JGP Magazin 2018 Jura Golf Park

JGP Magazin 2018
Satire
DINGE, DIE EINFACH AUF EINEM
GOLFPLATZ PASSIEREN…
Die Tür fiel leise ins Schloss und Clubmanager Magnus
Feuerstein machte es sich in seinem Büro gemütlich…
Genüsslich zündete er sich eine Zigarre an und ließ
den teuren Highland-Whisky im Kristallglas kreisen.
Was für eine tolle Golf-Saison 2018!
Vergnügt grinste Feuerstein vor sich hin und blieb mit
seinem Blick auf diverse Siegerbilder der vergangenen
Turniere hängen, die seine neue Pinnwand schmückten.
Endlich trugen seine strategischen Schachzüge Früchte
und die Gründung des Vergnügungsausschusses im
Club erwies sich im nachhinein als Volltreffer.
Wie immer mussten die üblichen konservativen Vereinsmitglieder
mit Engelszungen überzeugt werden,
doch die neuen Turniere waren nach anfänglicher
Skepsis der absolute Renner. So z.B. war die Turnierserie
Whiskey & Golf sofort nach der Veröffentlichung
ausgebucht, so dass mittlerweile hohe Preise am hiesigen
Schwarzmarkt für noch freie Plätze gehandelt
wurden.
So kam es schon einmal vor, dass sich Mitglieder im
Counter um die letzten Plätze im Turnier prügelten. Mit
ganz vorne dabei war – wie immer – der vergessliche
Kai-Eddie. Er verlor im Gerangel gerne den Überblick
und verpasste der Club-Sekretärin Kunigunde ungewollt
ein blaues Auge, der ihr ab sofort den liebevollen
Spitznamen „Veilchen“ bescherte.
Die Höhe des Schmerzensgeldes von Kai-Eddie konnte
man trotz intensiven Recherchen nicht in Erfahrung
bringen, jedoch war das neue modische Outfit und
die flotte Frisur der leidensgeprüften Clubsekretärin
topmodisch, teuer und nicht zu übersehen.
Doch nicht nur bei den Turnieren gab es erfolgreiche
Neuerungen… Endlich konnte man auch Ibrahim Grün,
seines Zeichens Vorstandsvorsitzenden des ansässigen
Jagdvereins, als Marshall für den Golfclub
gewinnen. Dieser nahm sein neues Amt sehr ernst und
überzeugte den Clubmanager mit seiner unkonventionellen
Art & Weise, diverse Nachlässigkeiten seiner
Clubmitglieder in Sachen Etikette zu minimieren.
Hierfür legte er sich mit seinem grünen Tarnanzug
auf die Lauer. Zusätzlich, um seine Tätigkeiten rund
und auf dem Golfplatz zu unterstützen, wurde auch
noch das rote Marshall-Cart in den bekannten Military
Farben umlackiert.
Hinsichtlich dieser Neuerung waren die Mitglieder
anfänglich „not amused“ und ziemlich irritiert, wenn
aus dem Hinterhalt beim Verstoß der Golfregeln
eine laute Ermahnung von Ibrahim erhallte oder bei
schlimmeren Vergehen ein Schuss fiel. Doch die Maßnahme
zeigte Wirkung!
Gut, es gab immer einmal Beschwerden, insbesondere
von Mannschaftsspieler Eugen Spiegel, der bei dem Versuch
mit seinem Nobel-Elektro-Trolley zwischen Grün
und Bunker zu fahren, von einem Schuss dermaßen
erschrak, dass er mitsamt dem Trolley in den Bunker
fiel. Unglücklicherweise verletzte er sich am Daumen
so schwer, dass er deswegen keine Mannschaftsspiele
mehr mitspielen konnte.
Aber… Gerüchten zufolge leistete die allseits begehrte
Blondine Brunhilde sofort erste Hilfe in Form von einer
Mund-zu-Mund-Beatmung. Doch diese sehr aufopfernde
Rettungsmaßnahme bei einer Daumenverletzung
irritierte allen voran ihren Lebensgefährten und
Teil-Investor Heribert Goldmann und trug erheblich
zur Erheiterung im Clubhaus bei.
Den Mitgliedern konnte es egal sein, denn anscheinend
zeigte die besondere Beatmung Wirkung und sorgte
für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt beider
Betroffenen. Brunhilde spielte entspanntes Golf und
heulte nicht jedes Mal los, wenn ihre Konkurrenten
besser spielten als sie. Und die Mannschaft von Eugen
konnte endlich wieder nach Jahren der Sieglosigkeit
ihre Mannschaftsspiele gewinnen, da seine Verletzung
einen Einsatz unmöglich machte.
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