DEINMÜNCHEN_NO LIMITS!-Magazin_02
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<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! <strong>02</strong><br />
EIN MAGAZIN VON<br />
DEIN MÜNCHEN<br />
No<br />
Limits!<br />
expedition zukunft
Bildung ändert alles<br />
Kultur verbindet<br />
!Sport macht stark
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit Jahrhunderten erkunden Menschen in kleinen<br />
Gruppen die unerforschten Gebiete unserer Erde.<br />
Es sind mutige und starke Menschen, die den<br />
Geheimnissen unserer Welt auf der Spur sind. Sie<br />
entdecken unbekannte Lebensräume, Kulturen,<br />
Tiere und Pflanzen und geben ihre Erkenntnisse<br />
an uns weiter. Diese wissbegierigen Abenteurer auf<br />
Entdeckungsfahrt begeben sich auf Expeditionen.<br />
„Nur Kinder und Jugendliche,<br />
die die Möglichkeit haben,<br />
etwas aus sich zu machen,<br />
machen auch etwas aus<br />
unserer Gesellschaft.“<br />
Mara bertling<br />
Nicht umsonst haben wir das diesjährige <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>!-Programm „Expedition Zukunft“ genannt.<br />
Die jungen Menschen, die sich daran beteiligen,<br />
dringen wie Forschungsreisende in für sie unerschlossene<br />
Gebiete vor. Das erfordert Mut und<br />
Stärke. Sie leben in schwierigen Verhältnissen und<br />
erleben in ihrem Umfeld selten positive, kraftvolle<br />
und optimistische Rückenstärkung. In unserem<br />
Programm lernen sie die faszinierende Vielfalt<br />
beruflicher Werdegänge kennen, sie erfahren, wie<br />
es ist, gesellschaftlich wichtige Werte zu leben, und<br />
sie entdecken ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten.<br />
Jeder erfolgreiche Schritt auf dieser Expedition<br />
ins Leben weckt eigene Ideen und damit auch<br />
Begeisterung und Interesse.<br />
Dieses Interesse ist die Eintrittskarte in die Welt<br />
der Chancen. Chancen, die unsere Gemeinschaft<br />
zwar anbietet, die jedoch viel zu vielen ohne Hilfe<br />
verborgen und fremd bleiben. Bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! geht<br />
es darum, den jungen Entdeckern die nötigen Mittel<br />
an die Hand zu geben, damit sie ihre Chancen<br />
erkunden und ergreifen können. Vor allem aber<br />
geht es darum, sie als Mitglieder der Expedition<br />
individuell wahrzunehmen – mit all ihren Sorgen,<br />
Hoffnungen und Fähigkeiten.<br />
Ich hoffe, dass die aktuelle Ausgabe unseres<br />
<strong>Magazin</strong>s für Sie ebenfalls so etwas wie eine kleine<br />
Expedition wird, eine Entdeckungsreise in die Welt<br />
der Kinder und Jugendlichen, eine Reise in die<br />
Arbeitsweise von DEIN MÜNCHEN, ein Einblick<br />
in das Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! und ein ungewohnter<br />
Blick auf München und unserer jungen Mitbürger,<br />
um die es hier geht.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und<br />
hoffe, dass der Funke der Begeisterung auf Sie<br />
überspringt und Interesse für unsere Arbeit und<br />
ein tieferes Verständnis für die Situation und die<br />
Gefühlslagen der Kinder unserer Stadt weckt.<br />
Tauchen Sie ein in die spannenden Themenwelten<br />
von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! und staunen Sie, was<br />
bewegt werden kann, wenn sich starke und<br />
mutige Menschen zusammentun und sagen:<br />
Chancengleichheit für alle? Wir packen’s an!<br />
Wenn wir hier von Expedition in die Zukunft<br />
sprechen, meinen wir nicht nur die Zukunft dieser<br />
jungen Menschen, sondern immer auch unsere<br />
Zukunft als Gesellschaft. Nur wenn wir die Potenziale<br />
unserer Kinder aufdecken, nutzen und fördern,<br />
haben wir in ihnen morgen positive und wichtige<br />
Partner in unserer Gesellschaft.<br />
Ihre Mara Bertling,<br />
Gründerin & Geschäftsführender Vorstand<br />
DEIN MÜNCHEN<br />
5
Inhalt<br />
Editorial5<br />
Dein München 8<br />
Wer wir sind und was wir tun 10<br />
Finanzierung 15<br />
Prominente Unterstützung 16<br />
Wir fordern gleiche Chancen<br />
für alle 18<br />
AUS ERSTER HAND 34<br />
Offenheit ist der Schlüssel 36<br />
Das Wichtigste ist, dass wir hier<br />
ohne ständige Todesangst leben 38<br />
Wer aus Angst aufgibt, hat<br />
gleich verloren 40<br />
Unser Problem ist der schlechte<br />
ruf der Mittelschulen 42<br />
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN –<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! 62<br />
CSR – Mehr als drei Buchstaben<br />
und Einzelaktionen 64<br />
Das sagen unsere Partner 66<br />
Wir alle tragen Verantwortung 72<br />
Was passiert, wenn Kids<br />
ihr Leben in die Hand nehmen 76<br />
UNsere Jugendbotschafter stellen sich vor<br />
Wir fordern gleiche Chancen für alle, S. 18<br />
Unsere Jugendbotschafter<br />
stellen sich vor 20<br />
Bildung ändert ALLES –<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! 46<br />
IMPRESSUM82<br />
SO SIEHT´S AUS 24<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Ein einzigartiges<br />
Bildungsprojekt48<br />
0,22 Euro pro Monat für Bildung 26<br />
Projektsteckbrief 50<br />
In einer reichen Stadt ist Armut<br />
eine Demütigung 28<br />
no limits! – Das projekt im<br />
überblick52<br />
Vom Bildungszug abgehängt 30<br />
Entwicklungsprozess54<br />
Ausgegrenzt, verzweifelt,<br />
wütend 32<br />
Das sagen unsere Teilnehmer<br />
56<br />
Sei (m)ein Vorbild. Mach mir Mut! 58<br />
Was passiert wenn kids ihr leben<br />
in die hand nehmen<br />
Das große <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Event, S. 76<br />
Geht man offen auf sie zu,<br />
geschieht etwas wunderbares 60<br />
Unser Problem ist der schlechte ruf<br />
der Mittelschulen<br />
Angelika Thuri-Weiß, Rektorin einer Münchner<br />
Mittelschule, hat täglich mit 41 Nationalitäten zu tun, S. 42<br />
6 7
Dein<br />
München<br />
DEIN MÜNCHEN setzt da an, wo Schule, Elternhaus<br />
und städtische Institutionen ihre Grenzen erreichen.
Dein München<br />
Wer wir sind<br />
und was wir tun<br />
v. l. n. r. Elisa Dudda, Mara Bertling, Andrea Heijnen, Katja Schubert, Thamara Logeswaran<br />
Als gemeinnützige Organisation setzen wir<br />
uns für benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />
ein und schaffen nachhaltigen, unbürokratischen<br />
und kostenlosen Zugang zu Bildung,<br />
Kultur und Sport.<br />
Alle Kinder sollten mit dem Gefühl aufwachsen,<br />
dass ihnen die Welt offensteht und sie alles<br />
erreichen können, was sie sich vornehmen, egal,<br />
aus welchen Verhältnissen sie kommen.<br />
Unser Ziel ist es, junge Menschen am Rande<br />
der Gesellschaft zu integrieren und nachhaltig<br />
zu beteiligen. Das damit verbundene Lernen und<br />
das Entdecken von Chancen führen nicht nur zu<br />
einer Persönlichkeitsentwicklung und vermehrten<br />
Lebensqualität, sondern auch zu einer Identifikation<br />
mit der Gesellschaft.<br />
Es geht um Chancengerechtigkeit, Teilhabe<br />
und Integration, um die Vermittlung von Wissen,<br />
Kompetenzen, eines gesunden Selbstwertgefühls<br />
und von direkten positiven Erfahrungen, die fürs<br />
Leben prägen.<br />
Mit einem starken und professionellen Team setzen<br />
wir uns mit viel Herzblut, Überzeugung und Energie<br />
konsequent mit relevanten Themen, gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen und den damit verbundenen<br />
Herausforderungen auseinander.<br />
Das fest angestellte Team wird je nach Projekt<br />
durch ein umfangreiches Netzwerk aus festen<br />
Partnern, rund 30 freien Mitarbeitern, die je nach<br />
Projektfinanzierung eingesetzt werden, sowie über<br />
100 ehrenamtlichen Kollegen tatkräftig unterstützt.<br />
Das zeichnet uns aus<br />
• Innovatives und professionelles Angebotsspektrum<br />
mit klaren Alleinstellungsmerkmalen<br />
am Puls der Zeit.<br />
• Echte, maßgeschneiderte und nachhaltige<br />
CSR-Konzepte für engagierte Unternehmen.<br />
• Unsere Ziele werden von unserem Netzwerk,<br />
den Partnern und der Öffentlichkeit sehr positiv<br />
bewertet.<br />
• Wir sind unabhängig und keiner Institution<br />
verpflichtet.<br />
• Unsere Angebote sind stets auf eine kontinuierliche<br />
und nachhaltige Wirkung ausgelegt und<br />
individuell und bedarfsgerecht auf die Zielgruppe<br />
zugeschnitten.<br />
• Unsere Projekte fördern die individuelle Entwicklung.<br />
Durch die positiven Folgeeffekte erzielen<br />
wir nicht nur einen eindeutigen Gewinn für den<br />
Zusammenhalt unserer Gesellschaft, sondern<br />
auch für die Volkswirtschaft, genauer: für die<br />
Unternehmen als Arbeitgeber und entlasten<br />
damit die stetig steigenden Sozialausgaben.<br />
• Wir streben mit unseren Leistungen die Funktion<br />
einer dauerhaften Institution mit überregionaler<br />
Strahlkraft an.<br />
• Wir bieten höchste Transparenz und maximales<br />
Engagement.<br />
• 1.000 Ideen, die mit Unterstützung von weiteren<br />
Partnern Wirklichkeit werden könnten.<br />
unsere erfolge<br />
• Mehr als 5.000 benachteiligte Kinder und<br />
Jugendliche, die wir bereits begleiten und auf<br />
ihrem weiteren Weg nachhaltig unterstützen<br />
konnten.<br />
• Mehr als 200 Projekte, die in den vergangenen<br />
Jahren erfolgreich realisiert wurden.<br />
Gemeinsam mehr erreichen – für uns alle!<br />
10<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
11
dein münchen<br />
unSer progrAMM<br />
... setzt dort an, wo Schule, elternhaus und<br />
städtische institutionen an ihre grenzen<br />
kommen.<br />
Junge Menschen, die einmal in<br />
das programm von dein MünCHen<br />
aufgenommen wurden, haben<br />
langfristig die Möglichkeit, an allen<br />
Angeboten und projekten in den<br />
Bereichen Bildung, Kultur und Sport<br />
teilzunehmen.<br />
das macht das Angebot von dein<br />
MünCHen einzigartig und verdeutlicht<br />
unser Verständnis von echter teilhabe<br />
und partizipation!<br />
Zur Qualitätssicherung unserer Tätigkeiten<br />
haben wir Standards im Projektmanagement<br />
eingeführt, die professionelle Abläufe<br />
von der Konzeption bis zur Realisation<br />
unserer Projekte garantieren.<br />
Unser Anspruch, „bedarfsgerecht“ zu agieren,<br />
ist einer laufenden Prüfung und Diskussion<br />
unterworfen, damit alle Maßnahmen an der<br />
realen und aktuellen Bedarfslage unserer<br />
Gesellschaft andocken. Außerdem haben wir mit<br />
unseren Jugendbotschaftern ein unterstützendes<br />
und begleitendes Jugendgremium gegründet, das<br />
auf den Folgeseiten vorgestellt wird.<br />
Gleichzeitig führen wir Erfolgskontrollen durch,<br />
erfassen Veränderungen, beobachten langfristig<br />
gewünschte Wirkungen, untersuchen gesellschaftliche<br />
Entwicklungen und führen eigene,<br />
wissenschaftlich fundierte Evaluationen durch,<br />
um neue Erkenntnisse zu gewinnen und die<br />
Wirksamkeit unserer Projekte zu messen.<br />
Bildung äNDERT ALLES!<br />
Sie ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten<br />
Leben. Durch gezielte Bildungsangebote,<br />
Fördermaßnahmen und Projekte leisten wir<br />
einen nachhaltigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Integration und Chancengleichheit<br />
junger Menschen. Jugendliche bilden sich nicht<br />
nur, indem sie fertiges Wissen und Können von<br />
anderen übernehmen, sondern vor allem dann,<br />
wenn sie sich selbst mit wichtigen Themen aktiv<br />
auseinandersetzen. Die soziale Herkunft sollte<br />
den späteren Lebens- und Berufsweg niemals<br />
automatisch bestimmen.<br />
Kultur VERBINDET!<br />
Kunst und Kultur fördern nicht nur nachhaltig das<br />
kreative Potenzial, sondern auch das gesellschaftliche<br />
Verständnis und die Sensibilität und Toleranz<br />
von Kindern und Jugendlichen – Möglichkeiten, die<br />
vielen Kindern und Jugendlichen sonst verwehrt<br />
sind. Es werden Konzert-, Theater- und Museumsbesuche<br />
ermöglicht, die durch intensive Einblicke<br />
hinter die Kulissen, ganzheitliche Erlebnisse, Kenntnisse<br />
und neue Perspektiven geprägt sind. Gezielte<br />
Workshops und Projekte unterstützen Kinder und<br />
Jugendliche zudem, selbst aktiv zu werden.<br />
Sport MACHT STARK!<br />
Disziplin, Respekt, Anerkennung, Wertschätzung<br />
und Hoffnung: Wir nutzen die Kraft des Sports, um<br />
den sozialen Herausforderungen wie Diskriminierung<br />
und Perspektivlosigkeit effektiv zu begegnen<br />
und den Kindern Halt und eine feste Anlaufstation<br />
zu geben. Gleichzeitig wird die tatsächliche Leistungsfähigkeit,<br />
das Selbstwertgefühl, aber auch der<br />
Teamgeist eines jeden Kindes gesteigert und die<br />
Integration in die Gemeinschaft gefördert.<br />
12 dein MÜnchen
Dein München<br />
Dein München<br />
DIE ZIELGRUPPE<br />
Zielgruppe der Organisation sind benachteiligte<br />
Münchner Kinder und Jugendliche aller<br />
Altersklassen, die in einem problematischen<br />
finanziellen und sozialen Umfeld aufwachsen,<br />
nicht informiert sind und entsprechend nicht<br />
„mitgenommen“ werden – junge Menschen,<br />
die sich ausgegrenzt fühlen, hinter anderen<br />
zurückstehen müssen, und auch diejenigen,<br />
die sich bereits enttäuscht von der Gemeinschaft<br />
zurückgezogen haben.<br />
Hintergrundproblematiken<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
• Finanzielle Schwierigkeiten<br />
• Drogen, Alkohol, Sucht<br />
• Gewalt, Missbrauch, Trauma<br />
• Familiäre Probleme, abnehmende<br />
Erziehungskompetenz und -bereitschaft<br />
• Mobbing<br />
• Dissoziale Persönlichkeitsstörung<br />
• ADHS<br />
• Wohnen im sozialen Brennpunkt<br />
• Integrationsproblematik der Familie<br />
• Alleinerziehendes Elternteil<br />
• Psychische Krankheit eines Elternteils<br />
• Kriminalität<br />
DEIN MÜNCHEN arbeitet eng mit einem festen<br />
Stamm von geprüften Sozialpartnern, dazu<br />
gehören z. B. Notunterkünfte, Kinderheime<br />
und Schulen, zusammen.<br />
Durch die beständige Zusammenarbeit wird das<br />
sogenannte „Gießkannenprinzip” vermieden.<br />
Der Stamm der Sozialpartner wird mithilfe der<br />
Unterstützer in den nächsten Jahren kontinuierlich<br />
ausgebaut.<br />
sozialpartner<br />
• Clean Projekt Neuhausen<br />
• Erich Kästner - Realschule<br />
• Heilpädagogisches Centrum Augustinum<br />
• Kinderschutz Hasenbergl-Feldmoching<br />
• Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße<br />
• Mittelschule am Inzeller Weg<br />
• Mittelschule an der Leipziger Straße<br />
• Mittelschule an der Simmernstraße<br />
• Münchner Kindl-Heim<br />
• Notunterkünfte der Landeshauptstadt München<br />
• Schutzstelle am Westpark<br />
• Tillmann Kinder- und Jugendhaus<br />
• Verein für Sozialarbeit e. V.<br />
KOOPERATIONEN UND<br />
NETZWERKE<br />
DEIN MÜNCHEN lebt von starken Partnerschaften,<br />
nachhaltigen Kooperationen und einem<br />
wachsenden Netzwerk, das sich in folgenden<br />
wesentlichen Dimensionen widerspiegelt:<br />
• Mitarbeiter (Fachkräfte und Ehrenamt)<br />
• Feste Sozialpartner (Schulen, Einrichtungen,<br />
Institutionen)<br />
• Spender, Sponsoren, Förderer<br />
• Projektpartner, Supportpartner<br />
• Botschafter<br />
• Freundeskreis, Multiplikatoren,<br />
Netzwerk Community<br />
• Politik<br />
• Öffentlichkeit<br />
DEIN MÜNCHEN lebt von ungeheuer viel<br />
Herzblut, Energie, Überzeugung und Optimismus,<br />
aber auch in hohem Maße von dem<br />
Engagement der Mitarbeiter, Mitdenker und<br />
Unterstützer. Um das langfristige Bestehen<br />
und eine erfolgreiche Entwicklung zu sichern,<br />
sind wir auf Hilfe und finanzielle Unterstützung<br />
angewiesen.<br />
Zusätzlich unterstützt jeder Multiplikator und jede<br />
helfende Hand das Ziel des Vereins, Mauern abund<br />
Brücken aufzubauen. Unsere Projekte wollen<br />
wir in den Alltag der Kinder als feste Stütze für<br />
Chancengleichheit in München etablieren und damit<br />
überregionale Strahlkraft entwickeln.<br />
finanzierung<br />
... oder warum DEIN MÜNCHEN ohne starke<br />
Partner nicht funktionieren kann.<br />
Da erlauben wir uns ein knappes Statement: Kein<br />
professionell geführtes Projekt funktioniert ohne<br />
starke Partner und Unterstützer!<br />
Besonders dann nicht, wenn es sich um ein nachhaltig<br />
angelegtes, soziales und gesellschaftliches<br />
Engagement handelt. Wir sehen uns immer wieder<br />
mit der Erwartungshaltung konfrontiert, dass<br />
„sozial“ automatisch auch „umsonst“ bedeutet.<br />
Das ist jedoch ein echter Trugschluss.<br />
Für DEIN MÜNCHEN arbeiten Menschen mit<br />
Know-how aus den unterschiedlichsten Professionen,<br />
die mit extrem viel Engagement, einer großen<br />
Portion Mut, Optimismus und Energie antreten,<br />
um unsere Gesellschaft mitzugestalten und einen<br />
positiven Beitrag zu leisten. Sehr viele Menschen<br />
schenken uns ihre Zeit und ihr Wissen auf ehrenamtlicher<br />
Basis, opfern freie Tage, Abende und<br />
Wochenenden. Ohne dieses unglaublich wichtige<br />
Engagement wäre vieles gar nicht möglich. Aber<br />
es geht eben nicht ausschließlich mit Ehrenamt.<br />
Für unsere professionellen Fachkräfte ist es nicht<br />
nur Berufung, es ist ihr Beruf, und Projekte einer<br />
gewissen Größenordnung erfordern eben auch ein<br />
wahres Vollzeit-Engagement.<br />
Eine breit angelegte Initiative wie die von DEIN<br />
MÜNCHEN braucht eine zentrale und verlässliche<br />
Steuerung und Koordination für alle Mitarbeiter<br />
in Vollzeit, für Honorarkräfte und für das große<br />
Netzwerk ehrenamtlicher Mitarbeiter. Hinzu<br />
kommen die direkten Kosten der Realisierung, für<br />
Fahrten, Verpflegung, Ausrüstungen, Transporte,<br />
Unterkünfte, Materialien jeglicher Art, Workshops,<br />
sportliche Aktivitäten u. v. m. All das muss sich in<br />
allen Projektbudgets abbilden.<br />
Während alle Partner und Unterstützer „ihr“ Projekt<br />
bei uns also immer in guten Händen wissen,<br />
bereiten wir bereits das nächste vor, wickeln das<br />
letzte ab, konzipieren Projekte für die Zukunft und<br />
halten während dieser Zeit die Kommunikation<br />
zu Partnern, Helfern und natürlich zu unserer<br />
Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen aufrecht.<br />
Unsere Projekte werden stets so kalkuliert, dass<br />
das zur Verfügung gestellte Budget nur im Rahmen<br />
des unterstützten Projekts eingesetzt wird. Bei der<br />
Berechnung der anfallenden Verwaltungskosten<br />
orientieren wir uns selbstverständlich an der<br />
empfohlenen Quote des DZI (Deutsches Zentralinstitut<br />
für soziale Fragen).<br />
Wir brauchen Partner und Spender,<br />
die die Projekte ebenfalls ganzheitlich<br />
und nachhaltig betrachten<br />
und sich für die Fortführung und<br />
Entwicklung unserer Projekte engagieren<br />
– dann sind wir in der Lage,<br />
Großes zu bewirken!<br />
Mit Ihrer<br />
spende<br />
können<br />
wir Helfen!<br />
SPENDENKONTO | DEIN MÜNCHEN<br />
Münchner Bank<br />
Ktnr.: 20 100 20 | BLZ: 701 900 00<br />
IBAN: DE90 7019 0000 00<strong>02</strong> 0100 20<br />
BIC: GE<strong>NO</strong>DEF1M01<br />
14 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
15
Dein München<br />
Dein München<br />
prominente<br />
unterstützung<br />
„Wir alle wissen, dass in der Kindheit<br />
entscheidende Weichen gestellt<br />
werden. Es ist unabdingbar, in der<br />
Kindheit das Gefühl von Angenommen-<br />
Sein zu erleben. Nur so gelingt es ein<br />
gesundes Selbstbewusstsein und<br />
Eigenverantwortung zu entwickeln.“<br />
Luise Kinseher<br />
Willy Astor<br />
Kabarettist, Musiker, Komponist<br />
Luise Kinseher<br />
Kabarettistin und Schauspielerin<br />
Mark Mast<br />
Dirigent, GF Bayerische<br />
Philharmonie<br />
„es ist unsere Verpflichtung, denen<br />
zu helfen, deren Eltern, aus welchen<br />
Gründen auch immer, nicht die<br />
finanziellen Möglichkeiten haben,<br />
ihren Kindern den Zutritt in die<br />
Welt der Bildung und der Kultur zu<br />
ermöglichen.“<br />
Konstantin Wecker<br />
Patricia Riekel<br />
ehem. Chefredakteurin von<br />
BUNTE und Vorsitzende der<br />
Stiftung „Tribute to Bambi“<br />
Max Uthoff<br />
Kabarettist, Moderation von<br />
„Die Anstalt“ im ZDF<br />
Konstantin Wecker<br />
Musiker, Liedermacher,<br />
Komponist, Autor, Schauspieler<br />
„Ich engagiere mich gerne für DEIN<br />
MÜNCHEN, da ich a) selber Vater<br />
bin und b) durch meine Arbeit<br />
hoffentlich Aufmerksamkeit und<br />
Hilfe für die Kinder unserer Stadt<br />
schaffen kann, die nicht auf der<br />
Sonnenseite stehen.“<br />
Willy Astor<br />
16 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
17
Dein München<br />
WIR FORDERN<br />
GLEICHE CHANCEN<br />
FÜR ALLE<br />
Jetzt stellt euch mal eine Stadt vor, in der<br />
alle Kinder die gleichen Chancen und<br />
Bildungsmöglichkeiten erhalten. Keiner<br />
wird benachteiligt und zurückgelassen. Das<br />
gibt es nicht? Doch. DEIN MÜNCHEN wurde<br />
gegründet, um diesen Traum wahr werden<br />
zu lassen.<br />
COACHING-PROGRAMM<br />
JUGENDBOTSCHAFTER<br />
Das Projekt „Jugendbotschafter“ gibt es bei DEIN<br />
MÜNCHEN seit August 2018. Neue Jugendbotschafter<br />
nehmen drei Monate lang an vielen<br />
interessanten Workshops teil, damit sie besser und<br />
sicherer ihre Botschafterrolle übernehmen können.<br />
Neun Botschafter werden momentan ausgebildet.<br />
DEIN MÜNCHEN begleitet und unterstützt sie dann<br />
ein Jahr lang bei ihrer Arbeit und ihren Abenteuern.<br />
In den Workshops werden die Teilnehmer an die<br />
Thematik herangeführt. Besonderer Wert wird<br />
darauf gelegt, dass die künftigen Jugendbotschafter<br />
die Ziele, Aufgaben, Werte, Visionen und Projekte<br />
von DEIN MÜNCHEN verstehen und das Netzwerk<br />
von DEIN MÜNCHEN kennenlernen und nutzen.<br />
Jugendbotschafter müssen wissen, wie sie sich<br />
und den Verein am besten präsentieren, deswegen<br />
brauchen sie Kommunikations- und Präsentationstechniken,<br />
die sie in den Workshops lernen.<br />
Jeder hat seine eigenen Ideen, und es ist wichtig<br />
zu wissen, ob sie realisierbar sind und wie man sie<br />
umsetzen kann. Das zu lernen, gehört ebenfalls<br />
zum Trainingsprogramm. Den Jugendbotschaftern<br />
wird außerdem beigebracht, eigenständige<br />
Konzepte und Aktionen vorzubereiten und diese<br />
bis zum Ende durchzuführen.<br />
Jugendbotschafter zu sein, ist keine leichte<br />
Aufgabe! Es bringt Freude und macht Spaß,<br />
aber man trägt auch eine besondere Verantwortung<br />
für seine Arbeit. Man vertritt DEIN<br />
MÜNCHEN in der Öffentlichkeit und ist<br />
Vorbild, Motivator und Mutmacher für andere<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Die Botschafter vertreten und stehen für die Werte,<br />
die Visionen und die Mission von DEIN MÜNCHEN.<br />
Jeder Jugendbotschafter hat schon vorher bei<br />
spannenden Projekten von DEIN MÜNCHEN mitgemacht,<br />
vor allem an dem großen Bildungsprojekt<br />
„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Entdecke Deine Chancen“. Dadurch<br />
sind sie sozusagen die perfekten Kandidaten, um<br />
die Erfahrungen, die sie bei den Projekten gemacht<br />
haben, weiterzugeben und Verbesserungsvorschläge<br />
zu machen. Aber die Jugendbotschafter<br />
machen noch mehr. Sie bauen die Kommunikation<br />
mit der „Zielgruppe“ auf, also mit den Kindern und<br />
Jugendlichen, die nicht auf der Sonnenseite der<br />
Gesellschaft leben. Mit ihnen tauschen sie auf<br />
Augenhöhe Wissen, Erfahrungen, Hoffnungen<br />
und Bedürfnisse aus. Die Kommunikation erfolgt<br />
über die sozialen Medien und durch regelmäßige<br />
Besuche bei den Sozialpartnern, zum Beispiel in<br />
Schulen und Notunterkünften, um vor Ort das<br />
Angebot von DEIN MÜNCHEN vorzustellen. Diese<br />
Aktionen sollen junge Menschen dafür begeistern<br />
mitzumachen.<br />
„Ziel ist es, durch die Jugendbotschafter Projekte<br />
und Aktionen noch intensiver an der Zielgruppe<br />
auszurichten und gesellschaftliche Themen<br />
aus einer anderen Perspektive zu betrachten,<br />
zu bewerten und in die Ausgestaltung von<br />
DEIN MÜNCHEN einfließen zu lassen“, betont die<br />
Gründerin Mara Bertling.<br />
Man wächst als Mensch durch Erfahrung.<br />
In unserer Gesellschaft ist es wichtig, für<br />
die Kinder und Jugendlichen eine sichere<br />
Umgebung zu schaffen, in der sie etwas für<br />
das Leben lernen können und in der gleichzeitig<br />
Fehler erlaubt sind.<br />
Beim Projekt der Jugendbotschafter geht es darum,<br />
möglichst vielen Kindern und Jugendlichen eine<br />
solche Chance zu bieten.<br />
Teamwork, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />
– alles Fähigkeiten, die wir<br />
später im Berufsleben brauchen, – werden in den<br />
Workshops des Projekts weiterentwickelt. Die<br />
Teilnehmer lernen, eigene Ideen und Konzepte<br />
zu prüfen und umzusetzen. All das hilft dabei,<br />
später schneller und leichter in das Arbeitsleben<br />
hineinzufinden. Ein anderes Beispiel: Die richtigen<br />
Worte zum richtigen Zeitpunkt zu sagen, ist eine<br />
ständige Herausforderung. Jeder kennt das. Von<br />
Dein München<br />
den Kommunikations- und Gesprächsstrategien, die<br />
man im Projekt lernt, profitiert man für den ganzen<br />
weiteren Lebensweg, weil man dann weiß, wie<br />
man sich richtig verhält und präsentiert. Großgeschrieben<br />
wird auch das Thema Verantwortung.<br />
In allen Lebensbereichen spielt Verantwortung<br />
eine große Rolle. Verantwortungsbewusstsein ist<br />
eine Charaktereigenschaft, die in unserer Gesellschaft<br />
sehr geschätzt wird. Bei der Ausbildung<br />
zum Jugendbotschafter lernt man, Verantwortung<br />
für den richtigen Zweck zu übernehmen und die<br />
gesetzten Ziele zu vertreten.<br />
Neugierig geworden? Dann macht mit bei den<br />
Aktionen von DEIN MÜNCHEN oder werdet<br />
Jugendbotschafter, damit ihr später selber anderen<br />
Jugendlichen dabei helfen könnt, den Weg auf<br />
die sonnige Seite des gesellschaftlichen Lebens<br />
zu finden!<br />
Radina, Nitisha und Nawid, Jugendbotschafter<br />
Max ist 15 Jahre alt. Heute hat er in der Schule von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! erfahren, einem<br />
Bildungsprojekt von DEIN MÜNCHEN. Ein erwachsener Vertreter des Vereins hat<br />
versucht, die Schüler davon zu überzeugen mitzumachen, aber Max war eher<br />
gelangweilt und nicht begeistert. Später im Pausenhof trifft er seine Kumpels, die<br />
im vergangenen Jahr bei dem Projekt dabei waren. Sie erzählen, wie viel Spaß es<br />
gemacht hat und wie viele neue Freunde sie kennengelernt und Erfahrungen sie<br />
sammeln konnten. Die 20 Minuten lange Präsentation des Vertreters von DEIN<br />
MÜNCHEN hat Max nicht erreicht, aber in den fünf Minuten, in denen er sich mit<br />
seinen Freunden im Schulhof unterhalten hat, haben ihn hellhörig gemacht.<br />
Max weiß: Wenn seine Freunde das cool finden, dann ist es auch eine coole<br />
Geschichte. Wie für alle Jugendlichen ist für Max die Meinung von Gleichaltrigen<br />
sehr wichtig, wenn es um Freizeitbeschäftigung geht. Genau da kommen die<br />
Jugendbotschafter ins Spiel, die viel besser als Erwachsene dafür geeignet sind,<br />
Kindern und Jugendlichen die Projekte von DEIN MÜNCHEN vorzustellen!<br />
Radina und Nitisha. Jugendbotschafter<br />
18 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
19
Dein München<br />
Dein München<br />
unsere jugendbotschafter<br />
stellen sich vor<br />
Alireza<br />
1999 in Afghanistan geboren, Schüler<br />
Ejona<br />
2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />
Wie kamst du zu DEIN MÜNCHEN? Über die Schule, ich habe aber<br />
erst nur zugehört. Wir haben bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Leute getroffen, die trotz<br />
großer Probleme ihre Ziele erreicht haben. Zum Beispiel einen Koch,<br />
der heute ein tolles Restaurant hat, obwohl ihm viele gesagt haben,<br />
dass er das nicht schafft.<br />
Was hat das mit dir gemacht? Mein Deutsch war schlecht, ich war<br />
sehr schüchtern und habe nicht an mich geglaubt. Jetzt weiß ich, was<br />
ich machen will: eine Ausbildung, danach vielleicht den Meister. DEIN<br />
MÜNCHEN hat mir Mut gegeben.<br />
Was kannst du als Jugendbotschafter erreichen? Ich bin jetzt<br />
seit drei Jahren in Deutschland und ich kann Jugendlichen erklären,<br />
dass es möglich ist, Unmögliches zu erreichen, wenn man an sich<br />
glaubt. Freunde merken, dass ich viel Neues gelernt und mich verändert<br />
habe. Sie nehmen sich ein Beispiel an mir. Genau so kann ich Leute<br />
zum Nachdenken bringen.<br />
Was hat dir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gefallen? Die Tanz- und Graffiti-Workshops,<br />
das Boxtraining und dass ich mich mit anderen Jugendlichen<br />
austauschen konnte. Beeindruckt hat mich Alan Brooks, der ist<br />
Tänzer und schwul und muss dauernd gegen Vorurteile kämpfen,<br />
aber er macht sein Ding. Ich möchte auch so sein, wie ich bin. DEIN<br />
MÜNCHEN unterstützt mich dabei.<br />
Was willst du als Jugendbotschafterin erreichen? DEIN<br />
MÜNCHEN ist echt etwas Großes, es ermöglicht Jugendlichen wie<br />
mir so viel. Ich traue mir viel mehr zu und bin offener geworden. Davon<br />
müssen mehr Jugendliche erfahren, und ich glaube, wenn ich ihnen<br />
berichte, was ich erlebt habe, kann ich mehr Leute zum Mitmachen<br />
bewegen.<br />
Was planst du jetzt? Ich mache 2019 meinen Abschluss und<br />
schwanke zwischen einer Ausbildung und der Fachoberschule. Vor<br />
der hatte ich ziemlich Angst, aber bei DEIN MÜNCHEN habe ich Nawid<br />
getroffen, der die FOS schon besucht. Dank ihm bin ich jetzt sicher,<br />
dass ich das auch schaffen kann.<br />
Warum bist du Jugendbotschafterin geworden? Die Leute von<br />
DEIN MÜNCHEN sind immer da, wenn ich sie brauche: Um mich zu<br />
bewerben, um ein Praktikum zu finden, wenn ich Fragen habe. Das<br />
ist mir immer eine große Hilfe. Und helfen will ich jetzt auch, und zwar<br />
am besten als Jugendbotschafterin.<br />
Wie hast du angefangen? Ich war eine der ersten Teilnehmerinnen<br />
des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Programms, damals war ich in der zehnten Klasse.<br />
Wenn man einmal drin ist bei DEIN MÜNCHEN, bleibt man dabei und<br />
kann bei allen Angeboten mitmachen.<br />
Und was machst du jetzt als Jugendbotschafterin? Ich unterstütze<br />
bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! die Coaches und Organisatoren, außerdem<br />
helfe ich auch bei der Weihnachtsaktion mit. Jedes Kind, das in einer<br />
Münchner Notunterkunft wohnt, bekommt ein kleines Geschenk. Ich<br />
registriere alle Wünsche in einer Excel-Tabelle und organisiere die<br />
Verteilung mit.<br />
Wie hast du von DEIN MÜNCHEN gehört? Ich habe 2017 an <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! teilgenommen. Acht Monate lang haben wir uns einmal in der<br />
Woche zu Workshops getroffen. Eines der schönsten Erlebnisse war<br />
das Wochenende am Ammersee, wo wir darüber diskutiert haben,<br />
was Glück ist und wie wir mit Stress umgehen.<br />
Was hat dir das gebracht? Ich habe mich und meine Wünsche<br />
besser kennengelernt und kann jetzt viel besser mit Stress umgehen.<br />
Außerdem bin ich selbstbewusster geworden und kann besser und<br />
offener mit Menschen reden.<br />
Was ist deine Aufgabe als Jugendbotschafterin? Wir alle<br />
zusammen sind ein Jugendrat für DEIN MÜNCHEN. Wir schlagen<br />
vor, was der Verein machen könnte und informieren Jugendliche<br />
darüber, dass es DEIN MÜNCHEN gibt.<br />
Was hast du bei DEIN MÜNCHEN gemacht? 2016 war ich bei <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! dabei. Nach einem Vortrag über die Berufe bei Tele 5 habe<br />
ich mich dort für ein Praktikum beworben. Ohne DEIN MÜNCHEN<br />
hätte ich diesen Platz nie bekommen.<br />
Hast du dich durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! verändert? Ich glaube schon, ich<br />
habe so viel Neues kennengelernt. Ich habe mein Können hinterfragt,<br />
mit vielen Leuten geredet und diskutiert. Jetzt traue ich mir viel mehr zu.<br />
Und wie planst du deine Zukunft? 2019 mache ich den Abschluss,<br />
danach erlerne ich entweder ein Handwerk oder einen Büroberuf. Als<br />
Jugendbotschafter von DEIN MÜNCHEN werde ich anderen zeigen,<br />
dass sie auch Vieles schaffen können, wenn sie an sich glauben.<br />
Radina<br />
1996 in Bulgarien geboren, Studentin<br />
Alice<br />
20<strong>02</strong> in Deutschland geboren, Auszubildende<br />
Vasileios<br />
2003 in Griechenland geboren, Schüler<br />
20 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
21
Dein München<br />
Dein München<br />
Hamide<br />
2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />
Was willst du beruflich werden? Nach <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich ein<br />
Praktikum bei Tele 5 gemacht. Plan A ist deshalb Medienkauffrau,<br />
Plan B Englischlehrerin. Ich möchte Kindern einmal Englisch beibringen,<br />
ihnen Perspektiven aufzeigen und sie ermutigen, die Sprache und ihre<br />
Fähigkeiten zu nutzen.<br />
Was hat dich bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! am meisten beeindruckt? Die<br />
Tanz- und Graffiti-Projekte waren toll, aber auch die Gespräche mit<br />
Tele-5-Chef Kai Blasberg und dem Motivationstrainer Joachim Franz.<br />
Ich finde toll, was sie geschafft haben.<br />
Und warum bist du jetzt Jugendbotschafterin? Weil ich eine<br />
Chance bekommen habe und andere Jugendliche in München die auch<br />
kriegen sollen. Um DEIN MÜNCHEN bekannter zu machen, haben wir<br />
Jugendbotschafter gerade einen Bericht in der Jugendzeitschrift m80<br />
geschrieben. Meine beste Freundin nimmt jetzt auch an <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! teil.<br />
Wie hast du von DEIN MÜNCHEN gehört? In meiner Schule gab es<br />
eine Durchsage, dass DEIN MÜNCHEN sich vorstellt. Ich war damals<br />
sehr schüchtern, das wollte ich ändern und das hat geklappt. Ich habe<br />
viele Leute bei DEIN MÜNCHEN getroffen und ich habe gelernt, offen<br />
auf andere zuzugehen.<br />
Was macht denn DEIN MÜNCHEN für Jugendliche? DEIN<br />
MÜNCHEN veranstaltet Graffiti-, Hip-Hop- und Rap-Workshops.<br />
Es gibt auch Lego-Sessions und viele Sportangebote. Dank DEIN<br />
MÜNCHEN kann man auch zu Konzerten oder ins Kino und Theater<br />
gehen.<br />
Was hast du mit DEIN MÜNCHEN gemacht? Ich bin 2016 ins<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Programm gestartet und habe seither viele Angebote<br />
genutzt, zum Beispiel ein Fußball- und Boxtraining. Wir haben auch<br />
viele Münchner Unternehmen besucht. Seit einem Praktikum bei<br />
Hirmer verdiene ich mir da regelmäßig etwas dazu.<br />
Nawid<br />
2001 in Afghanistan geboren, Schüler<br />
Nitisha<br />
1998 in Nepal geboren, Studentin<br />
Warum bist du Jugendbotschafterin für DEIN MÜNCHEN? Viele<br />
Jugendliche haben keine Ahnung, dass es DEIN MÜNCHEN gibt. Wir<br />
müssen mehr von ihnen erreichen, bevor sie sich und ihre Träume<br />
aufgeben. Mir ist es wichtig, den Leuten zu sagen, dass es richtig ist,<br />
für sich selbst zu entscheiden.<br />
Wie hast du von DEIN MÜNCHEN erfahren? DEIN MÜNCHEN<br />
stellte sich in der Schule vor, und ich machte bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! mit. Es<br />
geht darum, eigene Stärken zu erkennen, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche<br />
zu üben, außerdem werden Praktika vermittelt. Ich<br />
habe viel ausprobiert und dabei gemerkt, was mir liegt. Jetzt studiere<br />
ich in München Business Administration.<br />
Was ist eure Aufgabe als Jugendbotschafter? Wir machen<br />
Jugendliche auf DEIN MÜNCHEN aufmerksam. Wir haben gerade<br />
trainiert, wie wir gute Texte und Artikel schreiben und Hörbeiträge<br />
produzieren. Jetzt machen wir DEIN MÜNCHEN im Freundeskreis und<br />
in Schulen bekannt, außerdem können wir eigene Projekte vorschlagen.<br />
Wie lange bist du bei DEIN MÜNCHEN? Seit 2017. Demnächst<br />
startet mein Praktikum bei Tele 5! Nie hätte ich gedacht, dass ich<br />
da überhaupt eine Chance habe.<br />
Was hast du mit DEIN MÜNCHEN gemacht? Ich habe an <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! teilgenommen und bei einem Lego-, einem Box- und einem<br />
Tanzworkshop mitgemacht. Ich mag zwar vor allem Hip-Hop, aber<br />
der Workshop war ein ganz anderer Stil. Eine Herausforderung und<br />
ich musste mich auf Neues einlassen. Durch die Angebote von DEIN<br />
MÜNCHEN trainiere ich Offenheit, Ausdauer, Mut und Kreativität.<br />
Schön ist, dass ich dabei meinen Stress vergesse und Menschen<br />
finde, die mich verstehen.<br />
Was willst du als Jugendbotschafterin erreichen? Ich möchte<br />
mehr Verantwortung übernehmen und die Macher von DEIN<br />
MÜNCHEN unterstützen. Als Jugendbotschafterin bin ich wie eine Klassensprecherin<br />
und erkläre Jugendlichen Programme und umgekehrt<br />
den Workshopleitern, was wir wollen und brauchen.<br />
Tracy<br />
2003 in Deutschland geboren, Schülerin<br />
22 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
23
so sieht‘s<br />
aus<br />
... in München: 9.000 wohnungslose Menschen | Kinder<br />
sind die großen Verlierer | Ausgrenzung und Isolation |<br />
Ein Fünftel der Stadtbevölkerung lebt mittlerweile in Armut,<br />
davon rund 30.000 Kinder | Großer Zusammenhang<br />
zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen | In<br />
keiner deutschen Stadt ist die Armut so wenig sichtbar
So sieht‘s aus<br />
0,22 EURO PRO<br />
MONAT FÜR BILDUNG<br />
Hartz IV Regelsatz für Kinder ab 2018 - Übersicht<br />
So sieht‘s aus<br />
Diese Werte basieren auf der Ermittlung des Regelbedarfs Ermittlungsgesetzes - (RBEG). Dabei wurden<br />
die Werte aus § 6 RBEG ins Verhältnis zu den aktuellen Regelsätzen für Kinder ab 2018 gesetzt.<br />
Bedarf für 0-5<br />
Jahre<br />
in % 6-14<br />
Jahre<br />
in % 15-17<br />
Jahre<br />
in %<br />
Die Armut in Deutschland hat einen neuen<br />
Rekordwert erreicht. Laut Armutsbericht 2018 des<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverbands lebt mehr als<br />
jeder sechste Einwohner Deutschlands unterhalb<br />
der Armutsgrenze.<br />
Verbandsgeschäftsführer Ulrich Schneider stellte<br />
bei der Präsentation des aktuellen Armutsberichts<br />
fest, dass Armut ganz besonders abhängig von der<br />
nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft sei.<br />
„Es geht um echte Entbehrungen von Dingen,<br />
die zum Alltag in Deutschland gehören, um<br />
seelische Belastungen, viele Sorgen und<br />
Hoffnungslosigkeit“, mahnte Schneider.<br />
Angesichts der guten wirtschaftlichen<br />
Lage in der Bundesrepublik könne dies<br />
„getrost ein politischer Skandal genannt<br />
werden“.<br />
Was wird aus Kindern und Jugendlichen, die einfach<br />
keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Bildung,<br />
Kultur oder Sport haben? Klar ist, es prägt sie fürs<br />
ganze Leben und ist häufig eine schwere Hypothek<br />
für ihre gesamte Entwicklung.<br />
Wer an Bildung, Kultur oder Sport nicht partizipieren<br />
kann, steht draußen. Eine Teilnahme am Stadtleben<br />
und der Stadtgesellschaft fällt aus. Dabei ist Bildung<br />
die Eintrittskarte zum Arbeitsmarkt. Wer die Schule<br />
ohne Abschluss verlässt, hat wenig Chancen. Doch<br />
unserem Bildungssystem gelingt es einfach nicht,<br />
den engen Zusammenhang zwischen sozialer<br />
Herkunft und Bildungserfolg nachhaltig aufzubrechen.<br />
Es besteht dringender Handlungsbedarf, doch<br />
es passiert einfach nichts.<br />
Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke 84,12 € 35,05% 119,58 € 40,40% 148,74 € 47,07%<br />
Bekleidung und Schuhe 38,14 € 15,89% 43,96 € 14,85% 39,72 € 12,57%<br />
Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung 8,93 € 3,72% 15,95 € 5,39% 24,21 € 7,66%<br />
Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände 13,39 € 5,58% 9,71 € 3,28% 13,37 € 4,23%<br />
Gesundheitspflege 7,58 € 3,16% 7,43 € 2,51% 7,90 € 2,50%<br />
Verkehr 27,14 € 11,31% 27,85 € 9,41% 13,94 € 4,41%<br />
Nachrichtenübermittlung 13,30 € 5,54% 14,30 € 4,83% 15,52 € 4,91%<br />
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 34,61 € 14,42% 42,21 € 14,26% 33,46 € 10,59%<br />
Bildungswesen 0,72 € 0,30% 0,53 € 0,18% 0,22 € 0,07%<br />
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 2,28 € 0,95% 5,00 € 1,69% 6,70 € 2,12%<br />
Andere Waren und Dienstleistungen 9,79 € 4,08% 9,50 € 3,21% 12,20 € 3,86%<br />
Gesamt 240 € 100% 296 € 100% 316 € 100%<br />
Quelle: www.hartziv.org<br />
Fast zwölf Prozent aller Münchner Kinder wachsen<br />
in Hartz-IV-Haushalten auf.<br />
In München, der Weltstadt mit Herz, beträgt der<br />
Sozialsatz für Kleinkinder bis fünf Jahre 240 Euro<br />
pro Monat, inklusive Kindergeld, das allerdings<br />
wieder abgezogen wird. Bei 6- bis 13-Jährigen<br />
liegt der Satz bei 296 Euro, für Jugendliche bis<br />
zum 18. Lebensjahr gibt es 316 Euro. Zusätzlich<br />
bekommen Eltern jährlich insgesamt 100 Euro für<br />
jedes größere Kind, sofern sie dies beantragen.<br />
Diese Minibeträge müssen für alles reichen – für<br />
Essen, Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Telekommunikation,<br />
Mobilität, Miete etc. – und nicht<br />
zu vergessen, für Bildung.<br />
Gemäß Hartz-IV-Regelsatz stehen 15- bis 17-<br />
Jährigen 0,22 Euro pro Monat für Bildung zu.<br />
26 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
27
so sieht‘s aus<br />
so sieht‘s aus<br />
Auch in einer wohlhabenden Stadt wie München<br />
gibt es erschreckend viele Kinder, die von<br />
Möglichkeiten ausgeschlossen sind, die für andere<br />
selbstverständlich sind. Mit Hartz IV ist eine Teilhabe<br />
an weiterführender Bildung und Sport sowie am<br />
vielfältigen kulturellen und sozialen Leben Münchens<br />
einfach nicht möglich!<br />
Eine fundierte Aus- oder Weiterbildung, Freude<br />
und bereichernde Momente, zum Beispiel während<br />
eines Theaterbesuchs, Musikunterricht oder die<br />
Mitgliedschaft in einem Sportverein sind für viele<br />
Familien in München purer Luxus.<br />
wenn man nicht möglichst viele Facetten der<br />
Gegenwart kennt?<br />
Genau deswegen unterstütze ich DEIN MÜNCHEN,<br />
eine gemeinnützige Organisation, die es sozial<br />
benachteiligten Kindern und Jugendlichen ermöglicht,<br />
sich selbst als Teil dieser Stadt zu sehen und<br />
nicht außen vor zu sein.<br />
Von einem gerechteren System kann träumen,<br />
wer will, aber im Hier und Jetzt und um die<br />
Ecke für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, ist<br />
die Pflicht von jedem!<br />
In einer reichen<br />
Stadt ist Armut<br />
eine Demütigung<br />
Ich bin im Südosten Münchens in Waldperlach<br />
groß geworden. Nach der Schule habe ich<br />
immer Fußball gespielt – jeden Tag! Ich habe<br />
die anderen Jungs nur danach beurteilt, wie<br />
gut sie mit dem Ball umgehen konnten oder<br />
ob sie sich wenigstens ins Tor stellten.<br />
Geld hat uns alle nicht interessiert, davon hing<br />
es einfach nicht ab, ob man jemanden mag oder<br />
nicht. Damals, so scheint es mir, gab es noch<br />
selbstverständliche Berührungspunkte zwischen<br />
den gesellschaftlichen Schichten. Heute jedoch,<br />
mit der Abschottung der Reichen, der Kürzung<br />
von Sozialleistungen, heute, wo Arbeitslosengeld<br />
reine Existenzsicherung bedeutet, heute mit dem<br />
Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich und<br />
einem Alltag, in dem Geld die Menschen antreibt,<br />
rund um die Uhr beschäftigt und spaltet, hat sich<br />
das geändert.<br />
Der Sozialstaat Deutschland hat kein Problem<br />
mehr mit Armut, weil er dieses Problem an<br />
die Armen weitergibt.<br />
Oft reicht es ja nicht mal fürs Kino und an<br />
einen Familienausflug auf die Wiesn ist gar<br />
nicht zu denken.<br />
Gerade in einer reichen Stadt wie München wird<br />
die ökonomische Ausgrenzung als Demütigung<br />
erfahren. Die Teilhabe an der Gesellschaft und an<br />
ihren Möglichkeiten ist aber notwendig, denn wie<br />
soll man sich ein Bild von der Zukunft machen,<br />
Maximilian „Max“ Uthoff, deutscher Kabarettist,<br />
Jurist und Botschafter für DEIN<br />
MÜNCHEN<br />
Da sein Vater die Münchner Kleinkunst bühne<br />
Rationaltheater gründete, kam Max Uthoff<br />
bereits früh mit der Welt der Kleinkunst in<br />
Kontakt. Nach dem zweiten Jura-Staatsexamen<br />
übernahm er von 2006 bis 2008 die<br />
Leitung des Rationaltheaters. Diese gab er<br />
jedoch wieder auf, da ihm seine zahlreichen<br />
Auftritte als Solokünstler an anderen Spielstätten<br />
und im Fernsehen immer weniger<br />
Zeit ließen.<br />
Als Münchner und Vater zweier Töchter<br />
ist es ihm ein persönliches Anliegen,<br />
sich für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit<br />
vor der eigenen Haustür<br />
einzusetzen.<br />
Schließlich sind es die Kinder von heute, die morgen<br />
unsere Stadtgesellschaft prägen werden.<br />
Wem das als Grund, sich zu engagieren, nicht<br />
reicht, kann das auch aus bloßem Egoismus tun,<br />
denn wenn diese Kinder erwachsen sind, sind wir<br />
die Alten und werden erleben, wie es dann um<br />
die Münchner Stadtgesellschaft bestellt sein wird.<br />
Von Max Uthoff,<br />
Kabarettist<br />
28 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
29
so sieht‘s aus<br />
so sieht‘s aus<br />
Vom Bildungszug<br />
abgehängt<br />
Was also tun? Nur ein radikaler Umbau des<br />
deutschen Schulsystems helfe, sagen Bildungsforscher<br />
und Lehrerverbände.<br />
Die deutsche Dreigliedrigkeit von Haupt-,<br />
Realschule und Gymnasium hat ihren<br />
Ursprung im 19. Jahrhundert.<br />
Jeder siebte Schüler in Deutschland bekommt<br />
keinen Ausbildungsplatz, weil er keinen Abschluss<br />
hat oder seine Schulbildung miserabel ist. Deshalb<br />
fordern Lehrer, Bildungsexperten und Politiker ein<br />
besseres Schulsystem, und zwar: eine gemeinsame<br />
Schule für alle, eine Schule, die nicht<br />
aussiebt, eine Schule mit besser ausgebildeten<br />
Lehrern plus einer Fachkraft pro Klasse, Ganztagsunterricht<br />
und mit Talentförderung – eine Verpflichtung,<br />
die selbstverständlich sein sollte.<br />
„Stellen Sie sich vor“, fragt der Philosophie-<br />
Professor Richard-David Precht, „es gäbe keine<br />
Schule und wir müssten eine erfinden. Wie würde<br />
die aussehen? Vermutlich würden wir Entwicklungspsychologen<br />
und Lerntheoretiker zu Rate ziehen.<br />
Dann würden wir bei der Wurzel ansetzen und uns<br />
fragen: Wie geht Lernen? Wie ist es mit der Psyche<br />
von Kindern bestellt? Wann lernen sie gerne, unter<br />
welchen Bedingungen geht Lernen am besten?<br />
Und dann würden wir etwas erschaffen, dass zu 95<br />
Prozent mit den heutigen Schulen nichts zu tun hat.“<br />
Precht legt den Finger in die Wunde unseres<br />
Bildungssystems, das, wie er sagt, Quantität<br />
mit Qualität verwechselt.<br />
Wie kann es denn sein, dass 1,7 Millionen Schüler,<br />
also jeder Siebte eines Jahrgangs, in Deutschland<br />
keinen Ausbildungsplatz bekommt, weil<br />
er entweder keinen Schulabschluss hat – das<br />
sind acht Prozent – oder seine Schulbildung so<br />
mangelhaft ist, dass er nicht in der Lage wäre,<br />
in der Berufsschule ein Berichtsheft zu führen?<br />
Die Ursachen dafür liegen für Bildungswissenschaftler<br />
auf der Hand. Detlef Träbert, viele Jahre<br />
Bundesvorstand der „Aktion Humane Schule“ und<br />
ausgebildeter Hauptschullehrer: „Die Arbeitsbedingungen<br />
an den Hauptschulen haben nichts mit den<br />
sozialen Realitäten zu tun.“<br />
Die Realitäten sehen so aus: Die Zahl der<br />
verhaltensauffälligen Schüler hat sich in den<br />
vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt, auf 20<br />
Prozent. Außerdem steigt der Anteil von Kindern<br />
mit Migrationshintergrund stetig. An Münchner<br />
Mittelschulen liegt der Anteil nach Auskunft des<br />
bayerischen Kultusministeriums bei über 70 Prozent.<br />
Hinzu kommt, dass sich Deutschland schon 2009<br />
verpflichtet hat, die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
umzusetzen. Das bedeutet: Kinder mit einem<br />
geistigen oder körperlichen „Förderbedarf“ sollen<br />
nicht mehr ausgegrenzt und in Förderschulen<br />
abgeschoben werden, sondern an ganz normalen<br />
Regelschulen gemeinsam mit allen anderen Kindern<br />
unterrichtet werden.<br />
Auf all diese Situationen sind Lehrer weder vorbereitet<br />
noch dafür ausgebildet worden. Sie sollen,<br />
verlangen die Schulgesetze der Bundesländer,<br />
Wissen vermitteln und erziehen. Aber interkulturelles<br />
Verständnis, psychologische Kompetenz, sozialpädagogische<br />
Fähigkeiten sind heute unverzichtbar;<br />
davon ist die Präsidentin des Bayerischen Lehrerund<br />
Lehrerinnenverbands Simone Fleischmann<br />
überzeugt.<br />
Und deshalb gibt es auf ganzer Linie zu viele<br />
Verlierer: Kinder, die schlechte Chancen haben,<br />
weil sie nicht individuell gefördert werden. Drei von<br />
vier Kindern, die aus armen Verhältnissen kommen,<br />
nutzt auch die Schule nichts: Sie bleiben arm. Mit<br />
dieser Prognose ist Deutschland übrigens Schlusslicht<br />
in der EU.<br />
Cem Özdemir, Mitglied des Deutschen Bundestages<br />
und selbst Vater von zwei Schulkindern,<br />
fordert: „Ein gerechtes Bildungssystem muss<br />
den Anspruch haben, jedes Kind zu fördern und<br />
gesellschaftliche Blockaden durch das Aussortieren<br />
von Kindern nicht auch noch zu verfestigen.“<br />
Die Begründung damals lautete: Dreierlei Menschen<br />
braucht die Maschine: den, der sie bedient und in<br />
Gang hält; den, der sie repariert und verbessert;<br />
schließlich den, der sie erfindet und konstruiert.<br />
Aber dieses System aus dem Industriezeitalter ist<br />
längst überholt. Die Hauptschule wird nicht mehr<br />
als Ort für die handwerklich besonders begabten<br />
Schüler verstanden. Zwar haben die Bundesländer<br />
die Hauptschule peu à peu abgeschafft. Aber das<br />
reicht schon deshalb nicht, weil damit nicht der<br />
Hauptschüler, so wie es ihn bislang gab, abgeschafft<br />
wurde. Die Gewerkschaft Erziehung und<br />
Wissenschaft (GEW) fordert deshalb „eine Schule<br />
für alle“, die Kinder nicht, „wenn sie erst neun Jahre<br />
alt sind, nach ,schlau’ und ,dumm’ sortiert.“<br />
Verbandspräsidentin Simone Fleischmann konkretisiert:<br />
„Wir brauchen eine längere gemeinsame<br />
Schulzeit von zehn Jahren und Ganztagsschulen.“<br />
Erst dann sollte sich entscheiden, ob ein Schüler<br />
einen beruflichen oder akademischen Weg geht.<br />
Aber damit ist es nicht getan: „Wir müssen die<br />
Frage beantworten, was Schule leisten soll“, gibt<br />
die Lehrervertreterin zu bedenken. „Wenn sie<br />
Defizite in der Erziehung ausgleichen soll, Legasthenikern<br />
helfen will, gewalttätige Schüler wieder<br />
auf Schiene bringen soll, chronisch kranke Kinder<br />
unterstützen muss, dann brauchen wir mehr und<br />
besser ausgebildete Lehrer; sowie zusätzliches<br />
Personal: Psychologen, Sprachheilpädagogen,<br />
Krankenschwestern, Migrationsberater.“ Und, wenn<br />
nötig, Klassen mit weniger Schülern. Die werden<br />
dann nicht nur von einem Lehrer unterrichtet,<br />
sondern eine zweite Fachkraft hilft, schwächeren<br />
Schülern individuell den Unterrichtsstoff zu erklären<br />
und sich um Rabauken zu kümmern, oder springt<br />
in schwierigen Situationen ein.<br />
„Erfahrene Lehrer“, sagt Simone Fleischmann,<br />
„erkennen schon eine Woche nach Schulbeginn,<br />
ob ein Kind Gefahr läuft, in seiner Schullaufbahn zu<br />
scheitern.“ Deshalb sollten alle Kinder, und nicht nur<br />
die von begüterten Eltern, die Möglichkeit haben,<br />
kostenlos Nachhilfe zu bekommen, im Sportverein<br />
mitzumachen, ein Musikinstrument zu lernen. Das<br />
stärkt auch das Selbstbewusstsein.<br />
Wenn es gesellschaftliche Übereinkunft ist, dass<br />
Schule so sein soll, dann kann das auch in die<br />
Entscheidungsfreiheit der Eltern eingreifen. Dann<br />
gibt es nicht nur wie bisher eine Schulpflicht für<br />
alle Kinder, sondern auch eine Förderpflicht, die<br />
Eltern nicht ablehnen können. Das kostet viel Geld.<br />
Aber Simone Fleischmann ist davon überzeugt,<br />
dass eine vorsorgende Investition ins<br />
Bildungssystem wesentlich preiswerter ist<br />
als die Kosten, die die Sozialsysteme später<br />
für Schulversager aufbringen müssen.<br />
Die Grünen-Politikerin Beate Walter-Rosenheimer<br />
ergänzt: „Als große Industrie- und Wissensnation,<br />
die wir sein wollen, müssen wir zehn Prozent des<br />
Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung<br />
bereitstellen.“ Zum Vergleich: Die skandinavischen<br />
Länder geben pro Kopf der Bevölkerung das<br />
Doppelte für Bildung aus.<br />
Woher das Geld für mehr Chancengleichheit an<br />
den Schulen kommen soll? Precht macht einen<br />
Vorschlag: Senkt das Kindergeld, das derzeit Arme<br />
und Reiche gleichermaßen bekommen, auf zehn<br />
Euro ab und fördert mit dem Rest jene Kinder und<br />
Familien, die es für eine bessere Zukunft brauchen.<br />
Albert Herchenbach,<br />
Freier Journalist<br />
30 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
31
so sieht‘s aus<br />
so sieht‘s aus<br />
Ausgegrenzt,<br />
verzweifelt, wütend<br />
Wer keine Perspektive sieht, glaubt auch nicht<br />
an seine Chancen.<br />
Lassen Sie sich dazu einladen, das Foto etwas<br />
genauer zu betrachten. Es ist entstanden bei einem<br />
Anti-Gewalt-Training, das an vielen bayrischen<br />
Mittelschulen regelmäßig angeboten wird. Die<br />
Übung, die hier gezeigt wird, soll Sechstklässlern<br />
spürbar machen, was passiert, wenn jemand<br />
ausgeschlossen wird.<br />
Die Übung geht so: Ein Mitschüler, auf dem Foto ist<br />
das Paul, muss den Klassenraum verlassen, damit<br />
er nicht mitbekommt, was drinnen passiert. Denn da<br />
setzen sich jetzt seine Klassenkameraden in einen<br />
engen Stuhlkreis, stecken die Köpfe zusammen und<br />
tuscheln. Jetzt wird Paul hereingebeten und soll<br />
versuchen, Kontakt zu seinen Mitschülern aufzunehmen.<br />
Aber die nehmen überhaupt keine Notiz<br />
von ihm, tuscheln weiter, heben noch nicht einmal<br />
den Kopf. Paul ist ratlos. Er geht zwei-, dreimal um<br />
den Stuhlkreis herum, versucht behutsam, Aufmerksamkeit<br />
auf sich zu ziehen – ohne Erfolg.<br />
Es ist nur eine spielerische Übung, die gerade mal<br />
zwei Minuten dauert. Aber für Paul ist es bitterer<br />
Ernst. Die zwei Minuten fühlen sich für ihn an wie<br />
eine Ewigkeit, in der aus seiner Ratlosigkeit langsam<br />
Verzweiflung wird. Ehe Paul die Tränen kommen,<br />
brechen die beiden Lehrkräfte die Übung ab. Paul<br />
ist ein eher in sich gekehrtes Kind. Andere Schüler<br />
reagieren aggressiv, rufen, provozieren die Runde,<br />
werden schließlich wütend. Abbruch!<br />
Für die Sechstklässler war das ein Crashkurs in<br />
Sachen Teilhabe: Wie fühlt es sich an, wenn<br />
jemand ausgeschlossen ist, nicht dabei sein<br />
darf und hoffnungslos am Rand steht?<br />
Wer sich in dieses Foto vertieft, bekommt eine<br />
Ahnung davon, wie gefährlich es für unsere<br />
Gesellschaft werden kann, wenn Menschen<br />
dauerhaft ausgegrenzt werden. Die einen<br />
resignieren, andere kämpfen, wieder andere radikalisieren<br />
sich. Wer keine Perspektive sieht, glaubt<br />
auch nicht an seine Chancen.<br />
Für diese Perspektiven legt die Schule den<br />
Grundstein. „Bildung“, sagt die Bundestagsabgeordnete<br />
Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für<br />
Jugendpolitik und Ausbildung der Grünen-Bundestagsfraktion,<br />
„entscheidet über Teilhabe oder<br />
Ausschluss.<br />
So gesehen hängt unsere Zukunft entscheidend<br />
von mehr Bildungsgerechtigkeit ab.“<br />
Aber Bildungsgerechtigkeit bedeutet nicht nur,<br />
dass alle Schüler die Chance bekommen, dasselbe<br />
Lernpensum zu bewältigen. Der Humanist und Arzt<br />
François Rabelais erkannte schon vor 500 Jahren,<br />
dass „Kinder nicht wie Fässer gefüllt werden sollen,<br />
sondern wie Leuchten entzündet werden“. Deshalb<br />
bedeutet Bildungsgerechtigkeit vor allem, jedem<br />
einzelnen Kind gerecht zu werden, seine ureigenen<br />
Talente zu entdecken und zu fördern.<br />
Ranga Yogeshwar, Physiker und TV-Moderator,<br />
beschäftigt sich seit Jahren mit neuen Wegen der<br />
Wissensvermittlung. Er kritisiert, dass an unseren<br />
Schulen immer noch „ein Stück preußischer<br />
Beamtendisziplin“ mitschwinge und es nicht darum<br />
gehe, die „Kreativität des Einzelnen zu beflügeln und<br />
ihn auf seinen ganz eigenen Weg zu befördern“,<br />
sondern Schule eher eine Institution sei, die alle in<br />
ein Raster presse.<br />
Genau das ist der Punkt: Wenn Kinder und<br />
Jugendliche ihren Wert nicht mehr darüber definieren<br />
müssen, ob sie nun in Mathe oder Deutsch<br />
besser oder schlechter sind als ihre Klassenkameraden,<br />
sondern wenn sie wahrgenommen und vor<br />
allem wertgeschätzt werden mit ihren ureigenen<br />
Talenten, die möglicherweise im Stundenplan gar<br />
nicht vorkommen, dann stellt sich die Frage von<br />
Teilhabe und Perspektive ganz anders. Dann ist<br />
Teilhabe nicht mehr eine Frage des Wettbewerbs;<br />
vielmehr: Wie kann ich meine ganz individuellen<br />
Fähigkeiten einbringen?<br />
Denn in jedem Kind steckt etwas, das die<br />
Schule wecken kann – wozu sie heute nur<br />
bedingt in der Lage ist. Auf solche Talente<br />
setzt auch die Wirtschaft.<br />
Der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd<br />
Osterloh zum Beispiel glaubt, dass es heute<br />
nicht mehr reiche, bei Mitarbeitern bloß auf die<br />
schulische Qualifikation zu schauen. Dann könne<br />
es passieren, dass jemand in der Montagehalle<br />
arbeite, daheim aber geniale Apps fürs Handy<br />
entwickle – eine Fähigkeit, die für seinen Arbeitgeber<br />
sehr nützlich sein könnte.<br />
Ein so reiches Land wie Deutschland kann es sich<br />
nicht leisten, Talente einfach untergehen zu lassen,<br />
Perspektiven zu verrammeln und die an den Rand<br />
der Gesellschaft zu schieben, die durchs Raster<br />
unseres Schulsystems fallen.<br />
Albert Herchenbach,<br />
Freier Journalist<br />
32 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
33
AUS ERSTER<br />
HAND<br />
Aylin lebte in einem Münchner Waisenhaus, Rahmi ist<br />
glücklich, endlich ohne Todesangst zu sein und Julia<br />
weiß, was Mobbing wegen Armut bedeutet.<br />
Angelika Thuri-Weiß, Rektorin einer Münchner<br />
Mittelschule, hat täglich mit 41 Nationalitäten zu tun.<br />
Drei Jugendliche und eine Schulleiterin berichten über<br />
ihren Alltag in München und zeichnen dabei ein Bild,<br />
dass betroffen macht und überrascht.
AUS ERSTER HAND<br />
Offenheit<br />
ist der<br />
Schlüssel<br />
Hallo, ich bin Aylin, 16 Jahre alt und in München<br />
geboren. Mein Leben verlief bis zu meinem fünften<br />
Lebensjahr ziemlich normal. Eines Tages meinte<br />
meine Mutter, dass wir meine Brüder besuchen<br />
gehen. Wieso sie damals woanders lebten, wusste<br />
ich nicht. Als wir an diesem Ort ankamen, war ich<br />
wie verzaubert: Überall sah ich spielende Kinder,<br />
Jugendliche, die Fußball spielten, Erwachsene, die<br />
lachten. Überall Grün, so viele Pflanzen, Bäume<br />
und Schmetterlinge. Direkt vor meinen Augen sah<br />
ich einen riesigen Sportplatz mit Fußballtoren und<br />
einem Tennisplatz. Daneben stand eine große Villa.<br />
Meine Mutter brachte mich in den dritten Stock, wo<br />
wir freundlich in Empfang genommen wurden. Nach<br />
einer Weile sagte meine Mama zu mir, dass ich hier<br />
bleiben solle und sie mich morgen wieder abholen<br />
komme. Sie sagte, dass ich dann zusammen mit<br />
meinen Brüdern nach Hause kommen würde.<br />
Am nächsten Tag kam sie zwar, doch mitgenommen<br />
hat sie mich nicht. Es stellte sich schnell<br />
heraus, dass ich mich in einem Waisenhaus<br />
befand. Erst später habe ich erfahren, dass<br />
mich meine Eltern weggeben mussten, weil<br />
sie selbst nicht so richtig mit ihrem Leben<br />
klarkamen. Wir lebten damals zu sechst in einer<br />
Zweizimmerwohnung. Das war echt hart.<br />
AUS ERSTER HAND<br />
anderen Heimkindern habe ich nach Lösungen und<br />
Kompromissen gesucht. Im Lauf der Zeit habe ich<br />
gelernt, mich für andere Leute einzusetzen.<br />
Ich musste oft zur Heimleitung gehen und habe<br />
mit ihr besprochen, was wir im Heim verbessern<br />
könnten. Das war nicht immer einfach, aber durch<br />
diese Erfahrung habe ich gelernt, mutiger zu sein.<br />
Ich habe festgestellt, wie wichtig es ist, sich<br />
für die eigenen Interessen und die anderer<br />
einzusetzen.<br />
Es gab auch verschiedene Sitzungen, in denen<br />
ich unsere Anliegen vortragen musste, oft auch<br />
vor vielen Leuten. Dadurch habe ich gelernt, für<br />
andere Menschen und ihre Belange offen zu sein.<br />
In all dieser Zeit habe ich auch gelernt, dass man<br />
ohne Ausdauer so gut wie nichts erreichen kann.<br />
Ich war immer hartnäckig, wenn ich für unsere<br />
Probleme im Heim eingetreten bin. Man muss<br />
konsequent hinter seinen Zielen stehen und darf<br />
sie nicht aus den Augen verlieren.<br />
Seit meiner Zeit im Heim bin ich um ein Vielfaches<br />
selbstbewusster geworden und kämpfe für das,<br />
was ich will. <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! hat mir dabei geholfen,<br />
mein Leben noch besser zu organisieren, und mir<br />
gezeigt, welche konkreten Möglichkeiten es für<br />
mich gibt.<br />
Für mich ist eines jetzt noch klarer: Ohne<br />
Mut, Offenheit, echtes Interesse und vor<br />
allem Ausdauer erreicht man seine Ziele im<br />
Leben nicht.<br />
Aylin, 16 Jahre, aus München<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
Freunde fand ich im Waisenhaus schnell und meine<br />
Brüder waren schließlich auch da. Wir hielten fest<br />
zusammen. Ich habe mich seltsamerweise schnell<br />
daran gewöhnt, meine Eltern nur an den Wochenenden<br />
zu sehen. Doch anstatt wie viele anderen nur<br />
zu meckern, wie blöd doch das Heim sei, beschloss<br />
ich, das Beste aus meiner Situation zu machen<br />
und etwas daran zu ändern. So setzte ich im Alter<br />
von zehn Jahren alles daran, Gruppensprecherin<br />
zu werden, und schaffte es auch. Gemeinsam mit<br />
36 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
37
AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
Das Wichtigste ist,<br />
dass wir hier<br />
ohne ständige<br />
Todesangst leben<br />
aufbauen könnten. Leider mussten wir unterwegs<br />
meine Mutter und ein paar meiner Geschwister<br />
zurücklassen. Das war und ist immer noch sehr<br />
schwer für mich, weil ich mir vorher nie hätte<br />
vorstellen können, auch nur einen Tag ohne meine<br />
Mutter zu sein. Jetzt sind es bereits über drei Jahre.<br />
Ich habe sie seit dem 29. April 2014 nicht mehr<br />
gesehen. Wir telefonieren jedoch täglich miteinander<br />
und ganz oft sogar zwei- bis dreimal am Tag. Sie<br />
fehlt mir sehr.<br />
Es war am Anfang schwer, sich an das Leben<br />
in Deutschland zu gewöhnen, denn hier ist alles<br />
anders: die Sprache und vor allem auch die<br />
Kultur und die Leute. Aber man muss sich daran<br />
gewöhnen und sich für alles interessieren, wenn<br />
man hier leben will. Das Wichtigste ist jedoch, dass<br />
wir hier ohne ständige Todesangst leben können.<br />
Zurzeit läuft alles ganz gut: das Leben, die Schule<br />
– und ich habe Zukunftspläne.<br />
Rahmi, 17 Jahre, aus Somalia<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
Ich war sechs Jahre alt, als ich meine Heimatstadt<br />
Mogadischu in Somalia verlassen musste.<br />
Das hatte gleich mehrere Gründe: erstens wegen<br />
der äthiopischen Soldaten, die unser Land besetzen<br />
wollten, und zweitens, weil mein Vater Justizminister<br />
war, also Teil der Regierung und somit in Gefahr.<br />
Die äthiopischen Soldaten wollten das ganze<br />
Land, doch dafür mussten sie zunächst die<br />
somalische Regierung aus dem Weg schaffen.<br />
Sie verschleppten oder ermordeten die Regierungsangehörigen<br />
und auch ihre Familien.<br />
Wir mussten fliehen, doch das war nicht so<br />
einfach. Alles kam so unerwartet, uns fehlten<br />
noch alle unsere Dokumente, Ausweise, Visa<br />
etc. Deswegen haben wir uns in einer anderen<br />
Wohnung in einer anderen Stadt versteckt, wo die<br />
Leute uns nicht kannten.<br />
Endlich hatten wir alle notwendigen Papiere<br />
beisammen und alles war vorbereitet, auch das<br />
Flugzeug. Wir flogen nach Nordsomalia. Hier ist eine<br />
andere Regierung als in Südsomalia an der Macht.<br />
Wir haben dort ein Jahr lang gelebt. Das war<br />
für uns sehr schwer, denn wir mussten uns<br />
verstecken, unsere Namen ändern und immer<br />
vorsichtig sein. Mein Vater war damals von uns<br />
getrennt, denn falls die Regierung dort unsere<br />
Anwesenheit mitbekommen hätte, hätte sie uns<br />
an den Norden verraten. Sie wollten keinen Konflikt<br />
mit dem Norden und kein Risiko eingehen.<br />
Wir haben ein ganzes Jahr so gelebt. Während der<br />
ganzen Zeit hatten wir immer noch die Hoffnung,<br />
dass bald alles wieder gut werden würde.<br />
Doch dann wurde alles nur noch schlimmer. Der<br />
IS ist in dieser Zeit immer stärker geworden. Das<br />
Schlimmste ist, dass sie sagen, dass sie Moslems<br />
seien, uns aber trotzdem töten wollen. Dabei<br />
sind wir doch auch Moslems. Mein Vater hat sie<br />
deshalb immer sehr kritisiert. Sie haben natürlich<br />
versucht, meinen Vater aus dem Weg zu<br />
schaffen, einmal sogar mit einer Bombe unter<br />
seinem Bett. Allah sei Dank, dass die Bombe nicht<br />
gezündet hat! Nach diesem versuchten Anschlag<br />
hat man uns gesagt, dass dieser Konflikt sehr lange<br />
dauern würde und dass es in Somalia zu gefährlich<br />
für uns alle würde. Deswegen sind wir nach Ägypten<br />
geflohen. In Ägypten war zunächst alles gut. Schon<br />
am dritten Tag konnte ich in eine Schule gehen;<br />
ich habe damals die zweite Klasse besucht. Zwar<br />
konnte ich die Kinder in der Klasse nicht verstehen,<br />
aber es gab keinen, der nicht versucht hätte, mir<br />
irgendwie zu helfen, um die Sprache zu lernen. Alle<br />
in der Schule waren sehr nett. Ich war ein Kind wie<br />
alle anderen und alle anderen behandelten mich<br />
auch so. Keiner sagte, ich sei eine Ausländerin. Am<br />
Ende des Jahres konnte ich die Sprache genauso<br />
gut wie die anderen.<br />
Ich habe dort sechs Jahre gelebt. Dann sind wir<br />
nach Deutschland gegangen, weil in Ägypten die<br />
Demonstrationen gegen die Regierung anfingen.<br />
Mein Vater sagte, dass wir ein sicheres Land<br />
bräuchten, wo wir uns unser zukünftiges Leben<br />
38 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
39
AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
Wer aus Angst<br />
aufgibt, hat<br />
gleich verloren<br />
Als ich Klassensprecherin war, habe ich den<br />
Vorschlag gemacht, dass jeder Schüler und jede<br />
Schülerin eine Schuluniform tragen solle, damit<br />
niemand wegen seines Aussehens oder Styles<br />
gemobbt werden könne.<br />
Auch die Lehrer reagieren oft falsch und<br />
lassen zu, dass manche Schüler respektlos<br />
mit ihnen umgehen. Das ermuntert diese Schüler<br />
dann nur noch und sie nehmen sich auch den<br />
Lehrer gegenüber Frechheiten heraus. So ein Lehrer<br />
kann dir bei Mobbing nicht helfen.<br />
Aber ich weiß in derartigen Situationen leider nicht,<br />
was ich noch tun könnte. Ich habe alles versucht,<br />
und bis jetzt hat sich nichts verändert. Ich verstehe<br />
nicht, wieso die Lehrkräfte nicht mehr gegen<br />
Mobbing unternehmen.<br />
Ich schreibe einen Bericht über meine Schule,<br />
weil mir nicht gefällt, wie viele Schüler mit ihren<br />
Klassenkameraden oder Mitmenschen umgehen.<br />
Bei uns an der Schule muss man aufpassen, wie<br />
man sich präsentiert. Was mich am meisten an<br />
den Schülern nervt, ist, dass sie immer Stress<br />
suchen und nur auf das Äußere und nicht auf den<br />
Charakter achten.<br />
Ich kann nicht verstehen, wie man jemanden<br />
mobben kann, nur weil er anders ist, weil er<br />
z. B. nicht das neueste Handy hat oder keine<br />
Markenklamotten trägt.<br />
Ein Beispiel dafür, wie schnell das gehen kann:<br />
Als ich das erste Mal ins Schullandheim gefahren<br />
bin, haben mir meine Eltern ein altes Nokia-Handy<br />
mitgegeben, weil meines in Reparatur war. Als ich<br />
es bei Tisch herausholte, haben alle über mich<br />
gelacht und gesagt, dass ich wohl zu arm sei, um<br />
mir was Besseres zu leisten. Ich habe ihr Gerede<br />
einfach nicht weiter beachtet und kam ganz gut<br />
mit der Situation klar. Aber manche nehmen solche<br />
Sachen ernst und fühlen sich sehr verletzt. Man<br />
darf in solchen Situationen nie zeigen, dass einen<br />
so was trifft. Wenn man erkennen lässt, wie leicht<br />
man verletzbar ist, dann nutzen sie das aus und<br />
machen immer weiter. Deswegen haben viele<br />
auch Angst, anderen Schülern in so einer Situation<br />
beizustehen, weil sie sich davor fürchten, dass sie<br />
genauso behandelt werden könnten.<br />
Es gibt einige Mitschüler, die aus lauter Angst<br />
davor, gemobbt zu werden, selbst zu Mobbern<br />
werden. Dadurch werden sie wie die, vor denen<br />
sie eigentlich Angst haben.<br />
Oft tragen aber auch die Eltern eines Mobbers<br />
eine Mitschuld. Die Jugendlichen bekommen von<br />
ihren Eltern zwar materiell gesehen alles, was sie<br />
wollen, doch zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit,<br />
was eigentlich das Wichtigste wäre. Viele Kids<br />
werden dann entweder aggressiv oder depressiv.<br />
Wieso verstehen die Leute nicht, dass Familie das<br />
Allerwichtigste ist?!<br />
In meiner Schule gibt es wirklich viele echt asoziale<br />
Schüler, die anderen das Leben schwer machen.<br />
Aber deshalb darf man trotzdem keine Angst<br />
davor haben, anderen zu helfen. Man muss<br />
sich auch selbst treu bleiben und so sein, wie man<br />
eben ist. Man darf sich nicht von anderen verbiegen<br />
lassen. Man muss seinen eigenen Weg gehen und<br />
versuchen, seine Träume zu verwirklichen.<br />
Genau das lernen wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Ich habe hier<br />
viele Erfahrungen gesammelt und viel gelernt. Seit<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! kann ich in schwierigen Situationen<br />
besser reagieren und ich habe auch viele Ideen<br />
für meine Zukunft.<br />
Durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habe ich mehr Selbstvertrauen<br />
gewonnen und bin stärker geworden. Jetzt kann<br />
ich anderen Schülern in Not ohne Angst helfen<br />
und ich selbst sein. Diese Erfahrungen, die ich in<br />
der Zeit bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! gesammelt habe, werden<br />
mich mein ganzes Leben begleiten und ich werde<br />
es sicher nie bereuen, dass ich dabei gewesen bin.<br />
Julia, 16 Jahre, aus Polen<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
40 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
41
AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
Unser Problem ist<br />
der schlechte Ruf<br />
der Mittelschule<br />
„41 Nationalitäten, 84 Prozent Migrationshintergrund,<br />
Unterricht auf Deutsch – das alles<br />
kriegen wir sehr gut hin. Unser Problem ist<br />
der schlechte Ruf der Mittelschule.“<br />
Angelika Thuri-Weiß setzt sich als Rektorin der<br />
Mittelschule Simmernstraße in München-Schwabing<br />
seit neun Jahren für Chancengleichheit beim Start<br />
ins Berufsleben ein. Entgegen der öffentlichen<br />
Meinung finden ihre größten Kämpfe keineswegs<br />
auf dem Schulhof statt. Vielmehr muss sie sich vor<br />
allem gegen den hartnäckig schlechten Ruf der<br />
Mittelschule zur Wehr setzen. Dabei zieht sie alle<br />
Register, nutzt jede Chance für ihre Schüler und<br />
ist genau deshalb eine intensive Partnerschaft mit<br />
DEIN MÜNCHEN eingegangen.<br />
Wir haben Frau Thuri-Weiß in ihrer Schule besucht<br />
und uns mit ihr über Bildungsgerechtigkeit und<br />
unkonventionelle Wege unterhalten.<br />
Mit welchen Herausforderungen haben es<br />
Mittelschulen heutzutage zu tun?<br />
Es sind ganz andere, als die Öffentlichkeit meint.<br />
Das Zusammenspiel unserer multikulturellen Schüler<br />
ist für uns reibungsloser Alltag. Es ist vielmehr der<br />
hartnäckig schlechte Ruf der Mittelschule, gegen<br />
den wir mit großer Energie vorgehen. Es ist extrem<br />
schwer, dieses veraltete Bild in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung zu ändern, vor allem, wenn das<br />
Schlagwort „Hauptschule“ fällt. Auch wenn ich im<br />
Rahmen meines Vortrags bei den Eltern-Infoveranstaltungen<br />
für den Übertritt nach der 4. Klasse<br />
jedes Mal auf positiv überraschte Eltern stoße, heißt<br />
es doch: „Mein Kind soll aufs Gymnasium gehen.“<br />
Doch das Bestmögliche fürs Kind ist nicht gleichzusetzen<br />
mit dem höchstmöglichen Schulabschluss.<br />
Eine weitere Herausforderung ist der Lehrermangel,<br />
denn Mittelschullehrer erhalten eine wesentlich<br />
unattraktivere Besoldung als Realschul- oder<br />
Gymnasiallehrer. Mit Fairness hat das nichts zu<br />
tun, zumal die Studienzeit die gleiche ist. Es ist<br />
nicht verwunderlich, dass sich Lehrer bei einer auch<br />
noch niedrigeren Arbeitszeit lieber für die besser<br />
bezahlte Stelle entscheiden. Zudem bedeutet der<br />
Lehrermangel, dass das Schulamt den Schulen<br />
lediglich die Pflichtstunden zuweisen kann und<br />
für zusätzliche Angebote, wie zum Beispiel ein<br />
Streitschlichterprojekt oder andere AGs, nicht viel<br />
übrig bleibt.<br />
Was spricht für Sie für die Mittelschule?<br />
Das Konzept der Mittelschule sieht zum Beispiel<br />
als einzige Schulart einen systematischen Sprachaufbau<br />
von zwei Jahren für Schüler, die ohne<br />
deutsche Sprachkenntnisse zu uns kommen.<br />
Bevor wir einen Schüler mit Migrationshintergrund<br />
in eine Regelklasse übertreten lassen,<br />
erhält er von uns zuallererst einen fundierten<br />
Sprachunterricht im Umfang von zehn Wochenstunden<br />
und hat die Möglichkeit, bis zu sechs<br />
Jahre lang die Bewertungskriterien für Deutsch<br />
als Zweitsprache zu nutzen. Sogar die Prüfung<br />
zum Qualifizierenden Mittelschulabschluss kann<br />
in Deutsch als Zweitsprache als gleichberechtigtes<br />
Prüfungsfach abgelegt werden. Weder Realschule<br />
noch Gymnasium bieten diese Möglichkeit. Das ist<br />
mit ein Grund, weswegen der Migrationsanteil an<br />
Mittelschulen höher ist als an anderen Schultypen.<br />
Das hat erst mal gar nichts damit zu tun, wie begabt<br />
ein Kind ist. Wir als Mittelschule sind verpflichtet,<br />
diese Schüler aufzunehmen, Gymnasien und<br />
Realschulen wählen ihre Schüler aus.<br />
Ein wichtiger Punkt ist auch das Klassenlehrersystem,<br />
d. h., dass fast alle Fächer von einer<br />
Lehrkraft erteilt werden und das über zwei bis<br />
drei Schuljahre. Durch das Entstehen einer engen<br />
Beziehung zwischen Lehrer und Schüler können<br />
viele Probleme leichter gelöst werden.<br />
Zudem spricht unser praxisorientierter Unterricht<br />
für die Mittelschule. Es geht darum, Schüler auch<br />
praktisch zu fördern. Nicht alle Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse der Schüler sind über Schulwissen<br />
abrufbar. Wir geben unseren Jugendlichen praktisches<br />
Handwerkszeug mit auf den Weg und<br />
schulen sie ganz konkret in Sachen Sozialkompetenz<br />
– das macht nicht jede Schule. Zudem sind<br />
wir nicht so hoffnungslos überlaufen und können<br />
individueller und intensiver auf die Schüler eingehen.<br />
Abgesehen davon haben wir einfach nicht diesen<br />
nicht greifbaren merkwürdigen Druck, der sich<br />
heutzutage an den Gymnasien breitmacht. Wir<br />
versuchen, unsere Schüler mit Ruhe und Konstanz<br />
zu einem Schulabschluss zu führen, und das gelingt<br />
uns sehr gut. Im Schuljahr 2016/2017 haben alle<br />
erfolgreich abgeschlossen und es steht keiner ohne<br />
Schulabschluss auf der Straße.<br />
Sie haben viele Nationalitäten im Haus.<br />
Wie begegnen Sie den Anforderungen<br />
Ihrer Schülerinnen und Schüler über den<br />
Lehrplan hinaus?<br />
Wir haben ganz klar drei Schwerpunkte, die sich<br />
in einer Vielzahl von Projekten wiederfinden: Zum<br />
einen eine intensive Sprachförderung, denn eine<br />
gemeinsame Sprache, in unserem Fall Deutsch,<br />
42 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
43
AUS ERSTER HAND<br />
AUS ERSTER HAND<br />
ist die grundlegende Voraussetzung für eine<br />
vernünftige Kommunikation. Zudem ist das die<br />
wichtigste Grundlage, um Berufschancen nutzen<br />
zu können. Unser zweiter Schwerpunkt ist die<br />
Sozialkompetenz, denn bei uns treffen viele<br />
unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen<br />
Wertvorstellungen aufeinander. Wir glauben, dass<br />
das Arbeiten an einem respektvollen Umgang, an<br />
Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und auch an<br />
einer respektvollen Streitkultur extrem wichtig ist.<br />
Unsere dritte Säule ist die Berufsorientierung, für<br />
die wir auch den zweiten Landespreis Bayern beim<br />
Schulwettbewerb „Starke Schule“ erhalten haben.<br />
Wir fördern und fordern unsere Schüler, indem wir<br />
versuchen, herauszufinden welche Fähigkeiten in<br />
ihnen stecken und welche Möglichkeiten sie haben.<br />
Sehr viele Schüler haben schlichtweg keinerlei<br />
Informationen über die Bandbreite an Berufsbildern.<br />
Genau hier kommt DEIN MÜNCHEN mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ins Spiel.<br />
Sie sind bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Partnerschule der<br />
ersten Stunde. Warum?<br />
DEIN MÜNCHEN fügt sich als perfektes Puzzlestück<br />
in unsere Schulstrategie. Neben Kultur- und<br />
Sportprojekten, welche DEIN MÜNCHEN anbietet,<br />
ist es vor allem das Bildungsprojekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!,<br />
das unsere Schüler voranbringt – und zwar richtig.<br />
Ausgebildete Trainer befassen sich so intensiv mit<br />
den Schülern, wie es im Schulalltag nicht zu leisten<br />
wäre. In diesem Projekt finden unsere Jugendlichen<br />
heraus, wo genau ihre eigenen Fähigkeiten liegen.<br />
Haben die Schüler diese erst mal identifiziert,<br />
kommen Selbstwertgefühl und Motivation fast<br />
von alleine hinzu. Diese wenigen Projektwochen<br />
ändern alles im Hinblick auf ihren beruflichen<br />
Werdegang und das hat weitreichende Folgen<br />
fürs ganze Leben. Tatsächlich rennen uns Betriebe<br />
und Handwerker geradezu die Bude ein, weil sie<br />
merken, dass unsere Absolventen begriffen haben,<br />
wie wichtig Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Offenheit<br />
und Motivation vor allem für das Berufsleben sind.<br />
Übrigens sind das auch die Werte, die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
vermittelt.<br />
Wie werten Sie die Zusammenarbeit mit<br />
DEIN MÜNCHEN?<br />
Ich will nicht übertreiben, aber es ist ein Glücksfall,<br />
dass wir bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! dabei sein dürfen.<br />
Wir haben vor allem Schüler im Alter von 14 bis<br />
16 Jahren aus Übergangsklassen ausgewählt,<br />
die ganz frisch nach Deutschland gekommen<br />
sind. Sie erhalten zwar in ihrer Klasse intensiven<br />
Sprachunterricht, haben aber die Aufbauarbeit<br />
wie Assessment Center oder Workshops aus den<br />
unteren Klassen verpasst. Deshalb versuchen wir,<br />
in diesen Klassen möglichst viel Berufsorientierung<br />
unterzubringen. Genau hier springt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ein. Andere Schüler hatten drei Schuljahre lang<br />
Zeit herauszufinden, was sie können und was sie<br />
wollen. Die Schüler dieser Übergangsklassen hatten<br />
diese Möglichkeit bislang nicht.<br />
Was bewirkt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! bei den<br />
Teilnehmern?<br />
Unsere Schüler entwickeln im <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Projekt<br />
ihre Persönlichkeit weiter und werden extrem selbstständig.<br />
Sie wissen, was sie wollen, und gehen<br />
ganz zielorientiert auf den Start ins Berufsleben<br />
zu. In diesem Umfang kann das die Schule gar<br />
nicht leisten. Dazu kommt, dass außerschulische<br />
Projekte stets einen neuen Blickwinkel mit sich<br />
bringen, auch für das ganze Kollegium. Trainer von<br />
außen haben zudem oft zusätzliche Möglichkeiten,<br />
die Jugendlichen zu erreichen. Unsere Erfahrungen<br />
mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! sind ausschließlich positiv. Unsere<br />
Jugendlichen wachsen über sich hinaus und auch<br />
wir Lehrer staunen jedes Jahr von Neuem bei der<br />
Abschlussveranstaltung über die Entwicklung<br />
unserer Schüler.<br />
Was ist für Sie das Besondere an<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!?<br />
Wenn sich ein Schüler für <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! interessiert,<br />
hängt es nicht, wie so oft, vom Geldbeutel ab, ob<br />
er daran teilnehmen darf, sondern allein von seinem<br />
Interesse. Abgesehen von der bereichernden<br />
Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen,<br />
den Trainern und uns eröffnet dieses Projekt neue<br />
Perspektiven und stellt Kontakte her, die weder wir<br />
als Schule noch Eltern bieten könnten. Vor allem<br />
Jugendliche, die womöglich aufgrund schwieriger<br />
persönlicher Umstände resigniert haben, legen<br />
nach einem Workshop-Wochenende eine Begeisterung<br />
an den Tag, die förmlich ansteckend wirkt.<br />
Was wünschen Sie sich für Ihre Schüler?<br />
Ich wünsche mir, dass Mittelschüler diesen Stempel<br />
loswerden. Nach wie vor ist Chancengleichheit ein<br />
zentrales bildungspolitisches Ziel. Jeder Jugendliche<br />
sollte in Deutschland die bestmöglichen<br />
Bildungschancen erhalten, unabhängig von seiner<br />
kulturellen oder sozialen Herkunft oder finanziellen<br />
Mitteln. Davon sind wir weit entfernt.<br />
Auch wünschen wir uns für unsere Schüler ganz<br />
klar mehr Unterstützung von Stadt und Staat, auch<br />
aus der Wirtschaft. Es ist ja schon extrem schwierig,<br />
die richtigen Ansprechpartner für uns im Referat<br />
für Bildung und Sport auszumachen, die für die<br />
Sachausstattung zuständig sind. Auch wünschen<br />
wir uns von den Verantwortlichen, dass sie die<br />
Mittelschule gleichberechtigt mit den anderen<br />
Schultypen repräsentieren. Natürlich können wir<br />
finanzielle Mittel und Personal immer gebrauchen,<br />
aber vor allem wünschen wir uns eine zeitgemäße<br />
IT-Ausstattung und -Anbindung für unsere Schule.<br />
Abgesehen davon sollte ein Projekt wie <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
nicht ausschließlich spendenfinanziert sein. Engagierte<br />
Menschen setzen sich hier dafür ein, dass<br />
Jugendliche aus meist schwierigen Verhältnissen<br />
ihren Weg finden und selbstbestimmte Mitglieder<br />
der Stadtgesellschaft werden können. Das sollte der<br />
Stadt München ein wenig finanzielle Unterstützung<br />
wert sein, denn am Ende wird es sich auch für die<br />
Stadt wieder auszahlen.<br />
„Jeder Euro, den man in die Bildung von<br />
Jugendlichen investiert, ist gut angelegt.<br />
Das Geld muss man später nicht für Rehabilitations<br />
maßnahmen ausgeben. Vieles<br />
kann man in jungen Jahren noch auffangen;<br />
das fängt bereits im Kindergarten an.“<br />
Das Interview führte Susanne Meier,<br />
Freie Redakteurin<br />
44 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
45
Bildung<br />
ändert<br />
alles –<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
„Sie machen sich keine Vorstellung davon, welchen<br />
Unterschied das Engagement von DEIN MÜNCHEN<br />
für unsere Jugendlichen macht.“<br />
Elisabeth Deiß, ehem. Rektorin der Mittelschule<br />
an der Guardinistraße, heute Staatliches Schulamt,<br />
Landeshauptstadt München
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ein einzigartiges<br />
BildungsprojekT<br />
Im Rahmen des Bildungsprogramms <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
arbeiten professionelle Seminarleiter zusammen mit<br />
Mittelschülern in festen Gruppen, wöchentlichen<br />
Treffen und mit klaren Zielvorgaben daran, den<br />
ganz eigenen Weg für die Zukunft zu identifizieren.<br />
Dem vorangestellt ist in Modul 1, „ENTDECKE<br />
DEINE CHANCEN!“, ein grundlegendes Erarbeiten<br />
von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Dabei<br />
spielen Werte wie Offenheit, Interesse, Ausdauer<br />
und – nicht zu unterschätzen – Mut eine zentrale<br />
Rolle. Ein unverzichtbarer Baustein ist das hautnahe<br />
Erleben anderer Lebenswege und Ansichten. Die<br />
Jugendlichen treffen im Verlauf des Projekts auf<br />
Prominente und Menschen von nebenan, vom<br />
Sternekoch über den Autor bis zum erfolgreichen<br />
Manager oder Handwerker. Jeder Projektpate hat<br />
einen ungewöhnlichen Karriereweg im Gepäck. Im<br />
persönlichen Austausch mit ihnen wird schnell klar,<br />
dass Karriere nicht zwangsläufig auch viel Geld<br />
bedeuten muss. Vielmehr geht es darum, eigene<br />
Fähigkeiten und echte Interessen zu identifizieren,<br />
den individuellen Weg zu erkennen und einen<br />
eigenen positiven Werdegang zu entwickeln.<br />
Ganz nach dem Motto „Nimm dein Leben in die<br />
Hand!“ bilden im aufbauenden Modul „NUTZE<br />
DEINE CHANCEN!“ die persönlichen Erkenntnisse<br />
und Entwicklungsschritte der jugendlichen Teilnehmer<br />
eine wichtige Basis für den Einstieg ins<br />
Berufsleben. Wir begleiten und unterstützen die<br />
Entwicklung der Jugendlichen durch Seminare,<br />
Trainings und Coachings. Gleichzeitig werden<br />
Praktika und Schnuppertage in Unternehmen<br />
organisiert, die auch zur Vermittlung einer Ausbildungsstelle<br />
führen können. Dabei spielt das<br />
wachsende Unternehmensnetzwerk von DEIN<br />
MÜNCHEN eine zentrale Rolle.<br />
Alle <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Staffeln schließen mit einer<br />
Abschlussveranstaltung und der Ausgabe der<br />
Teilnehmerzertifikate ab, die eine nicht unwesentliche<br />
Rolle in der Bewerbungsmappe spielen.<br />
Selbstverständlich werden die Jugendlichen auch<br />
nach Abschluss des Projekts weiterhin durch DEIN<br />
MÜNCHEN begleitet, unterstützt und gefördert.<br />
Zudem steht ihnen auch während des gesamten<br />
Projektzeitraums das ganze Angebotsspektrum<br />
von DEIN MÜNCHEN in den Bereichen Bildung,<br />
Kultur und Sport offen.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ist eine von DEIN MÜNCHEN entwickelte<br />
außerschulische Bildungsplattform im<br />
Projektformat. Sie legt die Basis, um mit Mut und<br />
Selbstvertrauen den ganz eigenen (beruflichen)<br />
Lebensweg zu finden und zu gehen.<br />
Die persönliche Herkunft sollte niemals automatisch<br />
den eigenen Lebensweg bestimmen.<br />
Kinder aus einem schwierigen sozialen Umfeld<br />
haben viel zu wenig Gelegenheit und Anreize,<br />
um über den Tellerrand zu schauen. Schule ist<br />
das dominierende Thema und das, was danach<br />
kommt, bestenfalls eine vage Ahnung. Vor allem<br />
Mittelschülern ist in unserer Gesellschaft keine allzu<br />
rosige Zukunft zugedacht. Zudem ist die Angst vor<br />
schulischem Versagen groß, denn scheitert man<br />
in einer Mittel- bzw. Hauptschule, ist angeblich<br />
alles aus. Dabei hat die heutige Generation so viele<br />
Möglichkeiten wie keine zuvor. Es mangelt jedoch<br />
massiv an Wissen um die mannigfaltigen Möglichkeiten,<br />
ganz eigene und vor allem authentische<br />
Wege zu gehen. Besonders Kindern und Jugendlichen<br />
aus einem sozial schwächeren Umfeld, mit<br />
Migrationshintergrund oder Fluchthistorie, fehlt es<br />
an Impulsen und Hilfe aus dem eigenen Elternhaus.<br />
Die Haupt- bzw. Mittelschulen können dies im<br />
ohnehin überlasteten Schulalltag nicht leisten.<br />
Es geht darum, ...<br />
• Persönlichkeit zu entwickeln und zu stärken,<br />
• Potenziale zu erkennen und zu nutzen,<br />
• Chancen wahrzunehmen und zu ergreifen,<br />
• den eigenen Lebensweg positiv und optimistisch<br />
zu gestalten.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Entdecke deine<br />
Chancen! (8 Monate)<br />
Persönlichkeiten entwickeln und stärken.<br />
Potenziale erkennen und nutzen.<br />
Lernen, an sich zu glauben.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Nutze deine<br />
Chancen! (3 Monate)<br />
Konkrete Vorbereitung auf das Berufsleben.<br />
Bewerbungstraining. Coaching.<br />
Schnuppertage in Unternehmen.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ENTDECKE deine Chancen!<br />
Feste Gruppen mit max. 15 Personen nehmen an<br />
wöchentlichen Workshops und Exkursionen teil.<br />
Die persönlichen Lernerfolge und Entwicklungen<br />
werden zum Abschluss des Projekts im Rahmen<br />
einer Veranstaltung präsentiert.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! NUTZE deine Chancen!<br />
Aufbauendes Modul für Absolventen von<br />
„ENTDECKE deine Chancen!“. Feste Gruppen mit<br />
max. 10 Jugendlichen durchlaufen das Programm<br />
inkl. Praktika, die über das Unternehmensnetzwerk<br />
von DEIN MÜNCHEN vermittelt und<br />
begleitet werden.<br />
48 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
49
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
PROJEKTSTECKBRIEF<br />
Das von DEIN MÜNCHEN entwickelte Projekt<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! startete erstmals im Pilotprojekt<br />
im Schuljahr 2014/2015 mit 40 Teilnehmern.<br />
Mittlerweile konnten bereits weit über 200<br />
junge Menschen an dem Projekt teilnehmen.<br />
Problemstellung<br />
Es gehört zu den zentralen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen, der wachsenden Gruppierung<br />
junger Menschen aus schwierigen sozialen<br />
Milieus Perspektiven und Chancen aufzuzeigen,<br />
Erfolgserlebnisse zu verschaffen, die Möglichkeit<br />
zu geben, an sich zu glauben und einen Platz in<br />
unserer Gesellschaft zu finden. Schule, Staat und<br />
Elternhaus gelangen an ihre Grenzen und können<br />
die nötige Aufmerksamkeit nicht leisten, um die<br />
bei dieser Zielgruppe vorhandenen Potenziale<br />
freizusetzen und den Teilnehmern die Möglichkeit<br />
zu geben, ihr Leben verantwortungsbewusst zu<br />
gestalten.<br />
Ziel<br />
Es geht um Identitätsfindung, positive Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Teilhabe und soziale Integration<br />
junger Menschen. Das Projekt gibt den notwendigen<br />
Impuls, „ins Tun zu kommen“ und das eigene<br />
Leben motiviert in die Hand zu nehmen. <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu unserer<br />
gesellschaftlichen Entwicklung. Denn nur Kinder<br />
und Jugendliche, die die Chance bekommen,<br />
etwas aus sich zu machen, machen auch etwas<br />
aus unserer Gesellschaft.<br />
Erfolg<br />
Durch das Projekt erlangen die Teilnehmer Selbstvertrauen<br />
und lernen, an sich und ihre Potenziale zu<br />
glauben. Das macht sie stark genug, um Aufgaben<br />
und Verantwortung zu übernehmen. Sie erfahren,<br />
dass sie mehr erreichen und schaffen können, als<br />
sie bisher geglaubt haben. Die bisherigen Projekterfolge<br />
zeigen, dass es ihnen damit möglich ist, einen<br />
Schulabschluss zu erlangen, erfolgreich eine Ausbildung<br />
zu absolvieren oder sogar Schulabschlüsse<br />
bis zum Abitur oder Fachabitur zu erreichen. Sie<br />
schöpfen zudem ausreichend Selbstvertrauen, um<br />
ihr soziales Umfeld positiv zu beeinflussen.<br />
Zielgruppe<br />
• Benachteiligte Schüler und Schülerinnen<br />
mit Unterstützungsbedarf an Münchner<br />
Mittelschulen<br />
• Alter: ca. 13 bis 17 Jahre (Durchschnitt ca. 15<br />
Jahre)<br />
• Migrationshintergrund: ca. 80 % | Herkunftsländer:<br />
u. a. Afghanistan, Brasilien, Bulgarien,<br />
Deutschland, Griechenland, Indien, Irak, Iran,<br />
Italien, Kosovo, Litauen, Marokko, Nigeria,<br />
Österreich, Pakistan, Polen, Rumänien, Serbien,<br />
Somalia, Syrien, Togo, Türkei<br />
• Jahrgangsstufen: 8. und 9. Klassen, Ü-Klassen,<br />
Deutschförderklassen und 10. Jahrgangsstufe –<br />
Mittlere Reife Zug<br />
Bisherige Sozialpartner im Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!:<br />
Mittelschule an der Simmernstraße, Mittelschule<br />
an der Peslmüllerstraße, Mittelschule an der Guardinistraße,<br />
Mittelschule an der Leipziger Straße,<br />
Mittelschule am Inzeller Weg, Erich Kästner-Realschule,<br />
Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße<br />
Finanzierung<br />
Spender, Förderer, Sponsoren<br />
und Projektpartner<br />
• Hauptsponsor im Schuljahr 2014/15:<br />
Versicherungskammer Bayern<br />
• Hauptsponsoren im Schuljahr 2015/16:<br />
Allianz Real Estate GmbH, Bregal<br />
Unternehmerkapital GmbH<br />
• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />
im Schuljahr 2016/17: Allianz Real<br />
Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />
GmbH<br />
• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />
im Schuljahr 2017/18: Allianz Real<br />
Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />
GmbH, Stiftung Bärenhöhle<br />
gGmbH, Knorr-Bremse Global Care<br />
e. V., LHS München – Sozialreferat<br />
• Hauptsponsoren & Hauptförderer<br />
im Schuljahr 2018/19: Allianz Real<br />
Estate GmbH, Bregal Unternehmerkapital<br />
GmbH, Stiftung Bärenhöhle<br />
gGmbH, Knorr-Bremse Global Care<br />
e. V., LHS München – Sozialreferat,<br />
TELE 5 TM-TV GmbH<br />
Additiv hilft jede eingehende Spende,<br />
Projektpatenschaft und jeder Support<br />
Langfristige Ziele<br />
• Etablierung und Weiterentwicklung der<br />
Bildungsplattform – Schaffung einer<br />
flächendeckend zugänglichen Institution<br />
für die Zielgruppe<br />
• Erhöhung der Anzahl der teilnehmenden<br />
Schulen<br />
• Entwicklung überregionaler Strahlkraft<br />
Illustration: Joachim Franz<br />
50 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
51
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! DAS PROJEKT<br />
IM ÜBERBLICK<br />
1 2 3<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Entdecke deine Chancen<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Nutze deine Chancen<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Leben<br />
Projektvorbereitung<br />
• Kooperationsvereinbarungen mit den<br />
Schulen<br />
• Auswahl der Mitarbeiter, Projektpartner<br />
und Paten<br />
• Auswahl der stadtweit angesiedelten<br />
Locations für die Workshop-Module<br />
• Informationsveranstaltungen an den Schulen<br />
• Bewerbungsprozess<br />
• Auswahl der Teilnehmer<br />
Projektphase 1 – Kick-off<br />
Große <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Motivationsveranstaltung<br />
mit allen Teilnehmern<br />
Motto: Sei dein eigener Held!<br />
Motivation, Engagement, Verantwortung und<br />
Vertrauen<br />
Projektphase 2 – Workshop-Module<br />
• Modul 1: Kennenlernen, Austausch,<br />
Biografien und Lebenswege, Verantwortung<br />
übernehmen<br />
• Modul 2: Dreitägiges Intensivwochenende<br />
im Schullandheim unter dem Motto<br />
„Expedition Zukunft“<br />
• Modul 3: Bau dir deinen Traum mit Lego<br />
| Selbstkonzept und Interaktion<br />
• Modul 4: Wir philosophieren! | Lebenshaltung<br />
und Lebensphilosophie<br />
• Modul 5: Exkursionen | Sport<br />
• Modul 6: Hier bin ICH! | Den eigenen<br />
Ausdruck finden<br />
• Modul 7: Potenzialtraining I | Persönlichkeitsentwicklung<br />
und Orientierung<br />
• Modul 8: Exkursionen | Wir treffen<br />
interessante Projektpaten und besuchen<br />
Unternehmen<br />
• Modul 9: Potenzialtraining II<br />
• Modul 10: Exkursionen | Wir treffen<br />
Vorbilder und Projektpaten und besuchen<br />
Unternehmen<br />
• Modul 11: Zukunftswerkstatt I |<br />
Austausch mit Visionären<br />
• Modul 12: Zukunftswerkstatt II |<br />
Lernerfolge, Entwicklungsschritte,<br />
Zukunftsplanung<br />
• Modul 13: Vorbereitung auf den<br />
Projektabschluss | Entwicklung eines<br />
Bühnenbeitrags<br />
Projektphase 3 –<br />
Abschlussveranstaltung<br />
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />
haben die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, ihre Lernerfolge, Erkenntnisse<br />
und Erlebnisse auf der Bühne einem großen<br />
Publikum zu präsentieren.<br />
Im Anschluss an das Bühnenprogramm erhält<br />
jeder Jugendliche ein Teilnahmezertifikat.<br />
Das umfangreiche Aufbauprogramm<br />
richtet sich mit einem wirkungsvollen<br />
Coaching-Konzept an ausgewählte<br />
Absolventen des achtmonatigen <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>!-Basisprogramms „Entdecke deine<br />
Chancen!“.<br />
Projektvorbereitung<br />
• Auswahl der Mitarbeiter, Projektpartner<br />
und Unternehmen<br />
• Auswahl der Teilnehmer<br />
Projektphase – Workshop-Module<br />
• Modul 1: Chancen erkennen und<br />
ergreifen | Orientierung, Fokussierung<br />
• Modul 2: Die gelungene Bewerbung<br />
• Modul 3: Das Vorstellungsgespräch<br />
• Modul 4: Du hast es selbst<br />
in der Hand | Stärkung der<br />
Selbstwirksamkeitserwartung<br />
• Modul 5: Praxiswoche in unterschiedlichen<br />
Unternehmen aus dem DEIN<br />
MÜNCHEN-Netzwerk<br />
• Modul 6: Netzwerkarbeit und<br />
Zukunftswerkstatt<br />
• Modul 7: Abschlusspräsentation und<br />
Ausgabe der Teilnahmezertifikate<br />
• Beratung und Förderung.<br />
• Eins-zu-eins-Betreuung durch<br />
Mentoren.<br />
• Wir begleiten junge Menschen über<br />
Jahre hinweg auf dem Weg in die<br />
persönliche Selbstständigkeit.<br />
Standards in der<br />
Projektnachbereitung<br />
• Auswertung der Projektdokumentation<br />
• Definition der Verbesserungspotenziale<br />
• Auswertung der Evaluationsergebnisse<br />
• Erstellung eines Abschlussberichts<br />
ojektphase 3 – Abschlussveranstaltung<br />
BILDUNG ÄNDERT ALLES!<br />
KULTUR VERBINDET!<br />
SPORT MACHT STARK!<br />
Während des gesamten Projektzeitraums haben die Teilnehmer die Möglichkeit, an weiteren<br />
Projektformaten teilzunehmen. wie zum Beispiel: Beteiligung am Sportprogramm, Besuch<br />
kultureller Veranstaltungen, Teilnahme an Kreativworkshops, Musikförderprogramm u. v. m.<br />
52 Das ist DEIN MÜNCHEN!<br />
53
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ENTWICKLUNGS-<br />
PROZESS<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! „Entdecke deine Chancen“ leistet einen nachhaltigen<br />
Beitrag zur Identitätsfindung, Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Teilhabe und sozialen Integration junger Menschen.<br />
Am Ende des Projekts haben die teilnehmenden Jugendlichen<br />
Folgendes gelernt und verinnerlicht:<br />
• Das Leben hält unendlich viele Chancen für mich bereit – ich kann<br />
sie ergreifen.<br />
• Meine persönliche Herkunft bestimmt nicht automatisch meinen<br />
Lebensweg.<br />
• Ich habe eine Vielzahl an Möglichkeiten und Varianten kennengelernt,<br />
wie Lebenswege (auch abseits der Norm) sehr individuell<br />
gestaltet werden können. Das macht mir Mut!<br />
• Umwege erhöhen die Ortskenntnis.<br />
• Kein Mensch gleicht dem anderen! Ich habe an mir Talente und<br />
Stärken entdeckt, die mir vorher nicht bewusst waren. Das macht<br />
mich stolz und bestärkt mich für die Zukunft.<br />
• Wertbegriffe wie Mut, Glück, Freiheit und Zusammenhalt haben<br />
durch die intensive Auseinandersetzung damit eine ganz neue<br />
Bedeutung für mich bekommen.<br />
• Ich möchte, dass sich andere auf mich verlassen können. Ich habe<br />
gelernt, Verantwortung zu übernehmen.<br />
Leitsätze: „Wissen erlangen.“, „Ins Tun kommen.“, „Mit Mut, Ausdauer,<br />
Offenheit und Interesse meine Lebenshaltung finden.“<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! „Nutze deine Chancen“ steht für:<br />
• Stärken ausbauen und einsetzen.<br />
• Chancen und Perspektiven am Arbeitsmarkt erkennen und<br />
wahrnehmen.<br />
• Motivation und Inspiration, einen Platz im geeigneten Arbeitsumfeld<br />
zu finden.<br />
• Praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufen sammeln.<br />
• Netzwerken (Kontakte in Unternehmen knüpfen und halten)<br />
• Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen.<br />
• Coaching bei der Durchführung von Bewerbungsgesprächen.<br />
54 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
55
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
DAS SAGEN UNSERE<br />
TEILNEHMER<br />
Wir saßen in einem Kreis. In der Mitte lagen zwei<br />
Matten. Gegenüber von uns saßen ein Mann und<br />
eine Frau, die bei Lego arbeiten. Zuerst erzählten<br />
sie, was wir heute machen werden. Dann nahmen<br />
sie zwei große Kisten und schütteten diese aus. Vor<br />
mir türmten sich ungefähr 4.000 bunte Legosteine.<br />
Sie sagten: „Mit diesen Legosteinen werdet ihr<br />
jetzt euren Traumberuf bauen. So wie ihr euch<br />
den vorstellt.“ Also fing ich direkt an. Ich hatte das<br />
Gefühl, als gäbe es keine Grenzen. Ich steckte all<br />
meine Fantasien und Interessen in mein Bauwerk.<br />
„Fertig!“, schrie ich und zum Vorschein kamen alle<br />
meine Traumberufe: Ich will Psychologin werden,<br />
einen Modeladen eröffnen oder Autorin werden.<br />
So viel auf einmal!<br />
Ejona, 15 Jahre, aus München,<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
In meinem Kopf ist so viel<br />
Positives in Bewegung<br />
geraten<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! – ein Projekt von DEIN MÜNCHEN. Es<br />
hilft Jugendlichen, ihre Begabungen, Stärken und<br />
Schwächen herauszufinden. Es geht auch darum,<br />
wie wir Teilnehmer alltägliche und schwierige Situationen<br />
in unserem Leben überwinden können.<br />
Aber wie lernt man so etwas in einem Projekt?<br />
Durch echte Vorbilder zum Anfassen! Ein Beispiel<br />
dafür ist der Chefkoch Shane McMahon, der uns<br />
in einem Workshop von seinem Leben berichtet<br />
hat. Er sagte, auch für ihn sei es am Anfang richtig<br />
schwierig gewesen. Er kam mit fast nichts nach<br />
Deutschland und das, was ihn weitergebracht habe,<br />
war, mutig, offen, interessiert und ausdauernd zu<br />
sein. Genau das Motto von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!. Passt<br />
perfekt.<br />
Doch das ist nur die halbe Geschichte. Für mich<br />
war’s total wichtig, dass Shane mit uns auch<br />
darüber gesprochen hat, wie er seine Schwächen<br />
überwinden konnte und langsam seine Stärken<br />
entdeckt hat. Darüber musste ich viel und lange<br />
nachdenken – und tue es noch immer.<br />
Bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! macht eine ganze Reihe von<br />
Leuten wie Shane mit: Menschen aus verschiedensten<br />
Gesellschaftsschichten und mit den<br />
unterschiedlichsten Berufen. Ich hab dabei viele<br />
neue Berufsbilder und Tätigkeiten kennengelernt.<br />
In meinem Kopf ist so viel Positives in Bewegung<br />
geraten. Dafür bin ich DEIN MÜNCHEN sehr<br />
dankbar.<br />
Spyros, 16 Jahre, aus Griechenland,<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmer<br />
Lass dich von niemandem<br />
kleinmachen!<br />
Ich bin froh, bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Alan Brooks getroffen<br />
zu haben. Er ist für mich zu einem Vorbild<br />
geworden. Er hat uns im Tanz-Workshop gezeigt,<br />
was Selbstbewusstsein bedeutet, wie man sich<br />
selbst sieht und wie man von Fremden gesehen<br />
wird. Er sagte: „Sei mit dir selbst zufrieden! Es sollte<br />
dir egal sein, was die anderen über dich denken.<br />
Kritik sollte man aber einstecken können. Mach<br />
dich nicht kaputt durch Menschen, die dir schaden.<br />
Halte Abstand von solchen Menschen! Lass dich<br />
von niemandem kleinmachen!“ Diese Ratschläge<br />
werde ich mir für immer merken.<br />
Büsra, 16 Jahre, aus München,<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmerin<br />
Ich will so viel!<br />
Hey du, hast du dir schon jemals Gedanken über<br />
deine Zukunft gemacht? Ich glaube, jeder hat sich<br />
schon einmal darüber Gedanken gemacht, was er<br />
gerne werden möchte und wovor man auf diesem<br />
Weg Angst hat. Aber hast du dich schon jemals<br />
wirklich damit auseinandergesetzt? Also ich kann<br />
mit Stolz sagen: „Ja, habe ich!“ Und wenn du<br />
wissen möchtest wie, dann lies doch einfach weiter.<br />
Ich hatte mich schon sehr auf den Workshop mit<br />
Lego gefreut, denn Jonas, unser Workshop-Leiter,<br />
kündigte uns bereits früh an, dass uns Lego bei<br />
einem unserer Workshops besuchen komme. Ich<br />
möchte euch ein wenig davon berichten:<br />
56 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
57
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Sei (m)ein Vorbild.<br />
Mach mir Mut!<br />
An was kann ich mich orientieren? Wer<br />
zeigt mir, wie das Leben funktioniert?<br />
Gibt es Menschen, die Werte leben?<br />
Wie geht man mit Fehlern um? Habe<br />
ich überhaupt eine Chance?<br />
Von Menschen, die wir außergewöhnlich<br />
finden, die wir bewundern, mit denen wir uns<br />
gerne identifizieren würden, lernen wir viel<br />
und leicht. Sie sind Vorbilder, die uns Orientierung<br />
geben können, uns Wege aufzeigen,<br />
Hoffnung machen. Vorbilder können uns<br />
zeigen, dass prinzipiell alles möglich ist,<br />
solange man bereit ist, für eine Sache<br />
wirklich einzustehen und gegebenenfalls<br />
auch dafür zu kämpfen. Sie inspirieren und<br />
motivieren einen, sich Herausforderungen zu<br />
stellen, Neues auszuprobieren, zu erkennen,<br />
dass viele Probleme überwindbar sind.<br />
Vorbilder sind bei DEIN MÜNCHEN keine<br />
Popstars, sondern Menschen zum Anfassen<br />
mit interessanten Lebensgeschichten,<br />
Ambitionen und Visionen und vor allem mit<br />
Herz und echten Werten. Manchmal sind<br />
es erfolgreiche oder bekannte Menschen<br />
aus unserer Münchner Gesellschaft,<br />
manchmal sind es einfach nur Menschen<br />
mit interessanten oder faszinierenden<br />
Lebensläufen. Lebensläufe, in denen<br />
Begriffe wie Scheitern, Aufstehen und<br />
Weitermachen keine Fremdwörter sind. Es<br />
ist bewegend, wie diese Personen in der<br />
direkten Begegnung mit den Kindern zu<br />
Wegweisern, Beratern und Mutmachern<br />
werden.<br />
Mara Bertling<br />
AUSGEWÄHLTE STATEMENTS<br />
VON PROJEKTPATEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Exkursion: Shane’s Restaurant<br />
„Wir wollen den <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Kids einfach positive<br />
Energie, Zuversicht und Selbstvertrauen mit auf den<br />
Weg geben. Wo gehobelt wird, fallen auch immer<br />
Späne. Viele Kids trauen sich nicht, einfach loszulegen.<br />
Wichtig ist aber, dass überhaupt gehobelt<br />
wird, und dabei stehen wir den Jugendlichen mit<br />
Rat und Tat zur Seite. Das macht ihnen Mut, gibt<br />
ihnen Kraft und vermittelt ihnen die so wichtigen<br />
Erfolgserlebnisse.“<br />
shane McMahon<br />
Geschäftsführer und Inhaber, Shane’s Restaurant<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Wir philosophieren<br />
„Ich unterstütze <strong>NO</strong> LIMTS!, weil es ein großartiges<br />
Mutmachprojekt ist, von denen es gar nicht genug<br />
geben kann. Als Filmwissenschaftlerin bin ich der<br />
Meinung, dass es wichtig ist, über das Medium<br />
Film, das so viele Kinder und Jugendliche täglich<br />
konsumieren, nachzudenken und darüber zu<br />
reflektieren, was Filme uns eigentlich erzählen.<br />
Die Jugendlichen, die ich in den Workshops erlebt<br />
habe, haben alle sehr engagiert mitgemacht. Am<br />
meisten hat mich berührt, dass ich sehen konnte,<br />
wie ihre eigenen Leistungen (in diesem Fall ihre<br />
Beobachtungen) sie selbst erstaunt und stolz<br />
gemacht haben. Und das zu Recht! Weiter so,<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!“<br />
Dr. phil. Natalie Weidenfeld<br />
Autorin und Lecturer an der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Wir philosophieren<br />
„Das Philosophieren mit den Jugendlichen von <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! ist und bleibt für mich eine große Herausforderung<br />
– und eine mindestens ebenso große<br />
Bereicherung. Nun schon zum dritten Mal konnte<br />
ich erfahren, wie die Gedanken- und Gefühlswelt<br />
der Schüler in meine eingreift, wie es mal<br />
chaotisch, mal richtig philosophisch wird. Ich bin<br />
immer wieder verblüfft, über welch tolle Fähigkeit<br />
Einzelne verfügen, ihr Denken in mehr oder weniger<br />
einfachen Sätzen zu artikulieren. Für diese Leute,<br />
genauso wie für den Rest der Gruppe, bin ich gern<br />
auch wieder dabei. Ich danke <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! für diese<br />
wichtige Aufgabe!“<br />
Dr. Rebekka Reinhard<br />
Philosophin, SPIEGEL-Bestseller-Autorin, Keynote<br />
Speaker bei philosophy works!<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Workshop: Hier bin ICH!<br />
„Um etwas zu bewegen, braucht es Engagement<br />
und Leidenschaft. Das ist etwas, das ich bei meiner<br />
Arbeit für DEIN MÜNCHEN bei allen Beteiligten<br />
erleben durfte. DEIN MÜNCHEN arbeitet engagiert,<br />
damit junge Leute ihr Potenzial erst mal erkennen<br />
und dann auch ausschöpfen können, ob in der<br />
Arbeitswelt oder als Individuen. Ich bin froh, dass<br />
ich mithelfen kann, jungen Menschen die Türen in<br />
eine bessere Zukunft zu öffnen.“<br />
Alan Brooks<br />
Tänzer, Choreograph, Community Dance Worker,<br />
Tanzpädagoge<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Exkursion: Box dich durch!<br />
„Ich habe sehr gern am Projekt teilgenommen,<br />
denn es ist immer wieder sehr schön, so viele<br />
interessante Menschen kennenzulernen. Viele<br />
der Jugendlichen waren talentierte Teilnehmer.<br />
Es ist eine tolle Sache, was da DEIN MÜNCHEN<br />
immer wieder mit den Münchner Jugendlichen<br />
unternimmt. Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag<br />
geleistet zu haben.“<br />
Ali Cukur<br />
Anti-Gewalt-Trainer, Leitung Boxen – TSV 1860<br />
58 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
59
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Bildung ändert alles – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Geht man offen<br />
auf sie zu,<br />
geschieht etwas<br />
Wunderbares<br />
Ich durfte <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! drei Mal in Folge als<br />
Workshop-Leiterin begleiten und die rasanten<br />
Entwicklungen der Jugendlichen mitverfolgen. Es<br />
war eine intensive Zeit, und jeder kleine Schritt,<br />
den die Teilnehmer bewusst gegangen sind,<br />
bedeutete eine positive Veränderung. Es ging uns<br />
um das Entdecken von Chancen und zwar für jeden<br />
Einzelnen. Dabei beeindruckten mich die Offenheit<br />
und das Vertrauen der Jugendlichen, das sie mir<br />
von Anfang an entgegenbrachten, ganz besonders.<br />
Ich durfte wiederholt erleben, was passiert, wenn<br />
man den Teilnehmern ebenso begegnet. Geht<br />
man offen und vertrauensvoll auf sie zu und gibt<br />
ihnen etwas Zeit, geschieht etwas Wunderbares.<br />
Sie fangen an, an sich zu glauben, entdecken die<br />
eigenen Potenziale und beginnen vorsichtig, diese<br />
zu entfalten.<br />
Zeit, oder vielmehr sich Zeit nehmen, ist<br />
dabei ganz entscheidend.<br />
Wir gönnten uns ganze acht Monate und nutzten<br />
diese sehr intensiv. Es ging vor allem darum,<br />
Zugang zu sich selbst zu finden. Nur so kann man<br />
eigene Potenziale entdecken und diese Schritt für<br />
Schritt weiterentwickeln. In den zahlreichen <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>!-Workshops trafen die Jugendlichen auf<br />
Menschen verschiedenster Art, vom erfolgreichen<br />
Unternehmer, Experten über den Promi bis zum<br />
Handwerksmeister. Im persönlichen Austausch<br />
erfuhren die Kids, dass deren Lebenswege alles<br />
andere als geradlinig waren. Es war schnell klar,<br />
dass ein Lebensweg aus vielen Entscheidungen<br />
besteht und jeder, auch der Erfolgreichste, immer<br />
wieder mit Hindernissen, Zweifeln und Ängsten zu<br />
kämpfen hat.<br />
So konnten sich die Jugendlichen nach und nach<br />
auch ihre eigenen Zweifel und Ängste eingestehen.<br />
Das war neu, denn unsere Teilnehmer kommen<br />
aus schwierigen Verhältnissen, und da wertet man<br />
so etwas als Schwäche, die man nicht zeigen<br />
darf. Jetzt durften sie jedoch Zweifel, Ängste und<br />
Unsicherheiten zulassen, ein ganz entscheidender<br />
Schritt, um erste Perspektiven und Orientierung<br />
zu entwickeln. Im zweiten Schritt lernten sie, dass<br />
Niederlagen nicht nur dazugehören, sondern<br />
wichtig sind.<br />
Die Jugendlichen erkannten in unserer vertrauten,<br />
familiären <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Runde, dass kein Lebensweg<br />
identisch ist und dass jeder von ihnen seinen ganz<br />
eigenen Weg mutig, selbstbewusst und selbstbestimmt<br />
gehen kann. Die <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Teilnehmer<br />
haben gelernt, sich Ziele zu setzen, diese zu<br />
verfolgen und durchzuhalten, vor allem, wenn es<br />
schwierig wird. Ich bin unglaublich stolz auf sie.<br />
Nicht nur die Jugendlichen haben sich<br />
in diesen acht Monaten verändert,<br />
sondern auch ich.<br />
Insbesondere die Schicksale einiger Teilnehmer<br />
haben mich sehr stark bewegt. Sie mussten in so<br />
jungen Jahren bereits so viel ertragen – für mich<br />
unvorstellbar.<br />
Ich habe begriffen, dass meine Schützlinge die<br />
Werte, für welche DEIN MÜNCHEN und <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
stehen, bereits mitgebracht haben. Sie haben Mut,<br />
Offenheit und Ausdauer im Laufe des Projekts zu<br />
ihrem ganz persönlichen Credo gemacht. Auch<br />
wurden mir meine eigenen Privilegien umso mehr<br />
bewusst. Über das Thema Freiheit denke ich zum<br />
Beispiel im Alltag gar nicht groß nach. Ich kann nur<br />
jedem wärmstens an Herz legen, <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! zu<br />
unterstützen, denn es erdet ungemein.<br />
Unsere kleine <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Gemeinde ist im Lauf<br />
der Monate sehr zusammengewachsen – nicht<br />
nur die Jugendlichen und wir Workshop-Leiter<br />
untereinander, sondern alle Beteiligten: das Organisationsteam<br />
von DEIN MÜNCHEN, die Mitarbeiter<br />
der Allianz Real Estate, Themenpaten, Vermieter<br />
und viele mehr.<br />
Ich wünsche mir, künftig noch mehr Jugendliche<br />
über dieses Projekt zu erreichen. Es ist gar nicht<br />
schwer, für Jugendliche, die es nicht so gut<br />
getroffen haben, den entscheidenden Unterschied<br />
zu machen.<br />
Wir können die Weichen für ihre Zukunft stellen,<br />
bevor dies andere unter falschen Vorzeichen tun.<br />
Annett Scheel,<br />
Workshop-Leitung <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
60 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
61
Gemeinsam<br />
mehr<br />
erreichen –<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
„Eine Gesellschaft ist nur so gut wie das soziale<br />
Engagement ihrer Mitglieder!”<br />
Elke von Sparre,<br />
KITZ Familienmagazin München und Region / Herausgeberin
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
CSR – mehr als drei<br />
buchstaben und<br />
einzelaktionen<br />
Laut Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales ist „Corporate Social Responsibility“,<br />
kurz CSR, „die gesellschaftliche<br />
Verantwortung von Unternehmen im Sinne<br />
eines nachhaltigen Wirtschaftens“. Konkret<br />
bedeutet CSR für Unternehmen, gesellschaftliche<br />
Verantwortung zu übernehmen: für ihre<br />
Mitarbeiter und Kunden, für die Umwelt, für<br />
ihr soziales Umfeld.<br />
Klar ist, dass die Umsetzung von CSR von Unternehmen<br />
zu Unternehmen unterschiedlich ist. Ob<br />
regionaler Mittelstand oder Weltkonzern, familiengeführt<br />
oder börsennotiert, Handel, Produktion<br />
oder Dienstleistung – jedes Unternehmen steht vor<br />
unterschiedlichen Herausforderungen.<br />
Klar ist auch, dass CSR-Aktivitäten, die lediglich<br />
als beliebige Option, als nettes „Add-on“, begriffen<br />
werden, nicht funktionieren können, weil sie nicht<br />
als Teil der Unternehmenskultur wahrgenommen<br />
werden. Ohne einen klaren und vor allem authentischen<br />
Bezug zur eigenen Geschäftstätigkeit geht<br />
es nicht.<br />
Man darf es ruhig laut sagen: Eigennutz ist die beste<br />
Motivation für Corporate Social Responsibility. Ernst<br />
gemeinte CSR basiert nicht allein auf Moral, Ethik<br />
oder dem Wunsch nach gutem Image, sondern<br />
unbedingt auch auf dem eigenen Nutzen, dazu<br />
gehören zum Beispiel gesellschaftliche Akzeptanz,<br />
Arbeitgeberattraktivität und Kundenzufriedenheit.<br />
Managementtheorien gehen inzwischen davon aus,<br />
dass Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften,<br />
langfristig oft erfolgreicher sind. CSR wird damit<br />
peu à peu zu einem neuen Differenzierungs- und<br />
Positionierungsmerkmal, das imstande ist, den<br />
Marktwert erheblich zu erhöhen.<br />
Gründe für einen größeren Unternehmenserfolg<br />
durch CSR sind zum<br />
Beispiel:<br />
• Reputation als verantwortungsbewusstes<br />
Unternehmen und attraktiver<br />
Arbeitgeber<br />
• Risikominimierung bei der Mitarbeiterbindung:<br />
Zufriedene Mitarbeiter bleiben<br />
im Unternehmen<br />
• Lebendige und zeitgemäße Unternehmenskultur<br />
• Vorteile auf dem Kapitalmarkt, denn<br />
Nachhaltigkeit gehört zur Anlagestrategie<br />
„Sustainability<br />
is not a problem<br />
to be solved, it<br />
is a future to be<br />
created.“<br />
Peter M. Senge, Senior Lecturer of<br />
Behavioral and Policy Sciences am MIT<br />
Katja Schubert (dritte v. l.) im Austausch mit dem CSR - Partner Allianz Real Estate<br />
DEIN MÜNCHEN sucht CSR-Partner, die an<br />
einer echten Win-win-Situation interessiert<br />
sind.<br />
Wir bieten engagierten Unternehmen maßgeschneiderte<br />
CSR-Konzepte in den Bereichen Bildung,<br />
Kultur und Sport. In unseren Projekten geht es um<br />
sozial benachteiligte Münchner Kinder und Jugendliche.<br />
Das ambitionierte Bildungsprojekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
ist ein Paradebeispiel dafür, wie DEIN MÜNCHEN<br />
für große, mittelständische und kleine Unternehmen<br />
professionelle CSR-Konzepte entwickelt, aufsetzt<br />
und langfristig erfolgreich durchführt.<br />
„Viele Unternehmen wissen nicht recht, wie sie das<br />
Thema CSR angehen sollen. Welche Projekte sollen<br />
unterstützt werden? Was passt zur Unternehmensstrategie?<br />
Nach einem intensiven Austausch<br />
mit den Verantwortlichen entwickeln wir<br />
ein genau passendes CSR-Konzept, das<br />
perfekt an die Unternehmskultur andockt.<br />
Das Resultat: eine echte Bereicherung für alle<br />
Beteiligten – für unsere Unternehmenspartner,<br />
für DEIN MÜNCHEN, für Kinder und Jugendliche<br />
unserer Stadt und für unsere Gesellschaft. Wir<br />
schreiben Erfolgsgeschichten – werden auch Sie<br />
ein Teil davon!“, so Katja Schubert, Projekt- und<br />
Partnermanagement, DEIN MÜNCHEN.<br />
CSR-Kontakt<br />
DEIN MÜNCHEN<br />
Katja Schubert<br />
Tel.: +49 89 18 93 459-12<br />
k.schubert@dein-muenchen.org<br />
Susanne Meier,<br />
Freie Redakteurin<br />
64 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
65
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
das sagen<br />
unsere PartneR<br />
„In jedem jungen Menschen schlummern<br />
Potenziale, die es zu entdecken gilt!“<br />
François Trausch ist seit 2016 CEO bei der Allianz<br />
Real Estate. Verantwortung übernehmen und<br />
Zukunft gestalten gehören zu seinem beruflichen<br />
Alltag. Doch allein beim Beruflichen belassen<br />
er und seine Mitarbeiter es nicht. Das Team der<br />
Allianz Real Estate hat <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! bereits 2015<br />
zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht und<br />
unterstützt das Bildungsprojekt mit weitaus mehr<br />
als „nur“ Geld.<br />
Herr Trausch, warum fördert die Allianz Real<br />
Estate das Projekt und warum liegt es Ihnen<br />
als CEO am Herzen?<br />
Ich bin davon überzeugt, dass in jedem jungen<br />
Menschen Potenziale schlummern, die es zu<br />
entdecken gilt. Eine zentrale Schwäche unserer<br />
Gesellschaft ist, dass die Chancen auf Bildung<br />
ungerecht verteilt sind. Deshalb ist es so wichtig,<br />
gerade benachteiligten Jugendlichen Perspektiven<br />
zu eröffnen. Wir wollen hier Verantwortung übernehmen.<br />
Im großen Zusammenhang kann es sich<br />
unsere Gesellschaft nicht leisten, diese Potenziale<br />
zu vernachlässigen.<br />
Welche Startvoraussetzungen haben Sie mit<br />
auf den Weg bekommen?<br />
Ich hatte großes Glück und konnte meinen beruflichen<br />
Weg von Anfang an konsequent gehen. Das<br />
weiß ich seit unserem Engagement bei <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
noch mehr zu schätzen. Ich habe auch gelernt,<br />
dass Bildung zwar das Fundament, jedoch nicht<br />
alles ist. Vielmehr ist es eine innere Haltung, der<br />
Wille, sich Chancen zu erarbeiten und diese zu<br />
nutzen. Wichtig ist, dass man sich engagiert, offen<br />
und neugierig bleibt und sich nicht beirren lässt.<br />
Auch das müssen wir den Jugendlichen mit auf<br />
den Weg geben.<br />
Welchen Rat würden Sie den <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Teilnehmern geben?<br />
Mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! habt ihr einen wichtigen Impuls<br />
erhalten. Mein Rat: Entdeckt weiterhin eure Fähigkeiten<br />
und probiert sie aus! Seid selbstbewusst<br />
und mutig, sucht euch euren Platz in der Gesellschaft!<br />
Jeden Tag bekommt ihr neue Chancen und<br />
Möglichkeiten!<br />
DEIN MÜNCHEN im Gespräch mit<br />
François Trausch,<br />
Vorstandsvorsitzender, Vorsitzender des<br />
Executive Committee und Chief Executive Office<br />
Allianz Real Estate GmbH<br />
„Gesellschaftliches Engagement ist nicht nur<br />
eine Verantwortung, sondern eine Chance.“<br />
Für den Konzern Knorr-Bremse sowie für den Verein<br />
Knorr-Bremse Global Care ist gesellschaftliches<br />
Engagement nicht nur eine Verantwortung, sondern<br />
die Chance, einen Mehrwert sowohl für die Begünstigten<br />
als auch für die Mitarbeiter und damit auch<br />
das Unternehmen zu bewirken.<br />
Der Zugang zu Bildung ist ein Menschenrecht. Die<br />
Förderung von Projekten in diesem Bereich erachtet<br />
unser Verein als eine unerlässliche Investition in die<br />
Zukunft von Kindern und Jugendlichen.<br />
Wir von Knorr-Bremse Global Care freuen uns<br />
deshalb sehr, das ambitionierte Bildungsprojekt<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! fördern und begleiten zu können. Mit<br />
DEIN MÜNCHEN haben wir einen verlässlichen<br />
Partner gefunden, um gemeinsam einen sozialen<br />
Beitrag auch an unserem Stammsitz in München<br />
zu leisten. Wir sehen es als sehr wichtig an, sozial<br />
benachteiligte Jugendliche hier in München zu<br />
unterstützen und ihnen Perspektiven und Chancen<br />
für ihre Zukunft zu eröffnen.<br />
In meiner Position als Manager Sales Planning<br />
und Sales Controlling im Konzern Knorr-Bremse<br />
und als Vereinsmitglied von Knorr-Bremse Global<br />
Care hatte ich in der Rolle als Projektpatin für <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! die Chance, an mehreren Workshops<br />
des Projekts teilzunehmen. Somit habe ich selber<br />
erfahren, wie gern die Jugendlichen die Angebote<br />
im Projekt aufgreifen und sich aktiv beteiligen. Es<br />
macht wirklich Freude, sie dabei unterstützen zu<br />
können. Beeindruckend fand ich auch, dass ich<br />
nach kurzer Zeit Teil der Gruppe wurde und es<br />
keinerlei Berührungsängste gab.<br />
Was haben Sie für sich selbst aus den acht<br />
Monaten <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! mitgenommen?<br />
Sei offen für Neues! Ich fand es beeindruckend, wie<br />
unbedarft und neugierig sich die Jugendlichen den<br />
neuen Themen gestellt haben. Da kann man sich<br />
selber auch an der eigenen Nase packen.<br />
Sie hatten die Chance, an verschiedenen<br />
Workshops teilzunehmen. Welcher Workshop<br />
hat Sie am meisten beeindruckt und warum?<br />
Mir haben das Einführungswochenende und der<br />
Workshop „Bau Deinen Traum aus Lego“ besonders<br />
gut gefallen. Auch hier fand ich es wieder bemerkenswert,<br />
wie offen die Jugendlichen waren und<br />
von ihren Erfahrungen bzw. Träumen gesprochen<br />
haben.<br />
Zum Schluss noch die Frage nach Ihrem<br />
persönlichen <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Highlight?<br />
Die Abschlussveranstaltung! Wahnsinn, wie sich die<br />
Jugendlichen in diesem kurzen Zeitraum entwickelt<br />
haben.<br />
DEIN MÜNCHEN im Gespräch mit<br />
Alexandra Rappl,<br />
Projektpatin Knorr-Bremse Global Care e. V.<br />
Director Global Sales Planning & Controlling, T/FCS<br />
Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH<br />
66 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
67
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
„Wir wollen da helfen, wo die demokratische<br />
Gesellschaft meist nicht hinschaut.“<br />
Die Stiftung Bärenhöhle haben mein Sohn und ich<br />
ins Leben gerufen, weil wir dort helfen wollen, wo<br />
in einer demokratischen Gesellschaft meist nicht<br />
hingeschaut wird, weil dort keine Wähler sind: bei<br />
den Kindern und Heranwachsenden, die sozial<br />
benachteiligt sind. Daran wird sich vermutlich<br />
auch in Zukunft nichts ändern und dann bleiben<br />
eben nur private Initiativen, die versuchen, das ein<br />
wenig auszugleichen. Wir wollen aber nicht einfach<br />
nach dem Gießkannenprinzip Gelder verteilen,<br />
sondern uns auch persönlich bei den Projekten,<br />
die wir unterstützen, engagieren, soweit das zeitlich<br />
möglich ist.<br />
Wieso DEIN MÜNCHEN?<br />
denn Gutes tun wollen und tatsächlich Gutes tun<br />
ist nicht dasselbe; auch das muss gelernt sein,<br />
sonst bleiben am Ende unerfüllte Versprechen und<br />
Hoffnungen zurück.<br />
Unsere Begegnung mit Jugendlichen<br />
Es ist ein ganz besonderes Erlebnis zu sehen,<br />
wie interessiert und aufgeschlossen Jugendliche<br />
am Programm teilnehmen und sich einbringen.<br />
Die kulturellen Schranken, die zu Beginn stark zu<br />
spüren waren, denn viele der Jugendlichen haben<br />
ja Migrationshintergrund, sind im Verlauf deutlich<br />
weniger wahrnehmbar gewesen, und der Glaube<br />
daran, dass jeder es schaffen kann, der offen für<br />
Veränderung und bereit ist, sich bei den Kursveranstaltungen<br />
einzubringen und mitzumachen, dieser<br />
Glaube scheint stärker zu werden.<br />
„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung.“<br />
Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen<br />
Zeitung e. V. und die Landeshauptstadt<br />
München, Sozialreferat, unterstützen das Projekt<br />
„No Limits!“ des Vereins DEIN MÜNCHEN e.V.<br />
Das Projekt eröffnet Perspektiven und Chancen<br />
für nicht privilegierte Jugendliche in der Münchner<br />
Stadtgesellschaft. „No Limits!“ macht erlebbar,<br />
was es heißt, ein selbstbestimmtes und positives<br />
Leben zu führen, und dass es lohnenswert ist,<br />
sich in der Schule und Ausbildung zu engagieren.<br />
Das Projekt ist auf die individuellen Bedürfnisse<br />
der Jugendlichen ausgerichtet und ermöglicht es,<br />
eigene Potenziale, Chancen und Perspektiven zu<br />
erkennen. „No Limits!“ leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und<br />
nimmt die Herausforderungen an, diese Zielgruppe<br />
zu unterstützen und bei ihrem schulischen und<br />
beruflichen Werdegang ein Stück zu begleiten.<br />
Constanze Böhm,<br />
Gesellschaftliches Engagement, Unternehmensengagement<br />
und Spenden Landeshauptstadt<br />
München, Sozialreferat<br />
Anita Niedermeier,<br />
Geschäftsführender Vorstand, Adventskalender<br />
für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e. V.<br />
Mara Bertling und ihr engagiertes Team haben<br />
uns schon beim ersten Kennenlernen überzeugt.<br />
Da ist sehr viel Engagement rübergekommen und<br />
die bisherigen Erfahrungen und Erfolge mit ausgewählten<br />
Teilnehmern des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! Prozesses<br />
sind sehr ermutigend. Da Bärenhöhle erst ganz<br />
am Anfang seines sozialen Engagements steht,<br />
haben wir uns DEIN MÜNCHEN auch zum Lernen<br />
und zum Sammeln von Erfahrung ausgesucht,<br />
Auch mir gegenüber habe ich eine große Offenheit<br />
und Neugier feststellen können.<br />
Michael Rosenthal,<br />
Geschäftsführer<br />
Stiftung Bärenhöhle gGmbH<br />
„Wir möchten nicht nur finanziell unterstützen,<br />
sondern auch persönlich.“<br />
Bregal Unternehmerkapital unterstützt die Organisation<br />
DEIN MÜNCHEN bereits seit 2015. Uns<br />
beeindruckt, dass DEIN MÜNCHEN Jugendliche<br />
im Raum München fördert, die keinen privilegierten<br />
Background haben. In diesem Zusammenhang ist<br />
es uns wichtig, nicht nur finanziell zu unterstützen,<br />
sondern uns auch persönlich zu engagieren. Unser<br />
Ziel ist es, unsere Erfahrungen mit den Jugendlichen<br />
zu teilen und diese zu fördern.<br />
In den Workshops mit den Jugendlichen war es<br />
sehr schön zu sehen, wie sie im Laufe der Zeit über<br />
sich hinausgewachsen sind und an Selbstbewusstsein<br />
gewonnen haben. Ein großes Kompliment<br />
sprechen wir Mara Bertling, Katja Schubert und<br />
dem gesamten Team von DEIN MÜNCHEN aus. Sie<br />
haben eine wundervolle Organisation geschaffen,<br />
die mit viel Enthusiasmus und positiver Energie den<br />
Jugendlichen hilft und ihnen Chancen ermöglicht.<br />
Insbesondere ist das Projekt <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein sehr<br />
durchdachtes Programm, das neue Perspektiven<br />
eröffnet.<br />
Laurent Müller,<br />
General Counsel<br />
Bregal Unternehmerkapital GmbH<br />
68 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
69
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
„DEIN MÜNCHEN legt mit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! viele<br />
kleine und große Grundsteine.“<br />
Im Jahr 2017 waren wir ganz nah dran oder noch<br />
besser gesagt, einfach mittendrin. TELE 5 – mit<br />
allen seinen Mitarbeitern – war zum allerersten Mal<br />
ein fester Teil von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
So konnten wir uns rasch und aus erster Hand ein<br />
Bild davon machen, mit wie viel Mut, Neugier und<br />
jeder Menge Ausdauer sich die teilnehmenden<br />
Jugendlichen eigeninitiativ in das Münchner Projekt<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! einbrachten.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! viele kleine und große Grundsteine, die<br />
ein Beweis dafür sind, dass Träume und Wünsche<br />
für die eigene Zukunft keine Luftschlösser bleiben<br />
müssen.<br />
Kai Blasberg,<br />
CEO/CCO/MON<br />
Tele5 TM-TV GmbH<br />
„Es entwickelte sich für uns eine sehr gewinnbringende<br />
und positive feste Partnerschaft.“<br />
Die Motivation unseres Unternehmens ist es, sich<br />
lokal zu engagieren. Wir möchten der Gesellschaft<br />
etwas zurückgeben. Die Förderung junger<br />
Menschen mit Unterstützungsbedarf liegt uns dabei<br />
ganz wesentlich am Herzen, und DEIN MÜNCHEN<br />
passt in diesem Zusammenhang perfekt in unser<br />
Portfolio vom Local Community Engagement<br />
Programm.<br />
Angefangen hat die Kooperation mit einigen kleinen<br />
Projektvorhaben, die gemeinsam sehr erfolgreich<br />
realisiert wurden. Im Laufe der Zeit entwickelte<br />
sich daraus eine für unser Unternehmen sehr<br />
gewinnbringende und positive feste Partnerschaft,<br />
von der mittlerweile viele benachteiligte Kinder<br />
und Jugendliche ganz konkret und wirkungsvoll<br />
profitieren können.<br />
Durch die Teilnahme an den Angeboten von DEIN<br />
MÜNCHEN erhalten die Kids tatsächlichen Zugang<br />
zu unserer Gesellschaft und finden in den Bereichen<br />
Bildung, Kultur und Sport die Förderung, die sie<br />
für eine positive Entwicklung brauchen. Mit dem<br />
Bildungsprogramm <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! wird hier auch noch<br />
einmal ein besonderer Akzent in der wirkungsvollen<br />
Begleitung gesetzt.<br />
Für mich persönlich ist es wirklich das Schönste<br />
zu sehen, dass für die Kinder und Jugendlichen,<br />
die es nicht immer einfach haben, ein solch großer<br />
Fokus gesetzt wird.<br />
Mein Wunsch ist, dass sie über das ganze<br />
Programm von DEIN MÜNCHEN eine Zielsetzung<br />
finden, erkennen, was sie in ihrem Leben erreichen<br />
möchten, ihre Träume leben können und positiv in<br />
die Zukunft starten.<br />
Inga Robok,<br />
Business Officer EUC Operations &<br />
Leitung Local Community Engagement<br />
LEGO GmbH<br />
Seitdem sind wir große Bewunderer des Projekts<br />
und Unterstützer von DEIN MÜNCHEN. Nicht<br />
zuletzt, weil <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein sehr persönliches<br />
Engagement voraussetzt – von allen Beteiligten.<br />
In erster Linie natürlich von eben den Jugendlichen<br />
und Workshopleitern, die während der gesamten<br />
Laufzeit eines Projekts eng miteinander verbunden<br />
sind und Starkes leisten. Vermutlich kommen<br />
sie dabei das ein oder andere Mal auch an ihre<br />
Grenzen, diese sind mit Blick auf die vielen gemeinsamen<br />
Erfolgsmomente wahrscheinlich schnell<br />
vergessen.<br />
Das alles wäre ohne den Einsatz von Mara Bertling<br />
und ihrem gesamten Team sowie allen Unterstützern<br />
kaum möglich. Die Besonderheit von <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>! ist folgende: Alle sind mit Herzblut ein Teil<br />
des Ganzen und prägen diese Initiative.<br />
Es ist eine einmalige Atmosphäre, in welcher<br />
jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin durch die<br />
individuellen Erfahrungen, die er oder sie macht,<br />
Stück für Stück lernt, die anfängliche Unsicherheit<br />
als Chance zu verstehen. Wo zuvor die Frage nach<br />
dem eigenen Platz in der Gesellschaft wie ein<br />
Betonblock unverrückbar erschien, wird innerhalb<br />
des Projekts erlernt, neue Horizonte zu erschließen.<br />
Durch das Angebot vieler verschiedener Workshops<br />
– zum Beispiel einmal hinter die Kulissen eines<br />
Fernsehsenders schauen? Mit DEIN MÜNCHEN<br />
und TELE 5 ist das möglich! Oder sich sogar mittels<br />
Praktikum an eine eigene berufliche Perspektive<br />
herantasten. DEIN MÜNCHEN legt mit dem Projekt<br />
70 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
71
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
WIR ALLE TRAGEN<br />
VERANTWORTUNG<br />
Patricia Riekel war 20 Jahre lang das Gesicht von<br />
BUNTE. Sie machte das <strong>Magazin</strong> zu dem, was es<br />
heute ist: eines der erfolgreichste People-<strong>Magazin</strong>e<br />
Deutschlands. Seit 2016 ist sie Herausgeberin der<br />
BurdaStyle-<strong>Magazin</strong>e und führt weiterhin ein intensives,<br />
arbeitsames Leben, das sie nicht in Beruf<br />
und Freizeit unterteilen will. Und das meint sie auch<br />
so, denn als ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende<br />
der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung unterstützt sie<br />
deutschlandweit Hilfsprojekte für Kinder in Not –<br />
und DEIN MÜNCHEN.<br />
Wir haben sie in ihrem Redaktionsbüro besucht<br />
und uns mit ihr über die mächtige Schieflage der<br />
Münchner Stadtgesellschaft unterhalten.<br />
DEIN MÜNCHEN: Als Initiatorin und<br />
Vorstandsvorsitzende der TRIBUTE TO<br />
BAMBI Stiftung übernehmen Sie sehr<br />
konkret gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Was treibt Sie an?<br />
Als wir im Jahr 2001 mit dem Charity-Ereignis<br />
TRIBUTE TO BAMBI starteten, war es unsere<br />
Vision, die Strahlkraft von Deutschlands wichtigstem<br />
Medienpreis zu nutzen, um Kindern in<br />
Not zu helfen. Der rote Teppich von BAMBI sollte<br />
nicht nur Glamour in eine Stadt bringen, sondern<br />
stets auch etwas Gutes hinterlassen. Das ist bis<br />
heute das Ziel der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung. Wir<br />
machen auf Schicksale von Kindern aufmerksam,<br />
die aus unterschiedlichsten Gründen am Rande der<br />
Gesellschaft leben – mitten unter uns und oftmals<br />
völlig unsichtbar.<br />
72 DEIN MÜNCHEN<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong><br />
73
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Es stimmt mich traurig, Kinder zu sehen, die unter<br />
Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit oder Krankheit<br />
leiden und die keine Chance bekommen, sich<br />
zugehörig zu fühlen. Ich bin der festen Überzeugung,<br />
dass wir die Welt nur verändern können,<br />
wenn wir in unserer nächsten Umgebung damit<br />
anfangen.<br />
Wir müssen erreichen, dass die Herkunft nicht über<br />
die Zukunft entscheidet, sondern dass wir allen<br />
Kindern durch schulische und außerschulische<br />
Bildung die bestmöglichen Startmöglichkeiten<br />
mitgeben; also eine gesunde Basis schaffen, von<br />
der aus sie dann selbst loslaufen und ihre Ziele<br />
verwirklichen können.<br />
München hat ein ganz besonderes<br />
Phänomen: In keiner anderen Stadt<br />
Deutschlands ist die Armut so wenig<br />
sichtbar wie hier. Wie erklären Sie sich<br />
das?<br />
Geringe Arbeitslosigkeit und ein hoher Lebensstandard<br />
machen München zu einer Stadt, die auf den<br />
ersten Blick für alle lebenswert erscheint und einen<br />
mit offenen Armen empfängt. Viele wohlhabende<br />
Menschen haben sich München ausgesucht, um<br />
hier in einer wunderbaren Stadt, eingebettet in<br />
die Schönheit der Natur, ihr Leben zu verbringen.<br />
Anders als beispielsweise in Berlin ist Armut hier<br />
nicht so offensichtlich – man lässt sich von der<br />
schönen Umgebung ablenken oder auch blenden<br />
und muss genauer hinsehen, um zu erkennen,<br />
dass auch hier viele junge Menschen von unserer<br />
Münchner Gesellschaft ausgeschlossen sind und<br />
keine Perspektive für sich erkennen können.<br />
Die vielfach diskutierte Spaltung unserer<br />
Gesellschaft hängt junge Menschen ohne<br />
ausreichende Unterstützung zunehmend<br />
ab. Was passiert da aus Ihrer Sicht?<br />
Wir erleben heute eine Spezifizierung in unserer<br />
Gesellschaft. In meiner Generation konnte man<br />
auch als Seiteneinsteiger so ziemlich jeden Beruf<br />
ergreifen. Niemand hatte als Jugendlicher das<br />
Gefühl, keinen Job zu bekommen. Heute ist schon<br />
in den Schulen der Konkurrenzkampf sehr groß<br />
und es reicht nicht aus, einfach nur intelligent<br />
und ehrgeizig zu sein. Kinder ohne ausreichende<br />
Unterstützung fallen einfach durchs Raster.<br />
Welches rüstzeug braucht ein junger<br />
Mensch, um mutig und selbstbewusst sein<br />
Leben gestalten zu können?<br />
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine<br />
Träume! Aber die Träume und Wünsche müssen<br />
sich auch an den eigenen Möglichkeiten orientieren.<br />
Ich würde heute zu einem jungen Menschen sagen:<br />
Sorge dafür, dass du so viel wie möglich lernst.<br />
Das ist eine Spanne in deinem Leben, die du nur<br />
schwer nachholen kannst. Gerade in der Teenagerzeit<br />
nimmt man das leider nicht so ernst, aber hier<br />
wird der Grundstein für das weitere Leben gelegt.<br />
Und was ich auch sagen würde: Versuche, alles<br />
auszuprobieren. Finde heraus, ob du zum Beispiel<br />
ein sportlicher oder ein musischer Mensch bist.<br />
Zum Gesamtkonzept deiner Persönlichkeit gehören<br />
nämlich auch Dinge, die nicht in der Schule benotet<br />
werden. Geh in ein Konzert! Geh ins Theater! Lies,<br />
lies, lies! Und vergiss nicht: laufen, schwimmen,<br />
Fußball spielen, auf Bäume klettern und die Natur<br />
erleben – das gehört auch dazu und stärkt deine<br />
Persönlichkeit.<br />
Mit welcher Motivation unterstützen Sie<br />
DEIN MÜNCHEN und speziell das Projekt<br />
„<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>. Entdecke Deine Chancen! “?<br />
Aus zwei Gründen: Ich finde es großartig, dass DEIN<br />
MÜNCHEN junge Menschen dabei unterstützt,<br />
ihre Möglichkeiten zu entdecken, wahrzunehmen<br />
und ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden.<br />
Gleichzeitig geht es auch darum, herauszufinden,<br />
was eigentlich in einem steckt. Der Verein schenkt<br />
echte Chancen.<br />
v. l. n. r. Katja Schubert, Patricia Riekel und Mara Bertling<br />
Der zweite Grund hat mit meinem Heimatgefühl<br />
zu tun. Ich lebe seit 47 Jahren in München. Es ist<br />
die Stadt, die ich liebe, die ich niemals verlassen<br />
möchte. Hier fühle ich mich zu Hause. München ist<br />
eine Stadt mit Herz, großer Tradition und unendlich<br />
vielen Möglichkeiten. Ich wünsche mir, dass auch<br />
die Kids, die bisher nicht die Chance und Möglichkeiten<br />
hatten, die positiven Seiten Münchens zu<br />
entdecken, davon profitieren dürfen. Holen wir also<br />
die Kinder ins Zentrum unserer Stadt und damit ins<br />
Zentrum unserer Herzen.<br />
Welchen Appell richten Sie an unsere<br />
Leser?<br />
Alles, was man für Kinder und Jugendliche tut, tun<br />
wir in gewisser Weise auch für uns selbst. Denn<br />
Kinder, die heute als Außenseiter in unserer Gesellschaft<br />
aufwachsen, sind die erfolg- und lieblosen<br />
Erwachsenen von morgen. Wenn ich etwas dazu<br />
beitragen möchte, dass unsere Welt eine bessere<br />
wird, dann muss ich jenen besondere Aufmerksamkeit<br />
schenken, die die künftige Gesellschaft<br />
prägen: die Kinder von heute.<br />
Mein Appell: Wir alle tragen Verantwortung. Jeder<br />
von uns kann und sollte mitsteuern, wie unser<br />
Zusammenleben morgen aussehen wird.<br />
Das Interview führten<br />
Mara Bertling und Katja Schubert,<br />
DEIN MÜNCHEN<br />
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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
WAS PASSIERT, WENN<br />
KIDS IHR LEBEN IN<br />
DIE HAND NEHMEN<br />
Das groSSe <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Event<br />
Was passiert, wenn Jugendliche aus schwierigen<br />
Verhältnissen beginnen, ihr Leben selbst<br />
in die Hand zu nehmen, davon konnten sich<br />
rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur,<br />
Medien und Sport ein Bild machen – mehr<br />
noch: es brachte sie zum Staunen.<br />
2018 fand in der Münchner Freiheizhalle das bisher<br />
größte Event des <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Bildungsprojekts<br />
statt. Der Initiator DEIN MÜNCHEN lud anlässlich<br />
des erfolgreichen Abschlusses des vierten <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>!-Jahrgangs Jugendliche, Vertreter von<br />
Schulen, Sponsoren, Unterstützer, Presse und<br />
Freunde ein.<br />
Sechzig jugendliche Teilnehmer aus den vergangenen<br />
vier <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Klassen präsentierten sich<br />
und ihren erstaunlichen Werdegang im Rahmen<br />
eines aufwändigen Bühnenprogramms. Den<br />
Veranstaltern gelang ein Feuerwerk an Unterhaltung<br />
und Information, gespickt mit feiner, aber ernster<br />
Gesellschaftskritik.<br />
Max Uthoff, DEIN MÜNCHEN-Botschafter und<br />
vielfach ausgezeichneter Kabarettist, gelang dies<br />
in seiner Eröffnungsrede mit viel feinsinnigem<br />
Wortwitz, der vor allem auf die gut situierte<br />
Münchner Society und die Politik zielte, besonders<br />
gut.<br />
Ihm schloss sich Joachim Franz an, deutschlandweit<br />
bekannter Extremsportler, Aktivist,<br />
Motivationscoach und Träger des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Er führte, zusammen mit den beiden<br />
Co-Moderatoren Isadora (16 Jahre) und Vasileos (14<br />
Jahre), beide erfolgreiche <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Absolventen,<br />
durch den Abend. Die zentrale Botschaft der drei:<br />
Jedem kann die Welt offenstehen, egal woher er<br />
kommt und unabhängig von der sozialen Herkunft,<br />
denn mit Mut, Disziplin, Interesse, Ausdauer und<br />
Glauben an sich kann jeder Berge versetzen.<br />
Diese Botschaft vertiefte die anschließende Podiumsdiskussion<br />
mit den frisch gebackenen <strong>NO</strong><br />
<strong>LIMITS</strong>!-Absolventen Samara, Tracy, Sonja, Nawid,<br />
Amanda, Hamide und Payman. Die Jugendlichen<br />
präsentierten dem Publikum selbstbewusst, mutig<br />
und sehr persönlich, was sie sich in acht Monaten<br />
durch <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! erarbeitet haben. Sie gewährten<br />
Einblicke in ihre oft dramatischen Startbedingungen<br />
und überraschten die Zuhörer mit sehr konkreten<br />
Lebensplänen und ersten, bereits erzielten Erfolgen.<br />
Ihr großes Fazit brachten im Anschluss die Rapper<br />
und ebenfalls <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Absolventen Reah, Evelyn<br />
und Alireza mit ihrem Song „Erfolg ist kein Glück“<br />
von Kontra K genau auf den Punkt.<br />
Ein weiteres Highlight des Abends war zweifellos<br />
der Kommunikationswissenschaftler, Speaker und<br />
Kampfkunstmeister Marc Gassert. Mit seinem interaktiven<br />
Shaolin-Vortrag stellte er sein rhetorisches<br />
und sportliches Können auf eindrucksvolle Art<br />
und Weise unter Beweis. Sein Credo: „Nicht das<br />
Anfangen wird belohnt, sondern das Durchhalten“.<br />
Er brachte jeden einzelnen der Zuschauer dazu,<br />
über Grenzen und wie man sie durch Mut und Willen<br />
verschieben kann, nachzudenken. Sein ebenso<br />
authentischer wie empathischer Auftritt fesselte<br />
und inspirierte das Publikum nachhaltig.<br />
Auch Yacine Coco, Gründerin von TalentRocket,<br />
einer Online-Karriereplattform für Juristen, gab in<br />
ihrem sympathischen Vortrag vor allem den jugendlichen<br />
Zuhörern wichtige Impulse mit auf den Weg.<br />
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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Sehr persönlich berichtete sie davon, wie sie es<br />
trotz äußerst schwieriger Startbedingungen mit<br />
Mut, Disziplin, Vorbildern und Sport geschafft hat,<br />
ihren Lebensweg optimistisch zu gestalten und<br />
heute erfolgreiche Unternehmensgründerin zu sein.<br />
Zum Abschluss des Bühnenprogramms richtete<br />
sich Mara Bertling, Geschäftsführerin und Gründerin<br />
von DEIN MÜNCHEN, sehr stolz über den<br />
Abend, aber eindringlich an ihre Gäste. Sie zeigte<br />
nochmals ganz deutlich die eklatante Schieflage<br />
unserer Gesellschaft in Sachen Chancen- und<br />
Bildungsgleichheit auf, denn genau hier setzt DEIN<br />
MÜNCHEN und somit <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! an. Dabei geht<br />
es ihr und ihrem Team keineswegs um kurzfristige<br />
Verbesserungen individueller Situationen. Vielmehr<br />
geht es darum, Nachhaltiges anzuschieben,<br />
denn „nur, wenn wir faire Chancen ermöglichen,<br />
erhalten wir den sozialen Frieden, und der ist die<br />
Voraussetzung für positiv denkende und engagierte<br />
Mitbürger und somit für die Gemeinschaft, die wir<br />
uns eigentlich wünschen“.<br />
Genau aus dieser Motivation heraus erarbeitet<br />
die Organisation DEIN MÜNCHEN zielgerichtete<br />
Projekte für Kinder und Jugendliche mit den drei<br />
Schwerpunkten Bildung, Kultur und Sport.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Jahrgänge Patenschaften übernommen.<br />
Diese Paten sind leidenschaftliche<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Botschafter geworden, denn nichts<br />
überzeugt so sehr wie deren Werdegang.<br />
„Wir finden, der Erfolg von <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! spricht für<br />
sich. Ein Erfolg, der ohne unsere verlässlichen<br />
Sponsoren und Unterstützer undenkbar wäre.<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ist ein Konzept am Puls der Zeit, das<br />
Schule machen sollte, und genau das haben wir<br />
uns vorgenommen.“ Mit diesen Worten beendete<br />
Mara Bertling das Bühnenprogramm und lud das<br />
beeindruckte Publikum zu Austausch und Networking<br />
beim geselligen Get-together ein.<br />
Die Veranstaltung war nur durch das gezielte<br />
Engagement von Sponsoren und Unterstützern<br />
möglich. Es wurde nicht aus Spendenmitteln<br />
finanziert.<br />
Susanne Meier,<br />
Freie Redakteurin<br />
MUT-Buchstaben von Adam Stubley, entliehen vom Tollwood, Band „180 K“, v. l. n. r.<br />
Stephanie Kruse, Mara Bertling (Dein München), Johannes Url, Daniel Smith<br />
Den Gästen des rundum gelungenen Abends<br />
wurde umso mehr klar, dass das Bildungsprojekt<br />
<strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit<br />
in Sachen Bildungschancen ist.<br />
In den inzwischen fünf <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-Jahrgängen<br />
hat das Projekt den Werdegang junger<br />
Menschen sichtbar und nachhaltig verändert,<br />
was nicht nur die Initiatoren, sondern auch<br />
anwesende Sponsoren und Unterstützer<br />
sichtlich mit Stolz erfüllte.<br />
Mara Bertling im Interview<br />
Die mittlerweile insgesamt über 200 <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!-<br />
Absolventen belegen nicht nur den großen Erfolg<br />
des innovativen Konzepts, sondern sind seine<br />
besten Werbeträger.<br />
Für die aktuelle Staffel haben sogar inzwischen<br />
berufstätige Absolventen der ersten<br />
Begeistertes Publikum in der Münchner Freiheizhalle<br />
Veranstaltungsteam DEIN MÜNCHEN<br />
Yacine Coco gab wichtige Impulse<br />
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Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Gemeinsam mehr erreichen – <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>!<br />
Interaktiver Vortrag von Marc Gassert – Der Blonde Shaolin Begleitende Projektausstellung v. l. n. r. Julia, Rebecca und Nadia, <strong>NO</strong> <strong>LIMITS</strong>! - Teilnehmer<br />
Kabarettist Max Uthoff<br />
Evelyn, Alireza und Reah mit dem Song „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K v. l. n. r. Moderatoren-Team Vasileus, Isadora und Joachim Franz Danke an alle Partner und Unterstützer<br />
Starke Bühnenpartner, v. l. n. r. Joachim Franz, Mara Bertling, Yacine<br />
Coco, Marc Gassert<br />
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