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Biowerkstoff-Report - nova-Institut GmbH

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stoffen durchführbar sein. Gleichzeitig<br />

wird eine Kostenreduktion und eine Ausbeute-Optimierung<br />

angestrebt. Nach der<br />

biotechnologischen Herstellung liefert das<br />

Downstream-Processing Bernsteinsäure für<br />

die beiden Arbeitsteilbereiche „chemische<br />

Konversion“ und „Polymerisation“.<br />

Im Gebiet der chemischen Konversion<br />

steht die Umwandlung der Bernsteinsäure<br />

in technisch relevante Plattform-Chemikalien<br />

und in die für die Polymerisation benötigten<br />

Monomere im Vordergrund. Bei<br />

der Entwicklung der Syntheserouten wird<br />

ebenso der petrochemische Pfad betrachtet,<br />

um die Synthesen auch in bereits bestehenden<br />

Anlagen durchführen zu können.<br />

Die Wertstoffe aus der chemischen Konversion,<br />

speziell 1,4-Diaminobutan und<br />

1,4-Butandiol, werden zu Polykondensaten,<br />

in erster Linie Polyestern und Polyamiden,<br />

umgesetzt. Sie können je nach<br />

Bedarf durch Copolymerisation in ihren<br />

Materialeigenschaften verändert werden.<br />

Die gesamten Darstellungsverfahren werden<br />

so ausgearbeitet, dass sie für die technische<br />

Produktion im größeren Maßstab<br />

geeignet sind.<br />

Eigenschaften und<br />

Applikationsbeispiele<br />

Die erwarteten Eigenschaften von Polyamid<br />

44 lassen sich aus herkömmlichen Polyamiden<br />

ableiten. Diese sind durch gute<br />

Zähigkeit bei gleichzeitiger großer Härte<br />

und Steifigkeit geprägt. Charakteristisch<br />

sind ferner die Abriebfestigkeit und die<br />

hohe Formbeständigkeit.<br />

Ausgehend von den Polyamiden PA 66<br />

und PA 46 lässt sich das Profil von PA 44,<br />

dem ersten Zielprodukt, extrapolieren. PA<br />

Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen. Bild: Fraunhofer<br />

Abb. 3: Der Weg vom Nachwachsenden Rohstoff zu industriellen Endprodukten<br />

44 wird geprägt sein durch einen extrem<br />

hohen Schmelzpunkt, sehr hoher Kristallinität,<br />

aber auch durch erhöhte Feuchtigkeitsaufnahme.<br />

Durch die Kombination<br />

dieser Eigenschaften können drei Produktgruppen<br />

identifiziert werden:<br />

• Thermisch und/oder mechanisch belastbare<br />

Baugruppen (ggf. in wasserfreier<br />

Umgebung), wie z.B. ölgekapselte Getriebeteile,<br />

Pumpenteile, Zahnräder, motornahe<br />

Bauteile oder lötfeste Gehäuse<br />

für elektronische Komponenten.<br />

<strong>Biowerkstoff</strong>e<br />

• Reißfeste Fasern mit hoher Wasseraufnahme<br />

(Mischgewebe, Outdoorbekleidung)<br />

oder Klebstoffe im Textilbereich.<br />

• Hydrophile modifizierbare belastbare<br />

Polymermembranen, z.B. für die Anwendung<br />

in der Filtriertechnik. �<br />

Dr. Andrea Springer<br />

(Fraunhofer UMSICHT)<br />

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info <strong>Biowerkstoff</strong>-<strong>Report</strong>, Okt. / Nov. / Dez. 2008 45

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