JGP Magazin 2018 Jura Golf Park

Satire
JGP Magazin 2018
Eigentlich eine Win-win-Situation, wären da nicht
die jeweiligen Partner der Betroffenen. Auch hier
hatte Magnus Feuerstein eine zündende Idee für seinen
finanziell gebeutelten Golfclub. Unter der Hand
organisierte er und seine Sekretärinnen romantische
Nächte mit einem Candle-Light-Dinner für teures
Geld im Bunker. Man soll nicht glauben, wie viele Golfer
und auch Golferinnen dieses Angebot in Anspruch
nahmen, um ihre bessere Hälfte zu überraschen oder
von ihren jeweiligen Affäre abzulenken.
Natürlich waren die Feierabend Golfer anfänglich
etwas verdutzt, wenn in einem Bunker plötzlich zwei
Stühle mit einem Tisch standen und sich die italienischen
Musiker davor positionierten und „O‘ sole
mio“ in den Abendhimmel schmetterten. Doch dieses
außergewöhnliche Arrangement war mittlerweile der
Renner am kriselnden Golfmarkt und wurde bereits
für die Auszeichnung „Beste Innovation“ der weltweit
bekannten Golfzeitschrift „Wir sind Golf“ gehandelt.
Die Mitglieder konnten daher – geschmückt mit möglichem
Ruhm & Ehre – sehr schnell wieder beruhigt
werden. Auch sonst waren die Golfer diese Saison
relativ friedlich. Der verletzte Eugen vertrieb sich die
Zeit mit „Malen für Erwachsene“ im Clubhaus und
warf Brunhilde schmachtende Blicke hinterher. Und
wenn nicht gegolft wurde, dann wurde im Clubhaus
getanzt und gefeiert, was die Sohle hergab.
Abgesehen von den Whiskey & Golf Turnieren waren
die Freitagabende mit Karaoke ganz klar das Highlight
der Saison. Allen voran zeigte sich Vorstandsmitglied
Walter in bestechender Form und bezauberte absolut
textsicher und ausgestattet mit einer wunderbaren
Stimme die Anwesenden. Dies versöhnte so manchen
Mitspieler, den er in vergangenen Turnieren
beschimpft und beleidigt hatte, so dass der krisenerprobte
Präsident und Diplomat a.D. Karl-Peter Partel
nur noch bedingt als Mediator eingreifen musste.
Er konnte sich daher entspannt seinem Ende der
langjährigen Präsidentschaft widmen und sich auf den
wohlverdienten Ruhestand vorbereiten. Hier brachten
sich bereits der gewiefte Notar Günter Neustein
und der Neugolfer René Sauer in Stellung. Während
Günter mit seinen zahlreichen Kontakten und nicht
zu unterschätzenden Fachwissen punktete, versprach
René Sauer in „betreutes Golfen“ sowie in „Jugend
trainiert für Olympia“ zu investieren.
Anfänglich betrachtete Magnus Feuerstein den Konkurrenzkampf
um die Präsidentschaft mit großer Sorge,
so hatte er in der Vergangenheit manche Intrigen
und Grabenkämpfe diesbezüglich überstehen müssen.
Doch die beiden Konkurrenten hatten sich vorab auf
ein Fairplay im Sinne des Golfclubs geeinigt und
überraschenderweise auch daran gehalten. So war
die Wahl der beiden als Präsident und Vize-Präsident
nur noch Formsache und wurde einstimmig durch die
10 anwesenden Mitglieder beschlossen.
Der Clubmanager konnte sein Glück kaum fassen,
endlich Ruhe in seinem Golfclub! Einzig und allein
die Fasane balzten um die Wette und die Reiher
stolzierten auf dem gut gepflegten Rasen umher und
brachten sich in Stellung. Golfen kann so schön sein!
Doch plötzlich hämmerte jemand an seine Tür. Magnus
Feuerstein schreckte auf. Hatte er alles nur geträumt?
Doch alles war gut, denn der verliebte Eugen wollte
nur ein Candle-Light-Dinner im Bunker buchen…
PS: Mögliche Ähnlichkeiten, der in diesem Artikel
vorkommenden Figuren, mit real existierenden Personen
wären rein zufällig und sind in keinster Weise
beabsichtigt.
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