Heimat-Rundblick 128
Magazin mit kulturellen und historischen Bezügen zum Elbe-Weser-Raum
Magazin mit kulturellen und historischen Bezügen zum Elbe-Weser-Raum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gedächtnismonument für Chr. H. Wätjen<br />
(Quelle: Rainer Frankenberg)<br />
in diesem nordbremischen Landschaftsgarten<br />
lohnt sich zu jeder Jahreszeit.<br />
Es ist schon kurios, erst der Verfall und<br />
der Un tergang der mit unermesslichem<br />
Reichtum belade nen Familien des Baron<br />
Zu jeder Jahreszeit zeigt der Park seine Reize.<br />
(Quelle: Rainer Frankenberg)<br />
Knoop in St. Magnus und Wätjen in Blumenthal<br />
gaben die Möglichkeit, dass die<br />
Bevölkerung die schönen Parkanlagen zur<br />
Freu de und Erholung nutzen kann.<br />
Ein besonderer Dank gebührt den leitenden<br />
Her ren des Bauamtes Bremen-Nord<br />
und dem im Jahre 2005 gegründeten Förderkreis<br />
Wätjens Park, die sich um diese<br />
Aufgabe verdient gemacht haben.<br />
Abschließend darf ich auf das im Buchhandel<br />
und beim Förderverein Wätjens<br />
Park erhältliche, reich bebilderte Buch<br />
„Wätjens Park, ein Land schaftspark an<br />
der Weser“ aufmerksam machen. Herausgegeben<br />
ist dieses interessante Buch vom<br />
Bauamt Bremen-Nord unter Federführung<br />
seines Leiters, Christof Steuer, sowie unter<br />
sachkundiger Mitarbeit von Rainer Frankenberg.<br />
Benutzte Quellen/Literatur:<br />
– Bauamt Bremen-Nord, Wätjens Park, ein<br />
Landschaftspark a. d. Weser, 2006<br />
– Zahlreiche Aufsätze in verschiedenen Publikationen<br />
Rudolf Matzner/Lesumer Bote<br />
Einige Fotos wurden freundlicherweise vom<br />
Vorsitzenden des Fördervereins, Wätjens Park,<br />
Herr Rainer Frankenberg, zur Verfügung gestellt.<br />
Trigonometrische Messpunkte<br />
Erhaltung ist eine Herzensangelegenheit<br />
Grasberg. Die Trigonometrie (Dreieckmessung)<br />
ist eine jahrhundertealte Methode,<br />
um die Länge einer geraden Strecke zu<br />
ermitteln.<br />
Dieses System wurde auch von Carl Friedrich<br />
Gauß (*1777, †1855) angewandt. Er<br />
war Mathematiker, Astronom, Geodät und<br />
Physiker. Von 1820 bis 1826 übernahm<br />
er die Leitung der Landesvermessung des<br />
Königreichs Hannover 1) (entspricht in etwa<br />
der Größe des heutigen Bundeslandes Niedersachsen).<br />
Auf dem 10-DM-Schein, der<br />
1990 neu eingeführt wurde, ist er mit seinem<br />
Abbild und der Dreieckmessung verewigt.<br />
Als im Jahr 1876 die Katasterämter gegründet<br />
wurden, erfolgte auch die weitere<br />
Einführung der Trigonometrischen Messpunkte<br />
(TP) bis herab zu 1-km-Abständen<br />
(4. Ordnung). Auf der topografischen Karte<br />
werden diese TP-Steine mit einem aufrechten<br />
Dreieck, das in ihrer Mitte einen Punkt<br />
zeigt, markiert. Sie bestehen aus allseitig<br />
geschliffenem Granit, sind 30 x 30 cm im<br />
Geviert und 80 bis 100 cm. lang. Auf deren<br />
Oberfläche ist ein Kreuz eingemeißelt. Seitlich<br />
davon befindet auf gleicher Weise das<br />
aufgerichtete Dreieck und demgegenüber<br />
die Buchstaben TP. Unterirdisch sind sie auf<br />
einer Granit- oder Stahlplatte ausgerichtet,<br />
in der mittig ein Kreuz gemeißelt ist.<br />
In der Gemeinde Grasberg befinden sich<br />
somit sechs dieser TP-Steine: Zwei an der<br />
Adolphsdorfer Straße und an der Seehauser<br />
Straße. Des Weiteren jeweils einer, am<br />
Mühlendamm in Eickedorf, an der Meinershauser<br />
Straße, Rautendorfer Straße und<br />
Rautendorfer Landstraße.<br />
Der Stein in Eickedorf wurde im Jahr<br />
1965 infolge Landbearbeitung aus ihrer Fixierung<br />
gerissen. Daraufhin errichtete das<br />
Katasteramt Osterholz über diesem TP einen<br />
ca. 40 m hohen Holzturm. So konnten<br />
die zum Teil mehrere Kilometer entfernten<br />
TP angepeilt werden, um mittels der Dreieckmessung<br />
den Stein wieder in die erforderliche<br />
Position zu bringen. Im Zeitalter<br />
der Computertechnik übersteigt es sicher<br />
den zukünftigen Generationen deren Vorstellungskraft,<br />
mit welchen aufwendigen<br />
Stein mit Trigonometrischem Messpunkt<br />
Methoden ihren Altvorderen eine Landvermessung<br />
vorgenommenen haben.<br />
Auch wenn das Katasteramt Osterholz<br />
seit mehreren Jahren die Vermessung von<br />
ihrem Schreibtisch aus über Satellit vornimmt,<br />
legt die Behörde Wert darauf, die<br />
alten Trigonometrischen Messpunkt-Steine<br />
an ihrem festgesetzten Platz zu belassen.<br />
So wird eine anschauliche Messtechnik erhalten,<br />
die über viele Jahrhunderte die Regel<br />
war.<br />
Text und Foto: Harry Schumm<br />
1)<br />
Wikipedia<br />
26 RUNDBLICK Frühjahr 2019