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DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02

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<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! <strong>02</strong><br />

EIN MAGAZIN VON<br />

DEIN MÜNCHEN<br />

No<br />

Limits!<br />

expedition zukunft


Bildung ändert alles<br />

Kultur verbindet<br />

!Sport macht stark


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

seit Jahrhunderten erkunden Menschen in kleinen<br />

Gruppen die unerforschten Gebiete unserer Erde.<br />

Es sind mutige und starke Menschen, die den<br />

Geheimnissen unserer Welt auf der Spur sind. Sie<br />

entdecken unbekannte Lebensräume, Kulturen,<br />

Tiere und Pflanzen und geben ihre Erkenntnisse<br />

an uns weiter. Diese wissbegierigen Abenteurer auf<br />

Entdeckungsfahrt begeben sich auf Expeditionen.<br />

„Nur Kinder und Jugendliche,<br />

die die Möglichkeit haben,<br />

etwas aus sich zu machen,<br />

machen auch etwas aus<br />

unserer Gesellschaft.“<br />

Mara bertling<br />

Nicht umsonst haben wir das diesjährige <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>!-Programm „Expedition Zukunft“ genannt.<br />

Die jungen Menschen, die sich daran beteiligen,<br />

dringen wie Forschungsreisende in für sie unerschlossene<br />

Gebiete vor. Das erfordert Mut und<br />

Stärke. Sie leben in schwierigen Verhältnissen und<br />

erleben in ihrem Umfeld selten positive, kraftvolle<br />

und optimistische Rückenstärkung. In unserem<br />

Programm lernen sie die faszinierende Vielfalt<br />

beruflicher Werdegänge kennen, sie erfahren, wie<br />

es ist, gesellschaftlich wichtige Werte zu leben, und<br />

sie entdecken ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten.<br />

Jeder erfolgreiche Schritt auf dieser Expedition<br />

ins Leben weckt eigene Ideen und damit auch<br />

Begeisterung und Interesse.<br />

Dieses Interesse ist die Eintrittskarte in die Welt<br />

der Chancen. Chancen, die unsere Gemeinschaft<br />

zwar anbietet, die jedoch viel zu vielen ohne Hilfe<br />

verborgen und fremd bleiben. Bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! geht<br />

es darum, den jungen Entdeckern die nötigen Mittel<br />

an die Hand zu geben, damit sie ihre Chancen<br />

erkunden und ergreifen können. Vor allem aber<br />

geht es darum, sie als Mitglieder der Expedition<br />

individuell wahrzunehmen – mit all ihren Sorgen,<br />

Hoffnungen und Fähigkeiten.<br />

Ich hoffe, dass die aktuelle Ausgabe unseres<br />

<strong>Magazin</strong>s für Sie ebenfalls so etwas wie eine kleine<br />

Expedition wird, eine Entdeckungsreise in die Welt<br />

der Kinder und Jugendlichen, eine Reise in die<br />

Arbeitsweise von DEIN MÜNCHEN, ein Einblick<br />

in das Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! und ein ungewohnter<br />

Blick auf München und unserer jungen Mitbürger,<br />

um die es hier geht.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und<br />

hoffe, dass der Funke der Begeisterung auf Sie<br />

überspringt und Interesse für unsere Arbeit und<br />

ein tieferes Verständnis für die Situation und die<br />

Gefühlslagen der Kinder unserer Stadt weckt.<br />

Tauchen Sie ein in die spannenden Themenwelten<br />

von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! und staunen Sie, was<br />

bewegt werden kann, wenn sich starke und<br />

mutige Menschen zusammentun und sagen:<br />

Chancengleichheit für alle? Wir packen’s an!<br />

Wenn wir hier von Expedition in die Zukunft<br />

sprechen, meinen wir nicht nur die Zukunft dieser<br />

jungen Menschen, sondern immer auch unsere<br />

Zukunft als Gesellschaft. Nur wenn wir die Potenziale<br />

unserer Kinder aufdecken, nutzen und fördern,<br />

haben wir in ihnen morgen positive und wichtige<br />

Partner in unserer Gesellschaft.<br />

Ihre Mara Bertling,<br />

Gründerin & Geschäftsführender Vorstand<br />

DEIN MÜNCHEN<br />

5


Inhalt<br />

Editorial5<br />

Dein München 8<br />

Wer wir sind und was wir tun 10<br />

Finanzierung 15<br />

Prominente Unterstützung 16<br />

Wir fordern gleiche Chancen<br />

für alle 18<br />

AUS ERSTER HAND 34<br />

Offenheit ist der Schlüssel 36<br />

Das Wichtigste ist, dass wir hier<br />

ohne ständige Todesangst leben 38<br />

Wer aus Angst aufgibt, hat<br />

gleich verloren 40<br />

Unser Problem ist der schlechte<br />

ruf der Mittelschulen 42<br />

GEMEINSAM MEHR ERREICHEN –<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! 62<br />

CSR – Mehr als drei Buchstaben<br />

und Einzelaktionen 64<br />

Das sagen unsere Partner 66<br />

Wir alle tragen Verantwortung 72<br />

Was passiert, wenn Kids<br />

ihr Leben in die Hand nehmen 76<br />

UNsere Jugendbotschafter stellen sich vor<br />

Wir fordern gleiche Chancen für alle, S. 18<br />

Unsere Jugendbotschafter<br />

stellen sich vor 20<br />

Bildung ändert ALLES –<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! 46<br />

IMPRESSUM82<br />

SO SIEHT´S AUS 24<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Ein einzigartiges<br />

Bildungsprojekt48<br />

0,22 Euro pro Monat für Bildung 26<br />

Projektsteckbrief 50<br />

In einer reichen Stadt ist Armut<br />

eine Demütigung 28<br />

no limits! – Das projekt im<br />

überblick52<br />

Vom Bildungszug abgehängt 30<br />

Entwicklungsprozess54<br />

Ausgegrenzt, verzweifelt,<br />

wütend 32<br />

Das sagen unsere Teilnehmer<br />

56<br />

Sei (m)ein Vorbild. Mach mir Mut! 58<br />

Was passiert wenn kids ihr leben<br />

in die hand nehmen<br />

Das große <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Event, S. 76<br />

Geht man offen auf sie zu,<br />

geschieht etwas wunderbares 60<br />

Unser Problem ist der schlechte ruf<br />

der Mittelschulen<br />

Angelika Thuri-Weiß, Rektorin einer Münchner<br />

Mittelschule, hat täglich mit 41 Nationalitäten zu tun, S. 42<br />

6 7


Dein<br />

München<br />

DEIN MÜNCHEN setzt da an, wo Schule, Elternhaus<br />

und städtische Institutionen ihre Grenzen erreichen.


Dein München<br />

Wer wir sind<br />

und was wir tun<br />

v. l. n. r. Elisa Dudda, Mara Bertling, Andrea Heijnen, Katja Schubert, Thamara Logeswaran<br />

Als gemeinnützige Organisation setzen wir<br />

uns für benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

ein und schaffen nachhaltigen, unbürokratischen<br />

und kostenlosen Zugang zu Bildung,<br />

Kultur und Sport.<br />

Alle Kinder sollten mit dem Gefühl aufwachsen,<br />

dass ihnen die Welt offensteht und sie alles<br />

erreichen können, was sie sich vornehmen, egal,<br />

aus welchen Verhältnissen sie kommen.<br />

Unser Ziel ist es, junge Menschen am Rande<br />

der Gesellschaft zu integrieren und nachhaltig<br />

zu beteiligen. Das damit verbundene Lernen und<br />

das Entdecken von Chancen führen nicht nur zu<br />

einer Persönlichkeitsentwicklung und vermehrten<br />

Lebensqualität, sondern auch zu einer Identifikation<br />

mit der Gesellschaft.<br />

Es geht um Chancengerechtigkeit, Teilhabe<br />

und Integration, um die Vermittlung von Wissen,<br />

Kompetenzen, eines gesunden Selbstwertgefühls<br />

und von direkten positiven Erfahrungen, die fürs<br />

Leben prägen.<br />

Mit einem starken und professionellen Team setzen<br />

wir uns mit viel Herzblut, Überzeugung und Energie<br />

konsequent mit relevanten Themen, gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen und den damit verbundenen<br />

Herausforderungen auseinander.<br />

Das fest angestellte Team wird je nach Projekt<br />

durch ein umfangreiches Netzwerk aus festen<br />

Partnern, rund 30 freien Mitarbeitern, die je nach<br />

Projektfinanzierung eingesetzt werden, sowie über<br />

100 ehrenamtlichen Kollegen tatkräftig unterstützt.<br />

Das zeichnet uns aus<br />

• Innovatives und professionelles Angebotsspektrum<br />

mit klaren Alleinstellungsmerkmalen<br />

am Puls der Zeit.<br />

• Echte, maßgeschneiderte und nachhaltige<br />

CSR-Konzepte für engagierte Unternehmen.<br />

• Unsere Ziele werden von unserem Netzwerk,<br />

den Partnern und der Öffentlichkeit sehr positiv<br />

bewertet.<br />

• Wir sind unabhängig und keiner Institution<br />

verpflichtet.<br />

• Unsere Angebote sind stets auf eine kontinuierliche<br />

und nachhaltige Wirkung ausgelegt und<br />

individuell und bedarfsgerecht auf die Zielgruppe<br />

zugeschnitten.<br />

• Unsere Projekte fördern die individuelle Entwicklung.<br />

Durch die positiven Folgeeffekte erzielen<br />

wir nicht nur einen eindeutigen Gewinn für den<br />

Zusammenhalt unserer Gesellschaft, sondern<br />

auch für die Volkswirtschaft, genauer: für die<br />

Unternehmen als Arbeitgeber und entlasten<br />

damit die stetig steigenden Sozialausgaben.<br />

• Wir streben mit unseren Leistungen die Funktion<br />

einer dauerhaften Institution mit überregionaler<br />

Strahlkraft an.<br />

• Wir bieten höchste Transparenz und maximales<br />

Engagement.<br />

• 1.000 Ideen, die mit Unterstützung von weiteren<br />

Partnern Wirklichkeit werden könnten.<br />

unsere erfolge<br />

• Mehr als 5.000 benachteiligte Kinder und<br />

Jugendliche, die wir bereits begleiten und auf<br />

ihrem weiteren Weg nachhaltig unterstützen<br />

konnten.<br />

• Mehr als 200 Projekte, die in den vergangenen<br />

Jahren erfolgreich realisiert wurden.<br />

Gemeinsam mehr erreichen – für uns alle!<br />

10<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

11


dein münchen<br />

unSer progrAMM<br />

... setzt dort an, wo Schule, elternhaus und<br />

städtische institutionen an ihre grenzen<br />

kommen.<br />

Junge Menschen, die einmal in<br />

das programm von dein MünCHen<br />

aufgenommen wurden, haben<br />

langfristig die Möglichkeit, an allen<br />

Angeboten und projekten in den<br />

Bereichen Bildung, Kultur und Sport<br />

teilzunehmen.<br />

das macht das Angebot von dein<br />

MünCHen einzigartig und verdeutlicht<br />

unser Verständnis von echter teilhabe<br />

und partizipation!<br />

Zur Qualitätssicherung unserer Tätigkeiten<br />

haben wir Standards im Projektmanagement<br />

eingeführt, die professionelle Abläufe<br />

von der Konzeption bis zur Realisation<br />

unserer Projekte garantieren.<br />

Unser Anspruch, „bedarfsgerecht“ zu agieren,<br />

ist einer laufenden Prüfung und Diskussion<br />

unterworfen, damit alle Maßnahmen an der<br />

realen und aktuellen Bedarfslage unserer<br />

Gesellschaft andocken. Außerdem haben wir mit<br />

unseren Jugendbotschaftern ein unterstützendes<br />

und begleitendes Jugendgremium gegründet, das<br />

auf den Folgeseiten vorgestellt wird.<br />

Gleichzeitig führen wir Erfolgskontrollen durch,<br />

erfassen Veränderungen, beobachten langfristig<br />

gewünschte Wirkungen, untersuchen gesellschaftliche<br />

Entwicklungen und führen eigene,<br />

wissenschaftlich fundierte Evaluationen durch,<br />

um neue Erkenntnisse zu gewinnen und die<br />

Wirksamkeit unserer Projekte zu messen.<br />

Bildung äNDERT ALLES!<br />

Sie ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten<br />

Leben. Durch gezielte Bildungsangebote,<br />

Fördermaßnahmen und Projekte leisten wir<br />

einen nachhaltigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Integration und Chancengleichheit<br />

junger Menschen. Jugendliche bilden sich nicht<br />

nur, indem sie fertiges Wissen und Können von<br />

anderen übernehmen, sondern vor allem dann,<br />

wenn sie sich selbst mit wichtigen Themen aktiv<br />

auseinandersetzen. Die soziale Herkunft sollte<br />

den späteren Lebens- und Berufsweg niemals<br />

automatisch bestimmen.<br />

Kultur VERBINDET!<br />

Kunst und Kultur fördern nicht nur nachhaltig das<br />

kreative Potenzial, sondern auch das gesellschaftliche<br />

Verständnis und die Sensibilität und Toleranz<br />

von Kindern und Jugendlichen – Möglichkeiten, die<br />

vielen Kindern und Jugendlichen sonst verwehrt<br />

sind. Es werden Konzert-, Theater- und Museumsbesuche<br />

ermöglicht, die durch intensive Einblicke<br />

hinter die Kulissen, ganzheitliche Erlebnisse, Kenntnisse<br />

und neue Perspektiven geprägt sind. Gezielte<br />

Workshops und Projekte unterstützen Kinder und<br />

Jugendliche zudem, selbst aktiv zu werden.<br />

Sport MACHT STARK!<br />

Disziplin, Respekt, Anerkennung, Wertschätzung<br />

und Hoffnung: Wir nutzen die Kraft des Sports, um<br />

den sozialen Herausforderungen wie Diskriminierung<br />

und Perspektivlosigkeit effektiv zu begegnen<br />

und den Kindern Halt und eine feste Anlaufstation<br />

zu geben. Gleichzeitig wird die tatsächliche Leistungsfähigkeit,<br />

das Selbstwertgefühl, aber auch der<br />

Teamgeist eines jeden Kindes gesteigert und die<br />

Integration in die Gemeinschaft gefördert.<br />

12 dein MÜnchen


Dein München<br />

Dein München<br />

DIE ZIELGRUPPE<br />

Zielgruppe der Organisation sind benachteiligte<br />

Münchner Kinder und Jugendliche aller<br />

Altersklassen, die in einem problematischen<br />

finanziellen und sozialen Umfeld aufwachsen,<br />

nicht informiert sind und entsprechend nicht<br />

„mitgenommen“ werden – junge Menschen,<br />

die sich ausgegrenzt fühlen, hinter anderen<br />

zurückstehen müssen, und auch diejenigen,<br />

die sich bereits enttäuscht von der Gemeinschaft<br />

zurückgezogen haben.<br />

Hintergrundproblematiken<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

• Finanzielle Schwierigkeiten<br />

• Drogen, Alkohol, Sucht<br />

• Gewalt, Missbrauch, Trauma<br />

• Familiäre Probleme, abnehmende<br />

Erziehungskompetenz und -bereitschaft<br />

• Mobbing<br />

• Dissoziale Persönlichkeitsstörung<br />

• ADHS<br />

• Wohnen im sozialen Brennpunkt<br />

• Integrationsproblematik der Familie<br />

• Alleinerziehendes Elternteil<br />

• Psychische Krankheit eines Elternteils<br />

• Kriminalität<br />

DEIN MÜNCHEN arbeitet eng mit einem festen<br />

Stamm von geprüften Sozialpartnern, dazu<br />

gehören z. B. Notunterkünfte, Kinderheime<br />

und Schulen, zusammen.<br />

Durch die beständige Zusammenarbeit wird das<br />

sogenannte „Gießkannenprinzip” vermieden.<br />

Der Stamm der Sozialpartner wird mithilfe der<br />

Unterstützer in den nächsten Jahren kontinuierlich<br />

ausgebaut.<br />

sozialpartner<br />

• Clean Projekt Neuhausen<br />

• Erich Kästner - Realschule<br />

• Heilpädagogisches Centrum Augustinum<br />

• Kinderschutz Hasenbergl-Feldmoching<br />

• Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße<br />

• Mittelschule am Inzeller Weg<br />

• Mittelschule an der Leipziger Straße<br />

• Mittelschule an der Simmernstraße<br />

• Münchner Kindl-Heim<br />

• Notunterkünfte der Landeshauptstadt München<br />

• Schutzstelle am Westpark<br />

• Tillmann Kinder- und Jugendhaus<br />

• Verein für Sozialarbeit e. V.<br />

KOOPERATIONEN UND<br />

NETZWERKE<br />

DEIN MÜNCHEN lebt von starken Partnerschaften,<br />

nachhaltigen Kooperationen und einem<br />

wachsenden Netzwerk, das sich in folgenden<br />

wesentlichen Dimensionen widerspiegelt:<br />

• Mitarbeiter (Fachkräfte und Ehrenamt)<br />

• Feste Sozialpartner (Schulen, Einrichtungen,<br />

Institutionen)<br />

• Spender, Sponsoren, Förderer<br />

• Projektpartner, Supportpartner<br />

• Botschafter<br />

• Freundeskreis, Multiplikatoren,<br />

Netzwerk Community<br />

• Politik<br />

• Öffentlichkeit<br />

DEIN MÜNCHEN lebt von ungeheuer viel<br />

Herzblut, Energie, Überzeugung und Optimismus,<br />

aber auch in hohem Maße von dem<br />

Engagement der Mitarbeiter, Mitdenker und<br />

Unterstützer. Um das langfristige Bestehen<br />

und eine erfolgreiche Entwicklung zu sichern,<br />

sind wir auf Hilfe und finanzielle Unterstützung<br />

angewiesen.<br />

Zusätzlich unterstützt jeder Multiplikator und jede<br />

helfende Hand das Ziel des Vereins, Mauern abund<br />

Brücken aufzubauen. Unsere Projekte wollen<br />

wir in den Alltag der Kinder als feste Stütze für<br />

Chancengleichheit in München etablieren und damit<br />

überregionale Strahlkraft entwickeln.<br />

finanzierung<br />

... oder warum DEIN MÜNCHEN ohne starke<br />

Partner nicht funktionieren kann.<br />

Da erlauben wir uns ein knappes Statement: Kein<br />

professionell geführtes Projekt funktioniert ohne<br />

starke Partner und Unterstützer!<br />

Besonders dann nicht, wenn es sich um ein nachhaltig<br />

angelegtes, soziales und gesellschaftliches<br />

Engagement handelt. Wir sehen uns immer wieder<br />

mit der Erwartungshaltung konfrontiert, dass<br />

„sozial“ automatisch auch „umsonst“ bedeutet.<br />

Das ist jedoch ein echter Trugschluss.<br />

Für DEIN MÜNCHEN arbeiten Menschen mit<br />

Know-how aus den unterschiedlichsten Professionen,<br />

die mit extrem viel Engagement, einer großen<br />

Portion Mut, Optimismus und Energie antreten,<br />

um unsere Gesellschaft mitzugestalten und einen<br />

positiven Beitrag zu leisten. Sehr viele Menschen<br />

schenken uns ihre Zeit und ihr Wissen auf ehrenamtlicher<br />

Basis, opfern freie Tage, Abende und<br />

Wochenenden. Ohne dieses unglaublich wichtige<br />

Engagement wäre vieles gar nicht möglich. Aber<br />

es geht eben nicht ausschließlich mit Ehrenamt.<br />

Für unsere professionellen Fachkräfte ist es nicht<br />

nur Berufung, es ist ihr Beruf, und Projekte einer<br />

gewissen Größenordnung erfordern eben auch ein<br />

wahres Vollzeit-Engagement.<br />

Eine breit angelegte Initiative wie die von DEIN<br />

MÜNCHEN braucht eine zentrale und verlässliche<br />

Steuerung und Koordination für alle Mitarbeiter<br />

in Vollzeit, für Honorarkräfte und für das große<br />

Netzwerk ehrenamtlicher Mitarbeiter. Hinzu<br />

kommen die direkten Kosten der Realisierung, für<br />

Fahrten, Verpflegung, Ausrüstungen, Transporte,<br />

Unterkünfte, Materialien jeglicher Art, Workshops,<br />

sportliche Aktivitäten u. v. m. All das muss sich in<br />

allen Projektbudgets abbilden.<br />

Während alle Partner und Unterstützer „ihr“ Projekt<br />

bei uns also immer in guten Händen wissen,<br />

bereiten wir bereits das nächste vor, wickeln das<br />

letzte ab, konzipieren Projekte für die Zukunft und<br />

halten während dieser Zeit die Kommunikation<br />

zu Partnern, Helfern und natürlich zu unserer<br />

Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen aufrecht.<br />

Unsere Projekte werden stets so kalkuliert, dass<br />

das zur Verfügung gestellte Budget nur im Rahmen<br />

des unterstützten Projekts eingesetzt wird. Bei der<br />

Berechnung der anfallenden Verwaltungskosten<br />

orientieren wir uns selbstverständlich an der<br />

empfohlenen Quote des DZI (Deutsches Zentralinstitut<br />

für soziale Fragen).<br />

Wir brauchen Partner und Spender,<br />

die die Projekte ebenfalls ganzheitlich<br />

und nachhaltig betrachten<br />

und sich für die Fortführung und<br />

Entwicklung unserer Projekte engagieren<br />

– dann sind wir in der Lage,<br />

Großes zu bewirken!<br />

Mit Ihrer<br />

spende<br />

können<br />

wir Helfen!<br />

SPENDENKONTO | DEIN MÜNCHEN<br />

Münchner Bank<br />

Ktnr.: 20 100 20 | BLZ: 701 900 00<br />

IBAN: DE90 7019 0000 00<strong>02</strong> 0100 20<br />

BIC: GE<strong>NO</strong>DEF1M01<br />

14 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

15


Dein München<br />

Dein München<br />

prominente<br />

unterstützung<br />

„Wir alle wissen, dass in der Kindheit<br />

entscheidende Weichen gestellt<br />

werden. Es ist unabdingbar, in der<br />

Kindheit das Gefühl von Angenommen-<br />

Sein zu erleben. Nur so gelingt es ein<br />

gesundes Selbstbewusstsein und<br />

Eigenverantwortung zu entwickeln.“<br />

Luise Kinseher<br />

Willy Astor<br />

Kabarettist, Musiker, Komponist<br />

Luise Kinseher<br />

Kabarettistin und Schauspielerin<br />

Mark Mast<br />

Dirigent, GF Bayerische<br />

Philharmonie<br />

„es ist unsere Verpflichtung, denen<br />

zu helfen, deren Eltern, aus welchen<br />

Gründen auch immer, nicht die<br />

finanziellen Möglichkeiten haben,<br />

ihren Kindern den Zutritt in die<br />

Welt der Bildung und der Kultur zu<br />

ermöglichen.“<br />

Konstantin Wecker<br />

Patricia Riekel<br />

ehem. Chefredakteurin von<br />

BUNTE und Vorsitzende der<br />

Stiftung „Tribute to Bambi“<br />

Max Uthoff<br />

Kabarettist, Moderation von<br />

„Die Anstalt“ im ZDF<br />

Konstantin Wecker<br />

Musiker, Liedermacher,<br />

Komponist, Autor, Schauspieler<br />

„Ich engagiere mich gerne für DEIN<br />

MÜNCHEN, da ich a) selber Vater<br />

bin und b) durch meine Arbeit<br />

hoffentlich Aufmerksamkeit und<br />

Hilfe für die Kinder unserer Stadt<br />

schaffen kann, die nicht auf der<br />

Sonnenseite stehen.“<br />

Willy Astor<br />

16 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

17


Dein München<br />

WIR FORDERN<br />

GLEICHE CHANCEN<br />

FÜR ALLE<br />

Jetzt stellt euch mal eine Stadt vor, in der<br />

alle Kinder die gleichen Chancen und<br />

Bildungsmöglichkeiten erhalten. Keiner<br />

wird benachteiligt und zurückgelassen. Das<br />

gibt es nicht? Doch. DEIN MÜNCHEN wurde<br />

gegründet, um diesen Traum wahr werden<br />

zu lassen.<br />

COACHING-PROGRAMM<br />

JUGENDBOTSCHAFTER<br />

Das Projekt „Jugendbotschafter“ gibt es bei DEIN<br />

MÜNCHEN seit August 2018. Neue Jugendbotschafter<br />

nehmen drei Monate lang an vielen<br />

interessanten Workshops teil, damit sie besser und<br />

sicherer ihre Botschafterrolle übernehmen können.<br />

Neun Botschafter werden momentan ausgebildet.<br />

DEIN MÜNCHEN begleitet und unterstützt sie dann<br />

ein Jahr lang bei ihrer Arbeit und ihren Abenteuern.<br />

In den Workshops werden die Teilnehmer an die<br />

Thematik herangeführt. Besonderer Wert wird<br />

darauf gelegt, dass die künftigen Jugendbotschafter<br />

die Ziele, Aufgaben, Werte, Visionen und Projekte<br />

von DEIN MÜNCHEN verstehen und das Netzwerk<br />

von DEIN MÜNCHEN kennenlernen und nutzen.<br />

Jugendbotschafter müssen wissen, wie sie sich<br />

und den Verein am besten präsentieren, deswegen<br />

brauchen sie Kommunikations- und Präsentationstechniken,<br />

die sie in den Workshops lernen.<br />

Jeder hat seine eigenen Ideen, und es ist wichtig<br />

zu wissen, ob sie realisierbar sind und wie man sie<br />

umsetzen kann. Das zu lernen, gehört ebenfalls<br />

zum Trainingsprogramm. Den Jugendbotschaftern<br />

wird außerdem beigebracht, eigenständige<br />

Konzepte und Aktionen vorzubereiten und diese<br />

bis zum Ende durchzuführen.<br />

Jugendbotschafter zu sein, ist keine leichte<br />

Aufgabe! Es bringt Freude und macht Spaß,<br />

aber man trägt auch eine besondere Verantwortung<br />

für seine Arbeit. Man vertritt DEIN<br />

MÜNCHEN in der Öffentlichkeit und ist<br />

Vorbild, Motivator und Mutmacher für andere<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Die Botschafter vertreten und stehen für die Werte,<br />

die Visionen und die Mission von DEIN MÜNCHEN.<br />

Jeder Jugendbotschafter hat schon vorher bei<br />

spannenden Projekten von DEIN MÜNCHEN mitgemacht,<br />

vor allem an dem großen Bildungsprojekt<br />

„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Entdecke Deine Chancen“. Dadurch<br />

sind sie sozusagen die perfekten Kandidaten, um<br />

die Erfahrungen, die sie bei den Projekten gemacht<br />

haben, weiterzugeben und Verbesserungsvorschläge<br />

zu machen. Aber die Jugendbotschafter<br />

machen noch mehr. Sie bauen die Kommunikation<br />

mit der „Zielgruppe“ auf, also mit den Kindern und<br />

Jugendlichen, die nicht auf der Sonnenseite der<br />

Gesellschaft leben. Mit ihnen tauschen sie auf<br />

Augenhöhe Wissen, Erfahrungen, Hoffnungen<br />

und Bedürfnisse aus. Die Kommunikation erfolgt<br />

über die sozialen Medien und durch regelmäßige<br />

Besuche bei den Sozialpartnern, zum Beispiel in<br />

Schulen und Notunterkünften, um vor Ort das<br />

Angebot von DEIN MÜNCHEN vorzustellen. Diese<br />

Aktionen sollen junge Menschen dafür begeistern<br />

mitzumachen.<br />

„Ziel ist es, durch die Jugendbotschafter Projekte<br />

und Aktionen noch intensiver an der Zielgruppe<br />

auszurichten und gesellschaftliche Themen<br />

aus einer anderen Perspektive zu betrachten,<br />

zu bewerten und in die Ausgestaltung von<br />

DEIN MÜNCHEN einfließen zu lassen“, betont die<br />

Gründerin Mara Bertling.<br />

Man wächst als Mensch durch Erfahrung.<br />

In unserer Gesellschaft ist es wichtig, für<br />

die Kinder und Jugendlichen eine sichere<br />

Umgebung zu schaffen, in der sie etwas für<br />

das Leben lernen können und in der gleichzeitig<br />

Fehler erlaubt sind.<br />

Beim Projekt der Jugendbotschafter geht es darum,<br />

möglichst vielen Kindern und Jugendlichen eine<br />

solche Chance zu bieten.<br />

Teamwork, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />

– alles Fähigkeiten, die wir<br />

später im Berufsleben brauchen, – werden in den<br />

Workshops des Projekts weiterentwickelt. Die<br />

Teilnehmer lernen, eigene Ideen und Konzepte<br />

zu prüfen und umzusetzen. All das hilft dabei,<br />

später schneller und leichter in das Arbeitsleben<br />

hineinzufinden. Ein anderes Beispiel: Die richtigen<br />

Worte zum richtigen Zeitpunkt zu sagen, ist eine<br />

ständige Herausforderung. Jeder kennt das. Von<br />

Dein München<br />

den Kommunikations- und Gesprächsstrategien, die<br />

man im Projekt lernt, profitiert man für den ganzen<br />

weiteren Lebensweg, weil man dann weiß, wie<br />

man sich richtig verhält und präsentiert. Großgeschrieben<br />

wird auch das Thema Verantwortung.<br />

In allen Lebensbereichen spielt Verantwortung<br />

eine große Rolle. Verantwortungsbewusstsein ist<br />

eine Charaktereigenschaft, die in unserer Gesellschaft<br />

sehr geschätzt wird. Bei der Ausbildung<br />

zum Jugendbotschafter lernt man, Verantwortung<br />

für den richtigen Zweck zu übernehmen und die<br />

gesetzten Ziele zu vertreten.<br />

Neugierig geworden? Dann macht mit bei den<br />

Aktionen von DEIN MÜNCHEN oder werdet<br />

Jugendbotschafter, damit ihr später selber anderen<br />

Jugendlichen dabei helfen könnt, den Weg auf<br />

die sonnige Seite des gesellschaftlichen Lebens<br />

zu finden!<br />

Radina, Nitisha und Nawid, Jugendbotschafter<br />

Max ist 15 Jahre alt. Heute hat er in der Schule von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! erfahren, einem<br />

Bildungsprojekt von DEIN MÜNCHEN. Ein erwachsener Vertreter des Vereins hat<br />

versucht, die Schüler davon zu überzeugen mitzumachen, aber Max war eher<br />

gelangweilt und nicht begeistert. Später im Pausenhof trifft er seine Kumpels, die<br />

im vergangenen Jahr bei dem Projekt dabei waren. Sie erzählen, wie viel Spaß es<br />

gemacht hat und wie viele neue Freunde sie kennengelernt und Erfahrungen sie<br />

sammeln konnten. Die 20 Minuten lange Präsentation des Vertreters von DEIN<br />

MÜNCHEN hat Max nicht erreicht, aber in den fünf Minuten, in denen er sich mit<br />

seinen Freunden im Schulhof unterhalten hat, haben ihn hellhörig gemacht.<br />

Max weiß: Wenn seine Freunde das cool finden, dann ist es auch eine coole<br />

Geschichte. Wie für alle Jugendlichen ist für Max die Meinung von Gleichaltrigen<br />

sehr wichtig, wenn es um Freizeitbeschäftigung geht. Genau da kommen die<br />

Jugendbotschafter ins Spiel, die viel besser als Erwachsene dafür geeignet sind,<br />

Kindern und Jugendlichen die Projekte von DEIN MÜNCHEN vorzustellen!<br />

Radina und Nitisha. Jugendbotschafter<br />

18 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

19


Dein München<br />

Dein München<br />

unsere jugendbotschafter<br />

stellen sich vor<br />

Alireza<br />

1999 in Afghanistan geboren, Schüler<br />

Ejona<br />

2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />

Wie kamst du zu DEIN MÜNCHEN? Über die Schule, ich habe aber<br />

erst nur zugehört. Wir haben bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Leute getroffen, die trotz<br />

großer Probleme ihre Ziele erreicht haben. Zum Beispiel einen Koch,<br />

der heute ein tolles Restaurant hat, obwohl ihm viele gesagt haben,<br />

dass er das nicht schafft.<br />

Was hat das mit dir gemacht? Mein Deutsch war schlecht, ich war<br />

sehr schüchtern und habe nicht an mich geglaubt. Jetzt weiß ich, was<br />

ich machen will: eine Ausbildung, danach vielleicht den Meister. DEIN<br />

MÜNCHEN hat mir Mut gegeben.<br />

Was kannst du als Jugendbotschafter erreichen? Ich bin jetzt<br />

seit drei Jahren in Deutschland und ich kann Jugendlichen erklären,<br />

dass es möglich ist, Unmögliches zu erreichen, wenn man an sich<br />

glaubt. Freunde merken, dass ich viel Neues gelernt und mich verändert<br />

habe. Sie nehmen sich ein Beispiel an mir. Genau so kann ich Leute<br />

zum Nachdenken bringen.<br />

Was hat dir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gefallen? Die Tanz- und Graffiti-Workshops,<br />

das Boxtraining und dass ich mich mit anderen Jugendlichen<br />

austauschen konnte. Beeindruckt hat mich Alan Brooks, der ist<br />

Tänzer und schwul und muss dauernd gegen Vorurteile kämpfen,<br />

aber er macht sein Ding. Ich möchte auch so sein, wie ich bin. DEIN<br />

MÜNCHEN unterstützt mich dabei.<br />

Was willst du als Jugendbotschafterin erreichen? DEIN<br />

MÜNCHEN ist echt etwas Großes, es ermöglicht Jugendlichen wie<br />

mir so viel. Ich traue mir viel mehr zu und bin offener geworden. Davon<br />

müssen mehr Jugendliche erfahren, und ich glaube, wenn ich ihnen<br />

berichte, was ich erlebt habe, kann ich mehr Leute zum Mitmachen<br />

bewegen.<br />

Was planst du jetzt? Ich mache 2019 meinen Abschluss und<br />

schwanke zwischen einer Ausbildung und der Fachoberschule. Vor<br />

der hatte ich ziemlich Angst, aber bei DEIN MÜNCHEN habe ich Nawid<br />

getroffen, der die FOS schon besucht. Dank ihm bin ich jetzt sicher,<br />

dass ich das auch schaffen kann.<br />

Warum bist du Jugendbotschafterin geworden? Die Leute von<br />

DEIN MÜNCHEN sind immer da, wenn ich sie brauche: Um mich zu<br />

bewerben, um ein Praktikum zu finden, wenn ich Fragen habe. Das<br />

ist mir immer eine große Hilfe. Und helfen will ich jetzt auch, und zwar<br />

am besten als Jugendbotschafterin.<br />

Wie hast du angefangen? Ich war eine der ersten Teilnehmerinnen<br />

des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Programms, damals war ich in der zehnten Klasse.<br />

Wenn man einmal drin ist bei DEIN MÜNCHEN, bleibt man dabei und<br />

kann bei allen Angeboten mitmachen.<br />

Und was machst du jetzt als Jugendbotschafterin? Ich unterstütze<br />

bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! die Coaches und Organisatoren, außerdem<br />

helfe ich auch bei der Weihnachtsaktion mit. Jedes Kind, das in einer<br />

Münchner Notunterkunft wohnt, bekommt ein kleines Geschenk. Ich<br />

registriere alle Wünsche in einer Excel-Tabelle und organisiere die<br />

Verteilung mit.<br />

Wie hast du von DEIN MÜNCHEN gehört? Ich habe 2017 an <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! teilgenommen. Acht Monate lang haben wir uns einmal in der<br />

Woche zu Workshops getroffen. Eines der schönsten Erlebnisse war<br />

das Wochenende am Ammersee, wo wir darüber diskutiert haben,<br />

was Glück ist und wie wir mit Stress umgehen.<br />

Was hat dir das gebracht? Ich habe mich und meine Wünsche<br />

besser kennengelernt und kann jetzt viel besser mit Stress umgehen.<br />

Außerdem bin ich selbstbewusster geworden und kann besser und<br />

offener mit Menschen reden.<br />

Was ist deine Aufgabe als Jugendbotschafterin? Wir alle<br />

zusammen sind ein Jugendrat für DEIN MÜNCHEN. Wir schlagen<br />

vor, was der Verein machen könnte und informieren Jugendliche<br />

darüber, dass es DEIN MÜNCHEN gibt.<br />

Was hast du bei DEIN MÜNCHEN gemacht? 2016 war ich bei <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! dabei. Nach einem Vortrag über die Berufe bei Tele 5 habe<br />

ich mich dort für ein Praktikum beworben. Ohne DEIN MÜNCHEN<br />

hätte ich diesen Platz nie bekommen.<br />

Hast du dich durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! verändert? Ich glaube schon, ich<br />

habe so viel Neues kennengelernt. Ich habe mein Können hinterfragt,<br />

mit vielen Leuten geredet und diskutiert. Jetzt traue ich mir viel mehr zu.<br />

Und wie planst du deine Zukunft? 2019 mache ich den Abschluss,<br />

danach erlerne ich entweder ein Handwerk oder einen Büroberuf. Als<br />

Jugendbotschafter von DEIN MÜNCHEN werde ich anderen zeigen,<br />

dass sie auch Vieles schaffen können, wenn sie an sich glauben.<br />

Radina<br />

1996 in Bulgarien geboren, Studentin<br />

Alice<br />

20<strong>02</strong> in Deutschland geboren, Auszubildende<br />

Vasileios<br />

2003 in Griechenland geboren, Schüler<br />

20 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

21


Dein München<br />

Dein München<br />

Hamide<br />

2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />

Was willst du beruflich werden? Nach <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich ein<br />

Praktikum bei Tele 5 gemacht. Plan A ist deshalb Medienkauffrau,<br />

Plan B Englischlehrerin. Ich möchte Kindern einmal Englisch beibringen,<br />

ihnen Perspektiven aufzeigen und sie ermutigen, die Sprache und ihre<br />

Fähigkeiten zu nutzen.<br />

Was hat dich bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! am meisten beeindruckt? Die<br />

Tanz- und Graffiti-Projekte waren toll, aber auch die Gespräche mit<br />

Tele-5-Chef Kai Blasberg und dem Motivationstrainer Joachim Franz.<br />

Ich finde toll, was sie geschafft haben.<br />

Und warum bist du jetzt Jugendbotschafterin? Weil ich eine<br />

Chance bekommen habe und andere Jugendliche in München die auch<br />

kriegen sollen. Um DEIN MÜNCHEN bekannter zu machen, haben wir<br />

Jugendbotschafter gerade einen Bericht in der Jugendzeitschrift m80<br />

geschrieben. Meine beste Freundin nimmt jetzt auch an <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! teil.<br />

Wie hast du von DEIN MÜNCHEN gehört? In meiner Schule gab es<br />

eine Durchsage, dass DEIN MÜNCHEN sich vorstellt. Ich war damals<br />

sehr schüchtern, das wollte ich ändern und das hat geklappt. Ich habe<br />

viele Leute bei DEIN MÜNCHEN getroffen und ich habe gelernt, offen<br />

auf andere zuzugehen.<br />

Was macht denn DEIN MÜNCHEN für Jugendliche? DEIN<br />

MÜNCHEN veranstaltet Graffiti-, Hip-Hop- und Rap-Workshops.<br />

Es gibt auch Lego-Sessions und viele Sportangebote. Dank DEIN<br />

MÜNCHEN kann man auch zu Konzerten oder ins Kino und Theater<br />

gehen.<br />

Was hast du mit DEIN MÜNCHEN gemacht? Ich bin 2016 ins<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Programm gestartet und habe seither viele Angebote<br />

genutzt, zum Beispiel ein Fußball- und Boxtraining. Wir haben auch<br />

viele Münchner Unternehmen besucht. Seit einem Praktikum bei<br />

Hirmer verdiene ich mir da regelmäßig etwas dazu.<br />

Nawid<br />

2001 in Afghanistan geboren, Schüler<br />

Nitisha<br />

1998 in Nepal geboren, Studentin<br />

Warum bist du Jugendbotschafterin für DEIN MÜNCHEN? Viele<br />

Jugendliche haben keine Ahnung, dass es DEIN MÜNCHEN gibt. Wir<br />

müssen mehr von ihnen erreichen, bevor sie sich und ihre Träume<br />

aufgeben. Mir ist es wichtig, den Leuten zu sagen, dass es richtig ist,<br />

für sich selbst zu entscheiden.<br />

Wie hast du von DEIN MÜNCHEN erfahren? DEIN MÜNCHEN<br />

stellte sich in der Schule vor, und ich machte bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! mit. Es<br />

geht darum, eigene Stärken zu erkennen, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche<br />

zu üben, außerdem werden Praktika vermittelt. Ich<br />

habe viel ausprobiert und dabei gemerkt, was mir liegt. Jetzt studiere<br />

ich in München Business Administration.<br />

Was ist eure Aufgabe als Jugendbotschafter? Wir machen<br />

Jugendliche auf DEIN MÜNCHEN aufmerksam. Wir haben gerade<br />

trainiert, wie wir gute Texte und Artikel schreiben und Hörbeiträge<br />

produzieren. Jetzt machen wir DEIN MÜNCHEN im Freundeskreis und<br />

in Schulen bekannt, außerdem können wir eigene Projekte vorschlagen.<br />

Wie lange bist du bei DEIN MÜNCHEN? Seit 2017. Demnächst<br />

startet mein Praktikum bei Tele 5! Nie hätte ich gedacht, dass ich<br />

da überhaupt eine Chance habe.<br />

Was hast du mit DEIN MÜNCHEN gemacht? Ich habe an <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! teilgenommen und bei einem Lego-, einem Box- und einem<br />

Tanzworkshop mitgemacht. Ich mag zwar vor allem Hip-Hop, aber<br />

der Workshop war ein ganz anderer Stil. Eine Herausforderung und<br />

ich musste mich auf Neues einlassen. Durch die Angebote von DEIN<br />

MÜNCHEN trainiere ich Offenheit, Ausdauer, Mut und Kreativität.<br />

Schön ist, dass ich dabei meinen Stress vergesse und Menschen<br />

finde, die mich verstehen.<br />

Was willst du als Jugendbotschafterin erreichen? Ich möchte<br />

mehr Verantwortung übernehmen und die Macher von DEIN<br />

MÜNCHEN unterstützen. Als Jugendbotschafterin bin ich wie eine Klassensprecherin<br />

und erkläre Jugendlichen Programme und umgekehrt<br />

den Workshopleitern, was wir wollen und brauchen.<br />

Tracy<br />

2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />

22 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

23


so sieht‘s<br />

aus<br />

... in München: 9.000 wohnungslose Menschen | Kinder<br />

sind die großen Verlierer | Ausgrenzung und Isolation |<br />

Ein Fünftel der Stadtbevölkerung lebt mittlerweile in Armut,<br />

davon rund 30.000 Kinder | Großer Zusammenhang<br />

zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen | In<br />

keiner deutschen Stadt ist die Armut so wenig sichtbar


So sieht‘s aus<br />

0,22 EURO PRO<br />

MONAT FÜR BILDUNG<br />

Hartz IV Regelsatz für Kinder ab 2018 - Übersicht<br />

So sieht‘s aus<br />

Diese Werte basieren auf der Ermittlung des Regelbedarfs Ermittlungsgesetzes - (RBEG). Dabei wurden<br />

die Werte aus § 6 RBEG ins Verhältnis zu den aktuellen Regelsätzen für Kinder ab 2018 gesetzt.<br />

Bedarf für 0-5<br />

Jahre<br />

in % 6-14<br />

Jahre<br />

in % 15-17<br />

Jahre<br />

in %<br />

Die Armut in Deutschland hat einen neuen<br />

Rekordwert erreicht. Laut Armutsbericht 2018 des<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverbands lebt mehr als<br />

jeder sechste Einwohner Deutschlands unterhalb<br />

der Armutsgrenze.<br />

Verbandsgeschäftsführer Ulrich Schneider stellte<br />

bei der Präsentation des aktuellen Armutsberichts<br />

fest, dass Armut ganz besonders abhängig von der<br />

nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft sei.<br />

„Es geht um echte Entbehrungen von Dingen,<br />

die zum Alltag in Deutschland gehören, um<br />

seelische Belastungen, viele Sorgen und<br />

Hoffnungslosigkeit“, mahnte Schneider.<br />

Angesichts der guten wirtschaftlichen<br />

Lage in der Bundesrepublik könne dies<br />

„getrost ein politischer Skandal genannt<br />

werden“.<br />

Was wird aus Kindern und Jugendlichen, die einfach<br />

keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Bildung,<br />

Kultur oder Sport haben? Klar ist, es prägt sie fürs<br />

ganze Leben und ist häufig eine schwere Hypothek<br />

für ihre gesamte Entwicklung.<br />

Wer an Bildung, Kultur oder Sport nicht partizipieren<br />

kann, steht draußen. Eine Teilnahme am Stadtleben<br />

und der Stadtgesellschaft fällt aus. Dabei ist Bildung<br />

die Eintrittskarte zum Arbeitsmarkt. Wer die Schule<br />

ohne Abschluss verlässt, hat wenig Chancen. Doch<br />

unserem Bildungssystem gelingt es einfach nicht,<br />

den engen Zusammenhang zwischen sozialer<br />

Herkunft und Bildungserfolg nachhaltig aufzubrechen.<br />

Es besteht dringender Handlungsbedarf, doch<br />

es passiert einfach nichts.<br />

Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke 84,12 € 35,05% 119,58 € 40,40% 148,74 € 47,07%<br />

Bekleidung und Schuhe 38,14 € 15,89% 43,96 € 14,85% 39,72 € 12,57%<br />

Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung 8,93 € 3,72% 15,95 € 5,39% 24,21 € 7,66%<br />

Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände 13,39 € 5,58% 9,71 € 3,28% 13,37 € 4,23%<br />

Gesundheitspflege 7,58 € 3,16% 7,43 € 2,51% 7,90 € 2,50%<br />

Verkehr 27,14 € 11,31% 27,85 € 9,41% 13,94 € 4,41%<br />

Nachrichtenübermittlung 13,30 € 5,54% 14,30 € 4,83% 15,52 € 4,91%<br />

Freizeit, Unterhaltung, Kultur 34,61 € 14,42% 42,21 € 14,26% 33,46 € 10,59%<br />

Bildungswesen 0,72 € 0,30% 0,53 € 0,18% 0,22 € 0,07%<br />

Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 2,28 € 0,95% 5,00 € 1,69% 6,70 € 2,12%<br />

Andere Waren und Dienstleistungen 9,79 € 4,08% 9,50 € 3,21% 12,20 € 3,86%<br />

Gesamt 240 € 100% 296 € 100% 316 € 100%<br />

Quelle: www.hartziv.org<br />

Fast zwölf Prozent aller Münchner Kinder wachsen<br />

in Hartz-IV-Haushalten auf.<br />

In München, der Weltstadt mit Herz, beträgt der<br />

Sozialsatz für Kleinkinder bis fünf Jahre 240 Euro<br />

pro Monat, inklusive Kindergeld, das allerdings<br />

wieder abgezogen wird. Bei 6- bis 13-Jährigen<br />

liegt der Satz bei 296 Euro, für Jugendliche bis<br />

zum 18. Lebensjahr gibt es 316 Euro. Zusätzlich<br />

bekommen Eltern jährlich insgesamt 100 Euro für<br />

jedes größere Kind, sofern sie dies beantragen.<br />

Diese Minibeträge müssen für alles reichen – für<br />

Essen, Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Telekommunikation,<br />

Mobilität, Miete etc. – und nicht<br />

zu vergessen, für Bildung.<br />

Gemäß Hartz-IV-Regelsatz stehen 15- bis 17-<br />

Jährigen 0,22 Euro pro Monat für Bildung zu.<br />

26 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

27


so sieht‘s aus<br />

so sieht‘s aus<br />

Auch in einer wohlhabenden Stadt wie München<br />

gibt es erschreckend viele Kinder, die von<br />

Möglichkeiten ausgeschlossen sind, die für andere<br />

selbstverständlich sind. Mit Hartz IV ist eine Teilhabe<br />

an weiterführender Bildung und Sport sowie am<br />

vielfältigen kulturellen und sozialen Leben Münchens<br />

einfach nicht möglich!<br />

Eine fundierte Aus- oder Weiterbildung, Freude<br />

und bereichernde Momente, zum Beispiel während<br />

eines Theaterbesuchs, Musikunterricht oder die<br />

Mitgliedschaft in einem Sportverein sind für viele<br />

Familien in München purer Luxus.<br />

wenn man nicht möglichst viele Facetten der<br />

Gegenwart kennt?<br />

Genau deswegen unterstütze ich DEIN MÜNCHEN,<br />

eine gemeinnützige Organisation, die es sozial<br />

benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglicht,<br />

sich selbst als Teil dieser Stadt zu sehen und<br />

nicht außen vor zu sein.<br />

Von einem gerechteren System kann träumen,<br />

wer will, aber im Hier und Jetzt und um die<br />

Ecke für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, ist<br />

die Pflicht von jedem!<br />

In einer reichen<br />

Stadt ist Armut<br />

eine Demütigung<br />

Ich bin im Südosten Münchens in Waldperlach<br />

groß geworden. Nach der Schule habe ich<br />

immer Fußball gespielt – jeden Tag! Ich habe<br />

die anderen Jungs nur danach beurteilt, wie<br />

gut sie mit dem Ball umgehen konnten oder<br />

ob sie sich wenigstens ins Tor stellten.<br />

Geld hat uns alle nicht interessiert, davon hing<br />

es einfach nicht ab, ob man jemanden mag oder<br />

nicht. Damals, so scheint es mir, gab es noch<br />

selbstverständliche Berührungspunkte zwischen<br />

den gesellschaftlichen Schichten. Heute jedoch,<br />

mit der Abschottung der Reichen, der Kürzung<br />

von Sozialleistungen, heute, wo Arbeitslosengeld<br />

reine Existenzsicherung bedeutet, heute mit dem<br />

Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich und<br />

einem Alltag, in dem Geld die Menschen antreibt,<br />

rund um die Uhr beschäftigt und spaltet, hat sich<br />

das geändert.<br />

Der Sozialstaat Deutschland hat kein Problem<br />

mehr mit Armut, weil er dieses Problem an<br />

die Armen weitergibt.<br />

Oft reicht es ja nicht mal fürs Kino und an<br />

einen Familienausflug auf die Wiesn ist gar<br />

nicht zu denken.<br />

Gerade in einer reichen Stadt wie München wird<br />

die ökonomische Ausgrenzung als Demütigung<br />

erfahren. Die Teilhabe an der Gesellschaft und an<br />

ihren Möglichkeiten ist aber notwendig, denn wie<br />

soll man sich ein Bild von der Zukunft machen,<br />

Maximilian „Max“ Uthoff, deutscher Kabarettist,<br />

Jurist und Botschafter für DEIN<br />

MÜNCHEN<br />

Da sein Vater die Münchner Kleinkunst bühne<br />

Rationaltheater gründete, kam Max Uthoff<br />

bereits früh mit der Welt der Kleinkunst in<br />

Kontakt. Nach dem zweiten Jura-Staatsexamen<br />

übernahm er von 2006 bis 2008 die<br />

Leitung des Rationaltheaters. Diese gab er<br />

jedoch wieder auf, da ihm seine zahlreichen<br />

Auftritte als Solokünstler an anderen Spielstätten<br />

und im Fernsehen immer weniger<br />

Zeit ließen.<br />

Als Münchner und Vater zweier Töchter<br />

ist es ihm ein persönliches Anliegen,<br />

sich für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit<br />

vor der eigenen Haustür<br />

einzusetzen.<br />

Schließlich sind es die Kinder von heute, die morgen<br />

unsere Stadtgesellschaft prägen werden.<br />

Wem das als Grund, sich zu engagieren, nicht<br />

reicht, kann das auch aus bloßem Egoismus tun,<br />

denn wenn diese Kinder erwachsen sind, sind wir<br />

die Alten und werden erleben, wie es dann um<br />

die Münchner Stadtgesellschaft bestellt sein wird.<br />

Von Max Uthoff,<br />

Kabarettist<br />

28 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

29


so sieht‘s aus<br />

so sieht‘s aus<br />

Vom Bildungszug<br />

abgehängt<br />

Was also tun? Nur ein radikaler Umbau des<br />

deutschen Schulsystems helfe, sagen Bildungsforscher<br />

und Lehrerverbände.<br />

Die deutsche Dreigliedrigkeit von Haupt-,<br />

Realschule und Gymnasium hat ihren<br />

Ursprung im 19. Jahrhundert.<br />

Jeder siebte Schüler in Deutschland bekommt<br />

keinen Ausbildungsplatz, weil er keinen Abschluss<br />

hat oder seine Schulbildung miserabel ist. Deshalb<br />

fordern Lehrer, Bildungsexperten und Politiker ein<br />

besseres Schulsystem, und zwar: eine gemeinsame<br />

Schule für alle, eine Schule, die nicht<br />

aussiebt, eine Schule mit besser ausgebildeten<br />

Lehrern plus einer Fachkraft pro Klasse, Ganztagsunterricht<br />

und mit Talentförderung – eine Verpflichtung,<br />

die selbstverständlich sein sollte.<br />

„Stellen Sie sich vor“, fragt der Philosophie-<br />

Professor Richard-David Precht, „es gäbe keine<br />

Schule und wir müssten eine erfinden. Wie würde<br />

die aussehen? Vermutlich würden wir Entwicklungspsychologen<br />

und Lerntheoretiker zu Rate ziehen.<br />

Dann würden wir bei der Wurzel ansetzen und uns<br />

fragen: Wie geht Lernen? Wie ist es mit der Psyche<br />

von Kindern bestellt? Wann lernen sie gerne, unter<br />

welchen Bedingungen geht Lernen am besten?<br />

Und dann würden wir etwas erschaffen, dass zu 95<br />

Prozent mit den heutigen Schulen nichts zu tun hat.“<br />

Precht legt den Finger in die Wunde unseres<br />

Bildungssystems, das, wie er sagt, Quantität<br />

mit Qualität verwechselt.<br />

Wie kann es denn sein, dass 1,7 Millionen Schüler,<br />

also jeder Siebte eines Jahrgangs, in Deutschland<br />

keinen Ausbildungsplatz bekommt, weil<br />

er entweder keinen Schulabschluss hat – das<br />

sind acht Prozent – oder seine Schulbildung so<br />

mangelhaft ist, dass er nicht in der Lage wäre,<br />

in der Berufsschule ein Berichtsheft zu führen?<br />

Die Ursachen dafür liegen für Bildungswissenschaftler<br />

auf der Hand. Detlef Träbert, viele Jahre<br />

Bundesvorstand der „Aktion Humane Schule“ und<br />

ausgebildeter Hauptschullehrer: „Die Arbeitsbedingungen<br />

an den Hauptschulen haben nichts mit den<br />

sozialen Realitäten zu tun.“<br />

Die Realitäten sehen so aus: Die Zahl der<br />

verhaltensauffälligen Schüler hat sich in den<br />

vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt, auf 20<br />

Prozent. Außerdem steigt der Anteil von Kindern<br />

mit Migrationshintergrund stetig. An Münchner<br />

Mittelschulen liegt der Anteil nach Auskunft des<br />

bayerischen Kultusministeriums bei über 70 Prozent.<br />

Hinzu kommt, dass sich Deutschland schon 2009<br />

verpflichtet hat, die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

umzusetzen. Das bedeutet: Kinder mit einem<br />

geistigen oder körperlichen „Förderbedarf“ sollen<br />

nicht mehr ausgegrenzt und in Förderschulen<br />

abgeschoben werden, sondern an ganz normalen<br />

Regelschulen gemeinsam mit allen anderen Kindern<br />

unterrichtet werden.<br />

Auf all diese Situationen sind Lehrer weder vorbereitet<br />

noch dafür ausgebildet worden. Sie sollen,<br />

verlangen die Schulgesetze der Bundesländer,<br />

Wissen vermitteln und erziehen. Aber interkulturelles<br />

Verständnis, psychologische Kompetenz, sozialpädagogische<br />

Fähigkeiten sind heute unverzichtbar;<br />

davon ist die Präsidentin des Bayerischen Lehrerund<br />

Lehrerinnenverbands Simone Fleischmann<br />

überzeugt.<br />

Und deshalb gibt es auf ganzer Linie zu viele<br />

Verlierer: Kinder, die schlechte Chancen haben,<br />

weil sie nicht individuell gefördert werden. Drei von<br />

vier Kindern, die aus armen Verhältnissen kommen,<br />

nutzt auch die Schule nichts: Sie bleiben arm. Mit<br />

dieser Prognose ist Deutschland übrigens Schlusslicht<br />

in der EU.<br />

Cem Özdemir, Mitglied des Deutschen Bundestages<br />

und selbst Vater von zwei Schulkindern,<br />

fordert: „Ein gerechtes Bildungssystem muss<br />

den Anspruch haben, jedes Kind zu fördern und<br />

gesellschaftliche Blockaden durch das Aussortieren<br />

von Kindern nicht auch noch zu verfestigen.“<br />

Die Begründung damals lautete: Dreierlei Menschen<br />

braucht die Maschine: den, der sie bedient und in<br />

Gang hält; den, der sie repariert und verbessert;<br />

schließlich den, der sie erfindet und konstruiert.<br />

Aber dieses System aus dem Industriezeitalter ist<br />

längst überholt. Die Hauptschule wird nicht mehr<br />

als Ort für die handwerklich besonders begabten<br />

Schüler verstanden. Zwar haben die Bundesländer<br />

die Hauptschule peu à peu abgeschafft. Aber das<br />

reicht schon deshalb nicht, weil damit nicht der<br />

Hauptschüler, so wie es ihn bislang gab, abgeschafft<br />

wurde. Die Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft (GEW) fordert deshalb „eine Schule<br />

für alle“, die Kinder nicht, „wenn sie erst neun Jahre<br />

alt sind, nach ,schlau’ und ,dumm’ sortiert.“<br />

Verbandspräsidentin Simone Fleischmann konkretisiert:<br />

„Wir brauchen eine längere gemeinsame<br />

Schulzeit von zehn Jahren und Ganztagsschulen.“<br />

Erst dann sollte sich entscheiden, ob ein Schüler<br />

einen beruflichen oder akademischen Weg geht.<br />

Aber damit ist es nicht getan: „Wir müssen die<br />

Frage beantworten, was Schule leisten soll“, gibt<br />

die Lehrervertreterin zu bedenken. „Wenn sie<br />

Defizite in der Erziehung ausgleichen soll, Legasthenikern<br />

helfen will, gewalttätige Schüler wieder<br />

auf Schiene bringen soll, chronisch kranke Kinder<br />

unterstützen muss, dann brauchen wir mehr und<br />

besser ausgebildete Lehrer; sowie zusätzliches<br />

Personal: Psychologen, Sprachheilpädagogen,<br />

Krankenschwestern, Migrationsberater.“ Und, wenn<br />

nötig, Klassen mit weniger Schülern. Die werden<br />

dann nicht nur von einem Lehrer unterrichtet,<br />

sondern eine zweite Fachkraft hilft, schwächeren<br />

Schülern individuell den Unterrichtsstoff zu erklären<br />

und sich um Rabauken zu kümmern, oder springt<br />

in schwierigen Situationen ein.<br />

„Erfahrene Lehrer“, sagt Simone Fleischmann,<br />

„erkennen schon eine Woche nach Schulbeginn,<br />

ob ein Kind Gefahr läuft, in seiner Schullaufbahn zu<br />

scheitern.“ Deshalb sollten alle Kinder, und nicht nur<br />

die von begüterten Eltern, die Möglichkeit haben,<br />

kostenlos Nachhilfe zu bekommen, im Sportverein<br />

mitzumachen, ein Musikinstrument zu lernen. Das<br />

stärkt auch das Selbstbewusstsein.<br />

Wenn es gesellschaftliche Übereinkunft ist, dass<br />

Schule so sein soll, dann kann das auch in die<br />

Entscheidungsfreiheit der Eltern eingreifen. Dann<br />

gibt es nicht nur wie bisher eine Schulpflicht für<br />

alle Kinder, sondern auch eine Förderpflicht, die<br />

Eltern nicht ablehnen können. Das kostet viel Geld.<br />

Aber Simone Fleischmann ist davon überzeugt,<br />

dass eine vorsorgende Investition ins<br />

Bildungssystem wesentlich preiswerter ist<br />

als die Kosten, die die Sozialsysteme später<br />

für Schulversager aufbringen müssen.<br />

Die Grünen-Politikerin Beate Walter-Rosenheimer<br />

ergänzt: „Als große Industrie- und Wissensnation,<br />

die wir sein wollen, müssen wir zehn Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung<br />

bereitstellen.“ Zum Vergleich: Die skandinavischen<br />

Länder geben pro Kopf der Bevölkerung das<br />

Doppelte für Bildung aus.<br />

Woher das Geld für mehr Chancengleichheit an<br />

den Schulen kommen soll? Precht macht einen<br />

Vorschlag: Senkt das Kindergeld, das derzeit Arme<br />

und Reiche gleichermaßen bekommen, auf zehn<br />

Euro ab und fördert mit dem Rest jene Kinder und<br />

Familien, die es für eine bessere Zukunft brauchen.<br />

Albert Herchenbach,<br />

Freier Journalist<br />

30 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

31


so sieht‘s aus<br />

so sieht‘s aus<br />

Ausgegrenzt,<br />

verzweifelt, wütend<br />

Wer keine Perspektive sieht, glaubt auch nicht<br />

an seine Chancen.<br />

Lassen Sie sich dazu einladen, das Foto etwas<br />

genauer zu betrachten. Es ist entstanden bei einem<br />

Anti-Gewalt-Training, das an vielen bayrischen<br />

Mittelschulen regelmäßig angeboten wird. Die<br />

Übung, die hier gezeigt wird, soll Sechstklässlern<br />

spürbar machen, was passiert, wenn jemand<br />

ausgeschlossen wird.<br />

Die Übung geht so: Ein Mitschüler, auf dem Foto ist<br />

das Paul, muss den Klassenraum verlassen, damit<br />

er nicht mitbekommt, was drinnen passiert. Denn da<br />

setzen sich jetzt seine Klassenkameraden in einen<br />

engen Stuhlkreis, stecken die Köpfe zusammen und<br />

tuscheln. Jetzt wird Paul hereingebeten und soll<br />

versuchen, Kontakt zu seinen Mitschülern aufzunehmen.<br />

Aber die nehmen überhaupt keine Notiz<br />

von ihm, tuscheln weiter, heben noch nicht einmal<br />

den Kopf. Paul ist ratlos. Er geht zwei-, dreimal um<br />

den Stuhlkreis herum, versucht behutsam, Aufmerksamkeit<br />

auf sich zu ziehen – ohne Erfolg.<br />

Es ist nur eine spielerische Übung, die gerade mal<br />

zwei Minuten dauert. Aber für Paul ist es bitterer<br />

Ernst. Die zwei Minuten fühlen sich für ihn an wie<br />

eine Ewigkeit, in der aus seiner Ratlosigkeit langsam<br />

Verzweiflung wird. Ehe Paul die Tränen kommen,<br />

brechen die beiden Lehrkräfte die Übung ab. Paul<br />

ist ein eher in sich gekehrtes Kind. Andere Schüler<br />

reagieren aggressiv, rufen, provozieren die Runde,<br />

werden schließlich wütend. Abbruch!<br />

Für die Sechstklässler war das ein Crashkurs in<br />

Sachen Teilhabe: Wie fühlt es sich an, wenn<br />

jemand ausgeschlossen ist, nicht dabei sein<br />

darf und hoffnungslos am Rand steht?<br />

Wer sich in dieses Foto vertieft, bekommt eine<br />

Ahnung davon, wie gefährlich es für unsere<br />

Gesellschaft werden kann, wenn Menschen<br />

dauerhaft ausgegrenzt werden. Die einen<br />

resignieren, andere kämpfen, wieder andere radikalisieren<br />

sich. Wer keine Perspektive sieht, glaubt<br />

auch nicht an seine Chancen.<br />

Für diese Perspektiven legt die Schule den<br />

Grundstein. „Bildung“, sagt die Bundestagsabgeordnete<br />

Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für<br />

Jugendpolitik und Ausbildung der Grünen-Bundestagsfraktion,<br />

„entscheidet über Teilhabe oder<br />

Ausschluss.<br />

So gesehen hängt unsere Zukunft entscheidend<br />

von mehr Bildungsgerechtigkeit ab.“<br />

Aber Bildungsgerechtigkeit bedeutet nicht nur,<br />

dass alle Schüler die Chance bekommen, dasselbe<br />

Lernpensum zu bewältigen. Der Humanist und Arzt<br />

François Rabelais erkannte schon vor 500 Jahren,<br />

dass „Kinder nicht wie Fässer gefüllt werden sollen,<br />

sondern wie Leuchten entzündet werden“. Deshalb<br />

bedeutet Bildungsgerechtigkeit vor allem, jedem<br />

einzelnen Kind gerecht zu werden, seine ureigenen<br />

Talente zu entdecken und zu fördern.<br />

Ranga Yogeshwar, Physiker und TV-Moderator,<br />

beschäftigt sich seit Jahren mit neuen Wegen der<br />

Wissensvermittlung. Er kritisiert, dass an unseren<br />

Schulen immer noch „ein Stück preußischer<br />

Beamtendisziplin“ mitschwinge und es nicht darum<br />

gehe, die „Kreativität des Einzelnen zu beflügeln und<br />

ihn auf seinen ganz eigenen Weg zu befördern“,<br />

sondern Schule eher eine Institution sei, die alle in<br />

ein Raster presse.<br />

Genau das ist der Punkt: Wenn Kinder und<br />

Jugendliche ihren Wert nicht mehr darüber definieren<br />

müssen, ob sie nun in Mathe oder Deutsch<br />

besser oder schlechter sind als ihre Klassenkameraden,<br />

sondern wenn sie wahrgenommen und vor<br />

allem wertgeschätzt werden mit ihren ureigenen<br />

Talenten, die möglicherweise im Stundenplan gar<br />

nicht vorkommen, dann stellt sich die Frage von<br />

Teilhabe und Perspektive ganz anders. Dann ist<br />

Teilhabe nicht mehr eine Frage des Wettbewerbs;<br />

vielmehr: Wie kann ich meine ganz individuellen<br />

Fähigkeiten einbringen?<br />

Denn in jedem Kind steckt etwas, das die<br />

Schule wecken kann – wozu sie heute nur<br />

bedingt in der Lage ist. Auf solche Talente<br />

setzt auch die Wirtschaft.<br />

Der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd<br />

Osterloh zum Beispiel glaubt, dass es heute<br />

nicht mehr reiche, bei Mitarbeitern bloß auf die<br />

schulische Qualifikation zu schauen. Dann könne<br />

es passieren, dass jemand in der Montagehalle<br />

arbeite, daheim aber geniale Apps fürs Handy<br />

entwickle – eine Fähigkeit, die für seinen Arbeitgeber<br />

sehr nützlich sein könnte.<br />

Ein so reiches Land wie Deutschland kann es sich<br />

nicht leisten, Talente einfach untergehen zu lassen,<br />

Perspektiven zu verrammeln und die an den Rand<br />

der Gesellschaft zu schieben, die durchs Raster<br />

unseres Schulsystems fallen.<br />

Albert Herchenbach,<br />

Freier Journalist<br />

32 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

33


AUS ERSTER<br />

HAND<br />

Aylin lebte in einem Münchner Waisenhaus, Rahmi ist<br />

glücklich, endlich ohne Todesangst zu sein und Julia<br />

weiß, was Mobbing wegen Armut bedeutet.<br />

Angelika Thuri-Weiß, Rektorin einer Münchner<br />

Mittelschule, hat täglich mit 41 Nationalitäten zu tun.<br />

Drei Jugendliche und eine Schulleiterin berichten über<br />

ihren Alltag in München und zeichnen dabei ein Bild,<br />

dass betroffen macht und überrascht.


AUS ERSTER HAND<br />

Offenheit<br />

ist der<br />

Schlüssel<br />

Hallo, ich bin Aylin, 16 Jahre alt und in München<br />

geboren. Mein Leben verlief bis zu meinem fünften<br />

Lebensjahr ziemlich normal. Eines Tages meinte<br />

meine Mutter, dass wir meine Brüder besuchen<br />

gehen. Wieso sie damals woanders lebten, wusste<br />

ich nicht. Als wir an diesem Ort ankamen, war ich<br />

wie verzaubert: Überall sah ich spielende Kinder,<br />

Jugendliche, die Fußball spielten, Erwachsene, die<br />

lachten. Überall Grün, so viele Pflanzen, Bäume<br />

und Schmetterlinge. Direkt vor meinen Augen sah<br />

ich einen riesigen Sportplatz mit Fußballtoren und<br />

einem Tennisplatz. Daneben stand eine große Villa.<br />

Meine Mutter brachte mich in den dritten Stock, wo<br />

wir freundlich in Empfang genommen wurden. Nach<br />

einer Weile sagte meine Mama zu mir, dass ich hier<br />

bleiben solle und sie mich morgen wieder abholen<br />

komme. Sie sagte, dass ich dann zusammen mit<br />

meinen Brüdern nach Hause kommen würde.<br />

Am nächsten Tag kam sie zwar, doch mitgenommen<br />

hat sie mich nicht. Es stellte sich schnell<br />

heraus, dass ich mich in einem Waisenhaus<br />

befand. Erst später habe ich erfahren, dass<br />

mich meine Eltern weggeben mussten, weil<br />

sie selbst nicht so richtig mit ihrem Leben<br />

klarkamen. Wir lebten damals zu sechst in einer<br />

Zweizimmerwohnung. Das war echt hart.<br />

AUS ERSTER HAND<br />

anderen Heimkindern habe ich nach Lösungen und<br />

Kompromissen gesucht. Im Lauf der Zeit habe ich<br />

gelernt, mich für andere Leute einzusetzen.<br />

Ich musste oft zur Heimleitung gehen und habe<br />

mit ihr besprochen, was wir im Heim verbessern<br />

könnten. Das war nicht immer einfach, aber durch<br />

diese Erfahrung habe ich gelernt, mutiger zu sein.<br />

Ich habe festgestellt, wie wichtig es ist, sich<br />

für die eigenen Interessen und die anderer<br />

einzusetzen.<br />

Es gab auch verschiedene Sitzungen, in denen<br />

ich unsere Anliegen vortragen musste, oft auch<br />

vor vielen Leuten. Dadurch habe ich gelernt, für<br />

andere Menschen und ihre Belange offen zu sein.<br />

In all dieser Zeit habe ich auch gelernt, dass man<br />

ohne Ausdauer so gut wie nichts erreichen kann.<br />

Ich war immer hartnäckig, wenn ich für unsere<br />

Probleme im Heim eingetreten bin. Man muss<br />

konsequent hinter seinen Zielen stehen und darf<br />

sie nicht aus den Augen verlieren.<br />

Seit meiner Zeit im Heim bin ich um ein Vielfaches<br />

selbstbewusster geworden und kämpfe für das,<br />

was ich will. <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! hat mir dabei geholfen,<br />

mein Leben noch besser zu organisieren, und mir<br />

gezeigt, welche konkreten Möglichkeiten es für<br />

mich gibt.<br />

Für mich ist eines jetzt noch klarer: Ohne<br />

Mut, Offenheit, echtes Interesse und vor<br />

allem Ausdauer erreicht man seine Ziele im<br />

Leben nicht.<br />

Aylin, 16 Jahre, aus München<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

Freunde fand ich im Waisenhaus schnell und meine<br />

Brüder waren schließlich auch da. Wir hielten fest<br />

zusammen. Ich habe mich seltsamerweise schnell<br />

daran gewöhnt, meine Eltern nur an den Wochenenden<br />

zu sehen. Doch anstatt wie viele anderen nur<br />

zu meckern, wie blöd doch das Heim sei, beschloss<br />

ich, das Beste aus meiner Situation zu machen<br />

und etwas daran zu ändern. So setzte ich im Alter<br />

von zehn Jahren alles daran, Gruppensprecherin<br />

zu werden, und schaffte es auch. Gemeinsam mit<br />

36 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

37


AUS ERSTER HAND<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Das Wichtigste ist,<br />

dass wir hier<br />

ohne ständige<br />

Todesangst leben<br />

aufbauen könnten. Leider mussten wir unterwegs<br />

meine Mutter und ein paar meiner Geschwister<br />

zurücklassen. Das war und ist immer noch sehr<br />

schwer für mich, weil ich mir vorher nie hätte<br />

vorstellen können, auch nur einen Tag ohne meine<br />

Mutter zu sein. Jetzt sind es bereits über drei Jahre.<br />

Ich habe sie seit dem 29. April 2014 nicht mehr<br />

gesehen. Wir telefonieren jedoch täglich miteinander<br />

und ganz oft sogar zwei- bis dreimal am Tag. Sie<br />

fehlt mir sehr.<br />

Es war am Anfang schwer, sich an das Leben<br />

in Deutschland zu gewöhnen, denn hier ist alles<br />

anders: die Sprache und vor allem auch die<br />

Kultur und die Leute. Aber man muss sich daran<br />

gewöhnen und sich für alles interessieren, wenn<br />

man hier leben will. Das Wichtigste ist jedoch, dass<br />

wir hier ohne ständige Todesangst leben können.<br />

Zurzeit läuft alles ganz gut: das Leben, die Schule<br />

– und ich habe Zukunftspläne.<br />

Rahmi, 17 Jahre, aus Somalia<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

Ich war sechs Jahre alt, als ich meine Heimatstadt<br />

Mogadischu in Somalia verlassen musste.<br />

Das hatte gleich mehrere Gründe: erstens wegen<br />

der äthiopischen Soldaten, die unser Land besetzen<br />

wollten, und zweitens, weil mein Vater Justizminister<br />

war, also Teil der Regierung und somit in Gefahr.<br />

Die äthiopischen Soldaten wollten das ganze<br />

Land, doch dafür mussten sie zunächst die<br />

somalische Regierung aus dem Weg schaffen.<br />

Sie verschleppten oder ermordeten die Regierungsangehörigen<br />

und auch ihre Familien.<br />

Wir mussten fliehen, doch das war nicht so<br />

einfach. Alles kam so unerwartet, uns fehlten<br />

noch alle unsere Dokumente, Ausweise, Visa<br />

etc. Deswegen haben wir uns in einer anderen<br />

Wohnung in einer anderen Stadt versteckt, wo die<br />

Leute uns nicht kannten.<br />

Endlich hatten wir alle notwendigen Papiere<br />

beisammen und alles war vorbereitet, auch das<br />

Flugzeug. Wir flogen nach Nordsomalia. Hier ist eine<br />

andere Regierung als in Südsomalia an der Macht.<br />

Wir haben dort ein Jahr lang gelebt. Das war<br />

für uns sehr schwer, denn wir mussten uns<br />

verstecken, unsere Namen ändern und immer<br />

vorsichtig sein. Mein Vater war damals von uns<br />

getrennt, denn falls die Regierung dort unsere<br />

Anwesenheit mitbekommen hätte, hätte sie uns<br />

an den Norden verraten. Sie wollten keinen Konflikt<br />

mit dem Norden und kein Risiko eingehen.<br />

Wir haben ein ganzes Jahr so gelebt. Während der<br />

ganzen Zeit hatten wir immer noch die Hoffnung,<br />

dass bald alles wieder gut werden würde.<br />

Doch dann wurde alles nur noch schlimmer. Der<br />

IS ist in dieser Zeit immer stärker geworden. Das<br />

Schlimmste ist, dass sie sagen, dass sie Moslems<br />

seien, uns aber trotzdem töten wollen. Dabei<br />

sind wir doch auch Moslems. Mein Vater hat sie<br />

deshalb immer sehr kritisiert. Sie haben natürlich<br />

versucht, meinen Vater aus dem Weg zu<br />

schaffen, einmal sogar mit einer Bombe unter<br />

seinem Bett. Allah sei Dank, dass die Bombe nicht<br />

gezündet hat! Nach diesem versuchten Anschlag<br />

hat man uns gesagt, dass dieser Konflikt sehr lange<br />

dauern würde und dass es in Somalia zu gefährlich<br />

für uns alle würde. Deswegen sind wir nach Ägypten<br />

geflohen. In Ägypten war zunächst alles gut. Schon<br />

am dritten Tag konnte ich in eine Schule gehen;<br />

ich habe damals die zweite Klasse besucht. Zwar<br />

konnte ich die Kinder in der Klasse nicht verstehen,<br />

aber es gab keinen, der nicht versucht hätte, mir<br />

irgendwie zu helfen, um die Sprache zu lernen. Alle<br />

in der Schule waren sehr nett. Ich war ein Kind wie<br />

alle anderen und alle anderen behandelten mich<br />

auch so. Keiner sagte, ich sei eine Ausländerin. Am<br />

Ende des Jahres konnte ich die Sprache genauso<br />

gut wie die anderen.<br />

Ich habe dort sechs Jahre gelebt. Dann sind wir<br />

nach Deutschland gegangen, weil in Ägypten die<br />

Demonstrationen gegen die Regierung anfingen.<br />

Mein Vater sagte, dass wir ein sicheres Land<br />

bräuchten, wo wir uns unser zukünftiges Leben<br />

38 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

39


AUS ERSTER HAND<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Wer aus Angst<br />

aufgibt, hat<br />

gleich verloren<br />

Als ich Klassensprecherin war, habe ich den<br />

Vorschlag gemacht, dass jeder Schüler und jede<br />

Schülerin eine Schuluniform tragen solle, damit<br />

niemand wegen seines Aussehens oder Styles<br />

gemobbt werden könne.<br />

Auch die Lehrer reagieren oft falsch und<br />

lassen zu, dass manche Schüler respektlos<br />

mit ihnen umgehen. Das ermuntert diese Schüler<br />

dann nur noch und sie nehmen sich auch den<br />

Lehrer gegenüber Frechheiten heraus. So ein Lehrer<br />

kann dir bei Mobbing nicht helfen.<br />

Aber ich weiß in derartigen Situationen leider nicht,<br />

was ich noch tun könnte. Ich habe alles versucht,<br />

und bis jetzt hat sich nichts verändert. Ich verstehe<br />

nicht, wieso die Lehrkräfte nicht mehr gegen<br />

Mobbing unternehmen.<br />

Ich schreibe einen Bericht über meine Schule,<br />

weil mir nicht gefällt, wie viele Schüler mit ihren<br />

Klassenkameraden oder Mitmenschen umgehen.<br />

Bei uns an der Schule muss man aufpassen, wie<br />

man sich präsentiert. Was mich am meisten an<br />

den Schülern nervt, ist, dass sie immer Stress<br />

suchen und nur auf das Äußere und nicht auf den<br />

Charakter achten.<br />

Ich kann nicht verstehen, wie man jemanden<br />

mobben kann, nur weil er anders ist, weil er<br />

z. B. nicht das neueste Handy hat oder keine<br />

Markenklamotten trägt.<br />

Ein Beispiel dafür, wie schnell das gehen kann:<br />

Als ich das erste Mal ins Schullandheim gefahren<br />

bin, haben mir meine Eltern ein altes Nokia-Handy<br />

mitgegeben, weil meines in Reparatur war. Als ich<br />

es bei Tisch herausholte, haben alle über mich<br />

gelacht und gesagt, dass ich wohl zu arm sei, um<br />

mir was Besseres zu leisten. Ich habe ihr Gerede<br />

einfach nicht weiter beachtet und kam ganz gut<br />

mit der Situation klar. Aber manche nehmen solche<br />

Sachen ernst und fühlen sich sehr verletzt. Man<br />

darf in solchen Situationen nie zeigen, dass einen<br />

so was trifft. Wenn man erkennen lässt, wie leicht<br />

man verletzbar ist, dann nutzen sie das aus und<br />

machen immer weiter. Deswegen haben viele<br />

auch Angst, anderen Schülern in so einer Situation<br />

beizustehen, weil sie sich davor fürchten, dass sie<br />

genauso behandelt werden könnten.<br />

Es gibt einige Mitschüler, die aus lauter Angst<br />

davor, gemobbt zu werden, selbst zu Mobbern<br />

werden. Dadurch werden sie wie die, vor denen<br />

sie eigentlich Angst haben.<br />

Oft tragen aber auch die Eltern eines Mobbers<br />

eine Mitschuld. Die Jugendlichen bekommen von<br />

ihren Eltern zwar materiell gesehen alles, was sie<br />

wollen, doch zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit,<br />

was eigentlich das Wichtigste wäre. Viele Kids<br />

werden dann entweder aggressiv oder depressiv.<br />

Wieso verstehen die Leute nicht, dass Familie das<br />

Allerwichtigste ist?!<br />

In meiner Schule gibt es wirklich viele echt asoziale<br />

Schüler, die anderen das Leben schwer machen.<br />

Aber deshalb darf man trotzdem keine Angst<br />

davor haben, anderen zu helfen. Man muss<br />

sich auch selbst treu bleiben und so sein, wie man<br />

eben ist. Man darf sich nicht von anderen verbiegen<br />

lassen. Man muss seinen eigenen Weg gehen und<br />

versuchen, seine Träume zu verwirklichen.<br />

Genau das lernen wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Ich habe hier<br />

viele Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Seit<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! kann ich in schwierigen Situationen<br />

besser reagieren und ich habe auch viele Ideen<br />

für meine Zukunft.<br />

Durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich mehr Selbstvertrauen<br />

gewonnen und bin stärker geworden. Jetzt kann<br />

ich anderen Schülern in Not ohne Angst helfen<br />

und ich selbst sein. Diese Erfahrungen, die ich in<br />

der Zeit bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gesammelt habe, werden<br />

mich mein ganzes Leben begleiten und ich werde<br />

es sicher nie bereuen, dass ich dabei gewesen bin.<br />

Julia, 16 Jahre, aus Polen<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

40 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

41


AUS ERSTER HAND<br />

AUS ERSTER HAND<br />

Unser Problem ist<br />

der schlechte Ruf<br />

der Mittelschule<br />

„41 Nationalitäten, 84 Prozent Migrationshintergrund,<br />

Unterricht auf Deutsch – das alles<br />

kriegen wir sehr gut hin. Unser Problem ist<br />

der schlechte Ruf der Mittelschule.“<br />

Angelika Thuri-Weiß setzt sich als Rektorin der<br />

Mittelschule Simmernstraße in München-Schwabing<br />

seit neun Jahren für Chancengleichheit beim Start<br />

ins Berufsleben ein. Entgegen der öffentlichen<br />

Meinung finden ihre größten Kämpfe keineswegs<br />

auf dem Schulhof statt. Vielmehr muss sie sich vor<br />

allem gegen den hartnäckig schlechten Ruf der<br />

Mittelschule zur Wehr setzen. Dabei zieht sie alle<br />

Register, nutzt jede Chance für ihre Schüler und<br />

ist genau deshalb eine intensive Partnerschaft mit<br />

DEIN MÜNCHEN eingegangen.<br />

Wir haben Frau Thuri-Weiß in ihrer Schule besucht<br />

und uns mit ihr über Bildungsgerechtigkeit und<br />

unkonventionelle Wege unterhalten.<br />

Mit welchen Herausforderungen haben es<br />

Mittelschulen heutzutage zu tun?<br />

Es sind ganz andere, als die Öffentlichkeit meint.<br />

Das Zusammenspiel unserer multikulturellen Schüler<br />

ist für uns reibungsloser Alltag. Es ist vielmehr der<br />

hartnäckig schlechte Ruf der Mittelschule, gegen<br />

den wir mit großer Energie vorgehen. Es ist extrem<br />

schwer, dieses veraltete Bild in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung zu ändern, vor allem, wenn das<br />

Schlagwort „Hauptschule“ fällt. Auch wenn ich im<br />

Rahmen meines Vortrags bei den Eltern-Infoveranstaltungen<br />

für den Übertritt nach der 4. Klasse<br />

jedes Mal auf positiv überraschte Eltern stoße, heißt<br />

es doch: „Mein Kind soll aufs Gymnasium gehen.“<br />

Doch das Bestmögliche fürs Kind ist nicht gleichzusetzen<br />

mit dem höchstmöglichen Schulabschluss.<br />

Eine weitere Herausforderung ist der Lehrermangel,<br />

denn Mittelschullehrer erhalten eine wesentlich<br />

unattraktivere Besoldung als Realschul- oder<br />

Gymnasiallehrer. Mit Fairness hat das nichts zu<br />

tun, zumal die Studienzeit die gleiche ist. Es ist<br />

nicht verwunderlich, dass sich Lehrer bei einer auch<br />

noch niedrigeren Arbeitszeit lieber für die besser<br />

bezahlte Stelle entscheiden. Zudem bedeutet der<br />

Lehrermangel, dass das Schulamt den Schulen<br />

lediglich die Pflichtstunden zuweisen kann und<br />

für zusätzliche Angebote, wie zum Beispiel ein<br />

Streitschlichterprojekt oder andere AGs, nicht viel<br />

übrig bleibt.<br />

Was spricht für Sie für die Mittelschule?<br />

Das Konzept der Mittelschule sieht zum Beispiel<br />

als einzige Schulart einen systematischen Sprachaufbau<br />

von zwei Jahren für Schüler, die ohne<br />

deutsche Sprachkenntnisse zu uns kommen.<br />

Bevor wir einen Schüler mit Migrationshintergrund<br />

in eine Regelklasse übertreten lassen,<br />

erhält er von uns zuallererst einen fundierten<br />

Sprachunterricht im Umfang von zehn Wochenstunden<br />

und hat die Möglichkeit, bis zu sechs<br />

Jahre lang die Bewertungskriterien für Deutsch<br />

als Zweitsprache zu nutzen. Sogar die Prüfung<br />

zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss kann<br />

in Deutsch als Zweitsprache als gleichberechtigtes<br />

Prüfungsfach abgelegt werden. Weder Realschule<br />

noch Gymnasium bieten diese Möglichkeit. Das ist<br />

mit ein Grund, weswegen der Migrationsanteil an<br />

Mittelschulen höher ist als an anderen Schultypen.<br />

Das hat erst mal gar nichts damit zu tun, wie begabt<br />

ein Kind ist. Wir als Mittelschule sind verpflichtet,<br />

diese Schüler aufzunehmen, Gymnasien und<br />

Realschulen wählen ihre Schüler aus.<br />

Ein wichtiger Punkt ist auch das Klassenlehrersystem,<br />

d. h., dass fast alle Fächer von einer<br />

Lehrkraft erteilt werden und das über zwei bis<br />

drei Schuljahre. Durch das Entstehen einer engen<br />

Beziehung zwischen Lehrer und Schüler können<br />

viele Probleme leichter gelöst werden.<br />

Zudem spricht unser praxisorientierter Unterricht<br />

für die Mittelschule. Es geht darum, Schüler auch<br />

praktisch zu fördern. Nicht alle Fähigkeiten und<br />

Kenntnisse der Schüler sind über Schulwissen<br />

abrufbar. Wir geben unseren Jugendlichen praktisches<br />

Handwerkszeug mit auf den Weg und<br />

schulen sie ganz konkret in Sachen Sozialkompetenz<br />

– das macht nicht jede Schule. Zudem sind<br />

wir nicht so hoffnungslos überlaufen und können<br />

individueller und intensiver auf die Schüler eingehen.<br />

Abgesehen davon haben wir einfach nicht diesen<br />

nicht greifbaren merkwürdigen Druck, der sich<br />

heutzutage an den Gymnasien breitmacht. Wir<br />

versuchen, unsere Schüler mit Ruhe und Konstanz<br />

zu einem Schulabschluss zu führen, und das gelingt<br />

uns sehr gut. Im Schuljahr 2016/2017 haben alle<br />

erfolgreich abgeschlossen und es steht keiner ohne<br />

Schulabschluss auf der Straße.<br />

Sie haben viele Nationalitäten im Haus.<br />

Wie begegnen Sie den Anforderungen<br />

Ihrer Schülerinnen und Schüler über den<br />

Lehrplan hinaus?<br />

Wir haben ganz klar drei Schwerpunkte, die sich<br />

in einer Vielzahl von Projekten wiederfinden: Zum<br />

einen eine intensive Sprachförderung, denn eine<br />

gemeinsame Sprache, in unserem Fall Deutsch,<br />

42 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

43


AUS ERSTER HAND<br />

AUS ERSTER HAND<br />

ist die grundlegende Voraussetzung für eine<br />

vernünftige Kommunikation. Zudem ist das die<br />

wichtigste Grundlage, um Berufschancen nutzen<br />

zu können. Unser zweiter Schwerpunkt ist die<br />

Sozialkompetenz, denn bei uns treffen viele<br />

unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen<br />

Wertvorstellungen aufeinander. Wir glauben, dass<br />

das Arbeiten an einem respektvollen Umgang, an<br />

Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und auch an<br />

einer respektvollen Streitkultur extrem wichtig ist.<br />

Unsere dritte Säule ist die Berufsorientierung, für<br />

die wir auch den zweiten Landespreis Bayern beim<br />

Schulwettbewerb „Starke Schule“ erhalten haben.<br />

Wir fördern und fordern unsere Schüler, indem wir<br />

versuchen, herauszufinden welche Fähigkeiten in<br />

ihnen stecken und welche Möglichkeiten sie haben.<br />

Sehr viele Schüler haben schlichtweg keinerlei<br />

Informationen über die Bandbreite an Berufsbildern.<br />

Genau hier kommt DEIN MÜNCHEN mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

ins Spiel.<br />

Sie sind bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Partnerschule der<br />

ersten Stunde. Warum?<br />

DEIN MÜNCHEN fügt sich als perfektes Puzzlestück<br />

in unsere Schulstrategie. Neben Kultur- und<br />

Sportprojekten, welche DEIN MÜNCHEN anbietet,<br />

ist es vor allem das Bildungsprojekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!,<br />

das unsere Schüler voranbringt – und zwar richtig.<br />

Ausgebildete Trainer befassen sich so intensiv mit<br />

den Schülern, wie es im Schulalltag nicht zu leisten<br />

wäre. In diesem Projekt finden unsere Jugendlichen<br />

heraus, wo genau ihre eigenen Fähigkeiten liegen.<br />

Haben die Schüler diese erst mal identifiziert,<br />

kommen Selbstwertgefühl und Motivation fast<br />

von alleine hinzu. Diese wenigen Projektwochen<br />

ändern alles im Hinblick auf ihren beruflichen<br />

Werdegang und das hat weitreichende Folgen<br />

fürs ganze Leben. Tatsächlich rennen uns Betriebe<br />

und Handwerker geradezu die Bude ein, weil sie<br />

merken, dass unsere Absolventen begriffen haben,<br />

wie wichtig Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Offenheit<br />

und Motivation vor allem für das Berufsleben sind.<br />

Übrigens sind das auch die Werte, die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

vermittelt.<br />

Wie werten Sie die Zusammenarbeit mit<br />

DEIN MÜNCHEN?<br />

Ich will nicht übertreiben, aber es ist ein Glücksfall,<br />

dass wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! dabei sein dürfen.<br />

Wir haben vor allem Schüler im Alter von 14 bis<br />

16 Jahren aus Übergangsklassen ausgewählt,<br />

die ganz frisch nach Deutschland gekommen<br />

sind. Sie erhalten zwar in ihrer Klasse intensiven<br />

Sprachunterricht, haben aber die Aufbauarbeit<br />

wie Assessment Center oder Workshops aus den<br />

unteren Klassen verpasst. Deshalb versuchen wir,<br />

in diesen Klassen möglichst viel Berufsorientierung<br />

unterzubringen. Genau hier springt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

ein. Andere Schüler hatten drei Schuljahre lang<br />

Zeit herauszufinden, was sie können und was sie<br />

wollen. Die Schüler dieser Übergangsklassen hatten<br />

diese Möglichkeit bislang nicht.<br />

Was bewirkt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! bei den<br />

Teilnehmern?<br />

Unsere Schüler entwickeln im <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Projekt<br />

ihre Persönlichkeit weiter und werden extrem selbstständig.<br />

Sie wissen, was sie wollen, und gehen<br />

ganz zielorientiert auf den Start ins Berufsleben<br />

zu. In diesem Umfang kann das die Schule gar<br />

nicht leisten. Dazu kommt, dass außerschulische<br />

Projekte stets einen neuen Blickwinkel mit sich<br />

bringen, auch für das ganze Kollegium. Trainer von<br />

außen haben zudem oft zusätzliche Möglichkeiten,<br />

die Jugendlichen zu erreichen. Unsere Erfahrungen<br />

mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! sind ausschließlich positiv. Unsere<br />

Jugendlichen wachsen über sich hinaus und auch<br />

wir Lehrer staunen jedes Jahr von Neuem bei der<br />

Abschlussveranstaltung über die Entwicklung<br />

unserer Schüler.<br />

Was ist für Sie das Besondere an<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!?<br />

Wenn sich ein Schüler für <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! interessiert,<br />

hängt es nicht, wie so oft, vom Geldbeutel ab, ob<br />

er daran teilnehmen darf, sondern allein von seinem<br />

Interesse. Abgesehen von der bereichernden<br />

Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen,<br />

den Trainern und uns eröffnet dieses Projekt neue<br />

Perspektiven und stellt Kontakte her, die weder wir<br />

als Schule noch Eltern bieten könnten. Vor allem<br />

Jugendliche, die womöglich aufgrund schwieriger<br />

persönlicher Umstände resigniert haben, legen<br />

nach einem Workshop-Wochenende eine Begeisterung<br />

an den Tag, die förmlich ansteckend wirkt.<br />

Was wünschen Sie sich für Ihre Schüler?<br />

Ich wünsche mir, dass Mittelschüler diesen Stempel<br />

loswerden. Nach wie vor ist Chancengleichheit ein<br />

zentrales bildungspolitisches Ziel. Jeder Jugendliche<br />

sollte in Deutschland die bestmöglichen<br />

Bildungschancen erhalten, unabhängig von seiner<br />

kulturellen oder sozialen Herkunft oder finanziellen<br />

Mitteln. Davon sind wir weit entfernt.<br />

Auch wünschen wir uns für unsere Schüler ganz<br />

klar mehr Unterstützung von Stadt und Staat, auch<br />

aus der Wirtschaft. Es ist ja schon extrem schwierig,<br />

die richtigen Ansprechpartner für uns im Referat<br />

für Bildung und Sport auszumachen, die für die<br />

Sachausstattung zuständig sind. Auch wünschen<br />

wir uns von den Verantwortlichen, dass sie die<br />

Mittelschule gleichberechtigt mit den anderen<br />

Schultypen repräsentieren. Natürlich können wir<br />

finanzielle Mittel und Personal immer gebrauchen,<br />

aber vor allem wünschen wir uns eine zeitgemäße<br />

IT-Ausstattung und -Anbindung für unsere Schule.<br />

Abgesehen davon sollte ein Projekt wie <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

nicht ausschließlich spendenfinanziert sein. Engagierte<br />

Menschen setzen sich hier dafür ein, dass<br />

Jugendliche aus meist schwierigen Verhältnissen<br />

ihren Weg finden und selbstbestimmte Mitglieder<br />

der Stadtgesellschaft werden können. Das sollte der<br />

Stadt München ein wenig finanzielle Unterstützung<br />

wert sein, denn am Ende wird es sich auch für die<br />

Stadt wieder auszahlen.<br />

„Jeder Euro, den man in die Bildung von<br />

Jugendlichen investiert, ist gut angelegt.<br />

Das Geld muss man später nicht für Rehabilitations<br />

maßnahmen ausgeben. Vieles<br />

kann man in jungen Jahren noch auffangen;<br />

das fängt bereits im Kindergarten an.“<br />

Das Interview führte Susanne Meier,<br />

Freie Redakteurin<br />

44 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

45


Bildung<br />

ändert<br />

alles –<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

„Sie machen sich keine Vorstellung davon, welchen<br />

Unterschied das Engagement von DEIN MÜNCHEN<br />

für unsere Jugendlichen macht.“<br />

Elisabeth Deiß, ehem. Rektorin der Mittelschule<br />

an der Guardinistraße, heute Staatliches Schulamt,<br />

Landeshauptstadt München


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

ein einzigartiges<br />

BildungsprojekT<br />

Im Rahmen des Bildungsprogramms <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

arbeiten professionelle Seminarleiter zusammen mit<br />

Mittelschülern in festen Gruppen, wöchentlichen<br />

Treffen und mit klaren Zielvorgaben daran, den<br />

ganz eigenen Weg für die Zukunft zu identifizieren.<br />

Dem vorangestellt ist in Modul 1, „ENTDECKE<br />

DEINE CHANCEN!“, ein grundlegendes Erarbeiten<br />

von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Dabei<br />

spielen Werte wie Offenheit, Interesse, Ausdauer<br />

und – nicht zu unterschätzen – Mut eine zentrale<br />

Rolle. Ein unverzichtbarer Baustein ist das hautnahe<br />

Erleben anderer Lebenswege und Ansichten. Die<br />

Jugendlichen treffen im Verlauf des Projekts auf<br />

Prominente und Menschen von nebenan, vom<br />

Sternekoch über den Autor bis zum erfolgreichen<br />

Manager oder Handwerker. Jeder Projektpate hat<br />

einen ungewöhnlichen Karriereweg im Gepäck. Im<br />

persönlichen Austausch mit ihnen wird schnell klar,<br />

dass Karriere nicht zwangsläufig auch viel Geld<br />

bedeuten muss. Vielmehr geht es darum, eigene<br />

Fähigkeiten und echte Interessen zu identifizieren,<br />

den individuellen Weg zu erkennen und einen<br />

eigenen positiven Werdegang zu entwickeln.<br />

Ganz nach dem Motto „Nimm dein Leben in die<br />

Hand!“ bilden im aufbauenden Modul „NUTZE<br />

DEINE CHANCEN!“ die persönlichen Erkenntnisse<br />

und Entwicklungsschritte der jugendlichen Teilnehmer<br />

eine wichtige Basis für den Einstieg ins<br />

Berufsleben. Wir begleiten und unterstützen die<br />

Entwicklung der Jugendlichen durch Seminare,<br />

Trainings und Coachings. Gleichzeitig werden<br />

Praktika und Schnuppertage in Unternehmen<br />

organisiert, die auch zur Vermittlung einer Ausbildungsstelle<br />

führen können. Dabei spielt das<br />

wachsende Unternehmensnetzwerk von DEIN<br />

MÜNCHEN eine zentrale Rolle.<br />

Alle <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Staffeln schließen mit einer<br />

Abschlussveranstaltung und der Ausgabe der<br />

Teilnehmerzertifikate ab, die eine nicht unwesentliche<br />

Rolle in der Bewerbungsmappe spielen.<br />

Selbstverständlich werden die Jugendlichen auch<br />

nach Abschluss des Projekts weiterhin durch DEIN<br />

MÜNCHEN begleitet, unterstützt und gefördert.<br />

Zudem steht ihnen auch während des gesamten<br />

Projektzeitraums das ganze Angebotsspektrum<br />

von DEIN MÜNCHEN in den Bereichen Bildung,<br />

Kultur und Sport offen.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ist eine von DEIN MÜNCHEN entwickelte<br />

außerschulische Bildungsplattform im<br />

Projektformat. Sie legt die Basis, um mit Mut und<br />

Selbstvertrauen den ganz eigenen (beruflichen)<br />

Lebensweg zu finden und zu gehen.<br />

Die persönliche Herkunft sollte niemals automatisch<br />

den eigenen Lebensweg bestimmen.<br />

Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld<br />

haben viel zu wenig Gelegenheit und Anreize,<br />

um über den Tellerrand zu schauen. Schule ist<br />

das dominierende Thema und das, was danach<br />

kommt, bestenfalls eine vage Ahnung. Vor allem<br />

Mittelschülern ist in unserer Gesellschaft keine allzu<br />

rosige Zukunft zugedacht. Zudem ist die Angst vor<br />

schulischem Versagen groß, denn scheitert man<br />

in einer Mittel- bzw. Hauptschule, ist angeblich<br />

alles aus. Dabei hat die heutige Generation so viele<br />

Möglichkeiten wie keine zuvor. Es mangelt jedoch<br />

massiv an Wissen um die mannigfaltigen Möglichkeiten,<br />

ganz eigene und vor allem authentische<br />

Wege zu gehen. Besonders Kindern und Jugendlichen<br />

aus einem sozial schwächeren Umfeld, mit<br />

Migrationshintergrund oder Fluchthistorie, fehlt es<br />

an Impulsen und Hilfe aus dem eigenen Elternhaus.<br />

Die Haupt- bzw. Mittelschulen können dies im<br />

ohnehin überlasteten Schulalltag nicht leisten.<br />

Es geht darum, ...<br />

• Persönlichkeit zu entwickeln und zu stärken,<br />

• Potenziale zu erkennen und zu nutzen,<br />

• Chancen wahrzunehmen und zu ergreifen,<br />

• den eigenen Lebensweg positiv und optimistisch<br />

zu gestalten.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Entdecke deine<br />

Chancen! (8 Monate)<br />

Persönlichkeiten entwickeln und stärken.<br />

Potenziale erkennen und nutzen.<br />

Lernen, an sich zu glauben.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Nutze deine<br />

Chancen! (3 Monate)<br />

Konkrete Vorbereitung auf das Berufsleben.<br />

Bewerbungstraining. Coaching.<br />

Schnuppertage in Unternehmen.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ENTDECKE deine Chancen!<br />

Feste Gruppen mit max. 15 Personen nehmen an<br />

wöchentlichen Workshops und Exkursionen teil.<br />

Die persönlichen Lernerfolge und Entwicklungen<br />

werden zum Abschluss des Projekts im Rahmen<br />

einer Veranstaltung präsentiert.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! NUTZE deine Chancen!<br />

Aufbauendes Modul für Absolventen von<br />

„ENTDECKE deine Chancen!“. Feste Gruppen mit<br />

max. 10 Jugendlichen durchlaufen das Programm<br />

inkl. Praktika, die über das Unternehmensnetzwerk<br />

von DEIN MÜNCHEN vermittelt und<br />

begleitet werden.<br />

48 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

49


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

PROJEKTSTECKBRIEF<br />

Das von DEIN MÜNCHEN entwickelte Projekt<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! startete erstmals im Pilotprojekt<br />

im Schuljahr 2014/2015 mit 40 Teilnehmern.<br />

Mittlerweile konnten bereits weit über 200<br />

junge Menschen an dem Projekt teilnehmen.<br />

Problemstellung<br />

Es gehört zu den zentralen gesellschaftlichen<br />

Herausforderungen, der wachsenden Gruppierung<br />

junger Menschen aus schwierigen sozialen<br />

Milieus Perspektiven und Chancen aufzuzeigen,<br />

Erfolgserlebnisse zu verschaffen, die Möglichkeit<br />

zu geben, an sich zu glauben und einen Platz in<br />

unserer Gesellschaft zu finden. Schule, Staat und<br />

Elternhaus gelangen an ihre Grenzen und können<br />

die nötige Aufmerksamkeit nicht leisten, um die<br />

bei dieser Zielgruppe vorhandenen Potenziale<br />

freizusetzen und den Teilnehmern die Möglichkeit<br />

zu geben, ihr Leben verantwortungsbewusst zu<br />

gestalten.<br />

Ziel<br />

Es geht um Identitätsfindung, positive Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Teilhabe und soziale Integration<br />

junger Menschen. Das Projekt gibt den notwendigen<br />

Impuls, „ins Tun zu kommen“ und das eigene<br />

Leben motiviert in die Hand zu nehmen. <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu unserer<br />

gesellschaftlichen Entwicklung. Denn nur Kinder<br />

und Jugendliche, die die Chance bekommen,<br />

etwas aus sich zu machen, machen auch etwas<br />

aus unserer Gesellschaft.<br />

Erfolg<br />

Durch das Projekt erlangen die Teilnehmer Selbstvertrauen<br />

und lernen, an sich und ihre Potenziale zu<br />

glauben. Das macht sie stark genug, um Aufgaben<br />

und Verantwortung zu übernehmen. Sie erfahren,<br />

dass sie mehr erreichen und schaffen können, als<br />

sie bisher geglaubt haben. Die bisherigen Projekterfolge<br />

zeigen, dass es ihnen damit möglich ist, einen<br />

Schulabschluss zu erlangen, erfolgreich eine Ausbildung<br />

zu absolvieren oder sogar Schulabschlüsse<br />

bis zum Abitur oder Fachabitur zu erreichen. Sie<br />

schöpfen zudem ausreichend Selbstvertrauen, um<br />

ihr soziales Umfeld positiv zu beeinflussen.<br />

Zielgruppe<br />

• Benachteiligte Schüler und Schülerinnen<br />

mit Unterstützungsbedarf an Münchner<br />

Mittelschulen<br />

• Alter: ca. 13 bis 17 Jahre (Durchschnitt ca. 15<br />

Jahre)<br />

• Migrationshintergrund: ca. 80 % | Herkunftsländer:<br />

u. a. Afghanistan, Brasilien, Bulgarien,<br />

Deutschland, Griechenland, Indien, Irak, Iran,<br />

Italien, Kosovo, Litauen, Marokko, Nigeria,<br />

Österreich, Pakistan, Polen, Rumänien, Serbien,<br />

Somalia, Syrien, Togo, Türkei<br />

• Jahrgangsstufen: 8. und 9. Klassen, Ü-Klassen,<br />

Deutschförderklassen und 10. Jahrgangsstufe –<br />

Mittlere Reife Zug<br />

Bisherige Sozialpartner im Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!:<br />

Mittelschule an der Simmernstraße, Mittelschule<br />

an der Peslmüllerstraße, Mittelschule an der Guardinistraße,<br />

Mittelschule an der Leipziger Straße,<br />

Mittelschule am Inzeller Weg, Erich Kästner-Realschule,<br />

Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße<br />

Finanzierung<br />

Spender, Förderer, Sponsoren<br />

und Projektpartner<br />

• Hauptsponsor im Schuljahr 2014/15:<br />

Versicherungskammer Bayern<br />

• Hauptsponsoren im Schuljahr 2015/16:<br />

Allianz Real Estate GmbH, Bregal<br />

Unternehmerkapital GmbH<br />

• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />

im Schuljahr 2016/17: Allianz Real<br />

Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />

GmbH<br />

• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />

im Schuljahr 2017/18: Allianz Real<br />

Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />

GmbH, Stiftung Bärenhöhle<br />

gGmbH, Knorr-Bremse Global Care<br />

e. V., LHS München – Sozialreferat<br />

• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />

im Schuljahr 2018/19: Allianz Real<br />

Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />

GmbH, Stiftung Bärenhöhle<br />

gGmbH, Knorr-Bremse Global Care<br />

e. V., LHS München – Sozialreferat,<br />

TELE 5 TM-TV GmbH<br />

Additiv hilft jede eingehende Spende,<br />

Projektpatenschaft und jeder Support<br />

Langfristige Ziele<br />

• Etablierung und Weiterentwicklung der<br />

Bildungsplattform – Schaffung einer<br />

flächendeckend zugänglichen Institution<br />

für die Zielgruppe<br />

• Erhöhung der Anzahl der teilnehmenden<br />

Schulen<br />

• Entwicklung überregionaler Strahlkraft<br />

Illustration: Joachim Franz<br />

50 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

51


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! DAS PROJEKT<br />

IM ÜBERBLICK<br />

1 2 3<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Entdecke deine Chancen<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Nutze deine Chancen<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Leben<br />

Projektvorbereitung<br />

• Kooperationsvereinbarungen mit den<br />

Schulen<br />

• Auswahl der Mitarbeiter, Projektpartner<br />

und Paten<br />

• Auswahl der stadtweit angesiedelten<br />

Locations für die Workshop-Module<br />

• Informationsveranstaltungen an den Schulen<br />

• Bewerbungsprozess<br />

• Auswahl der Teilnehmer<br />

Projektphase 1 – Kick-off<br />

Große <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Motivationsveranstaltung<br />

mit allen Teilnehmern<br />

Motto: Sei dein eigener Held!<br />

Motivation, Engagement, Verantwortung und<br />

Vertrauen<br />

Projektphase 2 – Workshop-Module<br />

• Modul 1: Kennenlernen, Austausch,<br />

Biografien und Lebenswege, Verantwortung<br />

übernehmen<br />

• Modul 2: Dreitägiges Intensivwochenende<br />

im Schullandheim unter dem Motto<br />

„Expedition Zukunft“<br />

• Modul 3: Bau dir deinen Traum mit Lego<br />

| Selbstkonzept und Interaktion<br />

• Modul 4: Wir philosophieren! | Lebenshaltung<br />

und Lebensphilosophie<br />

• Modul 5: Exkursionen | Sport<br />

• Modul 6: Hier bin ICH! | Den eigenen<br />

Ausdruck finden<br />

• Modul 7: Potenzialtraining I | Persönlichkeitsentwicklung<br />

und Orientierung<br />

• Modul 8: Exkursionen | Wir treffen<br />

interessante Projektpaten und besuchen<br />

Unternehmen<br />

• Modul 9: Potenzialtraining II<br />

• Modul 10: Exkursionen | Wir treffen<br />

Vorbilder und Projektpaten und besuchen<br />

Unternehmen<br />

• Modul 11: Zukunftswerkstatt I |<br />

Austausch mit Visionären<br />

• Modul 12: Zukunftswerkstatt II |<br />

Lernerfolge, Entwicklungsschritte,<br />

Zukunftsplanung<br />

• Modul 13: Vorbereitung auf den<br />

Projektabschluss | Entwicklung eines<br />

Bühnenbeitrags<br />

Projektphase 3 –<br />

Abschlussveranstaltung<br />

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />

haben die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Teilnehmer die<br />

Möglichkeit, ihre Lernerfolge, Erkenntnisse<br />

und Erlebnisse auf der Bühne einem großen<br />

Publikum zu präsentieren.<br />

Im Anschluss an das Bühnenprogramm erhält<br />

jeder Jugendliche ein Teilnahmezertifikat.<br />

Das umfangreiche Aufbauprogramm<br />

richtet sich mit einem wirkungsvollen<br />

Coaching-Konzept an ausgewählte<br />

Absolventen des achtmonatigen <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>!-Basisprogramms „Entdecke deine<br />

Chancen!“.<br />

Projektvorbereitung<br />

• Auswahl der Mitarbeiter, Projektpartner<br />

und Unternehmen<br />

• Auswahl der Teilnehmer<br />

Projektphase – Workshop-Module<br />

• Modul 1: Chancen erkennen und<br />

ergreifen | Orientierung, Fokussierung<br />

• Modul 2: Die gelungene Bewerbung<br />

• Modul 3: Das Vorstellungsgespräch<br />

• Modul 4: Du hast es selbst<br />

in der Hand | Stärkung der<br />

Selbstwirksamkeitserwartung<br />

• Modul 5: Praxiswoche in unterschiedlichen<br />

Unternehmen aus dem DEIN<br />

MÜNCHEN-Netzwerk<br />

• Modul 6: Netzwerkarbeit und<br />

Zukunftswerkstatt<br />

• Modul 7: Abschlusspräsentation und<br />

Ausgabe der Teilnahmezertifikate<br />

• Beratung und Förderung.<br />

• Eins-zu-eins-Betreuung durch<br />

Mentoren.<br />

• Wir begleiten junge Menschen über<br />

Jahre hinweg auf dem Weg in die<br />

persönliche Selbstständigkeit.<br />

Standards in der<br />

Projektnachbereitung<br />

• Auswertung der Projektdokumentation<br />

• Definition der Verbesserungspotenziale<br />

• Auswertung der Evaluationsergebnisse<br />

• Erstellung eines Abschlussberichts<br />

ojektphase 3 – Abschlussveranstaltung<br />

BILDUNG ÄNDERT ALLES!<br />

KULTUR VERBINDET!<br />

SPORT MACHT STARK!<br />

Während des gesamten Projektzeitraums haben die Teilnehmer die Möglichkeit, an weiteren<br />

Projektformaten teilzunehmen. wie zum Beispiel: Beteiligung am Sportprogramm, Besuch<br />

kultureller Veranstaltungen, Teilnahme an Kreativworkshops, Musikförderprogramm u. v. m.<br />

52 Das ist DEIN MÜNCHEN!<br />

53


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

PROZESS<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! „Entdecke deine Chancen“ leistet einen nachhaltigen<br />

Beitrag zur Identitätsfindung, Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Teilhabe und sozialen Integration junger Menschen.<br />

Am Ende des Projekts haben die teilnehmenden Jugendlichen<br />

Folgendes gelernt und verinnerlicht:<br />

• Das Leben hält unendlich viele Chancen für mich bereit – ich kann<br />

sie ergreifen.<br />

• Meine persönliche Herkunft bestimmt nicht automatisch meinen<br />

Lebensweg.<br />

• Ich habe eine Vielzahl an Möglichkeiten und Varianten kennengelernt,<br />

wie Lebenswege (auch abseits der Norm) sehr individuell<br />

gestaltet werden können. Das macht mir Mut!<br />

• Umwege erhöhen die Ortskenntnis.<br />

• Kein Mensch gleicht dem anderen! Ich habe an mir Talente und<br />

Stärken entdeckt, die mir vorher nicht bewusst waren. Das macht<br />

mich stolz und bestärkt mich für die Zukunft.<br />

• Wertbegriffe wie Mut, Glück, Freiheit und Zusammenhalt haben<br />

durch die intensive Auseinandersetzung damit eine ganz neue<br />

Bedeutung für mich bekommen.<br />

• Ich möchte, dass sich andere auf mich verlassen können. Ich habe<br />

gelernt, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Leitsätze: „Wissen erlangen.“, „Ins Tun kommen.“, „Mit Mut, Ausdauer,<br />

Offenheit und Interesse meine Lebenshaltung finden.“<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! „Nutze deine Chancen“ steht für:<br />

• Stärken ausbauen und einsetzen.<br />

• Chancen und Perspektiven am Arbeitsmarkt erkennen und<br />

wahrnehmen.<br />

• Motivation und Inspiration, einen Platz im geeigneten Arbeitsumfeld<br />

zu finden.<br />

• Praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufen sammeln.<br />

• Netzwerken (Kontakte in Unternehmen knüpfen und halten)<br />

• Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.<br />

• Coaching bei der Durchführung von Bewerbungsgesprächen.<br />

54 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

55


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

DAS SAGEN UNSERE<br />

TEILNEHMER<br />

Wir saßen in einem Kreis. In der Mitte lagen zwei<br />

Matten. Gegenüber von uns saßen ein Mann und<br />

eine Frau, die bei Lego arbeiten. Zuerst erzählten<br />

sie, was wir heute machen werden. Dann nahmen<br />

sie zwei große Kisten und schütteten diese aus. Vor<br />

mir türmten sich ungefähr 4.000 bunte Legosteine.<br />

Sie sagten: „Mit diesen Legosteinen werdet ihr<br />

jetzt euren Traumberuf bauen. So wie ihr euch<br />

den vorstellt.“ Also fing ich direkt an. Ich hatte das<br />

Gefühl, als gäbe es keine Grenzen. Ich steckte all<br />

meine Fantasien und Interessen in mein Bauwerk.<br />

„Fertig!“, schrie ich und zum Vorschein kamen alle<br />

meine Traumberufe: Ich will Psychologin werden,<br />

einen Modeladen eröffnen oder Autorin werden.<br />

So viel auf einmal!<br />

Ejona, 15 Jahre, aus München,<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

In meinem Kopf ist so viel<br />

Positives in Bewegung<br />

geraten<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! – ein Projekt von DEIN MÜNCHEN. Es<br />

hilft Jugendlichen, ihre Begabungen, Stärken und<br />

Schwächen herauszufinden. Es geht auch darum,<br />

wie wir Teilnehmer alltägliche und schwierige Situationen<br />

in unserem Leben überwinden können.<br />

Aber wie lernt man so etwas in einem Projekt?<br />

Durch echte Vorbilder zum Anfassen! Ein Beispiel<br />

dafür ist der Chefkoch Shane McMahon, der uns<br />

in einem Workshop von seinem Leben berichtet<br />

hat. Er sagte, auch für ihn sei es am Anfang richtig<br />

schwierig gewesen. Er kam mit fast nichts nach<br />

Deutschland und das, was ihn weitergebracht habe,<br />

war, mutig, offen, interessiert und ausdauernd zu<br />

sein. Genau das Motto von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Passt<br />

perfekt.<br />

Doch das ist nur die halbe Geschichte. Für mich<br />

war’s total wichtig, dass Shane mit uns auch<br />

darüber gesprochen hat, wie er seine Schwächen<br />

überwinden konnte und langsam seine Stärken<br />

entdeckt hat. Darüber musste ich viel und lange<br />

nachdenken – und tue es noch immer.<br />

Bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! macht eine ganze Reihe von<br />

Leuten wie Shane mit: Menschen aus verschiedensten<br />

Gesellschaftsschichten und mit den<br />

unterschiedlichsten Berufen. Ich hab dabei viele<br />

neue Berufsbilder und Tätigkeiten kennengelernt.<br />

In meinem Kopf ist so viel Positives in Bewegung<br />

geraten. Dafür bin ich DEIN MÜNCHEN sehr<br />

dankbar.<br />

Spyros, 16 Jahre, aus Griechenland,<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmer<br />

Lass dich von niemandem<br />

kleinmachen!<br />

Ich bin froh, bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Alan Brooks getroffen<br />

zu haben. Er ist für mich zu einem Vorbild<br />

geworden. Er hat uns im Tanz-Workshop gezeigt,<br />

was Selbstbewusstsein bedeutet, wie man sich<br />

selbst sieht und wie man von Fremden gesehen<br />

wird. Er sagte: „Sei mit dir selbst zufrieden! Es sollte<br />

dir egal sein, was die anderen über dich denken.<br />

Kritik sollte man aber einstecken können. Mach<br />

dich nicht kaputt durch Menschen, die dir schaden.<br />

Halte Abstand von solchen Menschen! Lass dich<br />

von niemandem kleinmachen!“ Diese Ratschläge<br />

werde ich mir für immer merken.<br />

Büsra, 16 Jahre, aus München,<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />

Ich will so viel!<br />

Hey du, hast du dir schon jemals Gedanken über<br />

deine Zukunft gemacht? Ich glaube, jeder hat sich<br />

schon einmal darüber Gedanken gemacht, was er<br />

gerne werden möchte und wovor man auf diesem<br />

Weg Angst hat. Aber hast du dich schon jemals<br />

wirklich damit auseinandergesetzt? Also ich kann<br />

mit Stolz sagen: „Ja, habe ich!“ Und wenn du<br />

wissen möchtest wie, dann lies doch einfach weiter.<br />

Ich hatte mich schon sehr auf den Workshop mit<br />

Lego gefreut, denn Jonas, unser Workshop-Leiter,<br />

kündigte uns bereits früh an, dass uns Lego bei<br />

einem unserer Workshops besuchen komme. Ich<br />

möchte euch ein wenig davon berichten:<br />

56 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

57


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Sei (m)ein Vorbild.<br />

Mach mir Mut!<br />

An was kann ich mich orientieren? Wer<br />

zeigt mir, wie das Leben funktioniert?<br />

Gibt es Menschen, die Werte leben?<br />

Wie geht man mit Fehlern um? Habe<br />

ich überhaupt eine Chance?<br />

Von Menschen, die wir außergewöhnlich<br />

finden, die wir bewundern, mit denen wir uns<br />

gerne identifizieren würden, lernen wir viel<br />

und leicht. Sie sind Vorbilder, die uns Orientierung<br />

geben können, uns Wege aufzeigen,<br />

Hoffnung machen. Vorbilder können uns<br />

zeigen, dass prinzipiell alles möglich ist,<br />

solange man bereit ist, für eine Sache<br />

wirklich einzustehen und gegebenenfalls<br />

auch dafür zu kämpfen. Sie inspirieren und<br />

motivieren einen, sich Herausforderungen zu<br />

stellen, Neues auszuprobieren, zu erkennen,<br />

dass viele Probleme überwindbar sind.<br />

Vorbilder sind bei DEIN MÜNCHEN keine<br />

Popstars, sondern Menschen zum Anfassen<br />

mit interessanten Lebensgeschichten,<br />

Ambitionen und Visionen und vor allem mit<br />

Herz und echten Werten. Manchmal sind<br />

es erfolgreiche oder bekannte Menschen<br />

aus unserer Münchner Gesellschaft,<br />

manchmal sind es einfach nur Menschen<br />

mit interessanten oder faszinierenden<br />

Lebensläufen. Lebensläufe, in denen<br />

Begriffe wie Scheitern, Aufstehen und<br />

Weitermachen keine Fremdwörter sind. Es<br />

ist bewegend, wie diese Personen in der<br />

direkten Begegnung mit den Kindern zu<br />

Wegweisern, Beratern und Mutmachern<br />

werden.<br />

Mara Bertling<br />

AUSGEWÄHLTE STATEMENTS<br />

VON PROJEKTPATEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Exkursion: Shane’s Restaurant<br />

„Wir wollen den <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Kids einfach positive<br />

Energie, Zuversicht und Selbstvertrauen mit auf den<br />

Weg geben. Wo gehobelt wird, fallen auch immer<br />

Späne. Viele Kids trauen sich nicht, einfach loszulegen.<br />

Wichtig ist aber, dass überhaupt gehobelt<br />

wird, und dabei stehen wir den Jugendlichen mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Das macht ihnen Mut, gibt<br />

ihnen Kraft und vermittelt ihnen die so wichtigen<br />

Erfolgserlebnisse.“<br />

shane McMahon<br />

Geschäftsführer und Inhaber, Shane’s Restaurant<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Wir philosophieren<br />

„Ich unterstütze <strong>NO</strong> LIMTS!, weil es ein großartiges<br />

Mutmachprojekt ist, von denen es gar nicht genug<br />

geben kann. Als Filmwissenschaftlerin bin ich der<br />

Meinung, dass es wichtig ist, über das Medium<br />

Film, das so viele Kinder und Jugendliche täglich<br />

konsumieren, nachzudenken und darüber zu<br />

reflektieren, was Filme uns eigentlich erzählen.<br />

Die Jugendlichen, die ich in den Workshops erlebt<br />

habe, haben alle sehr engagiert mitgemacht. Am<br />

meisten hat mich berührt, dass ich sehen konnte,<br />

wie ihre eigenen Leistungen (in diesem Fall ihre<br />

Beobachtungen) sie selbst erstaunt und stolz<br />

gemacht haben. Und das zu Recht! Weiter so,<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!“<br />

Dr. phil. Natalie Weidenfeld<br />

Autorin und Lecturer an der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Wir philosophieren<br />

„Das Philosophieren mit den Jugendlichen von <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! ist und bleibt für mich eine große Herausforderung<br />

– und eine mindestens ebenso große<br />

Bereicherung. Nun schon zum dritten Mal konnte<br />

ich erfahren, wie die Gedanken- und Gefühlswelt<br />

der Schüler in meine eingreift, wie es mal<br />

chaotisch, mal richtig philosophisch wird. Ich bin<br />

immer wieder verblüfft, über welch tolle Fähigkeit<br />

Einzelne verfügen, ihr Denken in mehr oder weniger<br />

einfachen Sätzen zu artikulieren. Für diese Leute,<br />

genauso wie für den Rest der Gruppe, bin ich gern<br />

auch wieder dabei. Ich danke <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! für diese<br />

wichtige Aufgabe!“<br />

Dr. Rebekka Reinhard<br />

Philosophin, SPIEGEL-Bestseller-Autorin, Keynote<br />

Speaker bei philosophy works!<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Hier bin ICH!<br />

„Um etwas zu bewegen, braucht es Engagement<br />

und Leidenschaft. Das ist etwas, das ich bei meiner<br />

Arbeit für DEIN MÜNCHEN bei allen Beteiligten<br />

erleben durfte. DEIN MÜNCHEN arbeitet engagiert,<br />

damit junge Leute ihr Potenzial erst mal erkennen<br />

und dann auch ausschöpfen können, ob in der<br />

Arbeitswelt oder als Individuen. Ich bin froh, dass<br />

ich mithelfen kann, jungen Menschen die Türen in<br />

eine bessere Zukunft zu öffnen.“<br />

Alan Brooks<br />

Tänzer, Choreograph, Community Dance Worker,<br />

Tanzpädagoge<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Exkursion: Box dich durch!<br />

„Ich habe sehr gern am Projekt teilgenommen,<br />

denn es ist immer wieder sehr schön, so viele<br />

interessante Menschen kennenzulernen. Viele<br />

der Jugendlichen waren talentierte Teilnehmer.<br />

Es ist eine tolle Sache, was da DEIN MÜNCHEN<br />

immer wieder mit den Münchner Jugendlichen<br />

unternimmt. Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag<br />

geleistet zu haben.“<br />

Ali Cukur<br />

Anti-Gewalt-Trainer, Leitung Boxen – TSV 1860<br />

58 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

59


Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Geht man offen<br />

auf sie zu,<br />

geschieht etwas<br />

Wunderbares<br />

Ich durfte <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! drei Mal in Folge als<br />

Workshop-Leiterin begleiten und die rasanten<br />

Entwicklungen der Jugendlichen mitverfolgen. Es<br />

war eine intensive Zeit, und jeder kleine Schritt,<br />

den die Teilnehmer bewusst gegangen sind,<br />

bedeutete eine positive Veränderung. Es ging uns<br />

um das Entdecken von Chancen und zwar für jeden<br />

Einzelnen. Dabei beeindruckten mich die Offenheit<br />

und das Vertrauen der Jugendlichen, das sie mir<br />

von Anfang an entgegenbrachten, ganz besonders.<br />

Ich durfte wiederholt erleben, was passiert, wenn<br />

man den Teilnehmern ebenso begegnet. Geht<br />

man offen und vertrauensvoll auf sie zu und gibt<br />

ihnen etwas Zeit, geschieht etwas Wunderbares.<br />

Sie fangen an, an sich zu glauben, entdecken die<br />

eigenen Potenziale und beginnen vorsichtig, diese<br />

zu entfalten.<br />

Zeit, oder vielmehr sich Zeit nehmen, ist<br />

dabei ganz entscheidend.<br />

Wir gönnten uns ganze acht Monate und nutzten<br />

diese sehr intensiv. Es ging vor allem darum,<br />

Zugang zu sich selbst zu finden. Nur so kann man<br />

eigene Potenziale entdecken und diese Schritt für<br />

Schritt weiterentwickeln. In den zahlreichen <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>!-Workshops trafen die Jugendlichen auf<br />

Menschen verschiedenster Art, vom erfolgreichen<br />

Unternehmer, Experten über den Promi bis zum<br />

Handwerksmeister. Im persönlichen Austausch<br />

erfuhren die Kids, dass deren Lebenswege alles<br />

andere als geradlinig waren. Es war schnell klar,<br />

dass ein Lebensweg aus vielen Entscheidungen<br />

besteht und jeder, auch der Erfolgreichste, immer<br />

wieder mit Hindernissen, Zweifeln und Ängsten zu<br />

kämpfen hat.<br />

So konnten sich die Jugendlichen nach und nach<br />

auch ihre eigenen Zweifel und Ängste eingestehen.<br />

Das war neu, denn unsere Teilnehmer kommen<br />

aus schwierigen Verhältnissen, und da wertet man<br />

so etwas als Schwäche, die man nicht zeigen<br />

darf. Jetzt durften sie jedoch Zweifel, Ängste und<br />

Unsicherheiten zulassen, ein ganz entscheidender<br />

Schritt, um erste Perspektiven und Orientierung<br />

zu entwickeln. Im zweiten Schritt lernten sie, dass<br />

Niederlagen nicht nur dazugehören, sondern<br />

wichtig sind.<br />

Die Jugendlichen erkannten in unserer vertrauten,<br />

familiären <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Runde, dass kein Lebensweg<br />

identisch ist und dass jeder von ihnen seinen ganz<br />

eigenen Weg mutig, selbstbewusst und selbstbestimmt<br />

gehen kann. Die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Teilnehmer<br />

haben gelernt, sich Ziele zu setzen, diese zu<br />

verfolgen und durchzuhalten, vor allem, wenn es<br />

schwierig wird. Ich bin unglaublich stolz auf sie.<br />

Nicht nur die Jugendlichen haben sich<br />

in diesen acht Monaten verändert,<br />

sondern auch ich.<br />

Insbesondere die Schicksale einiger Teilnehmer<br />

haben mich sehr stark bewegt. Sie mussten in so<br />

jungen Jahren bereits so viel ertragen – für mich<br />

unvorstellbar.<br />

Ich habe begriffen, dass meine Schützlinge die<br />

Werte, für welche DEIN MÜNCHEN und <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

stehen, bereits mitgebracht haben. Sie haben Mut,<br />

Offenheit und Ausdauer im Laufe des Projekts zu<br />

ihrem ganz persönlichen Credo gemacht. Auch<br />

wurden mir meine eigenen Privilegien umso mehr<br />

bewusst. Über das Thema Freiheit denke ich zum<br />

Beispiel im Alltag gar nicht groß nach. Ich kann nur<br />

jedem wärmstens an Herz legen, <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! zu<br />

unterstützen, denn es erdet ungemein.<br />

Unsere kleine <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Gemeinde ist im Lauf<br />

der Monate sehr zusammengewachsen – nicht<br />

nur die Jugendlichen und wir Workshop-Leiter<br />

untereinander, sondern alle Beteiligten: das Organisationsteam<br />

von DEIN MÜNCHEN, die Mitarbeiter<br />

der Allianz Real Estate, Themenpaten, Vermieter<br />

und viele mehr.<br />

Ich wünsche mir, künftig noch mehr Jugendliche<br />

über dieses Projekt zu erreichen. Es ist gar nicht<br />

schwer, für Jugendliche, die es nicht so gut<br />

getroffen haben, den entscheidenden Unterschied<br />

zu machen.<br />

Wir können die Weichen für ihre Zukunft stellen,<br />

bevor dies andere unter falschen Vorzeichen tun.<br />

Annett Scheel,<br />

Workshop-Leitung <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

60 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

61


Gemeinsam<br />

mehr<br />

erreichen –<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

„Eine Gesellschaft ist nur so gut wie das soziale<br />

Engagement ihrer Mitglieder!”<br />

Elke von Sparre,<br />

KITZ Familienmagazin München und Region / Herausgeberin


Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

CSR – mehr als drei<br />

buchstaben und<br />

einzelaktionen<br />

Laut Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales ist „Corporate Social Responsibility“,<br />

kurz CSR, „die gesellschaftliche<br />

Verantwortung von Unternehmen im Sinne<br />

eines nachhaltigen Wirtschaftens“. Konkret<br />

bedeutet CSR für Unternehmen, gesellschaftliche<br />

Verantwortung zu übernehmen: für ihre<br />

Mitarbeiter und Kunden, für die Umwelt, für<br />

ihr soziales Umfeld.<br />

Klar ist, dass die Umsetzung von CSR von Unternehmen<br />

zu Unternehmen unterschiedlich ist. Ob<br />

regionaler Mittelstand oder Weltkonzern, familiengeführt<br />

oder börsennotiert, Handel, Produktion<br />

oder Dienstleistung – jedes Unternehmen steht vor<br />

unterschiedlichen Herausforderungen.<br />

Klar ist auch, dass CSR-Aktivitäten, die lediglich<br />

als beliebige Option, als nettes „Add-on“, begriffen<br />

werden, nicht funktionieren können, weil sie nicht<br />

als Teil der Unternehmenskultur wahrgenommen<br />

werden. Ohne einen klaren und vor allem authentischen<br />

Bezug zur eigenen Geschäftstätigkeit geht<br />

es nicht.<br />

Man darf es ruhig laut sagen: Eigennutz ist die beste<br />

Motivation für Corporate Social Responsibility. Ernst<br />

gemeinte CSR basiert nicht allein auf Moral, Ethik<br />

oder dem Wunsch nach gutem Image, sondern<br />

unbedingt auch auf dem eigenen Nutzen, dazu<br />

gehören zum Beispiel gesellschaftliche Akzeptanz,<br />

Arbeitgeberattraktivität und Kundenzufriedenheit.<br />

Managementtheorien gehen inzwischen davon aus,<br />

dass Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften,<br />

langfristig oft erfolgreicher sind. CSR wird damit<br />

peu à peu zu einem neuen Differenzierungs- und<br />

Positionierungsmerkmal, das imstande ist, den<br />

Marktwert erheblich zu erhöhen.<br />

Gründe für einen größeren Unternehmenserfolg<br />

durch CSR sind zum<br />

Beispiel:<br />

• Reputation als verantwortungsbewusstes<br />

Unternehmen und attraktiver<br />

Arbeitgeber<br />

• Risikominimierung bei der Mitarbeiterbindung:<br />

Zufriedene Mitarbeiter bleiben<br />

im Unternehmen<br />

• Lebendige und zeitgemäße Unternehmenskultur<br />

• Vorteile auf dem Kapitalmarkt, denn<br />

Nachhaltigkeit gehört zur Anlagestrategie<br />

„Sustainability<br />

is not a problem<br />

to be solved, it<br />

is a future to be<br />

created.“<br />

Peter M. Senge, Senior Lecturer of<br />

Behavioral and Policy Sciences am MIT<br />

Katja Schubert (dritte v. l.) im Austausch mit dem CSR - Partner Allianz Real Estate<br />

DEIN MÜNCHEN sucht CSR-Partner, die an<br />

einer echten Win-win-Situation interessiert<br />

sind.<br />

Wir bieten engagierten Unternehmen maßgeschneiderte<br />

CSR-Konzepte in den Bereichen Bildung,<br />

Kultur und Sport. In unseren Projekten geht es um<br />

sozial benachteiligte Münchner Kinder und Jugendliche.<br />

Das ambitionierte Bildungsprojekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

ist ein Paradebeispiel dafür, wie DEIN MÜNCHEN<br />

für große, mittelständische und kleine Unternehmen<br />

professionelle CSR-Konzepte entwickelt, aufsetzt<br />

und langfristig erfolgreich durchführt.<br />

„Viele Unternehmen wissen nicht recht, wie sie das<br />

Thema CSR angehen sollen. Welche Projekte sollen<br />

unterstützt werden? Was passt zur Unternehmensstrategie?<br />

Nach einem intensiven Austausch<br />

mit den Verantwortlichen entwickeln wir<br />

ein genau passendes CSR-Konzept, das<br />

perfekt an die Unternehmskultur andockt.<br />

Das Resultat: eine echte Bereicherung für alle<br />

Beteiligten – für unsere Unternehmenspartner,<br />

für DEIN MÜNCHEN, für Kinder und Jugendliche<br />

unserer Stadt und für unsere Gesellschaft. Wir<br />

schreiben Erfolgsgeschichten – werden auch Sie<br />

ein Teil davon!“, so Katja Schubert, Projekt- und<br />

Partnermanagement, DEIN MÜNCHEN.<br />

CSR-Kontakt<br />

DEIN MÜNCHEN<br />

Katja Schubert<br />

Tel.: +49 89 18 93 459-12<br />

k.schubert@dein-muenchen.org<br />

Susanne Meier,<br />

Freie Redakteurin<br />

64 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

65


Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

das sagen<br />

unsere PartneR<br />

„In jedem jungen Menschen schlummern<br />

Potenziale, die es zu entdecken gilt!“<br />

François Trausch ist seit 2016 CEO bei der Allianz<br />

Real Estate. Verantwortung übernehmen und<br />

Zukunft gestalten gehören zu seinem beruflichen<br />

Alltag. Doch allein beim Beruflichen belassen<br />

er und seine Mitarbeiter es nicht. Das Team der<br />

Allianz Real Estate hat <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! bereits 2015<br />

zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht und<br />

unterstützt das Bildungsprojekt mit weitaus mehr<br />

als „nur“ Geld.<br />

Herr Trausch, warum fördert die Allianz Real<br />

Estate das Projekt und warum liegt es Ihnen<br />

als CEO am Herzen?<br />

Ich bin davon überzeugt, dass in jedem jungen<br />

Menschen Potenziale schlummern, die es zu<br />

entdecken gilt. Eine zentrale Schwäche unserer<br />

Gesellschaft ist, dass die Chancen auf Bildung<br />

ungerecht verteilt sind. Deshalb ist es so wichtig,<br />

gerade benachteiligten Jugendlichen Perspektiven<br />

zu eröffnen. Wir wollen hier Verantwortung übernehmen.<br />

Im großen Zusammenhang kann es sich<br />

unsere Gesellschaft nicht leisten, diese Potenziale<br />

zu vernachlässigen.<br />

Welche Startvoraussetzungen haben Sie mit<br />

auf den Weg bekommen?<br />

Ich hatte großes Glück und konnte meinen beruflichen<br />

Weg von Anfang an konsequent gehen. Das<br />

weiß ich seit unserem Engagement bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

noch mehr zu schätzen. Ich habe auch gelernt,<br />

dass Bildung zwar das Fundament, jedoch nicht<br />

alles ist. Vielmehr ist es eine innere Haltung, der<br />

Wille, sich Chancen zu erarbeiten und diese zu<br />

nutzen. Wichtig ist, dass man sich engagiert, offen<br />

und neugierig bleibt und sich nicht beirren lässt.<br />

Auch das müssen wir den Jugendlichen mit auf<br />

den Weg geben.<br />

Welchen Rat würden Sie den <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Teilnehmern geben?<br />

Mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habt ihr einen wichtigen Impuls<br />

erhalten. Mein Rat: Entdeckt weiterhin eure Fähigkeiten<br />

und probiert sie aus! Seid selbstbewusst<br />

und mutig, sucht euch euren Platz in der Gesellschaft!<br />

Jeden Tag bekommt ihr neue Chancen und<br />

Möglichkeiten!<br />

DEIN MÜNCHEN im Gespräch mit<br />

François Trausch,<br />

Vorstandsvorsitzender, Vorsitzender des<br />

Executive Committee und Chief Executive Office<br />

Allianz Real Estate GmbH<br />

„Gesellschaftliches Engagement ist nicht nur<br />

eine Verantwortung, sondern eine Chance.“<br />

Für den Konzern Knorr-Bremse sowie für den Verein<br />

Knorr-Bremse Global Care ist gesellschaftliches<br />

Engagement nicht nur eine Verantwortung, sondern<br />

die Chance, einen Mehrwert sowohl für die Begünstigten<br />

als auch für die Mitarbeiter und damit auch<br />

das Unternehmen zu bewirken.<br />

Der Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht. Die<br />

Förderung von Projekten in diesem Bereich erachtet<br />

unser Verein als eine unerlässliche Investition in die<br />

Zukunft von Kindern und Jugendlichen.<br />

Wir von Knorr-Bremse Global Care freuen uns<br />

deshalb sehr, das ambitionierte Bildungsprojekt<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! fördern und begleiten zu können. Mit<br />

DEIN MÜNCHEN haben wir einen verlässlichen<br />

Partner gefunden, um gemeinsam einen sozialen<br />

Beitrag auch an unserem Stammsitz in München<br />

zu leisten. Wir sehen es als sehr wichtig an, sozial<br />

benachteiligte Jugendliche hier in München zu<br />

unterstützen und ihnen Perspektiven und Chancen<br />

für ihre Zukunft zu eröffnen.<br />

In meiner Position als Manager Sales Planning<br />

und Sales Controlling im Konzern Knorr-Bremse<br />

und als Vereinsmitglied von Knorr-Bremse Global<br />

Care hatte ich in der Rolle als Projektpatin für <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! die Chance, an mehreren Workshops<br />

des Projekts teilzunehmen. Somit habe ich selber<br />

erfahren, wie gern die Jugendlichen die Angebote<br />

im Projekt aufgreifen und sich aktiv beteiligen. Es<br />

macht wirklich Freude, sie dabei unterstützen zu<br />

können. Beeindruckend fand ich auch, dass ich<br />

nach kurzer Zeit Teil der Gruppe wurde und es<br />

keinerlei Berührungsängste gab.<br />

Was haben Sie für sich selbst aus den acht<br />

Monaten <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! mitgenommen?<br />

Sei offen für Neues! Ich fand es beeindruckend, wie<br />

unbedarft und neugierig sich die Jugendlichen den<br />

neuen Themen gestellt haben. Da kann man sich<br />

selber auch an der eigenen Nase packen.<br />

Sie hatten die Chance, an verschiedenen<br />

Workshops teilzunehmen. Welcher Workshop<br />

hat Sie am meisten beeindruckt und warum?<br />

Mir haben das Einführungswochenende und der<br />

Workshop „Bau Deinen Traum aus Lego“ besonders<br />

gut gefallen. Auch hier fand ich es wieder bemerkenswert,<br />

wie offen die Jugendlichen waren und<br />

von ihren Erfahrungen bzw. Träumen gesprochen<br />

haben.<br />

Zum Schluss noch die Frage nach Ihrem<br />

persönlichen <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Highlight?<br />

Die Abschlussveranstaltung! Wahnsinn, wie sich die<br />

Jugendlichen in diesem kurzen Zeitraum entwickelt<br />

haben.<br />

DEIN MÜNCHEN im Gespräch mit<br />

Alexandra Rappl,<br />

Projektpatin Knorr-Bremse Global Care e. V.<br />

Director Global Sales Planning & Controlling, T/FCS<br />

Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH<br />

66 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

67


Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

„Wir wollen da helfen, wo die demokratische<br />

Gesellschaft meist nicht hinschaut.“<br />

Die Stiftung Bärenhöhle haben mein Sohn und ich<br />

ins Leben gerufen, weil wir dort helfen wollen, wo<br />

in einer demokratischen Gesellschaft meist nicht<br />

hingeschaut wird, weil dort keine Wähler sind: bei<br />

den Kindern und Heranwachsenden, die sozial<br />

benachteiligt sind. Daran wird sich vermutlich<br />

auch in Zukunft nichts ändern und dann bleiben<br />

eben nur private Initiativen, die versuchen, das ein<br />

wenig auszugleichen. Wir wollen aber nicht einfach<br />

nach dem Gießkannenprinzip Gelder verteilen,<br />

sondern uns auch persönlich bei den Projekten,<br />

die wir unterstützen, engagieren, soweit das zeitlich<br />

möglich ist.<br />

Wieso DEIN MÜNCHEN?<br />

denn Gutes tun wollen und tatsächlich Gutes tun<br />

ist nicht dasselbe; auch das muss gelernt sein,<br />

sonst bleiben am Ende unerfüllte Versprechen und<br />

Hoffnungen zurück.<br />

Unsere Begegnung mit Jugendlichen<br />

Es ist ein ganz besonderes Erlebnis zu sehen,<br />

wie interessiert und aufgeschlossen Jugendliche<br />

am Programm teilnehmen und sich einbringen.<br />

Die kulturellen Schranken, die zu Beginn stark zu<br />

spüren waren, denn viele der Jugendlichen haben<br />

ja Migrationshintergrund, sind im Verlauf deutlich<br />

weniger wahrnehmbar gewesen, und der Glaube<br />

daran, dass jeder es schaffen kann, der offen für<br />

Veränderung und bereit ist, sich bei den Kursveranstaltungen<br />

einzubringen und mitzumachen, dieser<br />

Glaube scheint stärker zu werden.<br />

„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.“<br />

Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen<br />

Zeitung e. V. und die Landeshauptstadt<br />

München, Sozialreferat, unterstützen das Projekt<br />

„No Limits!“ des Vereins DEIN MÜNCHEN e.V.<br />

Das Projekt eröffnet Perspektiven und Chancen<br />

für nicht privilegierte Jugendliche in der Münchner<br />

Stadtgesellschaft. „No Limits!“ macht erlebbar,<br />

was es heißt, ein selbstbestimmtes und positives<br />

Leben zu führen, und dass es lohnenswert ist,<br />

sich in der Schule und Ausbildung zu engagieren.<br />

Das Projekt ist auf die individuellen Bedürfnisse<br />

der Jugendlichen ausgerichtet und ermöglicht es,<br />

eigene Potenziale, Chancen und Perspektiven zu<br />

erkennen. „No Limits!“ leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und<br />

nimmt die Herausforderungen an, diese Zielgruppe<br />

zu unterstützen und bei ihrem schulischen und<br />

beruflichen Werdegang ein Stück zu begleiten.<br />

Constanze Böhm,<br />

Gesellschaftliches Engagement, Unternehmensengagement<br />

und Spenden Landeshauptstadt<br />

München, Sozialreferat<br />

Anita Niedermeier,<br />

Geschäftsführender Vorstand, Adventskalender<br />

für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e. V.<br />

Mara Bertling und ihr engagiertes Team haben<br />

uns schon beim ersten Kennenlernen überzeugt.<br />

Da ist sehr viel Engagement rübergekommen und<br />

die bisherigen Erfahrungen und Erfolge mit ausgewählten<br />

Teilnehmern des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Prozesses<br />

sind sehr ermutigend. Da Bärenhöhle erst ganz<br />

am Anfang seines sozialen Engagements steht,<br />

haben wir uns DEIN MÜNCHEN auch zum Lernen<br />

und zum Sammeln von Erfahrung ausgesucht,<br />

Auch mir gegenüber habe ich eine große Offenheit<br />

und Neugier feststellen können.<br />

Michael Rosenthal,<br />

Geschäftsführer<br />

Stiftung Bärenhöhle gGmbH<br />

„Wir möchten nicht nur finanziell unterstützen,<br />

sondern auch persönlich.“<br />

Bregal Unternehmerkapital unterstützt die Organisation<br />

DEIN MÜNCHEN bereits seit 2015. Uns<br />

beeindruckt, dass DEIN MÜNCHEN Jugendliche<br />

im Raum München fördert, die keinen privilegierten<br />

Background haben. In diesem Zusammenhang ist<br />

es uns wichtig, nicht nur finanziell zu unterstützen,<br />

sondern uns auch persönlich zu engagieren. Unser<br />

Ziel ist es, unsere Erfahrungen mit den Jugendlichen<br />

zu teilen und diese zu fördern.<br />

In den Workshops mit den Jugendlichen war es<br />

sehr schön zu sehen, wie sie im Laufe der Zeit über<br />

sich hinausgewachsen sind und an Selbstbewusstsein<br />

gewonnen haben. Ein großes Kompliment<br />

sprechen wir Mara Bertling, Katja Schubert und<br />

dem gesamten Team von DEIN MÜNCHEN aus. Sie<br />

haben eine wundervolle Organisation geschaffen,<br />

die mit viel Enthusiasmus und positiver Energie den<br />

Jugendlichen hilft und ihnen Chancen ermöglicht.<br />

Insbesondere ist das Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein sehr<br />

durchdachtes Programm, das neue Perspektiven<br />

eröffnet.<br />

Laurent Müller,<br />

General Counsel<br />

Bregal Unternehmerkapital GmbH<br />

68 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

69


Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

„DEIN MÜNCHEN legt mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! viele<br />

kleine und große Grundsteine.“<br />

Im Jahr 2017 waren wir ganz nah dran oder noch<br />

besser gesagt, einfach mittendrin. TELE 5 – mit<br />

allen seinen Mitarbeitern – war zum allerersten Mal<br />

ein fester Teil von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

So konnten wir uns rasch und aus erster Hand ein<br />

Bild davon machen, mit wie viel Mut, Neugier und<br />

jeder Menge Ausdauer sich die teilnehmenden<br />

Jugendlichen eigeninitiativ in das Münchner Projekt<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! einbrachten.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! viele kleine und große Grundsteine, die<br />

ein Beweis dafür sind, dass Träume und Wünsche<br />

für die eigene Zukunft keine Luftschlösser bleiben<br />

müssen.<br />

Kai Blasberg,<br />

CEO/CCO/MON<br />

Tele5 TM-TV GmbH<br />

„Es entwickelte sich für uns eine sehr gewinnbringende<br />

und positive feste Partnerschaft.“<br />

Die Motivation unseres Unternehmens ist es, sich<br />

lokal zu engagieren. Wir möchten der Gesellschaft<br />

etwas zurückgeben. Die Förderung junger<br />

Menschen mit Unterstützungsbedarf liegt uns dabei<br />

ganz wesentlich am Herzen, und DEIN MÜNCHEN<br />

passt in diesem Zusammenhang perfekt in unser<br />

Portfolio vom Local Community Engagement<br />

Programm.<br />

Angefangen hat die Kooperation mit einigen kleinen<br />

Projektvorhaben, die gemeinsam sehr erfolgreich<br />

realisiert wurden. Im Laufe der Zeit entwickelte<br />

sich daraus eine für unser Unternehmen sehr<br />

gewinnbringende und positive feste Partnerschaft,<br />

von der mittlerweile viele benachteiligte Kinder<br />

und Jugendliche ganz konkret und wirkungsvoll<br />

profitieren können.<br />

Durch die Teilnahme an den Angeboten von DEIN<br />

MÜNCHEN erhalten die Kids tatsächlichen Zugang<br />

zu unserer Gesellschaft und finden in den Bereichen<br />

Bildung, Kultur und Sport die Förderung, die sie<br />

für eine positive Entwicklung brauchen. Mit dem<br />

Bildungsprogramm <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! wird hier auch noch<br />

einmal ein besonderer Akzent in der wirkungsvollen<br />

Begleitung gesetzt.<br />

Für mich persönlich ist es wirklich das Schönste<br />

zu sehen, dass für die Kinder und Jugendlichen,<br />

die es nicht immer einfach haben, ein solch großer<br />

Fokus gesetzt wird.<br />

Mein Wunsch ist, dass sie über das ganze<br />

Programm von DEIN MÜNCHEN eine Zielsetzung<br />

finden, erkennen, was sie in ihrem Leben erreichen<br />

möchten, ihre Träume leben können und positiv in<br />

die Zukunft starten.<br />

Inga Robok,<br />

Business Officer EUC Operations &<br />

Leitung Local Community Engagement<br />

LEGO GmbH<br />

Seitdem sind wir große Bewunderer des Projekts<br />

und Unterstützer von DEIN MÜNCHEN. Nicht<br />

zuletzt, weil <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein sehr persönliches<br />

Engagement voraussetzt – von allen Beteiligten.<br />

In erster Linie natürlich von eben den Jugendlichen<br />

und Workshopleitern, die während der gesamten<br />

Laufzeit eines Projekts eng miteinander verbunden<br />

sind und Starkes leisten. Vermutlich kommen<br />

sie dabei das ein oder andere Mal auch an ihre<br />

Grenzen, diese sind mit Blick auf die vielen gemeinsamen<br />

Erfolgsmomente wahrscheinlich schnell<br />

vergessen.<br />

Das alles wäre ohne den Einsatz von Mara Bertling<br />

und ihrem gesamten Team sowie allen Unterstützern<br />

kaum möglich. Die Besonderheit von <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>! ist folgende: Alle sind mit Herzblut ein Teil<br />

des Ganzen und prägen diese Initiative.<br />

Es ist eine einmalige Atmosphäre, in welcher<br />

jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin durch die<br />

individuellen Erfahrungen, die er oder sie macht,<br />

Stück für Stück lernt, die anfängliche Unsicherheit<br />

als Chance zu verstehen. Wo zuvor die Frage nach<br />

dem eigenen Platz in der Gesellschaft wie ein<br />

Betonblock unverrückbar erschien, wird innerhalb<br />

des Projekts erlernt, neue Horizonte zu erschließen.<br />

Durch das Angebot vieler verschiedener Workshops<br />

– zum Beispiel einmal hinter die Kulissen eines<br />

Fernsehsenders schauen? Mit DEIN MÜNCHEN<br />

und TELE 5 ist das möglich! Oder sich sogar mittels<br />

Praktikum an eine eigene berufliche Perspektive<br />

herantasten. DEIN MÜNCHEN legt mit dem Projekt<br />

70 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

WIR ALLE TRAGEN<br />

VERANTWORTUNG<br />

Patricia Riekel war 20 Jahre lang das Gesicht von<br />

BUNTE. Sie machte das <strong>Magazin</strong> zu dem, was es<br />

heute ist: eines der erfolgreichste People-<strong>Magazin</strong>e<br />

Deutschlands. Seit 2016 ist sie Herausgeberin der<br />

BurdaStyle-<strong>Magazin</strong>e und führt weiterhin ein intensives,<br />

arbeitsames Leben, das sie nicht in Beruf<br />

und Freizeit unterteilen will. Und das meint sie auch<br />

so, denn als ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende<br />

der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung unterstützt sie<br />

deutschlandweit Hilfsprojekte für Kinder in Not –<br />

und DEIN MÜNCHEN.<br />

Wir haben sie in ihrem Redaktionsbüro besucht<br />

und uns mit ihr über die mächtige Schieflage der<br />

Münchner Stadtgesellschaft unterhalten.<br />

DEIN MÜNCHEN: Als Initiatorin und<br />

Vorstandsvorsitzende der TRIBUTE TO<br />

BAMBI Stiftung übernehmen Sie sehr<br />

konkret gesellschaftliche Verantwortung.<br />

Was treibt Sie an?<br />

Als wir im Jahr 2001 mit dem Charity-Ereignis<br />

TRIBUTE TO BAMBI starteten, war es unsere<br />

Vision, die Strahlkraft von Deutschlands wichtigstem<br />

Medienpreis zu nutzen, um Kindern in<br />

Not zu helfen. Der rote Teppich von BAMBI sollte<br />

nicht nur Glamour in eine Stadt bringen, sondern<br />

stets auch etwas Gutes hinterlassen. Das ist bis<br />

heute das Ziel der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung. Wir<br />

machen auf Schicksale von Kindern aufmerksam,<br />

die aus unterschiedlichsten Gründen am Rande der<br />

Gesellschaft leben – mitten unter uns und oftmals<br />

völlig unsichtbar.<br />

72 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

73


Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Es stimmt mich traurig, Kinder zu sehen, die unter<br />

Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit oder Krankheit<br />

leiden und die keine Chance bekommen, sich<br />

zugehörig zu fühlen. Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass wir die Welt nur verändern können,<br />

wenn wir in unserer nächsten Umgebung damit<br />

anfangen.<br />

Wir müssen erreichen, dass die Herkunft nicht über<br />

die Zukunft entscheidet, sondern dass wir allen<br />

Kindern durch schulische und außerschulische<br />

Bildung die bestmöglichen Startmöglichkeiten<br />

mitgeben; also eine gesunde Basis schaffen, von<br />

der aus sie dann selbst loslaufen und ihre Ziele<br />

verwirklichen können.<br />

München hat ein ganz besonderes<br />

Phänomen: In keiner anderen Stadt<br />

Deutschlands ist die Armut so wenig<br />

sichtbar wie hier. Wie erklären Sie sich<br />

das?<br />

Geringe Arbeitslosigkeit und ein hoher Lebensstandard<br />

machen München zu einer Stadt, die auf den<br />

ersten Blick für alle lebenswert erscheint und einen<br />

mit offenen Armen empfängt. Viele wohlhabende<br />

Menschen haben sich München ausgesucht, um<br />

hier in einer wunderbaren Stadt, eingebettet in<br />

die Schönheit der Natur, ihr Leben zu verbringen.<br />

Anders als beispielsweise in Berlin ist Armut hier<br />

nicht so offensichtlich – man lässt sich von der<br />

schönen Umgebung ablenken oder auch blenden<br />

und muss genauer hinsehen, um zu erkennen,<br />

dass auch hier viele junge Menschen von unserer<br />

Münchner Gesellschaft ausgeschlossen sind und<br />

keine Perspektive für sich erkennen können.<br />

Die vielfach diskutierte Spaltung unserer<br />

Gesellschaft hängt junge Menschen ohne<br />

ausreichende Unterstützung zunehmend<br />

ab. Was passiert da aus Ihrer Sicht?<br />

Wir erleben heute eine Spezifizierung in unserer<br />

Gesellschaft. In meiner Generation konnte man<br />

auch als Seiteneinsteiger so ziemlich jeden Beruf<br />

ergreifen. Niemand hatte als Jugendlicher das<br />

Gefühl, keinen Job zu bekommen. Heute ist schon<br />

in den Schulen der Konkurrenzkampf sehr groß<br />

und es reicht nicht aus, einfach nur intelligent<br />

und ehrgeizig zu sein. Kinder ohne ausreichende<br />

Unterstützung fallen einfach durchs Raster.<br />

Welches rüstzeug braucht ein junger<br />

Mensch, um mutig und selbstbewusst sein<br />

Leben gestalten zu können?<br />

Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine<br />

Träume! Aber die Träume und Wünsche müssen<br />

sich auch an den eigenen Möglichkeiten orientieren.<br />

Ich würde heute zu einem jungen Menschen sagen:<br />

Sorge dafür, dass du so viel wie möglich lernst.<br />

Das ist eine Spanne in deinem Leben, die du nur<br />

schwer nachholen kannst. Gerade in der Teenagerzeit<br />

nimmt man das leider nicht so ernst, aber hier<br />

wird der Grundstein für das weitere Leben gelegt.<br />

Und was ich auch sagen würde: Versuche, alles<br />

auszuprobieren. Finde heraus, ob du zum Beispiel<br />

ein sportlicher oder ein musischer Mensch bist.<br />

Zum Gesamtkonzept deiner Persönlichkeit gehören<br />

nämlich auch Dinge, die nicht in der Schule benotet<br />

werden. Geh in ein Konzert! Geh ins Theater! Lies,<br />

lies, lies! Und vergiss nicht: laufen, schwimmen,<br />

Fußball spielen, auf Bäume klettern und die Natur<br />

erleben – das gehört auch dazu und stärkt deine<br />

Persönlichkeit.<br />

Mit welcher Motivation unterstützen Sie<br />

DEIN MÜNCHEN und speziell das Projekt<br />

„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Entdecke Deine Chancen! “?<br />

Aus zwei Gründen: Ich finde es großartig, dass DEIN<br />

MÜNCHEN junge Menschen dabei unterstützt,<br />

ihre Möglichkeiten zu entdecken, wahrzunehmen<br />

und ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden.<br />

Gleichzeitig geht es auch darum, herauszufinden,<br />

was eigentlich in einem steckt. Der Verein schenkt<br />

echte Chancen.<br />

v. l. n. r. Katja Schubert, Patricia Riekel und Mara Bertling<br />

Der zweite Grund hat mit meinem Heimatgefühl<br />

zu tun. Ich lebe seit 47 Jahren in München. Es ist<br />

die Stadt, die ich liebe, die ich niemals verlassen<br />

möchte. Hier fühle ich mich zu Hause. München ist<br />

eine Stadt mit Herz, großer Tradition und unendlich<br />

vielen Möglichkeiten. Ich wünsche mir, dass auch<br />

die Kids, die bisher nicht die Chance und Möglichkeiten<br />

hatten, die positiven Seiten Münchens zu<br />

entdecken, davon profitieren dürfen. Holen wir also<br />

die Kinder ins Zentrum unserer Stadt und damit ins<br />

Zentrum unserer Herzen.<br />

Welchen Appell richten Sie an unsere<br />

Leser?<br />

Alles, was man für Kinder und Jugendliche tut, tun<br />

wir in gewisser Weise auch für uns selbst. Denn<br />

Kinder, die heute als Außenseiter in unserer Gesellschaft<br />

aufwachsen, sind die erfolg- und lieblosen<br />

Erwachsenen von morgen. Wenn ich etwas dazu<br />

beitragen möchte, dass unsere Welt eine bessere<br />

wird, dann muss ich jenen besondere Aufmerksamkeit<br />

schenken, die die künftige Gesellschaft<br />

prägen: die Kinder von heute.<br />

Mein Appell: Wir alle tragen Verantwortung. Jeder<br />

von uns kann und sollte mitsteuern, wie unser<br />

Zusammenleben morgen aussehen wird.<br />

Das Interview führten<br />

Mara Bertling und Katja Schubert,<br />

DEIN MÜNCHEN<br />

74 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

WAS PASSIERT, WENN<br />

KIDS IHR LEBEN IN<br />

DIE HAND NEHMEN<br />

Das groSSe <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Event<br />

Was passiert, wenn Jugendliche aus schwierigen<br />

Verhältnissen beginnen, ihr Leben selbst<br />

in die Hand zu nehmen, davon konnten sich<br />

rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur,<br />

Medien und Sport ein Bild machen – mehr<br />

noch: es brachte sie zum Staunen.<br />

2018 fand in der Münchner Freiheizhalle das bisher<br />

größte Event des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Bildungsprojekts<br />

statt. Der Initiator DEIN MÜNCHEN lud anlässlich<br />

des erfolgreichen Abschlusses des vierten <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>!-Jahrgangs Jugendliche, Vertreter von<br />

Schulen, Sponsoren, Unterstützer, Presse und<br />

Freunde ein.<br />

Sechzig jugendliche Teilnehmer aus den vergangenen<br />

vier <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Klassen präsentierten sich<br />

und ihren erstaunlichen Werdegang im Rahmen<br />

eines aufwändigen Bühnenprogramms. Den<br />

Veranstaltern gelang ein Feuerwerk an Unterhaltung<br />

und Information, gespickt mit feiner, aber ernster<br />

Gesellschaftskritik.<br />

Max Uthoff, DEIN MÜNCHEN-Botschafter und<br />

vielfach ausgezeichneter Kabarettist, gelang dies<br />

in seiner Eröffnungsrede mit viel feinsinnigem<br />

Wortwitz, der vor allem auf die gut situierte<br />

Münchner Society und die Politik zielte, besonders<br />

gut.<br />

Ihm schloss sich Joachim Franz an, deutschlandweit<br />

bekannter Extremsportler, Aktivist,<br />

Motivationscoach und Träger des Bundesverdienstkreuzes.<br />

Er führte, zusammen mit den beiden<br />

Co-Moderatoren Isadora (16 Jahre) und Vasileos (14<br />

Jahre), beide erfolgreiche <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Absolventen,<br />

durch den Abend. Die zentrale Botschaft der drei:<br />

Jedem kann die Welt offenstehen, egal woher er<br />

kommt und unabhängig von der sozialen Herkunft,<br />

denn mit Mut, Disziplin, Interesse, Ausdauer und<br />

Glauben an sich kann jeder Berge versetzen.<br />

Diese Botschaft vertiefte die anschließende Podiumsdiskussion<br />

mit den frisch gebackenen <strong>NO</strong><br />

<strong>LIMITS</strong>!-Absolventen Samara, Tracy, Sonja, Nawid,<br />

Amanda, Hamide und Payman. Die Jugendlichen<br />

präsentierten dem Publikum selbstbewusst, mutig<br />

und sehr persönlich, was sie sich in acht Monaten<br />

durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! erarbeitet haben. Sie gewährten<br />

Einblicke in ihre oft dramatischen Startbedingungen<br />

und überraschten die Zuhörer mit sehr konkreten<br />

Lebensplänen und ersten, bereits erzielten Erfolgen.<br />

Ihr großes Fazit brachten im Anschluss die Rapper<br />

und ebenfalls <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Absolventen Reah, Evelyn<br />

und Alireza mit ihrem Song „Erfolg ist kein Glück“<br />

von Kontra K genau auf den Punkt.<br />

Ein weiteres Highlight des Abends war zweifellos<br />

der Kommunikationswissenschaftler, Speaker und<br />

Kampfkunstmeister Marc Gassert. Mit seinem interaktiven<br />

Shaolin-Vortrag stellte er sein rhetorisches<br />

und sportliches Können auf eindrucksvolle Art<br />

und Weise unter Beweis. Sein Credo: „Nicht das<br />

Anfangen wird belohnt, sondern das Durchhalten“.<br />

Er brachte jeden einzelnen der Zuschauer dazu,<br />

über Grenzen und wie man sie durch Mut und Willen<br />

verschieben kann, nachzudenken. Sein ebenso<br />

authentischer wie empathischer Auftritt fesselte<br />

und inspirierte das Publikum nachhaltig.<br />

Auch Yacine Coco, Gründerin von TalentRocket,<br />

einer Online-Karriereplattform für Juristen, gab in<br />

ihrem sympathischen Vortrag vor allem den jugendlichen<br />

Zuhörern wichtige Impulse mit auf den Weg.<br />

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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Sehr persönlich berichtete sie davon, wie sie es<br />

trotz äußerst schwieriger Startbedingungen mit<br />

Mut, Disziplin, Vorbildern und Sport geschafft hat,<br />

ihren Lebensweg optimistisch zu gestalten und<br />

heute erfolgreiche Unternehmensgründerin zu sein.<br />

Zum Abschluss des Bühnenprogramms richtete<br />

sich Mara Bertling, Geschäftsführerin und Gründerin<br />

von DEIN MÜNCHEN, sehr stolz über den<br />

Abend, aber eindringlich an ihre Gäste. Sie zeigte<br />

nochmals ganz deutlich die eklatante Schieflage<br />

unserer Gesellschaft in Sachen Chancen- und<br />

Bildungsgleichheit auf, denn genau hier setzt DEIN<br />

MÜNCHEN und somit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! an. Dabei geht<br />

es ihr und ihrem Team keineswegs um kurzfristige<br />

Verbesserungen individueller Situationen. Vielmehr<br />

geht es darum, Nachhaltiges anzuschieben,<br />

denn „nur, wenn wir faire Chancen ermöglichen,<br />

erhalten wir den sozialen Frieden, und der ist die<br />

Voraussetzung für positiv denkende und engagierte<br />

Mitbürger und somit für die Gemeinschaft, die wir<br />

uns eigentlich wünschen“.<br />

Genau aus dieser Motivation heraus erarbeitet<br />

die Organisation DEIN MÜNCHEN zielgerichtete<br />

Projekte für Kinder und Jugendliche mit den drei<br />

Schwerpunkten Bildung, Kultur und Sport.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Jahrgänge Patenschaften übernommen.<br />

Diese Paten sind leidenschaftliche<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Botschafter geworden, denn nichts<br />

überzeugt so sehr wie deren Werdegang.<br />

„Wir finden, der Erfolg von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! spricht für<br />

sich. Ein Erfolg, der ohne unsere verlässlichen<br />

Sponsoren und Unterstützer undenkbar wäre.<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ist ein Konzept am Puls der Zeit, das<br />

Schule machen sollte, und genau das haben wir<br />

uns vorgenommen.“ Mit diesen Worten beendete<br />

Mara Bertling das Bühnenprogramm und lud das<br />

beeindruckte Publikum zu Austausch und Networking<br />

beim geselligen Get-together ein.<br />

Die Veranstaltung war nur durch das gezielte<br />

Engagement von Sponsoren und Unterstützern<br />

möglich. Es wurde nicht aus Spendenmitteln<br />

finanziert.<br />

Susanne Meier,<br />

Freie Redakteurin<br />

MUT-Buchstaben von Adam Stubley, entliehen vom Tollwood, Band „180 K“, v. l. n. r.<br />

Stephanie Kruse, Mara Bertling (Dein München), Johannes Url, Daniel Smith<br />

Den Gästen des rundum gelungenen Abends<br />

wurde umso mehr klar, dass das Bildungsprojekt<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit<br />

in Sachen Bildungschancen ist.<br />

In den inzwischen fünf <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Jahrgängen<br />

hat das Projekt den Werdegang junger<br />

Menschen sichtbar und nachhaltig verändert,<br />

was nicht nur die Initiatoren, sondern auch<br />

anwesende Sponsoren und Unterstützer<br />

sichtlich mit Stolz erfüllte.<br />

Mara Bertling im Interview<br />

Die mittlerweile insgesamt über 200 <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-<br />

Absolventen belegen nicht nur den großen Erfolg<br />

des innovativen Konzepts, sondern sind seine<br />

besten Werbeträger.<br />

Für die aktuelle Staffel haben sogar inzwischen<br />

berufstätige Absolventen der ersten<br />

Begeistertes Publikum in der Münchner Freiheizhalle<br />

Veranstaltungsteam DEIN MÜNCHEN<br />

Yacine Coco gab wichtige Impulse<br />

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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />

Interaktiver Vortrag von Marc Gassert – Der Blonde Shaolin Begleitende Projektausstellung v. l. n. r. Julia, Rebecca und Nadia, <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmer<br />

Kabarettist Max Uthoff<br />

Evelyn, Alireza und Reah mit dem Song „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K v. l. n. r. Moderatoren-Team Vasileus, Isadora und Joachim Franz Danke an alle Partner und Unterstützer<br />

Starke Bühnenpartner, v. l. n. r. Joachim Franz, Mara Bertling, Yacine<br />

Coco, Marc Gassert<br />

80 DEIN MÜNCHEN<br />

<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />

81


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

DEIN MÜNCHEN e. V.<br />

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80805 München<br />

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REDAKTION UND AUTOREN<br />

Mara Bertling (Ltg.), Kai Blasberg, Constanze Böhm,<br />

Alan Brooks, Ali Cukur, Elisa Dudda, Albert Herchenbach,<br />

Shane McMahon, Susanne Meier, Laurent Müller, Anita<br />

Niedermeier, Dr. Rebekka Reinhard, Inga Robok, Michael<br />

Rosenthal, Annett Scheel, Max Uthoff, Susanne Vieser,<br />

Dr. phil. Natalie Weidenfeld<br />

JUGENDREDAKTION UND AUTOREN<br />

Alice, Alireza, Aylin, Büsra, Ejona, Hamide, Julia, Nawid,<br />

Nitisha, Radina, Rahmi, Spyros, Tracy, Vasileos<br />

LEKTORAT<br />

Lisa Lorz Redaktion<br />

FOTOS<br />

Alexandra Beier, Yves Krier, Andreas Reiter, iStockphoto<br />

ILLUSTRATION<br />

Joachim Franz<br />

GESTALTUNG<br />

Janina Lermer – Markenstrategie & Kreativdirektion<br />

Sebastian Wolter – Strategische Markengestaltung<br />

DRUCK<br />

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