HEIMATLIEBE-BIGGESEE Augabe 6 Winter 2018/19
Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.
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Ein Herz für Hennen<br />
Verein „Rettet das Huhn" vermittelt ausgediente<br />
Legehennen in ein neues Zuhause<br />
„Rettet das Huhn“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich über<br />
Spenden finanziert und in dem sich etwa 30 aktive Mitglieder<br />
aus 13 Bundesländern deutschlandweit für die Hühnervermittlung<br />
einsetzen. Sowohl in Bodenhaltungs- als auch in Freilandhaltungs-<br />
und Biohaltungsbetrieben werden Legehennen<br />
in der Regel im Alter von rund 18 Monaten ausgestallt.<br />
Jährlich werden so allein in Deutschland mehr als 51 Millionen<br />
Legehennen durch neue Junghennen ersetzt. Die ausgedienten<br />
Hennen werden zum großen Teil zu Tierfutter,<br />
Suppenhühnern oder – bei zu geringem Schlachtgewicht – in<br />
Fertiggerichten oder zu Brühwürfeln verarbeitet. Grund für<br />
die Ausstallung nach nur einer Legeperiode ist die nachlassende<br />
Legeleistung der Hennen, die durch das von der Natur<br />
nicht vorgesehene „Hochleistungslegen“ bedingt ist. Zudem<br />
nimmt die ohnehin hohe Sterblichkeitsrate der Tiere in den<br />
Ställen nach dieser Zeit zu. Auch müssen die Tiere nach ein bis<br />
zwei Jahren eine Legepause von einigen Wochen einlegen, um<br />
sich zu mausern und zu regenerieren.<br />
Der Verein „Rettet das Huhn“ übernimmt jeweils einmal pro<br />
Jahr den gesamten Hühnerbestand der kooperierenden<br />
Betriebe. Dabei handelt es sich um Freiland- und Bodenhaltungsbetriebe<br />
in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und<br />
Bayern, die zwischen 50 und 5.000 Tieren halten und diese<br />
kostenlos an den Verein abgeben. Dieser übernimmt dafür mit<br />
einem professionellem Team und kompletter Ausrüstung nach<br />
Geflügelpestverordnung die gesamte Ausstallung. „Das ist<br />
jedes Mal eine riesige logistische Herausforderung“, berichtet<br />
Robert Becker. Die Aktionen sind minutiös geplant, gut organisiert<br />
und finden an einem mit dem Betrieb vereinbarten<br />
Robert Becker hat sich am Rande des Sauerlands einen Traum erfüllt: Gemeinsam mit seiner Frau Petra hat<br />
der gebürtige Hesse ein Haus im Grünen gekauft – mit einem riesigen Grundstück, das er mit grünen Papageien,<br />
schnatternden Enten, drei Hunden und einer großen Gruppe von Hühnern teilt. Dass die Hennen dort<br />
auf der frischen Wiese scharren, Sandbäder nehmen und sich von der Sonne wärmen lassen können, ist alles<br />
andere als selbstverständlich: Die ersten anderthalb Jahre ihres Lebens nämlich haben die Hühner in der<br />
Massentierhaltung verbracht. Zu Becker kamen die ausgedienten Legehennen über den Verein „Rettet das<br />
Huhn“, für den sich der 54-Jährige schon seit vielen Jahren engagiert.<br />
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