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ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 17Z041047 P, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
LIVING<br />
LUXUS-CHALETS<br />
COSINESS-ALERT<br />
IN DEN BERGEN<br />
ALPIN-GLAM<br />
INTERIEURS MIT<br />
WOHLFÜHLFAKTOR<br />
COOLER BRITE<br />
TOM DIXON IM<br />
INTERVIEW<br />
05/<strong>2018</strong> WWW.FALSTAFF.COM € 6,–<br />
9 004524 129224<br />
02<br />
HELLO WINTER!<br />
WIE EDLES DESIGN UND DEKOR GUTE STIMMUNG MACHEN<br />
02
SMELL THE SCENT<br />
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MARRAKECH SAINT-TROPEZ LECH FORTE DEI MARMI
FEEL THE PLACE<br />
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Cornelia Busch<br />
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EDITORIAL<br />
ZEIT, SICH WÜNSCHE<br />
ZU ERFÜLLEN<br />
Neulich in London: Interview-Termin mit Product-Designer<br />
Tom Dixon in seinem neuen Bürokomplex im angesagten<br />
Stadtteil King’s Cross. Fraglos setzt der Brite,<br />
der früher in Nachtclubs schweres Metall zu Stühlen schweißte,<br />
heute Trends am Laufband. Tabledecor, Duftkerzen, Möbel<br />
und raffiniert kreiertes Lighting-Design. Dabei ist er froh, sich<br />
nicht mit der Schnelllebigkeit der Modeindustrie matchen zu<br />
müssen. »Wenn man Möbel entwickelt, will man sich nicht so<br />
rasant und kurzfristig bewegen. Wir müssen nicht bis zu vier<br />
Kollektionen im Jahr hervorzaubern und sind mit der Kreation<br />
von Interior Gott sei Dank keinem saisonalen Rollercoaster<br />
ausgesetzt.« In Zeiten von Instagram und dessen meinungsbildender<br />
Wirkung auf Trends, die gemacht werden und gerade<br />
mal 30 Minuten im Netz existieren, um wieder von einem<br />
neuen abgelöst zu werden, dürfte die Aussage kaum Hashtagtauglich<br />
sein. Doch viele Experten teilen Dixons Meinung. Warum<br />
gutes Mobiliar saisonbedingt wechseln? Gerade im hochwertigen<br />
Einrichtungsbereich würde das als kontraproduktiv<br />
eingestuft werden. Und Dixon setzt nach: »Die Möbelbranche<br />
agiert generell langsam, was mir sympathisch ist. Denn im<br />
Normalfall kauft man qualitativ hochwertige Möbel ja für<br />
Jahrzehnte und tauscht sie nicht nach sechs Monaten wieder<br />
aus.« Das ganze Interview mit Tom Dixon gibt’s ab Seite 78.<br />
Angelika Rosam<br />
Herausgeberin <strong>Falstaff</strong><br />
Chefredakteurin <strong>Falstaff</strong> LIVING<br />
Foto: Rafaela Pröll<br />
DIE ERSTE HOME-COLLECTION VON FALSTAFF LIVING<br />
Qualitätsanspruch herrscht – auch zeitgerecht für die bevorstehende<br />
Weihnachtszeit – im aktuellen LIVING, um mithilfe von<br />
jeder Menge Inspiration etwaige Sehnsüchte für den eigenen<br />
Wohnbereich zu realisieren. Apropos Wohn-Accessoires: Das<br />
LIVING-Team und ich haben uns endlich mit Unterstützung<br />
der französischen Parfümeurin Pauline Rochas den Wunsch einer<br />
ersten, streng limitierten Home-Collection erfüllt. Mit »The<br />
Scents of fine Lifestyle« – vier luxuriösen Duftkerzen mit den<br />
Aromen von Lech, Forte dei Marmi, Saint Tropez und Marrakesch<br />
– haben wir versucht, den Esprit dieser Sehnsuchtsorte<br />
einzufangen und für das eigene Zuhause zu konservieren.<br />
Einfach die Augen schließen und die Seele wandern lassen …<br />
Ab 30. 11. erhältlich bei Nägele & Strubell sowie online unter<br />
www.falstaff.com/living-kerzen.<br />
Happy everything!<br />
Herzlichst, Ihre<br />
ANGELIKA ROSAM<br />
angelika.rosam@falstaff.at<br />
»Der Spagat<br />
zwischen Entertainment<br />
und<br />
Funktionalität beim<br />
Design meiner<br />
Produkte ist immer<br />
groß. Sie müssen<br />
ihre Pflicht erfüllen,<br />
aber auch attraktiv<br />
genug sein. Das<br />
ist eine tägliche<br />
Challenge.«<br />
INTERVIEW MIT TOM DIXON<br />
AB SEITE 78<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
7<br />
www.schramm-werkstaetten.com
02<br />
02<br />
INHALT<br />
05/<strong>2018</strong><br />
7 8<br />
Interior-Ikone: Designer Tom Dixon<br />
im exklusiven LIVING-Interview.<br />
7 EDITORIAL<br />
10 ICONS<br />
12 EXHIBITION-TIPP<br />
20 BRANCHENTELEGRAMM<br />
22 MY TASTE<br />
66 ART FIVE<br />
160 MY FAVORITE PROJECTS<br />
164 MY CITY<br />
174 DATES TO KNOW<br />
176 BEZUGSQUELLEN<br />
177 IMPRESSUM<br />
COVER<br />
FOTO: STOCKFOOD/<br />
ROB FIOCCA PHOTOGRAPHY<br />
9 004524 129224<br />
ÖSTERREICHISCHE POST AG, PZ 17Z041047 P, FÜHRICHGASSE 8, 1010 WIEN<br />
05/<strong>2018</strong> WWW.FALSTAFF.COM € 6,–<br />
9 004524 129224<br />
LIVING<br />
LUXUS-CHALETS ALPIN-GLAM<br />
COOLER BRITE<br />
COSINESS-ALERT INTERIEURS MIT<br />
TOM DIXON IM<br />
IN DEN BERGEN WOHLFÜHLFAKTOR<br />
INTERVIEW<br />
HELLO WINTER!<br />
WIE EDLES DESIGN UND DEKOR GUTE STIMMUNG MACHEN<br />
11 4<br />
Stilvoll feiern:<br />
Champagner, der<br />
auch optisch ein<br />
Hochgenuss ist.<br />
2 4<br />
Inspiration gefällig? LIVING zeigt, welche<br />
Trends uns im kommenden Jahr erwarten.<br />
TRENDS<br />
16 DESIGNERS TO WATCH<br />
Starke Frauen: Diese Designerinnen<br />
ändern die Interior-Welt.<br />
18 EDITOR’S NOTEBOOK<br />
Must-have-Empfehlungen für<br />
Kenner und Design-Liebhaber.<br />
24 TIME TO REFRESH<br />
Ein Blick in die Zukunft: Diese Trends<br />
werden 2019 den Markt dominieren.<br />
32 ALPIN-CHIC<br />
Rustikaler Glamour: Der<br />
Chalet-Style hat Hochsaison!<br />
36 NATÜRLICH MIT STIL<br />
Kaum etwas harmoniert besser als<br />
die Liaison von Leder und Holz.<br />
38 FEUER & FLAMME<br />
Kamine und Öfen werde zur Bühne<br />
für das Spiel mit dem Feuer.<br />
40 COME ON BABY, LIGHT MY FIRE<br />
Perfect Match: Bei diesen Feuerstellen<br />
trifft Design auf Lagerfeuer-Romantik.<br />
42 BRANDMEISTER<br />
Alles rund um das stilvolle Anzünden.<br />
44 KULTOBJEKTE<br />
Duft und Ästhetik: Diese Kerzen sind<br />
Sammlerstück und Statussymbol.<br />
46 DER CHARME DES BOUDOIR<br />
Verführerisch: Der Boudoir-Stil bringt<br />
die Dekadenz zurück in den Alltag.<br />
48 OUT OF THE BOX<br />
Pionierarbeit: Hästens möchte mit<br />
Tradition den Schlaf revolutionieren.<br />
50 SINN FÜR SINNLICHKEIT<br />
Mehr Salon als Wellness-Oase:<br />
So sieht das Bad der Zukunft aus.<br />
56 KUNSTTRIP ZÜRICH<br />
Ein Wochenende in der Schweizer<br />
Metropole ganz im Zeichen der Kunst.<br />
70 DAS SPIEL MIT DER POESIE<br />
Zu Gast in dem fantastischen Pariser<br />
Apartment von Hervé Van der Straeten.<br />
78 IM RAMPENLICHT<br />
Der Londoner Design-Superstar<br />
Tom Dixon im Gespräch.<br />
82 DER SANFTE EXTREMIST<br />
Er gilt als Erneuerer des Industriedesigns:<br />
Ron Arad im Interview.<br />
86 INTERIOR INFLUENCE<br />
Voll im Trend: Wie Influencer den<br />
Markt revolutionieren wollen.<br />
90 TISCHLER MIT WEITBLICK<br />
Der Wohndesigner Martin Wetscher im<br />
Gespräch über Trends und das Zeitlose.<br />
94 GLÜCKSKIND<br />
Gwyneth Paltrow und ihre neue Interior-<br />
Kollektion für das Label Crate & Barrel.<br />
98 SCHÖNHEIT STATT SCHULD<br />
Essay von Dr. Wolfgang Pauser.<br />
Fotos: Ian Gavan, beigestellt<br />
8 falstaff LIVING 05 / 18
KULINARIK<br />
102 TAFELPRACHT<br />
Glamouröse Tableware und prachtvolle<br />
Tischkreationen für Feste.<br />
108 IT’S TEA SEASON<br />
Stilvolle Designerkannen, die das<br />
Teeritual zum Genuss machen.<br />
110 HEISS BEGEHRT<br />
Neue Teesorten für den Winter:<br />
Darauf schwören Connaisseure.<br />
112 WILLKOMMEN IM<br />
KARAFFENLAND<br />
Von puristisch bis floral: Karaffen<br />
mit höchstem Design-Faktor.<br />
114 CHAMPAGNER FÜR ÄSTHETEN<br />
Prickelnder Inhalt und exklusives<br />
Design in perfekter Symbiose.<br />
118 SOPHIAS WELT<br />
Backprinzessin Sophia Stolz kreiert<br />
exklusiv für LIVING Kekse.<br />
122 DESIGN IN DER BACKSTUBE<br />
Stilvolles Werkzeug für Kuchen,<br />
Kekse & Co.<br />
124 VOLLE KANNE<br />
Die Renaissance der Cafetièren.<br />
126 KÜCHENKLASSIKER<br />
Wissenswertes über den Mixer.<br />
128 SCHÖNESSEN<br />
Lokale, in denen selbst versierte<br />
Gourmets noch überrascht werden.<br />
RESIDENCES<br />
132 DIE FABELHAFTE WELT<br />
DER LUXUSIMMOBILIEN<br />
Begehrtes Pflaster: Warum der<br />
Immomarkt in Paris boomt.<br />
136 WOHNEN IM TURM<br />
Residential Tower sind der größte<br />
Trend der Expo Real München.<br />
142 SMARTER WOHNEN<br />
Wie vernetzte Technik das Leben<br />
bequemer macht.<br />
146 FERNE TRÄUME<br />
Paradiesische Destinationen<br />
und ihre Traumobjekte.<br />
150 CHALETLUJA!<br />
Luxus-Chalets für besonders<br />
Anspruchsvolle.<br />
82<br />
Visionär: Künstler und<br />
Designer Ron Arad<br />
erklärt LIVING seine<br />
persönliche Denkund<br />
Arbeitsweise.<br />
156 LIVING SALON<br />
Expertentalk über Gemüt lichkeit<br />
im Zuhause.<br />
INSPIRATION<br />
168 MUT ZU NUDE<br />
Natürlichkeit hält in den<br />
eigenen vier Wänden Einzug.<br />
178 MY KITCHEN<br />
Zu Gast in der Küche von<br />
Köchin Lisl Wagner-Bacher.<br />
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05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
9<br />
CLASSIC BOX SQUARE BUNGALOW TOWN HOUSE
architektur / ICONS<br />
THE RETREAT, BLUE LAGOON, ISLAND<br />
Mit der Schönheit der Natur kann der Mensch nicht konkurrieren. Nirgendwo sonst wird einem das klarer<br />
vor Augen geführt als in Island. Feuer, Wasser und Eis haben die zweitgrößte Vulkaninsel der Welt über<br />
Jahrhunderte zu einem Füllhorn an landschaftlichen Phänomenen geformt. Krönendes Juwel ist dabei<br />
die geothermale Quelle Blue Lagoon auf der südwestlichen Landzunge unweit des Städtchens Grindavik.<br />
Zwischen dem türkisblauen Wasser und den schroffen Felsformationen haben es menschliche Bauwerke<br />
hier besonders schwer zu bestehen. Schließlich müssen sie sich nicht nur gegen die rauen Elemente der<br />
Natur behaupten, sondern in direkten Vergleich mit ihr treten. Die Architekten hinter dem unter strengsten<br />
Auflagen im Naturschutzgebiet errichteten Hotel »The Retreat« suchten deshalb auch nicht den Vergleich.<br />
Statt in Rivalität zu treten, fügt sich der Komplex aus Beton, Holz und Glas harmonisch in die<br />
Landschaft ein. »Wir wollten, dass Lavagestein, Moos und Wasser omnipräsent sind«, heißt es von den<br />
Londoner Studio Basalt Architects. Raumhohe Fenster waren deshalb in allen 62 Suiten Pflicht. Ansonsten<br />
wird im Fünf-Sterne-Haus, das vom Magazin Forbes übrigens kürzlich als das luxuriöseste Hotel der Welt<br />
betitelt wurde, auf Understatement gesetzt. Für das Interior-Design zog man die Design Group Italia dazu,<br />
die Möbel stammen von B&B Italia, die Beleuchtung von Liska. Gediegener Luxus, der nicht nur der Natur,<br />
sondern auch den Gästen ihren Raum lässt. bluelagoon.com<br />
Foto: beigestellt<br />
10 falstaff LIVING 05 / 18
05 / 18 LIVING<br />
falstaff<br />
11
exhibition-tipp / AUSSTELLUNG<br />
ALBERTINA: »PEACE & PLENTY«<br />
Erfrischend unprätentiös präsentiert sich die neue Ausstellung von<br />
Erwin Wurm, die aktuell in der Wiener Albertina gezeigt wird. Anstelle<br />
der populären »One Minute Sculptures« oder voluminösen Skulpturen<br />
gibt es dabei eine Selektion an Zeichnungen und Skizzen des Ausnahmekünstlers<br />
zu sehen, die er fast beiläufig in Alltagssituationen anfertigt.<br />
Ob in den frühen Morgenstunden als Zeitüberbrückung oder auf Reisen –<br />
Wurm zeichnet beinahe täglich und arbeitet dabei mit den verfügbaren<br />
Materialien, sei es mit Bleistift, Kugelschreiber oder als Aquarellfarben.<br />
Dabei sind die Zeichnungen weit mehr, dienen sie ihm doch als Reflexion,<br />
Weltkommentar und Ideenspeicher. In jedem Fall eröffnen sie dem<br />
Besucher neue Einblicke in die Gedankenwelt und dürfen, wenn auch<br />
kleinformatiger als gewohnt, als ganz große Kunst bezeichnet werden.<br />
Bis 17. 5. 2019, albertina.at<br />
Foto: marclatzel.com<br />
12 falstaff LIVING 05 / 18
WEITERE AUSSTELLUNGSTIPPS:<br />
AUFFORDERUNG ZUM MISSTRAUEN: Die Arbeiten der beiden<br />
»Realisten der Nachkriegszeit«, Alfred Hrdlicka und Fritz Martinz,<br />
werden im Grazer Joanneum gezeigt. Gerade im Kontext des<br />
aktuellen politischen Weltklimas eine dringende Empfehlung!<br />
Bis 6. 1. 2019, museum-joanneum.at<br />
HAPPINESS RUNS: Die Künstlerin Polly Apfelbaum präsentiert<br />
sechs ihrer aufwendigen Installationen, die die Grenzen zwischen<br />
Skulptur, Malerei und Installation aufbrechen. Bis 13. 1. 2019,<br />
belvedere21.at<br />
MALEREI MIT KALKÜL: Positionen der Neoavantgarde zeigt das<br />
Wiener mumok. Im Fokus dabei stehen die Arbeiten des Tirolers<br />
Ernst Caramelle und das Aufkommen medienbasierter Kunst.<br />
30. 11. <strong>2018</strong>–28. 4. 2019, mumok.at<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
13
THE SPIRIT OF PROJECT<br />
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LIVING<br />
TRENDS<br />
38<br />
46<br />
TIME TO REFRESH<br />
Was bringt die Zukunft? Diese neuen<br />
Interior-Trends werden 2019 den Markt<br />
erobern. (S. 24)<br />
FEUER & FLAMME<br />
So inszeniert man Feuer zeitgemäß:<br />
Kamine und Öfen für Design-Aficionados.<br />
(S. 38)<br />
DER CHARME DES BOUDOIRS<br />
Verführerischer Luxus: Der Boudoir-Stil<br />
bringt Dekadenz in den Alltag. (S. 46)<br />
ARTY WEEKEND<br />
Was es unter der gediegenen Zürcher<br />
Oberfläche alles zu entdecken gibt. (S. 56)<br />
Fotos: www.jpg-factory.com, beigestellt<br />
24<br />
56
trends / PORTRÄTS<br />
Kollektiver Erfolg Auch das Beistelltischchen<br />
»Hawley« macht sich in der Gruppe noch ein<br />
bisschen besser und erinnert an Waben in<br />
einem Bienenstock.<br />
Made in the USA Die Stücke des Design-Trios werden exklusiv in den USA<br />
gefertigt, so auch die Kommode »Turner«. Ein Großteil der Arbeit passiert<br />
direkt in ihrem Studio, wo die Designerinnen gerne selbst zum Werkzeug greifen.<br />
GEMEINSAM STARK<br />
»Ideen, die wir gemeinsam entwickeln, sind<br />
deutlich erfolgreicher als Alleingänge«, erklärt<br />
Stephanie Beamer. Sie ist gemeinsam mit<br />
Crystal Ellis und Hillary Petrie Gründerin des<br />
Designstudios Egg Collective. Kennengelernt<br />
haben sich die drei Frauen aus dem Mittleren<br />
Westen bereits während ihres Architekturstudiums.<br />
Schon damals fasste das Trio den<br />
Entschluss, zusammenzuarbeiten und ein<br />
kreatives Kollektiv zu gründen. Der erste<br />
Berufswunsch wurde bald zugunsten des<br />
Interior-Designs geändert. »Gerade die kurze<br />
Dauer des Fertigungsprozesses von wenigen<br />
Wochen anstelle mehrerer Jahre hat etwas<br />
unglaublich Bestätigendes«, heißt es von dem<br />
Trio dazu. Der skulpturale Anspruch ist trotzdem<br />
geblieben – gepaart wird er »mit Funktionalität<br />
und einer Liebe zum Detail«. Damit<br />
konnte sich Egg Collective weit über die<br />
Grenzen seiner neuen Wirkungsstätte New<br />
York einen Namen machen und will auch die<br />
nächste Generation bestärken. Rund ein Fünftel<br />
des Gewinns geht deshalb an eine wohltätige<br />
Organisation, die junge Frauen fördert.<br />
DESIGNERS<br />
TO WATCH<br />
The future is female! Wie sich<br />
feministische Stimmen in der<br />
patriarchalischen Designwelt<br />
behaupten und warum gerade<br />
New York den idealen Nährboden<br />
für die Zukunft bietet.<br />
TEXT CHRISTOPH STEINER<br />
Egg Collective<br />
Von St. Louis nach New York: Crystal Ellis, Hillary Petrie und<br />
Stephanie Beamer lernten sich zu Beginn ihres Studiums an der<br />
Washington University kennen. Aus besten Freundinnen wurden<br />
Business-Partnerinnen mit sozialem Gewissen.<br />
eggcollective.com<br />
Inspiriert In puncto Sessel-Design nennen die<br />
kreativen Köpfe Hans Wegner als Vorbild und<br />
Quelle der Inspiration. Seine Vorliebe für<br />
Funktionalität und reduzierte Raffinesse kommt<br />
auch beim Stuhl »Densen« zum Einsatz.<br />
Fotos: beigestellt<br />
16 falstaff LIVING 05 / 18
Anna Karlin<br />
Vor rund sechs Jahren<br />
debütierte die gebürtige<br />
Londonerin und Neo-New<br />
Yorkerin mit ihrer ersten<br />
Interior-Kollektion. Mit ihrem<br />
simplen, aber raffinierten<br />
Stil hat sie sich auf dem<br />
umkämpften Markt schnell<br />
einen Namen gemacht.<br />
annakarlin.com<br />
EINZELKÄMPFERIN<br />
Unikate Von der gläsernen Kuppel über die Keramik,<br />
die sie umhüllt – alles an der Skulptur ist von Hand<br />
gefertigt und damit einzigartig. Ein ganz besonderer<br />
Eyecatcher, der garantiert für Gesprächsstoff sorgt.<br />
»Warum auf nur ein Medium beschränken?«,<br />
so scheint das Motto von Möbel-Designerin<br />
Anna Karlin zu lauten, die sich ebenfalls die Titel<br />
Dekorateurin, Set Designerin, Art Director<br />
und seit Kurzem auch Schmuckdesignerin auf<br />
die Visitenkarte drucken könnte. Damit ist sie<br />
auf gut Deutsch ein Hansdampf in allen Gassen,<br />
von denen keine eine Einbahnstraße zu<br />
sein scheint. »Im Moment fühlt es sich so an,<br />
als würde sich alles natürlich entwickeln und<br />
wachsen«, meinte sie auch kürzlich bei der Eröffnung<br />
ihres Showrooms. Die gebürtige Londonerin<br />
mit Abschluss an der Glasgow School<br />
of Art hat sich in einer ehemaligen Druckerei in<br />
Chinatown niedergelassen. Das industrielle<br />
Ambiente bietet dabei den idealen Gegenpol zu<br />
ihrer poetisch anmutenden Designsprache, die<br />
sie selbst gern als »klassisch mit einem Twist«<br />
bezeichnet. Neben der offensichtlichen Vorbildwirkung<br />
als erfolgreiche Geschäftsfrau beweist<br />
sie mit ihrer Arbeit auch, dass Design von<br />
Frauen nicht zwangsläufig ultra-feminin oder<br />
überdekoriert sein muss. Im Gegenteil, »selbst<br />
Eklektik muss nicht immer laut sein«, so ihre<br />
starke Ansage.<br />
Musterstück Bei dem Daybed, das ebenfalls<br />
aus der Serie »Milk« stammt, kommen edle<br />
Textilien aus einer familiengeführten,<br />
traditionellen Weberei aus Kyoto zum Einsatz.<br />
Black Beauty Pechschwarzes Ahornholz<br />
und Leder machen den Stuhl »Milk Sling«<br />
zu einem faszinierenden Blickfang.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
17
editor’s notebook<br />
Sinn & Sinnlichkeit<br />
Unwiderstehlicher Unisex-Duft der französischen<br />
Parfümeurin Pauline Rochas: »Le Quatrieme« ist ein Duft<br />
aus der »Seven Collection«, einer einzigartigen Fragrance-<br />
Serie ,bestehend aus raren essenziellen Ölen, die den<br />
sieben Chakras gewidmet ist. paulinerochas.com<br />
Cool Cats<br />
Die gemusterte Tapete »Leopard<br />
Walk« gibt es in unterschiedlichen<br />
Farbschattierungen.<br />
cole-and-son.com<br />
Jagdfieber<br />
Originell verzierter<br />
Lampenschirm von<br />
Habitat für den<br />
Großstadtdschungel.<br />
anthropologie.com<br />
Trending<br />
Leo am Ohr: Hier schmiegt<br />
sich die Raubkatze an eine<br />
goldenen Creole.<br />
conranshop.co.uk<br />
Die originellsten News und<br />
Highlights aus dem Design-<br />
Kosmos – was uns gefällt, was<br />
uns bewegt und welche Objekte<br />
Kultcharakter garantieren.<br />
Stil-Beute<br />
Ideale Ergänzung für ein<br />
zeitgenössisches Boudoir:<br />
Das exotische IOSIS-Kissen<br />
»Maskara Leopard« brüllt<br />
auch in heimischen Interior-<br />
Gefilden gut.<br />
uk.yvesdelorme.com<br />
Safari-Service<br />
Strauß, Elefant, Giraffe und<br />
Jaguar zieren das vierteilige<br />
Tellerset aus dem Hause<br />
Marks & Spencer. Exotik pur,<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
marksandspencer.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
18 falstaff LIVING 05 / 18
Ihr Statement in punkto Architektur zeigt sich nicht immer außen.<br />
Der Unterschied heißt Gaggenau.<br />
Eindrucksvolle Architektur verlangt nach einem gleichermaßen<br />
beeindruckenden Inneren. Ihr Kühlsystem ist ein<br />
Gestaltungselement, das dies verspricht. Und es sagt viel<br />
darüber aus, wer Sie sind. Jedes Produkt von Gaggenau hat<br />
einen unverwechselbaren Charakter, ist aus hochwertigen<br />
Materialien gefertigt und überzeugt durch seine<br />
professionelle Leistung. Seit 1683.<br />
Setzen Sie ein Statement: gaggenau.at
trends / NEWS-TICKER<br />
+++ BRANCHEN-<br />
TELEGRAMM<br />
Was kommt? Was ist en vogue?<br />
Wer designt mit wem und warum?<br />
Ein kurzer Newsflash aus der Welt<br />
des Designs und der Architektur.<br />
+++ REIFE LEISTUNG. Stilikone Iris Apfel macht erneut mit einer Kooperation von sich reden.<br />
Nach der Zusammenarbeit mit Cloth & Company und MAC macht die<br />
97-jährige coole Lady aktuell gemeinsame Sache mit dem Glas-Hersteller Nude und<br />
gestaltet für das Unternehmen Weingläser, Karaffen und Vasen.<br />
Ihr exaltierter Stil trifft dabei auf die minimalistische Design-Philosophie der<br />
Marke. Sehr gelungen, meinen wir. +++<br />
+++ KÖNIGSKLASSE. Wenn Modekaiser Karl Lagerfeld auf den exklusiven Silberbesteck-Hersteller<br />
Christofle mit Sitz in der Rue Royale trifft, muss das Ergebnis geradezu allerhöchsten<br />
Ansprüchen genügen! In diesem Fall darf sich das ikonische Besteck-Egg der Marke über<br />
einen neuen Look und die Krönung zum It-Piece freuen. +++<br />
+++ FARBRAUSCH. In dem befindet sich Teppich-Hersteller The Rug Company dank des<br />
neuesten Kollaborationspartners Farrow & Ball. Der traditionelle britische Farbproduzent hat dafür 12 seiner<br />
stimmungsvollsten Farbtöne beigesteuert. Die unifarbenen Teppiche tragen ihnen zu Ehren klingende<br />
Namen wie »Holland Stone«, »Kent Green« oder »Lots Blue«. Eine besonders stilvolle<br />
Zusammenarbeit, die ganz auf Understatement setzt. +++<br />
+++ SOUNDS GOOD. Und sieht ebenso aus! Elektro-Experte Sonos hat sich für die Neuinterpretation<br />
seines Modells »One« die dänische Interior-Marke HAY zur Unterstützung<br />
an Bord geholt. Das Ergebnis: eine hitverdächtige Limited Edition in fünf spannenden Farbtönen<br />
der HAY-Palette <strong>2018</strong>. Damit sollen gleichermaßen die hohen Ansprüche von<br />
Design- und Musikfans getroffen werden. +++<br />
+++ WELCOME TO VIENNA. Der exklusive Herrenausstatter von<br />
Marc Anthony und Max Meyer-Abich bereichert seit Kurzem die Hauptstadt. Ende<br />
November eröffnete der Store in der Wiener Spiegelgasse. Im Sortiment: edelste<br />
Anzüge, perfekt geschneiderte Sakkos und alles, was ein gepflegter Mann sonst<br />
noch in seiner Garderobe braucht. +++<br />
Fotos: Farrow & Ball, beigestellt<br />
20 falstaff LIVING 05 / 18
GROUNDPIECE<br />
SECTIONAL SOFA
my taste<br />
MARTIN<br />
STEININGER<br />
MARTIN STEININGER<br />
»Ästhetik ist eine Funktion«, so das Motto<br />
von Martin Steininger, der das Tischlerei-<br />
Handwerk von der Pike auf in der Werkstätte<br />
seines Vaters lernte. Nach dem Industrial-<br />
Design-Studium ging es für den Mühlviertler<br />
hinaus in die weite Welt – stetig auf der Suche<br />
nach Inspiration. Damit erweiterte er ebenso<br />
den Wirkungsradius des heimatlichen Betriebs,<br />
der nicht zuletzt dank seines Wirkens heute<br />
Wohn- und Architekturkonzepte im High-End-<br />
Segment auf der ganzen Welt umsetzt. Spezialgebiet<br />
dabei: innenarchitektonische Gesamtlösungen<br />
und Küchen von puristischer Modernität<br />
und luxuriöser Schlichtheit, die auch<br />
international ausgezeichnet wurden. Dabei ist<br />
man dem Standort treu geblieben: Auch heute<br />
noch werden die Möbel in Ober österreich hergestellt.<br />
steininger-designers.at<br />
Was lieben designaffine Menschen<br />
privat? Mit welchen Stücken<br />
umgeben sie sich, was hinterlässt<br />
Eindruck? Martin Steininger hat<br />
uns seine fünf Favoriten verraten.<br />
Regal »Ex-Libris«<br />
von Piero Lissoni<br />
für Porro<br />
»Piero Lissoni lässt<br />
darin sogar ein<br />
Durch einander gut<br />
ausschauen. Absolut<br />
ein Lieblingsstück.«<br />
Lampe »Horizontal<br />
Light Rings« von<br />
Massimo Castagna<br />
für Henge<br />
»Eine Meister leistung<br />
von Massimo<br />
Castagna. Schlichte<br />
Form in edelster<br />
Ausführung — Licht<br />
im besten Licht!«<br />
»Die Beziehung von Designern<br />
und Stühlen ist eine ganz<br />
spezielle, Bellini trifft es<br />
mit ›Mon Ami‹ perfekt.«<br />
Sofa »Extrasoft« von Piero<br />
Lissoni für <strong>Living</strong> Divani<br />
»Dieser Entwurf entreißt mich<br />
augenblicklich aus jeglicher<br />
Hektik und dem Alltagstrubel.«<br />
Lampe »May Day«<br />
von Konstantin Grcic<br />
für Flos<br />
»Die Schlichtheit im Design<br />
und die Funktio nalität der<br />
›May Day‹-Leuchte geben<br />
zu hundert Prozent meine<br />
Erwartungen an einen<br />
Einrichtungsgegenstand<br />
wieder.«<br />
Stuhl »Mon Ami« von<br />
Claudio Bellini für Plank<br />
»Klare Linien und Schrägen.<br />
Dass Bellini ihn ›Freund‹<br />
nennt, hat seinen Grund. Ich<br />
denke, in ›Mon Ami‹ steckt<br />
ganz viel von ihm.«<br />
»Konstantin Grcic schafft es,<br />
dass ich echte Gefühle für ein anderes<br />
Designerstück empfinde, das nicht aus<br />
unserer Manufaktur stammt.«<br />
Fotos: Debodesignstudio.com, beigestellt<br />
22 falstaff LIVING 05 / 18
WIR FEIERN GEBURTSTAG<br />
– SIE BEKOMMEN DIE GESCHENKE.<br />
Bettwäsche, Daunendecken,<br />
Bademäntel<br />
– und genügend Kissen<br />
um jede Kissenschlacht<br />
zu gewinnen.<br />
Kostenlos!<br />
Unser ikonisches Karomuster wird 40. Um dies zu feiern,<br />
schenken wir Ihnen ein Zubehörpaket im Wert von bis zu<br />
7.000 Euro*, wenn Sie ein Bett aus unserer streng limitierten<br />
BLUE CHECK ANNIVERSARY EDITION wählen.<br />
Entdecken Sie alle Bettenmodelle und Zubehörpakete, finden Sie einen<br />
Händler in Ihrer Nähe und bestellen Sie unseren neuen, Augen-öffnenden<br />
Katalog auf hastens.com. Angebot gültig solange der Vorrat reicht.<br />
DORNBIRN | GRAZ | KLAGENFURT | LIENZ | SALZBURG | WIEN<br />
* Ein Beispiel: Das Geschenkpaket zum Hästens 2000T enthält 8 Garnituren Hästens Bettwäsche (Stitch, Hästar, Vippvallmo,<br />
Original Blue Check), 2 Hästens Bademäntel, 2 Hästens Kissen 2000T und 2 Hästens eco-medium/light deluxe Daunendecken.
trends / TRENDVORSCHAU 2019<br />
Dauerbrenner<br />
Samt ist gekommen, um zu<br />
bleiben. Auch 2019 ist der Stoff<br />
der Stunde omnipräsent. Hier<br />
etwa bei Sofa » Mayor AJ6«.<br />
andtradition.com<br />
Fotos: YELLOWS.DK<br />
24 falstaff LIVING 05 / 18
TIME TO<br />
REFRESH<br />
Hello Manufaktur-Trend, goodbye Shabby Chic!<br />
Das neue Trendjahr hat quasi schon begonnen,<br />
Zeit für ein schnelles Update. LIVING hat die<br />
Trendreports studiert, mit Messekennern gesprochen<br />
und die Essenz destilliert. TEXT NICOLA ACHFAR-NEGAD<br />
Wir leben in einer paradoxen Zeit,<br />
in der alles koexistieren kann«,<br />
sagt Elizabeth Leriche, Kuratorin,<br />
Szenografin und Gründerin<br />
der gleichnamigen Pariser Trendagentur. Die<br />
Messe Maison & Objet ist ohne Leriche<br />
kaum denkbar. Ihre Trendshowcases der spannendsten<br />
Produktneuheiten sind bei Ausstellern<br />
und Publikum gleichermaßen beliebt. Sehen,<br />
staunen, fühlen – wie leben wir 2019?<br />
Womit umgeben wir uns? Und worauf können<br />
wir getrost verzichten? »Je technologischer<br />
unsere Welt wird, je mehr sie sich dematerialisiert,<br />
umso stärker wird auch der<br />
Wunsch, sich durch die Materialien zu verankern«,<br />
führt Leriche aus. »Es gibt eine neue<br />
Begeisterung fürs Handwerk, für einzigartige<br />
Objekte, Keramik, Stein. Roh, rustikal, ein<br />
einfacher und essenzieller Stil.« Auch Manufaktur-Trend<br />
genannt. Gut, zugegeben: Das<br />
mag man schon mal gehört haben. Die eigentliche<br />
Message ist wohl die: Wir haben es hier<br />
mit einem Metatrend zu tun, gekom- ><br />
Glanzleistung<br />
1968 wurde der »Pantone<br />
Chair« erstmalig präsentiert.<br />
Anlässlisch des Jubiläums<br />
strahlt der Klassiker in einer<br />
streng limitierten Sonderedition.<br />
vitra.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
25
trends / TRENDVORSCHAU 2019<br />
26 falstaff LIVING 05 / 18<br />
Next Generation<br />
Bei dem » Promenade Lounge<br />
Chair« wird das klassische<br />
Wiener Flechtmuster von Designer<br />
Philippe Nigro neu interpretiert.<br />
gebruederthonetvienna.com<br />
Fotos: beigestellt
Schöner Sound<br />
Das drahtlose Lautsprechersystem »Beosound<br />
Shape« von Bang & Olufsen kann nicht nur akustisch<br />
überzeugen. Die sechseckigen Kacheln lassen sich<br />
als individuelles Muster zusammensetzen und<br />
bereichern auch optisch den Raum. bang-olufsen.com<br />
><br />
men, um zu bleiben – und alles andere zu<br />
beeinflussen. Seien es die Farben: geerdet, unaufgeregt,<br />
nah an der Natur angelegt. Seien es<br />
die bald schon standardisierten Personalisierungen<br />
unserer Möbelstücke oder die Re-Editionen<br />
der großen Design-Ikonen. Re-think,<br />
re-cycle, re-fresh. Schon vor Jahren unkte so<br />
mancher, er könne das Wort »Nachhaltigkeit«<br />
nicht mehr lesen. Fakt ist: Es ist präsenter<br />
denn je, kaum ein Hersteller kann sich heute<br />
noch erlauben, dieses Thema zu ignorieren.<br />
Man kann es ja »Bewusstsein« nennen. Materialien<br />
werden experimenteller, sind Meisterwerke<br />
der Technologie – oder der jahrhundertealten<br />
Handwerkskunst. So oder so: Man hat<br />
sich dabei etwas gedacht. Schein und Sein sind<br />
2019 unzertrennlich.<br />
»Less is more« gilt nach wie vor, aber nach<br />
einer gefühlten Ewigkeit »New Nordic« darf<br />
es auch wieder etwas gemütlicher werden.<br />
Leriche beschreibt das so: »Messing, Marmor<br />
und Samt kennzeichnen einen dekorativen<br />
»Es gibt eine neue<br />
Begeisterung fürs Handwerk,<br />
für einzigartige Objekte,<br />
Keramik, Stein. Roh, rustikal,<br />
ein einfacher und essen -<br />
zieller Stil.«<br />
ELIZABETH LERICHE KURATORIN,<br />
SZENOGRAFIN, TRENDSCOUT<br />
Stil, der weiter demokratisiert wird.« Der<br />
Marmor kommt dabei farblich verwegen daher<br />
wie seit den 1970er-Jahren (ein weiterer<br />
Trend!) nicht mehr, und Samt überzieht die<br />
Sessel mit einem Hauch von Glamour und<br />
Stärke. Besonders hübsch im Kontrast dazu:<br />
filigrane Möbelstücke aus schwarzem Stahlrohr,<br />
die fast wie mit Kohlestift gezeichnet<br />
wirken und in Mailand und Paris mit ihrer<br />
unaufdringlichen Präsenz begeisterten.<br />
DIE MATERIALIEN<br />
Elisabetta Rizzato ist Designerin, führt den<br />
Blog »Italian Bark« und steht hinter dem<br />
Trendreport »N/T«, einem Anker in den<br />
Trend-strömungen der Milan Design Week<br />
<strong>2018</strong>. Im Gespräch mit LIVING erwähnt sie<br />
mehr nebenbei, dass es heute eher die neuen<br />
Materialien sind, die sie noch überraschen,<br />
als das Produkt an sich. »Manchmal sind Gegenstände<br />
unansehnlich, haben aber ein äußerst<br />
innovatives Konzept. Das interessiert<br />
mich mehr als etwas, das nur hübsch anzuschauen<br />
ist.« Bezüglich der Materialität<br />
verweist die Italienerin etwa auf Tische der<br />
Designerin Roxane Lahidji, die aussehen,<br />
als wären sie aus Marmor, in Wirklichkeit<br />
aber aus Salz und Baumharz gemacht sind.<br />
Entdeckt im niederländischen Eindhoven.<br />
In Mailand dagegen hat wieder einmal<br />
Designikone Pa tricia Urquiola für Furore<br />
gesorgt. Ihr Couchtisch »L.A. Sunset«<br />
><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
27
trends / TRENDVORSCHAU 2019<br />
Conversation Piece<br />
Der Tisch »L.A. Sunset« von<br />
Designerin Patricia Urquiola für<br />
Glas Italia sorgt garantiert für<br />
reichlich Gesprächsstoff.<br />
patriciaurquiola.com<br />
»Manchmal sind Gegenstände unansehnlich, haben<br />
aber ein äußerst innovatives Konzept. Das interessiert<br />
mich mehr als etwas, das nur hübsch anzuschauen ist.«<br />
DIE MULTITALENTE<br />
Weniger ein Trend als vielmehr ein Zeichen<br />
der Zeit sind die reduzierten Wohnungsgrößen.<br />
Der ausladende Biedermeierschrank ist<br />
daher heute eher suboptimal. Das haben die<br />
Designer verstanden. Ihre Entwürfe punkten<br />
durch Flexibilität, Wandelbarkeit und immer<br />
öfter Doppel- oder Dreifachnutzen. Das beginnt<br />
bei Beistelltischen, die auch als Aufbewahrungskorb<br />
fungieren (Cestlavie von<br />
Poltrona Frau), geht über Leitern, auf denen<br />
man vernünftig sitzen kann (Cecilie Manz für<br />
Nils Holger Moormann) und Soundsysteme,<br />
die als Kunst durchgehen (BeoSound Shape,<br />
Bang & Olufsen), bis hin zu Deckenlampen,<br />
die das Wohlbefinden von Mensch und Pflanze<br />
fördern (Gople, Artemide). Module sind ein<br />
großes Thema, gleich, ob in der Küche oder<br />
im Bad – es darf Tetris gespielt werden. Meisterstück:<br />
»Mirror« von MA/U Studio, ein<br />
Metallregal mit Stauraum, Spiegel und Lichtleiste.<br />
»Das Badezimmer ist für mich der derzeit<br />
interessanteste Raum in Sachen Interior<br />
Design«, merkt Rizzato an. Ähnlich wie einst<br />
in der Küche (Bibliotheksküche, Obumex),<br />
wird jetzt auch im Bad gewohnt. Wer will,<br />
kann sich die Badarmaturen personalisieren<br />
lassen, denn Luxus zeigt sich im Erfüllen von<br />
persönlichen Wünschen. Axor macht’s<br />
ELISABETTA RIZZATO DESIGNERIN & BLOGGERIN ><br />
><br />
(für Glas Italia) fesselt den Betrachter. »Was<br />
für ein Material ist das?«, fragt man sich unweigerlich<br />
und kommt als Laie doch nicht<br />
drauf. Die Glasplatte besteht aus laminiertem<br />
opalenem Glas. Je nach Blickwinkel ändern<br />
sich die Farben und es wirkt, als würden sie<br />
wie Gase oder Flüssigkeiten miteinander verschmelzen.<br />
Ein anderes glänzendes Beispiel:<br />
das Sideboard »Bump« (Lachance), das zwei<br />
Jahre nach Präsentation des Prototyps endlich<br />
erhältlich ist. Galvanisierter Stahl trifft<br />
hier auf Holz und Marmor. Mix & Match –<br />
dieses Konzept ist präsenter denn je und wird<br />
auffällig oft von Marmor getragen. Der Stein<br />
ist nach wie vor das Material der Stunde,<br />
gerne auch in Bunt. Ein schönes Beispiel: der<br />
»Talatha table« (Baxter), entworfen von<br />
Studiopepe. Eine Kreativschmiede, die es<br />
Rizzato angetan hat. »Ich denke, der italienische<br />
Modernismus ist derzeit sehr stark.<br />
Studio pepe oder Dimorestudio sollte man<br />
sich merken.« Marmor, gerne kombiniert mit<br />
Holz oder Metall, etwa Messing, findet<br />
sich mittler weile wirklich überall. Auch Holz-<br />
Terrazzo (Foresso) gibt es heute.<br />
Highlight<br />
Zwei Jahre nach der<br />
Präsentation ist das Sideboard<br />
»Bump« aus galvanisiertem<br />
Stahl nun endlich erhältlich.<br />
lachance.paris<br />
Fotos: cesarechimeti, beigestellt<br />
28 falstaff LIVING 05 / 18
trends / TRENDVORSCHAU 2019<br />
><br />
möglich und lässt seine Kundschaft aus<br />
15 verschiedenen Oberflächen (Axor Finish-<br />
Plus) – von Black Chrome bis Red Gold –<br />
wählen. Form follows perfection.<br />
Im Doppelpack<br />
Anlässlich des hundertjährigen Bauhaus-Jubiläums<br />
bekommt einer seiner<br />
Klassiker, der »S 533 F« von Ludwig<br />
Mies van der Rohe, ein Update. Die<br />
Edition von Studio Besau-Marguerre ist<br />
auf je 100 Stück limitiert. thonet.de<br />
DIE NEUEN KLASSIKER<br />
Irgendwann muss es doch aufhören mit<br />
Mid-Century, mit Retro, mit Re-Editionen?<br />
Ganz im Gegenteil, der Hang zum Gestern<br />
verstärkt sich sogar noch. Die Rede ist aber<br />
nicht von Secondhand, sondern von Klassikern,<br />
neu gedacht. Mit oder ohne aktuellen<br />
Anlass. Ein Jubiläum, das 2019 für viel<br />
Schönes sorgen wird (bzw. das jetzt schon<br />
tut): 100 Jahre Bauhaus, die wohl einflussreichste<br />
Architektur- und Designschule der<br />
Moderne. Kunst trifft Handwerk, so wollte<br />
100<br />
Jahre Bauhaus, die wohl einflussreichste<br />
Architektur- und Designschule der Moderne.<br />
Kunst trifft Handwerk, so wollte es einst Walter Gropius –<br />
und so sehen es auch Generationen von Designern und<br />
Architekten nach ihm.<br />
es einst Walter Gropius – und so sehen es<br />
auch Generationen von Designern und Architekten<br />
nach ihm. Eine von ihnen: Gesa<br />
Hansen, die ihr »Back to Bauhaus«-Sideboard<br />
auf der letzten Maison & Objet<br />
zeigte. Die guten Argumente: geometrische<br />
Formen, Eiche, Messing.<br />
Dass das Bauhaus eng verbunden war<br />
mit Thonet, unterstreicht eine Jubiläumsedition<br />
des berühmten Freischwingers<br />
»S 533 F« von Ludwig Mies van der Rohe.<br />
Das aktuelle Design stammt von Studio Besau-Marguerre<br />
und kommt in zwei Varia nten<br />
– eine davon mit champagnerfarbenem<br />
Chrom und Leder in Zartrosé. Thonet, ein<br />
Name den man unweigerlich mit Bugholzund<br />
Stahlrohr möbeln assoziiert, hat schon<br />
seit 200 Jahren den Bogen raus – hier steht<br />
ebenfalls ein Jubiläum an. Auch Designerwundermann<br />
(Kind wäre bei einem 37-Jährigen<br />
nicht ganz passend) Sebastian Herkner<br />
hat für Thonet re-designt, konkret den<br />
»Frank furter Stuhl«, den Archetyp des Beislstuhls.<br />
Herkners Möbelstück ist zeitgemäßer,<br />
ganz klar sophisticated, auch wenn man<br />
kaum fassen kann, warum genau. Er ist es<br />
einfach. Schöner Sein eben.<br />
<<br />
elizabethleriche.com<br />
italianbark.com<br />
Geschmackvolle Geometrie<br />
Gesa Hansen huldigt mit dem<br />
Sideboard »Back to Bauhaus«<br />
der Ära. Dabei setzt sie auf<br />
natürliche Eiche und Messing.<br />
thehansenfamily.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
30 falstaff LIVING 05 / 18
THE PLACE TO STAY<br />
Als Experte für Schlaf stellt Vispring herrlich gemütliche Betten her – seit 1901, als in diesem Haus die erste Taschenfederkern matratze<br />
der Welt entstand. Jedes Vispring-Bett wird individuell auf Bestellung gefertigt – in echter Handarbeit und mit feinsten natürlichen<br />
Materialien, nur für Sie.<br />
Erhältlich in Ihrem Vispring-Showroom vor Ort ab 2.970 €*.<br />
Vispring boutique: 6300 WÖRGL, Osl <strong>Living</strong> GmbH<br />
1070 WIEN, Rooms Classic Interior HandelsgesmbH - 3652 LEIBEN, Lorenz Projekt- u. Handels GmbH - 4061 PASCHING, Mayrhofer-Der Einrichter - 4600 WELS, Bruckmüller GmbH & Co KG, 4600 WELS,<br />
Cubuz – gewohnt schöner - 4775 TAUFKIRCHEN AN DER PRAM, Auinger GmbH - 5020 SALZBURG, Schlafwerkstatt Salzburg - 6370 KITZBÜHEL, Die Wohnidee Fritz Huber GmbH - 6405 PFAFFENHOFEN,<br />
Einrichtungshaus Föger GmbH - 6710 NENZING, Möbel Frick GmbH – 6850 DORNBIRN, Schlafhaus ConTempi GmbH - 7091 BREITENBRUNN, Frischmann GmbH - 8045 GRAZ, Möbel Tropper GmbH -<br />
8280 FÜRSTENFELD, Wohnanders GmbH - 9020 KLAGENFURT, Möbel Taurer<br />
* Preis der Matratze Baronet Superb, Größe 160 x 200 cm, inkl. MwSt. Gezeigtes Modell: Matratze Sublime Superb, Boxspring-Diwan Sovereign, Kopfteil Atlas.<br />
Tatsächliche Matratze kann vom Foto abweichen.
trends / CHALET-STYLE<br />
Meisterlich<br />
Designer Ralph<br />
Lauren beweist auch in<br />
Interior-Fragen Stil. Seine<br />
Home Collection <strong>2018</strong><br />
widmet er dem edlen<br />
Chalet-Chic.<br />
ralphlauren.eu<br />
Fotos: beigestellt<br />
32 falstaff LIVING 05 / 18
Astwerk<br />
Designer Jose Ignacio Ballester<br />
hat den verzweigten Luster<br />
»Sabina« für Mantra kreiert.<br />
mantrailuminacion.com<br />
ALPIN-CHIC<br />
Bodenständiger Glamour mit Wohlfühlfaktor: Beim Chalet-<br />
Chic trifft rustikale Opulenz auf Gemütlichkeit. Massive<br />
Möbel aus naturbelassenem Holz und Accessoires aus<br />
edlem Fell sind dabei die wichtigsten Design-Details.<br />
Heißes Eisen<br />
Ideal, um Feuer zu schüren<br />
und den Ofen lodern zu lassen:<br />
das Kaminbesteck aus<br />
Schmiedeeisen. trouva.com<br />
Komfortzone<br />
Gut gepolstert! Für die<br />
rustikale Optik sorgt bei dem<br />
Sessel »Aztec« der Bezug aus<br />
Jute. chalet-shop.com<br />
Allrounder<br />
Der Couchtisch »Wynn« aus<br />
Acryl und Holz macht sich nicht<br />
nur indoor, sondern auch outdoor<br />
gut! safavieh.com<br />
Prachtpolster<br />
Von Noury stammt<br />
dieses stilvolle Kissen in<br />
Patchwork-Optik aus<br />
eingefärbtem Fell.<br />
neimanmarcus.com<br />
Frisches Design<br />
Der Keramik-Krug<br />
von Emily Bond wird<br />
in Italien von Hand<br />
verziert. Süß!<br />
emilybond.co.uk<br />
Fellstudie<br />
Findet selbst in der kleinsten<br />
Hütte ein Plätzchen: der<br />
handliche Hocker mit Bezug<br />
aus Schaffell. amara.com<br />
Brettl-Sause<br />
Das Schneidebrett aus Akazie<br />
kann als Käse- oder Servierplatte<br />
eingesetzt werden.<br />
westwingnow.de<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
33
trends / CHALET-STYLE<br />
Seltene Beute<br />
Auf der Suche nach Raritäten ist man bei<br />
Alex Randall an der richtigen Adresse.<br />
Die Designerin versteht sich vortrefflich<br />
auf Lichtkunst, bei der Tierpräparate<br />
zum Einsatz kommen. alexrandall.co.uk<br />
Neue Masche<br />
Liebstes Wohn-Accessoire<br />
im Winter? Die Wolldecke von<br />
Mikmax rangiert in der Hitliste<br />
ganz vorne! lanecrawford.com<br />
Hoch gewachsen<br />
Der Kleiderständer von<br />
Umbra ist aus Nussholz<br />
gefertigt und besticht durch<br />
seine Simplizität. umbra.com<br />
Aufgetischt<br />
Die Platte aus Faserzement, das Gestell<br />
aus Akazienholz – der Tisch von Chilson<br />
ist wie für Festessen gemacht.<br />
chilsonshomefurnishings.com<br />
Weichmacher<br />
Es darf mit gutem Gewissen<br />
gekuschelt werden: Die Decke<br />
von Fabulous Furs ist aus<br />
Kunstfell! fabulousfurs.com<br />
Seilschaft<br />
Highlight für jede<br />
Terrasse: die nicht<br />
nur sprichwörtlich<br />
gut vernetzte<br />
Laterne »Globe«<br />
von La Rochelle.<br />
adventino.co.uk<br />
Stepp by Stepp<br />
Interior-Ikone Andrew Martin<br />
setzt beim Sofa »Sonny« auf ein<br />
ungewöhnliches Steppmuster.<br />
andrewmartin.com<br />
Quadtratisch, praktisch …<br />
… und besonders schön – diese Eigenschaften<br />
zeichnen das Sideboard »Camden« aus.<br />
bakerfurniture.co.uk<br />
Design-Trophäe<br />
Das handgenähte Kissen mit<br />
Geweih-Print sorgt für heimelige<br />
Hüttenstimmung.<br />
horchow.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
34 falstaff LIVING 05 / 18
Spieglein, Spieglein …<br />
In antikem Silber und tiefdunklem<br />
Holz – Kommode<br />
»Luitré« besticht durch<br />
romantische Antik-Optik.<br />
loberon.at<br />
Buckle up!<br />
Das Kissen »Bay« bringt dank<br />
der Lederdetails Abwechslung<br />
in den Wohnraum.<br />
delecuona.com<br />
Alles Karo!<br />
Das Gittermuster wird von<br />
Gant besonders edel in Form<br />
der schicken Lammwolldecke<br />
interpretiert. amara.com<br />
Schatzkiste<br />
Die Aufbewahrungstruhe aus<br />
Boatwood macht sich auch<br />
großartig als kleiner Coffeetable.<br />
chalet-shop.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
35
trends / HOLZ & LEDER<br />
Nachwuchs-Ikone<br />
Das Design zu »The Spanish<br />
Collection« von Designer Børge<br />
Mogensen stammt noch aus den<br />
1950er-Jahren. Rund 60 Jahre<br />
nach dem Erscheinen wurde<br />
die Serie dieses Jahr um Esszimmersessel<br />
erweitert. Kultig!<br />
fredericia.com<br />
Schön schreiben<br />
Take notes: In der Box aus Teakholz<br />
und Leder lässt sich all das, was<br />
man im Office oder als angehender Schriftsteller<br />
braucht, stilvoll aufbewahren. ralphlauren.eu<br />
Home Fashion<br />
Bottega Veneta macht nicht nur exklusive<br />
Taschen, sondern auch den wohl elegantesten<br />
Papierkorb – stilecht in charakteristischer<br />
Flechtoptik. bottegaveneta.com<br />
Blickfang<br />
»Romeo« nennt sich dieses<br />
schöne Stück von Giorgetti. Die<br />
Platte aus Rauchglas gibt freie<br />
Sicht auf die lederbezogene<br />
Ablage. giorgettimeda.com<br />
Platz nehmen<br />
Der großzügige Entwurf von Giuseppe Viganò<br />
lädt zum Verweilen ein. Sofa »Oppenheim« ist<br />
nicht zuletzt dank der doppelten, zylindrischen<br />
Rückenlehne besonders bequem. longhi.it<br />
Fotos: beigestellt<br />
36 falstaff LIVING 05 / 18
Gut gepolstert<br />
Das Sideboard »Moondance« von Designer<br />
Roberto Lazzeroni ist von Hand verkleidet.<br />
Die dünne Polsterung sorgt zusätzlich für eine<br />
sanfte Optik und Haptik. poltronafrau.com<br />
Leder pur<br />
Die »Ingredient Collection«<br />
von Acqua di Parma stellt<br />
jeweils eine edle Duftnote, wie<br />
etwa Leder, in den Vordergrund.<br />
acquadiparma.com<br />
NATÜRLICH<br />
MIT STIL<br />
Die kalte Jahreszeit naht und man besinnt sich wieder back to the roots –<br />
kaum etwas harmoniert besser als die Liaison der beiden Naturmaterialien<br />
Leder und Holz. LIVING zeigt die schönsten Möbel und Wohnaccessoires<br />
im edelsten Trend der Saison.<br />
Flechtwerk<br />
Designer Jan Barboglio hat<br />
sich für »Trenza« von Mexiko<br />
inspirieren lassen und setzt<br />
auf markantes Leder, das in<br />
Handarbeit verwoben wird.<br />
janbarboglio.com<br />
Gentle touch<br />
Das Aufbewahrungsset aus grauem<br />
Rauleder sorgt für Ordnung und<br />
elegante Stil-Noten. westwingnow.de<br />
Aufgetischt!<br />
Dänisches Design vom Feinsten:<br />
Tablett »Norr« verbindet Eichenholz<br />
mit Leder in gewohnt zurückhaltendem<br />
Skandi-Chic. amara.com<br />
Weitblick<br />
Der Barhocker »Contour« ist<br />
nicht nur von vorne gelungen.<br />
Seinen beiden Designern war<br />
eine ansprechende Optik aus<br />
allen Blickwinkeln wichtig.<br />
dwr.com<br />
Ledermann<br />
4-in-1: Der Wendegürtel<br />
»Gancini« kommt mit<br />
zusätzlicher abnehmbarer<br />
Schnalle in Palladium und<br />
Holz. ferragamo.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
37
trends / KAMINE<br />
Querschnitt<br />
Schwarz lackierter Edelstahl<br />
außen, goldene Lackierung im<br />
Inneren – das Modell »Thales«<br />
überzeugt durch seine spektakuläre<br />
Optik. Damit man sich daran nicht<br />
sattsieht, sind sowohl Schale als<br />
auch Abzug einzeln verstellbar.<br />
glammfire.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
38 falstaff LIVING 05 / 18
Retro-Chic<br />
Den versprüht das Modell<br />
»Claire« von Austroflamm.<br />
Praktisch: Der Designkamin<br />
kann je nach Geschmack mit<br />
Anbauboxen für Holz oder<br />
Bücher erweitert werden.<br />
austroflamm.com<br />
Bullauge<br />
Moderner Eyecatcher: Der<br />
Wandkamin »Cupola« wird mit<br />
Ethanol betrieben und ist daher<br />
auch ohne Abzug einsetzbar.<br />
vauni.com<br />
FEUER &<br />
FLAMME<br />
Die ideale Bühne für das Spiel mit dem<br />
Feuer: Kamine und Öfen werden selbst<br />
zum dramatisch inszenierten Blickfang.<br />
Blindtext<br />
Die Hit inctorit, ut est<br />
preiur? Ovitior as verrore<br />
quibera delit<br />
optatasimus et, inciderfera<br />
consequis<br />
comnimu scilique<br />
www.xxxxxxxxx.de<br />
Im Rahmen<br />
Das elegante Design von<br />
Mario Ferrani für antoniolupi<br />
präsentiert das Feuer<br />
als Kunstwerk und hält<br />
sich dabei dezent im<br />
Hintergrund. antoniolupi.it<br />
Iron Man<br />
Designer Bernard Dequet hat<br />
dieses extravagante Gusseisen-<br />
Modell ersonnen. »Gaya« ist der<br />
wohl ausgefallenste Entwurf<br />
des Herstellers. invicta.fr<br />
Brennofen<br />
Zeitlos: Die klassisch<br />
runde Form wird bei<br />
dem Keramikofen<br />
»Dimanica Tonda«<br />
modern interpretiert.<br />
lacastellamonte.it<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
39
trends / FEUERSTELLEN<br />
Schweizer Original<br />
Der Schweizer Künstler und Stahlplastiker<br />
Andreas Reichlin ist Schöpfer<br />
der Griller-Serie »Tulip« und gilt<br />
als Pionier auf dem Gebiet. Zu Recht<br />
mehrfach preisgekrönt! feuerring.ch<br />
COME ON BABY,<br />
LIGHT MY FIRE<br />
Helles Licht<br />
Diese moderne Interpretation der<br />
archaischen Feuerstelle stammt<br />
von Ecosmart und funktioniert –<br />
ganz zeitgemäß – mit Bioethanol.<br />
ecosmartfire.eu<br />
Perfect Match: Die neue Generation an<br />
Outdoor-Feuerstellen verbindet Lagerfeuer-<br />
Romantik mit moderner Ästhetik. Coole<br />
Musts für Design-Liebhaber!<br />
Runde Sache<br />
Mit »Illa« hat Andrés Bluth<br />
eine komplette Outdoor-<br />
Serie designt. Zur Feuerstelle<br />
gibt es dementsprechend<br />
auch den<br />
passenden Tisch und<br />
Sessel. bivaq.com<br />
Design-Entfaltung<br />
Mit »Triple« hat der bayrische Produzent<br />
eine besonders praktische Feuerstelle auf<br />
den Markt gebracht, die sich leicht zerlegen<br />
und zusammenfalten lässt.<br />
hoefats.com<br />
Fester Standpunkt<br />
Ganz schnörkellos: Bei dem<br />
dreibeinigen Stahl-Modell<br />
»Pan 33« von Hersteller<br />
farmcook steht die<br />
Funktion an erster Stelle.<br />
meine-feuerschale.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
40 falstaff LIVING 05 / 18
Daheim sein.<br />
Das können wir einrichten!<br />
Ihr Martin Wetscher<br />
PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />
Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com
trends / FEUERSPENDER<br />
Karneval der Tiere<br />
Die verspielten Tischfeuerzeuge<br />
aus Sterlingsilber von Fratelli<br />
Lisi gibt es nicht nur als Hippo,<br />
sondern auch als Nashorn oder<br />
Frosch. artemest.com<br />
Elegant verpackt<br />
Aus Rindsleder: Die edlen Zündhölzer<br />
»Fireside« werden in den Pyrenäen von Hand<br />
gefertigt. artedona.com<br />
BRANDMEISTER<br />
Soft Rock<br />
Kultmarke Zippo kann nicht nur<br />
rockig, sondern versteht sich<br />
neuerdings auch auf feminineres<br />
Design, wie die Serie »Armor«<br />
beweist. zippo.com<br />
Ob fröhliche Streichhölzer oder Edles ums Feuerzeug: LIVING<br />
zeigt zündende Design-Ideen, um stilvoll Funken zu sprühen<br />
und fachgerecht Feuer zum Lodern zu bringen.<br />
Zauberhaft<br />
»The Wand« hat Luxusmarke<br />
S. T. Dupont den<br />
Kerzenanzünder aus<br />
gebürstetem Chrom mit<br />
blauer Fackelflamme<br />
genannt. st-dupont.com<br />
Electric Light(er)<br />
Das Feuerzeug von Tesla funktioniert<br />
elektrisch und ist via USB-<br />
Port wiederaufladbar. Entzündet<br />
wird mittels Lichtbogen. Cool!<br />
tesla-lighter.de<br />
Eyecatcher<br />
Klassische Streichhölzer in neuer Optik:<br />
Das französische Label versteht sich auf<br />
humorvolle Designs. maisonlabougie.com<br />
Pure Technik<br />
Neben der coolen Optik kann<br />
Porsche Design bei »P’3639«<br />
mittels Quarzmechanismus mit<br />
Jet-Beam-Flame-Zündung<br />
punkten. porsche-design.com<br />
Flaschenpost<br />
Die »oh-so-pretty«-Zünder gibt es in<br />
den unterschiedlichsten Größen und Farbvarianten.<br />
frankieandclaude.com<br />
Sammlerstück<br />
Die verschieden gestalteten Streichhölzer<br />
»Matchboxes« von Vitra sind Must-haves<br />
für Design-Fans. einrichten-design.de<br />
Go for brass<br />
Das kugelrunde<br />
Behältnis für Streichhölzer<br />
ist aus massivem<br />
Messing gefertigt.<br />
aerin.com<br />
Made in Italy<br />
Die Zünder »Prometeo« von GioBagnara<br />
sind nicht nur extra lang, sondern auch<br />
besonders edel verpackt. giobagnara.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
42 falstaff LIVING 05 / 18
trends / DUFTKERZEN<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
1. Liebesgrüße Das Label widmet seine »just love«-Kollektion den<br />
unterschiedlichsten Städten. In diesem Fall wird St. Moritz mit Noten von Feuerholz<br />
gehuldigt. christianandfilippa.com 2. Streng limitiert Die Holiday-Edition »Altar« von Byredo<br />
duftet nach Nelke, Ylang-Ylang und Vetiver. Leider nur in begrenzter Auflage erhältlich. byredo.eu<br />
3. Für Kenner Jeder Duft des Modehauses ist ein Erlebnis, empfehlenswert für die kalte Jahreszeit: »Bois Brûlé« –<br />
eine sinnliche Kombination verschiedener Edelholzessenzen. dior.com 4. Kubistisch Die Kerze von L’Objet duftet herrlich<br />
nach Vetiver und kann auch optisch überzeugen. l-objet.com 5. It-Piece Louis Vuitton bringt erstmals Duftkerzen auf den<br />
Markt. »Dehors Il Neige« ist die winterlichste der vier Kreationen von Parfumeur Jaques Cavallier-Belletrud. louisvuitton.com<br />
5.<br />
KULTOBJEKTE<br />
Sammlerstück und Statussymbol: Duftkerzen sind längst zum<br />
Must-have avanciert und punkten mit neuen wie altbewährten<br />
Aromen. LIVING zeigt, wie Duft und Design eine Einheit bilden.<br />
6. Alles auf Rot Die diesjährige Holiday-Edition von Ralph Lauren präsentiert sich in rubinrotem Glas und duftet nach Immer grün,<br />
Johannisbeere und Wacholder. ralphlauren.eu 7. Zimt liegt in der Luft Der Name ist Programm: »Canelle« von Diptyque setzt<br />
auf Zimt als Hauptakkord. diptyqueparis.com 8. Astronomisch Weihrauch, Muskat und Tonkabohnen sind die Hauptnoten der<br />
coolen Kerze von Bella Freud. bellafreud.com 9. Goldener Moment Ein echter Geheimtipp sind die Duft kerzen von Aquiesse,<br />
ganz speziell der Duft »Carmel« – er überzeugt mit Amber und moosig-floralen Akkorden. aquiesse.com<br />
6.<br />
44 falstaff LIVING 05 / 18<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
Fotos: beigestellt
Manzenreiter präsentiert:<br />
Bundle Sofa by Walter Knoll – weicher,<br />
sanfter, wohliger – eine geniale Designidee<br />
Bundle Sofa. Design: EOOS. /<br />
www.manzenreiter.at<br />
Einrichtungshaus Linz/Dornach | Freistädterstraße 334, A-4040 Linz/Urfahr, Tel. +43 (0)732/750675 0<br />
Einrichtungshaus Freistadt | Etrichstraße 1, A-4240 Freistadt, Tel. +43 (0)7942/77966 0<br />
Großtischlerei | Ringstraße 6, A-4193 Reichenthal, Tel. +43 (0)7214/4008 0<br />
www.manzenreiter.at | office@manzenreiter.at
trends / BOUDOIR<br />
Majestätisch<br />
Purer Luxus in Kristallform<br />
– der Luster<br />
von Saint Louis ist<br />
die Krönung in<br />
Beleuchtungsfragen.<br />
saint-louis.com<br />
Edles Anhängsel<br />
Vintage-Charme trifft<br />
auf moderne Eleganz:<br />
Die Tasche des It-<br />
Labels Attico ist der<br />
perfekte Begleiter für<br />
glamouröse Abende.<br />
theattico.com<br />
Schöner Anblick<br />
Der handgearbeitete<br />
Spiegel im<br />
venezianischen Stil<br />
ist auch ganz ohne<br />
Reflexion eine<br />
Augenweide.<br />
neimanmarcus.com<br />
Feuer der Leidenschaft<br />
Unwiderstehlich: Die Massage-<br />
Kerze von Naked Princess duftet<br />
verführerisch nach Vanille, süßen<br />
Mandeln und Tonkabohne.<br />
lemarchebynp.com<br />
DER CHARME<br />
DES BOUDOIR<br />
Verführerischer Luxus: Dank opulenter Details<br />
und extravaganter Materialien bringt der<br />
Boudoir-Stil Dekadenz zurück in den Alltag.<br />
Aufgefächert<br />
Dank der verschiedenen Spiegelpaneele sorgt<br />
der Zieraufsatz »Fan« für faszinierende<br />
Lichtspiele. reflections-copenhagen.com<br />
Très chic<br />
Die Konsole spiegelt den Stil von Serge<br />
Roche und Frankreich zur Mitte des<br />
zwanzigsten Jahrhunderts kunstvoll<br />
wider. maisongerard.com<br />
Samt & sonders<br />
Art-déco-Glamour in Samt<br />
und Gold: Der »Trapezium Chair«<br />
darf durchaus als neuer Klassiker<br />
bezeichnet werden.<br />
eichholtz.com<br />
Handzeichen<br />
Die Tüll-Handschuhe von<br />
Gucci zieren aufwendige<br />
Stickereien von Herzen,<br />
Sternen und Bienen –<br />
allesamt Symbole<br />
des Traditionshauses.<br />
gucci.com<br />
Malerisch<br />
Die Technik der Hinterglasradierung<br />
kam bei diesem dreiteiligen Paravent<br />
aus der John-Richard-Collection<br />
zum Einsatz. horchow.com<br />
Paradiesvogel<br />
Schimmernder Satin, Kristall- und<br />
Federschmuck – die »Elodie Mules«<br />
von Tory Burch gehen in puncto<br />
Dekor aufs Ganze! mytheresa.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
46 falstaff LIVING 05 / 18
Wiener<br />
gemütlichkeit.<br />
Die Leichtigkeit<br />
deS deSignS<br />
im 3/4takt.<br />
Foto: JF gate<br />
Sessel Constanze 3/4 von Johannes Spalt 1962<br />
www.wittmann.at
trends / FIRMENPORTRÄT<br />
Blue Check Excellence<br />
Das blaue Karomuster der Betten kam<br />
erstmals 1978 zum Einsatz. Auch hier<br />
beweist Hästens, dass sich Tradition und<br />
modernes Design nicht ausschließen.<br />
hastens.com<br />
OUT OF THE BOX<br />
Hästens hat etwas geschafft, das auf den ersten Blick paradox erscheint. Das schwedische<br />
Unternehmen revolutioniert den Schlaf mithilfe von Tradition. LIVING hat hinter die Kulissen<br />
geblickt und erfahren, wie guter Schlaf die Welt verändern kann. TEXT SONJA BORIC<br />
Betritt man die »Heiligen Hallen der<br />
Nachtruhe«, nämlich jene der Hästens<br />
Bettenfabrik, den Hauptstandort<br />
des schwedischen Traditionsunternehmens<br />
in Köping, eineinhalb Stunden<br />
von Stockholm entfernt, empfindet man ein<br />
wohliges Gefühl von Entschleunigung. Nicht<br />
unbedingt eine Situation, die man allgemein<br />
mit einer Fabrik in Verbindung bringt. Die<br />
Wände sind geziert mit besonderen Erinnerungsstücken<br />
der Firmengeschichte, Kinderfotos,<br />
Leserbriefen und den Gesichtern von<br />
Mitarbeitern aus der ganzen Welt. Bei einer<br />
Tour durch die Produktionshallen fühlt man<br />
sich an einen Astrid-Lindgren-Roman erinnert,<br />
die Atmosphäre ist idyllisch und harmonisch.<br />
»Ich glaube nicht an Zeitdruck beim<br />
Arbeiten. Wenn man Menschen unter Druck<br />
setzt, machen sie Fehler, und das kostet das<br />
Unternehmen mehr, als wenn ein Bett in der<br />
Fertigung länger dauert«, erklärt Jan Ryde,<br />
der das Unternehmen in fünfter Generation<br />
führt.<br />
TRAUMLAND<br />
Dass bei Hästens Qualität die oberste Maxime<br />
ist und man sich bei der Produktion Zeit<br />
lässt, schlägt sich natürlich auch im Preis<br />
nieder. Das High-End-Bett »Vividus« etwa<br />
schlägt mit 100.000 Euro zu Buche. »Das<br />
›Vividus‹ ist unser absolutes Luxusmodell<br />
und Aushängeschild. Doch unsere Mission<br />
für die Firma ist eine andere. Wir wollen den<br />
Menschen dienen und ihre Lebensqualität<br />
und Gesundheit verbessern. Im Durchschnitt<br />
leben Raucher rund sieben Jahre kürzer,<br />
doch Menschen mit einer schlechten<br />
Schlafqualität schaffen es auf circa 15 Jahre.<br />
Das ist schockierend«, findet Ryde.<br />
Visionär der Träume<br />
Seit 1988 führt Jan Ryde das<br />
Familienunternehmen. Seine<br />
Vision: »Die Welt mit gutem<br />
Schlaf verbessern.«<br />
><br />
48 falstaff LIVING 05 / 18
Der derzeitige Tenor und Ruf nach Nachhaltigkeit<br />
spielt der Firma zusätzlich in die Karten,<br />
erklärt Ryde: »Unsere Betten werden<br />
ausschließlich aus natürlichen Materialien<br />
gefertigt. Diese regulieren die Temperatur des<br />
Körpers und sind gut für die Umwelt. Mein<br />
persönliches Ziel ist es, dass jeder Mensch,<br />
der sich ein neues Auto zulegen würde, in<br />
Zukunft in seinen Schlaf investiert. Denn<br />
was tun Autos für unsere Gesundheit und<br />
Lebensqualität? Der Mensch verbringt im<br />
Durchschnitt acht Stunden pro Tag in seinem<br />
Bett und maximal zwei in seinem Auto –<br />
hier müssen wir Awareness schaffen.«<br />
Mit der Zeit zu gehen, das liegt bei Ryde<br />
in der Familie. Ursprünglich bestand das<br />
Unternehmen aus Sattelmeistern, doch mit<br />
dem Aufkommen des Automobils mussten<br />
sie umdenken und spezialisierten sich auf<br />
den Bettenbau. Bis heute besteht eine Hästens-Matratze<br />
zum Großteil aus Rosshaar.<br />
»Zu Schaden kommt dabei natürlich niemand«,<br />
schmunzelt Ryde.<br />
SCHLAFMUSTER<br />
Tradition setzt sich bei Hästens auch in Sachen<br />
Design durch. »Das berühmte blaue<br />
Karo ist unser Aushängeschild. Wir wollen,<br />
dass Menschen unser ikonisches Design automatisch<br />
mit der Marke assoziieren, außerdem<br />
dient das Karo auch als Hilfsmittel in<br />
»Mein persönliches Ziel ist es, dass jeder Mensch, der sich<br />
ein neues Auto zulegen würde, in Zukunft in seinen Schlaf<br />
investiert. Denn was tun Autos für unsere Gesundheit und<br />
Lebensqualität?«<br />
JAN RYDE Hästens-Firmenchef<br />
Handarbeit der Extraklasse<br />
Das »Vividus«-Modell wird<br />
komplett per Hand gefertigt. Ist<br />
eine Naht nicht hundertprozentig<br />
gerade, wird sie wieder aufgetrennt.<br />
Fotos: Philip Karlberg, beigestellt<br />
der Produktion bei der Fertigung der Seitennähte.<br />
Natürlich freuen wir uns, dass Boxspringbetten<br />
gerade im Trend liegen, doch<br />
nur weil ein Bett hoch ist, ist es nicht automatisch<br />
ein Boxspringbett. Bei billigeren<br />
Modellen besteht die Box meist nur aus<br />
einem hohlen Rahmen mit einer beliebigen<br />
Matratze als Topping.« Die Bezeichnung<br />
Boxspring ist eine geschützte Trademark.<br />
»Modelle, die die Kriterien nicht erfüllen,<br />
bezeichnen sich oft als ›Box Style Beds‹<br />
oder Ähnliches«, warnt Ryde.<br />
Der Firmenchef mit der Liebe zur Tradition<br />
ist davon überzeugt, dass seine Betten die<br />
Welt ein Stücken besser machen können.<br />
Ganz nach dem Motto: »Sleep happy,<br />
feel happy!«<br />
Individuelles Design<br />
Neben dem »Blue Check«-<br />
Muster können die Kunden<br />
die Betten individuell mit Headboards<br />
und Farben gestalten.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
49
trends / BAD & WOHNEN<br />
SINN FÜR<br />
SINNLICHKEIT<br />
Mehr Salon als Wellness-Oase: Das Bad der Zukunft ist<br />
nicht nur größer und wohnlicher, sondern erlebt auch eine<br />
neue Wertschätzung als Raum für sinnliches Erleben,<br />
Naturverbundenheit und individuell geprägten Luxus.<br />
TEXT UWE KILLING<br />
Die Damen zur Zeit des französischen<br />
Königs Ludwig XIV. schritten<br />
aus ihren Sälen nicht direkt ins<br />
Schlafzimmer. Sie ließen sich mit<br />
Vorliebe in einem Zwischenreich nieder, genannt<br />
Boudoir, dem »Raum zum Verweilen«.<br />
Dort gab es keine Badewanne zum Reinigen,<br />
sehr wohl aber einen Toilettentisch und elegante<br />
Sitzmöbel. Es war ein Ort der Ruhe,<br />
der gepflegten Konversation und der erotischen<br />
Begegnungen.<br />
Das Boudoir-Zeitalter hat eine neue Betrachtung<br />
verdient. Nicht etwa als Renaissance<br />
aristokratischer Opulenz oder schwerer<br />
Parfüms, sondern vielmehr als reine Einrichtungsphilosophie.<br />
Nach Jahrzehnten, in<br />
denen sein häuslicher Stellenwert vorrangig<br />
funktional bestimmt war, betrachten Architekten,<br />
Designer und Trendforscher das Bad<br />
zunehmend als erweiterte Fläche zum Wohnen<br />
und Wohlfühlen. Und es ist ein kreatives<br />
Feld, auf dem die sinnliche Komponente des<br />
intimen Salons eine moderne Interpretation<br />
erfährt. »Das Badezimmer ist elementar für<br />
ein Zuhause der Besinnung, Meditation und<br />
eines bewussten, achtsamen Lebens«, sagt<br />
Oana Horx-Strathern vom Wiener Zukunftsinstitut.<br />
Sie verantwortet die Trendstudie<br />
»50 Insights – Zukunft des Wohnens«,<br />
die auch auf eigenen Erfahrungen im<br />
Fotos: Kaldewai, beigestellt<br />
50 falstaff LIVING 05 / 18
Stimmungsvoll<br />
Stilelemente wie Holzböden, Bastkörbe,<br />
Teppiche und Kerzen erzeugen ein Wohlfühlambiente.<br />
Zart bedruckte Rollos, wie hier<br />
von English Blinds, sorgen dafür, dass die<br />
Außenwelt je nach Stimmung ein- und ausgeblendet<br />
werden kann. englishblinds.co.uk<br />
Raumgreifend<br />
Ein Zusammenspiel aus der minimalistischen,<br />
vom Kubismus inspirierten Badkeramik (Grohe<br />
Cube) und anderen Gestaltungselementen wie<br />
Spiegel und Teppich, die den Raum transparent<br />
und warm erscheinen lassen. grohe.de<br />
Bereichernd<br />
Die Erweiterung der Komfortzone auf höchstem<br />
Stil-Niveau: Badewanne »Asymmetric Duo«<br />
von Kaldewei, die avantgardistisch-elegantes<br />
Design mit einem breiten Rand als individuell<br />
nutzbare Ablagefläche verbindet.<br />
kaldewei.de<br />
»Future Evolution House«, das sie mit ihrer<br />
Familie bewohnt, basiert. Kern ihrer Thesen:<br />
Angesichts unserer digitalisierten, komplexen<br />
Welt mit ihren erhöhten Anforderungen<br />
sollten die eigenen vier Wände ein Rückzugsort<br />
sein – »wo wir den Dingen wieder mehr<br />
Aufmerksamkeit schenken«.<br />
NEUER NUTZEN<br />
Es ist die Abkehr von multifunktionalen<br />
Räumen und auch vom Loft der hedonistischen<br />
Neunzigerjahre hin zu klar getrennten<br />
Wohnbereichen im Sinne einer Work-Life-<br />
Balance: Ein harmonischer Nacht-Tag-<br />
Rhythmus bestimmt das Schlafzimmer.<br />
Der Laptop wird aus dem Wohnzimmer<br />
verbannt. Am Küchentisch genießt die Familie<br />
ihre Quality-Time bei möglichst ausgeschalteten<br />
Smartphones. Über das geräumige<br />
und idealerweise mit Fensterblick ins<br />
Grüne angelegte Bad sagt Horx-Strathern:<br />
><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
51
trends / BAD & WOHNEN<br />
><br />
»Keine Wellness-Oase im Kleinen, sondern<br />
wie ein zweites Wohnzimmer. Es gibt<br />
Tapete, Teppich und viel Holz. Ich möchte<br />
eine harmonische, warme Atmosphäre um<br />
mich haben.«<br />
RAUM FÜR LUXUS<br />
Das Umdenken umfasst einen Dreiklang:<br />
mehr Fläche, mehr Komfort und mehr<br />
Muße in einer Sphäre, in der man sich auf sein<br />
Innerstes zurückzieht.<br />
Kontrastreich<br />
Die spanische Designerin<br />
Patricia Urquiola verbindet weiche,<br />
mit nostalgischen Zitaten spielende<br />
Elemente mit einer modernen Formsprache:<br />
Badewanne im Waschzuber-<br />
Stil für ihre »Axor«-Kollektion.<br />
axor-design.com<br />
Eine Stunde täglich auf knapp acht Quadratmetern:<br />
Das ist nach einer Erhebung in<br />
Deutschland die Bedeutung, die Erwachsene<br />
im Durchschnitt dem Bad zumessen. Ein ausbaufähiger<br />
Wert, wobei das Umdenken einen<br />
Dreiklang umfasst: mehr Fläche, mehr Komfort<br />
und mehr Muße in einer Sphäre, in der<br />
man sich auf sein Innerstes zurückzieht. »Es<br />
ist ein symbolisch aufgeladenes Zimmer mit<br />
einem subtil sexualisierten Altar für selbstbestimmten<br />
Luxus«, umschreibt es Edwin<br />
Heathcote, englischer Schriftsteller und<br />
Design-Kritiker der »Financial Times«. Dieser<br />
Luxus äußert sich unterschiedlich. Während<br />
die einen Gemütlichkeit mit einer freistehenden<br />
Badewanne, Duftkerzen und Re tro-<br />
Armaturen erzeugen, bevorzugen andere<br />
ein puristisches Design, das dennoch nicht ><br />
Losgelöst<br />
Zwischen unaufdringlicher Wasch-Basis und<br />
cool schwebendem Raumobjekt: Badezimmer-<br />
Unterschrank aus der Serie »Xeno2« des<br />
Herstellers Geberit. geberit.at<br />
Fotos: EYE Srl, beigestellt<br />
52 falstaff LIVING 05 / 18
WIR SIND<br />
BREITWIESER<br />
QUALITÄT SEIT ÜBER 45 JAHREN<br />
Das sind wir. Die kompetenten, kreativen und unermüdlichen Köpfe, die unser<br />
Unternehmen zu dem machen, was es heute ist. Wir sind Vollblut Steinmetze,<br />
Verkäufer und Projektleiter und wir lieben das, was wir tun. Stein bedeutet für uns<br />
Leidenschaft und wir versuchen bei jedem Projekt, das beste Ergebnis zu erzielen.<br />
Und wir alle haben einen gemeinsamen Fokus: Unsere Kunden glücklich zu machen.<br />
www.breitwieser-stein.at
trends / BAD & WOHNEN<br />
Erfrischend<br />
Die Natur zur Geltung kommen lassen:<br />
Raum-Inszenierung mit dem Waschbecken-Unterschrank<br />
aus Eichenholz<br />
und Glasfront, den der Designer Antonio<br />
Citterio für Keramag entworfen hat.<br />
keramag.de<br />
Einigkeit herrscht in dem Wunsch, die Schatten existenz<br />
eines Zweckraums zu über winden und statt dessen<br />
eine individuell beeinflusste Atmosphäre des Wohl fühlens<br />
zu schaffen.<br />
Entschleunigt<br />
Relaxen und Lesen: In diesem<br />
Zimmer ist es möglich – unter<br />
Einbeziehung von Sitzmöbeln, luftiger<br />
Raumaufteilung sowie der Badewanne<br />
»Biblio« und des Schranks »Piana«<br />
(beide von Antonio Lupi). antoniolupi.it<br />
54 falstaff LIVING 05 / 18<br />
><br />
kühl wirken muss. Die atmosphärische<br />
Skala reicht von skandinavisch hyggelig bis<br />
mediterran verspielt. Einigkeit herrscht jedoch<br />
in dem Wunsch, die Schattenexistenz eines<br />
Zweckraums zu überwinden und stattdessen<br />
eine individuell beeinflusste Atmosphäre des<br />
Wohlfühlens zu schaffen.<br />
Designer wie Sanitärhersteller unterstützen<br />
dieses Bedürfnis mit einer erweiterten Produktpalette.<br />
Schlank geschnittene Toiletten, bodengleiche<br />
Duschen sowie Waschbecken im zurückhaltenden<br />
Design schaffen mehr stilvollen<br />
Raum zum Durchatmen. Badezimmermöbel<br />
verlieren den Charakter von klinisch-weißen<br />
Aufbewahrungskästen. Und die Bandbreite<br />
der Boden- und Wandgestaltung umfasst<br />
Naturstein und Holzlaminate genauso wie<br />
die klassische Fliese, die jedoch in viel mehr<br />
Variationen angeboten wird. Nachhaltige<br />
Materialien sind gefragter denn je, und Experten<br />
empfehlen bei der Beleuchtung eine<br />
Kombination aus natürlichem Licht und flexiblen<br />
umweltfreundlichen LED-Leuchten.<br />
Pflanzen schaffen Farbakzente im Raum und<br />
fördern positive Gefühle. Die neue Achtsamkeit<br />
trifft hier auf die alte fernöstliche Harmonielehre<br />
Feng-Shui. Das Badezimmer der<br />
Zukunft – alles ist erlaubt, was nicht nur dem<br />
Körper, sondern vor allem der Seele gut tut.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt
Ihre private Ferienimmobilie direkt am Golfplatz und an der Therme<br />
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trends / ARTY<br />
WEEKEND/<br />
KUNST<br />
-T RIP<br />
ZÜRICH<br />
Uhren, Banker, Langeweile? Weit gefehlt!<br />
Unter der gediegenen Zürcher Oberfläche<br />
gibt es viel Aufregendes zu entdecken.<br />
Erst recht in der Welt der Kunst, wo die<br />
beschauliche Metropole am See weltweit<br />
in der Champions League mitspielt.<br />
TEXT MAIK NOVOTNY<br />
Foto: Monika Nikolic<br />
56 falstaff LIVING 05 / 18
Oval? Oho!<br />
Kein Wunder, dass die Schweizer weltweit<br />
um ihr Handwerk beneidet werden.<br />
Die Bibliothek der Universität Zürich von<br />
Santiago Calatrava erreicht den<br />
sinnlichen Wow-Effekt mit der<br />
Präzision eines Uhrwerks.<br />
Haltestelle Kantonsschule. Ecke Rämistrasse<br />
und Zürichbergstrasse. Eine<br />
helvetischere Adresse als die der<br />
Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />
der Universität Zürich kann man sich kaum<br />
vorstellen. Ein idealer Startpunkt, um Zürich<br />
auf die Schliche zu kommen. Denn wer sich<br />
hier ins Innere wagt, steht plötzlich in einem<br />
spektakulären Raum aus Glas und Holz – der<br />
Institutsbibliothek von Stararchitekt Santiago<br />
Calatrava. Schweizer Uhren gehen langsam,<br />
aber genau: Fünfzehn Jahre brauchte der Bau<br />
von der Idee zur Realisierung, dafür mit perfektem<br />
Ergebnis. Keine Angst, für ein Zürich-<br />
Wochenende auf den Spuren von Kunst und<br />
Design braucht man keineswegs einen langen<br />
Geduldsfaden. Nur etwas Neugier beim Öffnen<br />
der Türen. Denn hinter dem gediegenen<br />
Äußeren lauern Abenteuer, Experimente und<br />
Überraschungen. ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
57
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
>>> FREITAG<br />
Bergsteigen lohnt sich! Eine<br />
Kunstwanderung an den<br />
Hängen über dem See, mit<br />
Panoramaausblick und<br />
Seilbahnfahrt als Belohnung.<br />
><br />
Schweizern wird nachgesagt, sie seien besonders<br />
ordentlich und organisiert. Teilen wir<br />
uns also das Wochenende ordentlich auf: Heute<br />
bleiben wir rechts der Limmat. Dort wartet<br />
der vornehme »Florhof«, ein Patrizierhaus aus<br />
dem Jahr 1763, wo der seit 2014 am Herd<br />
amtierende Ludovic Pitrel 90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-<br />
Punkten erkocht hat. Nur, falls jemand Zweifel<br />
daran hatte, dass die calvinistischen Zürcher<br />
auch genießen können.<br />
Das direkt nebenan gelegene Kunsthaus am<br />
Pfauen, wie der Zürcher den Heimplatz nennt,<br />
beherbergt eine der wichtigsten Kunstsammlungen<br />
der Schweiz vom 13. Jahrhundert bis in<br />
die Gegenwart. Fans von Edvard Munch, Alberto<br />
Giacometti, Georg Baselitz oder Johann<br />
Heinrich Füssli kommen hier besonders auf<br />
ihre Kosten. Die Schweizer Malerei des 19.<br />
Jahrhunderts ist ebenso vertreten wie die zeitgenössischen<br />
heimischen Stars Pipilotti Rist<br />
und Fischli/Weiss. Ab 2020 wird der Erweiterungsbau<br />
von David Chipperfield der Kunst<br />
noch mehr Platz bieten.<br />
Moderne Meister<br />
Giacometti und Konsorten<br />
im Kunsthaus Zürich.<br />
GEDIEGEN BIS PROVOKANT<br />
Provo-Power<br />
Plakativ-Hintergründiges in der<br />
Mai 36 Galerie.<br />
Nicht weit vom Kunsthaus wartet mit der<br />
Mai 36 Galerie ein Fixpunkt der lebhaften<br />
Zürcher Galerienszene. 1987 von Victor<br />
Gisler in Luzern gegründet, ist sie seit 1996<br />
in Zürich zu Hause und mit ihrem reichhaltigen<br />
Künstler-Portfolio auf allen internationalen<br />
Messen vertreten. Ein wahrer<br />
Geheimtipp ist die ehrwürdige ETH Zürich:<br />
Auch hier lohnt sich der Mut, hinter die Türen<br />
der Hochschule zu schauen, denn dort<br />
wartet die 1867 gegründete Graphische<br />
Sammlung mit 160.000 Werken und ihren<br />
historischen und zeitgenössischen Blicken<br />
Gediegen genießen<br />
Moderne Küche in idyllischem<br />
Ambiente: der »Florhof«.<br />
Zarte Zeichnung<br />
Eines von 160.000 Werken aus<br />
der Graphischen Sammlung der<br />
ETH Zürich.<br />
auf die Welt der Grafik. Von der ETH bietet<br />
sich danach ein Blick über die abendliche<br />
Stadt, und eine kurze Fahrt mit der Polybahn,<br />
einer niedlichen roten Zahnradbahn,<br />
bringt uns zum »Central« (auf der ersten<br />
Silbe betonen!) und ins nicht zu unterschätzende<br />
Nachtleben.<br />
KUNSTHAUS ZÜRICH<br />
Oskar Kokoschka<br />
14. 12. <strong>2018</strong> bis 10. 3. 2019<br />
kunsthaus.ch<br />
MAI 36 GALERIE<br />
Glen Rubsamen/Pia Fries<br />
bis 5. 1. 2019<br />
mai36.com<br />
GRAPHISCHE SAMMLUNG ETH ZÜRICH<br />
Thomas Schütte: Sweet Nothings<br />
bis 27. 1. 2019<br />
gs.ethz.ch<br />
Fotos: www.jpg-factory.com, SNM, Kilian Bannwart fotografie, Shutterstock<br />
58 falstaff LIVING 05 / 18
Baum trifft Beton<br />
Der spektakuläre Anbau des Landesmuseums<br />
Zürich im Platzspitz-Park.<br />
Starkes Stück<br />
Kunst-Querschnitt in der<br />
Galerie Mark Müller.<br />
>>> SAMSTAG<br />
Glas, Beton und Abstraktion:<br />
Ein Kunstspaziergang links<br />
der Limmat wird zur Erlebnisreise<br />
des Sehens, Denkens<br />
und Fühlens.<br />
Auch links der kühlen grünen Limmat lohnt es<br />
sich, die Türen zu öffnen. Etwa die des romanischen<br />
Grossmünsters, in dem man nicht unbedingt<br />
moderne Kunst vermuten würde. Doch<br />
genau hier hat der deutsche Künstler Sigmar<br />
Polke 2009 zwölf Glasfenster gestaltet, teils abstrakt,<br />
teils gegenständlich, alle von leuchtender<br />
Farbigkeit. Sie führen als Reihe zu den Chorfenstern<br />
von Augusto Giacometti aus dem Jahr<br />
1933 mit der Darstellung der Geburt Christi.<br />
Spirituell gestärkt, sind wir bereit für das<br />
Landesmuseum Zürich am Platzspitz neben<br />
dem Hauptbahnhof, einem der drei Standorte<br />
des Schweizerischen Nationalmuseums. Dieser<br />
mächtige Bau bietet im Inneren eine Reise in<br />
die Tiefen der Schweizer Geschichte, in der<br />
man sich ein ganzes Wochenende verlieren<br />
könnte. Spannende Wechselausstellungen<br />
setzen diese Historie immer wieder in einen<br />
gegenwärtigen Kontext. 2016 wuchs das<br />
Museum um einen radikalen Beton-Anbau<br />
der Schweizer Architekten Christ & Gantenbein,<br />
der luftig in den Park hineinragt. Vor<br />
allem inhaltlich radikal ist das Haus Konstruktiv,<br />
seit 2001 in einem ehemaligen Elektrizitätswerk<br />
zu Hause. Hier spezialisiert man<br />
sich auf konstruktive, konkrete und konzeptuelle<br />
Kunst, eine Sparte, in der die Schweiz Mitte<br />
des 20. Jahrhunderts führend war und die<br />
bis heute lebendig ist. Das Herzstück der<br />
Sammlung bildet der Rockefeller Dining<br />
Room, den Fritz Glarner 1964 für das Ehepaar<br />
Rockefeller in New York konzipierte.<br />
Wo besser den Kunst-Samstag beenden als im<br />
Quartier Zürich-West, auch bekannt als Stadtkreis<br />
5? Dieser hat sich in den letzten Jahren<br />
zum Galerien- und Ausgehviertel entwickelt.<br />
Mittendrin: die 1990 gegründete Galerie Mark<br />
Müller. In einem umgebauten Industriebau<br />
nahe dem Museum für Gestaltung zu Hause,<br />
ist sie der ideale Startpunkt für eine Tour<br />
durch die Galerien um die Limmatstrasse.<br />
SCHWEIZERISCHES NATIONALMUSEUM<br />
Imagine 68. Das Spektakel der Revolution<br />
bis 20. 1. 2019<br />
nationalmuseum.ch<br />
><br />
Superstars<br />
Plakativ, abstrakt,<br />
konzeptionell: Wandkunst<br />
im Haus Konstruktiv.<br />
HAUS KONSTRUKTIV<br />
Robin Rhode<br />
bis 13. 1. 2019<br />
hauskonstruktiv.ch<br />
GALERIE MARK MÜLLER<br />
Savoir-faire & laisser-faire<br />
bis 22. 12. <strong>2018</strong><br />
markmueller.ch<br />
Kunstkirche<br />
Das romanische Grossmünster<br />
mit Glasfenstern<br />
von Polke und Giacometti.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
59
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Ebenfalls im Stadtkreis 5 beheimatet ist die<br />
Galerie Lullin + Ferrari – mit ihren sorgfältig<br />
kuratierten Einzelausstellungen und ihrer guten<br />
Vernetzung ein Fixpunkt in der heutigen<br />
Zürcher Kunstszene (siehe Interview). Ein<br />
Stück weiter auf der Galerienmeile hat eine der<br />
interessantesten Neueinsteigerinnen der letzten<br />
Jahre ihren Standort: die Galerie Maria Bernheim,<br />
die vor allem mit jungen Künstlern und<br />
Kuratoren zusammenarbeitet und frischen<br />
Wind in die Limmatstrasse bringt.<br />
ABENTEUER ZUM ABSCHLUSS<br />
Schneller Marathon auf der<br />
Galerien-Meile: In Zürich-<br />
West haben sich Kunst und<br />
Kultur zu einem großartigen<br />
Konzentrat verdichtet.<br />
><br />
>>> SONNTAG<br />
Guten Morgen! Bei Kaffee, frischem Brot,<br />
Müsli und Produkten glücklicher Kühe klären<br />
wir schnell noch die Frage, ob es ein Land mit<br />
besserer Frühstückskultur gibt als die Schweiz<br />
Betörende Brüche<br />
Zeitgenössisches in 2-D und 3-D in<br />
der Kunsthalle Zürich.<br />
(nein, gibt es nicht), bevor wir unser Kunstwochenende<br />
im Stadtkreis 5 fortsetzen. Das dortige<br />
Löwenbräu-Areal hat sich zu einem wahren<br />
Kunst-Hotspot entwickelt, und insbesondere<br />
die Kunsthalle, schon von Weitem an ihrem<br />
White Cube auf dem Dach erkennbar, ist ein<br />
Magnet für alles Zeitgenössische. Bis zu zehn<br />
Ausstellungen, Gespräche, Workshops, Veranstaltungen<br />
und über 20.000 Besucher pro Jahr<br />
machen die seit 1985 von einem Verein betriebene<br />
Kunsthalle zum Zentrum des Kunstdiskurses.<br />
Wer zum Abschluss des Kunst-Weekends noch<br />
hinter ein paar Zürcher Türen schauen will,<br />
kann den Tag im Theater Schiffbau ausklingen<br />
lassen, das sich zum Zentrum der Kultur und<br />
Gastronomie gemausert hat, oder in einem<br />
der Lokale unter dem Letten-Viadukt. Und<br />
wer ganz mutig ist, wagt einen Sprung in die<br />
Limmat oder den See.<br />
KUNSTHALLE<br />
Wang Bing & Heji Shin<br />
8. 12. <strong>2018</strong> bis 3. 2. 2019<br />
kunsthallezurich.ch<br />
LULLIN + FERRARI<br />
Franziska Furter<br />
bis 22. 12. <strong>2018</strong><br />
lullinferrari.com<br />
MARIA BERNHEIM<br />
Topology: Nick Oberthaler<br />
bis 22. 12. <strong>2018</strong><br />
mariabernheim.com<br />
<<br />
Surreale Sumpfwelt<br />
»Swamp« von Dennis Savary in der<br />
Galerie Maria Bernheim.<br />
Grafit-Geometrie<br />
»Draft VII« von Franziska Furter in der<br />
Galerie Lullin + Ferrari.<br />
Fotos: Annik Wetter Photographie, Lucas Ziegler; Fotografie, www.jpg-factory.com<br />
60 falstaff LIVING 05 / 18
»ZÜRICH IST SEHR<br />
ÜBERSICHTLICH«<br />
Der Galerist Etienne Lullin<br />
über die vitale Kunstszene<br />
in der Schweizer Metropole –<br />
und warum man für die<br />
Kunst-Geheimtipps auch<br />
mal auf den Berg oder in<br />
die S-Bahn steigen sollte.<br />
INTERVIEW MAIK NOVOTNY<br />
LIVING: Herr Lullin, Sie haben internationale<br />
Erfahrung in der Kunstszene gesammelt. Was<br />
macht den Kunstort Zürich besonders?<br />
ETIENNE LULLIN: Die Qualität ist herausragend,<br />
sowohl bei den Museen als auch bei<br />
den Galerien. Es gibt eine hohe Dichte junger<br />
Galerien in einem angenehmen Umfeld, das<br />
man in ein oder zwei Tagen besichtigen kann.<br />
Zürich ist sehr übersichtlich. Die Kunst konzentriert<br />
sich auf bestimmte Viertel wie den<br />
Stadtkreis 5 nördlich des Hauptbahnhofs, wo<br />
es Off-Spaces, das Theater im Schiffbau, Buchläden<br />
und multikulturelles Straßenleben gibt.<br />
Gibt es einen regen Austausch innerhalb der<br />
Kunstszene?<br />
Zwischen den jüngeren Galeristen gibt es ein<br />
sehr kollegiales Verhältnis, wir stimmen die<br />
Eröffnungen unserer Ausstellungen ab. Die Innenstadt<br />
ist zwar für junge Galerien teurer geworden,<br />
aber es kommt darauf an, welche<br />
Kunst man zeigen will. Für große Formate<br />
sind Standorte in anderen Bezirken geeigneter.<br />
Es gibt aber auch Galerien im Bankenviertel –<br />
und ausgezeichnete kleinere Häuser, die das<br />
Lokale pflegen, wie etwa das Helmhaus, das<br />
von der Stadt Zürich betrieben wird.<br />
In Zürich ist das Geld zu Hause. Zeigt sich<br />
das bei der Anzahl solventer Kunstsammler?<br />
Ja und nein. Das Interesse für Kunst ist zweifellos<br />
vorhanden. Natürlich sammeln Banken,<br />
Versicherungen und Firmen Kunst, aber das<br />
beschränkt sich nicht auf Zürich. Auch Museen<br />
kaufen Werke junger Künstler – und jede<br />
Galerie hat ihre eigene Stammkundschaft.<br />
Was dürfen kunstsinnige Zürich-Besucher auf<br />
Wochenendbesuch auf keinen Fall verpassen?<br />
Die Glasfenster von Sigmar Polke im Grossmünster<br />
sind ein Must, und die Fenster von<br />
Chagall im Frauenmünster auf der anderen<br />
Flussseite sind sicher auch sehenswert. Von<br />
dort aus zu Fuß zum Kunsthaus, das zwar<br />
zurzeit erweitert wird und deshalb im Umbau<br />
ist, aber trotzdem einen Großteil seiner<br />
Sammlung zeigt, zum Beispiel die Giacometti-<br />
Skulpturen. Im Restaurant und in der Bar<br />
»Kronenhalle« hängen die Wände voller<br />
Kunst – hier trifft sich das kulturelle Zürich.<br />
Das Museum Rietberg spielt, was außereuropäische<br />
Kunst betrifft, in der Champions<br />
League und koope riert unter anderem mit<br />
dem Metropolitan Museum und dem British<br />
Museum. Das Haus Konstruktiv ist die beste<br />
Adresse für konkrete und konzeptionelle<br />
Kunst. Die Graphische Sammlung im Semperbau<br />
der ETH Zürich ist eine echte Trouvaille<br />
und zeigt auch Werke zeitgenössischer Schweizer<br />
Künstler – von der ETH-Terrasse aus bietet<br />
sich eine herrliche Aussicht auf die Stadt.<br />
Gibt es auch weitere Geheimtipps abseits des<br />
Zentrums?<br />
Man sollte Winterthur nicht verpassen. Das ist<br />
Impressionen aus dem Kunsthaus<br />
Neben den ikonischen Seerosen<br />
von Claude Monet gibt es auch<br />
Skulpturen von Rodin zu bestaunen.<br />
zwar nicht mehr Zürich, aber mit der S12-<br />
Bahn ist man in 19 Minuten dort. Dort gibt<br />
es unter anderem das Kunst Museum mit seiner<br />
großartigen Sammlung französischer und<br />
zeitgenössischer Kunst, die Sammlung Oskar<br />
Reinhart »Am Römerholz« und mit dem<br />
Fotomuseum das wichtigste Haus für<br />
Fotografie in der Schweiz.<br />
Die Schweizer Metropolen Zürich und Basel<br />
verbindet eine ewige Rivalität. Wer hat in<br />
Bezug auf Kunst die Nase vorn?<br />
Die dynamischere Galerienszene ist eindeutig<br />
in Zürich zu Hause. Was die Museen betrifft,<br />
hat Basel eine andere Tradition, mit dem<br />
Kunstmuseum und der Fondation Beyeler als<br />
herausragende Häuser sowie der ART BASEL,<br />
während der in Basel ein Ausnahmezustand<br />
wie in der Fastnacht herrscht. Ich bevorzuge<br />
aber als Wohnort sicherlich Zürich!<br />
Szene-Insider<br />
Etienne Lullin ist international<br />
renommierter<br />
Kunsthistoriker, der<br />
unter anderem in Genf,<br />
Bern, München und<br />
London tätig war. Seit<br />
2008 ist er gemeinsam<br />
mit Corrado Ferrari<br />
Mitinhaber der Galerie<br />
Lullin + Ferrari in Zürich.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff 61
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
TIPPS & ADRESSEN<br />
Die Möglichkeiten, in Zürich seine Zeit sinn -<br />
voll zu verbringen, sind schier unendlich.<br />
Wir können gar nicht genug bekommen vom<br />
Style der Schweizer Metropole. Das beginnt<br />
bei der Kulinarik und endet beim Shopping!<br />
Luxus pur<br />
Den findet man im »Baur au Lac«, einem<br />
der exklusivsten Hotels der Stadt.<br />
HOTELS<br />
ALDEN SUITE HOTEL SPLÜGENSCHLOSS*****<br />
Das 1895 errichtete und unter Denkmalschutz stehende<br />
Schloss versprüht auch heute noch den Glanz<br />
vergangener Zeiten. Empfehlenswert ist auch das<br />
hauseigene Restaurant.<br />
Splügenstrasse 2, 8002 Zürich<br />
T: +41 44 2899999, alden.ch<br />
THE DOLDER GRAND*****<br />
Etwas außerhalb des Zentrums gelegen, bietet das<br />
exklusive Resort nicht nur allen erdenklichen Luxus<br />
wie einen 4000 Quadratmeter großen Wellnessbereich<br />
und ein Zwei-Sterne-Restaurant, sondern auch<br />
den wohl besten Blick über die Stadt.<br />
Kurhausstrasse 65, 8032 Zürich<br />
T: +41 44 4566000, thedoldergrand.com<br />
EDEN AU LAC*****<br />
Das historische Fünf-Sterne-Haus an der Uferpromenade<br />
wird aktuell saniert, soll aber noch vor Weihnachten<br />
wieder in neuem alten Glanz erstrahlen.<br />
Utoquai 45, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2662525, edenaulac.ch<br />
PARK HYATT*****<br />
In unmittelbarer Nähe der Bahnhofstrasse und des<br />
Zürichsees. Wer zeitgenössisches Interior-Design<br />
und gediegenen Luxus schätzt, ist hier besonders<br />
gut aufgehoben.<br />
Beethovenstrasse 21, 8002 Zürich<br />
T: +41 43 8831234, hyatt.com<br />
Beste Aussicht<br />
Den wohl schönsten<br />
Blick genießt man von<br />
der Terrasse des Hotels<br />
»Dolder Grand«.<br />
WIDDER HOTEL*****<br />
Charmantes Boutiquehotel im Zentrum. Alle 49<br />
Zimmer und Suiten sind individuell eingerichtet und<br />
mischen gekonnt Antikes mit modernem Design.<br />
Rennweg 7, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2242526, widderhotel.com<br />
BAUR AU LAC*****<br />
Traditionsreiches Luxushaus, in dessen Restaurant<br />
»Rive Gauche« immer wieder Starköche aus aller<br />
Welt gastieren. Aktuell etwa »Nobu«-Koch Nobuyuki<br />
Matsuhisa, der von 22. November bis 1. Dezember<br />
exklusiv das kulinarische Programm bereichert.<br />
Talstrasse 1, 8001 Zürich<br />
T: + 41 44 2205020, baraulac.ch<br />
HOTEL MARRIOTT*****<br />
Wer zeitgemäßen Luxus sucht, der wird hier fündig.<br />
Geräumige Zimmer, das Fitness-Center und der<br />
24-Stunden-Service sprechen ebenso für das Hotel<br />
wie das urbane Ambiente.<br />
Neumühlequai 42, 8006 Zürich<br />
T: +41 44 3607070, marriott.com<br />
B2 BOUTIQUE HOTEL****<br />
In der ehemaligen Hürlimann-Brauerei überrascht<br />
das Boutiquehotel mit modernem Luxus. Besondere<br />
Highlights: das Thermalbad im hundertjährigen<br />
Keller und der Infinity-Pool auf dem Dach.<br />
Brandschenkestrasse 152, 8002 Zürich<br />
T: +41 44 5676767, b2boutiquehotels.com<br />
ROMANTIK HOTEL EUROPE****<br />
Familiengeführter Betrieb im Herzen der Stadt. Absoluter<br />
Geheimtipp ist das Restaurant »Quaglinos«,<br />
das für seine französische Küche bekannt ist.<br />
Dufourstrasse 4, 8008 Zürich<br />
T: +41 43 4568686, europehotel.ch<br />
STEIGENBERGER BELLERIVE AU LAC****<br />
Das Vier-Sterne-Haus liegt direkt am See und ist<br />
nur 15 Minuten vom Strand entfernt. Die Zimmer<br />
sind im Art-déco-Stil eingerichtet.<br />
Utoquai 47, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2544000, steigenberger.com<br />
BOUTIQUE HOTEL WELLENBERG****<br />
Inmitten der Altstadt gelegen, überzeugt das Hotel<br />
mit liebevoller Einrichtung und Extras wie einem<br />
Businesscenter und einer Sommerterrasse.<br />
Niederdorfstrasse 10, 8001 Zürich<br />
T: +41 43 8884444, hotel-wellenberg.ch<br />
HOTEL TOWNHOUSE***<br />
Der Name ist Programm – die 23 Zimmer und<br />
drei Suiten sind ganz im Stil eines englischen Townhouses<br />
eingerichtet. Zentrale Lage und freundlicher<br />
Service zeichnen das Boutiquehotel aus.<br />
Schützengasse 7, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2009595, townhouse.ch<br />
LIMMATBLICK***<br />
Die zentrale Lage und die frisch renovierten Zimmer<br />
sprechen für das liebevoll geführte Haus. Empfehlenswert<br />
ist übrigens die hauseigene »Dadabar«.<br />
Limmatquai 136, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2546000, limmatblick.ch<br />
RESTAURANTS<br />
& CAFÉS<br />
THE RESTAURANT<br />
Im »Dolder Grand« kann man auch fantastisch<br />
speisen. Chef Heiko Nieder serviert Gourmetküche<br />
auf Zwei-Sterne-Niveau.<br />
Kurhausstrasse 65, 8032 Zürich<br />
T: +41 44 4566000, thedoldergrand.com<br />
EQUITABLE<br />
Kulinarische Kreationen in puristischer Einfachheit –<br />
nach diesem Motto werden im »EquiTable« Köstlichkeiten<br />
aufgetischt. Koch Fabian Fuchs zählt zu den<br />
größten Nachwuchstalenten.<br />
Stauffacherstrasse 163, 8004 Zürich<br />
T: +41 43 5348277, equi-table.ch<br />
CONTI<br />
Dolce Vita in Zürich: Direkt bei der Oper erwartet<br />
die Gäste italienische Gastfreundschaft und natürlich<br />
eine exzellente mediterrane Küche.<br />
Dufourstrasse 1, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2510666, bindella.ch<br />
ECCO – HOTEL ATLANTIS<br />
Auf höchstem Niveau speist man auch im »Ecco«.<br />
Stefan Heilemann setzt in der Zürcher Dependance<br />
das Konzept von Gründer Rolf Fliegauf um und serviert<br />
kleine Kunstwerke. Ein Erlebnis!<br />
Döltschiweg 234, 8055 Zürich<br />
T: +41 44 4565533, atlantisbygiardino.ch<br />
SMITH AND DE LUMA<br />
Ein charmantes Konzept, das großartiges Essen und<br />
ausgesuchte Weine vereint. Aktuell wohl eine der<br />
heißesten Adressen der ganzen Stadt.<br />
Grubenstrasse 27, 8045 Zürich<br />
T: +41 44 3330453, smithanddeluma.ch<br />
FISCHERS FRITZ<br />
Zürich muss nicht immer teuer sein – ein Geheimtipp<br />
ist das auf einem Campingplatz gelegene »Fischers<br />
Fritz«. Angel-Profi Adrian Cerny bringt täglich frische<br />
Fangware vom See auf die Teller.<br />
Seestrasse 559, 8038 Zürich<br />
T: +41 44 4801340, fischers-fritz.ch<br />
RAZZIA<br />
Spektakulär: Das »Razzia« befindet sich in einem<br />
ehemaligen Stummfilmkino, heute dinieren die Gäste<br />
in einem sechs Meter hohen Prachtsaal. Kredenzt<br />
werden edle Speisen aus aller Welt.<br />
Seefeldstrasse 82, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2967070, razzia-zuerich.ch<br />
RIGIBLICK<br />
Delikatessen treffen auf Design: Hoch über den<br />
Dächern der Stadt genießt man im Gourmetrestaurant<br />
»Rigiblick« mit allen Sinnen.<br />
Germaniastrasse 99, 8044 Zürich<br />
T: +41 43 2551570, restaurantrigiblick.ch<br />
Fotos: Chico de Luigi, Jeremy mason McGraw, Heinz Unger<br />
62 falstaff LIVING 05 / 18
Großes Kino<br />
In den Räumlichkeiten<br />
eines ehemaligen Stummfilmtheaters<br />
strahlt heute<br />
das Edellokal »Razzia«.<br />
HAUS ZUM RÜDEN<br />
Im Restaurant »Gotischer Saal« reicht die Karte von<br />
innovativ bis traditionell. Besonders empfehlenswert<br />
ist übrigens das Schweinskotelett mit Portweinjus<br />
begleitet von Thymian-Polenta und Peperonata.<br />
Limmatquai 42, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2619566, haus-zum-rueden.ch<br />
MESA<br />
Klassisch-moderne Gerichte aus besten Zutaten und<br />
spannende Weine gibt es im »Mesa« zu entdecken.<br />
Definitiv einen Besuch wert!<br />
Weinbergstrasse 75, 8006 Zürich<br />
T: +41 43 3217575, mesa-restaurant.ch<br />
KRONENHALLE<br />
Zu Recht eine Institution! Man diniert im historischen<br />
Ambiente und auf höchstem Level. Ein Besuch in<br />
diesen nahezu heiligen Hallen ist Pflicht.<br />
Rämistrasse 4, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2629900, kronenhalle.com<br />
East meets West<br />
Französische Patisserie<br />
verschmilzt im<br />
Café »Miyuko« mit<br />
japanischen Einflüssen.<br />
SEEROSE<br />
Mediterran angehauchte und fernöstliche Gerichte<br />
stehen im »Seerose« auf der Karte. Die Lage am<br />
Zürichsee ist ebenfalls top!<br />
Seestrasse 493, 8038 Zürich<br />
T: +41 44 4816383, seerose.dinning.ch<br />
AMBASSADOR À L’OPÉRA<br />
Hier ist man auf regionale Produkte und heimischen<br />
Fisch spezialisiert – zeitgemäß und authentisch!<br />
Dufourstrasse 2, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2589899, restaurantopera.ch<br />
NEUMARKT<br />
Bei Tag findet man hier ein reizendes Café im Artdéco-Stil<br />
vor, das bei Nacht zum Szene-Treff wird<br />
und mit edlen Schnäpsen und coolen Drinks punktet.<br />
Neumarkt 5, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2527939, wirtschaft-neumarkt.com<br />
MIYUKO<br />
Jung und urban: Hinter dem Konzept stehen Sara<br />
Hochuli und Dominik Grenzler, die ein japanisch<br />
inspiriertes Schlaraffenland geschaffen haben.<br />
Süße Kreationen, die auf der französischen Patisserie<br />
basieren, gehören ebenso zum Sortiment wie eine<br />
mehrfach preisgekrönte Matcha-Schokolade.<br />
Beckenhofstrasse 7, 8006 Zürich<br />
T: +41 44 3502143, miyuko.ch<br />
SPRÜNGLI<br />
Sei es für ein Frühstück oder eine Jause, das<br />
»Sprüngli« ist der Klassiker schlechthin in Zürich.<br />
Jede Sünde wert ist übrigens die zu Recht legendäre<br />
Trüffeltorte. Unbedingt probieren!<br />
Bahnhofstrasse 21, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2244646, spruengli.ch<br />
VOLKSHAUS<br />
Pilgerstätte für Genießer: Zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit lohnt sich ein Besuch in dem Kaffeehaus<br />
mit seinen einladenden Bistro-Tischchen.<br />
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich<br />
T: +41 44 2421155, restaurantvolkshaus.ch<br />
MILCHBAR<br />
Kultig: 2012 hat Michel Péclard das traditionsreiche<br />
Lokal unweit des Paradeplatzes übernommen<br />
und dort mit Geschäftspartner Florian Weber ein<br />
»Gaumenfreudenhaus« mit Hotel, Restaurant und<br />
Barbereich einziehen lassen. Ideal für Hipster!<br />
Kappelergasse 16, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2119012, milchbar.ch<br />
CONDITOREI PÉCLARD IM SCHOBER<br />
Schweizerische Kaffeehauskultur vom Feinsten:<br />
Im »Péclard« findet man traditionelle Kuchen und<br />
Törtchen, die schon optisch überzeugen und<br />
geschmacklich noch eines draufsetzen.<br />
Napfgasse 4, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2515150, peclard-zurich.ch<br />
CAFÉ NOIR<br />
Cooles Kaffeehaus mit anschließendem Laden –<br />
wem eine Röstung besonders gut gemundet hat,<br />
der kann sich die Mischung im Anschluss gleich für<br />
zu Hause kaufen. Dass alle Produkte Fair Trade und<br />
Bio sind, versteht sich dabei von selbst.<br />
Neugasse 33, 8005 Zürich<br />
T: +41 44 5583410, cafe-noir.ch<br />
BARS & NIGHTLIFE<br />
4 TIERE<br />
Rund 200 verschiedene Gins aus aller Welt gibt es in<br />
der Bar zu verkosten – eines der umfangreichsten<br />
Sortimente in der Schweiz. Auch der Rest der Karte<br />
kann sich sehen lassen! Bei einer derart großen<br />
Auswahl an Drinks wird garantiert jeder fündig.<br />
Feldstrasse 61, 8004 Zürich<br />
T: +41 44 2400088, viertiere.ch<br />
IM STORCHEN<br />
Zigarrenraucher sind hier ebenso herzlich willkommen<br />
wie Freunde eines guten Portweins. Als Unterlage<br />
für Letzteren bietet sich ein Besuch in dem<br />
hauseigenen Lokal »La Rôtisserie« an.<br />
Weinplatz 2, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2272727, storchen.ch<br />
GEORGE<br />
In einem Penthouse über dem Casino ist das verhältnismäßig<br />
junge »George« mit seiner Dachterrasse,<br />
dem kleinem Dancefloor und dem stylishen Interior<br />
der neue Sammelpunkt der Schickeria.<br />
Sihlstrasse 50, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 4445060, george-grill.ch<br />
BAR 63<br />
Dem Craft-Beer-Trend wird hier mit umfangreicher<br />
Auswahl Genüge getan. Auch Freunde von Whisk(e)y<br />
und Rum werden in dem modernen und ebenso<br />
gemütlichen Pub bestimmt fündig. Die Karte<br />
wechselt übrigens mit den Jahreszeiten.<br />
Rolandstrasse 19, 8004 Zürich<br />
T: +41 44 2417583, bar63.ch<br />
OLD CROW<br />
Wer seltene Spirituosen schätzt, wird im »Old Crow«<br />
fündig. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf<br />
dem Whisk(e)yangebot, aber auch die Cocktails sind<br />
ausgesprochen kreativ und gut gemixt. Wer sich nicht<br />
entscheiden kann, darf auf die kompetente Beratung<br />
der äußerst fähigen Bartender vertrauen.<br />
Schwanengasse 4, 8001 Zürich<br />
T: +41 43 2335353, oldcrow.ch<br />
RIVINGTON & SONS<br />
Minimalistisches Interior, Chesterfield-Sofas und eine<br />
ausladende Holztheke – die Bar in der Hardstrasse<br />
ist vielleicht nicht ultrachic, aber trotzdem der<br />
absolute Place-to-be. Vor allem am Wochenende<br />
sollte man sich schon früher einfinden, um noch<br />
einen begehrten Platz am Tresen zu bekommen.<br />
Hardstrasse 261, 8005 Zürich<br />
T: +41 43 3669082, hotelrivingtonandsons.ch<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
63
trends / ARTY<br />
WEEKEND<br />
Urbaner Campus<br />
Auf dem Toni-Areal<br />
zeigt sich die Stadt von<br />
ihrer jungen, kreativen<br />
Seite. Cool!<br />
DESIGN & SHOPPING<br />
MUSEEN & GALERIEN<br />
SCHWARZENBACH KOLONIALWAREN<br />
Ein charmantes Delikatessen-Geschäft mit teils kuriosem<br />
Sortiment. Wer schon immer gedörrte Drachenoder<br />
Sternfrüchte probieren wollte, ist hier goldrichtig.<br />
Münstergasse 19, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2611315, schwarzenbach.ch<br />
SCHWEIZER HEIMATWERK<br />
Kunsthandwerk auf höchstem Niveau – sowohl<br />
Traditionelles wie auch junges Schweizer Design werden<br />
hier verkauft. Das Sortiment reicht von der<br />
Senner kutte bis hin zu Keramik- und Holzarbeiten.<br />
Bahnhofstrasse 2, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2210837, heimatwerk.ch<br />
ORELL FÜSSLI<br />
Die größte Buchhandlung der Stadt lädt zum<br />
Ver weilen ein. Die Regale gehen über mehrere<br />
Etagen, man sollte also ausreichend Zeit einplanen.<br />
Wer zwischendurch müde wird, kann sich im<br />
hauseigenen Café stärken.<br />
Füsslistrasse 4, 8022 Zürich<br />
T: +41 848 849848, orellfüssli.ch<br />
THE CONCEPT STORE<br />
Der Name ist Programm – in der Nähe des Bellevue-<br />
Platzes findet man High-End-Streetwear von coolen<br />
Newcomern wie etwa dem Berliner Patrick Mohr.<br />
Auch Österreich ist vertreten, unter anderem mit<br />
dem Brillen-Label Andy Wolf.<br />
Kruggasse 5, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2531847, theconceptstore.ch<br />
ANDERSWO<br />
Im schön gelegenen Zürcher Seefeldquartier liegt<br />
dieser liebevoll gestaltete Concept Store. Neben internationalen<br />
Labels wie Love Stories oder Magali<br />
Pascal führt das Geschäft von Jacqueline Marty<br />
und Karin Müller auch lokale Designer und Labels.<br />
Wildbachstrasse 17, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 3807878, anderswozuerich.ch<br />
OPIA<br />
Eine kuratierte Selektion an Designer-Fashion gibt es<br />
im Opia zu entdecken. Cool und contemporary sind<br />
hier die Schlagworte, um das Sortiment zu umreißen.<br />
Lagerstrasse 72, 8004 Zürich<br />
T: +41 43 2433282, opia.ch<br />
TOWNHOUSE<br />
Wird gerne mit dem legendären Mailänder »Corso<br />
Como 10« verglichen – die Ansprüche dürfen<br />
entsprechend hoch sein! Von Kleidung über<br />
Kosmetik bis hin zu ausgewählten Büchern gibt<br />
es hier einen spannenden Mix zu entdecken!<br />
Weite Gasse 4, 8001 Zürich<br />
T: +41 43 8437000, ilovetownhouse.com<br />
SNOWFLAKE<br />
Für die Kleinsten: Das Snowflake hat sich auf qualitativ<br />
hochwertige Kindermöbel und Accessoires spezialisiert.<br />
Vom Etagenbett bis hin zum ersten Fahrrad<br />
gibt es alles, was Kinderherzen höherschlagen lässt.<br />
Allmendstrasse 153, 8041 Zürich<br />
T: + 41 44 3421144, snowflake-kindermoebel.ch<br />
INES BOESCH & CO.<br />
Bezaubernder Laden, in dem es die einmaligen<br />
Designs der Besitzerin zu kaufen gibt. Edle Foulards,<br />
Keramiken und Schmuckstücke tragen ihre fantasievolle<br />
Handschrift. Ideal als Geschenk!<br />
Weggengasse 6, 8001 Zürich<br />
T: +41 43 3448410, inesboesch.ch<br />
EINZELSTÜCK<br />
Einzigartiges aus aller Welt gibt es in der Falkenstrasse.<br />
Seien es Blechspielzeuge aus Madagaskar<br />
oder Achat-Untersetzer aus Australien, ein Einkauf<br />
hier kommt einer kleinen Entdeckungsreise gleich.<br />
Falkenstrasse 26, 8008 Zürich<br />
T: +41 44 2621212, einzelstueck.ch<br />
ATELIER VOLVOX<br />
Interior-Kleinserien und maßgefertigte Möbel bieten<br />
Sophie Liechti und Lea Gerber in ihrem Studio an. Die<br />
liebevoll entworfenen Stücke sind nicht nur hübsch,<br />
sondern werden auch nachhaltig produziert.<br />
Bertastrasse 19, 8002 Zürich<br />
T: +41 78 8944525, ateliervolvox.ch<br />
OBBJEKT<br />
Liebhaber von Vintage-Stücken werden hier fündig –<br />
im Geschäft der Cousins Daniel Berger und Christoph<br />
Bommer hat jedes Möbelstück Retro-Charme.<br />
Badenerstrasse 134, 8004 Zürich<br />
T: +41 44 2401100, obbjekt.ch<br />
ARCHITEKTUR<br />
MUSEUM RIETBERG<br />
In dem ehemaligen Wohnsitz des Ehepaars Otto und<br />
Mathilde Wesendonck ist mittlerweile das einzige<br />
Museum für außereuropäische Kultur in der Schweiz<br />
untergebracht. Mit rund 110.000 Besuchern pro Jahr<br />
zählt es zu den Publikumsmagneten. Mitgrund dafür<br />
dürfte auch die Parkanlage sein, die schon Richard<br />
Wagner inspirierte.<br />
Gablerstrasse 15, 8002 Zürich<br />
T: +41 44 4153131, rietberg.ch<br />
HELMHAUS<br />
Hier wird hauptsächlich zeitgenössische Kunst<br />
von Schweizer Kunstschaffenden ausgestellt.<br />
Ab 30. November gibt es beispielsweise einen<br />
Überblick über die Neuankäufe für die Kunstsammlung<br />
der Stadt Zürich zu sehen.<br />
Limmatquai 13, 8001 Zürich<br />
T: +41 44 2516177, stadt-zuerich.ch<br />
ROTE FABRIK<br />
Ein alternatives Kulturzentrum, das eine Plattform<br />
für individuelle Konzerte und Theater bieten möchte.<br />
Wer Interesse an Performance-Kunst hat, dem sei<br />
der namensgebende Backsteinbau ans Herz gelegt.<br />
Seestrasse 395, 8038 Zürich<br />
T: +41 44 4855858, rotefabrik.ch<br />
BOLTELANG<br />
Die von dem Studio Hotz & Hotz Architekten gestaltete<br />
Galerie von Anna Bolte und Chaja Lang ist ein<br />
Geheimtipp in puncto Contemporary Art. Bis Mitte<br />
Dezember gibt es unter anderem die Werke von<br />
Patrick Hari zu bestaunen.<br />
Limmatstrasse 214, 8005 Zürich<br />
T: +41 44 2730010, boltelang.com<br />
MARLENE FREI<br />
Die Galeristin ist ebenfalls Präsidentin des Vereins<br />
»Die Zürcher Galerien« und seit 1985 fixer Bestandteil<br />
der Szene. Ihre Spezialisierung liegt dabei auf<br />
Gegenwartskunst, in der Schweiz vertritt sie exklusiv<br />
Künstler wie Thomas Kapielski oder Dieter Roth.<br />
Zwinglistrasse 36, 8004 Zürich<br />
T: +41 44 2912043, marlenefrei.com<br />
Fotos: Nicola Pitro, beigestellt<br />
Süße Versuchung<br />
Die Köstlichkeiten von<br />
»Sprüngli« gibt es auch<br />
zum Mitnehmen.<br />
FREITAG TOWER<br />
Ein spektakulärer Turm aus 19 aufeinandergestapelten<br />
Frachtcontainern. Das bekannte Züricher Kultlabel<br />
Freitag, das durch seine Taschen aus recycelten<br />
Planen Weltruhm erlangte, hat das Projekt realisiert.<br />
Geroldstrasse 17, 8005 Zürich<br />
T: +41 44 3669520, freitag.ch<br />
TONI-AREAL<br />
Der Gebäudekomplex des Schweizer Architekturbüros<br />
EM2N im Westen der Stadt beherbergt nach längerem<br />
Leerstand mittlerweile die Hochschule der Künste.<br />
Pfingstweidstrasse 96, 8031 Zürich<br />
T: +41 43 4464646 zhdk.ch/campustoniareal<br />
BAHNHOF STADELHOFEN<br />
Ein aufsehenerregendes Bauwerk von Santiago<br />
Calatrava. Bei der Modernisierung wurde das 1894<br />
erbaute Gebäude in die Überdachung integriert.<br />
Stadelhoferstrasse 8, 8001 Zürich<br />
Zuwachs<br />
2007 wurde das Museum Rietberg<br />
erweitert. Verantwortlich für den<br />
Neubau: die Architekten Alfred<br />
Grazioli und Adolf Krischanitz.<br />
64 falstaff LIVING 05 / 18
Demner, Merlicek & Bergmann<br />
„Ois OK“ von Seiler und Speer – jetzt auf lebedasleben.com<br />
IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN
art five<br />
XENIA<br />
HAUSNER<br />
Exklusiv in LIVING:<br />
Persönlichkeiten<br />
und Kenner der<br />
Kunstszene zeigen<br />
ihre Lieblingsstücke.<br />
Diesmal verrät uns<br />
Xenia Hausner ihre<br />
Design- und Kunst-<br />
Favoriten.<br />
2. »PX3304« von Dorothee Golz<br />
Die gebürtige Münchnerin ist<br />
bekannt für ihre »digitalen<br />
Gemälde«. Diese Skulptur ihrer<br />
»PX«-Serie zeigte sie in einer<br />
gemeinsamen Ausstellung mit<br />
Hausner diesen September<br />
in Gmunden.<br />
1. Svenja Deininger<br />
Bereits 2017 beeindruckte die Künstlerin mit ihrer Ausstellung in der<br />
Secession. Ihre Malerei versteht sie als Prozess – sie arbeitet oft über<br />
lange Zeit an ihren Bildern, so auch bei diesem Werk aus 2015.<br />
5. Hans Kupelwieser<br />
Das Fotogramm des<br />
heimischen Bildhauers,<br />
Grafikers, Fotografen und<br />
Medienkünstlers stammt<br />
aus dem Jahr 2005.<br />
4. » Ground Invading Figure<br />
#10« von Cui Jie-Ground<br />
Vielschichtig: Die Pekinger Künstlerin<br />
vereint in ihren Werken verschiedene<br />
Perspektiven. Dafür wurde sie vom<br />
Forbes Magazine kürzlich als eines<br />
der erfolgsversprechendsten Talente<br />
aus China betitelt.<br />
3. »Glasstress«<br />
von Xenia Hausner<br />
Die Stöckelschuhe aus Glas<br />
hat Xenia Hausner für das<br />
2009 ins Leben gerufene<br />
Kunstprojekt »Glasstress«<br />
gefertig. Präsentiert wurde<br />
die Skultpur bei der 57.<br />
Biennale in Venedig im<br />
Palazzo Franchetti.<br />
XENIA HAUSNER<br />
Die 1951 geborene Künstlerin lebt und<br />
arbeitet in Wien und Berlin. Während sie bis<br />
1992 auch Ausstattungen für Theater und<br />
Oper realisierte, widmet sie sich seit 1996<br />
der Malerei. Ihre Werke werden international<br />
in Galerien und Museen gezeigt.<br />
Fotos: Lukas Beck (Porträt), beigestellt<br />
66 falstaff LIVING 05 / 18
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LIVING<br />
DESIGN<br />
94<br />
78<br />
86<br />
DAS SPIEL MIT DER POESIE<br />
Eldorado für Design-Aficionados: Ein Blick<br />
in das Reich von Interior-Designer Hervé<br />
Van der Straeten. (S. 70)<br />
IM RAMPENLICHT<br />
Der Londoner Design-Superstar Tom Dixon<br />
im LIVING-Interview. (S. 78)<br />
Fotos: Stephan julliard, ian gavan, beigestellt<br />
82<br />
70<br />
DER SANFTE EXTREMIST<br />
Erneuerer des Industriedesigns: Freigeist<br />
und Künstler Ron Arad im Gespräch. (S. 82)<br />
INTERIOR INFLUENCE<br />
#trending: Wie Blogger und Influencer die<br />
Branche beflügeln. (S. 86)<br />
GLÜCKSKIND<br />
Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow<br />
beweist auch mit ihrer ersten Interior-<br />
Kollektion Trendgespür. (S. 94)
design / HOMESTORY<br />
DAS SPIEL MIT<br />
DER POESIE<br />
Gleich mehrere Filme könnten in dem fantastischen Apartment von Interior-Designer<br />
Hervé Van der Straeten abgedreht werden. Denn jeder Winkel erzählt eine Geschichte,<br />
die es lohnt, entdeckt zu werden. Von historischen Stoffen bis zu modernen Märchen –<br />
ein Eldorado für Design-Aficionados! TEXT IAN PHILLIPS ÜBERSETZUNG SABINE SCHMIDT FOTOS STEPHAN JULLIARD<br />
Lust auf Veränderung: Dieser Wunsch<br />
bewog den Möbeldesigner Hervé<br />
Van der Straeten und seinen Ehemann<br />
Bruno Frisoni, ihr loftartiges<br />
Apartment im 12. Arrondissement von Paris<br />
zum Verkauf anzubieten und sich auf die Suche<br />
nach einem neuen Domizil zu begeben.<br />
»Wir wollten ein völlig neues Wohngefühl erleben«,<br />
erklärt Hervé. Fündig wurden sie in<br />
einem geschichtsträchtigen Gebäude aus der<br />
Mitte des 17. Jahrhunderts, in dem einst ein<br />
Maler der Barbizon-Schule residiert hatte.<br />
Die 175-Quadratmeter-Wohnung auf der Île<br />
Saint-Louis im Herzen der Stadt bestach zum<br />
einen mit ihren großzügigen Dimensionen<br />
und Raumhöhen von 4,20 Metern und zum<br />
anderen mit ihrer Lage direkt an der Seine,<br />
die Hervé begeistert: »Die Nähe zum Wasser<br />
hat einen unglaublichen Reiz.«<br />
KREATIVE PARTNERSCHAFT<br />
Dieser Meinung ist auch Van der Straetens<br />
bessere Hälfte, der Schuhdesigner Bruno<br />
Frisoni. Er ist kein Unbekannter an der Seite<br />
des Interior-Designers und besitzt ein uneingeschränktes<br />
Faible für gutes Design, erfolgreich<br />
unter Beweis gestellt als jahrelanger<br />
Creative Director von Roger Vivier, wo<br />
><br />
Gipfeltreffen der Stile<br />
Seien es die orangen »Floris«-Stühle von<br />
Günter Beltzig, die Louis-XVI.-Banquette mit<br />
Samtbezug oder der elegante Couchtisch, den Van<br />
der Straeten selbst entworfen hat – der mutige<br />
Mix ergibt ein harmonisches Gesamtbild.<br />
70 falstaff LIVING 05 / 18
Hausherren<br />
Gemeinsam mit seinem Partner, Schuhdesigner<br />
Bruno Frisoni (hinten im Bild), lebt Interior-<br />
Designer Hervé Van der Straeten in seinem<br />
imposanten Apartment auf der Île Saint-Louis.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
71
design / HOMESTORY<br />
Klassische Komposition<br />
Nichts verabscheut Van der Straeten<br />
mehr als Eintönigkeit. Im Vergleich<br />
zum Rest ist das Stiegenhaus deshalb<br />
bewusst zurückhaltend.<br />
><br />
Stars wie Cate Blanchett, Scarlett Johansson<br />
und Jessica Alba zu seinen Fans zählten.<br />
Nach 16 Jahren verließ er das Unternehmen<br />
im Februar dieses Jahres und widmet sich<br />
neuen Dingen.<br />
So gesehen darf sich das Paar als kongeniales<br />
Kreativteam betrachten. Denn Van der<br />
Straeten spielt als Möbeldesigner längst in einer<br />
gehobenen Liga. 1998 eröffnete er seinen<br />
Schauraum im Stadtteil Marais und erfreut<br />
sich seither begeisterter Verehrung – auch<br />
führende Innenarchitekten wie Jacques<br />
Grange, François Catroux und Muriel<br />
Brandolini zollen Bewunderung. In einer früheren<br />
Fabrik für Elektronikbauteile im Pariser<br />
Vorort Bagnolet betreibt er ebenso ein eigenes<br />
Studio. Sein Stil entzieht sich einer einfachen<br />
Kategorisierung. Poetische, von der<br />
Natur inspirierte Kreationen findet man bei<br />
dem Experten ebenso wie streng geometrische<br />
Formen. Doch eines haben sie gemein:<br />
»Meine Stücke haben häufig etwas<br />
Verblüffendes an sich«, so Van der Straeten.<br />
»Man sieht sie und fragt sich, was sie eigentlich<br />
zusammenhält.« Ein perfektes Beispiel<br />
ist der Tisch »Perturbation« im Speisezimmer,<br />
dessen Fuß aus wild übereinander gestapelten<br />
Würfeln besteht (siehe Seite 74). Eine<br />
weitere Konstante ist die handwerkliche<br />
Qualität. »Es ist unglaublich«, bestätigt<br />
Brandolini. »Man kann ein Stück auf den<br />
Kopf stellen, und es ist einfach perfekt.«<br />
Bei der Einrichtung der verschiedenen<br />
Wohnsitze (Van der Straeten und Frisoni<br />
besitzen auch Häuser im Burgund und in<br />
»Meine Stücke haben<br />
häufig etwas Verblüffendes<br />
an sich. Man sieht sie an<br />
und fragt sich, was sie<br />
eigentlich zusammenhält.«<br />
Persönliche Note<br />
Natürlich finden sich etliche Entwürfe von<br />
Van der Straeten in seinem Zuhause.<br />
Hier rahmen die Stehleuchten »Vertige«<br />
den Schreibtisch stilvoll ein.<br />
Tanger) ist Hervé federführend. »Das ist logisch,<br />
es ist ja sein Metier«, macht Frisoni<br />
deutlich. »Er bringt die Ideen ein, und im<br />
Lauf zahlreicher Gespräche ergeben sich die<br />
Dinge dann quasi organisch von selbst.«<br />
Die Änderungen an der neuen Wohnung<br />
beschränkten sich hier auf ein Minimum: Die<br />
ursprünglich in einem kalten Weiß gehaltenen<br />
Wände erhielten einen neuen Anstrich,<br />
großteils in neutralen Tönen wie Creme,<br />
einem blassen Aquagrün und einem Beige<br />
mit leichtem Pinkstich. »Wir hatten bereits<br />
ziemlich viele Bilder und markante Möbel,<br />
und die sollten im Mittelpunkt stehen«, erklärt<br />
der Interior-Designer. Einzige Ausnahme<br />
ist das kleine Schlafzimmer, dem ein<br />
dunkles Schokobraun besondere Behaglichkeit<br />
verleiht: »Wir wollten einen durch<br />
und durch sinnlichen Raum schaffen.«<br />
HERVÉ VAN DER STRAETEN Interior-Designer ><br />
72 falstaff LIVING 05 / 18
Meer an Inspiration<br />
Das gläserne Fischskelett stammt<br />
von Simone Crestani und ist eines<br />
von vielen Kunstwerken, die sich<br />
entdecken lassen.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
73
design / HOMESTORY<br />
><br />
Natürlich finden sich in der Wohnung<br />
viele Werke von Hervé selbst, etwa der<br />
Couchtisch »Trace« in der Bibliothek, die<br />
chinesisch inspirierten Shanghai-Fauteuils im<br />
Wohnzimmer oder die Epines-Lampen auf<br />
dem Kaminsims im Speisezimmer. Gleichförmigkeit<br />
in der Einrichtung ist ihm zuwider:<br />
»Ich kombiniere gerne Elemente, die auf den<br />
ersten Blick gegensätzlich erscheinen. Erst<br />
diese spannenden Kontraste machen einen<br />
Raum lebendig.« Unter anderem treffen<br />
ein zeitgenössischer Couchtisch von Pierre<br />
Charpin und witzige Objekte aus dem 20.<br />
Jahrhundert wie zwei orange Floris-Stühle<br />
des deutschen Designers Günter Beltzig aus<br />
dem Jahr 1967 aufeinander. Die auffälligsten<br />
Stücke sind jedoch die ältesten: ein französischer<br />
Regency-Tisch, ein klassizistischer,<br />
Magischer Kontrast<br />
Amethyste und Kristalle dienen als Dekor und<br />
bilden in ihrer natürlich Schönheit den idealen<br />
Kontrast zum kubistischen Hochglanz-Tisch.<br />
><br />
Platz nehmen<br />
Das kann man besonders<br />
bequem auf dem Sofa von Van<br />
der Straeten unter der Zeichnung<br />
von Daniel Arsham.<br />
74 falstaff LIVING 05 / 18
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design / HOMESTORY<br />
»Wir sind beim Kaufen<br />
meist sehr spontan und<br />
entschlossen. Es ist mehr<br />
Instinkt- als Kopfsache.«<br />
BRUNO FRISONI Schuhdesigner<br />
><br />
vergoldeter Konsolentisch und eine Kommode<br />
aus dem frühen 18. Jahrhundert aus<br />
lackiertem Holz, Marmor und Bronze. »Ich<br />
stelle mir gerne vor, was all diese Werke und<br />
ihre früheren Besitzer schon erlebt haben. In<br />
jedem alten Stück steckt eine Geschichte.«<br />
Auch zur Kunst pflegt das Paar einen eklektischen<br />
Zugang. Hier reicht das Spektrum<br />
von einem flämischen Gemälde von Venus<br />
und den vier Jahreszeiten aus dem 16. Jahrhundert<br />
über eine Fotografie von Massimo<br />
Vitali bis zu einer felsenartigen Metallskulptur<br />
von Pierre Malphettes. »Wir sind beim<br />
Kaufen meist sehr spontan und schnell entschlossen«,<br />
verrät Frisoni. »Es ist mehr Instinkt-<br />
als Kopfsache.« So war es auch beim<br />
Porträt eines Kavallerieoffiziers, das in der<br />
Bibliothek hängt. Frisoni entdeckte das 1927<br />
von einem gewissen René-George Gautier gemalte<br />
Bild bei einer Christie’s-Auktion und<br />
schenkte es seinem Partner zum 50. Geburtstag.<br />
»Es ist ein sehr ausdrucksstarkes, elegantes<br />
Porträt und dabei sehr maskulin«,<br />
erinnert er sich. »Da musste ich nicht lange<br />
überlegen.«<br />
ABWECHSLUNGSREICH<br />
Meisterlich<br />
Dass er sein Handwerk<br />
bestens versteht, hat<br />
der Designer bei der<br />
Einrichtung seiner<br />
eigenen vier Wände<br />
eindrucksvoll bewiesen.<br />
Neues Leben<br />
Die Goldpaneele eines ehemaligen<br />
japanischen Paravents aus dem<br />
18. Jahrhundert wurden kurzerhand<br />
um funktioniert und schmücken<br />
nun die Wände.<br />
Trotz ihres imposanten Domizils legen die<br />
beiden keinen Wert auf allzu große Förmlichkeit.<br />
»Die Struktur der Wohnung ist<br />
zwar traditionell, doch für mich steht ›klassisch‹<br />
in erster Linie für Exzellenz und nicht<br />
für etwas Gesetztes, Langweiliges«, erklärt<br />
Frisoni. »Wir laden gerne Gäste ein, aber<br />
wir mögen es zwanglos, mehr in Richtung<br />
Bohemian Chic.« Und Van der Straeten ergänzt:<br />
»Ein Buffet, wo die Leute ihren Teller<br />
auf dem Schoß halten können, ist uns viel<br />
lieber als ein formelles Dinner.« Sein Lieblingsplatz<br />
in der Wohnung ist die Hans-<br />
Wegner-Couch am Fenster in der Bibliothek<br />
– von hier hat man einen herrlichen Blick<br />
auf die Seine. »Hier gibt es alles, von<br />
Froschmännern bis zu Schwänen, und im<br />
Sommer wird im Café gegenüber sogar Tango<br />
getanzt. Ich hatte ja keine Ahnung, was<br />
sich hier alles abspielt!«<br />
76 falstaff LIVING 05 / 18<br />
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sind sowohl in Haushalten und High-End-Locations auf der<br />
ganzen Welt wie auch im New Yorker Museum of Modern Art<br />
oder im Londoner Victoria and Albert Museum zu finden.<br />
Immer wieder fordert der Brite Tom Dixon die Interior-<br />
Industrie aufs Neue heraus. Wir trafen den Selfmade-<br />
Designer in seinem neuen Büro- und Shop-Komplex in<br />
King’s Cross, London. Und ein Restaurant gehört mittler -<br />
weile auch dazu.<br />
INTERVIEW ANGELIKA ROSAM<br />
FOTOS IAN GAVAN<br />
Hello, Mr. Tom Dixon<br />
LIVING besuchte den erfolgreichen<br />
Produkt-Designer in seinem neuen<br />
Bürokomplex in King’s Cross.<br />
tomdixon.net<br />
78 falstaff LIVING<br />
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LIVING: Gratulation zu Ihrem neuen<br />
Büro und Showroom! Obwohl Sie<br />
seit mehr als drei Jahrzehnten designen<br />
und eine Top-Karriere zelebrieren,<br />
gibt es keinerlei Anzeichen der Ermüdung.<br />
Ganz im Gegenteil, wie man sieht …<br />
TIM DIXON: Das ist die Schönheit des Designs,<br />
dem keine Grenzen gesetzt sind. Es gibt viele<br />
verschiedene Richtungen, viele Typologien, die<br />
es noch zu bearbeiten gilt. Irgendwie bin ich<br />
erst am Anfang. Aufgepasst, da kommt in der<br />
Zukunft noch viel mehr.<br />
Woran denken Sie? Etwas komplett Neues?<br />
Vielleicht ein Fashionprojekt!<br />
Ich war immer in der Fashionwelt vernetzt.<br />
Meine ersten Kunden waren Vivienne Westwood<br />
und Comme des Garçons. Aber wenn<br />
man Möbel entwickelt, will man sich damit<br />
nicht so rasant und kurzfristig bewegen. Wir<br />
müssen nicht bis zu vier verschiedene Kollektionen<br />
im Jahr hervorzaubern. Mit Möbeln<br />
ist man Gott sei Dank keinem saisonalen<br />
Rollercoaster ausgesetzt. Das ist natürlich für<br />
die Medien nicht so spannend, denn alle wollen<br />
ständig über neue Trends schreiben. Und<br />
die heutige Instagram-Welt macht’s vor:<br />
Ein Trend wird gepostet, und bereits nach<br />
30 Minuten ist er schon wieder out.<br />
Und trotzdem bevorzugen Sie die sichere,<br />
konservativere Variante?<br />
Ja, aber deshalb ist es natürlich nicht weniger<br />
kompliziert. Es ist heikel, eine Balance zu finden,<br />
trendige Stücke zu entwerfen, ohne dass<br />
dabei die Nachhaltigkeit verloren geht.<br />
Genau wie bei dem ikonischen »S«-Chair.<br />
Der ist nach wie vor ein Hit.<br />
Das sind natürlich wirklich vom Schicksal<br />
begünstigte Würfe. Und natürlich bedeu- ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
79
design / INTERVIEW<br />
><br />
tet das auch immer wieder ein wenig<br />
Druck. Die Marke Tom Dixon ist eine eigene<br />
Firma, aber sie gehört mir nicht mehr allein.<br />
Es ist mittlerweile ein Private Equity Fund<br />
eingestiegen, der die Mehrheit hält. Das<br />
heißt, man muss sich weiterentwickeln und<br />
expandieren.<br />
Zum Beispiel?<br />
In den Elektronik-Bereich einzusteigen, wäre<br />
interessant, das habe ich noch nicht gemacht.<br />
Aber dafür brauche ich eine neue, perfekte<br />
Zeiteinteilung. Dadurch, dass meine Kreationen<br />
im Gebrauch zu Hause funktionieren<br />
sollen, dauert das Prozedere natürlich umso<br />
länger. Produkte durchlaufen viele Runden,<br />
bevor sie im Verkauf angeboten werden, denn<br />
der Kunde verdient es natürlich, für das viele<br />
Geld, das er ausgibt, auch ein perfektes Ergebnis<br />
zu bekommen. Und natürlich brauchen<br />
wir einen Warenbestand. Das heißt: Wir produzieren<br />
und produzieren. Und so ist man als<br />
Designer manchmal etwas limitiert in der Entwicklung<br />
für Neues.<br />
Ich habe gelesen, dass es Ihnen wichtig ist,<br />
dass man mit Design auch gesellschaftspolitische<br />
Interessen verfolgen sollte?<br />
Ich mache derzeit viele dekorative Objekte<br />
fürs Zuhause. Es wäre sinnvoll, etwas zu leisten,<br />
was in irgendeiner Art und Weise die<br />
Welt retten könnte. Mithilfe der Regierung<br />
und einer guten Finanzierung könnte man<br />
Multifunktionell<br />
Neben innovativen Pendants<br />
hat der Tom Dixon Store in<br />
King’s Cross jede Menge Tischkultur<br />
zu offerieren,<br />
darunter viele Stücke aus<br />
Messing und Metall.<br />
Herr des Lichts<br />
Tom Dixon: »Lichtdesign ist<br />
der größte Part in meinem<br />
Geschäft. Man schafft Kunstobjekte<br />
für einen Raum, die mit<br />
Stimmung und Ambiente<br />
spielen.«<br />
Objekte für Menschen entwickeln, die zum<br />
Leben notwendig sind, aber für diese Menschen<br />
nicht leistbar. Und wenn es nur ein<br />
Projekt ist, wofür Randgruppen mit echtem<br />
Handwerk etwas schaffen, das dann verkauft<br />
werden kann. Ich spreche da von speziellen<br />
Projekten in Nigeria und Indien, wo wir mit<br />
der Unterstützung des British Council ein<br />
Projekt für Metallarbeiter ins Leben gerufen<br />
haben.<br />
Was sind für Sie die Kriterien bei der Entwicklung<br />
eines neuen Objekts?<br />
Nun, 50 % denke ich kommerziell, bei den<br />
anderen 50 % interessiere ich mich für den<br />
Kreativprozess. Die Skulptur, das Modell.<br />
Wie es letztendlich funktioniert. Unsere<br />
Klientel ist sehr anspruchsvoll und meist sehr<br />
design affin, sie kennst sich also damit aus,<br />
was sie kauft. Der Spagat zwischen Entertainment<br />
und Funktionalität ist dabei immer<br />
groß, die Objekte müssen ihre Pflicht erfüllen,<br />
80 falstaff LIVING 05 / 18
Kerzen für Genießer<br />
Raumdüfte und Kerzen sind ein großer Bestandteil<br />
von Tom Dixons Homecollection. Die Designs sind<br />
ansprechend, die Düfte unverwechselbar gut.<br />
Perfekt als schönes Geschenk.<br />
Mobiliar<br />
Die Wingback Chairs sind die<br />
Klassiker im Möbeldesign<br />
aus der Tom-Dixon-Schmiede –<br />
gemütlich, klassisch, gut.<br />
»Licht ist für viele Kunden wie ein Entertainment-Objekt, denn<br />
es verändert die Atmosphäre eines Raums komplett. Es ist wie<br />
ein Schmuckstück, das sich wie als letztes Steinchen eines<br />
Mosaiks in den Raum einfügt und eine enorme Auswirkung<br />
auf das Ganze hat.« TOM DIXON über Lichtdesign<br />
gleichzeitig aber so attraktiv sein, dass sie<br />
auch als Geschenk infrage kommen. Das ist<br />
meine tägliche Herausforderung.<br />
Im Gegensatz zum Lighting-Design blieben<br />
Möbel in den letzten Jahren eher konservativ.<br />
Beim Licht spricht man von Contemporary<br />
Art. Wie erklären Sie diesen Trend?<br />
Ja, das ist richtig. Die meisten Leute, die heute<br />
Möbel kaufen, lieben es traditionell und<br />
eher konservativ. Einen Tisch kauft man sich<br />
nicht jeden Monat neu – das Design sollte<br />
über viele Jahre gut wirken. Die letzte richtige<br />
Revolution bei Möbeln gab es wohl in den<br />
60ern. Da gab es jede Menge Plastik und<br />
Stretch-Details. Beim Lichtdesign hingegen<br />
hat sich aus der Perspektive eines Ingenieurs<br />
alles geändert.<br />
Licht als Wissenschaft also?<br />
Warum nicht? Der technische Part erlaubt es<br />
mittlerweile, mit vielen verschiedenen Formen<br />
Treffen im Shop<br />
LIVING-Chefredakteurin<br />
Angelika Rosam und der<br />
Meister beim Interview-Termin.<br />
zu spielen und dennoch nicht seine Wirkung<br />
zu verlieren. Lichtdesign ist für viele Kunden<br />
ein Entertainment-Objekt. Licht verändert<br />
die Atmosphäre eines Raums. Es ist wie ein<br />
Schmuckstück, das sich wie als letztes Steinchen<br />
eines Mosaiks in den Raum einfügt und<br />
eine enorme Auswirkung auf das Ganze hat.<br />
Meine Kunden sind bereit, mit extravaganten<br />
Licht-Objekten ein weitaus mutigeres Risiko<br />
einzugehen als mit Möbeln. Und für Designer<br />
ist es generell interessant, in einem Raum zu<br />
arbeiten, wo ein wissenschaftlicher Prozess<br />
im Gange ist.<br />
Themenwechsel: Sie haben ein Restaurant in<br />
Ihrem neuen Büro- und Geschäftskomplex<br />
gestaltet. Das »Coal Office« ist nicht weniger<br />
durchdesignt als Ihr Store und Ihre Produkte,<br />
noch dazu kann man herrlich essen …<br />
Ich wollte eine Erlebniswelt schaffen. Möbelgeschäfte<br />
allein finde ich immer so langweilig,<br />
und in diesem Restaurant kann man sowohl<br />
meine Möbel, die Stoffe und Accessoires<br />
betrachten als auch ein herrliches Genusserlebnis<br />
haben. Diese Kombination halte ich für<br />
gelungen, da man eine Atmosphäre so viel<br />
besser fühlen kann.<br />
Das wäre doch ausbaufähig!<br />
Sie sagen es. Am liebsten würde ich mich den<br />
ganzen Tag dort aufhalten, meine Businessmeetings<br />
dort abhalten, und für das Nightlife<br />
würde ich doch glatt eine Disco integrieren.<br />
Frühstück wird es übrigens auch bald geben.<br />
Das schreit direkt nach einer Fortsetzung!<br />
»Tom Dixon designt neuerdings Restaurants!«<br />
Ich würde es lieben, denn es wäre meine Leidenschaft.<br />
Ich habe französische Wurzeln und<br />
bin ein Gourmet. Sie werden es nicht glauben,<br />
aber ich koche sogar manchmal dort.<br />
<<br />
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LIVING<br />
falstaff<br />
81
design / INTERVIEW<br />
Stühlerücken<br />
Nie ohne Hut: Ron Arad in seinem<br />
Studio. Der Sohn einer Malerin und<br />
eines Fotografen wuchs in Tel Aviv<br />
auf. Seit 1973 lebt der studierte<br />
Architekt in London.<br />
ronarad.co.uk<br />
Fotos: Vitra Archive, Jürgen Hans<br />
82 falstaff LIVING 05 / 18
DER SANFTE<br />
EXTREMIST<br />
Seine verblüffend geformten Stahl-Objekte begründeten seinen<br />
Ruf als Erneuerer des Industriedesigns. Dabei versteht sich Ron<br />
Arad bis heute vor allem als Künstler und radikaler Freigeist.<br />
LIVING sprach mit dem 67-jährigen, aus Israel stammenden<br />
Kreativ-Star in seinem Studio in London. INTERVIEW UWE KILLING<br />
LIVING: Es ist früh am Morgen. Woran<br />
werden Sie heute arbeiten?<br />
RON ARAD: Gerade eben habe ich noch<br />
gezeichnet und mich mit Picasso beschäftigt.<br />
Er ist eine Inspiration für meine nächste<br />
Kollektion für Venini.<br />
Im Frühjahr haben Sie für die Marke gerade<br />
erst Ihr Projekt »Where Are My Glasses?«<br />
präsentiert – Glasskulpturen, die als Brillenhalter<br />
dienen.<br />
Es war das unkomplizierteste Projekt, das ich<br />
je umgesetzt habe. Ich bin in die Glasbläserei<br />
nach Murano geflogen und habe dort zwei<br />
Tage miterlebt, wie die Skulpturen Form angenommen<br />
haben. Ein Zusammenspiel aus der<br />
Vision, dem Material und der meisterhaften<br />
Arbeit der Glasbläser. So einfach, so magisch<br />
kann es manchmal sein.<br />
Händen zu halten ist bis heute ein wesentlicher<br />
Aspekt meiner Arbeit. Doch die Wahrheit<br />
ist: Ich hatte damals nicht die Absicht, ein<br />
Design-Objekt zu kreieren. Es war für mich<br />
eher Readymade-Kunst im Sinne von<br />
Duchamp. Ich hatte die Sitze auf einem<br />
Schrottplatz entdeckt …<br />
...und Sie waren ein arbeitsloser Architekt, der<br />
seinen Job in der Mittagspause gekündigt hat.<br />
Das ist Teil des Künstler-Mythos Ron Arad.<br />
Ich habe mich in diesem Architekturbüro einfach<br />
unwohl gefühlt. Die Arbeit war geprägt<br />
von langweiligen Entwürfen, die den Geist<br />
der Auftraggeber widerspiegelten. Dieses<br />
Dilemma besteht bis heute, wenn ich mich in<br />
der Welt umschaue. Heute arbeite ich selbst<br />
als Architekt. Ich halte jedoch mein Team<br />
bewusst klein, um mich selbst intensiv um<br />
jedes Projekt kümmern zu können. Einen<br />
richtigen Plan verfolge ich dabei immer<br />
noch nicht.<br />
Architekt, Künstler, Industriedesigner –<br />
es gibt keine klaren Trennlinien?<br />
Nein. Ich bin auch kein methodisch vorgehender<br />
Mensch, allerdings in meinem<br />
Studio von vielen Menschen umgeben, die<br />
sehr viel strukturierter sind als ich. Ich bin<br />
der neugierige Freigeist hier. Ich muss auch<br />
Umwege beschreiten oder zwischendurch<br />
><br />
Es ist eine jahrhundertealte Handwerkskunst<br />
– wie beispielsweise auch der Instrumentenbau.<br />
Das mundgeblasene Glas ist genauso einzigartig<br />
wie der Holzstamm für eine Violine<br />
und synthetisch noch nicht ersetzbar. Spielt<br />
das für Sie eine Rolle?<br />
Ich sehe den romantischen Ansatz, der gerade<br />
wieder stark an Bedeutung gewinnt. Ich habe<br />
mich aber in diesem Sinne nie als Handwerker<br />
verstanden.<br />
Vor 37 Jahren haben Sie einen alten Autositz<br />
mit einem neuen Metallrahmen zum »Rover<br />
Chair« verarbeitet. Das war ein sehr handfester<br />
Beginn Ihrer Karriere …<br />
Sicher. Materialien zu erforschen, sie in den<br />
Zum Versinken<br />
Kühler Glanz und ein<br />
neues, wohltemperiertes<br />
Sitzgefühl: Ron Arads<br />
»Well Tempered Chair«<br />
für Vitra aus dem Jahr<br />
1987. vitra.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
83
design / INTERVIEW<br />
Ausgerollt<br />
Entfesselte Form: Der »Parpadelle<br />
Chair« (1992) im Schau-Depot des<br />
Vitra Design Museum, Weil am Rhein.<br />
design-museum.de<br />
><br />
Tischtennis spielen. Das führt mich dann<br />
hoffentlich zu einer Idee, einer neuen Perspektive.<br />
Daran hat sich überhaupt nichts<br />
geändert. Und die Auftraggeber und Firmen,<br />
die mit mir arbeiten, sollten immer mit<br />
Überraschungen rechnen.<br />
Wo kommen Ihnen die besten Ideen?<br />
Überall, es gibt keine festen Rituale im Tagesablauf<br />
oder irgendwelche Limits.<br />
In einem früheren Interview haben Sie<br />
gesagt, das Ihr wichtigstes Arbeitsmaterial<br />
der Zeichenstift sei. Hat sich Ihre Arbeitsweise<br />
im digitalen Zeitalter verändert?<br />
Ich habe jetzt mehr Werkzeuge wie mein<br />
Tablet oder einen 3-D-Drucker zur Verfügung<br />
und nutze diese Freiheit, bin sehr offen<br />
für neue Technologien. Aber ich erzähle<br />
Ihnen auch diese Geschichte: Ich habe 1993<br />
mein spiralförmiges Bücherregal »This Mortal<br />
Coil« entworfen, das später eine Auszeichnung<br />
als eines der ikonenhaftesten<br />
Verspielt<br />
Heavy Sound: Ron Arads Design-<br />
Statement aus Beton und Plattenspieler<br />
»Concrete Stereo« (1983).<br />
Fotos: Jürgen Hans, Juergen Gocke, beigestellt<br />
84 falstaff LIVING 05 / 18
Weichmacher<br />
Der Stahl-Designer kann auch anders:<br />
»Tom Voc Chair« mit elastischer<br />
Plastikschale für Vitra.<br />
Design-Objekte des 20. Jahrhunderts erhalten<br />
hat. Wissen Sie, wo die Skizze dazu entstand?<br />
In meinem Auto, als ich an einem regnerischen<br />
Tag meine Tochter von der Schule<br />
abholte. Während ich auf sie wartete, zeichnete<br />
ich die Konturen des Regals auf die beschlagene<br />
Scheibe.<br />
»Yes to the Uncommon« – so war in<br />
diesem Jahr eine Ron-Arad-Retrospektive<br />
im Vitra Design Museum betitelt. Was<br />
haben Sie empfunden, als Ihre Maschine<br />
»Stick and Stones« dort nach dreißig Jahren<br />
wieder in Gang gesetzt wurde – Möbel stücke<br />
fressend und sie als Quader wieder ausspuckend?<br />
Lässt sich so ein Happening<br />
konservieren?<br />
Es war lustig, das ratternde, wunderbar hässliche<br />
Monster nach so langer Zeit wieder in<br />
Betrieb zu sehen. Aber es hatte natürlich<br />
einen anderen Kontext, als ich es 1987 für<br />
eine Schau anlässlich des zehnjährigen Jubiläums<br />
vom Pariser Centre Pompidou anfertigte.<br />
Die Ausstellungsmacher wollten damals radikale<br />
innovative Künstler präsentieren, und ich<br />
galt mit meiner Maschine als eine Art Kunstzerstörer<br />
…<br />
Luftig<br />
Beschwingte Linien, die das<br />
Raumgefühl verändern: Sofa aus<br />
der Kollektion »Victoria & Albert«<br />
für Moroso. moroso.it<br />
… und als Rebell.<br />
Es ist mein Image, das ich wohl nicht mehr<br />
loswerde. Dabei habe ich mich selbst nie<br />
so gesehen.<br />
Sondern?<br />
Ich nehme mir nie vor, Regeln zu brechen,<br />
sondern ich möchte etwas Positives schaffen<br />
und dabei die absolute Freiheit in meiner<br />
Arbeit genießen. Es geht bei mir nicht um Zerstörung,<br />
sondern eher um Dekonstruktion<br />
und darum, gewohnte Sichtweisen zu ändern.<br />
Aus den Quadern, die meine Stahlpresse ausgespuckt<br />
hat, ist schließlich eine Mauer<br />
gebaut worden. Ich habe auch einmal Autos<br />
der Marke Fiat zu flachen Platten verarbeitet<br />
Tiefenschärfe<br />
Der Mann hat Sinn für<br />
schöne Formen und<br />
Humor: »Where Are My<br />
Glasses?«-Serie für Venini.<br />
venini.com<br />
und sie dann »Pressed Flowers« genannt. Die<br />
Besitzer waren erst geschockt, doch dann<br />
haben sie verstanden: Es ist der Prozess vom<br />
dreidimensionalen Objekt zur zweidimensionalen<br />
Erscheinungsform, um ihm etwas ewig<br />
Gültiges zu verleihen.<br />
Sie haben etliche Stühle für namhafte Marken<br />
designt, darunter auch Ihren Klassiker »Big<br />
Easy« für Moroso – ein mächtig wirkender<br />
metallener Armsessel, der ein überraschend<br />
leichtes Sitzgefühl vermittelt.<br />
Ein Stuhl bleibt ein Stuhl. Das heißt: Die Vision<br />
ist nicht nur visuell, ich muss mich auch<br />
mit Fragen der Statik beschäftigen. Und im<br />
weiteren Verlauf zeigt sich der Wille, sich<br />
Material auf eine unverkennbare Art neu<br />
anzueignen. Kreativität und Funktionalität<br />
sind dabei keine Feinde. Sie können sogar<br />
sehr gute Freunde sein, zumal, wenn man<br />
spielerisch mit beiden Polen umgeht.<br />
<<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
85
design / BLOGGER<br />
INTERI<br />
R<br />
INFLUENCE<br />
Colour Code<br />
Michelle Ogundehin<br />
punktet mit stimmigen<br />
Moodboards.<br />
michelleogundehin.com<br />
Fotos: @michelleogundehin, @mad_about_the_house<br />
86 falstaff LIVING 05 / 18
Wie beeinflussen Social Media und eine stetig wachsende Zahl<br />
an Onlineshops die Welt des Interior-Designs? Welche neuen<br />
Möglichkeiten bietet das World Wide Web den Konsumenten?<br />
LIVING ist auf Tuchfühlung mit Online-Interior-Pionieren<br />
gegangen. TEXT SONJA BORIC<br />
Egal ob Lagom, Hygge, Minimalism<br />
oder Bohemian: Durchforstet man derzeit<br />
Social-Media-Portale, sind Interior-Schlagwörter<br />
und Inspirationsbilder<br />
»on the rise« und definitiv »trending«. Denn<br />
während man dank scheinbar nicht enden<br />
wollender Bilder von Avocado-Toasts und Modetrends<br />
schon längst den Überblick verloren<br />
hat, wirken Interiorblogs frisch und kreativ.<br />
Als Vorreiter und Branchengröße gilt die<br />
britische Interior-Bloggerin und -Consultant<br />
Kate Watson-Smyth. Mit ihrem Blog »Mad<br />
about the House« hat sie schon zahlreiche<br />
Preise abgeräumt und Bücher veröffentlicht.<br />
Seit Neuestem gehört auch ein Podcast in<br />
ihr Portfolio – inklusive herrlich britischem<br />
Humor und Quirkiness, versteht sich.<br />
Die ausgebildete Journalistin sieht die Entwicklungen<br />
der letzten Jahre extrem positiv:<br />
»Die ganze Interior-Welt hat sich geöffnet. Gutes<br />
Design ist zugänglich und für jeden erreichbar.<br />
Es war noch nie so leicht, Hersteller von<br />
Möbelstücken zu finden – einfach herrlich!<br />
Jede Marke ist fast weltweit erhältlich und<br />
die Möglichkeiten der Inspiration sind schier<br />
unendlich. Dadurch beschäftigen sich Konsumenten<br />
mehr mit Design und setzen sich mit<br />
verschiedenen Stilen auseinander.« Besonders<br />
wichtig ist Watson-Smyth auch der Austausch<br />
mit anderen. »Ich finde es fantastisch, dass<br />
ich auf Instagram die Möglichkeit habe, mit<br />
meiner Community zu kommunizieren und<br />
Informationen zu teilen.«<br />
Auch trifft ihrer Meinung nach Interior<br />
im Gegensatz zur oft extrem schnelllebigen<br />
Modebranche den allgegenwärtigen Zeitgeist<br />
und Ruf nach Nachhaltigkeit. »Ich glaube<br />
nicht, dass sich dieser Aspekt durch Social<br />
Media ändern wird. Besonders das Recyceln<br />
und Wiederverwenden alter Möbel ist Trend.<br />
Die Couch meiner Großmutter hat beispielsweise<br />
drei Generationen überlebt und ist mit<br />
neuem Samtüberzug das Highlight unseres<br />
Wohnzimmers.« Möbel waren schon immer<br />
langlebiger als Mode, was natürlich auch mit<br />
dem Anschaffungspreis zu tun hat. Die Anzahl<br />
der stets wachsenden preiswerten »Highstreet-<br />
Interior-Brands« wie Zara Home und H&M<br />
Home sieht die Britin gelassen. »Ich glaube,<br />
auch hier werden sich nachhaltige Materialien<br />
durchsetzen – und diese Marken sind toll, um<br />
schnell ein paar Veränderungen in der Wohnung<br />
vorzunehmen.«<br />
#INSTASCAM UND FRENEMIES<br />
Natürlich hat auch jeder Trend seine Schattenseiten.<br />
Durch die allgegenwärtigen Bilder<br />
von top-gestylten Wohnungen auf Portalen<br />
wie Instagram und Pinterest ist es ein Leichtes,<br />
sich für sein Eigenheim inklusive Schmutzwäschebergen<br />
zu schämen. »Durch die sozialen<br />
Medien ist definitiv mehr Druck entstanden,<br />
in jeder Lebenslage ›perfekt‹ zu sein. Besonders<br />
Pinterest sehe ich als ›Frenemy‹. Eigentlich ist<br />
es eine inspirierende Plattform, aber sie kann<br />
einen auch ordentlich deprimieren und regelrecht<br />
zum Feind werden. Denn die perfekten<br />
Wohnungen in Traumlagen sind natürlich<br />
fernab jeglicher Realität. Mein Haus wurde<br />
schon zahlreiche Male fotografiert und in Design-Magazinen<br />
veröffentlicht. Das letzte Mal,<br />
als ein Fotograf zu Gast war, habe ich meine<br />
Schmutzwäsche ins Waschbecken gestopft«,<br />
schmunzelt Watson-Smyth. Um ein möglichst<br />
unverfälschtes und ehrliches Bild widerzuspiegeln,<br />
veröffentlicht die Bloggerin diese Szenen<br />
gerne auf ihren Instagram Stories, mit dem<br />
passenden Hashtag #instascam, das übersetzt<br />
MAD ABOUT THE HOUSE<br />
how to decorate your home with style<br />
Ein 208 Seiten starkes<br />
Wohnbuch, das inspiriert<br />
und hilft, das Beste aus<br />
den eigenen vier Wänden<br />
rauszuholen. Kate Watson-<br />
Smyth begleitet ihre Leser<br />
von Raum zu Raum und<br />
hilft bei der persönlichen<br />
Stilfindung.<br />
Verlag: Pavilion Books, Preis: 20,94 Euro<br />
Quereinsteigerin<br />
Die quirlige Britin Kate Watson-Smyth launchte<br />
ihren Blog erstmals 2012. Ursprünglich war dieser<br />
als eine Art Online-CV für die Journalistin<br />
gedacht. madaboutthehouse.com<br />
so etwas wie Instagram-Betrug bedeutet.<br />
Ziel des Interior-Profis ist es, dass sich ihre<br />
Kunden und Follower in ihren eigenen vier<br />
Wänden wohlfühlen und ein Gespür für ihren<br />
persönlichen Stil bekommen.<br />
STIL FINDEN LEICHT GEMACHT<br />
Neuester Clou aus dem Shopping-Haus<br />
Westwing ist ein »Interior-Design-Service«.<br />
Die kostengünstige Consultancy liefert Unentschlossenen<br />
drei Möglichkeiten, einen Raum<br />
einzurichten – inklusive ange passtem Budget<br />
und Stilvorlieben des Käufers und mit den Produkten<br />
des Onlineshops WestwingNow.<br />
Stilprofi und Westwing-Gründerin Delia<br />
Fischer dazu: »Wir stellen fest, dass es beim<br />
Einrichten sehr viele Fragen bei unseren<br />
Kunden gibt. Verständlich! Denn wir richten<br />
uns ja nicht ständig neu ein, somit fehlt uns die<br />
Erfahrung, und es gibt viele offene Fragen und<br />
Beratungsbedarf: Wie groß muss ein Teppich<br />
sein? Passt der Beistelltisch zu meiner Couch?<br />
Welche Farben soll ich wählen? Daher war unser<br />
Interior-Design-Service der für uns nächste<br />
logische Schritt, das Einrichten der eigenen<br />
vier Wände zu erleichtern.« Der Kauf der ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
87
design / BLOGGER<br />
Planungsheld<br />
WestwingNow bietet<br />
jetzt auch einen<br />
professionellen<br />
Design-Service an.<br />
westwingnow.de<br />
><br />
Produkte ist dabei nicht zwingend und der<br />
Service wird mit einem Shop-Gutschein gegenverrechnet.<br />
Für den Kunden eine Win-win-Situation:<br />
Professionelle Interior-Designer zeigen<br />
kreative Möglichkeiten der Raumgestaltung<br />
und Stilfindung auf, die passenden Produkte<br />
werden direkt geliefert – eine mühsame Suche<br />
wird dadurch obsolet.<br />
LIFESTYLE- UND INTERIOR-BLOGGER<br />
NEW KIDS ON THE BLOG<br />
Welche Instagram Accounts inspirieren uns<br />
besonders und stechen aus der Masse heraus?<br />
LIVING ist vernarrt in diese Accounts:<br />
@ amberinteriors: Herrlich cleane Interior-<br />
Inspirationen, die einen fast neidisch machen.<br />
@ thejungalow: Bei diesem Account geht<br />
Boho-Liebhabern das Herz auf.<br />
@ myscandinavianhome: Der Name ist<br />
Programm bei Niki Brantmar – Scandi at<br />
its best.<br />
@ themodernhouse: Absolute Pflicht für<br />
Architekturliebhaber.<br />
@ ettoresottsass: Das Feed hätte auch Andy<br />
Warhol gefallen – Pop-Art lässt grüßen.<br />
@ viennawedekind: Wer monochromen Style<br />
und Scandi-Labels liebt, wird hier sicher<br />
fündig.<br />
@ ryankorban: Luxus-Interiors zum Träumen.<br />
@ lesfactoryfemmes: Zwei Neo-Influencer<br />
aus Wien mit Hang zu gutem Design.<br />
Westwing ist allgemein Vorreiter, wenn es um<br />
Online-Marketing und kreative Verkaufslösungen<br />
im Bereich Interior geht. Unter anderem<br />
setzte der Shop als einer der Ersten auf den<br />
Werbewert von Bloggern und Influencern. Auch<br />
Laura Noltemeyer alias »Designdschungel« arbeitet<br />
mit dem innovativen Onlineshop zusammen.<br />
Die Hamburgerin ist einer der erfolgreichsten<br />
Influencer im deutschsprachigen Raum. Mit<br />
ihren über 200.000 Instagram-Followern teilt<br />
sie neben ihrer Liebe zur Mode auch ihre Passion<br />
für Interior. Das kommt bei der diplomierten<br />
Architektin nicht von ungefähr. Ihren Einrichtungsstil<br />
beschreibt sie als »minimalistischskandinavisch<br />
mit Bohemian-Elementen«.<br />
Tapeten-Dschungel<br />
Die Influencerin mit Liebe zum Interior-Design:<br />
Laura Noltemeyer hat mittlerweile ihre fünfte Tapetenkollektion<br />
entworfen. designdschungel.com<br />
Der Look kommt bei ihren Lesern gut an.<br />
Durch ihre Liebe zu Design und Interior hat<br />
sie etwas fast Undenkbares geschafft und<br />
Tapeten wieder hip gemacht. Mittlerweile hat<br />
Laura ihre fünfte Kollektion für den Tapetenhersteller<br />
A. S. Création entworfen. »Ich versuche,<br />
meinen Lesern und Followern zu zeigen,<br />
wie leicht es ist, mit Tapeten Akzente zu setzen<br />
und einen Raum zu verändern.« Dabei zeigt<br />
sie in ihren eigenen vier Wänden via Video vor,<br />
wie einfach es heutzutage ist, Tapeten anzubringen.<br />
»Je authentischer die Inhalte sind,<br />
desto besser. Und was könnte authentischer<br />
sein, als seine eigenen Kreationen zu Hause<br />
einzusetzen?«, meint Noltemeyer. Inspiration<br />
für ihre Entwürfe und Interior-Ideen holt sie<br />
sich aus Design-Magazinen, Instagram und<br />
Pinterest. Noltemeyer über Interior im Netz:<br />
»Es gibt definitiv einen steigenden Interior-<br />
Trend in den sozialen Medien. Dadurch setzen<br />
sich die Leute mehr mit Design und Einrichtung<br />
auseinander, das Angebot wird größer,<br />
und es gibt die Möglichkeit, neue Stile und<br />
Ideen zu entdecken. Das finde ich großartig.«<br />
Auch wir finden die Entwicklungen großartig<br />
und schließen uns dem Tenor bei Insidern<br />
an: Interior als Onlinetrend ist gekommen,<br />
um zu bleiben.<br />
Queen of the Feed<br />
Die ehemalige Chefredakteurin der Elle Decor<br />
U. K. ist jetzt Interior-Consultant und schon lange<br />
für ihren inspirierenden Instagram Account<br />
bekannt. instagram.com/michelleogundehin<br />
<<br />
Fotos: @michelleogundehin, @designdchungel, beigestellt<br />
88 falstaff LIVING 05 / 18
FRECH<br />
INTERIOR DESIGN<br />
<strong>Living</strong><br />
Concept‘s<br />
DESIGN – KONZEPT – PLANUNG – DURCHFÜHRUNG<br />
Interior Design mit Anspruch – Kompetenz aus einer Hand. <strong>Living</strong> Concepts individuell, anspruchsvoll, innovativ.<br />
Planungsprojekte In- und Outdoor. Frech´s Innenarchitekten kümmern sich um das Ganze – um das Detail. Wir<br />
arbeiten mit Professionisten die sich durch Qualität und Präzision auszeichnen.<br />
www.frech.cc<br />
SHOWROOM SHOP PLANUNGSBÜRO DESIGNAGENTUR<br />
Hietzinger Hauptstraße 48, 1130 Wien<br />
Regina Frech Gmbh Tel. +43(1)503 81 75 E-Mail: office@frech.cc
design / FIRMENPORTRÄT<br />
TISCHLER<br />
MIT WEITBLICK<br />
Der Tiroler Wohndesigner Martin Wetscher führt im beschaulichen<br />
Zillertal ein Planungs- und Einrichtungshaus von internationalem<br />
Ruf. Design ist immer auch ein Abbild der Gesellschaft, sagt er.<br />
Ein Gespräch über Trends, das Vergängliche und das Zeitlose.<br />
INTERVIEW MICHAEL PECH<br />
Der Sinn für das Schöne liegt in der<br />
Natur. Die Zillertaler Bergwelt begrenzt<br />
die Idylle am Horizont, im<br />
Tal schmiegt sich das Grün der Wiesen<br />
an dunkle Wälder, oben das Schroffe der<br />
Berge, unten die malerischen Dörfer. Und<br />
gleich zu Beginn des Tals die Familie Wetscher.<br />
Bereits in fünfter Generation ist genau<br />
dieses Spiel von Farben und Formen das Geschäft<br />
der Unternehmerfamilie, die sich mit<br />
Wohndesign weit über die Enge des Zillertals<br />
hinaus einen klingenden Namen gemacht hat.<br />
LIVING: Wohndesign von internationalem<br />
Format, beheimatet in einem Tiroler Seitental<br />
fernab der Metropolen. Ist das nicht ein<br />
Widerspruch in sich?<br />
MARTIN WETSCHER: Nur auf den ersten<br />
Blick. Die exponierte Lage treibt uns zu<br />
Höchstleistungen an. Sie spornt uns an. Wir<br />
müssen hier jeden Tag etwas besser machen<br />
als unsere Mitbewerber in der Stadt. Österreich<br />
hat eine hohe Konzentration an Möbelhäusern.<br />
Der Markt wird dominiert von<br />
Ikea, Kika, Leiner und Lutz. Wir sind beinahe<br />
schon die Einzigen, die in diesem Spiel<br />
noch immer mithalten können. Hätten wir<br />
nicht den Mut, uns immer wieder neu zu<br />
erfinden, wir wären schon längst ausradiert<br />
auf der Landkarte der Möbelhäuser. Wesentlich<br />
war aber ein Einschnitt, den wir in den<br />
90er-Jahren wagten. Wir haben uns radikal<br />
reduziert auf das, was wir können: Tischlerei,<br />
Planung und nur noch die absoluten Top-<br />
Marken im Programm.<br />
Wie sehr hat sich Wohndesign im Laufe der<br />
Jahrzehnte verändert?<br />
Sehr intensiv. In den 80er- und 90er-Jahren<br />
gingen die italienischen Designer mit dem<br />
><br />
DESIGN-MUSEUM<br />
»Der Standort hier in Fügen ist natürlich eine<br />
irre Geschichte«, sagt Martin Wetscher, Chef<br />
des Unternehmens in vierter Generation.<br />
Wir stehen im alten Braukeller. Dort, wo<br />
Franz Wetscher, der Urgroßvater, 1912 die<br />
kleine Tischlerei gegründet hat, ist heute das<br />
Design-Museum der Wetschers untergebracht.<br />
Es zeigt auch die Geschichte der<br />
Familie von der kleinen Tischlerei bis hin<br />
zum heutigen Unternehmen als eines der führenden<br />
Planungs- und Einrichtungshäuser<br />
des Landes.<br />
Alpen-Chic<br />
Rustikaler Stil trifft auf moderne<br />
Geradlinigkeit: Der Ausstellungsraum<br />
Wetscher Chalet im<br />
Zillertal zeigt, wie man den Trend<br />
zeitgemäß umsetzt.<br />
Fotos: Gerhard Berger, beigestellt<br />
90 falstaff LIVING 05 / 18
Vierte Generation<br />
Firmenchef Martin Wetscher:<br />
»Früher war das Moderne<br />
ohne Wurzeln im Trend, man<br />
war stolz auf das Fremde.«<br />
wetscher.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
91
design / FIRMENPORTRÄT<br />
Gebauter Online-Store<br />
»WetscherMax« nennt sich das<br />
neue Branchenkonzept. Ein<br />
Store, der die digitale Welt mit<br />
dem realen Einrichtungshaus<br />
verbindet. wetschermax.com<br />
><br />
An spruch an ihre Arbeit, alles revolutionieren<br />
zu wollen. Im Wohndesign hat sich damals<br />
der Weltbürger gezeigt. Das Moderne war<br />
ohne Wurzel und man hat bewusst das Fremde<br />
gesucht. Heute erleben wir das Gegenteil. Die<br />
Menschen wollen zu Hause sein, hinter sich<br />
die Tür zumachen und Ruhe haben vom chaotischen<br />
Treiben draußen. Das eigene Ich steht<br />
im Vordergrund. Dort will man sich auch im<br />
Wohnen finden.<br />
Ist Wohndesign immer auch ein guter Parameter<br />
für das Befinden einer Gesellschaft?<br />
Wohndesign ist vor allem ein Suchen und<br />
Finden von sich selbst und jenen Dingen, die<br />
einem selbst ähnlich sind. Das schafft Vertrauen,<br />
lässt entspannen und wird durch diese<br />
Entsprechung als schön empfunden. Das<br />
ist ja kein österreichisches Phänomen. Ich<br />
erlebe das auf meinen Reisen, die mich von<br />
Paris über Mailand bis nach New York führen.<br />
Die Sehnsucht nach der heilen Welt ist<br />
ein internationaler Trend. Natur, ob als tropische<br />
Exotik, finnischer Birkenwald oder alpiner<br />
Chic, wird idealisiert und so weit in unsere<br />
Räume hereingeholt, als sie uns hilft, unsere<br />
Vorstellung dieser heilen Welt zu zeigen.<br />
Alles wirklich Fremde bleibt Dekoration und<br />
findet sich als Meilenstein eines aufregenden<br />
Lebensstils höchstens auf dem Glasregal der<br />
Retroschrankwand wieder.<br />
»Wohndesign ist vor allem ein Suchen und Finden von sich<br />
selbst und jenen Dingen, die einem selbst ähnlich sind. Das<br />
schafft Vertrauen, lässt entspannen und wird durch diese<br />
Entsprechung als schön empfunden.«<br />
MARTIN WETSCHER Wohndesigner und Firmenchef<br />
Erfolgsmann<br />
Die drei Säulen des Konzepts<br />
von Wetscher sind Planung, die<br />
Tischlerei als Herzstück und ein<br />
Portfolio von etwa 50 Weltmarken.<br />
Fotos: Gerhard Berger, ProMedia/Jochum, beigestellt<br />
92 falstaff LIVING 05 / 18
Wie weit können oder wollen Sie Ihren eigenen<br />
Geschmack in die Gestaltung der Lebensräume<br />
Ihrer Kunden mit einbringen?<br />
Ich bin natürlich Händler und kein Museumsdirektor.<br />
Geschmäcker sind, wie man weiß,<br />
verschieden, und so finden sich auf unseren<br />
8000 Quadratmetern Ausstellungsfläche auch<br />
Möbel, die meinen persönlichen Geschmack<br />
vielleicht nicht zu hundert Prozent treffen. Die<br />
Kunst ist es aber, dass man bei den wesentlichen<br />
Einrichtungen den Zeitstempel nicht zu<br />
stark aufdrückt. In den 70er-Jahren waren das<br />
zum Beispiel die orangen Küchen. Die wollte<br />
ich wirklich nicht verkaufen. Eine Küche<br />
tauscht man nicht so schnell aus. Da ist es<br />
wichtig, dass sie in zehn, zwanzig und mehr<br />
Jahren noch immer gefällt. Bei anderen Elementen<br />
wie bei Sesseln oder Lampen ist man<br />
natürlich flexibler.<br />
Gibt es das Zeitlose denn tatsächlich?<br />
Ja – und noch nie wurden diese Klassiker in<br />
höherer Qualität produziert als heute. Sofas<br />
und Sessel von Knoll International zum<br />
»Eine Küche tauscht man nicht<br />
so schnell aus. Da ist es wichtig,<br />
dass sie einem in zehn, zwanzig<br />
und mehr Jahren noch immer<br />
gefällt. Bei anderen Elementen<br />
wie bei Sesseln oder Lampen ist<br />
man natürlich flexibler.«<br />
MARTIN WETSCHER Wohndesigner und Firmenchef<br />
Beispiel oder von Vitra sowie Designerstücke<br />
von Cassina oder die Kollektion Spalt von<br />
Wittmann, das sind zeitlose Designhighlights.<br />
Möbel, die ohne Vergangenheit entworfen<br />
wurden, ohne Rückblick oder Research,<br />
ohne einen Funken Achtung für das, was<br />
gewesen ist. Im augenblicklichen Retro-Zeitgeist<br />
wird das ganz fremd.<br />
Im vergangenen Sommer haben Sie gemeinsam<br />
mit Ihrem Sohn Maximilian gleich gegenüber<br />
der Firmenzentrale den ersten gebauten Online-<br />
Store Österreichs eröffnet. Ist das nun retro<br />
oder futuristisch?<br />
Es ist eine Reaktion auf den Zeitgeist. Wir sprechen<br />
eine Zielgruppe an für junges Wohnen mit<br />
Designanspruch – nicht billig, aber preiswert.<br />
Das reale Einkaufserlebnis wird aufgrund unserer<br />
Online-Features konsequent mit der digitalen<br />
Welt verknüpft und ermöglicht den Kunden<br />
ein natürliches Switchen zwischen virtuellem<br />
und realem Angebot auf einer Ausstellungsfläche<br />
von 2000 Quadratmetern. Dabei sind informative<br />
Features verfügbar, die den Auswahlund<br />
Planungsprozess unterstützen und die Orientierung<br />
im real gebauten Store gewährleisten.<br />
Was würde ihr Urgroßvater dazu sagen, der<br />
hier mit einer einfachen Tischlerei begonnen<br />
hat?<br />
Er wäre sicher stolz, denn auch er zeigte damals<br />
Innovationsgeist. Unser Unternehmen beschäftigt<br />
heute mehr als hundert Mitarbeiter, die<br />
Hälfte davon in der Tischlerei, die nach wie<br />
vor das Herz der Firma ist.<br />
<<br />
Best of<br />
Tiroler Handwerk und modernes<br />
Design sind kein Widerspruch –<br />
im Gegenteil: Man setzt in<br />
Stilfragen auf die Verbindung<br />
von Tradition und Moderne.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
93
design / VIP–DESIGNER<br />
GLÜCKSKIND<br />
Mix it<br />
Beim Design-Prozess<br />
hat sich Paltrow von<br />
Stilelementen aus aller<br />
Welt inspirieren lassen.<br />
Das Ergebnis: eine<br />
vielseitige Mischung<br />
mit modernem Touch.<br />
crateandbarrel.com<br />
Nicht selten entdecken Stars ihr Talent für Interior-Design.<br />
Für LIVING Anhaltspunkt genug, in jeder <strong>Ausgabe</strong> einen VIP-<br />
Designer vor den Vorhang zu holen. Aktuell: die erfolgreiche<br />
Aktrice Gwyneth Paltrow. TEXT KATHARINA WOSCHNY<br />
Glückselig – so lässt sich Gwyneth<br />
Paltrows Name, der übrigens aus<br />
dem Walisischen stammt, übersetzen.<br />
Ein Blick auf Paltrows Vita beweist<br />
jedoch: Ihre schauspielerischen Erfolge sind<br />
nicht allein auf Glück zurückzuführen. Diverse<br />
hochkarätige Auszeichnungen wie ein Oscar<br />
für »Shakespeare in Love« (1998) zeugen<br />
vom Können der Amerikanerin.<br />
Abseits der Schauspielerei bringt man<br />
Paltrow nicht nur mit Ex-Mann Chris Martin,<br />
dem Sänger der britischen Band Coldplay,<br />
sondern auch mit einer äußerst gesundheitsbewussten<br />
Lebensweise in Verbindung. Um<br />
diesen Lebensstil mit anderen Menschen zu<br />
teilen, gründete sie 2008 den Wellnessblog<br />
»Goop« und galt schon bald als Guru auf dem<br />
Gebiet. 2012 wurde der Blog um einen eigenen<br />
Onlineshop ergänzt, der neben Mode und<br />
Lifestyle-Tipps seit diesem August exklusive<br />
Einrichtungsgegenstände und dekorative<br />
Elemente präsentiert. Mit dem amerikanischen<br />
Label CB2, einer Brand aus dem Hause Crate<br />
& Barrel, holte sich die vitale Schönheit prominente<br />
Unterstützung mit an Bord. In Kooperation<br />
mit dem Interiorprofi entstand eine<br />
feminine Kollektion mit Fokus auf Eleganz<br />
und Funktionalität. Paltrow selbst war es<br />
ein Anliegen, mit den Designs nicht nur ästhetischen,<br />
sondern auch praktischen Bedürfnissen<br />
gerecht zu werden. Der Output? Möbelstücke<br />
und Dekoratives in soften Tönen mit<br />
einem Hauch von Eklektik. Nicht nur schicke<br />
Sofas, auch feines Porzellan und andere stilvolle<br />
Accessoires sind Teil des charmanten<br />
Zusammenspiels.<br />
Clean Chic<br />
Das elegante Daybed aus Metall und<br />
unbehandeltem Leder überzeugt<br />
durch seine klare Formensprache.<br />
Fotos: beigestellt<br />
94 falstaff LIVING 05 / 18
SMELL THE SCENT<br />
FEEL THE PLACE<br />
Luxury Candles<br />
MARRAKECH SAINT-TROPEZ LECH FORTE DEI MARMI<br />
AVAILABLE ONLINE WWW.FALSTAFF.COM/LIVING-KERZEN
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ADVERTORIAL<br />
Kreativ-Duo: Angelika Rosam<br />
und die Parfümeurin Pauline<br />
Rochas, Enkelin der einstigen<br />
französischen Parfüm-Ikone<br />
Hélène Rochas.<br />
DER DUFT DER SEHNSUCHTSORTE –<br />
SMELL THE SCENT, FEEL THE PLACE<br />
Fotos: Rafaela Pröll<br />
<strong>Falstaff</strong> LIVING lanciert vier luxuriöse Duftkerzen<br />
mit den Aromen von Lech, Forte dei<br />
Marmi, Saint-Tropez und Marrakech – kreiert<br />
von Pauline Rochas.<br />
Den Esprit besonderer Sehnsuchtsorte einfangen<br />
und für das eigene Zuhause konservieren – das war<br />
die Idee hinter der ersten streng limitierten <strong>Falstaff</strong><br />
LIVING Home Collection »The Scents of fine Lifestyle«.<br />
<strong>Falstaff</strong>-LIVING-Herausgeberin Angelika Rosam und<br />
die Parfümeurin Pauline Rochas, Enkelin der einstigen<br />
französischen Parfüm-Ikone Hélène Rochas, »übersetzten«<br />
die vier Orte Lech, Forte dei Marmi, Saint-<br />
Tropez und Marrakech in vier Duftkerzen und bereiten<br />
Ihnen auf diese Weise den Weg in den Raum, in dem<br />
die Kerze brennt. Einfach die Augen schließen und<br />
die Seele wandern lassen: durch den Arlberger Schnee<br />
spazieren, das Dolcefarniente unter der toskanischen<br />
Sonne genießen, die Faszination der französischen<br />
Riviera spüren oder den Trubel der Souks von Marrakech<br />
einatmen. All diese Bilder zeichnen die besonderen<br />
Aromen: Lech duftet zart würzig nach Thymian und<br />
Weihrauch, Forte dei Marmi nach Neroli, Grape fruit und<br />
Zypressen, Saint-Tropez nach Sandelholz, Limette und<br />
Lavendel und Marrakech weckt mit Jasmin, Orange und<br />
Zimt die Sehnsucht nach dem Orient. Präsentiert werden<br />
die vier Duftkompositionen in schlichten Glasbehältern<br />
in den typischen Farben der eingefangenen Region – pur<br />
und elegant.<br />
Die Duftkerzen der ersten <strong>Falstaff</strong> LIVING Home<br />
Collection sind ab Ende November in zwölf Nägele-&-<br />
Strubell-Filialen (österreichweit), in ausgewählten<br />
Boutiquen und Hotels sowie online ab dem 30.<br />
November unter falstaff.com/living-kerzen erhältlich.<br />
Preis: je 58,– Euro
essay<br />
WOLFGANG PAUSER<br />
SCHÖNHEIT<br />
STATT SCHULD<br />
»Schönheit statt Schuld« gilt als Möbel trend<br />
2019. Können Designer uns Konsumenten<br />
vom schlechten Gewissen entlasten, indem<br />
sie unser Ökobewusstsein verdinglichen und<br />
ästhetisieren?<br />
Trendforscherin Gudy<br />
Herder hat in die Zukunft<br />
geblickt. Dort erschien<br />
ihr die Farbe<br />
Blau. Das Wasser des Meeres<br />
»dient der neuen Wohnentwicklung<br />
als unerschöpfliche Inspirationsquelle,<br />
um eher subtil das<br />
Bewusstsein für das Thema der<br />
Verschmutzung der Weltmeere<br />
mit Plastik zu schüren«, erfahren<br />
wir aus der Vogue. Nicht nur an<br />
der Farbe, sondern auch an der<br />
Verwendung recycelter PET-Flaschen<br />
und an der Formensprache<br />
des Designs gibt sich der neue Interior-Trend<br />
zu erkennen: Spiegel<br />
mit fließenden Formen, Fischschuppenmuster<br />
von der Tapete<br />
über die Fliesen bis hin zur Keramik.<br />
Ob eine Fischvase oder ein<br />
blauer Plastikteppich »genug Bewusstsein<br />
schaffen«, damit die<br />
Käufer »aktiv werden«, bleibe<br />
abzuwarten, sei jedoch ein Schritt<br />
in die richtige Richtung. Andernfalls<br />
drohe der »Blaue Planet<br />
nach und nach seinen Namen<br />
zu verlieren«.<br />
Der Zukunftstrend zu blauen,<br />
welligen und schuppigen Möbeln<br />
aus Recyclingplastik hat bereits<br />
einen Namen: Reflection. Laut<br />
Gudy Herder ist er nur Beispiel<br />
für die neue Entwicklung, »Bewusstsein<br />
durch Schönheit zu<br />
schaffen, und nicht durch<br />
Schuld«. In der Vergangenheit<br />
hätten Recyclingmöbel oft roh<br />
und unfertig ausgesehen, um<br />
die hinter ihnen stehende grüne<br />
Gesinnung zu demonstrieren.<br />
Erst wenn sie schön designt sind,<br />
können sie den Effekt der Erziehung<br />
zum Ökobewusstsein mit<br />
den Bedürfnissen der Mehrheit<br />
der Konsumenten verbinden.<br />
»Recyclingprodukte sollten nicht<br />
nur Gutes tun, sondern auch gut<br />
aussehen!«<br />
Ein weiterer Vorteil von Möbeln,<br />
die auf hübsche Art Ökobewusstsein<br />
rund um die Uhr ins<br />
Wohnzimmer stellen, sei die Befreiung<br />
von Schuld. Schließlich<br />
lebten wir in einer Zeit, in der die<br />
liebgewonnene Gewohnheit, das<br />
Leiden unter Frustration und<br />
Langeweile durch eine Shoppingtherapie<br />
zu vertreiben, bei manchen<br />
Zeitgenossinnen zu<br />
hochgezogenen Augenbrauen<br />
führt. Das Triggern von Schuldgefühlen<br />
habe sich jedoch als<br />
wenig wirksam gezeigt, um<br />
»Bewusstsein zu erzeugen«.<br />
Gutes Design hingegen weckt<br />
positive Gefühle: »Schönheit<br />
statt Schuld« sei der bessere<br />
Weg zur Rettung der Meere.<br />
Ist diese Forderung, das<br />
Schuldgefühl durch Ästhetisierung<br />
zu verwässern, blauäugig?<br />
Sind aus Plastikabfällen gefertigte<br />
Möbel eine reale Lösung oder<br />
nur eine Symbolisierung, die uns<br />
die reale Problemlösung erspart?<br />
Entsorgt Meeresdesign jenes moralische<br />
»Bewusstsein«, das es zu<br />
schüren und verbreiten nur vorgibt?<br />
Ist eine Fischvase ein funktionstüchtiger<br />
Wegweiser zur<br />
Weltrettung oder eine Form der<br />
Verdinglichung des kategorischen<br />
Imperativs? Ist der Reflection-<br />
Trend vielleicht sogar ziemlich<br />
unreflektiert?<br />
»Recyclingprodukte<br />
sollten nicht nur<br />
Gutes tun, sondern<br />
auch gut aussehen!«<br />
Fotos: beigestellt<br />
98 falstaff LIVING 05 / 18
In der Debatte um den Moralischen<br />
Konsum gibt es zwei<br />
Standpunkte. Seine Befürworter<br />
führen ins Treffen, dass man,<br />
wenn man schon das große Ganze<br />
nicht ändern kann, wenigstens im<br />
eigenen Bereich tun sollte, was<br />
man für ethisch geboten hält.<br />
Auch wenn dies bloß ein Tropfen<br />
auf den heißen Stein ist, könnte<br />
die Stetigkeit des Tropfens dereinst<br />
das versteinerte System aushöhlen.<br />
Und selbst wenn der<br />
Konsum von Moralprodukten<br />
nur eine symbolische Handlung<br />
sein sollte, könnten Fischschuppentapeten<br />
doch als Medien für<br />
die Verbreitung jenes Bewusstseins<br />
werben, das ihnen zugrunde liegt.<br />
Wenn eines Tages alle mitmachten,<br />
wäre die Welt schließlich<br />
doch noch eine bessere geworden.<br />
In den Augen seiner Gegner ist<br />
der Moralische Konsum purer<br />
Selbstbetrug, den sich nur wohlhabende<br />
Schichten leisten können<br />
und wollen, um sich ein gutes Gewissen<br />
zu verschaffen und damit<br />
ihren elitären Status zu demonstrieren.<br />
Die Macht der Konsumenten,<br />
mit Fairtrade und Bio im<br />
Einkaufswagen etwas zu bewirken,<br />
ist ein Märchen und eine<br />
grandiose Selbstüberschätzung,<br />
auch dann, wenn in den reichen<br />
Ländern noch so viele Konsumenten<br />
mitmachen würden. Ethischer<br />
Konsum individualisiert<br />
und entpolitisiert Probleme, die<br />
nur auf der politischen Ebene<br />
lösbar sind. Unternehmen wälzen<br />
mit moralisch positionierten<br />
Produkten ihre Verantwortung<br />
auf die Konsumenten ab, um ihr<br />
eigenes Verhalten nicht ändern<br />
zu müssen und zugleich höhere<br />
Preise zu erzielen. Auch die ökologisch<br />
Engagiertesten befolgen<br />
nur in Teilbereichen ihre eigenen<br />
Maximen – der »Patchwork-<br />
Öko« kauft konsequent Bio und<br />
fliegt über Weihnachten in die<br />
Karibik. Das Ansinnen, moralisch<br />
zu konsumieren, kann vom ärmsten<br />
Drittel nur als Zynismus empfunden<br />
werden.<br />
Wenn beide Seiten recht haben,<br />
nennt man das ein Dilemma. Ein<br />
solches erkennt man daran, dass<br />
es sich eben gerade nicht in die<br />
eine oder andere Richtung auflösen<br />
lässt. Es verharrt auf der Ebene<br />
des Bewusstseins und stellt<br />
sich diesem als innerer Konflikt<br />
zwischen zwei moralischen Ansprüchen<br />
dar, die unvereinbar<br />
sind und trotzdem weiter gelten.<br />
Im Falle unlösbarer Konflikte behilft<br />
sich die Menschenseele damit,<br />
dass sie Symptome gebiert.<br />
Die Kompromissbildung in der<br />
symbolischen Form eines blauen<br />
Teppichs trägt den Konflikt von<br />
der Innen- in die Außenwelt.<br />
Damit entlastet man sich, wenn<br />
man sich sonst nicht mehr zu<br />
helfen weiß.<br />
Wie sollte man auch einen Ausweg<br />
wissen, wenn die Gesellschaft<br />
ihre Norm selbstwidersprüchlich<br />
als Double Bind formuliert? Einerseits<br />
erziehen wir unsere Kinder<br />
immer noch zu Fähigkeiten und<br />
Leistungen, streben immer noch<br />
nach beruflichem Erfolg, Karriere<br />
und ökonomischer Besserstellung.<br />
Wir nehmen Mühen in Kauf und<br />
plagen uns, um Geld zu verdienen<br />
»Wir sollen weiter -<br />
hin Geld verdienen,<br />
uns aber nichts mehr<br />
kaufen. Kann man<br />
das wollen, und<br />
wenn nicht, sollte<br />
man? Würde das<br />
irgendjemandem<br />
helfen?«<br />
DR. WOLFGANG PAUSER war in den<br />
1990er-Jahren Kolumnist für DIE ZEIT.<br />
Seitdem analysiert er Produkte aus kulturwissenschaftlicher<br />
Perspektive im Auftrag<br />
von Unternehmen und Agenturen.<br />
und damit auch mehr kaufen zu<br />
können. Dieses Regime gilt ungebrochen,<br />
obwohl ein neues, gegenteiliges<br />
hinzugekommen ist: Wer<br />
die gängigen moralischen Forderungen<br />
nach wahrhaft ökologischem<br />
und gerechtem Verhalten<br />
ernst nähme, müsste sein Hab und<br />
Gut verschenken, sein Vermögen<br />
spenden, die Karrierepläne verwerfen,<br />
keine Kinder mehr zeugen,<br />
nur noch mit dem Fahrrad<br />
unterwegs sein und nie mehr in<br />
den Urlaub fliegen. Auf staatlicher<br />
Ebene wären die hohen moralischen<br />
Ziele nur erreichbar, wenn<br />
in Deutschland das Konsumniveau<br />
von Burundi durchgesetzt<br />
wird. Nirgendwo sonst ist der<br />
ökologische Fußabdruck kleiner.<br />
Wir sollen weiterhin Geld verdienen,<br />
uns aber nichts mehr kaufen.<br />
Kann man das wollen, und<br />
wenn nicht, sollte man? Würde<br />
das irgendjemandem helfen? Ist<br />
es denn überhaupt ethisch vertretbar,<br />
moralische Forderungen<br />
zu stellen, die das Subjekt des<br />
moralischen Handelns in seiner<br />
Wirkmächtigkeit demontieren?<br />
Soll das Teilen so weit gehen, bis<br />
man nichts mehr zu teilen hat?<br />
Soll der Verzicht auf Ressourcenverbrauch<br />
so weit gehen, bis man<br />
nichts mehr hat, auf das man<br />
verzichten könnte?<br />
Wer diese Fragen mit Nein beantwortet,<br />
muss sich von der Idee<br />
verabschieden, dass moralische<br />
Imperative allgemeingültig sind.<br />
Muss sich damit abfinden, dass<br />
man nicht nur zu wenig, sondern<br />
auch zu sehr moralisch sein<br />
kann. Muss sich vom hohen Ross<br />
des Prinzipiellen herablassen auf<br />
den Boden des Pragmatischen,<br />
die Gesinnungsethik aufgeben<br />
zugunsten einer Verantwortungsethik<br />
nach menschlichem<br />
Maß. Die global entgrenzte und<br />
totalisierte Moral wäre dann zu<br />
beschränken auf ihre Orientierungsfunktion<br />
als regulative Idee.<br />
Denn wenn die Ansprüche zu<br />
hoch und wider sprüchlich sind,<br />
wird Doppelmoral unausweichlich,<br />
der Double Bind führt zum<br />
Double Standard. Dann hilft<br />
wirklich nur noch die Schönheit,<br />
um uns aus der vermeintlichen<br />
Schuld zu erretten.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
99
Schenken Sie Genuss!<br />
www.campari-austria.at<br />
finestselectionaustria<br />
Enjoy responsibly.
LIVING<br />
KULINARIK<br />
112<br />
110<br />
118<br />
122<br />
HEISS BEGEHRT<br />
Welche Teesorten Connaisseure diesen<br />
Winter empfehlen. (S. 110)<br />
WILLKOMMEN IM KARAFFENLAND<br />
Ob puristisch oder floral: Karaffen mit<br />
höchstem Design-Anspruch. (S. 112)<br />
CHAMPAGNER FÜR ÄSTHETEN<br />
Genuss für alle Sinne: Prickelnder Inhalt<br />
trifft stilvolles Packaging. (S. 114)<br />
SOPHIAS WELT<br />
Exklusiv: Für LIVING kreierte Backprofi<br />
Sophia Stolz kunstvolle Kekse. (S. 118)<br />
DESIGN IN DER BACKSTUBE<br />
Das richtige Werkzeug ist die wichtigste<br />
Zutat für gelungene Rezepte! (S. 122)<br />
Fotos: Julia Stix, beigestellt<br />
114
kulinarik / TABLEWARE<br />
EMERALD CITY<br />
Glamour in Grün: Die Trendfarbe der Saison darf natürlich auch auf der festlichen<br />
Tafel nicht fehlen. Besonders tiefe Grüntöne passen nicht nur zu den Feiertagen,<br />
sondern sind auch darüber hinaus eine stilvolle Wahl. Service mit Tannenzweigen<br />
aus der Serie »Aida Yule«. Besteckset aus der Linie »Flat« aus Edelstahl/PVD-Gold.<br />
Mundgeblasene Gläser aus der mehrfach preisgekrönten Kollektion »František<br />
Vízner«. Alle Produkte von Rosenthal. rosenthal.de<br />
Foto: Rosenthal GmbH<br />
102 falstaff LIVING 05 / 18
TAFEL-<br />
PRACHT<br />
Glamouröse Tableware und geschmackvolle Tischkreationen<br />
krönen einen gelungenen Abend und lassen die Gastgeber<br />
glänzen. LIVING zeigt die märchenhaften Stilwelten der<br />
führenden Hersteller als Inspiration für das eigene Fest.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
103
kulinarik / TABLEWARE<br />
Foto: Porzellanmanufaktur GmbH<br />
GOLDEN GLAMOUR<br />
Die Stunde des Klassikers: Nachdem Silber- und Rosétöne ihr Momentum hatten, ist es nun wieder Zeit<br />
für die Königin unter den Edelmetallen. Aktuell sind besonders matte Goldnuancen en vogue. Sie verleihen<br />
den extravaganten Kreationen einen Hauch mehr Eleganz und zeitgenössisches Understatement.<br />
Komplettes Porzellanservice aus der Serie »Claire de Lune« mit Motiven in Schwarz, Weiß und<br />
24-karätigem Gold, inspiriert von den Mondphasen. Alles von Fürstenberg. fuerstenberg-porzellan.com<br />
104 falstaff LIVING 05 / 18
05 / 18 LIVING<br />
falstaff<br />
105
kulinarik / TABLEWARE<br />
MUSTERMIX<br />
Kreative Kombinationen: Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, und so<br />
sind der Fantasie bei dem mustergültigen Tabledecor keinerlei Grenzen<br />
gesetzt. Gerade kontrastierende Prints wie Glencheck und Leopard erweisen<br />
sich als wahres Dreamteam für ausgefallene Feste.<br />
Eiskühler und Tumbler-Gläser gibt es bei Cuisinarum. cuisinarum.at<br />
Tumbler-Gläser mit Sternmotiv erhältlich bei Albin Denk. albindenk.at<br />
Karaffe, Goldteller, Besteck und Sektflöten von Steinwender. steinwender.at<br />
Tablett und Teller mit Leoparden-Muster von Ralph Lauren erhältlich bei<br />
Ma Maison. ma-maison.at Ring und Armband von Juwelier Bucherer in<br />
Wien. bucherer.com Blumendekoration von Fiori. fioricompany.at<br />
Foto: Stefan Gergely, Set-Styling: Ali Rabbani<br />
106 falstaff LIVING 05 / 18
05 / 18 LIVING<br />
falstaff<br />
107
kulinarik / KANNEN & CO.<br />
IT’S TEA<br />
Pures Design<br />
Minimalistisch gestaltet: Die Marke<br />
Muuto lässt lieber Formen statt Farben<br />
sprechen. Bei der Linie »Bulky«<br />
sind es faszinierende Rundungen.<br />
muuto.com<br />
SEASON<br />
Von rustikalem Chic bis zu moderner<br />
Opulenz: stilvolle Designerkannen,<br />
die das Teeritual auch optisch<br />
zum Genuss machen.<br />
Goldener Herbst<br />
Matter Glanz und eine spannende Oberflächenstruktur<br />
– die Serie »Ecume Or«<br />
verkörpert moderne Opulenz.<br />
bernardaud.com<br />
Floral genial<br />
Die verspielte Porzellanserie<br />
von Hermès<br />
trägt den passenden<br />
Titel »A walk in the<br />
garden«. Chic!<br />
hermes.com<br />
Heavy Metall<br />
Das asiatisch inspirierte<br />
Modell »Kyoto« von Nambé<br />
ist aus Gusseisen gefertigt.<br />
nambe.com<br />
Handgemacht<br />
Made in France: Das<br />
Service aus Steingut<br />
von Sarah Lavoine wird<br />
in Südfrankreich von<br />
Hand hergestellt.<br />
maisonsarahlavoine.com<br />
Cheeky<br />
Gewohnt originell: Die Kanne aus<br />
weißer Keramik mit unverkennbarem<br />
Design stammt natürlich<br />
vom Kultlabel Fornasetti.<br />
fornasetti.com<br />
Hoch die Tassen<br />
US-Label Ralph Lauren<br />
feiert aktuell sein 50-jähriges<br />
Bestehen. Neben Mode versteht<br />
sich der Designer auch<br />
vorzüglich auf edles Geschirr,<br />
wie hier mit der Kollektion<br />
»Gwyneth«. ralphlauren.eu<br />
Fotos: beigestellt<br />
108 falstaff LIVING 05 / 18
Die neue Freiheit des Kochens.<br />
Genießen Sie freie Sicht auf die schönen Dinge des Lebens: Vertrauen Sie auf Miele<br />
TwoInOne Induktionskochfelder mit integriertem Dunstabzug. Denn Con@ctivity 2.0<br />
reguliert den Dunstabzug ganz automatisch. Für das, was wir besonders lieben.<br />
Miele. Immer Besser.<br />
miele.at
kulinarik / TEE<br />
Streng limitiert<br />
Die Designer-Kooperationen von<br />
Ladurée sind stets besonders<br />
schnell vergriffen. Das dürfte<br />
auch für das wild gestaltete<br />
Packaging von Charlotte<br />
Olympia gelten. Also, ran an<br />
den Leoparden! laduree.fr<br />
Detox mit Genuss<br />
Der Mix »Detox<br />
Japonaise« verbindet<br />
Gegensätze: ein sanfter<br />
Sencha-Grüntee mit<br />
Spirulina und beruhigender<br />
Nashi-Birne.<br />
palaisdesthes.com<br />
En vogue<br />
Kultig: Nicht nur Supermodels<br />
schwören auf den belebenden<br />
Matcha-Tee von Trendlabel<br />
Kissa. kissatea.com<br />
HEISS BEGEHRT<br />
From Russia with Love<br />
Kusmi widmet dem Zarenreich<br />
den limitierten Schwarztee<br />
»Tsarevna« mit winterlichen<br />
Gewürzen wie Ingwer, Anis und<br />
Zimt. kusmitea.com<br />
Akkorde von Hibiskus, ein Hauch Jasmin oder sanfte Zimtaromen?<br />
Tee ist nicht gleich Tee! Auf welche exklusiven<br />
Mischungen Connaisseure aktuell schwören.<br />
Winterzauber<br />
Den wollte Luxuskaufhaus<br />
Harrods einfangen. Das<br />
Ergebnis ist ein würziger<br />
Rooibostee mit Noten von<br />
Hibiskus und Kardamom.<br />
harrods.com<br />
Leichte Noten<br />
Ein ganz besonderer<br />
Earl Grey hat das Label<br />
Paper and Tea populär<br />
gemacht: »Golden Earl«<br />
besticht durch Aromen<br />
von Bergamotte und<br />
Honig. paperandtea.de<br />
Chices Souvenir<br />
Die exklusiven Teekreationen<br />
von Guerlain gibt<br />
es leider nur in dem Pariser<br />
Flagship-Store. Der Schwarztee<br />
»Winter Delice« ist die<br />
Reise wert! guerlain.com<br />
Zarte Mischung<br />
Süße Jasminblüten<br />
treffen auf eine sanfte<br />
Grüntee-Mischung –<br />
kein Wunder, dass<br />
der Hersteller The<br />
Wolseley aktuell in<br />
aller Munde ist.<br />
thewolseley.com<br />
Weit gereist<br />
Der handgerollte Tee<br />
mit süßlich-milden<br />
Akzenten von Ronnefeldt<br />
stammt aus dem<br />
Himalaya-Gebiet.<br />
teeshop-ronnefeldt.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
110 falstaff LIVING 05 / 18
www.treca-paris.info<br />
L’ART DE LA CHAMBRE
kulinarik / KARAFFEN<br />
1. 2.<br />
3. 5.<br />
4.<br />
6.<br />
7.<br />
12.<br />
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10.<br />
9.<br />
11.<br />
13.<br />
WILLKOMMEN IM<br />
KARAFFENLAND!<br />
Eine schier endlose Auswahl an Formen und Farben erschließt sich all jenen, die in Sachen<br />
Karaffen stets up to date sein wollen. Ob floral oder puristisch – der Design-Faktor ist hoch!<br />
1. Skandi-Chic de luxe Schlicht und ausdrucksstark: Die dänische Marke Menu veredelt Rauchglas mit Messing. connox.at 2. Pink Blush Die Karaffe »Pearl« wirkt dank changierendem Effekt<br />
besonders feminin und kunstvoll. amara.com 3. Go East Die Geschirrkollektion »Trama« von Stardesignerin Patricia Urquiola ist fernöstlich inspiriert. kartell.com 4. Moderner Twist Matteo<br />
Zorzenoni hat die Serie »Colored Twist« entworfen. nasonmoretti.it 5. Florale Note Besonders detailgetreu fällt der Verschluss bei diesem exquisiten Modell der französischen Luxusmarke<br />
Lalique aus. lalique.com 6. Blütezeit Die exklusiven, von Hand bemalten Karaffen sind das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Online-Plattform Moda Operandi und dem Interior-<br />
Magazin Cabana. modaoperandi.com 7. Coolness-Faktor Der Entwurf »Volvi« von AYTM besticht durch die klare Formensprache und breiten Hals. aytm.dk 8. Deep Blue Nason Morretti setzt<br />
bei diesem Modell auf satte Farben und einen schmalen Hals. nasonmoretti.it 9. Face it Dieses Modell stammt von der Premium-Marke Nude, die durch minimalistisches Design mit besonderer<br />
Hingabe zu originellen Details von sich reden macht. nudeglass.com 10. Punktlandung In Venedig mundgeblasen: Die Karaffe der Luxusmarke Viertri verkörpert pures Dolce Vita. viertri.com<br />
11. Geschwungen Bei Georg Jensen setzt man ganz auf reduzierte Optik und geschwungene Formen. georgjensen.com 12. Mit Korken Designer Andreas Engesvik hat das Modell für Muuto<br />
entworfen. Es trägt den charmanten und durchwegs passenden Namen »corky carafe«. muuto.com 13. Greenery Das schlichte funktionale Design lässt bei LSA ganz den grasgrünen Farbton<br />
wirken. lsa-international.com 14. Volume up Die Karaffe »Woodstock« wirkt aufgrund ihrer besonders bauchigen Form und des massiven Verschlusses schon beinahe dekadent. simonpearce.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
112 falstaff LIVING 05 / 18
DAS PERFEKTE<br />
WEIHNACHTSGESCHENK!<br />
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kulinarik / CHAMPAGNER<br />
CHAMPAGNER<br />
FÜR ÄSTHETEN<br />
Prominente als Testimonials, Star-Designer als Kreateure von<br />
Flaschen und Etiketten: Champagner-Hersteller präsentieren<br />
ihre Edelprodukte gern in einem glamourösen Licht.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
Größen aus der Musikwelt, weltberühmte<br />
Hollywood-Schauspieler,<br />
aber auch politische Potentaten<br />
treten immer wieder gern für ihren<br />
bevorzugten Champagner ein. Die Reihe jener<br />
Persönlichkeiten, die bereits als Testimonials<br />
in Erscheinung traten, ist lang. Darunter auch<br />
einige James-Bond Darsteller, zuletzt Daniel<br />
Craig, der seine Vorliebe für Bollinger werbewirksam<br />
in Szene setzte.<br />
Für Dom Pérignon Plénitude 2 warf sich<br />
wiederum Doppel-Oscar-Preisträger Christoph<br />
Waltz in Pose. Eine Attitüde mit Tradition:<br />
Schon Zar Alexander von Russland hatte<br />
das Exklusivrecht auf die Prestige-Cuvée<br />
»Cristal« von Louis Roederer, dem britischen<br />
Staatsmann Sir Winston Churchill widmet<br />
das Haus Pol Roger bis heute eine Cuvée.<br />
MOËT ROSÉ CAPSULE COLLECTION<br />
Die Moët Rosé Capsule Collection ist eine<br />
Hommage an das »It-Girl« des 18. Jahrhunderts,<br />
Madame de Pompadour. Ihrer Vorliebe für Kunst,<br />
Literatur, Design und Stil ist es zu verdanken,<br />
dass Paris zur europäischen Kulturhauptstadt<br />
wurde. Der Moët Rosé Impérial schmeckt intensiv<br />
fruchtig und verführt das Auge mit seiner<br />
funkelnden Farbe. Ob für das romantisch verführerische<br />
Date oder den spontanen Abend mit<br />
Freunden – er eignet sich für jeden festlichen<br />
Anlass mit den Liebsten. Ab sofort bei Wein & Co.<br />
zur unverbindlichen Preisempfehlung von ca.<br />
59,90 Euro er hältlich. weinco.at<br />
EXQUISITER AUFTRITT<br />
Champagner-Produzenten legen aber auch<br />
Wert auf ein glamouröses Erscheinungsbild<br />
der Flaschen und Etiketten, nicht selten kreiert<br />
von Star-Designern und Künstlern. So stammt<br />
etwa die erste Designerflasche eines Champagners<br />
vom Jugendstilkünstler Émile Gallé, er<br />
hat damit die Top-Cuvée »Belle Époque« von<br />
Perrier-Jouët weltberühmt gemacht. Auch das<br />
Haus Tattinger arbeitet seit 1978 immer wieder<br />
mit bekannten Künstlern für die Jahrgangschampagner-Serie<br />
»Collection« zusammen.<br />
Der erste Wein dieser Serie wurde von<br />
Victor Vasarely kreiert, es folgten der französische<br />
Surrealist André Masson und die amerikanischen<br />
Pop-Art-Ikonen Robert Rauschenberg<br />
und Roy Lichtenstein.<br />
><br />
Fotos: Paul-Lepreux, beigestellt<br />
114 falstaff LIVING 05 / 18
DOM PÉRIGNON P2<br />
Mit dem Plénitudes-Konzept zeigt das Haus<br />
Dom Pérignon auf eindrucksvollste Weise, wie<br />
ein großer Champagner auf einem ersten Reifehöhepunkt<br />
schmeckt. Nicht weniger als 16 Jahre<br />
durfte der »P2« des Jahrgangs 2000 in aller<br />
Ruhe auf der feinen Hefe verweilen, bis er sich<br />
nun heute mit unglaublicher Frische, aber noch<br />
weiter gewachsener Komplexität dem Genießer<br />
präsentiert. Dieser ultimative Dom Pérignon ist<br />
um 340 Euro verfügbar. clos19.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
115
kulinarik / CHAMPAGNER<br />
><br />
Zuletzt gestaltete der Brasilianer Sebastião<br />
Salgado den Top-Jahrgang 2008. Off-White-<br />
Designer Virgil Abloh behübschte <strong>2018</strong> eine<br />
limitierte Auflage von Moët & Chandon Nectar<br />
Impérial Rosé und wandelte damit auf den<br />
Spuren von Jean Paul Gaultier, der einen Piper-<br />
Heidsieck in ein rotes Latex-Korsett und Netzstrümpfe<br />
steckte. Philippe Starck wiederum<br />
entwarf Etikette und Verpackung für den Louis<br />
Roederer Brut Nature. Dom Pérignons Hommage<br />
auf Andy Warhol ist ein weiteres Beispiel,<br />
bei dieser Marke bindet man regelmäßig bekannte<br />
Namen in kooperative Projekte ein, darunter<br />
Jeff Koons, Karl Lagerfeld und zuletzt<br />
Lenny Krawitz. Champagner-Design rocks!<br />
<<br />
VEUVE CLICQUOT ARROW MAGNET<br />
Zahlreiche tolle Städtedestinationen von N. Y. bis Tokio<br />
hat Veuve Clicquot für sein Yellow Label als Arrow<br />
Magnet herausgebracht. Ein tolles Präsent für<br />
Weltenbummler: Die hochwertige Geschenkbox<br />
beinhaltet einen herausnehmbaren magnetischen<br />
Wegweiser, beschriftet mit sechs verschiedenen<br />
Städten – perfekt als Gutschein für Städtetrips! Ab<br />
Oktober im Fachhandel um ca. 49,90 Euro verfügbar.<br />
veuveclicquot.con<br />
LOUIS ROEDERER CRISTAL<br />
Roederer Cristal wurde ursprünglich exklusiv für den<br />
russischen Zarenhof erzeugt. Im Jahr 1876 kreiert, war<br />
diese Cuvée das Role Model für die Kategorie Prestige-<br />
Champagner. Cristal wird aus bestem Traubenmaterial<br />
von Grands Crus im Montagne de Reims, dem Vallée de<br />
la Marne und der Côte de Blancs zusammengestellt und<br />
ist das Kronjuwel des traditionsreichen Hauses Louis<br />
Roederer. Erst gut 100 Jahre nach dem weißen Cristal<br />
beschloss man, auch den raren und exquisiten Cristal<br />
Rosé zu erzeugen. louis-roederer.com<br />
ARMAND DE BRIGNAC<br />
Der US-Hip-Hop-Star Shawn Carter, besser bekannt als Jay Z,<br />
verliebte sich in das goldene Habit von Champagne Armand de<br />
Brignac, dessen Verkäufe trotz seines nicht unerheblichen Preises<br />
in die Höhe schnellten, nachdem der Musiker ihn in einen seiner<br />
Video-Clip einbaute. 2014 hat Jay Z die Marke Armand de Brignac<br />
dann kurzerhand selbst gekauft. armanddebrignac.com<br />
Fotos: Getty Images, beigestellt<br />
116 falstaff LIVING 05 / 18
Noch kein Geschenk für Weihnachten?<br />
Schenken Sie Genuss!<br />
Bald ist Weihnachten – daher hat <strong>Falstaff</strong> für Sie ein spezielles Angebot geschnürt.<br />
Erzählen Sie Ihren genussaffinen Freunden von <strong>Falstaff</strong> und verschenken Sie an liebe<br />
Freunde ein Jahresabo (8 <strong>Ausgabe</strong>n) zum Preis von € 54,–!<br />
Als Dankeschön erhalten Sie für Ihren Weihnachtstisch den von <strong>Falstaff</strong> prämierten<br />
Champagne Mailly Grand Brut Réserve NV mit 92 <strong>Falstaff</strong>-Punkten. Den Wein liefern wir<br />
Ihnen versandkostenfrei an Ihre Adresse nach verbuchtem Zahlungseingang.<br />
Bestellen Sie gleich mit beiliegender Bestellkarte, telefonisch unter 01 9042141-444,<br />
per E-Mail mit dem Betreff XMAS an abo@falstaff.at oder auf www.falstaff.com/abo<br />
92<br />
Punkte<br />
<strong>Falstaff</strong> wünscht Ihnen eine bezaubernde<br />
Vorweihnachtszeit und frohe Weihnachten!
kulinarik / KEKS-DESIGN<br />
Backprinzessin<br />
Sophia Stolz buk sich schon in<br />
das Herz von Hollywood-Stars<br />
und mit ihren Keksen nun auch<br />
in das Herz der LIVING-Leser.<br />
»Ein Geschmacks-Orgasmus«,<br />
wie sie sagt. cakeporntime.com<br />
Fotos: Julia Stix, beigestellt<br />
118 falstaff LIVING 05 / 18
SOPHIAS WELT<br />
Ihre große Liebe gilt der Tortenkunst, mit der sie jüngst sogar<br />
bei der New Yorker Fashion Week für Aufsehen sorgte. Für<br />
LIVING wagt Sophia Stolz nun einen süßen Seitensprung und<br />
kreierte für uns Interior-Kekse ganz nach ihrem Geschmack.<br />
INTERVIEW MICHAEL PECH FOTO JULIA STIX LOCATION KOCHAMT MÖRWALD<br />
Die große Kunst entsteht noch immer<br />
in den eigenen vier Wänden. Vor<br />
Kurzem musste ein zweiter Kühlschrank<br />
angekarrt werden, weil der<br />
eine schon gar nicht mehr zum Verschnaufen<br />
kam, vollgestopft mit dem besten Süßkram,<br />
aus dem Sophia Stolz jene Tortenkunstwerke<br />
kreiert, die inzwischen Gaumen von Hietzing<br />
bis Hollywood verzücken. Herzstück des Küchenreichs<br />
ist der Backofen, der gleich viele<br />
Jahre auf dem Buckel hat wie die Backprinzessin<br />
selbst: 23, zwar wenig für Sophia, eine<br />
ganz schöne Latte aber dennoch für einen<br />
Backofen. »Ich liebe ihn, was soll ich machen?«,<br />
sagt Sophia und zieht das Blech mit<br />
den Keksen aus dem glühend heißen Bauch<br />
des treuen Weggefährten. Der Duft von warmer<br />
Milch, karamellisiertem Zucker und<br />
Zimt breitet sich in der Küche aus. »Riechst<br />
du das?«, fragt Sophia und gibt gleich selbst<br />
die Antwort. »So riecht Lebensfreude.«<br />
LIVING: Lebensfreude passt perfekt. Immerhin<br />
sind das ja die Kekse, die du eigens für<br />
LIVING kreiert hast.<br />
SOPHIA STOLZ: Und genau diese Geschichte<br />
will ich auch erzählen mit diesen wunderbaren<br />
Keksen. Beim Backen geht es um einen<br />
Lifestyle, der alle Sinne berührt. In der<br />
Sekunde, in der ich beginne zu backen,<br />
ziehen alle Wolken auf und es scheint nur<br />
noch die Sonne in mir. Das überträgt sich<br />
auf alle, die damit in Berührung kommen.<br />
Egal, ob das nun die Kekse sind oder die<br />
Torten, um die sich mein Schaffen ja hauptsächlich<br />
dreht.<br />
Vor ein paar Wochen kam sogar der als<br />
»Food God« bekannte Instagram-Star Jonathan<br />
Cheban, ein Busenfreund von Kim Kardashian,<br />
in den Genuss deiner Torten. Seine<br />
Begeisterung darüber teilte er gleich mit seinen<br />
knapp drei Millionen Followern.<br />
Ja, die Torte dürfte ihm gefallen und vor<br />
allem auch geschmeckt haben. Sein Posting<br />
dazu auf Instagram ging tatsächlich durch<br />
die Decke und hatte sogar eine Einladung<br />
zur Fashion Week in New York zur Folge,<br />
auf der ich meine Tortenkunst dann ebenso<br />
präsentieren durfte.<br />
Du nennst das Ganze ja »Cake Art«. Wie<br />
viel Kunst steckt denn in deinen Torten?<br />
Eine ganze Menge. Denn jede Torte ist ein<br />
Einzelstück. Und mit jeder Torte erzähle ich<br />
immer auch eine Geschichte über die Person,<br />
für die mein süßes Kunstwerk bestimmt ist.<br />
Aus diesem Grund setze ich auch allerlei<br />
Krimskrams drauf – damit wird der Genuss<br />
dann unvergänglich. Gute Kunst löst immer<br />
auch Gefühle aus. Das will ich mit ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
119
kulinarik / KEKS-DESIGN<br />
2.<br />
3.<br />
1.<br />
1. Kneten Echte Handarbeit erdet. Und erst, wer das Mehl<br />
auf seinen Händen spürt, darf später auch am Teig naschen.<br />
2. Walzen Geht auch ohne herausgestreckter Zunge, macht<br />
so aber weniger Spaß. Und das ist übrigens auch die wichtigste<br />
Zutat für das Rezept: Spaß! 3. Schneiden Wer die Kekse<br />
quadratisch will, der sollte sie auch quadratisch schneiden,<br />
wer Rechtecke bevorzugt, schneidet Rechtecke.<br />
><br />
meinen Torten erreichen. Die sollen sich<br />
nicht nur am Gaumen breitmachen, sondern<br />
auch ins Gehirn einbrennen. Jede Torte wird<br />
übrigens mit einem Polaroid-Bild geliefert.<br />
SOPHIA STOLZ’ LIVING-KEKSE<br />
Die verrückteste Torte, die du je gebacken<br />
hast?<br />
Das ist schwierig, weil da tatsächlich schon<br />
viel Verrücktes den Weg auf meine Torten<br />
gefunden hat, vom Dildo bis zur Medikamentenschachtel.<br />
Einmal wollte der Schauspieler<br />
Kevin Hart eine Torte von mir.<br />
Damals wurde ich nach Las Vegas zu einem<br />
großen Poker-Turnier eingeflogen. Sechs<br />
Millionen Euro im Pot und ich hüpf da im<br />
Glitzerkleid mit meinen Torten herum. Kevin<br />
Hart war einer der Teilnehmer und wünschte<br />
sich seine eigene Torte. Na, dann habe ich<br />
mal die ganze Nacht durchgebacken und<br />
so einiges improvisiert. Zum Beispiel habe<br />
ich in einem Laden in Vegas eine kleine<br />
Wrestling-Spielzeugfigur gekauft, die Kevin<br />
Hart ähnlich sah. Die kam rauf auf die Torte<br />
und dann noch allerhand anderes Zeugs wie<br />
etwa karamellisierte Mandeln mit Schoko –<br />
sein Lieblingssnack, das habe ich nachgelesen<br />
– und auch eine Miniflasche Wodka. Angeblich<br />
trinkt er ganz gern mal einen über den<br />
Durst. Jedenfalls war Kevin am Ende sehr<br />
begeistert und hat mir Fotos geschickt, wie<br />
er die Torte mit seiner Familie gegessen hat.<br />
Was ist wichtiger: das Aussehen oder die<br />
inneren Werte? Also bei deinen Torten …<br />
Es ist eine Symbiose aus beidem. Und der<br />
Geschmack ist da sehr wichtig. Ich nenne es<br />
ja nicht »Cake Porn«, weil es so abartig ist,<br />
sondern weil die Torten für einen geschmacklichen<br />
Orgasmus sorgen. Nur beste Grundprodukte<br />
und selbstverständlich Bio. Für eine<br />
ZUTATEN FÜR DEN TEIG<br />
230 g Butter<br />
100 g Staubzucker<br />
1 Ei<br />
Mark einer Vanilleschote<br />
Schale einer halben Bio-Zitrone<br />
280 g Mehl<br />
Prise Salz<br />
ZUTATEN FÜR DAS ROYAL ICING<br />
• 220 g Staubzucker<br />
• 1 EL Eiweiß-Pulver<br />
• 2–3 EL Wasser<br />
• Lebensmittelfarben zum Bemalen<br />
ZUBEREITUNG<br />
- Butter und Staubzucker schaumig rühren, dann Ei,<br />
Salz, Vanillemark und die fein geriebene Zitronenschale<br />
unterheben. Anschließend Mehl unterrühren,<br />
nur so lange, bis alles gut vermischt ist. Den Teig zu<br />
einer Kugel formen, in Klarsichtfolie einwickeln und<br />
ca. 1 Stunde kühl stellen.<br />
- Wenn der Teig fest genug ist, auf einer bemehlten<br />
Arbeitsfläche ausrollen, aber nicht zu dünn! Sonst<br />
verbrennen die Kekse zu schnell. In A3-große Rechtecke<br />
ausschneiden und im vorgeheizten Ofen bei<br />
190 °C für 8–10 Minuten (je nach Dicke) backen<br />
und vor dem Dekorieren komplett auskühlen lassen.<br />
- Für das Royal Icing: Alle Zutaten mit einem Mixer<br />
vermengen und 7–8 Minuten mittelschnell rühren,<br />
bis das Icing glänzt. Dann das Icing luftdicht verschließen.<br />
Falls es zum Spritzen noch etwas zu<br />
fest sein sollte, kann es mit wenig Wasser etwas verdünnt<br />
werden, bis die richtige Konsistenz erreicht ist.<br />
- Für das Verzieren der Cookies am besten zuerst<br />
am Rand entlang spritzen, trocknen lassen, dann<br />
das Icing leicht verdünnen, sodass es ein bisschen<br />
flüssiger wird, und dann die Mitte der Cookies damit<br />
ausfüllen – je nach Konsistenz läuft es dann entweder<br />
von selbst bis zum Rand oder man kann ihm mit<br />
einem Zahnstocher etwas nachhelfen. Gut trocknen<br />
lassen, am besten über Nacht. Und dann, wenn alles<br />
fest ist, kann man die Kekse nach Wunsch bemalen.<br />
120 falstaff LIVING 05 / 18
Funky Town<br />
Ihre Interpretation des Lebenkuchenhauses<br />
toppt Sophia Stolz mit Zinnsoldat und Raubkatze.<br />
Vor dem Eingang schmücken Palmen<br />
und Kakteen das süße Bauwerk.<br />
» Ich nenne es ja nicht ›Cake Porn‹, weil es so abartig ist,<br />
sondern weil die Torten für einen geschmacklichen Orgasmus<br />
sorgen. Für eine Diät ist das nichts.«<br />
SOPHIA STOLZ Tortenkünstlerin mit Backsucht<br />
Diät ist das natürlich nichts, das ist schon ein<br />
heftiges Erlebnis. Aber Porno sollte ja auch<br />
heftig sein. Die Torten sind eine Mischung<br />
aus salzig, süß, crunchy, saftig und cremig,<br />
von allem ein Extra und manchmal sogar mit<br />
einer Überraschung im Kern – Sprinkles oder<br />
flüssiges Karamell.<br />
Du bist auf der ganzen Welt unterwegs. Wo<br />
gibt es die besten Süßigkeiten?<br />
Da muss ich gar nicht so weit verreisen. Der<br />
Zwetschkenfleck vom Zauner in Bad Ischl<br />
steht ganz oben. Wobei ich ja verraten muss,<br />
dass ich selbst gar keine Naschkatze bin. Ich<br />
bin eher der salzige Typ. Torten sind einfach<br />
mein Medium, mit dem ich die Menschen<br />
erreichen kann. Vielleicht ist das manchmal<br />
etwas durchgeknallt – oder auch ganz oft –,<br />
aber immer mit einer Idee dahinter. Jede Torte<br />
hat ihren ganz individuellen und persönlichen<br />
Touch. Sie ist ein Einzelstück und ein<br />
Kunstwerk.<br />
Also doch mehr Künstlerin als Backprinzessin?<br />
Ich brauche meine künstlerische Freiheit für<br />
die Torten. Wenn mir jemand genaue Vorgaben<br />
macht, dann wird das nichts, dann ist der<br />
oder die aber auch gar nicht richtig bei mir.<br />
Wenn man mich jedoch austoben lässt, dann<br />
ist alles möglich – vom Torten-Tsunami bis hin<br />
zu euren LIVING-Keksen. Also vielleicht eine<br />
Tortenprinzessin mit Backsucht? Das klingt<br />
doch schon einmal ganz künstlerisch.<br />
Bahnbrechend<br />
Dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt<br />
sind, zeigt auch der Keks gewordene Design-<br />
Pool, der mit viel Liebe zum Detail gebacken<br />
wurde. Rettungsringe inklusive!<br />
<<br />
Top of the Pop<br />
Die kreativen Kreationen von Stolz gibt es natürlich<br />
auch mehrstöckig. Selbstverständlich werden<br />
sie ebenfalls originell verziert – etwa mit<br />
Schock-Rocker Marilyn Manson.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
121
kulinarik / KÜCHEN-ACCESSOIRES<br />
DESIGN IN DER<br />
BACKSTUBE<br />
Das richtige Werkzeug ist eine wichtige Zutat für gelungene<br />
Rezepte! LIVING zeigt, auf welche stilvollen Küchenhelfer<br />
man keinesfalls verzichten sollte und welche humorvollen<br />
Details das Backvergnügen krönen.<br />
Designer-Küche<br />
Business-Lunch? Weil das Team<br />
von Künstler und Architekt<br />
Ólafur Elíasson stets gemeinsam zu<br />
Mittag kocht, hat er kurzerhand ein<br />
Buch mit den besten Rezepten<br />
veröffentlicht. phaidon.com<br />
Handarbeit<br />
Das charakteristische<br />
Schachbrettmuster auf<br />
dem Griff des Schneebesens<br />
von MacKenzie-Childs<br />
ist von Hand<br />
gemalt. mackenziechilds.com<br />
Zielgenau<br />
Sahnehäubchen und Co. lassen<br />
sich mit der Glasurspritze aus<br />
rostfreiem Edelstahl punktgenau<br />
platzieren. harrods.com<br />
Küchenstreife<br />
Die Stoff-Designerin Tori<br />
Murphy hat bereits für<br />
Fendi, Dior und DKNY<br />
gearbeitet – ihr eigenes<br />
Label für Küchentextilien<br />
ist noch ein absoluter<br />
Geheimtipp. Cool und<br />
authentisch!<br />
torimurphy.com<br />
Geburtstags-Remix<br />
Zeit für eine Geburtstagstorte:<br />
Anlässlich des 100-jährigen<br />
Jubiläums gibt es die ikonische<br />
Küchenmaschine von Kitchenaid in<br />
der »Heritage«-Edition.<br />
kitchenaid.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
122 falstaff LIVING 05 / 18
Runde Sache<br />
Kein gewöhnlicher Mörser:<br />
Das Modell »tondo« von<br />
Design House Stockholm geht<br />
als kleines Kunstwerk durch.<br />
designhousestockholm.com<br />
Top-Form<br />
Mit der richtigen Form wird<br />
selbst ein simpler Gugelhupf<br />
zum kulinarischen Eyecatcher.<br />
Empfehlenswert sind vor allem<br />
Modelle aus Aluminium mit<br />
Antihaftbeschichtung.<br />
nordicware.com<br />
En pointe<br />
Pretty Ballerina: Beim Backen<br />
und Verzieren ist hier Fingerspitzengefühl<br />
gefragt, damit es<br />
nicht zum Bruch kommt. Keine<br />
ganz leichte Übung.<br />
birkmann.de<br />
Hands on!<br />
Die originellen Ofenhandschuhe<br />
von Mint & May gibt es in den<br />
unterschiedlichsten Ausführungen.<br />
Modell<br />
»Love & Hate« ist<br />
besonders<br />
heiß begehrt.<br />
mintandmay.co.uk<br />
Party-Animal<br />
Nach Flamingos sind<br />
aktuell Lamas groß in<br />
Mode und machen sich in<br />
Form des entzückenden<br />
Keksausstechers auch in<br />
der Küche breit. Süß!<br />
kuechen-komplizen.de<br />
Rührend<br />
Praktisch: Die charmanten<br />
Rührschüsseln in Retro-Optik haben<br />
eingezeichnete Messangaben und<br />
kommen außerdem im Set!<br />
masoncash.co.uk<br />
Maßnahme<br />
Von 1 Esslöffel bis zu<br />
¼Teelöffel reichen die<br />
Messbecher beziehungsweise<br />
-löffel »Twist« von Nambé.<br />
nambe.com<br />
Roll on<br />
Das edle Marmor macht aus dem<br />
schnöden Nudelholz nicht nur ein<br />
Design-Objekt – Teige bleiben weniger<br />
kleben und die Reinigung ist<br />
ebenfalls einfacher als bei Modellen<br />
aus Holz. houseofstones.at<br />
Mit Warnhinweis<br />
Klare Ansage: Ob die<br />
erfrischend ehrliche Warnung<br />
auf der Keksdose wahre Naschkatzen<br />
stoppen kann, ist eher<br />
fraglich. jonathanadler.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
123
kulinarik / CAFE TIEREN<br />
Vintage-Look<br />
Statt Gusseisen kommt bei »Barcelona«<br />
von Hersteller La Cafetière mattgrüne<br />
Keramik zum Einsatz. creative-tops.com<br />
Stufenbau<br />
Bis zu sechs Tassen Espresso schafft die<br />
»Pulcina« von Alessi. Dabei bedient sie<br />
Koffein- wie Designliebhaber. alessi.com<br />
Pures Design<br />
Erik Magnussen hat diese klassische<br />
Pressfilterkanne entworfen, die ganz durch<br />
ihr klares Design überzeugt. stelton.com<br />
VOLLE<br />
Fassungsvermögen<br />
Stolze neun Tassen schafft der Espresso-<br />
Kocher »Milano« und eignet sich nicht zuletzt<br />
deshalb ideal für Gastgeber. grosche.ca<br />
KANNE<br />
Zurück zu den Wurzeln: Die Kunst<br />
des Kaffeekochens ist wieder<br />
en vogue. Als Gegentrend zum<br />
Vollautomaten bedeutet das die<br />
Renaissance der Cafetieren.<br />
Spezialfall<br />
Modell »CoCo« ist nicht nur farblich ein Exot,<br />
der Hersteller empfiehlt es auch speziell zur<br />
Zubereitung von Hot Chocolate. wayfair.co.uk<br />
Moderner Klassiker<br />
Der Kaffeebereiter »Eileen« ist nach seiner<br />
Designerin Eileen Gray benannt und hat sich als<br />
Klassiker etabliert. bodum.com<br />
Savoir-faire<br />
Steinzeug trifft Edelstahl, dazu das charakteristische<br />
Design – diese French Press macht dem<br />
Namen alle Ehre. lecreuset.at<br />
Neue Ikone<br />
In neuer Form: Hersteller Bialetti führt neben<br />
dem kultigen Espressokocher »Mokka Express«<br />
auch Neuheiten wie »Class«. bialetti.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
124 falstaff LIVING 05 / 18
HÜTTENDORF LADIZIUM / promotion<br />
Zauber der Natur<br />
Magische Momente – das Hüttendorf Ladizium im<br />
Tiroler Landschaftsparadies Ladis verbindet<br />
modernen Luxus mit einzigartigen Naturerlebnissen.<br />
W<br />
er die Ruhe und den Frieden<br />
in sich gefunden hat, für den<br />
verwandelt sich die ganze<br />
Welt« – so heißt es in der Sage<br />
»Ladizia und die Schätze der Natur«, von<br />
der das Hüttendorf Ladizium nicht nur<br />
seinen Namen, sondern ebenfalls das<br />
besagte Credo übernommen hat. An einem<br />
der schönsten Plätze des Sonnenplateaus im<br />
Tiroler Ort Ladis gelegen, erwarten die<br />
Gäste neun Natur-Chalets mit exklusiver<br />
Ausstattung, von denen jedes einzelne mit<br />
viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde.<br />
Heimische Tradition trifft dabei zeitgemäßen<br />
Luxus, der selbst höchsten Ansprüchen<br />
genügt. All das, eingebettet in eine mystische<br />
Kulturlandschaft, die dank ihrer<br />
Sauer- und Schwefelquellen schon seit<br />
Jahrhunderten als Badeort bekannt ist.<br />
Für das leibliche Wohl wird in dem eigenen<br />
Restaurant »Feuer & Flamme« gesorgt. In<br />
authentischem Ambiente im Tiroler Altholzstil<br />
mit Feuerstelle inmitten des Hüttendorfs<br />
gelegen, lassen sich hier zu zweit oder<br />
unter Freunden unbeschwerte Stunden zu<br />
erleben. Das kulinarische Konzept besinnt<br />
sich auf authentische Küche, die auf höchstem<br />
Niveau umgesetzt wird. Gästen sei<br />
dabei die hauseigene Weinlinie »Elixium«<br />
besonders ans Herz gelegt. Auch hier verschmelzen<br />
Warmherzigkeit, Tradition und<br />
viel Privatsphäre zu einem unvergleichlichen<br />
Urlaubsgefühl. Schlicht magisch.<br />
INFO<br />
Hüttendorf Ladizium<br />
Familie Stock, Grunesweg 14<br />
6532 Ladis, Tirol<br />
www.ladizium.at<br />
Fotos: Atelier Wolkersdorfer<br />
Die mehrfach preisgekrönte Ferienregion<br />
Serfaus-Fiss-Ladis erweist sich dabei im<br />
Sommer ebenso wie in den Wintermonaten<br />
als wahres Paradies für sportliche Outdoor-<br />
Enthusiasten. Wer statt Action eher die<br />
Erholung sucht, kann im »Private Spa«-<br />
Bereich die Seele baumeln lassen und die<br />
Finnische Sauna oder das Sanarium genießen,<br />
bevor es zum vitalisierenden Wechselbad<br />
in den Tiroler Holzpools des privaten<br />
Chalets geht.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
125
küchen-klassiker<br />
MIXER<br />
Ich kann mich noch gut daran<br />
erinnern, als wir als Kinder unsere<br />
Nasen in die Mixer-Schüssel<br />
gesteckt haben«, reminisziert<br />
Prof. Thomas Feichtner, »wie<br />
verlockend es war, trotz striktem<br />
Verbot den Finger hineinzustecken!«<br />
Mit seinen Erinnerungen<br />
ist der Produkt-Designer speziell<br />
vor den Feiertagen bestimmt nicht<br />
alleine. Eine nicht zu verachtende<br />
Rolle dabei spielt auch ein oft<br />
vernachlässigtes Gerät: der Mixer.<br />
Wird er im Sommer immer öfter<br />
von Smoothie-Makern & Co.<br />
in den Schatten gestellt, hat er<br />
jetzt Hochsaison.<br />
Dabei sollte man dem guten<br />
Stück auch unter dem Jahr Respekt<br />
zollen, immerhin hat er das<br />
Backen revolutioniert. Dort liegen<br />
auch die Wurzeln des Schaumschlägers,<br />
der durch die Entdeckung<br />
des Eischnees als Backtriebmittel<br />
überhaupt erst seinen<br />
Siegeszug starten konnte. Anfänglich<br />
beanspruchte damals noch<br />
der schnöde Schneebesen die große<br />
Bühne für sich und machte Backen<br />
zu einem langwierigen und<br />
kräfteraubenden Prozess. Mit der<br />
Industriellen Revolution kamen<br />
die ersten mechanisch angetriebenen<br />
Geräte, ab 1919 folgten elektrische<br />
Modelle und ihre verbesserten<br />
Nachfolger im Eiltempo.<br />
Darunter Klassiker wie der<br />
»KM32« von Braun, laut Feichtner<br />
»eine Ikone des Industriedesigns.<br />
Noch heute, wenn ich<br />
meine Eltern besuche, brummt<br />
der Braun-Mixer für manchen<br />
Geburtstagskuchen«, erzählt er<br />
und fügt hinzu: »Längst haben<br />
Edelstahloptik und Digitalanzeige<br />
Einzug in die Welt der Mixer gehalten.<br />
Als wären Küchengeräte<br />
Rocket Science. Ein Stück Globalisierung<br />
in der Küche.« Ob sie<br />
dieselben Erinnerungen erzeugen<br />
können? Das bleibt zu hoffen.<br />
PROF. THOMAS FEICHTNER<br />
1970 in Brasilien geboren, ist Thomas<br />
Feichtner in Linz aufgewachsen und hat<br />
sein Studium an der dortigen Hochschule<br />
für künstlerische und industrielle Gestaltung<br />
abgeschlossen. 1997 startete er sein<br />
eigenes Designstudio und arbeitete im Bereich<br />
der visuellen Kommunikation unter<br />
anderem für große Namen wie Swarovski<br />
und Adidas Eyewear. Seit 2005 widmet<br />
er sich vermehrt der experimentellen Produktgestaltung.<br />
Dafür erhielt er mehrere<br />
Preise wie den Staatspreis Design 2011.<br />
Seit diesem Herbst ist er außerdem Leiter<br />
der Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
an der FH Joanneum in Graz.<br />
thomasfeichtner.com<br />
»Ich kann mich gut<br />
daran erinnern, als wir<br />
Kinder unsere Nasen<br />
in die Mixer-Schüssel<br />
gesteckt haben. Wenn<br />
Butter, Eier und Mehl,<br />
Dinge, die in ihrer<br />
Konsistenz nicht zusammenpassen,<br />
plötzlich<br />
eins werden.«<br />
THOMAS FEICHTNER Produkt-Designer<br />
1856<br />
1952<br />
1957<br />
2017<br />
1856<br />
Der erste seiner Art: Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts<br />
debütierten mechanisch<br />
betriebene Rührgeräte. Das<br />
allererste stammt von dem<br />
amerikanischen Blechschmied<br />
Ralph Collier und<br />
besteht aus zwei bauchigen<br />
Rührbesen, die mittels Handrad<br />
angetrieben werden.<br />
1952<br />
Nach den ersten elektrischen<br />
Modellen für Großküchen<br />
kamen um 1919 auch Standmixer<br />
für den Hausgebrauch<br />
auf den Markt. Ab 1952 dann<br />
der große Durchbruch: der<br />
»MixMaster« von Sunbeam –<br />
ein Handmixer, der in<br />
Design und Funktion offizieller<br />
Vorgänger der heute<br />
gebräuchlichen Modelle ist.<br />
1957<br />
Kultig! Die von Braun entwickelte<br />
Küchenmaschine<br />
»KM32« gilt als eines der<br />
meistkopierten Industrieprodukte<br />
überhaupt.<br />
Zwischen 1957 und 1991<br />
wurde die Designikone stolze<br />
2,3 Millionen Mal produziert<br />
und bereichert bis heute den<br />
Bestand etlicher Museen.<br />
2017<br />
Mix it up: Heute muss ein<br />
Haushaltsgerät nicht nur<br />
optisch überzeugen. Dank<br />
schwindendem Wohnraum<br />
ist Multifunktionalität<br />
Trumpf! So lässt sich der<br />
»Triblade« von Kenwood mit<br />
einfachen Handgriffen vom<br />
Mixer zum Pürierstab<br />
umfunktionieren.<br />
Fotos: Studio Thomas Feichtner (1), GNU Lizenz f., beigestellt<br />
126 falstaff LIVING 05 / 18
PURE MOUNTAIN RESORT<br />
RESIDENZEN AM KIRCHBERGER GAISBERG<br />
MODERN AM PULS DER ZEIT.<br />
Die Premium-Chalets überzeugen mit handverlesenen<br />
Materialien und zeitloser Eleganz.<br />
In der begehrten Wohngegend, am Gaisberg in<br />
Kirchberg in Tirol, nur wenige Kilometer von<br />
der Gamsstadt Kitzbühel entfernt, genießen Sie<br />
Ski-In/Ski-Out im größten zusammenhängenden<br />
Skigebiet der Welt.<br />
SS468<br />
Kirchberg i. T.<br />
ab 221 m 2<br />
ab 3<br />
ab 3<br />
HWB 16,7 | fGEE 0,49<br />
ab d 3.300.000,–<br />
CUM LAUDE IMMOBILIA GmbH | Wegscheidgasse 16 | 6370 Kitzbühel | Austria<br />
Tel. +43 5356 / 650 05 | info@cumlaudeimmobilia.com | www.cumlaudeimmobilia.com
schönessen<br />
GOURMET-<br />
TIPPS<br />
CEREAL KILLER CAFE, London<br />
Die Idee zu diesem Café stammt von dem<br />
britischen Zwillingspaar Alan und Gary<br />
Keery. Nach einem morgendlichen Kater<br />
entschlossen sich die beiden, ein Lokal zu<br />
gründen, in dem es nur Müslis und Cornflakes<br />
gibt. Sie haben es bis heute nicht bereut<br />
und nennen inzwischen einige Filialen<br />
ihr Eigen – unter anderem sogar in Dubai.<br />
Das Stammhaus im Retrostil mit freiliegendem<br />
Mauerwerk und der Musik der<br />
80er- und 90er-Jahre befindet sich im Londoner<br />
Stadtteil Shoreditch. Auf zwei Stockwerken<br />
werden dort mehr als 100 verschiedene<br />
Müslis und Cornflakes aus aller Welt<br />
angeboten, dazu 12 Milchsorten und 20<br />
Toppings. Und was gibt es sonst? Nichts.<br />
Cereal Killer Cafe<br />
139 Brick Lane, E1 6SB London<br />
cerealkillercafe.co.uk<br />
HERBERT HACKER ist Senior Editor<br />
des <strong>Falstaff</strong>-Magazins sowie des <strong>Falstaff</strong><br />
Restaurantguides. In LIVING präsentiert<br />
er regelmäßig kulinarische Tipps für<br />
Feinschmecker und Gourmets.<br />
SARDINEN.BAR, Berlin<br />
Nein, einen Koch braucht man in diesem<br />
Lokal nicht. Dafür aber einen Dosenöffner.<br />
Denn Thomas Vetter – er hat tatsächlich<br />
Koch gelernt – serviert in seiner »Sardinen.<br />
Bar« im Berliner Stadtteil Schöneberg nur<br />
Fisch- und Meeresfrüchte aus Dosen.<br />
Allerdings nicht irgendwelche, sondern<br />
die besten der Besten aus Frankreich<br />
und Portugal. 80 Sardinenprodukte und<br />
40 weitere hochwertigste Fische in feinem<br />
Olivenöl, maritime Delikatessen, die mit<br />
handelsüblicher Dosenware aus dem<br />
Supermarkt nichts gemein haben und<br />
aus nachhaltiger Produktion kleinerer<br />
Edelmanufakturen stammen.<br />
Sardinen.Bar<br />
Grunewaldstraße 79, 10823 Berlin<br />
sardinen.bar<br />
SUBLIMOTION, Ibiza<br />
Das Restaurant im »Hard Rock Hotel« auf<br />
Ibiza sprengt jeden Rahmen des Üblichen.<br />
Das beginnt beim Preis: Durchschnittlich<br />
1500 bis 2500 Euro pro Person für ein Menü<br />
ist alles andere als ein Schnäppchen. Dafür<br />
bekommt man von Küchenchef Paco<br />
Roncero eine Art kulinarische Reise um<br />
die Welt – in 20 Gängen. Gegessen wird an<br />
einem Tisch, an dem nur 12 Gäste Platz<br />
haben. Nach jedem Gang verändert sich die<br />
komplette Raumausstattung, für manche<br />
Gänge werden elektronische Brillen mit<br />
Kopfhörern ausgegeben, die Wände sind<br />
Screens und Projektions flächen, sogar die<br />
Luftfeuchtigkeit wird ans Essen angepasst.<br />
Sublimotion<br />
Ctra. Playa D’en Bossa<br />
07817 Sant Josep de sa Talaia<br />
sublimotionibiza.com<br />
So schräg, dass es<br />
wieder gut ist: LIVING<br />
zeigt, wo man nur<br />
Fische aus Dosen oder<br />
nur Müslis und Cornflakes<br />
bekommt.<br />
Oder wo man für ein<br />
Menü mindestens<br />
1500 Euro zahlt und<br />
die Luftfeuchtigkeit<br />
an das Essen<br />
angepasst wird.<br />
Fotos: Roman Sebastian Janke, www.robertocastano.com, beigestellt<br />
128 falstaff LIVING 05 / 18
HOCHH(IN)AUS - Ein grünes Juwel am Wienerberg<br />
WIEN 10 Zelda-Kaplan-Weg 6<br />
117 freifinanzierte Eigentumswohnungen<br />
2-5 Zimmer, ca. 53 m² - 159 m²<br />
Freiflächen: Balkone, Loggien, Eigengärten<br />
UNSER PLUS:Vielfältige Infrastruktur,<br />
zentrale Lage, Erholungsgebiet Wienerberg<br />
in unmittelbarer Nähe;<br />
© JAMJAM<br />
Mehr Informationen:<br />
mischekbautraeger<br />
blog.mischek.at<br />
mischek_at<br />
0800 20 10 20<br />
mischek.at
VINEYARD<br />
Grünblick in die Weinberge<br />
LUXURIÖSE DACHGESCHOSS-<br />
MAISONETTE<br />
ab 94 m 2<br />
KP: ab 695.000<br />
1190 Wien<br />
ca. 270 m 2 KP: 7.150.000 1010 Wien<br />
findmyhome.at/vineyard<br />
+43 1 315 72 80 28<br />
findmyhome.at/luxus-dg-maisonette<br />
+43 1 513 23 13 13<br />
LUXURIÖSES DACHTERRASSEN-<br />
DOMIZIL<br />
Objekt GOETHEGASSE 4 1<br />
ca. 200 m 2 KP: 4.150.000 1010 Wien<br />
ab 000 60 m 2 KP: ab auf 0.000.000 Anfrage 1010 PLZ Wien Ort<br />
Kontakt:<br />
Anbieter:<br />
findmyhome.at/luxusdomizil<br />
+43 1 533 95 45 30<br />
findmyhome.at/projekt<br />
findmyhome.at/goethegasse<br />
+43 1 000 512 15 0008<br />
Diese und weitere exklusive Immobilien finden Sie auf FindMyHome.at/premiumliving
LIVING<br />
RESIDENCES<br />
150<br />
142<br />
132<br />
DIE FABELHAFTE WELT<br />
DER LUXUSIMMOBILIEN<br />
Nicht zuletzt dank Brexit: Immobilien in<br />
Paris sind begehrter denn je. (S. 132)<br />
Fotos: Matthieu Fiol, 2017 Steve Passmore, www.guenterstadl.de, beigestellt<br />
146<br />
136<br />
WOHNEN IM TURM<br />
Es geht hoch hinaus beim Wohnbau –<br />
ein Trendbericht von der Expo Real<br />
München. (S. 136)<br />
SMARTER WOHNEN<br />
Wie ein vernetzter Haushalt das Leben<br />
bequemer machen kann. (S. 142)<br />
FERNE TRÄUME<br />
Von Südafrika bis zu den Bahamas:<br />
Immobilien an paradiesischen Plätzen<br />
und Tipps für den Kauf. (S. 146)<br />
CHALETLUJA!<br />
Luxus pur: Diese Chalets punkten mit<br />
Ambiente und Service. (S. 150)
esidences / PARIS<br />
Foto: beigestellt<br />
DIE FABELHAFTE<br />
WELT DER<br />
132 falstaff LIVING 05 / 18
ARRONDISSEMENT<br />
DE L’ÉLYSÉE<br />
GARTENPARADIES IN DER STADT<br />
Grünfläche ist besonders in Großstädten<br />
ein rares Gut! Dieses exklusive Apartment<br />
in einer Privatstraße nahe des Élysée-Palasts<br />
ist schon alleine aufgrund der 370 m2 großen<br />
Gartenanlage einen genaueren Blick wert.<br />
Sonst kann die Wohnung im begehrten Botschaftsviertel<br />
von Christie’s International Real<br />
Estate mit zwei Schlafzimmern und 1,5 Badezimmern<br />
aufwarten. Eingerichtet wurden<br />
die Räumlichkeiten von Interior-Dekorateur<br />
Jacques Garcia im Stil des 18. Jahrhunderts.<br />
christiesrealestate.com<br />
Eine Wohnung in Paris verspricht nicht nur gediegene Atmosphäre,<br />
sondern wird auch als Wertanlage interes santer. Der Immobilienmarkt<br />
der französischen Hauptstadt profitiert dabei vom Brexit. TEXT ROBERT PRAZAK<br />
LUXUSIMMOBILIEN<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
133
esidences / PARIS<br />
CHAMPS-ÉLYSÉES<br />
GOLDGRUBE IM MACHTZENTRUM<br />
Der achte Bezirk punktet als politisches<br />
Zentrum von Frankreich, dazu<br />
lockt die Avenue des Champs-Élysées<br />
als Flaniermeile. Hier heißt es tief in<br />
die Tasche greifen: Diese Wohnung<br />
von Christie’s International Real<br />
Estate mit drei Schlafzimmern im<br />
so genannten Goldenen Dreieck des<br />
Luxus-Shoppings und -Wohnens<br />
(Porte Maillot – Montaigne – Champs-<br />
Élysées) kostet rund 7,3 Millionen<br />
Euro, ist dafür aber 273 Quadratmeter<br />
groß und bietet Blick auf den Arc de<br />
Triomphe. Dass man um diesen Preis<br />
eine perfekt renovierte Wohnung<br />
bekommt, versteht sich von selbst.<br />
christiesrealestate.com<br />
Die Fahrt von London nach Paris mit<br />
dem Eurostar-Zug dauert nur etwas<br />
mehr als zwei Stunden. Und mit<br />
Hochgeschwindigkeit verlagert sich<br />
derzeit das Interesse internationaler Käufer<br />
von der britischen Metropole in die französische<br />
Hauptstadt. Während die betuchte Klientel<br />
aus Fernost, Osteuropa und dem Nahen<br />
Osten bisher vor allem beim Konkurrenten<br />
jenseits des Ärmelkanals für irrwitzige Preise<br />
sorgte, stand Paris am internationalen Immobilienmarkt<br />
vergleichsweise weniger im Fokus<br />
– die Stadt galt als teuer, ohne aber Aussicht<br />
auf Wertsteigerung zu bieten. Das ändert sich<br />
nun rasant, und Paris wird zunehmend auch<br />
für Österreicher interessant, die in London,<br />
aber auch in Berlin und in osteuropäischen<br />
Städten entweder nach Anlageobjekten oder<br />
nach Wohnungen zur Eigennutzung gesucht<br />
haben.<br />
»Es war erneut ein außerordentlich starkes<br />
Jahr für den Pariser Immobilienmarkt, und<br />
die Nachfrage hat das Angebot deutlich übertroffen«,<br />
berichtet Susie Hollands, Chefin des<br />
Immobilienmaklers Vingt, der auf Luxusobjekte<br />
in Altbauhäusern spezialisiert ist. Derzeit<br />
grasen vor allem Käufer aus den USA und<br />
Großbritannien den Markt nach Objekten<br />
jenseits von 700.000 Euro ab, berichtet Fleur<br />
Buckley vom Makler FrenchEntrée. »Große<br />
Nachfrage kommt von Käufern, die die Immobilie<br />
in weiterer Folge vermieten möchten.«<br />
Kein Wunder: Die Mietpreise in Paris<br />
sind inzwischen jenseits von Gut und Böse,<br />
selbst einfache Wohnungen mit einem Schlafzimmer<br />
in weniger begehrten Gegenden kosten<br />
ab 1300 Euro aufwärts. Im Zentrum des<br />
134 falstaff LIVING 05 / 18<br />
Geschehens ist man erst ab einem Monatsbudget<br />
von 5000 Euro dabei, soll es eine einigermaßen<br />
große und repräsentative Wohnung<br />
sein. Dabei weitet sich das Gebiet, das für<br />
Käufer mit dem nötigen Kleingeld infrage<br />
kommt, mehr und mehr aus – ein typisches<br />
Zeichen für einen Markt, der international<br />
auf größeres Interesse stößt und auch dafür,<br />
dass das Angebot im Zentrum langsam knapp<br />
VILLE-D’AVRAY<br />
HAUS AM STADTRAND<br />
wird. »Ausländische Käufer reißen sich um<br />
die besten Objekte«, bestätigt Fabienne Colomb<br />
vom Pariser Makler District-Immo. Die<br />
Politik spielt da eine Rolle. »Der Brexit-Effekt<br />
ist bereits deutlich zu beobachten, aus London<br />
kommen derzeit viele Interessenten«, sagt Colomb.<br />
Neben dem Ausstieg des Vereinigten<br />
Königreichs aus der EU kommt ein weiterer<br />
Effekt dazu: Emmanuel Macron hat für neues<br />
Es muss ja nicht unbedingt eine Wohnung in der Stadt selbst sein, um die Annehmlichkeiten<br />
von Paris genießen zu können – zumal die Preise außerhalb noch etwas vernünftiger sind. Diese<br />
Villa in Hauts-de-Seine liegt im Westen der Metropole auf halbem Weg nach Versailles und sieht<br />
genau so aus, wie man sich historische Gebäude vom Anfang des 20. Jahrhunderts vorstellt.<br />
Um 1,85 Millionen ist das vierstöckige Gebäude bei Christie’s zu haben, erfordert allerdings noch<br />
etwas Renovierungsaufwand. christiesrealestate.com<br />
Fotos: Mathieu Fiol, beigestellt
Selbstvertrauen der französischen Wirtschaft<br />
gesorgt – und das spürt man laut der Maklerin<br />
auch am Pariser Immobilienmarkt.<br />
Es bleibt zwar abzuwarten, wie lange der<br />
Strahlemann noch lächeln wird, doch dem<br />
Pariser Immomarkt wird das wenig anhaben<br />
können. Die Zahlen sprechen für sich: Die<br />
Preise für ältere Wohnungen sind von Anfang<br />
2017 bis Anfang des heurigen Jahres um mehr<br />
als sieben Prozent nach oben geklettert – und<br />
ein Ende des Aufwärtstrends ist nicht in Sicht.<br />
»Auch nächstes Jahr wird es so weitergehen«,<br />
erwartet Susie Hollands. Interessanter wird in<br />
diesem Zusammenhang das Umland der<br />
Stadt, denn attraktive Objekte sind im Zentrum<br />
schwer zu finden. Dabei macht gerade<br />
die Mischung aus alten und modernen Gebäuden<br />
den Charme der bekannten Viertel aus.<br />
Die Gefahr einer Blase sieht auch Fabienne<br />
Colomb von District-Immo derzeit nicht: »Es<br />
ist ja inzwischen ein internationaler Markt.«<br />
Und Susie Hollands ist sogar sicher: »Paris ist<br />
gerade dabei, London als internationalen<br />
Business-Hub von Europa zu überholen.«<br />
Dazu kommen die Olympischen Spiele 2024<br />
und der ungebrochen starke Tourismus in<br />
Frankreich. Was bedeutet: Die Preise in Paris<br />
werden in den nächsten Jahren sicher nicht<br />
nach unten gehen.<br />
SAINT-GERMAIN<br />
RUHE IM IN-VIERTEL<br />
Eine gute Mischung aus Moderne und Eleganz ist in Paris nicht immer ganz leicht zu finden,<br />
viele Wohnungen wirken etwas angestaubt. Diese Immobilie mit fünf Zimmern und einer<br />
Größe von 167 Quadratmetern im In-Viertel Saint-Germain, die Makler Leggett anbietet, hat<br />
aber den richtigen Mix und ist in einem neuen Gebäude gelegen, in dem es auch Parkplätze<br />
zu kaufen gibt. Der Preis des guten Designs: rund 4,1 Millionen Euro. leggettprestige.com<br />
WELCHER BEZIRK IN PARIS?<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Unsere Übersicht zeigt, welche Arrondissements – die Bezirke in Paris – für Immobilienkäufer derzeit interessant sind.<br />
Arrondissement: Der erste Bezirk ist einer der ältesten Stadt -<br />
1. teile von Paris und besteht aus vier Stadtvierteln: Quartier Saint-<br />
Germain-l’Auxerrois mit dem Louvre und dem ehemaligen Schloss -<br />
park Jardin des Tuileries, Quartier des Halles mit dem Einkaufs- und<br />
Freizeitzentrum Forum Les Halles, Quartier du Palais-Royal mit dem<br />
gleichnamigen Stadtpalast und Quartier de la Place-Vendôme. Dieser<br />
Bezirk ist demnach das Zentrum der Stadt – nicht nur wegen der<br />
Sehenswürdigkeiten für Touristen – und zählt zu den fünf teuersten<br />
am Immobilienmarkt.<br />
und 4. Arrondissement: beliebte Wohngegend im Nordosten des<br />
3. Stadtkerns, wobei die ältesten Wohnhäuser aus dem 16. Jahrhundert<br />
stammen. Das Marais-Viertel hier ist eine der angesagtesten Ecken<br />
der Stadt. Große Auswahl an Restaurants und Geschäften.<br />
Arrondissement: Dieser Bezirk zählt zu den teuersten der<br />
6. Stadt, hier befinden sich teure Modegeschäfte, Boutiquen, Kunst -<br />
mu seen und Restaurants.<br />
Arrondissement: der bekannteste Bezirk der Großstadt mit<br />
7. Eiffelturm und weiteren Sehenswürdigkeiten wie Musée d’Orsay,<br />
Musée du quai Branly und Hôtel des Invalides. Hier befindet sich auch<br />
die Marktstraße Rue Cler, außerdem ist der Bezirk bekannt für seine<br />
internationalen Residenzen und Botschaften. Starker Preisanstieg in<br />
den vergangenen beiden Jahren.<br />
Arrondissement: Hier treffen Geschäfts- und Freizeitleben aufeinander.<br />
Der Bezirk ist das politische Zentrum der Hauptstadt<br />
8.<br />
mit dem Sitz des Staatspräsidenten sowie zahlreicher Botschaften.<br />
Hier findet sich die Avenue des Champs-Élysées mit ausreichend<br />
Gelegenheit für teures Shopping.<br />
Arrondissement: Dieser Bezirk liegt östlich des Zentrums und<br />
11. ist von drei großen Plätzen – Place de la République, Place de<br />
la Bastille und Place de la Nation – begrenzt. Der elfte gilt als einer der<br />
lebendigsten Bezirke von Paris, hier findet das Partyleben mit zahlreichen<br />
Bars und Nachtclubs sowie Restaurants statt.<br />
Arrondissement: Der multikulturelle Bezirk ist vor allem bei<br />
10. jungen Leuten beliebt. Die beiden größten Bahnhöfe von Paris,<br />
Gare de l’Est und Gare du Nord, sowie zahlreiche Cafés und Restaurants<br />
entlang des Kanals Saint-Martin sind Pluspunkte.<br />
Arrondissement: Bezirk mit der größten Einwohnerzahl, hier<br />
15. sind einige Museen und Grünflächen zu finden. Gilt als sicher<br />
und vergleichsweise günstig, daher wird er immer beliebter bei Käufern.<br />
Arrondissement: Künstlerbezirk rund um den Hügel Montmartre,<br />
18. von dem man einen ebenfalls tollen Blick über ganz Paris hat. Auch<br />
bei Touristen beliebt. Hier wurden in den letzten beiden Jahren die größten<br />
Preissteigerungen bei Wohnungen beobachtet.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
135
esidences / WOHNTREND HOCHHAUS<br />
OMNI TOWER<br />
FRANKFURT AM MAIN<br />
Für den US-amerikanischen Immobilieninvestor<br />
Tishman Speyer entwarf der<br />
dänische Ausnahmearchitekt Bjarke<br />
Ingels den 185 Meter hohen Omniturm.<br />
Auffälligstes Element des gemischt<br />
genutzten Wohn- und Büroturms im<br />
Herzen Manhattans ist der dramatische<br />
Shift im mittleren Bereich. Durch die<br />
Verschiebung der Geschoßplatten ergeben<br />
sich attraktive Balkon- und Terrassenflächen.<br />
In wenigen Wochen soll<br />
der Tower, der mittlerweile in den Besitz<br />
der Commerz Real übergegangen ist,<br />
eröffnet werden. big.dk, omniturm.de<br />
Fotos: Wienerberger AG, beigestellt<br />
136 falstaff LIVING 05 / 18
WOHNEN IM TURM<br />
Auf der Immobilienmesse Expo Real in München zeigte sich,<br />
dass das Wohnen nun auch in Mitteleuropa in die Höhe drängt.<br />
Es wurden so viele neue Residential Towers präsentiert wie nie<br />
zuvor. LIVING hat den Trend unter die Lupe genommen.<br />
TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
Mit 426 Metern Bauhöhe ist der<br />
Residential Tower in der 432<br />
Park Avenue das derzeit höchste<br />
Wohnhochhaus der Welt. Der<br />
New Yorker Architekt Rafael Viñoly schuf<br />
eine schlichte, elegante Skulptur, die wie eine<br />
schlanke Stele in den Himmel ragt und die<br />
Skyline von Manhattan seit wenigen Jahren<br />
haushoch bereichert. Doch während das<br />
Wohnen im Turm in den meisten amerikanischen,<br />
arabischen und asiatischen Städten<br />
seit Langem ein integraler Bestandteil des Immobilien-Portfolios<br />
ist, scheint das Thema in<br />
Europa nach wie vor gegen Imageprobleme<br />
anzukämpfen. Die meisten Menschen nehmen<br />
die über viele Geschoße gestapelte Bauweise<br />
als kalt, anonym und unpersönlich<br />
wahr. Abgesehen von ein paar Pilotstädten<br />
wie etwa Madrid, Warschau und Rotterdam,<br />
die das Wohnen im Turm in den letzten Jahren<br />
bewusst als stadtplanerisches Marketing-<br />
Instrument eingesetzt haben, sind Wohnhochhäuser<br />
noch selten anzutreffen.<br />
WESTKAAI TOWERS<br />
ANTWERPEN<br />
Im nördlichen Hafengebiet Antwerpens<br />
plante der britische Architekt Tony Fretton<br />
zwei Wohntürme mit jeweils 16 Geschoßen.<br />
Die Ziegelfassaden der streng gestalteten<br />
Gebäude sollen an die alten Backstein-<br />
Lagerhallen am Westkaai erinnern.<br />
Horizontal aus der Fassade stehende<br />
Ziegelsteine schaffen einen reliefartigen,<br />
ornamentalen Effekt, der aufgrund seiner<br />
Licht- und Schattenwirkung zu jeder Tageszeit<br />
deutlich zu sehen ist. Die beiden Türme<br />
wurden mit dem BRICK Award <strong>2018</strong><br />
ausgezeichnet. tonyfretton.com<br />
ES GEHT HOCH HINAUF<br />
Die letzte Expo Real in München, die<br />
größte Immobilienmesse Europas, die im<br />
Oktober über die Bühne ging, dürfte diesen<br />
Eindruck nachhaltig ins Wanken gebracht<br />
haben. Noch nie zuvor wurden so viele<br />
kürzlich fertiggestellte, gerade in Bau<br />
befindliche oder noch im Entwicklungsstadium<br />
steckende Wohnhochhäuser ausgestellt<br />
und dem Fachpublikum präsentiert wie<br />
dieses Jahr. Der Fokus richtet sich auf eine<br />
bewusst moderne, zeitgenössische Architektursprache,<br />
die sich jedoch bemüht, trotz<br />
des großen Maßstabs etwas Schönes, etwas<br />
Vertrautes, etwas Gemütliches in die vielen<br />
Stockwerke hineinzuweben.<br />
><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
137
esidences / WOHNTREND HOCHHAUS<br />
PARKAPARTMENTS<br />
WIEN<br />
Die elegant aufgestelzten Türme am Schweizergarten stammen<br />
aus der Feder des italienischen Pritzker-Preisträgers Renzo Piano<br />
und werden von der Signa Group errichtet. Die leichtgewichtigen<br />
Häuser, die neben der Bahntrasse zu schweben scheinen, umfassen<br />
346 Wohnungen mit Loggia oder Balkon. Darüber hinaus<br />
gibt es servicierte Selection Apartments sowie das von der<br />
Hyatt-Gruppe betriebene Lifestyle-Boutique-Hotel »Andaz« mit<br />
insgesamt 303 Zimmern. Dieser Tage sollen die Türme eröffnet<br />
werden. parkapartments.at, signa.at<br />
><br />
»Die erste Generation der Wohnhochhäuser<br />
in Wien und Österreich hatte noch einige<br />
technische und atmosphärische Nachteile«,<br />
erklärt Richard Buxbaum, Prokurist und<br />
Leiter für den Bereich Wohnvermarktung bei<br />
Otto Immobilien. »Bei den heutigen Hochhäusern<br />
jedoch merkt man sehr deutlich,<br />
dass die Planer und Errichter viel Wert auf<br />
eine gute Anbindung und Erschließung, auf<br />
eine funktionierende Infrastruktur sowie<br />
auf eine generell angenehme, eigenständige<br />
Anmutung des Projekts legen.«<br />
Besonders wichtig sei der richtige Umgang<br />
mit dem Thema Wind, der mit der Bauhöhe<br />
zunimmt und bei schlechter planerischer<br />
Handhabe den Wohnkomfort massiv schmälern<br />
kann, so Buxbaum. »Hier ist auf eine<br />
gute Geometrie des Gebäudes, auf hochwertige<br />
Fenster und Balkontüren sowie auf<br />
eine gute, windgeschützte Einhausung der<br />
Loggien, Balkone und Terrassen zu achten.<br />
Wenn diese Punkte gut gelöst sind, dann<br />
steht auch dem größten und schönsten Asset<br />
des Wohnhochhauses nichts mehr im Wege –<br />
dem Blick hinaus auf die Stadt.«<br />
STANDORTSUCHE<br />
Ein wichtiger Faktor ist der Standort beziehungsweise<br />
die Anbindung an Infrastruktur<br />
und öffentlichen Verkehr: »Meist entste-<br />
><br />
WIN WIN<br />
DÜSSELDORF<br />
Bislang war der Düsseldorfer Medienhafen als Büro- und Gewerbestandort<br />
bekannt. Die beiden 60 Meter hohen Wohntürme<br />
Win Win sind die erste Wohnnutzung an diesem Standort. Zur<br />
Ausstattung zählen ein Concierge-Dienst, ein Fitness-Studio<br />
sowie zwei große, windgeschützte Dachterrassen, die allen<br />
Bewohnern rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Ziegel fassade<br />
und die in patiniertes Kupfer gehüllte Krone des Hauses verleihen<br />
dem von Frankonia entwickelten Projekt etwas klassisch<br />
Elegantes. winwin-duesseldorf.de, frankonia-eurobau.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
138 falstaff LIVING 05 / 18
Jede Baustelle ist anders, jede Idee<br />
ein neues Wagnis. Irrtum wer denkt,<br />
wir träumen Bekanntes. Doch der<br />
Glanz in den Augen, die Begeisterung,<br />
ja der Respekt es geschaffen zu<br />
haben, geben uns Recht es immer<br />
wieder von NEUEM zu wagen.<br />
Danke an unsere Bauherrn <strong>2018</strong>.<br />
LIECHTENSTEINSTRASSE 67, WIEN ALSERGRUND, 03. AUGUST <strong>2018</strong>, 12:30<br />
in Partnerschaft mit::<br />
The black square (TBS) ist ein Planungsbüro mit Sitz in Wien. Wir bieten „full-service“,im Bereich der<br />
Architektur & Innenarchitektur, angefangen von Strategie, Entwurf, Design, Planung, Ausführung, Überwachung<br />
in allen Bereichen. Wir sind spezialisiert auf Markenstrategien, öffentliche und private Innenarchitekturlösungen,<br />
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Designberatung, all-in solutions und vieles mehr.<br />
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esidences / WOHNTREND HOCHHAUS<br />
TRIIIPLE<br />
WIEN<br />
Wo einst das alte Zollamt stand, errichten die beiden Bauträger<br />
Soravia Group und ARE Development zurzeit drei<br />
Hochhäuser mit 480 Eigentumswohnungen, 670 Mini-<br />
Apartments und 11.000 Quadratmetern Bürofläche. Die<br />
Planung für die 120 Meter hohen Drillingstürme stammt<br />
vom Wiener Büro Henke Schreieck Architekten. Dank der<br />
Überplattung der A4 erhält das Projekt direkten Zugang<br />
zum Donaukanal. Die Investitionskosten belaufen sich auf<br />
rund 300 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2020<br />
geplant. triiiple.at, soravia.at, are.at<br />
Das Angebot an Wohnungen reicht von kleinen,<br />
vermietbaren Anlageobjekten in den unteren<br />
Geschoßen bis zu großen, luxuriös ausgestatteten<br />
Wohnungen in den oberen Etagen.<br />
Wien entstehenden Wohnhochhäusern, darin<br />
sind sich die Expertinnen und Experten einig,<br />
sei das Verhältnis zwischen Eigennutzung<br />
und langfristiger Kapitalanlage sehr ausgeglichen.<br />
Die beiden Modelle hielten einander<br />
die Waage.<br />
»Nachdem wir es hier mit großen, umfangreichen<br />
Entwicklungen zu tun haben, ist die<br />
Durchmischung in den Wohnhochhäusern<br />
sehr groß«, sagt Georg Fichtinger, Senior<br />
Director und Head of Investment Properties<br />
bei CBRE. »Und so variieren die Mietpreise<br />
je nach Wohnungsgröße und Stockwerkslage<br />
zwischen elf und 18 Euro pro Quadratmeter,<br />
während sich die Kaufpreise in einer Bandbreite<br />
von 5000 bis 13.000 Euro pro Quadratmeter<br />
bewegen.« Nicht zu vergessen, so<br />
Fichtinger, die quadratmeterbezogenen Betriebskosten,<br />
die aufgrund der aufwendigen<br />
und umfangreichen Liftanlagen meist zwei<br />
Euro über dem Wiener Schnitt liegen. Die<br />
Investition wird mit atemberaubenden<br />
Aussichten belohnt.<br />
<<br />
><br />
hen Wohnhochhäuser nicht in den allerbesten<br />
Lagen und Bezirken, sondern eher in<br />
Stadtverdichtungs- und Stadterweiterungsarealen,<br />
in denen so hohe Bauentwicklungen<br />
rechtlich und widmungstechnisch überhaupt<br />
erst möglich sind«, meint Elke Kürzl-Tronner,<br />
Head of Residential bei Colliers International.<br />
»Doch die Erfahrung zeigt: Wo ein<br />
attraktives Wohnhochhaus errichtet wird,<br />
entsteht in der Regel auch ein tolles Viertel<br />
mit einer entsprechenden Infrastruktur.<br />
Dadurch wird die unmittelbare Umgebung<br />
nach und nach aufgewertet.« Natürlich<br />
schlage sich eine positive Entwicklung des<br />
Quartiers früher oder später auch auf den<br />
Wert der Immobilie nieder, so Kürzl-Tronner.<br />
Ob Donaumarina, Danube Flats, Parkapartments,<br />
TRIIIPLE am Donaukanal oder<br />
der von Dominique Perrault geplante DC2-<br />
Tower auf der Donauplatte: Das Angebot an<br />
Wohnungen reicht von kleinen, vermietbaren<br />
Anlageobjekten in den unteren Geschoßen<br />
bis zu großen, luxuriös ausgestatteten Wohnungen<br />
in den oberen Etagen, die die Käufer<br />
meist zur Eigennutzung erwerben. In den in<br />
IN DER INNENSTADT IST DER HIMMEL NOCH NÄHER<br />
In der historischen Wiener Innenstadt<br />
können zwar keine Türme errichtet werden,<br />
doch auf einen schönen Ausblick muss man<br />
auch hier nicht verzichten. Das 1896 vom<br />
Textil-Fabrikanten Mayr Mandl erbaute<br />
Bauensemble in der Werdertorgasse wird<br />
von der Allea Group und der Sirius Gruppe<br />
revitalisiert. Im Dachgeschoß entstehen<br />
Étages de luxe mit Wohnflächen zwischen<br />
45 und 315 Quadratmetern.<br />
Luxus über den Wolken<br />
Neben dem Ausblick überzeugt das Projekt<br />
» Am Werdertor« mit luxuriöser Ausstattung.<br />
In neuem Licht<br />
Bei dem Projekt »Werdersix« wird<br />
ein Gründerzeithaus neu interpretiert.<br />
Am gegenüberliegenden Straßeneck wird<br />
ebenfalls gebaut: Hinter der charakteristischen<br />
Jahrhundertwende-Fassade entsteht<br />
ein moderner Neubau mit Splitlevel-<br />
Wohnungen. Im Dachgeschoß sind zwei<br />
groß zügig geschnittene Dachwohnungen<br />
mit Terrassen sowie zwei Penthäuser mit<br />
Blick auf den Stephansdom geplant. Die<br />
Fertigstellung beider Projekte erfolgt Mitte<br />
2020. amwerdertor.at, werdersix.at<br />
Fotos: ZOOMMVP.AT<br />
140 falstaff LIVING 05 / 18
HWB: 37,10 kWh/m 2 .a<br />
www.el-appartementbau.at<br />
1190 WIEN<br />
SCHEIMPFLUGGASSE 18a<br />
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die Weinberge und Teile der Stadt<br />
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Pötzleinsdorfer Straße 8, 1180 Wien, 01 470 68 34
esidences / SMART HOME<br />
Trendsetter<br />
Kaum überraschend: Apple<br />
zählt mit dem Smartphonegesteuerten<br />
»HomePod« zu<br />
den Pionieren in Sachen vernetztes<br />
Leben. apple.com<br />
142 falstaff LIVING 05 / 18
SMARTER WOHNEN<br />
Das Smart Home macht dank Vernetzung das Leben bequemer. Die Vielzahl an Systemen<br />
erschwert allerdings die Auswahl. TEXT ROBERT PRAZAK<br />
Mit vollen Einkaufssackerln den<br />
Hausschlüssel suchen, umständlich<br />
die Tür aufsperren, den<br />
Lichtschalter ertasten, ins eiskalte<br />
Wohnzimmer stolpern, die Jalousien herunterlassen,<br />
rasch die Waschmaschine starten,<br />
das Radio einschalten, die Kaffeemaschine<br />
anwerfen. Das alles wäre nicht nötig, würde<br />
man auf die Segnungen eines Smart Home<br />
zurückgreifen. Smart Home? Richtig, dieser<br />
Begriff geistert schon seit Jahren durch die<br />
Gegend. Die teils fantastischen Versprechen<br />
konnten allerdings kaum erfüllt werden – da<br />
war zum Beispiel von Kühlschränken die<br />
Rede, die Waren selbst bestellen. Die gute<br />
Nachricht: Heute ist das Smart Home mit<br />
einer Vielzahl praktischer Möglichkeiten<br />
längst Realität. Ein paar Beispiele gefällig?<br />
• Jalousien und Lichter werden automatisch<br />
zu einer vorgegebenen Zeit oder bei Dämmerung<br />
beziehungsweise Lichteinfall ausund<br />
eingeschaltet.<br />
• Die Heizung kann von unterwegs auf die<br />
gewünschte Temperatur programmiert<br />
werden, damit es abends angenehm warm<br />
ist. Wenn das Fenster gekippt wird, schaltet<br />
sich der Heizkörper darunter von selbst aus.<br />
• Sicherheitskameras übermitteln Bilder<br />
aufs Handy, so kann auch im Urlaub<br />
überprüft werden, was sich daheim tut.<br />
Neues Fundstück<br />
Kürzlich hat Google sein erstes Smart Display »Google<br />
Home Hub« präsentiert. Seine absolute Stärke liegt in der<br />
Zusammenarbeit mit Google-Assistant-kompatiblen<br />
Smart-Home-Geräten. google.at<br />
ENERGIEFRESSER<br />
Smart Meter sind ein Lieblingsthema der<br />
Energiewirtschaft, das seit Jahren propagiert<br />
wird, aber erst jetzt in der Praxis auf<br />
breiter Basis zum Einsatz kommt. Man<br />
versteht darunter intelligente Stromzähler,<br />
die Daten an den Netzbetreiber übertragen.<br />
Dadurch können Kunden jederzeit ermitteln,<br />
wie viel Strom sie verbrauchen.<br />
Die klugen Zähler sind auch Grundlage für<br />
eine Wende in Richtung erneuerbare Energie<br />
und dezentrale Versorgung, denn damit<br />
lassen sich unterschiedliche Energiequellen<br />
zur richtigen Zeit einsetzen. Und sie<br />
sollen das Haushaltsbudget entlasten –<br />
das allerdings hängt auch davon ab, wie<br />
energieeffizient das gesamte System ist<br />
und ob der jeweils günstigste Anbieter<br />
ausgewählt wird.<br />
• »Bitte die Kaffeemaschine einschalten« –<br />
mittels Sprachbefehlen lassen sich diverse<br />
Geräte im Haushalt bequem vom Sofa aus<br />
steuern.<br />
• Wer auf dem Weg in die Arbeit das dumpfe<br />
Gefühl hat, daheim irgendwas nicht abgedreht<br />
zu haben, kann via Smartphone<br />
einfach alle Steckdosen ausschalten.<br />
• Weil der Stromtarif am Nachmittag am<br />
günstigsten ist, wird die Waschmaschine<br />
mittels Handy so programmiert, dass sie<br />
genau zu dieser Zeit ihre Arbeit verrichtet.<br />
• Rauchmelder alarmieren Nachbarn oder<br />
Freunde, wenn die Familie gerade auf<br />
Urlaub ist.<br />
Fotos: beigestellt<br />
Problemlöser<br />
Von Raumklima bis zu mehr Sicherheit<br />
dank Außenkameras – Bosch bietet für<br />
mehrere Anwendungsfelder passende<br />
Starterkits. bosch-smarthome.com<br />
Klingt verlockend? Ist es auch. Die Grundlagen<br />
für diese unterschiedlichen Anwendungen<br />
sind vielfältiger Natur: Es ist zunächst die Vernetzung<br />
der einzelnen Geräte via Internet<br />
(Schlagwort »Internet of Things«), außerdem<br />
der Einsatz kleiner, leistungsstarker Sensoren<br />
sowie eine neue Generation von Geräten, die<br />
sich damit auch wirklich kontrollieren und<br />
steuern lassen. Große Anbieter wie Bosch<br />
><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
143
esidences / SMART HOME<br />
Konsequent integriert<br />
Der deutsche Hersteller<br />
Gira verbindet bei seinem<br />
»System 3000« Licht- und<br />
Jalousiensteuerung. gira.de<br />
QUAL DER WAHL<br />
Das Angebot an Smart-Home-Lösungen<br />
ist inzwischen riesig: Von einzelnen<br />
Ge räten wie steuerbarer Beleuchtung bis<br />
zu umfassenden Systemen für den ganzen<br />
Haushalt gibt es unendlich viele Möglichkeiten.<br />
Käufer sollten allerdings darauf<br />
achten, dass die einzelnen Komponenten<br />
wirklich miteinander können, denn viele<br />
Hersteller haben proprietäre Produkte,<br />
diese sind also mit anderen nicht kompatibel.<br />
Wer das große Ganze sucht, sollte<br />
daher eher einen etablierten Anbieter<br />
wählen. Wichtig ist auch, ob sich das<br />
System nach und nach erweitern lässt<br />
und welche Partnerunternehmen (etwa<br />
Haushaltsgerätehersteller, Mobilfunker<br />
etc.) an Bord sind.<br />
><br />
bauen ganze Ökosysteme auf, die dann sukzessive<br />
erweitert werden. Eine tragende Rolle<br />
werden dabei zweifellos die Internet-Giganten<br />
Google, Amazon und Apple spielen, die etwa<br />
dank ausgeklügelter Sprachsteuerung technologisch<br />
schon weit sind. Eine Frage ist in diesem<br />
Zusammenhang aber der Datenschutz: Wollen<br />
wir diese Konzerne tatsächlich tief in unser<br />
Privatleben hineinblicken lassen?<br />
Aber zurück zu der praktischen Anwendung:<br />
Ein hervorragendes Beispiel für die Vorteile<br />
eines Smart Home liefert das junge Grazer<br />
BREITBAND-NETZE<br />
Die wichtigste Voraussetzung für ein<br />
Smart Home ist stabiles Breitband-Internet,<br />
mit dem die einzelnen Geräte und<br />
Systeme vernetzt werden und Daten rasch<br />
übermittelt werden können. Dabei ist nicht<br />
nur die Datenübertragung von außen in<br />
das Eigenheim wichtig, sondern auch im<br />
Haushalt selbst muss alles reibungslos<br />
funktionieren; 1 Mbit/Sekunde gilt hier als<br />
Mindeststandard. Weil immer mehr Wohnungen<br />
und Häuser mittels Mobilfunk ans<br />
Internet kommen, ist hier auf gute Weiterleitung<br />
in verschiedene Räume zu achten –<br />
das kann beispielsweise auch via Stromleitung<br />
erfolgen, oft als Powerline bezeichnet.<br />
Über ein sogenanntes Mesh-WLAN<br />
wiederum lassen sich die Übertragungsraten<br />
von Drahtlosnetzwerken in mehreren<br />
Räumen stabil halten.<br />
Unternehmen Nuki Home Solutions, das smarte<br />
Türschlösser erzeugt. Mit dem Nuki Smart<br />
Lock lassen sich Eingangstüren mittels Smartphone<br />
oder Smartwatch öffnen – auf Wunsch<br />
auch aus der Ferne. Das System kann auf bestehende<br />
Schlösser einfach draufmontiert werden.<br />
Rund um das Smart Home ist jedenfalls ein<br />
beinharter Wettkampf ausgebrochen, den<br />
neben den traditionellen Anbietern auch neue<br />
Mitspieler bestreiten – so ist beispielsweise<br />
Möbelhändler Ikea mit einer eigenen Linie<br />
zur Smart-Home-Beleuchtung im Rennen.<br />
Ausgesprochen modern<br />
Amazon ist mit seiner Sprachsteuerungs -<br />
technologie »Alexa« und dem passendem<br />
Lautsprecher »Echo« schon in etlichen<br />
Haushalten vertreten. amazon.at<br />
Auch die großen Mobilfunker haben in Österreich<br />
Angebote in diese Richtung parat, die<br />
unter anderem mit Sicherheitssystemen wie<br />
Alarmanlagen und Überwachungskameras kombiniert<br />
werden. Kein Wunder: Eine stabile Internet-Verbindung<br />
ist das Um und Auf, sollen<br />
Smart-Home-Lösungen wirklich einwandfrei<br />
funktionieren. Glücklich darf sich schätzen,<br />
wer bereits bei der Planung des Eigenheims<br />
die Grundlage für das kluge Wohnen legen kann.<br />
Anbieter wie das deutsche Unternehmen Gira<br />
haben da für Bauherren entsprechende Systemlösungen<br />
– so können schon vorab die ge -<br />
wün schten Funktionen konfiguriert werden.<br />
Die traditionsreiche Firma steht typisch für die<br />
Entwicklung des Marktes: Gebäudetechnik,<br />
einzelne Anwendungen in den Haushalten und<br />
komplette Smart-Building-Ansätze verschmelzen.<br />
Den ganz großen Durchbruch wird das<br />
Smart Home daher nicht nur durch die<br />
Vielzahl kleiner, praktischer Anwendungen<br />
schaffen, sondern erst durch die Einbindung<br />
in ein größeres System: Die Smart City, also<br />
die vernetzte Stadt, macht aus Einzelkämpfern<br />
sozusagen eine Massenbewegung. Die Seestadt<br />
Aspern, ein neuer Stadtteil im nördlichen Wien,<br />
gilt da als Musterbeispiel. Hier wird beispielsweise<br />
ausprobiert, wie sich Lüftung und Heizung<br />
mittels Smartphone-App steuern lassen<br />
und ob der Energieverbrauch dank flexibler<br />
Nutzung tatsächlich sinkt. Wenn sich solche<br />
Projekte bewähren, sollen Städte als Ganzes<br />
effizienter und umweltfreundlicher werden.<br />
Uns kann es nur recht sein – damit wir es<br />
daheim einfach bequemer haben.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
144 falstaff LIVING 05 / 18
esidences / FERNWEH-IMMOBILIEN<br />
FERNE<br />
Exotische Ziele wie die Bahamas oder<br />
Südafrika sind nicht nur für Reisen<br />
attraktiv, sie bieten auch exklusive<br />
Immobilien. Käufer sollten aber auf<br />
gewisse Kriterien achten.<br />
TEXT ROBERT PRAZAK<br />
TRITON VILLA – TURKS & CAICOS<br />
Engel & Völkers hat dieses schöne Objekt im Angebot.<br />
Die Villa mit sieben Schlaf- und sechs Badezimmern liegt<br />
direkt am Strand auf der Insel Providenciales, die eine gute<br />
Infrastruktur mit Hotels, Restaurants und Shops aufweist.<br />
Die offene Architektur und die beiden Pools sind Kaufargumente,<br />
der Preis liegt bei rund 14,5 Millionen US-Dollar.<br />
turksandcaicos.evfinehomes.com<br />
Fotos: 2017 steve Passmore, beigestellt<br />
146 falstaff LIVING 05 / 18
TRÄUME<br />
Weshalb in die Ferne schweifen?<br />
Weil es dort außergewöhnliche<br />
Immobilien an einzigartigen<br />
Orten gibt. Das Angebot an Häusern<br />
an exotischen Zielen wie den Bahamas,<br />
Südafrika oder Uruguay ist groß, doch die<br />
wenigsten Makler in Österreich haben solche<br />
Objekte im Angebot. Der Grund dafür sind<br />
weniger rechtliche Bedenken oder die (teils<br />
hohen) Preise, sondern vielmehr eine gewisse<br />
Bequemlichkeit der österreichischen Käufer –<br />
die bleiben lieber in Europa, vor allem wegen<br />
der geografischen Nähe. ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
147
esidences / FERNWEH-IMMOBILIEN<br />
IN DER FERNE LIEGT DAS GLÜCK<br />
DORADO HOUSE – BAHAMAS<br />
1,7 Millionen Dollar kostet dieses Haus auf den Bahamas,<br />
genauer gesagt in Kamalame Cay in der Nähe von Nassau,<br />
bei Makler Sotheby’s. Es ist für Ruhesuchende geeignet, die<br />
Meer und Strand als wichtigste Argumente sehen. Das Haus<br />
mit zwei Schlafzimmern liegt direkt an einem wenig besuchten<br />
Strand. sirbahamas.com<br />
Dabei besteht kein Zweifel: Wer wirklich das<br />
Besondere sucht, muss in die Karibik, nach<br />
Südamerika, Afrika oder Asien schauen. Das<br />
Traumhaus am weißen Strand, das Penthouse<br />
mit Blick auf den Atlantik oder die Farm auf<br />
einem weitläufigen Grundstück sind eben nur<br />
in der Ferne zu finden. Zum Glück gibt es<br />
doch einige Makler, die auch an den exotischen<br />
Destinationen vertreten sind – so hat das<br />
deutsche Netzwerk Engel & Völkers vor Kurzem<br />
seinen ersten Wohnimmobilien-Shop auf<br />
den Bahamas eröffnet; es ist der zweite Standort<br />
in der Karibik neben den Cayman-Inseln.<br />
Die Bahamas sind als Ganzjahresdestination<br />
und wegen der einzigartigen Natur für Käufer<br />
besonders attraktiv, lautet die Begründung von<br />
Engel & Völkers. Tatsächlich gibt es eine große<br />
Auswahl an schönen Objekten – das nötige<br />
Kleingeld vorausgesetzt, denn die Bahamas<br />
sind generell keine billige Wahl. Dabei kaufen<br />
die Amerikaner gar nicht im großen Stil, denn<br />
die Steuervorteile für Ausländer gelten für sie<br />
dort nicht. Dafür schlagen Kanadier und immer<br />
öfter auch die Europäer zu. Gut zu wissen:<br />
Wer mindestens eine halbe Million US-<br />
Dollar in Immobilien steckt, bekommt beinahe<br />
immer ein unbeschränktes Aufenthaltsrecht.<br />
Und auf den Bahamas finden Käufer<br />
nicht nur vergleichsweise stabile politische<br />
Umstände, sondern auch steuerliche Vorteile –<br />
so gibt es keine Einkommen- und Kapitalertragsteuern.<br />
EIGENNUTZUNG STATT<br />
INVESTITIONSOBJEKT<br />
VILLA IN CONSTANTIA – SÜDAFRIKA<br />
Dieses Haus mit fünf Schlafzimmern liegt in Constantia,<br />
einem Vorort von Kapstadt, der vor allem für seine<br />
exqui siten Weingüter bekannt ist. Makler Fine & Country<br />
bietet das Haus mit Fischgräteichenböden, einer schönen<br />
Terrasse und Pool umgerechnet um rund 1,3 Millionen Euro<br />
an. fineandcountry.com<br />
Sollte man aber ein Haus in der weiten Ferne<br />
kaufen, um damit Preissteigerungen zu erzielen?<br />
Das liegt den meisten Käufern fern, die<br />
solche Traumobjekte eher zur Eigennutzung<br />
erwerben. Das macht auch Sinn, denn die zukünftige<br />
Wertentwicklung ist in den meisten<br />
Fällen nicht wirklich abzuschätzen – dazu<br />
gibt es allzu viele Faktoren, etwa die touristische<br />
Entwicklung einer Region, die politische<br />
Lage oder die Nachfrage auf Kernmärkten<br />
potenzieller Käufer wie den USA oder China.<br />
Ein gutes Beispiel für ein Land, das bisher wenig<br />
auf der Agenda österreichischer Käufer<br />
stand, sind die Turks- und Caicosinseln in der<br />
Karibik. Das Land gehört zum Überseegebiet<br />
des Vereinigten Königreichs; Königin Elisabeth<br />
II. ist daher das Staatsoberhaupt. Von Öster-<br />
148 falstaff LIVING 05 / 18
KAUFEMPFEHLUNGEN<br />
Worauf sollten Käufer beim Erwerb von<br />
Immobilien in fernen Ländern achten? Wir<br />
haben die wichtigsten Tipps recherchiert:<br />
•<br />
Gesetzliche Regelungen beachten: Jedes<br />
Land hat eigene Vorgaben, was den Kauf<br />
von Immobilien durch Ausländer betrifft –<br />
und die sind vielfach gar nicht mit jenen in<br />
der EU zu vergleichen.<br />
•<br />
Sind alle rechtlichen Vorgaben, beispielsweise<br />
Baugenehmigungen, überprüft und ist<br />
das Objekt überhaupt legal erbaut worden?<br />
•<br />
Vorverträge sind in vielen Ländern bindend,<br />
das heißt, sie entsprechen verbindlichen<br />
Kaufverträgen.<br />
•<br />
Eine Besichtigung vor Ort ist unverzichtbar,<br />
niemals auf Fotos vertrauen. Nur so kann<br />
man sicher sein, dass das Objekt im gewünschten<br />
Zustand ist – und die unmittelbare<br />
Umgebung kann begutachtet werden.<br />
•<br />
Eine Eintragung ins Grundbuch sollte möglichst<br />
rasch erfolgen.<br />
•<br />
Was weiß man über den Verkäufer – hat er<br />
Schulden, verkauft er ähnliche Objekte?<br />
•<br />
Nebenkosten wie Gebühren sind von Land<br />
zu Land unterschiedlich. Sind alle diese<br />
Kosten bekannt?<br />
•<br />
Käufer sollten von Anfang an darauf achten,<br />
dass etwaige erbschaftsrechtliche Fragen<br />
nach dem Erwerb einer Immobilie im<br />
Ausland früh geklärt werden.<br />
•<br />
Seriöse Makler bieten eine Rundumbetreuung,<br />
die alle rechtlichen Hürden beiseiteräumen<br />
soll. Dann heißt es aber auf Gebühren<br />
für solche Leistungen achten.<br />
VILLA IN SAINT THOMAS – ST. KITTS & NEVIS<br />
Antigua in der östlichen Karibik ist vielen Reisenden ein Begriff, der kleine<br />
Nachbarstaat St. Kitts & Nevis schon weniger. Dabei gelten die Inseln mit<br />
gerade mal 56.000 Einwohnern als eines der wenigen Traumziele, die noch<br />
nicht vom Massentourismus überschwemmt wurden. Makler-Netzwerk<br />
Tranio hat diese Villa mit knapp 600 Quadratmetern Wohnfläche, Meerblick<br />
und großem Pool auf der Insel Nevis um rund 5,4 Millionen Dollar zu bieten.<br />
tranio.com<br />
Sollte man ein Haus in der Ferne kaufen, um eine Preissteigerung<br />
zu erzielen? Das liegt den meisten Käufern fern,<br />
die solche Traumobjekte eher zur Eigennutzung erwerben.<br />
reich sind die Inseln mit ihren (meist menschenleeren)<br />
Puderzucker-Stränden allerdings<br />
nicht ganz einfach zu erreichen.<br />
STARS KURBELN IMMOPREISE AN<br />
Doch seitdem Prominente wie etwa einige<br />
Abordnungen des Kardashian-Clans dort Urlaub<br />
gemacht haben, sind die Turks & Caicos<br />
auch bei Immobilienkäufern bekannter geworden.<br />
Engel & Völkers hat dort beispielsweise<br />
die Triton-Villa mit sieben Schlafzimmern<br />
am Long Bay Beach auf Providenciales<br />
– der bekanntesten Insel der Region – im Angebot.<br />
Den Ausblick als atemberaubend zu<br />
beschreiben, wäre fast eine Untertreibung.<br />
Das gilt aber für die meisten Häuser an<br />
exotischen Plätzen.<br />
<<br />
SERENISSIMA IN LONGBOAT KEY – FLORIDA<br />
Direkt am Golf von Mexiko in Longboat Key liegt diese Villa mit sechs<br />
Schlafzimmern, die bei Makler Michael Saunders (ein Partner des<br />
Wiener Luxus-Spezialisten Marschall) rund 26,5 Millionen Dollar<br />
kostet. Sie trägt den stolzen Namen Serenissima, Einrichtung und<br />
Größe lassen das berechtigt erscheinen. Im großen Salon können<br />
immerhin Partys für rund 100 Gäste gefeiert werden. Der große Gatsby<br />
lässt grüßen … michaelsaunders.com<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
149
esidences / CHALETS<br />
><br />
ALMDORF FÜR VERWÖHNTE<br />
CHALETS PRIESTEREGG, SALZBURG<br />
Oberhalb von Bad Leogang liegt diese Ansammlung von 16<br />
Chalets mit offenen Kaminen, die tatsächlich an ein uriges Dorf<br />
mit Almgasthof und Obstbäumen erinnert. Gäste können sich<br />
selbst versorgen oder das Hotelservice nutzen. Es gibt sogar<br />
ein Luis-Trenker- und ein Willy-Bogner-Chalet. priesteregg.at<br />
Fotos: Günter Standl<br />
150 falstaff LIVING 05 / 18
CHALETLUJA!<br />
Luxus-Chalets verbinden gediegene Atmosphäre mit dem Charme von Ferienhäusern.<br />
Die Auswahl für Gäste mit hohen Ansprüchen wird größer. TEXT ROBERT PRAZAK<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
151
esidences / CHALETS<br />
LEBENSGEFÜHL IN DER SÜDSTEIERMARK<br />
PURES LEBEN, SÜDSTEIERMARK<br />
Der Trend geht zu Luxus-Chalets, dieses<br />
Segment entwickelt sich irrsinnig<br />
rasch«, meint Dietmar Silly, der es<br />
wissen muss. Er war in Österreich einer<br />
der Ersten, der auf die Symbiose aus Ferienhäusern<br />
mit gediegener Einrichtung, hochwertigen<br />
Services und schöner Lage setzte – und das<br />
in einer Region, die nicht unbedingt im Zentrum<br />
touristischer Aktivitäten liegt. Dennoch<br />
hat er sich mit seiner Marke »Pures Leben«<br />
durch gesetzt und war damit einer der Trendsetter.<br />
»Die Gäste wollen größere, besser ausgestattete<br />
Häuser und absolute Privatsphäre.«<br />
Ferienhäuser und -wohnungen gibt es in<br />
Österreich und Europa ja viele, die meisten<br />
bedienen allerdings eher die Kategorie »Masse<br />
statt Klasse«. Doch die Ansprüche der Reisenden<br />
haben sich geändert. Ein karges Haus mit<br />
knarrendem Bett, Küchenzeile und wackeliger<br />
Duschkabine will man selbst fürs Wochenende<br />
LUXUS IN DEN BERGEN<br />
PURADIES LEOGANG, SALZBURG<br />
Die Suiten und Premium-Chalets auf einem Plateau in der Leoganger Bergwelt<br />
haben Größen zwischen 55 und 120 Quadratmetern; als Gäste kommen<br />
Paare, Familien und kleine Gruppen in Frage – und im Speziellen auch Honeymooner.<br />
Das Frühstück wird täglich ins Haus geliefert, auch die Buchung<br />
von Massagen ist möglich. Ein Pluspunkt: Es können diverse Angebote des<br />
»Hotels Puradies« in Anspruch genommen werden. puradies.com<br />
Die zehn Ferienhäuser des ehemaligen Kellermeisters Dietmar Silly in<br />
Tunauberg, Kitzeck, Sausal und Altenbach – rund 30 Minuten von Graz<br />
entfernt – sind jeweils anders eingerichtet; es gibt Premiumhäuser mit<br />
Spa-Bereich, Sauna und Privatpool sowie Lagenhäuser, die mitten in<br />
den Weinbergen oder idyllisch zwischen Obstbäumen liegen. Im Fokus<br />
stehen Privatsphäre und Ruhe. Zu den Extra-Services zählen Frühstücks -<br />
korb, Genusspension und eine Vespa für Picknickausflüge. puresleben.at<br />
Fotos: Peter kühnl, Robert Muehlbacher, Arne Pastoor, beigestellt<br />
152 falstaff LIVING 05 / 18
COUNTRY-STIL<br />
GOLDEN HILL CHALETS<br />
Seit dem heurigen Sommer sind drei neue Chalets mit jeweils rund 120 Quadratmetern<br />
Wohnfläche zum Landhaus und zum Panorama-Loft in diesem »Private<br />
Hideaway« in der Südsteiermark dazugekommen. Naturbadeteich, Champagner-<br />
Lounge und E-Tankstelle für Tesla & Co. sind einige der Zusatzangebote. Ach ja:<br />
Auf Wunsch kann der private Helikopter gleich in der Nähe landen. golden-hill.at<br />
nicht haben. Die Formel lautet daher:<br />
Luxus + Natur + Ambiente = hohe Nachfrage.<br />
Und immer mehr Hoteliers erkennen, dass genau<br />
das die Zauberformel sein kann, um eine<br />
hohe Auslastung zu erreichen.<br />
Es gibt etliche Beispiele für Luxus-Chalets in<br />
Österreich – unser Land ist in dieser Hinsicht<br />
gut aufgestellt, weil touristisches Niveau und<br />
Know-how generell hoch sind, die Gäste hohe<br />
Ansprüche haben und auch das nötige Kleingeld<br />
für Investitionen in solche Infrastruktur im<br />
Premiumsegment vorhanden ist. Ein Beispiel<br />
sind die Golden-Hill-Chalets von Barbara und<br />
Andreas Reinisch in der Südsteiermark: Auf einem<br />
ehemaligen Stallgebäude wurde ein Panorama-Loft<br />
für zwei Personen aufgebaut, aus einem<br />
alten Bauernhaus wurde ein Landhaus für<br />
maximal sechs Personen. Heuer im Juni kamen<br />
dann drei Luxus-Chalets mit je 120 Quadratmeter<br />
Größe dazu. Das Konzept kommt offenbar<br />
an. »Wir haben uns auf unseren Reisen<br />
><br />
SKIGEBIET ZUM GREIFEN NAHE<br />
ALMDORF REITERALM, STEIERMARK<br />
Die Skipiste liegt direkt neben diesem Almdorf oberhalb von Schladming in der Dachstein-Region,<br />
das kürzlich um große Premium-Chalets für Familien und Gruppen erweitert<br />
wurde. Der Vorteil der Lage: Langes Stapfen mit der Skiausrüstung entfällt. Aber<br />
auch außerhalb der Schneesaison bietet das Almdorf der Familie Unterkofler einiges –<br />
zum Beispiel Naturbadeteich, Streichelzoo, Mini-Bauernhof und Hotelservice im angeschlossenen<br />
»Hotel Edelweiss«. almdorf-reiteralm.at<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
153
esidences / CHALETS<br />
DORF IN DEN NOCKBERGEN<br />
ALMDORF SEINERZEIT, KÄRNTEN<br />
Eine Kombination aus Luxus und Dorfleben findet man auch im Almdorf Seinerzeit,<br />
das bereits seit fast 25 Jahren betuchte Gäste anlockt und sukzessive<br />
ausgebaut wurde – es gilt als Musterbeispiel für die Kombination aus Ferienquartier<br />
und Hotelservice. Das Dorf in der Nähe von Bad Kleinkirchheim<br />
bietet urige Hütten ebenso wie große Luxus-Chalets, eines davon sogar mit<br />
beheiztem Infinity-Pool. Wellnessangebote und der private Hüttenwirt sind<br />
Besonderheiten des Dorfs mit insgesamt 51 Unterkünften. Apropos: Derzeit<br />
werden einzelne Chalets verkauft, unter anderem eine 75 Quadratmeter<br />
große Hütte für zwei Personen. almdorf.com<br />
><br />
die verschiedensten Hotelkonzepte angesehen<br />
und dabei herausgefiltert, was für uns<br />
selbst und damit auch für unsere Gäste Priorität<br />
haben muss«, erzählt Barbara Reinisch.<br />
Geboten werde als Resultat eine »neue Symbiose<br />
aus Fünf-Sterne-Service und Airbnb-Faktoren«,<br />
sagt Reinisch, »und vereint den Wunsch<br />
des Gastes nach Geborgenheit, privatem Rahmen<br />
und allen erdenklichen Annehmlichkeiten.«<br />
Dabei geht der Trend in puncto Größe<br />
in zwei Richtungen: auf der einen Seite die<br />
Häuser, die für Paare oder Kleinfamilien gedacht<br />
sind, auf der anderen riesige Chalets, in<br />
denen die Großfamilie oder die Freundesgruppe<br />
übernachten kann und wo dennoch jeder<br />
genügend Freiraum genießt. So hat das Almdorf<br />
Reiteralm in der Dachstein-Region neue<br />
Premium-Chalets für bis zu 22 Personen gebaut.<br />
HOTELSERVICE IM WM-ORT<br />
CHALET THEO, FRANKREICH<br />
Im französischen Skiort Courchevel, wo 2023 die Ski-WM stattfinden wird, hat dieses Haus mit<br />
sieben Schlafzimmern unter anderem einen Hamam-Bereich, Heimkino, Weinkeller,<br />
Kamine, Billardtisch und Garage für vier Autos aufzuweisen. Der Champagner-Empfang<br />
bei der Ankunft versteht sich da fast schon von selbst. ultimateluxurychalets.com<br />
Fotos: Jörg pönisch, beigestellt<br />
154 falstaff LIVING 05 / 18
QUAL DER WAHL<br />
Worauf sollten Reisende achten, die ein<br />
Wochenende oder ein bis zwei Wochen in<br />
einem Luxus-Chalet verbringen wollen? Die<br />
Auswahl ist inzwischen ja recht groß – nicht<br />
nur in Österreich, sondern unter anderem<br />
auch in Südtirol, Frankreich und der Schweiz.<br />
•<br />
Alleinlage oder Dorf-Charakter? Es gibt<br />
Chalets, die Teil eines Almdorfs oder eines<br />
Resorts sind, andere stehen alleine – da<br />
kommt es ganz auf den Geschmack der<br />
Gäste an.<br />
•<br />
Services inkludiert? Welche Leistungen<br />
sind im Grundpreis bereits enthalten, beispielsweise<br />
Frühstück im Chalet,<br />
Reinigung, Shuttleservice etc.?<br />
•<br />
Zusatzangebote vergleichen: Wer nicht<br />
nur im Haus bleiben möchte, könnte<br />
weitere Leistungen in Anspruch nehmen –<br />
vom privaten Skilehrer über geführte<br />
Wanderungen bis zum Schwimmen im<br />
Naturbadeteich.<br />
•<br />
Kindertauglich oder nicht? Für Familien<br />
sind Chalets oder Almdörfer mit entsprechenden<br />
Angeboten interessant – die<br />
reichen vom einfachen Streichelzoo über<br />
den Mini-Bauernhof bis zum mehrstündigen<br />
Kinderprogramm.<br />
ENTSPANNUNG IN SÜDTIROL<br />
CHALETS SAN LUIS, SÜDTIROL<br />
Einige Kilometer von Meran entfernt liegen diese Luxus-Chalets und Baumhäuser<br />
mitten im Lärchen- und Fichtenwald, die vor allem Naturfreunde anlocken sollen.<br />
Das größte Chalet hat drei Schlafzimmer, Sauna und Hot Pot auf der Terrasse; es<br />
gibt aber auch Studios für Einzelreisende. Wer aktiv werden möchte, findet in der<br />
Region zahlreiche Wander- und Skiangebote. sanluis-hotel.com<br />
MITTEN IN DER NATUR<br />
HOCHLEGER LUXURY CHALETS ZILLERSEASON, TIROL<br />
Bergchalets und TreeLofts in Aschau im Zillertal bilden das Hochleger Luxury Chalet Resort<br />
als Teil des ZillerSeasons-Konzepts im Zillertal. Die großen Chalets sind für bis zu zehn<br />
Personen geeignet, die TreeLofts – eine Art Baumhäuser – sind auf Stelzen zwischen den<br />
Bäumen errichtet. Ein Pluspunkt: Gäste können die Wellnessangebote nutzen. Und wer nicht<br />
selbst in der Küche stehen will, bucht einfach den privaten Koch dazu. hochleger.at<br />
Auch in Frankreich und der Schweiz sind Luxushütten<br />
mit üppigen Flächen und moderner<br />
Ausstattung gefragt – entsprechend steigen auch<br />
die Angebote, etwa bei den diversen<br />
Vermittlungsplattform. Zu den Saisonzeiten –<br />
im Jänner und Februar – wird es dennoch recht<br />
knapp, was die Verfügbarkeit betrifft.<br />
Ein weiterer Trend ist zu beobachten: Zusätzliche<br />
Services sind bei den Luxus-Chalets heute<br />
unverzichtbar. Die Gäste wollen zwar vorwiegend<br />
Ruhe, aber bei Bedarf doch auf Dienstleistungen<br />
zugreifen. Bei den »Pures Leben«-Häusern<br />
in der Südsteiermark beispielsweise können<br />
Abendessen oder Ausflüge mit der Vespa gebucht<br />
werden. Bei den Golden-Hill-Chalets<br />
kommt der private Koch ins Ferienhaus – ein<br />
Service, der auch in etlichen anderen Luxusheimen<br />
in Anspruch genommen werden kann.<br />
Um die Klasse zu betonen, gibt es generell eine<br />
ausgefallene Infrastruktur, bei den Golden-Hill-<br />
Häusern sogar die Koppel fürs eigene Pferd.<br />
Chefin Barbara Reinisch will eine »heile Welt<br />
für ruhe- und natursuchende Gäste schaffen, die<br />
das Besondere lieben und Diskretion und Privatissimum<br />
suchen«. Dietmar Silly bringt es auf<br />
den Punkt: »Wir verkaufen keine Häuser und<br />
keinen Wein. Wir transportieren ein Lebensgefühl,<br />
das der Gast bei uns erleben darf.«<br />
<<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
155
esidences / LIVING SALON<br />
Ansichtssache<br />
Die Experten des LIVING Salons (v. l. n. r.):<br />
Sabine Müller, Christian Prasser und<br />
Gabrielle Buresch-Teichmann.<br />
156 falstaff LIVING 05 / 18
Machen wir’s<br />
uns gemütlich<br />
Die Winterzeit ist wohl mit dem<br />
Kuschelfaktor »hoch« gesegnet.<br />
Doch was bedeutet dieses Wohlbefinden<br />
übertragen auf den Raum?<br />
Ein Architekt, eine Immobilienentwicklerin<br />
und eine Licht- und<br />
Farbexpertin diskutieren über die<br />
baulichen Facetten von Gemütlichkeit.<br />
MODERATION UND TEXT WOJCIECH CZAJA<br />
FOTOS LUKAS ILGNER<br />
LIVING: Wie schaut das gemütlichste<br />
Eckerl in Ihren eigenen vier<br />
Wänden aus?<br />
BURESCH-TEICHMANN: In unserem<br />
Esszimmer hängt eine riesengroße<br />
Fotografie mit einem schönen Landschaftsmotiv<br />
aus Kauai. Daneben steht eine<br />
Vitrine mit ein paar Reisemitbringseln und<br />
Gegenständen aus der Familie. Das ist definitiv<br />
mein gemütlichstes Eckerl.<br />
MÜLLER: In unserem Wohnzimmer gibt es<br />
eine Couch und einen Ohrensessel, den ich<br />
sehr liebe. Auf dem Couchtisch stehen immer<br />
Kerzen herum. Das ist für mich ein Sinnbild<br />
für Gemütlichkeit.<br />
PRASSER: Mein gemütlichster Ort ist der<br />
Esstisch. Erstens ist das ein massiver Nussholztisch<br />
aus einem Stamm, den ich selbst entworfen<br />
habe, und zweitens kommt hier Tag für<br />
Tag die Familie zusammen. Das ist der Mittelpunkt<br />
unseres Wohnens.<br />
Wann und wodurch fühlt sich denn der<br />
Mensch überhaupt wohl und geborgen?<br />
PRASSER: Gemütlichkeit per se ist leider nur<br />
bei den wenigsten Menschen ein Dauerzustand.<br />
Das passt nicht zu unserer High-Speed-Welt.<br />
Daher definiere ich Gemütlichkeit für mich<br />
persönlich vor allem als einen Zustand der<br />
Entschleunigung. Da leisten die Architektur<br />
und die Innenraumgestaltung einen großen<br />
und wichtigen Beitrag.<br />
MÜLLER: Gemütlichkeit ist für mich ein<br />
Zustand der Freiheit und Flexibilität. Ich<br />
empfinde einen Raum als gemütlich, wenn er<br />
mir keine Kategorien auferlegt, wenn er mir<br />
nicht vorschreibt, wie ich ihn zu nutzen habe.<br />
Und so arbeitet man heute im Wohnzimmer und<br />
liest im Schlafzimmer oder in der Badewanne.<br />
Wie hat sich unsere Vorstellung von Gemütlichkeit<br />
im Laufe der Zeit verändert? Gibt es<br />
Trends auf diesem Gebiet?<br />
MÜLLER: Ja, und die spielen für uns Projektentwickler<br />
eine extrem große Rolle. Wir entwickeln<br />
Wohnwelten für die Zukunft, und so müssen<br />
wir gesellschaftliche Trends bereits viele Jahre<br />
im Voraus prognostizieren und mitdenken. ><br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
157
esidences / LIVING SALON<br />
Ein wichtiger Trend in der Vergangenheit lautete<br />
Cocooning, also das Zurückziehen und<br />
Einigeln in den eigenen vier Wänden. Die aktuelle<br />
Zeitgeisterscheinung lautet Hygge. Das ist<br />
ein dänischer Begriff und steht für ein soziales<br />
Miteinander im eigenen Zuhause.<br />
BURESCH-TEICHMANN: Homing beziehungsweise<br />
Hygge ist ein Trend, den ich für sehr<br />
wertvoll halte, denn er steht für eine Sozialisation.<br />
Das heißt: Leute einladen, soziale<br />
Kontakte pflegen, sich das Leben nach Hause<br />
holen. Das ist ein Bekenntnis zur Ruhe und<br />
Wohnlichkeit.<br />
Sabine Müller<br />
»Gemütlichkeit ist für mich ein Zustand<br />
der Freiheit und Flexibilität.«<br />
Was sind die wichtigsten Elemente, mit<br />
denen man Gemütlichkeit gestalten kann?<br />
BURESCH-TEICHMANN: Eines der wichtigsten<br />
Elemente ist Farbe. Natürlich gibt es<br />
objektivierbare Kriterien. Warme Farben wie<br />
etwa ein schönes Gelb, Orange oder Rot empfinden<br />
die meisten als angenehm und gemütlich.<br />
Aber so wie jeder Mensch seinen eigenen<br />
Fingerabdruck hat, so ist Farbe immer auch<br />
eine subjektive Größe, die jeder von uns ein<br />
bisschen anders wahrnimmt.<br />
Da kommt Ihre Expertise ins Spiel …<br />
BURESCH-TEICHMANN: Ja. Zu meinen<br />
Kundinnen und Kunden zählen Architekten,<br />
Baumeister, Immobilienentwickler und Privatbauherren.<br />
Ich unterstütze sie mit einer Farbberatung<br />
und schaue mir ganz genau an,<br />
welche Farbe zu welcher Person, zu welchem<br />
Raum, zu welcher Situation passt.<br />
PRASSER: Für mich ist ein wichtiges Element<br />
das Alte, das Vertraute, das uns allen Bekannte.<br />
Alles, was Geschichte ist oder Geschichte<br />
assoziiert, lassen wir nah an uns heran, und es<br />
ist letztendlich auch ein gutes Mittel, um<br />
Un sicherheit und Unbehagen wegzubringen.<br />
In Ihren Projekten setzen Sie bewusst historische<br />
Zitate ein – ob das nun die stilisierte<br />
Serviette beim »Eis Greissler« oder das Otto-<br />
Wagner-Fliesenzitat im »Hotel Beletage« ist.<br />
PRASSER: Das mache ich ganz bewusst. Die<br />
Kombination von Alt und Neu bildet einen<br />
sogenannten Anker. Und wir Menschen sind<br />
auf diese Anker, auf diese Form der räumlichen<br />
Stabilisation extrem angewiesen. Wir<br />
haben eine regelrechte Sehnsucht danach! Ich<br />
betrete ein neues Haus, einen mir womöglich<br />
fremden Ort, und mit dem ersten Element, das<br />
in mir eine angenehme, bekannte Assoziation<br />
auslöst, stellt sich im Bruchteil der Sekunde<br />
eine innere Ruhe ein. Das ist Gemütlichkeit.<br />
MÜLLER: Ich finde Ihre Erklärung sehr schön.<br />
Da bin ich ganz bei Ihnen! Das Gleiche haben<br />
wir auch hier im Viertel Zwei gemacht. Wir<br />
haben Alt und Neu, Groß und Klein, Hoch<br />
und Niedrig miteinander kombiniert. Diese<br />
Vielfalt und Heterogenität schaffen ein gewisses<br />
Wohlbefinden und eine Lebendigkeit, die<br />
uns Menschen Orientierung gibt und die ich<br />
in reinen Neubaugebieten oft vermisse. Dieses<br />
Spannungsverhältnis ist ein Qualitätsparameter<br />
für das Viertel Zwei.<br />
Wenn man einen Blick in die Architekturgeschichte<br />
wirft, so fällt auf, dass Wohlbefinden,<br />
Häuslichkeit und eine gewisse ästhetische<br />
Gemütlichkeit in vielen Epochen ein<br />
integraler Bestandteil der Wohnraumgestaltung<br />
war. Wie ist das heute?<br />
PRASSER: Die mit Sicherheit gemütlichste<br />
Epoche war das Biedermeier. Das Biedermeier<br />
steht per se für einen Rückzug in die<br />
eigenen vier Wände, für kleinteilige, niedrige<br />
Christian Prasser<br />
»Ich definiere Gemütlichkeit für<br />
mich persönlich vor allem als einen<br />
Zustand der Entschleunigung.«<br />
Wohnräume, für Blümchentapeten und<br />
Stoffe. Doch wenn man sich die europäische<br />
Architekturgeschichte genauer anschaut,<br />
dann wird man feststellen, dass Häuslichkeit<br />
immer auch von der aktuellen politischen<br />
Situation abhängig war. Je offener die Poli tik<br />
war, desto offener lebten die Menschen draußen<br />
in der Stadt. Je rigoroser die Politik war,<br />
desto mehr verkrochen sie sich in ihre Häuser.<br />
Wie ist das heute?<br />
PRASSER: Mal abgesehen von rechten Tendenzen<br />
in der aktuellen Politik leben wir heute<br />
in einer politisch offenen, liberalen Gesellschaft.<br />
Und das sieht man der Stadt auch an.<br />
Als ich in den Achtzigerjahren nach Wien<br />
gekommen bin, war die Stadt düster und<br />
unattraktiv, und während meines Studiums<br />
gab es auf den Plätzen sogar noch ein Versammlungsverbot.<br />
Das hat sich komplett verändert.<br />
Wien ist heute eine hochwertige Stadt<br />
mit offenen, einladenden Orten, die von der<br />
Bevölkerung Tag und Nacht benützt werden.<br />
Daher werden die öffentlichen Freiräume in<br />
Europa immer öfter wie ein Wohnzimmer<br />
geplant. Mit einem Wort: Homing auf Stadtebene.<br />
158 falstaff LIVING 05 / 18
BURESCH-TEICHMANN: Die Stadt als Wohnzimmer<br />
zu betrachten, finde ich eine sehr schöne<br />
Idee. Das erklärt auch, warum Wien nun zum<br />
achten Mal in Folge von Mercer zur lebenswertesten<br />
Stadt der Welt gekürt wurde. Das ist alles<br />
wunderbar und beeindruckend. Doch umso mehr<br />
wundere ich mich, warum man sich in der Stadt<br />
so sehr davor scheut, Farben zu verwenden!<br />
MÜLLER: Das hat oft einen sehr pragmatischen<br />
Grund. Wenn ich ein Stadtviertel entwickle oder<br />
ein Multi-Tenant-Gebäude für mehrere Mieter<br />
baue, muss ich mich als Investor und Projektentwickler<br />
zurückhalten. Ich kann nicht davon ausgehen,<br />
dass ein rotes Bürohaus oder ein grüner<br />
Turm die Wünsche und Vorstellungen jedes<br />
potenziellen Mieters trifft. Und so muss man<br />
hier – ich gebe es zu – bis zu einem gewissen<br />
Grad gefällig sein und den künftigen Mietern<br />
und ihren Identitäten eine neutrale Bühne bieten.<br />
Zu viel Gefälligkeit führt zu mausgrauen<br />
Neubaugebieten. Wo liegen die Grenzen<br />
dieser Gefälligkeit?<br />
BURESCH-TEICHMANN: Bitte mehr Farbe!<br />
Die meisten Gestalter kombinieren Farbe mit<br />
einer Nichtfarbe, also etwa einen kräftigen<br />
Grünton mit neutralen Erd- und Grautönen.<br />
Ich kombiniere gerne Farbe mit Farbe. In einem<br />
Apartmenthotel in der Wiener Innenstadt habe<br />
ich alle Apartments in unterschiedlichen Farbstimmungen<br />
geplant – zum Beispiel altrosa<br />
Wände mit lindgrünen Polsterbezügen.<br />
PRASSER: Eine großartige Idee! Farbe ist ein<br />
wichtiges und auch kostengünstiges Gestaltungsmittel<br />
im Innenraum. Ich lasse mich in<br />
meinen Projekten gerne von allerhand Ideen<br />
inspirieren und scheue überhaupt nicht vor<br />
Farben zurück.<br />
ist – wie bei allen Lebewesen – abhängig vom<br />
Tageslicht. Wenn wir zu wenig Tageslicht<br />
haben, geht es uns nicht gut. Das merken wir<br />
im Winter, das merken wir aber auch in<br />
schlecht geplanten Wohn- und Bürogebäuden.<br />
PRASSER: Spannend finde ich, dass Licht<br />
nicht zuletzt auch eine Frage der Kultur und<br />
Geografie ist. In südlichen Ländern, die näher<br />
am Äquator sind und in denen die Sonne sehr<br />
schnell auf- und untergeht, gibt es kaum Sehnsucht<br />
nach gemütlichem Licht. Da stört es<br />
auch nicht, wenn in einer Pizzeria grelle Neonröhren<br />
an der Decke hängen. In nordischen<br />
Ländern hingegen, wo die Dämmerung mehrere<br />
Stunden oder Tage dauern kann, sehnen sich<br />
die Menschen nach Kerzenschein und dimmbaren<br />
Glühbirnen.<br />
Bleiben wir zum Abschluss bei den langen<br />
Dämmerungen mit Kerzenschein. Mit Weihnachten<br />
steht uns die angeblich stillste Zeit<br />
DIE LIVING-SALON-<br />
GESPR ÄCHSPARTNER<br />
Sabine Müller (45) studierte Handelswissenschaften<br />
an der WU Wien. Seit 1999 ist<br />
sie bei der IC Development GmbH tätig und<br />
war maßgeblich an der Stadtentwicklung des<br />
Viertel Zwei beteiligt. Heute ist sie Geschäftsführerin<br />
für den Bereich Marketing, Vermietung<br />
und Produktentwicklung. Von 2013 bis<br />
2014 war sie zusätzlich Geschäftsführerin<br />
der Milestone GmbH. ic.at<br />
Christian Prasser (49) machte eine Ausbildung<br />
zum Tischler und studierte Architektur<br />
an der Universität für Angewandte Kunst<br />
in Wien. 1999 gründete er sein Büro CP Architektur.<br />
Seit 2012 ist er Architekturprofessor<br />
an der NDU New Design University in St. Pölten.<br />
Zu seinen Projekten zählen u. a. das<br />
»Hotel Beletage», das »Arthotel Blaue Gans«<br />
in Salzburg sowie der »Eis Greissler« in Wien.<br />
cp-architektur.com<br />
Gabrielle Buresch-Teichmann (55), geboren<br />
in Kanada, aufgewachsen in Mexiko, machte<br />
eine Farbausbildung an der Fashion Academy<br />
in Los Angeles. Sie ist Beraterin und Therapeutin<br />
im Bereich Licht und Farbe und betreibt<br />
eine Praxis in Wien. Seit Mai <strong>2018</strong> ist sie<br />
Präsidentin der International Light Association.<br />
Zuletzt erschien ihr Buch »Am Anfang<br />
war das Rot«. color-buresch.at<br />
des Jahres bevor. Das ist sie aber schon lange<br />
nicht mehr. Haben Sie einen Gemütlichkeitstipp<br />
Die IC entwickelt im Viertel Zwei ja nicht nur<br />
Wohnbauten, sondern auch Büroprojekte. Wie<br />
viel Gemütlichkeit ist am Arbeitsort angemessen?<br />
MÜLLER: Das kann man so nicht beantworten,<br />
denn im Gegensatz zu früher werden die Bürowelten<br />
immer heterogener und immer differenzierter.<br />
Räume werden multifunktional genutzt.<br />
Räume für konzentriertes Arbeiten sehen dabei<br />
anders aus als Orte des Austauschs, die oft so<br />
gemütlich gestaltet sind wie das eigene Wohnzimmer<br />
zu Hause. Unsere Aufgabe ist es, die<br />
Räume so flexibel zu planen, dass unterschiedlichste<br />
Bürowelten darin gut umgesetzt werden<br />
können.<br />
BURESCH-TEICHMANN: Ein wichtiger und oft<br />
unterschätzter Faktor in der Gestaltung von<br />
Gabrielle Buresch-Teichmann<br />
»Homing beziehungsweise Hygge ist ein<br />
für uns?<br />
BURESCH-TEICHMANN: Ich gehe bewusst<br />
in mich und reduziere meine Tätigkeiten<br />
und Ablenkungen auf ein Minimum. Mit<br />
einer gewissen geistigen Präsenz passiert<br />
eine subjektive Ausdehnung der Zeit.<br />
MÜLLER: Die Vorweihnachtszeit hat etwas<br />
Kitschiges und Gemütliches, von dem ich<br />
mich gerne verzaubern lasse. Ich nehme<br />
Weihnachten als ein Fest der Liebe wahr.<br />
Und diese Einstellung funktioniert ganz gut.<br />
PRASSER: Die einzige Zeit, in der ich in<br />
unserer Branche eine Ruhephase empfinde,<br />
sind die zwei Wochen nach Weihnachten.<br />
Dann fahren wir in den Bregenzerwald in ein<br />
Bauernhaus, und ich verbringe die Zeit damit,<br />
Trend, den ich für sehr wertvoll halte,<br />
Wohn- und Büroräumen ist das Licht. Der<br />
Bücher zu lesen, Karten zu spielen und den Eisblumen<br />
auf der Fensterscheibe zuzuschauen.<br />
denn er steht für eine Sozialisation.«<br />
gesamte hormonelle Haushalt des Menschen <<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
159
MEIDLINGER MARKT<br />
MY<br />
FAVORITE<br />
PROJECTS<br />
ST. STEFAN OB STAINZ<br />
In einem der buntesten Grätzel Wiens, beim<br />
Meidlinger Markt, entsteht gerade mein absolutes<br />
Traumobjekt. Man spürt das Leben und<br />
die Energie des Viertels. Der Bezirk besticht mit<br />
seinem kantigen Charme und seiner Originalität.<br />
Einzigartig! Genau wie unser Projekt in der<br />
Zeleborgasse, direkt am Puls des Meidlinger<br />
Marktes, das wir mit den Architekten Silberpfeil<br />
gerade umsetzen und mit dem wir kurz vor der<br />
Dachgleiche stehen. Vom obersten Stockwerk<br />
überrascht ein zauberhafter Blick über die Wiener<br />
Vorstadt, umrandet vom Wienerwald bis<br />
zum Leopoldsberg. Die Architektur zeigt modernes<br />
Wohnflair, wo auf belebende Details geachtet<br />
wird, wie etwa der gepflanzte Baum im<br />
Eingangsbereich oder das Stiegenhaus mit viel<br />
Tageslicht aus mehreren Richtungen, vor allem<br />
aber die große Gemeinschaftsterrasse mit dem<br />
Highlight dieser unvergleichlichen Aussicht.<br />
CLEMENS RAUHS<br />
Inhaber Liv<br />
liv.at<br />
Faszination Immobilien:<br />
Drei Branchenprofis erzählen<br />
in LIVING, welche Projekte<br />
ihnen in Österreich besonders<br />
am Herzen liegen.<br />
I<br />
n St. Stefan ob Stainz entsteht ein innovatives<br />
Immobilienprojekt: Auf dem insgesamt<br />
rund 20.000 m² großen Areal sollen<br />
25 Parzellen, die jeweils 650 bis 1100 m²<br />
groß sind, bebaut werden. Hier in der grünen<br />
Steiermark können Interessenten in unserem<br />
Musterhaus CLASSIC probewohnen: So<br />
können sie die Wohngegend, die Lage, die<br />
Landschaft und vor allem die Atmosphäre<br />
eines GRIFFNER Hauses kennenlernen. Das<br />
ist mir ein besonderes Anliegen, denn Individualität<br />
und Wohlfühlen zählen zu unseren<br />
obersten Prämissen. Das patentierte<br />
OpenSpace ® -Raumkonzept ermöglicht es, die<br />
2,72 Meter hohen Räume in unseren Häusern<br />
gänzlich flexibel zu gestalten. Das Holz<br />
für unsere Häuser kommt aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern, die Dämmung besteht<br />
aus Kork und Holzfaser, große Fenster<br />
holen die Natur ins Zuhause.<br />
GEORG C. NIEDERSÜSS<br />
Geschäftsführer<br />
Griffnerhaus<br />
griffner.com<br />
Fotos(v. l. n. r.): LIV, GRIFFNER, bellavista: © Visualisierung oln.at, Foto Eva Bohuslav<br />
160 falstaff LIVING 05 / 18
Die kleine, feine Wohnhausanlage in der<br />
Glanzinggasse 23 mit insgesamt elf<br />
Wohneinheiten und einem frei stehenden<br />
Einfamilienhaus – der Villetta – wurde<br />
Ende 2017 fertiggestellt.<br />
Alle Wohnungen haben großzügige Freiflächen,<br />
eine hochwertige Ausstattung mit edlen<br />
Parkettböden, großen Fensterfronten, Liftfahrten<br />
bis in die Wohnungen, Alarmanlage<br />
und schnellem Internetanschluss. Der zeitlos<br />
elegante Neubau inmitten des von gutbürgerlichen<br />
Wohnhäusern und Villen dominierten<br />
Teils von Neustift am Walde bietet durch die<br />
Nähe zu Pötzleinsdorf und der Krottenbachstraße<br />
attraktives Wohnen auf hohem Niveau<br />
in Grünruhelage mit urbaner Infrastruktur.<br />
GABRIELE BORS<br />
Verkauf Bauprojekt<br />
Glanzinggasse GmbH<br />
bellavista1190.at<br />
GLANZINGGASSE<br />
Eine eigene Welt in unberührter Almlandschaft<br />
auf 1200 m Seehöhe. Rustikale Elemente treffen<br />
auf Komfort, Luxus und Wellness unserer Zeit.<br />
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In der Nähe des Skigebietes Zilleral Arena<br />
Zell am Ziller / Zillertal / Tirol<br />
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Zeitlos modernes Wohnen mit smarter Ausstattung in einem der attraktivsten zentrumsnahen Quartiere Wiens.<br />
Ein zukunftsweisendes Konzept von Stararchitekt Renzo Piano, mit imposanten Ausblicken von der ersten Etage an,<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft des prunkvollen Schloss Belvedere sowie angrenzender großer Parkanlagen.<br />
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Quartiere Wiens. Die PARKAPARTMENTS AM BELVEDERE<br />
bieten urbanen Lifestyle und einen imposanten Ausblick.<br />
Fotos: Philipp Derganz<br />
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in den architektonisch beeindruckenden<br />
Türmen der<br />
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BELVEDERE? Antwort darauf gibt die voll<br />
ausgestattete 3-Zimmer-Wohnung mit rund<br />
84 m², die Kaufinteressenten ab sofort<br />
besichtigen können. Das Parkapartment im<br />
11. Obergeschoß wurde durchdacht und<br />
hochwertig eingerichtet und begeistert mit<br />
faszinierenden Ausblicken: Vom Esstisch<br />
und der offenen Küche sieht man auf den<br />
Backsteinbau des Arsenals und von der<br />
Couch, dem Balkon und den beiden Schlafräumen<br />
in den wunderschönen Sonnenuntergang<br />
mit Fernblick bis zum Wienerwald<br />
und zum Anninger.<br />
GESCHMACK DURCH VIELFALT<br />
Die komplette Einrichtungsplanung durch<br />
Leiner Einrichtungsexperten wurde mit viel<br />
Liebe zum Detail umgesetzt – von der Auswahl<br />
der Möbel bis hin zu Farbkonzept<br />
und Dekoration. Das geschmackvolle Interieur<br />
stammt nahezu ausschließlich von<br />
österreichischen Qualitätsherstellern wie<br />
u. a. ADA Premium, ANREI, Joka, Team7,<br />
Tisca, LEHA und Leiner Küchen. Aber<br />
auch das Herkunftsland von Star-Architekt<br />
Renzo Piano, der für den Entwurf der Parkapartments<br />
verantwortlich zeichnet, sollte<br />
mit einem Designmöbelstück eine Hauptrolle<br />
spielen, weshalb der smaragdgrüne<br />
Samtfauteuil vom italienischen Hersteller<br />
Lascondo das Farbkonzept im Wohn-/Essbereich<br />
maßgeblich beeinflusste.<br />
Das »Model Apartment« erzählt, wie auch<br />
das gesamte Projekt, eine Geschichte: So<br />
kann man auf den Bildercollagen die beeindruckenden<br />
Projekte von »Renzo Piano<br />
Building Workshop« entdecken, wie z. B.<br />
The Shard in London, das New York Times<br />
Building, das Centre Pompidou in Paris<br />
oder auch die von der Architektur des<br />
Whitney Museums in New York inspirierte<br />
»Whitney Bag« von Max Mara.<br />
Das »Model Apartment« kann ohne<br />
Terminvereinbarung an Sonntagen von<br />
13:30 bis 16:00 Uhr besichtigt werden<br />
(Zugang über die Garage, Alfred-Adlerstraße<br />
Ecke Arsenalstraße).<br />
Ein eindrucksvoller Fernblick ab der ersten Etage,<br />
die perfekte öffentliche Anbindung und die direkt<br />
angrenzenden Grünareale des Schweizergartens,<br />
des Arsenals und des Schlossgartens Belvedere<br />
sprechen ebenso für die Wohnungen wie die intelligente<br />
Ausstattung.<br />
INFO<br />
Virtuell können Interessenten eine<br />
4-Zimmer-Wohnung besichtigen unter:<br />
www.parkapartments.at/D07<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
163
my city<br />
BEIRUT<br />
Berstend vor Vitalität,<br />
doch immer mit einem<br />
Fuß über dem Abgrund:<br />
So könnte man Beirut<br />
charakterisieren, die Stadt an<br />
der Levante.<br />
Jahrtausende der Geschichte<br />
sind hier wild neben- und<br />
übereinandergemischt, mit all<br />
ihren Errungenschaften und<br />
Konflikten. Trotz dieser<br />
Übermacht an Vergangenheit<br />
lebt Beirut mit wilder Entschlossenheit<br />
in der Gegenwart –<br />
nicht zuletzt aus trotzigem<br />
Lebenswillen nach Jahrzehnten<br />
des Bürgerkriegs, der Teilung<br />
und Demarkation, deren Spuren<br />
heute noch vielerorts unübersehbar<br />
sind.<br />
Dabei kann die Stadt, das<br />
»Paris des Nahen Ostens«,<br />
aus einem nahezu unendlichen<br />
kulturellen Fundus am Kreuzungspunkt<br />
verschiedener Ein -<br />
flüsse schöpfen: Orient und<br />
Okzident, phönizisch, französisch<br />
und britisch – und bei all<br />
dem typisch libanesisch. Auch<br />
die Architektur spiegelt diese<br />
Einflüsse wider, weiß Karim<br />
Nader, Architekt und Sohn der<br />
Stadt. »Beirut ist ein lebendiges<br />
Zeugnis unlösbarer Widersprüche.<br />
Es wurde Hunderte Male<br />
überfallen oder zerstört, ist aber<br />
immer wieder voller Energie aus<br />
der Asche wiederauferstanden.<br />
Antike Schichten vermischen<br />
sich unmittelbar mit dem Chaos<br />
der heutigen Immobilienwirtschaft,<br />
ohne verbindenden Plan.«<br />
Wer sich auf dieses produktive<br />
und überraschende Chaos und<br />
auf vermeintlich unvereinbare<br />
Kontraste einlässt, wird belohnt<br />
mit unvergleichlichen Erlebnissen<br />
und Entdeckungen, mit<br />
dem Puls des Lebens an sich.<br />
Es ist, in den Worten von Karim<br />
Nader, »eine Stadt des ewigen<br />
Frühlings«.<br />
Beirut verführt<br />
jeden, der dieser<br />
Stadt begegnet.<br />
KARIM NADER<br />
Karim Nader, mehrfach preisgekrönt,<br />
studierte in Beirut und Houston. Von<br />
2008 bis 2016 war er Partner im<br />
Architekturbüro Blankpage, bevor er<br />
sein eigenes Büro gründete. Zu seinen<br />
Projekten gehören eine 2000-Quadratmeter-Luxusvilla<br />
an der Küste und ein<br />
Umbau im Stadtzentrum.<br />
karimnader.com<br />
LANDMARKS<br />
Liza Beirut<br />
Interior von Maria Ousseimi,<br />
2014. »In diesem Palast aus<br />
dem 19. Jahrhundert, früher<br />
die Residenz der prominentesten<br />
Familien des Libanon,<br />
kann man heute elegant<br />
dinieren, mit Blick auf die<br />
›Trifora‹, die venezianisch<br />
inspirierte zentrale Halle,<br />
die typisch für traditionelle<br />
libanesische Häuser ist.«<br />
Beit Beirut<br />
Von Youssef Aftimus, 1924.<br />
»Das von Zerstörung gezeichnete<br />
Gebäude liegt exakt an<br />
der ›grünen Linie‹ und zeugt<br />
von Beiruts tragischer Demarkation.<br />
Heute wird es<br />
als Kulturzentrum genutzt.«<br />
Immeuble de l’Union<br />
Von Lucien Cavro und<br />
Antoun Tabet, 1952. »Ein<br />
proto-modernistisches Meisterwerk<br />
mit ikonischen<br />
Skulpturen, das vom Abriss<br />
bewahrt und zu einem Komplex<br />
mit Büros wurde.«<br />
Egg<br />
Von Joseph Philippe Karam,<br />
1965. »Mitten im Zentrum<br />
der Stadt gelegen, ist der<br />
Bau emblematisch für das<br />
moderne Beirut – auch hier<br />
sieht man die Einschusslöcher<br />
des Bürgerkriegs.«<br />
Fotos: beigestellt<br />
164 falstaff LIVING 05 / 18
TrIIIple, Wien<br />
Palais Faber, Salzburg<br />
Old Mill, Belgrad<br />
7 Days Premium Hotel, Duisburg<br />
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Schloss Neusiedl, Neusiedl am See Danube Flats, Wien The Brick, Wien
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besondere Lage und<br />
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bieten viel Licht und Raum. Alle 43 Eigentumswohnungen sind frei finanziert und verfügen meist über<br />
Terrasse, Loggia oder Balkon. Eine Tiefgarage mit 35 PKW-Stellplätzen, zum Teil ausgestattet mit E-Ladestationen,<br />
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LIVING<br />
INSPIRATION<br />
168<br />
174<br />
MUT ZU NUDE<br />
Der Natural-Look hält in den eigenen<br />
vier Wänden Einzug. (S. 168)<br />
Fotos: AnneEmmanelleThion, Patricia Weisskirchner, KATHARINA SCHIFFL /APA/picturedesk.com, beigestellt<br />
172<br />
178<br />
EVENT-CLIPPINGS<br />
Was war los? Die spannendsten<br />
Events der letzten Wochen im<br />
Überblick. (S. 172)<br />
DATES TO KNOW<br />
Von Wien bis nach Miami: Diese<br />
Events sollte man sich keinesfalls<br />
entgehen lassen. (S. 174)<br />
MY KITCHEN<br />
Star-Köchin Lisl Wagner-Bacher<br />
gewährt einen exklusiven Blick in ihr<br />
privates Küchenreich. (S. 178)
inspiration / NUDE LOOK<br />
MUT ZU<br />
NUDE<br />
Zurück<br />
zum Natural Look! Was in der<br />
Beauty-Branche schon seit Langem<br />
boomt, ist nun auch die Stil-Devise<br />
fürs Zuhause. TEXT BARBARA BRANDTNER<br />
1.<br />
Fotos: beigestellt<br />
168 falstaff LIVING 05 / 18
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
1. Für Softies Der Vorhang »Orange Brulee« und der Sesselbezug »Orange Multico«<br />
ergeben ein anziehendes, pudriges Ambiente. Passt zu coolem Marmor, kann aber<br />
auch rustikal mit Holz kombiniert werden. casamance.com<br />
2. Vom Feinsten In zartem Altrosa sorgt die Tapete »Woodland Spring« für ein intimes<br />
Ambiente. Duftig und feminin im Stil sind die Muster, die wie fragile Korallenäste<br />
wirken. grahambrown.com<br />
3. Erleuchtung Die Lampe »Bel Occhio« wirkt hier in doppelter Ausführung zum<br />
klassischen Wandverbau samt Chair schon fast wie eine moderne Lichtinstallation.<br />
Von Designer Pablo Pardos. pablodesigns.com<br />
4. Studio 54 Eine kleine sexy Zeitreise zurück in die Seventies erlaubt der Armchair<br />
»Loren«. Der Retro-Drehstuhl erinnert mit cremefarbenem Leder und Messing-<br />
Basis an die Disco-Ära. essentialhome.eu<br />
5. Zum Anlehnen Lust auf ein wenig Kuscheln? Das Kissen »Dash Velvet« sorgt im<br />
zarten Nude-Umfeld für verführerische Akzente durch Metallic-Streifen auf dem<br />
grauen Stoff-Hintergrund. amara.com<br />
6. Old School Das Sideboard »Archipenko« von Minotti ist ein echter Klassiker. Sein<br />
rundes Emblem erinnert an chinesische Kabinett-Schränke. Auch Giorgio Armani<br />
ließ sich oft davon inspirieren. minotti.com<br />
6.<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
169
inspiration / NUDE LOOK<br />
7. 8.<br />
9.<br />
7. Boudoir-Chic Die Tapete »Glastonbury Marquee<br />
Stripes« macht sich im privaten Powder Room einer<br />
Lady ebenso gut wie im Spielzimmer von kleinen<br />
Prinzessinnen. Bitte mit Sitzpuff! cole-and-son.com<br />
8. Ein Touch Boheme Der Stoff »Ritmo Cartesiano« in<br />
dem Farbton Ivory Tusk ist für den eleganten Landhausstil<br />
geeignet. dedar.com<br />
9. Innovativer Style Möbel-Designer Mathieu Gustafsson<br />
mixt bei seinem Sideboard »Air White« praktischskandinavische<br />
Bauart und französische Eleganz.<br />
Etwas ganz Besonderes. designhousestockholm.com<br />
10. Chic & gemütlich Das ledrige, sexy Design des<br />
Sessels »Moon« punktet gleichermaßen mit Komfort.<br />
driade.com<br />
11. Zarter Auftritt Der Teppich »PINK« von Kultmarke Erba<br />
Italia ist aus handgeknüpfter Bambusseide. erbaitalia.it<br />
12. Die Krönung Der Marmor »Tuscolana« sorgt für<br />
glänzende Effekte auf Böden und harmoniert<br />
besonders gut mit Möbeln aus hellem Leder. bisazza.it<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
Fotos: Damain Russel, beigestellt<br />
170 falstaff LIVING 05 / 18
Entgeltliche Einschaltung<br />
Die Stadt Wien ermöglicht durch sozialen Wohnbau und viele<br />
weitere Maßnahmen auch zukünftig leistbaren Wohnraum.<br />
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Beispielsweise mit dem „Gemeindebau NEU“: er steht für eine hohe, leistbare und moderne Wohnqualität<br />
zu besonders günstigen Konditionen: Fixe Mietkosten, unbefristete Mietverträge, kein Lagezuschlag sowie<br />
kautions- und eigenmittelfrei. Bis zum Jahr 2020 sind in Wien rund 4.000 Gemeindewohnungen NEU auf<br />
Schiene, die für Werte stehen, die schon die ersten städtischen Wohnhausanlagen in Wien geprägt haben:<br />
gesellschaftlicher Zusammenhalt und eine gute soziale Durchmischung.<br />
Die Übersicht der Projekte zum Gemeindebau NEU finden Sie unter www.wien.at/wohnen
inspiration / REVIEW<br />
EVENT-CLIPPINGS<br />
Events, Messen, Präsentationen – LIVING zeigt die besten Happenings aus der Design-Szene.<br />
ZEICHNUNGEN VON ERWIN WURM<br />
Die Wiener Albertina lud zur gut besuchten Ausstellungseröffnung »Peace & Plenty« von<br />
Künstler Erwin Wurm, der erstmals mit einem Konvolut von Zeichnungen beeindruckt.<br />
Gut besucht war die<br />
Ausstellungseröffnung<br />
in der Wiener Albertina.<br />
Gute Freunde Star-Regisseur Michael<br />
Haneke und seine Gattin Susi.<br />
Gutes Gespür<br />
Alexandra und<br />
Mathias Winkler<br />
gefielen die<br />
Kunstwerke.<br />
Gelungen Künstler Erwin Wurm<br />
mit Gattin Elise freuen sich über<br />
den Erfolg der Ausstellung.<br />
Egal, ob zu Hause oder auf Reisen:<br />
Erwin Wurm zeichnet beinahe täglich.<br />
Dafür benützt er ein Blatt Papier, das,<br />
egal, wo er sich gerade befindet, mit Bleistift,<br />
Kugelschreiber oder Farbstift be arbeitet wird.<br />
Die Albertina widmet dem öster reichischen<br />
Ausnahmekünstler, der schon längst zu den<br />
Weltstars der zeitgenössischen Kunst zählt,<br />
nun mit »Peace & Plenty« eine Ausstellung<br />
seiner thematisch wie technisch sehr vielseitigen<br />
Zeichnungen der letzten Jahre. Der Name<br />
der Ausstellung verweist auch auf gerade<br />
diese Situation – so heißt nämlich das Hotel<br />
in George Town in den Great Exumas, in dem<br />
unzählige von Wurms Zeichnungen entstanden<br />
sind. Von den Werken begeistert zeigten<br />
sich die Künstler-Kollegen Gottfried Helnwein,<br />
Ludwig Attersee, Erfolgsregisseur Michael<br />
Haneke und Gattin Susi, die Sacher-Chefs<br />
Alexandra und Mathias Winkler, ORF-Chef<br />
Alexander Wrabetz, Unternehmer Klemens<br />
Hallmann u. v. m.<br />
Gratulanten Die Künstler Ludwig<br />
Attersee und Gottfried Helnwein (r.).<br />
Fotos: ViennaPress/Andreas TISCHLER, Christian Husar, KATHARINA SCHIFFL / APA/ picturedesk.com, Maximilian Röder, beigestellt<br />
172 falstaff LIVING 05 / 18
MIELE-SHOWKOCHEN<br />
Starkoch Johann Lafer sorgte auf Einladung von<br />
Miele für beste Laune und ebensolches Essen.<br />
Showmaster Johann Lafer zeigte<br />
einige seiner Tricks und Kniffe.<br />
Produktpräsentationen zeichnen sich (viel zu) selten durch ihren Unterhaltungsfaktor<br />
aus. Wenn allerdings Johann Lafer zur Vorstellung des neuen Dialog -<br />
garers antritt, dann darf man sich über Köstliches freuen. Im Miele Experience<br />
Center stand der Starkoch mit Alleinunterhalter-Qualitäten am Herd. Erklärtes Ziel:<br />
Technikfans und Hobbyköche gleichermaßen in den Bann zu ziehen. Mission geglückt!<br />
ARBESSER FÜR FAY<br />
Designer Arthur Arbesser zeigte in Wien<br />
seine Reise-Kollektion für die Marke Fay.<br />
Location ist alles Passend zum Thema wählte man eine<br />
alte Remise in Meidling als Veranstaltungsort der Preview.<br />
Heimspiel für Arbesser: Der Wiener Designer steckt nicht<br />
nur hinter den Entwürfen seines eigenen Labels, sondern<br />
ist ebenfalls Kreativdirektor der italienischen Traditionsmarke<br />
Fay. In dieser Funktion legte er einen Zwischenstopp in<br />
seiner Heimat ein und präsentierte dort die neueste »Reise-<br />
Chic«-Kollektion rund um die Kultjacke »4 Ganci«. Unter den<br />
Gästen: Susanne Wuest, Cordula Reyer und Gery Keszler.<br />
Talent A. Arbesser ist auch<br />
Kreativ-Chef der Marke Fay.<br />
FINDMYHOME.AT / promotion<br />
Die besten Immobilienanbieter Österreichs<br />
B<br />
ereits zum siebenten Mal zeichnet<br />
das österreichische Immobilienportal<br />
FindMyHome.at die besten<br />
Immobilienanbieter des Jahres –<br />
die Qualitätsmakler <strong>2018</strong> – aus. Auf Basis<br />
der objektiven Bewertungen der Immobiliensuchenden<br />
auf FindMyHome.at wird<br />
am 21. Februar 2019 an Makler und Bauträger<br />
in den Kategorien »Qualitätsmakler<br />
<strong>2018</strong>« sowie »Top Developer <strong>2018</strong>« das<br />
begehrte FindMyHome.at-Qualitätsmakler-Siegel<br />
verliehen. Ganz neu werden dieses<br />
Mal auch die Makler- und Bauträger-<br />
Unternehmen mit den meisten User-Anfragen<br />
über das gesamte Jahr mit dem »Best<br />
Performance <strong>2018</strong>«-Award ausgezeichnet.<br />
Dabei geht es bei der Qualitätsmakler-<br />
Gala aber nicht nur darum, beste Serviceleistung<br />
und Kundenengagement zu honorieren:<br />
Die FindMyHome.at-Gala ist<br />
immer auch ein Fest der Extraklasse. Unter<br />
dem Motto »Wiener Salon« tauchen die<br />
Gäste dieses Mal in die wilden 20er ein, trinken<br />
Champagner und schlagen feiernd eine<br />
Brücke von der Wiener Eleganz über den<br />
American Way of Life zur Berliner Moderne.<br />
IN FEIERLAUNE<br />
Neben außergewöhnlichen Show Acts,<br />
feinen Drinks und Haute Cuisine wird<br />
es wieder einige Überraschungen für die<br />
Gäste geben. Den Rahmen für die 7. Find-<br />
MyHome.at-Qualitätsmakler-Gala stellt<br />
dieses Jahr das Palais Wertheim in Wien.<br />
FindMyHome.at wurde im Mai <strong>2018</strong> von<br />
8000 Immobilien-Suchenden auf immmo.at<br />
zum »Besten klassischen Immobilienportal<br />
Österreichs <strong>2018</strong>« gewählt – eine nochmalige<br />
Steigerung nach dem 2. Platz im Vorjahr.<br />
Ebenfalls seit Mai bietet FindMyHome.at<br />
mit Premium <strong>Living</strong> eine eigene Plattform für<br />
die exklusivsten Immobilien des Landes unter<br />
www.findmyhome.at/premiumliving.<br />
INFORMATION<br />
Termin: Donnerstag, 21. Februar 2019<br />
Ort: Palais Wertheim, Canovagasse 1–5, 1010 Wien<br />
Uhrzeit: 18:30 Uhr<br />
Teilnahme: Geladene Gesellschaft<br />
Eindrücke von der letzten Gala:<br />
www.findmyhome.at/qm2017<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
173
inspiration / TERMINE<br />
DATES TO KNOW<br />
Von Miami bis Paris: Welche Termine sollten notiert werden? Ein kurzer Überblick<br />
über die wichtigsten Ausstellungen, Messen und Events in den kommenden Wochen.<br />
DEZEMBER<br />
Design Miami<br />
1.<br />
05.–09. 12. <strong>2018</strong><br />
In der Vorweihnachtszeit zieht es Design-Begeisterte in<br />
die Ferne! Konkret geht die Reise nach Miami, das Anfang<br />
Dezember zum absoluten Mekka für Kunst und Design wird,<br />
startet doch mit der Design Miami eine der größten Messen,<br />
die Galeristen, Kuratoren, Sammler und Kunstinteressierte<br />
gleichermaßen anspricht. Im Fokus dabei stehen Interior-<br />
Design, Leuchtobjekte und Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert.<br />
Nicht nur die direkte Kaufoption, sondern auch<br />
das Rahmenprogramm machen die Veranstaltung dabei<br />
besonders attraktiv. Fachvorträge und Diskussionsrunden<br />
mit Branchengrößen sind die ideale Ergänzung und geben<br />
dem Event zusätzlichen Tiefgang. designmiami.com<br />
3.<br />
Maison & Objet Paris<br />
5.<br />
18.–22. 01. 2019<br />
Zweimal jährlich blickt die gesamte Möbel- und Einrichtungsbranche<br />
auf Paris und erwartet mit Spannung die Trendberichte<br />
der Maison & Objet. Die Teilnahme an Marken<br />
spricht für sich: Über 3000 Aussteller aus mehr als 70<br />
Ländern be geistern rund 80.000 Besucher. Die Interiormesse<br />
darf neben der Salone del Mobile in Mailand als die<br />
wohl wichtigste der Welt bezeichnet werden. Die Größen<br />
der Branche präsentieren hier ebenso voller Stolz ihre Innovationen<br />
wie Newcomer und Marken aus Nischensegmenten.<br />
Für Besucher jedenfalls ein Erlebnis, für das man sich unbe<br />
dingt mehrere Tage Zeit nehmen sollte, um die Imposanz<br />
der Schau voll auf sich wirken zu lassen und möglichst<br />
viele Eindrücke und Inspirationen zu sammeln.<br />
maison-objet.com<br />
1.<br />
JÄNNER<br />
IMM Cologne<br />
3.<br />
14.–20. 01. 2019<br />
Die erste internationale Einrichtungsmesse im neuen Jahr<br />
findet in Köln statt. Über 1450 Aussteller aus 55 Ländern<br />
zeigen, welche Innovationen den Markt demnächst bewegen<br />
werden und womit man im Trend liegt. Der Bogen spannt<br />
sich dabei vom absoluten Luxussegment bis hin zu kostengünstigen<br />
Varianten für den breiten Markt. Die IMM Cologne<br />
bietet außerdem auch dem Design-Nachwuchs eine wirkungsvolle<br />
Plattform. Das Fachpublikum schätzt die ausgesprochene<br />
Business-Atmosphäre mit hohen Service- und<br />
Organisationsstandards. Endverbraucher sind zwar nur an<br />
speziellen Tagen zugelassen, haben dafür aber ausgiebig<br />
Gelegenheit für Produkt- und Warentests. imm-cologne.de<br />
5.<br />
Art Basel Miami<br />
2.<br />
06.–09. 12. <strong>2018</strong><br />
Neben der Design Miami gleich ein weiterer guter Grund, um<br />
zumindest für einige Tage dem tristen Winterwetter zu entfliehen<br />
und Miami zu genießen. Die Art Basel Miami ist längst<br />
nicht mehr nur ein Ableger des Baseler Originals. Führende<br />
Galeristen aus aller Welt zeigen hier das absolut Beste und<br />
Exklusivste, was der zeitgenössische Kunstmarkt aktuell zu<br />
bieten hat. Für einen stimmungsvollen Rahmen sorgen die<br />
zahlreichen Side Events und Vorträge. Kurzweilige Kooperationen,<br />
mit denen diverse Lifestyle- und Luxusmarken auf sich<br />
aufmerksam machen, sorgen zusätzlich für Abwechslung.<br />
Nicht zuletzt deshalb dürfte auch die Dichte an Prominenz<br />
dieses Jahr weiter steigen – in der Vergangenheit tummelten<br />
sich hier Stars wie Tilda Swinton oder Madonna.<br />
artbasel.com/miami-beach<br />
2.<br />
4.<br />
London Art Fair<br />
4.<br />
16.–20. 01. 2019<br />
Stolzes Jubiläum: 1989 ging die erste London Art Fair über<br />
die Bühne, und auch 30 Jahre später hat die Messe, die<br />
übrigens seit der Gründung im Business Design Center in<br />
Islington stattfindet, nicht an Vitalität verloren. Rund 130<br />
nationale und internationale Galerien zeigen hier zeitgenössische<br />
Kunst, begleitet von zahlreichen Diskussionsforen,<br />
Vorträgen und Art-Performances. Ein modernes Kunsterlebnis<br />
ist den Veranstaltern dabei besonders wichtig, und<br />
so entwickelte man in den letzten Jahren immer neue Ausstellungsformate,<br />
die beispielsweise den Fokus auf Fotografie<br />
oder großflächige Installationen setzen. Über 20.000 Besucher<br />
ließen sich das <strong>2018</strong> nicht entgehen, für das Jubiläumsjahr<br />
darf ein neuer Besucherrekord erwartet werden.<br />
londonartfair.co.uk<br />
FEBRUAR<br />
Stockholm Design Week<br />
6.<br />
04.–10. 02. 2019<br />
Über 200 verschiedene Events finden während der Stockholm<br />
Design Week in der schwedischen Metropole statt. Von<br />
Galerien über Showrooms bis hin zu Museen und Geschäften<br />
– sie alle stellen skandinavisches Design in den Fokus und<br />
geben ihren Machern eine Plattform. Dank dem Hype um<br />
Wohntrends wie Hygge und den sogenannten Skandi-Chic erlebt<br />
die Stockholm Design Week aktuell regen Zulauf und ist<br />
für Freunde des nordisch-reduzierten Stils in jedem Fall eine<br />
Empfehlung. Ganz besonders gilt das für Nachtschwärmer,<br />
denn das Design Festival lockt mit etlichen After-Partys und<br />
Side Events zu späterer Stunde.<br />
stockholmdesignweek.com<br />
6.<br />
Fotos: Anne Emmanuelle Thion, Art Basel, Koelnmesse GmbH/Thomas Klerx, Mark Cocksedge, beigestellt<br />
174 falstaff LIVING 05 / 18
EINE STARKE<br />
PARTNERSCHAFT.<br />
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Zuhören. Und dabei Visionen, Träume aber auch Sorgen ernst nehmen. Sich ständig weiterentwickeln.<br />
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ALBERTINA www.albertina.at<br />
ALBIN DENK www.albindenk.at<br />
ALESSI www.alessi.com<br />
ALEX RANDALL www.atelierrandall.co.uk<br />
ALMDORF REITERALM<br />
www.almdorf-reiteralm.at<br />
ALMDORF SEINERZEIT www.almdorf.com<br />
AMARA www.amara.com<br />
AMAZON www.amazon.at<br />
AM WERDERTOR www.amwerdertor.at<br />
AND TRADITION www.andtradition.com<br />
ANDREW MARTIN<br />
www.andrewmartin.com<br />
ANNA KARLIN annakarlin.com<br />
ANTONIO LUPI www.antoniolupi.it<br />
ANTHROPOLOGIE<br />
www.anthropologie.com<br />
APPLE www.apple.com<br />
ARE www.are.at<br />
ARMANDE DE BRIGNAC<br />
www.armandedebrignac.com<br />
ARTEDONA www.artedona.com<br />
ARTEMEST www.artemest.com<br />
ATTICO www.theattico.com<br />
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AUSTROFLAMM www.austroflamm.com<br />
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BELLA FREUD www.bellafreud.com<br />
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BUCHERER www.bucherer.com<br />
BYREDO byredo.eu<br />
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CASAMANCE www.casamance.com<br />
CAKING BY STOLZES<br />
www.cakeporntime.com<br />
CHALET SHOP www.chalet-shop.com<br />
CHILSON HOME FURNISHING<br />
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CHRISTIAN AND FILIPPA<br />
christianandfilippa.com<br />
CHRISTIE‘S REAL ESTATE<br />
www.christiesrealestate.com<br />
CHRISTOFLE www.christofle.com<br />
CLOS 19 www.clos19.com<br />
COLE AND SON www.cole-and-son.com<br />
COLOR BURESCH<br />
www.color-buresch.com<br />
CONNOX www.connox.at<br />
CP ARCHITEKTUR<br />
www.cp-architektur.com<br />
CRATE AND BARREL<br />
www.crateandbarrel.com<br />
CREATIVE TOPS www.creative-tops.com<br />
CUISINARUM www.cuisinarum.at<br />
D<br />
DEDAR MILANO dedar.com<br />
DE LE CUONA www.delecuona.com<br />
DESIGN DSCHUNGEL<br />
www.designdschungel.com<br />
DESIGN HOUSE STOCKHOLM<br />
designhousestockholm.com<br />
DIOR www.dior.com<br />
DIPTYQUE www.diptyqueparis.com<br />
DOM PÉRIGNON www.domperignon.com<br />
DRIADE www.driade.com<br />
DWR www.dwr.com<br />
E<br />
ECOSMART FIRE ecosmartfire.eu<br />
EGG COLLECTIVE www.eggcollective.com<br />
EICHHOLTZ www.eichholtz.com<br />
EINRICHTEN DESIGN SHOP<br />
www.einrichten-design.de<br />
EMILY BOND www.emilybond.co.uk<br />
ENGEL & VÖLKERS<br />
www.engelvoelkers.com<br />
ENGLISH BLINDS<br />
www.englishblinds.co.uk<br />
ESSENTIAL HOME essentialhome.eu<br />
ERBA ITALIA www.erbaitalia.it<br />
F<br />
FABULOUS FURS www.fabulousfurs.com<br />
FAY www.fay.com<br />
FEUERRING www.feuerring.ch<br />
FINE & COUNTRY<br />
www.fineandcountry.com<br />
FIORI www.fioricompany.com<br />
FLOS flos.com<br />
FORNASETTI www.fornasetti.com<br />
FRANKIE & CLAUDE<br />
www.frankieandclaude.com<br />
FRANKONIA www.frankonia-eurobau.de<br />
FREDERICIA FURNITURE<br />
www.fredericia.com<br />
FRENCH CHALETS<br />
www.frenchchalets.com<br />
FÜRSTENBERG<br />
www.fuerstenberg-porzellan.com<br />
G<br />
GEORG JENSEN www.georgjensen.com<br />
GEBERIT www.geberit.at<br />
GEBRÜDER THONET<br />
www.gebruederthonetvienna.com<br />
GIOBAGNARA giobagnara.com<br />
GIORGETTI www.giorgettimeda.com<br />
GIRA www.gira.de<br />
GLAMMFIRE www.glammfire.com<br />
GOLDEN HILL CHALETS<br />
www.golden-hill.at<br />
GOOGLE www.google.com<br />
GOOP goop.com<br />
GRAHAM & BROWN<br />
www.grahambrown.com<br />
GRIFFNER www.griffner.com<br />
GROHE www.grohe.de<br />
GROSCHE grosche.ca<br />
GUCCI www.gucci.com<br />
GUERLAIN www.guerlain.com<br />
H<br />
HARRODS www.harrods.com<br />
HÄSTENS www.hastens.com<br />
HAY www.hay.com<br />
HENGE www.henge07.com<br />
HERMÈS www.hermes.com<br />
HERVÉ VAN DER STRAETEN<br />
www.vanderstraeten.fr<br />
HOCHLEGER LUXURY CHALETS<br />
www.hochleger.at<br />
HÖFATS www.hoefats.com<br />
HORCHOW www.horchow.com<br />
HOUSE OF STONES<br />
www.houseofstones.at<br />
I<br />
IC DEVELOPMENT GMBH www.ic.at<br />
INVICTA www.invicta.fr<br />
J<br />
JAN BARBOGLIO www.janbarboglio.com<br />
JONATHAN ADLER<br />
www.jonathanadler.com<br />
K<br />
KALDEWEIL www.kaldewei.de<br />
KARIM NADER www.karimnader.com<br />
KARTELL www.kartell.com<br />
KENWOOD www.kenwoodworld.com<br />
KERAMAG www.keramag.de<br />
KISSA TEA www.kissatea.com<br />
KITCHENAID www.kitchenaid.de<br />
KÜCHEN-KOMPLIZEN<br />
www.kuechen-komplizen.de<br />
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN<br />
www.khm.at<br />
KUSMI www.kusmitea.com<br />
L<br />
LA CASTELLAMONTE<br />
www.lacastellamonte.it<br />
LA CHANCE www.lachance.paris<br />
LADURRE www.ladurre.fr<br />
LALIQUE www.lalique.com<br />
LANDHAUS BACHER<br />
www.landhaus-bacher.at<br />
LANE CRAWFORD<br />
www.lanecrawford.com<br />
L’OBJET l-objet.com<br />
LOBERON www.loberon.at<br />
LOUIS ROEDERER<br />
www.louis-roederer.com<br />
LE CREUSET www.lecreuset.at<br />
LEGGETT PRESTIGE<br />
www.leggettprestige.com<br />
LE MARCHÉ BY NP lemarchebynp.com<br />
LIV www.liv.at<br />
LIVING DIVANI livingdivani.it<br />
LONGHI www.longhi.it<br />
LOUIS VUITTON www.louisvuitton.com<br />
LSA INTERNATIONAL<br />
www.lsa-international.com<br />
M<br />
MA MAISON www.ma-maison.com<br />
MACKENZIE-CHILDS<br />
www.mackenzie-childs.com<br />
MAD ABOUT THE HOUSE<br />
www.madabouthehouse.com<br />
MAISON GERARD maisongerard.com<br />
MAISON LA BOUGIE<br />
www.maisonlabougie.com<br />
MAISON SARAH LAVOINE<br />
www.maisonsarahlavoine.com<br />
MANTRA www.mantrailuminacion.com<br />
MARKS & SPENCER<br />
www.marksandspencer.com<br />
MASON CASH www.masoncash.co.uk<br />
MEINE FEUERSCHALE<br />
meine-feuerschale.de<br />
MICHAEL SAUNDERS<br />
www.michaelsaunders.com<br />
MICHELLE OGUNDEHIN<br />
www.michilleogundehin.com<br />
MIELE www.miele.com<br />
MINOTTI www.minotti.com<br />
MINT AND MAY www.mintandmay.co.uk<br />
MODA OPERANDI<br />
www.modaoperandi.com<br />
MOËT & CHANDON www.moet.com<br />
MUUTO www.muuto.com<br />
MYTHERESA www.mytheresa.com<br />
N<br />
NAMBE www.nambe.com<br />
NASON MORETTI www.nasonmoretti.it<br />
NEIMAN MARCUS<br />
www.neimanmarcus.com<br />
NORDICWARE www.nordicware.com<br />
NUDE GLASS www.nudeglass.com<br />
O<br />
OMNITURM omniturm.de<br />
P<br />
PABLO DESIGNS www.pablodesigns.com<br />
PALAIS DE THES www.palaisdethes.com<br />
PAPER AND TEA www.paperandtea.de<br />
PARKAPARTMENTS<br />
www.parkapartments.at<br />
PATRICIA URQUIOLA<br />
www.patriciaurquiola.com<br />
PAULINE ROCHAS paulinerochas.com<br />
PHAIDON VERLAG www.phaidon.com<br />
PLANK www.plank.it<br />
POLTRONA FRAU www.poltronafrau.com<br />
PORRO www.porro.com<br />
PORSCHE DESIGN<br />
www.porsche-design.com<br />
PRIESTEREGG BERGDORF<br />
www.priesteregg.at<br />
PURADIES www.puradies.com<br />
PURES LEBEN www.puresleben.at<br />
R<br />
RALPH LAUREN www.ralphlauren.eu<br />
REFLECTIONS COPENHAGEN<br />
www.reflections-copenhagen.com<br />
RONNEFELDT<br />
www.teeshop-ronnefeldt.com<br />
ROSENTHAL www.rosenthal.de<br />
S<br />
S.T. DUPONT www.st-dupont.com<br />
SAFAVIEH www.safavieh.com<br />
SAINT LOUIS www.saint-louis.com<br />
SALVATORE FERRAGAMO<br />
www.ferragamo.com<br />
SAN LOUIS CHALETS<br />
www.sanluis-hotel.com<br />
SIGNA www.signa.at<br />
SIMON PEARCE www.simonpearce.com<br />
SORAVIA www.soravia.at<br />
SOTHEBY'S www.sothebys.com<br />
STEININGER DESIGNERS<br />
www.steininger-designers.at<br />
STEINWENDER www.steinwender.at<br />
STELTON www.stelton.com<br />
T<br />
TESLA www.tesla-lighter.de<br />
THE CONRAN SHOP<br />
www.conranshop.co.uk<br />
THE HANSEN FAMILY<br />
www.thehansenfamily.com<br />
THE RUG COMPANY<br />
www.therugcompany.com<br />
THE WOLSELEY www.thewolseley.com<br />
THONET www.thonet.de<br />
TOM DIXON www.tomdixon.net<br />
TONY FRETTON www.tonyfretton.com<br />
TORI MURPHY www.torimurphy.com<br />
TRANIO tranio.com<br />
TRIIIPLE www.triiiple.at<br />
TROUVA www.trouva.com<br />
U<br />
UMBRA www.umbra.com<br />
V<br />
VAUNI vauni.com<br />
VEUVE CLIQUOT<br />
www.veuvecliquot.com<br />
VIETRI www.vietri.com<br />
VITRA www.vitra.com<br />
W<br />
WAYFAIR www.wayfair.co.uk<br />
WEIN & CO www.weinco.at<br />
WERDERSIX www.werdersix.at<br />
WESTWING NOW www.westwingnow.com<br />
WETSCHER www.wetscher.com<br />
WETSCHER MAX www.wetschermax.com<br />
WIN WIN www.winwin-duesseldorf.de<br />
Y<br />
YVES DELORME www.yvesdelorme.com<br />
Z<br />
ZIPPO www.zippo.com<br />
Foto: beigestellt<br />
176 falstaff LIVING 05 / 18
IMPRESSUM<br />
ZEITSCHRIFT FÜR INTERIEUR<br />
UND ARCHITEKTUR<br />
Die in dieser <strong>Ausgabe</strong> veröffentlichten<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />
und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags.<br />
Zitate aus Beiträgen dieser <strong>Ausgabe</strong> sind<br />
ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER<br />
<strong>Falstaff</strong> Verlags-GmbH<br />
REDAKTIONSORT<br />
DES MEDIENINHABERS<br />
Führichgasse 8, 1010 Wien<br />
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www.falstaff.at<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
ist die Heraus gabe, der Verlag<br />
und der Vertrieb von Zeitschriften<br />
und Druckwerken aller Art unter<br />
der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />
GESELLSCHAFTER DER<br />
FALSTAFF VERLAGS-GMBH<br />
Alle Informationen dazu auf<br />
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HERAUSGEBER<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Angelika Rosam<br />
CHEFREDAKTION<br />
Angelika Rosam<br />
CHEF VOM DIENST<br />
Christoph Steiner<br />
ART DIRECTOR<br />
Klaus Rauch<br />
FOTOLEITUNG<br />
Thomas Hopferwieser<br />
FOTOREDAKTION<br />
Katharina Woschny<br />
PRODUKTION/LITHO<br />
Konstantin Riemerschmid<br />
05/<strong>2018</strong><br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
Nicola Achfar, Sonja Boric, Barbara Brandtner,<br />
DI Wojciech Czaja, Herbert Hacker, Uwe Killing,<br />
Peter Moser, DI Maik Novotny, Dr. Wolfgang<br />
Pauser, Michael Pech, Robert Prazak<br />
LEKTORAT<br />
Mag. Sandra Bak, Marjeta Wakounig<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mag. Elisabeth Kamper<br />
Wolfgang M. Rosam<br />
Mag. Michaela Cholewa<br />
RECHNUNGSWESEN<br />
Mag. Wolfgang Szuchar (Leitung Buchhaltung)<br />
Mag. (FH) Martin Wimmer (Leitung Controlling)<br />
ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKT<br />
Mag. Michaela Cholewa (Anzeigenleitung)<br />
Christiane Ceccarelli (Anzeigenkoordination)<br />
Margit Ortner, BA (Anzeigenkoordination)<br />
Eva Bohuslav (Lebensmittel, Getränke,<br />
Tourismus)<br />
Gerhard Pitschieler (Tirol, Vorarlberg, Südtirol)<br />
Kinga Mohrent (Auto, Reisen, Hightech)<br />
Olivia Zazzara (Immobilien & Banken)<br />
Ricarda Posch-Steinacher (Lifestyle,<br />
Kultur, Versicherungen)<br />
anzeigen@falstaff.at<br />
DIRECT SALES<br />
Timotheus Lamberg (Leitung)<br />
LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />
Birgit Niedl, DW 419, abo@falstaff.at<br />
MARKETING & SALES<br />
Lena Manfredini (Junior AD)<br />
Kristina Kling (Assistenz Marketing)<br />
HERSTELLER<br />
Druckerei Berger<br />
Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
VERTRIEB<br />
Morawa Pressevertrieb GmbH & Co. KG<br />
Hackinger Straße 52, 1140 Wien<br />
DVR-Nummer: 06a9192<br />
Mitglied des Verbands<br />
Österreichischer Zeitungen<br />
DAS OHR ISST MIT.<br />
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Wir haben die Lösung.<br />
• Alle Informationen finden Sie auf<br />
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• Kontaktieren Sie uns direkt<br />
service@knauf.at<br />
050 567 567<br />
05 / 18<br />
LIVING<br />
falstaff<br />
177
MY KITCHEN:<br />
LISL WAGNER-BACHER<br />
Seit Jahrzehnten kocht sie als Grande Dame der österreichischen<br />
Küche erfolgreich in ihrem stimmungsvollen Landhaus in<br />
Mautern. Ihre Haubenküche mit internationalem Blick über den<br />
Tellerrand ist einfach anders und wird auch von Schwiegersohn<br />
Thomas Dorfer viel beachtet umgesetzt. Ihr aktuellstes Projekt<br />
ist ein eben erschienenes Kochbuch (»Meine österreichische<br />
Küche«, Brandtstätter). Jetzt im Winter gibt es daraus einen<br />
herrlichen Sauerrahm-Schmarren mit karamellisierten Äpfeln<br />
und Nüssen auf der Speisekarte. landhaus-bacher.at<br />
Für den Nachwuchs<br />
Eine Glas-Apfelreibe aus Großmutters Zeiten<br />
dient jetzt den eigenen Enkerln als erstes<br />
ungefährliches Küchengerät. »Damit bereiten<br />
die Kleinen bereits ihr eigenes Apfelmus fürs<br />
Frühstück zu.« Herzig!<br />
Eiserne Reserve<br />
Sardinen und Fischkonserven aller Art dienen<br />
als pikante Notration in der Küche, wenn im<br />
Restaurant viel zu tun ist und der Kühlschrank<br />
auch mal ungefüllt bleibt. »Dazu passen etwas<br />
Zitrone und ein einfaches Butterbrot besonders<br />
gut«, verrät Feinspitz Wagner-Bacher.<br />
Küchengeheimnis<br />
Als kulinarische Ruhe- und<br />
Verwöhnoase hat Lisl<br />
Wagner-Bacher eine Wohnküche<br />
für sich, Freunde und<br />
die ganze Familie gestaltet.<br />
Zu diesen urgemütlichen<br />
Zusammenkünften trägt<br />
ein kleines Geheimnis bei:<br />
Nebenan gibt es eine kleine<br />
»Vorbereitungsküche«, in<br />
der Gerätschaften und<br />
restliches Profi-Equipment<br />
verstaut sind.<br />
Wunderwaffen<br />
Die»Zauberbesen« sind Lieblingsutensilien,<br />
weil man mit ihnen flach<br />
am Boden quirlen kann – »ideal für<br />
perfekte Saucen und Schäumchen«.<br />
Ebenfalls unverzichtbar: die Winkelpalette<br />
zum Wenden von Fleisch –<br />
»damit es keine Einstiche gibt!«.<br />
Fotos: Patricia Weisskirchner<br />
178 falstaff LIVING 05 / 18
Wir schaffen Orte zum Wohnen, Essen, Schlafen,<br />
Arbeiten und Ankommen. Räume, in denen sich der<br />
Mensch frei entfalten kann und seine persönliche Handschrift<br />
in feinen Details sicht- und spürbar wird. Denn<br />
schließlich ist er der eigentliche Hauptdarsteller der<br />
Rauminszenierung. Dezent und doch unverkennbar.<br />
www.rooms.co.at<br />
Klagenfurt. Vienna.
BLACK BAY<br />
BRONZE