um gute <strong>Wien</strong>er Hausmannskost<br />

zu genießen, darunter auch originelle Gerichte,<br />

die sonst nicht so leicht zu bekommen sind.<br />

Untere Viaduktgasse 45, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7133828<br />

www.stadtwirt.at<br />

GUSTL KOCHT<br />

Gustl kocht ausschließlich aus biologischen<br />

Zutaten und oftmals osteuropäisch inspiriert<br />

(Teigtaschen!). Der Schweinsbraten kommt<br />

aus dem Holzkohlenofen. Am Wochenende und<br />

an Feiertagen gibt’s Brunch.<br />

Fotos: beigestellt<br />

26<br />

falstaff


Erdbergstraße 21, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7120151<br />

www.gustl-kocht.at<br />

1040 WIEN<br />

GASTHAUS WOLF<br />

Ein Paradebeisl, wie es nur wenige gibt.<br />

Und das liegt vor allem an Jürgen Wolf, der<br />

hier mit Leidenschaft unter anderem alle<br />

Arten von Innereien verarbeitet. Etwa<br />

Pfefferoni-Kutteln mit Polenta.<br />

Rienößlgasse 17/ Große Neugasse 20, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5811544<br />

www.gasthauswolf.at<br />

UBL<br />

Wirtshaus mit besonders puristischer Beisl-<br />

Einrichtung, sozusagen ein Ur-Beisl schlechthin.<br />

Typische <strong>Wien</strong>er Küche vom Schnitzel, Backhuhn<br />

bis zum Beuschel. Starke Fan-Gemeinde.<br />

Pressgasse 26, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5876437<br />

1050 WIEN<br />

HAAS BEISL<br />

Eine konstant empfehlenswerte Adresse <strong>für</strong><br />

Freunde einer typischen <strong>Wien</strong>er Küche vergangener<br />

Zeiten, darunter auch viele Innereiengerichte.<br />

Ein echtes Beisl eben. Viele österreichische Weine.<br />

Margaretenstraße 74, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5862552<br />

www.haasbeisl.at<br />

RUDIS BEISL<br />

Eines der besten Beisln der Stadt. Zählt zu den<br />

<strong>Wien</strong>er Kultlokalen, in dem viele Stammgäste<br />

aus Politik und Kunst einkehren. Christian Wanek<br />

ist als Koch und Wirt legendär.<br />

Wiedner Hauptstraße 88, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5445102<br />

www.rudisbeisl.at<br />

SILBERWIRT<br />

Beliebtes Edelbeisl in <strong>Wien</strong>-Margareten. Schöner<br />

Gastgarten, lockere Atmosphäre und bodenständige<br />

Küche – das ist es, was die Stammgäste<br />

hier seit Jahren schätzen. Eigenes Hausbier.<br />

Schlossgasse 21, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5444907<br />

www.silberwirt.at<br />

WORACZICZKY<br />

Schönes <strong>Wien</strong>er Eckwirtshaus mit Schanigarten.<br />

Die gelungene Wirtshausküche ist ebenso<br />

angenehm wie die Betreuung in Sachen Wein<br />

durch die Wirtin oder den freundlichen Service.<br />

Spengergasse 52, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 699 11229530<br />

www.woracziczky.at<br />

RESTAURANT STÖGER<br />

Traditionelles Gasthaus mit einer sehr ambitionierten,<br />

guten <strong>Wien</strong>er Küche. Hier wird geradlinig<br />

gekocht und auf saisonale Produkte Wert gelegt.<br />

Auch Wok- und leichte Fischgerichte.<br />

Ramperstorffergasse 63, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5447596<br />

www.zumstoeger.at<br />

1060 WIEN<br />

LUDWIG VAN<br />

Schönes, extravagantes Lokal in einem historischen<br />

Haus. Küchenchef Walter Leidenfrost ist<br />

ein großer Könner und kreiert wunderbare<br />

Gerichte.<br />

Laimgrubengasse 22, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5871320<br />

www.ludwigvan.wien<br />

1070 WIEN<br />

GASTHAUS GRÜNAUER<br />

Eine zum Gasthaus gewordene Legende und<br />

eines der besten Beisln der Stadt. Wirtshausküche<br />

mit viel Charme und originellen Gerichten.<br />

Patron Christian Grünauer sorgt <strong>für</strong> die<br />

entsprechenden Weine.<br />

Hermanngasse 32, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5264080<br />

www.gasthaus-gruenauer.com<br />

SCHREINERS GASTWIRTSCHAFT<br />

Ein Bilderbuchgasthaus mit einem wunderschönen<br />

Garten und Hotelzimmern mit Blick<br />

auf ebendiesen. Küche mit hochwertigen<br />

Produkten, der Wirt berät kundig in Sachen<br />

Weine und Edelbrände.<br />

Westbahnstraße 42, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 676 4754060<br />

www.schreiners.cc<br />

DURCHHAUS<br />

Kreativ eingerichtetes Lokal mit lauschig umranktem<br />

Gastgarten im Innenhof eines schönen, alten<br />

Hauses aus 1948. Klassische <strong>Wien</strong>er Küche, <strong>für</strong> ein<br />

Wirtshaus verhältnismäßig große Weinkarte.<br />

Neustiftgasse 16, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5269448<br />

www.durchhaus.at<br />

GLACIS BEISL<br />

Eine zeitgemäße Interpretation eines der ältesten<br />

Gasthäuser <strong>Wien</strong>s und eine beliebte Adresse im<br />

Areal des MuseumsQuartiers. Sehr verdienstvoll:<br />

die große und auch innovative Weinkarte.<br />

Breite Gasse 4, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5265660<br />

www.glacisbeisl.at<br />

DAS WIENER<br />

90er-Jahre-Retroküche à la »Hühnerfilet im Rohschinkenmantel«<br />

und der unvermeidbare lauwarme<br />

Schokokuchen sowie einige Wirtshausstandards.<br />

Hübsche Kaffeehausatmosphäre. Eigenes Catering.<br />

Hermanngasse 27a, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5245252<br />

www.restaurant-wiener.at<br />

WITWE BOLTE<br />

Geschichtsträchtiges Haus am Spittelberg.<br />

Klassische österreichische Küche, gepflegtes Bier<br />

vom Fass und eine gute Auswahl an österreichischen<br />

Weinen. Ein gastronomisches Unikum.<br />

Gutenberggasse 13, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5231450<br />

www.witwebolte.at<br />

1080 WIEN<br />

SCHNATTL<br />

Wilhelm Schnattls legendäres Restaurant hat<br />

inzwischen nur noch von 11.30 bis 17 Uhr offen.<br />

Die Qualität seiner Küche ist wie eh und je. Hervorragende<br />

Wirtshausküche, schöner Innenhof.<br />

Lange Gasse 40, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4053400<br />

www.schnattl.com<br />

ROSNOVSKY UND CO<br />

Stimmig restauriertes Edelbeisl – bereits 1823<br />

gab es hier ein Lokal – mit <strong>Wien</strong>er Küche, aber<br />

auch mediterran beeinflussten Gerichten.<br />

Kleiner Schanigarten, wechselnde Wochenkarte.<br />

Buchfeldgasse 10, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4032520<br />

www.rosnovskyundco.at<br />

1090 WIEN<br />

ZUR GOLDENEN KUGEL<br />

<strong>Wien</strong>er Küche, ehrlich und en vogue: Blunzengröstl<br />

neben Kohlchips, Schulterscherzl auf Krenschaum.<br />

Schnitzel und <strong>Wien</strong>er Originale hat man längst<br />

perfektioniert, aber auch fleischlos Spitze.<br />

Lazarettgasse 6, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 405836<br />

www.zurgoldenenkugel.at<br />

SERVITENWIRT<br />

Gutbürgerliches Gasthaus mit einem wunderbaren<br />

Gastgarten im schönen Servitenviertel. Die Küche<br />

liefert sowohl altbekannte Klassiker <strong>Wien</strong>er<br />

Machart als auch so manche Eigenkreation.<br />

Servitengasse 7, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3152387<br />

www.servitenwirt.at<br />

1100/1110 WIEN<br />

GASTHAUS STERN<br />

Wer Innereien mag, der ist hier richtig, denn es<br />

gibt sogar Stierhoden (weiße Nierndln). Aber auch<br />

sonst ist das Stern ein echtes Paradegasthaus –<br />

mit einer sehr sympathischen Atmosphäre.<br />

Braunhubergasse 6, 1110 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7493370<br />

www.gasthausstern.at<br />

MEIXNER’S GASTWIRTSCHAFT<br />

Gasthaus-Legende in <strong>Wien</strong>-Favoriten. Eine der besten<br />

Küchen im Bezirk. Und dann ist da noch Wirt Karl<br />

Meixner, der seinen Gästen unter anderem die<br />

falstaff 27


wien spezial / ADRESSEN WIRTSHÄUSER<br />

ECKEL<br />

und Weitra Bier.<br />

Scheibenbergstraße 11, 1180 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4703757<br />

www.herbeck.wien<br />

STEIRERSTÖCKL<br />

Die längere Anreise zahlt sich aus: Hier wird<br />

mit Produkten vom weststeirischen Stammhaus<br />

gekocht, obendrein stehen einige Top-Tropfen<br />

von steirischen Jungwinzern auf der Weinkarte.<br />

Pötzleinsdorfer Str. 127, 1180 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4404943<br />

www.steirerstoeckl.at<br />

1190 WIEN<br />

RESTAURANT ECKEL<br />

Eine gastronomische Institution in Döbling.<br />

Die Zahl der Stammgäste ist riesig, die Küche<br />

immer auf hohem Niveau, die Weinberatung<br />

kompetent und der Garten konkurrenzlos.<br />

Sieveringer Straße 46, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: 43 1 3203218<br />

www.restauranteckel.at<br />

schrägsten Naturweine der Welt schmackhaft macht.<br />

Buchengasse 64, 1100 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 6042710<br />

www.meixners-gastwirtschaft.at<br />

DER RINGSMUTH<br />

Im Ringsmuth erwartet den Gast eine Küche mit<br />

einigen <strong>Wien</strong>er Klassikern wie Rieslingbeuschel<br />

oder Kalbsbutterschnitzel. Außerdem stehen<br />

einige innovative Kreationen auf der Karte.<br />

Johannitergasse 1, 1100 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 6031835<br />

www.der-ringsmuth.at<br />

1150 WIEN<br />

HERZOG'S WIRTSHAUS<br />

Ein Bilderbuchgasthaus mit holzvertäfelten<br />

Wänden in der Vorstadt. Die Küche versteht<br />

sich auf die Zubereitung von <strong>Wien</strong>er<br />

Klassikern, auch mediterrane Gerichte<br />

gelingen bestens.<br />

Sechshauser Straße 120, 1150 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8936929<br />

www.herzogswirtshaus.at<br />

1160 WIEN<br />

GELBMANNS GASTSTUBE<br />

Klassisches <strong>Wien</strong>er Beisl in Ottakring.<br />

Die familiäre Atmosphäre wird von<br />

den vielen Stammgästen ebenso geschätzt<br />

wie die typischen <strong>Wien</strong>er Gerichte, aber<br />

auch die guten Steaks.<br />

Wilhelminenstraße 62, 1160 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 48615 99<br />

www.gelbmanns.at<br />

GASTWIRTSCHAFT WOLFSBERGER<br />

Gutbürgerliche <strong>Wien</strong>er Gastwirtschaft in<br />

Ottakring. Die Küche legt Wert auf hochwertige<br />

Grundprodukte wie etwa Süßwasserfische<br />

vom Gut Dornau. Grundsätzlich <strong>Wien</strong>er Küche,<br />

aber auch ein wenig mediterran.<br />

Lienfeldergasse 35, 1160 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4861455<br />

www.gastwirtschaftwolfsberger.at<br />

1170 WIEN<br />

PICHLMAIERS ZUM HERKNER<br />

Aus dem einstigen Kultgasthaus in der Vorstadt<br />

haben Martin Pichlmaier und seine Frau ein modernes<br />

Paradegasthaus gemacht. Grandiose <strong>Wien</strong>er<br />

Küche und ein herrlicher Garten auf zwei Etagen.<br />

Dornbacher Straße 123, 1170 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4801228<br />

www.zumherkner.at<br />

1180 WIEN<br />

GOURMET GASTHAUS FREYENSTEIN<br />

Im Innenhof des Edelgasthauses befindet<br />

sich einer der schönsten Gastgärten <strong>Wien</strong>s.<br />

In der Küche sorgt Jakob Kaineder <strong>für</strong> Konzept-<br />

Menüs mit hervorragenden Produkten.<br />

Thimiggasse 11, 1180 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 4390837<br />

www.freyenstein.at<br />

HERBECK<br />

Hübsches Vorstadtbeisl an der 40er-Endstation,<br />

klassisch gutbürgerliche Wirtshausküche mit<br />

Gebackenem, viele Zutaten von regionalen<br />

Lieferanten, beachtliche Weinkarte, Zwettler<br />

ZUM RENNER<br />

Wer opulente Rindfleischgerichte mag und<br />

über einen gesegneten Appetit verfügt, ist<br />

nirgendwo besser aufgehoben als beim Renner.<br />

Klassische <strong>Wien</strong>er Küche, große Portionen,<br />

günstige Preise.<br />

Nußdorfer Platz 4, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3785858<br />

www.zum-renner.at<br />

PFARRWIRT<br />

Eines der schönsten Gasthäuser der Stadt<br />

mit einem prachtvollen Garten. Vom<br />

Küchenstil her geht es ganz klassisch und<br />

gutbürgerlich zu. Große Weinkarte – mit vielen<br />

Weinen von Hausherr Hans Schmid.<br />

Pfarrplatz 5, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3707373<br />

www.pfarrplatz.at<br />

1200 WIEN<br />

GASTHAUS KOPP<br />

Legendäres Beisl mit klassischer Hausmannskost.<br />

Extra-Plus: Große Speisen, kleine Preise.<br />

Engerthstraße 104, 1220 <strong>Wien</strong><br />

T: 43 1 3304392<br />

www.gasthaus-kopp.at<br />

1230 WIEN<br />

STASTA<br />

Familiär geführtes Traditionsgasthaus und Rindfleischoase<br />

in Liesing. Nicht nur bei Stammgästen<br />

überaus beliebt. Gutbürgerliches Ambiente,<br />

klassische <strong>Wien</strong>er Küche plus Steaks.<br />

Lehmanngasse 11, 1230 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8659788<br />

www.stasta.at<br />

Fotos: Rudy Dellinger Photography, SOPHIE MENEGALDO<br />

28<br />

falstaff


DER BERÜHMTESTE TAFELSPITZ<br />

DER WELT<br />

Vienna´s most famous Tafelspitz<br />

www.plachutta.at<br />

1.<br />

IM HERZEN DER STADT<br />

Wollzeile 38, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Tel: +43/1/512 15 77<br />

wollzeile@plachutta.at<br />

2.<br />

NÄHE SCHLOSS SCHÖNBRUNN<br />

Auhofstraße 1, 1130 <strong>Wien</strong><br />

Tel: +43/1/87 770 87<br />

hietzing@plachutta.at<br />

3.<br />

AM STADTRAND<br />

Heiligenstädter Str. 179, 1190 <strong>Wien</strong><br />

Tel: +43/1/370 41 25<br />

nussdorf@plachutta.at<br />

DAS ORIGINAL<br />

WIENER SCHNITZEL<br />

The art of the perfect <strong>Wien</strong>er Schnitzel<br />

Walfischgasse 5-7, 1010 <strong>Wien</strong>, Tel: +43/1/51 222 51<br />

oper@plachutta.at, www.plachutta.at


promotion / WIEN KULINARISCH<br />

GENUSSVOLLES<br />

WIEN<br />

WEINGARTEN WAILAND<br />

WEINGENUSS MIT<br />

BESTER AUSSICHT<br />

STOPFER GASTWIRTSCHAFT<br />

BESTES AUS DER<br />

WIRTSHAUSKÜCHE<br />

Feine Eigenbau-Weine genießen,<br />

inmitten der Weingärten am<br />

Nußberg.<br />

Saisoneröffnung 28. April 2019<br />

Weitere Öffnungszeiten auf<br />

www.wailandwein.at oder Info per<br />

SMS/Anruf unter +43 664 9922723.<br />

Seit 1951 verwöhnen wir unsere<br />

Gäste mit traditioneller, ehrlicher<br />

Wirtshausküche mit saisonalen<br />

Schwerpunkten. Wir verwenden nur<br />

Produkte von erstklassiger Qualität.<br />

Im Sommer ist unser Gastgarten<br />

eine kleine Grünoase.<br />

WEINGARTEN WAILAND<br />

Kahlenberger Straße/<br />

Ecke Eisernenhandgasse<br />

1190 <strong>Wien</strong><br />

STOPFER GASTWIRTSCHAFT<br />

Rudolfsplatz 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5336462<br />

www.gastwirtschaft-stopfer.at<br />

ALTMANN & KÜHNE<br />

SÜSSE AUGENBLICKE<br />

»Fast zu schön, um gegessen<br />

zu werden!« – So werden unsere<br />

Pralinen liebevoll bezeichnet.<br />

2019 feiern wir bei »Altmann &<br />

Kühne« 90 Jahre süße Tradition.<br />

Diese kleinen Köstlichkeiten –<br />

von uns »Liliputkonfekt« genannt –<br />

werden nach Originalrezepten und<br />

per Hand gefertigt. Danach kommen<br />

sie sofort in eigens gestaltete<br />

Kartonagen. Diese » Naschkasterln«,<br />

wie wir <strong>Wien</strong>er sie liebevoll<br />

bezeichnen, sind in eigens designtes<br />

Papier gehüllt und in den<br />

verschiedensten Formen erhältlich.<br />

Die süßen Kleinode mit Schokolade-,<br />

Marzipan-, Nougat-, Mandeloder<br />

Nussfüllung werden in die<br />

ganze Welt versandt. Wir freuen<br />

uns darauf, Sie bei uns begrüßen<br />

zu dürfen!<br />

ALTMANN & KÜHNE<br />

Am Graben 30<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5330927<br />

www.altmann-kuehne.at<br />

WIEN<br />

KÖSTLICHES AUS<br />

DEM MEER<br />

Die Gastfreundschaft, der Charme<br />

und die köstlichen Fischgerichte des<br />

»Bodulo« sind in ganz <strong>Wien</strong> bekannt.<br />

Hier ist man stets bemüht, den<br />

Gästen die kulinarischen Schätze<br />

der Region Dalmatien näherzubringen.<br />

Seit 30 Jahren bringt das<br />

Restaurant im 17. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk<br />

die »Sonne des Südens«<br />

auf den Teller. Frischer Fisch und<br />

Meerestiere von höchster Qualität,<br />

begleitet von regionaltypischem<br />

Gemüse, stehen hier an oberster<br />

Stelle. Die Wein karte im »Bodulo«<br />

ist eine sorgfältig ausgewählte<br />

Mischung edler Weine von kroatischen<br />

und österreichischen<br />

Topwinzern. Auch <strong>für</strong> feierliche<br />

Anlässe jeder Art ist das<br />

»Bodulo« der passende Ort.<br />

BODULO<br />

Hernalser Hauptstraße 204<br />

1170 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4864311<br />

www.bodulo.at<br />

30<br />

falstaff


CAFÉ CENTRAL<br />

KAFFEEHAUSKULTUR<br />

MIT TRADITION<br />

Das »Café Central«: heute wie<br />

damals eine echte Institution am<br />

<strong>Wien</strong>er Kaffeehaus-Himmel.<br />

Seit 1876 ist das berühmte<br />

»Café Central <strong>Wien</strong>« Mittel- und<br />

Entstehungspunkt österreichischer<br />

Kulinarik, Literatur, Weltanschauung<br />

und Lebenskultur.<br />

Sein Erfolgsrezept ist dabei<br />

modern, wie es der Tradition<br />

gebührt. Wer das Traditionscafé<br />

betritt, atmet <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur<br />

und Geschichte mit aktuellen<br />

und modernen Impulsen. Hier<br />

wird traditionelle <strong>Wien</strong>er Küche<br />

begleitet von immer wieder neuen<br />

köstlich-kreativen Kreationen der<br />

hauseigenen Patisserie und Live-<br />

Klaviermusik. Der Charme des<br />

legendären Literatencafés, in dem<br />

u.a. Arthur Schnitzler, Peter Altenberg<br />

und Adolf Loos ein- und<br />

ausgingen, macht jeden Besuch<br />

zum Erlebnis. Bereits Alfred Polgar<br />

stellte fest: »Das Central ist<br />

nämlich kein Caféhaus wie andere<br />

Caféhäuser, sondern eine Weltanschauung.<br />

[…]«.<br />

Neben kulinarischen Highlights<br />

ist das »Café Central« auch<br />

aufgrund seiner zentralen Lage in<br />

der Herrengasse bestens geeignet<br />

<strong>für</strong> einen angenehmen Business-<br />

Lunch oder eine energiespendende<br />

Mittagspause! Wer auf der Suche<br />

nach einem exklusiveren Rahmen<br />

ist, hat die Möglichkeit, sich die<br />

preisgekrönte »Café Central«-<br />

Patisserie im Palais Ferstel, im<br />

Palais Daun-Kinsky oder den<br />

<strong>Wien</strong>er Börsensälen servieren zu<br />

lassen. Ausladende Kronleuchter,<br />

prachtvolle Deckenfresken, aufwendige<br />

Wandvertäfelungen und<br />

glänzendes Parkett machen die<br />

Eleganz vergangener Zeiten von<br />

der Decke bis zum Boden sichtbar.<br />

Für außergewöhnliche Galadinners,<br />

anspruchsvolle Events<br />

oder exklusive Präsentationen,<br />

bietet das erfahrene und kompetente<br />

Team von »Palais Events«<br />

Full-Service aus einer Hand.<br />

CAFÉ CENTRAL<br />

Herrengasse 14<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 533376361<br />

www.palaisevents.at<br />

www.cafecentral.wien<br />

Fotos: RAFAELA PROELL, www.christian-husar.com, Café Central <strong>Wien</strong>, Tom Euscher, beigestellt<br />

RESTAURANT PRILISAUER<br />

TREFFPUNKT DER<br />

GENERATIONEN<br />

Seit mehr als 136 Jahren gibt es<br />

das Restaurant »Prilisauer« in<br />

Hütteldorf schon. Bereits in der<br />

5. Generation führen Hermann und<br />

Barbara Prilisauer das gepflegte<br />

<strong>Wien</strong>er Vorstadtrestaurant und<br />

kombinieren gekonnt gelebte<br />

<strong>Wien</strong>er Gastlichkeit mit österreichischer<br />

Küche. Besonderen Wert<br />

legt man dabei auf saisonale und<br />

regionale <strong>Spezial</strong>itäten. Die gemütliche<br />

Gaststube sowie der unter-<br />

teilbare Speisesaal laden<br />

zum Feiern und Verweilen ein.<br />

Im Sommer bietet der schattige<br />

Gastgarten den perfekten Platz<br />

zum Gustieren, das winterfeste<br />

Gartensalettl sorgt auch in der<br />

kalten Jahreszeit <strong>für</strong> Gemütlichkeit.<br />

Für Feiern jeglicher Art<br />

sind wir die richtige Adresse.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

RESTAURANT PRILISAUER<br />

Linzer Straße 423<br />

1140 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9793228<br />

www.prilisauer.at<br />

S'PFIFF<br />

ECHT WIENERISCH<br />

Im September 2008 eröffnete<br />

Michaela Huber von der Fuhrgassl-<br />

Huber Dynastie das Lokal »s'Pfiff«.<br />

Das gemütliche Ambiente vereint<br />

gekonnt rustikale und moderne<br />

Noten. Auch ein Gastgarten ist<br />

vorhanden. Neben gepflegten<br />

Bieren sind auch österreichische<br />

Qualitätsweine vertreten. Neben<br />

traditioneller Hausmannskost<br />

stehen je nach Jahreszeit auch<br />

saisonale <strong>Spezial</strong>itäten auf der<br />

Speisekarte.<br />

Mittwoch bis Freitag bis 15 Uhr:<br />

Mittagsmenü mit Wahlmöglichkeit.<br />

Ob Taufen, Geburtstage, Hochzeiten,<br />

Weihnachtsfeiern oder Firmenveranstaltungen<br />

– wir richten<br />

Ihre Feier gerne <strong>für</strong> Sie aus. Michaela<br />

Huber und ihr kompetentes<br />

und freundliches Personal freuen<br />

sich auf Ihren Besuch!<br />

S'PFIFF<br />

Rathstraße 4<br />

1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4402720<br />

office@s-pfiff.at<br />

www.s-pfiff.at<br />

falstaff 31


wien spezial / INTERVIEW<br />

»WIR KÖNNTEN WIEN<br />

NOCH WESENTLICH<br />

WEITER BRINGEN!«<br />

Der Mensch braucht Visionen – <strong>Wien</strong>s Gastronomie- und Kaffeehaus-Betriebe ebenso.<br />

Wir sprachen mit Peter Dobcak und Wolfgang Binder, Fachgruppenobmänner der <strong>Wien</strong>er<br />

Wirtschaftskammer, über Traditionen, Tellerränder und offene Wünsche.<br />

INTERVIEW URSULA MACHER<br />

Peter Dobcak leitet die<br />

Fachgruppe Gastronomie der<br />

<strong>Wien</strong>er Wirtschaftskammer.<br />

Wie ist das bei Wirtshäusern?<br />

PETER DOBCAK Bei uns ist das interessanterweise<br />

eher umgekehrt, statistisch gesehen<br />

erneuert sich die Branche alle fünf<br />

Jahre komplett. Das heißt, zwanzig Prozent<br />

der Gas tronomiebetriebe sperren pro Jahr<br />

zu und neue wieder auf. Natürlich gibt es<br />

zum Glück Familienbetriebe, die es schon<br />

sehr lange gibt, aber die Gastronomie ist<br />

eine dynamische und schnelllebige Branche.<br />

FALSTAFF Sie haben <strong>für</strong> dieses Treffen<br />

das »Café Schwarzenberg« ausgesucht,<br />

ein Kaffeehaus mit einer über hundertjährigen<br />

Geschichte. Was ist <strong>für</strong> Sie das<br />

Besondere an so einem Betrieb?<br />

WOLFGANG BINDER Das Besondere ist<br />

einfach das lange Bestehen. Wenn man sich<br />

die Betriebe in <strong>Wien</strong> anschaut, dann existieren<br />

viele weit über 50 Jahre, sogar über<br />

100 Jahre mittlerweile. Das ist eine Besonderheit,<br />

die man nur in <strong>Wien</strong> findet.<br />

»Statistisch<br />

gesehen erneuert sich<br />

die Branche alle fünf<br />

Jahre komplett.«<br />

PETER DOBCAK<br />

Fachgruppenobmann Gastronomie<br />

Wenn man <strong>Wien</strong> mit anderen Weltstädten<br />

wie New York, Singapur etc. vergleicht, wo<br />

neue Betriebe wie Schwammerln aus dem<br />

Boden schießen – kann das <strong>Wien</strong>er Traditionsdenken<br />

auf Dauer Bestand haben?<br />

BINDER Ich glaube, wenn man sich speziell<br />

die Kaffeehäuser in den letzten 300 Jahren<br />

anschaut, weiß man, dass es funktioniert.<br />

Der <strong>Wien</strong>er kommt immer wieder zurück<br />

auf das Kaffeehaus. Wir haben ungefähr<br />

2.100 Kaffeehausbetriebe in <strong>Wien</strong>, ungefähr<br />

200 haben ein jahrzehnte- bis jahrhundertelanges<br />

Bestehen. Natürlich haben<br />

wir auch ein paar Downs mitgemacht<br />

– aber auch überstanden.<br />

Die Kaffeehäuser erfreuen sich auch bei<br />

Touristen größter Beliebtheit. Be<strong>für</strong>chten<br />

Sie nicht, dass man mit zu vielen Touristen<br />

den <strong>Wien</strong>er Gast vergrault?<br />

BINDER Überhaupt nicht. Er ärgert sich<br />

drüber, aber im Endeffekt geht er trotzdem<br />

hin. Wie Alfred Polgar so schön sagte: »Ins<br />

Kaffeehaus gehen Leute, die allein sein wol-<br />

Fotos: Michael Gruber<br />

32<br />

falstaff


Leitet die Fachgruppe Kaffeehäuser:<br />

Wolfgang Binder.<br />

len, aber dazu Gesellschaft brauchen.« Man<br />

geht alleine hin, ist aber trotzdem nicht<br />

alleine. Das ist meines Erachtens auch der<br />

Hintergrund, warum der <strong>Wien</strong>er ins Kaffeehaus<br />

geht. Der <strong>Wien</strong>er ist nicht der Coffeeto-go-Typ,<br />

das sieht man sehr gut an Starbucks.<br />

Die wollten groß in <strong>Wien</strong> reinfahren<br />

– und man sieht ja, was davon übrig ist.<br />

Was schätzen Sie beide besonders an <strong>Wien</strong>?<br />

DOBCAK Die Qualität der Gastronomie, die<br />

ist sehr gut. Wir haben eine an sich große<br />

Vielfalt, die nur durch gewisse Rahmenbedingungen,<br />

die in dieser Stadt herrschen,<br />

etwas beschränkt erscheint. Weil es sich der<br />

normalsterbliche Gastronom oft schlicht und<br />

einfach nicht mehr leisten kann, diese ganzen<br />

Auflagen zu erfüllen, die es gibt. Daher ist die<br />

Dynamik, die man in anderen Städten sieht,<br />

vielleicht nicht so gegeben. Aber es gibt sie<br />

sehr wohl, es gibt immer wieder junge Gastronomen,<br />

die mit neuen Konzepten einsteigen.<br />

Das ist sehr begrüßenswert, aber es<br />

könnte noch viel mehr sein.<br />

Sie sprechen die Behörden an.<br />

Was vermissen Sie in diesem Punkt?<br />

BINDER Dass man uns dieses freie Unternehmertum<br />

nicht so zugesteht, wie es in<br />

anderen Ländern der Fall ist. Dort gehst<br />

du hin, sagst: »Ich möchte ein Lokal aufmachen«,<br />

und das geht. Das ist in <strong>Wien</strong><br />

leider nicht so leicht möglich, weil wir eine<br />

überbordende Bürokratie haben.<br />

DOBCAK Wir versuchen zum Beispiel seit<br />

»Wie Alfred Polgar so<br />

schön sagte: Ins Kaffeehaus<br />

gehen Leute, die allein<br />

sein wollen, aber dazu<br />

Gesellschaft brauchen.«<br />

WOLFGANG BINDER<br />

Fachgruppenobmann Kaffeehäuser<br />

Jahren, die Foodtruck-Szene in <strong>Wien</strong> hochzubringen.<br />

Eine Initiative, die mit viel<br />

Begeisterung vor vier, fünf Jahren begonnen<br />

hat. Aber sehen Sie irgendwo einen Foodtruck?<br />

Hier gelingt das kaum, weil der<br />

administrative Aufwand derartig hoch ist.<br />

Wir beide sind doch halbwegs viel<br />

gereist, aber ich kenne jetzt keine andere<br />

Stadt, in der ein Bezirksvorsteher auf die<br />

Idee kommt, zu sagen: »In meinem<br />

Bezirk kommt das jetzt nicht, das könnte<br />

ja die Anrainer stören.«<br />

Kämpfen Sie gegen solche Hürden an?<br />

DOBCAK Bekämpfen kann ich alles. Die<br />

Frage ist nur: Wie weit komm ich damit?<br />

Ist es eine Sisyphus-Arbeit oder sehe ich<br />

irgendwo Licht am Ende des Tunnels? Ich<br />

muss dazusagen, dass die Politik in <strong>Wien</strong> –<br />

und das ist typisch mitteleuropäisch, aber<br />

ganz besonders in unserer Stadt – einen viel<br />

zu großen Einfluss nimmt, fast schon bis<br />

ins daily life. In anderen Ländern werden<br />

Rahmenbedingungen gesetzt und innerhalb<br />

dieser kann man sich frei bewegen, bei uns<br />

wird überbordend limitiert. Wir als Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer tragen<br />

nicht nur einen Mörder-Rucksack an Belastungen,<br />

wir haben auch ein Gummiband,<br />

das unsere Kreativität und Entfaltungsmöglichkeit<br />

manchmal extrem beschränkt.<br />

Ohne das könnten wir <strong>Wien</strong> noch wesentlich<br />

weiter bringen. <strong>Wien</strong> ist ja kein Kurort,<br />

sondern eine internationale Weltstadt.<br />

Wenn Sie tun könnten, was Sie wollten –<br />

was würden Sie tun?<br />

DOBCAK Wir würden gerne Entscheidungen,<br />

die in unserer Verantwortung liegen,<br />

selbst treffen können. Wenn nicht unmittelbar<br />

Gefahr <strong>für</strong> Leib und Leben herrscht,<br />

dann soll man uns unsere Betriebe bitte so<br />

führen und einrichten lassen, wie wir es <strong>für</strong><br />

richtig halten. Aktuell wird versucht, sich<br />

in allen Richtungen abzusichern, damit ja<br />

nichts passieren kann. Dadurch bewegen<br />

wir uns hauptsächlich in der Hypothese.<br />

BINDER Wenn ich seit 30 Jahren ein Lokal<br />

mit Schanigarten besitze, habe ich ohnehin<br />

Auflagen. Der Schanigarten muss um 10<br />

oder 11 Uhr abends zusperren, die Musik<br />

spielt bis elf. Und plötzlich zieht gegenüber<br />

eine Familie mit einem kleinen Kind ein, ><br />

falstaff 33


wien spezial / INTERVIEW<br />

><br />

denen das alles zu laut ist, es kommt<br />

ein Sachverständiger, der ein Schallgutachten<br />

macht – und dann habe ich ein<br />

Verfahren am Hals, das mich die Existenz<br />

kosten kann. Natürlich ist es klar, dass<br />

wir die Bürger schützen müssen. Aber auch<br />

der Gewerbetreibende ist ein Bürger. Dem<br />

nehme ich dann seine wirtschaftliche<br />

Grundlage weg, weil sich eine Person aufregt.<br />

Auf welcher Seite ist dann das Recht?<br />

Wo wir gerade von Beschränkungen sprechen<br />

– wie stehen Sie eigentlich zum Thema<br />

Rauchverbot in der Gastronomie?<br />

BINDER Mein Lokal ist ein Nichtraucherlokal,<br />

das hab ich 2013 so entschieden. Ich<br />

persönlich bereue keinen einzigen Tag, aber<br />

auch da gilt: Wo hört die Bevormundung<br />

auf? Muss ich in ein Raucherlokal gehen,<br />

wenn ich nicht will? Wen schütze ich damit<br />

– den Raucher? Eigentlich war das Thema<br />

ja auf die Mitarbeiter aufgebaut, ist dann<br />

aber übergegangen zur These: Wir schützen<br />

den Gast. Aber den Gast brauche ich nicht<br />

zu schützen. Der Gast kann selbst entscheiden.<br />

Man sollte auch diese Entscheidung<br />

dem Unternehmer überlassen.<br />

»Mein Lokal ist<br />

ein Nichtraucherlokal,<br />

aber auch da gilt: Wo hört die<br />

Bevormundung auf?«<br />

WOLFGANG BINDER<br />

Fachgruppenobmann Kaffeehäuser<br />

DOBCAK Wobei man schon sagen muss:<br />

Nach einem guten Essen genieße ich<br />

manchmal auch gerne eine Zigarre. Dabei<br />

ist mir natürlich völlig klar, dass ich nicht<br />

rauche, wenn ich in einem Restaurant bin.<br />

Aber dann verbringe ich einen schönen<br />

Abend mit einer guten Flasche Wein und<br />

plötzlich beschließen Gleichgesinnte und<br />

ich: So, wir würden gerne noch ein Glas<br />

Whiskey trinken und eine gute Zigarre<br />

rauchen. Und das soll ich als erwachsener,<br />

selbstständig denkender Mensch nicht dürfen,<br />

nur weil mir einer vorschreibt, ich darf<br />

nicht rauchen? Ich bin der Meinung, es ist<br />

nicht klug, wenn man das alles über<br />

einen Kamm schert.<br />

Aktuell mangelt es in Ihren Bereichen<br />

auch an Mitarbeitern. Wie würden<br />

Sie junge Menschen motivieren, diesen<br />

Job zu machen?<br />

DOBCAK Es wäre einmal an der Zeit, dass<br />

die Gastronomie die kollektive Angst vor<br />

dem Gast verliert. Und <strong>für</strong> Qualität verrechnet.<br />

Deutschland und Österreich sind<br />

die beiden einzigen Länder, in denen die<br />

Gastronomie übertrieben günstig ist. In<br />

allen anderen Ländern bezahlst du ordentlich<br />

da<strong>für</strong>, die können offensichtlich gut<br />

kalkulieren. Und hier kannibalisierst du<br />

dich gegenseitig. Wenn jemand allerdings<br />

ein Mittagsmenü anbietet um € 3,90, dann<br />

ist das natürlich völlig klar, dass der Gast<br />

zu dir kommt und sagt: »Okay, das ist<br />

super, dass du das Schnitzerl mit einem<br />

handgestreichelten Strohschwein machst,<br />

aber auf der anderen Straßenseite kostet<br />

das Schnitzerl die Hälfte, ist zwar dünner,<br />

aber da<strong>für</strong> gibt’s zwei davon.« Zwar<br />

gewässert ohne Ende, aber egal. Man muss<br />

den Gast wieder dazu bringen, dass er Qua-<br />

Fotos: Michael Gruber<br />

34<br />

falstaff


lität wertschätzt. Hier liegt es an uns, Mut<br />

zu zeigen und Solidarität dem Unternehmer<br />

gegenüber, um dementsprechend sukzessive<br />

mit den Preisen raufzugehen. Denn dann<br />

können wir die Mitarbeiter auch wirklich so<br />

bezahlen, wie sie es verdienen. Und wenn die<br />

Gewerkschaft sagt, wir zahlen so wenig,<br />

dann ist das richtig. Aber das ist ja nicht<br />

mutwillig, weil wir so gierig sind – schließlich<br />

gibt es leider immer noch Gastronomiebetriebe,<br />

in denen der Mitarbeiter mehr verdient<br />

als der Unternehmer.<br />

BINDER Das Problem ist auch, dass hier<br />

eine Branche in den Medien schlechtgeredet<br />

wird. Da heißt es dann: Schlechte Arbeitszeiten,<br />

schlechte Bezahlung – aber niemand<br />

fragt wirklich, was bezahlt wird. Man<br />

nimmt ein paar schwarze Schafe her und<br />

pauschaliert. Ich kenne viele Betriebe, in<br />

denen die Mitarbeiter nicht mehr als 40<br />

Stunden arbeiten. Wo die Mitarbeiter <strong>für</strong><br />

jede Stunde bezahlt werden, die sie extra<br />

arbeiten. Ich glaube, wir müssen wirklich<br />

das hervorheben, was positiv ist. Uns fehlen<br />

aktuell circa 2.000 Leute in der Gastronomie,<br />

bei 80.000–100.000 Arbeitsplätzen.<br />

Wo sehen Sie Ihre Bereiche in 30 Jahren?<br />

BINDER Das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus gibt es seit<br />

mittlerweile 335 Jahren, das wird es auch<br />

in 30 Jahren noch geben. Vielleicht in einer<br />

etwas anderen Art, weil sich die Kaffeehäuser<br />

immer neu erfinden.<br />

DOBCAK Der Mensch ist ein hochsoziales<br />

Wesen und die Gastronomie ist und war Kulminationspunkt<br />

des Treffens, des Sichaustauschens.<br />

Um die Gastronomie per se mache<br />

ich mir überhaupt keine Sorgen, aber es gibt<br />

natürlich einen Wandel. Der Mensch wird<br />

mehr und mehr körper-, mehr und mehr<br />

ernährungsbewusst. Vor allem die Generation<br />

U35 besinnt sich, dass Qualität auch<br />

dem Körper guttut. Ich denke, dass hier die<br />

Zukunft sehr wohl abgesichert ist. Und ich<br />

glaube, dass sich auch in der Mitarbeiterfrage<br />

was tun wird, weil die Jugend nach und<br />

nach draufkommt, dass es nicht mehr unbedingt<br />

notwendig ist, eine Universität zu besuchen<br />

– und ganz ehrlich, da schaut die Bezahlung<br />

noch viel grausamer aus.<br />

Letzte Frage: Wenn Sie in Ihren Bereichen<br />

einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?<br />

BINDER Dass der Kunde die Arbeit, die<br />

unsere Mitarbeiter tagtäglich verrichten,<br />

wertschätzt. Und die Wertschätzung fängt<br />

bei den Medien an, wie man das ja bei der<br />

Diskussion um das berühmte Glas Wasser<br />

gesehen hat. Ob das jetzt was kosten darf<br />

oder nicht. Es kostet nicht das Glas Wasser,<br />

sondern es kostet die Dienstleistung, das<br />

muss man erkennen. Und da müssen wir<br />

auch viel enger mit den Medien zusammenarbeiten.<br />

DOBCAK Ich würde einen Appell an die<br />

Jugend richten: Die Chance zu haben,<br />

einem anderen Menschen etwas Gutes zu<br />

tun, eine gute Zeit zu vermitteln – das ist<br />

das Schönste, das man im Leben machen<br />

kann. Die besten Servierkräfte, die besten<br />

Köche machen das mit Stolz – und werden<br />

da<strong>für</strong> respektiert, das ist bewundernswert,<br />

das spürt man auch. Wir müssen wieder<br />

wegkommen vom egozentrischen Weltbild,<br />

daran müssen wir alle arbeiten. Weil am<br />

Ende des Tages bist du allein, und es gibt<br />

nichts Schöneres, als jemanden zu haben,<br />

der sich um einen kümmert. Egal ob<br />

daheim – oder eben in einem Lokal.<br />

<<br />

Wolfgang Binder: »Das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus<br />

gibt es seit mittlerweile 335 Jahren, das<br />

wird es auch in 30 Jahren noch geben.«<br />

falstaff 35


wien spezial / ZAHLEN UND FAKTEN<br />

DARF’S<br />

NOCH WAS<br />

SEIN?<br />

Ob Melange, Einspänner oder Verlängerter – die <strong>Wien</strong>er lieben ihre<br />

Kaffeehäuser heiß und innig. <strong>Falstaff</strong> hat spannende und<br />

unterhaltsame Informationen zum Thema Kaffee zusammengetragen.<br />

TEXT ANJA KLEINSCHUSTER<br />

Illustration: Sabrina Meyer; Fotos: Shutterstock<br />

36<br />

falstaff


K AFFEE-<br />

PFLANZEN<br />

BRINGEN NACH 3 ODER<br />

4 JAHREN DIE ERSTEN<br />

ERTR ÄGE<br />

EINE<br />

K AFFEEBOHNE<br />

ENTHÄLT<br />

ZWISCHEN<br />

0,8 % UND<br />

2,5 % KOFFEIN<br />

ÜBER<br />

1000<br />

TASSEN KAFFEE<br />

TRINKT DER WIENER<br />

JÄHRLICH<br />

IM JAHR1824<br />

ERÖFFNET, IST DAS<br />

»CAFÉ FR AUENHUBER«<br />

WIENS ÄLTESTES<br />

BESTEHENDES KAFFEEHAUS<br />

falstaff 37


wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />

Die besten Kaffeehäuser<br />

entdecken und bewerten<br />

in der App<br />

falstaff.com/apps<br />

»Demel«, die bekannteste<br />

Konditorei <strong>Wien</strong>s: als ehemalige k. u. k.<br />

Hofzuckerbäckerei legendär und mit<br />

wechselvoller Geschichte.<br />

Fotos: www.peterrigaud.com, beigestellt<br />

38<br />

falstaff


DER KULT<br />

UM DIE<br />

BOHNE<br />

Was ist aus der Welt der »Tante Jolesch« geworden? Welche der klassischen,<br />

alten <strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser gibt es heute noch? Und wie hat sich die neue<br />

Kaffeehaus-Szene entwickelt, mit all den trendigen Coffeeshops, die oft<br />

von kompromisslosen Kaffee-Freaks geführt werden? Eine Zeitreise.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Gustav Grüner war ein Freund<br />

Friedrich Torbergs, der in<br />

mindestens drei Kaffeehäusern,<br />

vor allem aber im<br />

»Café Herrenhof«, die Position<br />

eines Stammgastes beanspruchte.<br />

Von ihm stammt der fundamentale<br />

Satz: »Ein anständiger Gast stellt beim Verlassen<br />

des Kaffeehauses seinen Sessel selbst<br />

auf den Tisch.« Torberg schrieb dazu in seiner<br />

legendären Anekdotensammlung »Tante<br />

Jolesch«: »In dieser Form wurde Grüners<br />

Postulat Nacht <strong>für</strong> Nacht im Café Herrenhof<br />

von ihm erfüllt.«<br />

Torberg und die <strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser –<br />

kaum ein Schriftsteller hat mehr zur Legende<br />

der <strong>Wien</strong>er Kaffeehausszene beigetragen. »Im<br />

Grunde ist das ganze Buch ein Buch über das<br />

Kaffeehaus«, schrieb Torberg über die »Tante<br />

Jolesch«, in der er unzählige Geschichten aus<br />

der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg verewigte.<br />

Das Geheimnis und damit das Unvergleichliche<br />

der <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur beschrieb<br />

auch Stefan Zweig in »Die Welt von Gestern«:<br />

»Um dies zu verstehen, muss man wissen,<br />

dass das <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus eine Institution<br />

be son derer Art darstellt, die mit keiner<br />

ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist<br />

eigentlich eine Art demokratischer, jedem <strong>für</strong><br />

eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub,<br />

wo jeder Gast <strong>für</strong> diesen kleinen Obolus<br />

stunden lang sitzen, diskutieren, schreiben,<br />

Karten spielen, seine Post em pfangen und<br />

vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen<br />

und Zeitschriften konsumieren<br />

kann.« Ein leichtfüßig-melancholischer Ort<br />

am Rand der ver ge henden Zeit. Eine Insel<br />

im Verfließen des Tages.<br />

»Café Imperial«: opulenter Rahmen im<br />

Nobelhotel an der Ringstraße.<br />

Der Ursprung des <strong>Wien</strong>er Kaffeehauses<br />

geht auf eine Legende zurück: So soll der aus<br />

Polen stammende Georg Franz Kolschitzky<br />

nach der zweiten Türkenbelagerung 1683 ein<br />

paar Säcke mit Kaffeebohnen gefunden haben.<br />

Die <strong>Wien</strong>er hielten den Inhalt zunächst<br />

<strong>für</strong> Kamelfutter, Kolschitzky aber wusste,<br />

was es war, und so wurde er <strong>Wien</strong>s erster ><br />

falstaff 39


wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />

»Café Central«: der bekannteste<br />

Kaffeehausklassiker <strong>Wien</strong>s.<br />

><br />

Kaffeesieder. Die Geschichte hat nur einen<br />

Haken: Sie ist frei erfunden. Tatsächlich war<br />

es eine schillernde Persönlichkeit armenischer<br />

Herkunft, nämlich Johannes Diodato, der<br />

1685 vom Hofe die Erlaubnis erhielt, Kaffee<br />

auszuschenken. Dies war die eigentliche<br />

Geburtsstunde des <strong>Wien</strong>er Kaffeehauses.<br />

1714 existierten bereits 31 Kaffeehäuser,<br />

1879 gab es 605 und 1918 etwas mehr als<br />

800. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

von der heilen Kaffeehauswelt nur noch wenig<br />

übrig. Der Grund da<strong>für</strong>: Ein Großteil der<br />

Gebildeten, Literaten, Ärzte und Anwälte jüdischer<br />

Abstammung, die einen wesentlichen<br />

Teil der Intelligenz ausgemacht hatten und<br />

von denen viele Dauergäste in den <strong>Wien</strong>er<br />

Kaffeehäuser gewesen waren, wurden von<br />

den Nazis ermordet. Sie waren einfach nicht<br />

mehr da. Heute ist die <strong>Wien</strong>er Kaffeehausszene<br />

eine gänzlich andere. Sie lebt zwar<br />

noch vom Mythos vergangener Zeiten, ist<br />

aber zwangsläufig moderner geworden, beeinflusst<br />

von Moden und internationalen<br />

Strömungen, die da<strong>für</strong> sorgten, dass sich eine<br />

neue, trendige Szene etabliert hat.<br />

Zu Zeiten Torbergs spielten vor allem die<br />

Cafés »Herrenhof«, »Parsifal«, »de l’Europe«<br />

und »Central« eine wichtige Rolle. Legendär<br />

war auch das »Café Museum«, in dem Karl<br />

Kraus, Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar<br />

Kokoschka, Robert Musil und Georg Trakl<br />

zu den Stammgästen zählten. Ähnlich viel<br />

Künstlerprominenz verkehrte auch im<br />

»Café Grien steidl«, das 1847 von einem<br />

Apotheker dieses Namens eröffnet wurde.<br />

Man benannte es zwar 1848 in »Café National«<br />

um, die Liste der späteren Stammgäs te<br />

vom Rang eines Arthur Schnitzler, Hugo von<br />

Hofmannsthal oder Arnold Schönberg aber<br />

in spirierte die <strong>Wien</strong>er ohnedies zu einem anderen<br />

Namen: Sie nannten das Lokal liebevoll<br />

»Café Größenwahn«. Das Ende des<br />

»Café National« kam 1897, erst 1990 wurde<br />

es wieder unter dem alten Namen »Griensteidl«<br />

eröffnet. Die Bedeutung von einst hat<br />

das durchaus schön gestaltete Café allerdings<br />

nie wieder erlangt.<br />

Andere, wie das »Hawelka«, sind bis heute<br />

Eckpfeiler der <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur<br />

geblieben – das Lokal hat es im Lauf der<br />

Zeit zu einer veritablen Touristenattraktion<br />

gebracht, durchaus vergleichbar mit der Spanischen<br />

Hofreitschule oder Schloss Schönbrunn.<br />

In den Reisebüros auf der ganzen<br />

Welt wird den <strong>Wien</strong>-Reisenden versichert:<br />

Wer nicht im »Hawelka« gewesen sei, sei nie<br />

wirklich in <strong>Wien</strong> ge wesen.<br />

Und dann gibt es natürlich die ehemalige<br />

k.u.k Hofzuckerbäckerei und Konditorei<br />

»Demel«, ebenfalls von Touristen gestürmt,<br />

denn zur wechselvollen Geschichte kommt<br />

auch ein unvergleichliches Interieur.<br />

Der wichtigste Kaffeehausklassiker der<br />

Stadt aber ist noch immer das »Café Central«.<br />

1876 gegründet, war das »Central«<br />

schon bald das »literarische Wohnzimmer<br />

><br />

Fotos: Café Central, <strong>Wien</strong>, Christian Husar, sinu<br />

40<br />

falstaff


MEINE TRÄUME?<br />

espresso zu zweit<br />

MEIN HERZ?<br />

schlägt nur <strong>für</strong> ihn<br />

MEINE SEHNSUCHT?<br />

ihm nahe zu sein<br />

MEIN CAFFÈ?<br />

il vero espresso italiano<br />

www.segafredo.at<br />

www.facebook.com/SegafredoAustria


wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />

Otto Bayer (rechts) in<br />

seiner »Balthasar Bar«: Neue<br />

Generation an Kaffeehäusern.<br />

><br />

<strong>Wien</strong>s«, ein geis tiges Zentrum des Fin de<br />

Siècle. Manche waren dem Haus völlig verfallen.<br />

Der Kaffeehausliterat Peter Altenberg<br />

etwa gab das »Café Central« sogar als seine<br />

Wohnadresse an. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde das »Central« geschlossen und<br />

1975 neu renoviert wiedereröffnet. In den<br />

Achtzigerjahren erwarb dann der Supermarkt-Tycoon<br />

Karl Wlaschek die historische<br />

Lokalität und funktionierte sie zu einer begehrten<br />

Touris tenattraktion um – mit einem<br />

lebensgroßen Peter Altenberg als Papp figur<br />

gleich beim Eingang. Damit war der Geist<br />

von einst endgültig passé.<br />

Zu den altbekannten Kaffeehausgrößen<br />

zählen auch das »Café Diglas«, das »Café<br />

Imperial«, das »Café Prückel«, das »Café<br />

Sperl« und vor allem aber: das »Café Landtmann«.<br />

Eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte<br />

Institution. Durch die Lage in unmittelbarer<br />

Nähe zum Burgtheater, dem Rathaus<br />

und dem Parlament ist das 1873 gegründete<br />

Café im Lauf der Zeit zu einem Ballungszentrum<br />

der Macht geworden. In einem kleinen<br />

Nebenzimmer finden fast täglich Pressekonferenzen<br />

statt, <strong>für</strong> Journalisten, Politiker und<br />

Qualitativ<br />

hochwertige<br />

Kaffeebohnen<br />

sind das<br />

Markenzeichen<br />

einer neuen<br />

Kaffeehausszene.<br />

Geschäftsleute ist das »Landtmann« seit<br />

Zeiten einer der wichtigsten Austragungsorte<br />

<strong>für</strong> geheimnisvolle Besprechungen.<br />

Zu den Flaggschiffen der neueren Generation<br />

von Kaffeehäusern gehört hingegen das<br />

»Café Engländer«. Zwar hat es auch eine<br />

lange Vergangenheit und hieß früher »Café<br />

Windhaag«, der heutige Betreiber Christian<br />

Wukonigg hat aus dem Lokal jedoch eine<br />

fast konkurrenzlose Institution <strong>für</strong> Künstler<br />

und Medienleute geschaffen. »Wer heute ein<br />

Kaffeehaus mit Erfolg betreiben will«, sagt<br />

Wukonigg, »der muss dem Lokal eine eigenständige<br />

Identität geben können.« Und das<br />

ist im »Engländer« zweifellos der Fall. Der<br />

Kabarettist Viktor Gernot nannte dieses Café<br />

in Gehweite zum Kabarett Simpl einmal<br />

»die teuerste Theaterkantine der Welt«.<br />

Cafés mit einer neuen, modernen Identität<br />

weitab von der alten Kaffeehaustradition<br />

gibt es in <strong>Wien</strong> mittlerweile zuhauf. Eines<br />

der ersten dieser Art war etwa das »Caffè<br />

Delia’s« im Zentrum der Stadt – schräg<br />

vis-à-vis vom alt ehrwürdigen »Café Korb«.<br />

Durch die Lage begünstigt, ist diese Mischung<br />

aus Café und Coffeeshop jeden Tag<br />

zum Bersten voll.<br />

Inzwischen gibt es aber eine noch wesentlich<br />

radikalere Kaffeehausszene, dazu<br />

ge-hören die sogenannten »Third-Wave-<br />

><br />

Fotos: beigestellt<br />

42<br />

falstaff


wien spezial / KAFFEEHÄUSER<br />

Zu den wichtigsten<br />

Vertretern dieser<br />

kaffeefixierten<br />

Community<br />

zählen Lokale<br />

wie etwa die<br />

»CoffeePirates«,<br />

die seit Jahren<br />

am Alsergrund<br />

zeigen, wie gut<br />

Kaffee sein kann.<br />

Evelyn Priesch und Werner<br />

Savernik (o.) in ihrem<br />

Lokal »CoffeePirates« (u.):<br />

Kaffee aus aller Welt.<br />

><br />

Cafés«. Zur Erklärung: In der ersten<br />

Welle ging es um die Kaffeehäuser an sich,<br />

die zweite Welle in den 1990er-Jahren wurde<br />

von Kaffeehaus-Ketten wie »Starbucks«<br />

geprägt, die dritte Welle steht <strong>für</strong> hochwertigste<br />

Bohnen aus meist eigenen Röstereien,<br />

<strong>für</strong> die überraschende Wiedergeburt des<br />

Filterkaffees – und <strong>für</strong> Kaffeemaschinen,<br />

die so teuer sind wie ein Kleinwagen.<br />

Zu den wichtigsten Vertreterinnen dieser<br />

kaffeefixierten Community zählen Lokale<br />

wie etwa die »CoffeePirates«, die seit Jahren<br />

am Alsergrund zeigen, wie gut Kaffee<br />

sein kann. Die Kapitäne Evelyn Priesch und<br />

Werner Savernik holen Kaffee aus aller<br />

Welt, geröstet wird im Lokal.<br />

Ein Kult-Treff <strong>für</strong> Kaffee-Aficionados ist<br />

auch das »Balthasar« in der Praterstraße,<br />

wo der ehemalige Küchenchef Otto Bayer<br />

ein hippes Lokal mit grandiosen Kaffee-<br />

<strong>Spezial</strong>itäten (zum Beispiel Cold Brew)<br />

und kleinen Snacks in die Welt gesetzt hat.<br />

Einer der besten Baristas der Stadt betreibt<br />

bereits mehrere Läden in <strong>Wien</strong>: Georg<br />

Branny hat nach seinem ersten »Caffè-<br />

Couture« mittlerweile auch ein Lokal in<br />

der edlen Ferstelpassage in der Innenstadt<br />

eröffnet. Auch eine »Vienna School of Coffee«<br />

gibt es inzwischen in der Stadt. Dort<br />

lernt man sogar, einen eigenen Kaffee zu<br />

rösten. Einziger Nachteil: Man muss ihn<br />

zum Schluss auch verkosten.<br />

<<br />

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Fotos: beigestellt<br />

44<br />

falstaff


LEBE<br />

DEN<br />

GENUSS.<br />

www.meinlamgraben.at


wien spezial / KAFFEE-GUIDE<br />

GUIDE<br />

Nicht nur Touristen kommt so manche Bezeichnung auf den Karten der<br />

<strong>Wien</strong>er Kaffeehäuser spanisch vor. Was genau versteht man unter<br />

Ein spänner? Und ist eine Kaisermelange jedermanns Sache? Mit diesem<br />

Lexikon bringen wir ein wenig Licht ins Dunkel.<br />

TEXT JULIA VACCA<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

46<br />

falstaff


A-Z<br />

LEXIKON<br />

ADVOCAT<br />

Auch Verpoortoccino, Fliegender Holländer oder<br />

Advocat-Kaffee genannt. Espresso, Eierlikör, Milchschaum<br />

und Schokoflocken gehen in einem Glas<br />

eine reizvolle Verbindung ein.<br />

AMADEUS<br />

Auch Mozart genannt. Ein großer Mokka mit<br />

Schlagobers, Pistaziensplittern und Mozartlikör –<br />

einem cremigen Likör auf der Basis von Weinbrand<br />

und den Kakaosorten Forastero und Trinitario.<br />

BRULOT<br />

Zitronen- und Orangenschale, Zucker, Zimt und<br />

Nelken werden mit Grand Marnier übergossen,<br />

zusammen mit Kaffee kurz aufgekocht, in Tassen<br />

geseiht und mit Cognac flambiert.<br />

EINSPÄNNER<br />

Ein Kaffee mit Zucker und Schlagobers. Die<br />

Bezeichnung stammt von den <strong>Wien</strong>er Fiaker-<br />

Kutschern, die mit einer Hand das Pferd halten<br />

mussten, weshalb ihr Kaffee in einem<br />

Henkelglas serviert wurde.<br />

FRANZISKANER<br />

Ein kleiner Mokka mit viel Milch, Zucker, zwei<br />

Kaffeelöffeln Schlagobers und Schokoladenstreuseln,<br />

im <strong>Spezial</strong>itätenglas serviert. Die Farbe<br />

erinnert an die Mönchskutte.<br />

GEWÜRZKAFFEE<br />

Man bedeckt den Boden einer Piccolotasse<br />

mit Rum (Menge nach Belieben), legt zwei<br />

Gewürznelken hinein, gießt heißen, starken<br />

Kaffee darüber, süßt nach Geschmack und rührt<br />

mit einer Stange Zimt um.<br />

JUBILÄUMSKAFFEE<br />

In ein Glas mit Henkel kommen ein kleiner Mokka<br />

und dazu 2 cl Feinkristallzucker, 2 cl Coruba-Rum<br />

und 2 cl Bananenlikör. Ein Schlagobershäubchen<br />

erfreut nicht nur das Auge.<br />

KAFFEE LÄNDLE<br />

1 Kaffeelöffel Rohrzucker, je 1 cl Gravensteiner<br />

Apfel-Schnaps und Mokkalikör, Zimt und Kardamom<br />

werden mit heißem Kaffee aufgefüllt und<br />

das Ganze mit einem Schlagobersgupf gekrönt.<br />

KAISERMELANGE<br />

Ein verlängerter Mokka wird mit einem Eidotter,<br />

zwei Löffeln Honig und einem Schuss Weinbrand<br />

vermischt. Das Ei kommt wegen der Farbe dazu, da<br />

bei dieser <strong>Spezial</strong>ität keine Milch verwendet wird.<br />

FIAKER<br />

Ein Einspänner, der um einen Schuss Kirschwasser<br />

ergänzt wird. Die Menge ist nicht<br />

genau überliefert, aber meist werden dem<br />

Kaffee 2 cl Kirschwasser hinzugefügt.<br />

falstaff 47


wien spezial / KAFFEE-GUIDE<br />

KAPUZINER<br />

MARIA THERESIA(NER)<br />

OBERMAYER<br />

Ein Mokka wird mit einigen wenigen Tropfen Obers<br />

vermischt, bis er die Farbe einer Kapuzinerkutte hat,<br />

und mit Kakao oder geriebener Schokolade bestreut.<br />

KOSAKENKAFFEE<br />

Eine ungewöhnliche, etwas abenteuerliche Kombination<br />

aus Russland: ein kleiner, starker Kaffee mit<br />

flüssigem Zucker, der in einem Glas mit Rotwein<br />

und Wodka gestreckt wird.<br />

Ein mit flüssigem (Rohr-)Zucker gesüßter Mokka<br />

mit Orangenlikör. Das Tüpfelchen auf dem i ist ein<br />

Gupf Schlagobers mit bunten Zuckerstreuseln.<br />

MAZAGRAN<br />

Ein geeister, starker Mokka mit Maraschinolikör,<br />

Gewürzen, flüssigem Zucker und einem Eiswürfel.<br />

Geht schon fast in Richtung Bargetränk. Benannt<br />

nach einem Trinkgefäß aus Algerien.<br />

Ein gesüßter, großer Mokka, auf dem eine dünne<br />

Schicht kaltes Obers schwimmt. Der heiße Kaffee<br />

wird durch das Obers getrunken und sollte sich<br />

dabei nicht mit diesem vermischen.<br />

PHARISÄER<br />

Die <strong>Spezial</strong>ität von der Waterkant wird aus starkem<br />

Kaffee mit Würfelzucker und 4 cl braunem Jamaika-Rum<br />

(54 Vol.-%) zubereitet. Garniert mit einer<br />

Schlagobershaube und Zimt.<br />

RÜDESHEIMER<br />

Asbach Uralt-Weinbrand wird mit Zucker flambiert<br />

und mit Mokka gelöscht. Mit vanillegewürztem<br />

Schlagobers und Schokostreuseln wird er in der<br />

»Rüdesheimer Tasse« aus Steingut serviert.<br />

SÉPARÉE<br />

Hat nichts mit dem berühmten Chambre séparée<br />

zu tun, im Gegenteil: Kaffee und Obers werden<br />

ganz brav in getrennten Kännchen serviert, der<br />

Gast kann dann selber mischen.<br />

VERLÄNGERTER<br />

Ein Mokka in der Piccolotasse wird mit heißem<br />

Wasser gestreckt. Kann mit Milch oder auch Obers<br />

getrunken werden. Einer der beliebtesten leichten<br />

Kaffees.<br />

WIENER EISKAFFEE<br />

Vanilleeis wird in ein hohes Glas gegeben, mit kaltem,<br />

starkem, gesüßtem schwarzen Kaffee übergossen<br />

und mit einer Schlagobershaube garniert.<br />

Serviert wird der Eiskaffee mit Eiswaffel und<br />

Strohhalm.<br />

Nicht nur optisch ein Genuss:<br />

Mazagran (l.) und Pharisäer<br />

sind so etwas wie »Exoten« in<br />

<strong>Wien</strong>s Kaffeehäusern.<br />

Fotos: LUKAS SCHWEIZER/PHOTOGRAPHER, patricia weisskirchner, beigestellt<br />

48<br />

falstaff


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wien spezial / ADRESSEN KAFFEEHÄUSER<br />

GUIDE<br />

KAFFEEHÄUSER<br />

1010 WIEN<br />

CAFÉ CENTRAL<br />

Wer das Traditionscafé im Palais Ferstel betritt,<br />

atmet <strong>Wien</strong>er Kaffeehauskultur und Geschichte.<br />

Hier trifft <strong>Wien</strong>er Küche auf köstliche Mehlspeisen<br />

der hauseigenen Konditorei. Ein Kaffeehaus mit<br />

Historie und Stil.<br />

Ecke Herrengasse/Strauchgasse, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: + 43 1 533376324, www.cafecentral.wien<br />

CAFÉ SACHER<br />

Das Kaffeehaus zur weltberühmten Torte.<br />

Imperiales Ambiente, täglich bis Mitternacht offen.<br />

Pflichtadresse <strong>für</strong> Touristen.<br />

Philharmonikerstraße 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 514561003, www.sacher.com<br />

DEMEL<br />

Eine der berühmtesten Konditoreien der Welt,<br />

nicht weit von der Hofburg entfernt. Die Patisserie<br />

hier war einst weltberühmt und ist noch immer<br />

außergewöhnlich. Ebenso das üppige Ambiente.<br />

Hier einen Kaffee zu trinken, ist <strong>für</strong> jeden <strong>Wien</strong>-<br />

Besucher Pflicht.<br />

Kohlmarkt 14, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: + 43 1 53517170, www.demel.com<br />

CAFÉ IMPERIAL<br />

Karl Kraus liebte die Stille dieses Cafés im<br />

Nobelhotel Imperial an der Ringstraße. Die Liste<br />

prominenter Stammgäste ist endlos, heute<br />

besticht dieses Café auch durch ein besonders<br />

üppiges und prunkvolles Interieur.<br />

Kärntner Ring 16, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 50110389, www.cafe-imperial.at<br />

CAFÉ FRAUENHUBER<br />

Das älteste durchgehend betriebene Kaffeehaus,<br />

in dem sogar Mozart dereinst aufgetreten ist,<br />

versprüht typischen <strong>Wien</strong>er Charme.<br />

Himmelpfortgasse 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5125353, www.cafefrauenhuber.at<br />

CAFÉ KORB<br />

Zur Eröffnung schaute sogar Kaiser Franz Joseph<br />

vorbei. Heute führt die exotische Femme fatale<br />

Susanne Widl den Familienbetrieb. Der warme<br />

Apfelstrudel ist ein Traum.<br />

Brandstätte 9, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5337215, www.cafekorb.at<br />

KLEINES CAFÉ<br />

Urgestein der Künstlerszene. Im Sommer<br />

lockt ein malerischer Schanigarten.<br />

Franziskanerplatz 3, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 1774563<br />

BALTHASAR KAFFEE BAR<br />

CAFÉ HAWELKA<br />

Die alten Hawelkas, die das Kaffee zu einem<br />

der berühmtesten der Stadt gemacht haben,<br />

sind nicht mehr, jetzt ist die junge Generation am<br />

Ruder. Neu ist auch die eigene Haus-Kaffeeröstung,<br />

geblieben sind die berühmten Buchteln.<br />

Dorotheergasse 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5128230, www.hawelka.at<br />

CAFÉ DIGLAS<br />

Das Diglas bietet gediegene <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus-<br />

Atmosphäre, nur wenige Schritte vom Stephansplatz<br />

entfernt. Klassisches Frühstücksangebot,<br />

Mehlspeisen und <strong>Wien</strong>er Küche bis 22 Uhr.<br />

Wollzeile 10, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5125765, www.diglas.at<br />

CAFÉ SCHWARZENBERG<br />

Das älteste Ringstraßencafé in <strong>Wien</strong> lockt schon<br />

seit ewigen Zeiten mit seinem prunkvollen<br />

Ambiente. Geboten werden traditionelle Kaffeespezialitäten<br />

und Mehlspeisen, auch das<br />

Teeangebot kann sich sehen lassen.<br />

Kärntner Ring 17, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5128998, www.cafe-schwarzenberg.at<br />

CAFFÈCOUTURE DISTRICT 1<br />

Top-Barista Georg Branny bietet hier in der klassisch-eleganten<br />

Ferstel-Passage ein hervorragendes<br />

Kaffee-Angebot – von Single Origin Espresso<br />

bis zum Cold Drip und handgebrühtem Filterkaffee.<br />

Freyung 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 676 3322076, www.caffecouture.com<br />

CAFFÈ DELIA’S<br />

Eine Mischung aus <strong>Wien</strong>er Kaffeehaus und italienischer<br />

Bar. Der ausgeschenkte Kaffee ist eine eigene<br />

Mischung. Abends wird aus dem Lokal eine Bar.<br />

Für viele <strong>Wien</strong>er ein begehrter Innenstadt-Treff.<br />

Tuchlauben 8, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 699 19692001, www.caffedelias.com<br />

CAFÉ LANDTMANN<br />

Das denkmalgeschützte Haus atmet Geschichte,<br />

hier schlägt das <strong>Wien</strong>er Herz. Herrliche Kaffeespezialitäten,<br />

eine gemütliche Atmosphäre, charmanter<br />

Service. Das gediegene Frühstück hat hier Tradition.<br />

Universitätsring 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 24100100, www.landtmann.at<br />

CAFÉ PRÜCKEL<br />

Das »Prückel« ist einfach zeitlos und doch schon<br />

so alt. Seit über 100 Jahren ist das Kaffeehaus<br />

der Tradition verpflichtet und Modernem gegenüber<br />

aufgeschlossen. Vom Tafelspitz bis zur<br />

Vitrine voller hausgemachter Mehlspeisen wird<br />

hier mit Liebe gekocht und gebacken.<br />

Stubenring 24, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5126115, www.prueckel.at<br />

CAFÉ ENGLÄNDER<br />

Dieses Café muss man in <strong>Wien</strong> wohl niemandem<br />

erklären. Ein Szenetreff im Herzen der Stadt.<br />

Irgendwo zwischen Kaffeehaus, Restaurant und<br />

Beisl ist es angesiedelt. Die Kellner sind typisch<br />

wienerisch, ohne dabei grantig zu sein.<br />

Postgasse 2, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9668665, www.cafe-englaender.com<br />

1020 WIEN<br />

BALTHASAR KAFFEE BAR<br />

Der Top-Gastronom und frühere Spitzenkoch<br />

Otto Bayer hat sich in der Praterstraße ein kleines<br />

Kaffeeparadies geschaffen. Hier wird Kaffeegenuss<br />

zelebriert. Ziemlich hip und sehr innovativ und<br />

damit einer der besten Orte in <strong>Wien</strong>, um tatsächlich<br />

50<br />

falstaff


guten Kaffee zu trinken. Die Bohnen <strong>für</strong> das Balthasar<br />

werden in der Rösterei Wild geröstet. Kleine<br />

Snacks, Zeitungen und schickes Design gibt‘s auch.<br />

Praterstraße 38, 1020 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 3816855, www.balthasar.at<br />

1030 WIEN<br />

DANIEL BAKERY<br />

Hotel-Restaurant, das täglich bis ein Uhr früh<br />

geöffnet ist. Auch Nicht-Hotelgäste sind in<br />

der schicken Bakery beim Frühstücksbuffet<br />

willkommen, der Honig kommt mitunter von<br />

den eigenen Bienenstöcken am Hoteldach.<br />

Landstraßer Gürtel 5, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 90131903, www.hoteldaniel.com/vienna<br />

1040 WIEN<br />

SCHÖNBERGERS CAFFÈ BAR<br />

Ein charmantes Stehcafé, wie man es aus den<br />

italienischen Städten kennt. Nur dass hier noch<br />

einmal mehr in das Know-how rund um den<br />

Kaffee gesteckt wird: Mehr als 40 unterschiedliche<br />

Röstungen, dazu Tramezzini und Panini.<br />

Wiedner Hauptstraße 40, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9671172, www.schoenberger.at<br />

KAFFEEFABRIK<br />

Die Kaffeefabrik trägt ihren Namen zu Recht,<br />

ist sie doch Bar und Rösterei in einem. Besonderes<br />

Augenmerk legt man auf nachhaltigen Kaffee,<br />

den die Betreiber direkt vom Produzenten beziehen,<br />

ohne Zwischenhändler und zu fairen Preisen.<br />

Im Schlaraffenland des Kaffees arbeitet ein junges,<br />

hochmotiviertes Team, das zu jeder Tasse eine<br />

Geschichte zu erzählen weiß.<br />

Favoritenstraße 4–6, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 660 1789092, www.kaffeefabrik.at<br />

GUERILLA BAKERY<br />

Die drei Schwestern und ihr Kaffeehaus sind aus<br />

<strong>Wien</strong> nicht mehr wegzudenken. Einst als Pop-up<br />

gestartet, hat sich ihr Lokal zum beliebten Treff<br />

entwickelt. Frühstück, Kuchen, Mittagstisch –<br />

alles ausgezeichnet und mit Liebe zubereitet.<br />

Favoritenstraße 7, 1040 <strong>Wien</strong><br />

www.guerillabakery.at<br />

Griechin betrieben wird, entsprechend gibt es zu<br />

den Süßigkeiten auch original griechischen Kaffee.<br />

Gumpendorfer Straße 71, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 660 2832809<br />

www.brassmonkeyvienna.com<br />

CAFÉ GRÜNER SALON<br />

Das Café Grüner Salon in Mariahilf besticht mit<br />

seiner modernen Interpretation eines alten<br />

<strong>Wien</strong>er Kaffeehauses. Die Mehlspeisen und Kuchen<br />

werden fast ausschließlich glutenfrei hergestellt,<br />

der Kaffee aus der Bio-Rösterei wird mit Kokosoder<br />

Mandelmilch serviert.<br />

Hirschengasse 8, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 677 61965445, www.gruener-salon.at<br />

DRECHSLER<br />

Seit der Umgestaltung ist der traditionsreiche<br />

Treffpunkt ein lässiger Ort, wo sich besonders<br />

junge Leute gut aufgehoben fühlen. Wie es sich<br />

<strong>für</strong> ein Café des 21. Jahrhunderts gehört, gibt es<br />

Coffee to go und die Kaffeemischung <strong>für</strong> zu Hause.<br />

Linke <strong>Wien</strong>zeile 22/Girardigasse 1, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5812044, www.cafedrechsler.at<br />

CAFÉ SPERL<br />

Ein klassisches Alt-<strong>Wien</strong>er Kaffeehaus mit<br />

historischer Einrichtung. Auf der Kaffeekarte<br />

stehen auch viele seltsame Kaffeekreationen von<br />

»Überstürzter Neumann« bis hin zu »Pharisäer«.<br />

Sonntagnachmittag gibt’s Live-Klaviermusik.<br />

Gumpendorfer Straße 11–13, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: 43 1 5864158, www.cafesperl.at<br />

CAFÉ JELINEK<br />

Ein klassisches <strong>Wien</strong>er Café mit gemütlichen<br />

Ecken im Stil der 50er-Jahre, wo man auch<br />

gerne mal allein in Ruhe sitzen kann. Die Arabica-<br />

Mischung wurde speziell <strong>für</strong> das Jelinek kreiert<br />

und ist streng geheim. Auch die hausgemachten<br />

Mehlspeisen sind ein Genuss.<br />

Otto-Bauer-Gasse 5, 1060 <strong>Wien</strong><br />

T: + 43 1 5974113, cafejelinek.steman.at<br />

1070 WIEN<br />

KAFFEMIK<br />

Wenn IT-Nerds eine Third-Wave-Barista-Bar<br />

eröffnen, dann kommt dabei mitunter eine im<br />

skandinavischen Stil eingerichtete Kaffeebar<br />

heraus. Die Bohnen stammen von ausgesuchten<br />

internationalen und österreichischen<br />

Kleinröstern. In jeder Hinsicht sehr puristisch.<br />

Zollergasse 5, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 650 5151535, www.kaffemik.at<br />

FÜRTH KAFFEE<br />

Charles Fürth verkauft hier seine selbstgerösteten<br />

Plantagenkaffees und Blends. Das Fachsimpeln<br />

mit ihm vertieft man am besten, indem man<br />

auf einem der acht Stühle Platz nimmt und geich<br />

vor Ort seinen Kaffee genießt.<br />

Kirchengasse 44, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 699 19690261, www.fuerthkaffee.eu<br />

FIGAR 1070<br />

Einer von mittlerweile mehreren Figar-Läden<br />

mit großer, fetziger Wandmalerei und motivierter<br />

Speisekarte. Das Frühstücksangebot ist umfangreich<br />

und beinhaltet auch Minikäsekrainer<br />

oder orientalische Eierspeise.<br />

Kirchengasse 18, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8909947, http://1070.figar.net/<br />

1050 WIEN<br />

CUADRO<br />

Jugendliches Kaffeehaus der Schlossquadrat-<br />

Gruppe, alle vier Lokale sind mit einem hübschen<br />

Gastgarten verbunden. Frühstück (mit hausgemachten<br />

Marmeladen) gibt es täglich bis 16 Uhr.<br />

Margaretenstraße 77, 1050 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5447550, www.cuadro.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

1060 WIEN<br />

BRASS MONKEY<br />

Kleiner Cupcake-Laden, der von einer Exil-<br />

falstaff 51


wien spezial / ADRESSEN KAFFEEHÄUSER<br />

CAFFÈCOUTURE<br />

Durchlaufzeit – kalt serviert.<br />

Garnisongasse 18, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 676 3322076<br />

www.caffecouture.com<br />

CAFÉ WEIMAR<br />

Aus alt mach – fast – neu. Das Café Weimar läuft<br />

seit September unter neuer Führung. Zwei neue<br />

Kaffeeröstungen gibt es im Angebot, die ein eigener<br />

Barista zubereitet. Bei der Speisekarte setzt<br />

man auf Qualität statt Quantität. Mehlspeisen<br />

kommen aus der Diglas-Backstube.<br />

Währinger Straße 68, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3171206<br />

www.cafeweimar.at<br />

JONAS REINDL<br />

Die Industriehocker und Sessel, auf denen<br />

man hier Platz nimmt, sind bis zu hundert Jahre<br />

alt und wurden von Eigentümer Philip Feyer<br />

und seinem Vater über Jahre hinweg zusammengetragen.<br />

Ebenso viel Leidenschaft zeigt<br />

man beim Bio-Kaffee, den es in Caturra- und<br />

Tipica-Varietäten zu verkosten gibt.<br />

Währinger Straße 2-4, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 1980040<br />

www.jonasreindl.at<br />

1080 WIEN<br />

POC – PEOPLE ON CAFFEINE<br />

Eine der ältesten Third-Wave-Kaffeebars der Stadt,<br />

winzig, aber da<strong>für</strong> umso liebevoller designed und<br />

eingerichtet. Es gibt Kaffee von der belgischen Rösterei<br />

Caffènation, Kuchen von den <strong>Wien</strong>er Bäckern<br />

12 munchies und Equipment <strong>für</strong> Heim-Kaffeebrüher.<br />

Schlösselgasse 21, 1080 <strong>Wien</strong><br />

KAFFEEMODUL<br />

Valentin und Boris, zwei der besten Baristas des<br />

Landes, konzentrieren sich im kleinen Coffeeshop<br />

auf das Wesentliche, nämlich die Zubereitung<br />

von Kaffee in allen erdenklichen Variationen von<br />

Espresso über Filterkaffee bis hin zu Cold Brew.<br />

Josefstädter Straße 35, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 680 2228039, www.kaffeemodul.at<br />

CAFÉ HUMMEL<br />

Das Traditionscafé in der Josefstadt gibt es bereits<br />

seit 1935. Vom Frühstück bis zum Abendessen<br />

wird hier alles geboten, außerdem sind die<br />

Betreiber stolz darauf, als erstes <strong>Wien</strong>er Café<br />

von der Genussregion Österreich als Genuss-Café<br />

ausgezeichnet worden zu sein.<br />

Josefstädter Straße 66, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4055314, www.cafehummel.at<br />

WIENER RÖSTHAUS<br />

Ein Paradies <strong>für</strong> Kaffeeliebhaber: Mit Bedacht<br />

werden <strong>Spezial</strong>itäten und Raritäten geröstet,<br />

dazu kostet man handgeschöpfte Schokolade.<br />

Passend dazu findet man auch eine große Auswahl<br />

an Teesorten und Barista-Zubehör im Shop.<br />

Tigergasse 33, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4022886, www.wienerroesthaus.at<br />

1090 WIEN<br />

COFFEEPIRATES<br />

Stets sehr gut besuchter studentischer Third-<br />

Wave-Laden, mit selbst-gerösteten Bohnen, die<br />

ausschließlich aus biologischem Anbau stammen.<br />

Die ganze Palette von Latte bis Filter wird<br />

geboten, die Bohnen gibt es natürlich auch zum<br />

Mitnehmen. Von <strong>Falstaff</strong> oftmals ausgezeichnet<br />

und sogar von CNN zu einem der besten Coffeeshops<br />

der Welt gekürt. Egal ob Filter oder<br />

Espresso, Chemex oder V60-Filter: Hier hat<br />

man auf alle drängenden Fragen in Sachen<br />

Kaffee eine passende Antwort.<br />

Spitalgasse 17, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 660 3421411, www.coffeepirates.at<br />

LA MERCERIE<br />

Das französische Café und Bistro La Mercerie<br />

in Alsergrund überzeugt alleine mit seinem<br />

Interieur: Alte Apothekerschränke, Holztische<br />

und wunderschöne Bodenfliesen. An den<br />

Fenstern gibt es hübsche Nischen, in denen<br />

man es sich zu zweit gemütlich machen<br />

kann. Die Karte ist klein, aber fein und sehr<br />

französisch, wortwörtlich gemeint.<br />

Für ein paar Stunden kann man sich hier<br />

tatsächlich wie Gott in Frankreich fühlen.<br />

Berggasse 25, 1090 <strong>Wien</strong><br />

CAFFÈ COUTURE<br />

Ein Fixstern der <strong>Wien</strong>er Third-Wave-Szene.<br />

Wird vom mehrfach ausgezeichneten Barista<br />

Georg Branny geführt. Die Bohnen werden zum<br />

Teil direkt von Kaffeebauern bezogen, geröstet<br />

wird im Haus. Innovative Zubereitungsarten<br />

wie etwa Cold Drip Coffee mit sechs Stunden<br />

HOBBY BAR<br />

Die legendäre Faema E61, die in den frühen<br />

1960er-Jahren auf den Markt gekommen ist,<br />

brüht in der kleinen Kaffeebar noch immer<br />

verlässlich einen ausgezeichneten Espresso. Das<br />

passt wunderbar in das 50er-Jahre-Ambiente.<br />

Währinger Straße 9, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 6645288888<br />

hobby-bar.business.site<br />

1170 WIEN<br />

MANAMEIEREI<br />

Liebevoll und modern, mit viel Holz gestaltete<br />

Meierei in einer Hütte im wunderschönen<br />

Schwarzenbergpark. Leicht orientalisch angehauchte<br />

Küche, feine Frühstücksoptionen<br />

wie etwa Shakshuka oder Rührei mit Melanzani-<br />

Ragout. Auf Wunsch packt die Küche auch<br />

gern einen Picknick-Korb.<br />

Exelbergstraße 32, 1170 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4805172<br />

www.manameierei.com<br />

1180 WIEN<br />

PETIT DEJ<br />

Macarons, Croissants und Mousse au Chocolat –<br />

so erwartet man sich das vom kleinen französischen<br />

Lokal am Eingang zum Pötzleinsdorfer<br />

Park. Hochwertig und stilvoll eingerichtet, sitzt<br />

man hier auch am Nachmittag gerne bei Kaffee<br />

und Süßem zusammen.<br />

Pötzleinsdorferstraße 67, 1180 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 4644679<br />

www.petit-dej.at<br />

Fotos: Rudolf FINK Viennarudolffink@aon.at<br />

52<br />

falstaff


GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Schenken Sie Österreichische<br />

Kultur: herkunftstypischen Qualitätswein<br />

mit der rot-weiß-roten Kapsel.<br />

Denn ein großer Wein ist ein Geschenk,<br />

von bleibendem Wert, weil man seinen<br />

Geschmack ein Leben lang nicht mehr<br />

vergisst.<br />

österreichwein.at


wien spezial / REZEPTE<br />

54 falstaff


SÜNDEN<br />

Ihren Ruf verdankt die <strong>Wien</strong>er Küche zu einem<br />

großen Teil ihren Mehlspeisen. Es soll sogar Menschen<br />

geben, die allein deshalb zu uns kommen. Wir haben<br />

<strong>für</strong> Sie drei Rezepte von heimischen Klassikern<br />

zusammen gesucht – die pure Versuchung.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

falstaff<br />

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wien spezial / REZEPTE<br />

56 falstaff


ZUTATEN<br />

40 g Butter<br />

4 Eier<br />

200 g Mehl<br />

300 ml Milch<br />

20 ml Rum<br />

20 ml Grand Marnier<br />

30 g Sultaninen<br />

Staubzucker zum Bestreuen<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zuerst in einer Schüssel Mehl, Zucker, Salz<br />

und Dotter mit der Milch zu einem glatten,<br />

dickflüssigen Teig verrühren.<br />

– Sultaninen in Rum und Grand Marnier<br />

30 Minuten einweichen.<br />

– In einer anderen Schüssel das Eiklar zu einem<br />

steifen Schnee schlagen und danach unter<br />

den dickflüssigen Teig heben.<br />

– Die Butter in einer großen, flachen Pfanne<br />

aufschäumen lassen, danach den Teig behutsam<br />

eingießen und auf beiden Seiten goldbraun<br />

anbacken.<br />

– Anschließend die Pfanne in ein vorgeheiztes<br />

Backrohr stellen und bei mäßiger Hitze (Heißluft<br />

ca. 180°Grad) zehn bis zwölf Minuten fertig backen,<br />

bis der Kaiserschmarren leicht goldbraun ist.<br />

– Danach die Pfanne aus dem Backrohr nehmen<br />

und den fertigen Teig mit zwei Gabeln in<br />

unregelmäßige Stücke zerreißen.<br />

– Nun die Rosinen hinzufügen, gut verrühren<br />

und die Pfanne nochmals <strong>für</strong> etwa eine<br />

Minute in den noch heißen Backofen schieben.<br />

– Mit Staubzucker bestreuen.<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos via<br />

e-mail erhalten<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

falstaff 57


wien spezial / REZEPTE<br />

ZUTATEN TEIG (GRUNDREZEPT)<br />

250 g Mehl<br />

125 ml Wasser, lauwarm<br />

1 Eidotter<br />

2 g Salz, 2 cl Öl<br />

ZUTATEN STRUDEL<br />

200 g Strudelteig<br />

125 g Bröseltopfen<br />

150 g Apfelspalten, säuerliche Sorte<br />

etwas brauner Zucker (je nach<br />

Geschmack der Äpfel)<br />

30 g süße Brösel<br />

30 g Mandeln, gerieben<br />

2 EL Rumrosinen<br />

2 EL Butter, braun<br />

100 ml Milch<br />

2 EL brauner Zucker<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten<br />

und <strong>für</strong> etwa zehn Minuten gut kneten.<br />

Wenn der Teig zu sehr an den Händen haftet,<br />

noch etwas Mehl hinzufügen.<br />

– Den Teig zu einer Kugel formen, abdecken und<br />

<strong>für</strong> mindestens eine Stunde rasten lassen.<br />

Das ergibt 400 g Teig, davon 200 g <strong>für</strong><br />

den Strudel verwenden. Den restlichen<br />

Teig einfrieren oder zu einem weiteren<br />

Strudel verarbeiten.<br />

– Den Strudelteig auf einem bemehlten Tuch<br />

dünn ausziehen, mit Butter bestreichen. Zwei<br />

Drittel des Teiges mit Topfen, Äpfeln, Zucker,<br />

Bröseln, brauner Butter, Rumrosinen und Mandeln<br />

bestreuen, einrollen.<br />

– Den Strudel eng in eine runde, ausgebutterte<br />

Form setzen – keine zu große Form – und<br />

mit Milch begießen. Abschließend mit<br />

braunem Zucker bestreuen und bei 170°C<br />

ca. 30 Minuten goldbraun backen.<br />

58<br />

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Fotos: beigestellt<br />

jun 2018<br />

falstaff 59


wien spezial / REZEPTE<br />

60<br />

falstaff


ZUTATEN FÜR DEN TEIG<br />

280 g Butter<br />

280 g Zucker<br />

10 Eier<br />

280 g Schokolade, 55 % Kakaoanteil<br />

100 g Zucker<br />

Prise Salz<br />

160 g Brösel<br />

ZUBEREITUNG TEIG<br />

– Butter mit 180 g Zucker schaumig schlagen.<br />

Die Eier trennen und die Dotter langsam<br />

dazugleiten lassen und verrühren.<br />

– Die Schokolade schmelzen lassen<br />

und langsam dazugeben.<br />

– Die Eiweiße anschlagen, salzen und danach<br />

100 g Zucker auf drei Teile langsam einrühren<br />

und ausschlagen.<br />

– Abwechselnd die Brösel und den Schnee<br />

unterheben. Den Teig in eine gebutterte und<br />

wbemehlte Springform (28 cm) füllen.<br />

– Bei 170 °C etwa eine Stunde backen.<br />

ZUTATEN FÜR DIE GLASUR<br />

200 g Zucker<br />

125 ml Wasser<br />

150 g Schokolade, 55 % Kakaoanteil<br />

ZUBEREITUNG GLASUR<br />

– Zucker und Wasser vermengen und<br />

auf 106 °C aufkochen.<br />

– In eine Schüssel umfüllen, die Schokolade<br />

dazugeben und mit einem Spatel verrühren.<br />

ZUTATEN FÜR DAS FERTIGSTELLEN<br />

Marillenmarmelade, nach Belieben<br />

Wasser<br />

1 EL Rum<br />

Sacherglasur<br />

FERTIGSTELLEN DER TORTE<br />

Die heiße Marillenmarmelade mit ein paar<br />

Esslöffeln Wasser und Rum verrühren.<br />

Danach die fertig gebackene Torte aprikotieren<br />

und mit der Sacherglasur überziehen.<br />

falstaff<br />

61


wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />

SCHLEMMEN<br />

IN WIEN<br />

Besonders spannend, neu, außerordentlich kreativ oder gerade überaus<br />

angesagt – folgende Restaurants der Bundeshauptstadt sollten sich<br />

auf der To-visit-Liste eines jeden Gourmets befinden.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Fotos: Pierer.net, Steirereck GmbH<br />

62<br />

falstaff


Berühmt <strong>für</strong> Küche, Architektur<br />

und Top-Service: das »Steirereck« von<br />

Heinz und Birgit Reitbauer.<br />

Alle aktuell von <strong>Falstaff</strong><br />

bewerteten Restaurants<br />

finden Sie in der App<br />

falstaff.com/apps<br />

falstaff 63


xxxxxxxxxx wien spezial / XXXXXXXX<br />

TOP-GASTRONOMIE<br />

BEST OF<br />

Großes Gourmetkino. Wer<br />

gehört momentan zu den<br />

Besten der Besten?<br />

AMADOR<br />

Derzeit hat er zwei Michelin-Sterne. Und will den<br />

dritten. Juan Amador dreht derzeit mächtig auf.<br />

Große Küche eines großen Kochs<br />

in einem schönen, aber etwas entlegenen<br />

Spitzenrestaurant.<br />

Grinzinger Straße 86, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 660 9070500<br />

www.restaurant-amador.com<br />

KONSTANTIN FILIPPOU<br />

Neuerdings mit zwei Michelin-Sternen gekrönt,<br />

zählt das Restaurant von Konstantin Filippou<br />

inzwischen zu den besten Gourmetkathedralen<br />

des Landes. Perfekte Inszenierung, sehr innovativ.<br />

Dominikanerbastei 17, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5122229<br />

www.konstantinfilippou.com<br />

MRAZ & SOHN<br />

Lukas, Markus und Manuel Mraz: Küche auf<br />

Zwei-Sterne-Niveau, die Atmosphäre aber<br />

dennoch locker und ungezwungen.<br />

MRAZ & S0HN<br />

Vater Markus sorgt mit Heimkehrer Lukas<br />

<strong>für</strong> eine außergewöhnliche Küche, Manuel Mraz<br />

im Service <strong>für</strong> eine sympathische Atmosphäre.<br />

Zwei Michelin-Sterne.<br />

Wallensteinstraße 59, 1200 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3304594<br />

www.mraz-sohn.at<br />

SILVIO NICKOL<br />

Gourmettempel im noblen Palais Coburg. Silvio<br />

Nickol, ein Schüler des sagenhaften Harald Wohlfahrt,<br />

sorgt hier <strong>für</strong> eine technisch unglaublich<br />

aufwendige Küche. Hinzu kommt noch der größte<br />

und spektakulärste Weinkeller des Landes.<br />

Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 51815130<br />

www.palais-coburg.com<br />

STEIRERECK<br />

Ein Gesamtkunstwerk. Seit Jahren im <strong>Falstaff</strong>-<br />

Restaurantguide die Nummer eins. Hohe Perfektion<br />

in allen Bereichen.<br />

Am Heumarkt 2A, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7133168<br />

www.steirereck.at<br />

SILVIO<br />

NICKOL<br />

Eine technisch<br />

hochanspruchsvolle<br />

Küche von<br />

Silvio Nickol im<br />

extravagant<br />

eingerichteten<br />

Restaurant im<br />

Palais Coburg.<br />

Fotos: www.lukasilgner.at, beigestellt kw-videoproduction, Palais Coburg, Medizinische Universität <strong>Wien</strong>, pierer.net, Steirereck GmbH, Gerhard Wasserbauer, Per-Anders Jörgensen, beigestellt<br />

64 falstaff


FINE DINING<br />

STEIRERECK<br />

Das »Steirereck« im <strong>Wien</strong>er Stadtpark<br />

ist ein Monument weltstädtischer<br />

Gastronomie. Perfekt in allen Bereichen.<br />

KONSTANTIN<br />

FILIPPOU<br />

Minimalistische Einrichtung,<br />

innovative Küche mit einem ganz<br />

persönlichen Touch. Konstantin Filippou<br />

kocht derzeit in Bestform.<br />

falstaff 65


wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />

BEST<br />

OF<br />

CASUAL<br />

DINING<br />

DAS<br />

SPITTELBERG<br />

Harry Brunner kocht besser denn je.<br />

Die erste Adresse <strong>für</strong> eine gehobene <strong>Wien</strong>er<br />

Küche mit asiatischer Note. Und die<br />

köstlichste Ente der Stadt.<br />

Restaurants und Lokale, in<br />

denen es nicht steif zugeht,<br />

die aber mit großartiger<br />

Küche aufwarten.<br />

ARTNER AUF DER WIEDEN<br />

Markus Höller ist ein hochbegabter Koch.<br />

Deshalb pilgern jetzt viele zum »Artner auf<br />

der Wieden«. Angenehme Atmosphäre, sehr<br />

eigenständige Küchenlinie.<br />

Floragasse 6, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5035033<br />

www.artner.co.at<br />

BEEF &<br />

GLORY<br />

Vlatka Bijelac hat ihren Manager-Job an<br />

den Nagel gehängt und in der Josefstadt<br />

ein tolles Restaurant mit ebenso toller<br />

Atmosphäre eröffnet.<br />

BEEF & GLORY<br />

Neues Steaklokal im ehemaligen »Jahrhundertbeisl«<br />

im achten Bezirk. Tolle Fleischqualität und<br />

ein würdiger Rahmen <strong>für</strong> Steaks, die es in dieser<br />

Qualität höchst selten gibt. Gilt derzeit als eine<br />

der besten Steak-Adressen der Stadt.<br />

Florianigasse 35, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9974155<br />

www.beefandglory.at<br />

DAS SPITTELBERG<br />

Harry Brunner ist unter Feinschmeckern und<br />

Gourmets kein Unbekannter. Doch am Spittelberg<br />

kocht er so gut wie noch nie. Tolle Fleisch- und<br />

Geflügelgerichte von der Rotisserie.<br />

Spittelberggasse 12, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5877628<br />

www.das-spittelberg.at<br />

PICHLMAIERS ZUM HERKNER<br />

Ein Paradegasthaus in der Vorstadt. Perfekt<br />

gemachte <strong>Wien</strong>er Küche und ein wunderbarer<br />

Innenhof mit zwei Terrassen. Etwas entlegen,<br />

aber unbedingt empfehlenswert.<br />

Dornbacher Straße 123, 1170 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4801228<br />

www.zumherkner.at<br />

PRAMERL & THE WOLF<br />

Lässiges Edelbeisl mit einer unglaublich spannenden<br />

Küche. Wolfgang Zankl war früher Unternehmensberater.<br />

Heute ist er ein Ausnahmekoch.<br />

Pramergasse 21, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9464139<br />

www.pramerlandthewolf.com<br />

Fotos: Joachim Haslinger, beigestellt<br />

66<br />

falstaff


wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />

TEMPEL DER<br />

KÄSEKRAINER<br />

Vom »Bitzinger« bis zum »Scharfen René« – die Käsekrainer ist überall der Verkaufsschlager.<br />

Aufgrund der Einzigartigkeit der <strong>Wien</strong>er Würstelstandkultur wird sogar<br />

der Status des UNESCO-Weltkulturerbes eingefordert.<br />

TEXT BERNHARD DEGEN<br />

So sahen die ersten<br />

Würstelstände aus. Die<br />

Handkarren mussten über<br />

Nacht verstaut werden.<br />

Das ist übrigens der<br />

Vorgänger des »Leo«.<br />

I<br />

mbissbuden gibt es überall, echte<br />

Würstelstände allerdings nur in<br />

<strong>Wien</strong>. Dabei geht es nicht bloß um<br />

den Konsum von Burenwurst,<br />

Waldviertler, Bratwurst, Frankfurter<br />

und Käsekrainer (Letztere ist bei allen<br />

bekannten Würstelständen der Big Seller).<br />

Es geht um eine typisch <strong>Wien</strong>erische Gastronomie-Geschichte,<br />

die man auch als kulinarische<br />

Demokratie bezeichnen könnte.<br />

Vor dem Wurstverkäufer herrscht Chancengleichheit:<br />

Alle müssen sich anstellen, jeder<br />

kann sich’s leisten und niemand bekommt<br />

eine Sonderbehandlung.<br />

Beim »Leo«, dem ältesten <strong>Wien</strong>er Würstelstand,<br />

erzählt man sich immer noch die<br />

Anekdote von Bruno Kreisky, der nach<br />

Staatsbanketten gerne auch was<br />

»G'scheites« aß. In der Regel war das eine<br />

Burenwurst (»a Haaße«). Nirgendwo tritt<br />

die Gleichberechtigung aller Schichten besser<br />

zutage als beim »Bitzinger« neben der<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper. Hier stehen Nadelstreif<br />

und Blaumann ebenso nebeneinander wie<br />

Champagner und Dosenbier. Den besten<br />

Umsatz macht Josef Bitzinger am Tag des<br />

<strong>Wien</strong>er Opernballs, an dem die Ballbesucher<br />

in Frack oder Ballkleid Schlange stehen,<br />

um eine Käsekrainer oder ein Bier zu<br />

ergattern.<br />

WELTKULTURERBE<br />

Die <strong>Wien</strong>er Würstelstand-Kultur ist so einzigartig,<br />

dass Bitzinger von der UNESCO<br />

den Status des »Immateriellen Weltkulturerbes«<br />

fordert, so wie ihn schon die <strong>Wien</strong>er<br />

Kaffeehauskultur erlangt hat. Seine Kollegen<br />

pflichten ihm natürlich bei, und wer<br />

das entsprechende Regelwerk studiert, findet<br />

mehr Gründe, die da<strong>für</strong> sprechen als ><br />

Fotos: beigestellt<br />

70<br />

falstaff


Bei manchen<br />

Würstelständen<br />

gibt es sogar Bier<br />

vom Fass und<br />

offene Weine.<br />

falstaff 71


wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />

><br />

dagegen. <strong>Wien</strong>er Würstelstände sind ein<br />

Bollwerk gegen globalisierte Imbisskultur.<br />

Betreiber von traditionellen Ständen sind<br />

sich einig, dass Angebote wie Kebab,<br />

Asia-Nudeln oder Pizzaschnitten nichts<br />

im Sortiment verloren haben.<br />

Optisch signifikantes Merkmal von<br />

Bitzingers Würstelstand ist ein überdimensionaler<br />

Hase am Dach, der Dürers<br />

bekanntem Werk nachempfunden ist, das<br />

in der benachbarten Albertina aufbewahrt<br />

wird. »Zu Ostern habe ich ihn mal Karl<br />

Kolarik vom Schweizerhaus geborgt«,<br />

erzählt der Gastronom schmunzelnd.<br />

»Die Leute haben sich sofort nach dem<br />

Hasen erkundigt.« Bitzinger ist nicht nur<br />

Würstelstand-Betreiber und Gastronom,<br />

er ist auch Präsident des <strong>Wien</strong>er Sommelier-<br />

Vereins. Es ist daher gar nicht verwunderlich,<br />

dass es neben Bier vom Fass auch ein<br />

kleines, aber feines Angebot an Weinen<br />

und Champagnern gibt. Nach seinen liebsten<br />

Stammgästen befragt, muss er nicht<br />

Der Würstelstand als Bühne: Die »Spritbuam«<br />

feiern beim »Leo« die erste Million Youtube-Klicks<br />

ihres Songs »Vollegas Leberkas«.<br />

lange überlegen: »Helene Fischer ist unsere<br />

Käsekrainer-Queen.«<br />

90 JAHRE LEO<br />

Der älteste <strong>Wien</strong>er Würstelstand feierte<br />

im Jahr 2018 seinen 90. Geburtstag.<br />

Wegen seines guten Rufs und seiner<br />

günstigen Lage am Döblinger Gürtel,<br />

wurde er stets von vielen Prominenten<br />

aus Kultur, Medien, Politik, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft frequentiert. Der »Leo« steht<br />

beispielhaft <strong>für</strong> die Geschichte der <strong>Wien</strong>er<br />

Würstelstände, denn Betreiberin Vera Tondl<br />

hat dokumentiert, dass auch ihre Vorfahren<br />

wie damals üblich die Würste noch mit<br />

Handkarren und mobilen Wagen verkauft<br />

haben. Erst in den 1960er-Jahren wurden<br />

die Würstelstände sesshaft. Tondl wacht<br />

stets über beste Qualität ihrer Produkte.<br />

Um diese sicherzustellen, wechselt sie regelmäßig<br />

ihre Lieferanten und lässt sich aktuell<br />

von vier Fleischhauern beliefern.<br />

Fotos: <strong>Wien</strong>tourismus/Peter Rigaud, Vienna Würstelstand, all rights reserved, beigestellt<br />

72<br />

falstaff


ZUM SCHARFEN RENÉ<br />

Der Standort am Schwarzenbergplatz wird<br />

seit 1968 durchgängig als Würstelstand<br />

betrieben und hat nun mit René Kachlir<br />

einen Verfechter der traditionellen Würstel-<br />

Werte. Er ist einer der letzten Betreiber, die<br />

auch persönlich am Stand stehen und die<br />

Gäste nicht nur mit Bissfestem versorgen,<br />

sondern auch mit einer Portion <strong>Wien</strong>er<br />

Schmäh. Seine <strong>Spezial</strong>ität sind diverse<br />

Chili-Pulver, die auf der Schärfe-Skala<br />

von Scoville in die Millionen gehen.<br />

Dem scharfen René ist die Qualität seiner<br />

Ware besonders wichtig, weshalb der Seriensieger<br />

der <strong>Falstaff</strong>-Würstelstand-Wahl mit<br />

Freunden und Familien stets neue Produkte<br />

verkostet. Aktuell schwört er bei der Käsekrainer<br />

auf eine südsteirische Fleischerei,<br />

die Berg-Emmentaler verarbeitet. Kachlir<br />

verrät ein weiteres Erfolgsgeheimnis: Er<br />

verwendet die »Opferwurst« nicht nur im<br />

Kochwasser, sondern siedet auch alle ><br />

»Meine Extrakte gehen sogar bis 6 Millionen Scoville. Zum Vergleich: der Pfefferspray,<br />

der von der <strong>Wien</strong>er Polizei verwendet wird, hat 2,5 Millionen Scoville.«<br />

RENÉ KACHLIR der »Scharfe René«<br />

Am Schwarzenbergplatz kann<br />

man sich seine Würstel mit Chili<br />

entsprechend tunen.<br />

falstaff 73


wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE<br />

><br />

anderen Würste in Rindsuppe, bevor sie<br />

gebraten werden. (Anm.: Die Opferwurst<br />

wird üblicherweise aufgeschnitten und dem<br />

Würstelwasser beigefügt, sie wird »geopfert«,<br />

damit sie mit ihrem Geschmack jenen<br />

der anderen Würste verstärkt). Diese Qualitätsbemühungen<br />

schätzen nicht nur zahllose<br />

Prominente, sondern auch Spitzenköche<br />

wie Heinz Reitbauer, Konstantin Filippou<br />

oder Tim Mälzer.<br />

ALT-WIENER WÜRSTELSTAND ZUM<br />

VOLKSTHEATER<br />

Sogar Spitzenköche wie Tim Mälzer (l.) und<br />

Heinz Reitbauer (o.) essen beim »Scharfen René«.<br />

zählen ebenso zu unseren Kunden wie Sänger<br />

und Musikgruppen. Bei uns soll sich<br />

jeder wohlfühlen und seine Wurst genießen,<br />

ohne Fotos, ohne Autogramme. Allerdings<br />

auch ohne Sonderbehandlung.«<br />

KAISERZEIT<br />

Mit Unterstützung des Schauspielers Rudi<br />

Roubinek, u.a. als Kaiser-Sekretär Seyffenstein<br />

bekannt, wurde im Jahr 2015 ein neu-<br />

es Konzept lanciert. Bei der Augartenbrücke<br />

setzt der aktuelle Betreiber Thomas<br />

Eder auf eine alternative Produktpalette,<br />

wie zum Beispiel auf Mangalitza-Bratwurst,<br />

Blunzn als Grillwurst oder Rinds-Käsekrainer<br />

mit Chili. Für die Getränke-Begleitung<br />

kann man aus 14 verschiedenen Flaschenbieren<br />

wählen. Roubinek schätzt <strong>Wien</strong>er<br />

Küchenklassiker wie einen Altwiener Suppentopf<br />

oder ein Kesselgulasch.<br />

Es ist ein ganz besonderes Soziotop, das<br />

man vor allem in den Nachtstunden an den<br />

Würstelständen antrifft. <strong>Wien</strong>er lieben<br />

ihren Würstel-Jargon und fragen »Zuagraste«<br />

gerne nach der Bedeutung ihrer <strong>Spezial</strong>ausdrücke,<br />

die nur wenige Originale<br />

authentisch einsetzen können. Wer sonst<br />

hochdeutsch spricht, sollte diese vielzitierte<br />

Bestellung lieber bleiben lassen: »A Eitrige<br />

mit an Bugl, an Schoafn, an Krokodü und<br />

an Sechzehner-Blech.« <<br />

Quiz<br />

Sind Sie ein Würstelstand-Experte?<br />

falstaff.com/wuerstelstand-quiz<br />

Der aktuelle Sieger bei der <strong>Falstaff</strong>-Leser-<br />

Wahl zum beliebtesten Würstelstand der<br />

<strong>Wien</strong>er ist jener von Roland Walloner beim<br />

Volkstheater. Der junge Quereinsteiger<br />

kommt aus der Nachrichtentechnik bzw.<br />

Systemgastronomie und erzählt, dass er<br />

glücklicher sei, seitdem er den Würstelstand<br />

betreibe. Walloner steht oft selbst an der<br />

Budel, will aber seine prominenten Gäste<br />

nicht <strong>für</strong> sich vermarkten: »Broadway-<br />

Stars, Fußballer, Schauspieler und Künstler<br />

Bei der »Kaiserzeit« gibt es<br />

Innovationen wie Blunzn als Grillwurst<br />

oder Mangalitza-Bratwurst.<br />

»Käme tatsächlich<br />

eines Tages ein Kaiser vorbei,<br />

so hätten wir prompt<br />

das passende Menü <strong>für</strong> ihn<br />

auf Lager. Inklusive<br />

einem Glaserl Schampus.«<br />

RUDI ROUBINEK Schauspieler<br />

WÜRSTELSTAND<br />

JARGON:<br />

Eitrige<br />

Haaße<br />

Burenheidl<br />

Bugl/Buckel<br />

Krokodü<br />

A Öliche<br />

Glasaug’<br />

A Schoafa<br />

A G’schissener<br />

A Siaßa<br />

Sechzehner-Blech<br />

Aber Jennifer!<br />

Käsekrainer<br />

Burenwurst<br />

ebenso<br />

Scherzerl/<br />

Brotanschnitt<br />

Salzgurke<br />

Pfefferoni<br />

Perlzwiebel<br />

scharfer Senf<br />

süßer Senf<br />

süßer Senf<br />

Dose Ottakringer<br />

Bier (Ottakring ist<br />

der 16. <strong>Wien</strong>er<br />

Gemeindebezirk)<br />

Von Jennifer Rush<br />

(gesprochen:<br />

rasch); wenn es<br />

schnell gehen soll.<br />

Fotos: beigestellt<br />

74<br />

falstaff


Vom Grillgut zum Kulturgut:<br />

unsere original Käsekrainer.<br />

Franz Radatz<br />

Erfinder der Käsekrainer<br />

www.radatz.at/kaesekrainer


wien spezial / WÜRSTEL GUIDE<br />

KÄSEKRAINER<br />

Die Zubereitung der Käsekrainer ist<br />

die Königsdisziplin an jedem Würstelstand.<br />

Die Wurst muss mehrfach<br />

angestochen werden, damit der<br />

flüssige Käse ausrinnen und eine<br />

Kruste bilden kann – das sind die<br />

sogenannten Käsefusserl.<br />

BEIGABEN: Schwarzbrot, scharfer<br />

Senf, Kren, Essiggurkerl, Pfefferoni<br />

GETRÄNKE: Bier, zum Beispiel<br />

<strong>Wien</strong>er Lager, Champagner<br />

Fotos: beigestellt<br />

76<br />

falstaff


IN BESTER<br />

GESELLSCHAFT<br />

Die Würstel sind die Hauptdarsteller im Rampenlicht, der Begleitung wird<br />

allerdings oftmals zu wenig Beachtung geschenkt. Die <strong>Falstaff</strong>-Redaktion<br />

stellt die wichtigsten Wurstsorten vor und empfiehlt passende Beigaben.<br />

TEXT BERNHARD DEGEN FOTOS JULIA STIX<br />

B<br />

ei einer Befragung der wichtigsten<br />

<strong>Wien</strong>er Würstelstände<br />

gaben alle Betreiber unisono<br />

an, dass die Käsekrainer das<br />

wichtigste Produkt sei. Sie ist<br />

eine rein österreichische <strong>Spezial</strong>ität und mit<br />

rund 45 Jahren in der langen Kulturgeschichte<br />

der Würste ein vergleichsweise junges<br />

Würstl. Bei einem so wichtigen Produkt<br />

wird natürlich entsprechendes Augenmerk<br />

auf die Qualität gelegt, und zwar nicht nur<br />

vom Fleisch, sondern auch vom Käse. Einige<br />

Standler haben zusammen mit ihren Lieferanten<br />

eigene, exklusive Rezepturen entwickelt.<br />

Auch bei den anderen Würsten ist<br />

das Handwerk der Fleischhauer ausschlaggebend.<br />

Wir sind nun der Frage nachgegangen,<br />

ob Semmel oder Brot, scharfer oder<br />

süßer Senf und welche Beilagen zu welchem<br />

Würstel am besten passen.<br />

FRANKFURTER<br />

Die Frankfurter bzw. Sacherwürstel. Wenn die Qualität etwas besser<br />

sein darf, isst man traditionell ohne Besteck. Erfahrene Würstelstandler<br />

schneiden eine »Opferwurst« ins Kochwasser, damit sich der<br />

Geschmack intensiviert.<br />

BEIGABEN: Senf, Kren, Kaisersemmel<br />

GETRÄNKE: Mineralwasser oder Grüner Veltliner<br />

COLA UND 16ER-BLECH<br />

Bei den Getränken liegen Coca Cola und<br />

Bier voran. Letzteres wird bevorzugt in der<br />

Dose, als »16er-Blech« geordert. Wie der<br />

Name schon impliziert, hat die <strong>Wien</strong>er<br />

Ottakringer Brauerei hier Heimvorteil. Da<br />

der Firmensitz im 16. <strong>Wien</strong>er Gemeindebezirk<br />

(Ottakring) liegt und das Bier am<br />

Würstelstand bevorzugt in Dosen gehandelt<br />

wird, hat sich dieser Kosename ergeben.<br />

Einige Würstelstände bieten aber auch eine<br />

erstaunlich große Wein-, Sekt- und Champagnerauswahl.<br />

falstaff 77


wien spezial / WÜRSTEL GUIDE<br />

WALDVIERTLER<br />

Die kräftig-würzige und rauchige Wurst<br />

stellt eine spannende Abwechslung zum<br />

üblichen Angebot dar. Die Waldviertler<br />

muss so gebraten werden, dass die Haut<br />

knusprig-knackig wird.<br />

BEIGABEN: Schwarzbrot, süßer Senf,<br />

Kren, sauer Eingelegtes<br />

GETRÄNKE: Kräftiges Bier<br />

»Viele achten zu wenig auf die Qualität der Beigaben. Vor allem das Gebäck muss frisch und knackig<br />

LEBERKÄSE<br />

Eine Leberkäs-Semmel gehört<br />

mittlerweile auch zum Standard-Repertoire<br />

am Würstelstand.<br />

Sie wird in den Varianten<br />

klassisch, aus Pferdefleisch<br />

und Käs-Leberkäse angeboten.<br />

BEIGABEN: Semmel (no na),<br />

scharfer Senf, Pfefferoni<br />

GETRÄNKE: Himbeerkracherl,<br />

weißer G'spritzter<br />

78<br />

falstaff


BURENWURST<br />

Bei den Traditionsbetrieben wird die Wurst<br />

mit den vielen Beinamen (Haaße, Burenheidl,<br />

Klobasse ...) gekocht und nicht gebraten.<br />

Sie zeichnet sich durch feine Würze<br />

und fast cremige Textur aus.<br />

BEIGABEN: scharfer Senf, Perlzwiebel,<br />

Pfefferoni<br />

GETRÄNKE: Märzenbier, »Helles«, das<br />

klassische »16er-Blech«<br />

sein. Mein Hotdog wird aus Semmelteig gemacht und ist nicht so trocken. « JOSEF BITZINGER Standler, Sommelier, Gastronom<br />

WEITERES<br />

ANGEBOT:<br />

Der <strong>Wien</strong>er Wurstadel ist sich einig,<br />

dass Kebap, Asia-Nudeln oder Pizzaschnitten<br />

nichts an einem echten<br />

Würstelstand verloren haben.<br />

Dennoch ist das Angebot recht<br />

vielfältig und wird durch folgende<br />

<strong>Spezial</strong>itäten ergänzt.<br />

Debreziner: leicht geräuchert,<br />

Rind- und Schweinefleisch mit<br />

edelsüßem Gewürzpaprika.<br />

Bosna: pikant gewürzte Bratwurst,<br />

die mit Senf und Zwiebel in einem<br />

Weißbrot serviert wird.<br />

BRATWURST<br />

Die klassische Bratwurst wird aus Kalbund/oder<br />

Schweinefleisch hergestellt.<br />

Wichtig sind markante Röstnoten. Wie die<br />

Frankfurter wird sie gerne im Hotdog<br />

genossen, aber Schwarzbrot harmoniert<br />

auch wunderbar.<br />

BEIGABEN: scharfer Senf, Kren<br />

GETRÄNKE: Zwickel-Bier,<br />

kräftiger Weißwein<br />

Pusztawürstel: scharfe und knackige<br />

Delikatesse aus Ungarn, wird aus<br />

Schweinefleisch gemacht.<br />

Currywurst: verhalten gewürzte<br />

Brühwurst aus Schweinefleisch, mit<br />

Currypulver oder -sauce verfeinert.<br />

Weißwurst: bayrische <strong>Spezial</strong>ität,<br />

meist aus Kalbfleisch, in <strong>Wien</strong> eine<br />

Rarität.<br />

falstaff 79


wien spezial / WÜRSTELSTÄNDE ADRESSEN<br />

GUIDE<br />

WÜRSTELSTÄNDE<br />

ALT-WIENER WÜRSTELSTAND ZUM<br />

VOLKSTHEATER<br />

Klassisches Wurst-Angebot beim Sieger des<br />

<strong>Falstaff</strong>-Votings zum beliebtesten Würstelstand 2018.<br />

<strong>Spezial</strong>ität: scharfe Käsekrainer.<br />

Ecke Burggasse/Museumstraße,<br />

vor dem Volkstheater, 1070 <strong>Wien</strong><br />

BITZINGER<br />

Der Würstelstand <strong>für</strong> anspruchsvolle <strong>Genießer</strong>.<br />

Bier vom Fass, große Auswahl an Weinen<br />

und Champagnern.<br />

Zwischen Staatsoper und Albertina, 1010 <strong>Wien</strong><br />

sowie vor dem Riesenrad, 1020 <strong>Wien</strong><br />

DER 49ER WÜRSTELSTAND<br />

Am historischen Standort bei der Endstation der<br />

Straßenbahnlinie 49 wird neben den Würstel-<br />

Klassikern auch ein <strong>Spezial</strong>-Burger angeboten.<br />

Bujattigasse 4, 1140 <strong>Wien</strong><br />

KAISERZEIT<br />

Moderner Würstelstand mit Kultcharakter und<br />

großer Bier-Auswahl. Es gibt Mangalitza-<strong>Spezial</strong>itäten<br />

und außerdem eine Käsekrainer aus<br />

Rindfleisch. Zudem werden Gulaschsuppe und<br />

Sardellenbrot angeboten.<br />

Döblinger Gürtel 2, 1180 <strong>Wien</strong><br />

LEO<br />

Der älteste Würstelstand <strong>Wien</strong>s liegt verkehrsgünstig<br />

am Döblinger Gürtel. Es gibt alle <strong>Wien</strong>er<br />

Klassiker und als <strong>Spezial</strong>ität die »Big Mama«:<br />

eine Riesenkäsekrainer mit einem Gewicht von<br />

einem halben Kilo.<br />

Augartenbrücke/Ecke Obere Donaustraße<br />

1020 <strong>Wien</strong><br />

ZUM GOLDENEN WÜRSTEL<br />

ZUM GOLDENEN WÜRSTEL<br />

Am modern designten Stand wird <strong>für</strong> Touristen<br />

Entwicklungshilfe in Sachen Würstelstandkultur<br />

geleistet. Aber auch viele <strong>Wien</strong>er schätzen das<br />

solide Handwerk der Würstelbrater.<br />

Spiegelgasse 1/Ecke Graben, 1010 <strong>Wien</strong><br />

WÜRSTELSTAND AM SÜDTIROLER PLATZ<br />

Er zählt zu den Klassikern der <strong>Wien</strong>er<br />

Würstelstand-Szene und zieht ein äußerst<br />

buntes Publikum an. Neben dem Würstelangebot<br />

gibt es Burger und Langos.<br />

Südtiroler Platz, 1040 <strong>Wien</strong><br />

ZUM KLEINEN SACHER<br />

Dort, wo der 71er auf O-Wagen und Schnellbahn<br />

trifft, werden seit Jahrzehnten Würstel gebraten.<br />

Die goldenen Zeiten sind aber vorbei.<br />

Am Fasanplatz 3, 1030 <strong>Wien</strong><br />

ZUM SCHARFEN RENÉ<br />

Der Name spielt nicht (nur) auf das attraktive<br />

Äußere des Betreibers René Kachlir an. Mit seinen<br />

Chili-Pulvern und Extrakten geht es einmal<br />

Richtung Hölle und hoffentlich auch wieder retour.<br />

Schwarzenbergplatz 15, 1010 <strong>Wien</strong><br />

WÜRSTELSTAND AM HOHEN MARKT<br />

Der zentral gelegene Würstelstand ist bei Nachtschwärmern<br />

sehr beliebt. Es gab Zeiten, da war die<br />

Stimmung vor dem Würstelstand besser als in so<br />

manchen Clubs. Das Angebot ist klassisch, die Bierund<br />

Schnaps-Auswahl ist überdurchschnittlich.<br />

Hoher Markt, 1010 <strong>Wien</strong><br />

WÜRSTELMAUSI<br />

Als die Würstelmausi vor über drei Jahrzehnten<br />

aufsperrte, war der nahe gelegene Gasometer noch<br />

eine leer stehende Industrie-Ruine. Die rustikale<br />

Blockhütte in der Modecenterstraße bietet auch<br />

Plätze im Warmen und Trockenen.<br />

Modecenterstraße vor Nr. 14, 1030 <strong>Wien</strong><br />

und am Urban-Loritz-Platz, 1070 <strong>Wien</strong><br />

WÜRSTELSTAND STADION<br />

Bei Fußballspielen und Konzerten ist er wohl der<br />

florierendste Gastronomiebetrieb der Donaumetropole.<br />

Aber auch sonst fahren viele einen Umweg<br />

<strong>für</strong> die feinen Würsteln im Prater.<br />

Meiereistraße, Einfahrt Trabrennplatz, 1020 <strong>Wien</strong><br />

LEBERKAS-PEPI<br />

Er ist kein Würstelstand, und dennoch<br />

darf er bei den besten Tipps <strong>für</strong> traditionelle<br />

Imbisskultur nicht fehlen: der<br />

Leberkas-Pepi. Nachtschwärmer lieben<br />

die vielfältigen Leberkäse-Variationen<br />

von Klassisch über Pferd bis hin zu Steinpilz-Trüffel<br />

und Chili-Cheese.<br />

Operngasse 12, 1010 <strong>Wien</strong><br />

www.leberkaspepi.at<br />

Fotos: Katharina Woschny, beigestellt<br />

80<br />

falstaff


wien spezial / HEURIGE<br />

Traumhafte Kulisse, herzhafte<br />

Schmankerln: Der »<strong>Wien</strong>inger<br />

am Nussberg« bietet einen<br />

herrlichen Blick über die Stadt.<br />

Alle Infos zum<br />

<strong>Falstaff</strong> Heurigen & Buschenschank<br />

Guide unter<br />

falstaff.com/heurige<br />

Fotos: <strong>Wien</strong>Tourismus/Peter Rigaud, beigestellt<br />

82<br />

falstaff


DER<br />

HEURIGE<br />

EINE<br />

WIENER INSTITUTION<br />

Heurige gibt es in <strong>Wien</strong> seit dem Mittelalter.<br />

Heute präsentieren sich viele von ihnen mit Gourmetküche<br />

und Weinen von Weltformat. Wir zeigen<br />

die Besten der Besten.<br />

D<br />

er Heurige hat in Österreich<br />

eine jahrhundertealte Tradition,<br />

die eng mit seiner Weinbau-Geschichte<br />

verbunden<br />

ist. Schon im Mittelalter<br />

hängten Weinhauer einen Föhrenbusch an<br />

ihre Tür, um Gästen zu signalisieren, dass<br />

sie ihren neuen Wein im Keller ausschenkten.<br />

Damals wurden sie noch Leutgeb<br />

genannt, ab Ende des 19. Jahrhunderts<br />

Heurige. Und zu unserem Glück zog es die<br />

Menschen vom düsteren Weinkeller ins<br />

Freie. Ein Blick zurück.<br />

Mit Tannenreisig in der Hand verkündete<br />

der Weinausrufer in der Stadt, dass es frischen<br />

Wein zu trinken gab: Unter Karl dem<br />

Großen (742–814) war den Weinhauern das<br />

Ausschenken drei Monate im Jahr gestattet.<br />

1784 regte sich Widerstand in einem kleinen<br />

Ort der Grafschaft Görz; Graf Delmetri<br />

ließ die Wirte nur seinen eigenen Wein<br />

ausschenken. Kaiser Joseph II. regelte den<br />

Tumult mit einer Zirkularverordnung – der<br />

Ausschank von selbst erzeugtem Wein und<br />

Most war fortan »zu allen Zeiten des Jahres«<br />

erlaubt.<br />

Seine erste Glanzzeit erlebte der Heurige<br />

im 19. Jahrhundert, als auch das gehobene<br />

Bürgertum und der Adel seine Vorzüge entdeckten.<br />

In <strong>Wien</strong> ließen sie sich mit einer<br />

Pferdekutsche in die umliegenden Weinberge<br />

chauffieren. Der Heurige entwickelte ><br />

falstaff 83


wien spezial / HEURIGE<br />

Bis in die 1970er war es<br />

noch üblich, dass die<br />

Gäste ihre Jause selbst zum<br />

Heurigen mitbrachten.<br />

Michael Edlmoser:<br />

Paradeheuriger im<br />

23. Bezirk.<br />

Die Weine von Michael Edlmoser zählen zu den<br />

besten <strong>Wien</strong>s. Aber auch die Küchenleistung<br />

im Heurigen überzeugt.<br />

><br />

sich ab nun zum geselligen Ort ganz<br />

ohne Schranken von Etikette.<br />

Sinnbildlich <strong>für</strong> den Heurigen als Ort des<br />

geselligen Beisammenseins war in dieser<br />

Zeit auch die Schrammelmusik. Der Name<br />

geht auf die Waldviertler Brüder Schrammel<br />

zurück, die 1878 das erste Quartett gründeten<br />

– und später viele Nachahmer fanden.<br />

Lange Zeit galt ein <strong>Wien</strong>er Heuriger nur<br />

dann als echt und typisch, wenn darin<br />

Schrammelmusik ertönte.<br />

Bis in die 1970er war es noch üblich,<br />

dass die Gäste ihre Jause selbst zum Heurigen<br />

mitbrachten. Viele Betriebe boten Brot<br />

und Nüsse an. Erst danach entwickelte sich<br />

die typische Heurigenküche mit Klassikern<br />

wie Liptauer und Grammelschmalz. Später<br />

kamen auch warme Gerichte hinzu.<br />

In den letzten Jahrzehnten erlebte der<br />

Heurige in allen Bereichen einen neuerlichen<br />

Qualitätssprung. Die Weine mancher<br />

><br />

DIE TOP 5<br />

WIENS<br />

HEURIGER EDLMOSER<br />

HELMUT KRENEK am Weingut Göbel<br />

HEURIGER WIENINGER<br />

WIENINGER am Nussberg<br />

BUSCHENSCHANK WAILAND<br />

Fotos: Wasserbauer Gerhard, www.wasserbauer.cc, beigestellt<br />

84<br />

falstaff


DIE BESTEN<br />

WEINE<br />

HEURIGER WIENINGER<br />

WIENINGER am Nussberg<br />

HEURIGER EDLMOSER<br />

MAYER am Pfarrplatz<br />

WEINGUT CHRIST<br />

Heuriger im »Weingut Christ«: modernes Ambiente neben uralten Heurigenbänken. Modernisierung einer Institution.<br />

»Mayer am Pfarrplatz« in<br />

Döbling: einer der ältesten<br />

und berühmtesten<br />

Heurigen <strong>Wien</strong>s.<br />

falstaff 85


wien spezial / HEURIGE<br />

DIE BESTEN<br />

KÜCHEN<br />

HELMUT KRENEK am Weingut Göbel<br />

HEURIGER WIENINGER<br />

WIENINGER am Nussberg<br />

HEURIGER EDLMOSER<br />

BUSCHENSCHANK OBERMANN<br />

Helmut Krenek: Der hochbegabte Koch<br />

sorgt im Heurigen des Weinguts Göbel <strong>für</strong> grandiose<br />

Gerichte wie im Top-Restaurant.<br />

><br />

<strong>Wien</strong>er Winzer sorgen inzwischen weltweit<br />

<strong>für</strong> Furore, sie sind in Japan genauso<br />

begehrt, wie in den Spitzenrestaurants<br />

Kaliforniens. Besonders der<br />

»Gemischte Satz« ist zu einem weltweit<br />

begehrten <strong>Wien</strong>er Unikat geworden. Es sind<br />

Weine, die aus verschiedenen Rebsorten aus<br />

einem gemeinsamen Weingarten stammen.<br />

Auch die Küchenleistung mancher Heuriger<br />

hat inzwischen ein erstaunliches Niveau<br />

erreicht. Es sind Küchen, wie man sie sonst<br />

nur in der Liga der Top-Gastronomie findet.<br />

Damit ist der <strong>Wien</strong>er Heurige nach<br />

wie vor eine Institution.<br />

Heute sogar mehr denn je.<br />

<<br />

Die Weltstadt <strong>Wien</strong> zu Füßen:<br />

Die »Buschenschank Wailand«<br />

von Inhaber Georg Wailand (u.)<br />

bietet die beste Sicht aller<br />

<strong>Wien</strong>er Heurigen.<br />

DIE BESTE<br />

AUSSICHT<br />

BUSCHENSCHANK WAILAND<br />

WIENINGER am Nussberg<br />

BUSCHENSCHANK MAYER am<br />

Nussberg<br />

In den letzten Jahrzehnten erlebte<br />

der Heurige in allen Bereichen<br />

einen deutlichen Qualitätssprung.<br />

Fotos: Martina Konrad_Muphy, Peter Schmidt, Teresa Bentz, beigestellt<br />

86<br />

falstaff


Iss, wie du<br />

dich fühlst!<br />

Nr.3<br />

Der Genussvolle<br />

WWW.BERGER-SCHINKEN.AT


wien spezial / ADRESSEN HEURIGE<br />

GUIDE<br />

HEURIGE<br />

1020 WIEN<br />

SCHANK ZUM REICHSAPFEL<br />

Wer sagt, dass ein Heuriger immer draußen im<br />

Grünen sein muss? In der »Schank zum Reichsapfel«<br />

kann man Heurigenstimmung und Essen mitten<br />

in der Stadt erleben. Dazu gibt’s ausgesuchte<br />

Weine verschiedener österreichischer Winzer.<br />

Karmeliterplatz 3, 1020 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2122579, www.zumreichsapfel.at<br />

DORFSCHENKE NEUSTIFT<br />

1100 WIEN<br />

WEINGUT FRANZ WIESELTHALER<br />

Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben,<br />

genauso wie Frische und Hausgemachtes.<br />

Schnitzel und Backhendl kommen frisch auf den<br />

Tisch, den Wein gibt’s vom eigenen Weingut. Schöner<br />

Gastgarten, gelegentlich Veranstaltungen wie<br />

Konzerte oder Frühshoppen.<br />

Oberlaaer Straße 71, 1100 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 6884716, www.weingut-wieselthaler.at<br />

1190 WIEN<br />

BUSCHENSCHANK WIENINGER AM NUSSBERG<br />

Fritz <strong>Wien</strong>inger eröffnete seine Buschenschank<br />

am Nussberg nach einem Brand wieder neu. Weine<br />

in gewohnter <strong>Wien</strong>inger-Qualität, kalte Platten,<br />

hausgemachter Kuchen und ein sagenhafter Blick<br />

auf die Stadt machen den »<strong>Wien</strong>inger am Nussberg«<br />

zu einem beliebten Heurigen-Hotspot.<br />

Eichelhofweg 125, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 8547022<br />

www.wieninger-am-nussberg.at<br />

BUSCHENSCHANK MAYER AM NUSSBERG<br />

An einem der schönsten Plätze <strong>Wien</strong>s, hoch oben<br />

am Nussberg, liegt einem die Stadt zu Füßen.<br />

Prämierte Weine und regionale Schmankerl wie<br />

Salami, Wurzelspeck und Bergkäse. Und <strong>für</strong> die<br />

Kleinsten gibt es genug Platz zum Austoben.<br />

Kahlenberger Straße vis-à-vis 210, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3701287, www.mayeramnussberg.at<br />

WEINGUT UND BUSCHENSCHANK WAILAND<br />

Die Aussicht auf <strong>Wien</strong> ist kaum zu übertreffen.<br />

Der Journalist Dr. Georg Wailand betreibt hier eine<br />

traumhafte Buschenschank – eigene Weine, kleines<br />

kaltes Buffet und eine entspannte Atmosphäre.<br />

Leider nur zu ausgesuchten Terminen geöffnet.<br />

Kahlenberger Straße/Ecke Heinz-Werner-Schimanko-Weg,<br />

1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 9922723, www.wailandwein.at<br />

MAYER AM PFARRPLATZ<br />

Hier wird seit 1683 Wein gemacht, das romantische,<br />

denkmalgeschütze Stammhaus hat aber<br />

noch mehr zu bieten: gehobene Küche mit Hausspieß,<br />

Gebackenem in der Kürbiskernkruste, Braten<br />

und Geselchtem. Heurigenmusik gibt’s immer am<br />

ersten Donnerstag im Monat.<br />

Pfarrplatz 2, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T +43 1 3703361, www.pfarrplatz.at<br />

BUSCHENSCHANK OBERMANN<br />

Idyllischer Heuriger mit Bioweinen, nur einen<br />

kleinen Spaziergang von Grinzing entfernt. Am<br />

Buffet gibt es saisonal auch Gansl, Osterschinken,<br />

Mohnwaffeln etc. Der einstige Geheimtipp ist<br />

spätestens seit dem royalen Besuch von Prince<br />

Charles und Camilla einer der Top-Tipps in <strong>Wien</strong>.<br />

Cobenzlgasse 102, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 4519927<br />

www.weinbauobermann.at<br />

WEINGUT UND HEURIGER WERNER WELSER<br />

Täglich klingen <strong>Wien</strong>erlieder durch das alte,<br />

charmante Winzerhaus und den schattigen<br />

Gastgarten. Das hat bei unserem »Heurigenwirt<br />

des Jahres«, Ing. Werner Welser, Tradition. Feine<br />

Weine Marke Eigenbau, dazu ein reichhaltiges<br />

Buffet mit vielen klassischen Speisen.<br />

Probusgasse 12, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3189797, www.werner-welser.at<br />

MAYER AM PFARRPLATZ<br />

MÜLLERS HEURIGER UND WEINGUT<br />

Die Leidenschaft <strong>für</strong>s Essen und Trinken liegt<br />

der Betreiberfamilie schon in der dritten Generation<br />

im Blut. Man entspannt in der urigen Stube<br />

mit Kachelofen oder im gepflasterten Garten.<br />

Geboten wird einfache, gute Heurigenkost.<br />

Cobenzlgasse 38, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 680 5509008, www.muellers-heuriger.at<br />

Fotos: beigestellt<br />

88<br />

falstaff


HEURIGER KIERLINGER<br />

Der traditionelle Heurige am Fuße des Nussbergs<br />

ist mit seinen 200 Jahre alten, schattenspendenden<br />

Bäumen der ideale Zufluchtsort an heißen<br />

Sommertagen. Unbedingt den »Kierlinger-Liptauer«<br />

zum Gläschen Gemischten Satz probieren!<br />

Kahlenberger Straße 20, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3702264, www.kierlinger.at<br />

BUSCHENSCHANK FUHRGASSL-HUBER<br />

Selbst wenn das Wetter einem den tollen Garten<br />

mit wunderschönem Blick auf die Weinberge<br />

verwehrt, darf man sich dieses Highlight in<br />

Neustift auf keinen Fall entgehen lassen.<br />

Gemütliche Stube sowie tolle Weine aus<br />

Eigenanbau und kaltes und warmes Buffet.<br />

Neustift am Walde 68, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4401405, www.fuhrgassl-huber.at<br />

FEUERWEHR WAGNER<br />

Auf der Karte, die monatlich wechselt, wird neben<br />

saisonalen österreichischen Speisen auch immer<br />

etwas Veganes angeboten. Der Wein stammt vom<br />

eigenen Weingut und lässt sich in der warmen Jahreszeit<br />

ganz besonders gut im Arkadenhof genießen.<br />

Grinzinger Straße 53, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3202442<br />

www.feuerwehrwagner.at<br />

WEINGUT UND HEURIGER KROISS<br />

Heuriger in Sievering abseits der Touristenpfade<br />

mit lauschigem Innenhof. Angeboten wird<br />

ausschließlich <strong>Wien</strong>er Wein. Das Buffet mit<br />

kalten und warmen Speisen lässt kaum Wünsche<br />

offen. Wer Lust auf einen Ausflug hat, besucht<br />

das zugehörige Weingut in Illmitz.<br />

Sieveringer Straße 108, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3203992, www.rolandkroiss.at<br />

BUSCHENSCHANK WOLFF<br />

Seit 1609 ansässiger Heuriger und einer der<br />

bekanntesten in Neustift. Drinnen wie draußen viel<br />

Platz, sehr große Auswahl an Speisen, sowohl vom<br />

Buffet als auch à la carte. Die Weine stammen aus<br />

Eigenanbau und lassen kaum Wünsche offen.<br />

Rathstraße 44–46, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4402335, www.wienerheuriger.at<br />

DORFSCHENKE NEUSTIFT<br />

Der Name Dorfschenke erinnert an vergangene<br />

Zeiten, dazu passen das verwunschene, schöne<br />

Häuschen (1467 erstmals erwähnt!) und die alten<br />

Obstbäume. Man setzt auf regionale Bioqualität:<br />

deftige Braten und Blunzen, Knödel und Sauerkraut.<br />

Dreimarksteingasse 1, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4402089<br />

www.dorfschenke-neustift.at<br />

ZUM MARTIN SEPP<br />

Neben der umfangreichen Auswahl an traditionellen<br />

Gerichten stehen je nach Saison auch Osterjause<br />

oder Ganslessen auf der Speisekarte.<br />

Gut sortierte Weinkarte von bekannten österreichischen<br />

Winzern, auch vom eigenen Betrieb aus<br />

dem Weinviertel.<br />

Cobenzlgasse 34, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 3203233, www.zummartinsepp.at<br />

1210 WIEN<br />

HELMUT KRENEK<br />

HELMUT KRENEK AM WEINGUT GÖBEL<br />

Bilderbuchheuriger in der Stammersdorfer<br />

Kellergasse. Innen: wunderbar modern-puristisch;<br />

draußen: uriger Garten mit Blick auf die umliegenden<br />

Weingärten. Bekocht wird man hier vom<br />

legendären Helmut Krenek. Unbedingt die<br />

<strong>Spezial</strong>itäten vom Strohschwein probieren!<br />

Stammersdorfer Kellergasse 131, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2948420, www.helmut-krenek.at<br />

HEURIGER WIENINGER<br />

Wer mag, sitzt in der Sonne oder entspannt<br />

sich unter schattenspendenden Nussbäumen.<br />

Die Top-Weine passen perfekt zum hohen<br />

Niveau der Speisen. Neben dem typischen<br />

Heurigenbuffet gibt es viel Saisonales und<br />

wöchentlich wechselnde Schmankerl.<br />

Stammersdorfer Straße 78, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2924106, heuriger-wieninger.at<br />

WEINGUT & HEURIGER CHRIST<br />

Die Familientradition ist geprägt von Naturverbundenheit<br />

und Innovation. Das ist der Nährboden <strong>für</strong><br />

die tollen Weine von Rainer Christ. Mama Hannerl<br />

sorgt im stilvollen Heurigen <strong>für</strong> feinste Küche,<br />

perfekt auf die Saison abgestimmt.<br />

Amtsstraße 10–14, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2925152, www.weingut-christ.at<br />

BUSCHENSCHANK HEURIGER BERNREITER<br />

So stellt man sich das typische Flair eines <strong>Wien</strong>er<br />

Heurigen vor, mit viel Platz zum Genießen, und<br />

die Getränkepreise sind wirklich sehr human. Ab<br />

und zu gibt’s Konzerte und Lesungen. Das Buffet<br />

bietet Schweinsbraten, Blunzen und Vegetarisches.<br />

Amtsstraße 24–26, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2923680<br />

www.bernreiter.at<br />

BUSCHENSCHANK MATUSKA<br />

»Bio« hat sich der urige Heurige, der mit viel Holz<br />

und liebevollen Details ausgestattet ist, auf die<br />

Fahne geheftet. Das gilt <strong>für</strong> den Wein wie <strong>für</strong> die<br />

kalten und warmen Speisen, die dem Jahreslauf<br />

folgen. Auch die Mehlspeisen begeistern!<br />

Stammersdorfer Kellergasse 76, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 3963765<br />

www.buschenschank-matuska.at<br />

WEINGUT WALTER WIEN<br />

Mit viel Liebe und Engagement ist eine Buschenschank<br />

der Gemütlichkeit und Geselligkeit<br />

in den Bisamberger Weingärten entstanden.<br />

Hier erlebt man das Wachsen und Werden hautnah<br />

mit. Verwöhnt wird man vorwiegend mit Tiroler<br />

Schmankerln wie Bergkäse.<br />

Untere Jungenberggasse 7, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 1903469<br />

www.weingut-walter-wien.at<br />

WEINGUT UND HEURIGER SCHILLING<br />

Schöner könnte die Lage nicht sein, am Fuß des<br />

Bisambergs, umgeben von Weingärten. Wintergarten<br />

und Gastgarten sind einladend. Wenn der<br />

Wettergott mitspielt, wird auch gegrillt. Aufläufe<br />

und Strudel erweitern das klassische Buffet.<br />

Langenzersdorfer Straße 54, 1210 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2924189<br />

www.weingut-schilling.at<br />

1230 WIEN<br />

EDLMOSER<br />

Einer der besten Heurigen <strong>Wien</strong>s. Altes Winzerhaus<br />

aus dem Jahr 1629 mit schönem Gastgarten.<br />

Die Küche bietet feine Klassiker wie Blutwurst,<br />

Schweinsbraten mit Sauerkraut und Knödel,<br />

Strudel, Mohntorte. Die Weine sind Spitzenklasse.<br />

Maurer Lange Gasse 123, 1230 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8898680<br />

www.edlmoser.com<br />

WEINGUT HEURIGER HOFER<br />

Hervorragende Weine aus Mauer kennt man vom<br />

Weingut Hofer, im Heurigen kann man sie glasweise<br />

verkosten, bevorzugt im hübschen Hof.<br />

Maurer Lange Gasse 29, 1230 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8887380<br />

www.vino-hofer.at<br />

falstaff 89


wien spezial / PREMIERE 1ÖTW-WEIN AUS WIEN<br />

WIENWEIN KLASSIFIZIERT ÖTW-LAGEN<br />

NOTIZEN VON PETER MOSER<br />

Es war ein langer Prozess der Beobachtung, Analyse und<br />

Be wer tung: Sechs Weingüter der Winzergruppe <strong>Wien</strong>Wein<br />

haben ihre besten und bedeutendsten Weinberglagen herausgearbeitet<br />

und sich nun dem Klassifizierungsprozess der Österreichischen<br />

Traditionsweingüter angeschlossen. Zwölf <strong>Wien</strong>er Rieden<br />

haben es dabei gleich in Runde eins geschafft, als »ÖTW.Erste Lage«<br />

an er kannt zu werden, und kommen mit dem Jahrgang 2017 mit<br />

dieser Bezeichnung auf den Markt. Für den <strong>Wien</strong>er Weinbau ist damit<br />

eine neue Ära angebrochen. »Die Herkunft ist das prägende Qualitätskriterium<br />

eines Weins. Die Lage entscheidet über Charakter,<br />

Reife potenzial und alle aromati schen Besonderheiten«, weiß Gerhard<br />

J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz. Winzerkollege Thomas<br />

Huber (Weingut Fuhrgassl-Huber) ergänzt: »Die Weinliebhaber<br />

suchen nach authentischen Wei nen mit klarer Herkunft, deshalb ist<br />

das Projekt der Lagenklassifizierung in erster Linie eines, das den<br />

<strong>Wien</strong>er Weinbau international konkurrenzfähig macht und langfristig<br />

auf stabile Beine stellt.« Zunächst wurden neben dem <strong>Wien</strong>er<br />

Gemischten Satz DAC nur reinsortige Weine aus Riesling, Weißburgunder<br />

und Grünem Veltliner klassifiziert. Die Winzergruppe <strong>Wien</strong>­<br />

Wein hat schon vor dem Beitritt jahrelang ihre Lagen im Hinblick auf<br />

eine Klassifizierung evaluiert. Dabei wurden zwölf Rieden identifiziert,<br />

die die strengen Kriterien der ÖTW erfüllen – Hanglage, geologisch<br />

hochwertiger Bodenaufbau, hoher Qualitätsstandard des Weines über<br />

mindestens fünf Jahre, hochwertige Marktpräsenz über mindestens<br />

fünf Jahre, nachweislich hohe Bewertungen u. v. m. – und ab sofort als<br />

ÖTW.ERSTE LAGE bezeichnet werden dürfen. Seit September 2018<br />

sind 22 Weine aus diesen Lagen verfügbar. <strong>Falstaff</strong> hatte bereits<br />

Gelegenheit, die neuen <strong>Wien</strong>er 1ÖTW-Weine zu probieren.<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Weißwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

94<br />

•<br />

BIO Grüner Veltliner<br />

Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Frische Nuancen von Marille,<br />

zart nach Blütenhonig, mit gelbem Apfel<br />

unterlegt. Kräftig, dunkle Kräuternote,<br />

dezente Süße im Kern, feine weiße<br />

Tropenfrucht, feiner Säurebogen,<br />

Orangenzesten, bleibt gut haften, zeigt<br />

eine gute Länge, feinwürziger Rückgeschmack,<br />

im Moment noch etwas Gerbstoff<br />

im Abgang, tritt in eine erste Ruhephase<br />

ein, sicheres Zukunftspotenzial.<br />

www.wieninger.at, € 25,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Preussen – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Rotes Haus, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Fruchtnuancen, floraler<br />

Touch, zart nach Orangenzesten, attraktives<br />

Bukett. Saftig, elegante Textur, feine<br />

Apfelfrucht, integrierter Säurebogen, sehr<br />

ausgewogen, feine Fruchtsüße im Abgang,<br />

besitzt eine gute Länge, harmonisch,<br />

bereits sehr zugänglich, ein vielseitiger<br />

Speisenbegleiter, sicheres Reifepotenzial.<br />

www.rotes-haus.at, € 25,–<br />

•<br />

Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Mayer am Pfarrplatz, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Orangenzesten, zart mit weißem<br />

Weingartenpfirsich unterlegt, ein<br />

Hauch von Biskuit, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegant, feine Fruchtsüße, integrierter<br />

Säurebogen, Pfirsich, ein Hauch<br />

von Ananas im Abgang, bleibt haften, sicheres<br />

weiteres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />

www.pfarrplatz.at, € 29,–<br />

•<br />

Riesling Ried Sätzen Maurerberg<br />

Kalkstein 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Ein Hauch von Kohlensäure<br />

und Orangenkonzentrat, Sanostolnote,<br />

etwas Biskuit, reife gelbe Tropenfrucht,<br />

kandierte Zesten, floral unterlegt, vielschichtiges<br />

Bukett, das einige Luft<br />

braucht. Saftig, feine gelbe Fruchtnuancen,<br />

finessenreiche Säurestruktur, straff,<br />

anhaltend, zitroniger Touch, attraktiver<br />

Stil, gute Länge, sicheres Potenzial.<br />

www.edlmoser.com, € 32,–<br />

•<br />

BIO Riesling<br />

Ried Rosengartl 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, VL. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Floral, weißes Steinobst, ein<br />

Hauch von Litschi und Pfirsich, ein Hauch<br />

von Limettenzesten, mineralisch unterlegt.<br />

Straff, elegant, feine Fruchtsüße,<br />

finessenreich strukturiert, salzig und<br />

anhaftend, ein vielseitiger Speisenbegleiter,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

www.wieninger.at, € 34,–<br />

Fotos: <strong>Wien</strong>Wein, Herbert Lehmann<br />

90 falstaff


•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC Ried<br />

Langteufel – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Rotes Haus, <strong>Wien</strong><br />

14 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von Marille und Orangen,<br />

feine Kräuterwürze, attraktive Mineralität,<br />

ein Hauch von reifer weißer Birne im<br />

Hintergrund. Komplex, stoffig, reife weiße<br />

Tropenfrucht, finessenreicher Säurebogen,<br />

salzig und anhaftend, noch einiger<br />

Babyspeck, feiner Zitrustouch, angenehm<br />

trocken im Nachhall, ein subtiler Speisenbegleiter,<br />

mit großer Länge ausgestattet.<br />

www.rotes-haus.at, € 40,–<br />

93<br />

•<br />

Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, DV. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zarte gelbe Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von Ananas und Litschi, ein Hauch<br />

von frischen Orangenzesten, mineralisch.<br />

Saftig, feine Fruchtsüße, zarter Honigtouch<br />

im Kern, dezenter Säurebogen,<br />

opulenter Stil, zeigt gute Länge, noch einiger<br />

Babyspeck, sicheres Reifepotenzial.<br />

www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />

•<br />

Riesling Ried Preussen 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Orangenzesten, ein<br />

Hauch von Gewürznelken, etwas Holz,<br />

mit gelbem Pfirsich unterlegt, einladendes<br />

Bukett. Straff, weiße Steinobstfrucht,<br />

frisch strukturiert, salzig-zitroniger<br />

Touch im Abgang, noch sehr jugendlich,<br />

rassiger, betont mineralischer Stil,<br />

ein leichtfüßiger Speisenbegleiter, gelbe<br />

Tropenfrucht, bleibt gut haften.<br />

www.weingutcobenzl.at, € 21,–<br />

• Weißburgunder<br />

Ried Seidenhaus Grinzing 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Mittleres Grüngelb,<br />

Silberreflexe. Zart nussig, ein Hauch von<br />

Karamell, kandierte Orangenzesten,<br />

etwas Nougat, mit gelber Tropenfrucht<br />

unterlegt. Mittlere Komplexität, feine Extraktsüße,<br />

dezente Säurestruktur, etwas<br />

Schoko im Abgang, bleibt gut haften, mineralisch<br />

unterlegt, gute Länge, vielseitig<br />

einsetzbar, ein toller Speisenbegleiter.<br />

www.weingutcobenzl.at, € 21,–<br />

•<br />

BIO <strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Ulm Nussberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart kräuterwürzig unterlegte frische<br />

Birnenfrucht, tabakige Nuancen, mit<br />

reifem Apfel unterlegt, etwas Blütenhonig.<br />

Mittlerer Körper, feine weiße Apfelfrucht,<br />

feine Säurestruktur, ein vielseitiger Speisenbegleiter<br />

mit Entwicklungspotenzial.<br />

www.wieninger.at, € 21,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Wiesthalen 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Christ, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Etwas offenes Bukett, weiße<br />

Apfelfrucht, zart nach Wiesenkräutern,<br />

floraler Touch, zitroniger Touch. Am<br />

Gaumen saftig, etwas karamellig,<br />

elegant, feine Säurestruktur, dezente<br />

Süße im Abgang, es fehlt etwas an<br />

Balance, braucht noch seine Zeit.<br />

www.weingut-christ.at, € 22,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Steinberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong> Cobenzl, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Birnenfrucht nach »Gute<br />

Luise«, zarter Blütenhonig, ein Hauch von<br />

Babybanane, einladendes Bukett. Saftig,<br />

rund und harmonisch, wirkt leichtfüßig,<br />

angenehme Fruchtsüße, dezenter Säurebogen,<br />

ein Hauch von Honig im Abgang,<br />

gute Länge, bereits antrinkbar.<br />

www.weingutcobenzl.at, € 24,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Himmel – Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />

14 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach gelber Tropenfrucht,<br />

floraler Touch, ein Hauch von frischer<br />

Ringlotte, Nuancen von Rhabarber, Mandarinenfilets,<br />

facettenreiches Bukett.<br />

Saftig, elegant, feine Extraktsüße, die<br />

von lebendiger Säure gekontert wird,<br />

bleibt gut haften, gelbe Frucht im Nachhall,<br />

anhaltend, finessenreich und bereits<br />

sehr trinkanimierend, weiteres Entwicklungspotenzial,<br />

zarter Honig im Finish.<br />

www.edlmoser.com, € 24,–<br />

•<br />

BIO Riesling Ried Preussen 1 ÖTW<br />

2017, Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, VL. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine florale Nuancen, dennoch<br />

etwas zurückhaltendes Bukett, kandierte<br />

Orangenzesten, ein Hauch von Weingartenpfirsich<br />

und Maracuja. Saftig, weiße<br />

Steinobstanklänge, frisch strukturiert,<br />

wirkt leichtfüßig am Gaumen, zitroniger<br />

Touch, bereits gut entwickelt, zart salziger<br />

Nachhall.<br />

www.wieninger.at, € 26,–<br />

•<br />

BIO <strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Rosengartl 1 ÖTW 2017<br />

Weingut <strong>Wien</strong>inger, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, VL. Mittleres Grüngelb,<br />

Silberreflexe. Etwas verhalten, dezente<br />

Kräuterwürze, Wacholder, feine gelbe<br />

Tropenfruchtaromen, ein Hauch von<br />

Orangenzesten, Rosenblätter. Dunkle<br />

Mineralität, kraftvoller Alkohol, nussiger<br />

Touch, wirkt etwas erdig, eigenständige,<br />

vom Traminer geprägte Würze, salzig,<br />

jetzt noch schwieriges Muster, potenziell<br />

großer Wein, noch um Jahre zu jung.<br />

www.wieninger.at, € 27,–<br />

• Weißburgunder<br />

Ried Falkenberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Christ, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, NK. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach Wiesenkräutern, ein<br />

Hauch von weißer Birne, Nuancen von<br />

Babybanane, dezent nach Orangenzesten,<br />

floraler Touch. Mittlere Komplexität,<br />

straff, weiße Apfelfrucht, feine Säurestruktur,<br />

ein Hauch von weißem Pfeffer,<br />

mineralisch, ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit gutem Potenzial.<br />

www.weingut-christ.at, € 29,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Sätzen Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />

14,5 Vol.-%, DV. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine gelbe Tropenfrucht, zart<br />

nach Gewürznelken, etwas Blütenhonig,<br />

floraler Touch, ein Hauch von Zitruszesten.<br />

Saftig, elegant, feine Fruchtsüße,<br />

ausgewogen und mit feiner Säurestruktur<br />

ausgestattet, ein zarter Hauch von<br />

Karamell im Abgang, sehr harmonisch,<br />

bereits antrinkbar, sicheres Reifepotenzial,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

www.edlmoser.com, € 34,–<br />

92<br />

• Weißburgunder<br />

Ried Schenkenberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nach gelber Birne und etwas<br />

Ananas, ein Hauch von Walnuss, Kokos,<br />

kandierte Orangenzesten, aber auch<br />

zitronige Nuancen. Feiner weißer Pfirsich,<br />

elegant und ausgewogen, dezenter<br />

Säurebogen, zarte Süße im Abgang, ein<br />

vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />

•<br />

BIO Riesling<br />

Ried Steinberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Hajszan Neumann, <strong>Wien</strong><br />

13,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün,<br />

Silberreflexe. Frische Nuancen von<br />

Pfirsich, Marille und Mandarinenzesten,<br />

zarte Kräuterwürze, florale Noten,<br />

individueller Stil im Bukett. Mittlerer<br />

Körper, weiße Pfirsichfrucht, engmaschig,<br />

lebendig strukturiert, zitronig,<br />

etwas Gerbstoff im Finale, Blutorangen<br />

im Rückgeschmack, salziger Touch,<br />

wirkt im Moment bereits entwickelt.<br />

www.hajszanneumann.com<br />

€ 22,–<br />

•<br />

<strong>Wien</strong>er Gemischter Satz DAC<br />

Ried Preussen – Nussberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Mayer am Pfarrplatz, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nussig-kräuterwürzig unterlegte<br />

weiße Kernobstnuancen, etwas<br />

Biskuit, frische Orangenzesten, individuelles<br />

Bukett. Mittlere Komplexität,<br />

weiße Tropenfrucht, dezente Süße,<br />

angenehmer Säurebogen, feine<br />

Birnenfrucht im Abgang, animierend.<br />

www.pfarrplatz.at, € 29,–<br />

• Weißburgunder<br />

Ried Himmel – Maurerberg 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Edlmoser, <strong>Wien</strong><br />

14 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Floraler Touch, zart nach Akazienhonig,<br />

frische Birnen, zart nach Quitten,<br />

mineralischer Anklang. Stoffiger Körper,<br />

ausgewogen, elegant und zugänglich<br />

am Gaumen, Nuancen von Mango und<br />

Birnen, feiner Säurebogen, dezente<br />

Fruchtsüße im Nachhall, salziger Rückgeschmack,<br />

bereits antrinkbar, sehr<br />

gutes Reifepotenzial.<br />

www.edlmoser.com, € 32,–<br />

91<br />

•<br />

Grüner Veltliner<br />

Ried Golling 1 ÖTW 2017<br />

Weingut Fuhrgassl-Huber, <strong>Wien</strong><br />

13 Vol.-%, DV. Kräftiges Grüngelb,<br />

Silberreflexe. Reife gelbe Apfelfrucht,<br />

zarte Kräuterwürze, dunkle Mineralität,<br />

Orangenzesten. Kraftvoll, mittlere<br />

Komplexität, weißer Apfel, dezente<br />

Säurestruktur, etwas weißer Spargel,<br />

zitroniger Touch, insgesamt noch<br />

etwas unbalanciert, braucht seine<br />

Zeit zur weiteren Entwicklung.<br />

www.fuhrgassl-huber.at, € 19,90<br />

falstaff 91


wien spezial / BARS<br />

NACHT-<br />

SCHICHT<br />

KRYPT<br />

Im <strong>Wien</strong>er Untergrund wird<br />

hinter unscheinbaren<br />

Türen bis in die Morgenstunden<br />

gefeiert und hochstehende<br />

Cocktail-Kultur genossen.<br />

Die <strong>Wien</strong>er Barszene ist so lebendig wie noch nie. Fast im Monatstakt eröffnen neue,<br />

spannende Bars, und dennoch ist das Verhältnis unter den Mitbewerbern so freundschaftlich,<br />

dass man fast von einer großen Familie sprechen könnte.<br />

TEXT BERNHARD DEGEN<br />

Fotos: MATOJOHANNIK, beigestellt<br />

92<br />

falstaff


Es ist ein Museum, das Drinks<br />

serviert«. So beschreibt Marianne<br />

Kohn, die Doyenne der<br />

<strong>Wien</strong>er Nacht, ihre Loosbar.<br />

Benannt nach dem legendären<br />

Jahrhundertwende-Architekten Adolf Loos,<br />

der die American Bar im Jahr 1908 entworfen<br />

hat. Die Loosbar ist seit Jahrzehnten ein<br />

Fixstern am <strong>Wien</strong>er Barhimmel und hat den<br />

Weg <strong>für</strong> eine lebendige Szene geebnet. Jene<br />

Menschen, die früher in Clubs und Discotheken<br />

pilgerten, sind erwachsener und<br />

anspruchsvoller geworden und lassen sich<br />

nicht mehr mit banalen Longdrinks abspeisen,<br />

um die man an überfüllten Bars kämpfen<br />

muss. Zur heutigen Barkultur gehört ein<br />

gepflegtes Ambiente, eine gewisse Originalität<br />

und hochwertige Cocktailqualität.<br />

Wenn es um die qualitative Entwicklung<br />

der <strong>Wien</strong>er Barszene geht,<br />

dann muss man einerseits den viel<br />

zu früh verstorbenen Mario<br />

Castillo und sein Barfly’s erwähnen,<br />

das seit 1989 klassische<br />

Barkultur in <strong>Wien</strong> etablierte.<br />

Andererseits liegt es<br />

wohl an der Schöpfungskraft<br />

der einzelnen Protagonisten,<br />

die freundschaftlich<br />

zusammenarbeiten. Im<br />

Netzwerk der Vienna Barcommunity<br />

treffen sich wirtschaftliche<br />

Konkurrenten regelmäßig,<br />

um zusammen<br />

zu verkosten, Erfahrungen<br />

auszutauschen und Ideen<br />

weiterzuentwickeln. Als<br />

Treffpunkte werden gerne<br />

neue Bars ausgewählt, die aus<br />

den eigenen Reihen entstanden<br />

sind, wenn sich ein Barkeeper<br />

selbstständig gemacht hat.<br />

Diese Übereinkünfte sind wie<br />

Familientreffen: Man kennt einander,<br />

es wird geplaudert, geblödelt<br />

und viel gelacht.<br />

Eine der Schlüsselfiguren der Vienna<br />

Barcommunity ist Gerhard Kozbach-Tsai,<br />

der sich vor wenigen Jahren mit der<br />

Speakeasy Bar »Tür 7« selbstständig gemacht<br />

hat. Wie es sich <strong>für</strong> eine Bar dieses<br />

Schlages gehört, ist der Eingang unscheinbar<br />

und nicht als Bar zu erkennen. Wer die<br />

genaue Adresse kennt, läutet an der Türklingel<br />

und wird von einem der Barkeeper<br />

persönlich empfangen. Das Interieur ist wie<br />

Kreative Cocktails mit Gemüse gibt es<br />

in der Szene-Bar »Krypt«.<br />

eine Privatwohnung gestaltet, es gibt ein<br />

Vorzimmer, eine Garderobe, ein Wohnzimmer<br />

und ein Badezimmer, sogar mit dekorativer<br />

Badewanne. Entsprechend persönlich<br />

sind auch die Betreuung und Beratung, jeder<br />

Drink wird <strong>für</strong> die Vorlieben des jeweiligen<br />

Gastes maßgeschneidert. Das Konzept funktioniert<br />

so gut, dass die »Tür 7« von <strong>Falstaff</strong><br />

bereits viermal in Folge als American Bar<br />

des Jahres ausgezeichnet wurde.<br />

URGESTEINE UND WEGBEREITER<br />

Zentrale Figuren und so etwas wie Urgesteine<br />

der <strong>Wien</strong>er Barszene sind außerdem<br />

Erich Wassicek und Heinz Kaiser. Beide sind<br />

durch ihre internationalen Erfolge und<br />

Jury-Tätigkeiten bei Cocktail-Wettbewerben<br />

große Vorbilder <strong>für</strong> den<br />

Nachwuchs hinter den Tresen.<br />

Wassicek betreibt seine Boutique-<br />

Bar »Halbestadt« in den <strong>Wien</strong>er<br />

Stadtbahnbögen am Gürtel,<br />

und Kaiser – in der Branche<br />

liebevoll »die Kaiserin«<br />

genannt – ist Barchef in der<br />

»Sky Bar« am Dach des<br />

Kaufhauses Steffl und<br />

überblickt von dort ganz<br />

<strong>Wien</strong>. »Die Sky« ist im<br />

Moment wohl die am<br />

hochkarätigsten besetzte<br />

Bar der Stadt. Neben<br />

Kaiser haken und rühren<br />

dort mehrfach prämierte<br />

Bargranden wie Marcus<br />

Philipp und Deni »Flair«<br />

Dumancic.<br />

Von der »Sky Bar« ist<br />

es nur ein Katzensprung zu<br />

einem jungen Phänomen der<br />

<strong>Wien</strong>er Nächte, zum »Kleinod«.<br />

Erst vor drei Jahren eröffnet,<br />

hat es sich sofort einen Fixplatz<br />

im Barleben der Hauptstadt<br />

erobert und ist mit erstaunlicher Regelmäßigkeit<br />

stets bis in die Morgenstunden<br />

rammelvoll. Die Freunde dieser Szenebar<br />

freuen sich schon auf »Kleinod 2« in der<br />

nahe gelegenen Bäckerstraße, das im<br />

Moment als Pop-up betrieben wird und im<br />

Herbst 2019 eröffnen soll. Über eine ähnlich<br />

phänomenale Frequenz wie im »Kleinod«<br />

freut sich der charismatische Roberto Pavlovic-Hariwijadi,<br />

der in der <strong>Wien</strong>er City seine<br />

zwei »Roberto American Bars« betreibt. ><br />

falstaff 93


wien spezial / BARS<br />

»Deine härtesten<br />

Konkurrenten<br />

sind deine besten<br />

Freunde.«<br />

OLIVER HORVATH<br />

Gründungsmitglied des »Kleinod«<br />

><br />

Für einen weiteren erfreulichen Bar-<br />

Zuwachs in der <strong>Wien</strong>er Innenstadt sorgten<br />

vor knapp zwei Jahren Philipp Ernst und<br />

Andrea Hörzer, die am Rande des Lokal-<br />

Viertels Bermuda-Dreieck eine charmante<br />

Bar mit höchster Cocktail-Qualität eröffneten,<br />

das »Josef«.<br />

HOTELBARS<br />

KLEINOD<br />

Seit dem ersten Tag ein Publikumsmagnet.<br />

Die Betreiber müssen wegen Überfüllung immer<br />

wieder Gäste an ihre Kollegen verweisen.<br />

Weitere Impulse in der ohnehin schon lebendigen<br />

Barkultur setzte die junge Luxushotellerie<br />

der Stadt. Das »Ritz-Carlton Vienna« eröffnete<br />

mit der Rooftop-Bar »Atmosphere«<br />

neue Perspektiven auf die Donaumetropole,<br />

und in der »D-bar« im selben Haus sorgt der<br />

aktuelle <strong>Falstaff</strong>-Gastgeber des Jahres, Lukas<br />

Hochmuth, <strong>für</strong> höchste Drink-Qualität.<br />

»The Bank«, die Bar in der Edelherberge<br />

Park Hyatt am Hof, befindet sich in der historischen<br />

Länderbank-Kassenhalle und zählt<br />

wohl zu den schönsten Bars Europas. Kreativ<br />

setzt sich das Barteam mit der Geschichte des<br />

Hauses auseinander und spielt bei der Cocktail-Kreation<br />

mit Bezügen zum Themenbogen<br />

Geld und Bank. Zur <strong>Falstaff</strong> Hotelbar<br />

des Jahres wurde aber das »26°EAST« im<br />

Palais Hansen Kempinski gekürt. Die Bar<br />

wurde erst vor Kurzem vom neuen Barchef<br />

David Penker neu konzeptioniert und legt<br />

ihre inhaltlichen Schwerpunkte auf Länder,<br />

die auf dem 26. Längengrad liegen.<br />

DIE SPEZIALISTEN<br />

THE SIGN LOUNGE<br />

Kan Zuo ist einer der Kreativköpfe der <strong>Wien</strong>er<br />

Barszene. Seine Cocktail-Kreationen sind<br />

tiefgründig, verspielt oder beides.<br />

Mit der Größe des Angebots ist auch die<br />

Vielfalt gewachsen, viele Barkeeper haben<br />

sich auf ein Herzensthema spezialisiert. <strong>Falstaff</strong><br />

Bartender des Jahres Sammy Walfisch<br />

setzt sich in seinem »Botanical Garden«<br />

intensiv mit der Gin-Kultur aus-einander.<br />

Walfisch, der mit dem »Moby Dick« ein<br />

zweites Projekt vorantreibt, lobt ebenso das<br />

freundschaftliche Miteinander in der Branche.<br />

Noch vor dem immer noch anhaltenden<br />

Gin-Boom beschäftigte sich Nikolaus Slupetzky<br />

alias Mr. Gin mit der Wacholder-<br />

Fotos: www.danielnuderscher.com, beigestellt<br />

94 falstaff


D-BAR<br />

Die Bar im Ritz-Carlton Vienna<br />

ist eines Grand Hotels würdig:<br />

klassisch und elegant.<br />

Spirituose. In seiner »SLUbar« hat er mittlerweile<br />

282 Gins und 44 Tonics angesammelt<br />

und bietet rein rechnerisch mehr als<br />

12.000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Der gebürtige Chinese Kan Zuo gilt<br />

als der Kreativkopf der <strong>Wien</strong>er Barszene.<br />

In seiner »The Sign Lounge« serviert er sowohl<br />

Drinks mit Tiefgang als auch mit einer<br />

gewissen Verspieltheit.<br />

Die bunte Exotik der Tiki-Drinks spiegelt<br />

sich nicht nur in den fruchtigen Cocktails<br />

des »Matiki« wider, man findet sie auch stilecht<br />

auf den Hawaii-Hemden der Betreiber<br />

Arik und Matty Vinnitski. Ihre Bar wurde<br />

von der <strong>Falstaff</strong>-Community zur Neueröffnung<br />

des Jahres gewählt. Bunt und lebendig<br />

geht es auch im »BirdYard« zu, wo es neben<br />

ernsthafter Cocktailkultur auf drei Etagen<br />

auch eine sehr empfehlenswerte Küche gibt.<br />

Nicht umsonst wurde sie zur Restaurantbar<br />

des Jahres gekürt. Eine Mischung aus Club<br />

und Bar ist das geheimnisvolle »Krypt«,<br />

dessen unscheinbarer Eingang die Speakeasy-Geschichte<br />

zitiert. Die unterirdischen<br />

Kellergewölbe sind weitläufig, der Boden<br />

besteht aus Marmor-Platten und das kühle<br />

Design würde auch in<br />

><br />

26°EAST<br />

Die Hotelbar im Palais Hansen Kempinski<br />

fokussiert sich auf Länder, die auf<br />

dem 26. Längengrad liegen.<br />

falstaff<br />

95


wien spezial / BARS<br />

»Die <strong>Wien</strong>er Barszene ist<br />

sehr geschlossen –<br />

unterstützend, helfend und<br />

freundschaftlich.«<br />

SAMMY WALFISCH<br />

Bartender des »Botanical Garden«<br />

><br />

Manhattan nicht fehl am Platze wirken.<br />

Barfrauen sind zwar auch in <strong>Wien</strong> in der<br />

Minderheit, Persönlichkeiten wie Sigrid<br />

Schot haben sich durch Können und<br />

Beständigkeit aber einen Logenplatz in der<br />

<strong>Wien</strong>er Barszene erobert. Mit ihrer wunderbaren<br />

»Hammond Bar« schafft sie es, in<br />

einer nicht gerade bevorzugten Lage<br />

anspruchsvolle Cocktail-Kultur zu leben.<br />

Viel Talent hat auch schon Katharina<br />

Schwaller bewiesen, die nun die Gäste im<br />

»Heuer am Karlsplatz« verwöhnt. Die Bar<br />

befindet sich wie das dazugehörige Restaurant<br />

im selben Gebäude wie das Kunsthaus<br />

am Karlsplatz und verbindet wie die eingangs<br />

erwähnte Loosbar Kunst mit Genuss<br />

und Bar mit Kultur. <<br />

BOTANICAL<br />

GARDEN<br />

Barkeeper Sammy Walfisch hat das<br />

Lokal unter dem »Café Stein« zu<br />

einem Hotspot <strong>für</strong> Barflys gemacht.<br />

TÜR 7<br />

Gerhard Tsai hat<br />

den Idealfall einer<br />

Speakeasy-Bar<br />

geschaffen.<br />

Ein würdiger<br />

Seriensieger<br />

im <strong>Falstaff</strong><br />

Barguide.<br />

FALSTAFF BAR- &<br />

SPIRITSGUIDE 2019<br />

Im <strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide 2019 wurden<br />

zahlreiche <strong>Wien</strong>er Bars und die<br />

dazugehörenden Persönlichkeiten geehrt:<br />

Lebenswerk: Marianne Kohn (Loosbar, <strong>Wien</strong>)<br />

Barfrau des Jahres: Katharina Schwaller<br />

(Heuer am Karlsplatz, <strong>Wien</strong>)<br />

Bartender des Jahres: Sammy Walfisch<br />

(Botanical Garden, <strong>Wien</strong>)<br />

Barteam des Jahres: Kleinod, <strong>Wien</strong><br />

Gastgeber des Jahres: Lukas Hochmuth<br />

(D-bar, <strong>Wien</strong>)<br />

Hotelbar des Jahres: 26°EAST, <strong>Wien</strong><br />

Restaurantbar des Jahres: The BirdYard, <strong>Wien</strong><br />

Neueröffnung des Jahres: Matiki, <strong>Wien</strong><br />

American Bar des Jahres: Tür 7, <strong>Wien</strong><br />

Fotos: www.lukasilgner.at, Alexander Bachmayer, beigestellt<br />

96 falstaff


OTTAKRINGER / promotion<br />

So viel mehr als Bier<br />

Fotos: Philipp Lipiarksi; Schwarzhirsch<br />

»Wir geben den Menschen das einmalige Lebensgefühl der<br />

Stadt.« Das ist die Mission von Ottakringer. Das tun wir durch<br />

unseren einzigartigen Standort mitten in der Stadt, den wir<br />

vor 15 Jahren <strong>für</strong> Veranstaltungen aller Art geöffnet haben.<br />

F<br />

ür Ottakringer ist die <strong>Wien</strong>er<br />

Kulinarik-Szene besonders wichtig,<br />

spiegelt sie doch das einmalige<br />

Lebensgefühl der Stadt wider,<br />

das Vielfalt und Offenheit erlebbar macht.<br />

Vom klassischen <strong>Wien</strong>er Wirtshaus bis hin<br />

zur absoluten Top-Liga in der Gastronomie –<br />

Ottakringer ist integraler Teil des kulinarischen<br />

Erlebens der Stadt. Weil Ottakringer<br />

mit verschiedenen und oft prämierten Bieren<br />

(von Ottakringer Helles über Ottakringer<br />

<strong>Wien</strong>er Original und Pils bis zum berühmten<br />

Roten Zwickl und den Kreativbieren aus<br />

dem Ottakringer BrauWerk) zu genau der<br />

Vielfalt beiträgt, die die <strong>Wien</strong>er Gastroszene<br />

auszeichnet.<br />

Was macht Ottakringer in <strong>Wien</strong> zur Institution?<br />

MATTHIAS ORTNER Seit über 180 Jahren<br />

brauen wir Bier, und das mitten in <strong>Wien</strong>. Wir<br />

können also auf sehr viel Tradition zurückblicken.<br />

In den 1950er-Jahren gab es noch<br />

über 40 Brauereien in <strong>Wien</strong>, davon ist heute<br />

nur mehr eine einzige Brauerei übrig geblieben<br />

– die Ottakringer! Glücklicherweise entwickeln<br />

sich mittlerweile wieder mehrere<br />

kleinere Brauereien. Das tut der Vielfalt gut!<br />

Vielfalt ist aber auch <strong>für</strong> Ottakringer selbst ein<br />

wichtiges Stichwort ...<br />

Genau! Auch wir setzen auf Vielfalt, weil wir<br />

hier in Ottakring nicht nur ein einziges Bier<br />

brauen, sondern viele Biersorten anbieten<br />

können. Zusammen mit unserer Kreativbrauerei,<br />

dem Ottakringer Brauwerk, brauen<br />

wir über 20 verschiedene Biersorten. Wir<br />

haben immer schon Freude daran gehabt,<br />

mit diesem Facettenreichtum zu spielen.<br />

Zudem möchten wir mit unseren<br />

Produkten zeigen, wie vielfältig<br />

Bier sein kann und was<br />

wir aus den Rohstoffen<br />

Hopfen, Wasser und Malz<br />

machen können. Allein<br />

Hopfen hat über 1.000<br />

verschiedene Aromen.<br />

Inwiefern spielt <strong>Wien</strong> als<br />

Großstadt eine Rolle als dauerhafter<br />

Standort?<br />

Wir bieten hier nicht nur gute Biere an,<br />

sondern haben die Brauerei vor 15 Jahren<br />

auch <strong>für</strong> die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Neben Führungen durch das Ottakringer<br />

Brauwerk und die Brauerei, Verkos-<br />

tungen oder der Möglichkeit, an Biersommelier-Kursen<br />

teilzunehmen, sind wir auch<br />

eine wichtige Eventlocation. Das Programm<br />

erstreckt sich von Konzerten über Märkte<br />

wie den »Fesch’markt« oder das »Vienna<br />

Coffee Festival« bis hin zum »Stadtklang«,<br />

der noch bis 23. Dezember stattfindet. Wir<br />

glauben, dass Bier ein ständiger Begleiter <strong>für</strong><br />

die vielen schönen Momente im Leben ist.<br />

Wir wollen, dass die Menschen in der Stadt<br />

bei uns etwas Positives erleben und das gemeinsam<br />

mit einem Bier genießen.<br />

Kaum eine andere Marke steht so sehr <strong>für</strong> <strong>Wien</strong><br />

wie Ottakringer. Wie spiegelt sich das in der Unternehmenskultur<br />

wider?<br />

Österreichs Importanteil von Bier liegt<br />

gerade einmal bei 9 Prozent, was<br />

beweist, dass die ÖsterreicherInnen<br />

sehr stolz auf ihr<br />

Bier sind. Bier ist also ein<br />

sehr regionales Thema.<br />

Für uns ist diese Tradition<br />

sehr wichtig. Ottakringer<br />

ist ein <strong>Wien</strong>er Familienunternehmen,<br />

was<br />

auch stark in unsere Unternehmenskultur<br />

hineinspielt –<br />

gerade im Vergleich zu internationalen<br />

Konzernen! Unsere Tradition<br />

ist sehr greifbar. Wir versuchen ein ständiger<br />

Begleiter <strong>für</strong> das einmalige, städtische<br />

Lebensgefühl zu sein, das man hier in <strong>Wien</strong><br />

besonders genießen kann!<br />

falstaff 97


wien spezial /ADRESSEN BARS<br />

GUIDE<br />

BARS<br />

1010 WIEN<br />

LOOSBAR<br />

Wie viele Bars weltweit gibt es, die diese Geschichte<br />

und eine Architektur von Rang aufweisen können?<br />

Marianne Kohn wacht darüber, dass das auch<br />

so bleibt. Als »Museum, das Drinks ausschenkt«<br />

definiert sie diese einzigartige Trinkstätte auch im<br />

110. Bestandsjahr. One of a kind!<br />

Kärntner Durchgang 10, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5123283, www.loosbar.at<br />

SKY BAR<br />

Nach einem Vierteljahrhundert im »Dino’s« ist<br />

Heinz Kaiser ins Steffl gewechselt und hat dort<br />

innerhalb kurzer Zeit eines der stärksten Barteams<br />

<strong>Wien</strong>s geformt. Seinen »Gimlet Caprese« hat er<br />

mitgebracht, aber auch die Whisk(e)y-Drinks (»Bobby<br />

Burns« mit Talisker!) sorgen mit Blick auf den<br />

Dom <strong>für</strong> Akklamationen.<br />

Kärntner Straße 19, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5131712, www.skybox.at<br />

KLEINOD<br />

Das schwarz-goldene Bar-Quartett aus der Singerstraße<br />

hat nicht nur beim Auswärtsspiel »Sonnendeck«<br />

bewiesen, dass es als stilsicheres Ideenkollektiv<br />

zu Höherem berufen ist. Doch das kreative<br />

Herz schlägt immer noch beim Stephansdom –<br />

quasi als Cocktail-Pummerin des ersten Bezirks.<br />

Singerstraße 7, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5120325, www.kleinod.wien<br />

JOSEF COCKTAILBAR<br />

Klasse, Witz und makellose Drinks: Wie die Zweireiher<br />

Philipp Ernsts sitzen hier auch die Anforderungen<br />

an eine aktuelle Bar. Klassische Arbeitstechnik<br />

und moderne Zutaten verbinden sich nicht nur beim<br />

»Snickers Old Fashioned« zu einer Symbiose, die<br />

man einfach lieben muss.<br />

Sterngasse 1, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5322044, www.josef-bar.at<br />

THE BANK<br />

Stefan Bauer hat nun eine noch gemütlichere<br />

Bar zu bespielen, die Lust am Kreieren von Drinks<br />

um das Thema »Finanzwelt« in der alten Bank-<br />

Austria-Zentrale ist aber ungebrochen. Das<br />

internationale Publikum liebt den Einsatz von<br />

Exoten wie Aquavit oder Mastiha im Cocktail,<br />

<strong>für</strong> Pur-Trinker locken Raritäten von Weltrang.<br />

Bognergasse 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 22740 1236, www.restaurant-thebank.at<br />

26°EAST<br />

Die Bar mit dem schönen Glasluster ist im edlen<br />

Palais Hansen Kempinski untergebracht. Barliebhaber<br />

und <strong>Genießer</strong> erfreuen sich an stilvollen Drinks<br />

und Cocktails sowie Champagner. An der Seafoodbar<br />

gibt es Hummer und Kaviar, die gefüllten Delikatessen<br />

sind eine Klasse <strong>für</strong> sich.<br />

Schottenring 26, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 23610008088, www.26east.at<br />

D-BAR<br />

Entgegen dem Zeitgeist hält man am Ring an der<br />

entschleunigenden Kombination aus Zigarren und<br />

»dark spirits« fest. Die DNA eines Cocktails quer<br />

durch die Bargeschichte dekliniert die Karte von<br />

Lukas Hochmuth ebenfalls in interessanter Form<br />

durch. Best of Hotelbar, kann man sagen!<br />

Schubertring 5–7, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 31188, www.ritzcarlton.com/vienna<br />

ATMOSPHERE<br />

Mit zwei kurzen Pausen – im Frühjahr und Spätherbst<br />

– macht diese Dependance der »D-bar« im<br />

achten Stock neugierig auf die nächste Saison. Die<br />

kreativen Sommerdrinks der Rooftop-Bar sind das<br />

Markenzeichen. Die modernen Punsch-Varianten im<br />

Winter sind einzigartig in <strong>Wien</strong>.<br />

Schubertring 5–7, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 31188, www.ritzcarlton.com/vienna<br />

ROBERTO AMERICAN BAR<br />

Die neuen Fans von Roberto Pavlovic-Hariwijadi<br />

wissen nichts von seinen Jahren in der »Loosbar«.<br />

Brauchen sie auch nicht, denn der Gastgeber vom<br />

Bauernmarkt überlässt die Drinks seiner Crew,<br />

während er selbst am ganzheitlichen Gäste-Erlebnis<br />

– von den Coastern bis zur Barjacke – feilt.<br />

Bauernmarkt 11–13, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5350647, www.robertosbar.com<br />

1020 WIEN<br />

HAMMOND BAR<br />

Drinks, die ein Anliegen (Umweltschutz, Müllvermeidung)<br />

transportieren, können mühsam sein.<br />

Oder wohlschmeckend und witzig. Letzteres zelebriert<br />

Sigrid Schot im Zweiten. Flaschen wurden<br />

versteckt, der Fokus liegt damit noch mehr auf den<br />

Kreationen des »All-Star-Teams«.<br />

Taborstraße 33, 1020 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9689215, www.hammondbar.at<br />

1040 WIEN<br />

MATIKI<br />

HEUER AM KARLSPLATZ<br />

Nach dem Abgang von Bert Jachmann (stemmt<br />

jetzt hauptberuflich den Liquid Market, <strong>Wien</strong>s Cocktailfestival)<br />

hat die Ladys-Riege um Katharina<br />

Schwaller, <strong>Falstaff</strong>-»Barfrau des Jahres«, übernommen.<br />

Und das durchaus erfolgreich, denn sie halten<br />

die Qualität auch bei starker Barauslastung hoch.<br />

Treitlstraße 2, 1040 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 8900590, www.heuer-amkarlsplatz.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

98<br />

falstaff


1070 WIEN<br />

MATIKI<br />

Die »Matiki«-Bar der belgischen Brüder Matty und<br />

Arik versprüht Südseefeeling durch Bambusblätter<br />

und polynesische Figuren. Jede Menge gute Laune<br />

ist garantiert. Die Drinks haben fantasievolle Namen<br />

und kommen auch in besonderer Aufmachung<br />

daher. Dazu alkoholfreie Varianten und Longdrinks.<br />

Gardegasse 2, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 660 8254576, www.matiki.at<br />

MOBY DICK COCKTAILBAR & EATERY<br />

Die Bar mit dem klingenden Namen ist die<br />

perfekte Anlaufstelle <strong>für</strong> alle, die Craftcocktails,<br />

Food paring-Menüs und Soulmusik lieben.<br />

Neustiftgasse 26, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 676 4422553<br />

LE BAR SANS SOUCI<br />

Die große Champagner-Auswahl genießt man<br />

hier gerne auch im Tasting-Flight oder in einem<br />

Cocktail. Doch die elegante Bar mit dem französischen<br />

Chic überrascht gerne auch abseits der<br />

»Bubbles«. Vor allem das Angebot an Drinks<br />

mit Austro-Zutaten ist wirklich vorbildlich.<br />

Burggasse 2, 1070 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5222520194, www.veranda.wien<br />

1080 WIEN<br />

TÜR 7<br />

Kuschelig wie das eigene Wohnzimmer, aber mit<br />

eindeutig besseren Drinks. Die Cocktail-Maßschneiderei<br />

ohne Barkarte schärfte ihr Profil weiter.<br />

Mittlerweile ist das Josefstädter Juwel ein Fix-<br />

Stopp sämtlicher durchreisender Bartender.<br />

Und die wissen, wo’s am besten schmeckt.<br />

Buchfeldgasse 7, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 5463717, www.tuer7.at<br />

THE BIRDYARD<br />

Die neue Wirkungsstätte der Liu-Brüder drehte das<br />

Konzept der »Mama Liu & Sons« beinah um. Gingen<br />

dort die ungewöhnlichen Drinks oft unter, spielt<br />

hier schon optisch das Restaurant gegenüber dem<br />

»Vogelparadies« im Keller die zweite Geige. Top<br />

auch Details wie die Eiswürfel-Qualität!<br />

Lange Gasse 74, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 4024624, www.thebirdyard.at<br />

groß ist auch die Gastgeber-Qualität von Erich<br />

Wassicek und »Frau Wunder«. Dreiteiler im Tumbler,<br />

dazu eine Zigarre und eine Kuba-Anekdote<br />

gibt’s »aufs Haus« dazu. Serious Drinking!<br />

U-Bahn-Bogen 155/U6, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 699 17098217, www.halbestadt.at<br />

BOTANICAL GARDEN<br />

Hier findet jeder seinen Drink – von G&T bis Tiki-<br />

Style. Zwar liebt man es gerne mit ironischem<br />

Augenzwinkern, wie es auch die tätowierten Seeleute<br />

an der Wand zeigen. Doch einen feineren<br />

Whisk(e)y Sour als den von Sammy Walfisch muss<br />

man auch einmal finden.<br />

Kolingasse 1, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 676 4422553, www.botanicalgarden.at<br />

THE SIGN COCKTAIL LOUNGE<br />

Am erstaunlichsten an Kan Zuo ist, wie der Spitzen-<br />

Mixologe sich stets neu erfindet. Umami-Geschmack<br />

und karbonisierte Drinks sind momentan die<br />

Steckenpferde. Damit treibt er – trotz Beratungsjobs<br />

<strong>für</strong> andere Bars und Spirituosen-Erzeuger – seine<br />

Bar zu immer neuen Kreativ-Höhenflügen.<br />

Liechtensteinstraße 104–106<br />

T: +43 664 9643276, www.thesignlounge.at<br />

1190 WIEN<br />

SLU GINBAR<br />

Mathematische Fähigkeiten sind gefordert,<br />

wenn Nikolaus Slupetzky die Liste der 44 Tonic<br />

Waters und knapp 300 Gins vorlegt: Wie viele<br />

Kombinationen gehen sich da aus? Stammgäste<br />

schreiben ihre Lieblingsvarianten häufig mit,<br />

Novizen berät der Chef sehr gerne bei ihrer<br />

Wacholder-Wahl.<br />

Billrothstraße 31, 1190 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 664 4355400, www.slubar.at<br />

THE SIGN<br />

1090 WIEN<br />

KRYPT<br />

Mit Großzügigkeit und Geschmackssicherheit<br />

wurde der wiederentdeckte Jazzkeller zu <strong>Wien</strong>s<br />

spektakulärster Bar umgebaut. Ganz anders,<br />

als es der Name suggeriert, pulsiert hier das Leben,<br />

befeuert von raren Mezcals und einem geheimen<br />

Party-Hinterzimmer.<br />

Wasagasse 17, 1090 <strong>Wien</strong><br />

www.krypt.bar<br />

HALBESTADT<br />

Hier, in den Stadtbahnbögen, erwartet Gäste ein<br />

Maximum an Drinks und Ambiente. Und ebenso


wien spezial / INTERVIEW<br />

»WIR WOLLEN<br />

UNS NICHT<br />

AUF AUSZEICHNUNGEN<br />

AUSRUHEN!«<br />

Wie gut kennen Sie Ihr <strong>Wien</strong>? Was macht die Stadt so besonders, und wo<br />

soll sich in Zukunft etwas ändern? Diese Fragen stellten wir Bürgermeister<br />

Michael Ludwig und <strong>Wien</strong>er Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck.<br />

Herausgekommen ist – eine Liebeserklärung an »ihre« Stadt.<br />

INTERVIEW URSULA MACHER<br />

FALSTAFF <strong>Wien</strong> ist heuer einmal mehr zur<br />

lebenswertesten Stadt der Welt gewählt<br />

worden. Was macht <strong>Wien</strong> denn <strong>für</strong> Sie so<br />

besonders?<br />

MICHAEL LUDWIG In Abwandlung des<br />

Zitats von Friedrich Torberg – »Alle Städte<br />

sind gleich, nur <strong>Wien</strong> ist anders« – lässt sich<br />

die Besonderheit vielleicht am besten ausdrücken.<br />

<strong>Wien</strong> ist lebenswert, aufstrebend,<br />

weltoffen, modern – gleichzeitig aber auch<br />

bodenständig und gemütlich. Dieser Mix<br />

die <strong>für</strong> alle etwas zu bieten hat: urban,<br />

innovativ, pulsierend und gleichzeitig historisch,<br />

traditionell, urig. Abgesehen von dieser<br />

Vielfalt punkten wir mit einem attraktiven<br />

Standort und guten Wirtschafts-,<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen. Viele<br />

<strong>Wien</strong>erinnen und <strong>Wien</strong>er sehen gewisse<br />

Dinge als Selbstverständlichkeiten an: <strong>Wien</strong><br />

ist eine der sichersten Städte der Welt zum<br />

Beispiel. Das fällt einem nicht so auf, wenn<br />

der direkte Vergleich fehlt.<br />

macht <strong>Wien</strong> so einmalig. Und auch wenn<br />

wir eine Vielzahl an internationalen Rankings<br />

anführen, so müssen wir täglich<br />

da ran arbeiten, dass wir die hohe Qualität<br />

auch weiter bewahren und auch ausbauen.<br />

Wir wollen uns nicht auf Auszeichnungen<br />

ausruhen. Mir ist wichtig, dass von der<br />

hohen Lebensqualität <strong>Wien</strong>s auch alle <strong>Wien</strong>erinnen<br />

und <strong>Wien</strong>er profitieren.<br />

WALTER RUCK Wenn ich im Ausland<br />

unterwegs bin, auf <strong>Wien</strong> angesprochen werde<br />

und dann über unsere Bundeshauptstadt<br />

rede, habe ich immer die berühmten Operetten-Klänge<br />

»<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, nur du allein«<br />

<strong>Wien</strong> steht auch <strong>für</strong> Kulinarik. Was ist das<br />

Besondere an der österreichischen Küche?<br />

LUDWIG Ich persönlich würde das so beurteilen:<br />

Die österreichische Küche ist im<br />

Grunde eine sehr einfache und bodenständige<br />

Küche, ohne Spielereien und Extravaganzen.<br />

Einfach, was die Zutaten angeht.<br />

Wir waren es gewohnt, mit dem, was uns<br />

zur Verfügung stand, hervorragende<br />

Gerichte zuzubereiten. Und wenn man<br />

etwas mit Leidenschaft und Herz macht,<br />

dann perfektioniert man seine Leistungen<br />

auch im Laufe der Zeit. Das gilt auch <strong>für</strong><br />

im Ohr. <strong>Wien</strong> ist wirklich eine Traumstadt, die österreichische Küche.<br />

><br />

Fotos: Christian Jobst<br />

100<br />

falstaff


Unterschiedliche Couleurs,<br />

aber ein gemeinsamer Weg:<br />

Bürgermeister Michael Ludwig<br />

und Walter Ruck, Präsident der<br />

Wirtschaftskammer <strong>Wien</strong>.<br />

falstaff 101


Im Vergleich zu anderen Großstädten verfügt<br />

<strong>Wien</strong> jedoch über relativ wenige High-<br />

End-Restaurants. Warum ist das so?<br />

LUDWIG Vielleicht liegt es einfach daran,<br />

dass sich <strong>Wien</strong> auf seinem Weg zur internationalen<br />

Metropole immer auch noch das<br />

»Dörfliche« bewahrt hat. Und vielleicht ist<br />

es auch das Spiegelbild unserer Gesellschaft.<br />

Was <strong>Wien</strong> ja auch auszeichnet, ist,<br />

dass es in <strong>Wien</strong> keine so enormen Gegensätze<br />

gibt. Keine Ghettobildung der Reichen<br />

und der Armen. Wir haben in <strong>Wien</strong><br />

eine sehr gut funktionierende Durchmischung<br />

und in puncto Kulinarik eine große<br />

Vielfalt. Das aber in der ganzen Stadt – und<br />

nicht nur, wie in manch anderen Großstädten,<br />

in der Innenstadt oder in sogenannten<br />

Gourmetvierteln. Was mich persönlich am<br />

meisten freut, ist die Wiederbelebung der<br />

Beisl-Kultur. Hier wird hohe Qualität geboten,<br />

die auch sehr geschätzt wird.<br />

RUCK Ich würde sagen, dass hier nicht die<br />

Quantität, sondern die Qualität der entwien<br />

spezial / INTERVIEW<br />

<strong>Wien</strong> und seine Märkte: In puncto<br />

Kulinarik spielt Regionalität eine<br />

immer größer werdende Rolle.<br />

»WIR MÜSSEN UNSERE<br />

VIELFALT BEWAHREN UND<br />

DAS WIENERISCHE!«<br />

MICHAEL LUDWIG<br />

><br />

RUCK Das Besondere ist auch hier die<br />

Vielfalt. In der <strong>Wien</strong>er Hausmannskost<br />

finden sich kulinarische Einflüsse aus dem<br />

Sammelsurium der ehemaligen k. u. k.<br />

Kronländer. Parallel zu diesen traditionellen<br />

Gerichten ist aber auch die moderne <strong>Wien</strong>er<br />

Küche gut unterwegs, die einen Touch<br />

Internationalität integriert, ohne dabei die<br />

Bodenständigkeit zu verlieren. Es ist also<br />

<strong>für</strong> jeden Geschmack etwas dabei – aber<br />

aufpassen: Die <strong>Wien</strong>er Küche ist ebenso<br />

vielfältig wie köstlich, das macht sich dann<br />

meistens auf der Waage bemerkbar.<br />

Ein gelungener Tag erfordert einen gelungenen<br />

Ausklang – was wäre da »Ihr« Menü?<br />

LUDWIG Ich bin in der Hinsicht sehr leicht<br />

zufriedenzustellen. Da ich tagsüber oft<br />

nicht zum Essen komme, freue ich mich<br />

ganz besonders auf eine gute Mahlzeit. Als<br />

leidenschaftlicher Esser nehme ich mir dann<br />

auch die Zeit. Am wichtigsten ist mir dann,<br />

dass ich die Ruhe habe und ungestört<br />

genießen kann. Am liebsten in Gesellschaft<br />

von lieben Menschen.<br />

RUCK Mein Geheimrezept <strong>für</strong> einen gelungenen<br />

Tagesausklang besteht aus einem leichten<br />

Essen mit meiner Familie oder im Freundeskreis.<br />

Das mit dem leichten Essen gelingt mir<br />

leider nicht immer. Ich verbinde Essen nicht<br />

nur mit Nahrungsaufnahme, sondern mit<br />

einer starken sozialen Komponente. Nicht<br />

umsonst ist die Küche oft der Mittelpunkt in<br />

einem Zuhause oder bei Feiern.<br />

scheidende Faktor ist. Wir haben viele<br />

bekannte High-End-Restaurants in <strong>Wien</strong>,<br />

die sich sensationell entwickelt haben, und<br />

ich bin davon überzeugt, dass sich auf diesem<br />

Markt noch einiges tun wird.<br />

Generell: Wovon gibt es in <strong>Wien</strong> zu viel,<br />

wovon zu wenig?<br />

LUDWIG Da maße ich mir kein Urteil an.<br />

Rückblickend sehen wir, dass es hier immer<br />

wieder Wellenbewegungen gibt. Wir haben<br />

Zeiten erlebt, wo immer mehr Chinalokale<br />

eröffnet haben oder an jeder zweiten Ecke<br />

eine Pizzeria. Und welche Aufregung<br />

herrschte erst wegen der Kebab-Stände!<br />

Dann drohte plötzlich eine »Invasion« der<br />

»Coffee-to-go«-Shops. Letztlich entscheiden<br />

fast immer die Konsumenten. Das<br />

Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass wir<br />

uns die Vielfalt bewahren und das typisch<br />

<strong>Wien</strong>erische.<br />

RUCK Aus der Wirtschaft kommend, glaube<br />

ich an die Marktgesetze: Angebot entsteht<br />

dort, wo es auch Nachfrage gibt. Und<br />

sollte es Überschuss geben, wird das ebenfalls<br />

früher oder später durch den Markt<br />

geregelt. Worauf wir aber achten sollten,<br />

ist, dass wir die Gasthaustradition schützen<br />

und Familienbetriebe nicht zusperren müssen,<br />

sondern Nachfolger finden. Oft sind<br />

das ja zentrale Kommunikationspunkte im<br />

Grätzel.<br />

Welchen <strong>Wien</strong>er Bezirk kennen Sie am<br />

wenigsten und warum?<br />

LUDWIG Ich kenne alle sehr, sehr gut. Als<br />

Bürgermeister bin ich in der ganzen Stadt<br />

unterwegs. Vor allem aber auch durch<br />

><br />

Fotos: Stoegmueller Katharina/Verlagsgruppe News/picturedesk.com<br />

102<br />

falstaff


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wien spezial / INTERVIEW<br />

Keine andere Millionenstadt verfügt<br />

über einen Weinbau, wie <strong>Wien</strong> ihn hat.<br />

Aktuell wird auf 700 Hektar angebaut.<br />

»WIEN OHNE DIE HEURIGEN IST<br />

WIE EIN HIMMEL OHNE STERNE!«<br />

WALTER RUCK<br />

><br />

meine zuvor mehr als zehnjährige Tätigkeit<br />

als Wohnbaustadtrat kenne ich die<br />

Grätzeln <strong>Wien</strong>s in besonderem Maße.<br />

RUCK Ich wurde zwar in Simmering geboren,<br />

muss aber gestehen, dass mich meine<br />

Wege seltener über die Donau führen. Ich<br />

arbeite noch immer daran, dieses Verhältnis<br />

aufzuholen, denn »Transdanubien« hat<br />

unglaublich viel zu bieten. Als Wirtschaftskammer-<strong>Wien</strong>-Präsident<br />

besuche ich natürlich<br />

Betriebe in allen Bezirken – in jedem<br />

Bezirk gibt es schöne Plätze.<br />

Als einzige Millionenstadt verfügt <strong>Wien</strong><br />

über einen respektablen Weinanbau – wie<br />

sieht hier die Zukunftsvision aus?<br />

LUDWIG Was wäre <strong>Wien</strong> ohne seinen weltberühmten<br />

Wein? Er ist untrennbar mit der<br />

Stadt verbunden und wesentlicher Bestandteil<br />

des Lebensgefühls. Das Bekenntnis der<br />

Stadt <strong>Wien</strong> zum Weinbau drückt sich auch<br />

im städtischen Weingut Cobenzl aus.<br />

<strong>Wien</strong> ist mit einer Anbaufläche von rund<br />

700 Hektar nicht umsonst die weltweit einzige<br />

Millionenmetropole mit wirtschaftlich<br />

bedeutendem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen.<br />

Damit das so bleibt, haben wir<br />

gesetzlich festgelegt, dass die Anbauflächen<br />

als solche erhalten bleiben. Viele<br />

Immobilien entwickler würden diese Lagen<br />

mit traumhaftem <strong>Wien</strong>blick gerne verbauen<br />

und satte Gewinne einstreifen. Wir sagen<br />

aber ganz klar: Weinberge statt Villen.<br />

RUCK Ich bin unheimlich stolz darauf, dass<br />

unsere <strong>Wien</strong>er Winzer mit ihren Produkten<br />

international reüssieren. Der <strong>Wien</strong>er Wein<br />

hat eine lange Geschichte, und ich prognostiziere<br />

eine ebenso lange erfolgreiche<br />

Zukunft. Der Gemischte Satz wurde ja am<br />

Anfang nicht ernst genommen, aber ich hab<br />

ihn immer schon gern getrunken.<br />

Die Heurigen gehören zur Marke der Stadt,<br />

doch verlagern Sie sich immer mehr in den<br />

Süden ...<br />

LUDWIG <strong>Wien</strong> hat eine lebendige Heurigen-<br />

Szene, die sich über die ganze Stadt verteilt.<br />

Es freut mich, dass immer mehr junge Menschen<br />

beim Heurigen einkehren – egal ob in<br />

Floridsdorf, Liesing, Favoriten oder Döbling.<br />

Die Heurigen sind ein <strong>Wien</strong>er Kulturgut<br />

und Aushängeschild der <strong>Wien</strong>er Gemütlichkeit.<br />

Seitens der Stadt bieten wir hier<br />

deshalb unsere volle Unterstützung an.<br />

Genauso wichtig ist aber auch, dass auch<br />

die Betreiber diese Kultur weiterleben.<br />

RUCK <strong>Wien</strong> ohne die Heurigen ist wie ein<br />

Himmel ohne Sterne. Ich kann mich dem<br />

Bürgermeister nur anschließen: In der Heurigen-Kultur<br />

steckt das innerste Wesen der<br />

<strong>Wien</strong>er Gemütlichkeit. Es gibt nichts Urigeres,<br />

als bei Schmankerln, einem guten Glas<br />

Wein und <strong>Wien</strong>erliedern die Stimmung zu<br />

genießen. Es ist gut, dass sich dieses Angebot<br />

auf ganz <strong>Wien</strong> verbreitert hat. Die<br />

klassischen Heurigengebiete werden immer<br />

gefragt sein.<br />

Was sind die spannendsten kulinarischen<br />

Projekte, die auf Ihrer Agenda stehen?<br />

LUDWIG Die <strong>Wien</strong>er Küche ist hervorragend<br />

und bietet weit mehr als das <strong>Wien</strong>er<br />

Schnitzel. Bei Kulinarik spielt Regionalität<br />

eine immer wichtigere Rolle – und hier hat<br />

<strong>Wien</strong> viel zu bieten. Auf unseren Märkten<br />

findet sich ein buntes Sortiment an frischen<br />

<strong>Wien</strong>er Produkten allererster Güte. Mit der<br />

neuen Marktordnung schützen wir diese<br />

und sichern gleichzeitig ein breites gastronomisches<br />

Angebot vor Ort. Mit dem neuen<br />

Schloss-Restaurant & Café Cobenzl entsteht<br />

in den kommenden Jahren eine tolle<br />

Gastro- und Veranstaltungslocation auf<br />

einem der beliebtesten <strong>Wien</strong>er Hausberge.<br />

Der CopaBeach an der Neuen Donau hat<br />

sich zu einer beliebten Freizeitoase mit<br />

wechselnder Gastronomie entwickelt. Auch<br />

am Donaukanal hat sich in den letzten Jahren<br />

viel getan, mit der transparenten Neuausschreibung<br />

wird es da einen attraktiven<br />

Gastro-Mix geben. Mit neuen Lokalen und<br />

Ideen wird der Donaukanal künftig nicht<br />

nur <strong>für</strong> die <strong>Wien</strong>er, sondern auch in jedem<br />

Reiseführer ein Fixpunkt sein.<br />

><br />

Fotos: shutterstock<br />

104<br />

falstaff


Fe tes Wort<br />

Fe tes Wort<br />

Fe tes Wort<br />

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FÜR IHREN WOCHENENDTRIP!<br />

Das »12 Gourmet-Weekends« Band 2<br />

aus der <strong>Falstaff</strong>- Edition entführt Sie in zwölf der schönsten Städte Europas:<br />

Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Brügge/Gent, Florenz, Helsinki, Lissabon,<br />

Luzern, Prag, Riga, Salzburg und Tel Aviv.<br />

elsinki<br />

ad eniendit fugiandantis di utestia spienis<br />

HSi<br />

aut dolupta epedis site voluptas est unto volenit<br />

atetur atur assum quiae vollori busapitatiae<br />

et et ute niendi doloreste volendione volupiet<br />

aute verecti oribusda cumenimus e<br />

EATIASSUNTUR? ULPA DERISQUE<br />

IGENISSUMENIS AUTAQUI BUSAND<br />

Fe tes Wort<br />

Dum is ium des dolupta testotae<br />

peligendi dolut adis eossitiorate<br />

vo lam nusdandi dunt hariatur?<br />

88 89<br />

Gourmet-Weekend Helsinki<br />

Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />

ligenditibus acea si ut libusciatem<br />

eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />

Modiatureriam in resciet etur,<br />

nosaepe ligenditibus acea si<br />

ut libusciatem eo resciet etur,<br />

nosaepe ligenditibus acea si<br />

ut libusciatem eos eumet ac<br />

So unprätentiös wie der Helsinkier selbst<br />

ist sein Zugang zum Genuss. Design ist in der<br />

Stadt sowieso omnipräsent – vor fünf Jahren<br />

wurde Helsinki zur Welt-Designhauptstadt<br />

gekürt, es gibt ein sehenswertes Design-<br />

Museum und einen Design-District. Also bewegt<br />

sich der Bewohner dieser Stadt durch<br />

die schicksten Orte wie unsereins durch Ausflugsrestaurants<br />

oder Beizen. Und er scha ft<br />

es mit wenigen, aber sorgsam gewählten Mitteln,<br />

selbst eine grüne Wiese in einen hippen<br />

Ort zu verwandeln. Bei schönem We ter besorgt<br />

er sich einen Picknickkorb, den er in der<br />

Kauppaha li mit Champagner, gebeiztem<br />

Lachs und frischen Erdbeeren befüllt. Danach<br />

geht es mit dem Wasserbus zur Seefestung<br />

Suomenlinna, einem der populärsten Ausflugsziele<br />

der Stadt. Es gilt also: Do as the<br />

Helsinkiers do! Spätestens abends verlangt diese Bodenständigkeit<br />

nach einem Gegenprogramm: Das<br />

«Olo», Träger eines Michelin-Sterns, zählt zu<br />

den besten, innovativsten (und teuersten)<br />

Adressen der Stadt – weitere Player in der<br />

Liga sind das «Demo», das «Ask» und das<br />

«Chef & Sommelier». Bei allen vieren sollte<br />

man unbedingt Tage im Voraus reservieren!<br />

Am Herd des «Olo» steht Jari Vesivalo, einer<br />

der Protagonisten der Nordic-Top-Chefs. Speisen<br />

wie Lammtatar mit Grünkohl oder Emmergriess<br />

mit Rentierherz serviert er<br />

unkonventione l auf Holzrinden, «Keramikscherben»<br />

oder auch schon mal im Kleie-<br />

Kistchen. Von ihm bekannte Statements, wie<br />

«Mir ist egal, ob einer weiss, wie man die Gabel<br />

hält, Hauptsache, es schmeckt ihm!»,<br />

müssen nicht als Aufforderung verstanden,<br />

dürfen aber persönlich genommen werden.<br />

Samstag<br />

Der Helsinkier schafft es mit wenigen, aber<br />

sorgsam gewählten Mitteln selbst eine grüne<br />

Wiese in einen hippen Ort zu verwandeln.<br />

Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />

ligenditibus acea si ut libusciatem<br />

eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />

SAMSTAG<br />

00:00 Volorum et es et odit, quis<br />

simagnim ae >>Name < parchita<br />

nus >>Name < estoperis et<br />

00:00 Volorum et es et odit, quis<br />

simagnim seudae >>Name <<br />

parchita nus >>Name < mol<br />

aut >>Name < estoperis et<br />

00:00 Volorum et es et odit, quis<br />

simagnim seae >>Name < parchita<br />

nus >>Name < molectecum<br />

ideliaeri aut >>Name <<br />

00:00 Volorum et es et odit, quis<br />

erepudae >>Name < parchita<br />

nus >>Name < molectecum ideliaeri<br />

aut >>Name <<br />

Modiatureriam in resciet etur, nosaepe<br />

ligenditibus acea si ut libusciatem<br />

eo resciet etur, nosaepe ligenditibus<br />

acea si ut libusciatem eos eumet ac<br />

94 95<br />

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BAND 2<br />

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wien spezial / INTERVIEW<br />

><br />

RUCK Neben den Heurigen gibt es ein<br />

weiteres Aushängeschild, das die <strong>Wien</strong>er<br />

Kulinarik einzigartig macht: die Schanigärten!<br />

Auch sie haben eine lange Tradition und<br />

sind zum erweiterten Wohnzimmer der <strong>Wien</strong>erinnen<br />

und <strong>Wien</strong>er geworden. Allerdings<br />

war das lange Zeit nur im Sommer möglich.<br />

Darum war es uns als Wirtschaftskammer<br />

<strong>Wien</strong> wichtig, hier eine Änderung zu erreichen.<br />

Denn ob Gäste im Freien sitzen können,<br />

sollte nicht ein Gesetz bestimmen, sondern<br />

das Wetter. In Zusammenarbeit mit der<br />

Stadt haben wir 2017 eine Regelung <strong>für</strong><br />

Winter-Schanigärten umgesetzt. Das war ein<br />

wichtiger Schritt, wir sehen aber noch weiteres<br />

Verbesserungspotenzial.<br />

»WIR SAGEN GANZ KLAR:<br />

WEINBERGE STATT VILLEN!«<br />

MICHAEL LUDWIG<br />

Kahlenberg, Cobenzl, Leopoldsberg gelten<br />

nach wie vor als beliebte Naherholungsziele,<br />

sind aber kulinarisch kaum erschlossen –<br />

wird sich daran etwas ändern?<br />

LUDWIG Es gibt dort bereits einige kulinarische<br />

Angebote, nicht zuletzt dank der<br />

<strong>Wien</strong>er Buschenschankverordnung. Sie<br />

ermöglicht es den Winzerinnen und Winzern,<br />

ihre <strong>Spezial</strong>itäten aus Keller und<br />

Küche direkt in den Weingärten anzubieten<br />

– Traumblick über unser wunderschönes<br />

<strong>Wien</strong> inklusive! Wie gut sich Kulinarik und<br />

Naherholung verbinden lassen, zeigt der<br />

alljährliche <strong>Wien</strong>er Weinwandertag, der zu<br />

einer wunderbaren herbstlichen Tradition<br />

geworden ist.<br />

RUCK Es wäre wünschenswert, dass dieser<br />

wunderschöne Fleck noch breiter kulinarisch<br />

erschlossen wird – keine Frage. Gerade<br />

weil diese Erholungsgebiete mitten in<br />

der Stadt begehrte Ausflugsziele <strong>für</strong> Bewohner<br />

wie Touristen sind. Als Wirtschaftskammer<br />

<strong>Wien</strong> tragen wir mit der Modul Universität,<br />

die am Kahlenberg angesiedelt ist<br />

und sich akademisch mit Tourismus<br />

beschäftigt, zur Belebung bei.<br />

Der <strong>Wien</strong>er hat gemeinhin den Ruf des<br />

Grantlers. Hand aufs Herz: Was macht<br />

Sie grantig?<br />

LUDWIG Grantig wird der <strong>Wien</strong>er dann,<br />

wenn ihm was nicht passt. Von daher würde<br />

ich sagen, dass ich dann grantig werde,<br />

wenn ich Ungerechtigkeiten feststelle. Und<br />

zugegeben: Manchmal, wenn ich hungrig<br />

bin und keine Zeit zum Essen finde, kann’s<br />

schon mal passieren, dass ich ein bisserl<br />

grantig werde.<br />

RUCK Hier erfülle ich wohl nicht das Klischee<br />

des klassischen <strong>Wien</strong>ers, da ich<br />

grundsätzlich kein grantiger Mensch bin.<br />

Wenn mich etwas stört, versuche ich, es zu<br />

ändern. Grant ist auch meistens nicht der<br />

Weg zu einer Lösung – aber Humor. Darum<br />

schätze ich eine ganz spezielle Eigenschaft,<br />

die unsere Bundeshauptstadt hervorgebracht<br />

hat: den <strong>Wien</strong>er Schmäh! <<br />

Die Schanigärten in<br />

Lokalen wie dem »Schwarzen<br />

Kameel« sind seit 2017 auch<br />

im Winter geöffnet.<br />

Fotos: beigestellt<br />

106<br />

falstaff


Noch kein Geschenk <strong>für</strong> Weihnachten?<br />

Schenken Sie Genuss!<br />

Bald ist Weihnachten – daher hat <strong>Falstaff</strong> <strong>für</strong> Sie ein spezielles Angebot geschnürt.<br />

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Punkte<br />

<strong>Falstaff</strong> wünscht Ihnen eine bezaubernde<br />

Vorweihnachtszeit und frohe Weihnachten!


wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />

FACETTENREICHE<br />

DER KLASSIKER<br />

Der Publikumsmagnet unter den<br />

Adventmärkten punktet bei Jung und<br />

Alt, bei heimischen wie bei internationalen<br />

Gästen. Der Markt zwischen<br />

Rathaus und Burgtheater ist mit seinen<br />

über 150 Ständen nicht nur der größte<br />

der Stadt, sondern wohl auch der<br />

abwechslungsreichste. Rund um den<br />

großen Weihnachtsbaum spannt sich<br />

eine stimmungsvolle Symbiose aus<br />

schöner Tradition, altem Brauchtum<br />

und Attraktionen. In der angrenzenden<br />

Parkanlage kann man die Weihnachtswelt<br />

erkunden oder am Kleinen Eistraum<br />

eine Runde drehen.<br />

www.wienerweihnachtstraum.at<br />

Fotos: Shutterstock<br />

108<br />

falstaff


IN<br />

WIEN<br />

Von kunstvoll-besinnlich bis trendig-modern – auf den<br />

<strong>Wien</strong>er Advent- und Christkindlmärkten ist <strong>für</strong> Abwechslung<br />

gesorgt. Beim Besuch dieser Märkte kann man sich ganz<br />

individuell auf das Weihnachtsfest einstimmen.<br />

TEXT MARION TOPITSCHNIG<br />

falstaff 109


wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />

DER FAMILIÄRE<br />

Der als weihnachtliches Dorf arrangierte<br />

Markt ist vor allem bei Familien<br />

beliebt und feiert 2018 sein 20. Jubiläum.<br />

Unter dem Motto »Österreich (er)<br />

leben« treten Besucher eine Reise durch<br />

die neun Bundesländer an, natürlich<br />

mit allerlei Schmankerln aus den Regionen.<br />

Für Kinder gibt es einen kleinen<br />

Erlebnis-Bereich mit Nostalgie-Karussell,<br />

Weihnachtseisenbahn und Ponyreiten<br />

– am Mittwoch ist Familientag.<br />

www.weihnachtsmarkt.at/altes-akh<br />

W<br />

enn der Duft von gebrannten<br />

Mandeln<br />

und Lebkuchen, von<br />

Punsch und Glühwein<br />

die so berühmte <strong>Wien</strong>er<br />

Luft bereichert, dann ist sie da: die Vorweihnachtszeit<br />

und mit ihr die Zeit der Advent-,<br />

Weihnachts- und Christkindlmärkte.<br />

Diese haben in der Donaumetropole lange<br />

Tradition, ihre Vorläufer dürften bereits im<br />

17. bzw. 18. Jahrhundert abgehalten worden<br />

sein. Ein »Nikolo-, Weihnachts- und Krippenmarkt«<br />

fand laut Aufzeichnungen erstmals<br />

1722 auf der Freyung im 1. Bezirk<br />

statt, wurde dann später auf den Standort<br />

Am Hof verlegt und fand letztlich nach<br />

mehrmaligem Umzug aufgrund historischer<br />

Ereignisse wie den beiden Weltkriegen<br />

am Rathausplatz seine »feste Bleibe«.<br />

An allen drei genannten Plätzen gibt es<br />

auch heute noch Weihnachtsmärkte – und<br />

an vielen weiteren mehr.<br />

KUNSTHANDWERK BIS KITSCH<br />

Ob Innenstadt oder Park in den äußeren<br />

Bezirken, ob prominente Lage oder ver-<br />

stecktes Juwel in engen Gassen – die<br />

<strong>Wien</strong>er Weihnachtsmärkte sind über die<br />

ganze Stadt verstreut und bieten <strong>für</strong> jeden<br />

Geschmack das Passende. Wer auf der<br />

Suche nach einem kunstvollen Unikat als<br />

Weihnachtsgeschenk ist, wird ebenso fündig<br />

wie jene, die nach einem trendigen Designer-Stück<br />

Ausschau halten, oder alle, <strong>für</strong><br />

die es auch im Advent »ein bisserl mehr«<br />

sein darf und die auf Glitzer und Pailletten<br />

gerade zu Weihnachten nicht verzichten<br />

möchten.<br />

Neben den vielen Ständen – als größter<br />

<strong>Wien</strong>er Weihnachtsmarkt zählt jener am<br />

Rathausplatz mehr als 150 Buden, an denen<br />

es allerhand Schönes und Feines <strong>für</strong>s<br />

Fest zu erstehen gibt, locken die Christkindlmärkte<br />

auch mit kulinarischen Highlights.<br />

Das Angebot reicht hier von klassischen<br />

Weihnachtsbäckereien bis hin zu<br />

exotischen Kreationen. Mit Punsch und<br />

Glühwein – immer populärer werden<br />

außergewöhnliche Varianten wie Schilcherglühwein,<br />

Hot Aperol oder heiße Interpretationen<br />

von Cocktailklassikern wie<br />

Mojito – ist <strong>für</strong> die passende Getränkebegleitung<br />

gesorgt. ><br />

Fotos: beigestellt<br />

110<br />

falstaff


DER IMPERIALE<br />

Als einer der wohl stimmungsvollsten<br />

Christkindlmärkte gilt jener im prachtvoll<br />

beleuchteten Ehrenhof vor dem<br />

Schloss Schönbrunn. Die rund 80 Stände<br />

bieten traditionelles Kunsthandwerk<br />

– von Holzschnitzereien über nostalgisches<br />

Spielzeug bis hin zu Weihnachtsschmuck<br />

aus Glas, Keramik, Papier<br />

oder Zinn. Für das leibliche Wohl der<br />

Gäste ist ebenso gesorgt wie <strong>für</strong> den<br />

Ohrenschmaus: mit täglichen Live-Auftritten<br />

von Chören, Gospel Singers,<br />

Bläserensembles und Musikgruppen.<br />

www.weihnachtsmarkt.co.at<br />

falstaff 111


wien spezial / CHRISTKINDLMÄRKTE<br />

DER KUNSTVOLLE<br />

Besonders stimmungsvoll vor der Karlskirche<br />

gelegen, gibt sich der Weihnachtsmarkt<br />

künstlerisch. Hier stehen Kunst<br />

und Handwerk im Fokus – und das seit<br />

mittlerweile 25 Jahren. Neben den Ausstellern,<br />

die ihre Unikate anbieten, gibt<br />

es eine Schauwerkstatt, in der Handwerk<br />

hautnah erlebt werden kann, <strong>für</strong> Kinder<br />

gibt es eine Bastel-Station. Außerdem<br />

wird ein abwechslungsreiches Live-Programm<br />

geboten. Der Markt wird als<br />

Green Event durchgeführt, die Gastronomie<br />

ist bio-zertifiziert.<br />

www.divinaart.at<br />

WEIHNACHTSKLANG UND<br />

DISCOKUGEL<br />

Die <strong>Wien</strong>er Weihnachtsmärkte haben <strong>für</strong><br />

ihre Besucher aber noch viel mehr zu bieten.<br />

Während mancherorts Weisenbläser,<br />

Chöre oder Gospel-Sänger <strong>für</strong> besinnliche<br />

Stimmung sorgen, gibt es beispielsweise im<br />

MuseumsQuartier ein hippes Rahmenprogramm<br />

mit DJ-Line-up und Winter Race<br />

Parcours mit ferngesteuerten Autos. Einige<br />

Adventmärkte bieten Eisstockbahnen, im<br />

Rathauspark kann man mit Schlittschuhen<br />

seine Runden drehen, und wieder andere –<br />

etwa das The Ritz-Carlton, Vienna mit<br />

Christmas over the rooftops – punkten mit<br />

einer atemberaubenden Aussicht über das<br />

vorweihnachtliche <strong>Wien</strong>.<br />

So abwechslungsreich auch das Angebot<br />

auf den Weihnachtsmärkten sein mag, ihnen<br />

allen gemeinsam ist ein besonderes Ambiente,<br />

ein einzigartiger Charme, der zum<br />

Bummeln und gemütlichen Beisammensein<br />

abseits der oft überlaufenen Einkaufsmeilen<br />

einlädt. Bei einer Tasse Glühwein und gebrannten<br />

Mandeln kehrt dann Ruhe ein,<br />

die heimelige Stimmung weckt die Vorfreude<br />

aufs Weihnachtsfest. Und in diesem Moment<br />

wird die lebenswerteste Stadt der Welt dann<br />

auch noch ein Stückchen liebenswerter. <<br />

Fotos: beigestellt<br />

Die beliebtesten Weihnachtsmärkte,<br />

den <strong>Falstaff</strong>-Adventkalender und<br />

vieles mehr unter<br />

falstaff.com/weihnachten2018<br />

112<br />

falstaff


GUIDE<br />

CHRISTKINDLMARKT<br />

1010 WIEN<br />

WIENER WEIHNACHTSTRAUM<br />

Vor der traumhaften Kulisse des Rathauses<br />

erwarten die Besucher rund 150 Verkaufsstände<br />

mit Christbaumschmuck, Weihnachtsgeschenken<br />

und kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

Rathausplatz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

16. November bis 26. Dezember 2018<br />

www.wienerweihnachtstraum.at<br />

ALTWIENER CHRISTKINDLMARKT<br />

Neben einem vielseitigen Kulturprogramm bietet<br />

der Altwiener Christkindlmarkt Handwerkskunst,<br />

Keramik und traditionelle Krippen im Herzen <strong>Wien</strong>s.<br />

Freyung, 1010 <strong>Wien</strong><br />

17. November bis 23. Dezember 2018<br />

www.altwiener-markt.at<br />

PALAIS COBURG WINTERTAGE<br />

Im winterlichen Garten genießt man bei Loungemusik<br />

Eggnog und Punsch, röstet Marshmallows<br />

am Feuer oder lässt sich Kartoffelpuffer schmecken.<br />

Palais Coburg Residenz, Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

Do. bis Sa. von 22. November bis 22. Dezember 2018<br />

www.palais-coburg.com/kulinarik/specials<br />

WEIHNACHTSDORF MARIA-THERESIEN-PLATZ<br />

Zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum<br />

gibt es liebevoll verzierten Holz-, Glas- und<br />

Keramikschmuck, Aquarelle und Ölbilder.<br />

Maria-Theresien-Platz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

21. November bis 6. Dezember 2018<br />

www.weihnachtsmarkt.at<br />

ADVENT-GENUSSMARKT BEI DER OPER<br />

Heimische und italienische <strong>Spezial</strong>itäten lassen die<br />

Herzen von Genussmenschen höherschlagen. Der<br />

überdachte Markt – ein Tipp bei schlechtem Wetter.<br />

Mahlerstraße 6, 1010 <strong>Wien</strong><br />

16. November bis 31. Dezember 2018<br />

www.adventgenussmarkt.at<br />

CHRISTMAS OVER THE ROOFTOPS<br />

Über den Dächern <strong>Wien</strong>s lädt das Luxushotel im<br />

8. Stock auf seiner Atmosphere-Rooftop-Terrasse zu<br />

Punsch, Glühwein und einem herrlichen Ausblick.<br />

Schubertring 5-7, 1010 <strong>Wien</strong><br />

ab 14. November 2018<br />

www.ritzcarlton.com/de/hotels/europe/vienna<br />

WEIHNACHTSMARKT AM STEPHANSPLATZ<br />

Direkt am Wahrzeichen der Stadt gelegen, hüllen<br />

schmucke Standln den Stephansdom in ein ganz<br />

besonders weihnachtliches Flair.<br />

Stephansplatz, 1010 <strong>Wien</strong><br />

16. November bis 26. Dezember 2018<br />

www.weihnachtsmarkt.at<br />

1020 WIEN<br />

WINTERMARKT AM RIESENRADPLATZ<br />

Der »Prater rockt« auch in diesem Jahr wieder.<br />

Live-Acts von Pop bis Soul sorgen <strong>für</strong> musikalische<br />

Unterhaltung bei Punsch und Glühwein.<br />

Riesenradplatz, Prater, 1020 <strong>Wien</strong><br />

17. November 2018 bis 6. Jänner 2019<br />

www.wintermarkt.at<br />

1030 WIEN<br />

WEIHNACHTSDORF SCHLOSS BELVEDERE<br />

Ein besonders malerisches Setting hat der Weihnachtsmarkt<br />

im Park des Schloss Belvedere. In<br />

barockem Ambiente sorgen Gospelchöre und<br />

Musikgruppen <strong>für</strong> die Musikuntermalung.<br />

Prinz-Eugen-Straße 27, 1030 <strong>Wien</strong><br />

23. November bis 26. Dezember 2018<br />

www.weihnachtsmarkt.at<br />

1040 WIEN<br />

ART ADVENT AM KARLSPLATZ<br />

Im Resselpark rund um den Karlsplatz wird neben<br />

allerlei Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten<br />

auch Live-Musik geboten.<br />

Karlsplatz, 1040 <strong>Wien</strong><br />

23. November bis 23. Dezember 2018<br />

www.divinaart.at<br />

1070 WIEN<br />

THE RITZ CARLTON,<br />

VIENNA<br />

WEIHNACHTSMARKT AM SPITTELBERG<br />

Mehr als 100 Aussteller bieten in den urigen Gassen<br />

rund um den Spittelberg kulinarische Schmankerl,<br />

Kunsthandwerk und Punsch an.<br />

Am Spittelberg, 1070 <strong>Wien</strong><br />

15. November bis 23. Dezember 2018<br />

www.spittelberg.at<br />

WINTER IM MQ<br />

Kunstvolle Lichtprojektionen, begehbare Design-<br />

Objekte, »MQbis«, und zwei Eisstockbahnen verwandeln<br />

den Innenhof des Museumsquartiers in eine<br />

stimmungsvolle Winter-Location. Beim Designmarkt<br />

auf dem MQ-Vorplatz präsentieren wechselnde<br />

Designer ihre Produkte.<br />

Museumsplatz 1, 1070 <strong>Wien</strong><br />

8. November bis 23. Dezember 2018<br />

www.mqw.at/programm/winter-im-mq<br />

1090 WIEN<br />

WEIHNACHTSDORF IM ALTEN AKH<br />

Heuer steht das Weihnachtsdorf unter dem Motto<br />

»Österreich (er)leben«. Handwerker und Betriebe<br />

aus dem ganzen Land laden ein, traditionelle österreichische<br />

Weihnachten zu genießen.<br />

Altes AKH, Universitätscampus – Hof 1, 1090 <strong>Wien</strong><br />

17. November bis 23. Dezember 2018<br />

www.weihnachtsmarkt.at<br />

1130 WIEN<br />

KULTUR- UND WEIHNACHTSMARKT<br />

SCHLOSS SCHÖNBRUNN<br />

An einem der wohl schönsten Plätze <strong>Wien</strong>s, vor dem<br />

Schloss Schönbrunn, stellen zum 25-jährigen Jubiläum<br />

rund 80 Aussteller Waren und Leckereien aus.<br />

Ehrenhof vor dem Schloß Schönbrunn, 1130 <strong>Wien</strong><br />

24. November bis 26. Dezember 2018<br />

www.weihnachtsmarkt.co.at<br />

1180 WIEN<br />

WEIHNACHTSMARKT IM TÜRKENSCHANZPARK<br />

In der Adventszeit verwandelt sich der Park im<br />

18. Bezirk in eine idyllische Weihnachtslandschaft.<br />

Von Glasbläserei über Bekleidung bis hin zu heißen<br />

Maroni und Punsch wird einiges geboten.<br />

Peter-Jordan-Straße/Feistmantelstraße, 1180 <strong>Wien</strong><br />

17. November bis 24. Dezember 2018<br />

www.weihnachtimpark.at<br />

1220 WIEN<br />

UNWG INTERNATIONAL FESTIVAL BAZAR<br />

Beim Charity-Bazar im Austria Center Vienna gibt<br />

es, neben landestypischen <strong>Spezial</strong>itäten und Getränken,<br />

Geschenkartikel aus mehr als 80 Ländern.<br />

Die Erlöse gehen an internationale Hilfsprojekte.<br />

Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 <strong>Wien</strong><br />

16. Dezember 2018, unwg.unvienna.org<br />

falstaff 113


TISCHGESPRÄCH MIT HERBERT FÖTTINGER ÜBER ...<br />

… HEISSHUNGER &<br />

DISZIPLIN<br />

INTERVIEW ALEX. HESSE<br />

FALSTAFF Ihr Herz brennt <strong>für</strong> die Bühne<br />

– aber bringen Sie auch Leidenschaft <strong>für</strong><br />

Kulinarik auf? Es ist ja nicht unwichtig,<br />

womit man seinen Körper füttert.<br />

FÖTTINGER Aber ja, sehr viel Leidenschaft.<br />

Meine Tendenz geht zum barocken Esser. Aber<br />

als Schauspieler hat man eine berufliche Verpflichtung<br />

seinem Körper gegenüber. Und<br />

gegenüber seinen Kostümen. Das »Spielgewicht«<br />

zu halten, ist schon notwendig und<br />

erfordert Disziplin von mir. Mit ein paar<br />

Kilos zu viel fühl ich mich auch nicht wohl.<br />

Gehen Sie gerne mit Ihrer Frau, der Schauspielerin<br />

Sandra Cervik, essen? Welche Lokale präferieren<br />

Sie? Restaurants, Wirtshäuser?<br />

Ich gehe wahnsinnig gerne mit meiner Frau<br />

essen, am liebsten aber in unserer Umgebung, da<br />

hat Grinzing einiges zu bieten.<br />

Ihre Frau besitzt Tausende von Kochbüchern.<br />

Wie schaut es mit Ihren Kocherfahrungen aus?<br />

Sandra kocht hinreißend, mit großem Aufwand<br />

und auf einem sagenhaften Niveau.<br />

Öfters auch acht Gänge. Dem<br />

kann ich gar nichts entgegensetzen,<br />

meine Kochereien<br />

würden sie nur<br />

beleidigen. Am Anfang<br />

der Beziehung habe ich<br />

noch gekocht, dann hat<br />

sie damit begonnen und<br />

in rasantem Tempo meine<br />

Kochkünste überflügelt. Es ist<br />

klar, wer bei uns der »Chef« ist.<br />

HERBERT FÖTTINGER<br />

Kammerschauspieler, Regisseur und Josefstadt-Direktor;<br />

bereits 1998 bekam er den<br />

<strong>Wien</strong>er Schauspielerring verliehen, 2013<br />

wurde der <strong>Wien</strong>er mit dem »Goldenen Ehrenzeichen<br />

<strong>für</strong> Verdienste um das Land<br />

<strong>Wien</strong>« ausgezeichnet – nun wurde er einmal<br />

mehr bis 2026 als Direktor des Theaters<br />

in der Josefstadt verlängert – mehr<br />

<strong>Wien</strong>er Theaterkultur geht nicht.<br />

Ihre Frau schenkte Ihnen zu einem Geburtstag<br />

einen Weinkeller in Niederösterreich. Nach<br />

welchen Kriterien sammeln Sie Weine?<br />

Dieser Weinkeller in Niederösterreich ist voll<br />

mit Rotweinen aus dem Jahr 1998, denn da ist<br />

mein Sohn Fabian geboren. Wir haben ihm<br />

dort quasi Flaschen seines Geburtsjahrganges<br />

versteckt. Ansonsten sammle ich keine Weine,<br />

sondern trinke sie lieber – mit großem Genuss.<br />

Welche kulinarischen Erinnerungen verbinden<br />

Sie mit Ihrer Kindheit?<br />

Rindfleisch mit Semmelkren – das war damals<br />

meine Lieblingsspeise. Eine Irritation waren<br />

die Palatschinken meiner böhmischen Oma,<br />

die waren eher dick – mit zu viel Fett gemacht.<br />

Ich hätte sie gerne hauchzart gehabt.<br />

Wie schaut ein freier Tag im Hause<br />

Föttinger/Cervik aus?<br />

Wunderschön! Gemeinsames Essen wird bei<br />

uns zu Hause richtiggehend zelebriert. Meine<br />

Frau verwöhnt, lange Gespräche gehören<br />

dazu. Aber wir kennen auch den 4-Uhr-Früh-<br />

Heißhunger, nach einer Premierenfeier, wenn<br />

man den Eiskasten plündert und aus dem<br />

Papierl isst – das kann auch mal lustig sein.<br />

Fotos: Jan Frankl<br />

114<br />

falstaff


DIE NR. 1 AUS ITALIEN OHNE ALKOHOL<br />

CRODINO.<br />

EINZIGARTIGER GESCHMACK<br />

GANZ OHNE ALKOHOL.<br />

Mit Soda aufgespritzt oder pur über Eis, mit Crodino können sie das italienische<br />

Lebensgefühl auch alkoholfrei in vollen Zügen genießen. Crodino hat dank 30<br />

verschiedener Kräuter ein bitter-süßes Orangenaroma und eignet sich daher<br />

perfekt <strong>für</strong> einen erfrischenden CRODINO SPRITZ.<br />

Erhältlich in zwei Sorten: Crodino Rosso mit bitter-süßen Blutorangen-<br />

Noten und Crodino Biondo mit bitter-süßen Orangen-Noten.<br />

Mehr zur alkoholfreien Nr. 1 Italiens unter: www.crodinospritz.at


wien spezial / TOP-GASTRONOMIE<br />

MAST<br />

Sommelier Steve Breitzke, Küchenchef Martin<br />

Schmid und Sommelier Matthias Pitra:<br />

drei Typen und ein lässiges Top-Lokal.<br />

GUTE<br />

KÜCHE –<br />

GROSSE<br />

WEINE<br />

Lokale mit den besten<br />

Weinkarten – zu einem<br />

exzellenten Essen.<br />

FUHRMANN<br />

»Flaschenflüsterer« Hermann Botolen bietet<br />

in seinem eigenen Gasthaus eine grandiose<br />

Weinauswahl. Hervorragende Küche.<br />

CLEMENTINE IM GLASHAUS<br />

Das legerere Restaurant des Palais Coburg hat<br />

den schönsten Gastgarten <strong>Wien</strong>s. Und natürlich<br />

hat man Zugriff auf den unglaublichen Weinkeller<br />

des Hauses.<br />

Coburgbastei 4, 1010 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 5877628<br />

www.palais-coburg.com<br />

FUHRMANN<br />

Hermann Botolen ist ein genialer Sommelier,<br />

wie es nur ganz wenige gibt. Und das zeigt er in<br />

seinem eigenen Lokal in der Fuhrmannsgasse im<br />

Achten eindrucksvoll. Dazu eine hervorragende<br />

Küche. Schöner Garten.<br />

Fuhrmannsgasse 9, 1080 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9444324<br />

www.restaurantfuhrmann.com<br />

HEUNISCH & ERBEN<br />

Eine Weinkarte, wie sie besser kaum geht. Und<br />

das nicht nur in Sachen großer Namen, sondern<br />

auch in Sachen Natural Wine. Aber auch die<br />

Küche ist exzellent.<br />

Landstraßer Hauptstraße 17, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 2868563<br />

www.heunisch.at<br />

LANDSTEIN<br />

Unscheinbares Lokal in der Landstraße mit einer<br />

gigantischen Wein- und Spirituosenkarte. So können<br />

Weine aus einem Keller mit 1500 Positionen<br />

vorbestellt werden.<br />

Landstraßer Hauptstraße 132, 1030 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 7130108<br />

www.landstein.at<br />

MAST<br />

Wenn sich zwei bekannte Spitzensommeliers<br />

und der ehemalige Küchenchef vom »Döllerer«<br />

zusammentun, dann kommt das heraus: ein<br />

lässiges Lokal mit einer irrwitzig spannenden<br />

Weinkarte und umwerfend gutem Essen.<br />

Porzellangasse 53, 1090 <strong>Wien</strong><br />

T: +43 1 9226679, www.mast.wine<br />

Fotos: MAST, Michael Gruber, beigestellt<br />

68<br />

falstaff

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