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Johann Nestroy Ring der Stadt Bad Ischl für Nicholas Ofczarek 2012

PREISTRÄGER DES JOHANN NESTROY RINGS 2012 Die Jury, bestehend aus dem Präsidenten der Internationalen Nestroy-Gesellschaft Dr. Heinrich Kraus, dem Urgroßneffen von Johann Nestroy, Dr. Otmar Nestroy, sowie Bad Ischls Bürgermeister und Kulturreferenten Hannes Heide, wählte einstimmig den Schauspieler Nicholas Ofczarek (Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und seit 2010 genialer Salzburger Jedermann) zum Preisträger des Johann-Nestroy-Ringes 2012 der Stadt Bad Ischl. Nicholas Ofczarek habe sich im Sinne des Verleihungsstatuts durch außerordentliche und herausragende Leistungen um die Pflege der Werke von Johann Nestroy auf höchster künstlerischer Ebene verdient gemacht, so die Begründung der Jury. Zudem vermochte er durch eine dem Geiste des Dichters verwandte, satirisch kritische, fantasievolle künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit wichtige und allseits beachtete Akzente zu setzen. Er habe immer wieder mit großem Erfolg in Nestroy-Werken gespielt und sich damit für die Auszeichnung empfohlen. Die festliche Verleihung des Johann-Nestroy-Ringes fand am Vorabend des 150. Todestag von Johann Nestroy am 24. Mai 2012 im Lehár Theater in Bad Ischl statt. Die Laudatio zu Ehren des Johann-Nestroy-Ring-Preisträgers hielt der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Schauspieler und Theaterregisseur Herbert Föttinger.

PREISTRÄGER DES JOHANN NESTROY RINGS 2012


Die Jury, bestehend aus dem Präsidenten der Internationalen Nestroy-Gesellschaft Dr. Heinrich Kraus, dem Urgroßneffen von Johann Nestroy, Dr. Otmar Nestroy, sowie Bad Ischls Bürgermeister und Kulturreferenten Hannes Heide, wählte einstimmig den Schauspieler Nicholas Ofczarek (Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und seit 2010 genialer Salzburger Jedermann) zum Preisträger des Johann-Nestroy-Ringes 2012 der Stadt Bad Ischl.

Nicholas Ofczarek habe sich im Sinne des Verleihungsstatuts durch außerordentliche und herausragende Leistungen um die Pflege der Werke von Johann Nestroy auf höchster künstlerischer Ebene verdient gemacht, so die Begründung der Jury. Zudem vermochte er durch eine dem Geiste des Dichters verwandte, satirisch kritische, fantasievolle künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit wichtige und allseits beachtete Akzente zu setzen. Er habe immer wieder mit großem Erfolg in Nestroy-Werken gespielt und sich damit für die Auszeichnung empfohlen.


Die festliche Verleihung des Johann-Nestroy-Ringes fand am Vorabend des 150. Todestag von Johann Nestroy am 24. Mai 2012 im Lehár Theater in Bad Ischl statt.

Die Laudatio zu Ehren des Johann-Nestroy-Ring-Preisträgers hielt der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Schauspieler und Theaterregisseur Herbert Föttinger.

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<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

DER STADT BAD ISCHL<br />

<strong>2012</strong><br />

Fotos: Binh Truong / Wolfgang Stadler<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong>


PREISTRÄGER <strong>2012</strong><br />

Preisträger des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es <strong>2012</strong><br />

Die Jury, bestehend aus dem Präsidenten <strong>der</strong> Internationalen<br />

<strong>Nestroy</strong>-Gesellschaft Dr. Heinrich Kraus, dem Urgroßneffen von<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, Dr. Otmar <strong>Nestroy</strong>, sowie <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>s Bürgermeister<br />

und Kulturreferenten Hannes Heide, wählte einstimmig<br />

den Schauspieler <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> (Ensemblemitglied<br />

des Wiener Burgtheaters und seit 2010 genialer Salzburger<br />

Je<strong>der</strong>mann) zum Preisträger des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es <strong>2012</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> habe sich im Sinne des Verleihungsstatuts<br />

durch außerordentliche und herausragende Leistungen um<br />

die Pflege <strong>der</strong> Werke von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> auf höchster künstlerischer<br />

Ebene verdient gemacht, so die Begründung <strong>der</strong><br />

Jury. Zudem vermochte er durch eine dem Geiste des Dichters<br />

verwandte, satirisch kritische, fantasievolle künstlerische<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den gesellschaftlichen Anliegen unserer<br />

Zeit wichtige und allseits beachtete Akzente zu setzen.<br />

Er habe immer wie<strong>der</strong> mit großem Erfolg in <strong>Nestroy</strong>-Werken<br />

gespielt und sich damit <strong>für</strong> die Auszeichnung empfohlen.<br />

Die festliche Verleihung des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es findet<br />

am Vorabend des 150. Todestag von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> am<br />

24. Mai im Lehár Theater in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> statt.<br />

Die Laudatio zu Ehren des diesjährigen <strong>Johann</strong>-<br />

<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Preisträgers hält <strong>der</strong> Direktor des<br />

Theaters in <strong>der</strong> Josefstadt, Schauspieler<br />

und Theaterregisseur Herbert Föttinger.<br />

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> wird damit Teil einer langen Reihe großer<br />

Persönlichkeiten wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg,<br />

Gustav Manker, Hans Weigel, Gerhard Bronner, Alexan<strong>der</strong><br />

Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser, Otto Basil, Elfriede<br />

Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Le<strong>der</strong>er, Lukas Resetarits,<br />

Werner Schney<strong>der</strong>, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans Kann,<br />

Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol,<br />

Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix,<br />

Dolores Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert<br />

Pawlicki, Karl Paryla, Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto<br />

Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek, Robert Meyer, Roland<br />

Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber, Marianne Mendt, Willi<br />

Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C. Artmann, Louise<br />

Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer, Reinhard<br />

Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Ha<strong>der</strong>, Gustav Peichl,<br />

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl und Karl Markovics.<br />

Sie alle sind Träger des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es, <strong>der</strong> - von <strong>der</strong> Internationalen<br />

<strong>Nestroy</strong>gesellschaft verliehen - von 1976 bis 1999<br />

von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird<br />

er von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in Auftrag gegeben, zum Gedenken<br />

an <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, <strong>der</strong> viele Sommer in seiner <strong>Ischl</strong>er Villa lebte,<br />

und viel Zeit im Lehár Theater, sowohl als Gast im Publikum<br />

als auch als Darsteller auf <strong>der</strong> Bühne, verbrachte.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, die den <strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> als Auftraggeber von<br />

<strong>der</strong> Internationalen <strong>Nestroy</strong>gesellschaft zugesprochen bekam,<br />

beauftragte den <strong>Ischl</strong>er Goldschmied Gerold Schodterer, ein<br />

neues Konzept zu entwickeln, das <strong>der</strong> Bedeutung dieses Preises<br />

gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen<br />

dem Genie <strong>Nestroy</strong>s, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, den Verleihungskriterien,<br />

dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und<br />

dessen künstlerischem Anliegen her.<br />

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten<br />

Foto: Binh Truong


KONZEPTION und GESTALTUNG<br />

Gestalt ist mehr, als die Summer <strong>der</strong> einzelnen Teile<br />

Die Zahl 5 spielt im Konzept <strong>für</strong> den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

eine tragende und verbindende Rolle. 5 Kriterien werden<br />

von <strong>der</strong> Jury als Grundlage <strong>für</strong> die Verleihung des Ehrenringes<br />

herangezogen.<br />

••<br />

Pflege von <strong>Nestroy</strong>s Erbe<br />

••<br />

Höchste künstlerische Ebene<br />

••<br />

Zeitkritik<br />

••<br />

Satire<br />

••<br />

Phantasie<br />

Das Werk <strong>Nestroy</strong>s ruht auf den 5 Säulen seiner Begabungen.<br />

Diese 5 Säulen bilden den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> und<br />

verbinden sein Werk, die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> und die Kriterien,<br />

die zur Wahl des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Trägers führen.<br />

••<br />

Lehrtätigkeit<br />

••<br />

Schauspiel<br />

••<br />

Gesang<br />

••<br />

Komik<br />

••<br />

Dichtkunst<br />

I nstruktion<br />

S chauspiel<br />

C ouplets<br />

H umor<br />

L yrik<br />

Die Welt des <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> war die Bühne<br />

So schwebt über dem <strong>Ring</strong> eine Bühne, auf <strong>der</strong> <strong>der</strong> jeweilige<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Träger auftritt. Form und Gestaltung <strong>der</strong><br />

Bühne werden individuell auf seine Persönlichkeit abgestimmt.<br />

Unter <strong>der</strong> Bühne wirkt „<strong>Nestroy</strong>s Geist“<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> - <strong>der</strong> es wie kein an<strong>der</strong>er verstand, den Menschen<br />

seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, <strong>der</strong> im Laufe<br />

<strong>der</strong> Jahre nichts an Klarheit eingebüßt hat - gibt sich im <strong>Ring</strong><br />

durch den Spiegel zu erkennen.<br />

Dieser Spiegel durchdringt aber auch die Bühne, wird an <strong>der</strong><br />

Oberfläche sichtbar und stellt so den Bezug zwischen <strong>Nestroy</strong>s<br />

Vermächtnis und dem Künstler und Ehrenring-Träger her.<br />

Die außergewöhnliche und bizarre Formensprache des<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s, mit seiner „schwebenden” Bühne,<br />

unterstreicht die <strong>für</strong> <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> so typische Ausdrucksweise<br />

und nimmt Bezug auf seine unvergleichlichen Satzgebilde,<br />

die trotz ihrer Tiefe und Treffsicherheit vollkommen leicht im<br />

Raum zu schweben scheinen.<br />

So, wie <strong>Nestroy</strong> auf <strong>der</strong> Bühne stand und so, wie je<strong>der</strong> Preisträger,<br />

<strong>der</strong> im Sinne <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s wirkt, im Leben und<br />

auf <strong>der</strong> Bühne steht, stellt auch <strong>der</strong> <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

sein „Stehvermögen” als Kleinskulptur unter Beweis, wenn er<br />

nicht als <strong>Ring</strong> getragen wird.<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s Welt war die Bühne


AUS DEM FINDEN DER ROLLE WÄCHST DIE FIGUR<br />

Aus dem Finden <strong>der</strong> Rolle wächst die Figur.<br />

„Durch den Beruf meiner Eltern bin ich praktisch im Theater aufgewachsen. Von klein auf bin ich<br />

mit <strong>der</strong> Bühne und allem Drumherum vertraut“, erzählt <strong>Nicholas</strong> Ofzcarek, <strong>der</strong> die Bühne auch<br />

als seine Heimat bezeichnet und man kann in seinen Augen lesen, dass <strong>für</strong> ihn das Schauspielen<br />

zum Lebensinhalt, zur Berufung geworden ist. Aber gerade weil ihm die Welt <strong>der</strong> Bühne in die<br />

Wiege gelegt wurde, weiß er um die Mühen, die dieser Beruf mit sich bringt, wird nicht müde zu<br />

betonen, dass Schauspiel in erster Linie ein „Handwerk“ sei, das es bis zur Meisterschaft zu erlernen<br />

und so zu verinnerlichen gilt, dass bei <strong>der</strong> Probenarbeit kein Darauf-Besinnen mehr nötig ist.<br />

Die Erarbeitung einer Rolle beginnt <strong>für</strong> <strong>Nicholas</strong> Ofzcarek beim „Unterbau“ eines Stückes. „Wichtig<br />

ist <strong>für</strong> mich das Verstehen des tieferen Sinns und des Zusammenhangs. Wenn das steht, kann<br />

ich beginnen, meine Rolle zu erarbeiten“, meint <strong>der</strong> Schauspieler, auf den Text und Rollenbuch<br />

eine fast „diabolische Wirkung“ ausüben und Qual bedeuten, weil es ihm unmöglich ist, den Text<br />

eines Stückes einfach auswendig zu lernen. Lieber überfliegt er diesen, um ihn dann beim<br />

Proben zu vertiefen. „Mit <strong>der</strong> Bewegung kommt <strong>der</strong> Text in mich, ich hab ihn dann einfach“,<br />

erklärt er und hält dabei die Hände so, als würde er gerade etwas auffangen.<br />

Das Erarbeiten eines Stückes beschreibt er als eine Weltreise, denn er gehe meist mit einem bestimmten<br />

Gefühl, wie die Figur angelegt werden könnte, in die erste Probe. Im Lauf <strong>der</strong> Proben<br />

würde die Rolle dann immer wie<strong>der</strong> diskutiert, verän<strong>der</strong>t und probiert und am Schluss spiele er<br />

die Rolle so, wie er sich das am Beginn <strong>der</strong> Probenarbeit ausmalte, aber eben mit dem Wissen<br />

und <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> gesamten Erarbeitung.<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> vergleicht seine Arbeit mit dem Besteigen eines Berges, weil ihm das Ziel –<br />

meist sehr weit oben und sehr schwierig zu erreichen – wohl bekannt ist, und er gar nicht an<strong>der</strong>s<br />

kann, als um es zu erreichen, weit über seine Grenzen zu gehen. Überhaupt begleitet ihn während<br />

<strong>der</strong> Erarbeitung einer Rolle eine gewisse Unruhe, <strong>der</strong> er sich schwer wi<strong>der</strong>setzen kann. „Die<br />

Rolle beschäftigt mich ständig, sie kriecht in mich hinein, greift in die verschiedensten Lebenssituationen<br />

ein“, erzählt er.<br />

Seine berufliche Laufbahn beschreibt <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> als ständiges „Auf und Ab und Auf“.<br />

Seinen Beruf empfindet er als ein <strong>Ring</strong>en um Halt, um Struktur, denn das sei etwas, das er aus<br />

seiner Sicht in zu geringem Maß besitze, weshalb er ständig darum kämpfen müsse. „Ich bin<br />

auch immer unsicher, ob ich‘s nicht noch besser hinkriegen könnte“, meint er. Aber gleich darauf<br />

erzählt er vom immer wie<strong>der</strong> erlebten Eintauchen in das „Unwegsame“, das er in <strong>der</strong> Folge als<br />

eine nicht zu beschreibende fast göttliche Energie bezeichnet, die er auch oft bei Opernsängern<br />

beobachten kann, wenn er bei einer Aufführung plötzlich das Gefühl bekommt, diese würden<br />

nicht selbst singen, son<strong>der</strong>n eine größere Macht würde durch sie hindurch wirken.<br />

Braucht man da noch völlige Klarheit, wenn man die Fähigkeit besitzt, so tief in eine Rolle einzutauchen,<br />

dass die vollkommene Hingabe unbewusste Kräfte zum Wirken bringt? – Dennoch<br />

kommt <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> ein zweites Mal auf das Gefühl fehlen<strong>der</strong> Struktur zu sprechen und<br />

zeichnet in sehr klaren Worten ein sehr scharfes Bild: „Können Sie sich eine Black Box vorstellen, so<br />

ein Raum in dem völlige Dunkelheit herrscht und durch diese Dunkelheit schneidet ein scharfer,<br />

greller Lichtstrahl – das ist <strong>für</strong> mich das Idealbild <strong>für</strong> vollkommene Klarheit und Struktur.“<br />

(Zusammenfassung des Gesprächs von Gerold Schodterer mit <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong>)<br />

Foto: Binh Truong<br />

Foto: Binh Truong


DIE SYMBOLIK<br />

Ein Funke Göttlichkeit<br />

Das, was durch dich arbeitet…..<br />

Als Bühne <strong>für</strong> den Auftritt des grandiosen Schauspielers dient<br />

nicht – wie bei seinen Vorgängern – das Rollenbuch, denn<br />

<strong>der</strong> Text ist <strong>für</strong> ihn nicht das Vorrangige.<br />

Die Bühne wird durch einen welligen, Höhen und Tiefen wie<strong>der</strong>gebenden<br />

chaotisch geformten Spiegel gebildet, <strong>der</strong> vor<br />

allem das Anliegen <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong>s aufzeigt, sowohl tiefen<br />

Sinn als auch Zusammenhang eines Stückes verstehen zu<br />

müssen, um an seiner Rolle arbeiten und dem Stück gerecht<br />

werden zu können. Zudem steht die Welle <strong>für</strong> die Fähigkeit,<br />

Text und Stück durch das Tun, die Bewegung, zu verinnerlichen.<br />

Sie lädt den Schauspieler ein, das scheinbare Chaos<br />

zuzulassen, weil in ihm die Kraft von Spontaneität und Intuition<br />

wohnt, die im – wie <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> es bezeichnet –<br />

„Unwegsamen“ ihren Ausdruck findet.<br />

Über den Wellen schwebt ein aus schwarzem Onyx – dem<br />

Lieblingsstein <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong>s – bestehen<strong>der</strong> Würfel, <strong>der</strong><br />

von einem gebündelten Lichtstrahl durchdrungen wird. Die<br />

so klar skizzierte „Black Box“ – die sich im Äußeren genau so<br />

lichtlos schwarz zeigt, wie in ihrem Inneren – steht in dieser Interpretation<br />

nur <strong>der</strong> Gedankenwelt offen.<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> (* 30. Mai 1971 in Wien)<br />

Seine Eltern Roberta und Klaus <strong>Ofczarek</strong> waren Sänger. So<br />

verbrachte er seine Kindheit und Jugend, bedingt durch die<br />

Engagements <strong>der</strong> Eltern, in Graz und in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Seine Ausbildung erhielt er am Konservatorium Wien Privatuniversität<br />

bei Prof. Elfriede Ott. Seine ersten Engagements führen<br />

ihn in die freie Wiener Theaterszene (Theater in <strong>der</strong> Drachengasse<br />

und Theater <strong>der</strong> Jugend 1991-1994), anschließend wurde<br />

er von Claus Peymann ans Wiener Burgtheater verpflichtet,<br />

dessen Ensemble er bis heute angehört. Dort arbeitete<br />

er mit Regisseuren wie Andrea Breth, Claus Peymann, Karin<br />

Beier, Sven Eric Bechtolf, Jan Bosse, Martin Kušej und Stefan<br />

Bachmann.<br />

Er war u. a. als Herzog von Alba in Schillers Don Carlos,<br />

als Danny in Simon Stephens’ Motortown, als Richard III. in<br />

Shakespeares Die Rosenkriege und als Junger Grenzgänger<br />

in Schönherrs Der Weibsteufel zu sehen; <strong>für</strong> diese Rolle erhielt<br />

er 2009 den 3sat-Theaterpreis. Zurzeit ist er u. a. als Alfred in<br />

Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald, als Professor<br />

Dr. Flint in Schnitzlers Professor Bernhardi sowie als Sir Tobi in<br />

Was ihr wollt von Shakespeare zu sehen.<br />

<strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong><br />

Einer Welt, in <strong>der</strong> die Suche nach tiefem Sinn, nach Klarheit<br />

und Struktur stattfinden kann, <strong>der</strong>en Funde von den Wellen an<br />

den Strand des Bewusstseins gespült werden, um sie aufnehmen,<br />

begreifen zu können.<br />

Der gebündelte Lichtstrahl, dessen Quelle ein göttlicher Funke<br />

sein könnte, wird vom Wellenspiegel reflektiert, durchdringt die<br />

Dunkelheit <strong>der</strong> „Black Box“ und endet<br />

hinter den Gipfeln eines sehr hohen<br />

Gebirges, setzt an seinem Ende sein<br />

inneres Leuchten frei, wird zu Zielpunkt<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ung, zum erlebbaren<br />

Facettenreichtum des aus sich Herauswachsens,<br />

das seinen Ausdruck im Erstrahlen<br />

<strong>der</strong> Vollendung, im Erfüllt-Sein des Augenblicks<br />

findet.<br />

Eine Reihe von Auszeichnungen begleiten seinen Weg:<br />

1999 erhält er die Josef-Kainz-Medaille <strong>für</strong> seine Rolle des<br />

Eberhard Ultra in Frank Castorfs Inszenierung von <strong>Johann</strong><br />

<strong>Nestroy</strong>s Krähwinkelfreiheit, seit 2003 ist er Träger des Wiener<br />

Schauspielerringes, 2005 und 2006 erhält er den <strong>Nestroy</strong>-<br />

Theaterpreis als bester Schauspieler, 2009 folgt <strong>der</strong> 3SAT<br />

Theaterpreis <strong>für</strong> die schauspielerische Leistung in Der<br />

Weibsteufel, <strong>2012</strong> folgen gleich mehrere Ehrungen, die ihm<br />

den Titel „Herr <strong>der</strong> <strong>Ring</strong>e“ einbringen – <strong>für</strong> die Darstellung<br />

des Kasimir in Ödön von Horvaths Kasimir und Karoline im<br />

Residenztheater München erhält er den Gertrud-Eysoldt-<br />

<strong>Ring</strong> und <strong>für</strong> die außerordentliche Leistung um die Pflege<br />

von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s Werk erhält er den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, im April <strong>2012</strong> wird er mit <strong>der</strong> Romy als<br />

beliebtester Schauspieler ausgezeichnet.<br />

Foto: Binh Truong


KULURSTADT BAD ISCHL<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> ist Kultur<br />

Keine <strong>Stadt</strong> in vergleichbarer Größe kann ein <strong>der</strong>art vielfältiges,<br />

qualitativ hochstehendes Kulturprogramm anbieten wie <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong>. Die <strong>Stadt</strong> bekennt sich dazu Kulturstadt zu sein. Aus ihrer<br />

historischen Bedeutung heraus hat <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> die Möglichkeit, ja<br />

Verpflichtung ihre kulturellen Wurzeln zu pflegen und Bewusstsein<br />

da<strong>für</strong> zu schaffen, welche Chancen daraus erwachsen.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> verbindet dabei durchaus Tradition und zeitgemäße<br />

Zugänge, wie das Lehár Festival exemplarisch verdeutlicht, das<br />

Jahr <strong>für</strong> Jahr neue Erfolge bei Publikum und Kritik feiern kann.<br />

Auch die Chance, dass mit <strong>der</strong> europäischen Einigung ein<br />

gewachsener Kulturraum wie<strong>der</strong> entstanden ist und belebt<br />

werden will, nutzt <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>. In zahlreichen von <strong>der</strong> europäischen<br />

Union geför<strong>der</strong>ten Projekten knüpfte die <strong>Stadt</strong> internationale<br />

Partnerschaften im Kulturbereich und legt dabei Wert<br />

darauf, beson<strong>der</strong>s junge Menschen einzubinden. Daneben<br />

spielt die Volkskultur eine herausragende Rolle – sie wird nicht<br />

nur gepflegt, son<strong>der</strong>n vor allem gelebt.<br />

Bewusstsein und Identität schaffen, ist Aufgabe <strong>der</strong> Kultur. Jenes<br />

Bewusstsein zu schaffen, dass auch <strong>der</strong> große österreichische<br />

Dichter, Schauspieler und Satiriker <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> untrennbar<br />

mit <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> verbunden ist, gelang in den letzten Jahren. Mit<br />

Theaterabenden und Lesungen, <strong>der</strong> Benennung <strong>der</strong> <strong>Johann</strong>-<br />

<strong>Nestroy</strong>-Schule, <strong>der</strong> Enthüllung einer Büste und vor allem <strong>der</strong> Verleihung<br />

des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> an Künstlerpersönlichkeiten,<br />

die im Geiste von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> mit einer<br />

satirisch kritischen, phantasievollen Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den<br />

gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit Akzente setzen konnten.<br />

In diesem Sinne darf ich <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> auf das herzlichste<br />

zur Auszeichnung mit dem <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> <strong>der</strong> Kulturstadt<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> gratulieren!<br />

Ihr Hannes Heide – Bürgermeister<br />

Der Goldschmied<br />

• geboren am 12.August 1956 in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

• Ausbildung bei Vater Robert Schodterer<br />

• Gesellenprüfung 1975 / Meisterprüfung 1980<br />

• Abstrakte Schmuckgestaltungen bereits in <strong>der</strong><br />

Lehrzeit seit 1990 zeitgenössischer Unikatschmuck<br />

mit philosophischem Hintergrund in Verbindung mit Lyrik<br />

„Meine beson<strong>der</strong>e Begabung liegt im Finden neuer<br />

Formen und Möglichkeiten, wobei sich <strong>der</strong> Gestaltungsprozess<br />

meist vollkommen spontan aus dem Gespräch<br />

o<strong>der</strong> dem Tun heraus entwickelt.“<br />

Gerold Schodterer<br />

DIALOG wird GESTALT<br />

Fotos: Wolfgang Stadler<br />

Fotos: Wolfgang Stadler


Die <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>e <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> seit 2005:<br />

2005<br />

Erwin Steinhauer<br />

„Ich will berühren, berühren auf allen drei<br />

Ebenen die ich bespiele. Auf <strong>der</strong> Kleinbühne,<br />

auf <strong>der</strong> ich begonnen habe, <strong>der</strong><br />

Großbühne, wie dem Burgtheater und<br />

<strong>der</strong> größten Bühne, dem Film.“<br />

2007<br />

Karlheinz Hackl<br />

2008<br />

Pe t e r Tu r r i n i<br />

2010<br />

Karl Markovics<br />

„Wenn ich mir mein Leben so anschau,<br />

ich glaub‘ ich bin <strong>der</strong> Herr von Lips. Ich<br />

war schon immer ein Zerrissener. Ich<br />

muss die Figuren im Probieren erarbeiten,<br />

mich in die Rolle hinein fühlen, nur mit<br />

dem Hirn allein kann ich niemals Leben<br />

hineinbringen.“<br />

„Im Grunde bin ich ein Handwerker wie<br />

mein Vater, nur dass meine Werkzeuge<br />

Bleistift und Schreibmaschine sind. Als<br />

‚Katzlmacher-Bua‘ wurde ich immer ausgeschlossen,<br />

durfte nur zuschauen – und<br />

daraus hab‘ ich eine Würde gemacht<br />

und habe genauer hingeschaut.“<br />

„Am liebsten sind mir wahrhaftige Rollen,<br />

die ich mit Leben füllen kann, die ein Geheimnis<br />

haben. In sie einzutauchen um<br />

als Figur heraus zu wachsen aus dem<br />

Werk, den Menschen Erkennen schenkend“.<br />

Wenn Sie gefunden haben, was Sie nie suchten, waren Sie bei uns...<br />

Goldschmiedeatelier Gerold und Karoline SCHODTERER<br />

Atelier <strong>für</strong> fantasievolle Schmuckunikate und Unikat-Eheringe<br />

4820 BAD ISCHL, Pfarrgasse 11, T +43 6132 23729-0, M +43 664 3575004 od. 2253646<br />

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Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.30 bis 18.00 Uhr,<br />

Sa. 9.30 bis 17.00 Uhr o<strong>der</strong> nach telefonischer Vereinbarung<br />

Fotos: <strong>Nicholas</strong> <strong>Ofczarek</strong> - Binh Truong, www.2-pix.de / Goldschmiede / Kultur - Wolfgang Stadler, www.artpaper-photo.at<br />

Text: Gerold Schodterer, BGM Hannes Heide / Gestaltung: Karoline Schodterer, ARTist Werbegestaltung, www.sinn-bil<strong>der</strong>.at

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